ſch⸗ ge. Artin elin electr, bahn, hr — F. all erger, 18428 — 1 1Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ agufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. * der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telegramm⸗Adreſſe: „Jvurual Maunheim“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. (Mannheimer Volksblatt.) Telephon: Redaktion: Nr. 877. 1 Expedition: Nr. 218. Auswärti Inſerate J 85 4 5— N55 rei: er Nee ee, 2. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2. a * 50. Donnerſtag, 50. Januar 1902.(Abendblatt.) Politiſche Ueberſicht. Mauuheim, 30. Januar 1902. Die Friedensvermittlung, wenn man es ſo nennen will, die die Niederlande in London angeboten haben, ſcheint auf etwas greifbarerer Unterlage zu fußen, als die bisherigen Anregungen, die in dieſem Sinne ge⸗ geben wurden. Vielleicht ſcheint es aber auch nur ſo. Die buren⸗ freundlichen Daily News erlaſſen eine weitläufige Erklärung, woraus hervorgehen ſoll, daß ſie mittelbar Hollands Vorſchläge veranlaßt hätten. Sie beauftragten den Dr. Biſhop, denſelben, der kürzlich die Schadenerſatzanſprüche der Holländer vor der Entſchädigungs⸗Kommiſſion vertrat, die Burengeſandten in Europa auszuforſchen und gegebenenfalls zu bewegen, mittelbar oder unmittelbar an die engliſche Regierung mit Friedensvor⸗ ſchlägen auf der Grundlage der von Lord Roſebery in ſeiner Cheſterfielder Rede niedergelegten Bedingungen heranzutreten. Das Ergebniß der Berathungen der Burengeſandten war deren Annäherung an die holländiſche Regierung. Dem widerſpricht aber die Erklärung der Burengeſandten, die von nichts wiſſen wollen. So bleibt als bemerkenswerthe Thatſache nur das be⸗ ſtehen, daß zum erſten Male eine Regierung der engliſchen Re⸗ gierung ihre guten Dienſte anbietet, wenn auch in ſtark ver⸗ klauſulirter Form. Uebertrieben iſt es natürlich, wenn aus Paris gleich die Meldung verbreitet wird, die Mächte würden ſich dem Schritte der holländiſchen Regierung anſchließen. Was die deutſche Regierung betrifft, ſo läßt ſie bereits halbamtlich verſichern, daß davon nicht die Rede ſein kann, da amtlich von dem Schritte des holländiſchen Premierminiſters keine Mittheilung an ſie gelangt ſei. Selbſtverſtändlich aber würde ſich die Regier⸗ ung freuen, wenn die Verhandlungen zum Erfolg führen ſollten. Im ganzen neigt man auch in dieſen Kreiſen der Annahme zu, daß diesmal die Meldungen über die Anbahnung von Friedens⸗ verhandlungen doch begründeter ſeien als die früheren. Aller⸗ dings hänge Alles von der Frage ab, in weſſen Auftrage der hol⸗ ländiſche Miniſter gehandelt hat. Der ſächſiſche Wahlkreis Döbeln iſt an die Sozialdemokraten mit einer abſoluten Stimmenmehr⸗ heit von 322 Stimmen verloren gegangen. Das Ergebniß wurde ſchon kurz gemeldet. Der nationalliberale Kandidat Dr. Vogel hat bei dieſer Wahl einen Stimmenzuwachs von faſt 200 Stim⸗ men gegenüber dem Wahlgang im Jahre 1898 aufzuweiſen; da⸗ mals erhielt Dr. Lehr 5928, der konſervative Kandidat 5406 Stimmen, die jetzt auf 5340 zurückgingen. In der damaligen Stichwahl ſiegte Dr. Lehr mit 11 925 gegen 10 681 ſozialdemo⸗ kratiſche Stimmen, die nun auf 11 781, alſo um 1100 mehr angewachſen ſind. Für die Kriegsinvaliden. Die einſtimmige Annahme des Antrages auf Einbringung eines Nachtragsetats im Intereſſe der Kriegsinvaliden und Bete⸗ ranen verſpricht auf den andern Faktor der Geſetzgebung die Wirkung zu äußern, daß man ſich ſagt, es ſei nicht möglich, die bisherige Linie des Verhaltens weiter zu halten. Wie in Reichs⸗ tagskreiſen verlautet, finden Verhandlungen zwiſchen den ver⸗ bündeten Regierungen darüber ſtatt, eine höhere Summe als die vorgeſehene zu dem bewußten Zweck in den Etat einzuſtellen. ſah, 8 Emile Fola, ſeine Perſönlichkeit und Bedeutung⸗ Geſtern Abend gab im Mannheimer Dieſterwegverein Herr Hauptlehrer Lacroiz in großen Umriſſen ein Bild von des Fran⸗ zoſen Perſönlichkeit und ſeiner Bedeutung für uns Deutſche. Zola nahm ſich ſchon in jungen Jahren eine Art künſtleriſches Programm vor, das er in theoretiſchen Schriften wie in Romanen auszuarbeiten begann. Ihm ſchwebte es vor, den ganzen Menſchen in einem Cyelus von Romanen zu geben, nicht nur einzelne pfycho⸗ logiſche Momente herauszugreifen, ſondern auch die phyfiologiſche Seite des Lebens voll und ganz klarzulegen. Doch darf man dem Jugendprogramm nicht allzuviel Bedeutung beilegen, iſt es ja ſelbſt einem Richard Wagner nicht gelungen ſein Kunſtwerk vollſtändig in Theorie umzuſetzen. Aus dem Programm ergibt ſich vorab, daß der junge Zola neue Gebiete der Dichtkunſt erobern will, die aus der phyſiologiſchen Betrachtung herauswachſen. Drum gelangt er zur Formel: Das Kunſtwerk iſt ein Stück Natur, geſehen durch ein Tem⸗ perament. Während jedes Werk Goethes ein Bruchſtück einer großen Konfeſſion darſtellt, finden wir von dem bei Zola nichts, ihm der abſeits von der Welt ſeine Welt ſich aufbaute, ſchäumte der Becher des Lebens nicht über wie dem großen Deutſchen. Aber ihn beſeelte eine Zuverſicht, daß ihm auch ferner liegende Gebiete ſich unterwerfen geipürden, und dieſe große Zuverſicht ſchöpfte er aus einer Kraft in ſich, Hedem Vertrauen in ſeine Methode, ſowie aus einer Schwäche, der Enge ſeines eigenen Lebens. Bei dem verhältnißmäßig kleinen Ausſchnitt aus dem wirklichen Leben, den er darbietet, iſt umſomehr die Kühn⸗ heit zu bewundern, mit der er ſeinen Plan auf 20 bis 30 Bände aus⸗ zudehnen unternahm. Auf ſeine Methode baute er alſo, etwas Neues für ein Kunſtwerk wozu ein ganzes Leben gehört, das geſtaltet, während bei der Technik ſie ſtets zum Ziele führt, auch in der Wiſſen⸗ ſchaft mit Vortheil angewandt Die Urzelle des Zolaſſchen Schaffens bildete ſeine erſtaunliche gsgabe, mit der ſich ein ſcharfer Blick für das Typiſche des Einzelfalles verband. Daher wird Stephan im„Germinal“ zum Repräſentanten einer ganzen Klaſſe Deutſchland und die Zuckerprämien. Es wird mehrfach angenommen, Deutſchland habe kein In⸗ tereſſe an der Aufhebung der Zuckerprämien und in Folge deſſen an dem mehr oder minder glücklichen Ausgang der Brüſſeler Zuckerkonferenz. Das gerade Gegentheil iſt richtig. Soweit ſich der Erfolg der gegenwärtigen Kampagne überſchätzen läßt, wird auf eine Höhe der Produktion gerechnet, wie ſie nie zuvor erreicht wurde. Man ſpricht davon, daß es ſich um etwa 22 Millionen Mark handle. Das Zuckerkartell ſucht den Preis ſo hoch wie möglich zu halten. Der Inlandskonſum iſt ein relativ geringer. Um ſo größer iſt der Betrag, der für Ausfuhrprämien aus der Reichskaſſe gezahlt werden muß. Bei der gegenwärtigen Finanz⸗ lage im Reiche wird dieſe Unzuträglichkeit beſonders ſchwer em⸗ pfunden. Welchen Verlauf die Verhandlungen in Brüſſel nehmen werden, iſt augenblicklich nicht zu erkennen. Invaliden⸗ und Altersrenten. Nach der im Reichs⸗Verſicherungsamt angefertigten Zuſammen⸗ ſtellung betrug die Zahl der ſeit dem 1. Januar 1891 bis einſchließ⸗ lich 31. Dezember 1901 von den 31 Verſicherungsanſtalten und den 9 vorhandenen Kaſſeneinrichtungen bewilligten Invaliden⸗ renten 734,251. Davon ſind infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit, Beguges bon Unfallrenten oder aus anderen Gründen weggefallen 247,306, ſodaß am 1. Januar 1902 liefen 486,945(gegen 467,370 am 1. Oktober 1901). Die Zahl der während deſſelben Zeitraums be⸗ willigten Altersrenten betrug 389,971. Davon find infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten oder aus anderen Grün⸗ den weggefallen 210,521, ſodaß am 1. Januar 1902 liefen 179,450 (gegen 181,245 am 1. Oktober 1901). Invalidenrenten gemäß § 16 des Invalidenberſicherungsgeſetzes(Krankenrenten) wurden ſeit dem 1. Januar 1900 bewilligt 14,309. Davon ſind infolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen weggefallen 5609, ſodaß am 1. Januar 1902 liefen 8700 (gegen 8058 am 1. Oktober 1901). Beitragserſtattungen ſind bis zum 31. Dezember 1901 bewilligt:? a) an weibliche Verſicherte, die in die Ehe getreten ſind, 742910(gegen 699,317); b) an verſicherte Perſonen, die durch einen Unfall dauernd erwerbsunfähig im Sinne des Invalidenverſicherungsgeſetzes geworden ſind, 589(gegen 468); e) an die Hinterbliebenen von Verſicherten 164,236(gegen 157,276); alſo zuſammen 907,735(gegen 857,061) bis zum 30. September 1901. Deutſches Reich. * Berlin, 29. Jan.(Die 30. Plenarverſamm⸗ lung des Deutſchen Landwirthſchaftsraths) vom.—8. Februar 1902 wird über folgende Gegenſtände ver⸗ handeln: K. Entwurf eines Zolltarifgeſetzes. Referent: Frei⸗ herr von Soden⸗Frauenhofen. B. Die Bedeutung der landwirth⸗ enen Bebölkerung für die Wehrkraft des Deutſchen Reiches. efetenten: Profeſſor Dr. Sering⸗Berlin, Freiherr von Cetto⸗ Reichertshauſen. O. Die Rückkehr der vom Lande ſtammenden Rekruten nach abſolvirter Dienſtzeit auf das Land. Referenten: Geh. Reg.⸗Rath Reich⸗Meyken, Kammerherr Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Liefer a. d. M. D. Organiſation eines telegra⸗ phiſchen Witterungsdienſtes für die Landwirthſchaft. Referenten: Derektor der deutſchen Seewarte Wirkl. Geh. Admiralitäts⸗Rath Profeſſor Dr. Neumayer⸗Hamburg, Direktor des meteorolo⸗ giſchen Inſtituts Geh. Ober⸗Reg.⸗Rath Dr. von Bezold⸗Berlin. E. Die Ausführung des Reichsgeſetzes betr. die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau vom 3. Juni 1900. Referenten: Landesökonomie⸗ zath von Mendel⸗Steinfels⸗Halle a.., Graf zu Ranzau⸗ Raſtorf. F. Reform der landwirthſchaftlichen Statiſtik: a) Verſchuldung. Referenten: Prinz Georg zu Schönaich⸗Caro⸗ lath⸗Saabor, Freiherr von Cetto⸗Reichertshauſen. b) Beſitz⸗ knechteten Frauen, und Lourdes, Paris, giom ſtellen nicht einzelne Städte dar vielmehr vertritt jede eine Seite der katholiſchen Welt. Aus dieſem Typiſiren erwächſt ſtellenweiſe das großartige Gepräge der Werke, doch behalten die Typen etwas Starres und Steifes, den alten byzantiniſchen Moſaiken vergleichbar. Dadurch, daß das Typiſche manchmal auch vorwärts weiſt, wird es zum Symboliſchen geſteigert, wie z. B. das Wettrennen in Nana die Fieberhitze der Ge⸗ ſellſchaft ſymboliſirt. Neben dieſen Vorzügen aber auch ein großer Mangel— wenig Leben. Ueberall lugt die handwerksmäßige, die gewollte Beobachtung durch, worüber hie und da nur eine mächtige Phantaſie hinwegzutäuſchen vermag, wenn etwa eine Loko⸗ motive zum beſeelten Weſen wird. Einiges blieb unſerm Dichter ganz verſchloſſen zu ſchildern. Um das Bild eines fruchtbaren Gartens er⸗ ſtehen zu laſſen, greift er zum Mittel der trockenen Aufzählung ſchöner und ſeltener Pflanzen. Nach unermüdlichem Fleiß gelingt es ihm ein Gemälde des großen Krieges zu entwerfen, doch fehlt darin der Pulverdampf, wie Bismarck ſagte. Wie ganz anders ſind da Lilien⸗ erons herrliche Kriegsnovellen! Trotzdem wenig eigentliches Leben gebracht wird, ſpringt doch Lebenskraft von dieſen Werken auf uns über und ein Lebensmuth ſteckt darin, den die dumpfe Schwüle, die meiſt über den Büchern lagert, nicht niederkämpfen kann. Etwas von jener wilden Lebensbegeiſterung ſteckt in ihnen, die Max Klinger in ſeiner gewaltigen Radierung„Und dennoch“ zu ſo elementarem Ausdruck bringt. Ein ſtarkes Mitgefühl mit den Armen und Ver⸗ laſſenen zeichnet Zola aus, hat er doch ſelbſt bittere Armuth durch⸗ koſten müſſen. Zu kurz kommt bei ihm die Darſtellung des hellen Bewußtſeins im Menſchen, während die Poeſie der Technik von ihm meiſterhaft gehandhabt wird. Das Geiſtige im Menſchen muß zurück⸗ treten hinter dem Phiſiologiſchen, was man nicht als Gewinn be⸗ zeichnen kann. Zu den großen Seelenkennern die Beides ver⸗ binden, gehört Zola nicht. Seine Perſonen ſind architektoniſch aber nicht organiſch aufgebaut, ſie werden zu nackten Geſtellen herab⸗ gedrückt, an denen die Nachtſeiten des Menſchen uns furchtbar ent⸗ gegengrinſen. Wie die einzelnen Charaktere kalt und ſtarr einander gegenüberſtehen, ſo auch die einzelnen Menſchen; wo er aber in wechſel. Regenfälle und der⸗ dementſprechenden bon Arbeftern, Ble bergiftete Und bergiftende Nang rächk alle ge⸗ Maſſenpfychologie ſich ergehen Jann leiſtet er Großarfiges, wie in der vechſe Referent: Landesökonomierath Winkelmann⸗Haßs Köbbing. C) Bodenpreiſe. Referent: Generalſekretär Dr. Dade⸗ Berlin. G. Eiſenbahntarifweſen. Referent: Domänenrath Rettich⸗Roſtock. Auslaund. Frankreich.(Ein Soldat, der nicht tödten will.) In Beſangon berurtheilte das Kriegsgericht den Artilleriſten Graſſelin zu zwei Jahren Haft, weil er ſich beharrlich geweigert hat, eine Kanone zu laden. Graſſelin diente in Belfort und gewann dort in dem Infanteriſten Delſol einen Anhänger für ſeine religiös⸗humanitären Ideen, die er in der Lektüre von Erckmann⸗Chatrian, Hugo und Tolſtoi geſchöpft hatte. Im Dienſte wurde Delſol zuerſt zum Waffenge⸗ brauch befohlen, und da er ſich weigerte, zu zwei Jahren Haft verurtheilt. Vor Gericht berief er ſich lediglich auf Graſ⸗ ſelin's Lehren. Der Prozeß des letzteren, der am Dienſtag a erregte daher weit mehr Intereſſe. Das Verhör ergab, aß Graſſelin, der in Giromagny bei Belfort geboren iſt, und der nachher in Tavare bei Lyon lebte, der Sohn eines brutalen Bauern und einer melancholiſchen Mutter, in ſeiner Jugend ſich ſelbſt überlaſſen blieb, aber ein eifriger Bücherleſer war. Seine Vorgeſetzten verſuchten alle Mittel, um ihn zur Disziplin zu bewegen. Sie verſprachen ihm nach kurzem Geſchützdienſt Be⸗ ſchäftigung als Krankenpfleger, aber Graſſelin antwortete be⸗ harrlich, was er auch vor Gericht wiederholt hat, daß Chriſtus ge⸗ ſagt habe,„Du ſollſt nicht tödten. Liebet Euch unter einander.“ Der Vorſitzende, Oberſt Chrétien, der mit großer Mäßigung ver⸗ fuhr, fragte hierauf Graſſelin, was er thun würde, wenn Uebel⸗ thäter in das Haus ſeiner Eltern einbrächen und ſie mit dem Tode bedrohten. Er antwortete: Ich würde ſie daran zu verhindern ſuchen, ohne ſie zu tödten oder zu verwunden. Der Oberſt fragte weiter, ob er das mit ſeinem Blick thun zu können glaube, aber darauf konnte der Angeklagte nichts erwidern. Der Irrenarzt, der ihn unterſucht hat, erklärte, er ſei geiſtig völlig geſund. Der als Regierungskommiſſar die Anklage führende Major Recordan machte namentlich geltend, daß Graſſelin, wenn er nicht von ſeinen Ideen laſſen wollte, hätte auswandern ſollen. Die gegenwärtige cage De Wets. ſchildert ein Berichterſtatter der Daily Mail folgendermaßen: „Unſere Colonne iſt ſoeben(21. Januar) nach Heilbron zurück⸗ gekehrt, nachdem wir ſieben Tage um die Stadt Reitz herumge⸗ gangen ſind, wo General De Wet vor einigen Tagen geweſen ſein ſoll. Die Truppen kamen nicht mit einem größern feindlichen Truppenkörper in Berührung, wurden aber häufig beſchoſſen. Die Sachlage iſt, ſoweit De Wet in Betracht kommt, folgende: De Wet bewegt ſich mit einer etwa tauſend Mann ſtarken Ab⸗ theilung beſtändig vorwärts und rückwärts, um den Colonnen zu entgehen, die ſich von vier Seiten gegen ihn bewegen und die in beſtändiger Fühlung mit ſeinen Patrouillen ſind. Seine Be⸗ wegungsfähigkeit iſt durch die Blockhauslinien eingeſchränkt, die von Heilbronn ausgehend durch den Oranjefreiſtaat nach Vrede und nördlich von Frankfurt nach Standerton gehen. Im Süden zieht ſich eine andere Linie von Wimburg nach Oſten, während in allen Richtungen ſich Blockhauslinien mit Geſchwindigkeit aus⸗ dehnen. De Wet iſt durch einen Gürtel ſchwacher Poſten, zwiſchen denen ſich ſtärkere Patrouillen und hier und da kleine Kolonnen beſtändig bewegen, eingeſchloſſen. Oberſt Wilſons Kolonne patrouillirt die Linie von Frankfort ab. Alle Nachrichten ſtimmen darin überein, daß De Wets Pferde trotz der heftigen guten Weidegelegenheit in großen Bergarbeiterverſammlung im„Germinal“. Man kann daher ſeine Werke in zwei Gruppen theilen: erſtens die, in denen indipiduelle Pſychologie vorherrſcht, und ſodann die der Maſſenpſhychologie. In jenen vermag er kein Leben zu geſtalten, ſie können nicht hoch be⸗ werthet werden, wie z. B. der„Traum“, während dieſe groß ge⸗ nannt werden dürfen, ſo„Germinal“,„Der Todtſchläger“ Poetiſche Funde wurden Zola nur ſparſam zu Theil. Inmitten harten, rohen Kampfes im„Germinal“ wird ein feines, ſcheues Gefühl, voll ſchmerz⸗ licher Zurückhaltung bei Stephan und Käthe zart geſchildert— das iſt einer der wenigen echt poetiſchen Epiſoden. Den künſtleriſchen und religiöſen Genius zu zeigen, blieb dieſem Dichter berſagt. Wie wenig ſein Künſtlerroman des Malers Claudius dieſen Namen verdient, betveiſt ein Vergleich mit Feuerbachs„Ein Vermächtniß“. Im All⸗ gemeinen verlangt man mehr von Zola, als er geben kann. Das rührt daher, daß ſeine bewundernswerthe Technik in keinem Verhält⸗ niß zum dichteriſchen Inhalt ſteht. Zola baut von außen her auf, während der echte Dichter von innen heraus ſeine Werke organiſch erſtehen läßt; dem Franzoſen fehlt das geſtaltende Motiv, das der ihm ſonſt vertvandte Ruſſe Tolſtoi beſitzt, Zola vermag nur ein ſinn⸗ loſes Auf⸗ und Abwogen von Kräften zu geben. Für die Geſtaltung einer freien in ſich ruhenden Perſönlichkeit kann dieſer keinen Ertrag liefern, er befreit und erhebt den Menſchen nicht und macht auch das Leben nicht reicher, weil ſein Leben der Welt eigentlich abgewandt war. Darum kann im Allgemeinen der Rath in unſerer haſtenden, ruhelos dahinrollenden Zeit gegeben werden, ſich nicht eifriger mit Zola zu befaſſen, ſondern in der deutſchen Dichtung das zu fuchen, was Goethe in die Worte kleidet: „Höchſtes Glück der Erdenkinder, Iſt doch die Perſönlichkeit.“ Der gehaltvolle Vortrag wurde nur von ſehr wenigen Zuhörern verfolgt, was umſomehr zu bedauern war, weil er ſelbſt ein kleines Kunſtwerk darſtellte— als ſolches vielleicht für Manche zu tief. Gantz beſonders wirkte noch, daß Herr Lacroix faſt ganz frei ſprach und damit bewies wie ſehr ihm durch gründliches Studium der Stoff in Fleiſch und Blut übergegangen ſpar. Auch daß der Redner ſeine 2. Seite. Weneralunzeiger. Mannheim, 30. Januar. ſehr ſchlechtem Zuſtande ſind. Dies iſt wahrſcheinlich eine Folge unſerer beunruhigenden Tattik, die bis jetzt bei allen Kolonnen den Charakter von Nachtmärſchen angenommen hat und den Feind beſtändig in Bewegung hält. Bisher waren die Opera⸗ ttonen gegen De Wet dadurch beeinträchtigt, daß es unmöglich war, ſeine Bewegungen auf ein beſtimmtes Gebiet zu beſchränken. So hatte der Burengeneral ſtets den für ihn ſo nothwendigen Vorzug, über eine reichliche Reſerve an Pferden zu verfügen. Die Sorge für friſche Pferde ſoll der Mann nur De Wet über⸗ laſſen. Ben Viljoen, deſſen die Engländer ſich ſoeben bemächtigt haben, war einige Jahre vor Ausbruch des Krieges als einfacher Polizeibeamter in Roodoport Wei Krügersdorf thätig. In einer Pretorianer Zeitung„Land und Volk“ ließ er, wie man der„Köln. Ztg. berichtet, als entſchiedener Anhänger Jouberts, unter dem Namen Klein⸗Joggom häufig mit geiſtreichem Spott verſetzte politiſche Plaudereien über den Volksraad erſcheinen, nicht immer zur Freude der Herren Volksvertreter. Später begründete er, da er ſich mit der Rolle des politiſchen Kannegießers allein nicht genügen wollte, in Krügersdorp die Zeitung„Ous Volk“ und lebte von da ab nur mehr von dem Extrag ſeiner Felder. Da er wie Keiner in afrikaniſcher Mundart ſo einnehmend zu plaudern wußte, ſtieg ſeine Popularität von Tag zu Tag. Die Bürger wählten ihn zum Feldkornett— als ſolcher focht er bei Dornkop gegen Jame⸗ ſon— und ſpäter zum Kommandanten des freiwilligen Kavallerie⸗ körps, das er ſelbſt begründet hatte. Im Kriege lernte er auch Joubert mäher kennen und nach dem Jameſoneinfall(31 Degember 1895) wurde er ein entſchiedener Anhänger Krügers. Als dann bei den letzten Präſidentenwahlen die Eigenthümer von Ous Volk das Blatt an die Partei von Krügers Gegenkandidaten Schalk⸗Burger ver⸗ kauften, gründete er„De Voortrekker“ und unterſtützte damit kräftig Krügers Kandidatur. Als darauf im Zweiten Volksraad der Abge⸗ ordnete für Johannesburg zurücktrat, wurde Viljoen von der anti⸗ kapitaliſtiſchen Partei als Kandidat aufgeſtellt und gewählt. Im Boltsraad bewährte er ſich als guter Sprecher und Gegner aller Halben Maßregeln. Obwohl er ebenſowenig wie die Andern für den Krieg war, trat er jederzeit entſchieden gegen„das Abbröckeln und Erſchüttern unſeres Preſtiges“ von Seiten Englands und dafür ein, daß die Korreſpondenz mit dem„perftden Joe“ eine kräftige und un⸗ zweideutige Sprache führe. Seine militäriſchen Erfolge ſichern Ben Wiljoen einen Ehrenplatz in der Geſchichte des füdafrikaniſchen Krieges. Zu Anfang des Krieges konnte er ſich wenig hervorthun. Bei dem„Schweineſtechen“ von Elandslaagte(21. Oktober 1899) Alkückte es ihm allein von allen Führern, ſein Kominando ſicher heraus⸗ gubringen. Damals wurde er auch todtgeſagt. Bei der Belagerung von Ladyſmith machten die Engländer keinen Ausfall gegen ſein Lager. Im November 1899 von Joubert nach dem Tugelafluß geſandt, um den Spionskop zu beſetzen, lagerte dort Ben Viljoen bis zum 10. Jan. 1900, ohne daß die Engländer Miene machten, ihn anzugreifen. Da erhielt er den Befehl, den Vaalkrans zu beſetzen, und kaum hatte er den Spionslop verlaſſen, als die Engländer dieſen auch ſtürmten (28.—24. Januar 1900). Am 10. Februar 1900 griffen die Engländer Uuch ſeine Stellung an und zwar mit ſolcher Uebermacht, daß er ſich micht halten konnte. Durch ſeinen perſönlichen Muth rettete er dabei ein Maxim⸗Nordenfeldtgeſchütz aus den Händen der Engländer. Daun mahm er Theil an dem Gefecht bei Pietersheuvel am 27. Februar, zog hierauf nach Van Tondersnek, wo er einen Angriff der natakſchen Frriwilligen abſchlug, und beſetzte ſpäter bei dem allgemeinen Rückzug Laingsnek. Am 28. Mai, im Gefecht am Kllppriver, nahe bei Johannesburg, war er es vor Allen, der die Buren dazu brachte, der engliſchen Uebermacht wieder ſtandguhalten. Am 28. November 1900 focht er bei Rhenofterkop gegen General Paget. Ende Dezember mühm er bei Helvetia einen engliſchen Poften gefangen und exoberte eine Kanone. Um dieſe Zeit ſtand er an der Spitze von 2000 Buren und operirte meiſt im Middelburgdiſtrikt. Im April 1901 entging er einer„Säuberungs“⸗Bewegung der Generale Plumer und Bindon Blood, doch verlor er dabei einige Geſchütze. Im Mai bewegte er ſich am Bethlehemdiftrikt und fiel erfolgreich einen Couvoi der Kolonne Plumers an der nach Sanderton unterwegs war. Im Juni 1901 Briff er die Auſtralier bei Wilmansruſt an, wobei er 200 Gefangene machte und zwei Pompous erbeutete. Der Bruder des Oberſtkom⸗ üermbirenden, Walter Kitchener, verfolgte ihn hierauf, doch wußte Wilioen auch diesmal zu entkommen. Aus Stadt und Land. »Mannheim, 30. Januar 1902. Des Volkes Stimme. Im April 1902 wird der Großherzog Friedrich von Baden ſein fünfzigjähriges Regierungsfubiläum be⸗ gehen. Einen eigenartigen Ausdruck für den Ankaß dieſes Feſtes vernahm ich— ſo erzählt ein Leſer der„Tägl. Roſch.“— kärzlich auf der Bahnſtrecke von Mannheim nach einem Vorort S. Zwei Weiber unterhielten ſich über die Lotterien dieſes Jahres. Die eine meinte, dies Jahr würde einmal mehr geſpielt wegen des Feſtes des Großherzogs. Auf die Frage, was für ein Feſt dies ſei, kam die Antwort:„Im April hot er fünfsig Jahr die Stell inn(e) als Groß⸗ hergog. Wemung als eine perfönkiche Niemanden aufzudrängen verfuchte geugte von der ruhigen, ſachlichen Auffaſſung, die aus dem Vortrag eine Tendengrede zu machen, geſchmackvoll verſchmühte. Das Citat Hätte ich freilich franzöſiſch gewünſcht. Ur. Tagesneuigkeiten. er mit minutenlangem„Trampeln“ empfangen. mit folgenden Worten: Ihren Glückwunſch aus zu der Auszeichnung, die mir zu theil wurde Er dankte darauf Ich danke Ihnen. Bei dieſer Gelegenheit hat Se. Majeſtät mir per⸗ ſönlich den Wunſch übermittelt, meine Friſche und Leiſtungsfähigkeit möchte mir noch lange erhalten bleiben; ja, dieſe Auszeichnung ſoll mir ein Anſporn zu neuem Schaffen ſein. Meine Hauptaufgabe iſt es, aus Ihnen tüchtige Chirurgen zu machen, aber dieſer Aufgabe bin ich nur mit Ihrer Unterſtützung gewachſen. Wenn es alſo möglich iſt, den Wunſch Sr. Majeſtät zu erfüllen, ſo muß ich auch Ihnen getzenüber größere Anſprüche ſtellen und danach ſtreben, daß Sie das Beſtreben einer gegenſeitigen Annäherung, und dieſe mußte ſich —„Deutſchland, Deutſchland über alles“ in Frankreich. an rebus chirurgicis excellentissimi ſeien!“ Bei dem Pariſer Feſtmahl zum Geburtstag des deutſchen Kaiſers reignete ſich, wie man der Voſſ. Ztg. aus Paris ſchreibt, ein kleiner wiſchenfall, den die wenigſten bemerkten. Die von dem Fürſten Radolin ausgebrachten, mit großer Begeiſterung aufgenommenen Trinkſprüche auf den Präſidenten der Republik und den Kaiſer wurden von der Marſeillaiſe und dem„Heil Dir im Siegerkrantz“ begleitet. Als Herr Eckardt eine launige vaterländiſche Anſprache hielt, ſtimmte die Verſammlunge„Deutſchland, Deutſchland über alles“ an. Die Mufiker horchten eldef— dies war nicht im Programm, ſie hatten die Noten nicht. Afsk' ſehr bald fielen ſie von ſelbſt ein, der Dirigent ſchwang den Tak“gock, alle kannten das Stück und ſpielten es ohne Notenblatt⸗—Wie das kam? Alle Pariſer, ja alle Franzoſen können die Weiſe auswendig, dn nach ihr jeden Sonntag das Pan⸗ tum ergo Sacramentum beim Sten geſungen wird. Urſprünglich wurde ſie bekanntlich von Haydn uf die öſterreichiſche National⸗ hymmne„Gott erhalte Franz den Ka er“ gedichtet. — Ein franzöſiſcher Beſuch beim Kaiſer. Bekanntlich liebt „Sie drücken mir nach ſtudentiſcher Sitte 4 es der Kdaiſer, Auslönder von herborragenderer Bedeukung zu ſich * Auszeichnung. Zimmermeiſter Karl Meinhard in Mann⸗ heim wurde vom deutſchen Kaiſer die Rothe Kreuz⸗Mebaille verliehen. Herr Meinhard iſt Obmann der Mannheimer Sanitätskolonne. * Verkauf ſtüdtiſchen Geländes an der Friedrichſtraße in Neckarau. In Folge Feſtſetzung einer neuen Baufluchtlinie für die Friedrich⸗ ſtraße in Neckarau iſt ein Streifen Straßengelände für die Be⸗ bauung frei geworden, und von den nachſtehend genannten Beſitzern überbaut werden, ſo daß dieſelben das Gelände nunmehr nachträglich käuflich zu erwerben haben: 1. Weidner Valentin, Landwirth, Weidner Georg Philipp, und Weidner Suſanna Albert ne: a) zu Grundſtück Nr. 608 1,17 Omtr., b) zu Grundſtück Nr. 6083 1,36 Omtr., 2. Koch Friedrich, Schmied, zu Grundſtück Nr. 609 2,85 Omtr., 3. Schandin Foſef, Kaſſengehilfe, zu Grunoſeck Nr. 610 3,80 Omtr. Der Stadtrath hat den Preis des Geländes auf M. 8 pro Qmtr. feſtgeſetzt und die obengenannten Angrenzer ſind bereit, dieſen Preis zu bezahlen. Der Stadtrath erſucht den Bürgerausſchuß um ſeine Zuſtimmung. * Eine Charakteriſtik des Frh. Karl von Drais. Varnhagen von Enſe, der von 1816—1819 als preußiſcher Geſchäftsträger am bad. Hofe lebte, gibt, wie wir in der Februarnummer der Mannheimer Geſchichtsblätter leſen, im.Bande ſeiner, Denkwürdigkeiten“, der be⸗ kanntlich eine äußerſt wichtige Quelle der badiſchen Geſchichte in dieſen Jahren bildet, folgende Charakteriſtik des Erfinders der Draiſine (IX, S. 546., das Jahr 1819 in Karlsruhe betr.):„.. Ein Jagd⸗ junker von Drais trug in anderer Weiſe zur Unterhaltung der Ge⸗ ſellſchaft beti; ſein Vater war ein hoher Beamter in Mannheim, der eine Geſchichte der Regierung des alten Markgrafen Karl Friedrich geſchrieben hatte; der Sohn aber galt für ein Genie an Wiſſen und Erfindungsgeiſt. Schon im Wiener Kongreß war er in einem Wagen gefahren, der ohne Pferde durch die Füße der Dreinſitzenden in Bewegung geſetzt wurde, ſpäter hatte er die nach ihm benannte Draiſine erfunden, ein Rädergeſtell, auf dem man gleich ſaß und lief, ein zweckloſes, lächerliches Ding, das viel Geſpötte veranlaßte. Dann war er in Braſilien geweſen und kramte kleine Vögel und andere Naturmerkwürdigkeiten aus; jetzt aber legte er ſich aufs Deklamiren und leiſtete darin Unglaubliches; daß der Beifall, den er erntete, nur eine Verhöhnung war, merkte er niemals. Er war bei allen ſeinen Kenntniſſen und Erfindungen, was man in Berlin einen Dämel nennt, ein Halbnarr, der immer etwas vorhatte und betrieb. Die Geſellſchaft ergötzte ſich an ſolchem thörichten Weſen, das mir aber unausſtehlich war, wie alles Hänſeln und Foppen untergeord⸗ neter und ſchwacher Perſonen * Aus der Gewerbegerichtsſitzung vom 28. Januar. Anton Heid IVaus Plankſtadt war ſeit Mai v. J. bei der Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie Rheinau in Rheinau gegen einen Taglohn bon 2 M. 80 Pf. als Taglöhner beſchäftigt. Nach der Arbeitsordnung der genannten Geſellſchaft konnte das Arbeitsverhältniß nur unter Einhaltung einer 14tägigen Friſt gelöſt werden. Am 18. Jaruar J. Is. war dem Heid der Auftrag ertheilt worden, Kohlen zu trans⸗ portiren. Ex war durchaus nicht zu bewegen, dieſen Auftrag zu voll⸗ ziehen, wenn er nicht für ſeine Thätigkeit 3 M. 50 Pf. pro Tag— alſo 70 Pf. mehr pro Tag— erhalte. Hierauf ließ ſich ſeine Arbeit⸗ geberin nicht ein. Heid behauptet, er ſei auf ſeine Weigerung hin, Kohlen um den Lohn von 2 M. 80 Pf. zu transportiren, entlaſſen worden und verlangt nunmehr von der Beklagten eine Lohnentſcha⸗ digung von 38 M. 88 Pf. wegen vertragswidriger Entlaſſung. Der beklagte Vertreter beſtritt in der heutigen Verhandlung, daß der Kläger am 18. Januar l. Is. entlaſſen worden ſei. Der Kläger habe vielmehr, als er geſehen habe, daß er mit ſeinem Anſpruch auf höheren Lahn nicht durchdringe, verlangt, daß man ihm ſeine Stunden herausſchreibe, was geſchehen ſei. 28 Pf., welche der Kläger an rück⸗ ſtändigem Lohne verlangte, wurden von der Beklagten ſofort al⸗ erkannt, Das Gericht hielt den Anſpruch des Klägers auch dann für unbegründet, wenn er am 18. cr. thatſächlich entlaſſen wurde. Auf Grund der beharrlichen Weigerung des Klägers, Kohlen zu transportiren, wäre die Beklagte berechtigt geweſen(Paragr. 123, Ziff. 3 Getw.⸗O.) den Kläger ohne Aufkündigung zu entlaſſen, Der Kläger war in keiner Weiſe befugt, die Exfüllung ſeiner Verpflich⸗ tungen davon abhängig zu machen, daß die Beklagte ihm für die Arbeiten, die in den Kreis der von ihm zu erxledigenden fielen, ohne Weiteres einen höheren Lohn bezahle. Es konnte daher davon ab⸗ geſehen werden, durch Einvernahme von Zeugen noch feſtzuſtellen, oh der Kläger in der That wie er behauptet— entlaſſen wurde. Man exließ deßhalb Urtheil: Die Beklagte wird verurtheilt, an den Kläger 28 Pf. zu bezahlen. Mit der Mehrforderung wird der Kläger unter Verfällung in die Koſten des Rechtsſtreits abgewieſen. * Silberne Hochzeit. Der Bahnaſſiſtent Johannes Flatter begeht am 8. Februar mit ſeiner Ehefrau Auguſte geborene Werdling das Feſt der Silbernen Hochzeit. * Mannheimer Alterthumsverein. Im Vereinsabend am nächſten Montag wird ein auswärtiges Mitglied, der als Alterthumsforſcher wohlbekannte Herr Dr. Wilſer⸗Heidelberg, über die Steinbild⸗ werke der alten Peterskirche in Metz vortragen Dieſe Kirche, dre in der ehemaligen Citadelle gelegen iſt, geht in ihren älteſten Beſtand⸗ theilen ins 7. Jahrhundert zurück und gehört alſo neben einigen Trierer und Költier Kirchen zu den älteſten in deutſchen Landen. Wie wir hören, wird der Herr Vortragende unter Vorlegung ge⸗ eigneten Anſchauungsmaterials den intereſſanten Nachweis führen, mwiefern die an der Kirche in Erſcheinung tretende merowingiſche Kunſtweiſe für die Entwicklung der deutſchen Baukunſt im ſogen. romaniſchen Stil von Bedeutung geweſen iſt.— Ferner wird Herr heranzuziehen und ihre Urtheile über deutſche Einrichtungen und Ver⸗ hältniſſe zu prüfen. So wurde auch der franzöſiſche Schriftſteller und Capitän Jules de Cuverpille, welcher Direktor der bekannten fran⸗ zöfiſchen Revne Armse et marine und Vicepräfident der Vereinigung der franzöfiſchen Militär⸗, Marine⸗ und Kolonialſchriftſteller iſt, 5 bvom Kaiſer empfangen. Herr de Cuverville hat unſere Marineeinrich⸗ — Die jüngſte Excellenz! Als geſtern Nachmittag Geheim⸗ ralh von Bergmann den Hörſaal der chirurgiſchen Klinik Letrat, wurde tugen in Kiel auf das Eingehendſte ſtudirt, er hat die Werkſtätten und Werften beſucht und iſt voll des Lobes und der Anerkermung über das Geſehene. Sein Urtheil über ſeemänniſche Angelegenheiten ge⸗ wirmt noch dadurch an Werth, daß er die Marine faſt aller euxo⸗ päiſchen Staaten ſtudirt und auf ſeinen weiten Reiſen auch ſonſt noch ſehr eingehende militäriſche Beobachtungen gemacht hat. Der fran⸗ zöſiſche Offizier war entzückt über die Leutſeligkeit des Kaiſers, er fand ſein Aeußeres viel jünger und viel weniger ernſt, wie man den Monarchen gewöhnlich dargeſtellt ſieht. Thatſächlich überraſcht aber war er über die minutiöſe Kenntniß, welche der Kaiſer gerade über miltäriſch⸗maritime Gegenſtände entwickelte, die ſich auch namentlich auf Frankreich beziehen. Der Kaiſer iſt abſolut unterrichtet und ſehr „au eburant“, wie Herr von Couverville meinte. Jedenfalls beſteht hauptſächlich auf praktiſche, namentlich koloniale Beſtrebungen zwiſchen den beiden Mächten beziehen. Frankreich und Deutſchland haben im Auslande ungemein viele Berührungspunkte, und gerade hier ließe ſich durch gegenſeitiges Wohlwollen über manche Schwierig⸗ keiten hinwegkommen. Der franzöſiſche Offizier und Schriftſteller hat in dieſer Beziehung ganz beſonders die marokkaniſche Frage im Auge, die für Frankreich wenigſtens von außerordentlicher Bedeutung iſt. Jedenfalls hat er von Deutſchland die allerbeſte Meinung und den allergünſtigſten Eindruck, und er ſcheint denn auch mit der großen Mehrzahl ſeiner beſonneneren Landsleute der Anſicht zu ſein, daß die europäiſche Landkarte in abſehbarer Zeit kaum zu Gunſten Frank⸗ reichs verüändert werden dürfte. — Mennpacht„Komet“ und„Orion“. Der Kaiſer beſaß ſeine erſte große Rennhacht, den jetzigen„Komet“, fünf Juhre. Die stweite den„Meteor“, der jetzt„Orion, heißt und in Zukunft von den Offizieren der Oftſeeſtation geſegelt werden wird, ſechs Jahre. Der „Orion“ iſt, was Segeltüchtigkeit anlangt, auch heute noch kaum übertroffen. An 13. Mai 1896 lief er in Glasgow vom Stapel und drei Wochen ſpäter beſiegte er in der erſten Wettfahrt die vielge⸗ Profeſſor A. Baumann, der vor Jahren über die 2— und Eroberung Mannheims durch die Osſteppeicher im einen quch gedruckt erſchienenen Vereinsvortrag gehalten hat, ein mitz dieſem Ereigniß in Zuſammenhang ſtehendes Thema behandeln. Man hat den franzöſiſchen General Pichegru, der durch ſein überraſchendes Vorgehen im September jenes Jahres den Mannheimer Feſtungskom⸗ mandanten zur ſechmählichen Uebergabe gezwungen hatte dem Grunde, weil er dieſelbe Feſtung zwei Monate ſpäter wieder an die Oeſterreicher verlor, des Verraths geziehen. Der Herr Vortragende wird an der Hand einer kürzlich in der Revue des deux mondes er⸗ ſchienenen Abhandlung darlegen, daß dieſer Vorwurf nicht begründet iſt.— Jeder der beiden Vorträge wird ungefähr eine h dauern. Näheres im Inſeratentheil unſeres heutigen Blattes. * Der Gemeinnützige Verein Neckarvorſtadt hielt am vergangenen Montag im Nebenſaale der Reſtauration Förderer ſeine ſatzungs⸗ gemäße ordentliche Mitgliederverſammlung ab, welche zahlreich be⸗ ſucht war. Der Vorſitzende, Herr Leop. Anſelm, eröffnete die Verſammlung und gedachte zunächſt der im Laufe des Jahres ver⸗ ſtorbenen Mitglieder Bixner, Wwe. Clade, Jak. Blankert, Carl Grau⸗ mann, Jakob Wilhelm, Karl Ripfel, Conſt. Schreck und Chriſt. Juncker. Zum ehrenden Andenken erhob man ſich von den Sitzen. Der Schriftführer, Herr Hans Eichelsdörfer, erſtattete den Jahresbericht. Der Verein hat eine rege Thätigkeit entwickelt, ins⸗ geſammt ſeien Eingaben an die zuſtändigen Behörden abgegangen und zwar iſt bei vielen ein poſitiver Erfolg zu verzichnen. Die Mit⸗ gliederzahl hat beträchtlich zugenommen und beträgt ſolche heute 408. Der Kaſſier, Herr Joh. Naßner, verlieſt alsdann den Kaſſabericht und wurde mit Befriedigung konſtatirt, daß die Kaſſenverhältniſſe durchaus günſtig ſind. Die ſtatutengemäß ausſcheidenden Vorſtands⸗ mitglieder, die Herren Franz Molitor, Hans Eichelsdörfer, Wilh. Koch, Joh. Ad. Müller und Friedrich Wolf wurden wie⸗ dergewählt; ebenſo die Herren Georg Müller und Wilh. Schulz zu Kaſſenreviſoren. Zu Punkt 5 der Tagesordnung„Verſchiedenes“ gab vielen Mitgliedern Gelegenheit, ihre Wünſche zur Kenntniß des Vorſtandes zu bringen. Beſonders wurde die Brückenfrage ventilirt, umſomehr da das Gerücht geht, der Stadtrath wolle die dritte Brücke, die ſogen. Heinrichbrücke, zuerſt in Angriff nehmen. 15 Herr Stadtrath Battenſtein gab Aufklärung und trat dem Ge⸗ 8 rücht energiſch entgegen. Das jüngſte Vorkommniß in der Bürger⸗ ausſchußſitzung beſchäftigte ſelbſtverſtändlich die Generalverſamm⸗ lung und wurde einſtimmig beſchloſſen, bei der bevorſtehenden Be⸗ rathung der Städteordnung im Landtage, an letzteren eine Petition zu richten. * Verein der Hundefreunde.V. Mannheim. Der nahezu 200 Mitglieder zählende Verein wird auch in dieſem Jahre, um die Kenntniß für Raſſehunde immer mehr zu verallgemeinern, verſchte⸗ dene Vorträge halten laſſen. Die in der neueren Zeit mehr in den Vordergrund tretende Vorliebe für deutſche Raſſen wird dabei zu⸗ nächſt Berückſichtigung finden und zu dieſem Zwecke am Freitag, den 14. Februar, ein Vortrag mit Vorführung und Begutachtung über deutſche Schäferhunde eine ſehr zu empfehlende und noch viel zu wenig beachtete Raſſe, ſowohl als Begleit⸗ als auch Wachhund, ſtatt⸗ finden. Ein weiterer Vortrag über Zwerg⸗Schooßhunde wird ſpäter folgen. Liebhaber und Intereſſenten werden hierauf ſchon heute aufmerkſam gemacht mit dem Bemerken, daß der Verein jeden Freitag Abend 9 Uhr ſeine Zuſammenkünfte in der„Landkutſche“(Alt⸗ deutſcher Saal) abhält, woſelbſt auch Neuaumeldungen von Mit⸗ gliedern ſtets entgegengenommen werden. Jahresbeitrag fünf Mark. Zu den Vorträgen wird noch durch ſpezielle Annoncen eingeladen. * Die Vorbereitungen zum Kaärnevalzug des„Feuerio“ werden mit Eifer betrieben. Leider gehen die Gelder noch langſam ein und wie zum Kriegführen braucht man auch zum Zugveranſtalten zum erſten Geld, zum zweiten Geld und zum dritten abermals Geld. Der Zug ſoll den bisherigen in keiner Weiſe nachftehen. Er wird fünfzig Gruppen enthalten, 100 Pferde werden darin auftreten und ſechs Kapellen werden dabei mitwirken. Bei dieſer Gelegenheit möchten wir wiederholt warnen, an private Einſammler nichts abzu⸗ geben. Der„Feuerio“ läßt nicht ſammeln, ſondern bittet ſeine Gönner, ihre Beiträge dem Kaſſter der Geſellſchaft einzuſenden Die große Damen⸗Fremdenſitzung, welche auf nächſten Dienſtag Abend in den Apolloſaal einberufen iſt, verſpricht ſich ſehr heiter zu geſtalten. Alle Taſſenrednerinnen und ⸗Redner von Ruf haben bereits ihre Mitwirkung zugeſagt. * Der Geſangverein Typographia veranſtaltet am kommenden Samſtag, 1. Februar, Abends 8 Uhr 11 Min. in den oberen„Hallen der Centrale, Q 2, 16“ ſein diesjähriges Narrenfeſt mit Tanz, welches ſehr gediegen zu werden verſpricht, da der Verein bedeutende fremde höchſte Hofpoeten, ſowie eine närriſche Hofkapelle zur Mit⸗ wirkung gwonnen hat. Freunde und Bekannte des Vereins ſind hiergu höfl. eingeladen. Karten ſind bei den Vorſtandsmitgliedern und im Vereinslokal„Prinz Max zu haben. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. * Uebervortheilt hat der Kutſcher Karl Schmetzer aus Neuen⸗ ſtadt einige Fahrgäſte für eine Nachtfahrt, indem er ſtatt der Taxe von 3 M. 20 Pf. eine Gebühr von 6 M. verlangte. Das Schöffen⸗ gericht verutheilt ihn zu 20 M. Geldſtrafe event. 4 Tage Haft; außerdem beleidigte er den Schutzmann, welcher ihn wegen der Ueber⸗ tretung zur Rede ſtellte; wofür ihm 1 Woche Haft zudiktirt wurde. Als ex den Sitzungsſaal verließ, ſchlug er mit voller Wucht die Thüre zu, er wurde nochmals zurückgerufen und bekam für dieſe jetzigen Königs Eduard. Auch ſpäter erwies die Pacht ſich als vor⸗ züglicher Renner und brachte Jahr für Jahr viele und werthvolle Preiſe von den Wettfahrten heim. Als an Stelle der großen Renn⸗ hachten die Kreuzerhachten das Feld zu beherrſchen e „Orion“ nur ſchwer Gegner finden, mit denen ſich ein Wettkampf lohnte. Im vorigen Sommer war das ſtolze Fahrzeug nur kurze Zeit im Dienſt, da wegen des Todes der Königin von England der Kaiſer auf die Benutzung verzichtete. Die in Amerika für den Kaiſer im Bau begriffene Pacht,—die wohl wieder„Meteor“ heißen wird(von anderer Seite wurde allerdings gemeldet, daß ſie auf Rheingold“ getauft werden ſoll)—, die ebenfalls als Kreuzerhacht gebaut wird, dürfte„Orion“ jetzt auch Kreuzertakelung erhalten, ſo daß in Zu⸗ kunft eine aus vier großen Schiffen:„Meteor“,„Iduna“(Eigenthum der Kaiſerin),„Orion“ und„Komet“ beſtehende Kreuzer⸗Klaſſe vor⸗ handen ſein wird. — Mäthſelhafter Mord. In Pare⸗Saint⸗Maur nahe bei Paris bewohnte eine Familie Leroh, Vater, Mutter und Sohn, ſeit einigen Jahren eine an der Marne gelegene hübſche Villa. Die Gatten lebten, wie die Nachbarn hören konnten, in Unfrieden; der Mann war mürriſch und überhäufte ſeine Frau mit drohenden Vor⸗ würfen, weil ſie während ſeiner Abweſenheiten Velofahrten in fröh⸗ licher Geſellſchaft machte. Man hat ihn ſagen hören, wie man uns aus Paris ſchreibt, er wiſſe wohl, daß ſie in eine Scheidung willigen würde, aber er kenne ein Mittel, dem vorzubeugen. Am Montag Abend gab er ſeinem zwanzigjährigen Sohne ein Billet für die Oper und rieth ihm, ſich gut zu amüſiren. Als der zunge Mann um zwei Uhr morgens mit dem letzten Zuge nach Hauſe kam, fand er ſeinen Vater auf dem Bette liegend todt und alles rings herum blutbeſpritz g in Unordnung. Erſt am Morgen entdeckten die Poliziſten, welche derg? Sohne die Mutter ſuchen halfen, deren Leiche in einem Garten⸗ häuschen an der Marne. Sie war im Hemd und trug ſiebzehn Meſſerſpuren, In einem Briefe, den Leroh zurückließ, er⸗ zählt er ſelbſt, wie er ſie zuerſt im Bette tödten wollte, wie ſie floh, Verzeihung, Verzeihung ſchreiend, wie er ihr in den Garten nach⸗ eilte und ihr mit einem Dolche, ſchließlich noch mit einem Raſirmeſſer, die er beide in die Marne warf, den Garaus machte. Dann ſchoß er ſich, um einer allzu ſchweren Strafe zu entgehen, eine Kugel durch den Kopf. be Stunde 1— „e „„77.. — —2 re 5 lit an es 1* m ſie ſe 32 2 en ſer gu er lte it⸗ rk. en nd m ld. 1d eit u⸗ ne 8u en 18, ⸗ er ei en 97 N⸗ n ⸗ ih, er, 2+ en Schulung v Säache verhält und es läßt ſich nichts mehr ändern. ſchichte kam daher, daß ich bei der Fremdenlegion gedient habe. Früher war ich nicht ſo kaltblütig, ich hätte kleinen Menſchen um⸗ * — 5 AN 3. Seits: Ungehörigkeit eine Haftſtrafe von 1 Tag, welche er ſofort artreten mußte. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Fräulein Johanna Fiack, Studirende an der hieſigen Hoch⸗ ſchule für Muſik(Schülerin der Geſangsklaſſe des Herrn Konzert⸗ ſänger Keller), hat in einem Konzert in Saarbücken als Ge⸗ iſtin mitgewirkt und dorten warme Anerkennung beim Publikum und der Kritik gefunden. Die Saarbrücker Zeitung ſchreibt über Fräulein Fiack:„Frl. Fiack aus Mannheim bot viel, aber Alles mit jenem feinen Geſchmack, der ſeines Erfolges ſtets ſicher iſt. D Dame verfügt über einen ſchönen klangvollen Sopran, der eine gute rräth und recht geeignet iſt, ein ſtimmungsvolles Lied warmherzig wiederzugeben. Schuberts:„Die junge Nonne“,„Du biſt die„Hapdn's:„Das Leben ein Traum“, die reizvoue Romanze aus der Oper„Cavalleria Ruſticann“ von Mascagni ge⸗ langen ebenſo trefflich, wie die übrigen Nummern des Programms, womit die Sängerin ſtürmiſchen Applaus entfeſſelte.“ Der Goethe⸗Bund beabſichtigt nicht, wie die Voſſ. Ztg. gemeldet hatte, dem Kaiſer für die Ueberweiſung eines Goethe⸗Denkmals die Stadt Rom eine Huldigung darzubringen, weil der Bund ſtatuten⸗ gemäß nur die Freiheit der Wiſſenſchaft und Kunſt gegen Angriffe zu ſchützen hat. Das Goethe⸗Denkmal für Rom. Das Geſchenk des Kaiſers wird wie in Deutſchland ſo auch in Italien mit begeiſterter Freude aufgenommen, und die Volksthümlichkeit unſeres Kaiſers wird da⸗ durch in Rom und ganz Italien ſicherlich noch erhöht werden. Aber der herrliche Plan des Kaiſers, unſerem Dichterfürſten, dieſem be⸗ geiſterten Romfahrer, in der ewigen Stadt ein Denkmal zu ſetzen, wird erſt Geſtalt gewinnen können, wenn die Auswahl eines geeig⸗ neten Platzes erfolgt iſt. Vorausſichtlich wird der Künſtler dabei mitwirken, den der Kaiſer zur Ausführung des Werkes berufen wird. Bis jetzt iſt ein förmlicher Auftrag noch nicht ertheilt, doch verlautet, daß der Herrſcher bereits einen hervorragenden Bildhauer dafür auserſehen habe.(Nach der„Voſſ. Ztg.“ ſoll dies Prof. Guſt⸗ Eberlein ſein.) Goethes Aufenthalt in Rom iſt nicht nur durch des Dichters„Italieniſche Reiſe“, ſondern auch in Rom ſelbſt durch eine Gedenktafel an dem Hauſe in der Via del Corſo, in dem Goethe ge⸗ wohnt hat, überliefert. Eine Büfte des Dichters ſteht außerdem in der jetzt geſchloſſenen Villa Albani. Der Kaiſer ſcheint ſich ſchon lange mit der Abſicht getragen zu haben, der dankbaren Erinnerung an die weihevollen Stunden, die er auf den Trümmern des klaſſiſchen Rom verlebt hat, greifbare Geſtalt zu verleihen. Die Eindrücke, die der Kaiſer jüngſt bei der Eröffnung des Verliner Pergamon⸗ Muſeums gewonnen hat, dürften mit dazu beigetragen haben, den Plan zur Reife zu bringen. Soweit über den Entwurf ſchon ver⸗ lautet, ſollen dem Denkmal u. A. die Hauptgeftalten der Dichtungen einverleibt werden, mit denen ſich Goethe während ſeines erſten Auf⸗ enthalts in Rom beſchäftigt hat. Dadurch ſollen die kräftigen Ein⸗ flüſſe, die das klaſſiſche Rom auf den jungen Goethe ausgeübt hat, künſtleriſch verkörpert werden. Einzelne dieſer Geſtalten werden um die Hauptfigur gruppirt, andere auf den Marmorſtufen hingelagert ſein. In Frage kommen dabei in erſter Linie Iphigenie, Egmont, Fauſt, Taſſo und Geſtalten aus den römiſchen Elegien. Die Hexen⸗ küche aus„Fauſt“ ſoll, wie es heißt, beſonders ſorgfältig heraus⸗ gearbeitet werden. Jedenfalls wird Gewicht darauf gelegt, daß das ganze Denkmal in klaſſiſchen Formen ausgeführt wird. 84 + 4 7 e Rachrichten und Celegramme. (Grivat⸗Celegramme des„Generval⸗nzeigers.“) Köln aſdih., 30. Jan. Der Rhein und die Nebenflüſſe ſteigen beträchtlich. Der hieſige Pegelſtand zeigt Vormittggs 2,93 Meter. Waſſer iſt ſeit geſtern um 50 Centimeter geſtiegen, Die Moſel iſt bei Trier um 1,07 Meter geſtiegen. Vom Oberrhein wird weiteres Steigen gemeldet, *.*. Der Doppelmörder Herberger vor dem Karlsruher. Schwurgericht. IV. Auch zur heutigen Verhandlung war der Andrang ein ganz koloſſaler. Zunächſt kamen drei Zeugen zur Vernehmung, die auf Antrag der Staatsanwaltſchaft geladen waren und durch welche feſt⸗ geſtellt werden ſollte, ob Herberger bei ſeinen erſten Vernehmungen ſich in einer Weiſe geäußert haben ſollte, aus der herborgeht, daß er mit Ueberlegung gehandelt hatte. Zeuge Referendär Renner erklärte, daß Herberger ihm be⸗ züglich des Steiner geſagt habe, er habe einen günſtigen Moment abgepaßt, um den Steiner niederzuſchlagen. Der Kriminalſchutzmann Kammerer, welcher während der Aen en Das AUnterſuchung den Angeklagten zu bewachen hatte, gab Folgendes an: Der Angeklagte fing eines Tages an, mit ihm über die Sache zu ſprechen und fragte ihn, wie die Geſchichte ausgehen würde. Ich ſerwiderte ihm, da muß man erſt das Ergebniß der Unterſuchung ab⸗ warten. Herberger ſagte darauf, ich kann nichts mehr thun, als mich auf mein Ende vorzubereiten. Ich habe angegeben, wie ſich die Die ganze Ge⸗ bringen können, Wenn wir in Tonkin im Lager waren, wurden während des Eſſens die Gefangenen hingerichtet. Man legte ſie auf einen Baumſtamm, einer packte ſie an den Füßen, einer am Zopf Aund ein dritter ſchlug ihnen den Kopf ab. Während wir aßen, ſpritzte das Blut umher, aber wir machten uns nichts daraus. Ferner hat der Angeklagte geäußert, von den Augenblick an, in welchem er den Ent⸗ ſchluß gefaßt hatte, den Steiner niederzuſchlagen, bis zum Augen⸗ blick der That ſeien höchſtens 2 Minuten geweſen. Es folgt ſodann die Erſtattung der Gutachten der mediziniſchen Sachverſtändigen. Medizinalrath Behrle aus Mannheim berichtet über den Leichenfund betr. Gichelsperger und erklärte, daß Eichels⸗ perger durch ſtarke Schläge auf den Kopf getödtet worden ſei. Dr. Waldbauer ſchloß ſich dieſem Gutachten an. Medizinalrath Kloſe⸗Bruchſal gibt an, die Schläge bei Steiner ſeien durchaus dödtlicher Natur geweſen, und er wäre geſtorben, auch wenn er nicht in das Waſſer geworfen worden wäre. Dr. Heger, über den Geiſteszuſtand des Angeklagten befragt, erklärte, der Angeklagte ſei ein geiſtig und körperlich völlig normaler Menſch. Eine Trübung ſeines Bewußtſeins im Moment der That ſei nicht zu konſtatiren, Der Angeklagte erinnere ſich ganz klar aller Einzelheiten der Mordthat. Kurz nach halb 12 Uhr war die Beweisaufnahme geſchloſſen. Nach einer kurzen Pauſe wurde die Sitzung wieber aufgenommen und den Geſchworenen 6 Fragen, welche auf die Anklage wegen ——— »Der zum Tode verurtheilte Raubmörder Kneißel ſoll, wie ein Münchner Blatt berichtet, vom Regenten zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe begnadigt worden ſein. Im Juſtizmi-ſterium iſt nichts bekannt, geſtrichenen Anforderungen betreffe, Mordes und Raubes in zwei Fällen hinausgingen, geſtellt. Iſt der Angeklagte ſchuldig, den Färber Eichelsperger getödtet und dieſe That mit Ueberlegung ausgeführt zu haben. Um 12 Uhr begannen die Plaidohers. Staatsanwalt Freiherr v. Reck begründet in längerer Darlegung die Anklage und hält den Angeklagten auf Grund der Beweisaufnahme des Mordes für überführt. Es iſt auch kein Zweifel, daß der Angeklagte mit Ueberlegung gehandelt habe. Am Schluß ſeiner Ausführungen machte der Staatsanwalt den Antrag, ſämmtliche Fragen zu bejahen. Der Vertheidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Dietz, gab zu, daß Herberger ſich der Tödtung ſchuldig gemacht habe, beſtreitet aber, daß derfelbe mit Ueberlegung handelte. Es fehlte dem Angeklagten bei allen ſeinen Thaten das vernünftige Erwägen und man muß daher zu der Auffaſſung kommen, daß derſelbe bei den ſchweren Verbrechen, die ihm zur Laſt gelegt find, nicht mitlleberlegung gehandelt habe. Infolgedeſſen richtete der Vertheidiger an die Geſchworenen das Er⸗ ſuchen, die Frage betreffend Handlungsweiſe des An⸗ geklagten zu verneinen. Nach Jaſtündiger Berathung verkündete der Obmann der Ge⸗ ſchworenen, Büttner, den Wahrſpruch, nach welchem ſämmtliche Fragen bejaht und damit der Angeklagte des Mordes und Raubes in 2 Fällen für ſchuldig erklärt. Herberger wurde für beide Fälle To de überlegte 8 u m und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurtheilt. Der An⸗ geklagte nahm das Urtheil mit völligem Gleichmuth entgegen. Mit dieſer Verhandlung waren die Sitzungen des Schwurgerichts für das erſte Quartal beendet. Badiſcher Candtag. 80. Sitzung der Zweiten Kammer. .N. Karlsruhe, 30. Januar. Präſident Gönner eröffnet 3410 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch Juſtizminiſter v. Duſch und Regierungskommiſſäre. Eingegangen ſind eine Anzahl Petitionen badiſcher Poſtbeamten um Erlaſſung der Beiträge zur Generalwittwenkaſſe; von den Abgg. Wacker u. Gen. iſt ein Antrag eingegangen, betr. Abänderung der Wahlkreiseintheilung. Nach Vereidigung des Abg. Dreher wird in die Tagesordnung eingetreten, Berathung des Juſtiz⸗ etats. 3— Abg. Bing als Berichterſtatter führt aus, daß aus dem Bericht des Finanzminiſteriums ſchon hervorgegangen, daß das Juſtigmini⸗ ſterium ein Schmerzenskind des Budgets ſei. Die Ausgaben im Notariat und Grundbuchweſen ſeien auf 800,000 Mark geſtiegen, die Einnahmen allerdings auch auf 360,000 Mark. Die Stellenver⸗ mehrung betrage 83 und zwar nicht nur in höheren, ſondern auch in unteren Stellen; der reine Juſtigaufwand betrage 2,830,813 Mark, was eine Mehrausgabe von über ½% Million Mark gegen das letzte Budget ausmache, Am Oberlandesgericht ſolle ein vierter Zivilſenat gebildet werden und ſeien hierzu angefordert die Mittel für einen Präſidenten und einen weiteren Rath, während dieſer Senat aus den übrigen drei Senaten komplettirt werden ſoll. Wie hier ſei auch auf anderen Gebieten weiſe Sparſamkeit geübt worden. Redner verweiſt des Weiteren auf die heilloſen Mißſtände am Karlsruher Amtsgerichtsgebäude; für nothwendige Neubauten ſeien erhebliche Beträge eingeſtellt und den nothwendigen Anforderungen Rechnung getragen. In der Kommiſſton ſei dabei der Wunſch ausgeſprochen worden, hierhei die badiſche Steinbruchinduſtrie beſonders zu berück⸗ ſichtigen. Eine beſondere Beſprechung habe das Hilfsrichterweſen reſp.-Unweſen in der Kommiſſion erfahren; dieſe Aushilfen würden bom Publikum läſtig empfunden und entſpreche auch nicht den In⸗ tereſſen einer geordneten Rechtspflege. Bei einem öfteren Wechſel bekomme das Publikum kein Vertrauen zu ſeinem Ortsrichter, wie es auch von den Rechtsanwälten übel empfunden werde, da es dabei vorkomme, daß in einem Prozeſſe verſchiedene Reſpizienten zur Ver⸗ tendung gelangten. Die Kommiſſion ſpricht dabei den Wunſch aus, das Hilfsrichterweſen in thunlichſt engen Grenzen zu halten. Infolge der Einführung des bürgerlichen Geſetzbuches und des neuen Grund⸗ buchrechts ſei eine radikale Umgeſtaltung des Grundbuchweſens ein⸗ getreten, die nicht nur zu erheblichen Mehrkoſten geführt, ſondern auch ſonſt Schwierigketten gebracht habe. Baden habe in der Haupt⸗ ſache die Führung der Grundbücher bei den Gemeinden belaſſen und mit der Führung die Notare und die Rathſchreiher als Hilfsheamte betraut. Die Kommiſſion halte eine Reviſion dieſer Geſetzesmaterie für verfrüht, da noch weitere Erfahrungen geſammelt werden müßten, wenn auch nicht zu leugnen, daß beſonders für die Notare Gründe zu Beſchwerden vorlägen. Eine Fülle von neuen Aufgaben ſei den Notaren zugefallen, ſodaß die Laſt der Verantwortlichkeit keine geringe ſei Zu hoffen ſei, daß mit Beendigung der Umſchreibung in das neue Grundbuch auch die Geſchäfte der Notare erleichtert wür⸗ den. Jedenfalls müſſe man dieſem Beamtenſtand die ſtrikteſte Auf⸗ merkſamkeit zuwenden; anerkannt müſſe ferner werden, daß ſich auch die Rathſchreiber ihrer ſchwierigen Aufgabe gewachſen geigten bei der Umſchreibungsarbeit der Grundbücher. Die Rathſchreiber hätten einen Anſpruch darauf, in Bezug auf die Gebühren mit Wohlwollen behandelt zu werden, ſo daß es wünſchenswerth erſcheine, daß das Miniſterium nicht unter dem Normalſatz der Gebühren bleibe, ſon⸗ dern eher etwas darüber hinausgehe. Die Vorzüge des neuen Grundbuchweſens ſeien nicht zu verkennen, beſonders nach der Rich⸗ tung, daß keine neue buregukratiſche Beamtung geſchaffen worden ſei und daß das Grundbuch am alten Platze geblieben, und zwar im Intereſſe weiterer Volkskreiſe. Der Bericht des Karlsruher Land⸗ gerichts an das Miniſterium führe aus, daß die neue Grundbuchorganiſation ſich bewährt habe. Nicht zu vergeſſen ſei, daß die bedeutenden Koſten von den Gemeinden zu tragen ſeien, doch leiſte der Stgat nicht unerhebliche Beiträge zu den Koſten der Ueberführung und erſetzte den Gemeinden die Koſten der Umſchreib⸗ ung, da es angezeigt erſchiene, die vollen Koſten zu tragen. Die er⸗ ſchienene Grundbuchdienſtweiſung ſei ein Werk von ganz hervor⸗ ragender Arbeit und müſſe man anerkennen, daß in ſachlicher Zu⸗ ſammenſtellung Alles zu finden ſei, was zum erſprießlichen Dienſt nöthig ſei. Rebner beſpricht ſodann die Berufung des Laienelements zu richterlichen Funktionen, beſonders in den Kammern für Handels⸗ ſachen. Hierbei ſei es wünſchenswerth, nicht nur Kaufleute zu berufen, ſondern auch Männer aus dem Handwerkerſtand im Intereſſe einer geſunden Rechtspflege. Auch für die Geſchworenengerichte ſollten nicht gewiſſe Kreiſe der Bevölkerung ausgeſchloſſen werden; vom Standpunkt der Rechtspflege ſei es gleichfalls wünſchenswerth, daß auch aus dem Arbeiterſtande Elemente für die Schöffen⸗ und Geſchworenengerichte herangezogen würden. Die Fähigkeit ſei jeden⸗ falls vorhanden. Mit Befriedigung ſei feſtzuſtellen, daß der Juſtitz⸗ dienſt auf der Höhe ſeiner Aufgabe ſich befinde, wie auch der Richter⸗ ſtand der ſchwierigen Aufgabe der Einführung des bürgerlichen Geſetz⸗ huchs ſich gewachſen gezeigt hahe, Die Uebergangszeit ſei ohne Schwiertgkeiten vorübergegangen, zufrieden ſei mon beſonders mit der Anberaumung der Tremine, die eine raſche und gute Recht⸗ ſprechung ermögliche. Bei Regelung des Gehaltstarifs ſei auch den herechtigten Wünſchen der Richter Rechnung zu tragen, da auch hier thatſächlich große Nothſtände vorhanden ſeien, wenn ſie auch nicht an die hreite Oeffentlichkeit hervorträten. Juſtizminiſter v. Duſch dankt der Kommiſſion, daß alle An⸗ bewilligt und auch für das Lob, das dem badiſchen rſtand geſpendet worden iſt. Was die vom Finanzminiſterium ſo ſeien dieſelben mit dem leide. Die Frage der Hilfsrichter werde niie gelöſt werden Tönnen, ſolange es Urlaube, Krar ten u, ſ. w. gebe. Doch werde die Regierung in Zukunft bemüht ſein, weitere Richterſtellen zu ſchaffen Das Karlsruher Amtsgericht erhalte durch den Umzug des Ober⸗ landesgerichts zwanzig neue Räume, ſo daß die beſtehenden Uebel⸗ ſtände beſeitigt würden. Was Kammer für Handelsſachen betreffe, ſo ſei der Gedanke erwägens⸗ werth; auf die Berufung von Schöffen und Geſchworenen habe die Regierung keinen Einfluß, doch halte ſie es für wünſchenswerth, daß alle Elemente der Bevölkerung vertreten ſeien. Die Regierung habe gleichfalls den Wunſch, daß eine pecuniäre Verbeſſerung der Richter eintrete, doch müſſe auch hier bis zur allgemeinen Reviſton des Gehaltstarifs zugewartet werden. Redner wendet ſich ſodann zu der Frage des Grundbuchweſens; hier müſſe man die Intereſſen der Be⸗ völkerung vorerſt reſpektiren, wenn auch die juriſtiſchen Bedenken noch fortbeſtanden. An eine Reviſion ſei ſolange nicht zu denken, ſolange nicht die Umſchreibung beendet, und dies dürfe doch noch über acht Jahre dauern. Was die Gebühren der Rathſchreiber betreffe, ſo ſei die Juſtizverwaltung bemüht, dieſelben auf dem früheren Stand ihrer Einnahmen zu erhalten. Die Gebühren für die Bevölkerung ſeien nicht höher als in anderen Staaten. Der Bericht des Karlsruher Landgerichts beweiſe, daß man die Grundbücher bei den Gemeindem belaſſen könne, wenn derſelbe auch etwas optimiſtiſch abgefaßt ſei. Die finanziellen Schwierigkeiten würden die Regierung nicht ab⸗ halten, Verbeſſerungen eintreten zu laſſen, ſie werde noch auf dem be⸗ ſtehenden Landtag einen Geſetzentwurf vorlegen, der einige Be⸗ ſtimmungen verbeſſere, es ſolle dabei der Regierung ein etwas weiterer Spielraum gelaſſen werden in der Zuſammenziehung der Gemeinden. Was die Organiſation der Notare betreffe, ſo ſei allerdings eine Aenderung geboten und man werde in Zukunft die Frage erwägen, die verſchiedenen Funktionen der Notare wieder ihrer natürlichen Ge⸗ ſtaltung und Beſtimmung zuzuführen. Auch hier werde über die Firirung der freien Bezüge der Notare noch auf dieſem Landtag ein Geſetzentwurf vorgelegt werden. Es wird hier die Sitzung abgebrochen. Seitens der ſozialdemokratiſchen Fraktion iſt ein Antrag ein⸗ gegangen betreffend Abänderung des Geſetzentwurfs über den Elementarunterricht. Nächſte Sitzung Samſtag 9 Uhr. Fortſetzung der heutigen Debatte. 8 Deutſeher Reichstag. 82. Sitzung vom 30. Januar. Am Bundesrathstiſch Staatsſekretär Thielmann. Das Haus iſt gut beſucht. Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung um 1% Uhr. Gegenſtand der Tagesordnung iſt die Fortſetzung der 8. Be⸗ rathung der Branntweinſteuernovelle, die am 18. Mai 1901, am Tage der Vertagung des Reichstages, abgebrochen werden mußte, weil an der Beſchlußfähigkeit eine Stimme fehlte, Die Be⸗ rathung ſollte heute in namentlicher Abſtimmung über den Artikel 1 add 2 beginnen, welcher beſagt: die beſtehenden Brennſteuerſätze werden bis zum 30. September 1902 unter Erhöhung von 50 Prozent fort⸗ erhoben. Der Präfident theilt die Zurückziehung einer namentlichen Abſtimmung mit. Der Artikel 1 ad 2 wird in einfacher Abſtimmung abgelehnt. Abg. Paaſche(natl.) beantragt, die Novelle mit dem in⸗ zwiſchen eingegangenen Antrag Arenberg an die Brantweinſteuer⸗ kommiffion zurückzuverweiſen, während Abg. Müller⸗Sagan für die Ueberweiſung an die Tarifkommiſſion eintritt und ausführt, der Antrag Arenberg ſei in Folge der angeblichen Nothlage der Land⸗ wirthſchaft geſtellt, wie auch die ganze Tarifvorlage ein Ausfluß der Stimmung der landwirthſchaftlichen Bevölkerung ſei. Abg. Singer(Soz.) hält mit den Sozialdemokraten ebenfalls die Tarifkommiſſion für die geeignetſte. Im Hauſe herrſcht große Unruhe. Der Antrag Müller⸗Sagan wird gegen die Stimmen der Freiſinnigen und der Sozialdemokraten abgelehnt und der Antrag Paaſche angenommen. 5 Es folgt die Etatsberathung. Fortſetzung bei der zweiten Be⸗ vathung des Etats des Reichsamts des Innern. Abg. Peus(Soz.) wendet ſich unter großer Unruhe des Hauſes gegen die Ausführungen des Abg. Oertel in Sachen der Konſum⸗ bereine. Wenn die Arbeiter ſelbſt erſt höhere Löhne bezögen, ſind ſte auch in der Lage, den Angeſtellten der Konſumbvereine höhere Löhne zu geben. Herr v. Maſſow hielt neulich eine wahre Pückleriade. Wie die Junker es treiben, ſieht man aus den Harmloſenprozeſſen. Die⸗ ſelben Junker die die Juden haſſen, heirgthen deren Töchter, wenn ſie ſie kriegen. Sie geben nur Geld für Militärzwecke, und unproduktive Dinge aus; für Kulturaufgaben haben ſie aber nichts übrig. Wir müſſen die nöthigen Mittel durch eine direkte Einkommenſteuer auf⸗ bringen. Die Rechte beklagt ſich über die Flucht der Landarbeiter in die Stadt. Schaffen Sie den Landarbeitern ein menſchenwürdiges Daſein, ſchaffen Sie Volksbibliotheken auf dem Lande, ſchaffen Sie dem Arbeiter Freiheit, daß er leſen kann, was er will, und ſchaffen Sie Wahlfreiheit(Zuruf rechts: Hat er jal), nein, hat er nicht, ſonſt hätten wir mehr Abgeordnete aus Landkreiſen. Satt deſſen werden auf dem Lande auf möglichſt niedriger Kultur ſtehende Ausländiſche zur Arbeit berangezogen. Verantwortlich für Polttik: Chefredakteur Dr. Paul Harms für den lokalen und propinziellen Theil: Eruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goedecker⸗ für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdluckerel. (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) Coursblatt der Waunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 30. Januar. ———17.50] Hafer, württb. Aly—.———. „ amerik. weißer Mais amer. Mixed 14.25—.— Weſzen pfälz. „ Rorddeutſcher „ kuff. Azima 17.50—18.— „ Theodoſia 18.——18.25„ Donau 12.75—18.— „ Saxonska—.—18.—„ La Plata 18.50——.—2 „ Girka—.—17.50 Kohlreps, d. neuer—— 40 „ Taganrog 17.50—18.— Kleeſamen deutſch. 1 105—115.— „ rumäniſcher 17.25—17.75„ IT 847.— 100.— „ am. Winter—.—18.25„ amerik. 954.— 102.— 7. Chicago 1I—.———.— 70 neuerPfälz⸗er—.—— Manitoba!—.——.— Luzerne 100.—105.— .„ „ Walla Walla 17.80—.—„ Prove-de. 107.—11¹2.— „ Kanſas J—.—18.— 5 pa“ kſette 30.50—.— „ Californier 18.———.— Leinbl mit“ Faß—.——6450 „ La Plata 1750T bei Waggon—.——64.— Kernen—.——17/50 Rüböl„—.—65.— Roggen, pfälz. 1450—.—„ Abei Waggon—.——63.— „ rufſiſcher 14.75—15.— Am. Nuetroleum Faß „ rumäniſcher— fr⸗ mit 20% Tara—.——22.60 „ norddeutſcher——.— A1. Petrol. Wagg.—.——21.80 „ amerik.— b u. Petrol. in Eiſt. Gerſte, hierländ. 15.75—16.25 p. 00konetto verzollt—.——18.— „ Pfälzer 16.10.7 ſ. Petrol. fr. Faß—20.90 „ ungariſche—.———.— Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——19.90 uülter—13.— Nuſf. Petrol. in Ei⸗ ſternen p. 100konetto16.40 Gerſte rum. Brau Rohſprit, verſteuert—— 107.— Haſer, bad. 15.50—16.— ruſſiſcher 16.——17.— Jber Sprit 8 2 „ nord eutſcher 16,50—17. 27 5 do, unverſt. Nr. 00 0 2 e 28.50 20.50 ur 24.50 2855 22.50 20.50 Rog 255 19 7 5 1 15 05 eizen feſter. Uebriges unverzsänderk. . Effektenbörſe om 30. Jan.(Ofſizteller Bericht.) ini Aktien Die Börſe war heute ruhig unlid haben nur einſqe Bauk⸗A geringe Kursveränderungen aufzuwmeiſen. Es notirten: Oberrhein. Bewußtſein zurückgesogen worden, daß die Rechtspflege darunter nicht 4 8 Bank 114.25., Pfälz. Hpvothetenbgelnk 167.50 G. Südd. Bank 102 B. die Berufung von Handwerkern in die 4 . Selte. General⸗unzeiger. Mannheim, 30. Jauuar. Dresden, Nönigl. Conservafoffum för Mosſc u, Theater- Seginn des 42. Schulfahr. 1900%/1901: Lehrer. Dabei Frau Auer-Her k, Frau Falkenberg, Fuchs, Erl. Gasteyer, Janssen, Iffert. Kluge, Frl. von Kotzebue, Mann, Meiche, Frl. Orgeni, Paul, Frau Rappoldi-Kahrer, Frl. Marg. Reichel, Remmele, Reuss, 80 v. Schreiner, Schulz-Beuthen, Frl Sievert, Frl. Spliet, Stareke, Tyson-Wolff. Urbach, Vetter Winds, Wolt; die hervorragendsten Mitglieder der Köuigl Kape KRappoldi, Grützmacher, Feigerl, Bauer, Biehrfug, Fricke, Gabler, Wo! Eächer für Musik und Theater. Volle Kurse bnd Einzellächer. Eintritt jederzeit. Haupteintritt I. April und 1. September(Aufnahmeprütung am 1. April von-J Uhr). Prospekt und Lehrerverzeichniss durch das Direetorium. 3433 + Führ Aumeldungen werden am 1286 Schüler, 21 Aufführungen, 114 Kursus Zachmann, Braunroth, Döring, Draeseke, Fährmann, Schönschreib- Montag. 3. 4 7 die schlechteste 1 1 J5 5 Waaler,& Buchführ-Unterricht e, 2. oder spätestens edl. Alter u. Beruf.— Honorar 15%— 2 bis 3 wöch.„rd 5 Eurse. Auswärtige in Kürzerer zeit: auch brieflich. Herrea, Damen(separat) u. Schüler. Di 4 Peh lenst., 4. FTehr, + „an ihrer Spitze termann ete. Alle Zwangs⸗Nerſteigerung. Am 18468 Freitag, 31. Januar 1902 Nachmittags e uhr Rier ich im Pfandlokal Q 4, 5 ier verſchiedene Weine und! rannt⸗ weine, Betten, Tiſche, Stühle, Fahrräder, Nähmaſchinen, So⸗ phas, Vertikows, Kleiderſchränke, Kommoden, Waſchkommoden, Spiegelſchränke, Spiegel, Bilder, 1 Eckſchränkchen, 1 Automat, 1 Klavier, 1 Waage, 1 Laden⸗ theke, 1 Chiffonier, 1 Plüſch⸗ garnitur, 1 Secretär, 1 Regula⸗ teur, 1 Nachttiſch, 1 Kochherd, 1 Hängela mpe, 1 Billard, 80 Bierunterſätze, s Senitöpſchen 8 Federzeughalter, 92 verſchtedene Gläſer, 1 Humpen und Eiskübel, ſowie Möbel aller Art um Voll⸗ ſtreckungswege gegen Baarzahl⸗ Wi e verſteigern. annheim, 30. Jaunar 1902. Schneider, Gerichtsvollzieher in Mannheim, Riedfeldſtraße 24. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 31. Jauuar 1902, Nachmittags 1i uhr werde ich in Waldhof beim Schul⸗ haus gegen baare Zahlung im Voll veckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 1 Waſchmaſchine. Mannheim 29. Jauuar 1902. Kramer, 18465 Gerichtsvollzieher. Zwangg⸗Verſteigerung. Am Freitag, 31. Jauuar 1902, Nachmittags 2 Uhr werde ich in Feudenheim mit am Rathhaus in Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öfſentlich verſteigern 1 Pferd, 1 neues Breack, 1 Bauerwagen, 2 Pferdegeſchirre, 1Metzgereieinrichtung, 1großer Eisſchrauk, 2 Tafelwagen, 1 Hühnerhaus, 1 Dutz. Hühner, 1 großer Hund, Möbel und ſonſt verſch. Gegenſtände. Schreiber, Gerichtsvollzieher in Mannheim, Rheinauſtraße 7. 18478 Fteiwillige Verſteigerung. Am 18476 Freitag, 31. Jauuar 1902, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4,5 5 im Auftrage des Herrn hilipp Fink dahier gegen are Zäahlung öffentlich ver⸗ ſteigern! 2 vollſtändige Betten, 1 runder Tiſch, 1 Sopha, 1 Schrauk, 1 Schreibpult, 1 Faß und 1 Decke. Mannheim, 29. Januar 1902. chmitt, „Gerichtsvollzieher D 4 11. N 00 Oeffentliche Verſteigerung. Samſtag, 1. Februar l. Is., Mittags 12 uhr werde ichim Auftrage im hieſigen Börſenlokal für Rechnung deſſen, den es angeht, folgende Fabri⸗ kate, Marke Rheinmühlenwerke, nämlich: 18478 494 Sack Weizeumehl Baſis 0 225 dto. dto. 0 17 116 Ztr. Weizenfuttermehl, 422„ MWeizenkleie, ½ grob, 23 fein, 500„ ſeine Weizenkleie, 375„ Weizenkleie,/ grob, 2—* ſein, gemäß Art. 373.⸗G.⸗B. öffent⸗ lich verneigern. Der Verkauf des Mehls, Sorten⸗ eintheilung entſprechend dem Mahlergebniß, erſolgt gegen Caſſa, 1% Seonto oder 3 Mt Ballkaccept, der Futterartikel gegen netto Caſſa, Alles hier an⸗ und abzunehmen, innerbalb 5 Tagen gegen Zahlung wie oben Zug um Zug. Im Uebrigen gelten die Be dingungen der Vereinigungen Süddentſcher Handels mühlen. Mannheim, 29. Januar 1902. Hibſchenberger, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung A3. 24. C23, 24. breitag, den 21. „„Inachmittag hr verſteigere ich Lit. g gegen Baarzahlung folgendes: V Ader, Spiegel, eine Nähmaſchine, Reiſekoffer, Küchenſchrauk Baaettiaden m. Reoſt und Matratzen, Jederbetten, Chiffounter, Waseichkommode — mit Marmorplatte, 1 Rüf Ausziehtiſch, 1 Sofa in. u, 1 Känapee,! Trümeaux, Sa⸗ lontiſch, 1 Nachttiſch, Sti ahle 11 ſonſt Verſchiedenes. 5 M. Hilb, Auctlonators 18415 F 4, 16. 00 P. S. Die Gegenſtände könne on reſtag Morgens von—12 Uhr efichtigt werden. 5 Ecole fraueaise A 3, 19. eine Treppe. Conv. Gramm. Handelskorresp. Cours de Litterature 2227 Wegen Verſetzung vontänd. Zimmereinrichtung ſofortzu verk. Näh. L 8, 1, 3. Tr. 7 Ein tüchtiger WWüirth für eine hieſige Wirthſchaft als Zäpfler von einer größ. Brauerel für ſofort geſucht. Offerten unter Nr. 18464 an die eb. ds. Bl. 18464 4 Gebr. Gander.... 8 eeeeeeeeeeeee 2,10 Hannheim. erbeten. Betanntmachung. 8—— Alterthümer betr. 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Unter Um⸗ ſtänden kann ſchon dadurch der heimiſchen Geſchichtsforſchung ein weſentlicher Dienſt geleiſtet werden, daß die Eigenthümer von der Exiſtenz ſolcher Gegenſtände Kunde geben und die Einſicht⸗ nahme geſtatten. Insbeſondere bitten wir dringend die Haus⸗ und Grund⸗ beſitzer von Mannheim und Umgebung, die Bauunternehmer, Architekten, Landwirthe ꝛc., dem mitunterzeichneten Vorſitzndeen des Alterthumsvereins möglichſt ſofort(event. telephoniſch, Rufuummer 8902) Anzeige zu erſtatten, wenn bei Bau⸗ u. E d⸗ arbeiten Alterthümer gefunden werden, wie T on⸗ od. Glasgeſäße, Waffen und Geräthe aller Art, Münzen, Gebeine u. ſ.., ferner wenn Spuren alter Anſtedelungen und Grabſtätten zum Vorſchein E kommen, oder wenn Reſte der ehemaligen Befeſtigungswerke, M leugänge u. ſ. w aufgedeckt werden, damit eine Beſichtigung D 5 5 an 0 Stelle, eventuell eine genaue techniſche Aufnahme ͥV f erfolgen kann. + 1 1 4 D I „Die auf Privateigenthum gefundenen Gegenſtände bitten 1 1a G ET 1 8 wir der Altertbumsſammlung zu überlaſſen(eventuell gegen Ent⸗ Telephon 408d. 5 nur ſolche Firmen nachweiſen, welche den Lehrlingen er⸗ fahrungsgemäß Gelegenheit zu einer tüchtigen Ausbild⸗ — 2 ſchädigung) und ſo der allgemeinen und öffentlichen Beſichligung 1I Mannheim. ung als Kaufmann bieten. zugänglich zu machen. Den betreffenden Bauaufſehern, Vor⸗ 17477 Der Vorſtand 4 arbeitern oder Arbeikern wird eine enthprechende Fundgebühr bezahlt. Niederlassungen der Dresdner Bank: Vor den Abbruch charakteriſtiſcher Alt⸗Mannheimer— Berlin——Alt—Lübe Häuſer mögen die Beſitzer dem Vorſtand des Alterthumsvereins“ Dresden Ber Un Hondon Hamburg 1 31 1 05 ant behufs evenkueller pholdgraphiſcher Aufnahme rechtzeittig Mit⸗ Bremen— Nürnberg—Fürth— Hannover— Linden— Bückeburg ⁰ 2 theflung machen bezw. ſelböſt photographiſche Aufnahmen her, Detmold—Chemnitz— Zwiekau—Mannheim.. 7 ſtellen laſſen und ein Exemplar der Auinahme, geeignetenfalls auch 5 70 17 biſee eeean eorarhele den Sammlungen überweiſen. Aetienkapital: Reserven: N breln annhein, 3. Mai 01.—5 5 — 7 + Der 0 175 10 130,000,000. 34,000.000. äuſern ampfehle e ed. 4 tept—2 f 87688 85 b Eröffnung von laufenden Kechnungen mit und ohne Creditgewährung, Vermittlung, auch bei Beſetz⸗ Ionie von brovisionsfreien reiene 0 ung von Lehrlingsvakanzen. 8 10 22 2 1 und ohne, Im Lokal der Volkoküche, 1 9, 6 von Depositengeldern und Spareinlagen(m 17491 Der Vorſtand. 5 5 n 185 An- umd Verkauf von Werthpapieren, Banknoten und Geldsorten;— erhalten jeden Montag und Freitag Einlösung von Coupons, Dividendenscheinen und verloosten Werthpapleren. Baar- Bitte. 17 1 17 Vorschüsse auf Werthpapiere. Ausfübrung von Börsen-Aufträgen an allen In der Arbeiter⸗Kolonie von ½6 bis ½8 Uhr Bonen In- und Augen Antenbuck macht ſich wieder der 2 iscontirung und Einzug von Wechseln ecks eto. 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