418 83 nue 1 voß und 13897 eu, 2„ 1. ſſenn rden 1530 rkt, Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monallich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. (Badiſche Volkszeitung.) 5 Inſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telegramm⸗Adreſſey „Journal Mannheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. (Mannheimer Volksblatt.) Telephon: Redaktion: Nr. 377. 5 Expedition: Nr. 218. eene e 6,2. Geleſenſte und nerbreitelſte ZJeitung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2. eee, Ar. 539. 28 Dienſtag, 19. November 100].(Abendblatt.) ſche Ueberſicht. »Mannheim, 19. November 190l. Steuerreform in Sachſen. Im Königreich Sachſen wird jetzt eine Vermögensſteuer eingeführt, die aber nicht wie die preußiche ſchon bei 6000 Mark Vermögen beginnen ſoll, ſondern erſt bei 10 000 Mark, und zwar alsdann auch nicht mit ½ pro Mille, ſondern mit ein Fünftel pro Mille. Der Steuerſatz ſteigt derart, daß er den preußiſchen Steuerſatz von ½ pro Mille bei 30 000 Mark Vermögen er⸗ keicht. Die bisherige Einkommenſteuer wird derartig umge⸗ ſtaltet, daß eine Progreſſion bis zu 4% vom Einkommen aufſteigt(in Preußen bis zu 5). Es ſtellt ſich danach der Steuerſatz bei einem Einkommen von über 950 Mark auf 1%, über 1200 Mark auf 2, über 4000 Mark auf 3, über 23 000 Mark auf 4, über 100 000 Mark auf 57 vom Einkommen. Das Ergebniß der Vermögensſteuer iſt mit 6 Millionen, der Mehrertrag der Einkommenſteuer mit 9 Millionen Mark berech⸗ net. Die Staatsgrundſteuer kommt mit 2 435 000 Mark in Fortfall. Vor dem Inkrafttreten des Geſetzes, alſo in den Jahren 1902 und 1903 ſoll ein Steuerzuſchlag von 50 er⸗ hoben werden. politi Der Zweikampf in Inſterburg iſt bereits am Montag vor dem Kriegsgericht in Inſterburg verhandelt worden. Leutnant Hildebrandt wurde, wie gemeldet, zu 2 Jahren, Oberleutnant Groddeck zu 5 Tagen Feſtung perurkheilt. Den Antrag des Vertheidigers, ein Gnadengeſuch an den Kaiſer zu richten, lehnte das Gericht ab. Die Verhand⸗ lung gegen den Leutnant Raßmuſſen wegen Herausforder⸗ ung des getödteten Oberleutnants Blaskowitz wird ſpäter ſtatt⸗ finden. In der Verhandlung am Montag trat Raßmuſſen als Zeuge auf. Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes er⸗ kannte das Gericht auf Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit. Doch durften die Vertreter der Preſſe im Saale bleiben, wobei ihnen zur Pflicht gemacht wurde, über die Art der Thätlich⸗ leiten und Beleidigungen zu ſchweigen. Der Angeklagte, Leutnant Hildebraudt, erklärte bei ſeiner Vernehmung: Er habe, mit fünf Kameraden aus der Artillerie⸗ kaſerne kommend, früh 4 Uhr, in einer Thüröffnung hockend und ſchnarchend einen Offizier getroffen, den„wir anfänglich für einen eingeſchlafenen Nachtwächter hielten“. Wir machten Witze, erkannten aber Blaskowitz und beſchloſſen, ihn nach Hauſe zu bringen. Raß⸗ muſſen gab die Junggeſellenwohnung des Blaskowitz an; dieſer war anfänglich äußerſt ſchwer zu behandeln. Er war mehr ſchlaftrunken als betrunken, ermunterte ſich bald, konnte in der Nähe der Poſt ſchon wieder allein gehen, ſuchte ſich hier ſeiner Begleitung zu entziehen, wurde aber zurückgeholt und nach der Albrechtſtraße 5 gebracht, und zwar von Oberleutnant Hildebrandt, Splettſtößer und Leutnant Raß⸗ muſſen. Dort kam es zu Thätlichkeiten im Hausflur, jeden⸗ falls ſei Blaskowitzennicht unzurechnungsfähig geweſen. Hildebrandt habe auf die Thätlichkeiten nicht reagirt. Sie verließen das Haus, nachdem Leutnant Splettſtößer vergeblich zu ermitteln geſucht, ob dort ein anderer Infanteriſt wohne. Sie beobachteten die Hausthür bon der gegenüberliegenden Sraßenſeite, bis Leutnant Schmidt vom Infanterie⸗Regiment 147 zufällig hinzukam. Dieſen ſandten ſie zu Blaskowitz, nachdem ſie ihre Nüchternheit durch Schmidt hatten feſt⸗ ſtellen laſſen. Die Artillerie⸗Leutnants gingen ſodam in Hilde⸗ brandts Wohnung, dort ſchrieben ſie die Vorgänge nieder und gaben das Protokoll an den Ehrenrath weiter. Dieſer erklärte, er könne einen Ausgleich nicht vorſchlagen. Tags darauf erging die Mit⸗ theilung an den Ehrenrath von der beabſichtigten Forderung. Die urſprüngliche Forderung lautete bis zur Kampfunfähigkeit, warde aber durch Verhandlungen gemildert, erſt auf dreimaligen, dann einmaligen Kugelwechſel. Ich wollte, erklärte Oberleutnant Hilde⸗ Tagesneuigkeiten. — Eine Rieſen⸗Defraudation. Aus Peſt ſchreibt man: Die ungariſche Hauptſtadt, deren finanzielle Lage ſeit einiger Zeit eine keineswegs günſtige iſt, iſt ſeit geſtern plötzlich um 588 000 Kronen armer geworden! Und dieſes hübſche Sümmchen iſt nicht etwa zu nützlichen oder wohlthätigen Zwecken verausgabt worden, ſondern ge⸗ hlen— geſtohlen von einem jungen Mann, der einer vornehmen Gutsbeſitzersfamilie angehört, und hier ſeit drei Jahren als studiosus juris die Univerſität beſuchte. Um ſich aber ein Nebeneinkommen zu berſchaffen, gelang es Herrn v. Kecskemeti— dies der Name dieſes eleganten Ueber⸗Defraudanten— durch hohe Protektion ſchon bor drei Jahren eine Stellung als Praktikant beim hieſigen Magiſtrat zu erlangen. Als Student hatte er ſich bisher durch wüſte politiſche Agi⸗ tation mehrfach bereits recht unliebſam bemerkbar gemacht, als hauptſtädtiſcher Beamter hingegen war er durch ſein korrektes Ver⸗ lten und ſeine liebenswürdigen, feinen Umgangsformen bei ſeinen Vorgeſetzten ſehr beliebt. In letzter Zeit ging es aber Herrn v. Kecs⸗ kemeti, der allen nur denkbaren noblen Paſſionen fröhnte, ſehr ſchlecht. Er brauchte dringend Geld! Seine verſchiedenen Verhältniſſe, die er gleichzeitig unterhielt, verſchlangen ſchnell ſein verhältnißmäßig geringes Jahreseinkommen von 1200 Kronen, und ſo hatte er ſich natürlich auch in Schulden geſtürzt. Dieſem Uebel wollte er nun einmal„radikal abhelfen“, und dazu bot ſich ihm nun die beſte Gelegenheit. Ihm, dem jungen, dreiundzwanzigjährigen Mann, wurde nämlich vom hauptſtädtiſchen Magiſtrate ein Geldbetrag von faſt 800 000 Kronen, die in einer Ledertaſche verpackt waren, auver⸗ traut, er ſolle dieſe Summe in Geſellſchaft eines Amtsdieners mittelſt agens an eine Bezirkskaſſe abliefern. Auf dem Wege dorthin ließ Kecskemeti den Wagen vor ſeinem Hauſe halten und befahl dem Amtsdiener, einen Brief zu einem hier im dritten Stock wohnenden Arzte hinaufzubringen. Der Amtsdiener that dies, obwohl es ſeinen Inſtruktionen zuwiderlief. Dieſen günſtigen Moment des Allein⸗ ſeins benutzte Kecskemeti, um ſchnell die im Wagen liegende Leder⸗ taſche zu öffnen und daraus ſchleunigſt 588 000 Kronen in Banknoten brandt, Blaskowitz nur kampfunfähig machen, nicht tödten. Habe mich ebenſo wie Raßmuſſen auf dem Kampfplatz mit dem Gegner verſöhnt. Ich kannte ihn übrigens, wie deſſen Vater, nicht genauer. Angeklagter v. Groddeck hat die Forderung überbracht. Er machte nicht den Verſuch einer friedlichen Beilegung, ebenſo Hildebrandt nicht. Bei der Zeugenvernehmung erklärte Leutnant Schmidt, daß er vom Oberleutnant Splettſtößer beauftragt worden ſei, Blaskowitz in die neue Wohnung zu bringen. Er habe Blaskowitz im Hausflur ſchlafend gefunden. Nachdem er Blaskowitz aufgeweckt, ſei dieſer ſofort ziemlich normal geweſen, habe unterwegs keine Unterſtützung gebraucht, vernünftig geredet und erklärt, er müſſe früh zu ſeiner Braut abreiſen. Er (Schmidt) habe ihm erklärt: Du kannſt nicht fahren. Bei dem Zweikampf fielen beide Schüſſe faſt gleichzeitig auf das Kom⸗ mando„zwei!“ des Unparteiiſchen. Anfänglich wurde an einen unblutigen Ausgang geglaubt.— Dieſe Darſtellung beſtätigt durchweg die Anſichten, die unſer Berliner)7f(⸗Mitarbeiter in ſeinem zweiten Briefe über den Fall entwickelt hat. Der Grubenſtreik greift im franzöſiſchen Nord⸗Departement um ſich, trotz dem dringenden Abrathen der ſozialiſtiſchen Abgeordneten. Es hat den Anſchein, als beruhe der Ausbruch des Streiks auf einem Mißverſtändniß, an dem vielleicht der Abg. Bexant ſchuld iſt, weil er den Leuten verſprochen hatte, er und ſeine Mikdelegirten würden binnen 48 Stunden über den Normalarbeitstag und die Altersverſorgung mit den zwei zuſtändigen Ausſchüſſen der Kam⸗ mer ins Reine kommen. Als die 48 Stunden um waren und Bexant erkannte, daß die Erledigung der Angelegenheiten mehr Zeit erheiſche und nicht bei den Ausſchüſſen allein ſtehe, tele⸗ graphirte er nach Denain, die Kameraden müßten ſich gedulden. Das war aber nicht nach dem Sinn der Heißſporne, die am Abend des 15. November den Streik dekretirten. Die Gruben⸗ geſellſchaft von Anzin beſchäftigt 15 000 Arbeiter und von dieſen ſtreiken jetzt gegen 2000. In Carmaux und Monceau⸗ les⸗Mines wurden am Sonntag zahlreiche Verſammlungen ge⸗ halten, deren Theilnehmer ſich darüber einigten, die Beſchlüſſe der Kammer in Betreff der Forderungen der Delegirten abzuwarten und erſt zu ſtreiken, falls dieſe nicht bewilligt würden. Von dem Minimallohn iſt kaum mehr die Rede, deſto mehr ſteift man ſich auf den Normalarbeitstag und die Penſion von zwei Franken täglich. Deutſches Beich. * Berlin, 18. Nov.(Der Kaiſer) beſuchte am Montag Vormittag das Atelier des Profeſſors A. v. Werner und be⸗ ſichtigte den Dombau. Im königlichen Schloß empfing der Kaiſer den Bildhauer Banke, der ein Modell zu einem Denkmal König Friedrichs I. für Moers vorſtellte. —(Die Zahl der Arbeitsloſen), die gegenwärtig in Berlin vorhanden ſind, ſchätzt der Vorſitzende der Berliner Landesverſicherungsanſtalt Dr. Freund auf Grund des Minder⸗ erlöſes von Klebermarken auf 35 000. Der„Vorwärts“ kommt auf Grund der Ermittelung der Berliner Gewerkſchaftskommiſ⸗ ſion zu einer Schätzung der Berliner Arbeitsloſen auf 27000 Köpfe. Die Berliner Gewerkſchaftskommiſſion hat im dritten Quartal 1901 an Arbeitsloſe 87 643 Mark Unterſtützung ge⸗ zahlt gegen 49 384 Mark im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 57 Berliner Betriebe der Metallinduſtrie, die die„bekannteſten und für die Branche Maßgebenden“ ſind, beſchäftigten im Ok⸗ tober 15 390 Arbeiter, das ſind 10 883 weniger als im Oktober 1900. Im Ganzen ſchätzt der„Vorwärts“ unter Berückſichtig⸗ ung der Mitgliederzahl in den Krankenkaſſen die Zahl der Ar⸗ beitsloſen in Berlin auf 50 000. —(Der„Windhoeker Anzeiger), das ſeit ein paar Jahren in Deutſch⸗Südweſtafrika erſcheinende deutſche Blatt, iſt eingegangen. Der Herausgeber, Rechtsanwalt Waſſer⸗ fall, iſt nach Swakopmund übergeſtedelt und hat dort die wöchent⸗ lich erſcheinende„Deutſch⸗Südweſtafrikaniſche Zeitung“ begrün⸗ det. Große Dürre herrſcht ihr zufolge im Bezirk Gibeon in Deutſch⸗Südweſtafrika. Dieſe Dürre ſoll bis unterhalb Warm⸗ bad zu beobachten ſein. Die ſchwerſten Monate bis zur Regen⸗ zeit kommen noch, und bei vielen Farmern wird das Eintreten von Waſſermangel befürchtet. Als außerordentlich ſchlecht wird die Weide am Fiſchfluß, wo die Quarantäneſtation eingerichtet iſt, geſchildert. Ausland. Vereinigte Staaten.(Ein theures Gerichts⸗ verfahren.) Um ein Militärgericht über den der Betrunken⸗ heit und des ungebührlichen Betragens bezichtigten, inzwiſchen ſuspendirten Gouverneur von Amerikaniſch⸗Samoa, Komander Tilley, abzuhalten, ſind drei amerikaniſche Kontre⸗Admirale und drei andere Marineoffiziere nach Tutuila geſchickt worden. Dazu waren zwei Kriegsſchiffe, die„Wisconſin“ und die„Solace“, nöthig. Die Entſendung verurſacht eine Ausgabe von 75 00⁰0 Dollars. Die Koſten des Gerichts werden auf 25 000 Dollars veranſchlagt. Es wird der Regierung alſo mindeſtens 100 000 Dollars koſten, um feſtſtellen zu laſſen, ob der gute Tilley, der bisher den Ruf eines ſehr tüchtigen Offiziers hatte, in Samoa wirklich einmal etwas über den Durſt getrunken hat. Wer ſeine Angeber ſind, weiß man in Newyork noch nicht. Es heißt, es ſeien engliſche Miſſionarinnen. Robert von Mohl über das Frankfurter Parlament. Aus den, nächſtens in Stuttgart erſcheinenden„Lebenserinne⸗ rungen von Robert von Mohl 1799—1875“ kann die„Tgl. Roſch.“ einige Abſchnitte mittheilen, denen wir Folgendes über die National⸗ verſammlung in Frankfurt entnehmen: Wie unſelig auch ihre Be⸗ mühungen ſchließlich auch geſcheitert ſein mögen— viel durch ihre Schuld; wie unerfreulich ihr Ende war; was immer dieſer oder jener von ſeinem Standpunkte aus gegen dieſelbe ſagen mag: eine ſolche Verſammlung hatte Deutſchland no ch nie geſehen und wird ſie bielleicht nicht wieder ſehen. Man hat ſie einen Profeſſoren⸗ konvent geſcholten. Es ſaßen allerdings Dahlmann und Jakob Grimm und Mittermaier, Beſeler, Waitz, Viſcher, Zachariä, Albrecht, Phillips, Gervinus, Arndt und ſo noch manche von Deutſchlands berühmteſten Hochlehrern in der Paulskirche; allein machen etwa große Geiſteskraft und tiefe Kenntniſſe, macht namentlich Meiſter⸗ ſchaft im Rechte und in der Geſchichte unfähig zu geiſtigem Werke? Und wenn etwa eine Berichtigung des theoretiſchen Wiſſens durch die Erfahrung des Lebens nöthig war, ſo befanden ſich ja noch Hunderte von Männern aus allen Ständen in der Verſammlung. Waren hier nicht praktiſche Staatsmänner der verſchiedenſten Richtungen, wie Radowitz, Arnim⸗Boytzenburg, Flottewll, die Gagern, Jaup Beisler? Zählte man nicht fünf Biſchöfe, Döllinger und Gfrörer, neben ihnen aber Vertreter des Deutſchkatholigismus und den edlen Reformator der Juden? Konnte Deutſchland größere lebende Dichter ſenden als Uhland und Anaſtaſius Grün? Berühmtere Statiſtiker als Czörnig, Reden, Fallati? Beſſere Nationalökonomen als Hermann, Moritz Mohl? Und bedurfte es der parlamentariſchen Berühmtheit und Erfahrung, ſo waren ja da: Welcker, Baſſermann, Mathy, Beckerath, Vincke, Lichnowsky, Rotenhan, Jordan, Röner, Freudentheil, Lang, Baumbach, Buß. Das rheiniſche Recht war vertreten durch Wieden⸗ mann, Compes, Schüler; das alte Recht durch Heckſcher, Barth, Reh und ſo manche Andere. Große Kaufherren waren Merk, Roß, Go⸗ deffroh, Gevekoht, Dröge, Meier, Carl; Fabrikanten aber Eiſenſtuck, Degenkolb, Schwarzenberg; reiche Weinbergsbeſitzer aus der Pfalz FFFCCVCbCPCPCPCPCPCPCPCPCCCCCCCCCCVCVTVCVTVTVDTVTVTVTVT————————TTT————————— und Silber zuſammenzuraffen, zu ſich zu ſtecken und— davonzu⸗ laufen. Unſere braven Magiſtratväter mit dem Bürgermeiſter an ihrer Spitze hat beinahe der Schlag getroffen, als ſie Kunde von dieſem unerhört frechen Diebſtahle erhielten. Obgleich der Dieb bis zur Entdeckung ſeiner That einen Vorſprung von kaum zwei Stunden gehabt hat, iſt es ihm doch geglückt, ſpur⸗ und verdachtlos aus der Hauptſtadt zu verduften. Die Polizei hat, wie gewöhnlich,„nicht den geringſten Anhaltspunkt“ dafür, wohin Kecskemeti ſeine 588 000 Kronen gebracht hat. Man weiß nur ſo viel, daß er noch am Abend nach dem in den Mittagsſtunden ausgeführten Diebſtahle einige „dringende Schulden“ an ſeine hieſigen Freunde per Poſt in einfachen Briefen abgezahlt hat. Wenigſtens ein ſchöner Charakterzug! Die ganze Verantwortung an dieſem Diebſtahl trifft einzig und allein die bequemen Herren Kaſſirer des Magiſtrats, die in unerhört vertrauens⸗ ſeliger Weiſe einem ſo jungen Manne in ſo untergeordneter Stellung eine ſo bedeutende Geldſumme anvertraut haben, anſtatt dieſelbe ſelber an ihren Beſtimmungsort zu bringen. Zwei dieſer Kaſſirer ſind bereits von ihrem Amte ſuspendirt worden. Aber das Geld, das ſchöne Geld, das man jetzt ſo ſchmerslich vermißt, es kommt doch nicht zurück, ſelbſt wenn man unſeren ganzen löblichen Magiſtrat ſuspen⸗ diren würde. — Das„Flirten“ der Dollarprinzeſſinnen. Ein ab⸗ ſchreckendes Bild von dem Treiben der jungen Mädchen in den Kreiſen der Newyorker Millionäre entwirft in dem letzten Heft der„Rebue des Repues“ L. de Norvins, deſſen Studien über die amerikaniſche Pluto⸗ kratie ſchon wiederholt Aufſehen erregt haben.„Als ich die Frauen der Millionäre ſchilderte“, ſchreibt er,„habe ich Gelegenheit gehabt, das ſeltſame„chassez-eroisez zu beſchreiben, das zwiſchen den Gattinnen und Maitreſſen in dieſem merkwürdigen Milieu die Regel geworden iſt. Was aber noch ſchlimmer iſt, die krankhafte Wankel⸗ müthigkeit, um keinen ſtrengeren Ausdruck zu gebrauchen, richtet auch unter den jungen Mädchen der beſten Welt Verwüſtungen an. Man weiß, wie peinlich und demüthigend es für ein junges Mädchen in Europa wäre, wenn eine Verlobung aufgehoben würde. In den Vereinigten Staaten iſt das Schauſpiel, daß ein junges Mädchen ſein Verlöbniß aufhebt, um ſich einem zweiten Erwählten zuzuwenden und auch dieſen wieder zu verlaſſen, durch ſeine Häufigkeit heute faſt banal. Der Ausdruck„zilting“, der in der engliſchen Sprache die Liebe brutal betrügen oder ſelbſt ousbeuten bedeutet, verletzt die Um⸗ gebung eines jungen Mädchens, das durch dieſes Wort getroffen wird, nicht im geringſten mehr. So wird derjenige, der die erſten Gelübde und den erſten Kuß einer jungen Amerikanerin empfangen hat, ſelten ihr Gatte. Während ſie„flirtet“ und ſogar die formelle Verlobte ihres„Idols“ wird, wartet die Göttin, die noch beſſer rechnen als lieben kann, auf das Erſcheinen ihres wahren Herrn. Dieſer, ein Sohn reicherer Eltern oder ein„Sohn“ ſeiner eigenen beſſer ge⸗ lungenen Spekulationen, wird die Stelle des offiziellen Verlobten einnehmen, der ſich nicht zu der Höhe der goldnen Träume der Schönen hat erheben können. In der Newhorker Geſellſchaft hört man nur von dem letzten„jüting“ der hübſchen Enkelin der Mrs. Aſtor, Miß Mah van Alen, ſprechen, die Mr. Harry Lehr geopfert hat; von Eſther Barrymore, die die Hoffnungen des armen G. du Maurier, des Sohnes des Verfaſſers von„Trilby“, betrogen hat; von Annga Depew Paulding, die den Leutnant Edie hat laufen laſſen, von Vivian Sartoris, der Enkelin des Generals Grant, die die Träume von Archibald Balfour vernichtet hat; von Miß Batter, die ihren ver⸗ liebten Advokaten zu ſeinen Studien zurückgeſchickt hat, um Mr. Tevis zu heirathen, der reicher iſt als er. In der Pariſer Geſellſchaft iſt die hübſche kleine Idhlle der Miß S. mit dem Prinzen K. wohl bekannt. Sie war mehrere Jahre lang mit dem Prinzen., dem ruinirten Abkömmling einer regierenden Familie, verlobt; die ſchwerreiche ein⸗ zige Tochter des berühmten Pöckelfleiſchhändlers von Chicago iſt mit ihrem Verlobten durch ganz Europa gereiſt, indem ſie ſeine inter⸗ nationalen Beziehungen ausnutzte, um ſich die geſchloſſenen Salonts des Kontinents zu eröffnen. Ihr Geliebter, der aufrichtig verltebt war, war ſogar nach den Vereinigten Staaten gegangen, um ſeine Schöne zu treffen, wo er als künftiger Gatte einer Erzmillionärin Gelegenheit hatte, die Reſte des Vermögens ſeiner Ahnen auszu⸗ geben. Der Tag der Hochzeit wurde endlich feſtgeſetzt, als der Pririz Rtit eiſtem K. wenige Wochen vor der ſo ungeduldig erwarteten Jelor, 2. Seite Weueral⸗Anzeiger. Manftbeim, 19 November. oße Landwirth Deutſch und Oe Richti belche eine Bevölkerung bis in ihre unter⸗ auch die Erhebung Deutſchlands iim denſatz an die Oberfläche gebracht. en, abgebrannte Menſchen verſchiedener Gehör und Anhang zu verſchaffen gewußt, nament⸗ Ländern, welche bisher jeder geordneten politiſchen ihrt hatten, und in Gegenden von zurückgebliebener Und ſelbſt von den in Bildung und Anſchauung an ſich nden Republikanern glaubte mancher, um ſich nicht bei den Proletarier unbeliebt zu machen, in äußerer Erſcheinung tlichem Auftreten ſich plebejiſch geben zu müſſen. Auch eausſchließliches Unter⸗ſich n ihre Sitten keines⸗ es war dafür geſorgt, daß es an Schatten und zwar 1 in dem Bilde der Verſammlung nicht fehlte, und ammlung dauerte und je ſichtbarer ſie ihren Zweck können ſchien, deſto weiter breiteten ſich die⸗ dieſen ſchlimmen Beſtandtheilen, mit welchen ein gebild keinen Umgang hatte, noch haben konnte, war der Umgangston unter den Mitgliedern ein ſehr angenehmer, anſtändig unbefangener, namentlich in der erſten Hälfte der Ver⸗ ſammlung, ehe die auch unter der mehr oder weniger konſervativen Mehrheit hervortretenden politiſchen Meinungsverſchiedenheiten und Ziele manche Spannung und Bitterkeit erzeugten. Die Formen waren herzlich, kameradſchaftlich, vielleicht mit einem leichten An⸗ ſtriche von burſchikoſem Gehenlaſſen. Von Benützung der Amtstitel 5 kwar leine Rede, von der einer Adelsbezeichnung nur ganz ausnahms⸗ weiſe; die Anrede mit dem Namen genügte, höchſtens unter weniger mit Vorſetzung des Wortes Herr. Man wurde auf dieſe ſo wenig in Kenntniß geſetzt von dem genaueren Grade von Ehren und Würden des Einzelnen, daß man wohl komiſch berührt werden konnte, wenn durch einen Zufall, etwa die Anrede eines emden, der Herr Geheimrath oder die Excellenz ſich entpuppte. Ebenſo einfach und kameradſchaftlich waren in der erſten Zeit die gemeinſamen Mittageſſen in öffentlichen Gärten oder ſonſtigen großen Räumlichkeiten. Später zogen ſich freilich die nach Lebens⸗ gewohnheiten und Anſprüchen Zuſammengehörigen mehr ins Engere. Ein ſinnliches Bild von der Verſammlung im Ganzen oder bon ein⸗ gelnen Gruppen von Mitgliedern, endlich von hervorragenden Mit⸗ gliedern kann man leicht erhalten durch die zahlreichen graphiſchen Darſtellungen aller Art, mit welchen Deutſchland förmlich über⸗ ſchwemmt wurde. Und wenn es noch einer belebenden Zuthat be⸗ dürfen ſollte, ſo mag dieſe geliefert werden durch eine Sammlung von Karikaturen, welche witzige, wohl auch boshafte Laune in reich⸗ lichſtem Muße lieferte. Viele derſelben entſtanden in der Verſamm⸗ lung ſelbſt, namentlich durch einen Mecklenburger, d. Boddien; und inige haben wirklich höheren Werth. So das berühmt gewordene in über die parlamentariſchen Thaten des Abgeordneten Piep⸗ r, ſpelches der ſarkaſtiſche Detmold angab, der Düſſeldorfer dter aber zeichnete. Die harmloſe Freude an dieſen Scherzen ählich, als zwei Mitglieder, welche mit am häufig⸗ s Zielſcheibe gedient hatten, Fürſt Lichnowsty und Robert Blum, einen blutigen Tod gefunden hatten. Aus Sladt und Jand. Maunheim, 19. November 1901. Sutskrankenkaſſe für Handelsbetriebe. Es wird uns geſchrieben: Jit allgemeinen Intereſſe dürfen wir den Artikel in Nr. 557 b. B.(Abendblatt) nicht unerwidert laſſen. Zunächſt ſtellen wir gerne feſt, daß die Mehrzahl der Mitglieder und Delegirten ſich mit der Faſſung des Artikels ber„Neuen Bad. Landesztg.“ v. 13. d. Mes nicht einverſtanden erklären, ſie unterlaſſen auch, zu unterſuchen, wie sweit ſich der Verfaſſer und Einſender an dem Ausbau der Kaſſe betheiligt hat. Ein ſolcher wird ſich ſelten, wenigſtens anfänglich, bollkommen geſtalten können. Es iſt aber eine ganz ſelbſtverſtändliche „Pflicht“ des jeweiligen Vorſtandes, dieſen Ausbau fortdauernd zu bewirken, und nach Maßnahme der Einnahmen Verfügungen zu ktreffen, damit die Ueberſchüſſe ſämmtlicher Verſicherten in der einen ſe wieder zu Gute kommen. Es ſoll dabei gar nicht in tgezogen werden, ob die jeweiligen Maßnahmen eigener Inftigtive entſprungen— oder als ziveckentſprechend bei anderen Hilfskaſſen vorgefunden und bei uns eingeführt wurden. Es iſt eine durchaus irrige Meinung des Vorſtandes, zu glauben, die Bewegung richte ſich gegen ſeine Leiſtung. Im Gegentheil! Wiederholt find in den Vorverſammlungen die nicht wegzuleugnenden Verdienſte des derzeitigen Vorſtandes von ſeinen ſchärfſten Gegnern rückhaltslos anerkaunt worden. Was bekämpft und mit Recht bekämpft wird, ſind weder Leiſtung, noch Stand der Perſon, ſondern lebiglich die will⸗ kürliche und despotiſche Art der Geſchäftsführung, welche ſich darin Außert, daß ſie Niemand über, noch neben ſich duldet, der ſich nicht ſeinem Alles beherrſchenden Willen fügt. In dieſem Sinn iſt die Belpegung hervorgerufen und findet den Beifall weiter Kreiſe. *Zur Arbeitsloſigkeit. Man ſchreibt aus Davmſtadt: Eine Umfrage, die bei den bedeutenden Induſtrien unſeres Bezirks ver⸗ anſtaltet wurde, hat ergeben, daß die Lage, wenn auch nicht günſtig, ſo doch einigermaßen erträglich iſt. Wirklich bedrängt erſcheint e zärtlichen Abſchiedsbrief, die Verlobungsanzeige der ſchönen Miß S. mit einem Multimillionär, der es eben geworden war, erhielt. In den Vereinigten Staaten ſind die Geldheirathen vor Allem zahlreich in den Kreiſen der Reichſten. Das Geld hat die Herzen der fjungen Mädchen in dieſem Milieu von Grund aus verdorben. Ganz er⸗ geben dem Kultus der„heiligen Milliarde“, opfern ſie ihm auch das erſte jungfräuliche Empfinden — Eine Giftmiſcherin. Unter dem Verdachte des mehrfachen Giftmordes iſt in der Ortſchaft Catumet im Counth Barnſtable in den Vereinigten Staaten die 45 Jahre alte Krankenpflegerin Jane Toppan in Haft genommen worden. Im Laufe des Sommers waren nach⸗ einander der wohlhabende Kaumfann Davis, deſſen Frau und deſſen Tochter nach kurzer Krankheit geſtorben. Alle drei hatten die Toppan 8 Krankenpflegerin gehabt. Als dann noch die zweite Tochter torben war, ſtellte die Polizei Nachforſchungen Man fand in der Leiche der zuletzt geſtorbenen Tochter Arſenik. Nach anderthalb Monaten wurde die Toßpan berhaftet. Inzwiſchen iſt feſtgeſtellt worden, daß in den letzten fünf Jahren noch ſieben Andere Perſonen, denen die Verhaftete Pflegerindienſt geleiſtet hatte, Einies plößlichen Todes geſtorben waren. Frl. Toppan erfreute ſich pisher großer Beliebtheit. Wenn ſie wirklich eine Giftmörderin iſt, ſo fehlt es noch an einem Nachweiſe der Veweggründe. Man weiß Hitt, daß ſie dem verſtorbenen Davis eine bedeutende Summe Geldes ſchuldete, die ſie von ihm angeblich zum Ankauf eines Hauſes ge⸗ borgt hatte. Sie wurde dabei ertappt, wie ſie gleich nach dem Tode des Mannes in deſſen Pult unter den Papieren kramte. Auch ſoll ſie von vielen Leuten Geld geborgt haben, obwohl ſie ein gut 85 lenmen hatte, und Niemand weiß, was ſie mit dem Gelde ange⸗ 0 Nun ſie jetzt als vielfache Giftmörderin feſtgenommen iſt, erzühlt man ſich die abenteuerlichſten Geſchichten von einem von ihr bisher geführten Doppelleben, — Eine„Auferſtehung“ und ihre Folgen. Aus Konſtau⸗ Anopel wird berichtet: Vor einigen Wochen fiel ein Armenier, als ähieſige Feuerwehr ſtand dem furchtbaren Jeuerheerde machtlos gegen⸗ tſächlich die Maſchinen⸗ und Werkzeuginduf a und der Betrieb! e unter ſſer ſtehen dit u. Zu größeren jetzt noch nirgen! in bedrängter Lage, beh und beſſeren Arbeiter, um mi 5 die man Unter Spezialitäten laſſungen iſt Induſtrien, auch die älteren hofft, hren zu müſſen. jel Kürgzung der Arbeitszeite ˖ verden nicht Was 2 betri ſo iſt ſie Lohnverkürszungen ſpenn aber nicht bald ſten, daß trotz allen gut he zu halten ſind. Es beitskräften geltend. lechterung der Hande er im Weſentlichen ſind nur bereinzelt vorgeko ſchwung eintritt, ſo iſt zu bef nicht auf der jetzige ſtarkes Angebot von arüber im Klaren, daß eine Verf 6 theiligſten Felgen für uſtrie und 2 der iſſe die ne ti 2 n, hat die Umfrage der Mannhe Han Reſultate ergeben. Arbeits! im Handelskammerbezirk Mannheim erfreulicherweiſe nicht ſo ſchlimm, als wie man bisher angenommen hatte, da größte Theil der Arbeiter anderweitig Beſchäftigung finden konnte. D. Red. d..⸗A.) Seln Nähriges Arbelterlubllzum feiert am vergangenen Samſtag in der hieſigen Hof⸗Möbelfabrik L. J. Peter der Möbel⸗ ſchreiner Friedrich Burkhardt. Der Jubilar wurde ſeitens ſeiner Arbeitgeber und Kullegen mit ſinnigen Gaben bedacht. Ein Bankett ſchloß die Feier. *Bezlrksverein für Baden und Pfalz im Deutſchen Fleiſcher⸗ Berband. Am 24. November, Nachmittags 8 Uhr findet in Mann⸗ heim im Saale der Liedertafel ein außerordentlicher Bezirkstag des Bezirksvereins für Baden und Pfalz im Deutſchen Fleiſcher⸗Verband ſtatt. Die Tagesordnung iſt folgende: 1. Zolltarifentwurf. Ref. macht ſich Man iſt Sdertrags⸗ iter zei⸗ der Obermeiſter Fr. Friebrich⸗Nürnberg. 2. Ausführungs⸗Beſtimmungen dum Fleiſchbeſchaugeſetz, ſpeztell Erlaß bezüglich der Rinderfinne. Ref. Obermeiſter C. Lautz⸗Darmſtadt. 3. Lebendgewichthandel. Ref. Obermeiſter H. Koch⸗Heidelberg. Aus dem Großhberzogthum. *Eberhach, 18. Noy, Hier hat ſich der in nicht geordneten Ver⸗ mögensverhältniſſen ſtehende ſeit einem Jahre verheirathete 25 Jahre alte Ochſenwirth Adolf Stefert von Strümpfelbrunn in ſeinem Schlafzimmer mit einer ſcharf geladenen Piſtole aus bis jetzt noch unbekannten Gründen in die rechte Schläfe geſchoſſen; der Tod trat alsbald ein. * Konſtanz, 18. Nop. Bei der geſtrigen zahlreich beſuchten Ver⸗ ſammlung des liberalen Vereins begründete Herr Gymnaſtums⸗ direktor Mathh in längerem, intereſſantem Vortrag eine Proteſt⸗ reſolution gegen Chamberlains beleidigende Vergleſchung der eng⸗ liſchen Kriegsführung in Südafrika mit der deutſchen in den Jahren 1870—71 und eine warme Sympathie⸗Kundgebung für das im heiligen Kampfe ſtehende Burenvolk, die beide unter laug anhalten⸗ dem ſtürmiſchen Beifall einſtimmig angenommen wurden. Die ſpäter vom Redner noch angeregte Unterſtützung der deutſchen Schule in Johannesburg fand ebenfalls willige Aufnahme. Im Laufe des Abends tvurde über die unlängſt ſtatteghabte Verſammlung des Lan⸗ desausſchuſſes der Überalen Partei in Karlsruhe referirt, insbeſon⸗ dere die Entſchloſſenheit derſelben hervorgehoben, für das direkte Wahlrecht ohne Kautelen energiſch eintreten zu wollen und mit⸗ getheilt, daß demnächſt eine größere liberale Verſammlung in Radolf⸗ zell ſtattfinden ſoll, bei der Herr Reichstagsabgeordneter Baſſer⸗ mann zu erſcheinen zugeſagt hat. *Bonndorf, 18. Nov. Als eben die Maurer(Italtener) auf die Arbeit gehen wollten, ſtürzte geſtern früh ein maſſtber Anbau des nahezu vollendeten Neubaues für das Steuerkommiſſariat zuſammen. Hfalz, Beiſen und Umgebung. Fraunkenthal, 18. Nov. Auf antiſemitiſche Verhetzungen ſind die empörenden Rohheiten zurückzuführen, wegen welcher ſich vor der Strafkammer des hieſigen Landgerichts heute der Kaufmann Ludwig Lindacher, der Tüncher Friedrich Schultz, der Tagner Karl Müller und der Tagner Wilhelm Schramm, ſämmtlich von Speyer, zu verantworten hatten. Die Angeklagten haben, um den in itnen hervorgerufenen Haß gegen das Judenthum zu bethätigen, ohne jede Veranlaſſung die ruhig ihres Weges gehenden jüdiſchen Kaufleute Flörchinger, Weil und Mayer in heimkückiſcher und hinter⸗ linſtiger Weiſe überfallen und barbariſch mißhandelt. Wegen dieſer Vrutalität zur Verantwortung gezogen, haben die Angeklagten, um für die angekündigte Beſtrafung Rache zu nehmen, ſich auf die ſogenannte Judenwieſe begeben und dort zum Nachtheile der Stadt Speyer acht junge Obftbäume zerſtörten. Das Gericht ahndet die rohen Handlungen mit Rückſicht auf die Beweggründe, auf die ſie zurückzuführen ſind, mit empfindlichen Freiheitsſtrafen; es erkennt nümlich gegen Lindache auf 1 Jahr 1 Woche, gegen Schultz auf 1 Jahr 2 Monaten und gegen Müller und Schramm auf je 5 Monate Gefängniß. Wie in der Gerhandlung mitgetheilt wurde, werden ſtch Schultz und Müller demnächſt auch noch wegen Brandſtiftung vor dem Schwurgericht zu verantworten haben. Dudenhofen, 18. Nov. In der Dampfmahlmühle von Bür⸗ germeiſter Grundhöfer iſt geſtern Jeuer zum Ausbruch gekommen, das ſich in ganz kurzer Zeit auf das geſammte Mühlenweſen und auch auf das gegenüber liegende Wohngebäude ausdehnte. Durch die großen Fruchtvorräthe hatte das Feuer reichliche Nahrung und die über. Es wurde deßhalb um 8 Uhr die Speierer Feuerwehr um Hilfe angegangen, die mit ihren zwei Landſpritzen um halb 9 Uhr am ————————————————— er in Adana in Kleinaſien durch den Bazar ging, in einem Anfall zu Boden. Man ſchickte nach dem ſtädtiſchen Arzte, der ihn unter⸗ ſuchte und ſeinen Tod beſcheinigte. Da man ihn als Armenier er⸗ kannte, wurde die Leiche den Beamten der nächſten armeniſchen Kirche übergeben. Sie fanden nicht genug Geld zur Bezahlung des Begräb⸗ niſſes in ſeinen Taſchen und verſchoben die Beerdigung daher bis zum nächſten Tage, um inzwiſchen bei mildthätigen Armeniern Geld zu ſammeln. Die Leiche wurde in einem Sarge in ene Ecke der Kirche geſtellt. In der Nacht kam der Mann jedoch wieder zu ſich und als er ſich in einem Sarg, dem engſten aller Gefängniſſe, befand, ſtieß er ein wildes Geſchrei aus. Dadurch erweckt, liefen die Prieſter, die in einem anſtoßenden Gebäude ſchliefen, nach der Kirche und bereiten den Mann. Durch ein ſeltſames Zuſammentreffen war dle erſte Perſon, der er am nächſten Morgen begegnete, der Mann, der am Abend vorher ſeinen Sarg zugemacht hatte. Der hielt ihn für ein Geiſt und floh unter Hilferufen. Der Armenier aber ſtürzte auf ihn Jos, packte ihn und forderte eine Geldentſchädigung für den Schaden, der ſeinen Kleidern bei der Einſargung zugefügt worden war. Der Sarghändler faßte Muth, als er erkannte, daß der Armenfer durchaus kein Geiſt war und forderte ſeinerſeits die Bezahlung des Sarges. Der Streit, in dem ſich auch andere Leute miſchten, ſcheint nicht zu des Armeniers Zufriedenheit entſchieden worden zu ſein; denn er iſt zu dem Schluß gekommen, daß Adana wohl kein guten Boden für ihn iſt und hat ſich nach einer andern Stadt gewandt. — Vom Kaiſer Friedrich. Die Leutſeligkeit des großen Duk⸗ ders, Katiſer Friedrich des Dritten und ſeine Jopialität im Umgang mit allen Geſellſchaftskreiſen iſt zur Genſige bekannt. Das folgende Hiſtörchen jedoch dürfte nur denen, die eine Rolle darin ſpielten, be⸗ kannt ſein. An einem regneriſchen Dezembertag 1882 geng ein Offi⸗ zter mit ſeiner Frau burch die Bandelſtraße, ſie ſteuerten mit Packeten beladen ihrer Wohnung zu. Plötzlich erkannte der Offizier in zwei ganz nahe an ihn herangekommenen einſamen Spaziergängern den Kronprinzen Friebrich unb deſſen Adjutanten. Der dichte Nebel war n. Mit vereinten Kräften wurde dem Feuer nahel 10 Uhr ſeine ämpfung erreicht wurde. Iie dure 1 1 6 f ndobjekt erſ bvorräthen 8 100%00 M. belauf Köln verſiche Bürgermeiſter Grund des Feuers 8 r Kirchweihe i iweiler, 18 hieſig rübung von Te ſch 1 k beſuchten 9 Meiſt ſtellten ſie ſich ˖ Yn⸗Halteſte guf, und während die eine von ihn ſuchte, ſorgten die andern, ſtellte P 1 ähle bemerkte. Wie körperlich wenig entwickelten jugendlichen E 7 Diebinnen ihre Opfer auswählten, geht aus dem Umſtande herbhr, daß ihnen eimnal ein Vetrag 240., in drei andern Fällen zu⸗ in die Hände fielen. Was ſie mit dem Gelde an⸗ recht klar. Es ſteht nur feſt, daß ſie eifrige Beſucher eines hieſigen Cafés waren. Drei der 9 en ſtanden geſtern bor der Strafkammer. Die 14 Jahre alte Luiſe Käppele, offenbar die Anführerin, wurde wegen fünf verſchiedener Taſchendiebſtähle zu einem Jahr, die 13jährige Anna Lotz wegen dreier Diebſtähle und zweier Fälle von Hehlerei zu acht Monaten Gefängniß verurtheilt, während die dritte, die 12jährige Dora Neiß, wegen Hehleret in einem Falle mit einem Verweis davonkam. Sport. Fußballſport. Am vergangenen Sountag intereſſantem Kampfe die 2. Mannſchaft der jenige Unions mit:0 Goals. Freiburg, 18. Nov. In Sportskreiſen iſt Herr cand. geol. Hoek längſt als ausgezeichneter Skiläufer bekannt. Wie die„Breg, Stg.“ erfährt, iſt ihm vom 9. bis 18. November die zweite Durch⸗ querung des Berner Oberlandes auf Schneeſchuhen gelungen. Am 10. erſtieg er das Finſteraarhorn(4275 Meter) auf neuem Weg bis zur Höhe von 3750 Metern auf den Skiern. Abends 6 Uhr war der Gipfel erreicht und die Concordiahütte nach 22ſtündiger Ton Nachts um 2 Uhr. Am 12. erfolgte die Erſteigung des Mönchs (4105 Meter), wovon etwa 8630 Meter mit Schneeſchuhen zurück⸗ gelegt wurden. Ein raſender Weſtſturm zwana 30 Meter Unterhalb des Gipfels zur Umkehr. Stimmen aus dem Publikum. Zur elektr. Bahn. Die in Nr. 534 Ihres geſchätzten Blattes angeführten Mißſtände im Betrieb der elektr. Bahn, werden hoffentlich bis Neujahr beſeſtigt werden und falls von maßgebender Behörde als Grund eine Minder⸗ einnahme angenommen würde, was undenkbar iſt, ſo möchte ich in dieſer Sache auch einen Vorſchlag machen, der fowohl für die Bahn⸗ verwaltung, als auch für das Publikum gerecht wäre. Man führe auf allen Strecken, mit Ausnahme nach Ludwigshafen, die 10 Pfge⸗ Tage ein, und bei Wagenwechſel verwende man Billete wie ſolche bei der Münchener elektr. Bahn ausgegeben werden, dagegen hebe man die Abonnementskarten à 2 M. gänzlich auf, die nebenbei die Umſtändlichteiten berurſachen. Es koſtet eben 10 Pfennig und dadurch wird eine ganz bedeutende Mehreinnahme erzielt werden, welche die Tarifgrenze mehr als aufwiegen wird. 222 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Opernhaus Fraukfurta M. Spielplan. Dienſtag, 19. Noy; Aleſſandro Strabella“. Donnerſtag, 21.:„Der polniſche Jude“ Freitag, 22.:„Der Zigeunerbaron“. Samſtag, 28.:„Arda“. Sonn⸗ tag, 24.:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. Schauſpielhaus Frantfurt aM. Spielplan. Dienſtag, 19. Nov.:„Die Grille“. Donnerſtag, 21.:„Die Zwillingsſchweſter“, Freitag, 22.:„Die Schmetterlingsſchlacht““ Samſtag, 23.: Zum erſten Male:„Die Hoffnung“. Ein Seeſtück in 4 Akten. Sonntag, 24: Nachm.:„Die Grille“; Abends:„Die Hoffnung“. Rlchard Wagners„Liebesverbot“. Nach em Tode König Lubwigs II. war, wie noch erinnerlich ſein dürfte, die Frage der Be⸗ rechtigung zur öffentlichen Aufführung des„Parſifal“ an der Mün⸗ chener Hofbühne aktuell geworden. Das Verhältniß, ſo ſchreiben die „M. N..“, in dem Wagner zu ſeinem fürſtlichen Wohlthäter ge⸗ ſtanden hatte, bedingte für den Letzteren Anſprüche hierauf, Der König hatte ſich für ſeine Perſon mit Privataufführungen des Werkes an dieſer Stätte begnügt. Nach ſeinem Tode gingen ſeine Rechts⸗ anſprüche naturgemäß auch in der bezeichneten Angelegenheit an ſeinen Nachfolger über. Für München handelte es ſich alſo lediglich um eine Rechtsfrage. Um nun dieſe ruhen zu laſſen und einen in ledem Sinne unerquicklichen Prozeß zu vermeiden, verzichtete München auf ſeine Anſprüche unter Abſchluß eines Abkommens, das auf Grund der Gutachten des damaligen Hoftheaterintendanten b. Perfall und ſeines erſten Berathers in künſtleriſchen Dingen, des damaligen Hof⸗ kapellmeiſters Levi, mit Bahreuth getroffen wurde: Bahreüth ſolle im unbeſtrittenen Alleinbeſitze des„Parſifal“⸗Aufführungsrechts ver⸗ bleiben, München dagegen die— zunächſt alleinigel— Darſtellungs⸗ 6— eee. TTTTTTTTTT— ſchuld daran, daß die Geſtalten der beiden Herren von dem Ehepaar nicht eher erkannt worden waren. Aufgeregt, warf der Offtzier ſeiner Frau die Packete zu, die er bisher getragen, und dieſe bemühte ſich kapfer um die ſchwierige Aufgabe, mit Regenſchirm und Packeten be⸗ laden, einen etikettemäßigen Hofknix zu Stande zu bringen, während ihr Gatte vorſchriftsmäßig ſulutirte. Der Kronprinz, der das kleine Manöver bemerkt hatte, lächelte, grüßte ritterlich die junge ängſt⸗ liche Frau, nahm deren Gatten alsdann die Hand von der Mütze und ſagte?„Nehmen Sie mal gleich Ihrer Frau die Packete aß; Frauen⸗ dienſt geht vor Herrendienſt.“ — Die Enutdeckung eines Mörders, der ſich 27 Jahre lang der irdiſchen Gerechtigkeit entzogen hat, ſcheint im Kreiſe Oſthavelland gelungen zu ſein. Im Herbſt 1874 wurde die Botenfrau Albrecht anz Retzow auf offener Landſtraße auf gräßliche Weiſe ermordet und beraubt. Es wurden damals mehrere der That verdächtige Perſonten in Unterſuchungshaft genommen, wegen Mangels an Beweſſen mußten ſie wieder entlaſſen werden. Das Verbrechen blieb daher bis heute ungeſühnt. Nun iſt ein Handelsmann in der Gegend von Nauen, der jetzt 70 Jahre alt iſt, von einem Nachbar bei der Behhrbe als Mörder angezeigt worden. Der Meldung zufolge iſt der Handels; mann in einem Streit von ſeinem eigenen Sohn als der Thäter be⸗ zichtigt worden. Thatſache iſt, daß jener Handelsmann ſ. Z. wegen des Mordes in Unterſuchung war. Die Behörde hat nähere Ermitk⸗ lungen eingeleitet. — Der Prozeß gegen Ernſt Wallburg. Wir haben die ſen⸗ ſationelle Verhaftung eines angeblichen Sohnes des verſtorbenen Erzherzogs Ernſt in Budapeſt wegen verſchiedener Delikte gemeldet Samſtag fand vor dem Bezirksgericht in Budapeſt die Verhandlung gegen Wallburg wegen einer Reihe von Kreditſchwindeleien ſtatt, bie mit der Freiſprechung des Angeklagten endete und zugleich den Be lieferte, daß man auch in Hofkreiſen nicht an der Vaterſchaft des Erz herzogs zweifelt. Von Intereſſe war die Ausſage des k. Notars Hela v. Gaßner, der nach ſeiner Angabe den Angekkagten durch kurs ſchlug nach M. F. G. 1896, die, LDich zw wag einen ch ie⸗ 0l. 895 Am zeg at ſur ick⸗ alö he⸗ 35 0 ne eerreeeerr Handelsbilanz Deutſchlands Mannfeim, 19. November. 4 E. Geueral Anzeiger. 3* Seitz. ſerechtigung der beiden dramatiſchen Jugendwerke des Meiſters zu⸗ geſprochen ſein, der ſeinem Könige ſchon drei Jahre früher im Tode horangegangen war. Dieſe beiden Opern ſind:„Die Feen“ und „Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo“. Die„Feen“ kamen dann 1888 in der That zur Darftellung und haben es ſeither zu nicht weniger als ſiebzig Aufführungen hier gebracht. Das„Lie⸗ besberbot“ dagegen blieb unaufgeführt: Die Oper wurde über⸗ Fzaſchender Weiſe auf Grund eines ſpäteren Gutachtens der nämlichen Münchener Autoritäten, auf deren Ausſpruch hin man ſie vorher ein⸗ getauſcht hatte, plötzlich für„ungufführbar“ erklärt! Das erſcheint inſofern recht merkwürdig, als man ſich doch vor Eingehen des Ver⸗ gleiches hier von den Qualitäten des für—„Parſifal“⸗Anſprüche Einzutauſchenden wenigſtens einigermaßen orientirt haben mußte! SEollte das verſäumt geweſen ſein? Jedenfalls wäre es in unſerer geit für weiteſte Kreiſe von hohem Intereſſe, wenn eine Reviſion es ſchließlich ermöglichte, nun auch die zweite Jugendoper Wagners der Vergeſſenheit zu entreißen. Der Entſtehungszeit(1834—1830) nach fſeeht ſie, von Wagner im 23. ahre vollendet, zwiſchen den ZJeen“ und„Rienzi“. Wäre es r hübſch und anregend, wenn ſie bis zum nächſten Gedenktage ihrer erſten und einzigen Aufführung, 29 März 1886(in Magdeburg), in München neu zum Leben erbveckt und ſo unſeren Kunſtfreunden noch nachträglich bekannt gemocht werden könnte?“ cht ſ Reuelte Nachrichten und Telegramme. Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“ 7. 5 5 Frankfurt a.., 19. Nov. Heute früh um 6½ Uhr burde bei Hattersheim der Weichenſteller Quickhörner von einem Perſonenzuge überfahren und ſofort getödtet. Frankfurt a.., 19. Nov.(Frkft. Ztg.) In der vorigen Nacht kurz nach 11 Uhr wurde die Feuerwehr durch den Ausbruch keines Großfeuers nach der Peſtalozziſchule in der Löwengaſſe gerufen. Bei Ankunft der Wehr ſtand ein Theil des Dach⸗ ſtuhls der Turnhalle in hellen Flammen. Das Feuer verbreitete ſich infolge des ſtarken Windes allmählig auf den ganzen Dachſtuhl. Die Feuerwehr hatte bis 2½ Uhr mit der Bekämpfung des Feuers zu thun. Frankfurt a.., 19. Nov. Der in München im be⸗ kunkenen Zuſtande guf dem Bahnhofplatz aufgegriffene Durchgänger heißt Heinrich Oehl, iſt 24 Jahre alt und ſtammt aus Bockenheim. Er war hier bei einer Firma beſchäftigt, der er mehr als 3000 MNark unterſchlagen ha't. Oehl hat mit weiblicher Be⸗ gleitung das Weite geſucht. Die Begleiterin iſt verhaftet worden, einem Komplicen iſt man auf der Spur. * Homburg, 19. Nov.(Reuter.) Hier verlautet ge⸗ kichtweiſe, der Vicekönig von Nanking ſei geſtorben. Das Gerücht entbehrt bis jetzt der Beſtätigung. * Leipzig, 19. Nov.(Frkf. Ztg.) Wegen Untreue iſt am 23. September vom Landgericht Karlsxuhe der Landtags⸗ abgeordnete, Cigarrenhändler Wilhelm Opificius in Pforzheim, zu 3 Monaten Gefängniß und dreijähriger Unfähigkeit zur Be⸗ lleidung eines öffentlichen Amtes verurtheilt worden. Die gegen das Urtheil eingelegte Reviſton des Opificius wurde geſtern vom Reichsgericht verworfen. Damit iſt das Mandat für die badiſche Kammer erloſchen. Straßburg, 19. Nov.(Frkf. Ztg.) In Folge des dichten Herbſtnebels ſtießen in der Nähe von Ober⸗Modern wei Güterzüge aufeinander. Eine Anzahl Güter⸗ wagen wurde zertrümmert. Der Materialſchaden iſt bedeutend. * Berlin, 14. Nov. Die„Berl. Corr.“ veröffentlicht einen Artikel betr. die ſog. Verſchlechterung der ſeit den 1880er Jahren, welcher darauf aufmerkſam macht, daß bei der Ver⸗ werthung der handelsſtatiſtiſchen Ziffern die Verſchlechterung der Handelsſtatiſtik ſelbſt ungenügend beachtet werde. * Berlin, 19. Nov. Der Kaiſer wohnte in Begleitung des Staatsſekretärs von Tirpitz, des Chefs des Marine⸗Kabinet, bon Senden⸗Bibran und des Vorſtehers der Konſtruktions⸗ Gheilung auch der heutigen Sitzung der ſchiffsbautechniſchen Geſellſchaft in der techniſchen Hochſchule zu Charlottenburg bei und hörte die Vorträge des Profeſſors Ernſt von Halle über die bolkswirthſchaftliche Bedeutung des Schiffsbaues in Deutſchland ünd den anderen Hauptländern; ſowie des Marinebauraths Dard Schwarz über die Entwickelung des amerikaniſchen in den letzten Jahrzehnten. Die Ausführungen es Vortragenden wurden lebhaft applaudirt, auch der Kaiſer hekundete Beifall. Unter den Hochrufen der Anweſenden verließ der Kaiſer die Verſammlung. Gneſen, 19. Nov. In der heutigen Verhand⸗ lung des Schulaufruhrs zu Wreſchen beantragte ber erſte Staatsanwalt nach ſcharfer Verurtheilung der Vor⸗ gänge gegen Piaſecka 2½ Jahre Gefängniß, Korzeniewsky, der gegenwärtig eine Zuchthausſtrafe verbüßt, eine Zuchthausſtrafe on 6 Monaten. Gegen 21 Angeklagte wurden 2½ Jahre Gefängniß bis 4 Wochen Haft beankragt. Einen Angeklagten beantragte der Staatsanwalt freizuſprechen. Habvre, 19. Nov. Ein franzöſiſcher Dampfer begegnete am 6. ds. Mts, auf dem Wege von Newyork nach Havre dem ſchwediſchen Dteimaſter„Ada“ in ſinkendem Zuſtande. Der Dampfer brachte die aus Kapitän und 13 Mann beſtehende Beſatzung in Habre ein. Die„Ada“, die Harzladung für Hamburg an Bord hatte, war in Brand geſteckt worden. Jeit, etwa bis Mitte Februar, vertreten hat. Auf Befragen gibt der 3 geuge an, daß Wallburg vollkommen berechtigt war, zu glauben, er Fbönne Anſprüche ſtellen. Zeuge hat mehrere Briefe abgefaßt, darunter jolche an das Oberſthofmeiſteramt des Erzherzogs Rainer, an den Oberſthofmarſchall Grafen Czirakh, Hofrath Rudolf Kubaſſek und mige andere Perſönlichkeiten. Auch mit dem Miniſter des Aeußeren Grafen Goluchowski, Kabinetsdirektor Ritter v. Schießl und dem Sektionschef v. König hat ſich Zeuge in Verbindung geſetzt. Die Ge⸗ ſuche ſeien jedoch mit der Erledigung zurückgekommen, daß dem An⸗ ſuchen Wallburgs keine Folge gegeben werden könne.— Staatsan⸗ waltt um welche Summe hat es ſich da gehandelt?— Zeuge: Auf ufforderung des Generaldirektors des Allerhöchſten Privat⸗ und amilienfonds Freiherrn von Chertek reiſte ich nach Wien und be⸗ ifferte dem Herrn Generaldirektor gegenüber die Anſprüche Ernſt allburgs mit 400,000 Gulden.— Zeuge hat die Verhandlungen fertgeſetzt, nachdem er an einen für Wallburg günſtigen Ausgang Angelegenheit glaubte.— Vertheidiger: Wurde vom Hofe die Vorlage ſolcher Urkunden verlangr, aus welchen die Verwandtſchaft Angeklagten zu dem Herrn Erzberzog Ernſt hervorgeht?— Der Richter berkündet, nachdem ſich auch der Staatsanwalt gegen die Zu⸗ ung der Frage ausſpricht, den Beſchluß, die Frage ſet nicht zu be⸗ antworten. Damit war das Verhör des Jeugen beendet. Der Staats⸗ anwalt erhob ſich und erklärte, daß er die Anklage gegen Ernſt Wall⸗ Paris, 19. Nov. Dem„Matin“ zufolge iſt der Diviſions⸗ general Niex zum Platzkommandanten von Paris ernannt.— Der Kriegsminiſter ordnete dieſer Tage die Penſionirung des Oberſten des 9. Küraſſier⸗Regiments, Ledochowski, an. General Forſenz erließ einen Brigadebefehl, in welchem er die Penſionirung Ledochowski's als unerklärlich bezeichnet und die Hoffnung ausſpricht, Maßnahme werde zurückgenommen werden. Paris, 19. Nov. D igſt vom Schwurgericht in Auxerre freigeſprochene Profeſſor Hervs wird wegen ſeiner militärfeindlichen Agitation am November vor dem akademiſchen Disziplinarrath in Dijon erſcheinen. * Paris, 19, Nop. In parlamentariſchen Kreiſen wird erzählt, der ſozialiſtiſche Abgeordnete Sembat werde in der heutigen Kammerſitzung bei der Erörterung des Anleihegeſetzes verlangen, daß die Regierung der Budgetkommiſſion den ge⸗ heimen Bericht übermitteln möge, den General Voyron in Folge der von der Regierung angeordneten Unterſuchung bezüglich der Plünderung in China dem Marineminiſter erſtattet habe. Mehrere Blätter behaupten, Sembat habe dieſen geheimen Be⸗ richt, der großes Aufſehen erregen werde, bereits in Händen und ſei entſchloſſen, das Schriftſtück von der Kammertribüne zu ver⸗ leſen. Er habe es von einem Mitgliede des Kabinets erhalten. Mehrere radikale Abgeordnete beabſichtigen, heute einen Geſetzes⸗ antrag einzubringen, nach welchem die Anleihe nur 200 Millionen betragen ſoll, und daß ſämmtliche ſowohl an Private wie an Geſellſchaften zu zahlende Entſchädigungen von dieſer Finanz⸗ operation ausgeſchloſſen ſein ſollen. * Tondon, 19. Nov. Die„Times“ meldet aus Buenos Aires: Der Finanzminiſter erklärt, die finanzielle Lage der Regierung ſei befriedigend. Betrag für die Bezahlung des Januar⸗Kupons der auswärtigen Schuld gehe mit der nächſten Freitagspoſt nach London ab. * Néewyork, 19. Nov. Eine Depeſche aus Mara⸗ caibo meldet: In Folge ſtarker Regenfälle in den Cordilleren wurde zwiſchen den Venezolanern und Columbiern an der Grenze ein dreiwhchentlicher Waffenſtill⸗ ſtand vereinbart. Die Stadt Cucuta iſt überſchwemmt. Das Hochwaſſer richtete großen Schaden an. Eine Anzahl Menſchen iſt ums Leben gekommen. * Waſhington, 19. Nov. Der deutſche Botſchaf⸗ ter von Holleben wurde heute von einem Berichterſtatter aufgeſucht, dem gegenüber er unter Anderem erklärte, der Kaiſer habe ihn, den Botſchafter, angewieſen, dem Präſidenten die freundlichſten Grüße und beſten Wünſche des Kaiſers für den Erfolg ſeiner Regierungsthätigkeit zu übermitteln. Der Kaiſer bewundere aufrichtig den Fortſchritt Amerikas und hege die freundlichſten und herzlichſten Geſinnungen gegen Amerika. Alles Gerede, daß der Kaiſer die europäiſchen Völker zum Kampfe gegen Amerikas Handelswelt zuſammenzubringen wünſche, ſei natürlich unbegründet. Die Nachricht, Deutſchland bemühe ſich, in Weſtindien und Südamerika Kohlenſtationen oder ſonſt einen tützpunkt zu erwerben, ſei von feindlich geſinnter Seite in die Welt geſetzt worden, welche Deutſchland nicht gern in zu freund⸗ lichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ſehen möge. Der Botſchafter ſchloß, er ſei amtlich zu der Erklärung ermächtigt worden, daß Deutſchland keine derartigen Abſichten habe und wünſchte ein für allemal, dieſe immer wiederkehrenden Meldunger nachdrücklich und ohne Einſchränkung für falſch zu erklären. Er habe dies auch dem Präſidenten mitgetheilt, der mit ganz be⸗ ſonderer Genugthuung davon Kenntniß genommen habe. * Waſhington, 18. Nov. Der Hauptpunkt, durch den ſich der neue Kanalvertrag von dem alten unter⸗ ſcheidet, iſt der, daß Großbritannien aus der gemeinſamen Gewährleiſtung der Neutralität des Kanals ausſcheidet. Aller Handel wird den gleichen Antheil an den Vortheilen des Kanals nehmen, es wird keine unterſchiedliche Behandlung zu Gunſten der amerikaniſchen Schifffahrt eingeführt werden. * Peking, 19. Nov. Prinz Tſchun, der morgen nach Kai⸗ fangfu abreiſte, ſprach geſtern in der deutſchen Geſandtſchaft vor und die 25 VDer hatte daſelbſt eine Unterredung, in welcher ſich zeigte, daß die Reſſe ihn mit fortſchrittlichen Ideen erfüllt hat. 1 1.* Die Arbeitsloſigkeit in Heſſen. * Darmftadt, 19. Nov. Die zweite Kemmer der Landſtände trat heute zu einer längeren Tagung zuſammen Bei der Vorberathung des Antrags Ullrich und Genoſſen, daß zur Linderung der fühlbar werdenden Arbeitsnoth die Regierung alle in Betracht kommenden Arbeiten vornehmen ſolle, eventuell eine Noth⸗ ſtandsvorlage mache, erklärte der Regierungsvertreter, daß er mit Rückſicht auf die bekannten Verhältniſſe in der Induſtrie alsbald Vorſorge getroffen habe, um über die Lage im ganzen Lande ein Bild zu gewinnen. Nach den Erhebungen aus den einzelnen Kreiſen überſtieg die Zahl der Arbeitsnachfrage die Angebote beträchtlich, ebenſo ſet die Zahl der Vettler und Landſtreicher erhehlich geſtiegen. Nichtsdeſtoweniger ſei hier zu beſonders erheblichen Bedenken kein Anlaß. Den geſammelten Erfahrungen ſei es zu entnehmen, daß die rückläufige Betwegung auch das Großherzogthum nicht unberührt gelaſſen habe, daß dieſe aber weniger ſcharf empfunden werde und bon einem allgemeinen Nothſtand bei uns nicht geſprochen werden kann. Nicht unwahrſcheinlich ſei, daß ſich die Zuſtände bei anhaltender Kälte, welche zur Einſtellung der Bauthätigkeit nöthigen, verſchlimmern werden. Die kommunalen Verbalkungen hätten jetzt auf der ganzen Linie ihrer ſozialpolitiſchen Pflicht vollauf genügt. Staatsarbeiten würden in einer Weiſe zur Ausführung gebracht, daß eine Nothſtandsvorlage nicht geboten er⸗ ſcheine. Der Antrag wurde an einen Ausſchuß überwieſen. . 1* Der Brand der Turnhalle in Darmſtadt. * Darmſtadt, 19. Nov. Zu dem hieſigen Brand⸗ unglküſck wird noch Folgendes mitgetheilt: Man vermuthet, daß das Feuer in der Turnhalle auf der Bühne entſtand, welche vor⸗ geſtern bei einer Vereinsfeier benützt wurde. Beim Abräumen der Bührie mochten durch Unvorſichtigkeit Gegenſtände Feuer gefangen haben, das um 3½ Uhr entdeckt wurde. Die Familien des Hausver⸗ walters und des Reſtaurateurs befanden ſich in höchſter Lebens⸗ gefahr und wurden von der FJeuerwehr gerettet. Dem im Giebel⸗ bauſchlafenden Dienſtperſonal war der Weg im Trep⸗ penhaus durch Rauch und Feuer abgeſchnitten. Drei Dienſt⸗ in das Fangtuch ſprang, wurde tödtlich verwundet ins Spital verbracht. 2 andere in Lebensgefahr ſchwebende Perſonen des Hausperſonals, ein Kellner und ein Dienſtmädchen, konnten ge⸗ mädchen ſind todt; ein Kellner, der vom Giebelf 2 burg zurückziehe, worauf der Richter das Eingangs erwähnte frei⸗ rettet werden. Der Gebäudeſchaden iſt durch Verſicherung gedeckt; Lbas Awentar-Hidü. berlcbl. l —————-—̃ Ein flüchtiger Berde⸗ Leipzig, 19. Nov. Der mit 100,000 Mare son hier flüchtiggewordene Bankier Blembel theilte Anfang November dem Landwirthſchaftlichen Kreditverein in Dresden, deſſen Pfandbriefe er vertrieb, mit, daß er von 2 Berliner Bankhäuſern 100,000 Mark an den Kreditverein habe überweiſen laſſen und behufs Ablöſung der Hypothek am 9. November in Dresden erheben werbe. Dies iſt geſchehen. Dieſe 100,000 Mark ſind der Erlös aus dem Verkauf der veruntreuten Depots an der Berliner Börſe. Großer Brand einer Zuckerfabrik. * Danzig⸗Neufahrwaſſer, 19. Nov. Frkf. Zig, Die Aktien der Zuckekraffinerie Danzig, welche vollſtändig niederbrannte, befinden ſich nach der „Weſerztg.“ in wenigen Händen, darunter die Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft und Berliner Handelsgeſellſchaft. Der Brandſchaden beträgt 7 Millionen Mark. Zahlreiche Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften ſind intereſſirt. 1**** Prozeß Kneißl. * Augsburg, 19. Nov. 5. Verhandlungstag. Der Staatsanwalt nahm in zweiſtündiger Rede den Angeklagten Kneißl den letzten Reſt von Nimbus, welcher Kneißl noch in gewiſſen Theilen der Bebölkerung umgibt. Kneißl ſei kein muthiger, romantiſcher Räuber, ſondern ein feiger Meuchelmörder. Der Staatsanwalt ging alle einzelnen Verbrechen durch, verwies insbeſondere auf die Gen⸗ darmen⸗Erxmordung in Irchenbrunn und wies auch nach, daß es ſich hierbei um einen vorbereiteten Mord handle. Kneißl ſei als der Mörder, Rieger als der Mithelfer am Mord zu verurtheilen. Das Land, für welches Kneißl eine wahre Landplage geweſen, müſſe dauend von ihm befreit werden. * Augsburg, 19. Nov. Nach der Rede des Staatsanwalts ſprach der Vertheidiger Kneißls, Rechtsanwalt Dr. von Pan wißz in dreiſtündiger Ausführung. Er konzentrirt ſeine Vertheidigung auf das Vorkommniß bei der Gefangennahme Kneißls und plaidirt auf Todtſchlag beztw. Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode bei beiden Gendarmen. Redner beſtreitet, daß die Abſicht zur Tödtung der beiden Gendarmen erwieſen worden ſei. Aus dem Benehmen Kneißls nach der Gefangennahme geht das Gegentheil einer ſolchen Abſicht her⸗ vor. Er beleuchtet das Vorleben Kneißls und die ſteigende Erbit⸗ terung gegen die Gendarmen als eine nothwendige Folge ſeiner Er⸗ lebniſſe. Heute Nachmittag beginnt das Plaidojer des Rechtsanwalts Prechtel für den Flecklbauer Rieger. *** Der Burenkrieg. * Tondon, 19. Nov. Der Verluſtliſte zu Folge wurden in dem Gefecht bei Tweefontein am 14. November ein Mann getödtet, drei Offiziere, darunter ein Prinz Radziwill, ſowie fünf Mann verwundet. 985 * London, 19. Nov. Kitchener meldet aus Pretorig vom 15. Nov.: Seit dem 7. November ſind nach den Berichten der einzelnen Kolonnen 43 Buren gefallen, 16 verwundet, 241 gefangen genommen, 6 ergaben ſich. Erbeutet wurden 8650 Patronen, 164 Gewehre, 205 Wagen, 600 Pferde und 11 500 Stück Vieh.— Verſchiedene Burenabtheilungen unter Fouche, Myburgh, Malan, Hugo Lategan und Maritz werden von den engliſchen Kolonnen verfolgt. —.——— T f— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Haris, für den lokalen und provinziellen Theil: Eruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Eberhard Buchner⸗ für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. G. Haas'ſchen Buchdruckerei (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.)——5 Maunheimer Effeltenbörſe vom 19. Nov.(Ofſtzteller Bericht.) Die Börſe war heute etwas ruhiger. Gefragt wurden: Akt.⸗Gef. für chem. Induſtrie zu 103%, Weſterregeln Stamm⸗Aktlen zu 200% und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 80.70%, Die Aktien der Zellſtofffabrik Waldhof notirten 209.50 B. 8 Getreide. Maunheim, 18. Nob. Die Stimmung blieb feſt. Die Forder⸗ ungen waren unverändert, von Amertka fowohl wie von Rußland. Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxonska M. 125—131, Südrufſiſcher Weizen M. 125—132, Kanſas M. 1290—130, Redwinter M. 180 bis M. 131, La Plata M.—, feinere Sorten M. 233, rufſiſcher Roggen M. 100—102, Mixed⸗Mais M. 117, La Plata⸗Mais M. III, Ruſſiſche Futtergerſte M. 96—97, amerik. Hafer Mk.—, ruſſiſcher Hafer Mk. 126—127, Prima ruſſiſcher Hafer M. 128—188. Fraukfurter Gffekten⸗Societät vom 18. Nov. Kredikaktien 197.40, Diskonto⸗Kommandit 174.90, Deutſche Bank 196.60, Dres⸗ dener Bank 122 80, Darmſtädter Bank 120.50, Berliner Handels⸗ geſellſchaft 135, Nationalbank f. D. 100.10, Commerz⸗ und Biskonko⸗ bank 106.75, Oeſterr. Länderbank 100.50. Gotthard 187.10, Schweiz. Nordoſt 100.75, Schweiz. Union 97.70, Anatol. Eiſenbahn 83.50, Hamburg⸗Amerik. Packet 106.75. Aproz. Italiener 99.40, Zproz. Mexikaner 25.80, 5 0ſ amort. Mexikaner 41.40, 3% Portugieſen 25.80, 4½ proz. innere Argentinier 70.50, do. äußere 72. Bochumer 167, Harpener 160.3, Hibernig 161, Oberſchl. Eiſen⸗Induſtrie 94.560, Eſchweiler 186.30, Bad. Zuckerfabrik 80, Elekr. Schuckert 101.40, Glektriz, Lahmeyer 110, Elektr. Helios 35.10, Elektr. Anlagen Köln 35, Chicago, 18. Nov. Schlußnottrungen. 15.J18. 13 Weizen Dezember 72½71¼½ Mais Mai 56 62% Weizen Mai 76¼.75½% Schmalz Dezember 8 81585 Mais Dezember 60½ 59¾ Schmalz Mai.67.78 993—.... N f 1 können Sie auch gute Waare erwarten. Wenn Sie aber von einem Händler eine Düte aus⸗ gewogene Waare oder ein billiges Packet empfangen, wo Sie„Quäker Oats“ verlaugen, 80 bekommen Sie nur eine sehr minderwerthige Nachahmung. Die echten Packete tragen den geschützten Namen„Quäker Oats“ sowie die Quäker Figur. Achten Sie darauf. 10806 General⸗Anzeiger. Mannheim, 19. November, Handschuhe. Pelzwaren. Tricotagen. Damen-Handschuhe, Oolliers Herren-Jacken 39—98 Tricot mit warmem Futter Paar Pf. ö 5 Normal, Tricot, gewebt 2 Pf 5 1 Wenun Kanin mit Kopf und Schweif 98 Pf. eee 48 Pf Nutria mit Kopf, Gebiss und Schweif.95 f I. 48 2. 95 e 8 885* 9 5 Normal, wollhaltige starke Qual.— Damen-Handschuhe, 78 JJJCJJCSCVVCCCCC0TTTTT Her i Prima Tricot, farbig u. weiss m. 3 Knöpfen Paar Plf. Nerzmurmel mit Rückenstreifen, Kopf, lel Ten- emde II,—1 35 822 Damen-Han dschuhe Gebiss u. Schweif.95 Normal, Tricot gewebt, schöne kräftige Ware 8 5 0 0 9 Ringwood, hübsche, geschmackvolle Dess. Paar 68 FPt. Astrachan, mit Kopf, Gebiss und beide Herren-Hem den, 1 5— 5 Damen-Handsch uhe, Enden Schweif.95 Normal, wollhaltige, krättige Ware I. 95 45 eleg. Tricot mit Seidenf., mod. Farb. u. 2 Druckkn. 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Abon⸗ Gesetzbuch 5 nenten und Juhabern von Frei⸗ mit volksthümlichen Er⸗ kärten zur Keuntniß, daß infolge läuterungen hochelegantge⸗ leite vorgekommener Uuregelmäßig⸗ bunden, gr. Oetav, für nur dieſe ee 1 Nark 50 Pfg. franke 1155 ee SoH¹ꝗNufenhalis ee igen zu laſſen 3 hei 0i, dhd e Nlanſten(am Fruchtmarbij. leder Käufer]. nats⸗ 115 Freitarten uns bei erhält noch 20 wie e FF Dien des Anteruaen zu wollen. Aleinlorfauf 007% Hhochbeflihimtan 1 Geschenk. 1 Maunheim, 19. Berliner Wee e rs Die Direktion der Städt. ung Steaenbennent Hofz-SohHuhinfdafen, Reinhold Klinger, Eun Noo. Weinſtr. 28. M. Hropp Secher e Nachfolger. Soeben erſchienen B. N 5 II 85 6 ik 0 Stadt Mannh eim L tt Gabfel ayrise ES Ipor 1er yroni er M 7, 23, anerkannt hochfeine Qualität, Flec gah, 00 HMedteo een empfiehlt zu mässigen Preisen 7185 15 bearbeitet i trage des Stadtraths v 11 3 f 8 Fe e oeer. andere-lüneteng. llgerbau Tucbigstaten à. kn. 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K 3, 8, 3 St. been ind cennn Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Georg Adam Frey. Eiun Elne ſtaatl. geprüfte Lehrerm 1— Jean Stahl. Die Beerdigung findet Mittwoch, 20. Nov., 0 lei 15 8e Echtes vichy Wasser(Juelle denérenge) Mannheim, den 19. 1801. 1 Nachmittags 2 Uhr vom Allgem. Krankenhaus en diutget 2n baber b. a4600 onzetGimepede Shnnbe Felte baanabaken e e An erſt. inn der Grptb. bs. Bl! Oskar Hönn, Mannheim, B 7, 12. 5