02 db 174 10 ſowi ühr 1746 I0 ad. 92— Il itniß Mült⸗ ö. Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telegramm⸗Adreſſe: „Jburnal Maunheim“ In der Poſtliſte eingetragen unten Nr. 2821. (Mannheimer Volksblatt.) Telephon: Redaktion: Nr. 877. Expedition: Nr. 218. E8, 2 Geleſenüt und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. i Nr. 20. Montag, 15. Januar 1902.(Abendblatt.) Der vierte Tag der Statsdebatte. [] Berlin, 12. Jan.“) Der gute Wille, geſtern die Generaldiskuſſton zu ſchließen, ſchien bei allen Parteien vorhanden zu ſein, aber während der Sitzung wechſelte die Stimmung verſchiedentlich und die Redner⸗ liſte wuchs wiederum von Neuem um einige Namen an. Einem nationalliberalen Redner fiel auch heute wieder der Vortritt auf der Rednertribüne zu: Abg. Dr. Sattler trat in erſter Linie den geſtrigen Ausführungen Dr. Oertels entgegen, die ſich mit Andeutungen hinſichtlich Aenderung der Geſchäftsordnung befaßten. Dazu wird ſich die nationalliberale Partei nicht her⸗ geben. Die dann folgenden Auseinanderſetzungen mit dem Polen 9. Dziembowski⸗Pomian finden vorausſichtlich im preußiſchen Abgeordnetenhauſe eine weitere Fortſetzung. Vor Allem müſſe zur Sanirung der Reichsfinanzen eine Reichsfinanzreform wirk⸗ lich durchgeführt, und eine geſetzliche Reichsſchuldentilgung vor⸗ genommen werden. Die Ausführungen Baſſermanns: die Re⸗ gierung müſſe ſo bald als möglich eine entſchiedene Erklärung zu ihrer Stellungnahme zum Zolltarif abgeben, unterſtrich Dr. Sattler durch ſeine Zuſtimmung zu dieſer Aufforderung nochmals energiſch. Durch die Erörterung des„Falles Spahn“, pobei Abg. Sattler der Befürchtung Ausdruck verlieh, daß die deutſche Bevölkerung durch weitere ähnliche Maßnahmen nach Konfeſſionen auseinandergeriſſen und von einzelnen katholiſchen Profeſſoren nur„kirchlich abgeſtempelte Geſchichte“ gelehrt wer⸗ den könnte, wurde eine lange Debatte über dieſen„Fall“ her⸗ dorgerufen. Man wird dem Staatsſekretär für Elſaß⸗Loth⸗ kingen, v. Köller, der in Vorausſicht dieſer Debatte von Straßburg hierher geeilt war, eine gewiſſe politiſche Naivetät nachrühmen müſſen, die ihn zu einer ſolchen harmloſen, rein auf außerlichen Motiven beruhenden Darſtellung dieſes Falles ver⸗ anlaßte. Nicht ſo naiv zeigte ſich der Centrumsführer Abg. Bachem, der ſich in ſeiner Polemik gegen Abg. Sattler in eine künſtlich gemachte Kulturkampf⸗Stimmung hineinredete. In der üblichen zweiſtündigen Rede Bebels verbreitete ſich Letzterer hauptſächlich über die China⸗Angelegenheiten und berharrte auch heute noch bei der Verſicherung, die ſogen.„Hun⸗ genbriefe“ ſeien echt. Auch der Fall des Hauptmanns v. Feilitzſch wurde in ſchärfſter Kritik an der bayeriſchen und preußiſchen Armeeverwaltung in den Kreis ſeiner Betrachtung gezogen. Zum Schluß kündigte Bebel eine Obſtruktion gegen den Zolltarif mit allen geſetzlichen und geſchäftsordnungsmäßigen Mitteln an. Um die Ausführungen und Angriffe des ſozialdemokratiſchen Führers auch nicht eine Minute unwiderſprochen zu laſſen, erhob ſich der Reichskanzler ſofort zur Widerlegung, die theil⸗ weiſe auch wieder eine hochpolitiſche Bedeutung dadurch gewann, daß Graf Bülow ſich in der Lage ſah, eine ihm zugegangene Depeſche von Seiten des italieniſchen Miniſterpräſtdenten Pri⸗ netti zu verleſen, worin dieſer verſichert, er könne jedes Wort unterſchreiben, was der Reichskanzler am Mittwoch über den Dreibund geſagt habe; auch in Oeſterreich⸗Ungarn haben ſich autoritative Stimmen ähnlich geäußert. Ungemein wirkungs⸗ pollen Eindruck brachte der Schluß der Reichskanzlerede hervor, in dem er den Abg. Bebel wegen ſeiner unerhörten Angriffe auf das deutſche Heer dem Urtheil des deutſchen Volkes überließ. Während das Haus die Rede des Abg. Bebel ſehr ruhig und mit bewundernswerther Reſignation angehört hatte, lärmten die Sozialdemokraten wiederholt bei den Ausführungen des Kriegs⸗ miniſters v. Goß ler, der aktenmäßig bewies, daß alle Schmäh⸗ ungen Bebels gegen die China⸗Expedition durchaus haltlos ſind. „) Wegen Raummangels zurückgeſtellt. Sehr werthvolle Aufklärungen gaben ſowohl der Kriegsminiſter wie der bairiſche Militärbevollmächtigte über den„Fall Fei⸗ litzſch“, der nun hoffentlich aus der öffentlichen Diskuſſion ſchwinden wird. In einer perſönlichen Bemerkung geſtand Bebel unter großer Bewegung des ganzen Hauſes zu, daß er nicht die Echtheit des Inhaltes der ſog.„Hunnenbriefe“, ſondern die Echtheit der Briefe ſelbſt behauptet habe. Die Hoffnung, am Samſtag die Generaldiskuſſion zu ſchließen, erfüllte ſich alſo nicht. Auf der Rednerliſte ſtehen u. A. die Abgg. b. Roon, Werner und Dr. Haſſe. Aus der Debatte tragen wir noch Folgendes nach: Reichskanzler Graf Bülom erwiderte dem Abg. Bebel: Zwiſchen einer vernünftigen Weltpolitik und einer vernünftigen Heimathspolitik— und nur eine ſolche wer⸗ den wir machen— beſteht kein Gegenſatz. Der Abg. Bebel, der doch ein entſchiedener Gegner der Weltpolitik iſt, darf uns gegen⸗ über das Roß der Weltpolitik nicht tummeln, es ſei denn, daß er vorher für mindeſtens drei Flottenvorlagen geſtimmt hätte.(Heiter⸗ keit.) Bebel ſagte, bei unſeren Dreibund⸗Verbündeten beſtünde ein Mißtrauen gegen uns. Ich erkläre mit voller Offenheit, daß bei unſeren Verbündeten gar kein Mißtrauen gegen uns beſteht. Ich hatte geſtern die Freude, ein Telegramm aus Rom zu er⸗ halten, nach welchem mein verehrter Freund, der Miniſter Pri⸗ netti, unſerem Botſchafter geſagt hat, in der Rede, die ich vor einigen Tagen über unſere auswärtige Politik gehalten, wäre kein Wort, das er nicht unterſchrieben hätte. Aus der Wiener Preſſe könnte ſich Bebel überzeugen, daß auch dort dieſe meine Aus⸗ führungen ungefähr in derſelben Weiſe beurtheilt worden ſind. Bebels Ausführungen über unſere Chinapolitik waren ein ſchlagender Beweis dafür, daß die Sozialdemokraten in der China⸗ frage immer einen Standpunkt eingenommen haben, den die große Mehrheit des deutſchen Volkes weder theilt noch begreift. Ich möchte nur einmal erleben, wie es wirken würde, wenn in Paris oder London ein Abgeordneter über die Politik des eigenen Landes und das eigene Heer ſo ſprechen würde, wie dies Abg. Bebel ſoeben gethan hat. (Sehr richtig!) Natürlich gibt es Engländer und Franzoſen, welche es ganz gerne ſähen, wenn die Anſichten Bebels über unſere überſee⸗ iſche Politik, über unſere Kolonialpolitik, über unſere Weltpolitik in allen Machtfragen und nationalen Fragen in Deutſchland die herr⸗ ſchenden würden. Aber es gibt ſehr wenige Engländer und Fran⸗ zoſen, die bei ſich für ihr eigenes Land ſolchen Anſchauungen hul⸗ digen. Da würde es heißen:„Ja, Bauer, das iſt ganz etwas An⸗ deres!“ Auf Bebels Behauptung von Exzeſſen unſerer Truppen in China wird der Kriegsminiſter antworten. Alle authentiſchen Nach⸗ richten ſtimmen darin überein, daß unſere Truppen fich, wie immer, auch in China ausgezeichnet haben durch Bravour und Humanität, und wenn der franzöſiſche, engliſche und italieniſche Kriegsminiſter ſeit Langem in ihren Parlamenten erklärten, daß ihre Leute ſich nichts Unwürdiges hätten zu Schulden kommen laſſen, ſo erkläre ich das mindeſtens mit derſelben Entſchiedenheit.(Bravo! rechts.) Gegen die Wiederkehr ſolcher Vorkommniſſe, wie wir ſie vor einem Jahr in China erlebt haben, ſind von den Mächten ſo weit Vorkehrungen getroffen worden, als dies möglich war im Hinblicke auf die inner⸗ politiſchen Verhältniſſe und die ungeheuere Ausdehnung des chine⸗ ſiſchen Reiches, und ohne daß wir uns dort zu ſehr engagirt hätten. Ich glaube, daß die Ereigniſſe der letzten anderthalb Jahre an der chineſiſchen Regierung wie an dem chineſiſchen Volke nicht ſpurlos vor⸗ übergegangen ſind. Den Chineſen iſt kein Zweifel darüber gelaſſen, daß, wo es ſich um die Bekämpfung der Barbarei handelt, die euro⸗ päiſchen Mächte einig ſind und einig bleiben werden. Es iſt eine alte Erfahrung, daß, wenn orientaliſche Mächte mit der europäiſchen Civiliſation in Berührung treten, dies zunächſt zu ſozialen und wirth⸗ ſchaftlichen Kämpfen führt. Dieſe müſſen überwunden werden wie ein Gewitter und eine Springfluth. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die Erſchließung Chinas für die europäiſche Kultur von jetzt ab ohne Störung verläuft. Die Mächte haben jedenfalls in dieſer Be⸗ giehung in vollem Einvernehmen alle Vorkehrungen getroffen. Der Reichskanzler wiederholt ſodann das früher von ihm im Reichstage mitgetheilte Programm der deutſchen China⸗Politik, das in allen weſentlichen Punkten erreicht ſei. Deutſchland habe ſich ſeine Stellung im fernen Oſten als große Weltmacht geſichert. Wir zeigten uns friedlich, maßvoll und beſonnen und ließen auch keinen Zweifel darüber, daß wir, wie wir fremde Rechte achten, auch die unfrigen geachtet wiſſen wollen. Wir haben unſere Poſition in Schantung behauptet und befeſtigt. Wir haben uns am Peiho und Nangtſekiang eine Gleichberechtigung geſichert. Deutſchland geht aus den chineſiſchen Wirren ungeſchwächt und mit hohen Ehren hervor. Der Reichskanzler ſchließt mit einer entſchiedenen Abwehr der Angriffe Bebels gegen das Verhalten des deutſchen Heeres im deutſch⸗franzöſiſchen Kriege. (Lebhafter Beifall.) Kriegsminiſter v. Goßler erklärte: Es iſt eigentlich eine ganz unfruchkbare Arbeit, dem Abg. Bebel den Charakter des Krieges verſtändlich machen zu wollen.(Sehr richtig! rechts.) Er faßt den Krieg in China ſo auf, als hätten wir eine ruhige Bevölkerung grauſam überfallen. Es beträgt die Zahl der von den Boxers ermordeten chineſiſchen Chriſten mehr als 80 000, Nur etwa 2½ Prozent dieſer Chriſten haben ihren Glauben ab⸗ geſchworen, die übrigen den martervollſten Tod exlitten für ihren Glauben.(Hört! Hört! rechts.) Von den Miſſionaren ſind während der Wirren wahre Heldenthaten vollbracht worden. Der Abgeordnete Bebel hat mir gerathen, die Hunnenbriefe vor Gericht zu bringen. Er hat ſchon früher im Reichstage behauptet, es gibt nichts Scheußlicheres als die deutſche Kriegführung in Ching. Er hat damals erklärt, er würde die Namen der Briefſchreiher zur Verfügung ſtellen. Als darauf die gerichtliche Unterſuchung ein⸗ geleitet wurde, hat der Abgeordnete Bebel als Zeuge die Namen der Briefſchreiber nicht angeben wollen. Wenn er heute erklärt, er glaube an die Echtheit der Hunnenbriefe, ſo erwidere ich ihm, es iſt nirgends ein Beweis geführt, daß der Inhalt der Briefe mit den Thatſachen übereinſtimmt. Die Hunnenbriefe ſind theils in Europg fabrizirt, nach China geſchickt und wieder zurückgeſendet worden; ein anderer Theil der Briefe wurde in Deutſchland hergeſtellt. Was den Vorwurf betrifft, daß die Leute Beute gemacht haben, ſo kann ich verſichern, daß deutſche Truppen bei der Einnahme von Peking nicht betheiligt waren. Es wurden einzelne Sachen gefunden, wobei kon⸗ ſtatirt worden iſt, daß ſie gekauft waren. Dabei ſind die Leute bei ihren Einkäufen furchtbar übertheuert worden.(Heiterkeit.) Was die Beſitzergreifung der aſtronomiſchen Inſtrumente betrifft, ſo kann man zweifelhaft ſein, ob dieſelbe nützlich oder richtig war, der Feldmarſchall hat Auftrag gegeben, um die Kriegskoſten zu decken, Staatseigenthum mit Beſchlag zu belegen. Dom Plün⸗ dern kann keine Rede ſein. Sobald der Reichsregierung bekannt wurde, daß die Inſtrumente mit Beſchlag belegt worden ſeien, iſt der chineſiſchen Regierung angeboten worden, ſie wieder zu⸗ rückzunehmen. Das hat die chineſiſche Regierung abgelehnt. Der Kriegsminiſter gibt endlich eine Darſtellung des Falles Feilitz ſch⸗ Hauptmann v. Feilitzſch ſei ein vorzüglich qualifizirter Offizier, der ſich im chineſiſchen Feldzuge ausgezeichnet geführt hahe. Bezüglich der angeblichen Soldaten⸗Mißhandlungen habe die Unterſuchung er⸗ geben, daß er in einzelnen Fällen ziemlich derbe Worte gebraucht, zum Theile echt ſüddeutſcher Art(Heiterkeit), und daß er die Leute etwas geſchüttelt habe, jedoch nur, wenn eine grobe Vernachläſſigung der Leute vorlag. Nach genauer Prüfung der Akten habe der Kaiſer ſelbſt die Anſtellung des Hauptmannes v. Feilitzſch in der preußiſchen Armee verfügt. Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 13. Januar 1902. Der Rechnungsfehler in der Eiſenbahnbetriebsrechuung. In Ergänzung unſerer Meldung vom 8. ds. Mts.(Nr. 12 d. Bl.) theilen wir das Weſentliche aus der Erklärung mit, die die Generaldirektion in ihrem Jahresberichte für 1900 über den Fall gibt. Auf Seite 64/865 dieſes Berichtes wird geſagt:„Der 1900er Rechnungsabſchluß hätte ſich weſentlich anders und zwar —— Tagesneuigkeiten. — Der Kampf gegen die grauen Haare. Das erſte graue Haar! Wie oft haben Dichter dieſes Motiv benützt, um den melan⸗ choliſchen Seelenzuſtand all Derer zu ſchildern, die in ihrem Haar den erſten ſilbernen Faden ſchimmern ſehen. Es iſt ja dies in der That auch ein bedeutſamer Moment, der uns recht trübſinnig ſtimmt, gleichzeitig aber auch den Drang erweckt, dieſes verrätheriſche, ſtets wachſende Anzeichen des heranſchleichenden Greiſenalters zu ver⸗ wiſchen. Man weiß, wie viele Mittel hiefür angeprieſen werden— aber es ſind trügeriſche Mittel. Der raſtloſe Kampf gegen die grauen Haare iſt bis nun erfolglos geblieben. Aber jetzt ertönt eine frohe Kunde! Sie erklingt aus dem Laboratorium des weltberühmten ruſſiſchen Phyſiologen Metſchnikoff, der nicht blos das bis nun dunkle Problem des Ergrauens der Haare gelöſt, ſondern auch auf dem Wege iſt, das Mittel ausfindig zu machen, das dem Haar ſeine urſprüngliche Farbe und unverwelkliche Jugendfriſche ſichert. Herr Metſchnikoff veröffentlicht in der jüngſten Nummer der„Annalen des Inſtituts Paſteur“ das Ergebniß ſeiner diesbezüglichen Unterſuchungen, die im Weſentlichen folgendermaßen lauten: Die Urſache der Haarfarbe ſind bekanntlich mikrofkopiſch kleine Pigmentkörnchen, die die ganze Länge eines jeden Haares durchziehen. So lange nun dieſes Pigment an Ort und Stelle bleibt, behält das Haar ſeine Farbe, beginnt es aber zu verſchwinden, ſo fängt das Ergrauen an. Da jedoch das Pigment keine Eigenbewegung hat ſo muß es durch einen anderen Faktor in Bewegung geſetzt werden. Dieſen Faktor hat Herr Metſchnikoff auf⸗ geſpürt! Es ſind dies die ſogenannten Pigmentophagen(Pigment⸗ berzehrer), kleine, weiße, weiche Zellen wie die Leukocyten oder die weißen Blutkügelchen. So lange ſich dieſe Pigmentophagen ruhig berhalten, bleibt der Organismus des Haares ungeſtört. In dem Moment aber, da ſie aus der Ruhe erwachen, entwickeln ſie nach allen Richtungen eine Art Fühlfäden, die den farbigen Stoff des Haares einſaugen gewiſſermaßen verzehren. Hat einmal dieſer Prozeß be⸗ gonnen, ſo vollzieht ſich gleichzeitig das Ergrauen des Haares. Dieſe Pigmentophagen ſind merkwürdige Räuber. Sie machen Jagd auf das Pigment. ergreifen es mäſten ſich daran, und wenn ſte ſich boll⸗ geſogen, ihr Zerſtörungswerk alſo beendet haben, dann machen fie ſich aus dem Staube. Sie entwiſchen theils durch die Haarwurzek, theils in der Weiſe, daß ſie das Haar ſpalten und ſich ſo einen Weg ins Freie bahnen. Sind ſämmtliche Pigmentophagen mit ihrer Beute entronnen, dann iſt das Haar ausgetrocknet, leer— und das offenbart ſich durch ſeine ſchneeweiße Farbe. Nachdem Herr Metſchnikoff dieſe Beobachtungen feſtgeſtellt und damit die innerſte Urſache des Er⸗ grauens der Haare durchſchaut hat, iſt er einen Schritt weiter ge⸗ gängen. Er hat ſich nämlich folgende Frage vorgelegt: Da der bis mun räthſelhace phyſiologiſche Vorgang des Verſchwindens des Pigmentſtoffes klar iſt, ſo könnte man ja ein Mittel finden, um dieſen Prozeß unmöglich zu machen. Worin beſtände dieſes Mittel? Man müßte eben die kleinen Banditen, die Pigmenophagen, ver⸗ nichten,, was ſich ja, da ſie lebende Zellen ſind, bewerkſtelligen laſſen muß. Iſt dies einmal geſchehen, dann hat der Kampf gegen das Grauwerden ſiegreich geendet. Dann behält das Haar, ſo lange wir leben, ſeine urſprüngliche Farbe, ohne daß wir zu illuſoriſchen Färbe⸗ mitteln unſere Zuflucht zu nehmen brauchen. Herr Metſchnikoff ver⸗ ſpricht, bald das Arcanum zu verkünden, das den Pigmentophagen den Garaus machen wird. Wir wollen hoffen, daß er ſein Verſprechen in nicht allzu ferner Zeit einlöſen werde. — Der Einbruch bei Dr. Tonka. Aus Budapeſt wird der N. Fr. Pr. gemeldet: Der Selbſtmord des Dr. Tonka und ſein Zu⸗ ſammenhang mit dem Einbruchsdiebſtahle in der Wohnung des Selbſtmörders wird hier um ſo lebhafter beſprochen, als die Polizei in der Lage war, feſtzuſtellen, daß in der That ein Verwandter Tonka's exiſtirt, welcher den auch von dem Verkäufer der geſtohlenen Werthpapiere in Wien angegebenen Namen Blau führt. Dr. Tonka befand ſich ſeit der Entdeckung des Einbruches in großer Aufregung, die ſich noch ſteigerte als geſtern aus Wien die Meldung von der Eruirung der entwendeten Werthpapiere einlangte. Die hieſige Polizei richtete in Folge dieſer Mittheilung an Dr. Tonka die Auf⸗ forderung, er möge ſich heute zur Erleichterung der Nachforſchungen nach Wien begeben. Dr. Tonka ſtand auch thatſächlich heute Morgens ſehr zeitlich auch und ſagte ſeiner Frau, daß er wegen des Einbruches nach Wien reiſen müſſe. Nach einer beſonders herzlichen Verab⸗ ſchiedung von ſeiner Frau verließ Dr. Tonka die Wohnung, begab ſich aber nicht auf den Bahnhof, ſondern irrte erſt längere Zeit in den Straßen der Stadt herum und ſtieg ſchließlich in einem Hauſe in der Fabritengaſſe in den vierten Stock hinauf. Oben angelangt, beugte er ſich über das Stiegengeländer, entledigte ſich ſeines Ueberrockes und ſtürzte ſich, noch ehe die Hausinſaſſen, welche ihn beobachtet hatten, dies verhindern konnten, in die Tiefe, wo er mit zer⸗ ſchmetterten Gliedern todt liegen blieb. Die Leiche wurde in die Todtenkammer gebracht und erſt dort agnoscirt. Noch vor dieſer Feſtſtellung hatte ein Schwager Tonka's der Polizei einen Brief des⸗ ſelben vorgelegt, in welchem es heißt:„Die vielen materiellen Sorgen haben mich völlig gebrochen. Die letzte Sache hat meine Nerven gänzlich zerſtört. Gott mit dir!“ Nicht blos in Polizeikreiſen, ſondern ziemlich allgemein wird aber die Frage aufgeworfen, ob die verhängnißvolle Nerbenüberreizung Tonka's wirklich durch materielle Sorgen hervorgerufen wurde oder ob nicht noch andere Motive, welche vielleicht auch mit dem Einbruchsdiebſtahle in Verbindung ſtehen, dabei mitgeſpielt haben. Die Polizei hat Details feſtgeſtellt, welche die letztere Frage nicht als unbegründet erſcheinen laſſen. Dr. Tonka, der im Allgemeinen nur ſelten reiſte, hat ſich vor Weihnachten mit ſeiner Frau nach Baden bei Wien begeben. Vor ſeiner Abreiſe ſagte er zur Hausbeſorgerin:„Ich bin krank. Ich habe ein Magen⸗ leiden und muß mich heilen. Auch die Dienſtboten ſind entlaſſen. Ich habe alle Thüren verſperrt.“ Auf die Bemerkung der Hausbeſorgerin, daß es angezeigt wäre, Käſten vor die Thüren zu ſchieben, um ſich gegen einen Einbruch zu ſichern, erwiderte er, das ſei nicht noth⸗ wendig. Er wollte auch dann von einer Verbarricadirung der Thüren nichts wiſfen, als ihn die Hausbeſorgung darauf aufmerkſam machte daß man die Thüren von ihrer Wohnung aus nicht ſehen könne. Dr. Tonka, der als ſehr geizig bekannt iſt, hatte bei ſeiner vor drei Jahren erfolgten Vermählung eine Mitgift von 30 000 K. erhalten. Vor ſeiner Abreiſe nach Baden verſicherte er ſeine Werthpapiere auf 300 000 K. gegen Einbruch. Einem Interviewer ge⸗ züber erklärte er, daß er den Verſicherungsvertrag nur auf wiederholtes Andrängen eines Agenten eingegangen ſei. Er habe dies früher nie gethan. Dr. 2. Selte. Mannheim, 13. Januar. erheblich günſtiger geſtaltet, wenn hierbei der Geldwerth ſämmk⸗ licher auf Ende des Jahres 1900 in Vorrath h verbliebenen Mate⸗ rialien mit in Betracht gez 0gn worden wäre.“ Nachdem dann bas beim Abſchluß übliche Verfahren geſchildert und mitge⸗ theilt iſt, daß im Jahre 1900 ganz außergewöhnlich große Mengen von Oberbaumaterialien von der Centralverwaltung in die Bezirke gelegt werden mußten, fährt der Bericht fort: „Der hohe Werth dieſer Materialien wurde der dekretirenden Behörde(d. h. der Generaldirektion) in ſeinem 0 Umfange erſt bekannt, als die 1900er Rechnung bereits abgeſch loſſen und eine Abſetzung und Uebertragung auf die 1901er Rechnung nicht mehr möglich war. Bei der nächkräglichen Abſchätzung wurde feſtgeſtellt, daß der Vortath an unverbrauchten Oberbauma⸗ terialien auf den Jahresſchluß in Schienen im Werthe von 1 835 076 M. Kleineiſenzeug 720 146„ Weichen und deren Beſtandtheilen 98 100„ Schwellen 1643 375„ 4 296 697 M. der künftigen igen Vorkomm⸗ ehrungen wurden beſtand mit einem Geſam miwerthe von 3 ur Jer e Wieverkehr 1 780 derart niſſes er forder lichen Vork geltoffen“ Es dürfle nun aber doch erforderlich ſein, die unrichtig be⸗ rechneten Tabellen des Jahresberichtes behufs Schaffung eines wenigſtens ſtatſtiſch richtigen Bildes der Finanz⸗ ergebniſſe des Eiſenbahnbelriebs für 1900 umzurechnen, da ſonſt eine richtige Beurtheilung unſerer Verhältniſſe nicht möglich erſcheint. Zu welchen Conſequenzen dieſer Zuſtand führen kann, ſehen wir daraus, daß in dem neueſten Bericht des Abg., Gießler über die Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe mit den unkichtigen Zahlen operirt iſt und an dieſelben Schlußfolger⸗ ungen geknü pft ſind, die beim Vorhandenſein der richtigen Zahlen wohl nicht oder nicht ſo gemacht worden wären. An der Nandidatur K. H. halten ſeine Wähler feſt. Wolf ſagte am Samſtag in einer Verſammlung über die Angriffe gegen ihn und die Thatſachen, die ihnen zu Grunde liegen, folger„Die letzte Zeit war für mich eine äußerſt martervolle. Ich geſtehe heute frei und offen meine Schuld ein: Ich habe als derheiratheter Mann mit einem Mädchen ein Verhältniß gehabt, doch ich derſichere Ihnen hiemit feierlich als Mann und 1 Männern, daß ich nur einmal gefehlt habe. Meine Gegner haben dieſes Mittel zu benützen verſucht, um mich politiſch todt zu machen, und ich kämpfe jetzt für Leben und Ehre. Der beſte Beweis hiefür iſt, daß der Bater des Mädchens, Abgeordneter Tſchan, mein Freund geblieben iſt, und das beweiſt, daß die Schuld nicht allein an mir gelegen iſt. Es iſt nicht wahr, daß dem Mädchen anrieth, ſich mit jemandem Andern einzulaſſen wegen Folgen, 1 ebenſo unwahr iſt es, daß ich ihr die Heirath verſprach. Als 1 das Mädchen ſpäter ſchrieb. ſie liebe Dr. Seidl, nahm ſie m auch das Ehrenwort Seidl und ihrer Vater, 5 politiſche Gegner waren, zu verſöhnen, und ich kam ſpäter auf dringenden Wunſch der Familie zur Hochzeit, nicht aber, wie meine Gegner behaupten, um mich an dem Mädchen zu weiden. Sechs Monate darauf habe ich das junge Paar im Böhmerwalde beſucht und damals war Alles gut. Als Dr. Seidl ſpäter aus ſeinet Frau das Geſtändniß herausgepreßt 5 wollte er mich vernichten. Er ſchickte das Memorandum, das er ſchamloſer⸗ weiſe von ſeiner Frau hatte mitunterfertigen laſſen, an die All⸗ deutſche Vereinigung, und dieſe hat, ohne mir vorher oder 805 Einſicht in dieſe zu gewähren Ge richt e Jetzt, da es die Mutter frei herausſagen, Dr nicht nur auf mich, ſ des Mädchens, und Hochzeit nicht ar Schwiegereltert jenigen, der und deßhalb verfol Genugthuung gegeben, ich ſchoß übter Schütze bin, über ſeinen Kopf Hinweg, ging ihn fünf Schritte entgegen und ihm dann zehn n zum Zielen, und die auſte an meinem Ohre vorl Ich verſichere Si dem Mädchen, derer maligen Frau unterha Knter9e „Die Wolf's ndes: N 4 1, Dr. * 8— Dr abe mit Dade mit mehr ein Verhältniß ilten. eutſche Kameradin verziehen. niemals Meine§ Frau hat mir als eine echte d Ich hatte wirklich die Abſicht, mich nicht mehr um mein Mandat zu bewerben. Da kam jedoch das Memorandum mit ſeinen niedrigen Angriffen, die Ver trauensmänner kamen zu mir; Treue: um rteue⸗ Darum ſa Votum das ung ihr Vertreter bleib diesmal nicht n ge 100 8 5 — Tonka war erſt 3s Jahre alt und beſ ehnte, ſehr ein⸗ trägliche Praris. Die Ueder erbenteten Fahne in d Weiſe ſtatt. Unteroffizier Peking das Feldzseich demie hatten ſich d und Genera jor Truppendeput einer Anſprache Bildungsweſens Marinemuſeum. wurde derauf Duell bei Jen drei M trugens bruchten kündet. — —Tabloid⸗R zeugniſſe in Ne artige Wirths Alle Nahrungsm h. als Paſtille wenn man ſich 3 man eben nur ein paar 2 zuſchlucken braucht, nöthige A zu nohmen. Die Reſtaurants von werden, die eine ſolche gewöhnlicher A — Eine hübſche Kteiababsgeichichte ſpielte ſich dieſer Tage guf dem Bahngof von Schönhaufen in der Altmark ab. Zu einem ncten 3u* hieme eſtaur r 1 Die Unt die ieber t Lorzieher 1 mein Leben. Lebhafte, gancendererrde Heil⸗ Rufe.) Die weiteren Redner gaben hierauf der Mein iung Ausptuck, daß die Sache ritterlich ausgetragen ſei und auf die politiſche Thäti ig⸗ keit keinen Einfluß haben könne. Die Kanditatur K. H. Wolfs wurde ſodann e angenommen. Auch in einer zweiten werſenmkan wurde Wolf einhellig zum Kanditaten prok⸗ amirt. Deutſches Keich. s Karlsruhe, 12. Jan.(In der Zweiten badi⸗ ſchen Kammei) beginnt morgen die Berathung über die all⸗ gemeine Finanzlage mit der gleichzeitig auch die Be Berathung der Interpellation Üüber die ne der badiſchen Regierun⸗ zur Zolltarifvorlage verbunden werden ſoll. Die Finanzbebatte wird durch das Referat des Berichterſtatters der Budgetkom⸗ miſſtion, Abg. Gießler(Zentrum) eingeleitet, worauf zu⸗ 1 8 nächſt die Redner der beiden interpelltrenden Fraktionen, Abg. Muſer(Demokrat) und Dreesbach(ſoz.) zum Worte kommen. Nach Lage der Sache iſt anzunehmen, daß die ſich an⸗ ſchließende Debatte die Kammer die ganze nächſte Woche hin⸗ durch beſchäftigen wird. aus Zentrumskreiſen geäußerten Wunſche, den klerikalen Ord densantrag noch vor der Finanz⸗ debatte zur Berathung zu iſt nicht entſprochen worden. Berlin, 12. Jan.(Prozeß gegendie National⸗ eitung). Die M ittheilung, daß in dem Prozeß gegen den Rechtsanwalt Horn und die„National⸗Zeitung“ das Landge⸗ richt die Einſtellung des Verfahrens beſchloſſen habe, iſt un⸗ richtig Es iſt vielmehr am 8. d. Mts. die Eröffnung des Hauptverfahrens beſchloſſen worden. —(Die Reichstagskommiſſion für die Schaumweinſten 29 nahm in dritter Leſung den 8 1 des Entwurfs an und ſetzte im§ 2 den Steuerſatz für Fruchtwein ſchaumwein auf 10 J, für andere Schaumweine auf 50 O feſt. Aus Stadt und Jand. Maunheim, 13 * Januar 1902 * Das Winterfeſt der Allgemeinen Radfahrer⸗Union. Das 105 ſt der Saiſon“ wird in hieſigen Kreiſen das Winterfeſt der A. U. genannt und auch mit vollem Recht, geben ſich doch dort ſtets 2 dent luſtigen Radlervölklein alle Klaſſen ein Rendezvous. U. a. waren erſchienen die Herren Landger.⸗Prüſ. Chriſt, Geh. Reg.⸗Rath Lang, Geh. Rath Breith, Oberbürgermeiſter Beck, die Dtrer⸗ Fuchs und Ulm, Intendant Baſſermann, ferner das Offizierkorps des hieſigen Regimen ts mit Damen u. ſ. w. Ehe wir auf das Programm ſelbſt kommen, möchten wir des„gedruckten Pro⸗ gramms gedenken, das eine briginelle Feſtgabe, eine Erinnerung an das Winterfeſt auf lange Zeit bilden wird. Herausgegeben von den Gebrüdern Braunbeck unter dem Eindruck des jetzt übermodernen „übe Is„Der Ueberradler' bot es nicht nur eine Reihe der humor⸗ vollſten Zeichnungen, es ſpendete neben Texten und Vortragsfolge noch die Portra r Mitwirkenden, das Bild des Hauptkonſuls und des Vergnügungskommiſſars. Neben den einleitenden Konzertpiecen der hieſigen von ihrem Muſikdirektor H. Voll⸗ mer ſelbſt geleitet, erklangen der Herolde Unionsfanfaren ſchmet⸗ ternd durch d Saaul, unterſtütt und gehoben durch der Panken ind eröffneten das Programm des Aben Frl. Betty „die liebenswürdige Altiſtin un Hoftheaters, betrat als erſter Stern die Bühne, un 1d gab aus ihrer L Liederfülle drei Perlen, die der Hörer Herzen mitriß. Frau Ella Gckelmann ſpendete Eislers„Gäns schen“ in Amüberkreffkicher Weiſe. Kaum endender Beifall herzlich lachender Geſichter lohnte die Künſtlerin. Herr Kal⸗ Le n b erge 5 ein 18 8075 b d e Sar n Wirbel u 12 22 r Begegn ung n, ſei vo n Vortra Trraüd fler Ab gelc ügte die Liedert „Abendfeier N er ihre m Eulen erſteten ſowöht wie Chor: Auf d der Alm mit durch ſolch frene⸗ holungen und Zugaben die Mitwirkung rden, hat er doch ungen und non, ſondern ſi wei⸗ —— Kreiſen de Wemmenner Bereitet de bal', eine Pant hellſten geuſte Sd. Martl 5. ——— 1151 Lichte, nochmals bei dem reizenden Ballet zur glänzenden„Entfaltung, das ſie als Sportgalopp ae e Tanz der Vokais, der Ruderer und der Nan und der von 12 Damend es Balletkorps exakt und fein durchgeführt wurde. Für die leider undisponirte Frl. L. Flad⸗ nitzer trat im letzten Augenblick entgegenkommend Frl. Hofopern⸗ ſängerin van der Byhver ein, vom Publikum enthr⸗ ſiaſtiſch be⸗ grüßt.„Lenz“ von Addach und„Dein“ von Baum 0 ſie, denen noch ein Hollä ndiſch es Lied folgten. Während der Pauſe hatte Herr Haäuptkonſul elſch el die Gäſte und ein All Heil der argebracht. Frl. Hofſchauſpielerin Liſſl ſchloß ſich mit eine Die heiteren Stückchen brachten der Künſe Donizettis Duett aus„Beliſar“ fand durch die Erl und Kromer wundervolle Wi ieder⸗ Den Schluß des Rieſenprogramms bilpete ein lebendes Vild: deil Union!“, von Kökert, geſtellt mit der Draisbüſte im Mittelpunkt und dem darüber ſchwebenden Unionswappen. Cs gündete ſo, daß das Unionslied, die muſikaliſche Beigabe zum Bilde, von der ganzen Verſammlung begeiſtert mitgeſungen wurde. Wohl zehn 5 mußte es gezeigt werden und nicht eher erloſch der Beifalls⸗ zubel, bis der Held des Abends, der Steller des Bildes, von zwſendem Beifall! umrau ſcct t, auf der Puhne erſchien. Ihm wurde in Anerken⸗ nung ſeiner Berdie nſte bon der Union eine prächtige Standuhr über⸗ lamation an. lerin vollen Erfolg. Herren Hofopernſänger* reicht. Den Schluß und zugleich den radſportlichen Theil des Feſtes bild ete ein flott 9270 hrener Reigen der Damen Frl. Fries, v. Reckow, ch off und Wernicke, wie den Herren Herold, M o tz. R— und WMauneks Unter 2 kaſſiers Herrn Fiſcher. Der Erfolg war Direktion des Unions⸗ durchſchlagend. Damit war das Programm des Winterfeſtes abgewickelt. Der Tanz trat in ſein Recht. Ehrend zu gedenke iſt noch des Herrn Ch. Juches, Je der die Klavierbeg leitung aller Piegen brillant durchführkte. Die Geſellſchaft„Elhftum“ hielt am Samſtag Abend in ihrem neuen Vereinslokal Lit. T 3, 21 ihre halbjährige Generalverſamm⸗ Iung ab, welche ſehr zahlreich beſucht war. Eröffnet und geleitel wurde dieſelbe von dem Ehrenpräſidenten Herrn Gg. Hoch⸗ ſchwender. Nach Vorlegung des Kaſſenberichts, welcher eig günſtiges Reſultat aufweiſt, ſchritt man zur 0 0 Alls welcher die Herren Carl Belz, Präſident, Ludwig 3 Joſt, Schrift⸗ führer, C. Grundhöfer, Kaſſter, und S. Schwarzſchild Oekonom, hervorgingen. Mit Rückſicht auf das demmächſt ſtalt⸗ findende 25jährige Stiftungsfeſt wurde beſchloſſen, von der Abhnl⸗ tung eines Maskenballes in dieſem Jahre abzuſehen. Theoſophiſche Geſellſchaft. Die Workeſeingen finden in Zu⸗ kunfe nicht mehr in der Hochſchule für Muſik, ſondern in den neueg Räumen der Geſelſcgaft. Hanſahaus D 1, Zimmer 30—32, ſtatt. Herr Rudolf Schneider wird am nächſten Mittwoch, 15, Abends 99 Uhr, über die ſiebenfache Konſtitution des Menſchen und des Wekltalls ſprechen. Eintritt frei. Der Berein Mannheimer Briefmarkenſammler, eingetragener Verein, hielt am letzten Mittwoch in ſeinem Lokal Hotel⸗Reſtaurant zunt„Thomasbräu“ unter 3 Betheiligung ſeine diesjährize Generulberſammlung ab. Der Verein, der ſeit 1890 beſteht, zählt eine größere Anzahl bedeutender hieſtger und austwärtiger Sammler zu ſeinen Mitgliedern und in ſeinen Einrichtungen neben ge⸗ legentlick en Vorträgen über Vriefmarkenkunde, philatiſchen Zeit⸗ ſchriften. Rechtsſchutz ete., einen vorzüglich bedienten Tauſch⸗ und Kaufverkehr, welche Einrichtungen auch im abgelaufenen Jahre wie⸗ der in lebhafter Weiſe benützt worden ſind. Die Vorſtandswahl er⸗ gab die Wiederwahl der ſeitherigen Mitglieder, Herten Civil⸗Inge⸗ nieur Ernſt Poenicke, Kaufmann B. Haller, Inſtallateur Och. Leonhard, Emil Carlebach in Mannheim und Kaufmam L. Laufenberg in Ludwigshafen. Eine zum Schluß veranſtaltete Gratisverlooſung brachte eine namhafte Anzahl werth⸗ voller Marken unter den Mitgliedern zur Vertheilung. Erwähn ſei noch, daß die beliebten Wochen⸗Verſammlungen, die ſich ſtetz eines lebhaften Beſuchs erfreuten, auch ferner jeden Mittwoch Abend im Lokal(Thomasbräu) ſtattfinden. * Das Winterfeſt der Deutſchen Generalfechtſchule Vbd. Mann⸗ heim, welches vor einigen Tagen in den Räumen des Apollo⸗Theatets ſtattfand, nahm, wie wir nachträglich berichten könnien, einen glän⸗ zenden Verlauf. Schon um halb s Uhr füllten ſich die Räume, ſo daß um 8 Uhr kein Plätzchen mehr zu haben war. Nach der Quvertue und den Fechtmarſch(Grenadierkapelle ſprach Herr Direktor Türk vom Modernen Theater, den Prolog, welcher eine ergreifende Wickung auf die Zuhörer ausübte. Sodann folgte unter dem vorttefflichen Arrangement des 2. Verbandsfechtmeiſters Herrn Kunert ohne längere Pauſen Nummer auf Nummer und klappte Alles wie am Schnürchen. Den Glanzpunkt des Abends bildeten die prächtigen Lieder des Halbchores der Liedertafel und und ward den Sängern jeder Nummer ſtürmiſcher Beifall zu Theil. Ebenſo lauſchte man utit Intereſſe dem Mandolinenvortrag des Herrn Prof. Dr mpietro, während welchem das Publikum in kar itloſer Stite 8 Tönen lauſchte, welche er ſeinem Inſtrumente entlockte; ein nicht endenwollender Applaus lohnte den Künſtler für dieſen herrlichen Genuß. Die Ccciltien⸗Ouvertütre des Lang ſchen Zilher⸗Bereins war ein Kabinetsſtück von vollendeter künſtleriſchet Leiſtung; auch ihm wurde durch toſenden Beifall der Dant des Publi⸗ kums dargebracht. Die Solis für Tenor von Herru Oberfechtmeiſtel Steiner, ſowie die Bariton⸗— des Herrn Opernſüngers Rob. Moſer waren ebenſo eine Zierde des Programms. humoriſtiſchen Theil des Abends war reichlich Sorge getragen. Die vier Fechtdamen Irl. Breiſc, Faulhaber, Fiſcher und Frau Scheffel ſpielten de kleine Stückchen:„Das Geheimniß 2* Schloſſes flo Große Freude und Heiterkeit en Del t Vereins⸗ . auf d er BDühne. Er offen ſie keine defonderen er den Büh⸗ —„Iſt er bei eir es gerhan as iſt Alles. drit 2 von ihr eipiektes Rolle identifi küßt wird, ſo wärt es 0 ſſen ſich, und ſie müßten künſt⸗ Individualität zu vergeſſen. Per⸗ Spiel wenn der Held und die Heldin ſind und nicht wirklich„verliebt“ ſcheinen, und ich ber⸗ de immter in Allent, was ich auf der Bühne thue. ernſt zu ſein.“ Miß Violet Vanbrugh meinte.„ſie habe keine Anſichten über den Gegenſtand, dem ſie niemals die geringſte Beachtung ſchenke, da es in der sarbeit mit einbegriffen wäre. — Die Angelegenheit des Mörders Bidal, der an det in er und vielen anderen Frauen Naubmord ver⸗ übte, zieht immer weitere Kreiſe. Jetzt hat die Stautsanwaltſchaft on S— den— 887 ichter für den Fall Vidal um Aus⸗ kanft über den Mörder erſucht, da er auch verdächtig iſt, im Sommer ein der Halbwelt angehöriges Frauenzimmer in Sturtgart etmyedet 83 ſu Tages zu haben. Es fragt ſich. obd Bidal. der ſich zur Jeit des Stuttgarter Mordes in Allesard⸗les⸗Bains befund ſich von hier aus auf einige Teage nach Deukſchland entfernt hat. — Ueber einen entſetzlichen Wandeake ſchreibt man der ans Chrzanow(Galizien): Die beim Kürſchner⸗ Dunlauf im Dienſten ſtehende Amme hat ihre Dienſtherr⸗ um Urlaußb für Samf Da ihr dieſer nicht g und Sonndag. bewilligt wurde, äußerte ſie werde ſich ſchon dafür zu rächen Wiſſen. Als die Ehelente D. die Synagoge be⸗ führte die erſt 18jährige Amme ihre Drohung aus und tödtete das 7 Monate alte Kind. Als die Eltern in ihre Behaufung zurück⸗ —*, fanden ſie ihren Liebling todt dor. Bedauerlicher Weiſe er⸗ ſtatteten die Ektern keine Anzeige e fürchteten die Seeirung der Leiche. Die eBhörde erlangte Kenntniß von der That und deranfaßte Erhumirung und Scirung der Leiche. Der Tod ſoll nach dent Be⸗ fünden der Aerzte durch Erſticken herbeigeführt worden ſein. Die Morderin, welche die That eingeſtand, iſt verhaftet worden E Auch für den we ni To br⸗ em ⸗ det 0— ein 5 ſt⸗ d/ kt⸗ Al⸗ en ler int ige hlt ler ge⸗ it⸗ nd ie⸗ er⸗ ge⸗ ch. nd ch⸗ ynt ets nd n⸗ 8 in⸗ aß e rt ng en ne rn hte ite ür en et li⸗ Theater), welches in flottem Zuſammenſpiel den Schwank: 17 Mannheim, 13. Januar. Weneral Anzeiger. 8, Selte Den Schluß⸗Effekt bildete das Kerſebaum ſche Enſemble(Colsſſeum⸗ 10 „Die 75 Kreuzer des Herrn Stutzelberger“ vorführten. Die Herren Man⸗ del, Kerſebaum und Söblch waren drei ergötzliche Figuren und es wurden Thränen gelacht. Die übrigen Darſteller, die Damen Nießen, Kerfebaum, Sölch und Herr Wilhermy ſekun⸗ dirten vortrefflich. Während des Feſtes ergriff der Verbandsſekretär und Fechthauptmann Iſtand das Wort und überreichte Namens des Aufſichtsraths und der Generalfechtſchule in Lahr dem erſten Vorſitzenden, Herrn Verbandsfechtmeiſter Katzenmaier, ein An⸗ erkennungs⸗Diplom mit der Ernennung zum Ehrenfechthauptmann. Herr Iſtand hob die Verdienſte des Verbandsfechtmeiſters hervor, ſwelche derſelbe ſich in den vielen Jahren ſeiner Thätigkeit für den Perband erworben hat und übergab noch Namens des Vorſtandes der Fechtſchule Mannheim dem Vorſitzenden einen ſilbernen Pokal mit Widmung, indem er auf das Wohl des neuen Ehren⸗Fechthaupt⸗ manns tvaſtirte, worauf der verſammelte Vorſtand mit donnerndem och und Tuſch einftel. Herr Verbandsfechtmeiſter Katzenmaier Feke it gerührten Worten für die große Auszeichnung und trank auf das Wohl des Vorſtandes und das fernere Gedeihen des Ver⸗ bandes. Es war faſt 1 Uhr geworden, als man zum üblichen Tanze überging und nahm das Feſt erſt beim anbrechenden Morgen ſein Ende. Möge die Fechtſchule noch viele ſolcher ſchönen Abende feiern und ebenſolche Erfolge erzielen, zum Nutzen armer verlaſſener Waiſenkinder! Aus deint Großherzogthum. BC. Karlksruhe, 12. Jan. Die Großherzogin ließ dem ſtädt. Krankenhaus als Weihnachtsgeſchenkt 3 Dutzend Chriſtoffle⸗Gabeln überreichen.— Der Stadtrath beantragt beim Bürgerausſchuß, zur Veranſtaltung von Feſtlichkeiten anläßlich des 50jährigen Regie⸗ rungsjubiläums des Großherzogs aus Wirthſchaftsmitteln des laufenden Jahres 50,000 Mark zu verausgaben.— Dem hieſigen Jeuerbeſtattungsverein will der Stadtrath einen geeigneten Platz auf dem neuen Friedhof zur Errichtung eines Krematoriums zur Ver⸗ fügung ſtellen.— Am 4. Januar d. J. betrug die Zahl der durch die Stadt mit Steineklopfen beſchäftigten Arbeitsloſen 75. Darunter waren 66 verheirathete, 9 ledige, 47 gelernte, 28 ungelernte Arbeiter. Bei dem eingeführten Akkordſhſtem ergab der Tagesverdienſt des ein⸗ zelnen Arbeiters im Höchſtſatz 2 Mk. 50 Pfg., im Mindeſtſatz 1 Mk. 98 Pfg., im Durchſchnitt 2 Mk. 35 Pfg. BC. Dürrheim, 12. Jan. Außer den 2 neuen Hotels und dem Kinderſbolbad ſollen hier 3 weitere Gebäude errichtet werden(Poſt, Apotheke und Doktorwohnung). Auch das Sehmerzenskind der Dürr⸗ heimer, die allezeit unſaubere und übel berüchtigte Muſel, ſoll endlich neu gebettet werden. Sport. Die Generalverſamumlung des Juternationalen Elubs. [1 Baden⸗Baden, 12. Jan. Die ſtatutengemäße Generalverſammlung des Internationalen Elubs fand geſtern ſtatt und war überaus zahlreich, namentlich von den auswärtigen Mitgliedern, beſucht. Die Verſammlung leitete der Vieepräſident Graf Georg Lehndorff. Nach herzlicher Be⸗ grüßung der Erſchienenen wurde von dem Rechnungsergebniß Kennt niß genommen und hierauf der Verwaltung Entlaſtung ertheilt, ſo wie das aufgeſtellte Budget für das Jahr 1902 genehmigt. Neu⸗ wahlen, bei welchen der Vorſitzende die Gelegenheit wahrnahm, der beiden verſtorbenen um den Club ſich verdient gemachten Männer, des Präſidenten Prinzen Hermann von Sachſen⸗Weimar und des Herrn Louis Vorchard, in warmen Worten zu gedenken, hatten folgendes Ergebniß: An Stelle des verſtorbenen Prinzen Herrmann bon Sachſen⸗Weimar wurde Fürſt Fürſtenberg per Acclamation als Präſident gewählt und als die beiden Vicepräſidenten die Herren Freiherr Engelbert von Fürſtenberg und Graf Georg Lehn⸗ dorff. In das Direktorium wurden gewählt: Prinz Friedrich Karl Hohenlohe⸗Oehringen, Banquier Franz Funck und Louis Jay, üls deren Stellbertreter: Graf Adalbert Francken⸗Sierſtorpff, Philipp Mahler und K. E. von Robendorff. In das Internat. Renunkomite, deſſen Vorſitzender der Präſident des Clubs, Fürſt Jürſtenberg iſt, wurden außer den früheren Herren, nämlich: Ariſtide Baltagzi, Graf Auguſt Bismarck. H. Chaplin, Graf Wilhelm Douglas, A. Du Bos, Graf Taſſilo Feſtetics, Freiherr E. von Fürſtenberg, Graf Hahn⸗Baſedow, Vicomte dHarcourt, Freiherr von Hauſen, Prinz Friedrich Kark Hohenlohe, Graf Karl Kinsly, Graf Georg Lehndorff, Freiherr J. von Nagell, Ulrich bon Oertzen, Freiherr Eduard von Oppenheim, Graf Redern, H. Ridgway, Leopold de Roth⸗ ſchild, Freiherr W. von Saint⸗Andrs, Baron A. de Schickler, K. von Tepper⸗Laski. M. Zographo; neugewählt: Karl Weinberg, Graf Joharnes Francken⸗Sierſtorpff und Baron Carl von Moltzahn. Un⸗ mittelbar nach der Generalverſammlung fand eine Sitzung des Inter⸗ nationalen Renn⸗Komitees, ebenfalls unter dem Vorſitze des Viee⸗ präſidenten des Clubs, des Grafen Georg Lehndorff ſtatt, in welcher die berſchiedenen Organe für den Rennbetrieb ſtatutengemäß auf weitere 3 Jahre gewählt wurden. Darauf wurde das bon der tech⸗ niſchen Commiſſion ausgearbeitete Rennprogramm genehmigt. Auch für das laufende Jahr ſind wieder 5 Renntkage mit je 6 Rennen pro Tag und insgeſammt etwa 420 000 Mark Geldpreiſe und 5 Renn⸗ preiſe beſtimmt worden. N N* Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Orgel⸗Konzert Hünlein. Das erſte diestwinterliche Orgelkonzert des Herrn Muſikdirektors Hänlein findet am nächſten Sonntag. 19. ds., Nachmittags 4 Uhr in der Trinitatiskirche ſtatt, unter gef. Mitwirkung des Hofopernſängers Herr Theo Wünſchmann. Derſelbe hat ſchon ſehr häufig in Kirchen⸗Konzerten ſoliſtiſch mit⸗ getwirkt und dabei ſtets durch kirchlich⸗cantilenen Geſang allgemeine Anerkennung gefunden, ſo z. B. in den Domen zu Bremen, Magde⸗ burg, Riga, in Dresden(Auenkirche), Berlin(zum guten Hirten), Leipzig(Thomas⸗ und Petrikirche) und in anderen Städten. Herr Wünſchmann wird zwei geiſtliche Geſänge aus dem 17. Jahrhunderr bon J. Wolfg. Frauck(1642—1690) zum Vortrage bringen, ſowie aus neuerer Zeit 2 Nummern aus den„Vater⸗unſer⸗Liedern“ von Aleg. Winterberger. Frankfurter Schauſpielhaus. Dienſtag, 13. Jan.:„Das große Licht. Mittwoch, 15.:„Mamſell Tourbillon“. Donnerſtag, 16.: „Hofgunſt“. Freitag, 17.:„Lumpacivagabundus“. Samſtag, 18.: „Die größte Sünde“. Sonntag, 19., Nachm.:„Mamſell Tourbillon“; Abends:„Die größte Sünde. Montag 20.:„Lumpacivagabundus“. Frankfurter Opernhaus. Dienſtag, 14. Jan.:„Feuersnoth“. Hierauf:„Coppelia“. Mittlvoch, 15.: 4. Abonttementskonzert. Donnerſtag, 16.:„Der fliegende Holländer“. Freitag, 17.:„Die Geiſha und der Ritter. Hierauf„Keſa“. Samſtag, 18., Nachm: „Aſchenbrödel“; Abends:„Die Geiſha und der Ritter“. Hierauf: „Keſa“. Sonntag, 19., Nachm,:„Aſchenbrödel“; Abends:„Carmen In Sachen Schönfeld wider Neumann⸗Hofer iſt nach Vernehmung des Direktors Löwenfeld bom„Schiller⸗Theater als Sachverſtän⸗ digen die anderen beiden vorgeladenen Sachverſtändigen Dr. Brahm bom„Deutſchen Theater und Max Grube vom königlichen Schau⸗ ſpielhaus hatten ihr Ausbleiben entſchuldigt— das Urtheil verkündet worden. Das Gericht entſchied dahin, daß das ſchauſpieleriſche Mit⸗ glied nichk verpflichtet iſt, ſich auf Verlangen der Direktion, ſei es allein oder in Scenengruppen, photographiren zu laſſen; die Widerklage des Direktors Neumann⸗Hofer, welcher die Feſtſtellung berlangte,„daß das Mitglied ſich auf den Proben innerhalb ſeiner üblichen Beſchäftigungszeit zu Zwecken journaliſtiſcher Propaganda FPhotographiren laſſen müſſo“, abgewieſen. —— i 15 1 45 3 77 25125 77 5 9 7 71 75 Aktkle Aächrichten und CTelegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) Mainz, 18. Jan. Bei einem heute Nacht in einem hieſigen Gaſthauſe ausgebrochenen Zimmerbrande iſt ein Fremder aus Frankfurt, ein gewiſſer Johann Siebenhaar, in ſeinem Bette erſtickt. Iralkfurt a M. i8. Jurt ind von der Poliget die ſtreugſten Vorkehr 1 Auch für die nächſten Tag G raßendemonſtrationen zu verhindeen. Sollten ſich die⸗ ſelben wiederholen, ſo iſt das Verbot der weiteren Ausgabe der koſten⸗ loſen Stellennachweiſe des Generalanzeigers, zu deſſen Empfang⸗ nahme ſich die Arbeitſuchenden ver⸗ fammeln, in Ausſicht geſtellt. täglich auf dem Roßmarkt Bückeburg, 13. Jan. Der Dichter und ehemalige leitende Redakteur der„Köln. Zig.“ Geh. Rath Gro ſſe, iſt geſtern Nacht, 86 Jahre alt, hier geſtorben. Bu dapeſt, 18. Jan. Es gilt nunmehr als erwieſen, daß der Ohrenarzt Tomka den Einbruch in ſeiner Wohnung ſelbſt verübt hat. In einem an einen Wiener Verwandten kurz vor dem Selbſt⸗ morde gerichteten Schreiben geſteht er die That zu, die er verübte, um ſich durch den Empfang der Verſicherungsſumme vor gänzlichem Ruin zu vetten, der ihm dürch Börſenverkuſte drohte.(Vergl. Tages⸗ neuigkeiten. D..) Paris, 13. Jan. Wie übereinſtimmend berichtet wird, rief die Rede Waldecks großen Eindruck hervor, ins⸗ beſondere durch die ungewöhnliche Schärfe, womit er die Nationa⸗ liſten beſchuldigte, aus dem Patriotismus eine politiſche In⸗ duſtrie gemacht zu haben. * Paris, 13. Jan. Ueber die Erklärung des Reichs⸗ kanzlers Graf Bülo w, daß der italieniſche Miniſter Pri⸗ nekti in ſeiner Rede nicht ein einziges Wort gefunden habe, dem er nicht beipflichten könne, ſchreibt„Autoritc“, es zeige ſich, daß die Beziehungen zwiſchen dem Quirinal und Paris nur ein augenblicklicher Flirt geweſen ſeien, und daß Italien und Deutſchland nach wie dor Hand in Hand gingen. Von den pomphaften Erklärungen des Botſchafters Barrerre bleibe nichts Anderes übrig, als daß Frankreich Italien ohne jede Entſchädi⸗ gung in Tripolis freie Hand gab. SLarroche ſur Honne, 18. Jan. Im Dachzimmer der Frauenabtheilung des Departementsirrenhauſes brach vergangene Nacht Feuer aus. 250 Kranke wurden alle geweckt und in den Hof gebracht. Das Gebäude brannte vollſtändig nieder. Am Morgen fehlten 12 Kranke. Man glaubt, daß mehrere davon bei einem Fluchtverſuche im nahen Fluſſe ertranken. 8 *** Prinz Heinrichs Amerikafahrt. 0 London, 13. Jan. Der„Standard“ meldet aus Newyork: Prinz Heinrich wird hier als Gaſt, ſowohl der Nation, wie des Präſtdenten perſönlich im Weißen Hauſe empfangen werden. Die„Hohenzollern“ wird mit dem bei dem Empfang von Souveränen üblichen Präſidentenſalut begrüßt werden. **** Bülow und Chamberlain. * London, 13. Jan. Bei Beſprechung der Rede Chamberlains billigt die„Times“ Chamberlains Ant⸗ wort auf die Rede Bülows.„Daily Telegr.“ greift den Grafen Bülow heftig an und beſchuldigt ihn, er durchkreuze die weit⸗ ſichtige Politik ſeines Herrn. Der Kaiſer ſei der bedeutendſte Politiker Deutſchlands, aber Graf Bülow habe ſich als unglück⸗ licher Interpret dieſer Politik erwieſen. Poleninterpellation im Abgeordnetenhauſe. Berlin, 13. Jan. Das Haus iſt ſtark beſetzt, die Tribünen überfüllt. Am Miniſtertiſche ſind anweſend: Miniſterpräſident Bülow, der Juſtizminiſter, der Miniſter der öffentlichen Arbeiten. Auf der Tagesordnung ſteht die nationalliberale Interpellation be⸗ treffs Maßregeln zum Schutze des Deutſchthums in den Oſtmarken. Auf Vorſchlag des Präſidenten wird die polniſche Interpellation betreffend den Religionsunterricht in den Volksſchulen der ſprachlich gemiſchten Landestheile zugleich berathen. Miniſterpräſident Graf Bülow erklärt ſich bereit, die Interpellation ſofort zu beantworten. Abg. Hobrecht(nationallib.) begründet die Interpellation. Er habe dem Kampfe zwiſchen Polen und Deutſchen ſeit längerer Zeit zugeſehen und könne nur beſtätigen, daß das Deutſchthum ſtändig zurückgegangen ſei. Wir können den Beſtrebungen Oeſterreichs, auf dem Wege der Autonomte mit den Polen fertig zu werden, nur den peſten Erfolg wünſchen; aber jeder Staat ſucht ſein Heil nur auf dem Wege, auf dem er groß geworden iſt. Preußen iſt dies geworden auf dem Wege der nationalen Einheit. Dieſe einheitliche Geſchloſſen⸗ heit Preußens iſt zugleich eine Gewähr für die Sicherheit Deutſch⸗ Iands. Jadzewsky(Pole) begründet die ziweite Interpellation und beſpricht ausführlich die Wreſchener Vorgänge. Wir haben eine Volksſchule ohne Volksſprache, das verſteht man in der ganzen ge⸗ ſitteten Welt nicht.(Heiterkeit.) Was iſt das für eine Religion, die mit dem Stock in der Hand und blutigen Striemen eingepaukt wird, das iſt Barbarei.(Großer Lärm.) Der Staat iſt doch kein Henker, der Souverän hat doch die Religion nicht gemacht.(Redner wird im Verlauf ſeiner Rede zur Ordnung gerufen.) Der Unterricht muß den Lehren der katholiſchen Kirche gemäß ſtets von Geiſtlichen ertheilt werden. Es werden aber proteſtantiſche Lehrer mit dem Unterricht betraut. Das können wir nicht ruhig hinnehmen. Die ganze zivili⸗ ſirte Welt ktheilt unſere Anſicht. Graf Bülow erklärt: Ueber die Wreſchener Vorgänge werde der Kultusminiſter Aufklärung geben, doch wolle er ſofort feſtſtellen, wie maßlos die Vorfälle in der polniſchen Preſſe und vom Vorredner übertrieben worden ſeien. Man mache die Vorgänge nicht nur zum Gegenſtand politiſcher Demonſtration, ſondern verſuche auch— glück⸗ licherweiſe vergebens— ſie zur Bereitung internationaler Schwierig⸗ keiten auszunutzen. In den Wreſchener Schulen wurden nur die in gemiſchtſprachlichen Provinzen ſeit 30 Jahren beftehenden Beſtimm⸗ ungen für die Ertheilung des Religionsunterrichts angewandt. Von den geſetzlich zuſtehenden Beſtimmungen machte die Regierung nur ſehr vorſichtigen Gebrauch. Die Schuld an den bedauerlichen Vor⸗ gängen in Wreſchen läge nicht an der Staatsregierung, ſondern an der planmäßigen Agitation, die Kinder gegen die Lehrer, die Eltern gegen die Obrigkeit aufzuhetzen. Die preußiſche Schulverwaltung pflege. Wenn es ein Opfer 988555 hat, tragen daran Diejenigen die Schuld, welche ſich nicht damit abfinden klönnen, daß die ehe⸗ maligen polniſchen Landestheile unwiderruflich preußiſche und deutſche Landestheile geworden ſind. Auch die Lehrer in Wreſchen haben ſich durchaus in dem Rahmen der dem Lehrer zuſtehenden Züchtigungsrechte gehalten. Trotzdem will ich keinen Anſtand nehmen, zu erklären, daß im vorliegenden Falle gerade beim Religionsunter⸗ richt die Anwendung körperlicher Strafe, auch in zuläſſigen und ſehr unſchuldigen Grenzen, doch nicht wünſchenswerth erſcheint. Es iſt daher Fürſorge getroffen worden, daß körperliche Strafen als Dis⸗ ziplinarmittel im Religionsunterricht nicht mehr zur Anpendung gelangen ſollen.(Brabo.) Die Poſener Schulverwaltung, die ich gegen die, gegen ſie gerichteten Angriffe in Schutz nehmen muß, beſitzt andere Mittel, um die Kinder zum Gehorſam zu halten. Jadgeloskh behauptet, daß die Sozialpolitik im Oſten mit der Verfaſſung in Widerſpruch ſteht. Die Verfaſſung enthült aber über die Sprache, worin in den Volksſchulen der Unterricht zu ertheilen iſt, keine Be⸗ ſtimmung. Jadzewskys Beſchuldigung, daß die Staatsregierung die polniſche Sprache unterdrücke, weiſe er auf das Entſchiedenſte zurück, (Bravo.) Die deutſchen Staatsbürger polniſcher Zunge müſſen aber der deutſchen Sprache mächtig ſein, um an den deutſchen Ein⸗ richtungen theilzunehmen, deßhalb werde der Unterricht in den Volks⸗ ſchulen in deutſcher Sprache ertheilt. Der Religionsunterricht ſolle nicht ein Mittel zur Germaniſirung ſein. Die Bedeutung des Reli⸗ gionsunterrichts liegt darin, daß der Schule der deutſche Charakter bewahrt werde. Dieſe Grundſätze lverden wir fernerhin beibehalten; *** Der Burenkrieg. * London, 13. Jan. Daily News meldet aus Volks⸗ ruſt, ein Burenarzt berichtet, daß in dem Gefecht mit den Truppen Chriſtian Bothas am 4. Januar 42 Buren ge⸗ tödtet, 73 verwundet worden ſeien. Alival North, 13. Jan.(Reuter.) Der kürzlich don General Methuen gefangene Burenführer Lienberg, welcher des Mordes am Leutnant Neumeier angeklagt war, iſt hinge⸗ richtet worden. 5 57 Deutſcher Reichstag 18. Sitzung vom 13. Januar. 1 0 Am Bundesrathstiſche Graf Poſadowsky, Staatsſekretär Nieber⸗ ding, Tirpitz. Kraetke und der Kriegsminiſter Goßler. Das Haus iſt überaus ſchwach beſucht. Eingegangen iſt ein Geſetzentwurf über die Verlegung der deutſch⸗däniſchen Grenze. Die Etatsberathung wird fortgeſetzt. Abg. Stockmann(Reichspartei) führt aus, wenn die Ge⸗ treidezölle oder die Tarifvorlage Brodwucher bedeuten, ſo betreiben die franzöſiſchen Sozialdemokraten auch Brodwucher, oder aber Bebel glaube ſelbſt nicht an das von ihm gebrauchte Schtagwort. Zum Fall Spahn iſt nur das eine bemerkenswerth, daß die gelehrten Katho⸗ liken immer durch ihre Konfeſſion gewiſſen Schranken unterworfen ſein werden. Das zeigt der Umſtand, daß man Profeſſor Spahn im Verdacht hat, daß er Luther einen großen Geiſt genannt habe. Werner(Reformp.) glaubt, daß durch die Pferdekäufe, welche die Engländer in Weſtpreußen vorgenommen haben, die Neutralität in dem Burenkriege ſeitens Deutſchlands verletzt ſei. Redner hofft von dem neuen Zolltarif die Hilfe für den bäueriſchen Mittelſtand. Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt und Fenilleton: J..: De. Paul Harms. für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotgtionsdruck und Verlag der Dr. G. Haas'ſchen Buchdruckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) * Coursblatt der Mannheimer Vörſe(Produkten⸗Börſe) vom 13. Jauuar. ——17.50] Hafer, würltb. Alp—.— „ amerik. weißer———-——.— Weizen pfälz. „ norddeutſcher „ ruſſ. Azima 17.50—18.— Maisamer. Mixed 14.50—. „ Theodoſia 18.——18.25„Donau 18.75— „ Saponska—.—18.—„La Plata 14.—— „ Girka—.——17.50]Kohlreps, d. neuer—. 27.50 „ Tagaurog 17.75—18.—[Kleeſamendeutſch. 1 105.—115.— „ rumäniſcher 17.25—17.75 5„ II 94.— 100.— „ am. Winter—.——18.25„ amerik. 96.— 202.— „ Chicago 11—.———.—„neuerpfälzer—— „ Manitobak———.—„Luzerne 98.— 102.— „ Walla Walla 18.——.—„Provenc. 105.—110.— „ Kanſas II 18.25—-—.—„Eſparſette 30.50—32.— „ Californier 18.20——.—Leinödl mit Faß——63.— „ La Plata 17.50——.—„ bei Waggon—.——62.— Kernen—.——17.50][ Rüböl„„—.—65.— 1440——.—„ bei Waggon—.——63.— Roggen, pfälz. 14.75—15.ä— Am. Petroleum Faß „ ruſſiſcher „ rumäniſcher—.———.— fr. mit 20⅝ Tara—.——22.80 „ norddeutſcher—.———.—] Am. Petrol. Wagg.—.——21.80 „ amerik.—.——.—[Am. Petrol. in Ciſt. Gerſte, hierländ. 15.75—16.25 „ Pfälzer 16.25—17.— „ Ungariſche—.———.— Futter Gerſte rum. Brau Hafer, bad. .⸗Obko netto verzollt.——18.20 Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——21.10 Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——20.10 Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ ſternen p. 100konetto.—16.60 Rohſprit, verſteuert—.— 105.— 1525.—16.25 „ruſſiſcher 16.——17.— 7oer Sprit„„ „norddeutſcher 16.50—17.] 90er do. unverſt. 28.— Nr. 00 0 1 2 3 4 enmehl Weizenmeht.28.50— 28000—.50— 28.57 2280 2050 Roggenmehl Nr. 0) 23.50 1) 20.50. Weizen und Roggen feſt. Gerſte und Hafer etwas höher. Mais unverändert. 88 Maunheimer Effekteubörſe vom 13. Jan.(Offtzieller Bericht.) Die heutige Börſe nahm einen ruhigen Verlauf und ſind weſentliche Coutsveränderungen nicht zu verzeichnen. Maunheimer Marktbericht vom 13. Januar. Stroh per Ztr. M..— bis M..—, Heu M..50 bis M..—, Kartoffeln M..— bis M..— per Ztr., Bohnen per Pfd. 00 Pfg., Blumenkohl per Stück 20—00 Pfg., Spinat per Portion 30—35 Pfg., Wirſing per Stück —10 Pfg., Rothkohl per Stück 20—00 Pfg., Weißkohl p. St. 15 bis 00 Pfg., Weißkraut per 100 Stück 0., Kohlrabi 3 Knollen—00 Pfg., Kopfſalat per Stück 10—15 Pfg., Endivienſalat per Stück—10 Pfg., Feldſalat p. Portion 10 Pfg., Sellerie p. Stück—10 Pfg., Zwiebeln p. Pfund—9 Pig., rothe Rüben per Portjon 7 Pfg., weiße Rüben per Portion 4 Pfg., gelbe Rüben per Portion 5 Pfg., Carrotten per Büſchel 4 Pfg., Pflück⸗Erbſen per Portion 00—00 Pfg., Meerrettig per Stange 15—20 Pfg., Gurken per Stück—00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück 00—00 Pfg., Aepfel per Pfd. 12—20 Pfg., Birnen per Pfd. 15—25 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00.00 Pfg., Trauben per Pfd. 00 Pfg. Pfirſiche per Pfd. 60—00 fg., Aprikoſen per Pfd. 0 Pfg., Nüſſe per 25 Stück—.00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 35 Pfg., Eier per 5 Stück 30—38 Pfg., Butter per Pfd..20—.80., 819 10 Stück 40 Pfg., Breſem per Pſd. 50—60 Pfg., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per 70—80 Pfg., Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Stockſiſche per Pfd. 30 Pfg., Haſe per Stück.00—3 50., Reh Gfd..75—.00., Hahn(jg.) p. Stück.50—2., Huhn(jung) per. Stück.50—2., Feldhuhn per Stück.000.00., Ente per Stück —.00., Tauben per Paar.00., Gans lebend per Stück il von Grauſamfeit gerade ſo weit entfernt wie die deutſche Rechts⸗ S 6, 31. Dienſtag, 14. Jauuar 1902, Nachmittag 2 Uhr werde ich in hieſ. Verſteigerungs⸗ lokal d 4, 5 gegen baare Zahl⸗ ung im Vollurecküngswege öffent⸗ lich verſteigern: 17510 Möbel aller Art, 1 noch neues Wirthsbüffet, 6 Entkorkmaſchinen Becher und Pocale, ferner: Schreibtiſche, Aktenregale, Papier, Impreſſen für Rechts⸗ anwälte, Geſetzbücher Büreau⸗ einrichtungs⸗Gegenſtände, 1 Aktenſchrank, Frauenkleider, 4 Bände Converſationslexi⸗ kons, 1 zwölfſitziges Automo⸗ bilbreak. Letztere Verſteigerung beſtimmt ſtatt. Mannheim, 13. Januar 1902. Danquard, SGerichtsvollzieher. Zwangs⸗Nerſteigerung. Am 17509 Dieuſtag, 14. Jaunar 1902, Nachmittags 2 uhr werde ich im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung im Induſtrie⸗ hafen öffeutlich verſteigern: Ca 6500 Bündel Holz, ca. 450 Ztr. Kohlen(Saarwürfel). Daran anſchließend im Pfand⸗ local: 17 leinene Frauenhemden, 12 leinene Betttücher, 27 leinene Handtücher, ſowie Möbel aller Art. Mannheim, 13. Januar 1902. Lindenmeier, Hilfsgerichtsvollzieher, heimerſtraße 28. Holksbibliotheh. In Folge der täglich ſteigenden Inanſpruchnahme der Volksbib⸗ lothek kann der Nachfrage in Zeitſchriften nicht mehr genügend entſprochen werden. Wir bitten daher wohlwollende Freunde um uwendung entbehrlich gewor⸗ ener Zeitſchriften. 88015 Der Vorſtan findet Eichels⸗ eeeeeee Jwangs⸗Jerfſeigerung. nah und fe rn! 11067 Mannbeim, 13. Januar. AJ. Cexauer achl, leululische Sepgide. in allen Dimensionen. Hannheim, J 2, 6. J Mannheim, E. V. Geehrten Handlungs⸗ häuſern empfehlen wir unſere Vermittlung, auch bei Beſetz⸗ ung von Lehrlingsvakanzen. 17401 Der Vorſtand. Mannheim, E. V. Eltern und Vormünder, welche geſonnen ſind, ihre Söhne und Mündel kommende Oſtern in eine kaufmänniſche Lehre zu geben, wollen ſich zur unentgeltlichen Beſorg⸗ ung einer Lehrſtelle unſerer Vermittlung bedienen, da wir nur ſolche Firmen nachweiſen, welche den Lehrlingen er⸗ fahrungsgemäß Gelegenheit zu einer tüchtigen Ausbild⸗ ung als Kaufmann bieten. 17477 Der Vorſtand. Waumärpisgh, igen Umzugs in das neue Vereinshaus bleibt die Biblto⸗ thek von heute ab ge⸗ ſchloſſen. Wir bitten die verehrlichen Mitglieder, die noch in Händen habenden Bücher bis ſpätenens 15. Jannar 1902 in den üblichen Bibliothekſtunden an uns zurückgeben zu wollen. 16825 WDer Vorstand. Nuffändige Damen finden Aufnahme bei Frau Ir. Schick, Hebamme, Neuſtadt a. d.., Hintergaſſe 1. Fami⸗ lienauſch luß 1741 n Zurüekgesetzte Teppiche Portieren; Gardinen werden zu jedem annehm- Ae baren Preis abgegeben. Speclal-Teppichgsschäft M. Brumlik , 9 Marktstr. F I, 9. 75 8 Wohlschmeckender, kräftiger, ausgiebiger, dabei nur halb so theuer wie der amerikan. Fleischextract ist Siris. Probetöpichen à4 Mk. Colonialwaaren-, Belleatessen- 9,25 in den besseren und Drogen- Hundlungen. Slris-Gesellschaft, G. m. b.., Frankfurt a. M. Vertre ter für Baden: Carl Ehrmann, Mannheim, 17505 Seckenhei- merstr. 34. Insktot Gabnie! Zander-Institut. Auſtalt für mech. Heilgymna⸗ ſtik, Orthopädie Maſſage und Turnen. Von 8 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends geöffnet. Turn⸗Kurſe für Kinder und Erwachſene. 11110 Anmeldungen jetzt ſchon erbeten Woll. Pferdedecken nur Ia Waare, abgepaßt und am Stück, billig bei J. Gross Nachf. a. Markt Inh. F. J. Stetter). Tee Prae ehter (in Firma Gebr. Prächter& Co. Fraukfurt a..) altein⸗ geführte, vorzüglichſte u, billigſte Marke, beſonders empfehlenswerth: 99505 Souchong braun Et.. 3 Mkt..— per „ gold„ à„.— Netto⸗Pfund Thebspitzen toth„ à„.80) l. Packet In friſcher Packung vorräthig bei: 13594 Louis Lochert, Speiſemarkt, R 1, 1. 2 Hypotheken⸗Darlebhen zu günnigen Bedingungen ſtets zu haben durch 1439 J. S. Kaufmann, Agent. Telephon 494. F A, I u. 2. 5— eee 5 Gioth'8 ekn RErnSeffer Terbenn. wirdd zum Nochen der Wasche und zum Auswaschen gebfaucht und bhesitzt ze hohe Waschkraft, dass man die damit ge· kochte Wäsche nicht mehr zu reiben braucht. 8 Gioth's enabneKSHSEIf Sn Tepenn Erelft die Wasche nicht an und die Hände der Wäscherln gehen nicht auf. Gioth's gmelle NKernseifenterenen —— Total-Aus derſelben in gewohnter vorzüglicher Weiſe angefertigt. 2 nde en SWeiKalkf. Wegen Vollständliger Geschäftsaufgabe ſetze ich mein reichhaltiges Lager in beſtem 14866 Damaſt⸗ und Drelltiſchzeug, Leinen, Leibwäſche, wollenen Betidecken, Bettwaaren, Gardinenꝛc.ꝛc., ſowie Teppichen und Teppichſtoffen dem NN Total-Ausverkauf zu außergewöhnlich billigen Preiſen aus. Tel.888.%. Naz, EI, 2. Inhaber Lion. Verkauf nur gegen Baar. Während des Ausverkaufs werden ganze Ausſtattungen, ſowie Theile Hauptfitz: Ludwigshafen a. Rh. FJrankenthal, Landau, Alzey, Dürkheim, Grünſtadt, Oſthofen, Beusheim; Kommandite Eröffnung kauſender Rechnungen mit und ohne Creditgewährung. Belethung von Werthpapieren und Waaren. Aunahme von verzinslichen Baareinlagen auf proviſionsfreiem Checkconto und von An⸗ und Verkauf von Deviſen und Discontirung von Wechſeln. An⸗ und Berkauf von Werthpapieren an der Mannheimer und allen auswärtigen Börſen, Aufbewahrung und Verwaltung von Werthpapieren ꝛc. in feuer⸗ und diebesſicheren Ge⸗ Inegſſo von Wechſeln zu äußerſt niedrigen Speſenſätzen. Einlöſung ſämmtlicher Coupons und Dividendenſcheine Traſſirungn, Auszahlungen, Acecreditirungen, Reiſegeldbriefe ꝛc. Verſicherung verloosbarer Werthpapiere gegen Coursverluſt und Controlle der Verlooſungen Pfälzische Bank, Mannheim. Actien⸗Capital: Mk. 50 Millionen.— Reſerven: Mk. 10½ Millionen ca. Niederlaſſungen in München, Fraukfurt a.., Nürn erg, Kaiſerslautern, Bamberg, Worms, Zweibrücken, Pirmaſens, Speyer, Neuſtadt.ö, in Berlin und Dresden. Eigenes Lagerhaus am neuen Rheinquai. Spareinlagen. Wir vergüten gegenwärtig bis auf Weiteres: mit ganzjähriger Kündigung à 4% 79859 „ halbjähriger„„ 320%0 „ vierteljähriger„„ 3/400 ohne Kündigung„ 3% Direkte Vertretung an der Frankſurter und Berliner Börſe. wölben mit Safes⸗Einrichtung. Alles zu den billigſten und conlanteſten Bedingungen. ee e e eeee Total-Ausverkauf. 3 2 SSGSSs8essd Mdsesesssosessssssessesese Wegen Aufgabe meines Detail⸗Geſchäftes unterſtelle ich mein geſammtes in 9081⁴ Haug⸗ und Kücheneinrichtungs⸗Arlikeln ſowie Eisenwaaren und Werkzeugen einem beſchleunigten Ausverkauf Zzu bedeutend herabgesetzten Preisen. Bernh. Lorch, 9 Breite Strasse. Q1. 7. ist Pillig, well ein Faquet davon menr Waschkraft besltzt, als drei Paquet billiges schlechtes Seifenpulver, welcheg nur aus Soda u. scharfen Zusätzen bestelit., die Wäsche ruinirt iagrn mit Salmiak Aietserle KSTLHSEiTeeE besitzt im Gegenzatz zu billigen schlechten erpentin- Seifenpulvern, welche meist kein Terpeutin enthalten, einen garantirten Terpentingchalt, bioth S ah NKernseifenfesanen entwickelf durch diesen Perpentingehalt Ozon, weſches elne ausserordentlich reinigende und bleichende Wirkung auf die Wäsche ausübt, ohne sie un Seringsten anzugreifen und wodurch sich.stets steigende Absatz v. Gioth's gemahlener Kernseife erklärt. Prels p. Paguet 15 Pfg. Ueberall erhältlich. Fabrikant: J. Gioth, au, Zu ſämmtlichen Filtalen. 94411 E [Fiesel& Walther Metallwaareu⸗ und Laternenfabrik — 16. Querſtr. Feruſprecher 4 45 f. 13a Nannbheim Nir. 1946 Abtheilung II. Galvaniſirungsanſtalt, Bampfſchleiferei 8 und Polirerei BVerſilberung, Vernickelung, Verkupferung, Ver⸗ meſſfingung, Verzinnung, Verzinkung von ſämmt⸗ lichen Me allen neuer und gebrauchter Gegenſtände 5 in tadelloſer dauerhafter Ausführung. 87789 Versilberung von 1 Haushaltungsgegenſtänden, Tiſchgeräthen, Eßbeſtecken ꝛc., für Hotel, Reſtauraut und Private, in leichter 8 und ſtarker Aufloge, je nach Wunſch. 5 Wermnigkelung von 5 Fahrrädern, Fahrradbeſtandtheilen, ſowie Gegen⸗ ſtänden jeder Art und Größe. Auffriſchen, Verniren, Aetzen und Repariten von Kronleuchtern, Wandarmen, Kunſigegenſtä den ꝛc., ſowie dauerhaf es Bronciren nach eig nem Spezial⸗ verfahren in allen Nüsnecen. Lieferung completter Schaufeuſter⸗Geſtelle und Decorations Utenſilien. Anm ahmestellen: Firma Hermann Bazlen(Alexander Heberer Nachf.), Paradeplatz, Mannheim, „ Hirsch 4 Freiberg, F 2, 5, Maunhbeim, „ Fr. Schlemper, zi 4, 26, Maunheim, „ Adolf Pfeiffer, U 1, 8, Mannheim. „ Jae Schmitt, Oggersheimerſtr. 17, Ludwigshafen. Auf Wunſch laſſe wir Gegenſtände abholen. Original Musgrave's lrische Oefen. Zahlreiche Nachahmungen nöthigen uns zu erklären, dass ursere durch D..-P. Geschmacks- und Gebrauchsmuster ge- schützten Original-Fabrikate mur von uns allein her⸗ gestellt werden, und bitten dringend, ähnlich aussehende Erzeugnisse anderer Fabriken nicht mit den Originalen zu verweehseln. 99259 Esch& Cie., AbriE Trischer Oefen, Manmnhelra. Lohnzahlungs hücher für Minderzährige Ofenbauten, Feuerungsanlagen, 74 für Hättenwerle aller ndustriezweigs mituohne Lieferung.feuerfesten Materialſen, Faprikschornsteinbauten, Schornsteinreparaturen dergefahrliehsten Art ohne Betriebss törung Werden nach den e Erfahrungen bestens àusgeführt von der Süddedtscſenpadgeseſisenaft Farfederuygsenlagen d Schornstennbad Cemben. 96279b empfiehlt Dr. H. Haas'sche Drucekerei E 6. 2. Linol Sum gemustert und Aurchgedruckt uni, abgepasste Teppiche Stückwaare in 200 em breit Läufer 67, 90 u. li am breit Spezial Teppich- Geschäft 76188 Maoritz BrumnlikR F 1. 9 MHarktstrasse F I. 9 Hinges