der Sozialismus gelehrt, war: Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telegramm⸗Adreſſe. „Jvurnal Maunheim“. In der Poſtliſte eingetragen unker Nr. 2821. (Mannheimer Volksblatt.) Telephon: Redaktion: Nr. 377. 5 Expedition: Nr. 218. a eee 8, Geleſenſte und verbrritelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. EO eee Nr. 545. Donnerſtag, 21. November 190;.(Abendblatt.) Der Bopkott der engliſchen Schi Der Londoner Korreſpondent des„Vorwärts“ hat einige engliſche Schriftſteller und Arbeiterführer um ihr Gutachten über folgende Fragen erſucht: „A. Würde eine Boykottirung der engliſchen Schifffahrt und Waaren die herrſchenden Klaſſen Englands beranlaſſen, ſich aus Transvaal und der Oranjekolonie zurückzu⸗ ziehen reſp. den Burenannehmbare Friedensbeding⸗ ungen anzubieten?“ „B. Welche Wirkung würde ein ſolcher Bohkott auf die engliſchen Gewerkſchaften, Genoſſenſchaften und die fortſchritt⸗ lichen Elemente ausüben?“ Auf dieſe Anfrage erhielt er u. A. folgende Antworten: Frage A. geht von der Vorausſetzung aus, es ſeien die„herrſchen⸗ den Klaſſen“, die eigenſinnig auf etwas beſtänden, was das engliſche Volk gar nicht wünſchte. Was wir Veide, Sie und ich, über das Recht oder Unrecht dieſes Krieges auch denken mögen, eins ſteht doch feſt, daß die große Mehrheit des engliſchen Volkes ſich durchaus im Recht zu befinden glaubt. Das gilt ſogar noch mehr von der Arbeiterklaſſe des ganzen Landes, als von der oberen und mittleren Klaſſe. Es iſt eitel Täuſchung, wenn man ſich einbildet, daß in dieſem Kriege die Kapitaliſten und die herrſchende Klaſſe auf der einen Seite, die Arbeiter, Gewerkſchaften und die Mitglieder der kleinen ſozialiſtiſchen Organiſationen auf der anderen Seite ſtänden. „Was den ſpeziellen Punkt des„Zurückziehens“ aus Transvaal und der Oranje⸗Kolonie anbetrifft, darf ich wohl mit aller Sicherheit behaupten, daß 99 Prozent der ganzen Nation auf Seiten der Regie⸗ rung ſtehen. Nicht ein einziges verantwortliches Parlamentsmit⸗ glied iſt gegen die Annexion der beiden kleinen Staaten. Sie Alle ſagen, die Annexion ſein nvermeidlich. Die Meinungen gehen nur auseinander über den beſonderen Grad der zu wählenden Autonomie, ſowie über den Zeitpunkt, an welchem die neue koloniale Verfaſſung in Kraft treten ſoll. Das Gerede von dem„Zurückziehen“ iſt— entſchuldigen Sie mich— nonsense. Damit iſt auch die Frage B. heantwortet. Aber eine Wirkung— eine ſehr reale Wirkung— wörde der Bohkott auf das Denken der Arbeiter und der Trades⸗Amioniſten haben: er würde ihnen den deutſchen Sozialtsmus ganz und gar ver⸗ leiden. Er würde ſie wüthend feindlich machen gegen jeden Verſuch, ſie in engere ſympathiſche Beziehungen zu den deutſchen und hollän⸗ diſchen Sozialiſten zu bringen. Ich kann mir keinen unvernünftigeren, ſchädlicheren Plan denken, der ſo im Stande wäre, die Völker gegen einander zu verhetzen, als dieſen. Er iſt vorzüglich geeignet, die Reaktionäre aller Länder zu entzücken. Sidney Webb.“ **. „Die holländiſchen Sozialiſten werden nicht im Stande ſein, einen Vohkott gegen die engliſche Schifffahrt durchzuführen. Indeß, auch wenn die Organiſation eines ſolchen Boykotts möglich wäre, ſo würde England ebenſo wenig Transvaal verlaſſen, wie Deutſchland— Elſaß⸗Lothringen. Die Wirkung auf die engliſchen Gewerkſchaften und Genoſſenſchaften wäre gleich einer Herausforderung ihres Un⸗ willens und einer Stärkung der Schranken, die ohnehin ein inter⸗ nationales Zuſammengehen erſchweren. Kurz, der Verſuch eines Bohtotts wird Niemandem ſchaden, außer den Sozialiſten. Ich hoffe die deutſchen Sozialiſten, die gebildetſten(the most highly edueated) Sozialiſten der Welt,— werden wohl wiſſen, wie ſie ſich zu ſtellen haben: auf Seiten Paul Krügers mit ſeiner Bibel, oder auf Seiten der unvergleichlich höher entwickelten ſozialen Organiſation, wie England ſie darſtellt. Ich bitte Sie, zu gedenken, daß ich nicht Engländer, ſondern Irländer bin; ferner, daß alle meine nationalen Vortheile anti⸗engliſch ſind. Aber eine der erſten Lektionen, die mich Mit nationalen Vorurtheilen macht 77 man keine Politik.“ George Bernard Shaw⸗ fffahrt. ragend betheiligt iſt, ſchreibt:„So tief ich dieſen Krieg haſſe, bin ich doch dagegen, daß man das britiſche Volk zum Recht⸗ thun zwinge, ebenſo wie ich mich dem Zwange widerſetze, den England den Buren gegenüber anwendet. Das Beſte iſt hier, zu warten, bis Vernunft und Erfahrung auf ihre Weiſe die Arbeit gethan haben werden.“ ** Mr. Steadman, der mit den Gewerkſchaften, dem Londoner Grafſchaftsrathe und einer ganzen Anzahl lokaler Körperſchaften in enger Verbindung ſteht, ſpricht folgende An⸗ ſicht aus:„Der Boykott großen Stils— die Kontinentalſperre — hatte keinen Erfolg. Umſoweniger kann ich mir von dem Vorſchlage der holländiſchen Arbeiter etwas verſprechen. Aber wenn dieſer auch erfolgreich wäre, ſo hätte er doch nicht die ge⸗ ringſte Wirkung auf die Regierung. Das ganze Elend eines ſolchen Boykotts würde auf die Arbeiter fallen.“ **. Mr. W. T. Stea d, der Redakteur der„Revbiew of Re⸗ views“ und der am weiteſten bekannte engliſche Burenfreund, er⸗ klärte:„In ſeiner letzten Rede hat mich der Kriegsſekretär Mr. Brodrick aufs Schärfſte angegriffen. Meiner Monatsſchrift iſt der Eingang nach Südafrika unterſagt worden. Dennoch könnte ich von den Werftarbeitern Europas, ſchlecht organiſirt und finan⸗ zirt wie ſie ſind, ein ſolches Opfer nicht verlangen.“ 5.*** Dieſe Umfrage iſt für die Denkweiſe in England ſehr lehr⸗ reich. Durch all Antworten klingt, hier mehr, dort weniger deutlich, doch zuletzt das wriglit or wrong, my country durch. Ein intereſſantes Gegenſtück dazu iſt die Proklamation Delarey's, womit er Kitcheners Bekanntmachung über die vom 15. September ab zu ergreifenden ſchärferen Maßregeln be⸗ antwortet. Der Schluß dieſes Schriftſtücks, das jetzt im Wort⸗ laut bekannt wird, lautet: Es iſt nirgends, weder in Gottes Wort, noch im internationalen Recht zu finden, daß Jemand ſchuldigoder ſtrafbar ſein kann, weil er ſein Leben und ſein Eigenthum in Selbſtverthei⸗ digung beſchützt. Wie ſollen wir uns denn einem Volke unterwerfen, das eine Konvention und ein heiliges Uebereinkom⸗ men nicht zu halten weiß? Nicht allein die Konventionen von 1852 und 1854, ſondern auch jene von 1868 und 1881 hat dieſes Volk gebrochen, während wir dieſelben in allen Punkten ge⸗ halten haben.— Brüder! Ich ſehe keine Möglichkeit zum Niederlegen der Waffen; obwohl Lord Kitchener und Lord Roberts vor ihm uns durch Proklamationen Ver⸗ ſprechungen gemacht haben, wenn wir die Waffen niederlegen, bedauere ich, daß etliche unſerer Brüder davon Gebrauch ge⸗ macht haben. Es iſt doch eine wohlbekannte Thatſache, daß die⸗ jenigen, welche ſich dadurch beeinfluſſen ließen, indirekt Gefangene ſind; denn ſie werden in„Kamps“ gehalten, welche ſie nicht ber⸗ laſſen dürfen, und beſitzen alſo ihre Freiheit nicht.— Alle Bürger werden deshalb ernſtlich davor gewarnt, ſich entweder durch dieſe Proklamation oder auf irgend eine andere Weiſe, ſei es ſelbſt durch Noth oder Tod, verleiten zu laſſen, den Feind zu unter⸗ ſtützen, denn dadurch machen ſie ſich des Hochver⸗ raths ſchuldig und wer den mit aller Strenge des Geſetzes behandelt werden znicht allein betreffs ihrer Perſon, ſondern auch betreffs ihrer Güter.— Wir werden uns alſo ſtreng an den Beſchluß halten, der durch die Regier⸗ ungen der Südafrikaniſchen Republik und des Oranjefreiſtaats Keir Hardie, der an der Friedensbewegung herbor⸗ zu Waterbaal, im Diſtrikt Standerton, am 20. Juni 1901 ge⸗ faßt wurde, und werden Stand halten bis zum bitteren Ende! Gott beſchütze Land und Volk! Gegeben unter meiner Hand, heute, am 16. Auguſt 1901, im Feldlager, Diſtrikt Ruſtenburg, Gez: J d Delateh aſſiſtirender General⸗Kommandant der weſtlichen Diſtrikte der Südafrikaniſchen Republik. Deutſches Beich. L1 Berl'n, 20. Nov.(Die deutſche Südpol⸗ Expedition verzögert?) Ein„Standard“⸗Korre⸗ ſpondent drahtet aus Kapſtadt unter dem 18. November, daß daſelbſt große Beunruhigung herrſche darüber, daß die Deutſche Südpol⸗Expedition an Bord der„Gauß“ bisher nicht einge⸗ troffen iſt. Dieſelbe wurde bereits vor der engliſchen Expeditſon an Bord der„Discovery“ in Kapſtadt erwartet, um die letzten Vereinbarungen für eine gewiſſe Kooperation zu kreffen, ehe ſie den weiteren Weg nach Süden anträten. Die„Gauß“ ver⸗ ließ Hamburg am 11. Auguſt, ſollte die Inſel Ascenſion anlaufen und ihre Ankunft daſelbſt nach Kapſtadt drahten, aber nachdem ſie die Kanariſchen Inſeln vor faſt zwölf Wochen verlaſſen hat, iſt in Kapſtadt nichts wieder von ihr gehört worden. Sie iſt jetzt volle ſechs Wochen verſpätet, und man fürchtet hier, daß ihr ein Unglück zugeſtoßen ſei.— Beſtätigung bleibt vorläufig abzuwarten. Aienelik's Aönigsleid. Der„König der Könige“ Menelik hat allerlei Ehekummer, denn er iſt nicht ganz Herr in ſeinem Hauſe. War der mit Klug⸗ heit gepaarte Ehrgeiz ſeiner Gemahlin Taitu dem Aufſtieg des ehemaligen Negus von Schog bis an die Spitze des ganzen, weiten abyſſiniſchen Reiches förderlich, ſo wird ihm dieſer ſelbe brennende Ehrgeiz heute zu einer Quelle des Mißbehagens. Die Laune Taitus iſt ſeit einiger Zeit ſo ſchlecht wie nur möglich. Sie will es durchaus— ſchreibt ein Kenner der Verhältniſſe= den europäiſchen Herrſcherinnen an Schönheit, Vornehmheit und Prunk gleichthun. Daher hat ſie ihre ganze Hofhaltung nach zuropäiſchen Gepflogenheiten eingerichtet. Aber da ſie unker ihrer ſchwarzen Umgebung nicht die geeigneten Perſönlichkeiten für Hofherren und Hofdamen fand, gab es Elend die Menge. Selbſt die Erziehung mit dem Stock, den Taitu vorzüglich zu ſchwingen weiß, fruchtete nichts. Die Frau eines Ras, die verſehentlich eine Taſſe zerbrochen hatte, wurde mit dem gefürchteten Geräth derart zugerichtet, daß ſie wochenlang krank darniederlag. Be⸗ ſchwerden bei Menelik und häufige Weigerungen, über d⸗ Schwelle der Gemächer der„Kaiſerin“ zu kreten, konnten nicht ausbleiben. Als wiederholte Vorſtellungen des braven Galten bei ſeiner nicht gerade beſſeren Hälfte erfolglos blieben, wurde er wüthend und verbannte ſie bis auf weiteres in ein koptiſches Kloſter bei Adua; er legte alſo ziemlich das ganze Reich zwiſchen ſich und ſein Weib, denn Adua liegt im äußerſten Norden, Adis Abeba im Süden. Aber Taitu durchkreuzte ſeine ſchönen Pläne, indem ſie— einfach nicht reiſte. Wird Menelik die Abreiſe er⸗ zwingen? Kenner ſeines überaus gutmüthigen Weſens zweifeln daran. Er hat übrigens noch einen zweiten Grund, Taitu zu grollen, und dieſer nagt am Ende noch mehr an ſeinem Herzen als der erſtere. Er iſt ein ſparſamer Hausvater, ſeine Gattin zeigt aber Neigung zur Verſchwendung. Unbekümmert um die hohen Preiſe, läßt ſte ſich von Paris und Wien koſtſpielige Ge⸗ wänder und Schmuckſachen kommen. Von Wien droht Menelik ſogar eine Klage. Taftu hat dort einen Spiegel von gewaltigen Abmeſſungen im Preiſe von vielen tauſend Gulden beſtellt,. Menelik weigert ſich ihn anzunehmen, weil er doch auf keinen Tagesneuigkeiten. — Das Geheimniß des Todes einer jungen Veronſerin. Vor dem Gericht zu Verona findet zur Zeit eine Verhandlung ſtatt, die im ganz Italien das größte Aufſehen erregt. Als Kläger tritt ern junger Unterleutnant auf, die Beklagten ſind verſchiedene Preßorgane, die gegen den Offizier ſchwere Beſchuldigungen gerichtet haben. Doch das Blatt hat ſich gewendet und nach einem Bericht des B..⸗A. ſteht lett als ſchwer Beſchuldigter, als ein des Mordes Verdächtiger, der ürſprüngliche Kläger vor den Schranken. Die Vorgeſchichte der Ver⸗ andlung liegt zwei Jahre zurück. Damals wurden in der Eiſch bei Verona Körpertheile eines kunſtgerecht zerlegten weiblichen Kör⸗ bers gefunden. Wie ſich ſpäter herausſtellte, war das Mädchen an den Folgen einer Behandlung geſtorben, die darauf gerichtet ge⸗ geſen war, die Folgen eines Fehltrittes zu vereiteln. Um dann die Spuren des Verbrechens zu verwiſchen, war der Leichnam zerſtückelt und fortgeworfen worden. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Todte ſolina Canuti hieß und u. A. ein Verhältniß mit einem Berſaglieri⸗ offtzier Trivulzio gehabt hatte. Trivulzio und zwei der That ver⸗ bächtige Hebammen, vor Gericht zitirt, wurden wegen Mangels an Betveiſen freigeſprochen. Der Leutnant, der ſeinem Oberſt das Ehren⸗ wort gegeben hatte, daß er in keiner Beziehung zu dem Tode Iſolinas kand, und der bei ſeinen Kameraden ſehr beliebt iſt, kehrte zum Regiment zurück. Der öffentlichen Meinung genügte aber das Urtheil es Veroneſer Schwurgerichts, das die Sache ſelbſt im Dunklen helaſſen hatte, in keiner Weiſe. Es bildeten ſich in Verona, geleitet bon je zwei Blättern, zwei Parteien, eine, welche an die Schuld bLeutnants glaubte, und eine andere, die für ihn eintrat. Die geitungspolemik wurde ſchließlich ſo heftig, daß Leutnant Trivulzio ſeine Gegner wegen Beleidigung verklagte. So ſpielte ſich nun jetzt der ganze Prozeß von Neuem wieder ab, in deſſen Verlauf der Offi⸗ FLer bereits durch die Ausſagen der Schweſter und der Dienerin und kundin der Verſtorbenen ſchwer belaſtet worden war, als in Vero⸗ heſer Blättern die Geliebte des Burſchen des Leutnants Trivulzio erklärte, daß jener Burſche auf Befehl ſeines Herrn den zerſtügelten Leichnam der Iſolino Canuti in den Fluß geworfen habe. Bei der Behörde meldete ſich außerdem eine Perſon, welche dieſem Vorgalle zugeſehen haben will. — Zur Rieſen⸗Defraudation in Budapeſt. Aus Budapeſt ſchreibt man dem„Hann. Cour.: Victor Edler von Kecskemeti— dies der volle Name der zur Zeit„berühmteſten“ Perſönlichkeit Ungarns — der ſich vor drei Tagen bekanntlich 588 000 Kronen in Baar aus dem hauptſtädtiſchen Säckel angeeignet hat, hat bis zur Stunde immer noch ſein vollſtes Ineognito zu bewahren gewußt. Bei unſerem Publikum ſind bereits viele Tauſende von Gulden in Wetten verloren und gewonnen worden, ob Kecskemeti binnen 24 oder 48 Stunden wieder hinter Schloß und Riegel ſitzen würde. Keines von beiden iſt eingetreten und der Defraudant ſchwelgt weiter— unbekannt wo— im ſeinem ſo leicht„erworbenen“ Reichthum. Wer ihn erkennt und dingfeſt macht, ſei es in Ungarn oder im Aulsand, erhält von unſerem löblichen Magiſtrat das nicht zu verachtende Sümmchen von 4000 Kronen ſofort baar ausbezahlt. Leider ſieht der Edle von Kecskemeti nach dem hinter ihm exlaſſenen Steckbrief ſchrecklich gewöhnlich aus. Dunkelblondes Haar, blaue Augen, kleiner blonder Schnurrbart— Alles übrige am Geſicht iſt„gewöhnlich“ und beſondere Kennzeichen: gar keine. Kleidung auch„unbeſtimmt“, ſintemalen er ja Geld im Ueberfluß bei ſich hat, um ſich täglich einen neuen Anzug kaufen zu können. Sein ganzes Aeußere gleicht einem„gewöhnlichen Gigerl“, wie ſie in Europa zu Tauſenden herumlaufen und ſich ſo ähnlich ſehen, wie ein Ei dem anderen. Wer viele Kecskemeti hier und in der Provinz, auch in Agram und Pragerhof in den letzten Tagen bereits geſehen und zum Theil auch verhaftet worden ſind, läßt ſich kaum mehr abzählen, nur der Richtige war leider bis dato nicht unter ihnen. Unſer Magiſtrat, dem das Geld ſehr abgeht, iſt ſchon ganz bergtweifelt, unſere Polizei, die wirklich„fieberhaft recherchirt“, iſt wüthend, daß der kühne Räuber ſich immer noch ſeiner Freiheit er⸗ freut und wahrſcheinlich den„Ungariſchen Globus“ ſchon längſt ber⸗ laſſen hat. — Eine Rieſenſchuld der britiſchen Regierung. Dem Bericht eines italieniſchen Blattes zu Folge hat eine Familie Peruzzi in Florenz von Neuem eine Forderung an die britiſche Regierung gerichtet, die ſie ſchon unzählige Male bergebens geltend zu machen berſuchte. Wie durch unantaſtbare Dokumente beſtätigt wird, ſchuldet das engliſche Königshaus der genannten Familie ſeit 1340 eine Summe von 48 Millionen Mark, die mit Zinſeszins im Laufe der Jahrhunderte zu einem ſo fabelhaften Betrage angewachſen ſein müßte, daß der geſammte Reichthum der Erde nicht genügen würde, um dieſe Rieſenſchuld zu bezahlen. Natürlich verzichten die Nach⸗ kommen der urſprünglichen Gläubiger gern auf Entrichtung irgend welcher Zinſen, ſie würden ſogar mit der Hälfte des Kapitals, das man ihnen ſchuldet, zufrieden ſein; doch werden ſie es wohl kaum erleben, ſelbſt dieſe verringerte Forderung jemals beglichen zu ſehen Die Peruzzis, ein afſtes Florentiner Geſchlecht, waren die be⸗ deutendſten Banquiers des Mittelalters. Florenz war die große Bankeentrale Europas. König Eduard III. von England bekundete eine herzliche Zuneigung für den älteſten der Brüder Peruzzi Da der Monarch im Kampfe mit den Schotten die Geldquellen des eigenen Landes erſchöpft hatte, ſah er ſich genöthigt, als er den Krieg gegen Frankreich begann, die Gefälligkeit des Banquiers Peruzzi in hohem Grade in Anſpruch zu nehmen. Die Erfolge von Erech und Poitiers waren aber nicht im Stande, die britiſche Staatskaſſe zu füllen, und ſo konnte die Summe von 48 Millionen Mark, die der König Peruzzi ſeit 1840 ſchuldete, nicht zurückgezahlt werden, obwohl der Banquier wiederholt um das Geld erſuchte. Die Florentiner Banquiers wurden durch dieſen Verluſt faſt rmnirt, Noch ſe, immer geſtalteten ſich die Dinge, als der König vor Sieilien dem Beiſpiele ſeines erlauchten engliſchen Bruders folgte und eine ebenfalls ſehr hohe Schuld nicht zuxückerſtattete. Schließlich wurde die Stadt durch die Peſt berheert und der finanzielle Zuſammenbruch der Peruzzis erfolgte, Die Jamilie exiſtirt heute noch, und ihre Mitglieder erneuern alle zehn Jahre die alte Forderung an das britiſche Könighaus reſp. das Parla⸗ ment. Dort aber legt man die Ohren an den Kopf und rückt guch nicht mit einem Penny heraus. — Das Diphtherie⸗Heilſerum vor Gericht. Mit der endigt, den die Mailänder Stagtsanwaltf ſprechung der Angeklagten hat der Aufſehen erregende Proze Dene wMenerummmuetmer. Mannvem, 21 Nopemper. Fall unbeſchädigt in Adis Abeba ankommen werde. Das Wiener Haus aber will von dem Geſchäft nicht zurücktreten, da der Spiegel eigens für die„Kaiſerin von Aethiopien“ angefertigt ſei. Aus Stadt und Land. »Maunheim, 21. Novpember 1901. * Der Quartett⸗Verein Mannheim beranſtaltete am verfloſſenen Samſtag im Saale des Kaſino zur Feier ſeines dritten Stiftungs⸗ feſtes eine Geſangsaufführung mit Ball, welche ſich eines recht zahl⸗ teichen Beſuches zu erfreuen hatte. Zur Einleitung ſang die Aktiwität den Chor„Die Maiennacht“ von Kern, der von der gutgeſchulten Sängerſchaar muſterhaft zu Gehör gebracht wurde. Ferner kamen an Chören noch zum Vortrag„Das Blümlein auf der Haide“, Volks⸗ weiſe,„Minnelied“ von Bünte, ſowie der anſprechende Chor„Noch einen Krug, ſchwarzlock'ge Maid“ von Sturm, welche alle bei tadel⸗ loſer Du ing unter Leitung des bewährten Dirigenten Herrn F. Maik eine vornehme Ausbildung erkennen ließen. Als Soliſten zeichneten ſich aus Herr Anton Späule mit einem Tenorſolo aus „Joſef und ſeine Brüder“, ſowie Herr Gg. Gebhard mit einem Baritonſolo„Valentins Gebet“ aus der Oper„Margarethe“. Reicher Deifall wurde beiden Herren für ihre Darbietungen zu Theil. Ganz beſonders gefiel das Duett aus„Alfonſe und Eſtrella“ der Herren Gg. Gebhard und Joſef Menz. Genannte Herren, mit präch⸗ tigen Stimmmitteln ausgeſtattet, ſangen das Duett ſo vorzüglich, daß ſie mit Beifallsſtürmen geradezu überſchüttet wurden. Ein wohl⸗ gekungener Ball beſchloß die in allen Theilen ſo ſchön verlaufene Ver⸗ anſtaltung. Der muſikaliſche Part war der Kapelle Petermann anvertraut, die ſich ihrer Aufgabe in zufriedenſtellender Weiſe ent⸗ ledigte. * Gasautomaten. Der Verkauf von Chocolade, Cigarren, Fahr⸗ karten und dergl. durch Automaten, auch die Muſikautomaten ſind allgemein bekannt, beſteht bekanntlich ſchon ſeit längerer Zeit. Ebenſo gibt es Automaten zur Abgabe von Flüſſig⸗ keiten. Im Jahre 1888 hat man in England angefangen, ſogar Gas durch Automate zu verkaufen, um dieſes dadurch auch den kleinſten Haushaltungen, der minder be⸗ güterten Bevölkerung zugänglich zu machen. Die Anfangs viel beſpöttelte Idee hat ſich nicht nur als lebensfähig er⸗ wieſen, ſonderm hat ſich in einer die kühnſten Erwartungen ihrer An⸗ hänger weit übertreffenden Weiſe entwickelt. Heute ſind in England Hunderttauſende von Gasautomaten in Gebrauch, viele Gaswerke haben mehr Automaten⸗Konſumenten als gewöhnliche. So hat z. B. eines der Londoner Gaswerke allein innerhalb 8 Jahren über 100,000 Automaten zur Aufſtellung gebracht. Die Koſten für eine Automateneinrichtung ſammt Koch⸗ und Beleuchtungsapparaten be⸗ liefen ſich auf durchſchnittlich 120 Mark. Auch in Hollan d haben dieſe Automaten weite Verbreitung gefunden. In Deutſch land iſt in zten Jahren eine Reihe von Städten mit Einführung der Gasautomaten borgegangen und ſind es überall kleine Beamten⸗ und Arbei nilien, welche von der Einrichtung ſehr gerne Ge⸗ brauch gemacht haben. Auch das hieſige Gaswerk hat bereits in kleinem Umfang Verſuche angeſtellt und ſind die betreffenden Gasabnehmer mit der Einrichtung recht zufrieden. Es iſt nun be⸗ abſichtigt, rſt eine weitere kleine Anzahl Automateneinrichtungen zur Ausführung zu bringen, jedoch nur in Familien, welche nicht mehr als 600 Mk. Miethe zahlen. Ein Gasautomat iſt weiter nichts als eine gewöhnliche ſtaatlich geaichte Gasuhr in Verbindung mit einem Geldzähl⸗ und Sperrwerk, welches den Durchgang von Gas durch die Uhr erſt nach Einwurf eines 10 Pfennig⸗Stückes geſtattet 1 und ihn nach Verbrauch einer entſprechenden Gasmenge wieder unterbricht. Das Unterbrechen wird vorher durch allmähliches Kleinerwerden der Flamme angezeigt, gegen Einwurf eines weiteren 10 Pfennig⸗Stückes brennen die Flammen ſofort wieder normal. Auf einmal können bis zu 12, bei manchen Automaten bis zu 20 Geldſtücke hintereinander eingeworfen werden; ein ſichtbarer Zeiger läßt ſtets erkennen, für wie viel Geld noch Gas verbraucht werden kann. Natürlich muß der Gasverbrauch nicht ſofort nach Einwurf des Geldes beginnen. Man kann jederzeit Gas vorausbezahlen und es dann zu beliebiger Zeit benützen, auch den Verbrauch beliebig oft unterbrechen. Der Automaten⸗Gaskonſument braucht hiernach das Gas nicht in monatlichgrößeren Poſten zu bezahlen, ſon⸗ dern er kauft es ſich ganz nach ſeinen Verhältniſſen mit kleinen Be⸗ trägen. Trotz dieſer Vergünſtigung blieben viele Familien von der Verwendung des Gaſes ausgeſchloſſen, weil ſie ſich ſcheuen, die hohen Koſten für die Gaskoch⸗ und Beleuchtungseinrichtung auf⸗ zutvdenden. Deshalb werden bom Gaswerk zu jedem Automaten noch ein praktiſcher Gasherd und 2 Beleuchtungsapparate(Lyra oder Doppelarm mit Brenner, Glocke, Cylinder, Glühkörper ete.) dazu gegeben, auch ſoweit erforderlich die Leitungen vom Steigrohr bis zu den Brennſtellen ausgeführt. Jedoch darf die ganze Einrichtung einſchließlich Automat nicht mehr als 120 Mk. koſten. Die Er⸗ neuerung der Glühkörper und Cylinder liegt dagegen dem Gas⸗ abnehmer ob. Die Vergütung für die Verzinſung und Abſchreibung des Aufwandes und die Meſſermiethe werden durch entſprechenden Zuſchlag zum Gaspreis erhoben. Der Geſammtpreis beträgt 18 Pfennig pro Cubikmeter Gas. Vorausſetzung der Ausführung einer Automateneinrichtung iſt die Verpflichtung, im Jahresdurchſchnitt pro Tag mindeſtens 1 Kubikmeter Gas(= 18 Pfg.) zu verbrauchen. Intereſſenten mögen ſich perſönlich an das Ver⸗ waltungsbureau des Gaswerkes— Luiſenring Nr. 49— wenden. * Heber den Brand der Turnhalle in Darmſtadt ſind nach einem Berichte der„N. H..“ noch folgende Einzelheiten nachzutragen: Die Alarmirung ſcheint nicht in richtigem Maße vor ſich gegangen zu ſein. Aus faſt allen Theilen der Stadt wird mitgetheilt, daß um 3 Uhr Morgens die meiſten Leute erſt von dem ſchrecklichen Unglück erfuhren. Der überaus große Materialſchaden, der entſtanden iſt, wäre wohl theilweiſe zu vermeiden geweſen, wenn nicht bei der Feuerwehr die Inſtruktion beſtände, daß ohne Befehl des Kommandos nichts geſchehen darf. Bei einem Brande, der raſch eine ſo große Aus⸗ dehnung annahm, kann eben das Kommando nicht überall gleichzeitig ſein. Was gerettet wurde, iſt zum großen Theil der angeſtrengten Thätigkeit der Turner und der Soldaten zu verdanken. Geradezu unglaublich erſcheint es, daß, nachdem es bekannt war, daß die Turn⸗ eee ereee „rr. logen Prof. Serafino Belfanti und Dr. Coſtanzo Jenoni, die Leiter des ſerotherapiſchen Inſtituts in Mailand, eingeleitet hatte. Man erinnert ſich vielleicht noch der auffälligen Vorgänge, die dieſen Progeß nöthig machten. Bei einer im vorigen Jahre in verſchiedenen Theilen Italiens herrſchenden Diphterie⸗Gpidemie ſtarben zahlreiche Kinder, die mit dem aus dem Mailänder Inſtitut ſtammenden Heilſerum be⸗ handelt worden waren, kurze Zeit nach der Einſpritzung. Da man annehmen mußte, daß das Mailänder Serum durch das Hinzutreten fremder Stoffe verdorben und geradezu lebensgefährlich geworden ſei, wurde die weitere Hergabe des angeblichen Heilmittels einſtweilen gerichtlich inhibirt, und die Staatsanwaltſchaft eröffnete das Straf⸗ verfahren gegen die oben genannten Herren, die im Inſtitut die Her⸗ ſtellung des Heilmittels zu überwachen hatten. Die Ausſagen der Zeugen und der Sachverſtändigen, unter welchen ſich die berühmteſten Aerzte Italtens befanden, waren den Angeklagten faſt durchweg günſtig. Ein Gelehrter erklärte, daß ſich gerade das Mailänder Inſtitut durch ſeine außerordentliche Gewiſſenhaftigkeit ausgezeichnet habe, und daß traurige Vorfälle, wie die geſchilderten, nicht verhütet werden können, da ihnen auch die Wiſſenſchaft machtlos gegenüber⸗ weil ſie außerhalb der menſchlichen Berechnung liegen. Auf 8 ſer Ausſagen ließ der Staatsanwalt ſelbſt die Anklage s Gericht ſprach die Angeklagten frei, indem es in den 0 den ausdrücklich hervorhob, daß ſie ſo gewiſſenhaft wie nur irgend möglich gehandelt hätten. ſtehe, halle brenne, gerade die in unmittelbarer Nähe ſtehende hohe Schieb⸗ leiter zuletzt zur Stelle kam. Sie wurde von lich herbeigebracht, die für ihren Transport beſtimmten Pferde wur⸗ den nachträglich zur Brandſtelle geführt. Vielfach wird bemängelt, daß der obere Dachſtock, in dem ſpäter die beiden Mädchen erſtickt aufgefunden wurden, nicht beſſer durchſucht wurde, nachdem von den durch das Fenſter geretteten Männern wieberholt geſagt worden war, daß noch zwei Leute unbedingt oben ſein müßten. Einige mit Namen bekannte Turner machten den Verſuch, über das Treppenhaus einzudringen. Einer derſelben befand ſich ſchon auf der oberen Treppe und wurde von einem dort poſtirten Feuerwehrmann mit Gewalt zurückgehalten und mit dem Bemerken, daß Alle gerettet ſeien. Ueber die Entſtehungsurſache iſt noch nichts Beſtimmtes be⸗ kannt. Die vielfach im Publikum verbreitete Meinung, daß an der elektriſchen Beleuchtung etwas paſſirt ſei, iſt nach Anſicht von Fach⸗ leuten völlig ausgeſchloſſen. Wahrſcheinlicher iſt die Vermuthung, daß ein Balken durch das in der Nähe befindliche Küchenkamin in Gluth gerathen ſei. Auch eine Unvorſichtigkeit durch irgend Jemand erſcheint nicht ausgeſchloſſen. Die neuen Turngeräthe ſind faſt alle verbrannt, ſie allein ſtellen einen Schaden von 1000 M. dar. Die Tiſche und Stühle ſind zum großen Theile geborgen, doch haben ſite faſt ſämmtlich durch Brand oder die große Hitze Schaden gelitten. Wie groß der Materialſchaden iſt, iſt bis jetzt noch nicht annähernd zu ermitteln. In einer geſtern Abend ſtattgefundenen Verſammlung des Turnvereins wurde beſchloſſen, für eine würdige Beerdigung der drei Verunglückten Sorge zu tragen. Der Wiederaufbau ſoll mit allen Kräften und unverzüglich in Angriff genommen werden und ſoll an die Mitglieder und Freunde der Gemeinde ein Aufruf zur thatkräf⸗ tigen Unterſtützung ergehen. Seitens der Stadtverwaltung iſt bereits ein herzliches Beileidsſchreiben beim Vorſtand der Turngemeinde ein⸗ gelaufen, in der derſelben außer der Antheilnahme der Stadtvertre⸗ tung und Bevölkerung auch der thatkräftigen Unterſtützung bei dem ſchweren Unglück ausgeſprochen wird. * Höchſte Zerſtreutheit legte in Meßkirch ein weibliches Weſen an den Tag, die in ihrer Eile nach der Kirche, ſtatt das Gebetbuch, eine Kleiderbürſte in der Hand trug und den Mißgriff erſt bemerkte, als ſie in die Kirche eintrat. Aus dem Großherzoatbhun *Karlsruhe, 20. Nov. Wegen Gefährdung eines Eiſenbahn⸗ transports wurde der 68 Jahre alte Bahnwart Albert Gröſſinger aus Biberach von der hieſigen Strafkammer zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt. Gröſſinger hatte es unterlaſſen, die Barrieren am Bahn⸗ übergang bei Oosſcheuern zu ſchließen, ſo daß ein Fuhrwerk vom Zug erfaßt und die Inſaſſen ſchwer verletzt wurden.— Bei der vom ſtatiſtiſchen Amt der Stadt Karlsruhe in Verbindung mit den ver⸗ ſchiedenen Arbeiterkorporationen vorgenommenen Arbeitsloſen⸗ zählung haben ſich in die zur Einzeichnung aufgelegten Liſten 468 Arbeitsloſe eingezeichnet. Es iſt anzunehmen, daß eine große Zahl Arbeitsloſer ſich nicht in die Liſten eingezeichnet hat. * Karlsruhe, 20. Nov. Die Liegenſchaftsumſätze in Karlsruhe erreichten im Monat Oktober die Höhe von 760 000 M. Unter den 33 Objekten, welche ihren Beſitzer wechſelten, befinden ſich 12 Bau⸗ plätze, ein Zeichen, daß die Bauluſt wieder im Zunehmen begriffen iſt. Die Eiſenbahnverwaltung hat wiederum zwei Anweſen in der Rüppurrerſtraße und mehrere Geländekomplexe in der Nähe der Ettlingerſtraße im Geſammtwerth von 120 000 M. für die Zwecke der Bahnhofverlegung aufgekauft. * Vaden⸗Baden, 20. Nov. Der Bürgerausſchuß genehmigte die Vorlage über die Aenderung des Gehaltstarifs für die ſtädtiſchen Beamten und die Aenderung der Grundſätze über die Gewährung von Zuſchüſſen zum geſetzlichen Einkommen der Lehrer und Lehrer⸗ innen an den hieſigen Volksſchulen. Nach den Anträgen des Stadt⸗ raths erfahren die Gehälter der ſtädtiſchen Beamten durchweg eine bedeutende Erhöhung, ebenſo diejenigen der Lehrer und Lehrerinnen, deren Anfangs⸗ und Höchſtgehalt in Zukunft 2100 bis 3600 M.(bis⸗ her 2000 bis 3000.) betragen ſoll. * Dürrheim, 20. Nov. Das neue Kinderſoolbad, welches im nächſten Jahr hier gebaut wird, iſt auf 200 000 M. veranſchlagt. Die Koſten trägt der Bad. Frauenverein, dem die Regierung eine anſehn⸗ liche Beihilfe zugeſagt hat. Der Neubau ſoll Raum für die gleich⸗ zeitige Aufnahme von 80 Kindern gewähren. * Bonndorf, 20. Nov. Der Einſturz eines Theiles des bis auf den Dachſtuhl fertiggeſtellten Steuerkommiſſariats⸗Neubaues iſt doch folgenſchwerer, als Anfangs vermuthet wurde. Die öfſtliche Faſſade zeigt einen bedenklichen Riß, das ganze Gebäude iſt aus dem Loth. Es wird nicht Anderes übrig bleiben, als alle drei Stockwerke abzu⸗ tragen.„Höhere Gewalt“(Sturm und Regen) hat jedenfalls einen Einfluß auf das Unglück geübt. Die Angelegenheit iſt der Staats⸗ anwaltſchaft übergeben. Zu bedauern ſind die ſo plötzlich be⸗ ſchäftigungslos gewordenen italieniſchen Arbeiter. * Baden⸗Baden, 20. Nov. Kneißl macht Schule! Zwei in einer Gärtnerei in Oos beſchäftigte Arbeiter, von welchen der eine aus Bahyern, der andere aus einem Orte bei Baden⸗Baden ſtammt, fühlten den Drang in ſich, Kneißl zu ſpielen. Sie ſtellten ſich am letzten ivilperſonen ſchließ⸗ Sonntag mit mächtigen Prügeln auf der Straße zwiſchen Oos und Badenſcheuern auf, fielen über einzelne Vorübergehende her und richteten dieſelben mit Schlägen auf Kopf und Körper übel zu. Bis jetzt ſind zehn Verletzte ermittelt. Die Gendarmerie hat laut„Brg. Ztg.“ einen der Unholde verhaftet, der andere iſt entflohen, wird aber zweifellos der Beſtrafung nicht entgehen. Pfalz, HBeſſen und Umgebung. „ Mainz, 20. Nov. Ein in weiteren Kreiſen bekannter Mainzer, der Vater des vor zwei Jahren verſtorbenen geſchätzten Luſtſpiel⸗ dichters Karl Laufs, der frühere ſtädtiſche Hafenverwalter Joſef Laufs, iſt nach längerem Krankenlager im Alter von 79 Jahren ver⸗ ſchieden. Der Verſtorbene war mehrere Jahre Präſident des Großen Karnevalvereins und beſaß einen nie verſiegenden Humor. * Straßburg, 20. Nov. Einer jener Giftmiſcher, die ſich den ehrlichen Namen Weinhändler beilegen, weil ſie ihr ſcheußliches Ge⸗ bräu unter dem Namen„Wein“ verkaufen, bekam dieſer Tage vor der Strafkammer ſeinen Lohn. Es iſt ein gewiſſer Leopold Weil aus Benfeld, der bisher nur ſchlechtweg„Wein“ verkaufte, aber ſich eines Tages einfallen ließ, einem Kunden„extra guten oberländern Wein“ liefern zu wollen. Dieſe ſonderbere Brühe kam dem Abnehmer doch zu ſonderbar vor, er ließ ſie chemiſch unterſuchen und nun ſtellte ſich der„extra Gute! als ein rech! gewöhnlicher Treſterwein heraus, der ſogar ein Quantum„Salpeterſäure“ enthielt, Salpeterſäure aus dem ſchlechten Brunnen des Weil. Man unterſuchte nun die andern Weine dieſes Herrn und ſiehe, ſie waren ſämmtlich Treſterweine und über das geſetzliche Maß hinaus geſtreckte Weine. Ein einziges Jaß von den acht, die in ſeinem Verkaufskeller lagen, enthielt einen ein⸗ wandfreien Wein(des hat aber vielleicht noch nicht allzu lange bei ihm gelagert!) Daf Urtheil lautete auf 2 Wochen Gefängniß und 500 M. Geldſtrafe.— Zur Stärkung ſollte man dem Weil während er brummt, täglich einige Schoppen ſeines Kellergewächſes ver⸗ abreichen, aber er müßte ſie auch trinken! Theater, Kunft und Wiſſenſchaft. Maurice Maeterlinck wird ſich im Dezember in London mit Georgette Leblanc, Mitglied der Pariſer Komiſchen Oper, ver⸗ ehelichen. Philharmoniſcher Verein. Ignaz Paderewski hat am 28. Oktover in Breslau ſeine deutſche Konzerttournse, welche ihn am 28. ds. Mts. auch nach Mannheim führt, angetreten. Triumphe, wie ſie der geniale Künſtler überall feiert, und die Begeiſterung, mit welcher der große Muſiker aufgenommen wird, gehören in unſeren Konzertſälen zu den Seltenheiten. Der Muſikreferent der Breslauer Zritung berichtet u. A. über das Konzert vom 28. Otktober: Die Schlußnummer des Programmes, die zehnte ungariſche Rhapſodie, * mit ihren blinkenden Gliſſandi eits; 8, erwähnte ich ber tung f ſpottet jeder Im h wohl ſo ziemlich Bres⸗ u a1 Jungfr tzt, auf⸗ geſtellt, und die Begeiſterung für den polniſchen Kü m wahr⸗ haft unheimliche Dimenſionen an. Herr Ignaz Jan e hatte zwei volle Stunden ohne nennenswerthe Pauſen ge mußte nach menſchlichem Ermeſſen todtmüde ſein. Darnac muſikhungrige Enthuſigſten natürlich nicht. Herr Pade ſich wiederum an's Klavier, und da die freundlichſt b gabe nicht kräftig genug ausgefallen war, ſo drang ſetzung des Verfahrens ym als definitiven Ab ſechſte Rhapſodie von Li ſt in Empfang.— Schleſiſche Volkszeitung ſagt in ihrem Berichte über das Konzerk; Paderewoski, der Klaviertitane, der die Muſikenthuſiaſten in Amerifg unzurechnungsfähig macht, ſobald er ſich hören läßt, der die Londoner ſammt und ſonders in ſeiner Taſche hat und in Paris als der Aller⸗ größten einer gilt, hat ſich endlich nun auch bei uns eingefunden, um einen Erfolg einzuheimſen, wie er im Konzerthauſe, ſo weit unſere Erinnerung reicht, noch niemals zur That geworden iſt. Das gls kalt und zurückhaltend bekannte und verſchrieene Breslauer Publikum war nach Schluß des Konzertes nicht wieder zu erkennen. Es ſchrie, tobte, raſte. Eine undurchdringliche Phalanx junger Landsleutz Paderewskis hielt das Podium umringt und begrüßte den immet wieder erſcheinenden Künſtler mit dröhnenden Hoch⸗ und Braporufen, 50jähriges Jubiläum des Offizier⸗Muſikvereins in Berlin. Am 6. Dezember 1851 ſtiftete der im Frühjahre 1899 als General der Artillerie verſtorbene Herr v. Dresky mit 11 Kameraden in der da⸗ maligen Artilleriekaſerne am Kupfergraben in Berlin den Offizier⸗ Muſikverein und führte den Vorſitz bis zu ſeinem Tode. Dieſer Verein will die Feier ſeines 50jährigen Beſtehens am Sonnabend, den 14. Dezember d.., Abends 6½ Uhr, in dem Gebäude der Artillerie⸗ und Ingenieur⸗Schule, Charlottenburg, Faſanenſtraße, begehen. Alle ehemaligen Mitglieder des Vereins, welche an dieſer Feier theilnehmen wollen, werden erſucht, ihre Adreſſen an den Dirigenten des Orcheſters, Oberſtleutnant z. D. von Kuycke, Verlin W. 30, Victoria Luiſenplatz 12a, bis zum 5. Dezember cr. einzy⸗ ſenden, damit ihnen Näheres über die Feier zugehen kann. ** Seitſchriftenſchau. Die„Deutſche Kunſt und Dekoration“(Verlag Alexander Koch, Darmſtadt) bringt in ihrer Novembernummer die Publikationen Hans Chriſtianſens. Es iſt nicht leicht, in Schwarzweiß⸗ Drucken einen Ueberblick über ſein Schaffen zu geben; denn Chri⸗ ſtianſens Bedeutung liegt gerade in dem, was ſolche Abbildungeg verſchweigen müſſen, in der Farbe. Um dies Hinderniß ſiegreich zu überwinden, war alle Kunſt der modernen Reproduktionstechnſt nöthig, und nur eine Zeitſchrift von dem Range der„Kunſt und Dekoration“ durfte es wagen, an dieſe große Aufgabe heranzutreten. Der Erfolg ſpricht für ſich ſelbſt. Die künſtleriſche Aufnahme deß Bildes, ſeine ſtrenge Geſchloſſenheit, die Schärfe ſeiner Wiedergabe, Alles trägt dazu bei, die Farbenempfindungen, die einſt bei der Be⸗ trachtung des Originals in uns rege wurden, wieder auszulöſen und uns dazu anzuregen, nun in dem farbloſen Druck all die Zauber, die uns damals begeiſterten, wiederzuerkennen. Im Uebrigen wird man in dem Leitaufſatz aus der Feder des Mannheimer Schriftſtellers Benno Rüttenauer gerade in dieſer Hinſicht eine willkommene Er⸗ gänzung des Bildſchmuckes finden. Rüttenauer hat die Eigenart Chriſtianſens trefflich erfaßt, wenn er auch die Charakteriſirungs⸗ kunſt des Landſchafters unſerer Meinung nach ein wenig überſchätzt und andererſeits bei dem dekorativen Künſtler allzu bereitwillg ſpec. deutſches Weſen und deutſche Eigenart anerkennt. Jch fürchte, Rüttenauer achtet die Pariſer Einflüſſe auf das Schaffen Chriſtianſens denn doch viel zu gering. Sätze wie der folgende; „Seine Blumenornamente wirken manchmal wie lebendig gewordene uralte Grinnerungen unſeres Volkes“— ſolche Sätze ſind zum Min⸗ deſten gewaltig anfechtbar. Ein treffliches Urtheil und einen bor⸗ nehm modernen Geſchmack legt Rüttenauer bei Beſprechung des Hauſes Chriſtianſen an den Tag. Hier können wir uns ihm ge⸗ troſt als Führer anvertrauen. Nur eines! Warum lobt er das Bild, das den Künſtler mit ſeinem Kinde ſpielend darſtellt, in ſo über⸗ ſchwänglichen Worten? Auch ich habe eine rein menſchliche Freube daran, aber von künſtleriſchem Standpunkt aus erſcheint es mit durchaus nicht einwandfrei. Der zweite Aufſatz des Heftes gilt„Darmſtadt, der werdenden Kunſtſtadt“. Hier in Darmſtadt beſteht, ſo führt der anonyme Ver⸗ faſſer aus, im Gegenſatz zu München, bereits eine Wechſelwirkung innerlicher Art zwiſchen den gebildeten Volkskreiſen und der Kunſt Das iſt ein großes Wort; und wenn wir auch glauben, daß man es in dieſer Allgemeinheit kaum aufrecht erhalten kann, ſo freuen wir uns doch von Herzen an den Anfängen einer Kunſtentwickelung, die ganz gewiß zu hohen Zielen treibt und auch hohe Ziele er⸗ reichen wird. In der jüngſten Nummer der„Illuſtrirten Elſüſſiſchen Rund⸗ ſchau“(Verlag Noiriel, Straßburg) finden wir eine ganze Reihe von Beiträgen, die auf ein allgemeines Intereſſe Anſpruch machen dürfen. An erſter Stelle ſteht da das entzückende elſäſſiſche Volks⸗ lied„Es ſteht ein Lind in jenem Thal“, das wohl etwa um die Wende des 14./15. Jahrhunderts entſtanden ſein mag. Das Lieder? buch der Ottilie Fenchlerin hat es uns aufbewahrt, leider iſt es aber im Lauf der Zeit ganz und gar in Vergeſſenheit gerathen. So wird gewiß mancher der„Elſäſſ. Rundſchau“ für die Publikation Dank wiſſen, um ſo mehr, als gleicherzeit die Melodie und zwar mit einem recht geſchickten Klavierſatz des elſäſſiſchen Komponiſten M. J. Erh beigegeben iſt. Wer ſich über den kirchlichen Charakter der Weiſe wundert, den wird es gewiß intereſſiren zu hören, daß ihr bereits im 15. Jahrhundert ein geiſtlicher Text unterlegt worden iſt, und daß nach ihr im 16. Jahrhundert in den reformirten Gemeinden der Niederlande der 66. Pſalm geſungen wurde. Einzelne Reſte der Melodie haben ſich, das kann ich aus Erfahrung hinzufügen, bis in den heutigen Kirchengeſang hinübergerettet: unverändert finden wir die eine Zeile in einem Choral der Herrnhuter Brüdergemeine wieder.— Noch eine zweite Muſikbeilage ziert die uns vorliegende Nummer; es iſt ein ſehr flotter, leichtflüſſiger und dabei außer ordentlich melodiſcher elſäſſiſcher Walzer von Bosumann, dem enm längeres Eſſai des Heftes gewidmet iſt. Schließlich erwähnen wit noch eine Lebensfkizze des elſäſſiſchen Jakobinerführers und Revo⸗ lutionshelden Eulogius Schneider, die durch einige, theilweiſe noch unveröffentlichte, Aufzeichnungen und Gedichte Schneiders ergang wird, und einen Aufſatz über Pfeffels Militairſchule in Colmar, die ſeiner Zeit ſo viel von ſich reden machte. Der Bildſchmuck iſt wie immer überaus reichhaltig und koſtbar; Arbeiten von Seruſter, Hornecker, Waltz, Spindler, Leo Schnug u. A. Spindlers halb naturaliſtiſch, halb dekorativ wirkendes Titelblatt zu Boellmann „Elſäſſiſchem Walzer“ muß noch ſein beſonderes Lob erhalten; es iſt das Beſte, das wir ſeit langer Zeit von Spindler geſehen haben. Robert Reitzel iſt ein Aufſatz Johannes Gaulke's im ztweiten Novemberheft des„Litter. Echo“(Verlag F. Fontane, Berlin) gewidmet.„Reitzels Name dürfte,“ ſo ſchreibt Gaulke,„nut Wenigen in Deutſchland bekannt ſein, um ſo größer iſt aber die Verehrung, die ihm jenſeits des Ozeans von denjenigen Deutſchen Nordamerikas entgegengebracht wird, die im Taumel der Geſchäfte noch nicht den Sinn für die idealen Güter eingebüßt haben. ein Vierteljahrhundert hat Reitzel dort gewirkt, um— ich gebrau ſeine Worte— der deutſchen Sprache unter Handelsbotokuden, gei⸗ tungstaffern, Mir⸗und⸗mich⸗Biedermännern einen kleinen Tempel zu errichten.“ Nun folgen einige Daten aus ſeinem Leben: „Robert Reitzel iſt als der Sohn eines gerade nicht mit Glück' gütern geſegneten Lehrers in Schopfheim unweit Mannheim am ee ſchot liſte nach domt geſch diun neue kreis dolla und kümt Tabe legte das liſche bene bald ſtellt Gem In! faſt der bagit polit auch ſeine mind Aeuß Mich demſ Woch glied deten thäti Krieſ geber Gem hat mehr nach in ih und Paro dorl det der lin ch ſlten iß⸗ uen e/ die der deutſch⸗amerikaniſchen Bevölkerung. bagirte er nicht allein freidenkeriſche Ideen, ſondern auch radikal⸗ auch darüber hinaus zum Anarchiſten. Mannbeim. 21. November⸗ General⸗ Anzeiger. 3. Seite⸗ F. Januar 1849 geboren. An der Entwickelung des für alles Schöne enpfänglichen Knaben hatte ſeine Mutter, eine gebildete und frei⸗ denkende Frau, die auch mit den badiſchen Volkskämpfen in engſter Fühlung ſtand, einen hervorragenden Antheil genommen. Ihrer gedenkt Reitzel vielfach in ſeinen Schriften in kindlicher Liebe und FVerehrung, während er zu ſeinem Vater, der ein überaus ſtrenger Mann war und für die Neigungen des Sohnes kein Verſtändniß hatte, auf geſpanntem Fuße lebte. Wehmüthig gedenkt er nach ſeiner geiſe nach Deutſchland im Jahre 1889 des kühlen Empfanges, der ihm im Vaterhauſe zutheil geworden iſt. Die Mutter war damals ſthon geſtorben, und auch die Jugendfreunde hatte die Zeit zu Phi⸗ fiſtern gemacht. Zau ſeiner Amerikafahrt entſchloß ſich Reitzel im Jahre 1871, nachdem er das Studium der Gottesgelahrtheit herzlich ſatt be⸗ klommen hatte. Zuletzt hatte er zwar Philoſophie und Litteratur⸗ geſchichte ſtudirt, doch fehlte es ihm offenbar an Mitteln, ſein Stu⸗ dium abzuſchließen. In Amerika, wo ſchon ſo viele Deutſche eine geue Heimath gefunden hatten, glaubte auch er ſich einen Wirkungs⸗ kreis erſchließen zu können. Aber er hatte nicht bedacht, daß das bollarwüthige Amerika für die deutſche Intelligenz wenig Raum hat, und ſo mußte er denn die niedrigſten Arbeiten verrichten, um ſich fümmerlich durch das Leben zu ſchlagen. In Baltimore, wo er als Tabakarbeiter thätig war, lernte er den Paſtor Piſton eis kennen und legte auf deſſen Verwenden vor der evangeliſch⸗r. mirten Synode das Prediger⸗Examen ab, worauf er eine Anſtellung an der evange⸗ liſchen Gemeinde in Waſhington erhielt. Seine von der vorgeſchrie⸗ benen Norm abweichende Anſchauung in religiöſen Fragen führte bhald einen Bruch mit der zuſtändigen Kirchenbehörde herbei, doch ſtellte ſich ſeine Gemeinde auf ſeine Seite, konſtituirte ſich als Freie Cemeinde in Waſhington und trug ihm das Amt eines Sprechers an. In dieſer Eigenſchaft durchreiſte er in den Jahren 1874 bis 1884 faſt die ganze Union und wurde bald einer der gefeiertſten Redner Während dieſer Zeit pro⸗ politiſche und entwickelte ſich zum Sozialiſten und konſequenter Weiſe Als Redner hatte er durch ſeinen zündenden Vortrag, ſeinen Muth der Ueberzeugung, wie nicht minder durch ſeine liebenswürdigen Formen und ſein ſympathiſches eußere die Herzen ſeiner Zuhörer im Sturme erobert. Im Jahre 1884 folgte er einem Rufe der Deutſchen der am Michiganſee gelegenen Stadt Detroit. Hier begründete er auch in demſelben Jahre die in der deutſchen Litteratur einzig daſtehende Wochenſchrift„Der arme Teufel“, die bis zu ſeinem Tode das Binde⸗ glied der über das weite Gebiet der Union zerſtreut lebenden, gebil⸗ deten Deutſchen bleiben ſollte. Für jede geiſtige und politiſche Be⸗ thätigung der Deutſchen, die über die verflachenden Schützen⸗ und Kriegerfeſte hinausging, hat der„Arme Teufel“ die Anregung ge⸗ geben. Ein Mann von glühenbder Freiheitsliebe, ein Haſſer des Gemeinen und Kleinlichen, ein Kunſtenthuſiaſt und Naturfreund, hat Reitzel für die Ausbreitung der deutſchen Kultur in Amerika mehr geleiſtet als Millionen unſerer Landsleute, die auf der Jagd nach dem Dollar ihr Höchſtes, ihre Perſönlichkeit eingebüßt haben.“ Die„Deutſche Zeitſchrift“(Verlag Goſe u. Tetzlaff) läßt in ihren letzten Nummern ein grauſames Scherbengericht über Dichter und Dichterlinge in deutſchen Landen ergehen. Einige der heiteren Parodien ſeien zu Nutz und Frommen unſerer Leſer hier angeführt: Sudermann und Johannes. Sudermann kam in die Wüſte, Daß er ſeine Sünden büßte. Sprach Johannes:„Scher den Bart ab! Thu' den Simili von Händen! Bind Kameelhaar um die Lenden! Weisheit, die ich mir erſpart hab' Schluck hinunter dreimal ſtündlich! Schwatze nicht ſo goethebündlich! Kokettire nicht mit Damen, Die in meine Predigt kamen! Und verſchling in Büßerſtärke Deine eig' nen glatten Werke! Amen!“ Jener ſprach:„Ich kann's nicht, leide.. Schlich nach Haus— und ſchreibt halt weiter. Heinz Tovote. Schabt man von deinen Brötchen Die ehebrüchlichen Zötchen— Was bleibt uns noch im Pfötchen, Tovötchen? Georg Hirſchfeld. Dich, Jüngling, beneid' ich: Unaufführung leid' ich— Doch du, der Herrlichſte von allen, Haſt jährlich Gelegenheit, durchzufallen! Von einer Neugründung haben wir heute noch 3u reden, einer ſehr aktuellen.„Das Moderne Brettl“, ſo nennt ſich eine im Ver⸗ lage der„Harmonie“ erſcheinende Halbmonatsſchrift, die, ähn⸗ lic wie auf ihrem Gebiet die„Deutſche Bühnen⸗Genoſſenſchaft“ oder der„Artiſt“, das unentbehrliche Fachblatt aller Angehörigen und Intereſſenten des Ueberbrettls werden möchte. Daß ſie dieſes Ziel erreichen wird, daran zweifeln wir um ſo weniger, als die„Har⸗ monie“, der Verlag des größten Theiles des Wolzogen⸗ und Lilien⸗ tron⸗Repertoirs, ſchon jetzt die denkbar beſten und günſtigſten Be⸗ zießungen zur Ueberbrettl⸗Welt unterhält, ein Umſtand, der ſich gleich in der uns vorliegenden erſten Nummer aufs Angenehmſte bemert⸗ bar macht. Da finden wir eine intereſſante Abhandlung über „Furiſtiſches vom Ueberbrettl“, ein Eſſai Ernſt Friedmanns über die„Dekoration der modernen Bühne und den Stil der Ueberbrettl⸗ Dekoration“, Originalberichte übers„Bunte Brettl“, über die „Lebenden Lieder“, über das„Teloplasma“, und an erſter Stelle ſeht gar ein ſehr warmherzig geſchriebener Aufſatz Otto Julius Bier⸗ baums, deſſen ſchöne Schlußworte hier citirt ſeien:„Man denke nur: Denn das deutſche Lied wieder zu leben beginnt, im Volk zu leben! Venn unſere Lyriker wieder ſpüren dürfen, daß ſie Reſonanz in ihrem Volke haben! Wenn die Jauche widerlich ſtupider Gaſſenhauer bertrieben wird durch den klaren Strom ſchön in Klang geſetzter echter Pieſien! Es tönnte eine neue Zeit des Volksliedes kommen, d. h. es vom Volke aufgenommenen, im Volke lebenden Liedes, und dann hätten die Bunten Theater, auch wenn ſie ſonſt weiter gar nichts ge⸗ keiſtet hätten, eine That vollbracht, die ihnen mehr als den Applaus denbetteren Augenblickes, die ihnen den Dank der Zukunft ein⸗ gen würde.“ An die anderen Großen, die ſich der Ueber⸗Muſe verſchrieben baben, ſollen, ſoweit ſie noch nichts beigeſteuert haben, in einem der 1 5 Hefte zu Wort kommen. Auch auf die„Brettl⸗Terte ſei hier beſonders aufmerkſam gemacht. Redakteur iſt Theodor Schulze⸗ el, der im Verein mit Hans Heins Ewers vor Kurzem das viel⸗ genannte Fabelbuch herausgegeben hat. 15 Aeneſe Nachrichten und Ctlegramme. boriwatTelegramme des„General⸗Anzeigers.“) Darmſtadt, 21. Nov. Bei der heutigen Wahl eines hiten Präſidenten wurde der Abg. Reinhardt⸗ Worms ewählt.— Zu dem Antrage Corell betr. die Fleiſchbeſchaugeſetz⸗ durlage beantragte der Ausſchuß, die Regierung zu erſuchen, im Bundesrath dahin zu wirken, daß das Fleiſ beſchaugeſetz in vollem Umfange in Kraft krete, auch nöthigen Bundesrathsverordnungen ſo ſchnell wie möglich er⸗ laſſen werden. Der Ausſchußantrag wurde angenommen. * München, 21. Nov. Ein unter der Führung von Robert Warſchauer& Co. ſtehendes Konſortium übernahm von der Stadt München eine 4prozentige Anleihe im Betrage von 25 Millionen Mark. * München, 21. Nov. Wie die„Münch. Neueſt. Nachr.“ melden, beſchloſſen heute Vormittag die beiden Gemeindekollegien in geheimer Sitzung die Beſchaffung weiterer Anleihemittel durch Aufnahme einer Anleihe von 30 Mill. Mark. München, 21. Nov.(Frkf. Ztg.) Nach der„Neuen Fr. Volksztg.“ ſoll das„Baheriſche Vaterland“ Dr. Sigls verkauft worden ſein. * Gießen, 21, Nov. Die Hinrichtung des Raubmörders Ermer wurde heute früh durch den Scharfrichter Brand mittelſt Jallbeils ohne Zwiſchenfall vollzogen. * Berlin, 21. Nov, Der Kolonialrath trat heute Vormittag im Reichsſchatzgebäude zu ſeiner diesjährigen Herbſtſitzung zuſammen. Direktor Stübel begrüßte die alten und neuberufenen Mitglieder und gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß die uneigennützige und opferwillige Mitarbeit ſach⸗ kundiger Herren den Kolonien wiederum zum Segen gereichen möge. *Berlin, 21. Nov. Der Kaiſer und die Kaiſerin be⸗ gaben ſich heute früh, am Geburtstage der Kaiſerin Friedrich, nach dem Mauſoleum bei der Friedenskirche in Potsdam und legten dort einen Kranz nieder. 9 * Poſen, 21. Nov. Heute Nacht 1 Uhr fand bei Bude W. ein Zuſammenſtoß eines von Buk leer eintreffenden Theaterzuges mit einem Rangirzuge ſtatt. Der Rangir⸗ zug fuhr rückwärts rangirend in den Perſonenzug hinein. Der Führer des Rangirzuges iſt tödtlich verletzt, der Materialſchaden bedeutend. *London, 21. Nov. Sir Frederick Trever, der Leibarzt des Königs, bemerkte in einer geſtern Abend von ihm ge⸗ haltenen Rede, daß der König ſich niemals einer ſo ausgezeich⸗ neten Geſundheit erfreute, als gegenwärtig. * London, 21. Nov. Die„Morning Jeader“ meldet aus Vankuver: Es ſcheint etwas Wahres zu ſein, daß iriſche Revolutionäre und weſtamerikaniſche Abenteurer einen Einfall in das Pukongebiet machen wollten, um dort die engliſche Herr⸗ ſchaft zu beſeitigen. Die berittene Polizei weiß das Nähere und überwacht die verdächtigen Perſonen. Die Abenteurer und Goldgräber, welche hinter dem Plane ſtehen, ſcheinen gering an Zahl zu ſein und man glaubt, deshalb, daß nichts daraus wird. Konſtantinopel, 21. Nov.(Frankf. Ztg.) Zwiſchen Frankreich und der Türkei iſt ein neuer Konflikt ausgebrochen. Das zweite im Bosporus ſtationirte franzöſiſche Kriegs⸗ ſchiff hatte zum Zwecke von Uebungen im ägäiſchen Meere mehrere Wochen nach der Abreiſe des Botſchafters Conſtans Konſtantinopel verlaſſen. Das Schiff wollte hierher zurückkehren und ſuchte wegen der Paſſage durch die Dardanellen die übliche Erlaubniß nach. Statt deſſen ſandte der erſte Palaſtſekretär geſtern im Auftrage des Sultans eine Note an den türkiſchen Miniſter des Aeußern, in welcher dem⸗ ſelben erklärt wird, daß für Frankreich keinerlei Grund zur Stationir⸗ ung zweier Kriegsſchiffe im Bosporus beſtehe und daß der zweite Stationär nicht zugelaſſen würde. Der Miniſter wird aufgefordert, ſich ſofort an die franzöſiſche Botſchaft zu wenden, damit dieſe das Geſuch um Ertheilung eines Fermans für die Durchfahrt des Schiffes durch die Dardanellen zurückziehe. * Hongkong, 21. Nov. Das bisher unbekannte Schiff, das, wie gemeldet, geſtern beim Verlaſſen des Hafens mit dem deutſchen Dampfer„Taicheong“ zuſammenſtieß, war der norwegiſche Dampfer „Skramſtad“. Der„Taicheong“, ſowie der infolge des Un⸗ falles von zwei anderen Schiffen angerannte„Perla“ konnten, ob⸗ wohl ſchwer beſchädigt, flott erhalten werden. Ein Verluſt an Menſchenleben iſt nicht zu beklagen. * Pofitiers, 21. Nov. Der Appellgerichtshof ſprach den ehemaligen Unterpräfekten Monier, der vom Stockpolizei⸗ gericht wegen Sequeſtrirung ſeiner Schweſter zu 15 Monaten Zuchthaus verurtheilt, frei. In dem Urtheil wird erklärt, daß Monier wegen ſeiner paſſiven Haltung einen Tadel verdient, daß aber ſein Vergehen nicht unter das Strafgeſetz falle. * Tambo w, 21. Nov. In dem Dorfe Sokolskone wurde eine aus vier Perſonen beſtehende Familie ermordet. * Newyork, 21. Nov. Aus der Smugler⸗Union⸗Gold⸗ mine ſind 22 Leichen hervorgeholt worden. Man glaubt, daß nahezn 100 Arbeiter ihr Leben vder⸗ loren haben. * 4* Der bayeriſche Miniſterpräſtdent über die Buren. München, 21. Nov. Die in der Sitzung der Kammer der Abgeordneten am 15. November erfolgte Erklärung des Miniſterpräſidenten Crailsheim lautet an der Stelle, welche ſich auf den Burenkrieg bezieht, wörtlich wie folgt:„Der Abg. Beck hat zu erkennen gegeben, daß Schritte zu Gunſten der Buren wün⸗ ſchenswerth wären. Man mag alle Anerkennung für die Tapferkeit der Buren haben, welche in heldenmüthiger Weiſe ſich einer euro⸗ päiſchen Großmacht gegenüberſtellen, um in opfermuthigem Ringen ihre Freiheit und ihre Unabhängigkeit zu wahren. Aber nichtsdeſto⸗ weniger wird man doch der deutſchenpolitik nicht rathen können, ſich in dieſen Krieg einzumiſchen. Wenn eine Macht von der Bedeutung des deutſchen Reiches einen ſo ernſten Schritt thut, wie die Einmiſchung zwiſchen einen von zwei Staaten geführten Krieg, ſo wird es cinen zweiten Schritt überlegen müſſen. Würde das deutſche Reich einen diplomatiſchen Schritt zu Gunſten der Buren thun, ſo wäre voraus⸗ ſichtlich eine Ablehnung zu erwarten, da, wie bereits erwähnt, Eng⸗ land wiederholt erklärt hat, daß es von einer Einmiſchung fremder Staaten nichts wiſſen will. Das deutſche Reich ſtünde dann bor der Alternative, es dabei bewenden zu laſſen und eine diplomatiſche Niederlage einzuſtecken, oder ſeiner Mediation gegen den Willen widerſtreitender Theile Nachdruck zu verſchaffen. Daß eine be⸗ ſonnene Reichspolitik ſich hierzu nicht ent⸗ ſchließen kann, bedarf wohl einer weiteren Aus⸗ führung nicht. **.* Der Burenkrieg. * London, 21. Nov. Eine heute früh veröffentlichte Verluſtliſte meldet, daß in einem am 17. November bei Roo de⸗ port ſtattgefundenen Gefechte, über das bisher noch nicht be⸗ richtet war, ein Leutnant und ein Sergeant getödtet und 9 Mann verwundet wurden.„ * Johannesburg, 21. Nov. Vor Kurzem wurde gerüchtweiſe behauptet, Dewet ſei durch Krankheit oder Ver⸗ wundung kampfunfähig geworden, vielleicht auch geſtorben. Nun⸗ mehr iſt hier eine Nachricht eingegangen, aus welcher beſtimmt hervorgeht, daß Dewet am Leben und bei guter Geſundheit, aber von keiner großen Anhängerſchaft(22) begleitet iſt. ——— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Eberhard Buchner, für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt,) Mannheimer Handelsblatt. BVerein chemiſcher Fabriken in Maunheim, Die Divi⸗ dende des Vereins chemiſcher Fabriken in Mannheim wird wie in den Vorjahren auf 12½% ͤgeſchätzt. Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 21. November. Weizen pfälz.—.——17.—][ Hafer, württb. Alp——. „ norddeutſcheer—.—r.„amerik. weißer-———. „ ruſſ. Azima 17.——17.50[ Maisamer.Mixed 14.50-—. „ Theodoſia 17.50—17.75„Donau 14.25——.— „ Saxonska—.—17.25„La Plata 1425——.— „ Girka 16.75—17.—[Kohlreps, d. neuer—.——27.50 „ Taganrog 17.—17.50 Kleefamen deutſch. 1 100.—110.— „ ruämniſcher 16.75—17.— 5„ II 85.——95.— „ ͤam. Winter 17.50—-—.—„ amerik. 90.——95.— „ Chicago II—.——.—„neuerPfälzer————.— „ Manitoba1—.—.—„Luzerne 92.——95.— „ Walla Walla 17.35——.—„ Provene. 108.—108.— „ Kanſas II—.—17.50„Eſparſette 30.——30.50 „ Californier 17.50——.— Leinöl mit Faß—.—70.— „ La Plata 17.25——.—„ bei Waggon—.——69.— Kernen 17.25—— Rüböl„„—.—65.— Roggen, pfälz,—.—14.80„ bei Waggon—.——63.— „ ruſſiſcher—.——14.50] Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.——.— fr. mit 20%% Tara—.——23.28 „ norddeutſcher—.———.— Am. Petrol. Wagg.—.——22.30 „ amerik.—.——.— Am. Petrol. in Ciſt. Gerſte, hierländ. 15.75— 6.— p. 00ko netto verzollt.18.70 „ Pfälzer 16.——16.75[ Ruſſ. Petrol. fe. Faß—.——22.50 „ ungariſche—.—ĩů—.— Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——21.50 Futter 12.50—12.75 Ruſſ. Petrol. in Ei⸗ Gerſte rum. Brau—.———.— ſternen p. 100konetto-16.90 Hafer, bad. 15.——15.75][ Rohſprit, verſteuert—.— 105.— „ ruſſiſcher 15.75—16.50 70er Sprit—.—88.50 „nord neen 0 90er do. unverſt. 22.50——.— ei 1 VAr. 0 1 2 ege U 27.75 2/5 a7d 2275 i i Roggenmebl Nr. 0) 22.75 1) 19.75. Getreide unverändert feſt. Mais ſehr feſt. Courszettel der Mannheimer Effektenbörſe vom 21. Nov. bligationen. Staatspvapiere. Pfandbrieſe. 3 i 2 100.— 5 4 proz. Bad. Oblig. v. 190 104.85 ö5 4% Rbein. Hyp.⸗B. unk. 190—1 ½pro, Bad. Oolig.. 1000 88.80 0%%»„ un, 100 Badiſche Oblgat.„„ 0 55 91½„(abgeſt.) 98.75 bz 86˙%„„ unk. 1904 92.80 55 3½„ Obllg. Mark 68.70 bz n„„„Communal] 93.— bz 1885 98.80 B Städte⸗Anlehen. 31„„13892/½4 39.20 b%½ Freiburg l. B. 98.— bg 90.— b5 3 Karlsrußer v. J. 1896 89.— b3 1„ T. 100 Looſe 144.— b 4% Ludwigshafen don 1900 200.50 d. 9½ Baher. Obligationen 99.—b 4½ Zudwigsbafen M. 102.— G %½% b3 3½½ Mannhelmer Obl. 1888 35.89 U8 3½ Deutſche Neichsanleihe 200.40 05 3105 5„ 1888 95.50 W 15 190.40 b3 375 8 1895 96.— B 3%„ 89.35 Pbf 1%„ 1898 98 70 8 3½ Preuß. Conſols 100 30 bz 35½% Plrmaſeuſer 96.— 8½%„ 5 109.88 63[ Anduſtrie⸗Obligationen 8%„ 177 4 0. 7 51905 105.— 4½ Bad. A⸗G. f. Rh N 55 Eiſeubahn⸗elulehen. 5 o% Bürgl. Brauhaus, Bonn 100.— 8 4% Pfälz. Zudw. Max Norb) 102.90 534½/ Speyerer Ziegelwerke 101.10 63 947„ 1 97.05 0 4½ Verein Fhem. Fabriken—.— 8⁰ 2 convertirt,, L8.— dz ½ Zellſtofffabrir Waldhof 101.80 b5; Aktien. Bauken. Wfalzbrau. v. Gelſel u. Mohr.— 8 Brauerei Sſuner, Grünwinkel 179.— 0 110.— 8 SchroeblHeldelberg 168.— Cred.⸗u. Depoſitb., Zwelbrck. 136.— B„Schwartz, Sveyer 115— 8 Gewerbebank Speyer d0% 127.— G 55 Schwetzingen 60. 8 Mannbeimer Bauk—.—— Sonne Weltz Speyer 130.— 8 Oberrheln. Bank 112.—„ Storch, Sick 00.— 8 Pfälziſche Bank 110.50 B„ Werger, Worms“ 98.— Aile San db. danden 10— de e. peitſebe 10 Rheiniſche Creditbant 40.— bz Wfälk. Preßh. u. Speltlabr⸗ Rbein. Hyp.⸗Bank 164.50 8 Transport Südd. Bank 102.50 G und Verſicherung. E Gutlahr⸗ Artlen 1125 b ziſche Au 3 222. b5 Maunh. Dampfſchleppſchif! 114.50 „Maxbahu 186.70 63 4 1 5 100.— 2% Nordbabn 123.50 b5 Bab. Rück⸗ u. Mitverſich.—.— Hellbronter Straßenbahnen„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz 340.— 5 Chemiſche Induſtrie. Continentale Verſicherung 265.— 0 .⸗G. f. chem. Induſtrle 103.— G Mannheimer Verſicherung 388.— 8 Badiſche Anklün⸗ u. Soda 375.— 0 Oberrheſu. Verf.⸗Geſellſchaft 250.— bz — unge Württ, Trangportverſich. 860.— Chem. Fabrik Goldenberg 182.— Induſtrie Ehem. Fabrit Gernsheim 5 Indn 5 6 Verein chem. Fabriken 181.40 b; Aet.⸗Geſellſch. f Sellinduſtrle 118.— 8 Derein D. Oelfabriken 105.80 5z Dingleriſche Maſchinenfabrik 148.— Weſteregeln Alkal. Stamm 200.— Emaillirfabrik Kirrweiler 5 8„ Vorzug 104.50 G Emaillirwerke Malkammer 95.— Ettlinger Spinneret 103.— Brauereien. Spinnerel 61.— 6 Bad. Brauerel 129.— bz arlsr. Nähmf. Hald u. Nen 88.— 8 Binget Aktlenbierbrauerei—.— Mannh, Gum.⸗ u. Asbeſtfabr. 83.— Durlacher Hof vorm. Hageu 292.50 G Oggersbeimer Spinnerei—— Eichbaum⸗Brauerei 161 50 0 Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf—.— Elefantenbräu Rühl, Worms 99.— Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 106.— 8 Brauerei Ganter Freiburg 100.— G Vereinig. Freiburger Ziegelw. 107.— 8 Kleinlein, Heidelberg 153.— Vereln Speyerer Ziegelwerke 26.75 8 Homburger Meſſerſchmitt 90.— Zellſtofffabrit Waldhof 209.50 B Ludwigshaſener Brauerel—.— Zuckerfabrik Waghäuſel 82.— Mannh. Aktiendrauerel 154.— 7 Zuckerraffinerie Mannbelm—.— Mannheimer Effektenbörſe vom 21. Nov.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe wurden die Aktien des Mannheimer Lager⸗ hauſes zum Courſe von 100% gehandelt. Sonſtige Coursveränderungen verzeichnen: Verein chem. Fabriken 181.40% bez., Brauerei Sinner, Grünwirkel 179 9% bez. und., Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 82 G. 82.50., Anilin⸗Obligat. 105 Geld. Tabak. * Mannheim, 20. Noy. Das trockene Wetter, das dem neuen Tabak auf dem Dache immerhin zu Statten kam,— heute regnet es wieder— ſowie die verſchwindend kleinen Läger der Händler haben ſeit dem Montag wieder eine wahre Völkerwanderung von Einkäufern auf die Dörfer gelockt. Es wurde ſo flott eingekauft, daß man wohl ſagen kann, der Einkauf iſt vorüber. Mit Ausnahme von Herxheim, Bellheim und einem Theile von Hatzenbühl in der Rheinpfalz, wurden überall zu den von uns am Sonnabend und dem letzten Mittwoch mit⸗ getheilten Preiſen die Reſtparthien aufgekauft. In Hatzenbühl ſind ca. 1000 Centner Hageltabak zu 26 M. verkauft worden. Bellheim hat mit dem Verkauf angefangen zu 26—28.; viele Bauern halten noch feſt auf 30 M. Im badiſchen Oberlande wurde Gamshurſt, das nicht mehr zu den bevorzugten Plätzen gehört, zu 28—30 M. ver⸗ kauft(2500—3000 Etr.) Linx hat jetzt die Hälfte des Anbaues zu 38 M. verkauft. Es iſt nicht mehr viel zu haben. Mit Ausnahme von Linx und einigen kleineren Plätzen iſt auch das bad. Oberland nun⸗ mehr geräumt. So wären denn ca. 450 000 Ctr. in kaum 1½ Wochen den Produzenten zu hohen Preiſen abgenommen. Württemberg, Heſſen, in Baden das Neckarthal, der Bruhrain, die Haardt, die Gundidiſtrikte, das badiſche Oberland mit Ausnahme der erwähnten Plätze, die Rheinpfalz außer vielleicht 10 bis 12 000 Ctr.— Alles iſt begeben und überall haben bis zum Schluſſe die Fabrikanten flott ee 7 8 Seite, General⸗Anzeiger. Mannheim, 21. N Weene Großh. Bad. Staats⸗ Eiſenbahnen. teinbaues fü brücke über die km 7,99 im ebm obm Sau feld mit aushub, 10 rd. 76 ebm 0 11 obm Granit quabern einem Loos vergeben werden Pläne und Bed iegen auf meinem techni Büreau auf, woſel auch An⸗ gebotsformulare abgegeben wer⸗ den. Augebote mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſind bis längſtens 14439 Donnerſtag, 5. Dezbr. l. Is., Vormittags 9 Uhr bei mir einz teichen. findet die Er⸗ Zuſchlagfriſt 3 ſtatt. Heidelberg, 15. Novbr. 1901. Der Großh. Bahnbau⸗ Inſpektor II. Cechniter⸗Slelle. Für das Tiefbauamt der Stadt Maunheim wird ein im Straßen⸗ bau erfahrener Techmiker geſucht. Bewerbungen ſind unter Bei⸗ ſügung von niſſen ſowie Augabe der galtsauſprüche und des Zen twunktes des B ienſt⸗ autrittes bis zum Samſtag, 30. Nov. 1901 an das unterzeichnete Amt ein⸗ zureſchen. 14471 Maunheim, 16. Nov. 1901. Tiefbauamt: Eiſenlohr. 5 Bekaunkmachung. Verhütung von Störungen Bezuge von Gas und Waſſer erſuchen wir unhere ver⸗ e plichen Conſumenten die Gas⸗ And Waſſermeſſer, ſowie die hung ſen zu denſelben wäh⸗ 0 zintermo 0 gu ˖ zu vert bahren und insbeſondere die Kellerladen geſchloſſen zu halten. Mannhein 3. November 1901 Die Direktion der Städt. Gas⸗ u. Waſſer⸗ werke. 18541 1* 7 II. Steigerungsaukündigung. In Folge richterlicher Ver⸗ ſügung werden am 14690 Mittwoch, 11. Dezbr. 1901, Vormittags 9 Uhr im Rarhhauſe zu Sandhofen die mach beſchrtepenen Liegen⸗ ſchaften des Tobias Schuh⸗ macher II. in Sandhofen öffeut⸗ lich zu Eigenthum verſteigert. Der eudgültige Zuſchlag er⸗ falgt, auch wenn der Schätzungs⸗ prels nicht erreicht wird. Die Übrigen Verſteigerungsgedinge können bei dem Unterzeichueten (Nachmitkags zwiſchen—5 Uhr) ingeſehen werden. Beſchreibung der Grundſtücke. Gemarkung Saudhofen. Igb. No. 1040a 510 qm Hof⸗ ralthe und Hausgarten in den N l. häckern Plan No. 11. Auf 8 fralthe ſtehen: a) ein ein ſtöckig hnhaus mit Eiſen lenenkeller und Knieſt o mit Sallung und Stitenbau Aylritt. b) eine einſtöckige Re⸗ miſe mit Stall. o) eine ein⸗ ſtöckige Scheuer mit Stall und gewölbten Keller, eſs. No. 1039 a, adf. No. 1058 b, taxirt zu M. 12000 Gwöl ſtauſend Mark). Mannheim, 31. Oktober 1901. Großh. Notariat VIII. Dr. Carlebach. 150 1* f** II. Steigerungsaukündigung. Auf Antrag der Erben des Heinrich Bergbold in Sandhofen Verſteigere ich am 14689 Mittwoch, 4. Dezbr. 190t, Vormtittags 9½ uhr im Rathhauſe zu Sandhofen die nachbeſchriebenen Grundſtücke. Der endgültige Zuſchlag er⸗ folgt, auch wenn der Schätzüngs⸗ preis nicht erreicht wird. Die übrigen Verſteigerungsgedinge können bei dem Anteeſc neten a den ebe wiſchen—5 Uhr) ugeſehen 19 0 en. Beſchreibung der Grunbſtütcke. Gemarkung Sandhofen. 1) Igb. No 187, mit Haus No. 43, geſchätzt zu M. 5000 2) Egb. No. 815, 24 ar 35 qm Acker i. Stein⸗ weg, geſchätzt u M. 800 zuſammen M. 5800 (fünftauſendachthundert Mark). Mannheim, 18. Nov. 1901. Großh. Notariat VIII. Dr. Carlebach. Zwangs⸗Berſteigerung. Am Freitag, 22. Nov. 1901, Kachmittags 2 Uhr, ich im Pfandlokale hier, 4, 5, gegen baare Zahlung im Vollſtrecungswege öffentlich verſteigern: 6600 Stück Cigarren. Mannheim, 21. Nopbr. 1901. Schmitt, Gerichtsvollzieher, D 4, 11. 14708 Sichere Exisenz. Ein gutgehendes, lan 5 be⸗ ſehendes geh 95 9655 Putzgeſchäft iſt in einer Amtsnadt des Kreiſes Heidelderg unter günſtigen Be⸗ dingungen; zu verkanſen, auch mit dem in der Hauptſtraße der Stadt gelegenen Hauſe. Die In⸗ haberin iſt bereit, die Ueder⸗ nehmerin durch Mitarbert den Wlnter über terſtützen Zur g Fundſ chaft ge die erſlen Familien. Zu erfragen in der Exped. d. Bl. höre! hormals Ferödinand Wolff. Actiengeſellſchaft für Heil-Induſtrie 14055 vormals Ferdinand Wolff. A. Wenk-Wolff. 2 8 5 Activa. Bilau;- Conto 30. Iuni 1901. Passiva. .. l. 0 An Caſſa⸗ und Wechſel⸗Conto: Beſtand Zer Aktien⸗Capital⸗Conto 2 400 000— „ Effecten⸗Conto: 5 921 767 8„ Obligalſons⸗Conto 5 2 612 000— „Betheiligungs⸗Conto 8 5 650 000„ Coutd Corrent⸗Conto: Creditoren 1618 90689 15 do. II. Aus⸗„ Accepte⸗Couto 5 8 222 5352 wärtige Niederlaſſungen 4 292 400—„ Geſetzl. Reſervefonds⸗Conto. 411000— 75 Konto⸗ Corrent⸗Conto: Debitoren 1165 764/680[0(„ Neſervef onds⸗Conto II. 8 5 100 000 „ Waaren⸗Conto:„ Dispoſitio 11 5 5 8 100 000— Vorräthe an Roh⸗ u. Betriebs⸗ 1 e ion 3 000— materialien ene de Conto: nicht erhobene— Vorräthe an Halb⸗ u. de, 900 Divdende 8 240 fabrikaten Oewinn. 1. Verluſt⸗Conto: 7 onto Erſte Dividende von 4% laut Abſch hreibung pro 1900 01 6 000— Statut 8 10 an die Herren Miſchmnen u. Fabrik⸗Inventar⸗ Aktionäre 90 1 Conto I 1 Statutariſche Tantid„me 5 0 28 202 05 „ Maſchinen⸗ u. Fabrik⸗Juven tar⸗ 4% Superdividende„96 000— Conto II 5 5 5 Gratifikationen. 6 000— Außerordentliche Rückſtellungen 100 000 92 155 V 126 115 92 781 ab Abſchreibung pro 1900/01 zacktag auf neus Mechnsus e Zug ang pro 1900% 976 963065 „ Werkzeug⸗Conto 1 5 Abſchreibung pro 1900/1 5 990.— „Gebäude⸗Conto! „ Gebäude⸗Conto II 1 ab Abſchreibung pro 1900/1 Zugang pro 1900% ᷑ m 789 651ʃ68 „ Dekünne?ß,;, „ 1 11 39 75497 0 15 III. 15 000— 181881ʃ84 „ Comptoir⸗Eiurichtungs⸗ Conto 18 829060 ab Abſchreibung pro 1900/1 1882660 16 947— „ Feuerverſicherungs⸗Conto: vorausbez. Prämie.* 6 000.— „Druck, und Inſeraten⸗Conto 1155 „ Arbeiter⸗Colonte⸗Inventar⸗Conto 14* „ Patent⸗Conto, 4 0 8 5 „ Modell⸗Conio 1— 551 986 II 5 517 990 f1 5 00 2 Soll. Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto per 30. Inni 1901. Huben —— eeeeee 555 .,., l. An Obligations⸗Zinſen⸗Conto. 8 29 900— Per Worteg vom Jahre 1900 119 297 „ Handlungs⸗Unkoſten⸗Conto. 168 254 7„ Brutto Gewinn nach Abzug ſämmllicher Be⸗ „ Statutariſchen Abſchreibungen triebs⸗ und Fabrikationsſpeſen 592 211 auf Maſchinen⸗ und Fabrik⸗Iu⸗ ventar⸗Couto 8 8 43 048 99 „ Gebäude⸗Conto. 1244481 „ Comptoir⸗Einrichtungs Conto 2 1882 60 „ Werkzeug⸗ Conto 5 2 567 20 Fuhrpark⸗Conto 5 8 2377 20 62 321 30 Erlrg⸗ Abſchreibungen auf Patent⸗Conto(ganz abge⸗ ſchrieben). 1433 80 Modell⸗ Conto(ganz abge. ſchrieben)„ 55 2571 13 4004 93 „ Bilanz⸗Conto 1 447318 711 508 94 711 505 94 5 25 Aktiengesellsehaft für Seilindustrie Gebranchemunzef, Warenzelohen, Mustersohutz, PFatentprozessse, Gutachten welche an Magen⸗ leiden, Gicht, Nheu⸗ matismus, Fetlſucht, 5 Gallenſtein leiden, ſollten die mit beſtem Erfolge an⸗ gewandte Oitronensaftkur durchmachen. 25 Eitronenſaft u. Anweiſung uur bei M. Kropp Nachf. Central⸗D, 5 N 2 0 Unterrioht auch briefl. Prospect gratis.— 97132 Alteingef. Feuer⸗ u. 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G 2, 13. 12 Lokal der Volksküche, K 5, 6 erhalten jeden Montag und Freitag von ½6 bis ½8 Uhr und Mädchen unentgeltlich Nath und Auskunft in Rechts⸗ und andern Angelegenheiten von den Frauen des Vereins Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen 61715 Bitte. In der Arbeiter Kolonie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel au warmen Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hem⸗ den, Unterhoſen, Socken und usbeſondere an Schuhwerk fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeft an die Herren Vertrauensmänner und Freunde des Vereius die herzliche Bitte, wieder Samm⸗ lungen der genannten Bekleid⸗ ungs⸗Gegenſtände gütigſt ver⸗ anſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen ent⸗ weder an Hausvater Wernigk in Ankenbück— Poſt Dürr⸗ heim und Station Klengen—, oder an die Central⸗ Sammielſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, eingeſandt werden. 12866 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſt abgeführt werden. Kaxlsruhe im Oktober 1901. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien im Großherzogthum Baden. Damen⸗ und Kinderhüte werden ſchön garnirt, unter Zuſicherung prompter Be⸗ dienung und billigſter Be⸗ rechnung. 76850 2 5, 19, part. PEPEAA Pfäülzer Wein empfiehlt über die Straße per 9000 che ohne Glas zu 40, 60 Pfg.,.— und.20, ſowie Rothwein von 60 Pfg. an. 11894 Karl Schumm, U 6, 23. 25 8 8 N— Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, dass heute Vormittag 4 Uhr unser lieber Gatte, Vater, Sohn, Bruder, Onkel und Schwager Herr Mar von Kunzendorff 5 nach langem schwerem Kranksein sanft entschlafen ist. NMamens der trauernden Hinterbliehenen Therese von Kunzendorff geb. Zilke. Mannheim, den 21. Noxyember 1901. 18709 Die Beerdigung findet Freitag, den 22. November, Nachmittags 3 Uhr, vom Friedhofe aus statt. für Jeil⸗Juduſſth vormals Ferdinaud Wolff, Mannh 1 Neckarau. Bei der in der he ordentlichen Generalverſaun lung vorgenommenen zänzungswahl in den Auff rath wurden folgende Herren gewählt: „ Kürſtl. Fürſtenbergiſcher Kammerrath Bün in Nonaueſchingen. Mannheim⸗Neckarau, den 15. November 1901. Aktiengeſellſchaft für Seil⸗ Induſtrie, vormals Ferdinand Molff, Ad. Wen 108 15 Jopfwaſchen für Danen iſt immer von größter J, bei ſachgemäßer Behaudlung des Wcen daſſelbe wird dadurch nicht uur von Schmutz, Staub ud den läſtigen Kopf ſſchuppen gründlich geteini gt, ſondern e werden auch die bereits abgeſtorbenen und bernachläſſigt Haare zu neuem Wachsthum angeregt, durch ſorgfällige Ausſchneiden der geſpaltenen Haarſpitzen. Mein ſeparaler Damen⸗Friſir⸗Salon iſt mit den anerkannt beſten Appara alen zum Kopfwaſchen ausgeſtattet, das Trocknen der Hagre ge ſcchieht mit den neueſten 110786 Warm⸗Luft⸗Haartrocken⸗Apparaten. 95 Erkältungen ſind gusgeſchloſſen, da die Haare auf dle und geſündeſte Weiſe vollſtändig getrocknet werden Kalte und warme Bäder zu jeder Tageszeit. Heh Urbac 1 9 blanien e PE tadelloser oldde, plet; in 38310 Schmächezuſtände. Mäuner erhalten ihre volle Mannes⸗ kraft wieder durch meinen eigens hierzu Juhrung billig konſtruirten Apparat.— DErfolg sofort! B. Lan B. Lʒangen, b.8. OrrodansSOHNsUo, MANNHEIM an Verbindungsbandl, Tel.&b. Sägewerk Anfertigung jeder Art geschnittener Hölzer. Lager von geschnittenem u. rundem Holz. Hobelwerk Fussböden, Lambris, Verkleidungen, Kchlleisten, Thüren- Fabrik Zimmerthüren, fertig und nach Maass. Aufertigung von Hausthütren, Vertäfelungen ete, Kisten-Fabrik. 11872 — keine Zähne und Wurzein ſollen mehr ausgezogen werden. 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