1 + 2 7 7 1 2 8 7 N 7* + 1 9 * — ˙üA— 1 Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. (Badiſche Volkszeitung.) Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Juſerate.. 25 der Stadt Mannheim und Umgebung. Telegramm⸗Adreſſe: „„Journal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. (Mannheimer Volksblatt.) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telephon: Redaktion: Nr. 377. 5 Expedition: Nr. 218. Etleſeuſir und verhreitelte Zeitung in Maunheim und Amgebung. E 6. 2 e, — 1 7 8 Mr Freitag, 15. November 1001.(Abendolatt.) Sur ſozialpolitiſchen Lage. Es ſteht außer allem Zweifel, daß die Reichstagsverhand⸗ lungen über den Zolltarif auch ſozialpolitiſche Debatten im großen Stil mit Erörterungen grundlegender Fragen zum Weiterausbau von Sozialreformen herbeiführen müſſen. Wie ſtark die breiten Maſſen des Volkes durch die Zollerhöhungen be⸗ laſtet werden, läßt ſich heute noch nicht überſehen, da viele aus⸗ gleichen de und erleichternde Momente zur Aufhebung des ſchweren Gewichtes in die andere Waagſchale geworfen werden können. Weit mehr aber, als die Unſicherheit des Urtheils über die Wirkungen der Zollerhöhungen drückt der beſtehende wirthſchaft⸗ liche Niedergang auf die Lebenshaltung der Arbeiter⸗Bevölke⸗ tung. Nach unerbittlichen volkswirthſchaftlichen Geſetzen wechſeln Heiten plötzlichen rapiden Aufſchwungs in Induſtrie und Handel mit ſolchen der Abflauung und des Rückgangs, wechſeln fekte mit mageren Jahren, zumal wenn erſtere durch eine faſt wilde Ueber⸗ produktion genährt wurden. Der nationale Staat rüſtet ſich im Frieden durch ſorg⸗ ſame Verſtärkung ſeines Heeres und ſeiner Flotte, um durch dieſe vorbeugenden Maßregeln von einem äußeren Feind nicht überraſcht, nicht niedergeworfen zu werden. Geſchah das Gleiche— mutatis mutandis— auf wirthſchaftlichem Gebiete? Man ſah und fühlte die bedrohlichen Anzeichen eines wirthſchaft⸗ lichen Niederganges bereits ſeit längerer Zeit und ſteht doch jetzt faſt rathlos den Erſcheinungen und Wirkungen der Arbeits⸗ poſigkeit gegenüber. Erſt jetzt veranſtalten die einzelnen Bundes⸗ ſtaaten und viele größere Kommunen Erhebungen über den Um⸗ fang der Arbeitsloſigkeit, um gegebenen Falls durch Arbeits⸗ ertheilung, durch„Notharbeiten“ den Lohnarbeitern Gelegenheit zum Verdienſt zu geben. Aber dieſe Hilfe hätte ſofort einſetzen müſſen und können, ſobald die erſten Anzeichen der Arbeits⸗ loſigkeit ſich bemerklich machten. Mit Recht weiſt die„Soziale Praxis“ in einem heutigen ſehr beachtenswerthen Artikel darauf hin, daß das Fehlen einer gut ausgebauten Arbeitsſtatiſtik, vor Allem der Mangel an einem Arbeitsamt und eines wohlorganiſirten Arbeitsnachweiſes ſich letzt bitter rächt. Und dieſe ſozialpolitiſchen Forderungen ſind hicht blos von Seiten der Sozialdemokratie, in deren Händen ſie ſich zu einem wirkſamen Agitationsmittel geſtalten, ſondern in erſter Linie von der nationalliberalen Partei erhoben worden. Die Beſorgniß, der Sozialdemokratie zu weit entgegenzukommen, darf den Staat nicht davor zurückſchrecken laſſen, den Ausbau begonnener Sozialreformen auch wirklich auszuführen. Treffend bemerkt hierzu die„Soziale Praxis“: Gewiß bereitet hier das Verhalten der Sozialdemokratie, in der nun einmal die große Mehrheit der Arbeiterwelt die berufene Vertreterin ihrer Forde⸗ tüngen erblickt, unausgeſetzt Hinderniſſe, vor Allem durch die antimonarchiſche und unpatriotiſche Geſinnung, die allen natio⸗ nalen Aufgaben des Reiches ein hämiſches Nein entgegenſchreit. Aber wie es ungerecht iſt, die Sünden der politiſchen Partei die Arbeiterwelt entgelten zu laſſen, ſo iſt es zugleich unklug, die friedlichen Reformbeſtrebungen zurückdrängen zu wollen, weil man ihre Träger damit nur aufs Neue in die Reihen der politi⸗ ſchen Oppoſition hineintreibt und ſo die eigenen Geſchäfte der ſozialdemokratiſchen Partei beſorgt.“ Verſchmäht die Sozialdemokratie, mit den bürgerlichen Parteien zur Ausgeſtaltung der Sozialreform Hand in Hand zu arbeiten, und jegliche, von erſteren ausgehende Initiative auf dieſem Gebiete mißtrauiſch zurückzuweiſen, ſo darf der Staat, die Regierung, dieſem Beiſpiele nicht folgen und nicht da einen Hemmſchuh anlegen, wo die bürgerlichen Parteien— ab⸗ 70 von dem„feudalen Unternehmerthum“, das in den 5 eitern ſeinen Feind ſieht und die Entwickelung der Arbeiter⸗ an die Abgeordneten verſchickt wird. eee e die Schaffung eines Arbeitsamt, eines ſtaatlichen Arbeitsnach⸗ weiſes, einer Arbeitsſtatiſtik, vor Allem ein geſichertes Koalitions⸗ recht der Arbeiter, im Staatsintereſſe, zur Erhaltung des ſozialen Friedens und zum Ausgleich ſozialer Gegenſätze vor⸗ wärts drängen! politiſche Ueberſicht. Mannheim, 15. November 1901. Das Defizit im Reichshaushalt. Wie wir hören, haben bereits in den letzten Tagen unver⸗ bindliche Beſprechungen von Vertretern der verſchiedenen Einzel⸗ ſtaaten über die Finanzlage im Reiche und in den Einzelſtaaten ſtattgefunden. Zu einem Abſchluß ſind die Berathungen nicht gekommen. Immerhin machte ſich die Ueberzeugung ſehr ſtark geltend, daß insbeſondere die finanzielle Lage der kleineren Staaten nicht danach angethan ſei, um eine zu große Inanſpruch⸗ nahme ihrer Kraft durch höhere Matrikularbeiträge angezeigt erſcheinen zu laſſen. Wahrſcheinlich wird in Folge deſſen bei den Berathungen der Einzel⸗Etats in den Bundesrathsaus⸗ ſchüſſen das Möglichſte verſucht werden, um eine Hera b⸗ minderung des ſogenannten Reichsdefizits zu erreichen. Die Berathungen der Einzel⸗Etats in den Bundesrathsaus⸗ ſchüſſen werden in den nächſten Tagen beginnen. An die letzte Plenarſitzung des Bundesrathes knüpfen ſich Erörterungen von merkwürdiger und zum Theil irreführender Natur. Wenn von einer Stelle aus der Verwunde⸗ rung darüber Ausdruck gegeben wird, daß der Staatsſekretär des Reichsamts des Innern, Graf Poſadowsky, der Sitzung am Dienſtag präſidirte und nicht der Reichskanzler, ſo darf man ſich noch darüber wundern, welche geringe Kenntniß über den herkömmlichen Brauch bei Plenarſttzungen des Bundesrathes herrſcht. Auch Fürſt Bismarck hat in den ſeltenſten Fällen den Vorſitz im Bundesrath geführt. Der gegebene Stellvertreter des Reichskanzlers iſt und bleibt in dieſen Fällen der Staatsſekretär des Reichsamts des Innern. Als ſolcher präſidirte unter Fürſt Bismarck und Graf Caprivi Herr v. Bötticher dem Bundesrath, wie ſpäter unter dem Fürſten Hohenlohe und dem jetzigen Reichs⸗ kanzler der jetzige Staatsſekretär Graf Poſadowsky. Eine Ab⸗ weichung von dieſem vom Fürſten Bismarck eingeführten Brauch lag für die letzte Bundesrathsſitzung um ſo weniger vor, als es ſich keineswegs mehr um die grundlegenden Fragen des Zoll⸗ tarifs handelte— dieſe Fragen waren längſt erledigt— ſondern nur um eine Abſtimmung mehr formaler Natur. Die Unter⸗ ſtellung, der Reichskanzler habe es für unzweckmäßig gehalten, ſeine Anſichten über die Entwicklung der Tariffrage und der Handelspolitik darzulegen, kann doch nur auf Vergeßlichkeit be⸗ ruhen. Abgeſehen don den Reden des Grafen Bülow im Reichs⸗ tage über den künftigen Zolltarif und die Handelspolitik, trat die Konferenz der Finanzminiſter der größeren Bundesſtaaten auf Initiative des Reichskanzlers und unter deſſen Vorſitz zu⸗ ſammen. Dieſer Konferenz iſt das raſche Tempo zu danken, wodurch endlich der Zolltarif zum Abſchluß gelangte. Auch jener Sitzung des preußiſchen Staatsminißeriums, in welcher letzteres Stellung zum Zolltarif nahm, präſidirte der Reichs⸗ kanzler. In beiden Fällen, in denen in der That die grund⸗ legenden Fragen des Zolltarifs zur Erörterung gelangten, hat der Reichskanzler nicht verfehlt, ſeine Anſichten darüber zu äußern und einen beſtimmenden Einfluß auf den Zolltarif auszuüben; ohne ſein Eingreifen wäre man wahrſcheinlich ſchwerlich ſo weit, daß der Entwurf ſchon vor Beginn der Reichstagsverhandlungen bewegung beſtreitet— zu durchgreifenden Sozialreformen, wie Die Forderung eines agrariſchen Blattes, der Reichsſchatzſekretär hätte der Bundes⸗ rathsſitzung präſidiren müſſen, ſtreift an das Gebiet des Lächer⸗ lichen. Zum Duell in Inſterburg veröffentlichen Berliner Bläter eine Darſtellung, die als„der einzig authentiſche Bericht der Augenzeugen ſelber“ bezeichnet wird. Nach dieſer Darſtellung trafen die beiden Artillerieleutnants Hildebrand und Raßmuſſen in der Nacht zum Freitag, 1. Nov., in der Reitbahnſtraße einen Infanterie⸗Offizier(Blaskowitz), welcher halb ſitzend, halb liegend an einer Ecke hockte und augenſcheinlich ſtark betruntken war. Da die Beiden die Wohnung des Leutnants nicht kannten, ging einer bis zur nächſten Ecke zurück, um einen dritten Artillerie⸗Offizier, von dem ſie ſich eben getrennt hatten, danach zu befragen. Zufällig war dieſer im Stande, die gewünſchte Auskunft zu geben. Die drei Ar⸗ tilleriſten geleiteten nunmehr gemeinſchaftlich den Trunkenen nach ſeinem Hauſe, und zwar— bis in ſein Zimmer. Dort erklärte Leutnant Blaskowitz, daß er noch etwas krinken müſſe, und verſuchte aus ſeinem Zimmer ins Freie zu gelangen. Da gütliches Zureden nichts half, die Reden und Gegenreden aber immer heftiger wurden, ſo befahl Oberleutnant Hildebrand als der älteſte im Zimmer an⸗ weſende Offizier dem Leutnant Blaskowitz, ſich nunmehr ruhig zu verhalten, und als dieſe Warnung auch nichts half, rief er ihm zu: „Sie brauchen nichts mehr zu trinken, Sie ſind ja ſchon beſoffen wie ein Schwein.“ Kaum hatte er dieſe Worte ausgeſprochen, ſo ſtürzte Leutnant Blaskowitz auf ihn zu und verſetzte ihmeine ſchallen de Ohrfeige. Oberleutnant Hildebrand verließ hierauf die Wohn⸗ ung, ohne irgend etwas zu entgegnen oder ſich gar ſelbſt zu Thätlich⸗ keiten hinreißen zu laſſen. Daraufhin ließ ſich Leutnant Blaskowitz auf einen Stuhl nieder, kreuzte die Arme und machte folgende Aeußer⸗ ung:„Nun, was ſagen Sie dazus Bin ich wirklich ſo beſoffene“ Die Antwort des Leutnants Raßmuſſen auf dieſe Provokation lau⸗ tete:„Sie verdienten, daß man Ihnen eins mit der Reitpeitſche durchs Geſicht zieht.“ Da ſprang Leutnant Blaskowitz wiederum auf und ſchlug den Leutnant Raßmuſſen ebenfalls ins Geſicht. Hierauf entfernten ſich die beiden Artilleriſten, ohne, mit Rückſicht auf den Zuſtand ihres Gegners, irgendwie durch Wort oder That auf den erlittenen Schimpf zu re ſten Morgen ſei Blaskowitz ſteif und f a gangen Vorfalls nicht mehr entſinne. Weltausſtellung in Japan. Die japaniſche Regierung hat beſchloſſen, daß die 5. Japa⸗ niſche Ausſtellung, die 1903 in Oſaka abgehalten werden wird, international ſein ſoll. Der vom japaniſchen Miniſterium für Handel und Ackerbau zum Ausſtellungskommiſſar ernannte Herr N. Kahzaki befindet ſich jetzt in den Vereinigten Staaten von Amerika und begibt ſich von da nach England, um die Theil⸗ nahme britiſcher Fabrikanten an der Ausſtellung zu fördern. Deutſches Beich. [] Berlin, 14. Nov.(Der Rücktritt des Grafen Hatzfeld) vom Botſchafterpoſten in London wird dort in diplomatiſchen und ſonſtigen intereſſirten Kreiſen mit auf⸗ richtigem Bedauern aufgenommen, und die geſammte Preſſe widmet dem ſcheidenden Vertreter des Deutſchen Reiches äußerſt ſympathiſche Leitartikel, worin der Thätigkeit des Grafen un⸗ getheilter Beifall und warmes Lob gezollt wird. Es ſind un⸗ gefähr 13 Jahre vergangen, ſeitdem Graf Hatzfeld an die Stelle ſeines am Hofe von St. James's und in der Londoner Geſell⸗ ſchaft ſo außerordentlich beliebten Vorgängers, des Grafen Münſter geſetzt wurde, und wenn er auch in geſellſchaftlicher Hinſicht vielleicht nicht die typiſche Rolle wie Münſter ſpielte, beſonders weil ihm dies in den letzten Jahren durch ſeine ſchwankende und ſchließlich ſchwer erſchütterte Geſundheit einfach unmöglich gemacht wurde, ſo iſt man ſich in London doch darin —— —— Swen Bedin in der Wüſte Gobi. Die von Dr. Bechhold herausgegebene„Umſchau“ iſt in der glück⸗ lichen Lage, abermals von den gefahrvollen Forſchungsreiſen des kühnen Spen Hedin ein Lebenszeichen zu erhalten. Der letzte Bericht Spen Hedins aus Centralaſten hat über ein dreiviertel Jahr gebraucht, um zus dem Innern der Wüſte Gobi, der furchtbarſten aller Einöden, in die eiviliſtrte Welt zu dringen. Hedins Karawane hat in dem bisher Unbekannten und unerforſchten Innern der Wüſte Gobi mit unglaub⸗ lichen Entbehrungen zu kämpfen. Dort fehlt das Süßwaſſer und die Salzquellen geben nur im Winter genießbares Waſſer her, da aus deren Eis das Salz ausfriert. Der in Frage ſtehende Brief iſt bei 37 Grad Kälte geſchrieben und verbreitet ſich über Einzelheiten der Expedition vom Dezember vorigen Jahres ab. Ueber die gefahrvolle Lage der Karawane berichtet Sven Hedin im Folgenden: In 9 Tagen gingen wir nach Atfik Kuduk auf dem unteren Wege nach Sa⸗dieo. Wir hatten genügend Eis mit und fanden außerdem 2 Mal Schnee. Zuerſt kommt man durch eine Steppe mit wilden Kamelen in großen Mengen, dann durchſchneidet man eine lange birgskette, hierauf begint die Sandwüſte mit bedeutenden Dünen, dann harter Lehmboden und ſchließlich wieder Steppe. Erſt in Tograk⸗ Muk am unteren Wege bekamen wir Waſſer, zwar ſalzig, aber für die Kamele trinkbar. Wir raſteten dort einen Tag, um Waſſer zu ſchöpfen, es zu gefrieren und in Säcke zu packen. Am 8. Februar verließen wir Tograk⸗huduk, und ſind dann 12 Tage ununterbrochen gegangen, ohne auch nur einen Tropfen Waſſer zu ſinden. Hätten wir nicht am 10. Februar in einer Gebirgsſchlucht einige kleine Schneewehen angetroffen, ſo wäre unſere Lage mehr als ktitiſch geworden. Aber auch von dort hatten wir bis zum neuen Lager mun Tage ohne Waſſer, und während der ganzen Zeit hatten die Namele keinen Tropfen erhalten. Wäre es nicht ſo kalt geweſen, ſo zätten ſie es nie und nimmer ausgehalten.— auf der Takla⸗makan⸗ Fahrt waren die meiſten am neunten Tage geſtü Ich glaubte, ich würde wenigſtens im Gebirge leicht Quellen oder Schnee finden können Iaber nicht eine einzige Flocke, nicht ein einziger Tropfen, und kaum Berge, ſondern nur niedrige Hügel ohne eine Spur von Vegetation, außer vielleicht etwas vertrocknetem Raſen. Wir hatten alſo Mangel an Feuerungsmaterial gelitten, was iſt aber das gegen Mangel an Waſſer! Als die Landſchaft immer noch nicht ihren Charakter ver⸗ änderte, fand ich unſere Lage immer gefährlicher, und ich wußte, wie unendlich weit es noch bis nach dem Altimiſch⸗bulak war. In den letzten 7 Tagen hatten wir 23 Meilen zurückgelegt, von denen ich 18 zu Fuß vorausgegangen war, nur um nach Waſſer zu ſuchen, aber jeden Abend mußten wir uns im Dunkeln mit getäuſchten Hoffnungen hinlegen. Am 18. Februar wüthele der erſte öſtliche Buran(Wüſten⸗ ſturm) des Jahres, eiſigkalt— an ein zu Pferde ſitzen war nicht zu denken, immer nur gehen und gehen, denn das iſt das Einzige, was Einen warm hält, deh. warm wird man nicht, aber man erfriert wenig⸗ ſtens nicht. Um wenigſtens warnen Thee und warme Suppe zu be⸗ kommen, opferten wir einige Zeltſtangen und die eine Hälfte der Thür des Zeltes. Am 19. Februar hatte der Sturm zugenommen. Die Männer ſagten, ſie hätten eine ſolche Kälte noch nie erlebt. Nun war nur noch ein Stück Holz da, um Thee zu kochen, aber im Uebrigen aßen wir kleine Eisſtückchen und Brod— ein treffliches Frühſtück in der Kälte! Ich ging, wie gewöhnlich, voraus, während die Anderen die Kamele beluden. Spuren wilder Kamele waren zahlreicher als vorher, ſie waren aber noch ſo unſicher, daß ich aus ihrer Situation im Terrain keine Schlüſſe ziehen konnte. Ich und Schagdur ſtudirten die Spuren, ſie ſchienen ſich immer mehr zuſammenzuziehen. An einem Punkte machte Schagdur den Vorſchlag, ſüdwärts zu gehen, wo einige Tama⸗ risken ſich zeigten. Auf dem Wege dorthin kreuzten wir eine Maſſe Spuren, und bald zeigte es ſich, daß ſie alle nach einer kleinen Thal⸗ mündung zwiſchen niedrigen Hügeln abbogen. Der Hund Jollaſch ſprang voraus, und als ich die Thalmündung erreichte, ſah ich den Hund dicht vor mir ſtehen und aus einer Quelle trinken, die eine 19 Centi⸗ meter dicke Rinde von vollſtändig ſüßem Eis hatte. Das war ein glücklicher Fund— das konnte bedeuten, daß die ganze Karawane ge⸗ rettet war. Feuerung fanden wir auch, nur mit der Weide ſah es übel aus. Wir blieben dort zwei Tage und die Kamele durften ſich ordent⸗ lich an Eis ſatt trinken. Es machte uns großes Vergnügen ihnen dabei behilflich zu ſein; man zerhackt das Eis in kleine Stücke und ſteckt ez den Kamelen in den Mund. Dieſe ſtehen ganz ruhig da, ſperren den Mund auf und ſchlucken das Eis herunter. Wir ließen ſie nehmen ſo viel ſie wollten, und dann konnten ſie es, wenn nöthig,—10 Tage ohne Waſſer aushalten. Der folgende Marſchtag führte uns zu einer Oaſe mit Tamaris⸗ ken und Kamiſch, aber ohne Waſſer; am Tage darauf fanden wir Quelle Nr. 2 mit einer großen Eisdecke, und dann gingen wir weiter. Eigenthümlicherweiſe ſahen wir nur vereinzelt wilde Kamele, allein es herrſchte auch nach dem Sturm ein unerhört dichter Nebel. Da ich nun aber fedenfalls ein Skelett mit nach Hauſe bringen wollte, erbot ſich Schagdur, an der Quelle zu warten. Ich ging voraus, während die Kamele wieder mit Eis geſpeiſt wurden, und und erblickte ganz in meiner Nähe ein wildes Kamel. Es war ein ſchönes Exemplar und ich wollte gerade nach Schlagdur ſchicken, da kamen die Hunde wie Pfeile angeflogen und jagten das Kamel in die Flucht. Wir mar⸗ ſchirten weiter. Noch eine kleine waſſerloſe Oaſe, dann eine größere mit Quelle und Eis. Hier weideten nicht weniger als 18 wilde Kamele. Ich rief deshalb Schagdur herbef, aber dieſer war zu hitzig, er ſchoß aus zu weiter Entfernung, und die ganze Herde verſchwand in dem Wüſtennebel. Hier ſchlugen wir ein Lager auf, denn hier war präch⸗ tige Weide und unerſchöpfliches Feuerungsmaterial. Nun hatte die Karawane 1300 Kilometer zurückgelegt. Am 2. März erblickten wir in einer prächtigen Oaſe am Altimiſch⸗bulak verſchiedene Kamelhöcker, die ſich zwiſchen Tamarisken und Kamiſch bewegten. So fiel ein Schuß und noch einer, und die Herde floh dem Gebirge zu. Als ich an Ort und Stelle gekommen war, lag ein herrliches Kamelmännchen todt auf der Erde und ein Weibchen ſtand wackelnd daneben, wurde aber ſofort geſchlachtet. So hatten wir aber ein ſchönes Slkelett, und das junge Weibchen lieferte einen allen Männern ſehr willkommenen Braten, denn von den mongoliſchen Schafen waren nur noch ein paar Schenkel übrig. Wir waxen entzückt, uns endlich in dieſer herrlichen Oaſe zu befinden, die uns Alles gab, was wir brauchten; Lebens⸗ mittel und Waſſer für Männer und Thiere, ſowie Brennmaterial Es wäre wirklich unangenehm geweſen, wenn wir im Nebel die Daſ⸗ 95 . n ehneral⸗Anzeiger, Weanlgelll, 10. Kovenbeg. einig, daß dum ein anderer Verkreter Deutſchlands vorher ſich einer größeren Hochachtung und gediegeneren Reſpektes zu er⸗ freuen hatte, als es bei Hatzfeld der Fall war. Zum heſſiſchen Ehezwiſt wird dem Lok.⸗Anz. aus Koburg noch gemeldet:„Die jezt 28jährige Gemahlin des Großherzogs von Heſſen, die als Prinzeß Victoria in Koburg geboren und erzogen worden iſt, genießt hier diel Sympathien, ſo daß die ohnehin peinliche Angelegenheit als doppelt betrübend empfunden wird. Es wird daher ſeitens der Kreiſe, die mit dem Hofe Beziehungen haben, die größte Reſerve in der Angelegenheit beobachtet. Das Vorhandenſein einer Differenz zwiſchen dem Paare wird allerdings nicht in Abrede geſtellt. Beſtritten wird jedoch, daß die Situation derart aus⸗ ſichtslos ſei, wie vielfach angegeben wurde, ſo daß eine Scheidung unabweisbar erſcheine. Im Gegentheil darf geſagt werden, daß die Bemühungen der Verwandten, die geſtörte Harmonie der beiden Gakten wieder herzuſtellen, fortdauern. Der Regierungs⸗ verweſer, Prinz zu Hohenlohe⸗Langenburg, der Schwager der Großherzogin, iſt in dieſer Beziehung thätig ge⸗ weſen und auch weiter bemüht. Der Prinz iſt übrigens nicht aus freien Stücken zum Kaiſer gereiſt, um ihm Vortrag in dieſer Familienangelegenheit zu halten, ſondern durch ein Tele⸗ gramm des Kaiſers nach dem Neuen Palais eingeladen worden. Die Frage der Thronfolge im Großherzogthum Heſſen ſpielt bei der zwiſchen dem großherzoglichen Paare eingetretenen Entfremdung nach hieſiger Auffaſſung die geringere Rolle. Als Motiv des geſtörten Ehefriedens gilt vielmehr hauptſächlich der große und kieine Aerger des Tages, der ſich auch in hohen Kreiſen zu einer dauernden Gewitterſchwüle und Konfliktsſtimmung ver⸗ dichten kann. Da eine vorausgegangene längere Spannung ebenfalls gütlich gelöſt wurde, ſo hofft man offenbar auch dies⸗ mal noch auf eine Beilegung der unliebſamen Angelegenheit. Soweit die aus Hofkreiſen ſtammenden Informationen, denen gegenüber jedoch andererſeits betont wird, daß die Großherzogin an eine Rücklehr an den Darmſtädter Hof ihrerſeits nicht denke und ſich mit ihrem Töchterchen hier auf einen dauern⸗ den Aufenthalt einrichte. Der Erbprinz von Hohenlohe⸗Langen⸗ burg iſt von einer Reiſe aus Gotha zurückgekehrt, die ebenfalls mit der Sache in Verbindung gebracht wird. Die Auslaſſung der Wormſer Zeitung gilt auch hier als von einer Seite inſpirirt, die der heſſiſchen Regierung naheſteht. Man erwartet, daß eine amtliche Erklärung der Angelegenheit in aller Kürze erfolgen wird, nachdem nun einmal der Weg der Oeffentlichkeit beſchtitten worden iſt.“ «„ 4* Einem Berliner Blatt wird aus München noch gemeldet, daß es zu einem offenen Konflikt vor acht Tagen bei einem Incognito⸗Aufent⸗ halt in München gekommen ſei. Dort habe ſich zwiſchen dem großher⸗ zoglichen Paare im Hotel ein ſchlimmer Auftritt abgeſpielt, der der Hoffnung des Großherzogs, wie ſchon oft, durch Nachgiebigkeit ein weiteres Zuſammenleben doch noch zu ermöglichen ein Ende bereitet habe und den Großherzog veranlaßte, telegraphiſch ſeinen Schwager, den Erbprinzen Hohenlohe⸗Langenburg, herbeizurufen. Dieſer ge⸗ leitete die Großherzogin nach Koburg zu ihrer Schweſter und begab ſich dann ſofort nach Potsdam zum Bericht an den Kaiſer. Daß der Großherzog an eine Wiedervermählung ſchon jetzt denke, ſei völlig un⸗ waähr, dagegen dürſe man wohl annehmen, daß die Großherzogin einen perartigen Plan erwägt. Aus Stadt und Janud. Maununheim, 15. November 1901. Die Organiſation der Arbeiterbeiſitzer des Schiebsgerichts für Arbeiterberſicherung in Mannheim hält am Sonntag, 17. November, Vormittags 10 Uhr, im Lolale„zum Roſengarten!(UJ6, 19) ihre dritte Verſammlung ab. Auf der Tagesordnung ſteht ein Vortrag des Arbeiterſekretärs Katzenſtein über das Gewerbe⸗ Unfallverſicherungsgeſetz mit beſonderer Berückſichtig⸗ ung der praktiſchen Anwendung. Danach Diskuſſion. Es iſt zu wünſchen, daß die Beiſitzer zu dieſem praktiſch wichtigen Verhand⸗ lungsgegenſtand vollzählig erſcheinen. Das Intereſſe an der ſozialen Rechtſprechung erfordert ein möglichſt eingehendes Studium des Ge⸗ ſetzes und ſeiner Anwendungsfälle. Auch ſonſtige Intereſſenten ſind kwillkommen. Namentlich werden die Beiſitzer des Gewerbegerichts zu dem Vortrag, deſſen Gegenſtand ſich mit der gewerbegerichtlichen Praxis in manchen Punkten berührt, beſtens eingeladen. * Deutſche Landwirthſchafts Geſellſchaft. Zu den Gegen⸗ ſtänden, welche zur Vorbereitung der nächſtjährigen allgemeinen deutſchen landwirthſchaftlichen Wanderausſtellung, welche in den Tagen vom.—10. Juni an der Seckenheimer Landſtraße in Mann⸗ 2— 2 2———— verſehlt und dann nicht gewußt hätten, ob wir ſie öſtlich oder weſtlich zu ſuchen hätten. Hier blieben wir vier Tage und ließen die Dhiere Taſten, weiden und trinten— ſie hatten es verdient und waren noch alle in guter Verfaſſung. Auf der Jagd nach wilden Kamelen hatte ein Mann der Karawane eine neue Quelle mit 60 Centimeter dickem Eis, Kamiſch und Tamarisken gefunden. Die Quelle war eine großarkige Entdeckung— das Eis, das wir mitgenommen, wurde fortgeworfen und lor eiften dorthin. Das Gebiet war geringer als das des Altimiſch⸗ hbulak, die Quelle aber ausgiebiger— bitteres, ſalziges Waſſer, aber bollkommen ſüßes Eis, wovon wir gleich einen großen Vorrath in klaren Stücken ſammelten. Am Morgen desſelben Tages verließen wir dieſe Quelle, die 12 Kilometer näher den Ruinen Liegt und deshalb einen viel vortheilhafteren Stützpunkt darbietet, und hier ließen wir drei Kamele zurück, die etwas müde waren, die drei Pferde, zwei Hunde und ein paaar Männer. Ich ſelbſt zog mit den übrigen und acht Kamelen und einem Hund nach Süden. Tagesneuigkeiten. — Das Leichenbegängniß eines chineſiſchen Würden⸗ trägers. Die grotesken Ceremonien, die auch bei dem Tode Li⸗Hung⸗ Tſchangs angewendet werden, ſchildert Coldre in einem intereſſanten Artikel im„Echo de Paris“. Die ganze Familie, Freunde, Diener And Höflinge ſind in den letzten Tagen um Li⸗Hung⸗Tſchang beſchäf⸗ ligt. Den Anfang machte man damit, daß man um den Leichnam des Verſtorbenen den ſchrecklichſten Lärm werurſachte, um ihn von dem „Quälgeiſt“ zu befreien, der ihn beſiegt hatte. Alsdann hat man ſich mik der geheimnißvollen Reiſe ins Unbekannte, die er zu unternehmen zm Begriff iſt, beſchäftigt. Für einen Würdenträger wie Li, det ſchick⸗ Ucherweiſe, ſelbſt auf den Wegen des ewigen Schweigens, nicht zu Fuß keiſen bann, verbrennt man Palankins oder Papierpferde in natür⸗ licher Größe, mit ſchrecklich bemalten Puppen, die Kulis und die uner⸗ läßlichen Stallknechte darſtellen. Träger mit Zubehör ſind ſchon zu Seiner Excellenz Li aufgeflogen. Wenn der Verſtorbene nicht ſelbſt ſeine Grabſtätte gewählt hat, muß ſich ſeine Familie an die Gedenanten“ wenden, Famit ſie den günſtigen Ort wählen. Als ſolche kommen dann drei oder vier Bonzen, zerlumpt, Hebrig und bleich vom Opfumrauchen, deſſen ſcharfer Geruch aus ihren ſchmutzigen Kleidern ausdünſtet. Der Führer rezitirt eine Rhap⸗ ſodie von Beſchwörungen, währenv die Beſſitzer auf die„Gebetbambuſſe“ ſchlagen. Darauf ſchreibt er auf eiwa zwanzig viereckige Papierſtücke Namen, Vornamen und Geburts⸗ und Todesdaten des Verſtorbenen. Ein ganzer Stall und zahlreiche ſelben Klaſſe reiſen woflen wie er. Dann durcheilen die Bonzen das Beſitzthum und verbrennen hier und heim gegenüber dem Schlachtviehhof abgehalten werden wird, augen⸗ blicklich bon der Deutſchen Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft betrieben werden, gehört auch die Frage der Unterbringung der Fremden. Eine genaue Zählung der Gaſthöfe in Mannheim und Ludwigshafen hat zwar das Ergebniß geliefert, daß in der erſten Stadt 102 Gaſthöfe und in der letzteren 9 Gaſthöfe vorhanden ſind, auch daß in Mann⸗ heim etwa 1080 und in Ludwigshafen etwa 100 Fremde in Gaſt⸗ höfen zur Zeit der Ausſtellung Unterkunft finden können. Man hat auch noch auf Heidelberg, Schwetzingen und Weinheim hingewieſen, wo im Nothfalle auch Fremde untergebracht werden könmen. Immer⸗ hin aber wird es ſich empfehlen, daß auch Privatquartiere für die in reichem Maße zuſtrömenden Fremden bereitgeſtellt werden, denn es iſt zweifellos, daß außer dem Unterkommen in Gaſthöfen Privat⸗ quartiere in Anſpruch genommen werden müſſen. Man berechnet den Bedarf an Privatquartieren auf mindeſtens 2000 Betten, welche —3 Tage, auch wohl länger in Anſpruch genommen werden dürften. Es iſt in Ausſicht genommen, einen Ausſchuß für die Beſchaffung von Wohnungen zu bilden und Einrichtungen zu treffen, durch welche es Privaten erleichtert wird, ihre Wohnungen anzubieten und welche es andererſeits ermöglichen, die Belegung dieſer Wohnungen herbei⸗ zuführen. Während der Ausſtellung ſelbſt werden auf den Bahn⸗ höfen Nachweisſtellen errichtet werden. Es iſt wohl anzunehmen, daß zahlreiche Mitbürger die Gelegenheit benutzen werden, zur Ver⸗ fügung ſtehende Räume auf einige Tage zu vermiethen. Wie bvir hören, wird die Bürgerſchaft zur Anmeldung von Quartieren recht⸗ zeitig aufgefordert werden. Für den außerordentlichen Zuſtrom an Beſuchern aus Nah und Fern, einen Zuſtrom, wie ihn Mannheim noch nicht erlebt hat, müſſen eben außerordentliche Maßregeln ge⸗ troffen werden, und dazu gehört auch die Inanſpruchnahme vdon Privatquartieren in der geſchilderten Weiſe. * Herſtellung des Langen Rötterweges als Nothſtandsarbeit, Es wird uns geſchrieben: Die Kaſerne auf dem Exerzierplatz jenſeits des Neckars iſt ſeit einem Monat bezogen. Man hat jedoch verſäumt, die von der Neckarbrücke in kürzeſter Linie zur Kaſerne führende Weganlage fertig zu ſtellen. Der als Feldweg geführte, ſchmale Lange⸗Rötterweg vermittelt zwar den Verkehr dahin, iſt jedoch unzu⸗ länglich und nach Regenwetter kaum zu begehen. Auch iſt der Ver⸗ kehr mit Fuhrwerken zeitweiſe ſo bedeutend, daß die Fußgänger von letzteren vielfach beſchmutzt und mangels eines genügenden Juß⸗ weges Gefahr laufen, überfahren zu werden, wie es vor einigen Wochen an Brücks Lagerplatz einem Soldaten ſowie auch einem Herrn in der Chaiſe paſſirte. Da genannter Feldweg, wie ſchon er⸗ wähnt, die kürzeſte Linie von der Stadt zur Kaſerne bildet, wäre es am zweckmäßigſten, wenn derſelbe verbreitert und erhöht, überhaupt in einen Zuſtand verſetzt werden würde, daß er den Verkehrsverhält⸗ niſſen entſprechen und Unglücksfälle ete. nicht vorkommen können. Wenn auch geplant ſein ſollte, durch eine andere Weganlage— etwa unterhalb der Bierkeller auf die Käferthaler Straße— den Verkehr von genanntem Feldweg abzuziehen, ſo dürfte dies, da er⸗ fahrungsgemäß ſtets dem kürzeren Weg der Vorzug gegeben zu wer⸗ den pflegt, kaum möglich ſein. In Anbetracht deſſen, daß genügende Arbeitskräfte zur Verfügung ſtehen, würde es ſich empfehlen, das Verſäumte nachzuholen bezw. die Herſtellung des Lange⸗Rötterwegs unter die Nothſtandsarbeiten aufzunehmen. Es dürfte dieſe Anlage ſicherlich, als einem wirklichen Bedürfniß entſprechend, den Vorzug bor jener im Neckarauer Wald verdienen. * Patentliſte. Mitgetheilt durch das Paient⸗ und techniſche Bureau von Paul Müller, Civil⸗Ingenieur und Patent⸗Anwalt in Berlin NW., Luiſenſtr. 18. Vertreter: Joh. Biſchoff, Civil⸗ Ingenſeur, Mannheim, M 3. 7.— Patenkt⸗Anmeldungen. W. 18 036. Einſatz für Milchſchleudern. Friedrich Wendel, Echbe⸗ ningen i. Br.— Patent⸗Ertheilungen., 127351. Ver⸗ fahren zur Gewinmung eines Gehirnbeſtandtheiles. Dr. Carl Zerbe, Freiburg i. B.— 127 249. Druckausgleichrohr im Waſſerbehälter von Acethlenentwicklern. Friedrich u. Karl Schmitt, Mannheim. — Gebrauchsmuſter Eintragungen. 162 853. Reiſe⸗ Abtrittſitzſchutzdecke, mit am Ausſchnitte derſelben vorgeſehenen, ins Innere der Abtrittſchüſſel herunterhängenden Lappen. Julius Hatry, Mannheim.— 163 092. Einſtellbares Zifferblatt für Geſchwindigkeitsmeſſer. Carl Reuther, Mannheim.— 162 891. Armband aus federnden Drahtglieder und Schleifen. Wilh. Stöffler, Pforzheim.— 163 007. Aus einem an einen Tragbügel angelenk⸗ ten, mit angebogenen Schleifen, behufs Aufnahme des Federwildes, verſehenen Bügel beſtehender Hühnergalgen mit Sicherungsnetz. Georg Starck, Weingarten, Rheinpf. * Bom Gewerbeverein in Neikarau. In der im„Schwanen“ ſtattgefundenen gutbeſuchten außerordentlichen Generalverſammlung des Gewerbevereins Neckarau wurde als erſter Punkt der Tagesord⸗ nung die Aenderung des§ 9, Beitrag betr., vorgenommen und wurde einſtimmig der jährliche Beitrag bon 3 Mk. auf 4 Mk. erhöht; dafür wird vom Anfang des nächſten Jahres ab die„Bad. Gewerbezeitung“ unentgeltlich jedem Mitgliede zugeſtellt. Zu Punkt 2: Gewerbeaus⸗ ſtellung in Mannheim, welche vom 24. April bis Ende Juni 1902 in den Reitſälen und Lichthof des Gr. Schloſſes ſtattfindet und die badiſchen Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach umfaßt, ſchlägt — Dda eins dieſer Papiere auf einem kleinen Ofen, auf den ſie gleichzeitig von dem Orte genommene Erde werfen. Sie prüfen die Verbrennung, um die Anbwort der lokalen Schußgeiſter zu leſen. Nach dieſem Um⸗ gang erklärt der Anführer, welcher Ort von den Geiſtern als vor⸗ trefflich bezeichnet iſt, um ſich gegen den„Drachen des Abends“ und den„Tiger der Nacht“ zu vertheidigen. Die Beiſetzung findet erſt einge Tage— manchmal einige Wochen— nach dieſen einleitenden Ereigniſſen ſtatt. Ingwiſchen machen die Famileinmitglieder dem Todten ihre Aufwartung. Sie kommen mit Geſchenken für die Leben⸗ den: Hühner, Enten, Soygkäſe, Schinken, Backwerk, Sapeken oder ſogar Silberbarren, Möbel und Kleider, alles aus Papier. Der An⸗ gekommene wirft ſich erſt vor dem Sarg nieder und grüßt ihn mit tiefen Verneigungen, die nach dem Verwandtſchafts⸗ oder Freund⸗ ſchaftsgrad verſchieden ſind. Daan ſeufzt er rhythmiſche und gereimte Verſe, die jeder Chineſe ſorgfältig lernt. Nun werden Weihrauch⸗ ſtäbchen angezündet, das Feuer wird an die Todtenopfer gelegt, und das fröhliche Leben beginnt wiederum in der Umgebung des Todten. Der Beſucher begrüßt die Lebenden, plaudert, lacht, raucht, trinkt in Geſellſchaft Thee, unbekümmert um die Nachbarſchaft des Todten. Er ſteckt ſogar manchmal ſeine Pfeife an den Talglichtern an, die um die Bahre brennen, oder ſetzt ſeine Taſſe Dhee auf dem Rand des Sarges ab. Sbatt ſchmerzlichen Schweigens herrſcht Getöſe, Lärm und Be⸗ wegung und Gleichgiltigkeit gegen den Verſtorbenen, mit Ausnahme der Augenblicke, die nach den Gebräuchen für die rituellen Klagerufe be⸗ ſtimmt ſind. In der Umfriedigung oder nahe der äußeren Thür ſchlagen Muſtkanten wüthend auf die Trommeln, Dudelſäcke, Flöthen, Triangel und Tamtams. Im Hof bewegen ſich die Köche, die das verſchwenderiſche Feſtmahl für den Beiſetzungstag bereiten — Einen Leutnantsſtreich des Herrn von Galliffet er⸗ zählt Herr Baude de Maurcely im„Gil Blas“. Als der ſpätere Kriegsmfniſter Galliffet zum Leutnant bei den Spahis ernannt wurde, reiſte et nach Marſcille, um ſich von dort nach Algſer zu begeben. Da⸗ mals ermangelten die Ueberfahrtsdampfer jeder Bequemlichkeit, und die für die Subalternoffiziere beſtimmte„zweite Klaſſe“ war durchaus nicht biel gaſtlicher als die für die Soldaten beſtimmte„dritte,, Was that Leutnant Galliffet? Er wandte ſich an den Kapitän des Schiffes und bat ihn, ihm für Geld und gute Worte eine Kabine„erſter“ zu überlaſſen.„Recht gern“, erwiderte der Seemann,„aber ich habe auch einen höheren Militär als Paſſagfer, den Chef eines Infanterieba⸗ taillons, den Sie erſt um Erlaubniß bitten müſſen, wenn Sie in der⸗ Das iſt Vorſchrift.“ Der junge Leutnant trug dem alien Major, der ein dapferer Haudegen, aber ein Hautaßſchürfungen am Arm, ſowie einer Beinverſtauchung davonkum der Vorſitzende, Herr Noll, vor, daß es am beſten wäre, wonn g Stadttheil Neckarau von den ausſtellenden Gewerbemeiſtern ei eigene Gruppe gebildet würde und macht zugleich darauf aufmerkſa daß nur Mitglieder eines Gewerbe⸗ oder Handwerkervereins zuge laſſen würden. Die Ausſtellungs⸗Beſtimmungen wurden verleſeg und kann Jeder, der im Sinne hat, auszuſtellen, dieſelben von de?; Vereinsleitung unentgeltlich erhalten. Bei Punkt 3, Verſchiedenes entſpann ſich ein reger Meinungsaustauſch, wobei auch die Frag aufgeworfen wurde, ob auch Gegenſtände, die nicht v dig ig einem Geſchäft hergeſtellt werden können, ausſtellungsfähig ſeien, Herr Noll erklärt, daß mehrere Handwerker, die an einem Aus ſtellungsobjekt arbeiten, zuſammen nnen und auch Gegen⸗ ſtände, die nicht ganz in der Werkſtätte hergeſtellt ſeien, doch guz geſtellt werden können, nur kommt die vom Ausſteller angefertigze Arbeit in Betracht. * Ein hübſches Andenken hat, wie der„Volksbote“ mittheilt, dez Großherzog von Baden ſeinen Quartiermeiſter während des letzteg Herbſtmanövers in Elſaß⸗Lothringen zuſtellen laſſen. Es iſt ſogenannte Kaſtenuhr, wie man ſie jetzt nach neueſter Mode in Hau fluren oder Treppengängen aufzuſtellen pflegt. Die Uhr iſt ſowoh was Verzierung als auch ſeine Ausarbeitung anbelangt, ein Meiſter ſtück in ihrer Art. * Großfeuer in Doſſenheim. Heute Morgen gegen 11 Uhr brach im Gaſthauſe zum„Adler“ in Doſſenheim Feuer aus. Bis jetzt ſind 8 Häuſer abgebrannt. Die Heidelberger Feuerwehr iſt nach det Unglücksſtätte abgerückt. Aus dem Großzherzogthum. * Heidelberg, 14. Nov. Die hieſige Studentenſchaft beabſichtigt, eine Proteſtverſammlung einzuberufen, in der gegen Chamberlain Verleumdung der deutſchen Kriegsführung von 1870%1 Stellung genommen werden ſoll. Wie wir hören, wird Herr Geh. Hofra Dr. Dietrich Schäfer dabei eine Rede halten. * Freiburg, 14. Nov. Ueber den Brand des Gaſthauſes zuß Engel in Langackern wird noch geſchrieben: Die Famjflie war zu beiß gegangen und nur Herr und Frau Mayer wachten im Schlaftzimmm bei einem kranken Kinde. Gegen ½12 Uhr ſah Herr Mayer von Fenſter aus die Umgebung ſeines Hauſes taghell erleuchtet, alz wenn ein bengaliſches Feuer brenne!l. Was nun geſchah, war daz Werk weniger Minuten: Ein Schrei: Unſer Haus brennt! und hig⸗ unter war der Beſitzer ſchon, um die Hausthür zu öffnen. Irah Mayer, nothdürftig angekleidet, reißt ihr krankes Kind an ſich und will in die angrenzende Kammer, um ihre zwei anderen dort ſchlafeg den Kinder und das Dienſtmädchen zu wecken. Doch die Thür i von innen berſchloſſen. Da wirft ſich die Muthige mit aller Gewalt gegen die Thür, daß ſie aus den Angeln fährt. Die Bahn war frei Das Dienſtmädchen reißt ſie mit Gewalt aus den Federn und mß deren Hilfe eilt ſie mit den 3 Kindern die Stiege hinab, hinaus ing Freie. Die Mutter, die drei Kinder und das Mädchen ſind gerekten!“ Hilferufend flieht Frau Mayer mit ihren Schützlingen in das Nach barhaus. Währenddem hatte Herr Mayer aus dem Zimmer Gel) und und Papiere geholt und nun wollte er noch in den Stall, um ſeine werthvollen Kühe zu retten. ſtärker als ſein Wille. Er mußte von dem Rettungswerk abſtehen, Von Ferne ſahen die Armen ihr Hab und Gut zu Grunde gehen Wie Herr Mayer ſagt, dürfe er noch von Glück ſagen; wenn er und ſeine Frau nicht Licht gehabt und nicht gerade nach ihrem kranteg Kinde geſehen hätten, ſo lägen ſie wohl ſämmtlich unter den Trilſſ mern vergraben. * Vom Bodenſee, 14. Nov. Die„Glaubensheiler“, eine ameri⸗ kaniſche Sekte, die behauptet, eigenes Hinzuthun ſei unnöthig, um Unglück abzuwenden, Gebet allein vermöge das, machen in Euroßg Schule. Das„Geſundbeten“, das in einem Theil der Verliſer Geſellſchaft ſehr betrieben wird, iſt ein Beweis dafür. Jetzt loird gemeldet, eine Dame in Zürich, die ſich bekehren ließ, habe deg Glaubensheilern ein Schloß am Bodenſee, das 440,000 Fres, koſtete geſchenkt. Es ſollen von hier aus Miſſionäre abgeſchickt werden. Pfalz, HBeſſen und Umgebung. * Niederingelheim, 14. Nov. Ueber den Selbſtmord des Maurer“ meiſters Jakob Hilgert von hier wird noch geſchriehen: Hilgert hall wegen Lieferung von Wingertspfählen einen Prozeß, den er dieſel Tage am Gericht in Mainz verlor. Seit dieſer Zeit war H⸗ mich mehr zurechnungsfähig und mußte er von ſeiner Familie förmlich überwacht werden. Er ſollte demnächſt in eine Irrenanſtalt verbrach werden. Am Dienſtag Abend benützte er einen unbewachten Augen; blick und verſchwand ſpurlos. Er begab ſich in den Wald zwwiſchen hier und Heidesheim und legte ſich geſtern Morgen, als der Zug bog Bingen herannahte, mit dem Kopfe auf das Schienengeleiſe. Der Führer des Zuges bemerkte 15 Meter voraus den Unglücklichen auf dem Schienengeleiſe liegen. Er bremſte ſofort, wodurch der Zug mi einem furchtbaren Rucke zum Stehen kam, leider war aber der ganzt Train ſchon über Hilgert hinweggegangen. Erſchreckt eilten dis Paſſagiere, die einen Zuſammenſtoß bermutheten, aus den Wagen, eee————— fackgrober Kerl war, höchſt reſpeltpoll ſeine Bitte vor.„Wenn ich recht verſtanden habe, Herr Leutnant“, ſchrie der Alte,„wollen Sie der Klaſſe der höheren Offtziere reiſen!“—„Unter Wahrung des ge bührenden Abſtandes, ja, Herr Major!“—„Dann müßke ich alſo die„zweite“ gehen, ich ein Höherer Offtzier, denn Sie wiſſen doch woll, daß die höheren Offüziere auf den Schiffen mit den Subolternoffl⸗“ zieren nicht in Berührung kommen ſollen?“ Der Leuknant behartt nicht länger bei ſeiner Bitke, aber er beſchloß, ſich zu rächen. Er befahl ſeinem Kammerdiener, ſeine(Galliffets) eigenen Zivilkleider anzn legen, löſte für ihn eine Fahrakrte erſter Klaſſe und ſtopfte ſeine Taſchel mit Geld voll.„Du wirſt“, ſprach er zu ihm,„in der„erſten“ wahr ſcheinlich mit dem Ehef eines Infanteriebataillons in Berührun kommen; erzähle ihm, daß Du Frenkreich verlaſſen haſt, um Afkeig der Kultur zu erſchließen; bei Tiſch kannſt Du Champagner zum Beſten gaben; dann ſpiele mit ihm Piquet oder Ecarts und laß ihn immet gewinnen.. Wenn Du kein Geld mehr haſt, kannſt Du von u Neues holen.“ Jean führte die erhaltenen Befehle buchſtäblich auz und einige Stunden ſpäter konnte der alte Major nicht mehr ohne leben.„Das iſt wirklich ein charmanter Reiſegeführte“, ſagte er. a das Schiff in den Hafen von Algier einlief, ging der höhere Offeher mit ſeinem neuen Freunde Arm in Arm auf Deck ſpazieren. Leufnand Galliffet ſollte bald ſeine Rache genießen. Das Schiff hatte ſein!“ Lauf verlangſamt; die Paſſagtere ſtanden gegen die Schanzrleſdung“ gelehnt und ließen ſich ihr Gepäck heraufbringen. Der Mafot und Jeun ſtanden nicht weit von Galliffet. Da rief der Letztere mit elnek Stentorſtimme:„Jean! Du wirſt doch nicht mein Gepäck in d „zweiten“ vergeſſen!“ Und Jean ließ ſofort den Arm ſeines Begle 1 lers los und fagte untertoürfig:„Ich hol es ſchon, Herr Leutnanlt Der alte Major war vor Entſetzen einem Schlaganfall nahe. 5 , — Ceeil Rhodes im Automobil verunglückt. berühmte füdafrikaniſche Finanzmann Cecil Rhodes macht Augenb lich per Automobil eine Erholungsreiſe im nördlichen N hätte das Vergnügen beinahe ſehr kheuer bezahlen müffen. Doch des Feuers Macht war? der Ste auts kaut Abe 90e Fre Sor Unt guri ſein er! Frei Logi ſchen ligen eine gleie 156 erbr an mar Lux⸗ Stei ließ dara Offe Frie Ben Fah Dieſe feſte⸗ Kilic rieth kinet liche geſel zu n. beru: eine Phbil Frie theid erlit des Schö Mau perbe erfol Aliſve es ſi floſſe dahlr ein ſelbe Meif durch nicht Virtz und! datf mit e Ton fall pian ſeine Dan ange ſpiele Fahrt von Mafland nach Turin ſtieß nämlich ſein Automobil, welche dam mit getadezu raſender Geſchwindigkeit dahinſauſte, in der Nähe bn klad. Pondiſſone mit einem Bauerngefährt zuſammen. Cecil Rhodes wurlt 5. durch den gewaltigen Anprall aus dem Wagen geſchleudert und erreicn erſt einige Meter von ſeinem Automobil entfernt den Erdboden wieden Troßzdem geſtaltete ſich dieſer Unfall zu keinem ſchweren, da Rhodes 0 Das Automobil jedoch wurde faſt vollſtändig zertrümmerk. a0 ind ken in⸗ ri⸗ um op ner“ ird den ele Izu haben über das Dilemma ſeines doppelten Namens. kiethen. berurtheilte. eine Abrundung dieſer Strafe nach oben vorgenommen, indem gegen erfolglos. allvalt, daß nicht auch der Amtsanalt Berufung eingelegt hat, da eß ſich um eine Brutalität handelt, die ihres gleichen ſucht. Virtuoſen. Mänderm, 18. Novemver. General Anzeiaer. 37 Selte⸗ Hinter dem Zuge bot ſich ihnen ein ſchrecklicher Anblick, mitten nn Geleiſe ſtand aufrecht der Kopf des Ueberfahrenen, während der Rumpf neben dem Bankett lag. Der Unglückliche hinterläßt eine Frau mit zwei Kindern. Altenſtadt a. Iller(Bayern), 14. Nop. Kürzlich beging hier der 03jährige Kaufmann Herr Moritz Marx, ein Greis von be⸗ wunderungstwürdiger geiſtiger Friſche und ganz hervorragender körp r Rüſtigkeit, mit ſeiner 82jährigen Ehefrau Rita das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit. Die ganze Einwohnerſchaft uhne Unterſchied der Konfeſſton betheiligte ſich an dieſer Feier. Von Nah und Fern wurden dem greiſen Jubelpaar Glückwünſche ent⸗ gegengebracht und ſogar S. K. Hoheit Prinzregent Luitpold von Bahern ließ durch das kgl. Bezirksamt Illertiſſen ſeine Glückwünſche übermitteln. Gerichtszeitung. * Mannheim, 14, Noy.(Strafkammer III.) der? S Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Morath. 1) Wenn der 30 Jahre alte Bürſtenmacher Andreas Steinel aus Ramberg einmal ſeine Memoiren ſchreiben wollte, ſo hätte er kaum nothwendig, ſeine Erfindungsgabe groß anzuſtrengen, er hat Abenteuer genug erlebt. Seiner Militärpflicht hat er ſich Mitte der ger Jahre durch die Flucht nach Frankreich entzogen, wo er in die Fremdenlegion eintrat und von 1895 bis 99 unter afrikaniſcher ESomie die Leiden und Strapazen eines Legionärs reichlich koſtete. Unter dem falſchen Namen Lorenz Ritter kehrte er nach Deutſchland zurück und ließ ſich in Bohlsbach bei Offenburg nieder. Dort war ſeines Bleibens nicht ſehr lange. Ein Sittlichkeitsverbrechen, das er begangen, nöthigte ihn zur Flucht. Nach kurzem Aufenthalt in Freiburg wandte er ſich nach Weinheim. Er fand hier Arbeit und logirte bei dem Fabrikarbeiter Peter Kuhn. Die Frau Kuhn's ſchenkte ihm ihre Gunſt und als Steinel, der hier wieder ſeinen rich⸗ ligen Namen führte, von ſeiner alten Abenteuerluſt getrieben, ihr eines Tages den Vorſchlag machte, mit ihm durchzugehen, war ſie gleich dabei. Steinel verſicherte ihr, er beſitze eine Baarſchaft von 150 Mk. Ste hatte nur 15 Mk. Zur Ergänzung des Reiſefonds erbrach Steinel den Koffer eines Logiskollegen und entnahm daraus an Kleidern und Geld einen Geſammtwerth von 67 Mk. Dann ging Vorſitzen⸗ 1* man auf die Reiſe. Zunächſt nach Nordfrankreich, dann nach Luremburg. Schließlich kehrte das Paar nach Deutſchland zurück. Steinel war inztoiſchen des Verhältniſſes überdrüſſig geworden und ließ die entführte Ehefrau in Straßburg ſitzen, wurde aber bald darauf ſelbſt als der ausgeſchriebene Lorenz Ritter verhaftet und in Offenburg wegen des in Bohlsbach begangenen Sittlichkeitsver⸗ hrechens zu 1½ Jahren Zuchthaus verurtheilt. Die Frau Kuhn kam herabgekommen und elend wieder in Weinheim an, um zu erfahren, daß ihre Ehe geſchieden war. Sie lebt jetzt bei Verwandten in Heddesheiin. Im Zuchthaus ſcheint ſich Steinel Gedanken gemacht Er ſchrieb einen Brief an die hieſige Staatsanwaltſchaft, worin er ſeinen bahren Namen angab und ſich des Weinheimer Diebſtahls ſchuldig kelannte. So ſteht er heute als Angeklagter vor der Strafkammer. Es wird auf eine Geſammtſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten erkannt⸗ 2) Vier Käferthäler Raufbolde, der 21 Jahre alte Schmied Friedrich Kreutzer, der 24 Jahre alte Zimmermaun Heinrich Jenz, der 24 Jahre alte Schmied Heinrich Zettel und der 38 Fahre alte Taglöhner Philipp Kreutzer, benutzten am 20. Mai dieſes Jahres in Lützelſachſen die feſtliche Gelegenheit eines Turn⸗ feſtes, um ihrer Raufluſt die Zügel ſchießen zu laſſen. Die Brüder Klian und Chriſtoph Jöſt waren es, die ihnen unter die Finger ge⸗ Sie purden übel genug traktirt, Chriſtoph Jöſt trug ſogar einen Meſſerſtich in den Unterleib davon, der zunm Glück ohne bedenk⸗ liche Folgen blieb. Das Schöffengericht in Weinheim hat die Rauf⸗ heſellſcherft zu milde behandelt, indem es Friedrich Kreutzer und Zettel zu nur 1 Woche, Benz zu 2 Wochen, Philipp Kreutzer zu 3 Wochen Auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft hin wird Philipp Kreutzer auf 6 Monate, gegen Benz auf 3 Monate und gegen Friedrich Kreutzer und Zettel auf je 6 Wochen erkannt wird. Ver⸗ theidiger:.⸗A. Dr. Seelig. 3) u. 4) Zwei Soldaten, die im Zivilverhältniß noch Strafen eklitten haben, erſcheinen als Appellanten. Sowohl die Berufung des Taglöhners Jakob Schneider aus Schwetzingen, der vom Sgchöffengericht wegen Körperverletzung zu 18 Tagen, als jene des Maurers Jakob Baum von Sandhofen, der ebenfalls wegen Kör⸗ berberletzung zu 10 Tagen Gefängniß verurtheilt worden war, bleibt In letzterem Falle bedauert das Gericht mit dem Staats⸗ Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Der Mannheimer Pianiſt, Herr Theodor Pfeiffer, gab am ver⸗ floſſenen Sonntag in Baden⸗Baden eine Klavier⸗Soirée, welche ſehr Zahlreich beſucht war. Herr Pfeiffer, ſo ſchreibt das Badeblatt, hatte ein ganz auserleſenes Programm zuſammengeſtellt und ſpielte das⸗ ſelbe in nahezu zwei Stunden von Anfang bis zu Ende mit derſelben Meiſterſchaft, was um ſo mehr zu bewundern iſt, als der Künſtler, zurch ſeine umfaſſende Lehrthätigkeit ſehr in Anſpruch genommen, lücht ſo biele Zeit für ſeine eigenen Studien übrig hat wie andere Und doch reiht ſich Herr Pfeiffer den Beſten würdig an und könnte jeder großen Stadt zur Zierde gereichen; um wie viel mehr datf Baden ſich freuen, einen ſolchen Künſtler zu beſitzen! Er wußte all dieſen Vorträgen das Intereſſe ſeiner Zuhörer bis zum letzten Ton feſtzuhalten, und wurde nach jeder Nummer durch reichſten Bei⸗ fall und wiederholte Hervorrufe ausgezeichnet. Die muſikaliſch⸗ Fianiſtiſche That wird ihm nicht ſo leicht ein Anderer nachthun! Jür ſeine ausgezeichneten Leiſtungen ſei Herrn Pfeiffer hiermit aufrichtig Dank geſagt! Theaterkönige. Charles Frohmann, den man den Napoleon des Aangelſächſiſchen Theaters nennt, hat für die gegenwärtige Saiſon große Bühnen in London und vier in Newhork gemiethet. Von ſtüher her beſitzt er das Dute of Hork's und das Vaudeville⸗Theater in London, und in Newhork das Empire⸗, das Garrick⸗, das Garden⸗, Savoy⸗ und das Madiſon⸗Square⸗Theater. Die Herren Klar und Elſinger beſchäftigten in den Vereinigten Staaten 1750 Schau⸗ ler, in England und Auſtralien 800. Ernennung der Kommiſſion zur Errichtung von ſtaatlichen uumentalbauten in München. Der Prinzregent hat folgende gebung an das Geſammtſtaatsminiſterium gerichtet: Zu Mitgliedru der in Meinem Handſchreiben vom 1. November, faatliche Monumentalbauten betreffend, erwähnten Kommiſſion er⸗ hene Ich: Miniſterialrath Heinrich Ritter v. Frauendorfer, Mini⸗ ſerialrath Heinrich Ritter v. Thelemann, Oberbaudirektor Georg on, Oberbaurath Eduard Reuter, Regierungsrath Julius Frhrn. be d. Heydte, Miniſterialrath Auton Ritter von Ulſamer, Geheimen Sberbaurath Ludwig Mellinger, Bürgermeiſter, Geheimen Hofrath Vilhelm Ritter bon Borſcht, Bürgermeiſter Phil. Ritter v. Brunner, bommerzienrath Friedrich Seyboth, Univerſitätsprofeſſor Dr. Oskar ksbuſch, Profeſſor Adolf Hildebrand, Profeſſor Karl Hocheder, tedirektor a. D. Fritz Auguſt 9. Kaulbach, Dr. Franz Ritter Lenbach, Direktor der kgl. Akademie der bildenden Künſte Ferd. ion Minler, Profeſſor Gabriel Ritter v. Seidl, Akademieprofeſſor ludolf Ritter d. Seitz, Profeſſor Friedrich Ritter v. Thierſch. Im Falle des Ausſcheidens einzelner Mitglieder ſind Mir ge⸗ anete Perſönlichkeiten als deren Erſatz in Vorſchlag zu bringen; benſo behalte Ich Mir vor, die Kommiſſtas durch Ernennung wei⸗ kerer Mitglieder zu ergänzen. Um keinerlei Zweffel über die in Meiner Kundgebung vom 1. Nobember ausgeſprochenen Intentionen aufkommen zu laſſen, be⸗ ſtimme Ich ausdrücklich, daß die Kommiſſion nicht nur jeweils vor Aufſtellung von Projekten für einſchlägige ſtaatliche Neu⸗ oder Er⸗ gänzungsbauten— zunächſt in München— gutachtlich einver⸗ nommen werde, ſondern daß dies auch hinſichtlich der bereits zur Ausführung in Ausſicht genommenen Bauten zu geſchehen habe. Beſonderen Werth lege Ich darauf, daß die Kommiſſton ſofort ihre Thätigkeit beginne, wobei Ich als einen vordringlichen Gegen⸗ ſtand der Berathung innerhalb des Rahmens des aufzuſtellenden brogrammes die künftige Verwendung des Auguſtinerſtockes be⸗ zeichnen zu müſſen glaube. München, 13. November 1901. geg. Luitpold, Prinz von Bayern. Ein Muſtrfachverſtändiger für Berlin. Man ſchreibt aus Berlin: Als ſtändigen Muſikſachverſtändigen hat das Berliner Polizeibräſi⸗ dium dem Vernehmen nach den königlichen Hofkapellmeiſter Idfef Sucher berufen. Von deſſen Gutachten wird es alſo künftig abhängen, ab die Aufführung gewiſſer Muſikſtücke an beſtimmten Feiertagen polizeilicherſeits zugelaſſen werden kann oder nicht. Nach den Polizei⸗ vexordnungen dom 20. November 1844 und vom 12. Juni 1856 ſind die öffentlichen Luſtbarkeiten an den Vorabenden der drei großen Jeſte, an den erſten Feiertagen, am Bußtag und am Todtenfeſt ver⸗ boten, zugelaſſen wurden ſpäter nur Muſikaufführungen geiſtlicher begtv. ernſter Tonſtücke. Durch die Berufung eines Muſikſachver⸗ ſtändigen wie Hofkapellmeiſter Sucher dürfte das Polizeipräſidium den berechtigten Wünſchen der Intereſſenten in befriedigender Weiſe entgegenkommen. Eine neue Oper von Charpentier. Der erfolgreichſte Componiſt der Oper„Luiſe“ arbeitet an einem neuen abendfüllenden Muftk⸗ drama. Allgemein wurde erwartet, daß Charpentiers nächſtes Werk in der Großen Oper zur Aufführung gelangen würde. Da aber auch die neue Oper einen ultramodernen Stoff behandelt, ſo konnte ſich Gailhard zur Annahme derſelben nicht entſchließen, und ſie wird gleich„Luiſe“ von Carré in der Römiſchen Oper gegeben werden. Ueber das Typhusferum des Doktors Chantemeſſe und die bis⸗ her mit ihm erzielten Ergebniſſe bringt der„Petit Pariſien“ folgende Mittheilungen: Der Gelehrte, ein Schüler Paſteurs, hat ſein Serum zuerſt bei 34 Typhuskranken erprobt, die ſeiner Behandlung anver⸗ traut waren. Von dieſen iſt nicht ein einziger geſtorbon, während zur gleichen Zeit in den anderen Pariſer Hoſpitälern 25 Proz., der Typhuskranken ihren Leiden erlagen. Aber es konnte ſich dabei um eine„glückliche Serie“ handeln, wie die Aerzte ſagen; Chantemeſſe erſuchte daher, um einen bollgiltigen Beweis der Wirkſamkeit ſeines Serums zu erbringen, ſeine Kollegen, auch in anderen Hoſpitälern Einſpritzungen mit ſeinem Serum bei Typhuskranken vorzunehmen. Dieſe Ergebniſſe geſtalteten ſich ebenfalls ſehr günſtig. Von hundert mit dem Serum behandelten Kranken ſtarben nur ſechs und zwar, was von größter Bedeutung iſt, ausſchließlich ſolche, denen das Serum erſt nach niehr als achttägiger Erkrankung eingeſpritzt wurde⸗ Alle früher mit dieſem Behandelten wurden gerettet.— Die Wirkung des Serums hat eine große Analogie mit der des Behring⸗Roux'ſchen gegen die Diphtheritis, Wie bei der Anwendung dieſes fällt auch nach der Einſpritzung mit dem Chantemeſſe ſchen Serum das Fleber reißend ſchnell, und die Heilung geht in den rechtzeitig behandelten Fällen normal von Statten. Die Doſis beträgt fünfzehn Hundertſtel Kubikzentimeter. Bei älteren Fällen ſind ſelbſt drei Einſpritzungen erforderlich. Nach dem Fallen des Fiebers wird der Pulsſchlag langſamer, der Durchfall läßt nach, die Haut wird feucht und geſchmeidig, die Nierenausſonderu wieder, die Albuminerie berſchwindet, und der Kr einer Betäu⸗ bung auf.— Die neue Methode ird ſofort Gelegenheit haben, ſich in großem Maßſtabe zu bewähren, da zur Zeit gerade in der Pariſer Vorſtadt Meuilmontant eine heftige Typhusepidemie ausgebrochen iſt. Die Sanitätsbehörden haben deshalb die Einſpritzungen mit dem Serum Chantemeſſe unter Wahrung natürlich der erforderlichen Vorſichtsmaßregeln ſofort bei dem Auftreten der erſten Typhus⸗ ſymptome in den Spitälern angeordnet. —— Neuelle Nachrichten und Telegramme. Hrivat⸗Tolegramme des„General-Anzeigers.“) Straßbur g. 15. Nov.(Frkf. Ztg.) Spezial⸗ lommiſſion des Mülhauſener Gemeinderaths beſchloß zur ſoforkigen Ausführung von Nothſtandsarbeiten einen Kredit von 150 000 Mark zu fordern. Hanau, 15. Nov. Die Stadtverordneten⸗Verſammlung beſchloß die Bereſtſtellung von 20 000 M. zur Inangriffnahme von Straßenbauten zwecks Beſchäftigung Arbeitsloſer. *Kaſſel, 15. Nov. Das Schwurgericht verurtheilte heute den ehemaligen Stationsdiätar Rathgeber aus Eſchwege, welcher am 3. Oktober auf den Kaufmann Weſtrum im Schnellzuge bei Mönchhof einen Raummordverſuch gemacht hatte, wegen dieſes Verbrechens, ſowfe Entwendung eines Freifahrtſcheines und Urkundenfälſchung zu einer Geſammtzuchthausſtrafe von 12½ Jahren und 7 Jahren Ehrverluſt. Köln, 15. Nov. Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Peters⸗ burg dom 14. Nod.: Nach Mittheilung eines aus Peking kommenden Miſſionsgeiſtlichen zahlte China 500 000 Rubel für den Wiederaufbau der während der Unruhen vom Jahre 1900 zerſtörten ruſſiſchen Ge⸗ ſandtſchaftskirche und erklärte ſich außerdem damit einverſtanden, daß in Peking ein großes orthodores Kloſter gebaut werbe. München, 16. Nov.(Frkf. Ztg.) Der Maler Ernſt Zimmermann, der jüngſt mit der goldenen Medaille aus⸗ meiſt zwei, Die gezeichnet wurde, iſt heute Morgen verſchieden. *Berlin, 15. Nov. Das Linienſchiff„Kurfürſt Frieb⸗ rich Wilhelm“ wurde heute Vormittag während einer Torpedo⸗ ſchießübung bei unſichtigem Wetter mit geſtoppter Maſchine bei Uebernahme eines Torpedo in der Backbordſeite an einen Sand⸗ rücken bei Buelk, Tonne B, getrieben. Das Schiff kam mitk Hilfe des„Kaiſer Barbaroſſa“ mit ausgefahrenem Heckanker bald wieder frei. Die eingehende innenbords vorgenommene Unker⸗ ſuchung ergab keine Beſchädigung. Kiel, 15. Nob. Der kleine Kreuzer„Amazone“ geht heute von der kaiſerlichen Werft und ſteht unter dem Kommando des Kor⸗ vettenkapitäns Bruck mit Flaggenparade in Dienſt. Der Kreuzer wird dem erſten Geſchwader als Aufklärungskreuzer beigegeben. * Bremen, 15. Nov. Die Rettungsſtation Ording, der deuk⸗ ſchen Geſellſchaft zur Rektung Schiffbrüchiger telegraßhirt. Am 14. Nop, wurden von dem hier geſtrandeten deutſchen Dampfer„Ewer Balduin“ zwei Perſonen durch das Rettungsboot gerettet. Coburg, 15. Nov. Nach Mittheilung der„Coburger Ztg.“ iſt die Blättermeldung von einem Zuſammentreffen des Großherzogs und der Großherzogin von Heſſen in München erfunden. Die Groß⸗ herzogin verließ Coburg ſeit dem 18. Oktober nicht. * Pil lau, 15. Nov. Anläßlich der offtziellen Eröffnung des Königsberger Seekanals fand heule Normittag im Bauhof ein feier⸗ licher Akt ſtatt, an welchem der Direttor im Miniſterium der öffent⸗ lichen Arbeiten, Schultz, und die Spitzen der Königsberger und Pillauer Behörden kheilnahmen. Beyn, 15. Nob. Die Kotamiſſion des Ständeraths für den Ankauf der Nordoſtbahn beantragt einſtimmig die Genehmigung des Rückkaufvertrages. * Paris, 15. Nov. Der Präſident hat die vom Verſailler Schwurgericht über die Frau Groetzinger wegen Ermordung ihres * Paris, 15. Nov. Die ſozialiſtiſch⸗revolutionäre„Au⸗ rore“ richtet unter Hinweis auf das von den Geſchworenen im Prozeß gegen Profeſſor Herbe gefällte freiſprechende Urtheil an die Anhänger der anti⸗militariſtiſchen Bewegung die Aufforder⸗ ung, mit verdoppelter Kraft zu agitiren, da die Regierung nie mehr wagen wird, ſie vor den Geſchworenen zu belangen.— Die Blätter bringen ausführliche Berichte über den blutigen Zu⸗ ſammenſtoß in Jeruſalem zwiſchen Römiſch⸗Katßoliſchen und Griechiſch⸗Orthodoxen und verlangen, daß zwiſchen Frankreich und Rußland eine baldige Verſtändigung erfolgt, da ſonſt das Anſehen der chriſtlichen Kirche in der Türkei ungeheueren Schaden erleiden werde. * Middelburg, 15. Nov. Eine Patrouille beritlener Truppen des Panſenville⸗Diſtritt hatte am 11. ds. ein Schar⸗ mützel mit einigen verſprengten Buren. Die Patrouille mußte ſich zurückziehen. * Kapſtadt, 15. Nov. Port Eliſabeth gemeldet. Newyokk, 15. Nob. Ene Depeſche des„Herald“ aus Panama meldet, daß zum erſtenmale Unterhandlungen über den Aus⸗ tauſch der Gefangenen im Gange ſeien, und worin es heißt, die amerfla⸗ niſchen Kriegsſchiffe würden keine Beſchießung der Stadt zu⸗ laſſen, doch beſtehe kein Hinderniß, die Stadt anzugreifen. Newyork, 15. Nov. Der„Newyork Herald“ meldet aus Port of Spain: In Venezuela gewinnt die Revolution an Boden. Es wird ein politiſcher Zuſammenbruch erwartet. Der frühere Staatschef Crespos, General Pietri, ſei wiederum entkommen und ſuche Guarizi zu erreichen, wo er bald 1000 Mann um ſich geſammelt haben werde. Die Regierung rief glle Truppen von Goajira ab, wo ſie bereits die Waffen gegen einander zu erheben drohen und ſendet ſie an die Grenze des Tachira⸗ fluſſes. Reut Ein Peſtfall wird aus 2* 4*** Prozeß Kneißl. Augsburg, 15. Nob.(Prozeß Kneiß.) Heute begaun die Zeugenbernehmung. Vor Eintritt in die Vernehmung erklärte Kneißl, er werde Niemanden verrathen, von Denen, die ihn be⸗ herbergt und geſpeiſt haben, als er flüchtig war. Er ſei auch nicht rachſüchtig. Die erſte Zeugin, Bäuerin Scheurer aus Oberbirnbach, ſchildert ihre Beraubung durch Kneißl und Holzleitner nach der bereits bekannten bon Kneißl zugegebenen Thatſache. Sie beſtätigt, daß Kneißl den Genoſſen Holzleitner von der Beraubung des Hirten⸗ buben der Scheurer abhielt. Es folgt darauf die Vernehmung des wegen dieſes Raubes und anderer Vergehen bereits verurtheilten Genoſſen Kneißls, des 28jährigen Tapezierers Holzleitner, welcher aus dem Zuchthauſe vorgeführt, angibt, wie er Kneißl zur Theil⸗ nahme an den Einbrüchen überredete. Kneißl wollte anfangs nicht anbeißen und fürchtete, eine zu hohe Strafe. Den Raub in Ober⸗ birnbach gibt der Zeuge ähnlich an wie Kneißl. Er ſucht den An⸗ geklagten im Uebrigen möglichſt zu entlaſten. —— —— Wae Verantwortlich für Politik: Chefredakteur De. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei⸗ (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) —.— eeeeeen. Frankfurter Effekten⸗Societät vom 14. Nov. Kredikaktien 196.40, Diskonto⸗Kommandit 174.10, Deutſche Bank 196, Dresdener Bank 120 80, Darmſtädter Bank 119.90, Berliner Handelsgeſellſchaft 134.10, Nationalbank f. D. 99.50, Schweiz Nordoſt 100.50, Angtol. Eiſenbahn 83.25, Straßenb. 178.90, Hamburg Amerik. Packet 106.50, 4% Mexikaner 25.90, 5% amort. Mexikaner 4140, 6% Buenos Aires 37.40, Laura 181.50, Bochumer 164.90, Gelſen⸗ kirchen 162.40, Harpener 159.25, Hibernig 161.50, Concordia 372, Oberſchl. Eiſen⸗Induſtrie 93.30, Buderus Eifenwerke 98.90, Bad. Zuckerfabrik 78, Chem. Werke Albert 167, Elektriz. Lahmeyer 105.50. Fraukfurt a.., 15. Novbr. Kreditaktien 196.25, Staats⸗ babn 133.20, Lombarden 16.20, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99.60, Gotthardbahn 154.50, Disconto⸗Fommandit 174.10, Laura 137, Gelſenkirchen—.—, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 184.25, Dresdener Bank 121 20, Deutſche Bank 195.80. Tendenz: ruhig. *Berlin, 15. Nob.(Tel.) Fondsbörſe. Die Börſe er⸗ öffnete in Folge von Realiſtrungen in ſchwacher Haltung. Monkan⸗ werthe ſtärker gedrückt. Banken ſpäter weſentlich beſſer. Argentiner ſchwächer auf London. In der zweiten Börſenſtunde war die Haltung luſtlos. Privatdiskont 27% Getreide⸗ und Waaren⸗Vorräthe in Maunheim. Der Ge⸗ kreidelagerbeſtand am 1. November 1901 auf den Privatkranſitlägern in Mannheim betrug, verglichen mit dem Beſtand in den gleichen Monaten der vorgusgegangenen zwei Jahre, in Doppelzentner: Getreide: 1901 1900 1899 /////ͤ;ͤ 679 263 939 519 Roneen*22 424 13 805 15 646 VVVVVVVVVVVVV 42 899 29 137 Gerſte 39 712 30 810 20 977 Mais 5 530 82 269 130 626 Huülſenfrüchte 27402 6280 8 720 Waaren: Mehl 3 988 6 560 5 607 J7JJ%V0( 3 596 1940 Kaffecee: 16339 13 610 13322 Petroleum* 271585 161475 249 940 Newyork, 14. Nov. Schlußnotirungen: 13. 14. 18. 14. Weizen Dezember 887 79/[Mais November—— Weizen Mai 80¼8 81¼[ Mais Juli—— Weizen September———— Kaſſee Dezember.65.85 Weizen Juli—— Kaffee März.90.65 Weizen November——— KLaffee Mai.10.80 Mais Dezember 67—67—[Kaffee Juli.25.— diis Mai 66¼ 67¾[Kaffee Oktober—— Mais September————.Kaffee Novemberr— Chicago, 14. Nov. Schlußnottrungen. 18. 14. 13. 14. Weizen Dezember 71½% 72½ Mais Mat 62½% 359% Weizen Mai 75% 75% Schmalz Dezember.50.50 Mais Dezember 59/¾ 59½ Schmalz Mat.67.67 Ueberferiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. RNotterdam, 14. Nov.(Drahtbericht der Holland Amerſka Sine, Rotterdam). Der Dampfer„Potsdam“, am 2. November von New⸗ Mork, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureaul Gun d⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplaß Nr. 11. direkt am Hauptbahnhof. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Hohenzollern“, der am 30. Oktbr. von Genua abging am 12. Norbr. wohlbehalten inRework angekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„H. H. Meier“ am 13. November wohlbehalten in New⸗York augekommen. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Kalſer Wilhelm der Große“, der am 6. November von ien abging am 18. Nov. wohlbehalten in New⸗Nork augekomm⸗ 5 Mitgekheilt durch Ph. Jak ger in Mannheim, alleiniger für's Großherzogthum B Gatten verhängte Todesſtrafe in 8fährige Gefängnißſtrafe umgewanbelt. ffiantrler Generalagent des Norddeutichen Llond in Brem 4, Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 15. Novemver Beginn des Montag,. 13. Nov. 14154 Gander's 225 Schönschreib. 2Buchführ. Unterricht aeeen ale e Submiſſion. von 215 Wir begeben für das Ka⸗ enee lenderjahr 1902 empfiehlt ſich billigſt Auna Nagel, gleidermacherin, 1000 Ko. Benzin, 1I Schluss⸗ Kursus. Judem wir in dieſem Selbst aie ekenene 0 Die Vollsküchöe ff 5, verabreicht vom 15. November ab: Kalao per Taſſe 5 Pfg. Kaffee„„„ Milch 2 75 77 7 75 Krankenſuppe„Port. 15„ (von kräftiger Fleiſchbrühe) 14013 Internationale Transporte SCENEK Hs Co. WIEN Agentur der französischen Ostbahn, Paris-Lyon-Mittelmeerbahn, Orleansbahn und Midi. general-Agentur für die königl. bayer. Staatseisenbahnen General-Agentur der oriental. 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