7 * Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. el. A durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Inſerate: 5 Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25 1000 Die Reklame⸗Zeile. 60— +* 1+* 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Jeilung in Maunheim und Amgebung. Telegramm⸗Adreſſe⸗ „Ivurnal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. (Mannheimer Volksblatt.) Redaktion: Nr. Expedition: Nr. Druckerei: Nr. Filiale: Nr Telephon: 377. 218. 341. 815. E 6, 2. Nr. 48. Die Jeſuiten⸗Interpellation (Von unſerem Korreſpondenten.) 54( Berlin, 28. Jan. Die„große Centrumswoche“, auf die man mit Poſaunen⸗ baßen der Reklame zu Köln a. Rh. und an der Spree vorbereitete, hat begonnen: im Reichshauſe wird heute die Interpellation wegen des Ausbleibens unſerer guten Freunde, der Jeſuiten, verhandelt werden und bei der Gelegenheit, ſo ward don der „Germania“ bereits dräuend verkündet, ſoll Graf Bülo w, den man bisher höflich und freundlich umſchwärmte, harte, ganz harte Worte zu hören bekommen. Allein Graf Bülow, den wir ſchon neulich als einen Mann charakteriſirten, der gern mit aller Welt im Frieden lebt, und dem das Harte nun ſchon gar nicht gefällt — Graf Bülow hat es anders beſchloſſen. Plötzlich— man weiß nicht recht, warum— plötzlich iſt er„verhindert“. Als die Cen⸗ trumsſchäflein heute ſchwarzröckig und rundbäuchig in unge⸗ wohnt großer Anzahl in den Saal pilgern, iſt der Sitz des Kanz⸗ lers leer;„nur“ Graf Poſadowsky hält den zweiten Platz beſetzt; außer ihm ſieht man nur noch einen einzigen Regierungs⸗ mann auf der„preußiſchen Seite des Bundesraths“. Das iſt gerade kein Auftact; aber was nachher kommt, iſt nicht viel beſſer. Die ehrenvolle Bürde, die Inter⸗ pellation zu begründen, fiel dem Reichsgerichtsrath Spahn zu, des„berühmten“ Straßburger Profeſſorleins ernſtem Erzeuger. Und Herr Spahn ſenior kann nicht reden; kann gar nicht reden! Wie ein dumpfes Brummen verhallt ſeiner Stimme Klang; nur ſo viel verſteht man zur Noth, daß er das Jeſuitengeſetz„ver⸗ werflich“ und„geradezu widerſinnig“ ſchilt. Dann reckt ſich Graf Poſadowsky empor, um an des Kanzlers Statt eine Erklärung zu verleſen. Sie iſt nicht ſonderlich inhaltreich: das kann man nicht gerade behaupten; ſie iſt ſogar recht nichtsſagend: Wie bei der ungemein wichtigen Frage allerlei Bedenken ent⸗ ſtünden, die zunächſt zu überwinden wären; wie aber die Re⸗ gierungen ſich nun ernſtlich auf ihre geſchätzten Hoſen ſetzen würde und im Laufe dieſes Winters auf alle Fälle die Entſcheidung fallen ſolle. Lautes Lachen im Centrum; ſtille Heiterkeit auf den übrigen Bänken. Und nun eine Neihe kurzer Erklärungen. Conſiſtorialpräſident Stockmann im Namen der freikonſer⸗ vativen sire Reichspartei mit einem runden ſchroffen„Nein“; Herr Blos Namens der Sozialdemokratie mit der Verſicherung, daß ſeine Partei, wo auch immer, Ausnahmegeſetzen widerſtrebe; Herr v. Staudy für die Mehrheit der Deutſch⸗Konſervativen ablehnend, desgleichen Vicepräſtdent Büſing für die National⸗ liberalen; Schrader und Richter mit ihren altbekannten wohlabgetönten Sprüchen und als warmherziger Freund der Geſellſchaft Jeſu allein, Fürſt Ferdinand Radziwill, der greiſe Führer der Polen. Etwas Leben in die Monotonie bringt erſt Herr Dr. Bache m, der mit Kölniſcher Munterkeit und gar nicht höflich wider Kanzler und Bundesrath vom Leder zieht. Schließlich muß aber auch er enden und dann iſt— wenige Minuten vor vier— die ganze Action vorüber. Impoſant fing ſie gerade nicht an, dieſe„große Centrumswoche“. Deutſches Beich. * Ludtvigshafen, 27. Jan.(Die Betriebsrechnun 9 der Pfälziſchen Eiſenbahnen) pro 1901 ſchließt nach der Pf. Ztg. ab mit einem von dem Staate zuzuſchießenden Pafſivreſt von 437,347 Mk. 52 Pfg. Der Bezug der Pfäl⸗ ziſchen Eiſenbahnaktien pro 1901 bleibt demnach auf die garan⸗ kirten Zinſen und Präcipuen beſchränkt, d. h. für die Ludwigs⸗ bahn auf 9, für die Maximiliansbahn auf 5½ und für die Nord⸗ bahnen auf 4 Prozent. Coquelin ainé. Am kommenden Freitag wird der große franzöſiſche Schauſpieler, dem ein Weltruf vorausläuft in unſerem Hoftheater einziehen, um auch hier ſeinem Ruhmeskranz ein Blätt zuzufügen. Allüberall, wo er in Deutſchland auf ſeiner Gaſtſpielreiſe Einkehr hielt, wurde er mit begeiſtertem Beifall und Jubel empfangen und geehrt. Es wird daher wohl unſeren Leſern von Intereſſe ſein, einiges Wenige über dieſen Künſtler zu erfahren. In der vergangenen Woche konnte Conſtant Coquelin, aine, wie er zur Unterſcheidung von ſeinem jüngeren Bruder und ſeinem Sohn näher bezeichnet wird, ſeinen einundfechzigſten Geburtstag begehen. Er iſt, ſo ſchildert ihn ein Bekannter, von kleiner Statur und hat kecht kurze Beinchen, während der Bruſtkaſten ſich weitet, der rund⸗ liche Kopf erſcheint oft leicht vorgebeugt und ſitzt in bedenklicher Nähe der Schultern, das Auge iſt ungemein ausdrucksvoll und der Mund keineswegs unentwickelt. Die Geſichtsmuskeln ſind ſehr beweglich, ſämmtliche Gliedmaßen nicht minder Von ſeiner Vaterſtadt Boulogne ſur mer kam der junge Bäckers⸗ ſohn nach Paris, wo er nach dem erfolgreichen Beſuch des Conſer⸗ batoriums als Neunzehnjähriger im Jahre 1860 zum erſten Mal als Diener in Molisres„Deépit amoureux“ die Bretter betrat, die die Welt bedeuten. Hier zog er bereits durch ſein charakteriſtiſches und humorvolles Spiel die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſein ſchau⸗ ſpieleriſches Talent. Als Mitglied der Comsdie fangaiſe ſchwang er ſich immer mehr in der Gunſt des Publikums und ſeiner Vorgeſetzten empor, ſodaß er ſchon nach drei Jahren zum lebenslänglichen Mit⸗ glied dieſer Bühne befördert wurde. Bis zum Jahr 1866 wirkte er im Hauſe Molisres, das er ſchließlich verließ, weil es ſeiner Kunſt ihm unerträgliche Feſſeln auferlegte. Wie Zabel mit Recht ſagt, waren die„Vorbedingungen ſeiner künſtleriſchen Entwickelung, die ganz von modernem Geiſte getragen iſt und in vollem Widerſpruch ſteht zu dem phraſenhaft deklamatoriſchen Klaſſikerkultus auf fran⸗ +* zöſiſchen Bühnen, ein volles Temperament, das ſich in das Weſen müdlichen Fleiß geben ſeine Schriften, bon denen„Lart et le Mittwoch, 29. Januar 1902. (Abendblatt.) Ausland. Oefterreich⸗Ungarn.(BVertrauenskundgebung für Wolf.) Die in Wien abgehaltene Hauptverſammlung des „Deutſch⸗nationalen Vereins für Oeſterreich“ geſtaltete ſich zu einer begeiſterten Kundgebung des Vertrauens für Wolſ. An der Verſammlung nahmen zahlreiche Vertrauensmänner, Bürger⸗ meiſter und Gemeinderäthe aus der Provinz theil. Der Verein iſt in ſteter Zunahme begriffen und zählt gegenwärtig 10 893 Mitglieder in allen Theilen Oeſterreichs. Ueber Schönerers Trennung von Wolf wurde, wie man der Tgl. Rdſch. berichtet, ſcharf abgeurtheilt und Entſchließungen für Wolf und die„Oſt⸗ deutſche Rundſchau“ angenommen. Wolf wurde unter großem Jubel neuerdings zum Obmann gewählt. Die Ariegslage in Südafrika. Zu oft ſchon ſind Nachrichten über Friedensver⸗ handlungen zwiſchen Buren und Briten aufgetaucht und in nichts zerflattert, als daß man die jüngſten, an Balfours Erklärung anknüpfenden Erörterungen nicht mit Zurück⸗ haltung aufnehmen ſollte. Immerhin iſt es im Zuſammenhang damit zu beachten, daß angeſehene engliſche Blätker die Kriegs⸗ lage ſehr peſſimiſtiſch beurtheilen. So weiſt jetzt die„Weſt⸗ minſter Gazette“ darauf hin, daß die Lage in Südafrika keineswegseineſogünſtige ſei, wie man angenommen habe. Sie ſagt: Das Gebiet, welches wir noch nicht im Beſitz 1 iſt immer noch groß, und es werden noch immer Nieder⸗ agen gemeldet. Die von Brodrick vor drei Monaten aufge⸗ ſtellte Schätzung, nach der noch 10 000 Buren vorhanden ſein ſollten, die durch wöchentliche Gefangennahmen auf Null reduzirt werden würden, hat ſich als irrig erwieſen... Es iſt un⸗ möglich, die im Felde ſtehenden Buren zu einem gegebenen Zeit⸗ punkte als eine ganz beſtimmte Anzahl zu veranſchlagen, denn die Buren haben in der Kapkolonie unglücklicherweiſe ein Feld für ihre Rekrutirungen, welches nicht geſchätzt werden kann, und welches ihnen immer Gelegenheit bietet, ihre Streitkräfte zu er⸗ gänzen. Welches würde nun ihre natürliche Strategie ſein, wenn das Feld für die Rekrutirung wirklich ſo ergiebig iſt, wie ſie be⸗ haupten? Sie würden natürlich beſtrebt ſein, eine möglich ſt kleine Zahl unter den Waffen zu halten, und dieſe Zahl nur groß genug machen, um uns zu zwingen, unſere 11 5 Armee in Südafrika beizubehalten und mit unſeren enormen Auslagen fortzufahren. Mit dieſem Ziel im Auge würden ſie möglichſt wenig offenſiv vorgehen und ihre Mannſchaftsreſerve möglichſt ſchonen. Sie werden wahrſcheinlich annehmen, daß ſie ver⸗ mittels dieſer Methode eine Art Krieg auf unbegrenzte Dauer fortſetzen und dem Ermattungsprozeß, auf den wir bertrauen, Hohn ſprechen zu können. Sie könnten auf dieſe Weiſe auch die Kapkolonie in einem gärenden Zuſtande, wenn nicht gar in Revolution, erhalten. Angeſichts deſſen fragen wir, ob ein der⸗ artiger Widerſtand ſo unwahrſcheinlich erſcheint, daß wir uns erlauben können, ihn vollſtändig unberückſichtigt zu laſſen und uns auf das defenſive Blockhausſyſtem allein zu beſchränken. Dies Syſtem nimmt täglich einen größeren Beſtandtheil unſerer Armee in Anſpruch. Die Privatnachrichten aus der Kapkolonie ſind in den letzten Wochen keineswegs alle zufriedenſtellender Natur geweſen. Die Gefangennahme von Stadtwachen, von denen in den amtlichen Berichten nichts gemeldet wird, iſt in erſter Linie ein nicht zu überſehendes Symptom. Wir können wohl ſagen, daß Alles, was über den Fortſchritt an anderen Orten geſagt wird, richtig iſt, wenn wir aber den Kriegszuſtand in der Kapkolonie nicht loswerden können, iſt es nutzlos, mit Vertrauen einem baldigen Ende des Krieges entgegenzuſehen. ſich von litterariſchen Aufgaben immer höher tragen ließ. Nicht in Corneille und Raeine, ſondern in Molisre fand er den großen dra⸗ matiſchen Dichter, deſſen Geſtalten beſtändig jung bleiben, von allen Nationen verſtanden werden und die Schauſpieler zur höchſten Ent⸗ faltung ihrer Kraft anſpornen.“ Von Molisre, den er in ſeiner ganzen Tiefe zu erfaſſen ver⸗ ſuchte, wandte er ſich auch modernen Dramatikern Frankreichs zu. So hat ſeine Kunſt einer Reihe von Stücken zu längerer Lebensdauer verholfen. Ihm neben Sarah Bernhardt hat Edmond Roſtand zum großen Theil den Siegeszug mit zu danken, den„Cyrano de Bergerac“ nicht nur über des galliſchen Reiches Bühnen, ſondern auch die des Auslandes nahm; brachte doch Coquelin ſchon rein äußerlich die er⸗ forderliche Figur für den alten Sänger des 17. Jahrhunderts mit, der an ſeiner Naſe zu Grunde ging. Der moderne Charakterdarſteller erfreut ſich desſelben erheblichen, etwas aufgeſtülpten Geſichtsvor⸗ ſprunges, wie der alte Raufbold Cyrano. Noch einmal hat Coquelin, während kurzer Zeit der größten franzöſiſchen Bühne angehört, ſonſt ſich aber nicht mehr auf ein feſtes Engagement eingelaſſen, ſondern auf zahlreichen Gaſtſpielreiſen ſeine Kunſt bethätigt, wenn er es nicht vorzog, der ſüßen Ruhe zu pflegen. Nach ſeiner erſten Fahrt durch Europa, die ihn bis Wien führte, begab er ſich im Winter 1888 auf 89 mit der„göttlichen“ Sarah nach Amerika, wo er eine Menge Ehre und klingende Münze einheimſte⸗ Seitdem hat ihn die neue Welt noch einige Male bewundern und be⸗ jubeln dürfen. Nach Deutſchland zu kommen, dagegen ſträubte ſich bisher der patriotiſche Stolz des Gambetta⸗Freundes, dafür hat es ihm, aus ſeinen Mittheilungen zu ſchließen, bei uns jetzt umſo beſſer allen. 1 50 Coquelin vertritt durchaus noch die alte Schule, die Schule Molisres. Hier hat man ihn oft mit Friedrich Haaſe verglichen. Von jeher nahm er es ſehr ernſt mit ſeinem Künſtlerberuf, zu dem er ſich durch eifrige Studien vorbereitete. Zeugniß von ſeinem uner⸗ anderer Menſchen, namentlich in ihre Schwächen und Lächerlichkeiten, und eine beachtenswerthe, ruheloſe Intelligeng, die New⸗Vorker Feſtpläne. Nicht ſeit Admiral Dewey als Sieger von Manila heimkehrte, hat Columbia ſich ſo auf einen feſtlichen Empfang gefreut und gerüſtet, wie in dieſen Tagen der Vorbereitungen für den Beſuch unſeres Prinzadmirals. Andere Fürſten haben vor ihm amerikaniſchen Boden betreten und das begeiſterte Willkommen, das je ihrzr einen um⸗ rauſcht, ward wohl im Jahre 1860 dem nunmehrigen König von Eng⸗ land entboten; aber, ſagte den Vertretern der Preſſe dieſer Tage Mt Lotp, der frühere Rektor der Newyorker Univerſität und nun Bürger⸗ meiſter der Metropole:„Dieſer Empfang ſoll— dafür werden wit Sorge tragen— alle früheren in Schatten ſtellen!“ Und ſo ſcheint es. Seit dem Tage, ſo ſchreibt man dem Lok.⸗Anz. aus Newhork, an dem die Bundesregierung offiziell vom Eintreffen des Prinzen benach⸗ richtigt wurde fehlt defſen Bild in keiner Zeitungsnummer, ja ich habe es ſchon auf den Kiſten der plötzlich aufgetauchten„Prinz Heinrich⸗Tigarren“ gefehen, und es wird die Flaſchen des ſchon annoncirten„Prinz Heinrich⸗Whisky“ zieren. Was mehr kann be⸗ weiſen, daß der preußiſche Pring mit einem Schlage der populärſte Mann Amerikas geworden? Die Schilderungen ſeiner Perſönlichkoit ſind geradezu enthuſtaſtiſch. Ein Blatt ließ mündlich oder tele⸗ graphiſch jeden Marineoffizier, der ihm gelegentlich dienſtlicher Fahrten nahe gekommen war, über des Prinzen Erſcheinung und Auf⸗ treten befragen. Derſelbe hätte auch in der vaterländiſchen Marine nicht aufrichtigere Verehrung finden können als in dieſen Schilde⸗ rungen, die in dem redaktionellen Schlußſatz gipfelten:„Der ritter⸗ lichſte und jovialſte Admival Europas, der allein es verſtand, im fernen Oſten durch den Zauber ſeiner Perſönlichkeit etwas wie inter⸗ Geſelligkeit zu Stande zu bringen“ 8 55 DEs war nach ſolchen Schilderungen wohl kaum noch überraſchend, wohl aber herzerfreuend zu hören, tvie unſere Botſchaft und da Staatsdebartement mit Anliegen der Großſtädte des Inlandes be⸗ ſtürmt wurden, die anfragten, auf welchem Wege ſie den Prinzen ein⸗ laden könnten, als Gaſt in ihren Mauern„the fresdom of the city“ entgegenzunehmen. Dieſe Redewendung bezeichnet eine den aft⸗ amerikaniſchen Brauch: Derjenige, dem„the kreedom“, die Freiheit — wir würden ſagen das Gaſtrecht— einer Stadt dargeboten wird, kann für alle Zeit in derſelben wohnen, fordern obder beanſpruchen, wonach ihm der Sinn ſteht, jedes Haus betreten und ſich dort als bpill⸗ kommener Gaſt betrachten. Zuerſt wird Newyork derart dem Prinzen the freedom of the city anbieten. Die weiteren Empfangspläne werden feſte Form erſt gewinnen, nachdem die Behörden in Waſhington ihr Programm ausgegeben haben. Dieſe haben vorläufig erſt die Herren vom Ehrendienſt und die Namen der Schiffe angegeben, die den Prinzen einholen werden. Dieſe allein aber beweiſen ebenſo wie die Aeußerungen freudiger Genugthuung der höchſten Bundes⸗ beamten, daß die Regierung ebenſo wie die Nation entſchloſſen iſt, ihren hohen Gaſt zu ehren. Neben dem Schlachtſchiff„Illindis“, dem modernſten der amerikaniſchen Marine, mit dem dieſelbe bei den Krönungsfeierlichteiten in England Ehre einzulegen gedenkt, wird der Stolz der Vereinigten Staaten, die„Olympia“, bei deren Namens⸗ nennung noch heute Jankee⸗Augen in Maine wie Californien leuchten, weil ſie Dewey und das Sternenbanner in den Hafen von Manila trug, ihre Flagge grüßend vor der Standarte des königlichen Hauſes ſenken. Die Kreuzer„San Francisco“,„Cincinnati“, das Schulſchiff „Hartford“ und das Kanoneboot„Madeira“ werden das Geſchwader vervollſtändigen. Befehligt wird dieſes von dem zum Ehrendienſt bei dem Prinzen commandirten Admiral Evans. Es iſt wohl be⸗ kannt, daß dieſer unter dem Namen„Pighting Bob“ einer der nationalen Lieblinge Amerikas geworden iſt. Ein Gentlemen, frank und derb, iſt der Admiral der typiſche Seemann, der kein Blatt vor dem Munde und das Herz auf dem rechten Fleck trägt. Wer ihn, der Jedermann ſtets zugänglich, auf dem Deck ſeines Schiffes, die Hände tief in den Taſchen bergraben, in ſtets deutlicher, aber nie zierlicher Redewendung ſeine Meinung kundthun gehört, der war überraſcht, aus ſeiner Feder„A sailor's log bock“,„eines Seemanns Logbuch, im letzten Jahre erſcheinen zu ſehen, in dem er unter Anderem ſeine Erlebniſſe während der Kanalfeier in Kiel ſchildert und namentlich gibt da keiflich dürchdachte Andveiſungen über die Ark, ſofe verſchiedene Dramatiker auszulegen ſeien. Nach ihm darf ſich der Schauſpieler von der Leidenſchaft ſeiner Rolle nicht mit fortreißen laſſen, er darf darin nicht aufgehen, ſondern kühl muß er über Allem ſtehen, ſtets Gefühle ausdrücken können, ohne ſelbſt von dieſen Gefühlen ergriffen zu ſein. Wer Andere durch ſeine Darſtellungskunſt zu Thränen zu rühren oder zum Lachen zu reizen vermag, dabei ſeinerſeits keine Mine verzieht und und thränenlos bleibt, der hat nach ihm die wahre Kunſt erreicht. Während der nachſchaffende Künſtler mit des Dichters Empfindungen vollkommen vertraut ſein muß, um deſſen Geſtalten getreu wiedergeben zu können, hat er ſich ſtets gegenwärtig zu halten daß es ſeine Aufgabe iſt, etwas darzuſtellen, aber nicht im Augenblick es zu erleben. Coquelin iſt vor Allem„ein Meiſter der Konberſation. Sein Plaudern hat einen durchaus perſönlichen Reiz, weil es ein weites Regiſter der Charakteriſtik durchläuft und doch aus den Grenzen der Natürlichkeit niemals heraustritt. Seine Stimme klingt zunächſt matt und bedeckt und man fürchtet, daß ſich mit einem ſolchen ſtumpfen Inſtrumente nicht piel anfangen läßt. Aber man thut dem Künſtler Unrecht, denn er weiß ſein Organ in mannigfacher Weiſe zu moduliren, Kopf⸗ und Bruſttöne, je nachdem er ſie braucht, anzu⸗ ſchlagen, es im Affekt kraftvoll anſchwellen zu laſſen, oder bei leicht hingeworfenen Phraſen bis zum bloßen Hinhauchen der Worte abzu⸗ ſchwächen.“ Tagesneuigkeiten. 255 D Eine diskrete Induſtrie in London. Wenn ein Par dünne Beine hat und bei großen Staatsangelegenheiten in Folge der Kleibergeſetze des Hofes in Kniehoſen erſcheinen muß, ſo handelt er ſowohl patriotiſch wie klug, ſich dazu vorzubereiten und die Natur durch Polſterung zu„ergänzen“. In London iſt ein Mr. Clarkſon der Herrſcher auf dem Gebiete des Ausſtaffirens, und dieſor Herr weiß dieſe diskrete Induſtrie allerhand Ergötzliches auszuplaudern.„Bis comédien“ und„Lart du comédien“(1880) ut nennen ſind. Er! jetzt ſind noch keine Waden zur Krönung baſtollt Oaden b Berichtet, welchen Eind. die Perz iſ Prinzen Heinrich auf ihs gemacht h Reneral, der als Vertreter der Armee, ebenſo wie Admiral Ebaus mft einem größeren Stabe, den Dienſt beim Prinzen berſehen wirß, iſt General Brgo E8, der Kommandirende des Depgxtements des Oſtens, alſo iner der älteſten Offiziere des Heeres. Es iſt zu bedauern, daß ſich die Anweſenheit des Prinzen nur auf eine Dauer von zwei Wochen erſtrechen wird, während welcher alle die Pläne, die der Regierung ünterbreitet werden, unmöglich Berückſichtigung finden können. Ihre Verwirklichung allein würde einen wahren Begriff des warmherzigen Gefühls geben, mit dem die amerikaniſche Nation ihren Gaſt begrüßen will. Neben der Geſell⸗ ſchaft der Bundeshauptſtadt hoffen die Vierhundert Newhorks, den Bruder des deutſchen Kaiſers wie einſt den Prinzen von Wales in ührer Mitte ſehen zu dürfen. Die Stadt Newyork plant ein Gala⸗ bankett und einen Galaball, Chicago rechnet auf einen wenigſtens zweitägigen Beſuch, und die Redakteure von San Francisco erklären ſehr ernſt, daß ihre Stadt bei den heutigen Eiſenbahnverbindungen doch keineswegs als am Ende der Welt gelegen zu betrachten ſei. Der Stadtrath von Philadelphig hat eine in außerordentlicher Sitzung beſchloſſene Einladbung dem deutſchen Botſchafter übermittelt. Gouverneur Francis hat dem letzteren perſönlich aufgewartet und Hofft auf eine Reiſe des Prinzen nach St. Louis. Die Vertreter von Baltimore haben gar ſchon 50 000 Dollars für eine eventuellen Empfang bewilligt und eine Bürger⸗Verſammlung einberufen, um Pläne zu berathen. Dutzende von ähnlichen Beiſpielen ließen ſich anführen, und jede Poſt trägt neue Petitionen nach Waſhington. Die Mehrzahl derſelben wird zweifellos abſchlägig beſchieden werden miiſſen; eins aber geht aus dem Geiſt, der ſie diktirt hat, hervor, daß, wo immer der hohe Beſucher erſcheinen wird, ihn eine Gaſtlich⸗ keit umgeben wird, die auch einen ſo viel gereiſten Prinzen erſtaunen Hikrfte, und es wirkt ſehr amüſant zu hören und zu leſen, wie im Vertrauen darauf Behörden wie Private, denen erklärt wird, daß doch des Prinzen Zeit beſchränkt ſei und daher ihre Wünſche nicht Berückſichtigung finden könnten, ſagen:„Never mind! Es wird ihm ſo gut gefallen, daß er länger bleibt!“ In Newhork und nicht minder in Cincinnati, Baltimore, Phila⸗ delphia und andern Städten mit großer deutſcher Bevölkerung iſt, wie namentlich auch Alles, was deutſch ſpricht, mit Plänen für den Prinzenbeſuch thätig. Sehr hübſch iſt es wohl, daß der deutſche Kriegerbund beabſichtigt, die Beſatzung der„Hohenzollern“ zu be⸗ wirthen, und hofft, daß auch deren Offiziere der Jeier beiwohnen werden. Dann planen die verſchiedenen Geſangvereine, deren einige wie„Arion“ und„Liederkranz“ ſehr angeſehene Geſchäftsleute der Stadt angehören, eine große gemeinſame Serenade, die, wie man Hofft, der Prinz vom Balcon des Waldorf⸗Aſtorig entgegennehmen wird. Die amerikaniſchen Behörden, namentlich der Oberbürger⸗ meiſter Low, haben in liebenswürdigſter Weiſe verſprochen, allen den Wünſchen an etwa Tauſend deutſcher Vereine nach Möglichkeit Berückſichtigung zu ſchenken. Deren Mitglieder aber ſind überzeugt, daß Prinz Heinrich Zeuge einer deutſchen Feier werden wird wie ſie lich in Newyork ſeit dem Winter 1870/71 nicht mehr abgeſpielt hat. Weit erfreulicher als die Großartigkeit der geplanten Feierlich⸗ keiten ſelbſt iſt aber erſt die Thatſache, daß der Amerikaner hofft, ihr Reſfultat werde eine dauernde Freundſchaft zwiſchen zwei großen Nationen ſein. Es ſcheint faſt, als oh Amerika ebenſo zögert, Freund⸗ ſchaften zu ſchließen, wie ſeine Söhne. Auch dieſe ſchließen ſchwer und zögernd nur, obwohl ſehr geſellig, ſich andern Menſchen an. Wen Uber ſchließlich einmal ſolche breite Hand, die während der athletiſchen Uebungen der Univerſitätsjahre ihre ſtählerne Härte gewonnen, die Finger in einem Freundesdruck gequetſcht hat, der weiß von dem Augenblick an daß er auf dieſe Hand in allen Lagen zählen kann. Möglich, daß die Hankees als Nation nicht anders handeln. Aus Stadt und CTand. Maunheim, 29. Januar 1902. Bergleich zwiſchen der Stadtgemeinde und der deutſch⸗holländiſchen Baugeſellſchaft in Düſſeldorf. In dieſer Angelegenheit iſt dem Bürgerausſchuſſe eine Vorlage des Stadtraths zugegangen, in welcher ausgeführt wird: Unterm 27. Juni 1899 bewilligte der Bürgerausſchuß zur Her ⸗ ſtellung von Straßen in der öſtlichen Stadterweiterung die Summe von 2 901990 M. Bei der am 10. Juli 1899 ſtattgehabten Sub⸗ miſſtionstagfahrt hatten folgende Firmen Angebote eingereicht: 1. Philipp Holzmann u. Cie. in Frankfurt a. M. für cirra M. 1 639 742, 2. Grün u. Bilfinger in Mannheim für ca. M. 1 506 390, 3. C. Wunder in Graudenz für ca. M. 1 460 014, 4. Die Deutſch⸗Holländiſche Baugeſellſchaftem b. H. im Düſſeldorf für ca. M. 1 214 760. Die beſonderen Lieferungsbedingungen, auf welche bei dem Ausſchreiben Bezug genommen worden war, enkhielten in Paragr. 10 die Beſtimmung, daß die Entnahme des Füllmaterials außerhalb der Gemarkung Mannheim zu erfolgen habe. Das Angebot der Deutſch⸗Holländiſchen Baugeſellſchaft, die nach dem Ergebniſſe der Submiſſion die Mindeſtfordernde war, entſprach dieſer Vorſchrift inſofern nicht, als es zur Vorausſetzung hatte, daß die Entnahme des Materials auch innerhalb der Gemarkung Mann⸗ heim ſtattfinden dürfe. Die Firma theilte gleichzeitig mit ihrem Angebote noch mit, daß ſie zur Ausſchachtung des Hermsheimer⸗ für den Privatgebrauch fertigen wir dagegen ſo regelmäßig wie Perücken an. In den Ferien iſt der Bedarf beſonders groß(); „die in die Berge, auf die Jagd oder zum Galfſpiel gehen, laſſen ſich mit den kräftigen Beinen berſehen, die— die Natur ihren berſagt hat. Wir brauchen auch viel künſtliche Waden für Diener. Damen lieben es, daß ihre Diener kräftige Beine haben; es gehört mit zu den berufsmäßigen Eigenſchaften eines Dienes und erhöht das Gehalt. Wenn er keine Waden hat und der Arbeitgeber einen Her⸗ kules nicht bezahlen kann, ſo macht eine kleine Summe ihm aus Spindelſchenkeln ſtattliche Beine. Es iſt das ganz leicht, geſchieht aber nicht durch Polſterung, ſondern durch verdickte Strümpfe. Wir nehmen das Maaß des Beins und machen einen paſſenden inneren Strumpf mit Wolleinlagen. Für die Bühne bleibt es natürlich nicht dabei, und ich könnte Beiſpiele erzählen...“ Vor dem Rampen⸗ licht machte der treffliche Mann jedoch Halt; vielleicht weil er meinte, daß dieſes allein ſchon indiskret genug iſt. — Das Athoskloſter in Brand. Der Telegraph meldet von einer großen Feuersbrunſt auf dem Berge Athos, die das große Kloſter des heiligen Paulus mit Ausnahme der Kirche und einer Kapelle in Aſche legte. Das Feuer brach in der Nacht durch einen Eſſenbrand aus, während alle Mönche ſchliefen. In zwei Stunden ſtanden fämmtliche Zellen⸗ und Wirthſchaftsgebäude in Flammen. Es verbrannten zuerſt die Treppen, ſodaß die Mönche ſich an Stricken aus den oberen Stockwerken retten mußten. Der Abt und neun Mönche ſind verbrannt viele, die ſich aus den Fenſtern ſtürzten, ſind verwundet worden. Der eine Glockenthurm iſt ebenfalls zerſtört worden. Den Schaden ſchätzt man auf zwei Millionen Franken. Gerettet wurde auch das Archib mit den goldenen Bullen, die Beſitz⸗ titel der Gebäude und Meierhöfe. Das zerſtörte Kloſter, das ſich in ökonomiſcher Hinſicht ſehr gut ſtand, hat niemals von ſeinem Grund und Boden etwas an die ruſſiſchen Mönche veräußert, und der Umſtand, daß die Treppen ſo ſchnell verbrannten hat den Verdacht aufkommen laſſen, daß Beſtechungen der ruſſiſchen Mönche dem Jeuer nachgeholfen hätten. Das zerſtörte Kloſter liegt auf dem ſüdweſt⸗ lichen Theil des Athos nur in geringer Höhe über dem Meere. Es wird dem von Süden das Cap Umſegelnden ſofort ſichtbar, ſowie habe Außerdem hatte ſie ſich noch ar Bösfeld, Gemarkung Männheim⸗Neckarau in sgſicht ſommen genteinde auf ihrez Matertais g ö werben, Unter 5ig material von 84 Pfg. Arbeiten unentgeltlich zu übernehmen Obwohl dieſes Angebot nicht den der Ausſ reibung zu G gelegten Bedingungen im vollen Umfange entſprach, glaubte der Stadtrath dasſelbe nicht von der Hand weiſen zu dürfen, zumal da es um 245 254 M. hinter dem nächſten niedern Angebot zurückblieb. Um einerſeits die anderen drei Firmen, welche ſich ſtreng an die ausgeſchriebenen Bedingungen gehalten hatten, nicht zu benachthei⸗ ligen, andererſeits aber auch des Vortheils, den das Gebot der Deutſch⸗Holländiſchen Baugeſellſchaft bot, nicht verluſtig zu gehen, beſchloß der Stadtrath, die drei übrigen Konkurrenzfirmen zur Ein⸗ xeichung einer weiteren Offerte aufzufordern, in welcher die Ent⸗ nahmeſtelle für das Füllmaterial auf Mannheimer Gemarkung vor⸗ geſehen war. Hiervon gab man der Deutſch⸗Holländiſchen Baugeſell⸗ ſchaft Nachricht mit dem Anfügen, daß man es ihr anheim ſtelle, mit Rlckſicht auf die zu erwartende Konkurrenz ein weiteres, eventuell billigeres, Angebot einzureichen Zu dem auf 31. Juli 1899 feſtgeſetzten neuen Eröffnungstermin waren neue Angebote nicht eingereicht worden. Der Stadtrath beſchloß daher am 4. Auguſt 1899, die Arbeiten der Deutſch⸗Holländiſchen Baugeſellſchaft m. b. H. in Düſſeldorf auf Grund ihrer Offerte vom 10. Juli 1899 zu übertragen, obwohl dieſe am 1. Auguſt erklel hatte, daß ſie jetzt die Arbeiten nur ungern übernehmen werde. Auf die Mittheilung dieſes Beſchluſſes erklärte die Geſellſchaft, daß ſie die Uebernahme der Arbeiten ablehne, zumal da auch die ihr vom Stadtrath überſandten Vertragsentwürfe nicht den Bedingungen ihres Argebots vom 10. Juli 1899 entſprächen. Am 23. Auguft 1899 wurden der Geſellſchaft daraufhin die nach ihrem Angebote vom 10. Juli 1899 abgeänderten Verträge durch den Gerichtsvoll⸗ zieher zur Unterſchrift und Erfüllung zugeſtellt; die Deutſch⸗Hol⸗ ländiſche Baugeſellſchaft verweigerte jedoch abermals die Unterſchrift, weil nach ihrer Anſicht ein Vertrag zwiſchen der Stadtgeme inde Mannheim und ihr nicht zu Stande gekommen ſei. Der Stadtrath eröffnete hierauf der Geſellſchaft, daß er, falls ſie bei ihrer Weigerung beharre, ſich auf ihre Koſten anderweitig decken werde, und ließ, als die Geſellſchaft der Stadtgemeinde die aber⸗ malige Erklärung zugehen ließ, daß ſie die Erfüllung ihres Gebotes verweigere, die Auffüllungsarbeiten von Neuem öffſentlich aus⸗ ſchreiben. 5 Auf dieſes neue Ausſchreiben hin reichten Gebote ein: 1. Ph. Holgmann u. Cie. in Frankfurt für ca. M. 1 597 002, 2. Grün u. Bilfinger in Mannheim für ca. M. 1 564 960. Die Arbeiten wurden der Firma Grün u. Bilfinger in Mannheim zu den von ihr geſtellten Bedingungen übertragen. Für die Differenz zwiſchen dem Gebote der Firma Grün u. Bil⸗ finger und demjenigen der Deutſch⸗Holländiſchen Baugeſellſchaft machte die Stadtgemeinde Mannheim die letztere haftbar, indem ſie bei Großh. Landgerichte Mannheim Klage gegen die Deutſch⸗Hol⸗ ländiſche Baugeſellſchaft m. b. H. in Düſſeldorf erhob. Das Land⸗ gericht trat der Seitens der Stadt vertretenen Anſicht bei, daß ein Vertrag zwiſchen den Streittheilen zu Stande gerommen und die Beklagte wegen Nichterfüllung des Vertrages ſchadenserſatzpflichtig ſei. Gegen dieſes Urtheil legte die Deutſch⸗Holländiſche Baugeſell⸗ ſchaft Berufung ein. In zweiter Inſtanz wurde der Rechtsſtreit mündlich verhandelt. Zu einem Urtheile kam es aber nicht, da das Oberlandesgericht zu⸗ nächſt die Einleitung von Vergleichsverhandlungen für angezeigt hielt. Nach längeren Verhandlungen wurde dann auf Vorſchlag des Gerichts ein Vergleich geſchloſſen. Die Annahme deſſelben wird Seitens des Stadtraths befürwortet. Der wahre Grund, weßhalb die Beklagte die Ausführung der übernommenen Arbeit verweigerte, iſt wohl darin zu ſuchen, daß ſich ihre Erwartung, das Eigenthum an dem zur Ausſchachtung in Aus⸗ ſicht genommenen Geländes im Hermsheimer Bösfeld, Gemarkung Mannheim⸗Neckarau zu erhalten, nicht erfüllte. Die Beklagte reichte ihre Offerte vom 10. Juli 1899 ein in der beſtimmten Erwartung, daß auch ſeitens der maßgebenden Ober⸗ behörden dem Verkauf des beanſpruchten Geländes nichts in den Weg gelegt werde. Die Oberbehörden waren jedoch nicht geneigt, die Abgabe des Geländes zu bewilligen und die Beklagte war nicht im Stande, das erforderliche Aushub⸗ und Auffüllmaterial anderweitig zu beſchaffen. Dadurch war ihr auch die Erfüllung ihrer Verbindlich⸗ keit nicht mehr möglich. Liegt nun ganz gewiß ein von der Deutſch⸗Holländiſchen Bau⸗ geſellſchaft zu vertretender Fehler darin, daß ſie ſubmittirte, ohne das erforderliche Gelände feſt an der Hand zu haben, ſo darf ſie doch eine gewiſſe Nachficht beanſpruchen, weil ſie als außerbadiſche mit dem binnenländiſchen Behördenorganismus nicht vertraute Geſellſchaft nach der Haltung der Unterbehörden annahm, daß ſie ſo gut wie ſicher die Genehmigung der Oberbehörden zur Ausſchachtung des Herms⸗ heimer Bösfeldes erhalten werde. Durch den Vergleich erhält die Stadt den Betrag von 80 000 M. nebſt 4 Proz. Zinſen vom 1. Oktober 1901 abh.. Odenwald⸗Klub. Trotz des eingetretenen Winterwetters durch⸗ ſtrömen den Klub ſchon Frühlingsahnungen. Nicht nur werden die Mitglieder gebeten, gegen Aushändigung der Mitgliedskarten, die das er in die ſigetiſche Bucht einbiegt. Die Zahl der Mönche beträgt 75—80, die zum größten Theil von den joniſchen Inſeln, haupt⸗ ſächlich von Kephallinia ſtammen. Ein großer Theil der Gebäude war in den letzten fünf Jahren ausgebeſſert oder ganz neu gebaut worden. Die Kirche iſt ein ſtattlicher Bau, der viele Heiligenreliquien in ſilbernen, mit Edelſteinen beſetzten Schreinen und ein großes Stück vom heiligen Holze des Kreuzes enthält. — Eine neue Liga hat ſich in London gebildet, der„humani⸗ täre Verband zum Schutze der Gänſe“... Die neue Liga will die bedauernswerthen Martinsvögel davor bewahrt ſehen, durch gewalt⸗ ſame Ueberfütterung und Nudelung ihre Lebern übernatitrlich wachſen zu machen, damit die Schlecker und Feinſchmecker Gänſeleberpaſteten eſſen können. Dieſes köſtliche„fette Cement“, wie man die Delika⸗ teſſe einmal genannt hat, kam in Paris Anfang der ſechziger Fahre wieder einmal in Mode, und wurde ſelbſt bei den demokratiſchſten Gaſtmählern volksthümlich. Bekanntlich kommen die meiſten und feinſten Paſteten aus Straßburg, von wo angeblich alljährlich für 8 750 000 Francs von ihnen in alle Welt verſchickt worden. Man kann ſich alſo nun den Schrecken der Straßburger Paſtetenfabrikanten denken, als ſie davon hörten, daß die genannte Liga in der vorigen Woche eine mit zahlreichen Unterſchriften bedeckte Petitton an den Lordmayor von London abgeſandt habe, mit der Bitte, von der Speiſe⸗ karte zu dem Feſtmahl für den Prinz und die Prinzeſſin von Wales in Guildhall die tradionelle Gänſeleberpaſtete zu ſtreichen. Der eng⸗ liſche Oberbürgermeiſter brachte aber der„Humanität“ von dieſer Seite nur ein ſehr minimales Verſtändniß entgegen und ließ das ariſtroka tiſche der Gerichte ruhig auf dem„Eßfahrplan“ verbleiben. Man mag mit den beklnagenswerthen dick⸗ und krankgefütterten Straßburger Fettgännſen immerhin Mitgefühl haben, aber ſchließlich liegt doch mehr Humanität darin, daß man der Menſchheit nicht eins ihrer beſten Gerichte zu entziehen unternimmt. — Koſtbare Perlen. Eine in Weſtauſtralien gefundene Perle, deren Werth bis auf 300 000 Mark geſchätzt wird, befindet ſich jetzt auf dem Wege nach England; ſie ſoll zur Krönung König Eduards getragen werden. Die Perle iſt ſehr groß; ſie hat einen prächtigen Glanz und die Form eines Kinderkörperchens ohne Arme. Der In⸗ für die exſte Tour im Touren⸗Programm pro 1902 enthält, den Rieſenbetrag von M..5 pro Jahr flüſſig zu machen, es werden ſchan d März getroffen. lberg, führk 9 das ieſelbe in Hei deri d 8 L der ſchönſte 0 gefündeſte, denn die Sorgen des täglichen Lebens bergeſſen macht allein das Wandern; Erholung bringt die friſche Bergluft Jedem und Geſundung. An 1000 Mitgliedern nahezu zählt jetzt der Odenwaldklub und Tauſende von Mannheimern benützen jedes Jahr ſeine Markirung, Thürme und Hütten. Der Klub iſt populär geworden und daß er es iſt, iſt nicht zum Wenigſten das Ver⸗ dienſt ſeines eifrigen Schriftführers, Herrn Chriſtinger, B 6, 20, der ſchon ſeit 10 Jahren ſich eifrigſt dem Tourismus widmet und der in touriſtiſchen Angelegenheiten gerne jedem Einwohner unſerer Stadt mit Rath zur Seite ſteht. „Fenerio“, Große Karnevalgeſellſchaft in Mannheim. Vor vollſtändig ausverkauftem Hauſe ging geſtern Abend im Habereck die vierte karnevaliſtiſche Sitzung des„Feuerio“ m Szene. Alle waren ſie wieder erſchienen, um Gott Jocus zu huldigen und lange vor Beginn der Sitzung herrſchte die ausgelaſſenſte Stimmung. Der Einzug des Elferraths erfolgte unter Beobachtung der üblichen närriſchen Ceremoniells und eröffnete der erſte Vorſitzende, Herr Emil v. d. Hey d, die Sitzung. Reichlich, überreichlich ſogar waren wieder die Darbietungen, ſowohl in Büttenvorträgen wie Geſangs⸗ ſtücken. Im Krug ließen ſich die Narren Lutz, Hönn, Apfel, Tremle(Karnevalverein Stuttgart), Wühler, Lehmann, Noll, als Coupletiſten die Narren Weinreich, Mauer⸗ meier, Müllex und Criaſch hören. Ferner debutirte und zwar mit gutem Erfolg— das Quartett der Prinzengarde unter der Leitung ſeines Wachtmeiſters Schwendemann zum erſten Male. Auch der Inhalt der Liederbücher(Ausgabe y) bot wieder nur Gutes und hatten die einzelnen Lieder Einheimiſche und Feuerianer zu Verfaſſern. Reicher Beifall lohnte alle Mitwirkenden für ihre Leiſtungen und allen wurden ſeitens des Elferraths hohe närriſche Auszeichnungen zu Theil. Den muſikaliſchen Theil führte die Hauskapelle Hammel zufriedenſtellend aus. Vor Schluß der Sitzung forderte Herr Weinreich, der eifrige Vice⸗Präſident, die Anweſenden zu recht zahlreichem Beſuch mit ihren Damen der am Dienſtag, 4. Februar, im Apollotheater ſtattfindenden großen karne⸗ valiſtiſchen Damen⸗Fremden⸗Sitzung auf, ganz beſonders darauf hinweiſend, daß das Programm des wieder unter der Regie des Herrn Hofſchauſpielers Alex, Kökert ſtehenden Abends großartige Ueber⸗ raſchungen enthalte. Der Vorverkauf der Billete beginnt mit dem heutigen Tage in den durch Inſerate und Plakate bekanntgegebenen Verkaufsſtellen. Von auswärts waren Deputirte der Karneval⸗ vereine in Stuttgart, Heidelberg, München und Worms erſchienen, Alſo darum:„Opium“, Kriſchdjan geh' ann' ſel Aus dem Großherzoagthum. c Friedrichsfeld, 28. Jan. Am letzten Sonntag früh iſt es drei Männern von hier gelungen, den Weckdieb, nach dem ſchon über ein Jahr gefahndet würde, in der Perſon des Landwirths Johann Dehouſt(genannt Neubauer) zu erwiſchen und zwar in dem Moment, als er an der Thür des Albert Ries einen Sack mit Wecken abſchnitt und ſich mit dieſem entfernen wollte. Umſo exfreulicher iſt es, daß dem Diebe endlich das Handwerk gelegt wurde, indem gerade durch ihn auf einige Perſonen der Verdacht fiel, obengenannte Manipulationen vorgenommen zu haben, ſodaß ſie ihre Stellung dabei einbüßten Durch die Hausſuchung, die bei Dehouſt vorgenommen worden iſt, wurde eine Anzahl Weckſäckchen zu Tage gefördert. BC. Karlsruhe, 28. Jan. Das Schwurgericht berurtheilte den Metallarbeiter Auguft Grau von Iſpringen wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode zu 6 Monaten Gefängniß. Grau hatte den 19jährigen Goldarbeiter Otto Schabinger im Streit durch einen Stockhieb ſo ſchwer verletzt, daß er einige Wochen ſpäter ſtarb. .C. Bom Kaiſerſtuhl, 28. Jan. Wie die„Freib. Ztg.“ hört, ſoll die Abſicht beſtehen, das Ried von Waſenweiler bis Riegel mit einer Entwäſſerungsanlage zu verſehen, wodurch die betheiligten Gemeinden einen großen Vortheil hätten, da bisher das Hattfeld vielfach nur ſaures und ſchlechtes Gras brachte. Auch würde dadurch die Zufahrt zu den Waldungen zwiſchen Waſenweiler, Gottenheim und Oberſchaffhauſen ſehr erleichtert. Es handelt ſich bei dem ge⸗ nannten Plan um einen höchſt bedeutſamen Gewinn für eine Reihe von Gemeinden des öſtlichen Kaiſerſtuhls. BC. Bonndorf, 27. Jan. Der erſte andauernde Schnee in dieſem Jahre iſt während der letzten zwei Tage über unſere Höhen niedergegangen; durchſchnittlich liegt er 1 Meter hoch. Die Aus⸗ ſichten für die internationalen Skirennen auf dem Feldberg Endg dieſer Woche haben ſich erheblich gebeſſert. Hfalz, Beſſen und Amgebung. * Mainz, 29. Jan. Vor einigen Tagen wurde der Fahnen⸗ träger des 3. Bat. vom Regt. Nr. 88 im Wallgraben hinter der Kaſerne des Fort Hardenberg todt aufgefunden. Das Militärgericht hat nun eine Unterſuchung eingeleitet, da der begründete Verdacht be⸗ ſteht, daß der Tod des Soldaten nicht durch einen unglücklichen Zufall herbeigeführt worden iſt. Um den betr. Wallgraben befindet ſich eine bruſthohe Abſperrung und iſt es völlig ausgeſchloſſen, daß ohne weiteres Zuthun ein Menſch über dieſe hinabſtürzen kann. Man glaubt, daß der Abgeſtürzte mit einem Andern in Streit gerathen und bei dieſem der Mann in den Wallgraben geſtürzt worden iſt. 0—————ñ..——̃ rr haber einer Perlenfiſcherei beſitzt in London eine ganze Anzahl ſolcher Perlen, die zum Theil grotesk, zum Theil gute Nachahmungen bon Thieren ſind. Er meinte aber:„Die theuerſten Perlen ſind ge⸗ wöhnlich entweder rund, tropfenförmig oder„bouton“. Die exzen⸗ triſchen Formen nennen wir im Handel Mißbildungen. Keine Juwelen ſind wie die Perlen im Preiſe geſtiegen. Eine Perle, die vor 30 Jahren 1600 Mark werth war, bringt heute 16000 Mark. Und die beſten Perlen ſind, wie die Sachverſtändigen glauben, noch nicht geſammelt, da man nicht tiefer als 16 Faden tauchen kann.“ — Giftige Fiſche. In dem hiſtoriſchen Schloſſe Sully(Soiret) empfingen der Graf und die Gräfin de Böthune⸗Sully zahlreiche Gäſte, wie uns aus Paris gemeldet wird. Da wurde zu einem Fiſch⸗ gericht eine Sauce aufgetragen, der einer der für den Anlaß ge⸗ mietheten Köche Arſenik, das zum Vertilgen der Ratten vorhanden war, aus Verſehen beigemiſcht hatte. Die ganze Geſellſchaft wurde unwohl und verlegte ſich, als die Urſache ermittelt war auf Milch⸗ trinken. Nur der Hausherr, ein dreißigjähriger Sportsmann, der die Milch verabſcheut, verſchmähte dieſes Brechmittel und begnügte ſich mit lauem Waſſer. Er allein erlag dem Gifte. Seine Gäſte kamen mit ſchmerzlichen Nachwehen davon. Graf de Bethune⸗Sullh hatte erſt kürzlich die Tochter des Grafen Lacarcelle geheirathet. — Wer wird uns das Geheimniß der Hundeſeele ent⸗ hüllen? fragt Herr von Parville im„Journal de Debats“. Die Fähigkeit, die dieſe Thiere beſitzen, ſich aus weiter Ferne wieder nach ihrer Heimath zurückzufinden, kann man nur damit erklären, da man bei den Hunden das Vorhandenſein eines beſonderen Sinnes annimmt, der allen anderen Thieren verloren gegangen iſt. Unterſtützung ſeiner Theorie erzählt Herr von Parville folgende Ge⸗ ſchichte: Im Jahre 1870 beſaß ich zwei prächtige Jagdhunde. Als die Deutſchen Mszisres und Charleville beſetzten, wimmelte mein Haus von deutſchen Soldaten. Meine Hunde gefielen den Offtizieren, und einer von dieſen nahm bei ſeiner Rücklehr in die Heimath die beiden Thiere mit. Bei Sedan mußte er einen Hund erſchießen, das Thier hätte ihn ſonſt zerriſſen. Der andere Hund wurde bis in das tiefſte Deutſchland gebracht, und ich dachte mit ſtiller Weh⸗ muth an das Thier. Etwa ſechs Monate ſpäter höre ich in der Nacht —;mm—TP!—⁰iÜ 6 Zur 1 1 1 —— 2 „ drei ein ann ent, nitt daß ihn nen ten. iſt, den ung den nen ört, mit gten feld urch eim ge⸗ eihe in hen us⸗ nde en⸗ der be⸗ fall ine en⸗ ine die 8 lanngeim, o Ocratcc. Senrent Anzeimer. 9. Seite. * Todesfall. In Baden⸗Baden iſt die Gattin des ſchwer er⸗ krankten ehemaligen Reichstagspräſidenten Freiherrn v. Buol, eine Außer dem kranken Gatten iſt noch ein Töchterchen von 14 Jahren kin richtiges Spiel nicht entſaltet werden. ſſchichte Schwi eborene Freiin v. Savigny, geſtorben. Sie hat ſich in der Pflege ahres kranken Gatten, von deſſen Seite ſie Tag und Nacht nicht wich, iſo aufgerieben, daß ſie vor ihm aus dem Leben ſcheiden mußte. vorhanden. Sport. *Fußballſport. Das am vergangenen Sonntag ſtattgefundene Verbands⸗Wettſpiel„Union“ contra Fußballgeſellſchaft„1896“ endigte unentſchieden:1 Goal. Durch den heftigen Wind konnte Gerichtszeitung. * Mannheim, 28. Jan.(Strafkammer II.) Vorſitzen⸗ der: Herr Landgerichtsrath Maurer. Vertreter der Gr. Staats⸗ behörde: Herr Ref. Kohler. 1. Unter dem Vorgeben, der Vorarbeiter Martin Bordne be⸗ nöthige das Geld zur Lohnauszahlung, holte der Taglöhner Joh. Erhardt aus Ellwangen bei der Frau des Fuhrunternehmers Ueberrhein zweimal je 10 Mk. und einmal 20 Mk. Ein Zettel mit der Unterſchrift Martin Bordne war gefälſcht und die ganze Ge⸗ del. Das Gericht erkannte auf 4 Monate Gefängniß. 2. Einen kräftigen Brandbrief ſchrieb am 28. Dezember b. J. Buchter aus Arnbach nach Hauſe. Buchter iſt ein querköpfiger Menſch, der deshalb in der Welt nicht vorwärts gekommen iſt, wäh⸗ rend ſeine beiden Brüder in ſehr angenehmer Poſition in Pforzheim leben. Er hat ſich zu ſtark mit Weibern eingelaſſen und iſt auch durch eine unglückliche Ehe nicht bekehrt worden. Sein älterer Bruder hat ihm nach und nach ſchon über 2500 Mark an Unterſtütz⸗ ungen zufließen laſſen. Vor Weihnachten war nun Buchter wieder einmal im Bruch und da ſeine Verwandten ihm in letzter Zeit nichts mehr gewährt hatten, ſchrieb er einen konfuſen Drohbrief nach Hauſe. „Ihr eßt und trinkt über Weihnachten gut,“ ſchrieb er,„und ich muß hungern. Ich werde aber kommen und Euch alle todtſchlagen, ich will Blut ſehen!“ Als er wirklich kam, ließ ihn ſein Bruder, der dem exaltirten Menſchen immerhin böſe Abſichten zutraute, ver⸗ haften. Die Mutter erklärt, ſie habe nicht die mindeſte Angſt gehabt. Der Angeklagte ſelbſt behauptet heute, er habe Zeiten, wo er ſich nicht bewußt ſei, was er thue. Man möge ihn einmal auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſuchen laſſen. Das Gericht gab dieſem An⸗ trage ſtatt. 3. Auf einem Krankenſchein der Ortskrankenkaſſe Mannheim I, den ihm der prakt. Arzt Dr. Marcuſe für die Zeit vom 10.—14. Dezember b. J. ausgeſtellt hatte, änderte der Tüncher. Friedrich Huber aus Heidelberg die Zahl 10 nach Ausradiren in eine 4 um, ſodaß er einige Tage mehr Krankengeld beanſpruchen zu können glaubte. Die Fälſchung wurde ſofort entdeckt. Die Beamten hätten den einfältigen Patron gar nicht angegeigt, Huber war aber dumm⸗ frech genug, ſo lange auf ſeinem Schein zu beſtehen, bis man nicht anders konnte. Auch die heutigen Ausflüchte des Angeklagten ließen eine ganz merkwürdige Verbohrtheit zu Tage treten. Das Gericht erkennt auf eine Gefängnißſtrafe von 3 Monaten, abzüglich 1 Monat der Unterſuchungshaft. Vertheidiger:.⸗A. Dr. Jordan. Theater, Munſt und Wiſſenſchaft. Herr Wilhelm Otto vom Theater des Weſtens in Berlin ſoll gach der Voſſ. Ztg. für das hieſige Hofthegter für drei Jahre ver⸗ pflechtet worden ſein. Uns iſt bisher ſeitens der Intendanz noch keine diesbezügliche Mittheilung zugegangen. In Heidelberg hat ſich nach der„Frkf. Ztg.“ ein„Verein ſtudirender Damen gebildet. Die künſtleriſche Leitung des Trianon⸗Theaters zu Berlin, von der ſich vor Kurzem Otto Julius Bierbaum zurückzog, iſt von den Herren Muſikdirektor Theodor Gerlach und Ober⸗Regiſſeur Max Laurence übernommen worden. Geſchäftsführer der Geſellſchaft an Stelle des ausgeſchtebenen Herrn Julius Kayſer iſt Herr Guſtav Joſephſon. Eine deutſche Akademie. Aus Paris meldet man der„Poſt“: Die„Rebue hebdomadaire“ verſichert, daß Kafſer Wilhelm II. gegen⸗ wärtig den lebhafteſten Wunſch hege, eine deutſche Akademie nach dem Muſter der„Academie frangaiſe“ zu gründen. Profeſſor Mommſen ſoll gelegentlich ſeiner letzten Reiſe nach Paris vom Kaiſer den Auftrag erhalten haben, ſich mit Herrn Gaſton Boiſſter in Ver⸗ bindung zu ſetzen, und nach der Unterhaltung mit dem beſtändigen Sekretär der„Academie frangaiſe“ ſoll dann der berühmte Gelehrte dem Kaiſer ausführliche Mittheilungen über den Geiſt, die Tradi⸗ tionen, das Leben des franzöſiſchen Inſtituts gemacht haben. Der Kaiſer, fügt die erwähnte Revue hinzu, glaubt, daß es in ſeinem Lande genug große Schriftſteller gebe, um ſofort eine Alademie zu bilden, die glänzender wäre, als es die von Richelien in ihren An⸗ fängen war. Eine Richard⸗Wagnerſtraßßez in Paris. Aus Paris kommt die Meldung, dem Stadtrath in Päris liege eine Petition vor, einer Straße den Namen Richard Wagners zu geben. Wie weit der be⸗ Lanntlich in ſeiner Mehrheit nationaliſtiſch geſinnte Pariſer Stadtrath der Petition Folge geben wird, iſt allerdings mehr als zweifelhaft. Nichtsdeſtoweniger gemahnt ſchon die Anregung eigenthümlich, weim man der Schickfale des Meiſters und ſeiner Werke in Paris gedenkt. Tolſtois„Auferſtehung“ iſt dramatiſirt und dem Odéon⸗Thegter in Paris zur Aufführung eingereicht worden. HUuober eine Verſteigerſng japaniſcher Kunſtwerke wird uns aus Paris geſchrieben: Bei dem Kunſthändler Darand⸗Ruel läßt Hayaſchi, der bekannte japauiſche Sammler, die Künſtwerke verſteigern, die man großentheils in der japaniſchen Abtheilung der Weltausſtellung bewundern konnte. Die Bronzen, Elfenbeinſchnitzereien, Lonkarbeiten krugen am erſten Tage 249 000 Franken ein. Aeuee Aachrickten und Felenramme. »Saarbrücken, 28. Januar. Der Schnellzug Paris⸗ Frankfurt lief geſtern auf der Station Forbach mit einem bren⸗ nenden Wagen 2. Klaſſe ein. Die Inſaſſen des Wagens, welche im Hofe meines Hauſes einen Hund heulen... Ich dachte: man könnte wirklich glauben, daß es der eine der beiden Hunde iſt, die die Preußen mir mitgenommen haben. Dieſe Annahme ſchien mir aber ſo abſurd, daß ich ſie zurückwies und weiterſchlafen wollte. Ein noch lauteres und länger andauerndes Bellen trieb mich aber ſchließlich aus dem Bette. Ich beſchloß, in den Hof hinunterzugehen. Kaum hatte ich aber die Thür geöffnet, als mis ein Hund ins Geſicht ſprang, unter Zeichen einer geradezu wahnſinnigen Freude. Es war thatfächlich der Hund, den der Preuße mitgenommen hatte! Was König Eduards III. Krönung koſten wird. Wie der Pariſer„Matin“ ſchreibt, ſchätz eine auf offizielle Angaben bafirte Berechnung die Koſten der Krönung König Eduards VII. auf mehr als 100 Mill. Fr. Mehr als 20 Millionen werden nur für Roben und Koſtüme für die großen Pairs und ihre Gattinnen, für den hohen Adel und die Würdenträger ausgegeben. Ein Kredit von 25 Mill. Fr. iſt für den Empfang aller Könige und Fürſten und aller außerordentlichen Geſandten aus allen Ländern ausgeſetzt Ebenſo find 25 Millionen für die Bankette und Feſtlichkeiten im ganzen Königreich bewilligt. Ob man ſich amüſtren wird? Das weiß [reivertrag, welcher faſt bis zur Unterſchrift fertiggeſtellt in großer Lebensgefahr ſchwebeten, konnten ſämmtlich gerettet werden. * 2* (Privat⸗Telegramme des„General⸗ Anzeigers.“) *Bremen, 29. Jan. Wie„Boesmann's Bureau“ meldet, er⸗ reichte der geſtern Nachmittag von Newyork hier eingetroffene Schnell⸗ dampfer des Nordd, Llohd„Kaiſer Wilhelm der Große“ auf der Fahrt von Cherbourg nach der Weſer eine Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 24,62 Seemeilen in der Stunde, eine Leiſtung, die in der Schifffahrt jetzt einzig daſteht. * Neuſtreliß, 29. Jan. Der Prinz von Wales reiſte heute Vormittag über Köln nach London, wo er morgen Mittag 1 Uhr eintrifft. Am Bahnhof verabſchiedeten ſich die Großherzogin von Mecklenburg⸗Strelitz und das Erbgroß⸗ herzogspaar auf das Herzlichſte von dem Prinzen. ** Die Erklärung Balfours. * London, 29. Jan. Die„Times“ beſpricht gleichfalls die geſtrige Erklärung Balfours im Unterhaus und führt aus, nichts laſſe annehmen, daß die Mittheilung der nieder⸗ ländiſchen Regierung von größerer Bedeutung ſei als andere, nicht autoriſirte Vorſchläge über denſelben Gegenſtand. Die Mittheilung kommt ſelbſtverſtändlich von einer befreundeten Regierung, und zwar von einer Regierung, der wir, wie wir wiederholt deutlich zeigten, geneigt ſind, ſolche Freiheit der Be⸗ wegung bezüglich des ſüdafrikaniſchen Krieges zu geſtatten und welche auf andere auszudehnen, uns nicht in den Sinn kommen würde. Die Antwort, hoffen wir, wird ſowohl klar und feſt wie höflich und ſympathiſch ſein. Zur Lage in China. * Peking, 28. Jan.(Reuter.) Die Geſchäfte der Re⸗ gierung ruhen für einen Monat thatſächlich wegen der Neu⸗ fachrsfeſtlichkeiten. Deshalb wird der Mandſchu⸗ war, nicht früher als nach Neujahr unterzeichnet werden. Ruß⸗ land iſt geneigt, mancherlei Einwendungen Chinas zum Mandſchureivertrag Rechnung zu tragen und legt großen Werth darauf, die Unterzeichnung des Uebereinkommens zwiſchen China und der ruſſiſch⸗chineſiſchen Bank zu ſichern. 2*** 8 Prozeß Herberger. BN. Karlsruhe, 29. Jan. Unter koloſſalem Andrang des Publikums begann heute Vor⸗ mittag 9 Uhr unter dem Vorſitze des Landesgerichtsdirektors Dürr die Verhandlung gegen den Mörder Karl Herberger aus Reins⸗ heim. Die Anklage vertritt Staatsanwalt von Reck. Als Ver⸗ theidiger fungirt Rechtsanwalt Dietz. Der g4jährige Angeklagte ſtammt aus einer Bauernfamilie in Reinsheim, welche ſich nicht in den beſten Vermögensverhältniſſen befindet. Einer ſeiner Brüder iſt Schneidermeiſter in Mannheim,, 2 Brüder und 1 Schweſter des Angeklagten ſind wegen Geiſteskrank⸗ heit in einer Anſtalt untergebracht. Herberger diente im Jahre 1888 beim 2. Badiſchen Grenadierregiment und führte ſich ſo gut, daß er mit 2 Jahren entlaſſen wurde. Ungefähr mit dem 28. Lebens⸗ jahre fing er an, mit dem Strafgericht öfters in Berührung zu kommen. 1893 trat er in die franzöſiſche Fremdenlegion ein und machte als Legionär den Feldzug in Tonkin mit. Nachdem ſeine 5 Jahre Dienſtzeit dafelbſt tbgelaufen waren, kehrte er nach Europa zurück und fand Arbeit im Kanton Brigey(), wo er ſich im All⸗ gemeinen gut führte, aber als ein äußerſt roher Menſch erwies. Dem Angeklagten wird zur Laſt gelegt, am 26. Mat 1900 im Neckarauer Walde bei Mannheim den ürber Georg Gichels⸗ berger von Straßburg, und am 25. Auguſt 1901 in der Nähe von Wieſenthal bei Bruchſal den Bierbrauer Baptiſt Steiner aus Luxemburgermordet zu haben. Ueber beide Mordthaten iſt ſ. Zt. ausführlich in den Blättern berichtet worden. Die Leiche des Eichelsberger fanden Spaziergänger blutüberſtrömt im Neckarauer Walde. Eine Identifizirung des Erſchlagenen war nicht möglich, da jegliche Papiere und andere Anhaltspunkte fehlten. Beide Opfer hatte Herberger auf der Wanderſchaft kennen gelernt und ſie getödtet zu dem Zwecke, ſich in den Beſitz ihrer Legitimationspapiere zu ſetzen. Das zweite Opfer, Steiner, wurde mit dem Geſichte im Salbach liegend, aufgefunden. Die gerichtsärztlichen Unterſuchungen ergaben, daß die Stockſchläge auf den Kopf nicht tödtlich geweſen waren, ſondern daß Steiner erſt im Waſſer den Toß gefunden hatte. Auch bei Steiner konnte man zunächſt keine Anhaltspunkte für die Perſon des Erſchlagenen finden, bis Aufzeichnungen im Taſchenkalender des Ermordeten darauf hinwieſen, daß er der am 5. Septembex 1869 geborene Steiner aus Schamach, Oberamt Biberach, iſt. Die Ent⸗ deckung des Mörders erfolgte nach einer ſehr umfangreichen und ſchwierigen Unterſuchung der beiden Morde durch den hieſigen Poligeikommiſſar Marx und wurde veranlaßz dädurch, daß ſich der Mörder auf Grund der dem Steiner geraubten Legitimationspapiere einen Koffer des Steiner nach ſeinem Arbeitsorte, Scharhof bei Mannheim ſchicken ließ. Hier ſuchte ihn der Poligeikommiſſar auf, wobei Herberger ſich in derartige Wderſprüche bertwckelte, daß er als der That verdächtg noch in derſelben Nacht nach Karlsruhe abgeführt wurde. Erſt am anderen Tage machte Herberger ein Geſtändniß, in welchem er einräumte, die beiden Mordthaten begangen zu haben. Aus ſeinem Geſtändniß geht hervor, daß er mit Gichelsberger im Neckarauer Walde übernachtet hatte, und am andern Morgen, als Eichelsberger ſeine Papiere aus der Taſche zog, dieſen von hinten mit einem Stock und ſpäter mit einem Knüppel auf den Kopf derartig ſchlug, daß Eichelsberger zuſammenbrach. Hierauf eignete er ſich ſofort die Papiere an, und ſchleppte die Leiche in das Gebüſch. Einige Zeit hielt ſich nun Herberger unter dem Namen Eichels⸗ berger in Mannheim auf, wo er oft im Gaſthauſe„Zur weißen Taube“ verkehrte. Dann wurde ihm der Boden zu heiß und er begab ſich auf die Wanderſchaft, wobei er den Bapkiſt Steiner kennen lernte. In der Annahme, daß er auf die Papiere des Eichelsberger nicht mehr ſicher reiſen könne faßte er, wie er ſpäter angab, ganz plötzlich den Entſchluß, ſich auch der Papiere Steiners zu bemächtigen. Dies geſchah in dem Augenblick, als ſich Steiner an der Salbach nieder⸗ bückte, um ſich zu waſchen. In demſelben Moment ſchlug ihm Her⸗ berger mit dem Stock auf den Kopf und warf ihn in das Waſſer. Kurg vor 9 Uhr wurde der Angeklagte von zwei Gendarmen man nicht; aber das eine iſt ſicher. daß man ſehr viel Geld ausaeken ungefeſſelt in die Anklagebark geführt. Derſelbde macht nicht zm Ge⸗ ————— Lingſten den Eindruck eines Verbrechers, ei Blick iſt frei und un⸗ befangen. Nach Vexleſung der Anklage gab Herberger kurz Schilderung ſeines Lebenslaufs. Er erklärte, daß es ſich in beiden Fällen für ihn nur darum gehandelt habe, die Legitimationspapiere ſeiner damaligen Wanderkollegen zu bekommen. Anfangs Auguſt verübte Herberger in Schwetzingen einen Betrug, welcher zur gexicht⸗ lichen Anzeige kam. Dies veranlaßte Herberger, zu verduften. Er wandte ſich zunächſt nach Mannheim und ging dann zu Fuß nach Worms, ſtets im Freien übernachtend. Später kehrte er danm wieder nach Mannheim zurück, wo er ſchließlich auf dem Scharhof Arbeit fand. Auf die Frags des Präſidenten: Wie kamen Sie nur dazu, dieſe beiden Menſchen zu erſchlagen, die Ihnen doch gar nichts gethan hatten, entgegnete der Angeklagte: Er könne nichts Anderes ſagen, als daß es eine unüberlegte Sache war. Mit voller Ueberlegung hätte er die That jedenfalls nicht begangen. Auf die weitere Frage des Präſidenten, ob er keine Scheu empfunden habe, in ſolcher Weiſe mit dem Leben eines Menſchen umzugehen, erklärte ex, daß dies wohl nach der That der Fall geweſen ſei. Kurz nach halb 1 Uhr war die Ein⸗ vernahme des Angeklagten beendet und es wurde in das Zeugenverhör eingetreten. Es ſind 37 Zeugen geladen. eine Deutſcher Reichstag. 31. Sitzung vom 29. Januar. Am Bundesrathstiſche Kommiſſare. Der Präſident eröffnet 1 Uhr 20 Min. die Sitzung und theilt mit, daß Abg. v. Putkammer⸗ Plauth ſein Mandat niedergelegt habe. Auf der Tagesordnung ſteht der Antrag Baſſermann, die verbündeten Regierungen um baldige Vorlegung eines Geſetzentwurfs zu erſuchen, durch welchen beſondere Gerichte für Rechtsſtreitigkeiten auf kaufmänniſche Dienſtverträge eingeführt werden. Baſſermann(natl.) begründet den Antrag und wünſcht die Anwendung folgender Grundſätze: Die beſonderen Gerichte ſind den Gewerbegerichten anzugliedern. Die Gerichte beſtehen aus einem Amtsrichter als Vorſitzenden, je einem Prinzipal und Handlungs⸗ gehilfen als Beiſitzer. Die Beiſitzer werden durch Wahl der Prinzi⸗ pale und Handlungsgehilfen in getrennter Wahlhandlung beſtimmt. Die Wahl iſt unmittelbar und geheim. Das Verfahren iſt ein be⸗ ſchleunigtes, einfaches, mit geringen Koſten verknüpftes. Den Ge⸗ richten ſind Streitigkeiten aus den kaufmänniſchen Dienſtverträgen zu überweiſen. Die Berufung gegen Urtheile dieſes Gerichtes iſt nur zuläſſig, wenn der Werth des Streitgegenſtandes 100 Mark überſteigt. Redner bemerkt gegenüber dem Antrag Raab, welcher die Angliederung an die Gewerbegerichte erſtrebt, daß doch ſelbſt in den Kreiſen des Abgeordneten Raab keineswegs allgemeine Ueber⸗ einſtimmung in dieſem Punkt herrſcht. Redner bittet, den Antrag an eine Kommiſſion von 14 Mitgliedern zu überweiſen, der Weiteres überlaſſen werden könne. Regierungskommiſſar Direktor Caſpari im Reichsamt des Innern erklärt: Es ſchweben ſeit längerer Zeit Verhandlungen zwi⸗ ſchen den betheiligten Reſſorts, welche ſoweit vorgeſchritten ſind, daß Ihnen ein Geſetzentwurf in kurzer Zeit zugeht. Unter dieſen Um⸗ ſtänden dürfte ſich die Ueberweiſung an eine Kommiſſion erübrigen. Hitze(Centr.) glaubt, daß es ſicherer iſt, wenn man den Antrag an eine Kommiſſion berweiſt und dieſer die Entſcheidung überläßt, ob ſie es für zweckmäßig erachtet, den Geſetzentwurf der verbündeten Regierungen abzuwarten, oder ihrerſeits die Initiative zu ergreifen. Augenblicklich erſcheint eine Einzeldiskuſſton über die kaufmänniſchen Schiedsgerichte nicht angebracht. Die Nothwendig⸗ keit und Zweckmäßigkeit ſolcher Gerichte iſt ſchon zu oft von allen Parteien erörtert worden. Ich ſchließe ich dem Antrag auf Ueber⸗ weiſung an eine Kommiſſion an. Roſenow(Soz.) ſpricht ſich für Anſchluß der kaufmänniſchen Schiedsgerichte an die Gewerbegerichte und für die Kommiſſions⸗ berathung aus. 5 5 5 Henne(konſ.) meint, es beſtehen eigentlich ſchon zu viel Sondergerichte, wenn auch die Forderung an ſich berechtigt ſei. Es könne ſeine Partei in Anbetracht der Mittheilung vom Regierungs⸗ tiſche ſich heute noch nicht über die Frage entſcheiden. Sie wünſche Hinaufſetzung der Berufungsſumme. Blell(freiſ. Ver.) wünſcht Angliederung der geforderten Gerichte an die Gewerbegerichte in Form beſonderer Kammern. Der Antrag Baſſermann wird darauf aneine 14gliedrige Kommiſſion überwieſen. Es folgt die erſte Berathung des Antrags Rickert, betr. Abänderung des Wahlgeſetzes für den deutſchen Reichstag, in Verbindung mit dem identiſchen Antrag Gröber und Genoſſen. Verantwortlich für Politik: Chefredaktenr Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Eruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goedecker. für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchd uckerei. (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) * Schwierigkeiten in der Tabakbranche in Baden. In Schwetzingen hat Fabrikant Brodeſſer den Konkurs angezeigt. Die Ueberſchuldung ſoll 65 000 Mark be⸗ tragen. Ein anderes Geſchäft in Schwetzingen bietet den Gläu⸗ bigern 40 Proz. Vorausſichtlich werden noch einige Geſchäfte der Tabakbranche von dem gleichen Schickſal betroffen. Auch in Mannheim ſprach man kürzlich von Schwierigkeiten bei einer hieſigen Tabak⸗Firma, die aber ſo gut wie behoben ſind. Getreide. Manuheim, 28. Januar. Die Stimmung war ruhig, die Forderungen waren unverändert.— Preiſe per Tonne eit Rotterdam: Saxonska Mark 182—135, Sädruſſiſcher Weizen M. 129—141, Kanſas M. 136—137, Redwinter M. 187—138, La Plata M.— feinere Gattung Februar⸗März⸗Abladung M. 288 bis 141, ruſſiſcher Roggen M. 107— 108, Mired⸗Mais M. 000, Donau⸗Mais M. 103, La Plata⸗Mais M. 107, Ruſſtſche Futtergerſte M. 00—102, amerik. Hafer Mk.—, ruſſiſcher Hafer Mk. 127—132, Prima rufſiſcher Hafer M. 184—148. Maunheimer Gſfektenbörſe vom 29. Jan.(Ofſizieller Bericht.) Die Börſe war ruhig und ſind nur kleinere Umſätze zu verzeichnen, welche ſich in den feſt längerer Zeit nicht mehr gehandelten Aktien der Emaillirfabrik Kirrweiler vollzogen und zwar zum Kurſe von 71%. Gutjahr⸗Aktien wie geſtern 115 G.(115.50.), Stamm⸗Aktien 193.50 G. Von Banken notirten: Oberrh. VBank 114., Badiſche Bank 116 B. * Berlin, 29. Jan.(Tel.) Fondsbörſe. Die Börſe er⸗ öffnete in ſämmtlichen Umſatzgebieten in ausgeſprochener Hauſſe⸗ tendenz auf angebliche Friedensvermittlungen der niederländiſchen Regierung. Die allgemein feſte Tendenz übertrug ſich auch auf die zweite Börſenſtunde. Ultimogeld 2½% 90. Pribatdiskont 173 0. Frankfurt a.., 29. Januar. Kreditaktien 207.90, Staats⸗ bahn 144.—, Lombarden 20.40, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 101.10, Gotthardbahn 170.—, Pisconto⸗Commandit 187.80, Laura 202.—, Gelſenkirchen 173.70, Darmſtädter 131.60, Handelsgeſellſchaft 148.40, Dresdener Bank 139.40, Deutſche Bank 210.70, Bochumer 189.—, Northern—.—. Tendenz: feſt. Siegkr. Rosenhain, Junelier, 58zz-Zisf.Kanf. Entzückende Neuheiten in goldenen Uhren, Schieber⸗Retten. — Weitgehendſte Garantie.— 178485 Brillantringe in reizender Auswahl. —— General⸗Anzeiger. dem Tiſfandes- Rrgier der Sladf Mannheim. Mannheim, 29. Januclr. Auszug aus 22. Eduard, S. d. Gypſers Franz Heid, 3 M. 15 T. alt. Jart. Gerfraufe: Jan. Geborene: 355. b 5 Hecht. 8 10 18. Karl Eduard Pfützer, Landwirth mit Suſ. Gle„Käferthal 15. d. Eiſenbohrer Bernh. Baumann e. T. Kath. Makia. 935 Mar 125 e e Veh ung, 9 80 355„ 18. Peter Reis, Maurer mit Eliſabeth Fath, Käf 21. d. Tagl. Aug. Klein e. T. Paula Bertha. 28. 85 0 Sauer, Wwe. d. Zimmermanns Johs. Stephan, 62 J. 18. Maurerpolier, Waldhof mit Anna Margarethg 17. d. Kaufm. Friedr. Rummel e. T. Eliſabeth Maria. Staudt, Weikersheim. 20. d. Wirth Johs. Müller e. T. Sofie Jalobine. 355 Marg, T. D. Fuhrm. Joh. Wilh. Welker, 4 M. 9 T. Alk,„ ain 21. Hermann Mahyer, Poſtaſſiſtent, Mannheim mit Angeling Cappallo, 18. d. Magazinarbeiter Johs. Söhnlein e. S. Alfred. 36. Emma Eliſabetha, F. d. Tagl. Karl Ant. Diebold, 2 J. 7 M. alt Waldhof. 22. d. Schreiner Wilh. Dell e. S. Rud. Joſef. 95 e Geborene: 19. d. Spengler Joſ. Bechtner e. T. Bertha. 24 d. 125 55 19 75 05 9 5 455 5 alt. 17 8 Gipſer Georg Peter Vierheller, Käferthal, e. T. Auna Marg. 21. d. Stukateur Karl Stirmlinger e. S. Leop. Karl Adolf. 24. Eu 95 E 8 5 5 f 9. d. Schreiner Wilhelm Dickler, Käferthal, e. S. Friedrich Wilhelm 22. d. Bureaudiener Jakob Gerſtner e. S. Joh. Gg. 385 5 15 1 0 15„ alt. 11. d. Techniker Friedrich Soyez, Waldhof, e. T. Barbara Katharing, 21, d. Magazinarbeiter Joh. Rheinſchmidt e. S. Joh. Anton. 25. Ir 15 5 80 5 55 5 12. d. Fabrikarbeiter Guſtav Streuber, Waldhof e. T. Luiſe. 18. d. Viectualienhändler Stefan Schad e. T. Frieda Maria. 24 1 5 1 99 00 5 1 50 1 M 12. d. Jagdaufſeher Peter Zimmermann, Waldhof e. S. Ludwig, 17. d. Fabrikarbeiter Paulus Volk e. T. Sofie. 25. l. 55 8 195 6 25 55 5 15 5 5 10 5 15 12. d. Fabrikarbeiter Ernſt Friedrich Wagenknecht, Waldhof, e. T. 0. Mebger Sch. Seig e. S. Mich Robelt 25. 98 5 elene Eliſabeth, T. d. Poſtaſſiſt. Albert Hofheinz, 7 M. 1 91 19. d. Rang. Gottfr. Fürſt e. T. Elſa. 5 I 3 2. d. Taglöhner Joſef Klemmer, Waldhof, e. S. Martin. 24. d. Taglöhner Thomas Leb herk e. S. Joh. Andr. 40 8 5 55 Bender, Ehefr. d. Anwaltsgeh. Edutrd Baureis, 16. d. Landwirth Ottmar Pfanz⸗Sponagel, Käferthal, e. T. Anng een eeene er e, 26. d. led. Kaufm. Jakob Gunzenhäuſer, 41 J. 1 M. alt VVVVVTTT 21. d. Schmied Chriſtian Schweiß e. T. Karol. Eliſabeth. 26, d. led Eſen e Dneer 4 M 1 16. d. Formermeiſter Georg Schmitt, Waldhof, e. T. Margaretha. 22. d. Kaufm. Paul Nagorski e. S. Paul Otto. Cͥͥͥͤ ¾ ↄ 8 e. alt. 16. d. Fabrikarbeiter Johann Leonhard Kayſer, Waldhof, e. S. Karl 21. d. Gypfer Eduard Maier e. S. Karl Otto. Auszug aus dem Skandesamts⸗Regiſter für den Albert. 5 22. d. Schreiner Auguſt Wolf e. T. Erna. Sladttheil Aü 17. d. Spengler Joſef Konſtantin Lacombe, Waldhof, e. T. Paula. 22. d. Schloſſer Jakob Knecht e. T. Johanna. 1 heil Käfer hal⸗Waldhof. 17. d. Tagl. Friedrich Ludwig Gauckel, Waldhof, e. T. Elſa Sophie. 24. d. Schmied Ludw. Fiſcher e. S. Karl Ludwig. Jan. Verkündete: 18. d. Subdirektor Peter Adolf Felix Berg, Waldhof, e. S. Henri 22. d. Viktualienhändler Hch. Aſſenheimer e. T. Alice. 11. Georg Philipp Simiauer, Fabrikarbeiter und Anna Kratzer geb. Paul Felix. 24. d. Baumeiſter Wilh. Fucke⸗Michels e. S. Erich Ludwig Aug. Fritz Scheuermann, Waldhof. 20. d. Dreher Anton Metzger, Waldhof, e. T. Marie. und e. T. Elſa Emilie Emma Jenny. 13. Ad. Schneider, Fabrikarbeiter und Barbara Büttner, Waldhof. 21. d. Schloſſer Johann Sander, Waldhof, e. T. Ling. 25. d. Fabrikarbeiter Lorenz Haub e. S. Karl Lorenz. 13. Aug. Gärtner, Maſchiniſt, Käferthal und Anna Schüler, Eberbach. 21. d. Fabrikarbeiter Georg Gleisner., Waldhof, e. S. Adam. 21. d. Kutſcher Karl Späth e. T. Bertha Kath. 14. Friedrich Groß, Hausdiener, Oberhausbergen und Maria Aloiſta 21. d. Bäckermeiſter Gabriel Sommer, Waldhof, e. S. Chriſtian. 26. d. Gummiarb. Wilh. Mart. Ullrich e. S. Friedr. Karl Wilhelm. Sigl, Waldhof. 22. d. Fabrikarbeiter Johann Philipp Bernhardt, Waldhof, e. S. 25. d. Schmied Auguſtin Ortwein e. S. Karl Joſ. 14. Jakob Schmitt, Fabrikarbeiter und Elifabeth Engelhardt, Waldhof. Johann Philipp. 26. d. Tagl. Anton Martin e. T. Frieda. 15. Hein. Beyer, Maſchinenführer, Waldhof und Wilhelmine Rauden⸗ 23. d. Fabrikarbeiter Friedrich Beßler, Waldhof, e. T. Eliſabeth, 25. d. Schuhmacher Val. Bamberger e. S. Karl. buſch, Neunkirchen. Jan. Geſtorbene: 25. d. Maſchiniſten Friedrich Schroth e. S. Emil Otto. 17. Egidius Greß, Maſchinenführer, Waldhof und Agnes Roſina 14. Anna, T. d. Maurers Joſef Machauer, Waldhof, 8 M. alt. 19. d. Hauptlehrer Herm. Striegel e. T. Emilie Cäcilie. Imhof, Sandhofen. 15. Anna, T. d. Landwirths Samuel Bühler, Käferthal, 2 J. alt. Jan. Geſtor bene: 20. Friedrich Wilhelm Hettinger, Tünchermeiſter und Eliſabeth Hart⸗ 18. Albert Johannes, S. d. Mechanikers Hermann Konzelmann. 22. Karol. geb. Balde, Wwe. d. Feldſchützen Nicol. Hartmann, 71 J. mann, Käferthal. 18. Chriſtian, S. d. Fabrikarbeiters Joſef Zink, Waldhof, 2 J. 11 M 6,M. alt. 6 T. alt. 22. Johann Bernhard Holzach, Photograph und Chriſtine Friederike Schneider Wwe. geb. Böckle, Käferthal. 28. Marg. geb. Arnold, Wwe. d. Maurers Ludw. Stein, 71 J. 8 M. a. Holz⸗Verſteigerung. Im Rathhausfaale zu Lampertheim werden jedesmal von VBorm ttags 9 uhr an verſteigert: 18329 1. Mittwach, den 5. Februar ds. JIs. aus Forſtwartei Wildbahn die Abzählungsnummern bis 594: Scheiter: ERm: 109 Buche, 66 Eiche, 503 Kieſer; Knüppel: Rm: 135 Buche, 121 Eiche, 199 Kiefer, 1 Linde; Reiſig: Wellen: 5190 Buche, 2170 Eiche, 12690 Kiefer, 10 Linde; Stöcke: KRm: 49 Buche, 33 Eſche, 155 Kiefer. 2. Donnerſtag, den 6. Jebruar ds. Is. aus Forſtwartel Heide: 37 Haufen(à 5 Rm) Schichtreiſig zu Bohnenſtangen; ferner Breunholz: die Abzählungsnummern6s bis 456:378 Rm Kieſern⸗Scheiter, 289 Rm Kieſern⸗Knüppel, 11050 Wellen Kiefern⸗Reiſig, 124 Rm Kiefern⸗Stöcke. Lampertheim, den 28. Januar 1902. Großh. Oberförſterei Lampertheim: Dieffenbach. assASSD l 7 2 2 Sverkauf wegen Geschäftsverlegung in Tueceh und BUuRKKIn zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Ernstberger& Mayer Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 30. ds. Mts., Nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich gegen Baarzahlung meiſt⸗ bietend verſteigern: 1 ganz neue Nähmaſchine, Vertikow, Divan, Ausziehtiſch, Mayers Converſations⸗Lexikon, 1 Divan, 1 Chiffonier, Billard, frauz, mit Zubehör, Theke mit Preſſion u. A. 18383 Mannheim, 29. Januar 1902. Baumann, Gerichtsvollzieher, Rheindammſtraße No. 24. 3* nehme die gegen Frau Deutsch gemachte Aus⸗- 17898 E 1, 10. Muster gratis. ſage zurück. 2181 Muster gratls. E 1, 10. Marktstrasse Mk. L20 Damenkopfwaschen, CCCCFFꝙ—ESCA1— Haar- u. mit Fateht 5 ee 4 PSS1C 1— In AFe e eee Untersüchungs-Anskalt und chemische Versuohsstakion wareg ne esee aee ue, gß SPeclell aur Darnen Frau Rosa Ehrler, C 4, 7, 2 Treppen. Auf Wunsch auch ausger dem Hause. und befördert den Haarwuechs. Damenfrisiren aueh ausser dem Hausse im — Abonnement. U2,24 Heinrich Seel. 0 2,24 von Dr. Bissinger u. Dr. Graff Amtliehe Chemiker für verschledene staatliene und städtisehe Behörden Damen- und Herren-Friseur. 15145 D I, 3. Mannheim D I, 3. Kohlen 85 eseereen Analpſen aller Art für Handel, Gewerbe und Induſtrie 64 u. A. von im allen Sorten und ſonſtigen Breunmaterialien in uur 15 1 0 aller Hüttenprobukten, Metallen, Baumaterialen, Kohlen 81 Qualitäten liefert zu billigſten 1 1 105 2 5 Heizwerihbeſtg, Rauchgasanalyſen), Asphalt, Mineral⸗ und Cylinderölen, Fetten und Wa en, ureau Di elephon 99 9* 55 0 5 künſtl. Tüngemitteln und Futterſtoſſen, Oelkuchen, Trink⸗ und Brauchwaſſer, von Spetialitäten(Ge Priedrieh Hager, 5 1 ̃ heimmitteln), von Giften und vergifteten Subſtanzen u. ſ. w. Untersuchungen u. Begutachtung von Nahrungs- u. Genussmitteln insbesondere von Wein, ferner von Milch, Mehl, Brob, Butter, Speiſefetten u. Oelen, Chotolabe ꝛc. Eingehende und sachgemässe Untersuchung von Harn, von Secreten der Harnwege, von Auswurf(bei Lungenkranken), von Blut u. A. 99462 G. G. Mahl — Inhaber Frdr. Bayer& 6g. Bück [N3, 10 Mannheim Telefon 648. Möbel und Decorationen in jeder Stylart, Lager in Holz- und Polstermöbel in gediegener Aus führung. bomplette Musterzimmer zur gefl. Ansicht. Vebernahme ganzer Einrichtungen. 15881 r Unbeschränkte Garantie. 16043 B 6, 22a Kohlenhandlung. M. 667. 0¹ allerbestes Haarwasser. u haben in allen besgeren Friseurgeschäften un Drogerien. Wunderbare Heilerfolge bewirken die modernen phyſikaliſchen Heilfaktoren Glektricitäc, Licht, Waſſer, Maſſage bei: Gicht, Rheumatismus, Aſthma, Iſchins, Verdau⸗ ungsſtörungen, Zuckerkrankheit, Fettſucht, Nieren⸗ und Leberleiden, Blutarmuth, Bleichſucht, Skro⸗ phuloſe, Nervöſe Leiden jeder Art, Flechten, Finnen, Geſichtspickel, offene Beinſchäden, Entzündungen ꝛc. Näheres durch 97851b IHch. Schäfer, P 4. 13 (B. Langen's elektr. Inſtitut). Sprechſt. von Morg. 9 bis Abends 9 Uhr. Sonntags v.—1 Uhr. Proſpect gralis. Rolljalousie- und Flachpult ſind die eleganteſten u. — praktiſchſten Schreib⸗ tiſche, vereinigen Schreibtiſch u. Regiſtra⸗ tur, bilden eine Zierde für jedes Bureau und Herrenzimmer, zu außer⸗ gewöhnl.billigemPreiſen bei 15824 G 3, 19 Daniel Aberle Gü3, 19. Spezialität: Comptoir- und Laden-Einriehtungen. ee eee K c N 1 Grun Miuna Malsom- Hreg Dentistin Nd2, La Mauuheim M 2, ISa. Alelier fli, Cahinbieilkunmde. 17880 Damen und Kinder praæis. F Zupbodeu⸗Gel„Marke Waldhorn“ Beſtes Staubvertilgungsmittel, ſofort trocknend, — OrrodansSOHνU MANNHEIM am Jenbindungshanal. Zel.&G. Sägewerk Aufertigung jeder Art geschnittener Hölzer. Lager von geschnittenem u. rundem Holz. Hobelwerk Fussböden, Lambris, Verkleidungen, Kehlleisten. Thüren-Fabrik Zimmerthüren, fertig und nach Maass. Anfertigung von Hausthüren, Vertüfelungen ete. Kisten-Fabrik. 11872 2 Die darfenlaube beginn inren Jahrgang nüt dem Roman Sefte Oldenroths Kiebe und der ergreifenden 9 9 5 500 Beimb Urg Sommerieele“ Belene Böhlau Tägl. friſch Kehbraten ron.Sopf. emeschlel Und Rücken von 4 Mark an, Magout 40 Fff. Geſlügel u. Fiſche Alle zurückgesgtzte ſfeppiche Portieren z; 8 Gardinen werden zu jedem annehm- baren Preis abgegeben. Speoial- Teppichgeschäft M. Brumlik F I1, 9 Marktstr. F I1, 9. gernchlos erzielt geſunde, ſtaubfreie Räume. e Abonnrmenks auf dir„Garkenlaube“ in Wochen-mummern zum Preis von Rur zu haven mit Gebrauchsanweiſung die Literflaſche zu 2 Mark vierkelfährlich, wir auch in ſährlich 32 Palbheften à 25 pfennig oder in großer Auswahl 18864 1 Mk., größere Poſten nach Uebereinkunft, in der 15140 18 Peften à 50 Pfennig nimmt entgegen und ſendet auf verlangen Probe⸗ Veſſeres ſolldes Mädchen, das J Kn a E 1, 5 Nummern gralia: it Ki Drogerie zum Waldhorn. D 3, l. dan ae denn. e N.„ Brellef. Julius Hermann's Buchhandlung Zu melden Nachmittags von Hypotheken-Gelder nei 6 1 uhr. 2, 24, S. 4 edlict nach Privat⸗ und amtlicher Schätzung, ferner auf 2 Ein braves, flelß Mädchen Kleidermacherin, den an iſite Etablſeniene vurch I ſofort gefuicht. 2183 außer dem Hauſe. 2150 17852 Seckenheimerſty. 14, 4. St. F. Kappes, Agent, T 6, 9. 4a, 12, 8. Siock,