540 Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, (Badiſche Volkszeitung.) durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszei Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telegramm⸗Adreſſez „Jvurnal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen untier Nr. 2821. (Mannheimer Volksblatt.) tung. Telephon: Redaktion: Nr. 377. Politiſche Ueberſicht. Maunnheim, 5. Dezember 1901. Der Reichstag berieth geſtern bis 6 Uhr, um dann die Fortſetzung auf heute zu bertagen. Nach Gothein ſprach für die Reichspartei der Abg. Gamp. Er bezeichnete die Vorlage als für die Landwirthſchaft ungenügend; insbeſondere ſprach er den Wunſch aus nach Ver⸗ zollung von Gerſte und Hafer zu den nämlichen Zollſätzen wie Weizen und Roggen, ſowie nach Erhöhung des Zolles auf Futter⸗ mittel, insbeſondere auf Mais. Er iſt damit einverſtanden, daß der Mehrbetrag aus den Getreidezöllen für Wittwen⸗ und Waiſenverſorgung Verwendung finden ſoll. Zu den Sozial⸗ demokraten und Freiſinnigen gewandt, ſchloß Redner mit den Worten:„Wer den Bauernſtand vernichten hilft, der untergräbt auch Krone und Altar!“ Auch der polniſche Abgeordnete b. Komierowski ſtellte ſich im Allgemeinen auf den Boden der Vorlage, hielt es aber für nöthig, daß mit Rückſicht auf die gewerblichen Arbeiter in Zeiten der Noth bei ſehr hohen Getreide⸗ preiſen eventuell eine Aufhebung der Zölle erfolgen könne. Handelsſtatiſtik. Die in Angriff genommene Neuordnung des Zolltarifs hat der deutſchen Handelsſtatiſtik eine ganze Reihe neuer Anreg⸗ ungen dargeboten. In ſolcher Ausführlichkeit und Mannig⸗ faltigkeit ſind die ſtatiſtiſchen Unterlagen unſeres auswärtigen Handels bisher noch niemals zur Darſtellung gelangt, wie in den letzten Monaten. Die Reichhaltigkeit dieſer Veröffentlichungen ſchließt indeſſen auch die Schwierigkeit in ſich, daß die eine ſtati⸗ ſtiſche Information Suchenden in Zweifel gerathen könnten, wel⸗ ches Ziffernmaterial ihnen in zweckmäßigſter und zuverläſſigſter Weiſe die gewünſchte Aufklärung gewährt. Es iſt daher erfreu⸗ lich, daß ein im Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt auf Veranlaſſung des Staatsſekretärs Grafen Poſadowsky bearbeiteter Band„Aus⸗ wärtiger Handel des deutſchen Zollgebiets“ ſolchen Wünſchen ſo gut wie nur irgend möglich zu genügen beſtrebt iſt. Den haupt⸗ ſächlichen Inhalt des Werkes bietet eine Darſtellung des Spezial⸗ handels des deutſchen Zollgebietes in den Jahren 1889 bis 1900. Demgemäß ſind in der Einfuhr diejenigen Waaren zuſammen⸗ gefaßt, welche unmittelbar beim Uebergange über die Zollgrenze oder beim Eingang aus Freibezirken, von Niederlagen oder Kon⸗ ten in den freien Verkehr übergeführt oder zur Veredelung für Rechnung eines Inländers zollamtlich abgefertigt worden ſind. Ein den ſtatiſtiſchen Ueberſichten vorausgeſchicktes alpha⸗ betiſches Regiſter zum ſtatiſtiſchen Waarenverzeichniß weiſt zunächſt die einzelne Waarengattung nach, die hiernach in den Tabellen für den Spezialhandel leicht auffindbar iſt und ſich in ihrer handelsſtatiſtiſchen Entwicklung von Jahr zu Jahr genau berfolgen läßt. Ein zweiter Theil gibt hieran anſchließend in gleicher Ausführlichkeit für das Jahr 1900 die Herkunfts⸗ und Beſtimmungsländer an, wodurch auf die Geſtaltung unſerer Wirthſchaftsgebahrung bemerkenswerthe Streiflichter fallen. Zu bedauern iſt unſeres Erachtens, daß nicht ähnlich vollkommene Handelsſtatiſtiken auch für diejenigen Staaten vorliegen, mit benen Deutſchland demnächſt in Handelsvertragsverhandlungen einzutreten gedentt. Manche Frage würde leichter ſich beant⸗ worten, mancher Zweifel ſchneller ſich beſeitigen laſſen, wenn die Handelsſtatiſtit in den auswärtigen Staaten annähernd ſo ein⸗ dringend durchgearbeitet wäre, wie in Deutſchland. Kanalbauten und Arbeitsloſigkeit. Man ſchreibt uns: Den größten Antheil an dem Verkehr auf Binnenwaſſerſtraßen nehmen die Ströme; auch auf den Kanälen vollzieht ſich, trotz ihrer im Verhältniß zu den Strö⸗ eecla Inſerate.. 25„ 17 Expedition: Nr. 218. RE Geleſenſte und verbreilelſte Zeitung in Maunheim und Angebung. E 6, 2. eee,, Ur. 566. Donnerſtag, 5. Dezember 1001.(Mittagblatt.) men weniger günſtigen techniſchen Eigenſchaften, eine Zunahme des Verkehrs, die den vollgiltigen Beweis für die Fähigkeit der künſtlichen Waſſerſtraßen liefert, den hoch geſtellten Anfor⸗ derungen des Handels zu genügen. Die Ströme beſitzen den be⸗ deutſamen Vorzug, daß ſie die ausgiebigſte Verwendung der Dampfkraft zur Fortbewegung der Schiffe geſtatten, während dieſe Arbeitsleiſtung wenigſtens auf den älteren Kanälen vom Menſchen oder vom Zugthier gefordert wird. Die neu erbauten Waſſerſtraßen geſtatten zwar die Verwendung der Dampfkraft — ſo verſehen auf dem Dortmund⸗Ems⸗Kanal meiſtens Schlep⸗ per den Zugdienſt— der Schifffahrtsbetrieb auf den alten Ka⸗ nälen befindet ſich aber noch ſozuſagen auf dem Standpunkte, den er vor hunderten von Jahren eingenommen hat; die Errun⸗ genſchaften der Technik unſerer Tage ſind ſpurlos an ihm vorüber⸗ gegangen. Allerdings iſt das Beſtreben nicht zu verkennen, hierin Wandel zu ſchaffen, wie die auf dem Oder⸗Spree⸗Kanal und dem Finow⸗Kanal angeſtellten Verſuche zur Beſſerung der Ver⸗ hältniſſe, ſowie die Verwendung der Wattboote auf der, einer künſtlichen Waſſerſtraße nahekommenden Oberhavel beweiſen; indeß iſt es bei dieſen vereinzelten Fällen geblieben. Und doch würde die allgemeine Verwendung von Maſchinenkraft zur Be⸗ förderung von Schiffen im Kanal ganz erhebliche wirthſchaftliche Vortheile mit ſich bringen, die die Koſten ſelbſt umfangreicher Verſuche ſehr bald aufwiegen würden!— Der Mangel eines genügenden techniſchen Forkſchrittes der Kanalſchifffahrt macht ſich noch in anderer Weiſe fühlbar. Die veralteten Betriebsein⸗ richtungen liefern nämlich den Gegnern der Waſſerſtraßen will⸗ kommene Gelegenheit, die neuen Projekte in ungünſtigſter Weiſe zu zeichnen und ſo die Entwickelung der Binnenſchifffahrt, wenn auch nicht lahm zu legen, ſo doch zu verzögern. Daß durch die mißgünſtigen Einflüſſe die Realiſtrung der Projekte überhaupt verhindert werden könnte, iſt ausgeſchloſſen. Aber auch ſchon die Verzögerung der Ausführung bleibt bedauerlich; denn je länger dieſe wirkſam bleibt, deſto ſpäter wird der wirthſchaftliche Nutzen erreichbar, den Waſſerſtraßen darbieten, und beſonders der heu⸗ tige geſchäftliche Nothſtand macht den entgehenden Gewinn dop⸗ pelt fühlbar. Ein Univerſalmittel zur Beiſeitigung der mit die⸗ ſem Nothſtande verbundenen Arbeitsloſigkeit iſt noch nicht gefun⸗ den, wird auch nie gefunden werden. Man kann auch den Bau der großen Verkehrslinien als ſolches nicht anpreiſen. Zweifel⸗ los würde aber damit eine Milderung der Nothlage herbeigeführt werden. Denn neben der unvermittelten Schaffung der Arbeits⸗ gelegenheit würde in mittelbarer Weiſe die, ſchon durch Sicher⸗ ſtellung der Bauausführung der Induſtrie zu Theil werdende Anregung eine ſegensreiche Wirkung ausüben. „Bapprochement avee Allemagne,“ Annäherung an Deutſchland, das iſt es, was der Abg. Maſſabuau von der Tribüne der franzöſiſchen Kammer herab ſeinen Landsleuten empfohlen haben will. So ſteht es nämlich zu leſen im amtlichen Stenogramm; in Wahrheit ſprach Maſſabuau ſogar von der„Alliance“ mit Deutſchland, die er der mit England vorziehen würde. Im Stenogramm ſoll er ſeinen Ausdruck abgeſchwächt haben, weil der Sohn Ferrys ihm mit Beweiſen an der Hand dargelegt häkte, daß die Berufung auf eine Bündnißpolitik ſeines Vaters mit Deutſchland eine ge⸗ häſſige Erfindung der Parteien ſei. Das iſt aber ein Spiel mit Worten. Jedermann weiß, daß ſchon der Verſuch Ferrys, ſich Deutſchland zu nähern, ihn ſein Amt koſtete und alſo ein Bünd⸗ niß mit Deutſchland gar nicht in diplomatiſcher Erwägung ſtand. Im Uebrigen iſt aber Maſſabuau nicht der Mann, der ſich zurück⸗ zieht, auch nicht vor dem Lärm ſeiner Feinde. Aehnlich wie mit der Kammer verhält es ſich auch mit der Preſſe. Die Morgen⸗ blätter haben die Ausführungen Maſſabuaus nur in wenigen kurzen Sätzen zuſammengefaßt, und die Maſſabuau partei⸗ politiſch naheſtehenden Organe gehen mit einigen ſcherzhaften Wendungen über die Sache hinweg. So ſagt der„Gaulois“: Die Frage iſt, wie es ſcheint, recht brennend! Das„Echo de Paris“! meint ſpöttiſch: Man ſieht, Herr Maſſabuau iſt ein Feind ſchwerer Löſungen!!! Im gleichen Tone bemerkt der„Figaro“: Das iſt denn doch kühn! Der„Ra⸗ dical“: In der That äußerſt einfach! Es handelt ſich ja nur um ein Bündniß mit Deutſchland. Die„Libre Parole“ meint ent⸗ ſchuldigend von ihrem Freunde, er ſei manchmal doch beſſer inſpirirt geweſen als diesmal. Der„Rappel“ will feſtſtellen können, daß die Worte Maſſabuaus auf die Anweſenden wie ein kalter Waſſer⸗ ſtrahl gewirkt hätten. Auch die nationaliſtiſche„Patrie“ bedauert dieſe Worte ihres Freundes. Die Politik aller guten Franzoſen gehe weder auf ein Bündniß mit Deutſchland, noch auf ein ſolches mit England. Von den Abendblättern widmet der„Temps“ einen langen Leitartikel der Rede des Sozialiſten Bourrat, ſtraft aber Maſſabuau mit Schweigen. Das gleiche thun die„Debats“ und die nationaliſtiſche„Liberté“. Der Abg. Maſſabuau gehört der nationaliſtiſchen Gruppe an. Er iſt Advokat und vextritt den altklerikalen und altradi⸗ kalen Wahlkreis Eſpalion im Departement Aveyhron Er redet gern und mehr als ſeiner politiſchen Bedeutung entſpricht und zeigt ſich dann oft als ein Starrkopf, der, wenn es ihm einfällt, auch ſeine eigenen Wege geht. Darnach wird man ſich hüten müſſen, ſeinen Worten ein allzu großes Gewicht beizulegen. Immerhin aber wird es nützlich ſein, wenn die Franzoſen daran gewöhnt werden, Gedanken öffentlich ausſprechen und erörtern zu hören, die recht Viele in ihres Buſens Kämmerlein hegen. In dieſer Beziehung iſt die deutſchfreundliche Aeußerung Maſſa⸗ buaus um ſo werthvoller, als ſie nicht unter dem Druck einer augenblicklichen Verlegenheit erfolgt. Als Frankreich in der Klemme von Faſchoda ſaß, lernte ja ſogar Dsroulsde beten! Deutſches Keich. B. N. Karlsruhe, 4. Dez.(Neuwahlen.) In Folge der Ungiltigkeitserklärung der Wahl Grüningers muß für den II. Bezirk Neuſtadt eine Neuwahl von Wahlmännern ſtatt⸗ finden. Dieſe ſoll am 10. Dezember erfolgen. Die Neuwahl in Wertheim⸗Waldürn wurde für den 20. Dezember in Ausſicht genommen. Dort wählen dieſelben Wahlmänner. Karlsruhe, 4. Dez.(Das neue Grundbuch⸗ recht.) In der Anſprache des Staatsminiſters von Brauer an die Stände iſt bemerkt, daß die jetzige Organiſation des Notariats und die Einführung des neuen Grundbuchrechts zu einer be⸗ deutenden Belaſtung der Staatskaſſe geführt habe. Man hätte noch hinzufügen können, daß auch die Gemeindekaſſen ſehr ſtark belaſtet wurden. An vielen Orten mußte nämlich ein zwefter Rathſchreiber angeſtellt oder der bisher geringe Gehalt des Bürgermeiſters erhöht werden. So wichtige Rechtsänderungen laſſen ſich eben nicht ohne erhebliche Mittel durchführen. Daß die gewählte Art der Organiſation, durch reiſende Grundbuch⸗ beamte die Geſchäfte beſorgen zu laſſen, theuer zu ſtehen kommen wird, das ſah man der Einrichtung auf den erſten Blick an. Immerhin wurden die großen Koſten dadurch mitverurſacht, daß die Arbeiten ſehr beſchleunigt worden ſind. Dank der thätigen Mithilfe aller Betheiligter iſt dies gelungen. Wenn auch die Zu⸗ ſage des Staatsminiſters Nokk hinſichtlich des Zeitpunktes der Einführung des Reichsgrundbuchrechts(Jahr 1900) nicht inne⸗ gehalten wurde, ſo iſt doch am 1. Dezember d. J. in allen Land⸗ gerichtsbezirken mit Ausnahme Mosbach's das neue Grundbuch⸗ recht größtentheils eingeführt. Auch der Bezirk Mosbach ſoll, wie wir hören, bald nachfolgen. Nach dem Einführungstermin können keine neuen Vorzugs⸗ und Unterpfandsrechte mehr ein⸗ getragen werden. Insbeſondere ſind die bedungenen Unter⸗ Musſietier Horn. Ein Soldatenroman von Arthur Zapp. (Nachdruck verboken 5)(Fortſetzung.) Der Sergeant lieſß ſeine Leute eine Viertelſtunde früher als ſonſt antreten und ſah ſich„den Putz“ mit der eindringlichſten Auf⸗ merkſamkeit an. Weber, der Ruſſe, der immer ſehr malproper zum Dienſte kam, mußte noch einmal in die Stube hinauf, um die Knöpfe un ſeinem Rock nachzuputzen. Als der Hauptmann auf dem Kaſernenplatz erſchten und des aufſichtführenden Leutnants Kommando ertönte, ſtanden die Rekruten wie die Bildſäulen. Der Hauptmann ging muſternd die Front hinab. Seine Augen ſchienen durch und durch zu ſehen, beſonders das rechte, vor dem er ein Monokle trug. Seine ſtetig gerunzelten Brauen gaben ihm, im Verein mit dem langen, ſtarken Schnurrbart etwas Strenges, Furchteinflößendes. Nach der Beſichtigung ließ er ſich ein paar Uebungen vormachen. Dabei wurden ſeine Mienen immer finſterer, und endlich brach der Zorn los. „Die Kerle haben ja ſo gut wie gar nichts gelernt. Herr Leur⸗ nant Wittich, das iſt ja eine ganz unerhörte Lotterei. Na, nür gut, daß ich wieder da bin. Mit der Bummelei iſt's nun vorbei. Das ſage ich Euch. Ich laſſe Euch exerzieren, daß— Was iſt denn das da?“ Der Scheltende blieb vor dem unglücklichen Ruſſen ſtehen und ſtarrte ihn entſetzt an, als erblickte er etwas Unerhörtes, noch nie Dageweſenes, „Der Kerl erſäuft ja förmlich in ſeiner Halsbinde. Nur gut, daß er ſo große Eſelsohren hat, ſonſt wäre ſie ihm ſchon über den Kopf hinweggerutſcht.“ —— In der That, die Halsbinde ſaß dem Ruſſen dicht an den Ohren. Es ſtellte ſich heraus, daß die Schnalle geriſſen war und daß die Binde nur noch ganz loſe am Halſe ſaß. Wuthſchnaubend drehte ſich der Hauptmann nach ſeinem Schatten, dem Feldwebel um, der ihm getreulich auf dem Fuße folgte. „Notiren Sie!“ ſchrie er.„3 Tage Mittelarreſt wegen unvor⸗ ſchriftsmäßigen Anzuges. Da ſoll doch der Deibel dreinſchlagen.“ Alle Rekruten durchrann ein Schauder. Der Hauptmann ſchritt weiter die Front hinab, um noch einmal ſtrenge Muſterung zu halten. Weſtphal, der wohlgenährte Kammerdiener, war der Zweite, der des Compagnie⸗Chefs ganz beſonderen Zorn erregte. „Der Mann hat ja einen ganz reglementswidrigen Bauch,“ ſchalt er.„Sergeant Thielke, nehmen Sie mir den Menſchen ordentlich heran. In 4 Wochen muß das überflüſſige Fett verſchwunden ſein. Verſtanden? Da ſoll doch der Deibel dreinſchlagen!“ „Zu Befehl, Herr Hauptmann.“ Jetzt blieb der Geſtrenge vor Paul Horn ſtehen. „Wie alt?“ fragte er. „19 Jahre, Herr Hauptmann.“ „Alſo ein Freiwilliger. Ich werde Sie im Auge behalten. Das ſage ich Ihnen, laſſen Sie ſich je etwas Ernſtliches zu Schulden kommen, dann kriegen Sie im ganzen Leben die Treſſen nicht.“ Es herrſchte am Abend eine ziemlich gedrückte Stimmung im Zimmer Nummer 15. Der Ruſſe fehlte; der ſaß bei Vater Philipp bei Waſſer und Brod und mußte auf harter Pritſche kampiren. „Kinder, kommt, trinken wir eins!“ forderte endlich Weſtphal auf, der immer am beſten bei Kaſſe war, denn er hatte ſich in ſeiner früheren Stellung 2⸗ bis 3000 Mark ere Aber die meiſten machten betrübte Geſichter. Scharff zuckte die Achſeln. Die 6 Mark, die ihm ſeine Mutter geſpendet, waren längſt verthan. Paul Horn hatte zwar noch einige Mark von dem Geld, das er aus Berlin mit nach der Garniſon gebracht hatte, aber er hatte ſich äußerſte Sparſam⸗ keit zum Geſetz gemacht, denn es war ſehr fraglich, ob er darauf rechnen konnte, von ſeinen, ſelbſt wenig bemittelten Verwandten einen Nachſchuß zu erhalten. Bei Rühl und Lehmann, zwei ſehr leichtſinnigen Brüdern, war wieder einmal Matthäi am letzten. „Na, Kinder,“ ſagte Weſtphal,„zu einem Landwehrtopf wird's doch noch reichen. Er nahm ſeine Mütze und ging einſammeln. Er ſelbſt ſpen⸗ dete 50 Pfennig, ein Zweiter 30, ein Dritter 20, ein Vierter 10 Pfennig. Fröhlich ſtiegen ſie alsbald in die Cantine hinab, die ſich unten im Keller neben der Mannſchaftsküche befand. Es war ein ziemlich großer Raum, der etwa für 150 Mann Unterkunft bot. Die Ausſtattung war natürlich ſo einfach als möglich. Lange Tiſche, davor Bänke; nur einige wenige Stühle waren vorhanden. In der Mitte des Zimmers war ein freier Raum. Der Schänktiſch war ebenfalls von großer Einfachheit. Allerlei kalte Eßwaaren lockten, daneben gab es Bier, Schnaps und Cigarren. Auch die mannig⸗ fachſten Kolonialwaaren ſtanden zum Verkauf feil. Die Haupt⸗ zierde der Kantine war ein ſchlichtes Pianino, das an einer Längs⸗ wand ſtand und Eigenthum des Kantinenpächters war, eines früheren Regimentsſchuſters, der den Rang eines Feldwebels bekleidet hatte. Der Mann zahlte 4000 Mark Pacht; trotzdem machte er ſo gute Ge⸗ ſchäfte, daß er, wie man ſagte, auf dem Wege war, ein wohlhabender Mann zu werden. Außer ihm bediente ein Gehilfe, ein gelernter Kaufmann, und die Nichte des Cantinenpächters, ein junges Mädchen von ungefähr 17 Jahren. Der Landwehrtopf, ein Weißbierglas, das ſechs Seidel bayeriſch Bier enthielt, wurde beſtellt und machte die Runde. Dem Erſten folgte ein Zweiter und dieſem ein Dritter. Dabei erzählte der behäbige Weſtphal allerlei komiſche Erfahrungen aus ſeinem Leben. Die allgemeine Luſtigkeit ſtieg, als Rühl ein paar ſeiner drolligen Kunſtſtücke zum Beſten gab. Dann ſetzte ſich Scharff ans Klavier und ſtimmte das alte Soldatenlied an: Das ſchönſte Leben auf der Welt Führt der Soldat, zieht er ins Feld Je weiter die jungen Soldaten ſangen, deſto heller flammte die Begeiſterung, deſto freudiger blitzten die Augen und deſto duntler rötheten ſich die Wangen. Was ſie ſangen, empfanden ſie, und die jungen Herzen klopften hoch vor Stolz und frohem Selbſtgefühl. Vergeſſen waren die ungeheuren Anſtrengungen, denen ſie ſich in ihrem neuen Beruf auszuſetzen hatten, und den Druck der Feſſeln, die ihnen die eiſerne militäriſche Disziplin auferlegte, empfanden ſie nicht mehr. Sie ſangen mit ſchmetternden Kehlen, mit Enthuſiasmus, mit voller 2. Seſte. General⸗Anzeiger. Mannbeim, 4. Dezember. pfandsrechte(Obligationen) weggefallen und werden deshalb dom Amtsgericht keine Unterpfandsverſchreibungen mehr ge⸗ ertigt. An deren Stelle ſind Hypotheken und zwar zumeiſt ſog. Sicherungshypotheken getreten, für die ein Hypothekenbrief nicht ausgeſtellt wird. Uebrigens kommt es vor, daß im gleichen Landgerichtsbezirke in einzelnen Orten noch Unterpfandsrechte, in andern aber Hypotheken beſtellt werden müſſen, weil das neue Recht wegen noch nicht vollendeter Lagerbücher oder aus andern Gründen nicht für den ganzen Bezirk einheitlich in Kraft geſetzt werden konnte. Darmſtadt, 4. Dez.(Die Eheſcheidung des großherzoglichen Paares) ſoll durch einen beſondern Senat des hieſigen Oberlandesgerichts, bei dem der Großherzog Recht nehmen will, ausgeſprochen werden. Dadurch wird jeder Schein vermieden, daß beſondere Dinge zu verheimlichen ſeien. Da die gerichtliche Verhandlung noch nicht begonnen hat, ſo kann, wie anderwärts fälſchlich behauptet worden iſt, auch die Ent⸗ ſcheidung noch nicht gefallen ſein. Die Tochter des fürſtlichen Paares, Prinzeſſin Eliſabeth, dürfte während ihrer Kinderzeit bei ihrer Mutter bleiben, wird aber auch einen Theil des Jahres bei ihrem Vater verweilen, der mit großer Liebe an ſeiner Tochter hängt. Sobald die Prinzeſſin erwachſen iſt, wird ſie jedenfalls Anm hieſigen Hofe die Stellung erhalten, die ihr als einer heſſiſchen zukommt. Wie nach der Köln. Ztg. verlautet, gedenkt er Großherzog ſeine zur Zeit bei ihm weflende Schweſter nach Kiel zu begleiten und das Weihnachtsfeſt in der Familie des Prinzen Heinrich zu verbringen. Aus Stadt und Cand. Mannheim, 5. Dezember 1901. Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Mittwoch, 4. Dezember. Die Beſchäftigung der Arbeitsloſen im Winter (Schluß.) Oberbürgermeiſter Beck theilt mit, daß ein Antrag des Stvo. Schneider u. Gen. eingelaufen iſt, den Lohn für die Arbeitsloſen auf M..70 pro Tag zu erhöhen. Str. Vogel tritt für die Gewährung eines Lohnes von M..70 ein, mit dem Hinweis, daß ein ſolcher Lohn immer noch ein mini⸗ maler ſei. Er beſpricht die Vergleiche mit anderen Städten, die er als nicht zutreffend und für Mannheim nicht maßgebend bezeichnet. Sty. Friebrich König: Meine Parteifreunde haben dieſe Vor⸗ Llage geprüft mit dem Ernſt, den ſie erfordert und ohne jede Vorein⸗ genommenheit. Sie ſind zur Anſicht gekommen, daß der Vorlage des Stadtraths zuzuſtimmen und weitergehende Anträge aus dem Hauſe abzulehnen ſeien. Wir ſind für einen Arbeitslohn von M..50 und nicht für M..70. Wir tragen das volle Bewußtſein, daß 2 Mark g. für eine Familie nicht viel iſt, wir wiſſen auch, daß 2 Mk. 80 Pfg. nicht zu viel ſind. Es liegt uns ferne, Demjenigen, was die berſchiedenen Redner nach dieſer Richtung ausgeführt haben, irgend inen Widerſpruch entgegenzuſetzen, im Gegentheil, ich bekenne, dieſe usführungen haben nach der menſchlichen Seite etwas durchaus an⸗ ſprechendes.(Zuruf bei den Sozialdemokraten: Aber?) Ich gebe 0 daß die Arbeiter Anſpruch haben auf Wohlwollen. Aber mit Wohlwollen allein kann man die Geſchäfte der Stadt nicht führen. (Widerſpruch bei den Sozialdemokraten.) Jeder weiß, daß man auch in ſeinen Privatperhältniſſen nicht immer Dasjenige thun kann, wozu Einem das Wohlwollen führt. In öffentlichen Dingen kann man das erſt recht nicht. Nicht wir ſind es, welche die Koſten bezahlen, ſondern ie Steuerzahler ſind es, über deren Mittel wir verfügen. Ich möchte ebe perſönliche Diskuſſton fernhalten, aber der Sache muß ich auf den Grund gehen. Ich möchte hinweiſen auf die ſtadträthliche Vorlage. Sie finden da, daß die wirkliche Arbeitskeiſtung kaum die Hälfte des Werthes darſtellt. Sie finden in der Vorlage ausgeführt, daß die Stadt für die Arbeiten, welche ſie durch die Veſchäftigungsloſen aus⸗ führen läßt, das Mehrfache von Demjenigen bezahlen muß, was ſie zu bezahlen hätte, wenn ſie die Arbeiten durch leiſtungsfähige Unter⸗ nehmer ausführen ließe. Es kann nur begrüßt werden, daß die Stadt nicht fiskaliſch iſt, ſondern auch ſozial denkt. Es liegt ein Nothſtand vor, und die Stadt darf nicht mit verſchränkten Armen da⸗ hen, ſondern ſie muß eingreifen. Wenn die Stadt nun die Arbeits⸗ ſen zu beſchäftigen ſucht, anſtatt ſie auf den Weg der Armenunter⸗ ützung zu verweiſen, ſo thut ſie einen ſozialen Schritt, der ſehr zu grüßen iſt, Aber dieſe Maßnahmen dürfen nicht ſo geſteigert wer⸗ den, daß ſie die Zahl der Arbeitsloſen zu vergrößern geeignet ſind. (Widerſpruch bei den Sozialdemokraten.) Wie ſchon Herr Bürger⸗ meiſter von Hollander ausgeführt, beträgt der Lohn, welchen die In⸗ Zuſtrie zur Zeit zu zahlen in der Lage iſt, vielfach nicht mehr als 250., und wir haben gehört, daß an anderen Orten noch viel ſweniger bezahlt wird. Wenn wir nun den Arbeitslohn auf M..70 öder M..80 erhöhen, ſo vermehren kvir dadurch die Zahl der Arbeitsloſen, vermehren den Anreiz, die Privatinduſtrie zu verlaſſen und bei der Stadt in Arbeit zu treten.(Lärm bei den Sozialdemo⸗ kraten.) Ich weiß, daß ich Sie(zu den Sozialdemokraten gewendet) nicht überzeugen kann, aber Ihr Widerſpruch hält mich nicht ab, meine Ueberzeugung auszuſprechen. Wenn Sie höhere Löhne bezahlen, Werben Sie die Arbeiter aus der Privatinduſtrie anziehen, nicht nur der höheren Löhne wegen, ſondern auch der minderen Arbeitsleiſtung und der weniger ſcharfen Kontrolle wegen.(Ohorufe bei den Sozial⸗ demokraten.) In der Stadt gibt es ſehr Viele, welchen ſchon dieſe Vorlage zu weit geht und ſich mit ihr gar nicht befreunden können. Bs iſt des halb gerade im Intereſſe der Vorlage zu wünſchen, daß der Bogen nicht zu ſtraff geſpannt, ſondern Maß gehalten wird. Ich weiß, daß Ihnen(zu den Sozialdemokraten gewendet) meine Aus⸗ führungen vielleicht nicht ſehr menſchenfreundlich klingen. Aber darum bekümmere ich mich nicht. Oberſte Pflicht iſt es, ſich ſelbſt zu prüfen:„Was iſt meine Pflicht?“ Und oberſte Pflicht iſt es auch, den Muth zu haben, dieſe ſeine Pflicht zu bekennen. Redner ſchließt mit der Bitte um Annahme der ſtadträthlichen Vorlage.(Beifall rechts, lebhafter Widerſpruch links.) Fe ige erklärt, daß ſeine Fraktion mit Ausnahme eines einzigen Mitgliedes der ſtadträthlichen Vorlage zuſtimme. Wir ſind auf dieſen Standpunkt gelangt auf Grund der Prüfung der Vorlage und wir ſind in dieſem Standpunkt beſtärkt worden durch das, was heute Herr Bürgermeiſter von Hollander geſagt hat. Die gegneriſchen Ausführungen haben uns in dieſer Anſicht nicht erſchüttert. Ich ver⸗ wahre mich ſelbſtverſtändlich für mich und meine Parteifreunde gegen die Schlußfolgerungen, die daraus gezogen werden. Auch wir ſind der Anſicht, daß M..50 ein genügendes Auskommen für eine Arbeiterfamilie nicht bilden. Das ſoll es auch nicht ſein, ſondern es ſoll nur die Arbeiter vor der äußerſten Noth ſchützen(Lärm bei den Sozialdemokraten und ironiſche Zurufe), um die Familie nicht vor die Nothwendigkeit zu ſtellen, Armenunterſtützung zu beziehen, weil der Arbeiter ſonft um ſeine politiſchen Rechte kommt. Ein Tagelohn bon M..80 erhebt ſich über den ortsüblichen Tagelohn, er erhebt ſich noch mehr, wenn man die kurze Arbeitszeit im Winter berück⸗ ſichtigt. Wird der Lohn über M..50 feſtgeſetzt, ſo beſteht die Ge⸗ fahr, daß von auswärts Arbeiter herbeigezogen werden und dieſe ſpäter den anſäſſigen Arbeitern Konkurrenz machen. Der Lohn von 2 M. 50 Pfg. iſt eine Art von Freigebigkeitshandlung(großer Lärm bei den Sozialdemokraten), er bedeutet ein großes Entgegenkommen. Stv. Bolze: Bei den Arbeitsloſen haben wir drei Gruppen zu unterſcheiden: die erſte Gruppe ſind die Induſtrie⸗ und Heimarbeiter, die zweite Gruppe ſind die Saiſonarbeiter und die dritte Gruppe ſind die Arbeitsſcheuen. Die erſte Gruppe ſind diejenigen, welche von der ſchlechten Konjunktur am Meiſten getroffen werden, die auch der Unterſtüzung am Meiſten be⸗ dürfen, denen aber auch eigentlich am Schwerſten zu helfen iſt. Sie ſind an die Arbeit im Freien nicht gewöhnt, zu Werkſtätten⸗ arbeiten können ſie nicht herangezogen werden, da ſie ja hierdurch wieder anderen Arbeitern Konkurrenz machen würden. Die Arbeiter aus der Induſtrie werden durch einen Lohn von 2,80 M. nicht verführt, ihre Plätze zu verlaſſen und zur Stadt zu gehen. Der induſtrielle Arbeiter wird ſelbſt für einen kleineren Lohn an ſeiner Arbeitsſtelle bleiben, er hat ſein Geſchäft gelernt, er hofft auf beſſere Zeiten und es iſt ihm auch peinlich, ſolche Nothſtandsarbeiten zu verrichten.(Sehr richtig bei den Sozial⸗ demokraten.) Auch wenn die Stadt 3 Mark pro Tag bezahlt, wird ſie noch keinen Induſtriearbeiter zum Aufgeben ſeines Arbeitsplatzes beranlaſſen. Etwas anders liegt die Sache bei den Saiſonarbeitern, alſo zunächſt den Bauhandwerkern. Dieſe wiſſen, daß ihre Arbeit mit dem Eintritt des Winters aufhört, ſie beziehen mit Rückſicht hierauf im Sommer höhere Löhne. Bei dieſer Arbeitergruppe muß Selbſthilfe eintreten und ſie iſt viel⸗ leicht die erſte, bei der eine Arbeitsloſenverſicherung am Platze iſt. Was die dritte Gruppe anbelangt, ſo begrüße ich es, daß jetzt ein Unterſchied gemacht wird zwiſchen den ordentlichen Arbeitern und den Arbeitsſcheuen und ich empfehle den techniſchen Aemtern, auf dieſe Auswahl eine ganz beſondere Sorgfalt zu verwenden. Wenn es für den ordentlichen Arbeiter ſchon unangenehm iſt, mit ſol⸗ chen Arbeiten beſchäftigt zu werden, ſo ſchämt er ſich geradezu, neben jeden Lump geſtellt zu werden. Redner verweiſt darauf, daß auch in vielen induſtriellen Etabliſſements gewiſſermaßen Nothſtandsarbeiten verrichtet werden durch das Arbeiten auf Lager, was den betreffenden Fabrifen viele Hunderttauſende koſte. Aber wenn die Lager voll ſeien und kein Abſatz exiſtire, ſei eben nichts mehr zu machen. Im Intereſſe der armen indu⸗ ſtriellen Arbeiter iſt Redner für Genehmigung eines Arbeits⸗ lohnes von 2 M. 70 Pfg.(Beifall bei den Sozialdemokaten.) Stv.⸗V. v. Harder tritt für den ſtadträthlichen Antrag, für den auch alle Parteifreunde des Redners ſtimmen würden, ein. Der gemachte Vorwurf zu großer Fiskalität ſei unberechtigt, denn kein Redner habe die Mehrkoſten ins Feld geführt, ſondern nur auf die Folgen aufmerkſam gemacht, welche durch eine Verſchiebung der Ar⸗ beiterverhältniſſe herbeigeführt werden. Sty. Schenuß iſt für den Antrag auf M..70. Die Gewährung dieſes Lohnes liege nicht nur im Intereſſe der Arbeiter, ſondern auch in demjenigen der übrigen Bürgerſchaft und insbeſondere der Haus⸗ beſitzer. Wenn die Arbeiter keinen ordentlichen Verdienſt haben, bleiben ſie ihre Miethe ſchuldig und den Schaden haben die Haus⸗ beſitzer. Redner warnt davor, diejenigen Arbeiter, welche jetzt noch hinter den bürgerlichen Parteien ſtehen, in das Lager der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei zu drängen(Beifall bei den Sozialdemokraten), wie dies durch die Annahme des ſtadträthlichen Antrags geſchehen würde. Oberbürgermeiſter Beck: Es iſt ein Schlußantrag geſtellt wor⸗ Vorgemerkt ſind noch 5 Redner. Sto.⸗V. Pfeifle: Ich proteſtire gegen den Schluß. Das iſt eine Vergewaltigung. den. ſabe Einige ſaßen, Andere ſtanden. und Franz Kutſchbach, hielten ſich umſchlungen. Sogar der alte Feld⸗ bpebel außer Dienſt verſchmähte nicht, mit einzuſtimmen, während die alten Grinnerungen an die friſche, fröhliche Soldatenzeit in ihm wach wurden. „Das haben wir gut gemacht,“ meinte Weſtphal, als das Lied zu Ende war.„Kinder, darauf müſſen wir noch eins trinken.“ Und ein neuer„Landwehrtopf“ wanderte unter den Kameraden der Korporalſchaft herum. 8 Weſtphal ſah ſich im Kreiſe um. 5 „Na, Kinder, wer gibt jetzt etwas zum Beſten? Scharff, Men⸗ ſchenkind, Du haſt uns ja heut noch gar keins Deiner Berliner Couplets geſungen.“ Aber der Angeredete deutete verſtohlen nach dem fungen Mädchen hin, das hinter dem Büffet ſtand. 8(Fortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. — Aus der Entſtehungsgeſchichte einer Rieſenbrücke macht der in echork erſcheinende„Seientific American“ einige anziehende Mit⸗ kHungen. Die berühmte Caſt Riberbrücke, die übrigens in letzter ſeit Grund zu Beſorgniſſen bezüglich der Feſtigkeit ihrer Bauart keicht zur Bewältigung des Verkehrs zwiſchen der Inſel anhattan und Long⸗Island, d. h. dem eigentlichen Newyork und Brooklyn, nicht mehr aus. Daraus hat ſich die Nothwendigkeit zum Bau einer zweiten Brücke ergeben, die nunmehr in der Ausführung begriffen iſt. Dieſe neue Eaſt River⸗Brücke wird in der Großartig⸗ keit der Bauart der älteren Brooklyn⸗Brücke in nichts nachſtehen, und wwenn von ihr weniger die Rede iſt, als ſeiner Zeit bon jener, ſo liegt das nur daran, daß ſie nicht mehr die erſte in ihrer Art iſt. Es wird ebenfalls eine Hängebrücke ſein, die in 3 Abtheilungen zerfällt. An beiden Ufern ſind bereits ſe 2 eiſerne Thürme von 102 Meter Höhe fertiggeſtellt, die zur Befeſtigung der Kabel dienen und die mittlere Spannung der Brücke von 483 Meter Oeffnung einſchließen. Die eigentliche Brücke wird an 4 ftählernen Kabeln aufgehängt wer⸗ 7+ Einige, wie Paul Horn 4— Sth. Feige: Ich habe den Schlußantrag gleichfalls mit Ufitex⸗ ſchrieben, wenn er aber ſo aufgefaßt wird wie vom Vorredner, ziehe ich meine Unterſchrift zurück. Oberbürgermeiſter Beck: Das Wort hat Herr Stv.⸗V. Pfeifſe Stb. Kuhn: Wir ſind gegen die Fortſetzung der Debatte. Pit haben den Schlußantrag gleichfalls unterſchrieben und beharren guf demſelben. f Stbo.⸗V. Pfeifle: Ich habe das Wort bekommen und werde s„ auch behalten. Oberbürgermeiſter Beck: Nachdem Stv. FJeige ſeine Unterſchriſt zurückgezogen hat, ſo habe ich angenommen, daß das Gleiche auch ſeitens der übrigen Unterzeichner geſchehe. Nachdem dies nicht geſchiehß, muß ich erſt über den Schlußantrag abſtimmen laſſen. Stb.⸗V. Pfeifle: Ich habe das Wort und werde reden. Oberbürgermeiſter Beck(erregt); Ich laſſe meine Führung det Geſchäfte nicht kritiſiren. Stb.⸗V. Pfeifbe verläßt zornig das ſtednerpult mit den Rufe: Das iſt ein Skandal, das iſt eine Vergewaltigung.(Großhe Beifall auf der Gallerie.) Oberbürgermeiſter Beck: Ich warne die Beſucher der Gallert bor weiteren Veifalls⸗ und Mißfallsbezeugungen, ſonſt wird die Gal⸗ lerie geräumt. Stb. Süßkind: Ich proteſtire gegen den Schlußantrag. Was wir hier nicht reden, das werden wir in 50 Volksverſammlungen ſprechen.(Beifall.) Es iſt mir ganz recht, wenn wir hier auf dieſe Art vergewaltigt werden. Wir werden es auszunutzen wiſſen Stv. Kuhn: Wir haben den Schlußantrag mit unterzeichneh weil wir der Anficht waren, daß die Sache genügend erörtert iſt. Es läßt ſich auf beiden Seiten des Hauſes Niemand eines Anderen über⸗ zeugen. Aus dieſem Grunde iſt der Schlußantrag geſtellt worden, Eine Vergewaltigung ſoll dies nicht ſein. Wir ziehen aber, um jeder Mißdeutung vorzubeugen, unſeren Antrag zurück und ſtellen unz Ihnen weiter zur Verfügung und wenn es bis Mitternacht iſt.(Beifgl bei den Sozialdemokraten.) Stb.⸗V. Pfeifle: Ich danke den Herren. Redner tritt ſodamm den Ausführungen des Herrn Bürgermeiſters v. Hollander ud des Stö. König entgegen. Wenn die ſtadträthliche Vorlage an⸗ genommen werde, ſei in Zukunft an ein gemeinſames Arbeiten mit den übrigen Parteien nicht mehr zu denken. Alle Forderungen, die nichh im Intereſſe der Arbeiter liegen, werden dann berweigert. Und wenn es ſich ſpäter um das Theaterbudget handelt, in welches wir zu Gunſten der beſitzenden Klaſſen Hunderttauſende ſtecken, werden wwir es überlegen, ob wir überhaupt noch einen Zuſchuß bewilligen. Wir werden es uns auch überlegen, ob wir nicht dem jetzigen Stadtrath die Mittel zur Führung der Geſchäfte verweigern ſollen. Jetzt iſt es noch Zeit, ſich eines Andern zu beſinnen. Willigen Sie ein in unſeren Antrag, Sie werden es ſonſt zu bereuen und die Verantwortung zu tragen haben. Stv. Süßkind: Wenn man für den Jubiläumsfonds 200 9000⁰ Mark bewilligt und läßt ſeine Arbeiter hungern, kann man kein Herz für dieſelben haben. Wir haben auch noch für andere Gegenſtände Geld, die für die Allgemeinheit kein Intereſſe haben. Nun ſtellen wir, um Ihnen entgegenzukommen, uns nicht auf den prinzipiellen Stand⸗ punkt, denn vom prinzipiellen Standpunkt aus müßten wir mehr verlangen. Da werden nun aber alle möglichen Argumente an die Wand gemalt, die aber vollſtändig der Begründung entbehren. Redner erſucht ſchließlich, den ſtadträthlichen Antrag abzulehnen, da ſonſt Haß und Zwietracht in der Bürgerſchaft geſäet würde, die nicht wiedet beſeitigt werden könnten. Sty.⸗V. Fulda tritt dafür ein, den Arbeitslohn auf 270 zu nominiren. Str. Geiß ſpricht über die Geſchichte der ſtadträthlichen Vor⸗ lage und gibt der Anſicht Ausdruck, daß man den Lohn nur deßhalb auf M..50 feſtſetzen wolle, um die Arbeitslöhne in der Induſtrie noch weiter herabdrücken zu können. Hiermit ſchließt die Debatte. In namentlicher Abſtimmung wird die ſtadträthliche Vorlage, welche M..50 Arbeitslohn für dik Arbeitsloſen vorſchlägt, mit 45 gegen 37 Stimmen abgelehnt. Oberbürgermeiſter Beck: Nunmehr iſt eigentlich die ſtadträthliche Vorlage abgelehnt und der Stadtrath muß eine neue Vorlage machen, Es entſpinnt ſich abermals eine Geſchäftsordnungsdebatte, dig damit ſchließt, daß der ſtadträthliche Antrag wieder aufgenommen wird, mit der Modifikation, daß der Arbeitslohn M..70 betragen ſoll, Stb. Süßkind: Wir ziehen ünſeren Antrag auf Bewilligung von M..80, welcher doch keine Mehrheit findet, zu Gunſten des An⸗ trags auf M..70 zurück. 155 Dieſer Antrag auf Genehmigung von M..70 wird mit großer Mehrheit angenommen. Herſtellung weiterer proviſoriſcher Krankenräume. Der Stadtrath verlangt die Bewilligung von M. 9010 zur Errichtung proviſoriſcher Krankenräume in der ehemaligen Dragoner⸗ kaſerne. Stb.⸗V. Ful da empfiehlt die Annahme der Vorlage und fragt, ob ſanitäre Bedenken vorliegen. ‚ Stv. Stehberger entgegnet, ſanitäre Bedenken beſtehen gegenüber der geplanten Einrichtung nicht. Dden, von denen ſedes etwa 46 Emtr. Dicke erhält. Jedes Kabel wird hundert FJahren ausgeſtorbenen Waſſerdogels, wurde kürzlich in den aus 37 Drahtſeilen hergeſtellt, und jedes dieſer Seile enthält 282 Stahldrähte von je 1½ Cmtr. Durchmeſſer, ſo daß für ein einziges Kabel 10,484 Drähte nöthig ſind. Das fertige Kabel vermag ein Gewicht von 20,000 Tonnen zu tragen. Es iſt leicht begreiflich, daß eine ſo ungeheuere Metallmaſſe ſchwer zu handhaben iſt. Es würde vielleicht unmöglich ſein, die Kabel in fertigem Zuſtande zwiſchen den Thürmen zu befeſtigen. Außerdem würde der Transport von der Werkſtatt bis zum Platz der Brücke außerordentliche Schwierigkeiten bereiten. Man hat ſich daher entſchloſſen, das Kabel an Ort und Stelle anzufertigen. Zu dieſem Zweck iſt eine vorläufige Hängebrücke zwiſchen den Thürmen hergeſtellt worden, die nur zur Aufnahme der Arbeiter beſtimmt iſt und ſpäterhin wieder entfernt wird. Dieſe Hängebrücke ruht auf zwei Kabeln von nur 6 Emtr. Dicke. Immer⸗ hin hat ihre Herſtellung ſchon eine beträchtliche Arbeit gekoſtet. Die ſchwebende Brücke geht in zwei Aeſten von den Punkten aus, wo die ſpäteren großen Kabel verankert werden ſollen, ſchwingt ſich zur Plattform der Thürme hinauf und verläuft dann zwiſchen den Thürmen in einem Bogen, der genau der Lage der ſpäteren Brücken⸗ kabel entſpricht. Auf dieſem luftigen Gebäude vollzieht ſich die Her⸗ ſtellung der Rieſenkabel aus den einzelnen Drähten und den aus dieſen gebildeten Tauen. Durch Zuhilfenahme don Maſchinenkraft können immer 4 Drahtſeile zu gleicher Zeit in Angriff genommen werden. Es muß mit größter Aufmerkſamkeit darauf geachtet wer⸗ den, daß die Drähte beim Zuſammenflechten genau die gleiche Span⸗ nung haben, da von dieſem Umſtande die Feſtigkeit des Kabels ab⸗ hängt. Wenn die 37 Drahtſeile fertig ſind, ſo werden ſie im Abſtande von je 6 Meter durch beſondere Halter aus Stahl verbunden, an denen die Kabel der Brücke aufgehängt werden. In der Mitte des großen Bogens follen die Kabel—5 Meter über dem Punkt hängen, den ſie ſpäter nach Beendigung der eigentlichen Brücke einnehmen, indem ſie um dieſen Betrag durch die Belaſtung herabgezogen wer⸗ den. Gegenwärtig iſt die neue Eaſt River⸗Brücke in ihrer Entſteh⸗ ung zweifellos die größte Sehenswürdigkeit des Brückenbaus. Auktionsräumen von Stevens in Kings Street Coventgarden in Lon⸗ don für 5040 Mark zugeſchlagen. Der große Alk war ein Verwandter des Papageitauchers und der nördlichſte Vertreter der Pinguinfamilie. Er war hauptſächlich in Neufundland, an der benachbarten Küſte des amerikaniſchen Feſtlandes, auf den Hebriden und in Schweden und Norwegen heimiſch, hatte Flügel, die zum Fliegen nutzlos waren, beſaß dafür aber Schwimmfüße und war ein ausgezeichnetet Schwimmer und Taucher. Nur der Umſtand, daß ſeine Gattung aus⸗ geſtorben iſt, hat die Eier des großen Alk auf einen ſo hohen Markt⸗ breis getrieben. Die noch vorhandenen ſind alle bekannt wie die Gemälde eines großen Meiſters vergangener Tage, und es wird ſorg⸗ fältig über ihren Jerbleib Buch geführt. Es ſind ihrer noch 73 übrig, 29 im Beſitz von Muſeen, 44 in Privatſammlungen. Ein befindet ſich in dem Muſeum Loebbeckeanum in Düſſeldorf. Der Käufer des nunmehr verſteigerten Eies, ein Herr Muſſeh, hatte auch bor etwa Jahresfriſt ein Alk⸗Ei, das als beſonders ſchönes Exemplar bezeichnet wurde, erworben und mit 6300 Mark bezahlt. Das war der höchſte Preis, der bisher für ein derartiges Ei angelegt wurde, und 5040 Mark erſcheint dagegen faſt wie ein Zeichen geſchäftlichen Rückganges. Das neuerdings verſteigerte Ei ſtammte aus dem Beſitze des berſtorbenen Barons d Hamonville, der ihrer vier beſeſſen hatte, — St. Hubertus als Liebesgott. Aus London ſchreiht man dem„Berl. Lok.⸗Anz.“: Das erſte große Ereigniß der neuen Ehe⸗ gerichtsſaiſon iſt vorüber. Wenn ſolche Ausdrucksweiſe frivol klingt, ſo iſt die Art und Weiſe, wie Scheidungsprozeſſe in dieſem Lande verhandelt und in der Preſſe behandelt werden, allein dafür berant⸗ wortlich. Die handelnden Perſonen dieſer Premiere gehören der allererſten Geſellſchaft Englands an. Mrs. Sybil Burnaby ließ ſich von ihrem Manne ſcheiden, weil er ſie mit Lady Sophie Seott hinter⸗ gangen und verlaſſen hat. Mr. Algernon Burnaby iſt ein keicher Grundbeſitzer und der Eigenthümer des Schloſſes Baggrave Hall in der Grafſchaft Leiceſter, ſeine Frau die einzige Tochter der berwflk⸗ weten Baronin Delamere, Ladh Scott die Frau des in Sportkreiſen — Ein theures Ei. Man ſchreibt uns aus London unter dem 2, Degember: Ein theures Ei, ein Ei des großen Alk, eines vor faſt ſehr bekannten Millionärs Sir Samuel Scott. Die Burnabys heiratheten vor fünf Jahren und lebten miteinander in glücklichen del dent er erſe Jal⸗ Las gen ieſe net⸗ Cs er⸗ hen, der uns fall n ud an⸗ den icht enn zu wir Bir ath es ren 00 erz nde gir, d⸗ ehr die ner der 70 0r⸗ alh vie g die dit en l. Nn⸗ ek 1. reee deeeen ereeeeeee männiſche Unterrichtsweſen und der Verband Deutſcher Handelsſchul⸗ und ſollen. die natürliche Verbindung mit den übrigen kaufmänniſchen Unter⸗ der hieſigen elektriſchen Straßenbahn Probeverſuche mit der von den Gebaut wurde dieſelbe von der Waggonfabrik in Raſtatt. Mannbeim. 5. Dezember. e Heneral Aneicer. F. Sert⸗. Sto. Schneider betlagt den Zuſtand, der durch die ehemulig⸗ Dragonerkaſerne führenden Straße. Zwei Fuhrwerke können in dieſer Straße nicht aneinander vorbei fahren. Auch ſei die Beleuchtung und Pflaſterung mangelhaft. Da der Abbruch der Dragonerkaſerne doch noch für einige Zeit verſchoben wird(Oberbürgermeiſter Beck ruft: Sehr richtig), ſo bitte ich um Abſtellung dieſer Mißſtände. Oberbürgermeiſter Beck: Der Stadtrath wird die Angelegenheit in Berathung ziehen. Hiermit ſchließt die Debatte und die Vorlage wird einſtimmig angenommen. Schluß der Sitzung Abends 947 Uhr. * Preisausſchreiben. Der Deutſche Verband für das kauf⸗ männer erläßt folgende Preisaufgaben: Aufgabe 1.„Wie iſt das geſammte Lehrgebiet der Wirthſchaftsgeographie auf die einzelnen Klaſſen der kaufmänniſchen Fortbildungsſchulen zu vertheilen?“ Preis: 300 Mark.(Geſtiftet von Herrn Bergwerksdirektor Mook Eiſenach.)— Aufgabe 2.„Laſſen ſich beſtimmte Grundſätze für eine möglichſt einheitliche Behandlung der einfachen und doppelten Buch⸗ führung an den kaufmänniſchen Unterrichtsanſtalten aufſtellen? Welche Grundſätze können bezüglich des zu wählenden Syſtems, des Lehrganges und der Lehrmethode als grundlegend aufgeſtellt werden?“ Preis: 500 Mark.(Preis des Deutſchen Verbandes für das Kaufmänniſche Unterrichtsweſen und der Handelskammer für das Herzogthum Braunſchweig.)— Aufgabe 3.„Wie ſtählt der junge Kaufmann am beſten ſeinen Charakter in den Verſuchungen und Schwierigkeiten ſeines Lebens?“ Preis: 300 Mark.(Ge⸗ ſtiftet von Herrn Fabrikant L. Uebel, Plauen.)— Aufgabe 4.„Wie kann der Unterricht im kaufmänniſchen Rechnen für die höheren kaufmänniſchen Lehranſtalten bei aller Rückſicht auf die weitgehenden Bedürfniſſe beruflich⸗praktiſcher Verwerthung methodiſch auf die Höhe eines allgemein, ſpeziell mathematiſch bildenden Faches ge⸗ hoben werden?“ Preis: 300 Mark.(Preis des Deutſchen Ver⸗ bandes für das Kaufmänniſche Unterrichtsweſen.)— Aufgabe 5 „Bei welcher Gattung kaufmänniſcher Unterrichtsanſtalten kann Waarenkunde ſowie mechaniſche und chemiſche Technologie eine ſelbſt ſtändige Behandlung als Unterrichtszweig finden? Zuſammen⸗ ſtellung derjenigen wichtigſten Waaren, ſowie derjenigen wichtigſten Abſchnitte der mechaniſchen und chemiſchen Technologie, die an kauf⸗ männiſchen Unterrichtsanſtalten mit Erfolg gelehrt werden können Wie iſt der Lehrſtoff zu behandeln?“ Preis: 400 Mk. (Geſtiftet von der Verlagsbuchhandlung B. G. Teubner, Leipzig).— Aufgabe 6.„Welche Abſchnitte des deutſchen Handels⸗ und Gewerbe⸗ rechts können in den kaufmänniſchen Fortbildungsſchulen mit Nutzen gelehrt werden? Wie iſt der Stoff zu vertheilen und zu behandeln?“ Preis: 300 Mark.)(Preis des Deutſchen Verbandes für das Kaufmänniſche Unterrichtsweſen.)— Aufgabe 7.„Wie iſt die Han⸗ delsbetriebslehre(die Lehre von der Einrichtung und Führung eines Handelsgeſchäfts) zur ſelbſtſtändigen Bedeutung zu erheben und in richtsfächern zu bringen? Wie iſt der Lehrſtoff einzutheilen, und welche Methode erweiſt ſich als beſonders zweckmäßig?“ Preis: 800 Mark.(Preis des Deutſchen Verbandes für das Kaufmän⸗ niſche Unterrichtsweſen.) Der Ablieferungstermin für die Aufgaben wird auf den 1. März 1902 feſtgeſetzt. *Probeverſuche einer Rapidbremſe. Heute finden bei Herren Nehren und Pfoſer in Achern erfundenen Ravidbremſe ſtatt. Bewährt ſich dieſelbe, ſo dürfte ſie bald weitere Verbreifung finden. * Beſitzwechſel. Das Haus H 7, 12, bisher Herrn Hch. Dann gehörend, ging durch Kauf in den Beſitz des Herrn Jakob Otter⸗ ſtetter, Spenglermeiſter und Inſtallateur über. * Coloſſeumtheater. Der effektvolle Schwank„Mamſelle Tourbillon“ gelangt Donnerſtag,., und Freitag, 6. Dezember neu einſtudirt zur Aufführung. Die Titelrolle ſpielt Frau Sölch, in der Partie des Oberſten Ravalin tritt Herr Hans Rothen als neu⸗ engagirtes Mitglied zum erſten Male auf.— Gelegentlich der Wiederkehr des 100jährigen Geburtsfeſtes von L. Neſtroh gelangt Sonntag, 8. Dezember, die originelle Geſangspoſſe„Einen Jux will er ſich machen“ zur Aufführung. * Muthmaßliches Wetter am 6 und 7. Dez. weſtlichen Rußland liegt jetzt nur noch eine ſchwache Depreſſion von wenig unter Mittel. Eine neue Depreſſion iſt in Nordſkandinavzen aufgetaucht, welche über größere Reſerven zu verfügen ſcheint. Ueber Irland, England, der unteren Nordſee, Nordweſtfrankreich, Bel ien, Holland, Dänemark und einem Theil des ſüdlichen Skandinavtens behauptet ſich noch ein Hochdruck von 770 mm. Bei vorherrſchend weſtlichen bis nordweſtlichen Winden und mäßig kühler Temperatur iſt für Freitag und Samſtag fortgeſetzt größtentheils trockenes aber bedecktes Welter in Ausſicht zu nehmen. Auis dem Großherzoathum. Wieblingen, 5. Dez. Zu dem bereits geſtern gemeldeten Unglücksfall iſt noch nachzutragen: Die Verunglückte iſt die Frau des hieſigen Wagners und Landwirths Georg Stöhr. Die Eheleute Stöhr lebten ſchon ſeit langer Zeit in ehelichem Unfrieden. So gab es Dienſtag Abend wieder einen ſtürmiſchen Auftritt in der Familie, weil die Frau, welche dem Trunke ergeben war, das Geld, mit dem ſie Zahlungen erledigen ſollte, vertrank. Mittwoch früh verließ ſte die Wohnung und muß nun infolge des Streites dieſen unglück⸗ ſeligen Schritt gethan haben. BN. Plankſtadt, 4. Dez. Ein ſchrecklicher Unglücksfall ereignete ſich geſtern Abend hier dadurch, daß das Jjährige Kind des Land⸗ wirths Kolb die brennende Petroleumlampe herunterwarf. Die Mutter wollte eine Exploſion verhindern und deckte die Lampe mit ihren Kleidern zu. Dabei fingen ihre Kleider Feuer und ſie erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. BN. Adelsheim, 4. Dezbr. Geſtern Abend wurde der Bahn⸗ wärter Heinrich Kuhn hier vom Schnellzug erfaßt und getödtet. Der Körper wurde ſchrecklich zerriſſen. Kuhn wollte eine Tafel um⸗ ſtecken und wurde wahrſcheinlich dabei vom Zuge überraſcht. BN. Karlsruhe, 4. Dez. Ein Kohlenlager am Rheinhafen, der Firma Winſchermann& Co. gehörig, iſt durch Selbſtentzündung in Brand gerathen. Es handelt ſich um 2 Kohlenhaufen, von denen Ueber dem der eine, ca. 16000 Ztr. als verloren gilt, den andern hofft man bei rechtzeitigem Verkauf der Kohlen, zu relten. BN. Pforzheim, 4. Dezbr. Eine allgemeine Wildſchweinjagd ſoll im Stromberggeblete am 9. und 10. Dezember ſtattfinden. Zahlreiche Einladungen an die betreffenden Jagdpächter und An⸗ grenzer ſowohl auf württembergiſchen wie badiſchen Gebiet ſind ergangen. Auch andere badiſche Jagdkarteninßhaber wurden eingeladen. EN. Aus dem Elzthal, 4. Dez. In Haslach i. K wird dieſer Tage ein Comitee zuſammentreten um, wie die„Breisg. Nachr.“ melden, die Fortführung der Elzthalbahn ins Kinzigthal zu betreiben. Pfalz, Be en und Amgehung. Neuſtadt a.., 4. Dez. Vom 8. bis und mit 18. Januar 1902 findet an der Wein⸗ und Obſtbauſchule in Neuſtadt a. 85 ein Kurſus über Gährung und Weinbehandlung ſtatt mit folgendem Lehrplan: Vormittags von—12 Uhr: Vorträge über Gährung und Kellerwirthſchaft, Weinkrankheiten, deren Urſachen und Behandlung, Chemie des Weines. Nachmittags: Uebungen im La⸗ boratorium über Beſtimmen der Säure, Schönen der Weine ete., ſowie Beſichtigung von Kellereien in Neuſtadt und Umgebung. Das Kurs⸗ geld beträgt 5 Mk. Es können nur Theilnehmer im Alter von über 20 Jahren berückſichtigt werden. Anmeldungen ſind zu richten an die Direktion: Dr. A. Zſchokke. 5 Geriechtszeitung. * Mannheim, 3. Dez.(Strafkammer.) Vorf.: Herr Land⸗ gerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr J. Staatsanwalt Dr. Mühling. 1. Das 26 Jahre alte Dienſtmädchen Anna Wolf aus Helmſtadt ſtand bei der Wirthin Ullrich in der Traitteurſtraße in Dienſt, welche am 6. Oktober d. J. jene Liebestragödie mit einem Thierarzt des ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofs überſtand. Als die Wirthin ihre Wirthſchaft im Stiche laſſend in jener Nacht ſich nach dem Viehhof begab, benutzten berſchiedene Gäſte die Gelegenheit, ſich einen billigen Rauſch zu holen, die Wolf aber requirirte ein Corſett und einen Rock jhrer Herrin. Außerdem ſtahl die Wolf der Arbeiterin Johanna Wolf Kleidungsſtücke im Werth von 5 M. In Anbetracht ihrer Vor⸗ ſtrafen wird gegen die Diebin auf 6 Monate Gefängniß erkannt. 2. Dem Kutſcher Wilhelm Steiger war es am 10. September d. J. nicht ganz 5juſt“. Er bat deßhalb ſeinen Freund, den Schreiner Karl Blan k aus Waldbach für ihn zu fahren, während er nelen ihem auf dem Bocke Platz nahm. Die Sache lief ganz glatt bis Abends gegen 10 Uhr bei ſtrömendem Regen an der Kaſinoecke das Fuhrwerk einen kleinen, zum Glück nicht folgenſchweren Zuſamm itaß mit der Straßenbahn hatte. Heute hat das Gericht für die beiden Sünder die Strafen auszumeſſen; Steiger als der Kopf erhält 20., Blank als die Hand, die die Zügel führte, 10 M. Geldſtrafe. 3. Der 24 Jahre alte Artiſt Perer Der ſt aus Mainz, der vor einiger Zeit aus dem Allgem. Krankenhaus, wo er wegen einer Ge⸗ ſellecheskrankheit untergebracht war, ausgebrochen war, hat ſich wieder wegen einiger Raddiebſtähle, ſeiner Spezialität, zu verantworten. In der Nacht vom 19. zum 20. Sept. v. Is. hat er in der„Domſchenke“ ein dem Kaufmann Erich Ullmann gehöriges Fahrrad entwendet, das er dann in Guſtavsburg um 60 M. weiterveräußerte. Nach ſeinem Ausbruch nahm er dann zum beſſeren Fortkommen auf dem Scharhof ein Rad im Werthe von 50., das er ſpäter um 10 M. weiter⸗ abſette. Ein Gendarm hielt ihn eines Tages an, ließ ſich aber durch einen auf den Namen Georg Wolf lauienden Muſterungszettel, den er in Frantfurt gekauft hatte, beſtimmen, ihn laufen zu laſſen. Ein⸗ ſchleßlich einer Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 2 Mongten, die er von anderen Gerichtshöfen mitgebracht, wird eine Geſammtzuchthausſtrafe von 3 Jahren 6 Monaten 1 Woche über ihn verhängt, wozu noch 2 Wochen Haft wegen Führung falſcher Papiere treten. 4. Der 22 Jahre alte Fuhrmann Wilhelm Heckmann aus Eubigheim hat ſeinem Logiskollegen, dem Schneider Bernh. Heiliger eine Uhr im Werthe von 13 M. und ein Paar Schnürſtiefel im Werth von 14 M. geſtohlen, nachdem er den Schließkorb, in dem die Sachen aufbewahrt waren, aufgeſchnitten hatte. Man erkennt auf 6 Monate Gefängniß. 5. Als letzte Sache gelangt ein weiterer Ueberfall der Bande Gräber u. Gen., die am 3. Juli vom Schwurgericht ins Zucht⸗ haus geſchickt wurden, zur Aburtheilung. Als an einem Abend im Auguſt v. J. der Schiffer Wilhelm Gehweiler aus Feudenheim mit ſeiner damaligen Liebſchaft und jetzigen Frau durch den Friedhof⸗ park ging, ſahen ſie ſich plötzlich von drei Kerlen umringt, die ſich als Schutzleute ausgaben und ſie für verhaftet erklärten. Das Mädchen ſprang einige Schritte weg, wurde aber, während zwei der Wege⸗ lagerer dem Gehweiler den Weg verlegten, von dem dritten eingeholt. „Du biſt verhaftet,“ ſagte er zu dem Mädchen,„und mußt mit auf die Wache. Wenn Du aber nicht willſt, ſo geh Du mit in's Gebüſch oder zahlſt Etwas.“ Das Mädchen gab dem Menſchen dann eine Mark. worauf die Bande ſich zurückzog und das Geld unter ſich theilte. Der das Mädchen verfolgt hatte, war der 30 Jahre alte Taglöhner Lorenz Gräber aus Mörlenbach, die beiden Anderen Lorenz Gräbers Bru⸗ der, der 27 Jahre alte Metalldreher Wilhelm Gräber und der 27 Jahre alte Taglöhner Karl Franz aus Feudenheim. Die beiden Gräber und noch andere Kumpane haben dieſe Art Wegelageret, wie bei dem ſ. Zt. gegen ſie geführten Prozeſſe bekannt wurde, Jahre lang getrieben, ohne irgendwie behelligt zu werden, da ihre Opfer aus Schamgefühl meiſtentheils ſchwiegen. Am 3. Juli d. J. wurde Wilh. Gräber vom Schwurgericht zu 12 Jahren Zuchthaus, Lorenz Gräber zu 11 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Am 8. Okt. erkannte die Straf⸗ kammer auf Zuſatzſtrafen von je 2 Monaten. Heute werden weitere Zuſatzſtrafen bon je 2 Monaten ausgeſprochen. Frans, der 3. Zt. eine wegen Diebſtahls gegen ihn erkannte Strafe von 6 Monaten Gefängniß verbüßt, wird in eine Geſammtgefängnißſtrafe von 8 Monaten verurtheilt. Wie in den früheren Gerichtsverhandlungen, ſo benahmen ſich auch heute die Gräber mit bodenloſer Frechheit. Insbeſondere Wilhelm Gräber, eine ausgeprägte Zuchrhausphyſiog⸗ nomie, grinſte Richter und Publikum in einemfort mit chniſchem Lächeln an. In der Vorunterſuchung hatte er behaupket, er wiſſe oft nicht, was er thue. Medizinalrath Dr. Greiff wurde deßhalb über ſeinen Geiſteszuſtand gehört. Er erklärte ihn für vollſtändig zu⸗ rechnungsfähig. 2 dertemaen Ehe, bis Mrs. Burnaby eines Sommers zur Kur ein franzöſiſches Seebad aufſuchen mußte. Die alleinreiſenden Damen in Badeorten manchmal gefährlich werdenden Verſuchungen konnten ihr, die der Panzer treuer Liebe ſchützte, nichts anhaben. Ihr Gatte war weniger ſtandfeſt. Er fiel über die Fallſtricke, die ihm Gott Amor in der Ver⸗ kleidung des heiligen Hubertus legte, indem er ſich ſterblich in ſeine ſchöne Gutsnachbarin Lady Sophie verliebte, die er täglich auf der Jagd kraf. Die arme Frau Sybil wollte ihm verzeihen, wenn er von der neuen Liebe laſſe; er aber erklärte ſeine Leidenſchaft für unauslöſchlich. Und wenn die Stärke einer Liebe aus dem Grade ermeſſen werden kann, in dem ſich die Liebenden über alle Rückfichten hinwegſetzen, ſo war die zwiſchen Mr. Burnaby und Lady Sophie in der That einzigartig: verſtand ſich doch dieſe dazu, wochenlang mit ihrem Geliebten in deſſen, ihrem eigenen unmittelbar benach⸗ barten Schloſſe Baggrave Hall zu wohnen und ſich von einem Heer von Dienſtboten, die ſie alle als Lady Scott kannten, bedienen zu laſſen! Nach deutſchem Brauch hätte zwiſchen Mr. Burnabh und Sir Samuel Scott Blut fließen müſſen. In England klagt der beleidigte Ehemann auf Schadenerſatz und Mr. Burnaby wird ſeine Escapade vorausſichtlich noch mit einer fünfſtelligen Summe von Pfunden Sterling zu büßen haben. Bei allen Veränderungen, willig befolgt werden, gibt es nur einen Punkt, wo ſie wider⸗ ſpenſtig werden, und das iſt die Haarfriſur. Es dauert oft Jahre, bis eine Frau dahin gebracht werden kann, ihre Friſur zu verändern; auch die Kämpfe über die radikale Veränderung zu der „Coiffure basse“ haben ſich über Jahre erſtreckt. In dieſem Winter wird man den Triumph hübſcher Friſuren ſehen. Das Vorderhaar wird in breiten Wellen gepufft, und mitten im Genick wird das Haar zu breiten, weichen Flechten gedreht und zu leichten Locken unter dem Chignon, am großen und am Seitenkamm entlang. Manchmal werden die Locken ſehr niedrig auf dem Genick über zwei Rollen ge⸗ legt. Zum Schmuck dient Laub, und zwar Eichenlaub mit vergoldeten Eicheln, Epheu⸗, Ried⸗ und Weidenblätter. Eine entzückende „nouveau art“⸗Friſur beſteht aus zwei großen, metalliſchen Roſen in allen Schattirungen, die unter den Chignon fallen und beſonders lleidſam für junge Mädchen ſind. Sehr graziös ſind auch künſtleriſch geſtellte Federn und große Sammetblumen mit leichtem Laub. Um die Flechten und Rollen des Haars zu halten, kommen ſchöne Schild⸗ pattnadeln mit runden Köpfen und große Schildpattkämme in Auf⸗ nahme. Für eine Brautfriſur hat die Mode ſich von den Nachbarn jenſeit des Kanals anregen laſſen und die traditionellen Orangen⸗ blüthen aufgegeben, oder ſie vermiſcht ſie jedenfalls mit andern weißen Blumen, wie Lilien, Gardenien und weißen Roſen. — Neue Pariſer Haartrachten. die die Mode auferlegt, und die von ihren getreuen Anhängern ſo 72 2 22 2 Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Badiſches Hof⸗ und Natioual⸗Theater in Maunheim. Zweites Gaftſpiel des Herrn Ernſt Kraus. „Siegfried.“ 5 Ernſt Kraus als Siegfried; der Ausſpruck war ſchon ſeit Wochen in aller Munde, und mit leicht begreiflicher Spannung ſah Mannbeim dieſein künſtleriſchen Ereigniß entgegen Was der goltbegvadete Sänger, der ſchon als Sigmund die Hörer in einen Rauſch des Entzuckens verſetzt hatte, in dieſer gewalligen Aufgabe geboten, war in der That ein Ereigniß und zwar ein ſol bes der ſeltenſten Art. Erſt wenn man den herrlichen Sänger, jetzt, da er auf einer bei⸗ ſpielloſen Stufe der Vollendung ſteyt, dieſen Jung⸗Siegfried hat verkörpern ſehen, wenn man dem ſüßen Reiz dieſer köſtlichen Tenor⸗ ſtimme gelauſcht, das Bild jugendlicher Kraft und Schönheit be⸗ wundernd geſchaut, fällt es einem wie Schuppen von den Augen, wie unerreicht Großes Richard Wagner damit geſchaffen hat. Ernſt Kraus als Siegfried dürfte wohl keinen Rivalen haben, denn ſo wie er uns ihn vor das Ohr, das Auge und die Seele führt, das iſt der Gipfel der Vollendung. Nichts, gar nichts, fehlt in der Art und Weiſe wie Kraus ſich die herrlichſte, poetiſche Schöpf⸗ ung zu eigen gemacht, wie er ſie darſtelleriſch, geſanglich und geiſtig durchdringt. Die ungezügelte Kraft, die nach Bethätigung drennt, wie tritt ſie ſo ungezwungen und natürlich zu Tage, das Helden⸗ hafte, wie zeigt es ſich in jeder Miene, jeder Geſte, und wie weiß der Künſtler Töne der ſeelenvollſten Innigkeit anzuſchlagen. Jeder Stimmung fugt ſich das machtvolle, weiche, hinreißend ſchöne Organ mit bewundernswerther Kunſtlerſchaft; in der Erſchemung das Urbild männlicher Kraft und Schönheit ſteht Siegfried vor uns. Jede Stellung iſt plaſtiſch vollendet, jeder Zug in Siegfrieds Art meiſterlich getroffen. Konnte uns die beſeelte Art des Vortrags da der junge Recke über das Schickſal der Mutter ſinnirt, zu Thränen rühren, konnte uns die herzhafte Derbheit, wie er mit Mime, mit Wotan umſpringt, durch ihre köſtliche Naivetät entzücken, begeiſterte uns die kindiſche Scheu vor dem Weibe und der ſtürmiſche Jubel bei Beünnhildens Erwachen ſo urgewaltig, daß man Alles rings umher vergaß und vor einer neuen Offenbarung zu ſtehen glaubt. Ernft Kraus iſt jeder Zoll ein Sänger und Darſteller von GottesGnaden geworden, ſeine phänomenale Stimme hält jeder Anſtreng⸗ ung Stand und war geſtern zum Schluß des gewaltigen Muſikdramas noch ſo friſch und mächtig denn bei der erſten Note. Mannheim kann ſtolz darauf ſein, ihn einſt den ſeinigen genannt zu haben, und der jubelnde, raſende, von Herzen kommende Beifall, der kein Ende nehmen wollte, wird dem Herrlichen gezeigt haben, daß wir ihn gewiſſermaßen heute noch als den Unſrigen betrachten. Man kann geute ſchon der Intendanz nebſt den Danke dafür, daß ſie Kraus zum Gaſtſpiel gewonnen, die Bitte an's Herz legen, keine allzugroße Spanne Zeit dahin gehen zu laſſen, bis uns der Treffliche wiederkehre. Wie willkommen er den Mannheimern iſt, mag unter anderm aus der gewiß intereſſanten Thatſache hervorgehen, daß der Andrang zur Abendkaſſe im Vorraum des Theaters ſo bedenklich große Dimenſionen angenommen hatte, daß das Publikum in ſeinem ſtürmiſchen Verlangen Zutritt zu erhalten, das eiſerne Geländer vor dem Kaſſenraum demolirt und eine Glasſcheibe, die den hiſtoriſchen Theaterzettel der Räuber bedeckte eingedrückt hat. Frau Leffler⸗Burckard vom Wiesbadner Hoftheater war Herrn Kraus als Brünnhilde eine ebenbürtige Partnerin, Siegfrieds Feuer riß ſie mit ſich fort und die beiden Stimmen jauchsten ihre ſeelige Wonne in jubelnden Tönen hervor. Den Wanderer hatte, wie wir hören ohne Probe, Herr Franz Kronen vom Straßburger Stadttheater übernommen. Angeſichts deſſen iſt man dem Gaſte zu großem Danke verpflichtet und kann die Leiſtung, zumal in den beiden letzten Akten, als eine recht annehm⸗ bare bezeichnen. Herr Kronen ſchien zu Anfang unter beträchtlicher Befangenheit zu leiden. Die Stimmie, ein heller Bariton, iſt nicht von großem Umfang und ſpeziell nach der Tiefe nicht einwandfrei. Prächtig und dem Gaſte ebenbürtig, verkörperten, wie ſtets, die Herren Rüdiger und Kromer das Zwergenpaar Mime une Alberich. Herr Marx lieh der Stimme des Wurmes ſein machtvolles Organ mit der beſten Wirkung. Fräulein Kofler, Erda wirkte mit ihrer ſonoren, warmen Stimme äußerſt ſympathiſch; der Waldvogel, Frau Fiora, — der Zettel verzeichnete Fräulein Fladnitzer,— ſchien zu Anfang etwas allzuhoch in die Wipfel der Linde placirt zu ſein, gegen Schluß klang ſein Singen rein und klar. Unſer tapferes, vortreffliches Orcheſter bewältigte unter Hof⸗ kapellmeiſter Kähler's bewunderswerther ſtylvoller Direktion ſeine Rieſenaufgabe hervorragend gut. 5 D. *** Wie auch aus dieſem Berichte unſers Referenten zu erſehen, iſt der Andrang zu den Gaſtſpielen des Herrn Kraus diesmal geradegu beiſpiellos. Wer ſich mit den Vorausbeſtellungen nicht aufs Aeußerſte beeilte, bekam keinen Platz mehr. Hunderte von Perſonen mußten an der Kaſſe unverrichteter Dinge umkehren. All dieſe Schaaren der„Zurückgewieſenen“ würden der Intendanz gewiß außerordentlich dankbar ſein, wenn ſie eine Ver längerung des Gaſtſ pi els bis in die nächſte Woche hinein zu Stande brächte. Eine Wieder⸗ holung der Walküre z. B. würde ſicher wieder ein volles Haus bringen. Und wenn ſich Herr Kraus entſchließen wollte, etwa noch den Tannhäuſer zuzugeben, ſo würde der Kaſſenſturm zweifellos noch größer werden. Und das Theaterbudget kanns doch auch brauchen! *** Modernes Theater. Zum erſten Male: Die Gioconda von Gabriele'Annunzio. 'Annunzio ſchließt ſein Drama in der Buchausgabe mit einem „Zuſammenklang“, einem Citat aus der Ilias, das begeiſterte Worte findena für die Schönheit Helenas.„Einer Unſterblichen gleich erſcheint ſie ja wahrlich an Schönheit.“ Was ſoll das? Wollte er in ſeiner Silvia eine Helena ſchaffen? Vielleicht!„Eleonore Duſe mit den ſchönen Händen“ iſt das Buch gewidmet. So redet die erſte und die letzte Seite von der Schönheit. Und auch was dazwiſchen liegt— alles ein Rauſch der Schönheit, ein Triumph der Schönheit, eine Sehnſucht nach vollkommenersschönheit. Aeußerlich, rein äußerlich erinnert der Stoff ja wohl an Ibſens Epilog„Wenn wir Todten er⸗ wachen“. Hier wie dort der Künſtler, der ſein Lebenswerk ſchon ge⸗ ſchaffen hat, der ſich in ſeinem Lebenswerke mit ſeinem Modell, das ihn dazu begeiſtert hat, aufs Tiefſte verbunden fühlt, unerklärlich, unauflöslich— und der nun den Weg zu ſeiner Gattin nicht mehr finden kann. Aber während bei dem großen nordiſchen Meiſter der Künſtler ſelbſt im Mittelpunkt des Dramas ſteht, wird bei'Annunzio jedes Wort, jede Handlung auf die Perſon der verlaſſenen Gattin bezogen. Die Schönheit des duldenden Weibes, das iſt'Annunzios Thema. Daxrum auch der ſcheinbar nur loſe angefügte vierte Akt, der, wenn er im Sinne des Dichters verſtanden wird, geradezu als der Höhepunkt des Dramas erſcheinen muß. Silbvia Settala mit der Dornenkrone!'Annunzios Kunſt iſt rein und groß, ſo lange ſie ſich darauf beſchränkt, Stimmungen wiederzugeben. Eine wunderſame Herrlichkeit liegt dann in ſeinen Worten; eine glänzendere Diktive dürften wir wohl bei keinem unſerer Zeitgenoſſen antreffen. Aus jeder ſeiner Vorſtellungen, aus jedem ſeiner Gedanken ſpricht ein ſeltenes Schönheitsempfinden; aus einer unerſchöpflichen Fülle heraus fließen ſeine Bilder— ſie athmen die Gluth und die Trunkenheit und die freie Weite italieniſcher Landſchaften. Wie weit hier echte Empfindung reicht und wo das Virtuoſenthum anfängt, ſoll hier nicht unterſucht werden. Eines iſt gewiß: enge Greuzen hat dieſe Kunſt. Sie wird brutal, wo es ſich um Thaten, überhaupt um äußere. Ge⸗ FJ. Serte⸗ Weneral⸗Anzeiger. Mannbeim, 5. Dezember. chehniſſe handelt. Die große Hauptſcene des dritten Aktes, in der ilvig, die Gattin des Künſtlers, der„anderen“, der Gioconda Oianti, gegenübertritt und, als dieſe in heiligem Zorn das Werk ihres Meiſters zerſtören will, es vor ihr zu retten ſucht und dabei ihre ände einbüßt— die Scene iſt roh, ſchier unerträglich. So kommt ne ſeltſame Miſchung zu Stande von Zarteſtem und Derbeſtem, don weicher Schönheitsſeligkeit und rauher Gewaltthätigkeit. Dem pricht die Wirkung. Bald fühl man ſich angezogen, bald abge⸗ und keines der Gefühle überwiegt, keines kann das andere Schweigen bringen. Die geſtrige Aufführung lwar aller Achtung werth. Warum freilich ſo ſehr viel geſtrichen und namentlich der letzte Akt ſo un⸗ barmherzig verſtümmelt, nahezu all ſeiner Schönheiten entkleidet war, iſt uns nicht recht klar geworden. Franziska Rebellio, die „Sirenetta“, hatte am meiſten darunter zu leiden; ſie hätte gewiß * 8 7 3 115 anders wirken können, hätte man ſie all die ſchönen Wo 10 E prechen laſſen, die'Annunzio der Sirenetta in den Mund legt. ber konnte ſie das„Geſchöpf aus Traum u. Wirklichkeit gewoben“ kecht glaubhaft ausgeſtalten. Eine freudige Ueberraſchunt uns Kathi Gisler als Silvia. Im vierten manches; das Leiden muß hier noch viel tieferen, im finden. Um ſo bedeutender war die Siloia der Kata Hig, die den Kampf mit der Gioconda aufnimmt. Hier legte Kathi Gisler den Grund gu einer Leiſtung wirklich großen Stiles. Vermag ſie es einſt, ihre Silvia vom erſten bis zum letzten Wort auf dieſer 252 zu halten, ſo wird ſie eine bedeutende Schauſpielerin ein. Wenig befriedigend war die Gioconda Eliſabeth Deelars, wenigſtens in der erſten Hälfte ihrer Szene. Der dozirende Ton, den ſte anſchlug, paßt ganz und gar nicht zu ihrer Rolle. nicht das Weib, das Lucio zu„tauſend Statuen“ begeiſtert. Als ſie eibegſchaftlich wurde, fand ſie natürlichere, wahrere Töne. Die Ubrigen Mitwirkenden ſind durchweg mit Anerkennung zu nennen: Geong Wächter als Lucio, Heinri ch Spamer als Lorenzo Gaddi, Gu ſtav Stelter als Coſimo Dalbo, Jenny Hummel als Francesca Doni, auch Clärchen Türk als Beata. Hhaben ſtets eine herzliche Freude daran, wenn ein echter Dichter im Modernen Theater“ zu Wort kommt. Man mag über'Annunzio benken twie man will, ein Dichter iſt er. Er ſollte auch hier ein großes Publtkum zu ſeinen Jüßen ſehen. 5 nicht abe Modeenes Theater im Apollotheater.„Coralie& Cie.“, aht heute Donnerſtag, 5. ds. Abends zum achten Mal in Szene, veitag, 6. ds. wird'Annunzio's„Gioconda“ wiederholt. Die Neſtaurirung des Heidelberger Schloſſes. 113 Pro⸗ ſeſſoren der Heidelberger Univerſität, an der Spitze der Prorektor Prof, Hausrath, erlaſſen folgende Erklärung gegen die Pläne des Oberbauraths Schäfer: Die ſchöne Ruine des Heidelberger Schloſſes iſt mit dem Leben der Heidelberger Hochſchule und den Erinnerungen aller ihrer allen Schüler ſo innig verknüpft, daß die Unlerzeichneteun glauben ihre Stimme erheben zu ſollen gegen Reſtaurationspläne, die dieſes Kleinod antaſten. Wir ſind einverſtanden mit allen Maß⸗ kegeln, die zur Erhaltung der Ruine in ihrem gegen⸗ wärtigen Stand nöthig ſein mögen, wir ſehen aber in dem Plane, über der Faſſade des Ottheinrichsbaues ein Doppelgiebeldach zu errichten, ſtatt des gegenwärtigen horizontalen Abſchluſſes, ſowie in dem Projekt, den zwiſchen Friedrichs⸗ und Ottheinrichsbau liegenden kläſernen Saalbau mit einem hohen Dache zu verſehen, nicht nur eine Schädigung, adern die Vernichtu uUgeines Bildes, das in ſeiner Schönbeit nur einmal in der Welt vorhanden und unzähligen Freunden Heidelbergs unendlich teuer iſt. Wir legen darum gegen bieſen Plan ernſtliche V erwahvung ein und bitten die zuſtändigen VBehörden, demſelben keinen Vorſchub zu leiſten. Ein„lateintſches Theater“, in dem nur Stücke der lateiniſchen Woöktker, Franzoſen, Italiener, Spanier und Portugieſen, zur Auf⸗ Uhrung gelangen ſollen, iſt in Paris, wie wir von dort erfahren, don den Herren Vaye und A. van Bever lein echt lateiniſcher NRamel) egründet worden. Für die laufende Suiſon ſind Werke von Lope 2 Vat, Macchinbel, Aretino, Gil Vincente, Kardinal Bitienna. ebetta, Gregois, Laurent, Tailhade u. ſ. w. für Aufführungen in Ausſicht genommen. Der neue Hejtermans. Der auch in Berlin durch ſein Stück „Die Hoffnung auf Segen“ bekannt gewordene holländiſche Schrift⸗ 55 Heijermans hat ein neues Drama verfaßt, das er anzer“ genannt hat und das in Amſterdam ſeine erſte Aufflührung lebte. Das Stück verfolgt abſolut antimilitäriſche Tendenzen, und dieſe haben dem Verfaſſer bei dem Amſterdamer Publikum einen ſtarken äußeren Erfolg eingetragen. Die Armee wird hingeſtellt als Panzer für die gegenwärtige kapitaliſtiſche Geſellſchaft einerſeits, und andererſeits auch als Angriffs⸗ und Vertheidigungsmittel gegen undere.„Der Panzer“ ſpielt in den Offizierskreiſen einer kleinen Garniſon: Ein Leutnant, der den Gehorſam verweigert, als ihm befohlen wird, ein Jabriketabliſſement zu beſetzen und nöthigenfalls gegen Streikende zu vertheidigen, ſpielt die Hauptrolle, ferner ſeine Braut, die Tochter eines Hauptmanns, ſein Vater, ein penſtonirter Hauptmann und ſein Freund, ein Militärapotheker. Der junge Offtzier hat voller Hoffnungen und Ausſichten die Militärſchule ver⸗ laſſen, aber die Lektüre einiger antimilitäriſcher Broſchüren hat ge⸗ nügt, wie er ſelbſt ſagt, ihn„zum Denken zu bringen“, aus dem mili⸗ täriſchen Paulus einen antimilitäriſchen Saulus zu machen; er ver⸗ weigert, wie geſagt, den Gehorſam und wird ſchließlich aus der Armee ausgeſtoßen. Das wurde mit großer Wärme aufgenommen. Allerdings ſchien es einige Mal, namentlich im erſten und dritten Aft, als ob die Handlung in eine etwas ſchleppende Gangart gexieth, es wurde ſogar mehrmals geziſcht. Ein Fehler des Stückes ſcheint darin zu liegen, daß der Autor die„Umſattelung“ des jungen Offi⸗ diers pſychiſch zu wenig begründet hat; denn für einen enragirten Militär erſcheint es immer etwas alveifelhaft, daß er durch Lektüre weniger Broſchüren ſeine Ideale von einem Tage gum anderen ändert und von einem Extrem in das andere fällt. Die Sprache iſt kraftpoll, lebenswahr und begeiſternd. Einzelne Stellen, die dem olländiſchen Volksbewußtſein beſonders entſprachen, wurden be⸗ jubelt und mit donnerndem Applaus begleitet. Trotzdem konſtatirt die holländiſche Kritik, daß der Panzer“ ein ſchwächeres Stück von Heiſermans iſt. Es wird allerdings betont, daß dem Verfaſſer viele en beſonders wohl gekungen ſind und daß namentlich die Zeich⸗ Rung einzelner Figuren geradezu vortrefflich iſt. Neneſſe Nachrichten und Telegramme. Karksrußhe, 4. Dez. Die Budgekkommiſſion die Referate igerdewaßen vertheilt: Kultus: Obkircher nat.ellb.) Landwirthſchaft: derbe: Lauck — Vente) 4f Schüler 9 5 e⸗ (Centr.) aſſer⸗ und Straßen bau: Hergt(Centr.) Hannober, 4. Dez. Graf Walderſee iſt heute Abend nach Neudeck in Oberſchleſien abgereiſt, um an den Jagden des Fürſten Henckel⸗Donnersmarck theilzunehmen. FLeipaig, 4. Dezbr. Das Schwurgericht verurtheilte den Rechtsauwalt Dr. James Breit⸗Leipzig, der dem ſtud. jur. Richard Oettinger aus Stuttgart im Dueller ſchoß, wegen vor dem Duell begangenen Hausfriedensbruchs zu dreiwöchigem Ge⸗ fängniß und wegen Zweikampfes mit tödtlichem Ausgange zu 3½ Jahren Feſtung. Warſchau, 4. Dez. Eine Anzahl Studenten griff heute Mittag das deukſche Konſulatsgebäude Das iſt an. Das Konſulatsſchild wurde herunter geriſſen und zerſtört und das Erdgeſchoß, wo ſich die Amtsräume des Kon⸗ ſulates befinden, mit Steinen beworfen. Auch in die Privat⸗ wohnung des Generalkonſulats im erſten Stock wurden Steine geſchleudert. Der Angriff dauerte eine Viertelſtunde. Alsbald erſchienen ein Oberpolizeimeiſter und ein Staatsanwalt zur Feſt⸗ ſtellung des Thatbeſtandes. Das Konſulat wird polizeilich bewacht. London, 4. Dez. Die Verhandlungen gegen Dr. Krauſe wegen Aufreizung zur Ermordung des Anwalts Forſter wurden heute vor dem Bolpſtreetpolizeigericht wieder aufgenommen. London, 4. Dez. In der heutigen Verſammlung der Chartered⸗Compagnuie theilte der Vorſitzende, Herzog von Abercorn, mit, Cecil Rhodes fand bei dem jüngſten langen Auf⸗ ia vollauf beſtätigt, daß das Land vollkommen ruhig iſt und re Mineralſchätze birgt. Der Herzog verlas einen Bericht eines in Rhodeſta anſäſſigen Ingenieurs der Geſellſchaft, in dem es ie erzielten Reſultate zeigen klar, daß Rhodeſia langſam vor⸗ komme und daß der Gewinn ſich wohl mit dem aus irgend⸗ en Goldminen der Welt bergleichen laſſe. Auch die Goldwäſche, beſonders am Mazoc und anderen Flüſſen des Maſſonnalandes, ver⸗ ſpreche einen reichen Ertrag. Die Kohlenlager von Wankie ſeien ließlich theilte der Vorſitzende mit, daß die Geſell⸗ ber mehr als eine Million Pfund in baar und Sicherheiten *.** Zur Lage in China. *Peking, 4. Dez. Das bereits kurz mitgetheilte Edikt, wodurch der Thronerbe des Ranges entkleidet wird beſagt: „Der Thronerbe hat in Würdigung des Umſtandes daß es nach den Miſſethaten ſeines Vaters nicht richtig wäre, wenn er die Stellung behalten wollte, um Enthebung von ſeinem Poſten gebeten.“() Der Korreſpondent des Reuter'ſchen Bureaus bemerkt hierzu, daß dieſe Form zweifellos in der Abſicht gewählt ſei, ſeinen Stolz zu ſchonen. Die chineſtſchen Beamten ſagen, die Ernennung desNachfolgers würde noch ſolange verſchoben werden, bis die Kaiſer⸗Wittwe mit den leitenden Männern des Reiches über die Frage Rückſprache nehmen könne. Das Edikt wird all⸗ gemein als der ſtärkſte bisher gegebene Beweis für die Aufrichtig⸗ keit angeſehen, mit der die Kaiſerin⸗Wittwe nunmehr Reformen zuneigt.— MPuanſchikai iſt in Peking eingetroffen. Er be⸗ abſichtigt, in erſter Reihe die fremden Vertreter zu beſuchen und mit ihnen über die Lage zu berathen.— Prinz Tſching hat ſeit der Rückkehr aus Kaifengfu den ruſſiſchen Geſandten noch nicht geſehen. Im Laufe der Beſprechung mit Vertretern zweier Mächte erklärte der Prinz, China würde ſich der ruſſiſchen Herr⸗ ſchaft in der Mandſchurei widerſetzen, wenn irgend eine der Mächte ihm Unterſtützung gewähre. Peking, 5. Dez.(Telegramm.) Chineſiſche Blätter melden, Juanſchtkaf beabſichtige, das Paftang⸗Ge⸗ ſchwader zu vergrößern, mit engliſchen und amerikaniſchen In⸗ ſtruktoren zu reorganiſiren und die militäriſchen Streitkräfte Shantungs und Tſchilis in ein Armeekorps von 100 000 Mann, gleichfalls unter fremden Inſtruktoren, zuſammenzufaſſen. Shanghai, 5. Dez.(Telegramm.) Der eng⸗ liſche Spezialkommiſſär, der die Verhandlungen betreffend die Handelsverträge führen ſoll, iſt hier eingetroffen. Die Verhand⸗ lungen ſelbſt ſind verſchoben, weil der chineſiſche Kommiſſär er⸗ krankt ſein ſoll. ***. (Privat-Celegramme des„General⸗Anzeigers.“) Berlin, 5. Dez. Die Geſellſchaft der Hoch⸗ und Unter⸗ gzundbahnen in Berlin beabſichtigt die Strecke der Hochbahn von der Warſchauer Brücke über das Halleſche Thor bis zum Pots⸗ damer Platz im Januar 1902 in Betrieb zu nehmen. Im Laufe des erſten Vierteljahres ſoll der Betrieb auf der geſammten Strecke er⸗ folgen. Berlin, 5. Dez. Das„Berliner Tagebl.“ meldet aus Kiel: Der Maler Jaſtrow iſt unter dem dringenden Verdacht verhaftet worden, die Perſon zu ſein, welche in letzter Zeit Paſſanten auf offener Straße Meſſerſtiche beibrachte. Berlin, 8. Dez. In Berlin trafen drei Offiziere und 5 Sol⸗ daten des oſtaſiatiſchen Eypeditionskorps ein, welche auf Anregung des Generals v. Leſſel einen Diſtanzritt von Tientſin durch die Mongolei bis zum Beikalſee in 62 Tagen zurück⸗ gelegt haben. London, 5. Dez. Die Rechtsbeiſtände der Miß Ho b⸗ houſe zeigten dem Staatsſekretär des Krieges, Brodrick, ihre Abſicht an, in England gegen Lord Kitchener, Lord Milner und deren Offiziere Schritte einzuleiten, wegen unbe⸗ rechtigter Deportation, Einkerkerung und thätlicher Beleidigun⸗ gen von Miß Hobhouſe. * Petersburg, 5. Dez. Bei dem Dorfe Studjanka an der Bereſina, der hiſtoriſchen Stelle, wo die große Armee den Fluß überſchritten, iſt ein Denkmal errichtet worden. Es zeigt in 2 Medaillen die Bildniſſe des Kaiſers Na poleons J. und Aleranders., von einem Lorbeerkranze umgeben. In ruſſiſcher und franzöſiſcher Sprache iſt folgende Inſchrift ange⸗ bracht: Hier überſchritt Kaiſer Napoleon und die Große Armee am 26., 27. und 28. November 1812 die Bereſina. Aſtoria(Oregon), 5. Dez. Das engliſche Kriegsſchi ff „Nelſon“ iſt während eines Sturmes unterge gangen mit der ganzen, 28 Mann ſtarken Beſatzung. Waſhington, 5. Dez. Mehrere Senatoren brachten heute einen Antrag ein, welcher ſtrenge Maßre geln gegen die Anarchtiſten verlangt. 4**. Der Nicaragug⸗Kanal. * Waſhington, 5. Dez. Der Bericht der Kommiſſion über den Iſthmuskanal befürwortet die Wahl der Route über Nicaragua. Die Koſten ſollen 190 Mill. Dollars be⸗ tragen, die der Panama⸗Route 144 Millionen. Außerdem wür⸗ den 109 Millionen erforderlich ſein, um die Konzeſſionen für den Bau der letzteren Route zu erhalten. Der Bericht gibt zu, daß die Panama⸗Route viele Vortheile biete, kommt aber zu dem Reſultat, die ausführbarſte Route für einen Kanal mit den Ver⸗ einigten Staaten als Eigenthümerin ſolle die durch Nicaragua ſein. Es wird der Regierung empfohlen, einen 10 Meilen breiken, von Meer zu Meer gehenden 5 Land von Nicaragua zu erwerben, wodurch der Kanal zu führen wäre. Auf den Bau werden 8 Jahre gerechnet. 9— — ù— ⁵—„Ṽ ſↄ:—̊ᷣ4—:ͥũ——1ͤk—1ͥñ ĩ Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Gruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Eberhard Buchner. für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) Maunheimer Handelsblatt. Maunheimer Marktbericht vom 5, Dezbr. M..— bis M..—, Heu M..50 bis M..— bis M..— per Ztr,, Seren bee offeln M. 3 —10 Pfa., 00 Pfg., Weißkraut per 100 Stück 8., Kohlrabi 3 Knollen 0— 12 Pfg Kopffalat per Stück 10—15 Pfg., Endivienſalat per Stück—10 Pig Feldkalat p Portiono pfg. Sellerie p. Stück—10 Pfg., Zwiebel Pfund—9 Pig., rothe Rüben per Portion 7 Pfg., 15 per Portion 4 Pfg., gelbe Rüben per Portion 5 Pfg. Carrotten per Büſchel 4 Pfg., Pflück⸗Erbſen per Portion 00—00 Pfg., Moerrettig per Stange 15—20 Pfg., Gurken per Stück.—00 Pfg., zum Einmachenaer Aepfel per Pfd. 12—18 Pfg., Birnen per Pfy, 100 Stüct 00—00 Pfg., 15.—25 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00—00 Pfg., Trauben per Pfd. 00 Pfg, Pfirſiche per Pfd. 00—00 Pfg., Aprikoſen per Pfd. 0 Pfg., Nüſſe par 25 Stück 00—00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 00 Pfg., Eier per 5 Stich 30—.35 Pfg., Butter per Pfd..20—1 80., Handkäſe 10 Stück 40 Pg Breſem der Pſd. 50—60 Pfg. Hecht per Pfd. ,20 M. Barſch per fd 70—80 Pfg, Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pig Slockfiſche per Pfd. 30 Pfg., Haſe per Stück.00—3 50., Reh per Pfd..75—.00 Pi., Hahn(j9.) p. Slück.50—., Huhn(jung) per, Stück 1 50—2., Feldhuhn per Stück.00—.00., Ente per Slic —.00., Tauben per Paar.30., Gans lebend per Siſe —5., geſchlachtet per Pfd. 75—00 Pfg., Aal.20—00 Pfg, Fraukfurter Efferten⸗Soeietät vom 4. Dezbr. Kredikakkien 205.40, Diskonto⸗Kommandit 180.50, Darmſtädter Bauk 126.10 Berliner Handelsgeſellſchaft 140.40, Nationalbank f. D. 103,30 Neue Boden⸗Akt.(Berlin) 108, Staatsbahn 139.20, Lombarden 15470 Gotthard 163.50, Schweiz. Union 97.80, Anatol. Eiſenbahn 850, Aproz. Spanier 78.60, Zproz. Mexikaner 25.50, 4½ proz. Portugieſen 39, Zproz. Portugieſen 27, 4½ proz. Chineſen 87.30, 4½ proz. Außere Argentinier 72, kproz. Türk. C 27.50, Iproz. Türk. 5 24.70, Iproz, Türken B 50.60, Harpener 165, Concordia 288.20, Elektrizitcht Schuckert 101.50. Zahlungsſtockung. Die belannte Weinfirma Gebr, Gcken in Deidesheeim und Schaumweinkellerei Henry Gckel u. Co, in Montigny bei Metz iſt in Jahlungsſtockung gerathen. Es bwird eig Moratorium angeſtrebt, Die Hauptbetheiligten, worunter ſich 13 Banken befinden ſollen, haben bereits ein Uebereinkommen getroffen und auch die Zuſtimmung der Privatgläubiger ſei in nächſter Zeit 3u erwarten, ſo daß das nachgeſuchte Moratorium alsbald perfekt werdeg dürfte. Getreide. Mannhei m, 4. Dezember. Die Stimmung war etwas ruhiger, allein die amerikaniſchen Forderungen waren unverändert hoch bei knappen Angebot.— Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxonska Mark 126 bis 133, Südruſſiſcher Weizen M. 125—133, Kanſas M. 133½—134½½, Redwinter M. 0 bis M. 134, La Plata M.—, feinere Sorten M. 135, ruſſiſcher Roggen M. 103—104, Mixed⸗Mais M. 190, La Plata⸗Mais M. 112, Rufſiſche Futtergerſte M. 98—99, amerik. Hafer Mk—, ruſſiſcher Hafer Mk. 127—129, Prima rufſiſcher Hafer M. 131—140 Newyork, 4. Dez. Schlußnotirungen: 83 8¹ 4. Weizen Dezember 81/ö83— Mais November—— Weizen Mai 83¼ 84% Mais Juli—— Weizen Seplember———— Kaffee Dezember.45.45 Weizen Juli——— Kaffee März.70.70 Weizen November—— Kaffee Mai.85.90 Mais Dezember 69 ¼% 70½½Kaffee Juli—— Mais Mat 69½ 70¼[Kaffee Oktober—— Mais September———[Kaffee November—— Chicago, 4. Dez. Schlußnottrungen. 8. 3. 4. Weizen Dezember 78%/75½ Mais Mai 65½ 67. Weizen Mai 78— 79½ Schmalz Dezember.87.80 Mais Dezember 62¾8 63½[Schmalz Mai.42.57 Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Nov.⸗Dezbr. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 30...3... Bemerkungen Konfſanznßn 2,80 Waldshut 1,601,57 1,55 1,58 1,561,53 Hüningen 1,211,181,2,1414 Abbs. 6 Uhr Kehl! e 60 1,581,531,52 1,54 1,52] N. 6 Uhr Lanterburg 3,07 3,06,08 8,04 Abds. 6 Uhr Magauuu„J3,023,012,98 2,94 2,962,95 2 Uhr Germersheimm 2,682,612,562,58.-P. 12 Uhr Mannheim.40.362,34 2,32 2,32 2,32 Morg. 7 Uhr Mainz„J0,55 9,50 0,48 0,46 0,44.-P. 12 Uhr Binget.301,251,25 1,21 10 Uhr Kaubb J,½49 ,441,42 1,48 1,38 2 Uhr Kobſenznzn: 1,861,831,84 1,80 10 Uhr Sl!! 741,70 1,701,71 2 Uhr NRuhrorrk 1,34 1,29 1,30 6 Uhr vom Neckar: Maunheim.52 2,48 2,44 2,44 2,48 2,54 F. 7 Uhr Heilbronn J0,69 0,73 0,73 0,78 0,88 0,85 V. 7 Uhr eeeee eeer eeee, 41 n, .L. E zatent-Falztafeln KOSMOS“, ea Asphalt-Isolirplatten, Asphalt.Dachpappen, 8 Holzcement, Lacke, Carbolineum. Nuster bostfrel und urnsonst. Tritt nicht mit Fü kitt nicht mit Füßen, folgende Schreiben bezeugen.(Die Einſicht bereit.) Es ſchreiben: Herr., Bürgermeiſter in M. Herrn Ernſt Weidemann, Lieben⸗ burg a.., erſuche ich ergebenſt, mir noch einmal 5 Packete ruf⸗ ſiſchen Knöterichthee überſenden zu wollen zum Gebrauch gegen Katarrh und Huſten.— Nach dem Gebrauch der erſten Sendung ist bereits eine Wendung zum Beſſeren eingetreten. Herr Dekan B. in R. Bitte nochmals die gleiche Sendung ber Nach⸗ nahme(M. 16.30) von dem Knöterich⸗Thee an mich gelangen zu laſſen. Der Thee löſte den Schleim und hat m. Nachbar gut an⸗ geſchlagen. Herr B. G. in., Bayern. Erſuche Sie hierdurch höflichſt, mir gefl. gegen Nachnahme wieder 10 Packete Ihres ruſſiſchen Knöterich⸗ Thees ſenden zu wollen, da derſelbe mir vorzügliche Dienſte hei meinem 25;ährigen Leiden leiſtet und ich den Thee noch fortfetzen 85 ich ſchon lange an Aſthma leide und ich ſchon 71 Jahre alt bin. Herr G. in H. Senden Sie mir umgehend 10 Pückchen von Ihrem ruſſiſchen Bruſtthee, ich habe denſelben bereits im Jahre 1895 oder 96 mit gutem Erfolg gebraucht. Im Voraus beſten Dank und Gruß. Herr A. in., Oberlauſitz. Erſuche Sie um umgehende Zuſendung von 5 Packeten Ihres ausgezeichneten Bruſtthees, will denſelben gegen meinen Rachenkatarrh in Anwendung bringen. Derſelbe hat mir im vorigen Herbſt bei meinem, vergeblich von Aerzken be⸗ Handelten Lungenſpitzenkatarrh vortrefflich geholfen. Um den wirklich echten Weidemann'ſchen ruff. Knöterich zu er⸗ halten, beziehe man denſelben nur von dem Importeur E. Weidemann in Liebenburg am Harz. 97 463 94190 was Gott Dir in der Natur geſchenkt, was riginale liegen zu Jedermanns 65 15 Bohnen per Pfd. 00 Pfg. Blumenkohl e Stück 25.—35 Pfg., Spinat per Portion 00—00 Pfg., Wirſing per Stit Rothkohl per Stück 20—00 Pfg., Weißkohl p. St. 00 bisg weiße Rüben SSS * ih. 0 3 Inſerate: Abonnement 98 30 Plennig monatlich. Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg,. dlt Auswärtige Inſerate. 25„ ie pof Die Neklame⸗Zeile 60 .— Poſt bezogen inel. Poſt⸗ ie Re 5 pe 1 1 de 188 pro Suartal. 8. e Peofliſte Nr. 48468. 1 8 18 8 5 115 92 2 Expedition: Nr. 218. 19: Redaktton: Nr. 377 5 KN 8 v K d 9 8 5 1 tt mits⸗ und Kreisverkündigungshlatt. 5ͤͤ 5 ver Nr. 36. Donnerſtag, 5. Dezember 1003. m. Jahrgang. 15———:!:!:!!: ðͤↄv..ß] Pec.ßßeßeeßeßßeßßßcßGßßß—fß—————————————— 1 7 Tafel 0 fli Perſleiger wangs⸗Verſteigerung. ſd Hekaunkmachung. Bekauntmachung. Heſfenkliche Berſteigerung. Holz⸗Verſteigerunz. Zwaugs⸗ af 10 175 6 15 37. 6 37. Schellüsche Ergänzungswahl in 3 1 Das im Diſtrikt 1 der evang. Am Freitag, 6. Dezbr.„[Wegen Wegzugs des Herrn öfb. Die Feſiſetzung der Ergänzung Am Montag, 9. Dez. 1901,] Das im Diſtrikt 1 wane Nachmittags 2 uhr Weg Wegzug 510 Per Entſchädigung für das Stadtpekordneten⸗ 2½ Uhr werde Kirchenwaldungen in der Ge⸗ jer, Werler werden 5 Blaufelchen 1 5 8 Weite kollegium betr Nachmittags 2½ uh markung Sandbofen aufgearbei⸗ werde ich aiee en 11 Freit g, den 6. vs. Mts, 8186 88 as zur Berd diter'] Nr. 58858 J. In der heutigen ich in Mamheim(Zuſammen,(ete Gehölz, beſtehend in; 4, 3 gegen baare Zahlung im in G 7. 37 Zauder der 12. Olter⸗[ Nr. 38658 J. In der heutigen I B. it e tete Gehölz, beſtehend in⸗ Voliſtredungs Fffentlich ver⸗ in G 7. 3 ablien 10 ache dahſer erfor⸗ Tagfahrt wurde Herr Banmeſte kunft beim Gr. Hauptzollamt 93 Sler 115 e öffen 191 5 bonn Morgens 10 Ahr und ee 00 derliche Gelände des Gebng 00 e dahier, Parkung Nr. 49) im] 5ʃ88 Stück forlenen Weller 1 Faß mit 1241 Liter Welß⸗ Mittags von ußr ab lebende Hechte 15 Taufmanns Fr. W. de Ae nelert 198 bahl Auſtrage des Herrn Konkurs⸗ 95 900 10. Dezbr. 1901,wein, 6 Fäſſer(über 701, 683, durch den Uuterzelchneten frel⸗ lebende Schleie 1 Ehunger bier bet. deö Seembe, 1902— in das verwalterz Fiſcher aus der eocgens h uhr, 0öc, eea 65s u. dd Liter. agldgg deganeg. Baak⸗ lebende dale 10 l bods. Faufmann Friede] Stad follegt 5 70 4 0 Rannheim, 5. Dez. 1901. ahlung verkauft: 25 15 ſü len Chüſger bie hat Staßtberdednetendolenum ee Konkursnaane des Jean Nchols auf dene eckbaußf zu Sandhoe beechme, ieagliſche Sechlalt, Austern ſa don ſeinem an die 12. Qleerſtraße wäblt. Dies wird mit dem duu, dahler: 1574 üehgen e Gerichtsvollzieher, D 4, 11. ſtehend aus 1 drelthell Spiegel⸗ henue eintreſſend. 10⁰ „beſenden Grundſtheß de eet bagen ee a dte Wahlaten 21 Kisten Thee te e Genean ac Alkreg lirabowski. ii Febreſer ger Slche e e oeNähere Auskunſt ertheiltWald⸗ Oeffentliche Verſteigerung. Mlreg Hrahgnsk. 105 Stadtgemein 7 89 15 e Bruttogewich g. 2 1 55 it 6. Dezember 1901, llſtä 1 2 Haz p 2, 18.— Telephon 2190, 10, 11 0 en übgeerte eine im Rathhaus parterre niner 75 hüter Herbel in Sandhofen. Freitag, 6. 3 8 haltern, ſelter 1 Speiſezimmer, 5—— 9% cang über die hierflr von Are Aen daß Cimſicht 2 Fässchen Sherry] Mannbeim, 2. Pel. 1eol. Perde uch u ce Büſſee, 1. Auszeehüſch, z 22 70, Stadtgemeinde dem Kauf⸗ 15 15 Meſcheheeh(Oruttogewicht s7 Kg.) Evang. Collectur. 5 im Aee Gudee ue E E 30, nigunm Eßlünger zu gewährende e 19 3 g Bübler hier, eit Rühebert, ein Schrelbe⸗] s ſen Ealchad gung ihichkzu Stande 9 5 8 10 öffentlich Zwangs⸗ Verſteigerung, e ſ ee trefſen heute friſch ein bei 15756 n deenmeu. eſiſt je. der dei Großh. Vezirksamt] ve heigen 2 Freitag, 6. Dezember 1901, Kapel hier gehörigen 14 Tagfahrt zur Feſiſtellung die amteopet uger Hezeichnung der Die Verſteiger t be⸗ 20 vollſtändige Betten, Eiſche, ver⸗ 5 0 15 ſchldigung durch be nach unter ſofortiger Bezeichnung der. weibt ich inn fndſe 4, 5 Zwei Pferde u. ein Wagen ſchiedene Stühle, 1 Küchenein⸗ blſ auef Zch 1 e Entegmengegeſeze meieiic au Pröldtoll en geben ſ wrannen hier 15747gegen Baatzahlung Iffenkiſch kichtung und GGasherd. Telef. 529. lerufene Kommiſſton wird auf mündlich zu Protokoll zu 95732 Mannheim, 4. Dezbr. 1901. 19 Bände Meyers Con“ berſteigern. Die Möbel waren ½ Jahr in e Mittwoch, ven 18. Dez. d. S. 1 annhelm, 3. Dezember 1901. Sochmitt, verfations⸗Lexlkon, verſchied.“ Mannheim, 5. Dezember 1901. Gebrauch. 1570 in arnetgas emee„Grrichtsvollzieher, P 4 11. Weſne und Branntweine, Näh⸗ Schueider, Daniel Aberle. Hol Schelfische mit dem Anfügen angeordnet,, Der Oberhürgermeiſter; 5 5 flig 5 f 7 erun maſchinen, Betten, Fahrrädet, Gerichtsvollzieher in Mannheim, 11 ein daß die Verhandlung auf dem Beck. Eien 1 Jer, kig 6. Eigarren, Silberbeſteck1 Waaren⸗ Riedfeldſtr Nr. 24. 7 1 1 Kiel genaunzen Grundſtück beginnt.—[Freitag, ven 6. Deze 1. 88., anſomat 1 Klapſer, 1 Laden⸗ ͤ Zur Weihuacſtsbäckerei ieler fen Es wird dieſes mit der Auf⸗ 8 Aima Un Vormittags 11 Uhr, eintichtung 1 Wutſtmaſchine, 7 8 8 betderung am etwalge unbekanſte Welant Mug. werde ich im Auftrage für Reche] 2 Ühren, Weißzeug ſowie Mödei[ empfehle 188 ue inge 10 Betheiligtie bekaunt gemacht, hre Das alte Empfangsgebäude] nung beſſen, den es angeht, im aller Art im Vollttekungswege Ek klgk 85 Ta. 20 1 eee ee eag Se e e de a ge 200 Sat Weſzenneht, deſagee ei vedp: agenat'terne ppfe reh Anträge ſpa! 8 eſer Fag Voeſtadt ſoll öffeuklie Ab⸗ f ſteſgebit⸗ 85 ise fahrt zu ſtellen, widrigenfalls 95 verkauft werden. Die Be⸗ 85 115 05 anue 5. 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Bad Landes⸗ Die Augebote ſind venſchloſſen deulſcher Hau 5 bit 9 905 0 ſleig J.(Jungbuſchſtr.) 5 5 4 vie Kreiſe und mit entſprechender Auſſchrut Wanahune„ Freitag 6. dezemder 1903 der Vaniendelker große per Pfd. 38 Pfg. her 18 4 7* 2 3 5 2 e eedergee aee e e s ⸗. dſenel ea e zſe Fortſetzung der: ee⸗ e e 2 Pfiſtete Dienſtag, 10. Dezbr. 1901; verſteigern. 105 Givan, Kledderschüne Zeſche. Verſteigerung Zander jer Vormittags ii Ahr Mafnheim, 4. Dez. Stühle, Walzmaſchine,!1Stand⸗ 1. ſeine ge meh 155 per Pfd. 55 Pfg. 5 portoftei hier einzuſenden. 16710 Hibſchenberger, ubr init Kaſten, Regale, Theken, von den Waarenbeſtänden] gar. reiner Bieuenhonig Vermögensabſonderung. Zuſchlagsfriſt: 10 Tage, Gerichtsvolllieher. Spiegeſſchrank,.Schreibtiſch aus dem Coneurſe der Bothzun SOn Nr. 441841. Durch Urtheil“ Mannheim, 3. Dezember 1901] Gröffnung deß Waſchkomode mit Marmorplatte, c 75 1 9 0 u ny, per Pfd. 45 Pfg Gtoßh. Amtsgerſchts ik vhm] Großh. Heſſiſche Elfenbahn⸗ I. 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Einbeitspreis Meter. 55 Posten d In- Werth bis Mk..50. Einheitspreis Meter 1⸗ reguläre.85. 15758 6. Seite. Alldeutscher Verband. Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen. Freitag, den 6. Dezember, Abends ½9 Uhr findet im Ballhausfaale in Mannheim ein öffentl. Vortrag des Herrn Hof-Rezitators W. Neander- Hann ausgeſtattet mit 90 farvenprächtigen Lichtbildern ſtatt. An alle deutſchen Mäuner und Frauen ergeht hierdurch freundl Das Eintrittsgeſd, 50 Pfennig pro Perſon, wird zu Gungſen der Buren verwendet. — Der Bureykrieg, over über 15618 iche Einladung. 8 Eisela-Verein zur Ausstatlung beirathsſähiger Mädchen in Wien M. Ater dern Protektoerate Ihter K. u. K. Hoheit der Frau Prinzeſſn Giſtla uun gayern. Gegründet im Jahre 1869. Versichertes Capital; Reichsmark Prämien-Reservefonds: Reichsmark Billige Prämien, 20% ĩge Gewinnbetheiligung, gänzliche Prämien⸗ Rückerſtattung im Todesfalle des verſicherten Mädchens. Zweckmässigste Aussteuerversicherung. Alles Nähere ausführlich durch die General-Agentur für das Grossherzogthum Karlsruhe, Nowack-Anlage 15, Gustav von Khuon. Agenten werden unter günſtigen Bedingungen geſucht, orcgstand. 115,000,000.— 30,000,000.— 92682 Baden: I. Musikverein Mannheim. Dienstag, den 10. bezember 190ʃ, Abends 7½ Uhr in der Trinitatiskirche 5 Grosse Messe in-moll von W. A. Mozart nach Mozart'schen Vorlagen vervollständigt von Alois Schmitt. Solisten: Sopran; Frau Hofopernsängerin Mella Fiora. Mezzosopran: Fräul. Hefopernsängerin Pina van der Vyver. Tenor; Herr Hofopernsünger Fritz ExI. Bass: Herr Carl Sauer. Orgel: Herr Musike- direktor A. Hänlein. Direktion: Herr Hofkapell- meister Lerd. Langer. Mrossh. Hoftheater-Orchester. Unseren Mitgliedern steht das Recht zu, in der Hofmusikallenhandlung von K. Ferd. Heckel 1) gegen Aufzahlung von M..— pro Platz und Rückgabe der Eintrittskarten sSperrsitze auf der ersten Empore oder im Schitr umzutauschen, 2) wWeitere auf Namen Ausgestellte Eintrittskarten für Familienange- 0 hörige à M..50 in Empfang zu nehmen. 8 Tugeskarten: Reservirter Platz auf der ersten Empore oder im Schiff M..50, Niehtreservirter Platz 22 im Schiff, auf der ersten und zweiten Empore M..50 5 in den Musikalienhandlungen von K. kerd. Heckel Freitag, 13. Dezember 1901, Abends 9 Uhr im Lokal(ur Fechtſchule) Offizieller Elub- Abend mit Musik ulits-Feler L. B. mit U. Um zahlreiches Erſcheinen bittet 55 Der Vorſtand. Ouärteſt- Ferein Mannbeim. Sonntag, 8. Dezember 1901, Abends 5 Uhr im Lokale Scheffeleck Bierprobe. Einführungen geſtattet. 16712 und Th. Sohler, sowie Abends an der Kasse. 15676 Montag, 9. Dez. 190l, Abends s Uhr Hauptprobe In der Trinitatisklrehe. Eintrittskarten für Mitglieder M..— für Nichtmit- elieder M..50 sind nur Abends an der Kasse zu haben. Gesangperein Patria Saunſtag, den Abends ½9 Uhr im Ballhauſe Abendunterhallung —— ͤ innnnn— wozu wir unſere verehrl. aktiven und paſſiven Mit⸗ glieder freundlichſt einladen Der Vorſtand. NB. Vorſchläge beliebe man bis längſtens Donnerſtag, den 5. Dez. in unſerm Lokale Stadt Lück abzugeben. 15098 Lotterie zur Unterſtützung der Armen durch den St. Elisabethen-Verein. 400 Gewinne im Geſammtwerth von 1800 Mk 4000 Looſe. iehung am 9. Dezember 1901. Genehmigt durch Erlaß Großh. Miniſteriums des Innern vom 31. Oktober 1901 Nr. 36882. — oose à 50 Pfg. ſind zu haben bei den H. H. Geiſtlichen, den Damen des Vorſtandes, in der Geſchäftsſtelle des Neuen Mannheimer Volksblattes, ſowie beim Unterzeichneten. 15202 Die Gewinne ſind vom.—9. Dezember im Saale des oberen kathol. Pfarrhauſes ausgeſtellt und können dort be⸗ ſichtigt werden. Manuh. Turuerbund Germania. gegründet 1885. Eingetragener Verein. Luiſenſchule, nächſt Turnhalle: dem Tatterſall, Ein⸗ gang Seckenheimerſtr.(durch's alte Schulhaus). Dienſtags u Uebungsabende: Freitags je⸗ weils Abends von—9 Uhr Kürturnen,—10 Uhr Riegen turnenn Turnen dee Männer⸗ ee 5( 15727 „Wilder Maun(Eckzim). Lolal: Litera N 2, 10. 5 Aumelduungen beliebe man gefl. ſchriftlich an den Turnrath ge⸗ langen zu laſſen oder an den Uebungsabenden in der Halle abzugeben. Der Turnrath. Mannheimer Zither⸗Club (gegründet 1873). Donnerſtag, den 19. Dezbr. 1901, Abends halb 9 Uhr. im Clublokale„Walſisch““ M. ausserordentlione Genefalversammlung. Tagesordnung:§ 10 d. Stat. Um pünktliches u. vollzähltges Erſcheinen ſämmtlicher Mitglie⸗ K. Winterhalder, Kaplan, 1 4, 25 der bittet Der Vorſtand. Evang.⸗proteſt. Gemeinde Maunheim. ſtag, den 8. Dezember 1901. 90 Ferterdeee. Abs Ahr, Predigt 5755 Stadtvikar 9 I a0 pf 4 In der Synagoge. Goldwaarey- Tempelweihfeſt. lssss FNasberkaaf. Donnerſtag, den 5. Dezember, Abends 4 Uhr Predigt. Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher. Freitag, den 6. Dezbr. Abends 4½ Uhr. Samſtag, den 7. Dezbr. Morgens 9½ Uer Schrifter⸗ klärung, Herr Stadtrabbmer Dr. Steckelmacher. Nachmittags 2% Uhr Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärung, Abends 5½ Uhr. An den Wochentagen: Morgens 7½ Uhr. Abends 4 Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, den 6. Dezember. Abends 4½ Uhr, Predigt. Herr Rabbiner Dr. Unng⸗ 1 g gt, H 3390 Rahatt, 7, 26, 3. Stock. Reparaturen in bekannter Veise gut und billig. G. Ghulstotlor ZEEEICHHA U O 4, 1. 14845 Kumsdssludssę. — Mann Samſtag, 7. Dezbr. 1001, Abends 8½ Ahr, im Lokal zum Scheffeleck M 3, 9 Ausserordenfl, Generalversammlung. Tages⸗Ordnung: Wichtige Beſprechung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 15716 Der Vorſtand. Tnännischer Verein — Mannheim. E. V. Celus kunst-Historischer Vorträge Donnerſtag, 5. Dezember, Abends 8½ Uhr im Stadtparkſaale V. Vortrag& des Herrn Geheimrath Profeſſor Henry Thode, Heidelberg über: „Venedig, Kunst und Kultur“ (durch große Lichtbilder erläutert.) Für die Mitglieder ſind die Legitimations⸗ reſp. Damenkarten giltig. Karten zu einzelnen Vorträgen werden nicht abgegeben. Die Saalthüren werden punkt 8½ Uhr geſchloſſen. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzu⸗ zeigen. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorträge ausgeſchloffen. 15644 Der Vorſtand. Kaufmännischer Verein (Eingetragener Verein). Samstag den Iq. Desember des.., MHends Unlenlallung mit Tanz, in den Lokalitäten des Apollo-Theaters. Näheres durch Rundschreiben 15561 Der Vorstand. — Deutſche ee Geueralfechlſchule Verband Maunheim⸗ Cigarrenſpitzen, zerbrochene Cigarren, Eigarrenbänder, Staniol, Flaſchentapſeln, orke Briefmarken und Glühtörper⸗ iſche ſind erwünſchte Sammel⸗ gegenſtände für das Reichswaiſen⸗ jaus. Der Wahrſpruch„Viele Wenig ſeben ein Viel“ möge ſich auch hier dethätigen und möchten Alle, die in Herz und Gemüth für Wohl⸗ hun haben, ſich die kleine Mühe ſcht verdrießen laſſen, die bezeich⸗ eten Gegegenſtände wie bisher ir uns geueigteſt ſammeln und uns zukommen laſſen zu wollen. Mit herzlichem Danke nehmen dieſe Gegenſtände entgegen oder veranlaſſen die Abhöolung: J. Fatzenmaier, U 5, 14, 1. Vorſ, Friedr. Kunert, Luiſenring 61, 2. Vorſ., Ker Wüllenbücher, D I, 11, Verbandsrechner, Emil Iſtand, R 4, 9, Verbandsſekretär, elffeuſtein, E 2, 16, Automatenverwalter, L. Hartmann, Fy das Walss we Alavs in Lahrle 8 Jean U, 22, Emil Prüfer, K 2 22, Ferd. Steinhardt, P 2. ga, Franz Kaufmann, 8 ,17, Ph. Groß, K 2, 26, ecorg Michel, J8, 7, Chr. Link Gontardſtraße 31, Polizeikommiſſar Reimling, Roſengartenſtraße 21, Vorſtände und Frau Karl Arnold Wwe. H 4, 27, Materialverwalterin. 15689 Jiouifliſche Vereinigung für Deutſchland Ortsgruppe Mannheim. Donnerſtag, den 5. Dezember 1901, Abends ½9 Uhr im Kleinen Saal des Saalbaus: Makkabäerfeier. Gäſte willkommen. 15548 u. 8. ½ Unterricht zu jeder Tagesseit, auch abends. Jede Moche Aufnahme neuer Schaler& Schülerinnen Feinste Referenzen Massige Preise Prospekte Seell. Aualbuee, leeebue,L b in 100992 Fußboden⸗Oel„Marke Waldhorn“. 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Krantz u. Stobitzer⸗ 15715 Großh. Hof⸗ u. Nationaltheata in Maunheim. Donnerſtag, den 5. Dezember 1901. 26. Vorſtellung. Abonnement B. Zum erſten Male: Die rothe Nobe. (La robe rouge). Drama in 4 Akten von Eugen Brieux, aus dem Franzöſiſchen überſetzt von Anne St. Cére. In Scene geſetzt vom Intentanden. Mondoubleau, Deputirter des Kreiſes Pau Herr Hecht. Blanc, General⸗ ⸗Procurator beim Appellhof in Pau.Herr Götz. Duposl, Appellrath iu Pau, Präſident des Schwurgerichts in Maulson 8 Kökert. Bunerat, Direktor des Tribunals in Maulson Jacobi. — 7195 Bunerat. 8 155 chilling. Vagret, Proecurator der Republik beim Teibu⸗ nal in Maulson err Ernſt. Roſa, ſeine Fraun 118 v. Rothenberg. 1 5 ihre Tochter Breiſch. 9) Richter in Maulson 5 0 Bobet, Ardeuil, Subſtitut des Procurators in mautern err Weger. Bensit, Gerichtsſchreiber in e Löſch Ein Geri chtsdienern err Eachdodt Ein Gendarmerie⸗Of fftzier err Möller. Erſter Gendarm Herr Schödl. 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