Abonnement: 70 Pfennig mouatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. (Badiſche Volkszeitung.) Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ Einzel⸗NMummer 5„ E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. (Nannheimer Volksblatt.) Telephon: Redaktion: Nr. 377. 0 Expedition: Nr. 218. Druckerei: Nr. 341. E 6. 2. 7 Filiale: Nr. 815. Nr. 607. Dienſtag, 31. Dezember 1007. (Abendblatt.) *3 Des Neujahrsfeſtes wegen erſcheint die nächfſte NVummer Donnerſtag Vormittag. Neujahr. Es war kein lichtes Jahr, das zur Neige geht. Ein großer Theil unſeres Volkes iſt nicht verſchont geblieben von der Sorge zum das tägliche Brod. Trüber Wolken Schatten lagern auf ſern Fluren und in den Werkſtätten des Fleißes iſt es ſtiller worden. Vielleicht aber iſt die Zeit nicht mehr fern, wo die äder der Maſchinen wieder ſauſen und die Hämmer luſtiger bochen als je zuvor. Und zum wenigſten freuen wir uns dank⸗ baren Herzens des Friedens, der unſerem Volke erhalten ge⸗ blteben iſt auch in dieſem Jahre. Wohl zogen die Völker der Erde zum fernen Oſten, erlittene Unbill und ſchweren Frevel zu rächen an den Uebelthätern. Aber der Friede wurde doch teder hergeſtellt und die Ruhe zieht wieder ein in das Land, 8 noch vor wenigen Monaten widerhallte vom Lärm der ffen und des blutigen Kampfes. Wohl lodert im heißen Afrika noch immer die rothe Fackel eines langen, Männer mordenden Kriegs. Habgier und Gewalt haben den Kampf entfeſſelt gegen das Recht des Schwächeren, dem Niemand hilft in der ganzen weiten Welt. Stumm ſahen nie Gewaltigen der Erde dem empörenden Schauſpielt zu, dem Ungleichen, erbitternden Ringen chriſtlicher, ſtammverwandter Völker vor den Augen der Wilden. Aber nicht vergeblich wird das zertretene Volk in ſeiner Noth zum Herrn der Heerſchaaren ſchreien. Denn wenn auch das Gewiſſen eines Volkes und ſeiner Führer geſtorben zu ſein ſcheint, ſo wird doch die allwaltende rechtigkeit ein Ende machen den Greueln, mit denen das wer⸗ nde Jahrhundert ſich befleckte, damit wieder Friede, Freude und rechtigkeit wohne auf Erden. So richten die Völker, ſo richtet wohl jeder Einzelne heute ne Frage an das Schickſal. Der Eine bang und zagend, weil er ir der Noth des Lebens wankend geworden iſt im Glauben und offen, der Andere im Uebermuth eines ſorgenfreien Daſeins. Nach Einer aber ſieht träumend und thatenlos in die blaue Perne, und hofft auf ein plötzliches Glück, das ihm ohne ſeir 0 oi fal oll. N nan ſoll 3. Gli nicht 8 Un! dKerir ber enuß macht das Leben ſchätzenswerth und nicht das iſt immer des Lebens Glück, was wir darunter verſtehen. Nein, was dem Leben Werth und Inhalt gibt, das iſt die treue Erfüllung der flicht. Des Lebens Glück läßt ſich weder erliſten noch ertrotzen, will ehrlich erworben und erkämpft ſein. Wohl mag uns zuweilen die Laſt, die uns auferlegt ward, ſchwer werden, daß pdir meinen, wir könnten ſie nicht ertragen. Dieſe Laſten aber ſind die Prüfſteine unſerer Kraft, der Größe des Muthes und der Stärke der Hoffnung, die uns hinüberhelfen ſoll, über die chlimme Zeit, durch Nacht zum Licht, durch Kampf zum Siege. ſuf den Winter folgt der Lenz, auf die Nacht der Tag, auf den Regen der Sonnenſchein. Kommen auch einmal die Tage, von denen wir ſagen:„Sie gefallen uns nicht,“ ſo wiſſen wir doch, daß ſie vorüber gehen. So gleicht das Leben dem Jahre. Werden, wachſen, blühen nd verwelken, um von Neuem zu werden, das iſt der Kreislauf Dinge. Und die Zeit enteilt, als flöge ſie davon. Das Jahr twie ein Tag, der, kaum begonnen, hinab ſinkt in das Dunkel Vergangenheit. Wenn nach den Freuden und Leiden eines keichen Lebens die Stunde kommt, die uns zuruft:„Dein Jahr ſt um, Deine Zeit iſt da!“ wenn dann die Glocken läuten zu nem neuen Morgen, dann ſagen wir vielleicht auch mit ſtiller Eehmuth:„So ſchnell enteilt!“— Aber voll freudiger Zuver⸗ — ⏑y— ſicht ſehen wir dem Kommenden entgegen, des Vergangenen ſchleh gedenkend und willig Platz machend einem neuen Ge⸗ echt. Heute aber, wo uns das Leben noch lacht, wollen wir nicht weniger dankbar des ſcheidenden Jahres gedenken, nicht weniger hoffnungsfroh die Schwelle des neuen Jahres überſchreiten. Doppelt wollen wir der Zukunft zahlen, was wir der Vergangen⸗ heit etwa ſchuldig geblieben ſind. Viel fordert die kommende Zeit. Sie wird ein ſtarkes, thatkräftiges Geſchlecht gebrauchen. Seien wir ſtark in Treue und Glauben, in Hoffnung und Ver⸗ trauen, in Wahrheit und Gerechtigkeit! Rüſten wir uns zu neuer Arbeit, zum Kampfe gegen das Niedere und Unreine, da⸗ mit wir, feſt und bewährt in den alten Tugenden des deutſchen Volkes, des wahren Glückes theilhaftig werden, das uns erblüht aus ernſter Arbeit und ernſtem Streben zum Heil der Geſammt⸗ heit. So dürfen wir getroſt das Haupt erheben und unſer Hoffen ausſprechen in dem Wunſche:„Gott ſchenke uns allen ein ge⸗ ſegnetes neues Jahr!“ Verhältnißwahl und Gewerbegericht. Mit dem 1. Januar 1902 tritt zum erſtenmal in der deutſchen Reichs⸗Geſetzgebung eine Beſtimmung zum Schutze der Minderheit bei öffentlichen Wahlen in Kraft: die Gewerbege⸗ richts⸗Novelle gibt den Gemeindevertretungen das Recht, für die Wahlen zum Gewerbegericht die Grundſätze der Verhältnißwahl vorzuſchreiben. Während bei einer Wahl zum Reichstage, zu den Landtagen, zu den Gemeindevertretungen ausſchließlich die Mehrheit entſcheidet, und ſelbſt wo mehrere Sitze zu beſetzen ſind, die Minderheit völlig leer ausgeht, ſoll hier die Möglichkeit geboten ſein, auch der Minderheit zu einer gewiſſen Vertretung zu verhelfen, indem die Mandate auf Mehrheit und Minderheit je nach ihrer Stimmenzahl vertheilt werden. Die neue Beſtimmung hat eine höchſt merkwürdige Vorge⸗ ſchichte. Die Forderung der Verhältnißwahl iſt in faſt allen Ländern ein Programmpunkt der äußerſten Demokratie, in Deutſchland insbeſondere der Sozialdemokratie. In der Politik ſtehen die Parteien der Verhältnißwahl deſto ablehnender gegen⸗ über, je weiter rechts ſie ſtehen. Bei der Einführung der Ver⸗ hältnißwahl in die Verfaſſung der Gewerbegerichte kehrte ſich dies vollſtändig um. Das Verlangen erhob ſich zuerſt gerade in den Kreiſen derer, die es mit Bedauern ſahen, daß in einer großen Reihe von Städten die eine Hälfte der Richterſtellen aus einer politiſchen Partei, nämlich der Sozialdemokratie, beſetzt wurden. Zwar iſt unter allen erfahrenen Gewerbeberichtern nur ein Urtheil darüber, daß dieſe Einſeitigkeit der Gerechtigkeit im Allgemeinen keinen Eintrag gethan habe. Immerhin iſt es wünſchenswerth, daß, wo Recht und Gericht in Betracht kommen, auch der bloße Schein der Einſeitigkeit vermieden werde; und dies ganz beſonders bei einer Gattung von Gerichten, die Strei⸗ tigkeiten zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitern zu entſcheiden und alſo im Schatten eines Intereſſen⸗Gegenſatzes zu arbeiten haben. Außerdem führt die Mehrheitsentſcheidung je nach dem Wechſel der Parteien ſofort einen vollſtändigen Wechſel in der Beſetzung des Gerichts herbei, während bei der Verhältnißwahl die Aenderungen in der Stärke der Parteien nur in einem Mehr entſchieden(§ 15). oder Minder zum Ausdruck kommen. Als aus ſolchen Gründen in Frankfurt a. M. im Jahre 1890 der Verſuch gemacht wurde, Verhältnißwahl einzuführen, ſcheiterte er an dem Bezirksaus⸗ ſchuß und dem Provinzialrath, die eine Wahl auf vorher einge⸗ reichte Liſten mit Unmittelbarkeit und Geheimheit für unver⸗ einbar erklärten. Die Novelle hat jetzt im gegentheiligen Sinne Nun aber erhob ſich gerade innerhalb der Partei, der die Verhältnißwahl politiſcher Programmpunkt iſt, ein Widerſpruch: die allgemeine geſetzliche Einführung der Ver⸗ hältnißwahl wäre zwar richtig geweſen; ſie aber dem Orts⸗ ſtatut, d. h. den aus beſchränktem Wahlrecht hervorgegangenen Gemeindevertretungen zu überlaſſen, werde praktiſch darauf hinauslaufen, daß die Verhältnißwahl nur dort eingeführt werde, wo ſie dieſer einen politiſchen Partei zum Schaden ge⸗ reiche. Eine einheitliche Stellungnahme von Parteiwegen iſt übrigens ſeitens der Sozialdemokratie nicht erfolgt; und wenig⸗ ſtens für Berlin hat der„Vorwärts“ in aller Form erklärt, daß die ſozialdemokratiſchen Beiſitzer, dem allgemeinen Programm⸗ bpunkte der Partei entſprechend, ſich für die Verhältnißwahl er⸗ klären würden. Man hat dies zwar damit begründen wollen, daß in Berlin die ſozialdemokratiſche Partei durch die Verhält⸗ nißwahl an Arbeitgeber⸗Stellen ebenſoviel oder noch mehr ge⸗ winnen werde, als ſie an Arbeiter⸗Stellen einbüßen könnte. Aber mit Recht macht das Organ des Verbandes deutſcher Gewerbe⸗ gerichte, das von jeher mit beſonderer Wärme für den Minder⸗ heits⸗Schutz eingetreten iſt, darauf aufmerkſam, daß man zu dieſer auf Berlin beſchränkten Begründung nicht genöthigt iſt: „Aus rein ſachlichen Gründen kann die Sozialdemokratie dazu gelangen, die Verhältnißwahl ſelbſt in der rein fakultativen Form zu billigen. Denn da auf Grund einer zehnjährigen Erfahrung feſt⸗ ſteht, daß auch in den Gewerbegerichten der Beruf des Richters ſtärker iſt als der des Parteimannes,— bvelches Intereſſe kann eine politiſche Partei haben, die Richterbank ausſchließlich aus ihren Reihen zu beſetzen? Bei Gutachten und Anträgen iſt ebenfalls ein Riegel vorgeſchoben, dadurch, daß bei geſchloſſenem Gegenüberſtehen von Arbeitgebern und Arbeitern der Vorſitzende das Zuſtandekommen eines Beſchluſſes verhindern kann. Das einzige Intereſſe, das allen⸗ falls noch beſtand, lag in den Einigungsämtern; hier aber iſt durch die Novelle die Beſetzung von der Richterbank überhaupt losgelöſt.“ Jedenfalls iſt die Einführung der Verhältnißwahl in unſer öffentliches Leben ein Moment von nicht zu unterſchätzender Bedeutung. Und dieſe Bedeutung wird deſto größer ſein, je zahlreicher die Gemeinden ſich zu ihrer Einführung entſchließen. Die Codten des Jahres 1901. Fürſtlichkeiten. Viktoria Adelaide Marie Luiſe, verwittwete Kaiſerin und Königin Friedrich, geborene Princeß Royal von Großbritannien und Irland etc. geb. in London 21. 11. 1840, f 8. 8. 1901 in Schloß Friedrichshof bei Kronberg i. T.— Viktoria Alexandrine, Königin von Großbritannien und Irland, Kaiſerin von Indien u. ſ. w. geb, 24. 5. 1819, Königin ſeit 20. 6. 1837, f in Osborne Houſe 22. 1. 901. — Karl Alexander, Großherzog von Sachſen⸗Weimar⸗Eiſenach, der älteſte deutſche Fürſt, Bruder der 7 Kaiſerin Auguſta, f 6, 1. 1901.— Luiſe von Preußen, Tochter des Prinzen Karl von Preußen, geb. 1. 3. 1829, 1854 vermählt mit dem Landgr. Alexis bon Heſſen⸗Philippsthal⸗Barchfeld, 1861 geſchieden, f in Wiesbaden 10. 5. 1901.— Harmann, Prinz von Sachſen⸗Weimar, württemb. rCCCCcccccc(ccc Zur Geſchichte der Viſitenkarte. Neufahrsplauderei von M. Koſſak(Jena). Zu den Dingen, die am Engſten mit unſerem heutigen eſellſchaftlichen Leben verknüpft ſind, gehört auch die Viſiten⸗ arte. Wir fühlen uns daher immer geneigt, ſie für eine Er⸗ findung der Neuzeit zu halten und ſind höchſtlichſt erſtaunt, wenn wir hören, daß ſie bereits auf eine vieltauſendjährige ergangenheit zurückblickt. Viſitenkarten, wenn auch nicht in ärti Form, finden ſich unter den urälteſten lturdenkmälern des Menſchengeſchlechts. In den babyloniſchen ekſteinbibliotheken gibt es Steine, auf denen nichts als der dame des einen oder andern Herrſchers verzeichnet iſt. Im Großen und Ganzen waren ſie wohl dazu beſtimmt, der Nach⸗ welt Kunde von ſeiner einſtmaligen Exiſtenz zu bringen, doch deuten auch mancherlei Zeichen dahin, daß die Fürſten, wenn ſich beſuchten, dieſe Steine unter einander austauſchten. n Griechenland und Rom hatte man dagegen Viſttenkarten in Geſtalt von Wachstäfelchen, gleich denen, die man zum Schreiben benutzte, nur beträchtlich kleiner. Hauptſächlich wur⸗ den ſie von den Studenten gebraucht, die ſie ſich beim Verlaſſen der Akademie gegenſeitig ſchenkten. Es fanden darauf jedoch nicht nur ihre Namen Platz, ſondern auch reichlich mit attiſchem Iz gewürzte Bemerkungen über die Profeſſoren. Außerdem jechiſchen Stutzer und Lebemänner ihre Biſttenkarten den Blumen, Schmuckſachen, Gewändern und Bögeln bei, die ſie ihren angebeteten Schönen überſandten. Auf Vaſen⸗ und Wandbildern ſieht man bisweilen einen Sklaven, der in der einen Hand einen Käfig mit einem Pfau— Pfauen ildeten beliebte Geſchenke für Damen— oder ſonſt einen en Vogel und in der andern ſolch ein winziges Wachs⸗ chen trägt, vor einer auf einem Ruhebett liegenden Frau ſtehen. Als Viſttenkarten im weiteren Sinne dürften ferner gewiſſe Felsinſchriften zu betrachten ſein, die bei den Hellenen üblich waren. Sie beſchränkten ſich in der Regel auf den in den Stein gehauenen Namen eines vielgefeierten Helden, nebſt einer kurzen Aufführung ſeiner am Meiſten bewunderten Thaten die man auf dieſe Weiſe vor Vergeſſenheit bewahren wollte. Mit dem zierlichen Kartonblättchen, das heute jeder Gebildete dort, wo er einen Beſuch abſtatten will, ſeiner Perſon voran in das fremde Haus ſchickt, haben jene Denkmäler zwar nichts gemein, immerhin läßt ſich aber auch von ihnen ſagen, daß es die Viſitenkarten waren, die die betreffenden ruhmreichen Männer für die Nachwelt abgaben. Weſentlich mehr nähern ſich unſern modernen Karten ſchon die der alten Aegypter. Urſprünglich verwendeten ſie bekannt⸗ lich zum Schreiben Rollen, die aus dem Baſt der Papyrus⸗ ſtaude verfertigt wurden, viel ſpäter, als im Pharaonenlande ſich vielfach griechiſche Kultur breit machte, kam dort das aus Pergamon eingeführte Pergament auf. Ob man ſchon in jener früheren Zeit in Aegypten Viſitenkarten hatte, weiß man bis jetzt nicht ſicher, daß man aber ein paar Jahrtauſende ſpäter welche aus Pergament herſtellte, ſteht unwiderleglich feſt, denn es ſind deren eine ganze Anzahl aus den Gräbern ans Licht des Tages gefördert worden. Man gab ſie den Todten mit, damit ſie vor dem Todtenrichter Zeugniß von ihrer Identität ablegen ſollten. Zuweilen ſind eine ganze Menge davon, die auch die Namen der Vorfahren des Beſtatteten tragen, in chronologiſcher Reihenfolge geordnet, zuſammengebunden. Ueblich war es ferner, mit Viſitenkarten für geleiſtete Zahlungen zu quittiren. Intereſſant iſt eine in jüngſter Zeit auf dieſem Gebiet gemachte Entdeckung, von der der Würzburger Univerſi⸗ tätsprofeſſor Wilcken in ſeinem kürzlich erſchienenen Werk „Ostraka“ erzählt. Wiederholt hatte man nämlich große Haufen beſchriebener Scherben aufgefunden, deren Zweck man bislang nicht zu ergründen vermochte, die ſich jedoch nach dem Er⸗ gebniß der letzten Forſchungen als Quittungen, Reverſe und ſonſtige handſchriftliche Dokumente ähnlicher Art ausgewieſen haben. In Aegypten war es Brauch, daß die Schreiber an den ſtaatlichen Inſtituten Speſen zur Anſchaffung von Schreib⸗ utenſtlien erhielten, die ſehr beträchtlich erſchienen, da ſie dem Publikum über jede eingelaufene Zahlung, wie über perſön⸗ liche Meldungen, Petitionen u. ſ. w. Beſcheinigungen, mit ihrem — der Schreiber— Namen unterzeichnet, geben mußten. Meiſt geſchah dies auf für dieſen Zweck ſchon vorräthig gehaltenen Namenskarten. Um ſo viel wie möglich von den Speſen übrig zu behalten, erſetzten ſie die erſteren durch beliebige werthloſe Scherben, die im vorliegenden Fall jedoch durchaus ihre Be⸗ ſtimmung erfüllten. Dennoch waren die ſämmtlichen Viſttenkarten, von denen hier berichtet wurde, aller Wahrſcheinlichkeit nach, noch nicht die älteſten. Die Söhne des himmliſchen Reichs ſind es, die in dieſer Hinſicht das Recht der Priorität für ſich in Anſpruch nehmen dürfen. In einer Zeit, die vermuthlich noch lange vor der Entſtehung der Backſteinbibliotheken liegt, waren die Viſiten⸗ karten ſchon bei ihnen üblich. Ueber ihre Beſchaffenheit weiß man freilich in Anbetracht der Dunkelheit, die über der Ver⸗ gangenheit des unermeßlichen Reiches der Mitte ſelbſt gegen⸗ wärtig ruht, recht wenig, doch ſollen ſie, ebenſo wie die heutigen chineſiſchen ungeheuer groß geweſen ſein. Das erſchien guch nothwendig, da die ausführliche Aufzählung der Namen und der vielen und langen Titel ihrer Beſitzer einen weiten Raum be⸗ anſpruchte. Dieſe monſtröſen Karten wurden ſpäter von den Nachkommen der Todten in einem dem Ahnenkultus geweihten Raum bis in die fernſte Zeiten aufbewahrt. Bei Lebzeiten der Leute führten dieſe ſie aber nicht ſelbſt bei ſich, ſondern Diener trugen ſie ihnen. wenn ſie Beſuche machen wollten, homphaft voraus. — 1 5 Rrses 8 Weanchenn, 51. Dezemwer. Generaf der Kaß. und igl. fächf. Gen der Kab. z la suite der Armee, des regierenden Großherzogs Großvater mütterlicherſeits, geb. 4. 8. 1825, in Stutgart 81, 8. 1901.— Ehriſtian Friedrich, Prinz von Großbritannien und Irland, Herzog zu Braunſchweig und Lüne⸗ burg, zweiter Sohn des Herzogs von Cumberland, geb, 4. 7. 1885, ein Gmunden 3. 9. 1901.— Milan Obrenowitſch, der vormalige König von Serbien, geb. 22. 8. 1854, Regent von 1868 bis 1889, f in Wien 11. 2. 1901.— Henri Prinz von Orleans, Sohn des Herzogs von Chartres, Forſchungsreiſender, geb. 16. 10. 1867, f in Saigon 9. 8. 1901.— Abdur Rahman Chan, Emir von Afghaniſtan, 1880 von England als Regent ſeines Landes eingeſetzt, + 8. 10., 56 Jahre. Staatsmäuner, Parlamentarier und Militärs. Ehlodwig FürſtzuHohenlohe⸗Schillingsfürſt, von 1866—4869 baheriſcher Miniſterpräſident, 1874—1885 deutſcher Botſchafter in Paris, 1885—1894 Statthalter in Elſaß⸗Lothringen, 1894 bis Oktober v. Is. Reichskanzler, f 6.., 82 Jahre(ſiehe).— b. Miquel, Johannes, 1890 bis Mai ds. Is. preußiſcher Finanz⸗ miniſter, fr. Oberbürgermeiſter in Osnabrück und in Frankfurt a.., + 8.., 79 Jahre.— Graf b. Bismarck⸗Schönhauſen, Wilhelm, Oberpräſident der Provinz Oſtpreußen, der zweite Sohn des Altreichskanzlers, in Varzin 30.., 48 Jahre.— Graf von Hatzfeld⸗Wildenburg, Paul, Staatsminiſter, ſeit 1885 kaiſerlich deutſcher Botſchafter in London, einer der hervorragendſten deutſchen Diplomaten, f 22. 11., 70 Jahre,— b. Bergen, Werner, Wirkl. Geh. Rath, kaiſerlicher Geſandter g.., lange Jahre Vertreter des Reichs bei den zentralamerikaniſchen Republiken in Guatemala; Wiesbaden f 29, 10., 62 Jahre.— b. Bulo w, Otto, Wirkl. Geh. Rath, Geſandter a.., 1892—1893 Vertreter Preußens beim Vatikan, fe. Vertreter des Auswärtigen Amtes auf den Reiſen Kaiſer Wilhelms.; im Rom 22. 11., 73 Jahre. ö 81* Lehr, Adolf, Ingenieur, Geſchäftsführer des Altdeutſchen Ver⸗ bandes, ſeit 1898 Mitglied des R. für Döbeln(nat.⸗lib.), f 12. 11., 61 Jahre.— Schoenlank, Dr. Bruno, Cefredakteur der„Leipz. Volksztg.“, ſeit 1898 Mitgl. des R. für Breslau⸗Weſt(Soz.⸗Dem.), 30. 10., 42 Jahre.— b. Siemens, Dr. Georg, Direktor der Deutſchen Bank in Berlin, Verwaltungsrath ete. und Ritterguts⸗ beſitzer, 1874—77, 1884—93 und 1898 Mitgl. des R. für Wittenberg, zeitweiſe auch für Koburg(freiſinn. Vereinig.), 24. 10., 62 Jahre. — Smalakys, Jons, Rentier in Tilſit, ſeit 1898 Mitgl. des R. für Memel⸗Hehdekrug(Litauer), f 8.., 65 Jahre.— Irhr. von Stumm⸗Halbarg, Karl Ferdinand, Geh. Kommerzienrath, Chef der Firma Gebr. Stumm in Neunkirchen, Mitgl. des R. von 1867—1887 und ſeit 1889 für Ottweiler(Deutſche Reichsp.), f 9.., 64 Jahre.— Wintermeher, Louis, Landwirth in Wiesbaden, ſeit 1898 Mitgl. des R. für Wiesbaden(freiſ. Volksp.), f Mitte Sept., 42 Jahre.— Frhr. Schenck v. Stauffenberg, Franz vorm. baher. Staatsanwalt, einer der hervorragendſten liberalen Volks⸗ vertreter, 1868 Mitgl. des Zollparlaments, 1871 des Reichstags bis 1893, anfänglich für München J, dann für Holzminden, 1881 ff. für Erlangen⸗Fürth; erſter Vizepräſident des Reichstags von 1876—79 (ngt.⸗lib., ſpäter deutſchfreiſinnig), Mitglied des bayeriſchen Land⸗ tages von 1866 ab und 1873—1875 Präſident der Zweiten Kammer; Fin Rißtiſſen(Württemb.) 3.., 66 Jahre. 8 Am 6. Januar hat ſich der ehemalige ungariſche Handelsminiſter und Kommiſſär der Pariſer Weltausſtellung Bela v. Lukacs in der Donau ertränkt; am 11. Jan, ſtarb der ital. Geſandte in Braſilien Graf Pietro Antonelli; am 12. Jan. der franzöſiſre General Lambertz am 15. Jan, der frühere ſerbiſche Miniſter des Aeußeren Michael Giorgiewitſchz am 19. Jan. der Direktor der könig⸗ lichen Forſtakademie in Gberswalde Landforſtmeiſter Dr. Danckel⸗ mannz am gleichen Tage der franzöſiſche Staatsmann und Ala⸗ demiker Herzog Albert de Broglie; am 23. Jan. der öſterreichiſch⸗ ungariſche Botſchafter a. D. Graf Ladislaus Hohos; am 24. Jan. der frühere Oberbürgermeiſter von Berlin Robert Zelle; am 26. Jan. der frühere Reichstagsabgeordnete und preußiſche Landtags⸗ abgeordnete L. J. Seyffarth. Am 27. Jan. ſtarb der Gouverneur von Kiautſchou Jaeſchke; am 28. Jan. der ruſſiſche Feldmarchall Graf Gurko; am 26. Febr. in Freiburg i, Br. der frühere badiſche Miniſter Franz Ludwig Stößer; am 15. März der ruſſiſche Unter⸗ richtsminſter Bogolfepow an den Folgen des Attentats, das der Student Karpowitſch am 27. Febr. auf ihn verübte; am 6. April der frühere bulgariſche Miniſterpräſident Stoilowz; am 17. April kam beim Brande des Kaiſerpalaſtes in Peking der General v. Groß gen, b. Schwarzhoff, ums Leben. Am 9. Mai ſtirbt in Ems der kommandirende General des 7. Armeekorps v. Bül ow. Am 21. Juni wurde der frühere japaniſche Verkehrsminiſter Hoſchi Toru ermordet. Am 1. Juni ſtirbt der in türkiſchen Dienſten be⸗ findliche preußiſche General Grumbkow Paſcha. Am 81. Juli ſtirbt der ehemalige preußiſche Kultusminiſter Dr. Boſſe und der Trotzdem es den Gelehrten gelungen iſt, das Vorhanden⸗ ſein der Viſitenkarten in irgend einer Form bei faſt allen Kulturvölkern des Alterthums nachzuweiſen, ſo kam doch ein langer Zeitraum, in dem ſie völlig verſchwunden waren— mit Ausnahme der Chineſen, die ihren Gebrauch beibehielten, kannte ſie kein Volk mehr. Erſt nach mehr als einem und einem Jahrtauſend tauchten ſie in Deutſchland wieder auf. erkwürdigerweiſe finden die Belege dafür ſich aber nicht bei uns im Vaterlande, ſondern in Italien, woher denn auch viel⸗ fach die irrige Anſicht entſtanden iſt, daß das genannte Attribut vornehmeren Geſellſchaftslebens durch die Romanen ſeine Wiederauferſtehung gefeiert habe. Thatſächlich waren die Be⸗ ſitzer jener Karten aus dem ſechzehnten Jahrhundert jedoch Deutſche. Einzelne dieſer Karten exiſtiren noch heute, von andern erzählen Briefe aus jener Zeit. So ſchreibt ein Königsberger Mechaniker, der in Rom in Stellung war, an ſeine Angehörigen in der Heimath, daß er ſich Viſitenkarten habe anfertigen laſſen, um ſte bei ſeinen Kunden abzugeben. Er hat eine ſogar in dem Brief abgezeichnet und dem Original getreu mit rothen und ſchwarzen Arabesken bemalt. In Bologna wurden die Kar⸗ ten beſonders von den Studenten benutzt, die den Profeſſoren ihren Antrittsbeſuch machten; wenn ſie die Herren nicht daheim antrafen, ließen ſie die Karten bei ihnen zurück. Anfänglich wurde die Sitte von den Italienern verſpottet, ſie ſagten zwar, daß ſie höflich und fein wäre, aber deſſenungeachtet nannten ſie ſie eine Narrheit. Nicht lange aber dauerte es, als die 15 italieniſchen Nobile, ſowie viele vornehme Damen ſie nach⸗ machten. In Deutſchland, wo ſie entſtanden, bürgerten ſie ſich jedoch lange nicht ſo raſch ein. Es waren im Großen und Ganzen pdoch nur bereinzelte vornehme, ſogar meiſt fürſtliche Damen, die ſich Viſttenkarten anfertigen ließen. Von den Hagenauer Schreibſtuben aus, wie durch den Händler Diepold Lauber wur⸗ den zwar ſchon früher welche verkrieben, doch ſtellten dieſelben wohl mehr Geſchäftskarten dar. Dann machte ſich im ſieb⸗ zehnten Jahrhundert in Frankreich ein Aufſchwung auf dem gebiet bemerkbar, der Mittelſtand und noch weniger die breiteren Schichten hatten zwar keinen Theil daran, aber die Damen und Kavaltere des Hofes beſaßen wohl ſämmtlich Karten. Es war azumal eine Zeit, in der eine ausgeſprochene Tendenz für die Dediſe herrſchie. Jede vornehme Perſönlichteit erwählte iich inre ehemalige ungariſche Juſtizminſter und Präſident den Abgeordneten⸗ hauſes Deſtder b Szilagyi; am 7. Auguſt der italieniſche General d. D. Oreſte Baratieri; am 11. Auguſt der italieniſche Staats⸗ mann Francesco Criſpi; am 30. Aug. der frühere preußiſche Land⸗ rath und Abgeordnete v. Dieſt⸗Daber; am 14. Sept. der Präſident der Vereinigten Staaten von Amerika William Me. Kin ley, in Folge der ſchweren Verwundung, die der Attentäter Czolgosz am 6. Sepember ihm beigebracht hat; am 6. November der chineſiſche Staatsmann und Vizekönig von Petſchili Li⸗Hung⸗Tſchang. Am 17. Dez. ſtirbt der frühere franzöſiſche Botſchafter am Berliner Hofe Jules Herbette. Künſtler und Gelehrte. Am 4. Januar ſtirbt in München der Maler Profeſſor Gyſis; am 16. Januar in Florenz der Maler Arnold Böcklin; am 27. Jan. der italieniſche Komponiſt Guiſeppe Verdi. In der Nacht vom 9. auf 10. Februar hat ſich der Münchener Hygieniker Geheimrath Profeſſor Max von Pettenkofer erſchoſſen; am 10. Februar ſtarb der ſchweizeriſche Danteforſcher Pfarrer Dr. Andreas Scar⸗ tazzini; am 1. März in Heidelberg der Hiſtoriker Profeſſor Dr. Erdmannsdörfer; am 7. März in Berlin der Rechtsanwalt und juriſtiſche Schriftſteller Juſtizrath Dr. Julian Goldſchmidt; am 8. Mirz der belgiſche Komponiſt Peter Benoit; am 28. März in Berlin der Romanſchriftſteller Mar Ring; am 3. April der eng⸗ liſche Theaterdirektor dOhly Carte; am 12. April der franzöſiſche Kirchenhiſtoriker und proteſtantiſche Theologe Auguſt Sabatier; am 13. April die Frauenrechtlerin Dr. Emilie Kempin; am 28. April in München der Staatsrechtslehrer Profeſſor Dr. Max v. Sehydel; am 1. Juni in Wiesbaden der Komponiſt Profeſſor Georg Vierling; am 16. Juni in Bexlin der Aeſthetiker und Kunſtſchriftſteller Profeſſor Hermann Grimm; am 9. Juli in Weimar der Maler v. Gleichen⸗Rußwurm, Enkel Schillers und Vorſitzender der Schillerſtiftung; am 28. Juli der Direktor der Karlsruher Kunſtgewerbeſchule Profeſſor Hermann Götz; am 13. Auguſt der ſchwediſche Nordpolfahrer und Geologe Profeſſor Fihr. v. Nordenfſkiöld; am 18. Auguſt in Ems der dramatiſche Schriftſteller und frühere Theaterdirektor Emil Pohl; am 19. Auguſt in Bad Nauheim der Berliner Germaniſt Profeſſor Karl Wein⸗ hold; am 21. Auguſt der Würzburger Phyſiologe Profeſſor Dr. Adolf Fickz am., Auguſt der Generalarzt der preußiſchen Armee Profeſſor Dr. bv. Coler; am 3. Sept. in Bergedorf bei Hamburg der Muſik⸗ Hiſtoriker Dr. Friedrich Chryſander; am 28. Sept, der Kammer⸗ ſänger Emil Götz e; am 22. Okt der Dresdener Maler Profeſſor Friedrich Preller; am 14. Nov. in Berlin der Profeſſor der Nationalökonomie Dr. K. Th. Reinhold; am 19. November in Frankfurt a. M. der Schauſpieler Alexander Barthel; am 21. Nob. der badiſche Kammerſänger Eduard Feßler; am 25. Nov. in München der Muſikdirektor und Komponiſt Dr. Joſef v. Rhein⸗ bergerz am 16. Deg. in Köln der Literarhiſtoriker Profeſſor Heinr. Düntzer und am 29. Dez. in San Remo der Freiburger katholiſche Kirchenhiſtoriker und Archäologe Profeſſor Dr. Franz Kaver Kraus. Kaufleute. Am 1. Januar ſtirbt in München der Pianoforte⸗Fabrikant Kommerzienrath Kaim; am 15. Jan. in Nürnberg Johann Faber, Begründer der bekannten Bleiſtiftfabrik; am 25. Januar der Chef des Frankfurter Bankhauſes M. A. b. Rothſchild u. Söhne, Baron Wilh. Carl v. Rothſchild; am 31. Jan. der Berliner Verlagsbuch⸗ händler Hugo Spamer; am 12. Februar der Leipziger Verlags⸗ buchhändler Haeſſlel; am 13. Febr. in Großlichterfelde bei Berlin der Verlagsbuchhändler Dr. Guſtav Janke; am 26. Febr. in Jena der Verlagsbuchhändler Hermann Coſtenoble; am 22. März in Hamburg der Großrheder Karl Laeisz; am 5. April der Berliner Reſtaurateur Rudolf Dreſſel; am 22. Mai in Berlin der Be⸗ gründer der Firma Haaſenſtein u. Vogler, Ferdinand Haaſen⸗ ſteinz am 5. Juni der Berliner Verlagsbuchhändler Wilhelm Hertz; am 6. Juli in Hamburg der frühere Zirkusdirektor Kommiſſionsrath Franz Renz. 3 5 Aus Stadt und Land. Maunheim, 31. Dezember 1901. * Die neue Wochenmarktordnung. Die von verſchiedenen Seiten uns zugegangene Mittheilung, wonach am kommenden Donnerſtag kein Wochenmarkt ſtattfinde, iſt nach unſerer Erkundigung an zu⸗ ſtändiger Stelle unrichtig. Es ſind nahezu 300 Plätze ver⸗ griffen und von denſelben dürfte wohl mindeſtens die Hälfte ſchon an den ſonſt wenig befahrenen Januarmärkten theilnehmen. Mög⸗ licherweiſe laſſen ſich einzelne ländliche Marktbeſucher von den durch die renitenten Großverkäufer verbreiteten Drohungen beſtimmen, an den erſten paar Markttagen wegzubleiben. Wir können aber kaum annehmen, daß der Verſuch gemacht wird, Verkäufer, die einſichtig Jgenug ſind, ſich von den Quertreibereien einiger Unzufriedenen irre machen zu laſſen, am Beſuch des Marktes zu hindern. ein ſolcher Verſuch könnte den Veranſtaltern ſehr übel aufſtoßen. *Eine Harmloſen⸗Geſellſchaft“, welche aus dem Glücksſpi 9 und Wetten ein Geſchäft machte, ſtand am 30. Dezember von de De Karlsruher Strafkammer. Die Geſellſchaft beſtand aus Kellnern und als „Agenten“ und hatte mehrere Städte mit ihrem Beſuch beehrt, be⸗ 5 ſonders auch Baden⸗Baden. Die Angeklagten heißen: Agent Raber Friedrich Amort von Danzig, wohnhaft in Charlottenburg, Agenſi Andreas Guſtav Hermann Fiering von Markt Alvensleben, wohnend ige in Charlottenburg, Kellner und Agent Johann von Gott⸗Schaffeg berger aus Laa, wohnhaft in Berlin, Reiſender und Kellner Hug Drahotta aus Zeitz und Kellner Robert Männer aus Königsberg, letztere Zwei ebenfalls wohnhaft in Berlin. Geſpielt wurde Pooker d Mauſcheln, goldene Sechs, luſtige Sieben, meine Tante deine Tante ferner haben alle fünf Angeklagten auf den Rennplätzen Karlshorſt, Hoppegarten, Frankfurt a. M. und Baden⸗Baden ſogenannte Reng J. 9 wetten theils als Buchmacher, theils bei Buchmachern und am Totalf Dar: ſator eingegangen. Die Geſellſchaft hat eine ganze Reihe mit ihnen ſpielender Perſonen um ganz bedeutende Beträge gebracht. So verlor 25 8. B. ein Zeuge an einem Abend 450 Mark und ein Anderer in eine halben Stunde 80 Mark. Von den Angeklagten iſt nur ein Theil ber eh möglich und es ſteht die Höhe der eingegangenen Wetten in ga keinem Verhältniß zu ihrem Vermögen. Sämmtliche Angeklag wurden verurtheilt und zwar: Amort zu 2 Monaten 500 Mk. Geld⸗ ſtrafe, event 58 Tage Gefängniß; Fierling zu 1 Mongt 500 Mk. G ſtrafe event. 50 Tage Gefängniß; Schaffenberger zu 2 Mongteg Drahotta und Männer zu je 3 Wochen Gefängniß. Der Kaufmänniſche Verein weiblicher Angeſtellter ber⸗⸗ anſtaltete verfloſſenen Sonntag in den Räumen der Induſtrieſälß des R⸗Schulhauſes eine ſinnige, erhebende Weihnachtsfeier, arrangirt durch den Ausſchuß genannten Vereins, der dadurch Zeugniß ablegte in welch bewährten Händen die Vorſtandſchaft liegt. Es wu 0 Großartiges geboten in geſanglicher wie muſikaliſcher Beziehung. Ganz beſonders verdient Dank die liebenswürdige Mitwirkung dez Damen des Ausſchuſſes, die wirklich zur Erhöhung der Freude weſen, lich beitrugen. Nicht nur für geiſtigen, nein auch für leiblichen Ge nuß war Sorge getragen, da durch die Stiftung einzelner Vorſtandz damen ein ſolenner„Theeklatſch“ zu Stande kam, an dem ſich übe 100 Damen betheiligten. Nach demſelben folgten Liedervorträg ſowie ernſte und heitere Deklamationen von Vereinsmitglied denen ſich eine Verlooſung und zum Schluſſe ein Tänzchen würd anreihten. Obgleich den„Herren“ der Schöpfung der Einblick in Feier nicht vergönnt war, ſo darf man doch ſagen, daß es auch o diefelben ſehr, ſehr gemüthlich war. Mit dieſer Veranſtaltung eg der junge Verein zum erſten Male in die Oeffentlichkeit und darf dieſelbe als äußerſt gelungen bezeichnet werden. Wie wir höreh findet die nächſte Unterhaltung Anfangs Februar ſtatt und hoffen i we wir 85 daß die zweite Veranſtaltung der erſten ſich würdig e pei anreiht. crz Bolkshochſchulkurſe. Die Vorleſung des Herrn Profeſſors I v. Duhn über„Städteleben vor 2000 Jahren“ ſat folgenden Inhalt: 1. Einleitung. Geſchichte der Zerſtörung und Wiederentdeckung der vom Veſup verſchütteten Städte Campaniens TK 2. Aeußeres Stadtbild Pompefi's. Die Tempel. 3. Die übrigen öffentlichen Bauten. 4. Das Privathaus und ſeine Geſchichte 5. Die Ausſchmückung des Hauſes. Das Mobiliar. 6. Die Gräber e Die Formen des öffentlichen und privaten Lebens. Zur Veranſchau⸗ lichung des Vorgetragenen kverden zahlreiche Lichtbilder vorgeführt werden. 105 Dementi. Mit Bezug auf die jüngſt durch die Preſſe ver breitete Nachricht über die Verurtheilung des ehemaligen Bezirks⸗ feldwebels Fißler, nach welcher dieſer bei der Stadtgemeinde Mannheim angeſtellt geweſen ſein ſoll, ſind wir in der Lage, konſta⸗ tiren zu können, daß Fißler den Dienſt bei derſelben gar nicht an⸗ getreten hat und mithin niemals bei hieſiger Stadtverwaltung 5 thätig tvar. zu be Pfalz, Beſſen und Amgebuüng⸗ *Ludwigshafen, 30. Dez. Wir machen an dieſer Stelle Bau meiſter, Bauluſtige und ſonſtige Intereſſenten, die beabſichtigen, im Laufe des nächſten Jahres zu bauen, darauf aufmerkſam, jetzt ſchon Das die nach der neuen Bauordnung vorgeſchriebenen Baupläne anfertigen Langſt zu laſſen und beim königl. Bezirksamt oder beim Bürgermeiſteramſ in einzureichen, damit dieſelben von dem aufgeſtellten Bauſachverſtän digen geprüft und zur Genehmigung der Baupolizeibehörde vorgeleg ſle, ſo werden können. Bei Eintritt der Bauzeit können dann die betreffenden ſind. Bauten ſogleich begonnen werden und erleiden die Arbeiten keinerle Verzögerung. Wiederholt ſei bemerkt, daß ohne vorherige P genehmigung mit den Bauarbeiten nicht begonnen werden darf, und gegen Zuwiderhandelnde gerichtlich vorgegangen bezw. Baueinſten verfügt werden müßte.. Ludwigshafen, 30. Dez. Der 14 Jahre alte Joſ. Burkhart in der Kaiſer⸗Wilhelmſtraße dahier wohnhaft, wollte ſich geſterg Deviſe, die ſie auf Briefbogen, in Stammbücher und auch auf die Viſttenkarten drucken ließ. Auch dieſe Mode ging vorüber. Auf die Debiſenkarten folgten die mit Bildchen geſchmückten, die gleichfalls von Frank⸗ reich aus ihren Weg in die übrige ziviliſtrte Welt nahmen. Der Bürgerſtand begnügte ſich mit den Bildern, deren Cliches der Fabrikant vorräthig hielt, die Angehörigen des Adels aber ließen ſich von namhaften Künſtlern Entwürfe nach ihren Angaben her⸗ ſtellen. Auf einzelnen Viſttenkarten gefeierter Schönheiten ſieht man dieſe ſelbſt, oft in der Tracht einer olympiſchen Göttin in aziöſer Attitüde auf einer Raſenbank ruhen oder ein Lämm⸗ fean an ſeidenem Bande führen. In Sammlungen finden ſich viele ſolcher Karten, in feinem Stahlſtich ausgeführt. Auch Watteau hat Entwürfe zu Viſitenkarten gezeichnet. Gegenwärtig führen nur noch Maler Viſttenkarten mit bildlichem Schmuck. Alles zierende Beiwerk iſt von dem kleinen Kartonblättchen verſchwunden, nur unſere Namen und Titel ſtehen darauf. Mußte doch mit dem Eindringen der Karten in nahezu alle Kreiſe der Bevölkerung ihr Preis ſo ſehr herab⸗ geſetzt werden, daß ſie ſich auch für den ſchmalſten Geldbeutel nicht mehr zu theuer ſtellten! Denn wer hat heute keine Viſiten⸗ karte? Sogar unſere Küchenfeen geben welche ab wenn ſie ſich ihrer neuen Dienſtherrin vorſtellen! Noch mehr können ſte ſich wohl kaum verbreiten, als es bereits geſchehen iſt! Tagesneuigkeiten. — Pieter Hendrik Kritzinger. Ueber den gefangenen tapferen Burenführer veröffentlicht die Deutſche Wochenztg. a. d. Nicbper⸗ landen folgende intereſſante Mittheilungen: Als im Degember 1900 Kitchener durch Zuſammenziehung aller verfügbaren Truppen Ge⸗ neral de Wet verhindert hatte, in die Kapkolonie einzufallen, glückte es Kritzinger, mit 150 Mann den engliſchen Cardon au durchbrechen. In kurzer Zeit brachte er durch ſeine kühnen Ueberfälle den Eng⸗ ländern ſolche Verluſte bei, daß dieſe ihre beſten Generale gegen den kaum 28jährigen Burenführer entſandten. French ſelbſt leitete die Operationen gegen ihn, aber obgleich er, gerade wie ſein berühmter Lehrmeiſter de Wet, jeden Augenblick„hard pressed“,„cornered“, „eutt oik“ war, entſprang er immer wieder dem Tanz. Mit jugend⸗ lichem Uebermuth lag er nach dem Streit den Vergnügungen des FJußball⸗Spiels ob. Oft ſah man den ſchönen Burenführer auf ſeinem Rapphengſt, inmitten nach Amagonenart reitender hübſcher„nooier“ ſuchten. Wegen ſeiner Tapferkeit und Führertalente ernannte de We ihn zum Aſſiſtent⸗Oberkommandanten der Truppen in der Kapkolo Kritzinger beſitzt einen unverwüſtlichen Humor und ein Kamerad⸗ ſchaftsgefühl gegen ſeine Mitſtreiter, das dieſe nicht genug zu lob vermögen. Häufig ritt er, wenn Andere nicht den Muth hatten ganz allein in verlaſſene Stellungen, um einen zurückgelaſſenen V wundeten zu retten. Sein Leibſpruch war:„Ein General darf ſich nie der Gefahr entziehen; fällt er, ſo tritt ein anderer an ſe Stelle.“ Er hielt ſehr ftrenge Manneszucht. Kein Verſtoß gegez die Disziplin blieb unbeſtraft. Im Gegenſatz zu de Wet, der ſehr ſchweigſamer Natur iſt, liebte Kritzinger lebhafte Unterhaltung und zeigte ſich als der fröhlichſte unter den fröhlichen Kameraden Traf aber die Nachricht vom Anrücken der Engländer ein, ſo war er der ſtramme, unbedingten Gehorſam fordernde Führer. Gegen be waffnete Kaffen, die ihm in die Hände fielen, verfuhr er ſehr ſtreng und auch ſolchen europäiſchen Offizieren, welche Kaffern unter ihrem Kommando hatten, erklärte er häufig, ſie hätten den Tod verdient. Seit dieſer Zeit macht man ihn, mit Unrecht, für jeden von den Buren erſchoſſenen Kaffer verantwortlich. — Ungeheures Aufſehen erregt in Wien der Selbſtmord des erſten Bizepräfidenten des Landesgerichts in Strafſachen, Dr. Fe Ritter v. Holzinger, eines der bekannteſten Wiener Gerichts⸗ präſidenten. Dr. v. Holzinger, der im 66. Lebensjahre ſtand und ver⸗ heirathet iſt, fuhr Sonntag Nachts um halb 1 Uhr vor dem Gerichts⸗ präſidialgebäude vor und begab ſich in ſein Arbeitszimmer, um dort wie er zuweilen that, Nachts noch zu arbeiten. Als Morgens der Diener das Bureau Holzingers betrat, fand er ihn todt im Lehnſtuhl ſitzend mit durchſchoſſener Schläfe. Die Kugel war an der rechten Schläfe eingedrungen und an der linken Schläfe wieder ausgetreten Auf dem Tiſche fand man eineng Zettel, auf welchen Holzinger mit feſter Hand folgende Worte geſchrieben hatte:„Nachdem die Aerzte mir vollſtändige Erblindung in Ausſicht geſtellt haben, ziehe ich es vor, in den Tod zu gehen, um dieſem ſchrecklichen Loſe zu entgehen. Ich bitte alle meine Freunde, mir ein gutes Andenken zu bewahren.“ In 6 ſeiner Umgebung wußte man wohl von ſeinem Augenleiden, hielt das, ſelbe aber nicht für derart bedenklich. Holzinger, der nach dem Auf⸗ 0 tauchen der anarchiſtiſchen Bewegung in Oeſterreich Präſident der Ausnahmegerichte geweſen, war eine außerordentlich prägnante Per⸗ ſönlichkeit. Er war Parteimann durch und durch und von der demo⸗ kratiſchen Partei derartig gefürchtet und angefeindet, daß man es nicht wagte, ihm, nach dem Abgange des Präſidenten Grafen Lamezan,, das Präſidium des Landesgerichts zu übergeben. Man ſchuf daher e für ihn den Poſten eines erſten Vizepräſidenten mit dem Range eineß upk Hofrathes. + annheim, 31. Dezember. — Weneral Anzeiger. 3. 74 %4 Uhr im Rhein ertränken. Als ihm das Waſſer an den gefiel ihm die Geſchichte doch nicht, und er ſuchte wieder zukommen, was ihm mit Hilfe des Kaufmanns Schuck auch Das Motib der That war, daß er aus einem Geſchäfte, in als Lehrling beſchäftigt war, entlaſſen wurde. Horchheim, 28. Dez. Am zweiten Weihnachtsfeiertage ver⸗ de der Männergeſangverein im Saalbau Schwemmler Nach⸗ Konzert. Hierbei ſind ganz beſonders zu erwähnen die lingen der Abtheilung der 110er Regimentskapelle aus Mann⸗ ter Leitung des Herrn Becker. Nach jeder Nummer erfolgte er Beifallsſturm und mußten dieſelben auf wiederholtes Ver⸗ mit Zugaben dienen. Darmſtadt, 30. Dez. Herr Bankier M. Neuſtadt dahier hat ejähriger Thätigkeit und mit Rückſicht auf geſundheitliche Ver⸗ Horſt, i ſein Bankgeſchäft an ſeine langjährigen Mitarbeiter, die Renn⸗ el J. Nauheim und J. Guthmann übergeben. Darmſtadt, 30. Dez. Sowohl das neue Reichs⸗ wie das heſ⸗ Staatsbudget enthalten eine Reihe Darmſtadt betreffende For⸗ en, deren Bewilligung die Entwickelung der Stadt günſtig be⸗ ſen würde. So ſoll das Garniſon⸗Lazareth auf das Gelände e des Exergzierplatzes gelegt werden, alſo außerhalb der Stadt, Udurch frei werdende Lazarethgebäude in der Alexanderſtraße auft werden. Bedeutſamer für die Entwickelung der Stadt die längſt von allen betheiligten Kreiſen dringend gewünſchte ſſerung der Bahnhofsverhältniſſe werden, deren Erfüllung aller⸗ bon der Annahme des Preußiſch⸗Heſſiſch⸗Badiſchen Staats⸗ ghes über die Vereinfarhung der Main⸗Neckarbahn⸗Verwaltung die Volksvertretungen der drei Staaten abhängig gemacht iſt. en Inhalt des Vertrages iſt noch nichts Beſtimmtes bekannt, jedenfalls die beſondere Verwaltung aufgehoben und mit Heſſiſchen Eifenbahndirektion Mainz vereinigt. Um den dadurch bedingten Verluſt einer ganzen Anzahl en⸗Familien zu entſchädigen, iſt die Errichtung einer Loko⸗ Ausbeſſerungs⸗Werkſtätte im Anſchluß an die Hauptwerkſtätte Main⸗Neckarbahn geplant. Allgemeine Freude wird die Nachricht Farrufen, deß auf dem Platze der ehemaligen Münze, unmittelbar dem Juftizpalaſt, für das Amtsgericht Darmſtadt Jein Neubau werden ſoll, das ſeither in ziemlich unzweckmäßigen Räumen gelſtraße untergebracht iſt. Ebenſo wird die Vergrößerung uptgebäudes der Techniſchen Hochſchule baldigſt in Angriff men werden. Auch der Muſeums⸗Neubau iſt nach fünfjähriger igkeit jetzt ſo weit vorgeſchritten, daß an den inneren Ausbau werden kann. Nörnberg, 30. Dez. Eine ſchauervolle Leichenſchändung wurde Bayer. Tagebl.“, im Dorfe Weiher bei Kulmbach begangen. Scheuſal von Menſch verſchaffte ſich Zutritt zu einer auf dem bette ruhenden Frau Namens Schönauer, die am Nachmittage igt werden ſollte, ſtach ihr beide Augen aus, löſte die zwei Arme ſe beiden Brüſte los, öffnete die Bauchhöhle und durchſchnitt die Or, Jüße der Verſtorbenen. Ein Auge ſoll der Unmenſch unter⸗ 15 berloren haben. Jedenfalls dürfte dies die That eines Irr⸗ gen ſein. tadk für Theater, Nunſt und Wiſſenſchaft. Modernes Theater im Apollotheater. Mittwoch, 1. Januar, r. kags 3 Uhr: Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen(alle Plätze 50 Pfg.):„Sein Doppelgänger“, Schwank in 3 Akten von eguin u. Duval. Abends 8 Uhr: zum erſten Male:„Der Probe⸗ Luſtſpiel in 4 Akten von Oscar Blumenthal. Wie ſchon mit⸗ ilt, findet der nächſte„Premierenabend“— des Feiertages en— am Freitag, 3. Januar, ſtatt. Kunſtfalon Hermes⸗Frankfurt a. M. In der Januar⸗Aus⸗ des Kumſtſalons Hermes, Frankfurt a.., ſind mit Col⸗ Usſtellungen vertreten Grosvenor Thomas(London) mit 15 alden, Ludwig von Löfftz(München) mit 13 Gemälden, und annte Spanier Ignacio Zuloaga. Mit mehreren Einzelwerken bemerken Arnold Böcklin, Franz v. Lenbach, Hans Thoma, f ine große Anzahl anderer erſter Meiſter Miß ſtand. uDas zwiſchen der erſten und zweiten Querſtraße liegende Stück Fangſtraße iſt ſeit etwa acht Tagen mit Schotterſteinen belegt, er noch der Einwalzung harren. Zum Schaden der Haus⸗ dienen die groben Steine der Jugend als willkommene Pro⸗ ſo daß die Scheiben der angrenzen Häuſer in beſtändiger Ge⸗ d. So erlitt in den letzten Tagen einer der Hauseigenthümer Zertriunmmerung einer Spiegelſcheibe einen Schaden von ca. , ohne Jemand dafür haftbar machen zu können. Sollten der Izung der Steine längere Zeit unüberwindliche Hinderniſſe genſtehen, ſo wird dringend gebeten, die Schutzmannſchaft an⸗ ſſen, dem Anfang der Langſtraße ihre beſondere Aufmerkſamkeit wenden. 2 Einer für Viele. Gerichtszeitung. Mannheim, 31. Dez. Die hieſige Strafkammer urtheikte den 17 Jahre alten Tüncher und Lackirer Karl Adam aus Frankfurt, der innerhalb 10 Tagen, vom 20.—30. Sept. gegen 40 Manſardendiebſtähle ausgeführt hatte, zu 4% Jahren neſſe Nachrichlen und Celegraume. wat⸗Telegramnie des„General⸗Anzeigers.) Darmſtadt, 31. Dez. Der Großherzog ſowie der ürſt und die Großfürſtin Sergius von Rußland ſind heute im Duell tödtete. * Mainz, 31. Dez. Der Redakteur und Landtagsabge⸗ ordnete Philipp Haas von hier ſollte ſich wegen Beleidig⸗ ung des oſtaſiatiſchen Armeekorps, verübt durch die„Mainzer Volksztg.“ vor der Strafkammer verantworten. Der Angeklagte, der ſchon wiederholt zum Termin vorgeladen war, zog es auch diesmal vor, geſtützt auf ſeine Immunität als Landtagsabgeordneter, nicht zu erſcheinen. Das Gericht beſchloß die Vorführung des Angeklagten und ſetzte einen neuen Ver⸗ handlungstermin auf den 8. April an. * Frankfurt a.., 31. Dez.(Irkf. Ztg.) Im Kunſt⸗ ſalon Hermes wurde ein werthvolles Gemälde rui⸗ nirt, indem man ihm mit einem Bohrer oder Nagel die Augen ausgeſtochen und es ſonſt beſchädigt hat. 500 Mark werden Dem⸗ jenigen zugeſichert, der den Frevler ſo nachweiſt, daß er zur Ver⸗ antwortung gezogen werden kann. * Elberfeld, 31. Dez. Anläßlich der morgigen 25jährigen Thätigkeit des Direktors Friedr. Beyer in der Farbenfabrik vormals Friedrich Beyer u. Co. ſtiftete derſelbe 2 Kapitale von 50000 und 20000 Mk., deren Zinſen zur Unterbringung erkrankter und erholungsbe⸗ dürftiger Frauen und Kinder von Arbeitern bezw. Beamten der Farbenfabrik in auswärtigen Kur⸗ und Heilanſtalten verwendet werden ſollen. * Eſſen, 31. Dezbr. Geheimrath Krupp ſchenkte der Penſionskaſſe für die Gußſtahlfabrik der Firma Friedrich Krupp 500000 Mark. Die Beamten⸗Penſionskaſſe der Firma wird hiervon nicht berührt. * Köln, 31. Dez. Im nächſten Sommer wird, nach der auf der jüngſt in Berlin abgehaltenen Fahrplankonferenz ge⸗ troffenen Vereinbarung und mit Zuſtimmung der niederländiſchen, preußiſch⸗heſſiſchen und bayriſchen Staatsbahn eine neue Schnell⸗ zugs⸗Verbindung zwiſchen London und München über Queebocough⸗Vliſſingen⸗Köln geſchaffen werden. »Berlin, 31. Dez. Der Kaiſer geleitete geſtern Abend 10%½ Uhr den Großherzog von Heſſen zur Bahn.— Heute Abend 9½ Uhr trifft Prinz Heinrich im Neuen Palais ein. Berlin, 31. Dez. Vorzeitig geſchloſſen wurde geſtern Abend eine Verſammlung in dem In duſtrie⸗ palaſt, in welcher der Redakteur George Enthüllungen über die Konitzer Affaire machte. Der größte Theil der Anweſenden beſtand aus Antiſemiten, welche den Redner fortwährend durch Lärm und Zurufen unterbrachzn. Als der⸗ ſelbe an der Hand verſchiedener Vorkommniſſe der Meinung Ausdruck gab, daß eine bereits bekannte Perſönlichkeit entweder der Mörder ſei oder dieſer wenigſtens naheſtehe, verurſachten die Antiſemiten einen derartigen Lärm, daß die Verſammlung ge⸗ ſchloſſen werden mußte. * Berlin, 31. Dez.(Frkf. Zig.) Wie die„National⸗ zeitung“ mittheilt, iſt nunmehr gegen ſie und den Rechts⸗ anwalt Horn Anklage erhoben worden wegen Ver⸗ öffentlichung der auf die zweite Unter⸗ ſuchungshaft des Sergeanten Hickel bezüg⸗ lichen Aktenſtücke. * Wittenberg, 31. Dez. Reichstagsſtichwahl.) Nach vorläufiger Feſtſtellung iſt Barth(freiſ. Vgg.) mit 9463 Stimmen gewählt worden, v. Leipziger(konſ.) erhielt 8862 Stimmen. »Greifswald, 31. Dez. Der Gynäkologe Profeſſor Pernice iſt in der vergangenen Nacht geſtorben. *Wien, 31. Dez. Den Blättern zufolge verfügte der Kaiſer die Einſtellung des Strafverfahrens gegen den „Jabrilanten Zoewenfel d, der den Leutnant Sohka am 8. Okt. * Lemberg, 31. Dez. Faſt ſämmtliche polniſche Blätter führen aus, daß mit der Erklärung über die Wreſchener Angelegen⸗ heit im Landtage, welcher nicht nur die polniſchen, ſondern auch die rutheniſchen Abgeordneten zuſtimmten, die Sache ihren Ab⸗ ſchluß gefunden habe. Die Blätter fordern die Bepölkerung auf, ſich nicht in weitere Demonſtrationen einzulaſſen, dagegen auf kulturellem Gebiete zu arbeiten. * Nizga, 81. Dez. Ein gewiſſer Vidal, der dieſer Tage wegen Diebſtahls photographiſcher Apparate verhaftet worden war, geſtand dem Unterſuchungsrichter, daß er der Mörder der jüngſt auf dem Bahndamm todt aufgefundenen Gertrud Hirsbrunner ſei. Vidal iſt 30 Jahre alt und behauptet aus Eiferſucht gehandelt zu haben. „Kopenhagen, 31. Dez. Das neugebildete däniſch⸗weſt⸗ indiſche Konſortium beabſichtigt, dem Blatte„Politiken“ zufolge, eine monatliche Dampferverbindung zwiſchen Dänemark und den zentralamerikaniſchen Häfen mit St. Thomas als Zwiſchenſtation einzurichten. Das Aktienkapital des Konſortiums beträgt vier Millionen Kronen. Die Leitung ruht in der Hand des Direktors der däniſch⸗oſtaſtatiſchen Handelskompagnie, Generaltonſuls Anderſen. Die Herſtellung der Dampferverbindung ſoll ohne Rückſicht auf den etwaigen Verkauf der däniſch⸗weſtindiſchen Inſeln erfolgen. „ Hongkong, 31. Dez.(Reuter⸗Meldung.) VBei Hoitai ſcheitert. Vermißt werden der Kapitän Ulderup, der erſte Offtisier Hauſe, der erſte Ingenieur Wittmark, der zweite Ingenieur, vier europäiſche Reiſende und elf Chineſen. Der franzöſiſche Dampfer„Hanoi rettete 42 Perſonen und brachte ſie nach Hongkong. * Peking, 31. Dez.(Reuter⸗Meldung.) Hieſige chineſiſche Zeitungen berichten, in Ninghiafu, in der Provinz Kanſu, ſeien ein franzöſiſcher Miſſionar und eine Anzahl chineſiſche Ehriſten ermordet worden. Eine amtliche Beſtätigung liegt nicht vor. **** Deutſchland und Veuezuelg * London, 31. Dez.„Daily Telegr.“ erhebt Einſpruch gegen die böswilligen Uebertreibungen, welche im Hinblick auf das Verhältniß von Venezuela zu Deutſchland in der Preſſe vorgebracht werden und ſagt: Zweifellos habe Deutſchland wohlberechtigte Gründe zu Beſchwerden. Deutſch⸗ land habe in der ganzen Angelegenheit mit rühmlicher Geduld und fraglos in gutem Glauben gehandelt. Keine Macht hätle in anderer oder beſſerer Weiſe vorgehen können. * London, 31. Dez. Die„Times“ meldet aus Waſ⸗ hington: Der deutſch⸗venezolaniſche Zwiſt erregt hier nicht die geringſte Unruhe. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird in keiner Weiſe in Deutſchlands zweckentſprechende Beſtrebungen, ſeine Forderungen beizutreiben, eingreifen. Prä⸗ ſident Rooſevelt verurtheilt, wie man weiß, die augenblicklich von einigen Blättern betriebene Senſationsmache. *** Der Burenkrieg. * London, 31. Dez. Ein Telegramm Kitcheners aus Johannesburg beſagt, daß nach Berichten von verſchiedenen britiſchen Kolonnen in der Woche ſeit dem 23. Dezember 88 Buren gefallen, 5 verwundet und 235 gefangen genommen wurden, 51 er⸗ gaben ſich. In dieſe Zahl ſind die Verluſte bei den Angriffen auf das Lager Dortlees und Firmans nicht eingeſchloſſen. Nach Mit⸗ theilungen aus zuberläſſiger Quelle ſollen von De Wets Leuten 30 gefallen und 50 verwundet worden ſein. De Wets Truppen ſtehen noch am Randbrog, kleinere Kommandos befinden ſich ſüdlich davon in der Nachbarſchaft von Reitz. Speens und Plumer operiren in der Gegend von Amersfoort. Am 28. Dezember trieben ſie einen Theil des Kommandos Britz über die Eiſenbahn nach Süden. Speens machte 27 Gefangene, Plumer 3. Louis Hamilton ſtieß am 28. Degz. öſtlich von Ermelo auf Gobelars Kommando. Der Feind entkam im Nebel unter Zurücklaſſung von 4 Todten und 11 Gefangenen. Macken⸗ zie nahm im Norden 17 Buren gefangen. General French berichtet, daß er weiter befriedigende Fortſchritte mache. VVVDVDTF—————TVTVTVT((TTbTVTTwwWTw—1WWT—WW———W+T———+T——————————.....b Verantwortlich ſür Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Paul Harms. für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. G. Haas'ſchen Buchdruckerei⸗ (Erſte Maunheimer Typograph. Anſtalt,) Mannheimer Gffekteubörſe vom 31. Dez.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verkehrte in ziemlich ſeſter Haltung. Abſchlüſſe vollzogen ſich in Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Aktien zu 115% und in Aktien der Dingler'ſchen Maſchinenfabrik zu 144.50%. Von Banken notirten: Gewerbebank Speyer 180., Pfälziſche Hypothekenbank 170., Rhein. Creditbank 141 bez. und G. Ferner ſtellten ſich höher: Weſteregeln Stamm⸗Aktien 205.50., Brauerei Eichbaum⸗Aktien 164., Continentale Verſich.⸗Akt. 280., Ober⸗ rhein. Verſ.⸗Akt. 270 Geld, Akt.⸗Geſ. für Seilinduſtrie 124 Geld. Niedriger notirten: Emaillirwerte Maikammer⸗Aktien. Notiz 84 B. „Berlin, 31. Dez.(Tel.) Fondsbörſe. Die Börſe geſtaltete ſich heute ganz geſchäftslos. Mit Ausnahme eines leb⸗ hafteren Geſchäfts in 3½ und 3 Reichsanleihe, ſowie 60er Rente, verkehrten ſämmtliche Gebiete in ausgeſprochener Stille. Krebitaktien auf Wien weiter nachgebend. Eiſenaktien feſter auf beſſerestimmungs⸗ berichte. Kohlenaktien auf milderes Wetter ſchwächer. Spanier auf Paris belebt. Privatdiskont 29 0, AArHeH ALAZRNDDEAUο C ardvertrotten lr Bant · u Celutptiege ꝛ Rein. arnd, sparsge. „Nahrmaenn, Befen- u. Faakbümeriafbr l Oifenhagh, 8 4 2 4 01, 5, Breltestr-⸗ Siegfr. Rosenhain, Juweller, zzzind, Kenfh. 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Jauuar. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr ½9 Uhr Amt. 4 Uhr Nachmittagsandacht. Die 8 Schüler der Mittelſchulen beſuchen den Gottesdienſt in den Laurentiuskirche. Neckarvorſtadt. Mittwoch 1. Jan. — eſchneidung des Herrn. Halb? Ubr New. baar M. 5000 Cz Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mik Predigt. 8 eiliggeiſttirche. Mittwoch J. Jan.(Neujahr), Feſt 85 Von 6 Ühr an Beicht. „„ 2600— Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt, Halb 3 Ubr Weihnachtsandacht. an der Gainanſtraße iſt der deutſche Dampfer„Cleve! ge⸗ K 5 8 e Todes⸗Anzei Todes⸗Anzeige. 11 Uhr ſeren iunigageliebten Gatten, Bruder und Schwager, Heren deren Augehörlgen. 3 5 Singmeſſe. ½ 10 Uhr Predigt, nachher lev. Hochamt⸗ „tber 2l. u. 25.Ju. 02. 11 Uhr heil. Meſſe. ½8 Uhr Andacht für die hl, Weih⸗ ess deldgewinne S nae 9 5 Ingenieur zählbar ohne Abzug Kathol. Bürgerhoſpital. Mittwoch, 1. Jan.(Neu⸗⸗ zu ſich in die Ewigzkeit abzurufen. Die trauernden Hinterbliebenen: Clara Schneider geb. Arieghoff. Familie Dreher, Familie Krieghoff, Kaſtel g. Rh. Frau Dr. E. Schneider, Darmſtadt. Halb 10 Uer Halb 3 Uhr Weih⸗ Halb 7 Uhr Halb 10 Uhr Wir erfiitlen hiermit die ſchuerzliche Pflicht, anzu⸗ zeigen, daß es Goit dem Alln ächtigen gefallen hat, un Sohn, Schwiegerſohn, Fran Wilhelmine Schneider Wwe. 8 Die Beerdigung findet ſtatt. Mittwoch, 1. Jannar, 5 AKachm. 4½ Uhr dom Sterbehauſe Jungbuſchſtr. 22. N 8 2 8 . Gebild. e 5 ſeit 4 Jahren als Sprachlehrer thätig, ertheilt Unterricht in der B 4 4 engl. u. ſchwediſchen Sprache. Beſter Erfolg garantirt.Ueher⸗ ſetzungen werden ſchuell u billig 0 Füh ff. u. Nr.745 ͥ. d. Exp. iſt per 1. April 1902 eine ſchöne, gerüum. Part⸗Wohnung mit 6 Ilm. U. Speiſekammier fiebſt allem Zu⸗ behör zu vermiethen. 16866 Näheres Comptoir im Hof, ſchöne große elegante 7, 70 8 Zim., 5 Joſeph Schneider drei Fanner un Auee en 1 eippe Jach des, gutem Hauſe per 8868 8 1 deang geſu F mit Preisangabe unter Nr. eleganter dritter Ian die Erpeb. d. Bl. 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Dabei machen wir barauf aufmerkſam, daß, wenn ein Wechſel bei mehreren Perſonen, die in verſchiedenen Diſtrikten wohnen, zu proteſtiren iſt, derjenige Gerichtsvollzieher, welcher die erſte P. oteſtaufnahme 2 bewirkt, auch die weiteren zu übernehmen hat. Im Uebrigen verbleibt es bei det früher hinſichtlich der Wechſel⸗ Baumann, Gerichtsvollzieher, Rheindammur. 24, II. von Hohl. Zahnen Rerann be⸗ seitigt in wWenig Minuten Kropp's Zahnpwatte(20 Prozentige Carva- croh-Watte. nur bei 11701 M. Kropp Nachf., Kunſtſtr. Medtz.⸗Drogerie, N 2, 7. .Heiſerkeitempfeble meinen 1 0 getroſſenen Geſchäfts⸗“ vorzügl. Fenchel⸗Honig. abtheilung.„ kannheim, 30. Dezbr. 1901. N. e 72775 Großh. Amtsgericht I. 8 668 Dr. Bernaud. 15 Meinen wertlen Gasten, HFreunden au Gôönnermn, meiner verehrl. Machbar- gchaft, dis besten Clucfaeuinfvhie zum Faſnestechsel] Carl Schibweikart u. Hrau, „Casthiaus zur Karloburg'e, Lindemſiof. N S4 goοοοοονονοοοννοιοοονοοοοοινιιε 5 Nnsgern toerthen Gadsten, Hreundem und G Bebannten æaum ſaſireswecſisel, ein Erdftiges 8 Prosit Neujahr! P. Meder u. Frau. S Bismarchſer., Hotel Meden, L Ie, I6. Seeeeedeebeeeοοοοοοοο οοο ο οοο Zur Kornblume. Allen meinen werthen Güſten, Freunden u. Bekaunten herzlichſte Glückwünſche zum Jahregwechſel! Peter Detroy, B 6, S. Torgilchen öfüctwansch 2 heen Jahre wünscht 911 Michael Wellenreuther u. Familie. SSSeeeecass SGGGGGGGGGGGOG &Zumn F Tirulenbers Alen meinen wer then Gdsten, Hreunden aund. Befaumten aum Fahrestbecſisel die 16758 K.— — 851 0 Geſten NMiinscſie Badwig Weibel u. Rraa, Friilier aum„Slorchiense, 11 — E e Fum de Wünschen wir allen werthen Gäsfen, Freunden u. Gönnern viel Glück und Segen. 910 Hochachtungsvoll Familie Otto Schwörer Wò., Hebelstragse 19. Wein-Restaurant vre Victoria neu renovirt Ulners Al,.— an— im Abonnemenk Mk..50 Soupors von Mk..50 an aufwärts. 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Undine, ihre Pflegetochter Pater Heilmann, Ordensgeiſtlicher aus dem Kloſter Maria⸗Gruß Veit, Hugo's Schildknappe 5 Hans Kellermeiſter 8 Der Kanzler 5 0 Edle des Reichs. Ritter und Frauen. Herolde. Pagen. Jagd⸗ gefolge. Fiſcher und Fiſcherinnen. Landleute. Waſſergeiſter. Der erſte Akt ſpielt in einem Fiſcherdorfe. Der zweite Akt in der Reichsſtadt im herzoglichen Schl oſſe. Der brtgte und vierte Akt ſpielen in der Nähe und auf der Burg Ringſtetten. Frl. Fladnitzer. Herr Fentien. Herr Rüdiger. Herr Marx Herr Eichrodt. Im 2. Akt: Pas serieux. Arrangirt und ausgeführt von der Balletmeiſterin Frl. Fernande Robertine, begleitet von den Damen des Ballets. Kaſſeneröffn. 6uhr. Anf. präc. /½7 Uhr. Ende nach ½10 uhr. Nach dem zweiten Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. CGluchabnnbehie auim FabſiregtbecHH,; FHriedrieſt: Reitſi mit Faimilie Zm 5.. 9. 88255 einles I S, A. Bekannte vorzügliehe Wiener Küd Exquisite Weine erster Firmen Wiener Frühstüeks-Speeialitätel Mittags- u. 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