elle) and rh ¹ hr 75 int⸗ men Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. (Badiſche Volkszeitung.) Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„ Einzel⸗Kummerr 5„ E 6, 2. krt der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Telegramm⸗Adreſſe⸗ „Iburnal Mannheim“ In der Poſtliſte eingetragen unteer Nr. 2821. (Mannheimer Vollsblatt.) Telephon: Redaktion: Nr. 877. Erpedition: Nr. 218. E 6 2 4 Druckerei: Nr. 341. 9 5 Filiale: Nr. 818. Nr. 14. Donnerſtag, 9. Januar 1902. Etatsberathung. DBon unſerem Korreſpondenten) ( Berlin, 8. Januar. In heiterer Laune und in ſtattlicher Anzahl iſt man heute zur parlamentariſchen Arbeit im Reichshauſe wiedergekehrt. Macht's die preußiſche Thronrede, die ſo nüchtern das muthige Zurückweichen des Starken umſchreibt, die fürchterliche Drohung, daß die Kanalvorlage wirklich„ſeiner Zeit“ kommen würde, oder ſtimmten vier Wochen der Ferienruhe die Abgeordnetengemüther wieder freudig und aufnahmefähig— Thatfache iſt, daß man b. Herren ſchon lange nicht mehr ſo aufgeräumt ſah wie heute. as iſt ein liebenswürdiges Zunicken da und dort; ein ver⸗ gnügtes Händeſchütteln, als wäre man immer und allerorten ein Herz und eine Seele geweſen; als zögen ſich zarte Bande bom Hauſe zu den Miniſterbänken und wieder zurück; als wären beiſpielsweife der Graf Bülow und der alte Herr b. Levetzow und Herr Dr. Oertel dazu in allen Stücken, insbeſondere aber in Zolltarifdingen vollkommen einig und als könnte es nichts geben, was ſie je entzweite. Unter dem munteren Geräuſch all⸗ gemeiner Zwiegeſpräche hat die Sitzung begonnen; das heißt Graf Balleſtrem, der roſig ausſchaut und luſtig wie immer, hat den Anweſenden einen freundlichen Willkomm geboten und dem Staatsſekretär des Schatzes das Wort gegeben, der uns den Etat einführen und erläutern ſoll. Das iſt diesmal keine ange⸗ zehme Aufgabe. Die ſchwere Noth laſtet auf Handel und Wandel; das Reich leidet unter dem von Jahr zu Jahr wachſen⸗ den Defizit; die Einzelſtaaten werden in finanziellen Dingen zuſehends ſchwieriger und möchten ſich in Geldſachen, wo ja ohnehin alle Gemüthlichteit aufhört, am liebſten ſepariren— das Alles iſt ſo bekannt, daß es die Spatzen von den Dächern pfeifen: wie ſollte Herr v. Thielmann, ſelbſt wenn er ein Dichter wäre und in Zungen reden könnte, an alledem mit lieb⸗ lichem Geplauder vorbeigleiten! Nun iſt Freiherr v. Thielmann aber kein Dichter und kein gottbegnadeter Sänger. Ein kluger Mann— gewiß; auch Einer, der in ſeinem Leben mancherlei ge⸗ lernt und geſehen hat und thurmhoch hinausragt über den Durch⸗ 1 unſeres Militäradels mit und ohne juriſtiſche Schulung; aber eben kein Redner; gar kein Redner, und den dürftigen frockenen Stoff weiß er nun ſchon erſt recht nicht ſchmackhaft zu machen. Unter allſeitiger Theilnahmsloſigkeit des Hauſes hat Herr v. Thielmann ſeine Rede zu Ende gebracht; ſelbſt die Regie⸗ fungsvertreter, die in allen Gradabſtufungen vom Kanzler und berantwortlichen preußiſchen Miniſter bis herab zum hilfs⸗ arbeitenden Aſſeſſor, die Bänke des Bundesrathes füllen, haben em leiſe vor ſich hinmurmelnden Reichsſchatzſekretär nicht viel Aufmerkſamkeit geſchenkt. Nicht beſſer iſt es dem folgenden Redner ergangen. Dem Grafen Stolberg⸗Werni ge⸗ 10 de, der ſich ſeiner vicepräſidialen Würde entkleidet hat, um Namens der konſervativen Partei zum Etat zu ſprechen. Das heißt, im Grunde hat er eine andere Funktion heute. Graf Stolberg ſpielt heute eine ſorgſam vorher einſtudirte Rolle; unſerem Kanzler, der nun einmal ein Mann der ſanften Tonart iſt und die böſen Alldeutſchen haßt wie das hölliſche Feuer, dieſem unſerem lieben und ſanften Kanzler wäre es unſym⸗ pathiſch geweſen, wenn ihn über Herrn Chamberlains„Kritik“ unſerer Helden von anno 70, etwa Herr Haſſe, interpellirt hätte. Und alſo ſprang hilfsbereit, wie alte Ritter thun ſollen, Graf Udo, der Stolberger, herfür und lieferte das Stichwort. Darauf aber erhob ſich mit auffälliger Promptheit Graf Bülow und erklärte: Was Herr Chamberlain über unſer Heer geſagt, ſei zwar nicht ſonderlich taktvoll und vollends zieme es ſich nicht für einen Mann in der verantwortlichen Stellung des engliſchen (Abendblatt.) Colonialminiſters. Aber unſer Heer ſei doch derlei Schmähungen erhaben und unſer Waffenſchild ſo blitz⸗ blank, daß wir mit Bezug auf die Bemerkungen des Herrn Chamberlain denken ſollten wie in ähnlicher Situation Friedrich der Große:„er beißt auf Granit“. Graf Stolberg aber hatte noch ein zweites Stichwort zu liefern: wie ſteht es mit dem Drei⸗ bund? Und auch auf dieſe Frage antwortete der„unvorbereitete“ Kanzler mit auffälliger Promptheit: eine unbedin gte Nothwendigkeil ſei der Dreibund nicht mehr; aber— noch ſtünde er feſt wie die Wacht am Rhein und wenn Italien und Frankreich miteinander Küſſe tauſchten, ſo ſei das etwa dasſelbe, als wenn in einer glücklichen Ehe die junge Frau mit einem anderen Manne ein Tänzchen machte. Das war nun freilich ein etwas ſchiefer und nicht einmal recht geſchmackvoller Vergleich; aber im Uebrigen dürfte man dem Kanzler be⸗ ſcheinigen, daß er ſich nicht ungeſchickt, wenn auch vielleicht etwas oberflächlich aus der Affäre gezogen. Als letzter Redner beſtieg der Sozialdemokrat Dr. Südekum die Tribüne. Herr Dr. Südekum iſt ein noch jugendlicher Herr— er hat die Dreißig kaum überſchritten— aber er löſte ſeine Aufgabe, die ſonſt Bebel zuzufallen pflegte, nicht übel. Jedenfalls erwarb ſich die Sozial⸗ demokratie eine rüſtige Kraft, die mancherlei zu verſprechen ſcheint. Auch ein gewiſſes Verſtändniß für die Bedeutung des Nationalen im Volksleben. Der junge Sozialdemokrat hatte dann noch den Erfolg, zum Schluß des reichlich langen Nachmit⸗ tags zwei Regierungsvertreter— den bayeriſchen General von Enders und den Staatsſekretär im Reichsmarineamt— auf die Tribüne zu locken. politiche Ueberſiht. Maunheim, 9. Januar 1902. Die preußiſche Thronrede wird von der Preſſe ziemlich kühl aufgenommen. Beſonders mißfällt der Paſſus über den Kanal, wegen ſeiner Unbe⸗ ſtimmtheit. Die Voſſiſche Zeitung ſchreibt:„Ueber eine Kanal⸗ vorlage, die„ſeiner Zeit“ kommen ſoll, braucht ſich in unſerer Zeit Niemand den Kopf zu zerbrechen. Und doch, wenn das Be⸗ dürfniß dringend par, konnte ſeine Befriedigung heute doppelt dringend erſcheinen, da die Ausführung der Kanalarbeiten einen Theil der ſchwer darniederliegenden Induſtrie und dem hart be⸗ drängten Arbeiterſtande Hilfe bringen konnte. Doch es ſoll nicht ſein; denn Graf Bülow muß auf die Agrarier Rückſicht nehmen, und die Agrarier nehmen keine Rückſicht auf die Wünſche des Kaiſers.“ Aehnlich meint die Nationalzeitung:„Die Er⸗ wähnung des Mittellandkanals, die Verbindung der großen deutſchen Ströme iſt vermieden; wenn man will, kann man ſie in der Erwähnung des„Intereſſes des Verkehrs“ finden, die an zweiter Stelle, nach den Intereſſen der Landeskultur, als Grund für eine„Ausgeſtaltung unſerer waſſerwirthſchaftlichen Verhältniſſe“ angegeben wird, worüber eine neue Vorlage— „ſeiner Zeit“ gemacht werden ſoll. Das Mindeſte, was auch Die⸗ jenigen erwarten durften, welche die Verſchiebung einer neuen Vorlage als Beſtandtheil der augenblicklichen innerpolitiſchen Taktik der Regierung begreiflich finden, wäre eine nachdrückliche Betonung des fortdauernden Entſchluſſes, den Mittellandkanal zu bauen, geweſen.“ Die Statiſtik der Einkommenſteuer⸗Beranlagung in Preußen iſt für das Jahr 1901 ſoeben erſchienen. Das ver⸗ anlagte Einkommen aller phyſiſchen Cenſiten betrug 8876,1 Mill. Mark gegen 7841,3 im Jahre 1900, 7257,8 im Jahre 1899, 6774,9 im Jahre 1898, 6375,0 im Jahre 1897 und 5724,0 im eeeeeereeeeeee ſchließlich über Jahre 1892. In den Jahren bis 1896 betrug die Zunahme nie mehr als 160 Millionen Mark jährlich, von 1896 zu 1897 ſtieg ſie auf 289 Millionen, von 1897 zu 1898 auf 400 Millionen, don 1898 zu 1899 auf 483 und 1899 zu 1900 auf 583 Mill. Mark, während die Zunahme von 1900 zu 1901 535 Millionen Mark betragen hat. Seit dem Jahre 1892, dem erſten Jahre unter der Herrſchaft der neuen Steuergeſetze, iſt das ſteuer⸗ pflichtige Einkommen in Preußen um 2652 Millionen Mark oder um mehr als 46 pCt. geſtiegen. Die Berhandlung der Gumbinner Sragödie vor dem Reichsmilitärgericht dürfte am Sonnabend einen erheblichen Umfang annehmen, wenn es zur Verleſung des Erkennt⸗ niſſes des Oberkriegsgerichts kommen ſollte. Letzteres füllt einen dicken Aktenband aus. Gegen das Urtheil des Oberkriegsgerichts, das am 20. Auguſt Marten wegen Mordes zum Tode verurtheilte und den Sergeanten Hickel freiſprach, hat ſowohl Marten als auch der Gerichtsherr Reviſion eingelegt. Der Vertheidiger des Marten, Rechtsanwalt Burchardt⸗Inſterburg, begründet die Reviſion im Weſentlichen darauf, daß das Oberkriegsgericht nicht ordnungsmäßig beſetzt geweſen ſein ſoll. Die militäriſchen Beiſitzer des Oberkriegs⸗ gerichts ſollen ſämmtlich erſt im Juni 1901 ausgewählt worden ſein, während ſie nach§ 68 der Militär⸗Strafprozeßordnung ſchon vor dem 1. Januar von dem Gerichtsherrn hätten beſtellt werden müſſen. Bei der Reviſion des Gerichtsherrn dürfte es ſich darum handeln, daß ein vom öffentlichen Ankläger geſtellter Antrag, der ſich auf weitere Zeugenvernehmung über den Aufenthalt Hickels zur kritiſchen Zeit bezog, vom Gerichtshof abgelehnt worden war. Der Vertreter der Anklage, Ober⸗Kriegsgerichtsrath Meher⸗Königsberg hatte ſchon während der Verbandlung in der Berufungsinſtanz daraufhin einen Proteſt zu Protokoll gegeben.— Der Angeklagte Marten kvird durch den Rechtsanwalt Dr. b. Simſon, Sohn des Geh. Juſtizraths und Enkel des ehemaligen Reichsgerichtspräſidenten vertheidigt werden Die beiden Angeklagten werden zur Verhandlung nicht erſcheinen. Eine neue Spaltung iſt innerhalb der franzöſiſchen Sozialdemokratie eingekreten, nachdem man die Gefahr bereits für überwunden gehalten hatte. Am 29. Dezember war der Antrag Ciprianis, den Miniſter Millerand wegen ſeiner Bethekligung am Zarenempfang aus der Partei auszuſchließen, im Generalkomitee mit 27 gegen 16 Stimmen abgelehnt worden. Die Minorität bildeten die Allemaniſten, d. h. die Anhänger des vor wenigen Monaten in Paris zum Abgeordneten gewählten Buchdruckers Allemane Jeßzt erklären die Allemaniſten in einem Manifeſt, daß ſie aus dem Generalkomitee ausgetreten, weil es ihnen unmöglich iſt, fernerhin als Mitſchuldige des Miniſters Millerand und der Re⸗ gierung angeſehen zu werden. Am Schluſſe ihres Manifeſtes erklären übrigens die Allemaniſten, daß ſie nicht dem Verein der regierungsfeindlichen Sozialiſten, der Guesdiſten und Blanquiſten, beigetreten, ſondern unter dem Rufe:„Es lebe der Generalſtreik!“„Es lebe die Sozial⸗Revolution!“ ihre Unab⸗ hängigkeit bewahren wollen. Einige andere Delegirte der Minderheit beſchloſſen, nur deswegen im Generalkomitee zu bleiben, weil der nationale Kongreß in Tours im März über die miniſterielle Frage entſcheiden werde. Die Rekrutirung der„Verrätherkorps““. Es ſteht nunmehr feſt, daß viele von denen, die als Helfers⸗ helfer der Tommies bei den ſogenannten„National Scouts“ eintreten und von den Engländern mit großem Geſchrei als Buren gegen Buren ausgeſpielt werden, waſchechte Eng⸗ länder ſind, die lange vor Ausbruch des Krieges in den Buren⸗ republiken anſäſſig geworden waren. Wem dieſe Thatſache bis⸗ her noch fremd geweſen, der mag ſie durch jene zwei Mann vom Tagesneuigkeiten. — Das Schatz⸗Eiland. Ein Unternehmen zur Aufſuchung dergrabener Schätze iſt, wie aus London geſchrieben wird, dort ins Leben gerufen worden. Es handelt ſich um die Kokos⸗Inſeln, nicht weit von Weſtindien, auf der Gold, Juwelen, Geld, Silber und Edel⸗ ſteine im Geſammtwerthe von 120 bis 240 Millionen Mark bon See⸗ bäubern vergraben ſein ſollen. Eine ganze Anzahl ähnlicher Unternehmungen aus verſchiedenen Ländern haben bereits Theile der bulkaniſchen Inſeln nach den verborgenen Schätzen durchſucht. Jetzt oll eine neue Fahrt dahin unternommen werden. Die Aktien der Geſellſchaft, die ſie ausſchickt, ſind faſt alle verkauft; in dem Gründ⸗ Angsplan der Geſellſchaft werden die Thatſachen der Niederlegung zon zwei Schätzen auf der Kokos⸗Inſel folgendermaßen dargeſtellt: Der erſte Schatz wurde 1821 von einem britiſchen Piratenſchiff ver⸗ ſteckt und ſehr ſorgfältig in Kies und Felſen vergraben. Als einige der Leute ſpäter den Ort bezeichnen ſollten, mißlang es ihnen. Auf⸗ zeichnungen über den Ort gibt es nicht, und die Natur des Bodens und ſeine Veränderlichkeit machen es thatſächlich unmöglich, den Ort ohne viel Schürfen feſtzuſtellen. Der zweite Schatz wurde 1835 von der britiſchen Schonerbark„Mary Dier“ in elf Bootsladungen auf der Kokos⸗Inſel gelandet. Das Schiff wurde von Peru oder Chile gekapert, und die Mannſchaft iſt bis auf drei Mann hingerichtet worden. Alle drei konnten nicht mehr zurückkehren und ſtarben im mächſten Jahrzehnt. Schließlich fand ein gewiſſer Keaton, dem allein bon den Ueberlebenden der„Marh Dier“ etwas davon geſagt worden war, den Schatz, und er nahm, ſo viel er bei ſich tragen konnte, davon mit. Bei den Vorbereitungen zu einem Zuge ſtarb er. Eine von Keaton entworfene Zeichnung war durch einen Erdrutſch gegen⸗ ſtandslos geworden, und man hat ſeitdem weniger nach dieſem als nach dem erſten Schatz geſucht. Nachſuchungen nach anderen von Seeräubern verborgenen Schätzen ſind ſchon zahlreich vorgekommen, ſo nach dem Benita⸗Schatz, der aus mehreren Tonnen Silber, 788 Goldbarren, Juvelen und anderen Schätzen beſteht. Der Kapitän Benita kaperte mehrere Schatzſchiffe und vergrub die Schätze immer auf der Kokos⸗Infel. In einer Vertiefung wurden 300 000 Pfund Silber und Silberdollars vergraben. In einer andern Höhle wurden 783 Goldbarren niedergelegt. Ein drittes Verſteck enthält 273 Schwerter mit goldnen Heften, Juwelen und Edelſteinen und mehrere Keſſel mit Gold. Kapitän Benita kaperte noch ein anderes, mit Schätzen beladenes ſpaniſches Schiff, deſſen Schätze auch auf der Kokos⸗Inſel vergraben wurden. Als dann eine allgemeine Theilung vorgenommen werden ſollte, wurden die Seeräuber von dem britiſchen Kriegsſchiff„Magacian“ gefangen genommen und 81 von ihnen gehängt. Der„Magacian“ beſuchte nachher die Kokos⸗Inſel und fand einen Theil ſeines Schatzes; andere Geſellſchaften fanden auch etwas, aber der Haupttheil liegt noch begraben. Der von der Schonerbank„Marh Dier“ vergrabene Schatz iſt dagegen der Nationalſchatz der peruaniſchen Regierung, der dem britiſchen Schiff anvertraut worden war, als Peru mit Chile im Kampfe lag. Die Verſuchung war für die Mannſchaft aber zu groß, ſie fuhr mit dem Schatz heimlich davon und verbarg ihn auf der Kokos⸗Inſel. Trotzdem alle bisherigen Verſuche, die vergrabenen Schätze aufzu⸗ finden, wenig Erfolge gehabt haben, glaubt die neue Geſellſchaft, die ſich zu dieſem Zweck gebildet hat, mehr Glück zu haben, da ſie die Nachforſchungen auf„wiſſenſchaftlicher Grundlage“ mit Hilfe bon Inſtrumenten zum Auffinden von Gold und ilber, die kürzlich in den Vereinigten Staaten erfunden ſind, anſtellen will.— Da die Aktien der Geſellſchaft faſt alle ſchon verkauft ſind, ſo hat ſie ihrer⸗ ſeits ja ſchon den Schatz gehoben, auf den es ihr wohl in erſter Linie ankam. —„Der Mann in der Käſeglocke“. Von einem Londoner Arzt wurde kürzlich anläßlich einer Wette ein geradezu grau ſiges Experiment unternommen, das beinahe einem Menſchen das Leben gekoſtet hätte. Der Mediciner behauptete, ein kerngeſunder, kräftiger und durchaus nicht phantaſtiſch veranlagter Mann könne durch die Macht ſeiner eingenen Einbildung bis an den Rand des Grabes gebracht werden. Um dies zu beweiſen, ließ man mit Hilfe eine Krahns eine 2 Meter hohe Kryſtallglocke über einen muskulöſen Arheiter, der ſich für 100 Mark zum Verſuchsobjekt hergegeben hatte, niederſinken. Dem Mann war geſagt worden, daß man nur aus⸗ probiren wolle, wie lange eln Menſch in bdem dicht berſchloſſenen Glasgefängniß athmen könne, ehe die darin enthaltene Luft gänzlich berbraucht ſei. Man verſicherte ihm, daß die Glocke, ſobald wirkliche Erſtickungsgefahr eintrete, in die Höhe gewunden werden ſolle. Der in dem transparenten Behälter gefangene Arbeiter hatte keine Ahnung von einer am Glockenhals angebrachten Vorrichtung, mittels derer beim Drücken auf einen kaum ſichtbaren Knopf der obere Auf⸗ ſatz der Glocke ein wenig zur Seite geſchoben wurde, ſo daß ſich ein Kleiner Spalt bildte, durch den genügend Luft einzuſtrömen vermochte In dem beruhigenden Bewußtſein, daß dem Mann in der Glocke nicht die geringſte Gefahr drohe, ſetzten ſich die dem ſeltſamen Experiment beiwohnenden Herren nieder und beobachteten mit Spannung den Eingeſchloſſenen. Es dauerte gar nicht lange, da begann dieſer be⸗ reits unruhig zu werden. Alle weiteren Symptome deuteten darauf hin, daß der Gefangene mit Athemnoth kämpfte. Plötzlich wurde er ganz wild. Wie ein Raubthier duckte er ſich, um dann mit Ge⸗ berden der Verzweiflung aufzuſpringen und ſeinen ſchweren Körper gegen die Glaswand fallen zu laſſen. Mit geballten Fäuſten trom⸗ melte er gegen die Seiten der Glocke, die unter der Kraft ſeiner Schläge dumpf erdröhnte. Die Bewegungen des Raſenden, deſſen Augn aus den Höhlen traten, waren unheimlich mit anzuſehen Wie der Arzt ſelbſt eingeſtand, hatte er ein ſolches Reſultat ſeiner Bebweisführung nicht erwartet. Man gab zu, daß die Wette glänzend gewonnen war und wollte nun den eben bewußtlos zu Boden ſtürzenden Inſaſſen der Glocke aus ſeiner Todesangſt erlöſen. Wer aber beſchreibt das Entſetzen der Anweſenden, als es ſich heraus⸗ ſtellt, daß die ſchon erwähnte Vorrichtung nicht funktionirte und der Unglückliche ſich in der That in einem far böllig luftleeren Raum befand. Schnell ſollte die Glocke hochgeßoben werden, doch auch die Maſchinerie des Krahns verſagte und es blieb nichts übrig, als die ſtarke Kryſtallwölbung mit einer Eiſenſtauge zu zertrümmern. Erſt nach längerer Zeit gelang es, den endlich befreiten Mann wieder ins Leben zurückzurufen.— Die Geſchichte klingt ſo— amerikaniſch. — Der Magen als Schatzkammer. Großen Muth, der einer beſſeren Sache würdig getveſen wäre hat bei einer Zolldefraudation ein Afghane gezeigt, über deſſen Erlebniſſe ein indiſcher Arat in der 702 e 7 95 Bürger⸗Freiwilligente: en, die am 19. Dezember 1901 bei Elandſpr en ſind, und— Meart'nd Scott heißen Deutſ ches Reich. Karlsruße, 8. Jan. Der Geſetzentwurf zur Aenderung des Elementarunterrichtsge⸗ ſetzes) nimmt zunächſt die Beſchlüſſe des vorigen Landtags bezügl. des J 88(Organiſtenparagraph) wieder guf, wie ſie aus der Berathunge Zweiten Kammer hervorgingen. Im weiteren enthält der En urf Beſtimmungen, die eine Beſſerſtellung der Lehrer bezwecke Dieſelben ſehen vor: 1. Eine Einweiſung in das Tarif⸗Soll nach dem Geſetz vom 17. September 1898, d. h. es ſollen die älteren Lehrer ſo geſtellt werden, wie wenn ſie ihre Dienſtzeit ganz unter jenem Geſetz durchlaufen hätten. 2. Eine Erhöhung der Aktivitäts⸗Bezüge der Hauptlehrer in Form einer Dienſtzulgge von je 100 Mark, 3. Zugskoſten im Sinne der WMünſche des letzten Landtags. 4. Feſtſetzung der Vergütung der nicht⸗etatsmäßigen Lehrer von 900 auf(event.) 1100 Mark. Das Wohnungsgeld anlangend wird den Inhabern von Dienſt⸗ wohnungen bei Berechnung des Einkommensanſchlages(Ruhe⸗ gehalt) der Satz der 1. Ortsklaſſe der Dienſtklaſſe G berechnet. Für Lehrer, die keine Dienſtwohnung haben, wird eine Wohnungsgeld⸗Entſchädigung feſtgeſezt nach den örtlichen Miethpreiſen. Die Entſchädigung ſoll nicht unter dem der Dienſtklaſſe G bezw. der betr. Ortsklaſſe bleiben, Vergleicht man dieſen Entwurf mit der Wohnungsgeld⸗ vorlage der Beamten, ſo entſpricht der finanzielle Effekt mit 630 000 Mark im Verhältniß dem Mehraufwand, den die Ex⸗ höhung des Wohnungsgelds der Beamten erfordert. Während guf der einen Seite ca. 3140 Lehrer in die Geſammtaufbeſſerung von 630 000 Mark ſich theilen, erhalten andererſeits 11 258 Beamte eine Geſammtaufbeſſerung von 2067 549 Mark, alſo durchſchnittlich jeder ca. 200 Mark. Wenn die Aufbeſſerung der Lehrer auch eine beſcheidene iſt und ihre gerechten Forderungen keineswegs vollauf befriedigt, ſo wird doch ſicherlich Badens Lehrerſchaft die Vorlage als Abſchlagszahlung mit Dank ent⸗ gegennehmen, um ſo mehr, als der Miniſter ausdrücklich erklärt hal, daß durch dieſelbe einer ſpäteren definitiven Regelung der nicht vorgegriffen wird. Im Landtag dürfte der Enkwurf eine ſympathiſche Aufnahme finden. * Berlin, 8. Jan,(Der Kaiſer und die Land⸗ wirthſchaft.) Wie die Tgl. Rdſch. mittheilt, erzählte in einer in Breslau ſtattgehabten Verſammlung des Bundes der Landwirthe Freiherr von Loen auf Nieder⸗Biesnitz, er werde vom Kaiſer nach Amerika entſendet. Er ſolle dort die Land⸗ wirihſchaft und ihre Nebenzweige ſtudiren. 4 Ausland. * Frankreich,(Der häusliche Zwiſt im Figaro.) Am Dienstag zogen Périvier und de Rodays dem Spruche des Appelhofes gemäß aus dem Figaro⸗Hotel aus, in dem ſie unter Villemeſſant ihre Lehrjahre durchgemacht hatten. Es geſchah ohne irgendwelchen lärmenden Auftritt, und der Präſident des Aufſichtsrathes, Preſtat, nahm als proviſoriſcher Adminiſtrator von den Lokalen Beſitz. Die Generalverſammlung der Aktionäre iſt auf den 24. Januar einberufen, und ſo lange wird das Proviſorium auf der Redaktion des„Figgro“ auch währen. Wie verlautet hat Périvier Dank ſeiner nationaliſti⸗ ſchen Geſinnung einen ſtarken Anhang unter den Aktionären und mißtrauen viele dem früheren Redaktionsſekretär Gaſton Calmette, Schwiegerſohn Preſtat's, weil er zu den Ver⸗ trauten des Miniſterpräſidenten Waldeck⸗Rouſſeau gehört und im innerſten Herzen Drehfuſtaner ſein ſoll. Man ſpricht daher von einer Kombination, die zugleich Périvier zu ſeinem ver⸗ kannten Rechte verhelfen und die Allmacht einer Dynaſtie Preſtat⸗ Calmette im Voraus brechen würde. Aber nur ſoviel iſt heute gewiß, daß die Freunde Périvier's und die Feinde Calmette's jetzt über Hals und Kopf intriguiren. Dr. Sigl, der Preußzenhaſſer 7. (Von unſerem Korreſpondenten) * München, 9. Jan.(Telegramm.) Dr. Sigel iſt heute Mittag geſtorben. Heute hat München ſeinen populärſten und faſt kann man ſagen belſebteſten Bürger verloren. Dr. Sigl und das ein⸗ geſeſſene, altbayeriſche Kleinbürgerthunt waren ein Herz und eine Scele, Sie verſtanden einander wie ſelten ein Journaliſt und ſein Leſepublilum einander verſtanden haben mögen. Wer den Erztypus eines Münchener Bajuparen zeichnen will, kann ſich ruhig Dr. Sigl zum Vorbild nehmen; und umgekehrt, wenn — àQ)..—:————r,.,ñ ᷑ ͤm——.—.. mediziniſchen Zeitſchrift Lancet berichtet. Dieſer Afghane befand ſich auf einer Pilgerfahrt nach einem britiſchen Gebiete gelegenen heiligen Orte. An der Grenze erfuhr er, daß der Emir einen Zoll von allem Eignthum der Leute erhebe, die über die Grenze gehen, und da der Pilger 65 Silber⸗Rupien im Beſitze hatte und ſeine Landsleute kaunte, faßte er den Entſchluß, das Geld zu verſchlucken, um es ſicher über die Grenze zu bringen. 89 Stück hatte er glücklich hinunter⸗ gewürgt, als die Zollwächter ihn erwiſchten und ihm die letzten ſechs abnahmen. Mit ſeinem Schatze im Magen marſchirte er denn unbehelligt über die Grenze, mehr als Tagereiſen weit bis nach Egerlon, wo er ſich gezwungen ſah, das Hoſpital aufzuſuchen. Hier mußte eine Operation vorgenommen werden. Zweieinhalb Stunden lang lag der Afghane in der Narkoſe, aber die Operation verlief erfolgreich, Stück für Stück wurden die Rupien hervorgeholt und nach kaum zwei Wochen konnte der Pilger ſeinen Weg fortſetzen. — Madame Saharet und Franz v. Lenbach. Wir haben unlängſt eine Erklärung des Prof. v. Lenbach veröffentlicht, in welcher er ſeiner Entrüſtung darſtber Ausdruck gab, daß die bekannte Tänzerin ſeinen Namen zu Reklamezwecken ausbeute. Dagegen proteſtirt nun Frau Saharet mit der ganzen Vehemenz ihres heißen Temperaments, indem ſie erklärt, ſie hätte auf ſpezielle Einladung Lenbachs dieſen aufgeſucht und ſich auf ſeine Bitten, und nachdem ſte durch ein Angebot von 2000 Mark veranlaßt wurde, ihren Kontrakt mit em„Varicte in Prag“ zu brechen, von Profeſſor p. Lenbach miglen zu laſſen. Die Saharet proteſtirt auch gegen die Ausdrucksweiſe der Lenbach'ſchen Erklärung,„daß ſie in Tingeltangels auftrete“; ſie ſei eine Künſtlerin und keine Tingeltangeleuſe. —Die erſte photographirte Dame. Aus Haſtings am Hudſon, Vereinigte Staaten, wird der Tod von Miß Draper ge⸗ meldet, die als erſte einem Photographen geſeſſen hat. Die Os⸗ jährige Dame war die Schweſter Dr. John Drapers, der das Ver⸗ fahren entdeckt hat, Daguerrotypen in wenigen Minuten herzuſtellen, Im Jahre 1839 exregte das Bild bon„Dolly Draper“ großes Auf⸗ ſehen, beſonders da dazu die Nachricht verbreitet wurde, ſie hätte „mur“ ſechs Minuten geſeſſen. Das Originalbild iſt jett im Reſitze der Nachkommen Lord Herſchells. Jemand den Dr. Sigl porträtiren möch. r er in den Münchener Schänken ünd Schreibſtuben ſe“ Aldien machen. Perſönlich konnte man Dr. Sigl beſten im Theater kennen lernen. Und zwar im Görinertheater, in den ober⸗ baheriſchen Dialektſtücken und den feſchen, dekolletirten Operetten alten Schlags. Im Hoftheater oder gar im Schauſpielhaus er⸗ innere ich mich nicht ihm je begegnet zu ſein. Da wars ihm zu vornehm, zu geſpreizt, zu wenig urwüchſig und derb. Im Gärtnertheater aber ſah man ihn ſo oft man wollte. Er ſaß dann immer in der erſten Reihe des Parketts und verfolgte nicht nur die holde Weiblichkeit auf der Bühne mit angeſtrengteſtem perngucker, ſondern hatte ſich auch privatim mit einem roſigen, üppigen Weiblein verſehen, ehe er ſeinen Operngucker in ſolche Verſuchung führte. Sigl war ein Kenner wejiblicher Schönheit. Die Lebejünglinge im Parkett pflegten die Köpfe zuſammen⸗ zuſtecken, wenn er eintrat, und mit heimlichem Neid zu fragen, wo der Alte nur wieder dieſes Prachtmädel aufgetrieben haben möge? Das Friſcheſte und Sauberſte, was nach München kommt, ſagte einmal ein branchekundiger Mann, hat allemal der Sigl. 'n Mordskerl iſt er! Dabei machte er ſtets das ernſthafteſte Geſtcht von der Welt. Wer ihn ſich als luſtige Perſon mit friſchem Geſicht und leb⸗ haften Bewegungen vorſtellen wollte, halb Milan Obrenowitſch, halb Henri Rochefort, würde beträchtlich irren. Dr. Sigl hatte etwas Verſonnenes, und zwar ärgerlich Verſonnenes in ſeiner Art. Wenn er ſo daſtand, breitſchulterig und ſtattlich, den Rücken gegen die hohe Brüſtung des Orcheſters gelehnt, das Auge gleich⸗ gültig durch den Zuſchauerraum ſchickend, ſo konnte man ſich ordentlich fürchten, mit ihm in Berührung zu kommen, weil man unwillkürlich eine Grobheit von ihm gewärtigte. Dieſem ehernen Alten mit dem ſtruppigen Grauhaar, dem borſtigen Schnurrbart, den kleinen unzufriedenen Augen in dem aſchfarbenen, gleichſam verſtaubten Geſicht, war alles Andere eher als eine Freundlich⸗ keit zuzutrauen. Er machte den Eindruck eines Menſchen, der von all jenen ſchmeidigenden Einflüſſen, welche der geſellige Verkehr mit gebildeten Menſchen auszuüben pflegt, nichts oder wenig an ſich erfahren hatte und zu jeder Zeit bereit war, ſeine Eigenart und momentane Laune ſchroff zum Ausdruck zu bringen. Ein Lächeln aus Gefälligkeit, eine Zuſtimmung aus Höflichkeit, eine konventionelle Phraſe weil es der gute Ton ſo will— derlei wäre von ihm nie zu erlangen geweſen. Er hatte den Muth, in allen Stücken, beſonders den kleinen und eben darum ſchwierigen, ganz und gar er ſelbſt zu ſein. Wems nicht paßte, wie er ſich gab, der konnte ja gehen, er hielt ihn nicht. Er war ein Bauer, ein lateiniſcher allerdings aber ein Bauer. Fiel ihm gar nicht ein, für das Theater den Geſellſchaftsrock oder auch nur friſche Wäſche anzuziehen. Wie er in der Kneipe oder am Schreibtiſch geſeſſen, ſo ſetzte er ſich auch ins Parkett. An den Bauern erinnerte beſonders ſeine draſtiſch dicke Uhrkette, die nach oberbayeriſcher Art aus einem ganzen Knäuel ſilberner Zierſtücke zuſammengefügt war. Ein Landſchulze, ein Veterinärarzt oder ein Magiſtratsrath irgend einer kleinen, bayeriſchen Stadt, das mochte wohl die prägnanteſte Formel für ihn ſein. Und entſprechend dieſer äußeren Erſcheinung war auch vom erſten Tage an ſeine politiſche und journaliſtiſche Wirkſamkeit. Wie der Bauer und Kleinbürger in Bayern redet und denkt, ſo ſchrieb und debattirte er, Mit dem Bauern verkehrt man nicht in Glacehandſchuhen. Mit dem Bauern ſitzt man nicht im Salon. Die Ohren des Bauern ſind für alle Feinheiten der Rede und des Gedankens taub. Wenn man zu Bauern ſpricht, muß die Decke niedrig über der Verſammlung hängen, durch die offenen Fenſter muß der Rauch der Erde und des Düngers herein⸗ dringen, und auf dem Tiſch muß in ſteinernen Zweihänder⸗ Maßkrügen der dicke, dumpfe Gerſtenſaft prunken. Was man don der Spitze des Kirchthurms nicht überſieht, muß jenſeits der realen Welt liegen. Die Gedanken müſſen im engen Cirkel um Haus und Hof, Acker und Viehſtall, Pfarrei und allenfalls Wahlbezirk kreiſen. Und ſelbſt da dürfen ſie nicht allzu frei ſchalten. Man kann den Bauern nicht wie den Stadtmenſchen bei ſeinem Wiſſen und bei ſeiner Logik faſſen, man muß ihn bei ſeinen Inſtinkten, ſeinem Triebleben aufſuchen. An das Unterſte, Menſchlichſte, Allzumenſchliche muß man ſich wenden. Ungefähr ſo wie die Bettelmönche und Wieſenprediger in der Zeit des Tiefſtandes unſerer Kultur nach dem dreißigjährigen Kriege muß man es machen. Araham a Santa Clara, der Pfarrer 60 Ain Weißlinger, der Mönch von Ismaning, vor Allem aber der Kapuziner in Wallenſteins Lager geben den rechten Ton an. In ihre Geſellſchaft gehört denn auch thatſächlich unſer Dr. Sigl. Man nehme nur einmal die Predigt des Schillerſchen Mönchs zur Hand und vergleiche Zug um Zug die Uebereinſtimmung! Beſonders auf den derben, klotzigen, maleriſchen Humor merke man wohl auf! Man hat gut ſagen, daß dieſe Späſſe manchmal roh und brutal ſeien, es ſteckt doch eine Urwüchſtgkeit und Kraft darin, die, rein äſthetiſch betrachtet, geradezu phänomenal iſt. Man darf ſich im ganzen Umkreis der ſatyriſchen Litteratur der Gegenwart umſehen ohne Jemanden zu finden, der dieſem bayeriſchen Krakehler gewachſen wäre, Allenfalls in den Zeich⸗ nern des Simpliciſſimus hat er ſeines Gleichen. Der Unterſchied iſt bloß der, daß man bisher nie daran gedacht hat, das Künſt⸗ leriſche an Sigls Perſönlichkeit zu beachten, während man es bei jenen Zeichnern nur allzu ausſchließlich ſucht. Sigl wäre, wenn er ſtatt im Jahre 1839, im Jahre 1870 auf die Welt gekommen wäre, gewiß der vorzüglichſte Chefredakteur geworden, den ſich das Organ des Herrn Albert Langen hätte wünſchen können. So aber, wo er noch das alte, unabhängige Bayern und den alten, durch keinen Kulturkampf angefochtenen Klerikalismus kennen gelernt, mußte er nothwendig der reaktionäre Querkopf und Pamphletiſt werden, als den wir ihn kennen gelernt haben, Alle Kräfte und Beſtrebungen, denen die hiſtoriſche Entwicklung Unrecht gibt, gerathen naturgemäß in die Sackgaſſe und ins Dunkel, Ueber Bayern iſt das Deutſche Reich, über den Kleri⸗ kalismus die moderne Wiſſenſchaft hinweggeſchritten: alſo kann man nur aus dem Schmollwinkel reden, wenn man mit dieſem Gang der Ereigniſſe unzufrieden iſt. Im Schmollwinkel aber werden nur dieſenigen zurückbleiben, die entweder zu eigenſinnig oder zu dumm ſind, um mit ihrer Zeit Schritt zu halten. Eigen⸗ ſinn und Dummheit waren alſo das Publikum, an das ſich Dr. Sigl als Publiziſt wenden mußte. Für jenen mußte er den harten Kopf aufſetzen, für dieſe den ee Ton anſchlagen. Um aber beide unter einen Hut zu bringen, mußte er die Fahne des Patriotismus heraushängen.„Vaterland“ nannte er ſein Blatt, und das ſollten die meiſt ſehr patriotiſch geſinnten Leute, die auf ihn ſchmälen, beſſer als ſie es thun, be⸗ denken. Sigl war ein ſo patriotiſcher Mann wie ſie; nur war ſein Patriotfsmus nicht liberal genug, um, als die Weltgeſchichte es forderte, über die blauweißen Pfähle hinaus ſich zu berallge⸗ meinern. Es hat etwas Rührendes, wie er dem ultramontanen Bayern ſeiner Jugendjahre die Treue bis ans Ende bewahrt. Ich bin überzeugt, er hat es als eine Geſinnungsloſigkeit empfun⸗ den, ſich nachträglich zu Preußen und einer proteſtantiſchen Re⸗ gierung zu bekehren. Und ſo meine ich, man ſollte hepte von ſden Prengenhafſer Sigl nich in gar zu beracle — em legenem Ton reden. Sigls Schickſal gleicht 1 einer Tragödie als einem Satyrſpiel. All jenes wüſte 95 mal krankhafte Geſchimpfe war bei ihm mehr als es bei jenen andern baheriſchen neueſter Mode iſt: es war in letzter Linie der Galgenhumor eines tapferen, ehrlichen, grundbraven Kerls, der auf ſeinem Lebenswege eine bittere Enttäuſchung erfahren, über die er nie di hinauszukommen vermochte. Sigl mußte krakehlen, weil er nicht lieben durfte. Oft und laut hat er erklärt, daß ihm die Loslöſung Bayerns vom Reich als ein großes Unglück für das Land erſcheinen würde. Mit ſeiner Intelligenz— und er war ein hochintelligenter Menſch!-⸗ ſtand er vollkommen auf der Höhe der geſchichtlichen Ereigniſſe; mit ſeinem Herzen konnte er über 1866 und 1870 nicht hinweg⸗ kommen, leidende Natur, Deshalb war es ihm auch in hohem Grade peinlich, als man ihn in den Reichstag gewählt hatte. Er fühlte Er war eine zwieſpültige, unter ihrer Zerriſſenheit ganz deutlich, daß er wohl vor den Droſchlenkutſchern und Bauern, die ſein„Vaterländle“ laſen, aber nicht vor einer großen und gebildeten Nation mit ſeinen Anſichten beſtehen könne. Er war außerordentlich ehrgeizig und ſchämte ſich, als eine Art Donquixote vor verſammeltem Heerbann gegen Windmühlen zu kämpfen. Nichts aber ehrt ihn mehr, als ſeine Bexeitwilligkeit, perſönliche Vorurtheile, deren Unhaltbarkeit er empfand, abzu. legen. So hat er, um nur ein Exempel anzuführen, den eiſernen Kanzler jahrzehntelang gehaßt. Als dann aber die Bismarckärg vorüber war und der Einſtedler von Friedrichsruh ſeinen Un⸗ willen über den in weiten Kreiſen der preußiſchen Bevölkerung herrſchenden Partikularismus ausſprach und dieſen für viel ge⸗ fährlicher als den baheriſchen erklärte, da-war Sigl auf der Stelle bereit, ſein Pater peccavi zu ſprechen und ſich in dit Bismarckſchen Reden derart hineinzuleſen, daß er ſie nachher oft Und reichlich eitiren konnte. Sigl war von Haus aus Theologe. Dennoch hat in Bayerg kaum ein Nationalliberaler oder Radikaler dem Zentrum ſoviel zu ſchaffen gemacht, wie er. wie der Zentrumsführer Lieber, ſo handle ein Bayer nicht ein⸗ mal dann, wenn er die zehnte Maß hinter die Binde gegoſſen. ſuchte er ſeine ganze Stärke darin, zu zerſtören und zu verneinen, Man kann ihn im Epos der Reichsgründung als mißgeſtalteten Therſttes dem Recken Agamemnon⸗Bismarck gegenüberſtellen, Und ich meine, der Alte aus dem Sachſenwalde würde heute, auch wenn er ſich gerade von der Lekture der bekannten Prügelſzen; im Homer erhöbe, dem neuen Ankömmling im Jenſeits lächelnd die Hand reichen, Eduard Engels⸗München. Aus Stadt und Land. Mannheim, 9 Januar 1902. * Der Krieger⸗Verein hielt am letzten Sonitag ſeine Weih⸗ nachtsfeier mit Kinderbeſcheerung im Stadtparkſaale ab, wozu ſich die Kameraden mit Familienangehörigen ſehr zahlreich eingefundeß hatten. Der erſte Vorſitzende des Vereins begrüßte die Anweſenden, Den Schluß ſeiner Rede bildete ein begeiſtert aufgenomenes Hoch auf Alsdann folgten verſchiedene Lieder für Sopran, welche wohl als die Glanznummer des Abends betrachtef Kaiſer und Großherzog. werden können. Dann kamen einige Couplets des Kameraden Eytel und des Herrn Karl Fähnle, ſowie das komiſche Quartett „Luſtige Comödianten“, dargeſtellt von den Herren Karl Fähnle, Ehtel, Guſtav Fähnle und Karl Meier. Sämmtliche Herren machten ſich durch gutes Spiel ſehr verdient. Nachdem noch eine Ve, ſcheerung für die Kinder der anweſenden Kameraden ſtattgefunden hatte, ging die Verlooſung der ſehr zahlreichen und mannigfaltigen Gaben vor ſich. Theilweiſe ſchwer beladen mit Gewinnen verließen die Mitglieder das Lokal im Bewußtſein, einen recht ſchönen Abend verlebt zu haben. Bemerkt ſei noch, daß der zweite Vorſitzende, Hert Dr. Bernhard Weber, bei Beginn des Feſtes einen ſelbſtverfaßten Prolog vortrug, wofür man ihm großen Beifall zollte. * Kaiſerpanorama B 1, 7a. Die Lieblingsſchlöſſer in dieſer Woche im Kaiſerpanorama zur Beſichtigung ausgeſtellt, Die Prachtentfaltung in beiden Schlöſſern wirkt bezaubernd. Das Schloß Hohenſchwangau, im 17. und 18. Jahrhundert, zuletzt 1800 mehrfach belagert und erobert, 1820 auf Abbruch verkauft, ließ der ſpätere König Max II. in dem urſprünglichen Stil wiederherſtellen und das Innere von Münchener Malern mit Fresken aus der deut⸗ Die Wandgemälde ſchen Sage und Geſchichte künſtleriſch ſchmücken. ſind äußerſt werthvoll und ſehenstwerth. Die prächtigen Säle und Fresken, das Frauenhaus, der Ritter⸗ und Thorbau auf Schloß Neu⸗ Wie man uns mittheilt, wird auf Veranlaſſung dieſes Vereins Herr Dr. phil. K. Weigt aus Hannover am 15. ds. Abends im Kaſino⸗ ſaale einen für Jedermann unentgeltlich zugänglichen Vortrag über ſchwanſtein rufen piel Intereſſe hervor. *Verein für Feuerbeſtattung Mannheim⸗Ludwigshafen. das Thema„Die Feuerbeſtattung im Lichte von Reli⸗ gion und Aeſthetik“ halten. Herr Dr. Weigt iſt in den Kreiſen der Angehörigen der Feuerbeſtattungsidee als ein ebenſg geiſtvollexr als eleganter Redner bereits vortheilhaft bekannt und wird ohne Zweifel auch diesmal ein zahlreiches Auditorium anziehen, Selbſtperſtändlich ſind auch Damen herzlich willkommen, Einen Stellenvermittelungsbund haben 16 Kaufmänniſche Vereine für weibliche Angeſtellte gegründet, um den Arbeitsnachweiß für Buchhalterinnen, Verkäuferinnen, Kaſſierinnen, Stenographinnen und ſonſtiges kaufmänniſches Perſonal planmäßig auszugeftalten Jedem Verein iſt ein beſtimmter Bezirfß und zu bexeinheitlichen. zugewieſen, innerhalb deſſen er ſeine Wirkſamkeit auszuüben hat Es iſt dadurch die Gewähr gegeben, daß der Stellenachweis unter genauer Kenntiniß der örtlichen wie der provinzialen Verhältniſſe erfolgt und daß die Erledigung der eingehenden Vakanzen ſowohl wie auch der Bewerbungen ſchnell und ſachgemäß erfolgt. Pringipale iſt der Nachweis koſtenfrei, während Angeſtellte Mit⸗ glieder der betreffenden Vereinigungen werden müſſen, Doch iſt der Jahresbeitrag im Verhältniß zu dem, was die Vereine ſonſt an Schutz und Stütze den Gehilfinnen bieten, gering. Für Baden iß die Adreſſe; Kaufmänniſcher Verein für weibliche Angeſtellte 3u Mannheim. * Die wegen Verdachts der Brandſtiftung bei dem im September v. J. in einem Verkagufsladen in der Langſtraße Verhaſteten, Wirth C. Hellex und Schloſſer C. Hofmann, ſind nuumehr guß der Haſt entlaſſen worden. Anſcheinend haben ſich keine Beweiſe für eine Schuld derſelben ergeben. Die beiden Frauen der Enz hafteten blieben in Unterſuchungshaft, Aus dem Großzherzoathum. BN. Karlsruhe, 8. Jan. Geſtern Mittag war die Ehefrau eines in der Marienſtraße wohnhaften Lokomotivführers damit be⸗ ſchäftigt, Wäſche vor das Fenſter zu hängen. Hierbei bekam dit Frau das Uebergewicht, ſtürzte vom 8, Stock in den Hof hinab und erlitt ſchwere Verletzungen Die Zentrumsfraktion, pflegte ei zu ſagen, freſſe der preußiſchen Regierung aus der Hand, Und Hohen⸗ ſchwangau und Neuſchwanſtein des kunſtſinnigen, durch ein tragiſchs Geſchick ums Leben gekommenen Königs Ludwig II, von Bahern ſind Journaliſten und Geſchäfts⸗Partitulariſen hieſ ume pun Wox Kin haft geſt. Schi Dre Schj Tod bon wird Geb her Nat Tag wele fank Unv For ſchů tige Sigl hat ſein Leben lang das Recht der unbedingten Unab, n hängigkeit der Meinungsäußerung in allen Dingen, beſonderg aber gegenüber ſeiner eigenen Partei gewahrt. Nur wo er wider⸗ ſprechen konnte, nahm er überhaupt das Wort. Wie alle inner⸗ lich gebrochenen Naturen unfähig, etwas Poſitives zu ſchaffen, Kna verſ „Ko 80,% eine Zen ſchä halt fert Met rich Bai Gen wir tunt dorf thur des Frie er 5iR ſt 1. jel er l. 1. n, N. en ne. 1 ih⸗ die en en, uf teß en nd nd u⸗ ie N %% her i⸗ en + nd n is en E ſſe ir it⸗ her an iſt im 1 E⸗ it 10 9. N. ze⸗ * 09 3 der len ut⸗ de ſo at, ſe bezahlt; an 5 Julj ſoll ei J 10 und au 1. Janugr 1903 eine weitere von 160,000 M. und von da 15 bon 1 M. 50 Pfg. 4 Mannheim, 9. Jauuar. e Fftlingen, 8. Jan. Für die Weſſerſicker fpirde don dem ruber Konſortium die zweite Hälfte der Zinſen mit 16,000 M. Anzahlung von 50,000 M. erfolgen 9 30 alle 2 Jahre weitere 130,000 M. In dieſem Sinne ſoll auch der Vertrag geändert werden. In Karlsruhe geht übrigens das Gerücht, die Weiheräcker ſeien in den letzten Tagen an ein größeres Kon⸗ ſortium weiterverkguft worden. 8. Jan. Ein ſeltenes Familtenfeſt wird in kurzer ithal ſtattfinden., Es feiern nämlich der lang⸗ ge Kirchengemeinderechner Valentin Schuäßz und ſeine Che⸗ die goldene Hochzeit, die Tochter des Jubelpaares mit ihrem Na Buchen, B. frau 2—— 3 21 Ehemann, Gemeinderath Franz Sämann, ihre ſilberne Hochzeit und die Tochter des letzteren bezw. die Enkelin des Jubelpagres mit Wendelin Haas aus Erfeld die Hochzeit, BN. Pforzheim, 8. Jan. Die Annahme, daß die Tochter des hieſige reinermeiſters M. ihr vor einigen Tagen geborenes Kind ht hat, dürfte nicht zutreffen, da die Sektion keine Anhalts⸗ punkte hierfür ergeben hat, Vielmehr ſcheint das Kind todt geboren ſein Bruder, der, ſwie gemeldet, der Vater des Ein. Der iſt, ſtand bei den Grenadieren in Karlsxuhe und wurde ver⸗ umgebra BN. Marlen, 8. Jan. Cin ſchreckliches Unglück exeignete ſich ſtern auf dem Rhein. Ein mit Kies beladenes Schiff mit vier ffern wollte landen, faßte jedoch Waſſer und ſank. Während es Dreien gelang, ſich mit knapper Noth zu retten, fand der vierte Schiffer Karl Klein, Sohn des Acciſors Klein in Goldſcheuer, den Tod in den Wellen. Der Verunglückte iſt 41 Jahre alt und Vater von 3 unerwachſenen Kindern. * St. Georgen, 8. Jan. Wie der„Bad. Preſſe“ mitgetheilt wird, haben alle Nachforſchungen in derAngelegenheit des Direktors der Gebr. Schultheiß'ſchen Emaillirwerke Herrn Wilhelm Weißer, bis⸗ her nur ergeben, daß verſchiedene Widerwärtigkeiten geſchäftlicher Natur, berbunden mit öfterem Unwohlſein, namentlich in den letzten Tagen, eine Nervenüberreizung herbeigeführt haben müſſen, in welcher er ſich planlos entfernt hat. Sowohl Kaſſe als Bücher etce, fanden ſich in muſterhafter Ordnung vor. ZN. Durmersheim, 8. Jan. Dieſer Tage ereignete ſich infolge Unvorſichtigkeit beim Schießen hier ein Unglücksfall. Ein Knabe der Fortbildungsſchule ſchoß mit einer geladenen Piſtole den Volks⸗ ſchüler Schorpp, Sohn des hieſigen Kaufmanns Schorpp, unvorſich⸗ tigerweiſe derart in den Unterleib, daß an dem Aufkommen des Knaben gezipeifelt wird. BC, Bonndorf, 8. Jan, Die erſte außerordentliche General⸗ verſammlung der im November gegründeten Genoſſenſchaft m. b. H. „Kornhaus Stühlingen“ bewilligte die Aufnahme eines Kredits von 80,000 Mark. Die Mitgliederzahl beträgt jetzt 120 und ſtellt ſomit eine Sicherheit von 24,000 Mk, dar. Durch den Beſchluß, der Zentralkaſſe des Bad. Landwirthſch. Konſumvereins mit 20 Ge⸗ ſchäftsantheilen(20,000.) beizutreten, wurde ein weiterer Rück⸗ halt geſchaffen. Das Lagerhaus ſoll bei Beginn der Ernte 1902 fertiggeſtellt und alsdann betriebsfähig ſein. Die Halle wird 35 Meter lang und ſtellt ſich auf ca. 16,000.; die maſchinelle Ein⸗ richtung mit elektriſchem Motor ete, koſtet ca, 8000 M. Von dieſen Baukoſten ſind 8000 M. durch Staatsbeitrag, 2000 M. durch die Gemeinde Stühlingen gedeckt; ein erheblicher Beitrag des Kreiſes wird noch erwartet. Das Baugelände iſt von der Eiſenbahnverwal⸗ tung koſtenlos zur Verfügung geſtellt worden, BN. Üteberlingen, 8. Jan. Auf dem Gehrenberg bei Mark⸗ dorf errichtet der Verſchönerungsverein Markdorf einen Ausſichts⸗ thurm. Dieſer ſoll am Tage des 50jährigen Regierungsjubilzums des Großherzogs eingeweiht werden und den Namen„Großherzog⸗ Friedrichswarte“ erhalten. Pfalz, Beiſen und Umgebung. Ludwigshafen, 8. Jan, Seit 14. Dezember wird die Bis⸗ marckſtraße und einige Straßenkreuzungen mit elektriſchem Lichte beleuchtet. Im Anfang ging die Sache recht gut, aber heute ſiehts krübe aus. Die meiſten Bogenlampen ſtrahlen nicht, ſie glimmen nur.„Mehr Licht!“ ruft man allſeits und das mit Recht. Wir wwiſſen nicht, wo es fehlt, aber Abhilfe iſt dringend nothwendig. Recht langſam geht's mit der Anbringung der weiteren Lampen, wenn man bedenft, wie ſchnell die Bismarckſtraße inſtallirt war. Heilbronn, 8. Jan. Ueber die Geſchäftslage in unſerer Stadt machte Oberbürgermeiſter Hegelmaier anläßlich der Vereidigung der neuen Gemeinderäthe auf Grund einer Rundfrage bei den größeren Geſchäftsbetrjeben intereſſante Mittheilungen. Nach denſelben iſt die Geſchäftslage hier durchaus normal, mit Ausnahme der Silber⸗ wagreninduſtrie, der Eiſengießerei und theilweiſe der Maſchinen⸗ fabrik. Arbeiterentlaſſungen haben keine ſtattgefunden; in der Nährmittelbranche, Zuckerfabrik, ſowie in der Papierinduſtrie konnten ſogar Arbeiter neu eingeſtellt werden. Vier Faktoren trugen zu dieſem günſtigen Ergebniß bei: Mannigfaltigkeit der hieſigen In⸗ duſtriezweige, geſunde Verhältniſſe der Kleininduſtrie, die zu er⸗ wartende Neubelebung der Vauthätigkeit und die Vertheilung der Arbeit auf einen großen Bezirk mit landwirthſchaftlichem Betrieb. Von Arbeitsloſen haben ſich 76 zu Nothſtandsarbeiten gemeldet, wo⸗ von 57 die Arbeit antraten. *München, 8. Jan. Die ſchwierige Finanzlage, in der ſich Herr H. Th. Höch befindet und welche nicht nur für Münchener, ſondern auch für auswärtige Geſchäftskreiſe von großer Bedeutung iſt, hat ſich noch immer nicht gebeſſert, ſondern eher verſchlimmert, In der letzten Sitzung der zweiten Handelskammer des kgl. Land⸗ gerichts München 1 waren wieder zahlreiche Wechſelklagen gegen ihn anhängig und wurden in ſämmtlichen Fällen Verſäumnißurtheile beantragt und erlaſſen. Ein hieſiger Rentier exwirkte allein ein Verſäumnißurtheil auf den Betrag von 187,000 Mark. Die Ge⸗ ſammtſumme der in der erwähnten Sitzung erlaſſenen Urtheile, bezw. dae dh Urtheil zugeſprochenen Summen betrug circa eine Viertel⸗ million. *Aſchaffenburg, 8. Jan. Durch ein geſtern Abend in der bekannten Kunſtpapierfabrik auf dem Auhof entſtandenes Gro ß⸗ feuer wurde der rechte Flügel der Fabrif eingeäſchert. Der Scha⸗ den iſt beträchtlich. 5 Gerichtszeitung. Mannheim, 8. Jan.(Strafkammer.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsrath Ketterer. Vertreter der Gr, Staats⸗ behörde: Herr Stgatsanpalt Groſſelfinger. 1. Die verehelichte Arbeiterin Katharina Jäger aus Kaiſers⸗ lautern logirte ſich am 24. November v. J. bei einer Frau Marie Geiſelmann unter falſchen Vorſpiegelungen ein und ſchädigte dann dieſelbe durch ihre Zahlungsunfähigkeit um 70 Pfg., ſtahl ihr ferner ein Tuch im Werthe von M..70 und eine Schürge im Werthe Das Urtheil lautet auf 5 Wochen Gefängniß. 2. Die 29 Jahre alte verehelichte Emma Jetter aus Neu⸗ hauſen hat in der Zeit vom.—41. Oktober d. J. der Dirne Eliſab. Bu ſch ihre Wohnung zur Verfügung geſtellt. Sie wird wegen Kup⸗ 455 5 1 Monat Gefängniß verurtheilt. Vertheidiger:.⸗A. Dr, Köhler. 8. Der 40 Jahre alte Taglöhner Johann F ütz aus Eiſa gehört zu jenen Leuten, die es nicht lange in der Freiheit aushalten. Er hat in der Freiheit den unwiderſtehlichen Drang, etwas anzuſtellen, um hinter Schloß und Riegel zu kommen. Am 9. Dezember b. J. erbrach er auf dem Bahnhof der bpreußiſch⸗heſſiſchen Ludwigsbahn die Plomben eines Eiſenbahnwagens und entwendete daraus drei Säce Hafer im Werthe von 30 M. Erſt vor Kurzem aus dem Juchthaus entlaſſen, wird er auf 2 Jahre wieder dahin geſchickt und die Ehrenrechte auf 8 Jahre aberkannt. 4. Eine Anklage wegen falſcher Anſchuldigung führte den 50 Jahre alten Dienſtmann, früheren Schutzmann Leop. Wegmann aus Mainwangen auf die Anklagebank. Wegmanm iſt am 18,1 Sepfember v. 3 1. September 9 18, das e n Sgugs in einem Hauſe in der Friedrichsfelderſtraße begangen haben ſollte, zu 6 Monaten Ge⸗ fängniß verurtheilt worden. Er hatte ein Geſtändniß abgelegt, das ſich mit den Ausſagen der Hauptbelaſtungszeugin, der Frau Bertha Schnäring, deckte. Nach der Verhandlung erklärte Wegmann ſeinem Vertheidiger, er habe zu viel zugeſtanden, er ſei über die Vor⸗ bereitungshandlungen nicht hinausgekommen, die Frau Schnäring habe zu viel geſagt. Er habe nur geſtanden, weil er glaubte, früher auf freien Fuß zu kommen und ſeine Vertheidigung beſſer betreiben zu können. Die Reviſton des Angeklagten wurde vom Reichsgericht berworfen, ebenſo ſein Geſuch um Wiederaufnahme des Verfahrens. Um nun einem gweiten Geſuch um Wiederaufnahme des Verfahrens mehr Nachdruck zu geben, erſtattete Wegmann unterm 29. März vorigen Jahres gegen die Frau Schnäring Anzeige ſwegen Meign⸗ eids. Die Stagatsanwaltſchaft gab derſelben keine Folge. Die Be⸗ ſchwerde gegen dieſe Ablehnung blieb in allen FInſtanzen erfolglos. Dagegen wurde Wegmann, der übrigens ſeine Strafe verbüßt hat, wegen falſcher Anſchuldigung unter Anklage geſtellt. Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführte Verhandlung endete mit der Jentl bege Veurtheilung Wegmanns zu 3 Monaten Gefängniß. Vertheidiger: .⸗A, Dr. Föpler. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Prozeßfrage, ob ein Schauſpieler ſich photographiren laſſen muß, dieſer der Klageſache Franz Schönfeld⸗Direktor Neu⸗ mann⸗Hofer zu Grunde liegende Streitfall, wird gerichtlicherſeits der Entſcheidung von Sachverſtändigen unterbreitet. Direktor Otto Brahm und Oberregiſſeur Grube ſollen als Sachverſtändige gehört werden. Die Erhaltung des Schloſſes zu Heidelberg beſchäftigte am Montag den Berliner Architektenverein in einer mehrſtündigen Be⸗ rathung, in welcher zunächſt Geh. Baurath Hoßfeld auf Grund der ſoeben beröffentlichten Protokolle der von der badiſchen Regie⸗ rung berufenen Kommiſſionen eine längere Reſolution zu Gunſten der Wiederherſtellung einbrachte, die alsdann von dem Urheber der⸗ ſelben, Geh. Baurath Blankenſtein, noch eingehender erörtert wurde. Nachdem Geh. Baurath Kieſchke einer abweichenden An⸗ ſicht Ausdruck gegeben, ebenſo Geh. Oberbaurath Adler, Prof, Gurlitt und Baurath Graef im Weſentlichen übereinſtimmend ſich gegen den Ausbau des Otto⸗Heinrichbaus ausgeſprochen, ſchil⸗ derte Baurath Böckmann den gefährdeten Zuſtand der bekannten prächtigen Faſſade, die vorausſichtlich durch keinerlei Mittel der Technik vor dem weiteren Verfall und der ſchließlichen Zerſtörung bewahrt werden könne, falls ſie nicht durch Ueberdachung gegen Regen und Froſt geſchützt werde,— Nachdem es abgelehnt worden, nach dem Vorſchlag des Bauraths Graef, es als die Pflicht der deutſchen Architekten anzuerkennen, die Ruine des Schloſſes zu Heidelberg ledig⸗ lich gegen Verfall zu ſchützen, ohne den gegenwärtigen Geſammt⸗ eindruck zu beeinträchtigen, wurde mit 115 gegen 27 Stimmen fol⸗ gende kombinirte Reſolution Blankenſtein⸗Böckmann angenommen:„Der Architektenverein zu Berlin hat ſich in ſeiner Sitzung vom 6. Januar mit der Frage der Wiederherſtellung des Heidelberger Schloſſes beſchäftigt und erklärt: Die Bautechnik hat keine Mittel, die freiſtehenden Umfaſfungsmauern des Otto⸗Hein⸗ richtsbaues in ihrem jetzigen Beſtande zu erhalten, Wollte man durch Ausbeſſexung, Verſtrebung und Verankerung der Ruine noch eine geſpiſſe Lebensfriſt ſichern, ſo würde ohne Zweifel der Reiz des Bau⸗ werks verloren gehen. Den Otto⸗Heinrichsbau gegen weiteren Verfall zu ſchützen, kann nur durch gründlichen Schutz gegen die Einwirkung der Feuchtigkeit, des Froſtes und des Sturmes geſchehen, Nur durch Bedachung und Ausbau des Schloſſes wird dieſer Zweck erreicht. Der Architektenverein ſpricht daher die Hoffnung aus, daß die badiſche Regierung unbeirrt durch alle Widerſprüche die Wiederherſtellungs⸗ arbeiten fortſetzen und zu einem glücklichen Ende führen möge.“ Aeneſte Arichlen und Celegramme 20 Mhihien ung Gkleßrälnme. (Hripat⸗Telegramme des„Heneral⸗Anzeigers.“) * Berlin, 9. Jan, Das Tentrum brachte der „Germania“ zufolge im Abgeordnetenhauſe eine Interpellation betr. das Eiſenbahnunglück bei Altenbeken ein, * Berlin, 9. Jan. Das Strafverfahren gegen den Redakteur der„Nationalztg.“ Köbner, und Rechtsanwalt Horn in Inſterburg wegen vorzeitiger Veröffentlichung von Aktenſtücken aus dem Kroſigk⸗Prozeß iſt dem Vernehmen nach eingeſtellt worden. * Berlin, 9. Jan. Die Zolltarifkommiſſion des Reichstages beſchloß nach mehrſtündiger Berathung über die geſchäftliche Behandlung des Zolltarifs, das Tarifgeſetz vor dem Taxif ſelbſt zu berathen und am Montag, 13. ds. in die Be⸗ rathung des Zolltarifgeſetzes, unter Ausſchluß des Abſatz 2 des Paragraph 1, Minimaltagrife, einzutreten. Duisburg, 9. Jan. Geſtern Vormittag bemerkten zwei an einer Kurve beſchäftigte Eiſenbahnarbefter einen heran⸗ nahenden Güterzug nicht rechtzeitig, ſodaß einer derſelben ſo un⸗ glücklich übexrfahren wurde, daß ein Arm im Schultergelenk amputirt werden mußte, auch erlitt er ſchwere Kopfverletzungen. Der Andere blieb unverletzt, Paris, 9, Jan, Der„Figaro“ peröffentlicht einen ausführ⸗ lichen Bericht über die durch den Hamburger Dampfer „Hebe“ vollzogene Rettung der Mannſchaft des franzöſiſchen Schiffes„Frauce“ und ſpricht den Wunſch aus, daß die franzö⸗ ſiſche Regierung die heldenmüthigen Retter in würdiger Weiſe be⸗ lohnen möge, Nigga, 9, Jan. Der Mörder der Schtveizerin Hixrsbrun⸗ ner, Vidal, geſtand ein, er habe vor 7 Jahren in Marſeille ein Mädchen ermordet und ins Meer geworfen. Außerdem habe er noch 2 Mordverſuche auf junge Mädchen gusgeübt. * Konſtantinopel, 9. Jan. Der in Folge eines Zu⸗ ſammenſtoßes zwiſchen katholiſchen und orthodoxen Geiſtlichen am heiligen Grabe entſtandene Zwiſchenfall iſt durch ein beſonderes Uebereinkommen beigelegt worden. Die türkiſchen Truppen wurden zurückgezogen, * Petersburg, 6. Jan. Der heute hier eingetroffene Flügeladjutant des Kaiſers Wilhelm, Kapitän zur See von Uſedom, iſt bereits heute Mittag vom Kaiſer in Zarskoje Selo in längerer Audienz empfangen worden. Kapitän v. Uſedom überbringt ein Handſchreiben und Weihnachts⸗ geſchenke des deutſchen Kaiſers für den ruſſiſchen Kaiſer. *Tientſin, 8. Jan. Reuter⸗Meldung. Wie verlautet, werden die außerhalb gelegenen Bezirke von Tientſin im April 1902 den Chineſen zurückgegeben. Die Stadt ſelbſt aber wird im Beſitz der proviſoriſchen Regierung bleiben. *Waſhington, 9. Jan. Marineſekretär Long ſtellt die umlaufende Nachricht in Abrede, daß das nordatlan⸗ tiſche Geſchwader die Bewegungen der deutſchen Schiffe an der Küſte von Venezuela beobachte. *.**. Wiesbadener Feſtſpiele. Wiesbaden, 9. Jan. Auf Befehl des Kaiſers werden in Wiesbaden große Feſtfpieke ſtaftfinden. werden Sonntag den 5. Mai beginnen und Montag, 19. Mai enden. Darſtellung kommen Glucks„Armida“ in der Wiesbadener Neube⸗ arbeitung, Shakeſpeares„Kaufmann von Venedig“, Nicolais„Die luſtigen Weiber don Windſor“ und Aubers„Schwarger Doming ſowie eine Galavorſtellung der Wiesbadener Bearbeitung bon Webers „Oberon“, ſämmtliches in vollſtändig neuen Einrichtungen. Wie der „Rhein. Courier“ ſicher vernimmt, werden Kalſer zind die Kaiſerin den Feſtſpielen beipohnen, Zur der 5. Preßſtimmen zu Bülows Rede. London, 9. Jan, lleber die geſtrige Rede des deutſchen Reichskanzlers ſchreibt der„Daily Telegraph“: In den Ausführungen des Reichskanzlers ſei nichts enthalten, was die eng⸗ liſche Empfindlichkeit hätte verletzen können, Jedermann bier iſt ein⸗ verſtanden mit der beredten Vertheidigung des Stolges, mit dem Deutſchland auf ſein Heer blicke, Es iſt zu hoffen, daß der Zwiſchen⸗ fall damit exledigt iſt.„Dailh Chronicle“ ſagt: Chamberlain thut gut, wenn er bei ſeinen Reden das Ausland aus dem Spiele laſſe,. Der„Standard“ führt aus: Die Deutſchen hätten kein Monopol für Patriotismus. Die„Morning Poſt“ ſchreibt: Die europäiſche Sicherheit, welche Deutſchland durch innere Stärke und durch den Dreibund erlangt hat, ſetzt es in den Stand, ſich kühn in die Weltpolitik einzulaſſen. Das Blatt empfiehlt England die deutſche Methode der Politik, namentlich durch eine ſpirkſame engliſche Flotte ſich den pollendeten Zuſtand ſeiner Vertheidigungskräfte zu ſichern. Die„Times“ veröffentlicht einen Artikel, in dem ſie Chamberlain hinſichtlich deſſen Auslaſſungen über das deutſche Heer vertheidigt und nachzuweiſen ſucht, daß Chamberlain nicht beabſichtigt habe, die Gefühle der Deutſchen zu verletzen, Das Blatt erklärt weiter, daß der Hintveis Bülows in ſeiner geſtrigen Reichstagsrede auf die betreffenden Auslaſſungen Chamberlains alle Diejenigen, welche freundliche Beziehungen zwiſchen dem engliſchen und deutſchen Volke herbeiwünſchten, enttäuſcht habe⸗ *.* Der Burenkrieg,*VVV *Standerton, 9. Jan.(Reuter.) Eine große Zahl der unter Botha ſtehenden Leute ſind Natal⸗Buren, welche nichts von der Ergebung der transpagliſchen Brüder hören wollen, obgleich Letztere ſich nach Uebergabe ſehnen. 50 Mann verſuchten eines Tages überzugehen, aber nur 10 enf⸗ kamen der Wachſamkeit der Natal⸗Buren. Deutſcher Reichstag. 15, Sitzung vom 9. Januar. 5 Am Bundesrathstiſch Graf Pofſadowsky, Staatsſelxetär Kraetke. Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung um 1,20 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht Fortſetzung der Etats⸗Berathung. Bachem(Zentrum) führt aus: Während der Schatzſekretär im Dezember 1900 die finanzielle Lage geradezu roſig hinſtellte, ſtehen wir heute vor einem Etat, wie er noch nicht dageweſen iſt, Die Gründe liegen gewiß größtentheils in der Verſchlechterung der wirthſchaftlichen Lage. Man hätte aber immer im Auge behalten müſſen, daß eine ſolche Verſchlechterung erfahrungsgemäß mit Nothwendigkeit eintreten mußte; wenn das Reſch nur über veränder⸗ liche Einnahmen verfügen kann, ſo muß es eben bei den Ausgaben darauf Rückſicht nehmen, auch in guten Zeiten. Zu den Mehraus⸗ gaben kommen die Mindereinnahmen aus den Zöllen und Eiſen⸗ bahnen. Gewiß iſt an dem Rückgang auch die ſchlechte Geſchäftslage ſchuld, der Hauptgrund iſt aber das Gebahren der Kohlen⸗ und Eiſenſyndikate, die verſchärfend gewirkt haben, Wenn ihnen guch ſchwer beizukommen iſt, ſo muß man doch dringend auf eine erhöhte Staatsaufſicht Bedacht nehmen. * * Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil! Ernſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Paul Harms, für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. (Erſte Maunheimer Typograph. Anſtalt.) Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 9. Januar. Weizen pfälz.—.— 17.50] Hafer, württb. Alp—.———. „norddeutſcher—..„amertk. weißer—-—. „ ruſſ. Azima 17.50—18.— Maisamer. Mixed 14.50— „ Theodoſia 18.——18.25„Donau 13.75——— „ Saxonskg 17.75—18.—„La Plata 14.— „ Girka—.——17.50]Kohlreps, d. neuer—.——27.80 „ Taganrog 17.78—18.— Kleeſamen deutſch. 1105.—145.— „ rumäniſcher 17.——17.75 2„ II 92.— 100.— „ am. Winter—.——18.25„ amerik. 94.— 102.— „ Chieago II—.———.—„ neuerpPfälzer——. „ Manitoba!—.n.„ Luzerne 96.— 100.— „ Walla Walla 18.———.„ Provene. 105,—110.— „ Kanſas II 18.25——.— 4% Eſparſette 30.50—82.— „ Californier 18.20——.—[Leinöl mit Faß—.—64.— „ La Plata 17.50——.—„ bei Waggon—.——62.50 ſternen.—17.50 Rüböl„„—.—65.— Roggen, pfälz. 1440—.—„ bei Waggon—.——68,.— „ ruſſiſcher 14.75—-—.— Am. Petroleum Faß fr. mit 20% Tara—.—22.80 Am. Petrol. Wagg.—.——21.80 Am. Petrol. in Ciſt. 25 ———.— 7 „ rumäniſcher—— norddeutſcher amerik. Gerſte, hierländ. 15.75—16.— ollt.——18.2 „ Pfälzer 16.——16.75 uſſ. Petrol. fr. Faß—.——21.10 „ ungariſche————.— Rußſ. Petrol. Wagg.—.20.10 Jutter—.——13.—Ruſſ. Petrol. in 25 Gerſte rum. Bran—.———.— ſternen p. 100ko netto-.16.60 Hafer, bad. 15.——15.80 Rohſprit, verſteuert—.— 105.— ruſſiſcher 16.——16.757oer Sprit—.—88.— „norddeutſcher 16.50—18.75 goer do. unverſt, 23.—. Weizenmehl I. Nr. 00 8 1 28.28 26.25 24.25 28.25 2228 98 wache Nr. 0) 23.25 11 20.25. eizen höher. Roggen feſt. Uebriges ziemlich unverändert. Mauuheimer Effektenbörſe vom 9. Jan.(Offtzteller Bericht.) An der heutigen Börſe waren Brauerei⸗Aktien bevorzugt und mehr⸗ fach höher. Go wurden Bad. Brauerei zu 189%(-+E 1%) gehandelt, Brauerei Durlacher Hof vorm. Hagen avancirten 8. Notiz: 210 Geld. Kleinlein, Heidelberg 155 Geld(. 1½%), Schroedl, Heidelberg 172 Geld(+. 2%). Von Bank⸗Aktien wurden geſucht: Pfälziſche Bank zu 114%, Rhein. Hypothekenbank zu 168%, Ferner notirten: Anilin⸗Aktien 379., die Aktien des Verein chem. Fabriken 180 G.(+ 4%). Erhältlich blieben: Brauerei Ritter, chwetzingen 56 B. Konkurſe in Baden. Ueber das Vermögen des Karl Lampecht, Schmiedmeiſter in Pforgheim; Konkursverwalter Kaufmann Emit Rau ig zur Feier der Eröffnung des neuen Joyers der Könial. Schauſpiel⸗ Pforzheim; Anmeldetermin 5. Jebruar. 8 4 , Seite. —— ö — ·˙¹———— Fuhrmanns Ludwig Mühlhäuſer, 1 J. 5 M. alt. 55 General-⸗A Manunheim, 9, Jauua, 5 Non e I 3 wee r e 10 RVVVß• J. Marg. Straub, Wibe. d. K Joß Auspug aus den Eivilfandes⸗Aegiſer der Slodt Maunheim. S1. Saral Daandiele Geltderde ges Harnefe 8. Banteroſer h ee ee Friedr. Hartmann, 54 J. 7 M. alt. e 25 G v Meiß 8, c81. Gregor Willi Theod., S. d. Steueraufſehers Gregor Hemmlein, 5 eee onſchüs, 55 F 10 T a 29. Kath. geb. Dieruff, Wipe. d. Metzgermeiſters Ludw. Roth, 37 J. 12 J. 4 M. alt. 5 7 5 VVVV˙ Harl, e Schüler, 42 F. 9 M. alt. 5 5 M.„„ 81. d. berh. Schuhmacher Mich. Lipponer, 40 J. 5 M. glt. e ter Feld 78& 5 M. alt 885 5 verh. Jof, Henle, 5 J. 9 M. clt. 31. Friedr., S. d. Tagl. Friedr. Mich. Steib, 1 T. 15 Std. alt. 5 Lill 55 05 15— 21 5—5 29. d. verh. Privatmann Ch ian Junker, 57 J. 4 M. alt. 30. d. led. Formerlehrl. Wilh. Stein, 18 J. alt. ae Tenren,& M. alt 20., 5,Ledige Schloſſer Joſef Hertel, 21 J. 9 W. alt. 27. d. verh. Tagl. Hch. Bronner, 39 J. alt. Vf 20. Marg., T. d. Gußputzers Chriſt. Trautmann, 2 J. 6 M. alt. Januar. 4. Gg. Hans, S. d. Vureaudieners Friedr. Heidt, 4 M. 20 T. alt. 28. T. d. Taglöhners dich Brönechs 8% Std alt. 1. Hch. Joſ., S. d. Kaufmanns Joſ. Schäfer, 10 M. 14 T. alt. 5 at 5 d. Hehd⸗ 8* alt. 30. oſa, d.„Taglöhners Mich. Bröllochs, 1 T. 9 Std. alt. 1. Karl Wilh., S. d. Schuhmachermſtrs. Joſ. Zartmann, 7 J. 7 T... arg. d. 1 J. 8 M. g 28. bkeb, Waahmſir Gotſe. chafer, 24 J 1 Maltk 1. Hedwig, T. d. Buchbinders Theod. Kappus, 3 J. 2 M. alt. N 29. Willt, S. d. Spezereihdlrs. Adrian Schmitt, 4 M. 1 T. alt. 1. Kath. geb. Schmitt, Wwe. d. Schuhmachers Mich. Hafner, Anna Dorotheg geb. Herbſt, Ehefr. d. Tagls. Friedr. Schaaf 0 S. d. 20 14 T. alt. 84 J. alt. 5 5 Fiedr Lubpid ge 51. „d. verh. Ingenieur Joſ. Schneider, J. 3 M. alt. 2. d. led. Fabrikarbeiterin Johanna Friedrich, 21 J. 0 M. alt.. alt 0 alßzed Piio Emil, S. d. Vraumeſters Oetar Weigelt, 7 N. l. Phil Babtit, S. d. Nonteurs Phil. Moser 2 N. alt FF 2. Ludwig, S. d. Rangirobmanns Joſ. Geißler, 2 T. 7 St. alt. 980 900 8 5 5 d. 9. Bror, 15 N M e 2. Marg. geb. Seitz, Ehefrau d. Landwirths Joſ. Volz, 02 J. 25 T. d. 5 led. geeſe 8. M alt. 0 Peter Nikol., Poſtboten Dörſam, 10 M. 19 T. alt. 2. Friedrich Arthur, S. d. Schreiners Andr. Thoma, 1 J. 6 M. alt. 5 Heiſſel, 7 Mü alt 5 Helene, T. d. Fabrikarb. Albert Vickmann, 1 T. 19 Std. a. 2. Ida geb. Weber, Wwe. d. Keſſelſchmiedes Franz Joſef Schmoll, 95 Kark, 72 d. Tagle⸗ 5 85 5 30. Bertha Karol., T. d. Schuhmachers Hch. Knaus, 24 T alt. 67 J. 5 M. alt. 6. Hans Gg. Friedrich Heinrich, S. d. Kaufmanns Hch. Kirchteg 30. Max Joſ., S. d. Ausläufers Maxim. Hildmann 2 J. 1 M alt 2. Magd., J idenr iſtian Traſchütz, 5 17 T alt. E Jof., zusläuf im. 1 M. alt. 2. Magd., T. d. Invalidenrentners Chriſtian Traſchütz 5 M. 17 T. 3 garag 31. Maria, T. d. Weichenwärters Alois Hettinger, 1 T. 20 Std. alt. 2. Auguſt, S. d. Gasarbeiters Chrifttan M J4. d. led. 338 I. Wilh. Friedr., S. d. Tagl. Karl Stephan, 1 F. 3 M. alt. 2. Luiſe, T. d. 5 8 N2 Filialeder Dresdner Bank — in Mannheim. 1 der Dres dner Bank: 6 1 19 resden—Berlin—London—Hamburg—Altona— Lübee 2 8 De Herz schen MWeuhejten 18 Bremen— Nürnberg—Fürth— Hannover— Linden— Bückeburg 55„ Detmold—Chemnitz—Zwickau— MHannheim. synd tonan 4 ionkani 13 e gebend fur die] Adctntapial fesgrlen: erZ au eLL2 deutsche Hode und im Ce- 130,000,000. 34.000.000. „ Eröffnung von laufenden Rechnungen mät und ohne Oreditgewührung, bralioh noch inme 0e sowie von provisionsfreien Cheek-Conten. +J 1 1 von Depositengeldern und Spareinlagen(mit und ohne 2 55 1 igungstrist). 1 An- und Verkauf von Werthpapieren, Banknoten und Geldsorten; billigsten.* Einlösung von Cou ons, Daeidendsschigen 0 dsen Wartg apieren. 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