Abonnement: 470 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. (Badiſche Volkszeitung.) Inſerate: der Stadt Mannheim und Amgebung. Telegramm⸗Adreſſe: „Ivurnal Mannheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. (Mannheimer Volksblatt.) Unabhängige Tageszeitung. ie Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. 7 2 2—56— Telephon: Redaktion: Nr. 377. rol⸗M Nuswarlige Inſerate. 25 5 Erſcheint wöchentlich zwölf Mal.„ Erpevition: Nr. 218. f Die Reklame⸗Zeile.. 60„ 7 7 Druckerei: Nr. 341. edelm, eee;,. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2. Fiele, VNr. 520. Mittwoch, 1 VNovember 1901. Abendolatt. ——.————.—.—.—— DDerrN—.————2— 7 DDDrrreerr———.———— eeeeee—.—.——— eeeeeeee— lei— 8 wurden, da ſchickte er uns die tröſtliche Mittheilung(Jungens, finden dadurch ihre Beſtätigung: Der Zolltarif iſt in ſeinen Allerlei aus dem Burenlager. in einer Stunde wird es Abend ſein! Steht feſt.), als die[ weſentlichen Theilen nach dem urſprünglichen Entwurf 0(Von einem Mitkämpfer.) Munitionskolonne beim Kommando v. d. Merve zu ſpät eintraf, angenommen. Eine Anzahl von Aenderungen bei einigen (Von unſerm Korreſpondenten)) ſo daß„die Leute. das Feuer eine Weile einſtellen mußten Poſitionen ſind nach Anhörung von induſtriellen Sachverſtändi⸗ (Munitionskolonne! Ich werde Euch verhauen, wenn Ihr nicht gen von der preußiſchen Regierung beantragt worden und haben § London, 12. November. aufpaßt! Die Leute können doch nicht mit Steinen ſchmeißen!) ſowohl die Zuſtimmung der Ausſchüſſe wie des Plenums er⸗ 200„So naiv die Buren im geſchäftlichen Verkehr auch waren, Bei dem gänzlichen Mangel an militäriſcher Erziehung, halten. Gerüchte von tiefgehenden Meinungsverſchiedenheiten o beſaßen ſie doch eine gewiſſe Bauernſchlauheit, die ſich zu⸗ eilen, beſonders beim Pferde⸗ und Viehhandel, recht un⸗ ngenehm bemerkbar machte. Pferde zu friſiren und aufzuputzen, pder dieſelben aus irgend welchen Gründen ſchnell unkenntlich Izu machen, verſtand Niemand ſo gut wie ſte, und ſie machten ſich lölzer,ar kein Gewiſſen daraus, Jemanden, der ſichs gefallen ließ, 10l3 Aber ſonſt waren ſie in Allem, ründlich übers Ohr zu hauen. Ipas über„parde osse und schaape“ hinausging, ſehr leicht u übervortheilen, auch fand man bei ihnen mit den haar⸗ Paubendſten Geſchichten, wenn ſie mik dem nöthigen Ernſt vor⸗ hebracht wurden, Glauben. Sie waren eben große Kinder, die . ihrer Weltabgeſchiedenheit und ihrem frommen Glauben meiſt don der übrigen Welt ganz falſche Vorſtellungen hatten. Daß ſe aber bildungsfähig waren und ſich zu ganz hellen Jungen zu intwickeln im Stande waren, das könnte man an den in und um retoria und in Johannesburg wohnenden Buren ſehen, die im Berkehr mit Fremden ſchon mehr gewürfelt waren. Wie wenig die Buren aber auf den großen Krieg geaicht Paren und daß der Kleinkrieg ihr eigentliches Element, das ſah han immer und immer wieder. Es waren zwar allerlei moderne kriegsmaſchinen und Apparate vorhanden, wie Scheinwerfer nit ſtarken Dynamos und Lokomobilen, Feldtelegraphen, Helio⸗ —raphen u. ſ.., ja man hatte ſich ſogar zur Anſchaffung eines uftballons verſtiegen, der aber niemals zum Aufſteigen ge⸗ I lommen iſt, aber dieſe für ſchweres Geld angeſchafften Sachen— die Linſe des großen Scheinwerfers bei Ladyſmith hatte allein 81600 Pfd. Sterl. gekoſtet— gingen bei dem großen Rückzuge aus Natal faſt alle verloren und fielen den Engländern in die Hände. Die Buren gaben auch nicht viel auf dieſen Verluſt, denn ſo kkolz ſie auch vor Ladyſmith waren. daß ſie es auch in Wezug zuf moderne Einrichtungen mit den Engländern aufnehmen könnten, ſo betrachteten ſte doch, als es zum Rückzuge kam, all dieſe Maſchinen, Apparate etc., als läſtige Hinderniſſe und Ig& ſießen ſie einfach ſtehen; und nicht mit Unrecht, denn Leichtigkeit und Schnelligkeit der Bewegungen war von jeher ein Haupt⸗ ſüttte e ihrer Kriegführung, und Alles, was ihnen bei einer Be⸗ agerung allenfalls von Nutzen geweſen war, konnte ihnen auf eisten, 188. en ete. 11872 — nneen Marſche, da es ſie am ſchnellen Fortkommen hinderte, ver⸗ ndde. berblich werden. Das Einzige, was Botha noch immer mit ſich 5 hatte, und auch täglich benutzte, waren einige Heliographen, die ndes Ehte er auch bei Dalmanutha, der letzten großen Schlacht in dieſem chbänder riege, noch ſpielen ließ. der Draſtiſch war die Art ſeiner Mittheilungen, durch dieſe erſten m Apparate. Er hatte während der fünftägigen Schlacht ſeinen Stand auf einer, ſeine ganze halbmondförmige Stellung ziemlich beherrſchenden Anhöhe, die etwa eine engliſche Meile hinter der⸗ ſelben lag. Von hier aus gab er ſeine Befehle per Heliograph, 10. 4. än die in der Stellung, in der Nähe der drei Longtoms befind⸗ en entgeg lichen Heliographen, die dann von Meldereitern weiter befördert ulſches an purden. Mir ſind einige davon in der Erinnerung haften ge⸗ blieben z. B. als ein Longtom einige ſchlechte Schüſſe abgegeben meine hatte, kam die Drohung: Longtom 1. Beſſer ſchießen, ſonſt kemme ich mit dem Sjambock, oder als Leutnant Dutoit ſich Rit ſeiner Batterie vor dem heftigen engliſchen Granatfeuer urückzog:(Dutait! Seid Ihr verrückt?! Ihr ſollt dableiben.) Is wir am erſten Tage ſchweres Artilleriefeuer bekommen hatten und dann von den engliſchen Sturmkolonnen hart bedrängt yste Tagesneuigkeiten. — Das Staßfurter Grubenunglück. Staßfurt, 11. Robember. Auf dem zu den hieſigen chemiſchen Fabriken und den Ver⸗ kinigten chemiſchen Fabriken zu Leopoldshall gehörigen Bergwerk Lud⸗ wig 2. hat ſich, wie bereits telegraphiſch gemeldet, heute Nachmittag In folgenſchweres Unglück ereignet. Um 7½2 Uhr ließ eine furcht⸗ bare Erderſchütterung, die in Staßfurt, Leopoldshall und ſelbſt in den knlegenden Ortſchaften wahrgenommen wurde, in erſterem Orte ſich elbſt ſo ſtark äußerte, daß das Geſchirr in den Schränken der Wohn⸗ gen klirrte, vermuthen, daß ſich etwas Furchtbares ereignet haben ii müſſe. Es war dies auch in der That der Fall, denn bald darauf rlangte man im Orte Kenntniß von einem Unglück, das in dem oben⸗ henannten Bergwerk ſtatigefunden hatte, und zwar grade zu der Zeit, d der Schichtwechſel der Bergleute vor ſich ging und letztere in den Schacht ein⸗ und auszufahren pflegen. In dem neuen Schachte des Bergwerks war in 200 Meter Tiefe eine ganze Etage mit furchtbarem Krachen, das ſelbſt zu Tage weithin vernommen wurde, eingeſtürzt und hatte eine größere Zahl von Bergleuten theils verſchüttet, theils don den Ausgängen abgeſchnitten. Der ungeheure Luftdruck hatte ferner alle Lichter im Schacht verlöſcht; tiefes Dunkel herrſchte eine Zeit lang in den unheimlich gewordenen Räumen, in denen jede Be⸗ bpegung und Thätigkeit erſchwert worden war. Diejenigen Bergleute, die ſich in der Nähe der Ausgänge bereits befunden hatten, kamen mit verhältnißmäßig leichten Verlezungen, die ihnen von herabſtürzen⸗ den Salzſtücken zugefügt worden waren, davon; andere brave Bergleute burden jedoch von den zum Theil gewaltigen Salzſtücken 0 rart ge⸗ koffen, daß ſie ſchwere Verwundungen davontrugen und theilweiſe gur als Leichen geborgen werden konnten. Die hieſigen Aerzle wurden ſofort an die Unfallſtelle gerufen, um den Verletzten die erſte Hülfe zu Theil werden zu laſſen; die Schwerverletzten wurden mittelſt Wagen ſofork nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe gebracht. Als die Kunde bon dem ſchweren Ung ck in der Stadt bekannt⸗! e, gerieth die Be⸗ bölkerung in nicht geringe Aufregung; ganze ten von Menſchen ſtrömten nach dem Bergwerk, um dier etwas Genaues über das Schickſal er Veeſchütteten zu erfahren. Vielfach ſah man Frauen mit Kindern, lektr. din 71893 abgeſehen von den Artilleriſten, wußten die meiſten Buren gar nicht mit Kriegsmaterial, welches über ihren Mauſer und die dazu gehörige Munition hinausging, umzugehen, und es iſt zu verwundern, daß bei der Fahrläſſigkeit, mit der die Leute Bom⸗ ben, Granaten, Dynamit etc. behandelten, in dem Kriege nicht mehr Unglücksfälle vorgekommen ſind. Kunterbunt durch⸗ einander lagen dieſe gefährlichen Gegenſtände in Kiſten auf den verſchiedenen Ochſenwagen herum, die Jedermann zugänglich waren, auf denen Jeder herumtrampelte, der ſich ſeinen Mantel⸗ ſack oder ſonſt etwas vom Wagen herunterholte und beim Suchen nach dem betreffenden Gegenſtand Alles durcheinander warf. So lange die Kiſten mit den Granaten noch immer aufrecht ſtanden, konnten ja die furchtbaren Stöße, denen auf Ochſenwagen transportirte Gegenſtände ausgeſetzt ſind, nichts ſchaden, aber es kam den Leuten auch nicht darauf an, einmal ſo eine Kiſte, wenn ſie ihnen im Wege war, bei Seite zu kanten und wenn ſie dabei auf den Kopf geſtürzt wurde, dann mußte der Inhalt un⸗ fehlbar explodiren. Unſer Kommandant ließ deshalb, als ich einmal eine ſolche Prozedur mit einer Granatenkiſte angeſehen hatte, auf meinen Rath, von ſämmtlichen Kiſten die Deckel ab⸗ nehmen, damit Jeder ſehen konnte, was dieſelben enthielten und ein Stürzen derſelben nicht möglich war, ohne daß die Granaten herausfielen. Dieſes Mittel verhinderte ja die eine Gefahr, aber nun kamen die Burenbengels wieder, neugierig wie ſie waren, und ſpielten mit den Dingern, nahmen ſie heraus aus den Kiſten, erklärten ſich gegenſeitig oder ſtritten darüber, wie ſie funktionir⸗ ten, und dabei gingen die Projektile, die hundertfachen Tod bargen, unter allerlei derben Späſſen von Hand zu Hand, als ob es ſich um das harmloſeſte Spielzeug handelte. Die Leute Hatten ihven guten Engelz ich heue gakftcheribelfe ge Macgese nicht mit erlebt, aber eine ſpätere Nachricht von der Exploſion einer Granate im Lager, bei welcher Kommandant Schömann ums Leben kam, iſt jedenfalls auf ſo eine Fahrläſſigkeit zurück⸗ zuführen. Mit dem Dynamit, von dem jedes Kommando mehrere Kiſten voll in viereckigen Päckchen mitführte, war es ebenſo. Bei den Engländern wurde dieſes unwiderſtehliche Zerſtörungsmittel ſtets, um es vor Stößen zu bewahren, auf eigens hierzu kon⸗ ſtruirten Tragſätteln von Maulthieren getragen und immer unter ſtrenger Bedeckung etwas abſeits von der Truppe gehalten, aber bei den Buren ſtand die Dynamitkiſte im ſommerlichen Sonnenbrand oder im Winterfroſt auf dem Ochſenwagen und wurde dort herumgeſtoßen, wie jede andere Kiſte mit harmloſem Inhalt, und war beim Fahren Stößen ausgeſetzt, die Jeder, der eine Ahnung von Dynamit, ſeiner Zuſammenſetzung und ſeiner Wirkung hat, ängſtlich vermeidet. Die Buren, die wohl die Anwendung und die Wirkung dieſes Materials kannten, wußten aber nichts von den ſonſtigen Eigenſchaften desſelben.“ politiſche Ueberſicht. Maunnheim, 13. November 190l. Der Zolltarif vom Bundesrath angenommen. Das Plenum des Bundesrathes hat geſtern nach kurzer Sitzung den Zolltarif nach den Beſchlüſſen der Ausſchüſſe angenommen. Unſere früheren Mittheilungen innerhalb des Bundesrathes oder der preußiſchen Regierung, welche erſt vor dem Forum des Bundesrathes zum Auskrag ge⸗ langt ſeien, beruhen auf irrthümlicher Auffaſſung. Daß der Tarif von den einzelnen Regierungen ſorgſam und eingehend geprüft wurde und zu mancherlei abweichenden Meinungen An⸗ laß gegeben haben mag, iſt erklärlich. Aber dieſe Differenzen traten, ſoweit ſie namentlich im preußiſchen Staatsminiſterium Ausdruck gefunden haben ſollten, vollſtändig in dem Augenblick als überwunden zurück, als die Berathungen im Bundesrath anhuben. Nach der Zuſtimmung des Bundesrathes läßt ſich mit Sicherheit erwarten, daß der Zolltarif dem Reichstage bei Wiederaufnahme ſeiner Sitzungen am 26. November vorliegen wird; die Begründung der Vorlage dagegen dürfte dem Reichs⸗ tage vorausſichtlich erſt einige Tage ſpäter zugehen. Weinbau in Oeutſch⸗Südweſtafrika. Unter den Produkten Deutſch⸗Südweſtafrikas wird der Wein in einigen Jahren die vornehmſte Stelle einnehmen. Zur Weinleſe 1901/02(Weihnachten) werden 1800—2000 über 3 Jahre alte Stöcke tragen. Hiervon haben etwa 230 ein Alter von 5 und mehr Jahren, 5 ſogar ein ſolches von vielleicht 20 bis 30 Jahren. Ferner ſind dann vorhanden ca. 14000 ein⸗ bis zweijährige Stöcke und noch rund 60 000 Stecklinge. Das macht rund 76 000 Weinpflanzen. Wenn dann im kommenden Jahre nur der Abgang an unbrauchbarem Material und der Verkauf nach auswärts neu geſteckt würde(vorausſichtlich bei Weitem mehr), ſo könnten 4000—5000 Stöcke pro Hektar gerechnet, in zwei Jahren 15 bis 19 Hektar mit dem jetzigen Material be⸗ pflanzt ſein. Nach dem allſeitigen Streben iſt Hoffnung vor⸗ * Ne, 8 Die MZCETTf α feer l 25 12 zurückbleibt. Auf die Waſſerverhältniſſe wirkt der Weinbaſt inſofern ein, als für den Hektar Weinberg ſpäter ſchin 20 Kubikmeter Waſſer pro Tag, ſtatt 30 Kubikmeter, für andee Kulturen, genügen werden. Nach der vorjährigen Ernte habe ſich pro tragenden Stock durchſchnittlich 12 Pfd. Trauben ei geben zum Durchſchnittspreiſe von M. 9,70. Wenn auch de⸗ Preis in den nächſten Jahren fallen wird, ſo ſind dennoch die Ausſichten für den Weinbau günſtige zu nennen. Deutſches Beich. * Aus Baden, 13. Nov.(Ein hübſches Nach⸗ ſpiel) zu den letzten Landtagswahlen meldet der„Oberb. Grenzb.“ aus einem Orte in der Hauberggegend wie folgt:„In einer unſerer Gemeinde ſiegten bei den Wahlmännerwahlen die Liberalen. Tags darauf ſandte der Herr Pfarrer, der als Centrumswahlmann nicht gewählt worden war, dem Vorſtand des Militärvereins, welchem er 134 Jahre angehörte, folgende Abmeldung:„Theile Ihnen ergebenſt mit, daß ich hiermit aus dem Militärverein.... austrete, wie ich mich überhaupt von jetzt an, von jedem Verkehr mit der Bürger⸗ ſchaft enthalten werde.“ Doch nicht lange blieb es bei dieſem Vorſatz; denn bei der folgenden Bürgermeiſterwahl wurden Bürger zu einer Wahlverſammlung ins Pfarrhaus ein⸗ geladen. Doch es half nichts, ſelbſt die beſten Anhänger thaten nicht mit, ja man ſpricht ſogar von Stiftungsrathsmitgliedern. Der ſeitherige Bürgermeiſter, der auch liberaler Wahlmann war, die ihren Ernährer im Schacht wußten und um ſein Loos die größle Sorge an den Tag legten. Aber die Menge vermochte nichts zu er⸗ fahren; die Thore des Bergwerksgrundſtückes blieben für Jedermann berſchloſſen. Dieſer Umſtand führte denn auch dazu, daß die un⸗ ſinnigſten Uebertreibungen entſtanden, geglaubt und ſelbſt vielfach nach allen Richtungen hin telegraphirt wurden. Die meiſte Glaubwürdig⸗ keit machte unter dieſen Umſtänden die Angabe eines leichtverletzten Bergarbeiters, der die Zahl der von dem Unfall betroffenen Arbeiter auf etwa 40 angab. Nähere Auskunft konnte man erſt gegen Abend von der Direktion des Bergwerks erhalten, als dieſe ſelbſt beſſer über den Umfang des Unglücks orientirt war. Nach ihren Angaben betrug, wie ebenfalls telegraphiſch gemeldet, die Zahl der kheils ſchwer, theils leicht Verletzten 29, die der Getödteten 4, während 3 Bergleute noch ver⸗ mißt werden. Die Rettungsarbeiten, die unermüdlich fortgeſetzt werden, um zu den Vermißten zu gelangen, werden hoffentlich über letztere bald Gewißheit bringen. Groß iſt im Allgemeinen die Hoffnung nicht, daß die Unglücklichen Opfer der Kataſtrophe ganz oder theil⸗ weiſe gerettet werden können. Von zuſtändiger Seite wird der Magde⸗ burger Zeitung unter dem geſtrigen Datum noch Folgendes berichtet: Am geſtrigen Tage, Nachmittags ½12 Uhr, machte ſich in Staßfurt ein ſtarker Erdſtoß bemerkbar, don dem anfänglich wenig Notiz ge⸗ nommen wurde, da derartige Erſchütterungen hier nichts Seltenes ſind. Bald aber ſtellte ſich heraus, daß die eingetretene Gebirgsbeweg⸗ ung für die tieferen Baue des Bergwerks Ludwig 2. und für deſſen Belegſchaft von verheerenden Folgen geweſen iſt. Auf der tiefſten Sohle(693 Meter) ſind aus den Streckenfirſten von oben und von der Seite her auf die ungefähre Länge von 500 Meter in drei übereinander⸗ liegenden Etagen Salzblöcke niedergegangen. Von dieſen Salzmaſſen wurden die fliehenden Bergleute mehr oder weniger ſchwer verletzt, zum Theil zu Boden geworfen und verſchüttet. Die Rettungsarbeiten, an denen ſich mit großer Ausdauer, zum Theil unter Lebensgefahr, der verfügbare Theil der Mannſchaften unter Leitung der Werksbeamten, des Bergwerksdirektors und einiger von benachbarten fiskaliſchen Werke dankenswerther Weiſe herbeigeeilten höheren Bergbeamten betheiligten, wupden ſofort eingeleitet. Gegen 8 Uhr Abends war der letzte Ver⸗ ſchüttete, der noch Lebenszeichen von ſich gab, geborgen. Von 16 größ⸗ tentheils unberhefratheten Leuten fehlt bisher jede Spur, und es iſt leider ſicher, daß ſie unter den herabſtürzenden Salzblöcken begraben ſind. De Rettungsmannſchaften haben abtheilungsweiſe das ganze Grubengebäude abgeſucht und kein Lebenszeichen mehr vernommen, Die vorgekommenen Verletzungen ſind glücklicher Weiſe meiſtens leicht; nur etwa drei Bergleute ſind ſchwer verletzt. Die Zahl der Leichtver⸗ letzten beläuft ſich auf einige 30. Der zuſtändige königliche Berg⸗ revierbeamte war geſtern Abend zur. Stelle, befuhr die Grube und ließ gegen ½12 Uhr Nachts alle weiteren Arbeiten einſtellen, die zur Auf⸗ räumung(behufs Bergung der Leichen) begonnen waren, da das Ge⸗ birge, wie ſich durch Kniſtern bemerklich machte, noch immer nicht zur Ruhe gelangt war und weitere Nachſtürze befürchtet wurden. Im Laufe der Nacht ſind zwar noch einige kleinere Erſchütterungen wahr⸗ genommen worden, doch ſcheint jetzt Ruhe eingetreten zu ſein, ſo daß die Arbeiten zur Freilegung der Todten und zur Aufräumung der niedergeſtürzten Maſſen vorausſichtlich wieder in Angriff genommen werden können. Der Betrieb des Werkes hat ſelbſtverſtändlich eine ſchwere Unterbrechung erfahren, wird aber, wie zu hoffen ſteht, bald wieder in geregelte Bahnen geleitet werden können. — Die„Folter“ im modernen Rußzland. Es ſind jetzt hun⸗ dert Jahre her, daß Zar Alexander J. die Tortur als ein geſetzmäßiges Mittel, Beweismaterial zu erhalten, abgeſchafft hat, und die ruſſiſche Preſſe feiert dieſes Jubiläum mit Lobliedern zum Preiſe des Fort⸗ ſchritts ihres Landes in der Civiliſation und Humanität. Aber als Alexander die Tortur abſchaffte, zerſtörte er die Marterwerkzeuge nicht, und ſie wurden keineswegs in die Muſeen verbannt. Thak⸗ ſächlich und im geheimen wird in den erleuchteſten Centren des ruf⸗ ſiſchen Reiches bis zum heutigen Tage noch viel gefoltert, und zwar von der„Detektivpolizei“. Wie ſchwierig es dabei ſein muß, ſich in Ruß⸗ land außer dem Bereiche des polizeilichen Verdachts zu halten, kann man aus der Thatſache ermeſſen, daß in einer der größten Städte des ruſſiſchen Reiches mehr als 12 pCt. der Einwohner im vorigen Jahre durch die Hände dieſer Polizei gegangen ſind. Im Jahre 1900 wurden in Odeſſa über 55 000 Perſonen, darunter faſt 8000 Frauen, verhaftel, und der gri Theil, über 43 000 Perſonen, verfiel jener ſchrecklichen Inſtitution, der„adminiſtrativen Gewalt“, die nur ihren Vorgeſetzten 88 iſt das Zügeln der Gedanken. und theoretiſch dem Zaren Berſcht erſtattet. 25 7 5 ——— nn be l CC wurde.änt: d wieder gewählt und ihm damit das ganze Ber⸗ krauen der Bürgerſchaft ausgeſprochen. Es war die beſte Ant⸗ wort auf die vorherige geiſtliche Abſage an die Bürgerſchaft; ſie bewies, daß man ſeine bürgerljchen Angelegenheiten nicht im Pfarrhaus geregelt haben wolle.“ [1 Berlin, 13. Nov.(Rücktritt.) Es wird daß der Unterſtaatsſekretär im Reichsamt des Innern Rothe entſchloſſen iſt, aus dem aktiven Dienſte zu ſcheiden. An der Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches iſt um ſo weniger zu weifeln, als Herr Rothe bereits vor einem Jahre gewillt war, ſich auf ſein durch eine lange und erfolgreiche Thätigkeit ver⸗ dientes Altentheil zurückzuziehen. Der Genannte war, bevor er zunächſt als Stellvertreter und dann als Nachfolger des Herrn b. Rottenburg ins Reichsamt des Innern berufen wurde, längere Jahre Regierungspräſident in Kaſſel und hat dort ein ſehr gutes Andenken hinterlaſſen. Unter den Perſonen, die nach dem Ab⸗ gang des Herrn Rothe für das Unterſtaatsſekretariat im Reichs⸗ amt des Innern in Betracht kommen dürften, wird auch der Direktor in dieſem Amte, Wermuth, genannt. 8 —(Reichstag.) Daß ein Geſetzentwurf dem Reichstag zugehen wird, durch den die vielbeklagten Mißſtände wegen des fliegenden Gerichtsſtanves der Preſſe be⸗ ſeitigt werden, iſt mit Sicherheit anzunehmen. Die be⸗ züglichen Verhandlungen zwiſchen den perbündeten Regierungen gehen, gutem Vernehmen nach, ihrem Abſchluſſe entgegen. Aus Stadt und Land. Mannheim, 18. November 1901. * Amtsgerichtsſektretüär, Das Geſetz⸗ und Verorbnungsblatt ver⸗ öffentlicht heute die landesherrliche Verordnung, wonach die Gerichts⸗ ſchreiber J. Gehaltsklaſſe den Titel Amtsgerichtsſekretär zu führen haben. * Mannheimer Adreßbuch. Die Zurückſendung der vom Verlag des Adreßbuches verſandten Formulare zur Bearbeitung des Ver⸗ geichniſſes der Mannheimer Handelsfirmen und Geſellſchaften, der Gewerbetreibenden, Vereine ete, iſt trotz des abgelaufenen Termines zu einem größeren Theile nicht erfolgt. Im Hinblick auf das große Intereſſe, welches die Stadt an einem möglichſt vollkommenen und zuverläſſigen Adreßbuche hat, wie auch im eigenen Intereſſe der betr. Intereſſenten, iſt es erwünſcht, daß die betr. Firmeninhaber, Vor⸗ ſtände von Geſellſchaften, Vereinen u. ſ. w. die gewiſſenhafte Aus⸗ füllung der Formulare vornehmen und die Rückſendung derſelben veranlaſſen, auch wenn keine Aender⸗ ungen vorgekommen ſind. Gleichzeitig ſei auf den Geſchäfts⸗Anzeiger aufmerkſam gemacht, welchen wir allen Inſeren⸗ ten in ihrem eigenſten Intereſſe auf das Wärmſte empfehlen können, da die Geſchäfts⸗Anzeigen eine Ergänzung der allgemeinen Text⸗ Angaben für das betr. Geſchäft bilden, indem auffallende Hinweiſe auf die betr. Angzeigen unentgeltlich aßt allen Siellen beigedruckt werden, an denen das inſerirende Geſchäft im Texte des Adreßbuches vorkommt. Theoſophiſche Geſellſchaft. Am vergangenen Montag ſprach im hieſigen Caſtnoſgale der bekaunte Myſtiker und Schriftſteller Herr Dr. Franz Hartmann aus Florenz über das Thema:„Das Höhere Leben“, Das etwa 200 Perſonen zählende Publikum folgte dem über 2 Stunden dauernden Vortrage mit regem Intereſſe. Zuperſicht in die Wahrheit Desſenigen, was der geiſtige, innere Führer(das Gewiſſen) lehrt. Der wahre Glaube iſt eine geiſtige Kraft, die im Herzen des Menſchen ihren Sitz hat; dieſe Kraft iſt noch nicht das Licht der Erkeuntniß, wuhl aber die Wärme, welche ſich verbreitet, ſchon ehe die Sonne ſcheint. Einheitlichkeit des Wollens und Denkens iſt das Porangehen von nur einem einzigen Ziel. Endlich gehört zur Erlangung der Selbfterkenntniß noch der Wille der Freiheit, der Wunſch, daß in mir die Freiheit verwirklicht ſein ſoll. Der an die Täuſchung des Sonderſeins gebundene Menſch 8 8 kann nicht mit ſeinen Ketten in die Freiheit treten; wird das Idegl der Freiheit in ihm zur Wirklichkeit, ſo hört damit auch ſeine Ge⸗ bundenheit auf, er iſt dann frei von„ſich ſelbſt“. * Die Weinprodnktien der Welt. Im Jahre 1900 wurden auf der ganzen Erde 163 Millionen Hektoliter Wein produgirt, Europa entfielen hiervon 150 Mill. Hektoliter, auf Afrika 6, auf Amerika ebenfalls 6, auf Aſien 1 und auf Auſtralien 130,000 Hekto⸗ liter. Frankreich iſt das erſte Weinland und produzirte im Jahre 1900 67 Millionen Hektoliter Wein, dann kommt Italien mit 30 Millionen, Spanien mit 28, Oeſterreich⸗Ungarn mit%½ Millionen Hektoliter. Von den 6 Millionen Hektoliter afrikaniſchen Weins kommen 5 Mill. aus Algier. In Amerika produzirte Chile nahezu 8 Mill. Hektoliter, Argentinien 194. Der aſiatiſche Wein kommt hauptſächlich aus Cydern und den kleinaſtatiſchen Inſeln. Faſt neun Zehntel der geſammten Weinproduktion der Erde entfällt auf die Mittelmeerländer. * Saalbautheater. Das gegenwärtige Programm, welches durch die originelle WVielſeitigkeit ſeiner durchgehends erſtklaſſigen Attraktionen allabendlich von den Beſuchern mit ſtürmiſchem Beifall ausgezeichnet wird, hat auch an ſeiner Zugkraft, trotz des vorüber⸗ gehenden Exeigniſſes der Saalbaudtrektion, nichts eingebüßt. Jede einzelne Nummer dieſes gewählten Enſembles verdient mit Recht als ein Schlager bezeichnet zu werden und ſo vereint ſich die Geſammt⸗ vorſtellung in Originalität und amüſanter Heiterkeit. Nachdem dieſes Programm nur noch bis zum 15. cr. dauert, welches bon da ab wieder durch neue Novitäten erſetzt wird, können wir einen Beſuch im Saal⸗ bautheater Jedermann aufs Beſte empfehlen. * Myſterißſer Leichenfund. Wie wir erfahren, lautet das Er⸗ gebniß der Unterſuchung der Gerichtskommiſſion, die ſich heute Vor⸗ mittag nach dem Fundorte der Leiche im Neckarauer Walde begeben hatte, dahin, daß es ſich um einen Selbſtmord handelt. Den Kopf der Leiche fand man in der Krone eines Baumes hängen. Ueber die Perſonalien des Lebensmüden fehlt bis jetzt jeder Anhaltspunft. Man nimmt an, daß der Selbſtmord ſchon im Auguſt d. J. erfolgte, Aus dem Großherzogthum. BC. Lahr, 19. Nov. Der hieſige Militärverein faßte folgende Reſolzition:„Die zur Generalverſammlung bereinigten Mitglieder des Militärvereins Lahr proteſtiren aufs Entſchiedenſte gegen die niedrigen Angriffe des engliſchen Kolonialminiſters Chamberlain auf die deutſche Kriegsführung im Jahre 1870/71. Die Veteranen jenes glorreichen Krieges ebenſo wie die jüngeren Mitgkteder des Vereins legen als deutſche Soldaten energiſche Verwahrung dagegen ein, mit den engliſchen Söldnerſchaaren verglichen zu werden, und ſind be⸗ wußt, daß Greuelthaten wie die engliſchen in Südafrikg bei deutſchen Truppen vollſtändig ausgeſchloſſen waren und auch in allen Zeiten ſein werden. Der Vorſtand wird beauftragt, dieſe Kundgebung dem Verbandspräſidium mit der Bttte zu übermitteln, unſerem hohen Protektor, Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog, Kenntniß davon zu geben.“ Freiburg, 18. Nov. Das bekannte alte Gaſthaus zum Engel in Langackern iſt abgebrannt. Das Feuer brach in dem alten Hauſe Nachts aus und griff mit ſo raſender Schnelligkeit um ſich, daß die 4.* 4 91rf Auf Lehren, die Reinkarnation(Wiederberkörperungslehre), die ſſteben⸗ fſahe Konſtitution des Menſchen und das Karmageſetz(Cauſalitäts⸗ gletz) kurz berührt hatte, ging er zu ſeinem eigentlichen Thema über. Amit der Menſch in das höhere„ewige Leben“ eingehen kann, muß geiſtig⸗göttliche Kräfte und Wahrnehmungsfähigkeiten in ſich zur utfaltung bringen; er muß ſich ſeiner Unſterblichkeit bewußt wer⸗ den. Da Gott oder die Wahrheit das einheitliche Weſen aller Dinge i ſo muß der Menſch ſeinem innerſten Weſen nach ſelber Gott ſein; um Gott zu erkennen, braucht alſo der Menſch nur ſein höheres, gött⸗ iches„Ich“, ſein wahres, wirkliches Weſen kennen zu lernen, d. h. Shriſtus, der unſterbliche Gottmenſch, der Logos muß im Menſchen zum Selbſtbewußtſein kommen. Den nun folgenden Ausführungen legle Herr Dr. Härtmann die Lehren des großen indiſchen Weiſen Sankaracharga zu Grunde. Das Allererſte, was zur Selbſterkennt⸗ niß erforderlich iſt, iſt die Fähigkeit, das Dauernde vom Vergäng⸗ lichen zu unterſcheiden. Ferner iſt noch die ſechsfache Befähigung sur Ruhe(Abgeſchiedenheit) erforderlich. Dieſe ſechs Fähigteiten ſind: 1) Zurückhaltung, 2) Selbſtbeherrſchung, 3) die Entſagung, 4) die innere Sammlung, 5) die Ueberzeugung und 6) Ginheitlich⸗ keit des Wollens und Denkens. Sodann erklärte er, was unter dieſen einzelnen Benennungen zu verſtehen iſt. Die Zurückhaltung Selbſtbeherrſchung iſt die Macht, die äußerlichen Einflüſſe, welche durch die Sinne, Geſicht u. ſ. w. kommen, zurückzuhalten. Entſagung iſt die ſelbſtloſe Erfüllung der Pflicht. Damit iſt gemeint, daß man nichts thun ſoll, um dadurch irgend einen perſönlichen Vortheil für ſich oder Andere zu erhalten; dagegen ſoll man Alles thun, was die Pflicht verlangt. Innere Sammlung iſt das gleichmüthige Ertragen von Luſt und Schmerz und ſo weiter, d. h. die Erhabenheit über Alles, lvas die Zufälle des irdiſchen Daſeins mit ſich bringen. Ueberzeugung iſt die beſtimmte een, e— 3388 Zu den verſchiedenen FJormen der Folterungen, die vor Allem in brutalen Rohheiten beſteht, gehören Schlagen, Stöße auf die Bruſt, die zur Verletzung der Lungen führen, Durſtenlaſſen u.. w. Vor einem Jahr geſchah es, daß ein bei einer Geſandtſchaft in Petersburg deſchäftigter Diener in Ver⸗ bacht des Diebſtahls gerjeth und in der ſtreng geführten Unterſuchung ein falſches Zeugniß in der Hoffnung ablegte, ins Gefängniß geſchickt au ppeiden und dadurch ſeine Lage zu beſſern. Er blieb acht Monate gefangen; während dieſer Zeit wurde die Folter wiederholt und ſchließ⸗ lich zufällig entdeckt, daß er an dem Vergehen, zu deſſen Geſtändniß man ihn gezwungen hatte, ganz unſchuldig war. Das Ueberleben Pfeſer uungeſetzlichen Tortur ſoll der Thatſache zuzuſchreiben ſein, daß die überarbeitete Polizei dieſes Verfahren kürzer und billiger findet als die endloſen, ſchriftlichen Berichte und Erwiverungen, ohne die kein kuffiſcher Beamter einen Rechtsfall beilegen kann, gleichviel, ob es ſich dabei um fünfzig Pfennig handelt oder um eine Agzklage,„mehr als chichlich an einem hohen Feiertag auf der Straße betrunken gewefen u ſein. Die Frage der Tortur iſt übrigens nicht nur in Rußland, ſondern auch da und dort im modernen Europa aktueller, als man iht. In den älteren Bädeckerausgaben konnte man bei der Ort⸗ aft Zug in der Schweiz die Bemerkung finden, daß es bis in die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts bei gericht⸗ lichen Unterſuchungen die Tortur in Anwendung geolkmmen ſei. Ein Reiſender, der ſich 1880 bei einem biederen Zuger erkundigte, wie es ſich mit dieſer Sache verhalte, erhielt die charakteriſtiſche Antwort: „Das iſt leere Schreibexei! In den ſechziger Jahren iſt einmal ein Weib, das aller Welt als Diebin bekannt war, mit ein paar Ohrfeigen traktirt worden, als ſie einen neuen Diebſtahl, den ſie begangen hatte, nicht zugeben wollte. Aber eine Tortur oder Folter hat's bei uns nie ſegeben.“ — Fürſt Bismarck und Herr v. Schloezer. Eine noch nicht beekannte Aneldote über den ehemaligen preußiſchen Geſandten beim 8 E mit tödtlichem Erfolg in den Anklagezuſtand verſetzt. Di 970 ſige Schwurgerichtsverhandlung zu Würzburg entrollte b lich des verſtorbenen Mannes ein grauenhaftes Bild der Gemü rohll Hofmann war ein ungemein brutaler Menſch, der ſich beim Ableben ſeines eigenen Baters in unfläthigſter Weiſe benahm, ſeine Wae mit Vergiften bedrohte und ſie ſchlachten und viertheilen wollke. Das Schwurgsricht ließ unter dieſen Umſtänden Milde walten urd verurtheilte die Angeklagte zu nur einem Monat Gefängniß. Dieſez Erkenntniß wird allenthalben mit Genugth g aufgenommen. Bingen, 13. Nov, Die in der Kantin er ſtrgte⸗ giſchen Bahn Gaualgesheim⸗Kreuznach von drei Italienern verübt Raub⸗ und Raubmordaffaire hat bereits ihr erſtes Opfer gefordert, indem der bei der Verfolgung verwundete Maurerparlier im Büdes⸗ ar Ai heimer Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen iſt Zuſtang der verletzten Wirthseheleute hat ſich gebeſſert und e 3u och⸗ tungen wegen Lebensgefahr keinen Anlaß mehr.— Wie bvon anderer Seite gemeldet wird, ſind von den Einbrechern nun zwei in Genf verhaftet worden. * Straßtburg, 12. Nov. Einen ſchnellen Tod e wärter Daul auf der von ihm begangenen Strecke der Weißenburger Linie in der Nähe von Schiltigheim. Er iſt, als er die Stfehe patrouillirte, einem Schnellzug begegnet und iſt dieſem Schnellzug offenbar nicht ſchnell genug ausgewichen. Er wurde an die Stirg getroffen und bei Seite geſchleudert. Nach einigen Stunden fan man ſeine Leiche, nicht weit von ihm die Laterne und andere Gegen⸗ ſtände. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Ein irrer Maler. der Landesirrenanſtalt ein Wiener Maler Emanuel Kratky im Allet von 69 Jahren. Der Aermſte war im April 1852, im Alter von 20 Jahren, in die Irrenanſtalt gebracht worden und iſt daſelbſt nahezg 50 Jahre, bis zu ſeinem Tod verblieben. Er hatte auch in der Anſtall zahlreiche, aber unverſtändliche Bilder gemalt, die dort wiederholt gus⸗ geſtellt worden ſind. Dichtung ihren Quellenforſchungen zu Grunde gelegt, aber bis zu Otto Julius Bierbaums„Luſtigem Ehemann“ ſind ſie ſchwerlich bis jetzt hinabgeſtiegen. Seinem künftigen Biographen ſei verrgtheg, daß ſich die dritte Strophe des„Luſtigen Chemann“ an die driſtz Strophe des„Bürgerlichen Gedichts„Luſt am Liebchen“ anlehnt, Alſo ſingt der Moderne: „Die Welt, die iſt da draußen wo, Rag auf dem Kopf ſie ſtehn! Sie intreſſirt uns gar nicht ſehr, Und wenn ſie nicht vorhanden wär', Würd's auch noch wefter geh'.“ Alſo ſang Bürger: „Die Welt mag laufen oder ſtehn; Und Alles mag rund um Kopf unten oder oben gehn! Was kümmert er ſich drum? M. M. Die Redaktion bemerkt hierzu: Indem wir dieſer Juſchviſt Raum geben, liegt uns der Gedanke an ein„Plagiat vollſtändig fern. Die Uebereinſtimmung aber iſt immerhin ſo groß, daß ſie zu der Annahme berechtigt, die Bürgerſchen Verſe ſeien unbewußt dem Dichter des„Luſtigen Ehemann“ im Gedächtniß haften geblieben, Der Fall iſt in der Geſchichte unſerer Lyrik, namentlich ſoweit es ſich um ſangliche volksthümliche Lieder handelt, gar nicht ſo ſelten zu finden. Intereſſant iſt es jedenfalls, wieder einmal zu gewahreg, daß die allermodernfte Brettl⸗Lyrik nicht ſo ſehr, wie man gemein⸗ hin annimmt, aus Art und Tradition geſchlagen iſt, und daß ein volksthümlicher Sang, der einmal friſch und froh in die Luft hinaus VBieh(2 Kühe und 4 Schweine) iſt verbrannt. Man vermuthet Brandſtiftung, Freiburg, 13. Nov. Während des letzten Krieges mit Frank⸗ reich hat ſich bekanntlich am Oberrhein das Fehlen eines feſten Platzes recht fühlbar gemacht und ſoll dieſem Mißſtand Abhilfe geſchaffen werden. Es ſind von militäriſcher Seite in ver⸗ ſchiedenen Orten des badiſchen Oberlandes Feſtſtellungen darüber ge⸗ macht worden, welcher Platz ſich hierzu am beſten eigne. Nun ſoll Müllheim hierzu, wohl mit Rückſicht auf ſeine günſtige milttäriſche Lage und Eiſenbahnverbindung mit dem Reichslande, als beſonders geeignet befunden worden ſein. Beſtätigt ſich dies, ſo wird Müll⸗ heim, welches ſo wie ſo in nächſter Zeit eine Garniſon erhält, ganz exhebliche fortifilatoriſche Anlagen und gangz namhaften Truppen⸗ guwachs erhalten. Pfalz, HBeſſien und Amagebung. Frankenthal, 18. Nov. Wie ein Einblick in das Teſtament Anſeres verſtorbenen Ehrenbürgers Profeſſor Vierling ergab, hat derſelbe ein Vermögen von 1,600,000 Mark hinterlaſſen. Davon bekommt die Stadt Berlin 1,400,0% M. 200,000 M. fallen ver⸗ ſchiedenen Vermächtniſſen zu. Das Hoſpital in Speyer erhält 10,000 Mark. Es wirb ſich nun empfehlen, daß die hier zur Er⸗ richtung eines Denkmals gebildete Kommiſſion die Verwirklichung dieſes Gedankens der Stadt Berkin überläßt. *Aſchaffenburg, 18. Nov. Wie ſeiner Zeit berichtet, gerieth am 4. Auguſt d. J. im Gebirgsdörſchen Sommerkehl die 29jährige Ehefrau des Steinbrucharbeiters Hofmann mit ihrem betrunken heimgekommenen Manne in Streitigkeiten, bei welchem die junge Freu dem Mann die Schädeldecke zertrümmerte. Der Verletzte war nach 4 Tagen eine Leiche. Die Frau wurde wegen Körperverletzung geleſene Bucher Himerngebannr iftnt. Ein Drama von Kipling. Rudyard Kipling bereitet zuſammen mit Cosmo Hamilton eine Dramatiſirung von„The Storh gf Gadsbys“ vor. Es iſt das eines der früheren Werke Kiplings, das ganz in Dialogform geſchrieben iſt; es erfordert aber noch eine deg⸗ matiſche Durcharbeitung. Henrik Ibſen iſt wieder völlig hergeſtellt. Bildhauer Vigeland modelliren. Böcklins Stellung zur Muſik. Die Mittheilung, daß ſich in Arnold Böcklins Nachlaß ein von dieſem komponirtes Muſikſtück ge⸗ Staunen erweckt. Im Grunde iſt die Nachricht gar nicht ſo ſehr ver⸗ wunderlich, denn Böcklin war ein eifriger Muſikfreund und auch ig der Theorie der Muſik wohl erfahren. In jüngeren Jahren hat er, ſanten Erinnerungsbuche„Zehn Jahre mit Böcklin“, erzählt, bor ſeinen Vildern die Flöte geblaſen und Glöcklein geläutet, und hätte am liebſten das, was er an Muſikaliſchem während des Schaffens Schmerz, das nicht zu können. muſizirt. 0 auf der Geige ſpielt, einen geigenden Eremiten läßt er von Englein Um ſo mehr wird auf ſeinen Bildern Harfenſpielerin in einer Lenzlandſchaft; Nereiden und Tritonen läßt er muſizirend durch die Meeresfluthen rauſchen. nach ſtand er feſt zu den alten Meiſtern. empfand er bis in ſeine letzten Tage eine heftige Abneigung, die er gelegentlich in urwüchſig derbe Worte kleidete. Freilich beruhte dieſer haft, Wagnerſche Muſik überhaupt zu hören. päpſtlichen Stuhle Herrn v. Schloezer und den Fürſten Bismarck er⸗ zählt Profeſſor Max Müller⸗Oxford in den eben dei Poelhes in Gokha erſchienenen Fragmenten zu einer Selbſtbiographie„Aus meinem Leben“. Als Schloezer unter Bismarck in Petersburg Botſchafts⸗ ſekretär war, nahm er einmal Anlaß, ſeinen Vorgeſetzten zu fordern. Bismarck lehnte die Forderung ab, Schlaezer aber wurde bald darauf zur Dispoſttion geſtellt und mußte Petersburg verlaſſen. Als er ſich von Bismarck verabſchiedete, fragte ihn dieſer nach ſeinen ferneren Plänen und fügte hinzu, ob er etwas für ihn thun könne. Schloezer antwortete ſehr ruhig:„Ja wohl, Excellenz, ich gedenke meine Memoiren zu ſchreiben, und Euere Excellenz wiſſen, daß ich manches miterlebt habe, was die Leute zu erfahren intereſſiren wird. Bis⸗ marck war einen Augenblick ſtill, ſah ein paaar Aktenſtücke durch und fragte dann ganz unbefangen:„Sie würden wohl nicht als Geſandter nach Amerika gehen?“„Mit Vergnügen— morgen“, erwiderte Schloezer. Er hatte erreicht, was er wollte, er hatte ſogar Bismarck überliſtet und begab ſich ſofort nach Waſhington. Bismarck wußte ſehr gut, was für eine ſcharfe Feder Schloezer führte, und es gab eine Zeit, wo er gegen ſolche Federritze nicht ganz unempfindlich war. — Rockefellers Einkommen. Aus Newyork wird berichtet: Die Dividende„Standard Oil Company“ für das Jahr 1901 beträgt 48 0. J. D. Rockefeller, der 40 0% Aktien beſitzt, wird in Folge deſſen gegen 80 000 000 Mark als diesjährige Dividende einſtreichen. — König Eduards Banner. Es iſt traditioneller Brauch, daß jeder König von England in ſeiner Eigenſchaft als Großmeiſter des Hoſenbandordens unter großen Feierlichteiten ſein Banner der S. Georgs⸗Kapelle zu Windſor zur Aufbewahrung übergibt; dort ruht eß dann für immer über dem Jahrhunderte alten Getäfel des Schifſes. Gegenwärtig wird auch König Eduards Banner vollendet, das an Reichthum Feinteit und Pracht unerreichbar ſein ſoll. Oben rechts befindet ſich det berühmte ſchottiſche Löwe auf goldenem Felde; unten links die ſagenhafte Lyra Englands auf blauem Grunde; in die beiden gewirkt. Dieſes Banner, das fünfzigſte in der Reihe der unter dem Gewölbe der Kapelle aufgehängten Königsbanner, ſoll mehrere Hun⸗ ſechs Monaten ohne jede Unterbrechung. haben. gethan hätten, als ſie Muſolino feſtnahmen. wollen nun ihren Abſchied nehmen und klagen.— Vielleicht gehen ſie num ſelber unter die„Räuber“. gefriſcht, In London wurde er einmal von einem weiblichen Reporter aufgeſucht, der natürlich aus Amerika ſtammte. Die kecke Amerfka⸗ nerin fragte den alten Chineſen, welche Frauen nach ſeiner Meinung die hübſcheſten und anmuthigſten ſeien. „Die Amerikanerinnen, erpiderte er. „Aber Excellenz waren meines Wiſſens Amerika?“ fragte die Interviewerin dagegen. „Ich habe einige Amerikanerinnen bei uns in China geſehen, und ich ſehe jetzt hier in London wieder eine— nun ſteht meiſe Meinung feſt“ — Gerechte Strafe..: Was wird nun in Deutſchland wohl doch niemals in Spitzbube die Ehre der deutſchen Nation in den Schmutz getrampelt Hand.—.: Was denn?—.: Keinen Orden bekommt er, auch für immer verdorben.—.? Ach ſo, daran hatte ich nicht gedacht 5(Kladderadatſch) Wie man aus Wjen meldet, ſtarb dork iß „Der luſtige Ehemann“ und ſeine Quelle. Die Voſſ. Zig. erhaäg folgende Zuſchrift: Unſere Philologen haben zwar längſt die moder 5 dpirrte, nicht verloren geht, ſelbſt wenn ſein Text in heute ſeltenert Er läßt ſich jetzt von funden habe, das demnächſt veröffentlicht werden ſoll, hat bielfach wie der Kunſthiſtoriker Flörke, in einem kürzlich erſchienenen intereſ⸗ enppfand, mit in die Bilder hineingemalt. Es war ihm ein aufrichtigen Den Tod hat er neben ſein Selbſtportrait gemalt, wie en belauſcht werden, die Frühlingsgöttin ſtellt er dar als geſchmückte Seinem Geſchmale Gegen Richard Wagner Widerwille nicht auf genauer Kenntniß, denn er weigerte ſich ſtand⸗ Die in der Jugend anderen Ecken ſind die heraldſſchen Löwen der Krone Englands en⸗ derttauſend Mark gekoſtet haben, und 50 Arbeiter arbeiteten daran ſe, — Einen Prozeß gegen die italieniſche Regierung wollen dis beiden Carabinieri anſtrengen, die den Räuber Muſolino gefangen Die Regierung weigert ſich bekanntlich, ihnen die 50 000 Lire auszuzahlen, die als Preis auf Muſolinos Gefangennahne geſetzt waren, weil ſie als Carabinieri nichts weiter als ihre Pflichk Die armen Carabimam — Ein galantes Wort von Lihungtſchang wird in Paris auf⸗ von maßgebender Seite gegen Chamberlain geſchehen, nachdem dieſer hat?—.: Was geſchehen wird? Das liegt doch klar auf den den geringſten nicht.— Die Ausſicht auf eine Dekoration hat er ſth —!!; ̃—. ᷣͤ ˙ 5— 2—7— ————— — derer Genf vom h in k ge⸗ lfach ver⸗ ch in t er, ereſ⸗ Vor hätte ffens ſtiger dern ie er glein ückte läßt nacke e er ieſer and⸗ gend ein⸗ zun⸗ ſeit die igen 000 hme ngri ſie duf⸗ ktet ika⸗ den 15. November, angekündigte Aufführung der Oper: Mahnreim, 18. Nobemven. g Generae Anzeiger. 8. Seite. iefendene Eindrücke wirkten noch bis ins Alter abſchreckend nach. leute werden fortgeſetzt. Die Jahl der in der Grube Befind⸗ 11 liegen eben zum großen Theil dem deutſchen Gemüthsleben fern, i Wit i öcklin auch hier von unbe eugſamem Eigen⸗ ſünn. 5 den waren Bach, Händel u. ſ. w. Ein⸗ fache, Aare, große Motive in breit einherſchreitenden Akkordfolgen waren ſein Geſchmack. Profeſſor Klingers Beru fung nach Wien. ſpondens der„L. N. dung daß Profeſ riell Uer Eine Wiener Korre⸗ .“ widerſpricht auf das Veſtirumteſte der Mel⸗ May Klingers nach Wien an exor⸗ Forderungen des Künſtlers(40 000 Kronen ee Urlaub) geſcheitert ſei. Von Seiten der Akademie der bildenden Künſte hätten überhaupt keine Verhand⸗ jungen mit Kli nger ſtattgefunden. Klinger könne ſchon deßhalb i dus nicht von Leipzig fort, weil er dort große, nehmende Werke(ſo die Dekorirung des 0 iſeum) unter der Hand habe. Soweit die Meldung k 55 Leipzige er Blattes. Dieſes Dementi iſt von ſehr zwei⸗ felhaftem W erth. Daß die Verhandlungen geführt worden ſind, wird nicht Heſetten Daß ſie von der Akademie geführt 1 ſind, hat Niemand behauptet. Be Akademie iſt natürlich gegen die eines Fremden. Die 31 Zuführung von friſchem Blut in die Lehrkörper erfolgt immer durch einſichtige Oberinſtanzen; ſie erfolgt ſelten. Frau Arabella, die Gattin Maurus macht gegenwärtig, wie aus Peſt gef ſchrieben wird, viel unliebſames Aufſehen und erregt die iſtung ſozuſagen der ganzen ungariſchen Nation. Jokai, der jetzt 75 Jahre alte ungariſche Dichterfürſt, hat bekanntlich vor zwei Jahren die damals vierundzwanzigjährige Soubrette Arabella Groß geheirathet. Die ſchöne Bella wollte ihrem berühmten Gatten eine treue Frau ſein und ſeinen Lebensabend mit Liebe vergolden. Auf ſeinen Wunſch hin hatte ſie natürlich auch der Bühne entfſagt, um ganz und gar für ihn zu leben und ſich in ſeinem Ruhme als Frau Jokai zu ſonnen. Einige ging Alles gut. Schließlich aber be⸗ gann ſich die junge iche Frau an der Seite ihres um niehr als ein h 1 5 1 älteren Gatten doch zu langweilen. In ihrem heißen ſemitiſchen Blute begannen ſich auch ihre„künſt⸗ leriſchen“ Neigungen wieder zu regen. Es drängte ſie mächtig zurück zu den Brettern, die die Welt bedeuten, um ſich auch als Frau Jokai öffentlich dem Volke zu zeigen und von ſich reden zu machen. Der Ruhm ihres greiſen Gatten genügte ihr nicht mehr, ſie wollte ſelbſt »berühmt werden“. Auf ihr Bitten und Flehen hin erlaubte ihr der alte, faſt willenloſe Ikai, daß Arabella ein auf mehrere Tage be⸗ rechnetes Gaſtſpiel am Stadttheater in Preßb burg abſolviren dürfe. Frau Jokai reiſte kürzlich in Geſellſchaft einer Schaar ihrer Ver⸗ ehrer ſofort dorthin ab, während er hier zurückblieh. Sie trat dort an zwei Abenden auf und erntete zwar keine künſtleriſchen Lorheern, wohl aber den frenetiſchen Beifall ihrer Claque. Ihr drittes Gaſt⸗ ſpiel mußte plötzlich abgeſagt werden, denn es waren für dieſen Abend ſeitens einer großen Anzahl Studirender Demonſtrationen gegen Frau Arabella geplant geweſen, um ihr ferneres öffentliches Auf⸗ damit Beſchimpfen des größten Dichters der Nation zu Der Direktor des Stadtthegters erklärte der in Thränen lrabella, daß ſie— ſo leid es ihm thue— ihr Gaſtſpiel nummehr abbrechen müſſe. Maurus Jokai wurde hiervon telegraphiſch berſtändigt und er eilte ſofort nach Preßburg und brachte ſeine vor Scham und Verzweiflung niedergeſchmetterte Gattin hierher zurück. Faſt die geſammte hieſige Preſſe gibt jetzt täglich in den ſchärfſten Artikeln ihrer Entrüſtung über das ſchamloſe Treiben Frau Jokais Ausdruck und bedauert nur lebhaft, daß Maurus Jokai in einer ſchwachen Stunde! einer„ſolchen Perſon“ die Hand zum ewigen Lebensbunde gereicht habe. Theater⸗Notiz. Die Intendanz theilt mit: Wegen Indispoſition des Herrn Hofopernſängers Wünſchmann kann die für Freitag, Die Hoch⸗ von W. A. Mozart nicht ſtattfinden. Dafür gelangt in 3 Akten von Albert geit des Figaro“ zur Darſtellung„Der Waffenſchmied“„Oper Lortzing. Neueſte Nachrichten und Telegramme. (Privat⸗Telegramme des„Geueral⸗Anzeigers.“) * rankfurt a.., 13. Nop. Der Landiagsabgeordnete Karl Sänger iſt heute Nachmittag 2 Uhr in Folge eines Schlag⸗ anfalls geſtorben. * Wies ba den, 13. Nod. Bei den Stadtverordne ten⸗ wahlen für die dritte Abtheilung unterlagen die bisherigen frei⸗ ſtänigen Kandidaten gegen die Kandidaten der Sozialdemokratie und radikalen Fortſchrittspartel, ſowie die Kandi dee der bereinigten Handwerker und Gewerbetreibenden, welch letzte beide Gruppen in Stich⸗ wahl kommen. * Stuttgart, 13. Nob.(Frlf. Zig.) Die Beſchwerde des Freiherrn OS kar von Münch wurde vom Verwaltungs⸗ gerichtshof abgewieſen, da nach Anſicht des Gerichtshofes die gemeingefährliche Geiſteskrankheit an Münch erwieſen ſei. Ir hr. von Münch wird in die Irrenanſtalt Schuſſen⸗ klelh überführt; voch iſt, falls eine Veſſerung in ſeinem Zuſtande eintritt, ſeine Freilaſſung in Aus ſicht genommen. *Berlin, 18. Nob. Der Kaiſer empfing heute Vor⸗ mittag den preußiſchen Geſandten in Darmſtadt, Prinzen Hohenlohe⸗Oe hringen. Berlin, 13. Nov. Der„Nordd. Allg. Ztg.“ wird be⸗ ſtätigt, daß auf Beranlaff ung des Reichskanzlers die Druch⸗ legung des Zolltarifentwurfs nebſt Begründung nach Möglichkeit beſchleunigt werde, damit die betreffenden Ma⸗ terialien den Mitgliedern des Reichstages noch vor deſſen Zu⸗ ſammentritt zur Verfügr ing geſtellt werden können. Inwiefern dies achuiſc e iſt, läßt ſich noch nicht überſehen. Mührend der Nacht und heute Vor⸗ mittag herrſchte hier und in der Umgegend ſtarkes Schnee⸗ treiben. *Staßfurt, 13. Nov. Die Arbeiten zur Ausgrabung er in der Grube „Ludtwig 11.5 verſchükteten Berg⸗ amenkleiders lichen beträgt 15, da inzwiſchen geme ldet wird, daß einer noch gerettet wurde. * Wien, 13. Nob. Die deutſche Volksparted 7 für den derſtorbenen deutſche Reichs Dr. Lehr, den Vorſttzenden des Alldeutſchen Verbandes, eine Trauerkund⸗ gebung zu ee 25 Pa a 1 1 der gleic cheilig kündigung des Krieg den Bergwerken zu requiriren. *Amſter da m, 13. Nob. Der ſozjaldemokratiſche Depukirte B Baelh, von Lens iſt, hat ſich geweigert, eine An⸗ niniſters anſchlagen 51 laſſen, w wonach die nach entſandten Truppen das Recht haben Quarkiere Bezüglich der Meldung der„Köln. Ztg.“, die Un päßlichleit d er Ahnig in Wilhelmine ſei darauf zurückzuführen, daß 255 Königin zu früh entbunden habe. Ihr Zuſtand ſei indeſſen dem Vernehmen nach nicht dazu an⸗ gethan, irgend welche ernſte Beſorgniſſe wachzurufen. Es verlautet hier, die belreffende Meldung entſpringe einem in Haag umlaufenden Gerücht, das dadurch entſtanden ſei, daß der Gynäkologe Profeſſor Habe ctam a zur Königin berufen worden ſei. Irt politiſchen Kreiſen denen ſich wahrſcheinlich Ro m, 13. Nov.(Frkf. Zte verlautet: Die Dreibund m& cht te England anſchließen dür rfte, 0 f Grund ihrer Verträge, die ihnen die Rechte der meif Nation geben, die gleichen Zugeſtändniſſe von der Türkei, wie dieſe Frankreich machte, * London, 13. Nov. Der deutſche Kaſiſer über⸗ ſandte dem König Eduard als Geburtstagsgeſchenk ein ſilbernes Tafel ſervite. * London, 13. Nov. Einer Lloydsdepeſche aus Dover zu⸗ folge iſt die Mannſchaft des von dem Poſtdampfer„Nord“ über⸗ rannten Feuerſchiffes gerettet und in Dover geländet worden. Poſt und Paſſagiere des„Nord“ befinden ſich noch an Bord dieſes Schiffes. * Petersburg, 13. Nov. Auf der Neſog herrſcht voller Eisgang. * Warſchau, 13. Nov. Hieſigen Blättern zufolge ge⸗ währte die Staatsbank mit Genehmigung des der Firma Karl Gehlig in Lodz, die kürzlich ihre Zahl⸗ ungeneinſtellte, einen dredit bon 3 Milllonen Rubel. 1 des Großvezirs 13. Nopb.(Frankf. Zig.) Der Tod 112 Stunden früher gemeldet worden, als er wirklich geſtorben iſt. Schon 5 Stunden nach dem Tode fand die Be⸗ erdigung der Leiche auf Koſten des Sultans ſtatt. Dieſe Eile wind damit begründet, daß der Sultan Demonſtrationen, wie ſie beim Tode Osmans und Djavads Paſchas borklamen, hinkanhalten wallte. *Madrid, 13. Nov. In regierungsfreundlichen Kreiſen wird das Gerücht, Sagaſſta beabſichtige ſich aus Geſundheits⸗ rückſichten zurückguziehen, für unbegründet er⸗ klärk.— Aus Barcelona wird gemeldet, daß die Studen⸗ ten, welche geſtern eine Kundgebung gegen das Blatt„Publi⸗ eidad“ veranſtalteten und von der Gendarmerie auseinander⸗ getrieben wurden, ſich ſpäter wieder unter Abſingung der Mar⸗ ſeillaiſe zuſammenrotteten. In der Stadt herrſche große Be⸗ ſorgniß. Die Läden ſind geſchloſſen. Der„Heraldo“ verzeich⸗ net das Gerücht, wonach heute in Barcelona der Belagerungs⸗ zuſtand erklärt werden ſoll. * Baku, 18. Nop. Geſtern Abend brach in z wei Naphtagruben wieder ein großes Schadenfeuer aus, wodurch 5 Bohrthürme und Reſervoirs zerſtört wurden. **** Der Konflikt am heſſiſchen Hofe. * Worms, 13. Okt. Die„Wormſer Ztg.“ ſchreibt: Es iſt vielen im öffentlichen Leben ſtehenden Perſonen längſt kein Ge⸗ heimniß mehr geweſen, daß unſer allverehrter Landesfürſt in ſeiner Ghe mit der Großherzogin Melita nicht das gefunden hat, was zur Führung eines glücklichen Familienlebens erforderlich iſt. Bereits bor einigen Jahren iſt die Großherzogin einmal plötzlich von Darm⸗ ſtadt abgereiſt und hat längere Zeit in Italien gelebt. Damals aber wurden die an jene Entfernung aus der Reſidenz geknüpften Ver⸗ muthungen wieder zerſtreut, als Se. Königl. Hoheit ſeiner Gemahlin entgegenreiſte und ſie wieder nach Darmſtadt zurückgeleitete. In⸗ zwiſchen iſt aber die Kluft, die ſich in den Anſchauungen zwiſchen den beiden fürſtlichen Ehegatten gebildet hatte, nur noch erweitert wor⸗ den: es werden in unterrichteten Kreiſen von dem Verhalten der Großherzogin Thatſachen erzählt, die in der engliſchen Geſellſchafts⸗ ſphäre vielleicht nicht weiter beanſtandet würden, die aber mit den „hausbackenen“ deutſchen Anſchauungen über die deutſche Frau und Mutter doch ſtark differiren. Unſer Großherzog iſt ein Fürſt von echt deutſcher Gefinnung und Gemüthsart, die Großherzogin iſt dagegen trotz ihres mehr als ſiebenjährigen Ehelebens in Heſſen in ihrem ganzen Weſen Engländerin geblieben. Man hat beim Hinſcheiden der Kaiſerin Friedrich bei aller Anerkennung ihrer herborragenden Tugenden und Geiſteseigenſchaften doch mit aufrichtiger Klage die Thatſache nicht verſchweigen können, daß die hohe Frau trotz des langen, glücklichen Beiſammenlebens mit dem edlen, ritterlichen und gemüthsvollen Kaiſer Friedrich und des herzlichen Entgegenkommens des Kaiſerhofes, wie des deutſchen Volkes doch niemals ihr Engländerthum verleugnen konnte. Dadurch ſind denn nicht nur den intimeren Kreiſen des kaiſerlichen Hauſes, ſondern auch der deutſchen Diplomatie manch ſchwere, bittere Stunden bereitet worden, wie ja dle veröffentlichten Denkwürdigkeiten des Fürſten Bismarck u. A. deutlich genug erkennen laſſen. Die Ge⸗ pflogenheiten der hohen engliſchen Ariſtokratie und eee der d ſo mag es ſich auch erklären, daß das echt deutſche, kilterliche Weſen unſeres Landesfürſten mit den engliſchen höfiſchen Allüren nicht in harmoniſche Bahnen zu leiten war. Wenn jetzt krotz eigener gewiſſen⸗ hafter Bemühungen eine gütliche Verſtändigung zwiſchen den beiden hohen Ehegatten ncht zu erzielen war und unſer Großherzog in ſeinem Familienleben nicht das fand, was für ſein Lebensglück und eine geſeg, nete Regierung unſeres Landes erforderlich iſt, ſo wird gewiß jeder Vaterlandsfreund den jetzt bevorſtehenden Schritt der Ehetrennung als gerechtfertigt und als die einzig richtige Löſung des beklagenswerkhen Zuſtandes betrachten müſſen. Die heſſiſche Bevölkerung ſteht jedenfalls treu und voll Vertrauen zu ihrem angeſtammten Fürſtenhauſe und nimmt innigen, aufrichtigen Antheil auch an dem tiefen ſeeliſchen Weh, das unſerm allberehrten und geliebten Landesherrn bereitet wurde und ihn zu dem letzten, entſcheidenden Schritte gezwungen hat. *** Ein neuer Prozeß wegen der Hunnenbriefe. * Frankfurt a,., 13. Nov. Die Strafkammer erkannte heute gegen den verantwortlichen Redakteur der„Volks⸗ ſtimme“, Dr, Quark, wegen Be n des o ſt⸗ eee Expeditionskorps auf 3 Wochen Ge⸗ fängniß. Bebel wurde von der Anklage der! Zeugnibverwelgerung freigeſprochen.„Volksſtimme“ hatte ſeinerzeit einen Hunnen⸗ brief mit der Ueberſchrift„Deutſche Beſtien“ veröffentlicht, weßwegen der Kriegsminiſter Hatte. Die Wahl 55 Arefswahnen nner. Bet den heute Mittag ſtattgefundenen Kreiswahlmännerwahlen ſtimmten von 18 778 Wahlberechtigten 1038 ab. Es lag nur ein von der nationalliberalen Partei aufgeſtellter Wohlvorſchlag auf, mit Ausnahme von Neckarau, wo noch ein anderer Zettel vertheilt wurde, der aber unterlag. Die nationalliberalen Vorſchläge wurden infolge in Man N Nov.(offtieller Berlaht) An der heutigen Börſe war mehrfach Nachfrage für Brauerei⸗Altien vorherrſchend Begehrt waren Brauerei Kleinlein, Heidelberg zu, 250%, Sinner Grünwinkel zu 170%, Elefantenbräu Worms zu 90%0 und Schroedl, Heidelberg zu 163%. Von Banl⸗Aktien Slld⸗ deutſche zu 102.50 0% geſucht, ebenſo von Verſicherungs⸗Aktien Ober⸗ rheiniſche zu 250 Mk. 3 Frankfurt a.., 13. Novbr. Kreditaktien 194.80, Staals⸗ bahn 133.—, Lombarden 18.—, Egupter——, 4%½ ung, Goldrente 99.70, Gotthardbahn 154.50, Disconto⸗Commandit 171.90, Laura Gelſenkirchen 160.20, Darmiſtädter 118.50, Handelsgeſellſchaft 132. Dresdener Bank 119—, Deutſche Bank 193.20. Tendenz: ſtill. Berlin, 13. N dovbr.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 194.90, Staatsbahn„Lombarden—.—, Diskonto⸗Commandit —.—, Laurahütte 178.—. Harpener! 156.70, Ruſſiſche Noten——. (Schlußeourſe). Ruſſen⸗Roten ept. 216.25, 3½% Reichsanleihe 100.50, 8% Reichsauleihe 89.40. 3½% Bad. St.„Obl, 1900 89.90, 4 0% Bad. St.⸗A. 1901 104.90, 4% Heſſen 105.—, 8% Heſſen 87.—, Italiener 99 10,1860er Looſe 140.—, Lübeck⸗Büchener—„Marien, burger—.—, Oſtpreuß. Südbahn—.—, Staatsbahn 188. Lom⸗ barden 16.—„Canada Paeiſie⸗Bahn 112.,20, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Artien—.— Kreditaktien 194.80, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 482 90, Darmſtädter Bank—.—„Deutſche Bankaktien 194 40, Disonto⸗ Commandit 172.70, Dresdner Bauk 110 60, Leipziger Bank .50, Berg.⸗Märk. Bank 145.80, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank 530.—, Deukſche Grundſchuld⸗Bank—.—, Dynamit Truſt—.—, Bochumer 161.—, Conſolidatiou 287.—, Dortmunder 4370, Gelſenkirchener 161.20, Harpener 157.10, Hibernia 158.—, Laurahütte 178.60, Stettiner Vulkan 189.10, Licht⸗ und Kraft⸗Aniage 94.20, Weſteregeln Alkaliw 182.75, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 132.20. Deutſche Stein⸗ zeugwerke 263.70, Hanſg Dampfſchiff 117.75, Wollkämmerei⸗Aktien 755 Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 99.—, 8 /⁰ů Sachſen 87.40, Na Rheinau 95.— Privatdtscont: 2“%. Berlin, 13. Nob.(Tel.) Fondsbörſe, Die Börſe eröffnete in ſchwacher Tendenz. Montanwerthe ſetzen niedriger ein infolge theilweiſer Realiſirungen. Banken relativ behauptet. Heimiſche Fonds gut gehalten, fremde ſtetig. Banken in der zweitey Börſenſtunde feſt. zlveiundſiebenachtel Prozent. London, 13. Novpbr. 3 Reichsanleihe 88 ¼, Chineſen 96, 2% Conſols 91¼, 5 Italiener 10 Griechen 41½, 3 Poxtugieſen 2³ 5 Spanier 69, D Türken 23½ 4 Argentinier 62½, 3 Mexikaner 26¼, 6 Mexikaner 98½, 4 Chineſen 83½ beh., Ottomanbank 10%½, Rio Tinto 45½, Southern Paeifie 62¾, Chieago Milwaukee 177, Denver Pr. 98, Atchiſon Pr. 104¼ Louisville u. Naſhv. 109¾, Northern Paciſie Pref. 105½. Union Pacifie 109½, London, 13 Novbr.(Südafrikaniſche Minen.) Debeers 38½, Chartered 2¾, Goldfields 7¼, Randmines 10, Eastrand 7½ Tendenz: ſtill. Konkurſe in Baden. Mosbach. Ueber das Vermögen des Maklers Wilhelm Seiler und deſſen Ehefrau Karoline geb. Baier in Unterſchefflenz. Konkursverwalter Rechtsagent Ladenburger in Mosbach; Anmelde⸗ termin 2. Dezember. ——.—— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Gberhard Buchner⸗ für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchbruckerel. Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) ——————— Stegt. Rosenhain, quwelier, zazisd ent, Brillantſchmuck, goldene uhren, Ketten, e 1275 ſchenkartikel in jeder Preislage. 754 Schaufenſterauslage mit ſichtbaren Preiſen, Fünfhundert Stück zurüelgesetzte wirklich gute Qualitäten, werden durchschnittlich für der bisherigen Preise abgegeben. GdGle Hälfte Der Verkauf geschieht gegen Baar und beginnt 9 U. Meste auer Art Donmnerstag, den 14. November 1901. Gruss Maulfalger F 2, 6(Jull. H. J. Sleller am Mashl. 4. Seite Weneral⸗Anzeiger⸗ Dissen Leitverhältnissen Rechnung kragend, haben wir engere Seiden-Abtheilong bedaukend vergrössert und einpfehlen als besonders vortheilhaft: Aeweſlenh ſchwarz, reine Seide .25.60.9s.25.50 Mi. 3 plg Damas ſchwarz, reine Seide .38.60.25 278.25 tr. Amure kleingemuſtert in glänzender Qualit., reine Seide matt⸗ 300 Ml. 125 90 1I 1 vorzügl. für Roben, reine f Mll 100 Safin Duches888 0 glanzreine . S — E ſchwarz und farbig reine Seide großes Farbenſortiment tr. 1440.25 10 Jerveillen reine Seide großes Farbenſortiment 88.25 tr. Inge großes Farben⸗ ſortiment reine Seide 99 pfg. Mtr. Pfg. Jado0 japaniſcher Seidenſtoff großes 9 Farbenſortiment fifr, .85 25 Taf reine Seide, fagonirt Mtr. in vielen Farben IL Iayb geſtreifter Seidenſtoff in modernen Farben Mfl. 00 Apacca rayé tr. geſtreifter Seidenſtoff in den modernſten Farben al Velvef groß. Farbenſortim. Mtr. 95 pfg..25 40 1 Pfl80 .25 großes Farbenſortiment . l Aſlas ſchwarz und farbig 55 pfg. 95 plg. 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Freiwillige Verſteigerung. Freitag, 15. November 1901, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Auftrage bein Pfandlokal Q 4, 5 gegen Baar⸗ zahlung öffentli c0 verſteigern: 1 Pritſchenrolle, 1 Pferd mit Geſchirr. Maunheim, 18. Novbr. 1901. J. Gantert, 14070 Werichtsvollz,, Augartenſtr, 57. Zahlungsaufforderung. Wir machen darauf aufmerk⸗ ſam, daß die ſtädt. Umlage für igoel aus Kapitalrentenſteuer⸗ Käpitalien zur Zahlung fällig iſt und erſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Beträge binnen 8 Tagen bei Vermeidung der per⸗ ſönlichen Mahnung anher zu entrichten. Mannheim, 11. Nopbr. 1901. Stadtkaſſe: Röderer. 2 7 Zwangs⸗Verſteigerung. Donuerſtag, 14. Nov. 1901, Nachmittags 2 uhr, werde ich im Pfandlokal Q4, hier gegen baare Zahlung 155 Vollnreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: Möbel aller Art, Nähmaſchine, Bohrmaſchine, Feldſchmiede, Ho⸗ belbank, Werkzeuge und ſouſt Verſchiedenes. 14060 Mannbeim, 18. Brehme, G 0 lzieher a u feſlge in großer Auswahl. 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November 1901, Abends 9 Uhr, findet unſere diesjährige Mitglieder-Versammlung (General⸗Berſammlung) im Vereinslokal 4 5, I ſtatt, der Bitte um wozu wir unſere Mitglieder mit zahlreiches und pünktliches Erſcheinen einladen. Tages⸗Orduung:§ lla—e der Satzungen. Wir weiſen insbeſondere auf den letzten Abſatz des 8 11 hin. Der Vo orſtand. 14079 2115 e 3— Teppiche 1Portieren f 1 Gardinen zu jedem annehm- 98289 werden baren Preis abgegeben. Special- Teppichgsschäft M. Brumlik Auna Nagel, aleidermacherin, M, 384, 4. Stock, F 1, 9 Marktstr. F 1, 9. ss des 7 55 für Vogelarten ſalel iſchungen, 100fachprämlirt in den meiſten zoglog ziſchen Gärten im Gebrauch, iſt das deſte und älteſte Futter in verſiegelten Packeten zu Orig.⸗Preiſen uſtets ſriſch. ackung nur erhältlich bei M. Hropp Nachf., Central⸗Drogerie 94516 N 2, 2 Izu beziehen durch die Ezpedition des Geueral,ielder Vr. I Siulig 16. Aol, Telephon 1192. 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