de II.V. aze eus, Dlara Satz Dis lget hmz, 2ter nlied Tur. rsten 17888 asik- ngen Serm owie Platz .80, Abonnemend: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die 2 bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telegramm⸗Adreſſe: „Jpurnal Maunheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2821. Telephon: Redaktion: Nr. 877. 2 Expedition: Nr. 218. (Mannheimer Volksblatt.) Geleſenſte und verbreitelſte Zeilung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2. 2 e, Ar. 40. Freitag, 24. Januar 1002.(Abendblatt.) Wohnungsgeldzuſchuß der Reichsbeamten. Wie durch die Tagespreſſe bekannt geworden iſt, ſieht der gegenwärtig dem Bundesrathe zur Beſchlußfaſſung vorliegende Geſetzentwurf betr. die Klaſſeneintheilung der Orte und den Wohnungsgeldzuſchuß der Offiziere und Beamten folgende Be⸗ ſtimmungen vor: 1. die Servisklaſſe V fällt weg; 2. die nächſte Reviſton des Servistarifs und der Klaſſen⸗ eintheilung der Orte ſoll nach 10 Jahren— alſo i. J. 1912— ſtattfinden; 3. bei Bemeſſung des Ruhegehalts kommt in Zukunft der Durchſchnittsſatz des Wohnungsgeldzuſchuſſes für die Servis⸗ klaſſe—IV, anſtatt—V ein Anrechnung. Anträge um Verſetzung in höhere Serbisklaſſen ſind geſtellt nach Klaſſe 4 1 11 I e 8 29 81 138 273 521 davon haben Berück⸗ ſichtigung gefunden 3 17 89 92 151 Von den zur Verſetzung in eine höhere Servisklaſſe vorge⸗ ſchlagenen Orten ſind öffentlich vorläufig bekannt gewoden: Charlottenburg, Schöneberg und Wilmersdorf bei Berlin, welche bon Klaſſe J in Klaſſe A verſetzt werden ſollen. 26 Orte der Klaſſe J ſind alſo ſchlankweg übergangen, darunter Mann⸗ heim. Das iſt ein bitterer Wermuthstropfen in den Freuden⸗ lelch der in Mannheim wohnhaften Reichsbeamten, die ſich zum 8. Male zu früh freuten. Die Nachricht über die Geſetzesvorlage mag bei der hieſ. Poſtbeamtenſchaft umſomehr Ueberraſchung und Enttäuſchung hervorgebracht haben, als die Beſtrebungen guf die Verſetzung Mannheims in Klaſſe A ſchon ſehr lange be⸗ trieben werden. Im Jahre 1887 bei der Neuregelung der Klaſſen⸗ eintheilung befürwortete ſchon der damalige Abgeordnete Mann⸗ heims, Herr Diffené, im Reichstage die Petition der Offi⸗ 1 und Beamten, und im Jahre 1897 war es Herr Abg. Baſſermann, der in wärmſter Fürſorge die Wünſche der Petenten zur Sprache brachte. Bei Berathung des Wohnungsgeldzuſchuſſes im Jahre 1897 beſchloß der Reichstag, daß abweichend von der geſetzlichen Be⸗ ſtimmung eine Reviſion bereits nach 5 Jahren— alfo 1902— ſtattfinden ſoll, und in einer Reſolution ſprach er ſich dahin aus, daß die Verquickung des Wohnungsgeldzuſchußtarifs mit dem Naturalſervisſatze geändert wird. Auch der Regierungs⸗ bertreter, der damalige Reichsſchatzſekretär, Dr. v. Poſadowsky, erkannte die Reformbedürftigkeit des Wohnungsgeldzuſchuß⸗ weſens der Offiziere und Beamten ausdrücklich an. 8 Im vergangenen Jahre ſind amtliche Ermittelungen durch das Bezirksamt gemacht worden, die zu dem auch in dieſem Jahre der Reichs⸗Regierung zugegangenen Antrage auf Verſetzung Mannheims in die Servisklaſſe& geführt haben. Der Wohnungsgeldzuſchuß beträgt hier für Beamte 432 Mark und für Unterbeamte 180 Mark. Nun wird Jedermann mit Leichtigkeit ausrechnen können, wieviele Beamte hier auch nur bei einigermaßen ſtandesgemäßem Wohnungsaufwande mit dem gezahlten Wohnungsgelde auskommen, bezw. wie viel ſie zuzahlen müſſen. Es kann unbeſtritten behauptet werden, daß die Differenz zwiſchen den thatſächlich aufgewendeten Wohnungs⸗ miethspreiſen und dem Wohnungsgelde bei Beamten durchſchnitt⸗ 5— Mark und bei den Unterbeamten 100—150 Mark rägt. Wenn nun auch im Wohnungsgeldgeſetze für die Reichs⸗ beamten nur von Wohnungsgeldzuſchuß die Rede iſt, ſo kann doch unmöglich angenommen werden, daß der Geſetzgeber gewollt hat, er hat U. E. mit dem Wohnungsgeldzuſchuſſe den Beamten eine Einnahme verſchaffen wollen, mit der ſie ihren thatſächlichen ſtandesgemäßen Wohnungsaufwand zu beſtreiten in der Lage wären. Es wäre doch eine Ungerechtigkeit, wenn die in theuren Städten wohnenden Beamten im Gegenſatz zu den in billigeren Orten wohnhaften Kollegen in gleichem Alter und mit gleichem Wohnungsgelde eine ſo beträchtliche Vermögensſchädi⸗ gung fortgeſetzt erleiden müßten, wie es zwiſchen Mannheim und anderen Orten leider der Fall iſt. Ueber die hieſigen anerkannt theuren Wohnungs⸗ und Lebensverhältniſſe ſich hier zu verbreiten, hieße Eulen nach Athen tragen. Die Denkſchrift unſeres als bedeutender Sozial⸗ politiker bekannten Oberbürgermeiſters an den Stadtrath(1897) über die Wohnungsfrage mit beſonderer Berückſichtigung der Mannheimer Verhältniſſe, hat ein vorſichtig zuſammengeſtelltes reichhaltiges und erſchöpfendes Material erſchloſſen. Es er⸗ übrigt ſich gleichfalls, Vergleiche zwiſchen dem Wohnungsgelde und dem Wohnungsaufwande der Reichs⸗ und der Bad. Staats⸗ wie der ſtädt. Beamten anzuſtellen. Die Unterſchiede ſind zu ein⸗ leuchtend, als daß hierüber und über die dem jetzigen Landtaß vorgelegte ſplendide Wohnungsgeldvorlage der Gr. Bad. Re⸗ gierung heute geſprochen werden ſoll. Wir können den Reichsbeamten vorläufig nur den Rath geben, mit einer Petition direkt an den Reichstag heran⸗ zutreten, um die Verſetzung Mannheims in die Servisklaſſe X. wiederholt dringend zu fordern. Gleich dringend iſt die Forde⸗ rung, daß die nächſte Reviſion der Klaſſeneintheilung der Orte nicht erſt im Jahre 1912, ſondern in einem weit kürzeren Zeit⸗ raum ſtattfindet. Wir können nicht glauben, daß der Reichstag, der in ſeiner Mehrheit denn doch ſozialpolitiſch zu einſichtig iſt, dem Geſetzentwurf in der regierungsſeitig vorgeſchlagenen Form ſeine Zuſtimmung gibt und damit die unhaltbar gewordenen Zu⸗ ſtände auf dem Gebiete des Wohnungsgeldzuſchußweſens für weitere zehn Jahre ſanktionirt. An die Stadtverwaltung möchten wir nicht zuletzt die Bitte richten, die Reichsbeamten in ihren Beſtrebungen zu unterſtützen, um auch ihnen den Wohnſitz in Mannheim zu einem angenehmeren und lieberen zu machen. Rb. Die Ausſichten in der deutſchen Maſchinen⸗ induſtrie. Der ſtarke Arbeitsmangel, von dem die Maſchinenfabriken im Jahre 1901 betroffen waren, hat ſich im neuen Jahre theil⸗ weiſe noch geſteigert. Die Spezialfabriken, die Maſchinen flür beſtimmte Gewerbe herſtellen, erfahren jetzt erſt in vollem Um⸗ fang die Rückwirkung des ſchlechten Geſchäftsganges. Zu Anfang des Borjahres liefen noch Aufträge aus dem Jahre 1900, während diesmal in das neue Jahr ſolche nur in ganz unerheblichem Maße mit herübergenommen werden konnten. Die Aeußerungen einzelner Maſchinenfabriken über den voraus⸗ ſichtlichen Beſchäftigungsgrad im laufenden Jahre ſind daherz äußerſt reſignirt. Die Maſchinen⸗ und Werkzeugfabrik.⸗G. vorm. Aug. Paſchen in Cöthen, die vornehmlich an Zucke r⸗ fabriken liefert, weiſt in ihrem Gefchäftsbericht auf die ge⸗ drückte Lage des Zuckergewerbes als den Grund der geringen Nachfrage hin. Gleich ungünſtig ſind die Maſchinenfabriken die für die Holzbearbeitung, das Papier⸗ und ckgewerbe Spezialmaſchinen bauen. Die Hoffnung, daß die Fabriken für den Bergbau Aufträge erhakten würden, hat ſich auch nur für Oberſchleſien erfüllt, während in Rheinland⸗ Weſtfalen einige ſehr kaufkräftige Bergwerksgeſellſchaften dazu zu bauen. So hat z. B. die Harpener Bergbaugeſellſchaft in Altenderne bei Lünen eine eigene Maſchinenfabrik errichtet, in der für die ſiebzehn der Geſellſchaft gehörigen Kohlenzechen nicht nur Maſchinen wieder ausgebeſſert, ſondern auch neue gebaut werden. Durch ein ſolches Vorgehen verengert ſich das Abſatz⸗ gebiet der Maſchinenfabriken in Rheinland⸗Weſtfalen nicht un⸗ erheblich. In den Textilmaſchinenfabriken herrſcht gegenwärtig gleichfalls noch großer Arbeitsmangel, aber die Ausſichten ſind bei der zunehmenden Beſſerung im Textilgewerbe doch erfreulicher als in anderen Zweigen der Maſchinenfabri⸗ kation. Etwas günſtiger haben ſich die Ausſichten des Loko⸗ motivenbaus geſtaltet. Das war aber nur durch Auf⸗ träge aus dem Ausland zu erreichen, da die Beſtellungen der Staatsbahn⸗Verwaltungen zu dauernder Beſchäftigung nicht ausgereicht hätten. Die Firma Maffei in München hat eine franzöſiſche Beſtellung auf 20 Lokomotiven, die ſächſiſche Maſchinenfabrik vorm. Rich. Hartmann eine Lieferung für die Kapkolonie, die Hannover'ſche Maſchinenbau⸗A.⸗G. vorm. Georg Egeſtorff Aufträge für Indien und Spanien erhalten. Auch Italien hat eine größere Beſtellung nach Deutſchland vergeben, von der ein großer Theil der Firma Bor⸗ ſig zugefallen iſt. Wenn auch dieſe Aufträge für längere Zeit Beſchäftigung gewähren, ſo bleibt doch zu beachten, daß die Aufträge für das Ausland nur durch äußerſt niedrige Preis⸗ ſtellung erlangt worden ſind. Die Firma Maffei in München erhielt den franzöſtſchen Auftrag hauptſächlich nur deshalb, weil die Koſten pro Maſchine 12 500 Fres. billiger waren als die Forderung der franzöſiſchen Werke. Der Werkzeug⸗ maſchinenbau, deſſen Erzeugung ſchon längſt auf den Export angewieſen iſt, hat inſofern eine Schmälerung ſeiner Exportchancen erfahren, als das öfterreichiſche Eiſenbahnmini⸗ ſterium ſich entſchieden hat, ſeine Beſtellungen vorläufig nur bei den öſterreichiſchen Werken zu machen. Bei der letzten Verding⸗ ung wurden denn auch die Angebote der deutſchen Werkzeug⸗ fabriken ſchon zurückgewieſen. Die Waggonfabriken leiden ſehr unter der gegenſeitigen Konkurrenz. Den leiſtungs⸗ fähigen Etabliſſements iſt es gelungen, ſich durch billige Preis⸗ ſtellung der wenigen Beſtellungen zu ſichern. Die neuen Auf⸗ träge für die Stagatsbahnen ſind nicht hinreichend, um die Lücken des privaten Bedarfs zu füllen. Recht unbefriedigend geſtaltet ſich die Lage in den Fahr radfabriken. Schon 1901 waren erhebliche Rückgänge zu verzeichnen. Abſchlüſſe für 1902 waren aber nur dann zu erhalten, nachdem weitere Preis⸗ reduktionen zugeſtanden waren. Die Fahrradbranche iſt daher bei Preiſen angelangt, wo nur noch ſolche Fabriken ihre Rechnung finden können, die ganz bedeutende Quantitäten fabri⸗ ziren und an ſichere Kundſchaft abſetzen, dabei aber unter An⸗ wendung allergrößter Sparſamkeit und nach der beſten und rationellſten Fabrikationsmethode arbeiten. Die mittleren und kleinen Fabriken müſſen mit Nothwendigkeit erliegen. politiſche Ueberſicht. Maunheim, 24. Januar 1902. Im Reichstag, ſo ſchreibt unſer Berliner)(⸗Korreſpondent, iſt man jetzt wieder beim Etat des inneren Reichsamts angelangt und das iſt für unſere Reichsboten ſeit manchem lieben Jahr ein weites Feld, das ſie mit einer wahren Begeiſterung pflügen. Zuzugeben iſt ja, daß das Reichsamt des Innern ſozuſagen unſer bedeutſamſtes und ſicher das umfaffendſte Reſſort der Reichsverwaltung iſt. Es iſt mit dem neuen Reich von Jahr zu Jahr gewachſen und eine Schädigung der Beamten in ihren Einkommensverhältniſſen übergehen oder übergegangen ſind, ihre Sbezielaſchinen ſelbſt wurde nachgerade 1 groß, daß kaum eines Mannes Kraft das Tagesneuigkeiten. — Die verwandelte Tauſend⸗Fraucs⸗Note. Man ſchreibt der„Wiener Morgen⸗Zeitung“ aus Belgrad: In den letzten Tagen ſrug ſich hier ein Hiſtörchen zu, das in den Kreiſen der Lebewelt ſchallendſte Heiterkeit hervorrief. In einem hierortigen Chankant zog eine bildſchöne Blondine, eine deutſche Excentrique mit fremd⸗ klingendem Namen, die Blicke der geſammren Belgrader Männer⸗ welt auf ſich, die in lichten Gluthen für die einzige V. de M. ent⸗ brannte. Schon ſo mancher hatte einen Sturm auf die Feſtung ge⸗ wagt, jedoch Niemand konnte ſich rühmen, von der göttlichen V. mehr als eines ihrer Venuslächeln erlangt zu haben. Der Champagner war der Eirce wegen ſchon in den ſo oft beſchriebenen Strömen ge⸗ floſſen und— ſchuldig geblieben worden, ohne daß ſich ein„Er“ ge⸗ funden hätte, und der behäbige Tingl⸗Tangl⸗Papa rieb ſich vor Ver⸗ gnügen die Brieftaſche, voll des Lobes über die makelloſe Tugend ſeiner unbezahlbaren V. Doch der Verehrer geht ſo lange zu ſeiner Schönen, bis er— hinausgeworfen wird oder das gewiſſe Brillant⸗ armband bringt. Und richtig kam eines Abends ein„Neuer“, der ſich v. B. nannte und dem blonden Bild ohne bisherige Gnaden ſtatt des Armbandes das Geld dazu, eine Tauſend⸗Francs⸗Note in entſprechende Ausſicht ſtellte. An einem der nächſten Tage ſaß die blonde Fee im eleganten Speiſeſaale des erſten Reſtaurants der Stadt, der Mittelpunkt jahlreicher Blicke aus mehr oder minder monoclebewaffneten Augen. Die holde Schöne winkte mit ihrem hen dien rückenkrümmenden Kellner herbei und ließ ſich ein geradezu luculliſches Frühſtück ſerviren. Nach Abſolvirung ſämmt⸗ licher„Gänge“ winkte die Schöne den Zahlkellner herbei, gab an, was ſie ver⸗zehrt, ergriff ein kleines Täſchchen und zog einen nobel zerknitterten blauen Schein hervor, den ſie mit königlicher Ueberlegen⸗ heit in die ir diſche Nähe des Zahlkellners ſchob. Dieſer warf einen furzen Blick auf den Schein und einen etwas längeren auf die Dame und frug dani diskret:„Was ſoll denn das ſein, Fräulein?“ Die V. ſah den Sprecher erſtaunt an, w nd die Nächſtſitzenden be⸗ m zu werden begannen, und entgegnete etwas ent⸗ reits aufmerkf⸗ üſtet:„Aber, Sie ſehen doch! Ein Tauſend⸗Franes⸗Billet!“ Der 1— Ungläubige Thomas— eigentlich hieß er Franz— breitete den Schein der Länge nach aus, ſtrich wie koſend über deſſen Fläche und meinte mit einem ganz impertinenten Blicke auf die Nachbartiſche: „Aber.. mein Fräulein! Das iſt ja ein Verſatzſchein über einen Winterrock. — Für deutſche Frauen. Zur Zeit der Ankündigung der Krönungsfeierlichkeit hat die engliſche Königin Alexandra den Wunſch geäußert, die Damen mögen zu den Krönungsfeierlichkeitew nur in engliſcher Seide erſcheinen, und das führte zur Gründung des Seiden⸗ frauenvereins, deſſen Vorſitz die Prinzeſſin von Wales übernommen hat. Schon ſeit einigen Jahren iſt auf Anregung der Gräfin von Bective mit Erfolg unternommen worden, den Wollfabriken von Bradford und andern Orten durch vermehrten Zuſpruch aufzuhelfen. Aehnliche Beſtrebungen, von der Herzogin von Sutherland geleitet, ſind derzeit zum Beſten der ſchottiſchen Gewerbe im Gange, und für Irland wirkt ein iriſcher Induſtrieverein. Ein neuer Plan behufs Gründung einer Reichskrönungsdamengilde wird neueſtens von Damen der höchſten Geſellſchaftskreiſe entworfen zur Förderung britiſcher gewerblicher Erzeugniſſe. Man faßt hiebei Putzwaaren, Hausgeräthe, Zimmerſchmuck und Aehnliches ins Auge, und die Mit⸗ glieder ſollen ſich verpflichten, der einheimiſchen Arbeit den Vorzug zu geben. Hiezu bemerkt der Daily Telegraph:„In Bezug auf künſtliche Blumen hat in England die Fabrikation ſich bedeutend gebeſſert, aber die feinſten Muſter kommen von Paris. Bei den Federn ſteht die Sache ſonderbar. London iſt thatſächlich hiefür der Weltmarkt, und Käufer von Deutſchland kaufen ſie in ungefertigtem Zuſtand hier ein, nehmen ſie zur Verarbeitung nach Berlin, und ſenden ſie uns in der anziehendſten Geſtalt für Modellhüte und Sportmützen wieder zu.“ Das ſcheint eine zarte Andeutung für die engliſchen Damen. Vielleicht zieht manche deutſche Leſerin hieraus für ihre Einkäufe auch eine kleine Lehre. — Die neuen Poſtkarten. Die neueſte Anordnung der Poſt⸗ verwaltung, daß auf den Poſtkarten, Weltpoſtkarten und Karten⸗ briefen vom 1. April ab die Ueberſchriften(Poß e ete.) ſtatt in der Mitte, mehr links anzubringen ſind b ie das B. T. hört, nur auf die amtlich ausgegebenen J Die Be⸗ fürchtung, daß nunmehr die von der Privatinduſtrie hergeſtellten Karten, bei denen dieſe Vermerke ſich an der ſeitherigen Stelle be⸗ finden, von der Poſtbeförderung ausgeſchloſſen werden würden, iſt unbegründet. Ebenſo wie die Poſtverwaltung ſchon bisher in Bezug auf die Anbringung der Ueberſchriften in mehreren, theilweiſe ſoggr fehr vielen Sprachen der Poſtkarteninduſtrie einen ſehr weiten Spiel⸗ raum gewährte, ſoll auch bezüglich der Stellung der Ueberſchrift ein Zwang nicht geübt werden. Selbſtverſtändlich können hiernach auch die amtlich herausgegebenen ungeſtempelten Poſtkarten alter Einrichtung nach dem 1. Abpril weiter berwendet werden. Die Ali⸗ ordnung ſelbſt iſt, wie wir mittheilten, darauf zurückzuführen, daß bei den neuerdings von der Poſt mehr benutzten elektriſchen Stempel⸗ maſchinen infolge der großen Ausdehnung der Flaggenſtempel der Abdruck des eigentlichen Tagesſtempels jetzt gerade in den Vordruck „Poſtkarte“ etc. fällt und dadurch weniger deutlich wird. Aus dem⸗ ſelben Grunde wäre es ſehr erwünſcht, wenn die Privatinduſtrie bei Auflage neuer Karten etc. der veränderten Anbringung der Ueber⸗ ſchrift folgen würde. — Ein Hochſtapler in badiſcher Offiziersuniform. Ein Hochſtapler iſt in Spandau abgefaßt worden. Zu dem Fahrrad⸗ händler Honigk kam ein etwa 30jähriger Mann, in der Uniform eines Leutnants eines badiſchen Infanterie⸗Regiments, der ſich v. Voß nannte. Er hatte vor einigen Tagen bei einer Wittwe eine möblirte Wohnung gemiethet und behauptete, zum 5. Garde⸗Regiment kom⸗ mandirt zu ſein. Bei dem Fahrradhändler beſtellte er eine Aus⸗ beſſerung ſeines ſchadhaft gewordenen Zweirades; da die Arbeit in⸗ deſſen über eine Woche dauern ſollte, wollte er gleich ein neues Rad kaufen. Den Preis, 250 Mark, wollte der Ofifzier zwei Tage ſpäter bezahlen weil er dann von ſeinem Vater Geld erhalte. Der Jahr⸗ radhändler ſchöpfte nun Verdacht. Um Zeit zu. geldinnen, lud er den Kunden zunächſt in ſeine Wohnung zu einem Glaſe Wein ein und ſchickte einen Boten zur Polizei und bat, Kriminalbeamte nach einer beſtimmten Wirthſchaft zu ſenden. Nachher ſchlug der Offizier, da er doch die Stadt noch nicht kenne, eine gemeinſame Fahrt durch Spandau vor. iden fuhren dann auch los. Unterwegs wurde Station in der b üten Wirthſchaft nemacht in der bereits mebrer⸗ 2. Seite. Wenerat⸗unzeiger. Mannperm, 24. Januar, ganze Gebiet noch umſpan neyi kann. Aber Graf Poſadowsky iſt ein überaus fleißiger Herr; er arbeitet, was man nicht von allen ſeinen Kollegen ſagen kann, er arbeitet wirklich und der Segen der Arbeit erweiſt ſieh auch an ihm ſichtbarlich. Wer den Grafen Poſadowsky kennt und beobachtet hat, ſeit er aus ſeiner Poſener Landeinſamkeit aui die Spitze det Reichsftnanzen berufen wurde; wer ihn damals veden hörte und jetzt mitunter ſtaunend ſieht, welche Perſpektiven der vielgeſcholtene„Zollgraf“ aufrollt, der nur kann recht ermeſſen, wieviel Poſadowsky in dieſer Zeit gelernt hat und zu ſeiwem geiſtigen Eigenthum machte. Es iſt auch nicht mehr woſhr, daß Graf Poſadowsky lediglich der Einpeitſcher der Scharf macher iſt; der Sozialpolitiker, wie ihn die Rechte ſich wünſcht. Auch nach der Seite wuchs des Grafen Poſadowsky Erkenntmiß, obſchon er natürlich noch lange nicht— das gibt's ſelten in der preußiſchen Beamtung und die meiſten überleben's nicht—— die Arbeiterfrage vom Standpunkte nationalökonomiſcher Wiſſenſchaft zu betrachten lernte. So gibt es gewiß noch mancherlei anzuregen und zu befürworten und das hat in langer und wohldisponirter Rede Herr Baſſermann ründlich beſorgt. Was der Tag ſonſt brachte, war nicht ſonder⸗ ſich erwähnenswerth. Des Kommerzienraths Roeſicke⸗ Deſſau fleißige Repen lieſt man lieber, als daß man ſie mitanhört und Herr Fiſcher kühlte lediglich ſein Müthchen an dem 12 000⸗Mark⸗Grafen. Morgen geht das Treiben weiter. Der 9. internationale Schifffahrtskongreß findet auf Einladung der Stadt Düſſeldorf und mit Unter⸗ ſtützung des Reichs in den Tagen vom 29. Juni bis zum 5. Juli ds. Is. in Düſſeldorf ſtatt. Man ſchreibt uns dazu: Die internationalen Schifffahrtskongreſſe, die anfänglich lebpiglich private Veranſtaltungen waren, an denen ſich aber in ſteigendem Maße nunmehr auch die Regierungen in offizieller Weiſe be⸗ kheiligten, haben eine ſtets wachſende Bedeutung für die Entwick⸗ lung des Schifffahrtsverkehrs gewonnen und wurden bei den letzten Veranſtaltungen in Brüſſel und Paris von 1000 bis 1500 eingeſchriebenen Mitgliedern beſucht. Unter dieſen be⸗ fanden ſich nicht nur die angeſehenſten Staats⸗ und Privat⸗ ingenieure, ſondern auch Verkreter von Handelskammern und ſonſtigen kaufmänniſchen Korporationen, Delegirte von Ingenieur⸗ und Schifffahrtsvereinen, Staatsmänner und Ge⸗ lehrte, ſowie Privatperſonen, die für die Entwicklung des Ver⸗ kehrs ein beſonderes Intereſſe hatten, aus faſt ſämmtlichen Staaten Europas und vielen Staaten Amerikas. Die Verhand⸗ lungen erſtreckten ſich ſtets auf wirthſchaftliche und bautechniſche Fragen. Erſteren wird auf dem diesjährigen Düſſeldorfer Kongreß in beſonderem Maße Rechnung getragen werden. Der diesjährige Kongreß wird vorausſichtlich durch die Vereinigung mit der gleichzeitig in Düſſeldorf ſtattfindenden Induſtrie⸗, Gewerbe⸗ und Kunſtausſtellung erhöhten Glanz gewinnen, ebenſo wie er ſelber durch die aus ganz Europa und Amerika zu er⸗ wartende Theilnahme der angeſehenſten Ingenieure und zum Gedeihen der Ausſtellung beitragen dürfte. ie Werthſchätzung, welche den internationalen Schifffahrts⸗ kongreſſen an maßgebender Stelle entgegengebracht wird, darf daraus entnommen werden, daß ſtets die betreffenden Staats⸗ oberhäupter oder kaiſerliche oder königliche Prinzen das Protek⸗ torat übernommen hatten und ſich theilweiſe ſogar perſönlich an den Berhandlungen betheiligten. Für den Düſſeldorfer Kongreß hat mit Genehmigung des Kaiſers der Kronprinz des deut⸗ ſchen Reiches das Protektorat angenommen. Das Amt als Ehrenpräſidenten haben der preußiſche Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Stagtsminiſter von Thielen, die Staatsſekretäre des Innern, Staatsminiſter Graf von Poſadowsky⸗Wehner und des Reichs⸗Marineamts, Staatsminiſtek v. Tirpitz, ſowie der preußiſche Miniſter für Handel und Gewerbe, Staatsminiſter Möller, übernommen. Die Leitung des Kongreſſes iſt dem Miniſterialdirektör, Wirklichen Geheimen Rath Schultz⸗Berlin und dem Ober⸗Baudirektor Franzius⸗Bremen übertragen; als Generalſekretär fungirt der Geheime Baurath Sympher⸗Berlin W. 66, Wilhelmſtraße 80, welcher auf Wunſch das Programm des Kongreſſes, die Zuſammenſtellung der Berathungsgegen⸗ ſtände und die ſonſtigen Druckſachen gern überſendet. Deutſches Reich. [] Berlin, 23. Jan.(Ein Verzeichniß) der vom Verkauf auszuſchließenden Geheimmittel wird zur Zeit aufgeſtellt. Es wird vorausſichklich den geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften noch in der laufenden Arbeitsperiode zugehen. —(Durch die Konſervative Preſſe gehen) Mittheilungen über angebliche Beſchlüſſe der nationalliberalen erreeeeeeeeee. Kriminalbeamte in Zivil Platz genommen hatten. Der Offizier wurde von dem Einen nun in ein Geſpräch verwickelt und nach kurger Unterhaltung plötzlich für verhaftet erklärt. Er entpuppte ſich darauf als ein von mehreren Staatsanwälten längft geſuchter Gauner. 5 Der Zuſammenhang zwiſchen Menſchen⸗ und Thier⸗ tuberkuloſe iſt vom Profeſſor Koch auf dem britiſchen Tuberkuloſe⸗ Kongreß bekanntlich beſtritten worden. Seine Behauptung, daß Menſchentuberkuloſe nicht auf Thiere übertragbar ſei, hatte eine ge⸗ wiſſe Senſativn in der mediziniſchen Welt hervorgerufen und ver⸗ ſchiedentlich Widerſpruch erweckt. In der letzten Sitzung der Parifer mediziniſchen Akademie berichtete nun der bekannte Forſcher Profeſſor Arloing aus Lyon über eine Reihe von Thierverfuchen, welche die Uebertragbarkeit der menſchlichen Tuberkuloſe auf Thiere(Ochſe, Hammel und Ziege) einwandsfrei darthun. Arloing hat bis jetzt in 28 Fällen dieſe Uebertragung experimentell nachweiſen können; er glaubt, daß Profeſſor Koch bei ſeinen viel beſprochenen Verſuchen abgeſchwächte Bacillenkulturen, noch dazu in viel zu geringer Dofts, angewandt habe. Nach feiner Anſicht thut man daher gut, die Vor⸗ ſichtsmaßregeln in Bezug auf verdächtiges Fleiſch und verdächtige Milch weiterhin in vollem Umfange aufrechtzuhalten. — Ein Mittel gegen die Seekrankheit. Es wird jetzt ſo viel von den Unterſeebodten geſchrieben und geſprochen, aber an eine doch recht beachtenswerthe Eigenſchaft dieſer Fahrzeuge ſcheint noch Nie⸗ mand gedacht zu haben, ſchreibt die Poſt. unter dem Meere einmal zu einem gewöhnlichen Beförderungs⸗ mittel werden, ſo würde die Seekrankheit aufhören. Selbſt bei un⸗ gewöhnlich hohem Wellengang iſt in einem Unterſeeboote nur ein gartz geringes Schwanken zu verſpüren, ſodaß die Entſtehung von Serkrankheit ausgeſchloſſen bleibt. Vielleicht kommt es noch einmal dahin, daß auf ſolche Weiſe die Schiffspaſſagiere vor dem grauen Elend der Seefahrten bewahrt werden, indem das Schiff einfach un⸗ tertaucht, wenn ein Sturm im Amzuge iſt. Solange dieſe Hoffnung nſch zu den Utopien gehört, muß man ſich freilich an die kleinen Mittel gegen die Seekrankheit halten. — Die neue Nacht des deutſchen Kaiſers wird, nach Angabe ihrer Erbauer, zum 15. März fertiggeftellt ſein. Auf ihrer Fahrt nach Europu wird ſie eine Beſatzung von 23 Mann haben. Die Reiſe geht gunächſt nach Plymouth, wo die Innenräume nach eigenen Angaben und Zeichnungen des Kaiſers ausgeſchmückt werden ſollen. Für die Kieler Regatta im Juli ſoll nach dem Berl. Tagebl.“ die acht ganz fertig ſein. Der Kaiſer wird ſie dann ſelber führen. 270 Sollte die Schifffahrt Fraktitm über den Zolltarif, Veſchlüſſe, die unter der Vor⸗ ausſetzung gefaßt ſeien, daß ſowohl die konſerdative wie die Reichspaxtei don einer weiteren Erhöhung der Zollſätze Abſtand nehme. Dieſe Mittheilungen beruhen auf Er findung. Aus Stadt und Land. »Mannheim, 24. Januar 1902. *Poſtaliſches. Mittelſt Entſchließung des Miniſteriums des Gryßh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten vom 22. Jan. d. Is. wurden die Poſtpraktikanten Joſef Habiſch in Minden und Hermann Knab in Lauterberg(Harz) zu Poſtſekretären und Ober⸗ Delegraphenaſſiſtent Karl Adam in Konſtanz zum Telegraphen⸗ ſetretär ernannt. Frauenverein Mannheim, Abtheilung— Kriegshülfe. Auf Huldvolle Einladung Ihrer Königl. Hoheit der Frau Großherzogin Hegaben ſich am 22. Januar d. J. die Theilnehmerinnen an den bis jetzt ſeitens des Frauenvereins eingerichteten zwei Helferinnen⸗ Kurſen(25 junge Damen) unter Führung der Vorſitzenden der Ab⸗ cheilung I, Frau Geh. Kommerzienrath Diffené, nach Karlsruhe, um daſelbſt das Ludwig⸗Wilhelm⸗Krankenheim mit ſeinen vorzüg⸗ lichen Einrichtungen zu beſichtigen. Nach Beſichtigung dieſer Anſtalt und der Krippe wurde den Damen auf Einladung Ihrer Königl. Hoheit ein Thee gereicht. Nach dem Thee erſchten auch Ihre Königl. Hoheit, ließ ſich die jungen Damen einzeln vorſtellen und verweilte längere Zeit in äußerſt anregendem Geſpräche, welches das außer⸗ ordentliche Intereſſe bekundete, das die Frau Großherzogin gerade auch an dieſer Thätigkeit des Frauenvereins Mannheim genommen hat. Dieſer für die Beſtrebungen des Vereins ſo bedeutungsvolle Tag wird allen Theilnehmerinnen in unvergeßlicher, dankbarer Er⸗ innerung bleiben. * Ueber das Familiendrama in Pfeddersheim, von dem wir ſchon berichtet, wird aus Pfeddersheim noch mitgetheilt: Schloſſer⸗ gehilfe Valt. Seiler lebte mit ſeiner Ehefrau ſchon längſt in Un⸗ frieden die Scheidung war eingeleitet und ſollte darüber auf Großh. Amtsgerichte vorgeſtern Vormittag Termin ſein. Bevor ſolcher war, ſah er ſeine Frau auf der Frankenthaler Straße, in der Nähe des Amtsgerichtes, verfolgte ſie, jedoch ſuchte dieſelbe Schutz bei in nächſter Nühe arbeitenden Taglöhnern. Er ſchoß nach der Frau, ohne ſie zu treffen, und darnach auf die ihn verfolgenden Männer, traf auch einen derſelben, jedoch ohne ihn erheblich zu verletzen, die Kugel prallte ab. Hierauf richtete er die Piſtole gegen ſich und jagte ſich ztwei Schuß in die rechte Schläfe, welche jedoch zu hoch gingen; dar⸗ nach nahm er ſein Meſſer und ſchnitt ſich an dem Hals eine tiefe klaffende Wunde, ſprang noch einige Mal auf und ab, und blieb dann regungslos liegen. Er wurde in das Amtsgericht gebracht, der Arzt konſtatirte jedoch gleich, daß die Verwundung lebensgefährlich ſet, und bei dem Transport nach Worms ins Krankenhaus verſchied er unter den größten Schmerzen. Konkurſe in Baden. Pforzheim. Ueber das Vermögen der Kaufmann Parul Klett Wwe., Lina geb. Stützel in Pforzheim; Rechtsanwalt Groß in Pforzheim; Anmeldetermin 19. Februar. Ueber das Vermögen der Firma Ferdinand Becker in Pforzheim; Konkursverwalter Kaufmann Otto Hugentobler in Pforzheim; An⸗ meldetermin 19. Februar. Aus dem Großherzogthum. BC. Karlsruhe, 23. Jan. Vor dem Schwurgericht ſtanden heute 2 Falſchmünzer, der 23jährige Heinrich und der 21jährige Karl Knauber aus Friedrichsthal bei Saarbrücken. Heinrich Knauber hatte einmal von einem geriebenen Falſchmünzer etwas ab⸗ geſpickt und verfuchte ſich ebenfalls in dieſem ſchwierigen, aber ge⸗ winnverſprechenden Kunfthandwerk, wobei ihm ſein Bruder Karl Hilfe leiſtete. Die Falſifikate(12 Fünfmarkſtücke), die aus der Werkſtätte des edlen Brüderpaares hervorgingen, waren aber ſo plump nachgemacht, daß die Fälſcher ſchon in Maximiliansau, wo ſie das falſche Geld an den Mann bringen wollten, angehalten wur⸗ den. Während der Verhandlung war die Oeffentlichkeit aus⸗ geſchloſſen. Das Urtheil lautete auf 2 Jahre bezw. 10 Monate Gefängniß. BN. Offenburg, 23. Jan. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich heute früh im hieſigen Bahnhofe. Der ledige Hilfsſchaffner Scken⸗ fels wurde mit eingedrücktem Bruftkaſten und gebrochenem Genick auf dem Geleiſe todt aufgefunden. Man vermuthet, daß derſelbe von einem Wagen abgeſtürzt ift und beim Fallen zwiſchen die Puffer zweier Wagen gerathen iſt. Der Leichnam wurde ins ſtädt. Spital gebracht. Derſelbe ſoll erſt einige Stunden nach dem Unglück auf⸗ gefunden worden ſein. N. Freiburg, 28. Jan. Der 26 Jahre alte Dienſtknecht Kleinhans aus Markdorf, welcher am 11. November v. J. den Brauereibeſitzer Neumaier erſtach, wurde geſtern vom Schwurgerichte wegen vorſätzlicher körperlicher Mißhandlung, welche den Tod des Neumaier herbeiführte, und Körperverletzung des Buchhalters der Brauerei Neumaier, Faller, jeweils unter mildernden Umſtänden, zu 3. Jahren Gefängniß vexurtheilt. Lörrach, 28. Jan. Der wegen betrügeriſchen Bankerotts in Uriterſuchungshaft befindliche Architekt Karl Hartmann geſtand dem Konkursverwalter ein, in ſeinem Heimathsort Igelswies, wohin er ſich unmittelbar vor der Konkursanmeldung wiederholt begeben hertte, über 10,000 Mk. vergraben zu haben. Nachforſchungen er⸗ gaben[t.„Oberl..“ die Richtigkeit der gemachten Angaben.— Die berüchtigte Kartenſchlägerin K. Fr. Hummel Wwe., Magdalene geb. Baldenſchweiler von Rotzel, welche zuletzt in Stetten wohnhaft war, iſt nicht wentiger als 7 Verbrechen und Vergehen beſchuldigt, näm⸗ lich des Mordverſuchs, des Betrugs der Urkundenfälſchung, des Dieb⸗ ſtahls, der Kuppelei, des Erpreffungsverſuchs und der falſchen An⸗ ſchuldigung. PHfalz, Beſſen und Umgebung. *Fraukfurt, 28. Jan. Das erſte Polizeitrevier war, wie ſchon telegraphiſch kurg gemeldet, in der verfloſſenen Nacht der Schauplatz einer wüſten Szene. Nach 2 Uhr arretirten zwei Schutzleute, Baron und Kuhn, den Zuhälter und Metzger Philipp Eckert, der am Schtuinrerbad mit einer Frauensperſon ſich herumtrieb und allerlei Unfug berübte. Sckert, ein 27jähriger kräftiger Menſch, aus Gr. Crumbach ſtammend, leiſtete ſchon auf der Straße erheblichen Wider⸗ ſtand. Der Schutzmann Baron, welcher mit dem Eckert auf der Wache in einem Zimmer allein war, während Kuhn auf dem nebenan liegenden Meldebureau die Perſonalien des Frauenzimmers feſt⸗ ſtellte, wurde plötzlich von Gckert überfallen und mit einem Schlacht⸗ meſſer, welches Eckert im Aermel verborgen gehalten hatte, in die Bruſt geſtochen. Baron ſank ſofort bewußtlos zu Boden. In dieſem Moment betrat der Schutzmann Baumann die Wuche und auch er wurde von Eckert mit dem Meſſer in den linken Arm und die Hand geſtochen. Nun eilte Schutzmann Kuhn hinzu und ſchlug den Eckert, welcher gleichfalls mit dem Meſſer auf ihn eindrang, mit ſeinem Säbel zu Boden. Die Verwundungen der Schutzleute ſind nicht lebensgefährlich, auch Eckert iſt nur am Kopfe durch einen Säbelhieb verletzt. Er benahm ſich auch im Krankenhauſe ſehr ungeberdig und verſuchte die Wärter anzupacken, ſo daß er alsbald nach ſeiner Ver⸗ bindung ins Gefängniß geſchafft wurde,. Gerichtszeitung. *Maunnheim, 23. Jan.(Strafkammer III.) Vorſitzen⸗ der: Herr Landgerichtsdirektor Wenglerx. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Morath. In der Wirthſchaft zum„Kapitäm Dreyfus“ in Neckarau war am 1. Dezember v. J. der Goldwagrenreiſende Joh. Reiß ein⸗ gekehrt und war mit den anweſenden Gäſten bald in ein animirtes Geſpräch gekommen. Konkursverwalter dann kann keine wahrhaft große Kunſt gedeihen. Einer der Geztte, der ſich nach einiger Zeit! erhob, hängte anſcheinend ſcherzweiſe den Kleiderrechen hängen⸗ den Havelock des Reiß ab und meinte, der paſſe ihm wie c eſſen. Man lachte und hielt die Sache auch denn für einen Späßvogel die Wirthſchaft verließ. Erſt als er nicht wiederkam, gewann der Zwiſchenfall ein anderes Ausfehen. an dem Havelock, als an den Goldwaarenmuſtern im Werthe von über 70 Mk., die in den Taſchen ſtacken. Der zu Enlenſpiegeleien aufgelegte Gentleman wurde in der Perſon des 32 Jahre altey Taglöhners Julius Pawelskoy ermittelt. Es war Alles noch da, der Hapelock hing in der Stube und die Goldwaaren hatte der Für⸗ ſorgliche im Strohſack verſteckt. Das Gericht erkennt auf 4 Monatt Gefängniß. Sport. * Der Rennklub Frankfurt a. M. hielt ſeine Genermoerſamm⸗ lung ab. Die Mitgliederzahl hat zu genommenz Ende vorigen Jahres hatte der Klub 438 ordentliche und 1848 außerordentliche Mit⸗ glieder. Die Rennen 1901 verliefen ohne Unfälle; in den 56 Rennen ſtarteten 391 Pferde gegen 369 im Vorjahr. Von den Preiſen ent⸗ fielen 150,500 M. auf Flach⸗ und 90,500 M. auf Hindernißrennen, Die 20prozentige Stenpelſteuer hat nicht unwdeſentlich auf den Umſatz am Totaliſator eingewirkt; der Geſammtumſatz iſt von 691,160 M, in 1900 auf 640,770 M. in 1901 zurückgegangen. Da früher der Klub 10 Prozent Nutzen hatte, jetzt aber nur 4 Prozent, iſt der Aus⸗ fall am Totaliſator ſehr erheblich. Die Rennbahn erfährt jetzt dur die Vergrößerung des Sattelplatzes, der viel zu klein war, eine Er⸗ weiterung nach dem Oberforſthaus zu. Von der geplanten Errich⸗ tung einer neuen zweiten Tribühne wurde vorerſt noch Abſtand ge⸗ nommen. Am 15. November wurde ein Vereinstrainer angeſtellt; man darf hoffen, daß ſich Frankfurt allmählich zu einer„ſüddeutſchen Trainings⸗Centrale“ entwickeln wird. Die Jahresabrechnung miß M. 383,628.53 in Einnahme und M. 315,975.65 in Ausgabe wurdg genehmigt.. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. „Modernes Theater“ im Apollothegter. Heute Freitag, den 24. ds. Mts.: Coralie u. Cie. Sonntag Abelid gelangt eine Novität zur Aufführung, die ſchon bedeutende Erfolge zu verzeichnen hatte. Erneſt Blum und Raoul Toché ſind diesmal die Verfaſſer dieſes luſtigen Werkes, das den Titel: Im Pavillon(le Parfum) führt und in Paris ſpielt. Sonntag Nachmittag gelangt als Volks⸗ vorſtellung zu Einheitspreiſen: Coralie u. Cie. zur Aufführung, Großh. Hoftheater in Karlsruhe. Spielplan. a) Hof⸗ theater in Karlsruhe. Sounntag, 26. Januar: Zum erſten Mal:„Fortunat“. Montag, 27.:„Die Meiſterſinger von Nürn⸗ berg“. Dienſtag, 28.:„Der Troubadour“. Mittwoch, 29.: Erſtes Gaſtſpiel von Conſtant Couquelin(dem Aelteren) mit ſeiner franzö⸗ ſiſchen Geſellſchaft vom Theatre de la Porte St. Martin in Parisf „Mademoiſelle de la Seigliere“; hierauf: Monologues, geſprochen von Herrn Couquelin. Donnerſtag, 30.: Zweites und letztes Gaſt⸗ ſpiel von Conſtant Couquelin(dem Alteren):„Tartufe“;„Leß Précieuſes ridicoules“. Freitag, 31.:„Lobetanz“. Samſtag, 1 Februar:„Kabale und Liebe. Sonntag,.:„Die Zauberflöte“, Dienſtag, 28.:„Flachsmann als Erzieher Die Jubiläums⸗Kunſtausſtellung Baden⸗Baden 1902, ſo wird uns geſchrieben, die eine der vornehmſten Ovationen anläß⸗ lich des diesjährigen 50jähr. Regierungs⸗Jubiläums des Großherzogs Friedrich von Baden darſtellen wird, verſpricht äußerſt reichhaltig zu werden. Zur Ausſtellung gelangen lediglich Werke alter und moderner Kunſt aus dem Baden⸗Badener, an Kunſtſchätzen reichen Privatbeſitz. Zahlreiche Anmeldungen prächtiger Ausſtellungsobjekte ſind bereits erfolgt. Unter andern hat das Kloſter Lichtenthal ſeine Schätze, darunter werthvolle alte Altargemälde, der Ausſtellungs⸗ Kommiſſion zur Verfügung geſtellt. Der Jubiläumsbrunnen in Elberfeld hat jüngſt wieder ein⸗ mal die dortige Stadtverordnetenverſammlung beſchäftigt. In ge⸗ heimer Sitzung wurde ein Beſchluß des Vorſtandes des Verſchöner⸗ ungsvereins vorgelegt. Der Verſchönerungsverein, der bekanntlich den Brunnen der Stadt zum Geſchenk gemacht, hat erklärt, daß der Brunnen in jeder Beziehung eine Nachbildung des Tridentiner Brun⸗ nens vorſtellen ſolle. Da nun Nachforſchungen ergeben hätten, d in Trient Akanthusblätter an den entſprechenden Stellen angebr ſeien halte er es für das Beſte, wenn derartige Blätter ebenfalls an der Elberfelder Nachbildung angebracht würden. Die Verhandlung Über den Beſchluß wurde vertagt. Geh. Baurath Prof. Dr. Wallot, der Erbauer des Reichs⸗ tagshauſes hat eine neue bemerkenswerthe Auszeichnung erhalten; Er iſt von der Königlichen Akademie der ſchönen Künſte in Stockholm gum„membre actif de la classe des strangers“ ernannt worden. Auguft Bungert hat den vierten und letzten Theil ſeiner homeriſchen Muſtkdramen,,„Odyſſeus Tod“, in Dichtung und Koimpoſition vollendet und das Werk der Dresdener Hofoper ein⸗ gereicht, wo es im Monat März ſeine Premiere erleben ſoll. Ueber das Hamburger Bismarck⸗Denkmal iſt die Ent⸗ ſcheidung der erſten Inſtanz, zur Ausführung zu empfehlen. Karl Hauptmaun in Schreiberhau hat ein neues Werk vollendet:„Die Bergſchmiede“, Dichtung in 4 Akten. Der Vorgang ſpielt auf den Höhen des Rieſengebirges in alter Zeit. Wie Berlioz ſeine„Damnation de Faust“ fomponirte, er⸗ zählte ein franzöſiſches Blatt anläßlich der 111. Konzertaufführung dieſes Werkes in Paris, die vor einigen Tagen ſtattfand.„Ich ſchrieb das Werk, wann ich konnte und wie ich konnte“, erzählt Berlioz ſelbſt in ſeinen Memoiren,„ich ſchrieb es im Wagen, auf der Eiſen⸗ bahn, auf Dampfſchiffen, ja ſogar in den Städten, in welchen ich Konzerte gab.“ In einem Wirthshauſe zu Paſſau wurde die Ein⸗ leitung:„Der alte Winter hat dem Frühling Platz gemacht“ nieder⸗ geſchrieben. In Wien die Szene„an den Ufern der Elbe“, die Arie des Mephiſtopheles und das Sylphenballet. In Budapeſt ſchrieb Berlioz eines Abends, als er ſich in der Stadt verirrt hatte, beim Scheine der Gaslaterne eines Krämerladens den Refrain des Rund⸗ geſanges der Bauern. In Prag ſprang der Komponiſt mitten in der Nacht aus ſeinem Bette, um den Engelchor(Gretchens Apo⸗ theoſe), den er zu bergeſſen fürchtete, raſch aufzuſchreiben. In Breslau fand er die Worte und die Muſik des lateiniſchen Liedes der Stu⸗ denten. Bei einem Freunde in Rouen ſchrieb er dann das große Trio:„Ange adors dont la celeste image“. Der Reſt des Werkes wurde in Paris komponirt oder eigentlich improviſirt, zu Hauſe, im Kaffeehauſe, in den Tuilerien, ja ſogar auf einem Eckſtein eines Boulevard. Den berühmten Rakocſy⸗Marſch ſchrieb Berlioz in Wien, Er war ſoeben von einer Concertreiſe in Ungarn zurückgekehrt und ſeine Concerte hatten ſo großen Erfolg gehabt, daß er dem Ver⸗ langen nicht widerſtehen konnte, ſeinen Fauſt auch durch die ungariſche Pußta irren zu laſſen. Maſſenet's neueſte Oper„Lejongleur de Notre Dame ſoll in Monte Carlo ihre Uraufführung erleben. Der Componiſt wird ihr beiwohnen. Von da reiſt Maſſenet nach Wien, wo ſein Chor⸗ werk„Maria Magdalena“ die erſte Aufführung erleben ſoll. Das Werk hat bekanntlich vor einigen Jahren in Berlin ſeine erſte deutſche Aufführung erlebt, ohne jedoch nachhaltige Eindrücke hinter⸗ laſſen zu haben. Kunſtwart. Das zweite Januarheft dieſer ſtets zu empfehlen! den Kunſtzeitſchrift eröffnet der Herausgeber F. Avenarius mit + einem Aufſatz„Zur Rede des Kaiſers“. Feſt und beſtimm lehnt er den jetzigen Begriff von höfiſcher Kunſt ab und verlang nicht nur ein„Körnchen“ ſondern unumſchränkte Freiheit für jeden ſchaffenden Künſtler. Wenn dieſer ſich nicht gang ausleben, allüberall ſeine volle Individualität dem Kunſtwerk aufprägen darf; Warm tritt bon Bruiningk für„Volksbücherhallen“ ein, deren Vib⸗ liothekar aber nicht dieſe Stelle nur im Nebenamt bekleiden darf, Sobald dieſen durch angemeſſenes Gehalt ſicher geſtellt ſich aaus de⸗ A. Reiß lag wenigeg F ˙ ˙A—! ge⸗ en rdſ 18, ne ſer n) in⸗ ge⸗ er⸗ der MN⸗ lls ing 98• lm en. lex ind in⸗ der ing Ich 10 en⸗ in⸗ er⸗ rie ſeb im d⸗ 90 tu⸗ 15 kes im 1s en, md er⸗ che fiſt or⸗ 0ll. ex⸗ n⸗ nit mt igt ür N, f, n ib⸗ kf. Saales nahm der Poſtkarten⸗Kiosk ein. Setdes 5 ücherei widmen kann, iſt es ihm auch möglich, durch liebevolles Fingehen auf der Leſer Intereſſe und Rutzen eine äußerſt ſegensreiche oziale Thätigkeit zu entfalten. Außer Bücherhallen fordert B. in allen Städten„Leſehallen“, da auch ſie zur Volksbildung und Ver⸗ edlung beitragen. Im Anſchluß an den kürzlich im Peters ſchen Verlage erſchienenen Klavierauszug von Carmen analyſirt und würdigt Richard Batkar dieſe Oper. Bei einem Vergleich zwiſchen dem neuen Hamburger Centralfriedhof bei Ohlsdorf und dem Wiener ſucht C. K. Schnei der allgemeine Geſichtspunkte für gärtneriſche und architektoniſche Anlage von Centralfriedhöfen zu finden. Im Sprechſaal wird eine intereſſante Controverſe über Gabriele'Annunzio ausgefochten. Eine gute Auswahl von Gedichten Wilhelm Weigands macht mit Recht auf deſſen neueſten Gedichtband aufmerkſam, während in den Notenbeilagen eine faſt unbekannte Kompoſition des Goetheſchen„Mit Mädeln ſich pertragen“ beſcheert wird. Von des vor Kurzem verſtorbenen Schweizer Malers Adolf Stäbli hoher Kunſt in der Beſeelung der Landſchaft geben vier beigegebene Nachbildungen ein herrliches geugniß, deretwegen allein ſchon ich die Anſchaffung des Heftes ſedem Kunſtſinnigen rathen möchte. Ar. * 2. Vom Dienſtbotenball. Mannheim ſteht noch, und iſt noch nicht in ſeinen Grund⸗ peſten erſchüttert, trotzdem es ein Theil ſeiner Einwohner, aus dem guten Bürgerſtand ſowohl, als auch aus den Reihen der Upper⸗ tenthouſand gewagt hat, die Weltordnung einmal auf den Kopf zu ſtellen und für einen Abend— entſetzlich, a ber wahr— in das Dienſtbotengewand zu ſchlüpfen. Was wurde im Verlauf der letzten Wochen nicht Alles an den ungeheuerlichſten Gerüchten in unſerem— lieben— Mannheim in die Welt geſetzt, anſcheinend zumeiſt, um dem geplanten Feſte, deſſen einziger End⸗ zweck— Wohlthätigkeit zu üben war, zu ſchaden! Man ſollte es nicht für möglich halten, aber es iſt unumſtößliche Thatſache, daß kleinlicher Neid und unbegreifliche Scheelſucht dabei eine unſchöne Rolle geſpielt haben. Außerdem fanden es ſo manche Kreiſe,— und Mannheim iſt bekanntlich geſell⸗ ſchaftlich in nicht wenige Kreiſe eingetheilt,— geradezu unerhört, ſich ſoweit zu degradiren und, wenn auch nur auf Stunden, dem Stande der Dienſtboten rein äußerlich zu nähern. Nun denn, alle dieſe Unkenrufe, alle dieſe düſteren Prophezeiungen von einem Fiasko der geplanten Veranſtaltung ſind geſtern in das denkbar nichtigſte Nichts zerronnen und der Widerſtandskraft und Ausdauer des Comités, das ſich wie ein Löwe gegen tauſend Anfechtungen wehrte, iſt eine glänzende Genugthuung geworden. Der Koſtümzwang ſogar, gegen den man förmlich Sturm lief und dafür gerne in die Vörſe zu ſteigen ſich bereit erklärte, wenn man ihn fallen laſſe, hat einen großen, unbeſtrittenen Sieg errungen. Kurzum, ſagen wir es freudig und voll Stolz, das Zeſt, das geſtern Abend im Apollotheater in Seene ging und bei dem nahezu fämmtliche Mitglieder unſeres Hoftheaters zu Gevatter ſtanden, iſt in allen ſeinen Theilen glänzend gelungen. Kein Mißton ſtörte die Feſtesfreude, Alles ſchwamm in eitel Luſt und Wonme und gemüthlich und anheimelnd war's, daß man daran ſeine helle Freude hatte. Die dienenden Klaſſen hatten ſich ein fröhlich Rendezvous gegeben, bei dem es hoch herging und das allen Bethei⸗ ligten die Luſt nach mehr und baldiger Wiederholung ſicherlich er⸗ weckt hat. Es war ein farbenprächtiges, ſelten ſchönes Bild, das ſich bot, als man etwa gegen zehn Uhr Abends vom hohen Balkon herab das Getpühl der Dienſtboten beobachtete, wie es ſich in den herrlich dekorirten Räumen entwickelt hatte. Des Orignellen und Schönen gab es da genug zu ſchauen; vor Allem aber wurde das bekannte Sprichwort:„Viele Köche verderben den Brei“, zu Schanden gemacht, denn ſo viele Köche auch vorhanden waren, den Brei ver⸗ darben ſie nicht! Aber Ordre hatte man parirt,— Alleß war im Dienſtbotengewand erſchienen und Köchin und Zimmermädchen, Kut⸗ ſcher und Stallknecht, Kammerdiener und Zofe und die dienende Klaſſe in der Tracht von Nord und Süd und Oſt und Weſt, vom fernen Japau und aus dem lieben Oeſtereich ſchwirrten, ſummend wwie die Bienen, durcheinander. Dazwiſchen hielt die Schutzmann⸗ ſchaft ſcharf auf Ordnung und entwickelte eine verblüffende Schnei⸗ digkeit. Die Controle wurde auf das Skrengſte gehandhabt, jede Ungehörigkeit ſtreng geahndet, Renitente aufs Revier gebracht, Zu⸗ widerhandelnde an die friſche Luft geſetzt, gewöhnliche Sterbliche, in dieſem Falle„Herrſchaften“, gezwungen, ſich in Dienſthoten zu ver⸗ wandeln. Kein Wunder indeß, war doch der weite Raum ſinnig zu einem Aufenthalt für Dienſtboten umgewandelt, zu einem wahren Eldo⸗ rado für das Geſinde. Friſches Grün ſchmückte Wand und Pfeiler, ungezählte, hübſche Embleme, Geräthe aus Wirthſchaft und Haus, leuchteten aus dem Grün hervor, deſſen Reiz durch wohlangebrachtes Tuch in leuchtenden Farben noch erhöht wurde. Die Mitte des Hier verkaufte Fräulein Robertine, unſere ſchneidige Balletmeiſterin, mit bewunderns⸗ werther Unermüdlichkeit Poſtkarten, die die wohlgetroffenen Con⸗ terfeis ſämmtlicher Mitglieder des Hoftheaters aufmwieſen. Das Geſchäft wurde richtig und der Handel ein ſehr ſchwunghafter. Die große Sektbude, von den Damen Wittels un d Liſſl, nebſt männlicher und weiblicher Aſſiſtenz, mit großer Umſicht und Ge⸗ ſchäftskenntniß bedient, war an der einen Längsſeite des Saales poſtirt. Hier ging es den ganzen Abend, die liebe lange Nacht hin⸗ durch hoch her. Der Selt floß in Strömen und in Strömen ſcheint. nach unſeren Wahrnehmungen des Geldes goldne und ſilberne Fluth dafür in die Kaſſen gefloſſen zu ſein. Auch an kulingriſchen Genüſſen der hervorragendſten Art war hier kein Mangel, Standesamt und Scheidungsamt, Poligeiwachtſtube und Stellenvermittelungs⸗Buregu waren ebenfalls in voller Thätigkeit. Es wurde geheirathet, ge⸗ ſchieden, vermittelt und eingeſperrt, daß es eine helle Luſt war und Manchem das Lied in den Sinn gekommen ſein mag:„Ach wenn es nur immer ſo bliebe!“ Die Bühne des Saales hatten geſchickte Hände und die Kunſt der Dekoration in eine allerliebſte, anheimelnde Küche umgewandelt. Das blitzte nur ſo Alles von Reinlichkeit, und ſo manche Dienſtbotin konnte den Blick nicht von ihr wenden, von dieſer Muſterwerkſtatt der Kochkunſt. Hier hauſten als dienende Geiſter ein Heer von Köchen;(die Kapelle Vollmer) ſie gaben die Iieblichſten Weiſen zum Beſten, nach denen ſich ihre Kollegen und Kolleginnen drunten im Saale im Tanze wiegten. Was wiegte und wogte da nicht Alles herum! Der Intendant des Hoftheaters im Gewand eines — ſtädtiſchen Dieners, die geheimſten Commerzienräthe als unbeſcheidene Kammerdiener und beſcheidene— Dienſtmänner, Die Gattin des Intendanten machte als Stubenmädchen die Honneurs, der Amtsvorſtand des Bezirkes Mannheim, hatte ſich in das Gewand eines— Amtsdieners geworfen, der Herr war ſein eigener Lakat, die Dame, ihre eigene Zofe geworden und alle Gegenſätze der Welt⸗ ordnung ſchienen ausgeglichen. Droben im kleinen Saale aber hatte das„Bunte Theater“ ſeinen feſten Sitz. Dorthin ſtrömte es gegen 11 Uhr mit unheimlicher Vehemenz. Im Nu war das Theater ausverkauft, trotzdem nicht ein einziger Freiherr oder Baron an der Spitze des Unternehmens ſtand. Die Wogen der Fröhlichkeit gingen bereits hoch, und Conferencier Hecht mußte mit Stentorſtimme das Summen der Dienſtboten zu übertönen ſuchen. Das gelang ſchließlich auch und nun ergoß ſich unter Confereneier J. F. Wollfes Leitung eine Jülle humo⸗ tiſtiſcher und ſathriſcher Gaben vom Brett aus in den weiten Raum⸗ Was da kam war gut, zumeiſt ausgezeichnet und für die Veranſtal⸗ * kung eigens gefext. J. F. Wollf trug mit ſeiner Muſe einen großen Theil der Koſten der Darbietungen. Sein„Ueberkind“, ſein „Eduard“ in prächtiger Wiedergabe, durch die Damen Wittels und Eckelmanu, fanden vielen und wohlverdienten Beifall. Lorenz und Stadtbas, das luſtige Ehepaar, erſchienen in Perſon, Goethe und Schiller kämpften mit Wolzogen einen ungleichen, hoͤchſt Bald war die Stimmung eine frohe, ſonnig, ſorgloſe! die vier Ochſen ſtammten aus dem Hoftheater, erregte helle Heiterkeit. Auch eins Zeitung,„Der Dienſtbotentag“, durch Frau Eckelmann und Genoffinnen feilgeboten, hatten ſich die Dienſtboten geletſtet und ihre Intereſſen darin tapfer und geſchickt verkheidigt. Dann gab es Blumen⸗ und Programmverkäuferinnen, kleine allerliebſte Mädels boten Scherzartikel aus, und Körbe gab es dabei kaum. Der männ⸗ liche Dienſtbote weiß eben ganz genau, was er ſeinen weihlichen Genaoſſinnen ſchuldig iſt! Beim Ueberbrettl war natürlich„Ausverkauft“ die Parole, und als die Schaaren, nach beendeter Vorſtellung das Haus verließen, hatte Hofſchauſpieler Köckert, der Unermüdliche, bereits wieder auf der Bühne des großen Saales ein reizendes, lebendes Bild„Die Küche und das Walten ihrer Fee“ geſtellt. Auch dieſe Darbietung fand großen und verdienten Anklang und trug dazu bei, die Stim⸗ mung immer noch zu erhöhen. Dem Zug der Zeit gemäß trat bald Ueberſtimmung ein les herrſchte eine tolle, ausgelaſſene, aber trogz⸗ dem nie über die Stränge ſchlagende Luſtigkeit) der ſich Niemand zu entziehen vermochte, die Fidelitas trat in ihre Rechte und Humor und Lgune walteten frei. Nur, daß es eben nach jeder, auch der längſten Nacht, wieder Tag wird, ſetzte dem ſchönen Feſte ſchließlich in den allerſpäteſten Morgenſtunden ein Ziel. Den Mitgliedern des Hoftheaters aber, die ſo tapfer gekämpft und ſo unbeſtritten geſiegt, die Breſche geſchoſſen in den Kaſtengeiſt, der Mannheims ſchlimmſter Feind, ein herzlich„Glückauf“ für die Zukunft, und inniger Glückwunſch zum künſtleriſchen und nicht zuletzt — finanziellen, Gelingen des Dienſtbotenballes. 2 Wie wir hören, dürfte das finanzielle Erträgniß des Feſtes ſich auf—5000 M. belaufen. Doch ſteht das genaue Ergebniß noch nicht feſt. * Gerüchte. Der„N. Pf..“ in Ludwigshafen ſchreibt: Ueber den Verbleib des ſeit einigen Tagen vermißten 13jährigen Mädchens Marig Adrian ſind in der Stadt die ungeheuerlichſten Ge⸗ rüchte verbreitet. Die Einen erzählen, die Leiche des Kindes ſei bei der Walzmühle, ſchrecklich zugerichtet, geländet worden; Andere wieder raunen ſich geheimnißvoll zu, daß die Leiche, in einen Sack eingenäht, arg verſtümmelt, bei der Hemshofſchachtel gefunden wurde. Dazwiſchen wird die Nachricht kolportirt, daß man die Leiche des Mädchens, das ſchändlich zugerichtet worden wäre, auf dem Friedhofe gefunden habe. Nach den von uns bei der Polizei ein⸗ gezogenen Erkundigungen iſt dort von einem Auffinden des Mädchens oder deſſen Leiche abſolut nichts bekannt und auch keine nähere Nach⸗ richt eingelaufen, welche das Verſchwinden des Mädchen aufszuklären vermöchte. Wir wiederholen an dieſer Stelle nochmals die Auf⸗ forderung, ſachdienliche Mittheilungen zu dem Falle ungeſäumt bei der Polizei anbringen zu wollen. 4 7 47 Aeueſte Nachrichten und Celegraume. * Berlin, 23. Junj. Der Kaiſer hat dem Vater des im Duell erſchoſſenen Landraths v. Bennigſen, dem vor⸗ maligen Oberpräſidenten der Provinz Hannover, ein in den herz⸗ lichſten Worten abgefaßtes Beileidstelegramm geſandt. 1** (rtvat⸗Telegramnie des„General⸗ Anzeigers.“) * Frankfurt a.., 24. Jan. Heute erfolgte hier die Gründung eines Bundes deutſcher Verkehrs⸗ vereiene mit dem Sitze in Frankfurt a. M. Der Bund be⸗ 1 die wirkſame Förderung der Verkehrsintereſſen, Eiſen⸗ ahnreform, Intereſſenvertretung beim Staate u. ſ. w. Eine weitere Verſammlung findet in Düſſeldorf während der Aus⸗ ſtellung ſtatt. * Frankfurt g. M. 24. Januar. Die Unſitte des A b⸗ ſpringensvoneinem Straßenbahnwagen hat wieder ein Opfer gefordert. Der ältere Herr, der geſtern in der Kaiſer⸗ ſtraße beim Abſpringen zu Fall kam, und in bewußtloſem Zuſtande ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht wurde, iſt dort geſtorben. Seine Perſonalien wurden feſtgeſtellt, es iſt der Weißbinder Jakob Diehl aus Frankfurt a. M. Er war auf den Hinterkopf gefallen, dadurch hatte ſich Blut ins Gehirn ergoſſen, was nach kurzer Zeit den Tod herbeiführte. * Gießen, 24. Jan. Wie der Gießener Anzeiger aus Schotten meldet, hat man dort ein Individuum verhaftet, in welchem man den Mörder der Lehrerin in Frankenthal erwiſcht zu haben glaubt. Er hat drei Finger der linken Hand verbunden, welche Wunde er ſich wahrſcheinlich beim Zertrümmern der Corri⸗ dorſcheibe zugezogen hat. Durch das Verhör iſt bereits feſtgeſtellt worden, daß die Papiere gefälſcht ſind. * Elbing, 24. Jan. Die„Elb. Zig.“ meldet: Der Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete für Elbing⸗Marienburg, von Puttkamer⸗Plaukh, hat krankheitshalber ſeine parla⸗ mentariſche Thätigkeit aufgegeben. * Bonn, 24. Jan.(Frankf. Ztg.) Die Strafkammer verur⸗ theilte den cand. jur. Ludwig Schneider aus Köln wegen Entwendung eines Fahrrades zu 6 Monaten Gefängniß. *Stuttgart, 24, Jan. Die Angehörigen des Hoftheaters haben geſtern dem Könige als Zeichen der Dankbarkeit für ſeine weitgehende Fürſorge im Hofe des Wilhelmspalaſtes eine Huldigung in Form einer Serengade dargebracht. Der König und die Königin nahmen dieſelbe ſichtlich bewegt entgegen. * Weimar, 24. Jan. Hier iſt ein deutſcher Verein für Gaſthaus⸗Reform gegründet worden. An der Spitze ſtehen Frhr, von Diergardt in Suſchenhammer und Dr. Bode in Weimar. Der Verein verlangt Erleichterungen für die alkoholfreien Gaſt⸗ häuſer, Einführung des Gotenburger Syſtems für den Ausſchank von Branntwein und Bier und Begründung öffentlicher Verſammlungs⸗ und Unterhaltungshäuſer die unabhängig vom Alkoholkapital ſind. Die Verwaltung des Vereins wird in Weimar ihren Sitz haben. Leipzig, 24. Jan. Wie das Leipziger Tageblatt meldet, verſuchte geſtern Abend in Probſtheida eine von ihrem Manne getrennt lebende Fleiſchersfrau den Ghemann zu erſchießen. Der Schuß ging jedoch fehl und die Frau wurde berhaftet. * Budapeſt, 24. Jan. Die Coneordia⸗ Mühle, ein rieſiges ſechsſtöckiges Gebäude, wurde heute nach Mitternacht durch eine Feuersbrunſt eingeöſchert. Zwei Jeuerwehrleute ſind ver⸗ unglückt. Der Schaden beläuft ſich auf ungefähr drei Millionen Kronen. Paris, 24. Jan. Die Sicherheitsbehörde ſtellte feſt, daß im Centralproviantmagazin der Pariſer Garniſon ſeit kängerer Zeit Wannhein, 23. Büf,,**„ Generatv Anzeier:t 2 ergötzlichen Kampf um die Palme der Poeſie, und ein Ochſenquartett, be deutende Unterſchleife verübt worden ſtnd. Dem „Journal“ zufolge ſind 10 Unterofftziere und mehrere Kaufleute in die Sache verwickelt und deren Verhaftung erfolgt. „London, 24. Jan. Die Times meldet aus Peking: Bei dem Empfange der Geſandten fiel das leidende Ausſehen des Kaiſers auf, welcher ein Bild phyſiſcher Schwäche und tiefer Melancholie bot. * Petersburg, 24. Jan.„Moskowsky Wjedomoſti“ und„Birſchewija Wjedomoſti“ theilen aus zuverläſſiger Quelle mit, daß eine außerordentliche afghaniſche Geſandt⸗ ſchaft in nächſter Zeit in Petersburg eintrefſen wird.(Wird die Engländer freuen. D..) ** Die Einheitsmarke * Stuttgart, 24. Jan. Die Kammer begann heute die Verhandlungen über die Einheitsmarke. Es ſprachen die beiden Referenten. Abg, Lieſching(Volkspartei) trat in zweiſtündiger Rede für den Antrag der Kommiſſions⸗ mehrheit ein, die durch den Vertrag veranlaßten Abweichungen nicht zu beanſtanden. Finanzpräſident von Kiene empfahl aus politiſchen, ſtaatsrechtlichen und finanziellen Gründen die Ablehnung der Einheitsmarke, durch welche das württembergiſche Reſervatrecht gefährdet ſei. Debatte und Abſtimmung folgen morgen. * *—5 Ein Aufall auf den König von Griechenland. * Athen, 24. Jan.(Frkf. Ztg.) Als der König heute im königlichen Garten ſpazieren ging, ſtürzte ein Mann mit gezücktem Meſſer auf ihn los. Der Garteninſpektor parirte den dem König zugedachten Stoß und wurde verwundek. Der Attentäter iſt verhaftet worden. Er ſcheint geiſteskrand zu ſein. 8* 1* 2255 Verkauf der däniſch⸗weſtindiſchen Jnſeln. * Kopenhagen, 24. Jan. Wie Ritzaus Bureau meldek, beauftragte die Regierung geſtern den däniſchen Geſandten in Waſhington, den Verkaufsantrag betr. die däniſch⸗ weſtindiſchen Inſeln zu unterzeichnen. * E* 8* Zum Empfang des Prinzen Heinrich 1 * Waſhington, 24. Jan. Der deutſche Kaiſen billigte die Pläne des Komitees für den Empfang des Pringen Heinrich von Preußen, ſoweit dieſelben gehen, und überließ es dem Komitee, die Einzelheiten des allgemeinen Planes auszuarbeiten. Die Mitglieder des Komitees ſind gegenwärtig mit dieſer Aufgabe beſchäftigt, insbeſondere mit den Vertrügen, welche mit den Agenten der Eiſenbahngeſellſchaften abzuſchließen ſind. Der für die Reiſe des Prinzen in Ausſicht genommene Sonderzug wird aus ſechs Wagen allereleganteſter Art beſtehen, von denen einer ausſchließlich dem Prinzen zur Verfügung ſtehen wird. Es wird geplant, die Reiſe des Prinzen in ſüdlicher Richtung bis Chattanooga, in weſt⸗ licher bis St. Louis und in nördlicher Richtung bis Boſton auf der anderen Seite auszudehnen. Prinz Heinrich wird den erſten Sonntag in Newyork zubringen, das Grab des Generals Grant be⸗ ſuchen, um Mitternacht abreiſen und Montag früh halb 11 Uhr in Waſhington eintreffen, woſelbſt er auf dem Bahnhof von der Ehrenwache, einer Eskadron Kavallerie und einer Batterie Artillerie empfangen und nach der deutſchen Botſchaft geleitet wird. Eine Abtheilung Pioniere berſieht bei Tag und Nacht den Ehrenwachtdienſt für das Botſchaftsgebäude. Den zweiten Sonntag bringt der Prinz wahrſcheinlich in Chattanooga zu und wird den großen Natig⸗ nalpark bei Chickamatega beſuchen. Der dritte Sonntag wird in Newyork zugebracht werden und der Ruhe und vielleicht dem Beſuch von einigen deutſchen ſozialen Organiſationen gewidmet ſein. Das Komitee vermied, daß eine Reiſe des Prinzen auf einen Sonntag fülllß 55 Deutſcher Reichstag. 28. Sitzung vom 24. Januar. Am Bundesrathstiſche Graf Poſadowsky und Miniſter Möller. Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung 1 Uhr 20 Minuten. Bei der fortgeſetzten Berathung des Etats des Innnern polemiſirt Abg. Schwarze⸗Lippſtadt(Centr.) gegen die geſtrigen Behauptungen des Abg. Fiſcher, das Centrum hätte die Sozialreform gehemmt. Bezüglich des Zolltarifs habe das Centrum keine extrem⸗ agrariſche Fordexung aufgeſtellt. Es ſtehe auf dem Standpunkt der ausgleichenden Gerechtigkeit und der Erhaltung eines kräftigen Bauernſtandes. Abg. Schwarze fordert ſchließlich Maßnahmen zur Ver⸗ hütung von Bauunfällen. Der bayeriſche Miniſterialdirektor Hermann ſchildert die be⸗ züglichen Vorſchriften in Bahern und hebt hervor, daß dort jeder Bau durch Aufſeher aus dem Stande der Arbeiter überwacht werde. Die Einführung des Befähigungsnachweiſes für das Baugewerbe wird von der bayeriſchen Regiexung erwogen. Oertel(Bd. d..): Die Einführung dieſes Befähigungs⸗ nachweiſes ſei nöthig, es ſei eine ſpruchreife Frage. Da aber die Handwerkskammern einmal beſtehen, müſſe man ſie über die Ange⸗ legenheit hören: Dem Staatsſekretär rufe er das Wort zu etwas mehr Dampf, Herr Stagtsſelretär. Ex, Redner ſei für unbedingte Zulaſſung der Frauen zum mediziniſchen Studium. *3 77 ————.———. ͤ ͤ ͤͤ(————..—. Verantwortlich für Polftik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunft und Feuilleton: Fritz Goedecker. für den Inſergtentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr, H. Haas'ſchen Buchdruckerei, (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) Mannheimer Effektenbörſe vom 24. Jan.(Offtzieller Bericht.) Die beutige Börſe war wenig belebt. Gefragt wurden: Pfälz, Bank⸗Aktien zu 115%, Südd. Bank zu 102 /8, Branerei Sinner⸗ Aktien zu 181%, Mannheimer Gummi⸗Aktie zu 85%2, während die Aktien des Vereins chem,. Fabriken zu 179 50% und ſolche der Brauerei Ritter, Schwetzingen, zu 52.50% erhältlich blieben. Fraukfurt a.., 24, Januar, Kreditaktten 205,.J0, Stgats⸗ bahn 142.80, Lombarden 20.10, Egupter—.—, 4% ung, Goldrente 101.—, Gotthardbahn 169.50, Disconto⸗Commandit 185.80, Laurg 199.—, Gelſenkirchen 171.75, Darmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft 194.40, Dresdener Bank—.—, Deutſche Bank 207.30, Tendenzt kußhig. * Berlin, 28. Jan.(Tel.) Fondsbörſe, Kahlen⸗ aktien und Banken ſetzten niedriger ein. Es hexrſchte wenig An⸗ regung. Nur in heimiſchen Fonds war lebhaftex Verkehr Daraufhin beſſerten ſich auch die Werthe des Montanmarktes Laurg erreichten einen Kurs von 200. Heimiſche Banken gedrückt. Ultimogeld 273 0. Privatdiskont 2. — * 5 4. Sette. General⸗Anzeiger Beginn des Schönschreib- Kursus Mannheim, 22. Fanuar. Nieder resdner Bank in Mannheim. Niederlassungen der Dres dner Bank: Dresden—Berlin— London— Hamburg-Altona—Lübeck Bremen— Nürnberg— Fürth— Hannover— Linden— Bückeburg Detmold—Chemnitz—Zwickau—Mannheim. Actienkapital: Roselven: 130,000,000. 34,000,000. Eröffnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Creditgewährung, sowWwie von provisionsfreien Check-Conten. Annahme von Depositengeldern und Spareinlagen(mit und ohne Kündigungsfrist). An- und Verkauf von Werthpapieren, Banknoten und Geldsorten; Einlösung von Coupons, Dividendenscheinen und verloosten Werthpapieren. Baar- Vorschüsse auf Werthpapiere. Ausführung von Börsen-Aufträgen an allen Börsen des In- und Auslands. Discontirung und Einzug von Wechseln, Checks ete. Vermiethung von Tresorfäehern(Safes) unter Selbstverschluss der Miether in unserer feuer- und diebessicheren Stahlkammer.(Separate Räume — Oabinen— zur Verfügung der Miether). 5 Aufbewahrung und Verwaltung von Werthpapieren(offene und geschlessene Depôts); Versicherung verloosbarer Effecten gegen Coursverlust durch unsere eigene Versicherungsabtheilung Ausstellung von Checks, Tratten und Oreditbriefen auf die Verkehrsplätze in allen Welttheilen. Einräumung von Überseeisehen Rembourserediten auf London ete. 14588 werden erbeten 17866 * nur am Buchführ. Unterricht 1⁰ u1., 27. U. kür jedl. Alter u. Beruf.— Honorar 15 ½— 2 bis 3 wöch.„ird rorbetsert. Kurse für 9 Eurge, Auswärtige in kürzerer Zeit: auch brieflich. Herren, Damen(separgt) u. Schül 00, Gebr. Gander.— Dienst., 8. B 2. 0 B2, 10 Mannheim. Jan. v.—5 u.—8. Heffentliche Aufforderung. palmenpaus, Kunststr., O 4, l5 Die Aumeldung zur Stammrolle betreffend. eN Ausrerk auf 10 cigen weich 25 5 5 5 ärpflichtigen, welche bei dem Erſatze äft des Jahres 1902 melde⸗ 2 e e a wogon Geschäftsaufgabe 20 jodem annehmbaren preis pflichtig ſind aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. b) alle früher geborenen Deufſchen, über deren Dienſt⸗ in Palmen, krisch gebunden, Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marinetheil Blumen, Bouquets; 300 Kränze 2. Die Aumeldung erfolgt bei dem Gemeinderath desjenigen Wohnſitz der Eltern geſchehen. 4. Die Aumeldung hat vom 15. Januar bis 1. Februar Zelbst die schlechteste — 5 1. Zur Anmieldung ſind verpflichtet: a) alle Deutſche, welche im Jahre 1902 das 20. Lebens⸗ jahr zurücklegen, alſo im Jahre 1882 geboren ſind; pflicht noch nicht endgültig, durch Ausſchließung, in jeder Grösse; lananwaaren, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur lotzte NMeuheiten, Zambusmöhel, Erſgtzreſerve oder Marine⸗Erſatzreſerve oder durch Holz- u. Korkkübel, Makarts, entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbehörden(aueh perl- u. Blechkränze) Ballsträu 8 ts von der Aumeldung ausdrücklich entbunden oder über Carneval-Artikel. 995 das Jahr 1902 hinaus zurückgeſtellt wucden. Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Auf⸗ HK 7 255 1 n 16 Hat er e Aufenthalt, 9 EIl e 4 Ine Oetffentliche die Aumeldung au dem Orte des Wohnſitzes und beim und Wurzeln ſollen mehr gusgezo d Kranke und 2 1 Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, 5 23 Nen 5 f0 1 f t 0* f oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten der e en een, W e 910505 1 erSüUC ungs⸗ I8 d llll 0 bſnls0 0 grSUC 88 d fal der Eltern! von t der Militärpflichtige bon dem Orte, in dem er ſich nach e 2 zu mielden hat, zeitig abweſend ſo baben die Ideal-Kronen.-.-P. Dr. Bissinger I Dr. Gr-AHF Allern, Vormünder. Lehr⸗, Brod⸗ oder Fabrikherren die ſind der ſchönſte, ſchmerzloſeſte und haltbarſte Zahnerſatz ohne Verpflichtung zur Anmeldung. latten und Haken, von natürlichen Zähnen unterſcheiden. Amtliehe Chemiker für verschiedene staatliche und städtische Behörden f Künſtlicher zu geſchehen; ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vorname e D 1, 3. Mannheim D 1, 3. ee Analyſen aller Art für Bandel, Gewerbe und Induſtrie Uhaltsort, Reſigion, Gewerbe oder Skand und Wohnſi D 5 M 1 u. A. von 15 edag eng Wee 1 ebuts, entist O8 Sr, Chemikalien 1 Nageh asanal 0. 0 at 115 een a 5 8 5 9 üüff 1 Heizwerthbeſtg., Rauchgasanalyſen), Asphalt, Mineral⸗ un ylinderölen, Fetten un achſen, ng ee Forgede den Ahneſdang mäßen 3, 10. 1¹ Heckel'schen Hauss. 0 3, 10. faft. Tülngeniteln und Futterfaffen, Oelkuchen, Trink und Brauchwaſſer, von Specialitäten(Ge⸗ 5. 9 Idie borgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Elektriſche Einrichtung zum Plombiren, ſowie Unter⸗ Un 400 Tagen deſraft)))VUUUTCUVFCCCCCTCTCTTT insbesondere von Wein, ferner von Milch, Mehl, Brob, Butter, Speiſefstten u. Oelen, Chotoladen. Eingehende und sachgemässe Untersuchung von Harn, von Secreten der Harnwege, von Auswurf(bei Lungenkranken), von Blut u. A. 99462 Die Aumeldung der in der Stadt Maunheim wohn⸗ haften Militärpflichtigen erfolgt auf dem Rathhauſe 3u Maunhelnt, 3. 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Geck, 5 ſiffer Karl Boltz und Johanna Brey. Eliſabeth. 15. Berufsfeuerwehrmann Chriſtian Straub und Karoline Hornung. 20. d. Albert Kößler e. S. Albert. 20 5 705 1 15 155 77 M. alt. 15. Poſtbote Gottfr. Ehrbrecht und Karoline Frank. 17. d. Ausläufer Karl Kronmüller e. T. Sofie Kath. Karol. 195 Eliſe 8 Schrei 5 Wilhel 1* 750 5 5 18. Gepäckträger Leonh. Löb und Emilie Schiebenes. 18. d. Schiffer Kaſpar Hanſen e. T. Magd. Marie. 18 0 1 The Zuhe m 10 1 15. Schuhmacher Erich Schmidt und Marg. Stroh. 15. d. Tagl. Georg Frank e. S. Robert. 20. Rudolf S. 5 Mau 8 Gottlieb 1 T. 8 15. Fuhrmann Emil Baier und Kath. Lock. 5 15. d. Aufſeher Aug. Weigel e. T. Anna Auguſta. 90 Sch 5 15 1 85 1 15. Metzger Ludwig Mannheimer und Bertha Gernsheimer. 16. d. Schneider Karl Rexer e. S. Guſtav. e 85 5 Maſch er, 55 5 5 85 e 10 90 1 0 17. d. Bahnarbeiter Frz. Peter Munz e. S. Johann Karl. 8 5 5 8 e. d. Maſchinenmſtrs. Joh. Georg 3. Taglöhner Peter Albert und Johanna Lawitſch. 17. d. Fabrikarb. Chriſt. Schiefer e. T. Katharing. 16. Spengler Karl Walter und Anna Manz. 18. d. Schloſſer Gottl. Friedr. Kühner e. S. Karl Friedr. 20 8 10 85 1— 9 16. Bäckermeiſter Frz. Creuzburg und Eliſabethe Ueberle. 18. d. Schloſſer Karl Friedr. Litſchinger e. T. Klara. 20. 8 rank, e. d. Knopffabrikanten Georg Ramſpeck, 16. Reſerveheizer Frdr. Fauſer und Kath. Neckermann. 18. d. Kutſcher Adolf Loſer e. T. Suf. Eliſabeth. 21. 5 5 1 55 1 Roth 88 J 7 M. alt 16. Poſamentier Chriſtian Kinzer und Henxiette Gritto. 19. d. Schloſſer Chriſt. Theod. Stehmann e. S. Theodor. 21. J ſef. S. d. Fo 5 5 1 5 8 J lt. 16. Kellner Joſ. Mohr und Sofie Hartmann. 19. d. Wagenführer Gottl. Rob. Brandner e. T. Anna Wilhelmine. 91 5 55 5 Joſ. Kar 55 0 alt. 16. Fabrikarb. Wilh. Englert und Karol. Kamer. 19. d. Tagl. Joſef Reichert e. T. Anna Frieder. 21. 55 98 5 5 1. T0 85 15 itt 505 9 5 lt 17. Uhrmacher Heinr. Schwan und Berth. Kaufmann. 20. d. Former Val. Baer e. S. Hermann. 22 55 ed. tſche 1 0 51 N 17. Bahnarbeiter Rud. Kirſchenlohr und Barb. Serr. 20. d. Tagl. Ferd. Jof. Körber e. T. Paul. Eliſabeth. 0 8 0 ee 17. Hilfsarb. Simon Schmitt und Marg. Bender geb. Weyand. 20. d. Briefträger Bened. Graf e. S. Joſ. Wendel. 22. Wilhelmi 172 19 815 9 D 1 5 skh, 4 M. 21 T alt 18. Schutzmann Peter Engelhard und Barb. Moch. 22. d. Schreiner Jakob Rhehy e. T. Emma Thereſia. 21. 5 Karl, S. 5. 90 1 1 18. Krahnenführer Wilhelm Speck und Juliane Winter. 16. d. Handelsm. Heinrich Rothweiler e. T. Roſina Eliſ. 21. Hans Karl, S. d. Schloſſers Karl Berger, 6 M. alt. 18. Schloſſer Friedr. Barth und Anna Weinreiter. 22. d. Fabrikarbeiter Ernſt Lehle e. S. Hans. 18, Viehhdlr. Louis Sternheim und Juſtine Beermann. 22. d. Schreiner Karl Wieland e. T. Sofie Paul. 284 7 7 18. Tagl. Karl Sebert und Gertrud Kobylinski. 19. d. Wagnergeh. Ph. Schwab e. T. Eſe Maria. Skandesregiſter⸗Chronik Maunheim⸗Neckaran. 20. Hafenarb. Auguſt Einloth und Emma Seitz. 8 8 20, Spengler Chriſt. Streb und Frieda Eſſig. Jan.—5 G eſtorb 8 Januar. Verkündete: 20., Schreiner Eduard Müller und Marg. Roll. 15. Emilie Heleng, T. d. Fabrikarb. Friedr. Ant. Eckert, 8 T. alt. 3. Johs. Willmann, Schuhmacher und Cäcilie Eliſe Knop. 20. Tagl. Wilh. Schmidt und Emma Dreſel. 15. Anna, T. d. Schloſſers Konrad Vogel, 11 M. alt. 6. Joh. Jak. Roth, Schloſſer und Roſa Rebel. 21. Fuhrunternehmer Karl Hartmann und Marie Dörzapf. 15. Anna, T. d. Schloſſers Auguſt Hofſtätter, 1 T. 7 St. alt. 14. Georg Vetterolf, Cementarbeiter und Frieda Reinnecker. 21, Reſerveheizer Aug. Betz und Pauline Thorn. 16. Willi Ernſt, S. d. Kaufmanns Franz Schmitt, 8 M. alt. 14. Georg Jakob Ruf, Landw. und Luiſe Roſine Zahn. 16. d. berh. Tüncher Gg. Manngarb. 56 J. 4 M. alt. 15. Joſef Ambros, Fabrikarbeiter und Eliſabethe Löb. Jan. Getraute: 16. Helene, T. d. Eiſendrehers Ferd. Lauer, 1 J. 2 M. alt. 16. Joſef Stauch, Zimmermann und Kath. Wolfarth. 16, Fabrikarb. Franz Hauck mit Eba Michler. 17. Alma Julte, T. d. Wirths Hch. Maher, 1 M. 14 T alt. 16. Poh. Wohlgemuth, Schriftſetzer und Chriſtine Kath. Kilzenberger. 16. Wagenaufſchr. Otto Lutz mit Franziska Sigling. 17. Chriſtina geb. Schweizer, Ehefr. d. Schreiners Joſ. Schork, 28 J. 16. Bäcker Peter Arz jun. mit Anng Weickel. 8 M. alt. Januar. Geborene: 18. Tagl. Adam Bauder mit Mathilde Löchner. 15. d. verh. Fabrikarbeiter Georg Ries, 40 J. alt. 9725 1 18. Kaufmann Carl Bettenheimer mit Ottilte Beauſſancourt. 17. Leopold, S. d. Kaufm. Arno Bildſtein, 2 M. 13 T. alt. 0 0 e e 18. Fabrikarb. Alois Hillenbrand mit Eliſabetha Helfert. 17. d. verh. Schneidermſtr. Eduard Ruf, 38 J. 10 M. alt. 19. d. Maſchinenf. Pet Ritter 8 Joh Paul 0 S. Peter 16. Ingenieur Oskar Illi mit Eugenie Eiſenmann. 18. d. verh. Schmied Franz Reinhard, 43 J. 1 M. alt. 19. d. Wagnermeiſter Anton Schlachter e. T Luiſe 16. Wagenwärtergeh. Jul. Köppler mit Anna Jochim. 17. d. verh. Kaufmann Karl Andreas Moos, 46 J. 8 M. alt. 5 16. Schmied Chriſt. Kühner mit Chriſtiane Keller. 18. Ferdin. Walter, S. d. Magaziniers Otto Michel, 9 M. 16 T. alt. Januar. Geſtorbene: 16. Straßenbahnſchaffner Leonh. Schneider mit Maria Schneider. 18. Ernſt, S. d. Holzarbs. Franz Vollmer, 1 M. alt. 15. Margarethe geb. Pfahl, Ehefr. d. Fabrikarb. Bartholomäus 16. Privatmann Gg. Spahn mit Anng Maria Janda. 18. Franz, S. d. Tagls. Franz Gremm, 1 M. alt. Gärtner, 33 J. 20 T. alt. 16. Feilenhauer Joſ. Wieland mit Agnes Burk. 19. Karl Friedrich, S. d. Tagls. Karl Hennrich, 1 M. 14 T. al: 18. Oskar, S. d. Tagl. Wilhelm Friedel, 4 M. 3 T. alt. 16. Tagl. Joh. Reis mit Eliſe Schäfer. 19. Salinda geb. Bremicker, Ehefr. d. Handelsmanns Joh. Gar⸗9, 18. d. verh. Schuhmacher Michael Haaf, 61 J. 26.alt. . Einkaſſirer Och. Renfer mit Johanna Hofmeiſter. 84 J. 6 M, alt. 18, d. verh, Privatm. Wendelin Meiſel, 73 J. 9 M. alt.