aleh 1 il renze 1788% Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aulſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Kummer 5 Pfg. (VBadiſche Volkszeitung.) Inſerate: Die Colonel⸗Zerle.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„ E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Gtleſeuſte und verbreitelſte Jeilung in Manuheim und Amgebung. Telegramm⸗Adreſſe: „Jvurnal Maunheim“. In der Poſtliſie eingetragen unter Nr. 2892. (Mannheimer Volksblatt.) 3—— Telephon: Redaktion: Nr. 377. 5 Expedition: Nr. 218. Nr. 58. Dienſtag, à. Februar 1902. 5 Druckerei: Nr. 341. „ Filiale: Nr 815. (Abendblatt.) Beim inneren Reichsamt. (Von unſerem Korreſpondenten.) 54( Berlin, 3. Februar. Noch immer ſitzt Graf Poſadowsky im Reichstage und ringt um ſeinen Etat. Zwar das Gehalt haben ſie ihm nach vierzehn mehr ermüdenden als heißen Tagen bewilligt; aber das Reichs⸗ amt des Inneren iſt ja ein ſo weitſchichtiges Reſſort und da kann man, wenn man ſonſt will, allerlei unterbringen. Und man will! Am letzten Sonnabend hatte der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Antrick das Kapitel„Uebelſtände in Kranken⸗ häuſern“ zur Sprache gebracht. Er hatte darauf hingewieſen, wie aus der weiblichen Krankenpflege ſich mitunter„zarte“ Be⸗ ziehungen entwickelten, die den Kurzwecken nicht eben förderlich feien; wie gelegentlich, z. B. in Hamburg, in den Krankenſtuben mancher heiße Liebesrauſch durchlebt worden ſei und ähnliche Kurzweil mehr. Daran knüpfte man heute an. Graf Poſa⸗ dowsky nahm ſich der angegriffenen Krankenhäuſer an und er hatte im großen Ganzen gewißt recht damit. Der gute Ruf, den unſere deutſchen öffentlichen Krankenanſtalten in aller Welt genießen, iſt gewiß nicht unverdient. Aber wo viel Licht iſt— das iſt nun einmal von allen menſchlichen Dingen untrennbar — da pflegt's auch an Schatten nicht ganz zu fehlen und zumal bei den Anſtalten, die die ſozialdemokratiſchen Redner vor Allem treffen wollten— gibt's manche Partie, die tief in düſterem Dunkel liegt. Die berliniſchen ſtädtiſchen Krankenhäuſer ſollten einmal der öffentlichen Kritik preisgegeben werden— das war der offen eingeſtandene Zweck der Debatte, und dieſer Zweck war durchaus löblich: die vervetterte Coterie unſerer Stadtoberen machen jeden Verſuch, dieſen Mißſtänden im Rothen Hauſe zu Leibe zu gehen, todt. Darum war es nöthig, ihnen einmal vor dem Forum des Reichstages auf den Leib zu rücken.— Neben den Uebelſtänden in Krankenhäuſern ward noch an manchem Thema gerührt, das mit dem öffentlichen Geſundheitsweſen in Zuſammenhang ſteht. Der freiſinnige Amtsrichter Müller⸗ Meiningen, der ſich immer erfreulicher entwickelt und keines⸗ wegs ängſtlich an der Richter'ſchen Parteiſchablone kleben bleibt, ſprach über die Calamität des Geheimmittelweſens, beklagte die Härte, die die Anpreiſung jedes unſchuldigen Medicaments unter Strafe ſtellt und dadurch unſere chemiſche Induſtrie wie unſere Zeitungsinduſtrie ſchädigt, für die Inſerate doch nun einmal das ztägliche Brod“ ſind; die aber allem myſtiſchen Unfug wie dem Geſundbeten mit verſchränkten Armen zuſteht oder gar es auf Wunſch hochmögender Frauen fördert. Den chriſtlichen Stand⸗ punkt gegenüber dieſem haarſträubenden Blödſinn präziſirte Hof⸗ prediger Stöckerz er wies zugleich auch auf die tieferen Gründe des modernen Aberglaubens hin, der Hang, die Sehnſucht zu dem Ueberſinnlichen iſt aber tief und unausrottbar in jede Menſchenbruſt geſenkt. In Zeitläuften, wo die poſitiven und geoffenbarten Religionen ihre Macht über die Gemüther zu ver⸗ lieren droht, betet man zu Baal und aberwitzigen Götzenbildern. — Der Unfug des Geſundbetens beginnt übrigens den Charakter einer Seuche anzunehmen: Dieſer Tage gingen mir zwei Zu⸗ ſchriften von weiſen akademiſch gebildeten Männern(einem höheren Richter und einem Regierungsaſſeſſor) zu, die es mir milde verweiſen, daß ich über das Geſundbeten geulkt habe! Herr v. Podbielski, der preußiſche Landwirthſchaftsminiſter, hat das Landes⸗ ökonomiekollegium mit einer, in manchen Punkten bemerkens⸗ werthen Rede eröffnet. Er erklärte, er halte es für nothwendig, ich über gewiſſe Dinge aus daß„wir auch für die Folge gemeinſchaftlich an einem Strange uſprechen, um ſich zu vergewiſſern.! ziehen.“ Er halte es für ein Lügen in die Taſche, wenn man Landwirthen an gewiſſen Punkten noch die Hoffnung laſſe, ſie könnten noch auf einem Boden 8. Klaſſe etwas herausſchlagen. Dort lohne ſich der Landwirthſchaftsbetrieb nicht mehr. Auf weiten Flächen müſſe eine falſche Ackerkultur in Forſtkultur über⸗ geführt werden. Da heiße es, offen Farbe bekennen. Das gehe ſo nicht mehr weiter. Das ſei immer beſſer, als wenn man ſich was vorlügt. Auch mit einer neuen Zollvorlage laſſe ſich auf ſolchem Boden ein guter Ertrag nicht ziehen. Er müſſe hervorheben,„daß wir uns täuſchen, wenn wir glauben, daß der Zoll uns aufdie Dauer hält“. Der Zoll könne nur augenblicklich einen Damm aufrichten helfen. Der Zoll ſei nur etwas Vor⸗ übergehendes. Vor Allem müſſe die Aufmerkſamkeit auf die Schaffung guter Verkehrswege gelenkt werden. Er habe noch nie geſehen, daß die Kultur im Dreck ſpaziren geht. Sie geht nur an den guten Straßen und Verkehrswegen entlang. Molkereien thäten manchmal z. B. beſſer, ihre Milch wegzugießen, als ſie 10 Kilometer und weiter zu ſchleppen. Die Koſten kommen wahrhaftig nicht zuſammen. An der Landwirthſchaft ſei ſehr geſündigt worden, als jedem Bauer der Kunſtdünger empfohlen ſei. Auch beim Bau der Zuckerrüben hätten die Guts⸗ beſitzer ihr Geld auf die Straße geworfen. rechne noch weniger und falle dann um ſo tiefer hinein. Noth⸗ ſtandstarife möchte der Miniſter bei Seite gelaſſen wiſſen. Die ganzen großen Nothſtandstarife dieſes Sommers und Herbſtes hätten der Landwirthſchaft einen Nutzen von nur 114000 Mk. gebracht. Einige wenige, z. B. in Oſtpreußen, hätten Vortheil davon, die Andern ſeien geſchädigt worden. Der allgemeinen Landflucht könne nur durch Seßhaftmachung der kleinen Leute im Oſten begegnet werden. Die alte Form des Tagelöhners, des Hofegängers würde ſich nicht mehr aufrecht erhalten laſſen. Namentlich in den mittleren Provinzen ſei er mehr und mehr verſchwunden. Es werde die Aufgabe ſein, eine andere Beſiede⸗ lung des Landes durch die Geſetzgebung zu erſtreben. Viel ſchlimmer als die Preisbildung ſei die Leutenoth für die Land⸗ wirthſchaft. Der Miniſter ſchloß mit der Verſicherung:„Was an mir iſt, will ich thun, um mit ganzer Kraft die Intereſſen der Landwirthſchaft zu fördern. Dafür will ich ſterben, wenn ich das nicht erreichen kann.“ Trotz dieſem gefühlvollen Bekennt⸗ niß werden die Agrarier an der Rede des Miniſters wohl nur eine mäßige Freude haben. Deutſches Reich. 4 Berlin, 3. Febr.(Dem Grafen Walderſee) hat der Kaiſer an ſeinem Geburtstag, wie mehrere Blätter berichten, eines der in China erbeuteten Broncegeſchütze überweiſen laſſen. — Von einem derartigen Geſchenk war bereits vor mehreren Monaten die Rede. —(Der Zwiſt im Verbande der deutſchen Kriegervereine, zu dem die Rede des Generals v. Spitz über den Vorfall in Bremen Anlaß gegeben hat und der begraben zu ſein ſchien, lebt wieder auf. Aus Bremen meldet man darüber: In dem Streit mit dem deutſchen Kriegervereinsverbande wegen der verletzenden Aeußerungen des Generals v. Spitz über den angeblichen Anſchlag auf den Kaiſer in Bremen beſchloß laut „Weſerztg.“ der Bremiſche Landeskriegerverband mit 26 gegen 5 Stimmen den Austritt aus dem Verbande der deutſchen Kriegervereine. 2 Der kleine Mann Die Trebergeſellſchaft und ihre„Töchter“. Urſprünglich bezweckte die Geſellſchaft bekanntlich die Trocknung ulnd den Vertrieb von Biertrebern, Brennereitrebern, Rübenſchnitzeln und allen damit verwandten Futterſtoffen, ferner Verarbejtung und Verwerthung von Holz und Holzabfällen u. ſ.., den Handel mit derartigen Stoffen, die Herſtellung von den hierzu erforderlichen Maſchinen, den Handel mit ſolchen u. ſ. w. Im Jahre 1894 erwarb die Geſellſchaft von Otto in Dortmund die Patente auf einen Bier⸗ trebertrocknungsapparat und im Jahre 1895 die vielgenannten Berg⸗ mannſchen Patente zur Verwerthung von Holz⸗ und Holzabfälleg, und endlich im Jahre 1896 wieder die Ottoſchen Patente zur Ver⸗ werthung und Vernichtung von Fleiſchabfällen und thieriſcher Cada⸗ vern. Mit dem Erwerb der Bergmaunpatente begann ein uligeheuerlicher Ausdehnungsdrang der Geſellſchaft, der ſich einer⸗ ſeits in fortgeſetzten Erhöhungen ihres Aktienkapitals, anderſeits in dem Erwerb und der Gründung zahlreicher Tochtergeſellſchaften äußerte. Das wird veranſchaulicht durch die nachſtehende Ueberſicht über die Entwicklung des Aktienkapitals; es betrug: im Jahre 1890 350 000 M. 1891 500 000„ 5 1892 650 000„ 7 1894 1000 000„ 75 75 1895 1500 000„ 75 5 1896 6000 000„ 55 1898 12 000 000„ 1901 20 400 000„ Ferner wurden von der Geſellſchaft, nach einer überſichtlichen Zuſammenſtellung in der Köln. Ztg. ausſchließlich oder doch unter ihrer hervorragenden Mitwirkung begründet: Aklienkapital Anleihekapital die Aktiengeſellſchaft für Trockendeſtil⸗ lalion und chemiſche Induſtrie in Petersburg 8 10090000 M.— Bosniſche Holverwerthungs⸗Akt.⸗G. 3000000 Kr. Holzdeſtillatious⸗Akt.⸗Geſ. Kasza in Illava Finzka Präindustrie Aktiebolaget in Helſingfors 8 Soeiste chimiques du Bois in Nantes Compaguie des extractes tauniques et des produits chimiquss in Paris die die 4200000 Kr. 2 400 000 Kr. die 1850000 fiul. M.— die 2600000 Fr. 1750000 Fr. die 5 000000 Fr. die Società itallaua per le Industries chimiche Genna 1500 O00Sire 12000008ire die Verein. chem. Fabr. in Schweinfurt 1800 000 M.— die Schleſiſche Aktien⸗Gefellſchaft für chem. Induſtrie in Weißwaſſer 1600 00 M. 750000 M. Chemiſche Fabrik in Krappitz,..b. H. 300 000 M. die norddeutſchen vereinigten chemiſchen Fabr. Glückſtadt in Hamburg 3 300000 M. 55 die Memeler Holz⸗Induſtrie, Akt.⸗Geſ. 6 500000 M. 400000 M. Union, Aktien⸗Geſellſchaft für chemiſche Induſtrie in Prag, 4 die erſte galiziſche Alt.⸗Geſ. für Holz⸗ We 0 in Lemberg⸗Wygoda Chemiſche Fadrik Frankfurt a. d. O. G. m. b 8 2000000 M. 3 700 000 Kr. 72 95 8 400000 M. die Anglo Russzian Wood Destillation and Chemical Produets, London 1000 009 L.— die Soces anonyme de Produets Chi- miques et Hlektre-Ohimig., Brüſſel 6 000 000 Fr.— die Fredriksſtad Traekutfabrik in Frede⸗ riksſtad 5 5 30000 Kr. Außerdem duar die Trebertrocknungsgeſellſchaft noch betheiligt an der Torril⸗, Eiweiß⸗ und Fleiſch⸗Extvact⸗Contp., G. m. b.., Altona, an der Continentalen Hochofengasgefellſchaft m. b. H. in Dortmund und bei dem Dr. Keller⸗Syndikat in Wien. Eß haudelt ſich ſonit um ein Conglomerat von Geſellſchaften, in dem insgeſammt etwa 100 Millionen Mark Kapital alcgelegt waren und das ſeine Avme faſt über ganz Europa erſtreckte. An Dividenden vertheilte die Kaſſeler Muttergeſellſchaft in den Jahren ihres Beſtehens 7, 10, 12, 10, 10, 10, Tagesneuigkeiten. — Die Kataſtrophe des Ballons„Berſon“. Seit mehreren Tagen herrſcht in Belgien ein Nordoſtſturm von außerordentlicher Gewalt, gepaart mit einer Mark und Bein durchſchauernden Kälte. Und inmitten dieſes Orkans der die Wellen der Schelde zu anſehn⸗ licher Höhe peitſchte, über die Polder dahinfuhr wie ein leibhaftiger Satan, erſchien über der Stadt Antwerpen am Sarmſtag in der zweiten Nachmittagsſtunde ein Luftballon von außerordentlichem Umfange. Der Ballon raſte über das Afride⸗ und Trockendock, ſtreifte das Palingshuis und nahm die Richtung nach dem Polder von Melſede. Man exkannte auch ſehr genau, daß der Ballon der Erde zuſtrebte und wie die beiden Inſaſſen den Ballaſt mit vollen Armen auswarfen. Trotzdem wurde mehr und mehr die Gondel nach unten gepreßt, und der ſich entleerende Sandballaſt bildete faſt eine zu Boden ſchwebende, undurchſichtige Wolke. Gerade als der Ballon über der Schelde hing, trieb ihn ein fürchterlicher Windſtoß ſo tief, daß die Gondel das Waſſer fürchte. Damit raſte das Luftſchiff auch ſchon quer über den Fluß in wenigen Sekunden, die Reiſenden konnten ſich aber über ihre kritiſche Lage keinem Zweifel mehr hingeben. Sie zogen es dann auch vor, als ſie ſich gerade über der ſogenannten Aalbank befanden, den Anker fallen zu laſſen. Der Anker faßte auch ſofort. Schon wollten die Reiſenden den günſtigen Augenblick benutzen und zu Boden ſpringen, als ein noch heftigerer Windſtoß das Kabel zerriß und den Ballon in der Richtung der Polder von Oſtflandern davon⸗ trieb. Der Ballon machte, wie der„Tag“ ſchreibt, die kollſten Sprünge, bald dem Boden, bald hoch in den Lüften, bald wirbelte er um ſich ſelbſt herum ſo daß den in den Tauen hängenden beiden Luftſchiffern Sehen und Hören verging. In einem gegebenen Augen⸗ blick, gerade als der Ballon ziemlich hoch ſtand, kehrte ſich die Gondel ſozuſagen um, der eine der tollkühnen Reiſenden hatte nicht mehr Zeit, ſeinen Händen einen neuen Halt zu geben, und ſtürzte über Bord. Der Körper ſehlug in einer Weiſe auf den Boden, daß der rechte Arm unter ihn zu liegen kam. Der Geſtürzte ſprang ſchnell auf, fiel aber infolge eines unerträglichen Schmerzes, namentlich im kechten Handgelenk, wieder um. Der rechte Arm hing gefühllos im gegen den Schmergz ſtei Sein Auge ſuchte den immer noch wie toll weiterhüpfenden Ballon. Er hinkte ihm nach. Inztwiſchen eiltew bon allen Seiten Landleute herbei, um die Jagd auf den Durchgänger zu machen. Endlich gelang es, die niederhängenden Taue zu ergreifen und den Ballon damit an einen Baum zu binden. Gelenk, Sich mit aller Kraft ſich der Verunglückte abermals. Als der erſte Verunglückte zur Stelle war und nach ſeinem Gefährten füchte, ſah er ihn gleich, er ſah ihn als einen faſt kaum noch erkenn⸗ baren Leichnam wieder. Die Gliedmaßen waren gebrochen, die Hand hing in Fetzen hernieder, ein IOhr war verſchwunden. Jeden⸗ falls hatte der Unſelige zu Boden ſpringen wollen; ſeine Füße aber müſſen ſich dabei im Netzwerk verfangen haben, und auf dieſe Weiſe muß der Ballon ſeinen Führer direkt zu Tode geſchleift haben! Die Kataſtrophe des„Verſon“ gehört zu den grauſigſten Tragödien, welche die Luftſchifffahrt zu verzeichnen hat. Leider knüpft ſich an ſie noch die Thorheit u. der Unverſtand der Menſchen, ſagen wir beſſer: mancher Beamten. Die Gendarmerie von St. Aune wurde ſofort alarmirt, ſie kam und machte die üblichen Feſtſtellungen. Die ſehr dienſtbe⸗ fliſſenen Bauern halfen den Leichnam des Hauptmanns v. Sigs⸗ feld in das Leichenſchauhaus von Zwyndrecht tragen, während andere bei der Entleerung des Ballons mithalfen, der merkwürdigerweiſe ſo gut wie nicht gelitten hat. Die Gendarmen dagegen haben aus einem nicht verſtändlichen Beweggrunde den armen Doktor Linke volle drei Stunden feſtgehalten, ſo daß er erſt um ſechs Uhr in Ant⸗ werpen eintraf, woſelbſt die Nachricht von der Kataſtrophe eine un⸗ ſägliche Aufregung hervorrief. Herr Doktor Linke bekam nichts zu eſſen, trotzdem er halbtodt vor Hunger war; es wurde ihm nicht ein⸗ mal erlaubt, die Familie des Hauptmanns v. Sigsfeld von dem Un⸗ glück kelegraphiſch zu benachrichtigen. Erſt im Augenblick ſeiner Ab⸗ reiſe nach Antwerpen erſchien ein Praktikant, nach ſeinen Wunden zu ſehen. Herr Doktor Linke glaubte allerdings nicht, daß Haupk⸗ mann v. Sigsfeld, als ein ſehr erfahreuer Luftſchiffer habe aus der Gondel ſpringen wollen. Er iſt vielmehr der Meinung, daß er gleich Füße im gleichen Augenblick in den Tauen verfangen haben müſſen. Der Ballon war um zehn Uhr Morgens in Berlin aufgeſtiegen, gegen fend, erhob ihm aus der Gondel geſchleudert worden ſei, daß ſich aber deſſen. Fwel ſchwebte er Perolbs liber Antwerpen, er harke clſo nur bier und eine halbe Sturde gebraucht, um eine Strecke zurückzulegen, welche ein Eilzug in fünfzehn Stunden durchfliegt. Die Fahrt galt nament⸗ lich der Feftſtellung der Schnelligkeit des Windes. Es muß noch er⸗ zählt werden, daß Hauptmann v. Sigsfeld ſich namentlich mit derEin⸗ führung der drahtloſen Telegraphie in das deutſche Heerweſen be⸗ ſchäftigt hat während Dr. Linke ein ſehr tüchtiger Gelehrter der Wetterkunde iſt. 75 — Ein Seeheld. Vor dem Admiralitätsgerichtshof in London kam am Montag ein Fall zur Verhandlung, der einen wahren Roman bildet und in den weiteſten Kreiſen bekannt zu werden verdient. Es zeigt ſich da wieder einmal,„aus welchem Stoff der richtige See⸗ mann gewoben iſt“. Es handelte ſich um die Vertheilung der für die Bergung eines in Bedrängniß gerathenen deutſchen Schiffes, der Bark„Planet“, zuerkannten Belohnung in der Höhe von 900 Eſtrl. Wie aus der Verhandlung hervorging, ſtieß der britiſche Dampfer „Crown Point“ auf der Fahrt von Philadelphia nach London am 14. Mai v. J. auf die genannte Bark, die das Nothſignal gehißt hatte. Ein Boot wurde ausgeſetzt und der zweite Offizier der„Crown Point“ begab ſich an Bord der Bark, deren Mannſchaft er in einem geradezu entſetzlichen Zuſtande fand. Sie war bereits 136 Tage unterwegs und die ganze Mannſchaft litt an Skorbut. Die Lebensmittel waxen nahezu erſchöpft. Der Steuermann war geſtorben, der Kapitän und der Schiffszimmermann lagen hoffnungslos darnieder. Es wurde verſucht, die Bark ins Schlepptau zu nehmen; der Verſuch mußte jedoch aufgegeben werden. Hülflos konnte man aber das deutſche Schiff nicht laſſen und da erbot ſich der zweite Offizier der Croon Point“, an Bord zu gehen und den Verſuch zu machen, das Schiff unter Segel nach Queenſtown zu bringen. Der Name des wackeren jungen Mannes iſt F. H. Bryaut und er wird beſtimmt guch bei ſeine deutſchen Kameraden unvergeſſen bleiben. Lebensmittel wurden an Bord geſchafft, der Dampfer ſetzte ſeinen Weg fort und verſchwand bald den Blicken der nun ihrem Schickſal überlaſſenen Mannſchaft der kleinen Bark. Brhant war nun das Factotum: Capitän Steuer⸗ mau, Arzt und ſelbft Koch. Dank der friſchen Nahrungsmittel und ſeiner Pflege erholte ſich die Maunſchaft zuſehends, nur bei Capitän 4. Sene. renetral⸗Anzeiger. maunngeim, 4. Jebruar. 38, 50, 40, 40 und 25 Prozent. Dieſe überaus hohen Dividenden wurden von der Versaltung auf de angeblich u neßlichen Erfolge des Bergmannpatents zurückgeführt und ermöglichten es der Ver⸗ waltung, bei den verſchiedenen Kapitalerhöhungen ein ungewöhnlich hohes Aufgeld für die jumgen Aktien zu erzielen, die zu 175, 200 und 225 Prozent begeben wurden. Insgeſammt ſind ihr für Aktien im Nennwerthe von 12 000 000 Mk. nicht weniger als 23 750 000 Mk. zu⸗ gefloſſen. Der Kurs der Aktien erreichte zeitweiſe die Höhe von 895 Prozent. Die ungewöhnlichen Erträgniſſe riefen ſchon frühzeitig das Mißtrauen wach, das ſich immer mehr ſteigerte, als die Verwaltung bei ihren Rechnungsabſchlüſſen auffällige Schiebungen vornahm. So kvurden von ihr im Sommer des Jahres 1900 für etwa 12 Millionen Mark an Aktien, Schulbverſchreibungen u. ſ. w. der Tochtergeſell ſchaften verkauft, und im Februar 1901 überraſchte die Verwaltung alle Welt mit der Mittheilung, daß ſie die früher verkauften Werthe gurückerwerben und eine völlige Verſchmelzung der Muttergeſellſchaft mit den Tochterunternehmungen herbeiführen wolle. Trotz der Kritik, die von allen Seiten an dieſen Vorſchlägen wie an andern Maß⸗ nahmen der Verwaltung geübt wurde, gelang es letzterer immer wieder die Aktionäre für ſich zu gewinnen, ſodaß ſie in der Haupt⸗ berſammlung ſtets in einer gewiſſen Hurrahſtimmung für die Ver⸗ waltung eintraten. Erſt der Zuſammenbruch der Leipziger Bank legte die innere Fäulniß der Trebertrocknung auch dem blödeſten Auge dar. — Aus Stadt und TLand. Mannheim, 4. Februar 1902. Verſetzungen und Ernennungen im Volksſchulweſen. Dürr, Johann, Hauptl., von Dallau nach Sandhofen. Kühn, Wilhelm, Hauptl., von Sandhofen nach Dallau. Ries, Heinrich, Hilfsl., von Ladenburg nach Rohrbach. Ru ſch, Otto, Unterlehrer in Mietersheim, als Hilfsl. nach Mannheim. * Elektriſche Bahnſchmerzen. Es wird uns geſchrieben: Mehr und mehr zeigt ſich, daß die Verhältniſſe vor dem Bahnhof beim Rangiren der elektriſchen Wagen unhaltbar werden. Der Hauptfehler, der gemacht iſt, beſteht darin, daß der Hauptkreuzungspunkt der verſchiedenen Linien zugleich Rangirbahnhof geworden iſt. Sollte vielleicht der Staatsbahnhof da die Anziehungskraft ausgeübt haben? Das Rangiren der Wagen auf die Lindenhofüberführung hinauf iſt eine koloſſale Beläſtigung für jeden anderen Verkehr, und es läßt ſich leicht berechnen, daß täglich Tauſende von Perſonen und Hunderte von Fuhrwerken am Vor⸗ wärtskommen behindert werden. Daß dort noch kein größerer Un⸗ glücksfall paſſirt iſt, iſt wahrlich ein Glück zu nennen. Wenn wir uns nun überlegen, ob ſich denn bei den gegebenen Verhältniſſen keine Aenderung einführen läßt, ſo finden wir, daß dieſes gar nicht ſo ſchwierig erſcheint. Verſuchen wir einmal: 1. Linie Walhof: Der Wagen fährt vom Waldhof, Neckarbrücke, Lindenhofüberführung, Bahnhof(blau Schild), jetzt wird roth Schild geſtellt. Der Wagen fährt weiter: Kaiſer Wilhelmsring, Friedrichsring, Louiſenring, Rheinſtraße, Planken, Heidelbergerſtraße, Kaiſer Wilhelmsring, Bahn⸗ hof; jetzt wieder blau Schild weiter: Lindenhofüberführung, Breite⸗ ßraße, Neckarbrücke, Waldhof. Dadurch wären die beiden Linien kom⸗ binirt, jeder Aufenthalt, jedes Rangiren fiele fort 2. Lindenhoflinie: weiß Schild: Lindenhof, Bahnhof; gelb Schild: Bahnhof, Heidel⸗ bergerſtraße, Planken, Rheinſtraße, Louiſenring, Friedrichsring, Kaiſer Wilhelmsring, Bahnhof; weiß Schild: Lindenhofüberführung, Lindenhof. Damit fiele auch hier jedes Rangiren fort. 3. Die Linie: Panorama⸗Lindenhof, die ja doch zum größten Theil mehrfach ge⸗ fahren wird, fällt weg. ad. 1 iſt zu bemerken: Sollte es nicht in der Abſicht liegen, die Linie Waldhof für den 5 Minutenbetrieb einzu⸗ richten, ſo läßt man abwechſelnd einen Wagen blau Schild Waldhof, den andern weiß Schild Elektrizitätswerk laufen und dort ſeine 5 Minuten warten bis zur Rückfahrt. Nöthig wäre, nur an den Wagen drei⸗ reſp. Atheilige Schilder mitzugeben und Abends bunte Scheiben à la Semaphor anzubringen. Was an Zeit, Wagen, Strom 1. ſ. ww. ſicherlich geſpart wird, das auszurechnen iſt gar nicht ſo ſchwierig. Jede Beläſtigung für den Bahnhofsplatz fiele fort. Auch praktiſcher ſcheint für das Auge des Laien die vorgeſchlagene Linien⸗ führung. Denn abgeſehen von einem Umſteigen der Paſſagiere für den Lindenhof, welche die Breiteſtraße benutzen, wäre vieles andere Umſteigen überflüſſig. Etwaige andere finanzielle Bedenken können wir beim beſten Willen in dieſer Umänderung nicht finden. Volkshochſchulkurſe. Infolge des Ausfalls eines Vortrags iſt es nothwendig geworden, den fünften Vortrag des Herrn Profeſſors v. Duhn morgen abzuhalten. Die beiden Schlußvorträge dieſes Kurſus finden alſo am Mittwoch und Freitag dieſer Woche ſtatt.— m Freitag, 14. Februar, beginnt als letzter Kurſus in dieſem Winter ein Cyklus des Herrn Prof. Henſel über Hauptproble me der Gthik. * Der Entwurf zum Sommerfahrplan der Großh. Bad. Staats⸗ eiſenbahnen iſt eingetrofſſen und kann auf dem Bureau der Hand⸗ werkskammer, M 5, 5, 2. Stock, eingeſehen werden. Eeine Vereinigung der Zuckerrüben⸗Pflanzer für die Pfalz und für Baden wurde in einer in Speier ſtattgefundenen Verſammlung beſchloſſen. Ein proviſoriſcher Ausſchuß ſoll das Weitere veranlaſſen und eine allgemeine Intereſſentenverſammlung einberufen. „Ein karnevaliſtiſches Konzert gibt am Donnerſtag Abend 8 Uhr die vollſtändige Kapelle des hieſigen Grenadier⸗Regiments unter Lei⸗ rung ihres Kapellmeiſters Herrn vollmer im Saale des Bernhar⸗ dushofs. Der Veranſtaltung liegt die Idee eines populär⸗künſt⸗ leriſchen, ſich in ungebundenen Formen bewegenden Karnevalkonzerts zu Grunde, bei dem es recht fidel zugehen ſoll. Zu dieſem Zwecke enthält das wechſelreiche Programm effektvolle humoriſtiſche Mufik⸗ ſtücke. Von den zum Amüſement geradezu herausfordernden Num⸗ mern ſei nur das muſikaliſche Allerlei:„Ein Jahrmarkt in Kräh⸗ winkel“ genannt. Aeußerlich erhält das Konzert in der Weiſe einen karnevaliſtiſchen Anſtrich, daß die Beſucher Narrenkappen zur Ver⸗ und Zimmermann war die Hülfe zu ſpät gekommen, und Beide ſtarben ſchon nach wenigen Tagen. Die„Planet“ kam dabei nur langſam vorwärts. Der Wind war nicht günſtig⸗ und der Schiffs⸗ rumpf war ſo arg mit Tang und Entenmuſcheln bewachſen, daß ſich die Bark nur langſam fortbewegen konnte. Die folgenden Auszüge aus Bryants Logbuch laſſen erkennen, was für eine Aufgabe er zu Löſen hatte: 15. Mai. Der erſte Tag, an dem ich kommandire. Wir halten graden Kurs. Der Kapitän ſeit Montag bewußtlos und am Sterben. Ein Matroſe kam und ſagte mir, daß der Schiffsraum poll bvon„kleinen Schlangen mit Füßen“ ſei. Ich ſah nach und fand ihn voller Skorpione. Nicht genug damit, befindet ſich auch ein Hund an Bord, der die Spuren ſeiner Zähne auf meinen Waſſerſtiefeln zu⸗ kückgelaſſen hat, die ich zum Glück anhatte. Der Köter hat die Hunds⸗ wurh. Das iſt der richtige Platz für einen Mark Tapley.(Der „Candide“ der eingefleiſchte Optimiſt bei Dickens.)— 16. Mai. Vier Knoten die Stunde; langſam, aber ſicher. Kapitän noch immer be⸗ wußtlos, Mannſchaft beſſer außer dem Schiffsjungen. Alle Arz⸗ neien führen doutſche Bezeichnungen, die ich nicht verſtehe. Kapitän leidet große Schmerzen. That alles Erdenkliche, um ihm Linderung zu berſchaffen, aber vergeblich. Dies iſt der 167. Tag, ſeit das Schiff ausgelaufen. Die Matrofen ſind prachtvolle Kerle, thun Alles, was in ihren Kräften ſteht, um mir zu helfen. Sie betrachten mich mit einer Art heiliger Scheu.— 1. Mai. Kapitän ſtarb.45 Morgens. Rief den Mann am Aatsguck, damit er den Todten ſehe. Wilhelm, der als Maate Dienſt thut, ſo gut er kann, ſchien nicht zu verſtehen, was ge⸗ ſchehen war, Der zweite Steuermann hat Opium genommen, um zu ſchlafen. Fürchte, daß er nicht mehr erwachen wird, thue aber, was ich nur kann, um ihn wieder zum Bewußtſein zu bringen.(Nach⸗ Aittag.) Kapitän todt; Steuermann todt; der zweite Steuermanm fügung geſtellt bekommen. Gemeinſchaftlich geſungene Bierlieder dürften nicht wenig zur Unterhaltung beitragen. Der Schwaben⸗Club hielt am letzten Sonntag Abende im kleinen Saalbauſagale ein gut beſuchtes Maskenkränzchen ab, das einen ſehr hübſchen Verlauf nahm. Unter den zahlreich erſchienenen ſchönen und originellen Masken erregte unter anderen ein in den württem⸗ bergiſchen Landesfarben prächtig ausgeführtes und mit ſchwäbiſchen Wahlſprüchen geſchmücktes Koſtüm„Schwaben⸗Club“ das Haupr⸗ intereſſe. Eine kleine Einlage,„Der Bauer als Zahnarzt“, wirkte recht komiſch und förderte das fröhliche Treiben, das in ſpäter Nacht⸗ ſtunde ſein Ende erreichte. Das kleine Feſt kann ſich den früheren wohlgelungenen Veranſtaltungen des Schwaben⸗Clubs würdig zue Seite ſtellen. Stiftungsraths⸗Wahlen. Bei den heute Nachmittag durch den Bürgerausſchuß vorgenommenen Wahlen wurden als Mitglieder des Stiftungsrathes des evangeliſchen Hoſpitalfonds gewählt: Kaltenthaler, Gg.., Privatmann, Küll⸗ mer, Heinrich, Privatmann, Sperling, J.., Kaufmann, Zu Mitgliedern des Stiftungsrathes der Freiherrlich von Hövel⸗ ſchen Stiftung wurden gewählt: Lev, Adolf, Privatmann, Max, Eduard, Privatmann, Wahl, Georg, Privatmann. Zu Mitgliedern des Stiftungsraths des Iſraelitiſchen Hoſpital⸗ fonds wurden gewählt: Aberle, Iſrael, Privatmann, Gieſer, Max, Kaufmann, Nauen, Wilhelm, Kaufmann, Oppenheim, Auguſt, Privatmann, Dr.. Stern, Sally, Rechtsanwalt, Stockheim, Max, Privatmann. Zu Mit⸗ gliedern der Gallenberg⸗Stiftung wurden gewählt: Lenel, Viktor, Kommerzienrath, Lö b, Ludwig, Kaufmann.— * Kautionsſchwindler. In Wiesbaden wurde auf offener Straße der Inhaber eines Annoncenbureaus verhaftet. Unter dem Namen Dr. Münding hatte derſelbe ein größeres Reklamebureau für aus⸗ wärtige Fachzeitungen eingerichtet und beſchäftigte etwa 5 Angeſtellte, die ihm circa 3000 Mark Kaution ſtellen mußten. Alle Kautionen der Angeſtellten hat Münding unterſchlagen. In Köln hatte der Schwindler eine Filiale ſeiner ſogenannten Annoncen⸗Expedition er⸗ richtet und den dortigen Theilhaber mit 1000 Mark Einlage und 600 Mark Kauton ebenfalls hineingelegt. In Hannover hat er be⸗ reits 2 Jahre wegen Betrügereien im Gefängniß zugebracht und von 1897 bis 1900 wurde er wiederum wegen Kautionsſchwindeleien 3 Jahre lang im Gefängniß internirt. Auch in Mainz hatte Mün⸗ ding verſucht, Angeſtellte zu ködern, um deren Kautionen benützen zu können. Aus dem Großherzoathum. * Walldorf, 3. Febr. Nachdem die Arbeiten der Straßenbahn von hieſiger Stadt zum Bahnhof Wiesloch⸗Walldorf ſoweit fertig geſtellt ſind, dürfte die polizeiliche Abnahme in den nächſten Tagen erfolgen. Durch die Bahn wird einem längſt gefühlten Bedürfniß Rechnung getragen; auch ſpricht man hier ſchon von einer Fortſetzung der Linie einestheils nach Hockenheim und anderntheils über Sand⸗ hauſen, Kirchheim nach Heidelberg. BN. Gengenbach, 3. Febr. Wie von hier gemeldet wird, iſt es einem Schloſſer Namens Paul Jacob nach mühevoller Arbeit ge⸗ lungen, eine Art automatiſche Kuppelung der Eiſenbahnwagen zu konſtruiren. Die menſchliche Mithilfe beſteht nur in der Bedienung eines Hebels, der ſeitlich am Wagen angebracht iſt. Durch ent⸗ ſprechende Stellung des Hebels können die Wagen zur ſelbſtthätigen Ankuppelung bezw. Trennung gebracht werden. Die Zughaken ſowie die Nothhaken ſtellen ſich durch die Hebelbewegung ſo zurecht, daß die Wagen beim Zuſammenſtoß der Puffer automatiſch gekuppelt wer⸗ den. Ebenſo erfolgt die Abkuppelung durch eine Rückwärtsbewegung desſelben Hebels. Eine dritte Stellung macht den Apparat neutral, ſo daß 3.., wie beim Rangiren, die Kuppelung nicht eingreift. Der Zugführer erhält die Möglichkeit, von ſeinem Platze auf der Maſchine dieſe vom Zuge abzukoppeln. Zu wünſchen wäre, daß ſich dieſer Apparat thatſächlich bewährt, damit auf dieſe Weiſe der gefahrvollen Kuppelung zwiſchen den Puffern ein Ende gemacht wird. *Freiburg, 3. Febr. Die Mittheilung, daß Dr. Schleler gefunden worden ſei, hat ſich nicht beſtätigt. Wie nunmehr der Burſchenſchaft Alemannia durch die Militärbehörde mitgetheilt wurde, iſt es allen noch ſo eifrigen und umfaſſenden Nachforſchungen nicht gelungen, den Verſchütteten aufzufinden. Die Arbeiten wur⸗ den durch die Stürme und Schneewehen ſehr erſchwert. Es wird des⸗ halb kaum möglich ſein, Dr. Scheller vor Eintritt von Thauwetter aufzufinden. Wie vom Feldbergerhof aus noch mitgetheilt wird, ſind die Nachforſchungen vorläufig vollſtändig eingeſtellt worden, da keine Ausſicht beſteht, unter den gegenwärtigen Verhältniſſen den Ver⸗ unglückten zu finden. Die auswärtigen Familienangehörigen des auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben Gekommenen— mit den Eltern ſind zwei Schweſtern nach Freiburg geeilt, wo auch ein Bruder des Ver⸗ unglückten gegenwärtig ſeiner Militärpflicht genügt— kehren hoff⸗ nungslos nach Kattowitz zurück. Ein merkwürdiger Zufall wollte es, daß der Verſchüttete noch wenige Tage vor ſeinem traurigen Ende bei einem hieſigen Photographen ſein Bild für ſeine Eltern aufnehmen ließ, welche ein ſolches nicht beſeſſen hätten. Nach den Beſtimmungen des Vaters ſoll die Leiche nach ihrer Bergung auf dem Freiburger Friedhof beſtattet werden. Pfalz, Beſſen und Umgebung. „ Landau, 3. Febr. Gelegentlich einer in der Gemarkung von Rohrbach abgehaltenen Treibjagd wurde Herr Rechtsanwalt Dr. Jof, Kugler von hier vom Schlage gerührt. Man hegt für das Leben des Herrn Kugler, der aus Königsberg ſtammt, ſchlimme Befürch⸗ tungen. Sport. L1 Baden⸗Baden, 3. Febr. Der Internationale Club gibt ſoeben die Propoſitionen bezw. das Programm für die dies⸗ jährigen Rennen heraus, die am Sonntag, den 24., Dienſtag, 26., Donnerſtag, 28., Samſtag, 30. und Sonntag, 31. Auguſt abgehalten 30 Konkuz werden. An dieſen fünf Tagen gelangent ins mmt renzen zur Entſcheidung. Um deim 11 be mationalität beſonders aufzudrücken, ſind ſämmrliche Rennen offen für Pferde aller Länder. Das Programm bewegt ſich, abgeſehen von einigen kleinen Abänderungen techniſcher Natur, im Rahmen des vorigjährigen und verfügt über eine gewaltige Summe bdon Preiſen und Züchterprämien mit rund 420000 Mark und über 3 Ehrenpreiſe. Die Hauptrennen ſind: am erſten Tag das Fürſtenberg Memorial, Ehreupreis und garantirte Preishöhe von 38 000 Marf, an welchem Rennen noch 66 Pferde konkurrenzberechtigt ſind, ferner 14* 11 Altes Badener Jagdrennen, Preis 10000 Mark; am zweiten Tage das Zukunftsrennen, Preis 36000 Mark, Preis der Stadt Baden 20 000, Mark, und das Oos⸗Handicap(10000 Mark), am dritten Tage der Große Preis von Baden, Goldpokal, gegeben vom Groß⸗ herzog von Baden, und garantirte Preishöhe von 80 000 Mark; in dieſem Rennen ſind 58 Pferde, wämlich 35 deutſche, 13 franzöſiſche, 7 öſterveichiſche und 3 engliſche konturrenzberechtigt. Am dritten Tage iſt dann noch die Salda⸗Steeple⸗chaſe(10 000 Mark) bemerkenswerth, Am vierten Tage gelangen die Badener Prinz of Wales' Stakez (24 000 Mark) und das Heidelberg⸗Handicap(10 000 Mark) zur Entſcheidung. Der fünfte Tag iſt durch das Prinz Hermann von Sachſen⸗Weimar Memorial(16000 Mark), das Kincſem⸗Rennen (10 000 Mark) und die Große Badener Handicap⸗Steeple⸗Chaſe (25 000 Mark) wichtig. Das genial ausgearbeitete Programm ver⸗ bürgt wiederum ein großartiges internationales Meeting, das durch ſeine vornehme Eingenart Jahr für Jahr einen ſo ſtarken Reiz aus⸗ zuüben im Stande iſt, und wird deshalb allüberall mit großer Freude begrüßt werden. Man muß wohl der großen Opferwilligkeit dez Internationalen Clubs, ebenſo der Stadtgemeinde Baden und den be⸗ theiligten Kreiſen, welche dem hieſigen internationalen Sport ihre Unterſtützung angedeihen laſſen, öffentlich Dank wiſſen. Theater, Munft und Wiſſenſchaft. Hartleben über ſeinen„Roſenmontag“. In Dortmund iſt un⸗ längſt gelegentlich einer Aufführung der bekannten Hartleben ſchen Offizierstragödie ein Streit gusgebrochen über die Auffaſſung der Rollen der beiden Rambergs. Der Theaterkritiker des„Dortmunder Tageblatts“ wollte das Schurkiſche der Charaktere, der Darſteller des „Peter“ dagegen(in einer Zuſchrift an die Redaktion) eine gewiſſe liebenswürdige Gutherzigkeit betont wiſſen. Nun hat ſich Hartleben ſelbſt zu der Angelegenheit geäußert. Er ſchreibt der Zeitung aus Sald am Gardaſee:„Herr Döhmen hat ganz Recht. Die Perſonen ſind in ihrer Beſchränktheit rechtſchaffene, liebenswürdige Naturenz die Inſtitution(Armee) macht ſie zu Schurken— für das in unz wohnende Ethos. Der Menſch, welcher einer in dieſer Weiſe privi⸗ legirten Klaſſe angehört, braucht bloß dumm zu ſein, um— objektit — als Schurke zu fungiren. Mit vorzüglicher Hochachtung Otto Erich Hartleben.“ Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Dienſtag, 4. Februar. Oberbürgermeiſter Beck eröffnete um ¼4 Uhr die Sitzung Anweſend ſind 70 Mitglieder des Kollegiums Die zwei erſten Punkte der Tagesordnung betreffen den Verkauf ſtädtiſchen Geländes. Der erſte ſtadträthliche Antrag beſagt, der Bürgerausſchuß wolle dem freihändigen Verkauf des Geländes an der Gcke der Rheinhäuſer⸗ und Burgſtraße im Maße von 50,43 QAm. an Geometer Heinrich Laun zum Preiſe von 45 Mark pro Qm. zuſtimmen. Stadtv.⸗V. König: Die Vorlage gebe zu Beanſtandungen keinen Anlaß. Der Antrag des Stadtraths wird genehmigt. In der zweiten Vorlage heißt es:„Der Bürgerausſchuß wolle gzu dem freihändigen Verkauf von insgeſammt 9,18 Omtr. Gelände an der Friedrichfſtraße in Neckarau und zwar an: 1. Weidner Val., Landwirth, Weidner Georg Philipp und Weidner Suſanna Albertine 2,53 Qmtr., 2. Koch Friedrich Schmied 2,85 Imtr., 3. Schandin Joſef, Kaſſengehilfe 3,80 QOmtr. zum Preiſe von M. 8 pro Quadratmeter, alſo zum Geſammtpreis von M. 73.44 die Zuſtimmung ertheilen.“ Stv.⸗V. König: Auch für dieſe Vorlage erbitten wir Ihre Zu⸗ ſtimmung. Eine Debatte entſpinnt ſich gleichfalls nicht und erfolgt die Genehmigung. Bewilligung von Nachtragskrediten. Es handelt ſich in der ſtadträthlichen Vorlage um die Bewilligung von kleinen Mehrkoften für 8 bauliche Unternehmungen und Gelände⸗ erberbungen. Sto.⸗V. Pfeifle empfiehlt die debattelos erfolgt. Verlüngerung der Verwendungsfriſten für auſterordentliche Kredite, Die ſtadträthliche Vorlage wird nach kurzer Empfehlung durch Stb.⸗V. Pfeiflhe genehmigt. Die Gewährung eines Hypothetendarlehens an die Börſenbau⸗ Aktiengeſellſchaft. Wir haben die ſtadträthliche Vorlage bereits eingehend mitgetheilt, Sie verlangt die Gewährung einer ſtädtiſchen Bürgſchaft für ein von der Börſenbau⸗Aktiengeſellſchaft bei der ſtädtiſchen Spartaſſe hier auf⸗ zunehmendes Darlehen auf zweite Hypothek im Betrage von 375 000 M.— Oberbürgermeiſter Beck theilt mit, daß auf Veranlaſſung des Stv.⸗V. eine Beſtimmung in den Vertrag aufgenommen worden ſei, wonach die Zahl der Garanten nicht unter 50 finken darf. Der Bör⸗ ſenvorſtand und die Börſenbauaktiengeſellſchaft haben ſich mit dieſer Zuſatzbeſtimmung einverſtanden erklärt. Gegenwärtig ſeien es 60 Garanten. Stv.⸗V. Fulda empfiehlt die Vorlage. Es handelt ſich hier allerdings um einen etwas ſonderbaren Vorgang und er hoffe, daß ſich derartige Fälle nicht wiederholen. Genehmigung, ſterbend; kein Wind, kein Schiff in Sicht. Der Tod des Kapitäns hat dabei die Mannſchaft leider furchtbar niedergedrückt. Es kommt hart an, ihn über Bord zu werfen. Natürlich ſtellte ſich auch der unvermeidliche Haifiſch ein. Ich habe ſeine Rückenfloſſen geſehen. Während wir die Leiche des Kasltäns einnähten, ſah ich den Haifiſch wieder, ſagte aber nichts. Bin nun ſchon den vierten Tag auf Deck und habe auch noch nichts gegeſſen.— 22. Mai. Es iſt entſetzlich. Ein ſo ſchönes Wetter, wie ich es noch nicht erlebt habe. Kommen kaum vorwärts. Schreibe ſo ausführlich, um mich zu zerſtreuen. Hund wieder geſund. Sitzt neben mir und ſieht mir zu.“. Das ſind einige Bruchſtücke, die erkennen laſſen, was der wackere junge Offizier durchzumachen hatte, ehe es ihm gelang, am 28. Mai das Schiff in Queenstown glücklich vor Anker zu bringen. Der Gerichts⸗ hof erkannte ihm 12 855 Mark von der Belohnung zu, und der von dem vorſitzenden Richter gezollten Anerkenung der Verdienſte Bryants wurde vom Publikum mit lautem Beifall zugeſtimmt, ein Beifall, der auch in Deutſchland ſeinen Wiederhall finden wird. — Ein Muſterpferd. Der Einſpänner Johann D. hat ſich vor dem Richter der Joſefſtadt in Wien, wie dortige Blätter erzählen, wegen Schnellfahrens zu verantworten.— Richter: Laut Meldung des Wachmannes konnte ſich einpaſſant nur durch einen raſchen Seiten⸗ ſprung retten.— Angekl.(lächelnd): Kaiſerlicher Herr Rath! Wann Sö mein Roß ſeg'n, ſagen S' ſelber, dös is net mögli.— Richter: Warum ſoll's nicht möglich ſein?— Angekl.: Erſtens is mein Roß linksgängig, zweitens is es an einem Aug' blind, nachher is es hart⸗ goſchig und thuat a wengerl hinken.— Richter: Das wäre ja ein Muſterroß! Mit einem ſolchen in den Straßen Wiens zu fahren, iſt ſchon an und für ſich eine Unvorſichtigkeit, daher ſtrafbar.— An⸗ gekl.: J bin aber dösmal mit dem Roß zum erſten Man'fahren. — enenee, rre Vorladung des Wachmannes wurde die Verhandlung ver⸗ tagt. — Neueſte Berliner Heilkur. Nachrichten, die wir über eine gegenwärtig in Berlin in verhältnißmäßig beträchtlichem Umfang ausgeübte„Heilmethode“ erhalten, wollen ſich, wie uns ſcheint, mit der ſonſt ſo viel gerühmten reichshauptſtädtiſchen Intelligenz nicht beſonders gut vertragen. Dieſe neue Heilmethode beſteht darin, daß im Falle der Erkrankung eines Menſchen— oder Thieres die Haut Uber dem erkrankten Körpertheil ſo lange mit einer Nadel durchſtochen wird, bis einige Tropſen Blut heraustreten, die alsbald ſorgfältig auf einem Stückchen Papier geſammelt werden. Der Herr„Doktor“ — es ſollen deren nicht weniger als drei dies neue Heilverfahren praktiziren— dreht dann aus dieſem Papierſtückchen eine Pille und geht hierauf allein in einen Wald, wo er einen geſunden Baum aus⸗ wählt und in deſſen Rinde ein Loch bohrt, in welches hinein dann die Pille verſenkt wird. Die Krankheit iſt damit dem Baume eingeimpft, jedoch iſt der Patient erſt nach dreimaliger Vornahme dieſes tieffin⸗ nigen„Heilverfahrens“ geſund. Im Uebrigen darf die ganze Prozebur nur am Dienſtag und Freitag derjenigen Woche vorgenommen werden, in welcher Vollmond eintritt; die Heilung kann ſich alſo immerhin etwas in die Länge ziehen. — Brierre. Der Anwalt Brierre's, Maitre Comby, begab ſich mit einem Kollegen nach Chartres, um ſeinem Klienten die Mit⸗ theilung zu machen, daß der Präſident der Republik die über ihn ver⸗ hängte Todesſtrafe in lebenslängliche Zwangsarbeit umgewandelt hat. Obwohl Brierre dies ſelbſt gewünſcht hatte, bekundete er nicht die geringſte Gemüthsbewegung und dankte kurz angebunden. * der Inten ter⸗ fen hen nen von r 5 g arrk, neß age den ten oß⸗ in „ 7 age rth. Kes zur bon nen aſe er⸗ lrch us⸗ ude des be⸗ hre un⸗ hen der der des iſſe ben aus nen en; unz ivi⸗ ktih rich ing olle ſer⸗ ic gen ung de⸗ los ite. 5600 M. Heute handelt es ſich um die Aufnahme einer zweiten worden, daß kein Wort mehr hinzuzufügen iſt. Wirthſchaft durch Uebernahme von Beträgen auf Anlehensmittel ausge⸗ dene Mehraufwand ein ſo bedeutender ſein könne und ſucht die führungen des Stv. Süßkind. Mannheim, 4. Februar. Seuerat- mugsnen 35. Seic 2 Sitd. Süßfind: Der Bürgerausſchuß bat ſchon früher der Börſenbau⸗Aktiengeſellſchaft Umlagefreiheit für ihr Börſengebäude gewährt. Hierdurch entgeht der Stadt eine Einnahme von jährlich Hypothek zu 4 Prog. Man mag ſich doch einmal umſehen, ob heute ein Privatmann eine zweite Hypothek zu 4 Prog. bekommt, er mützte pielmehr mindeſtens 5 Proz. begahlen. Ein Prozent mehr beträgt aber bei dieſem Kapital 3700 M. Da nun anzunehmen iſt, daß in den chſten Jahren die ſtädtiſchen Umlagen ſteigen, ſo werde das Geſchenk, welches die Stadt der Sparkaſſe mache, einſchließlich der Umlage⸗ freiheit jährlich 10 000 M. betragen. Dieſes Geſchenk werde gerade einer Stelle gemacht, bei der genügend Geld vorhanden iſt. Vor einigen Wochen habe man ſich lange geſtritten, als es ſich um Bewilligung von 9000 M. handelte, um den Lohn der Arbeitsloſen von.50 M. auf .70 Mk. zu erhöhen, das Geſchenk an die Vörſenbanaktiengeſellſchaft bewillige man dagegen leichten Herzens. Redner hätte vor allen Dingen die Aufführung der Namen der Garanten gewünſcht, um dieſe prüfen zu können. Er beantrage deshalb Ablehnung der Vorlage oder wenigſtens Zurückverweifung derſelben an den Stadtrath behufs Ergänzung der Vorlage. Sto.⸗V. Fulda tritt den Ausführungen des gegen mit dem Hinweis auf den gemeinnützigen Zweck, den das Börſengebäude verfolgt. Andere Städte brächten für ihre Börſen weit größere Opfer als wie wir in Mannheim. Redner wundert ſich, wie Herr Süßkind auf 10 000 Mark kommen könne. Was die Ga⸗ ranten anbelangt, ſo habe der Stadtverordneten⸗Vorſtand die Namen dieſer Garanten geprüft. Stb. Süßkind entgegnet, daß er die Summe von 10 000 M. eingehend begründet habe und wundere er ſich über die Worte des Herrn Fulda. Was die Prüfung der Garanten anbelange, ſo brauchen die Bürgerausſchußmitglieder keine Vormänner mehr, ſondern ſie ver⸗ langen, daß ihnen die Möglichkeit geboten werde, dieſe Prüfung ſelbſt vorzunehmen. Oberbürgermeiſter Beck: Durch Herrn Sty.⸗V. Fulda ſind die Ausführungen des Herrn Süßkind in ſo treffender Weiſe entkräftet na Vorredners ent⸗ Hiermit ſchließt die Debatte und die Vorlage des Stadtraths wird angenommen. Dagegen ſtimmen die Sozialdemokraten und ein Theil der Demokraten. Die Vergrößerung des Luiſenparks. Wie aus der ausführlich mitgetheilten ſtadträthlichen Vorlage er⸗ ſichtlich iſt, ſind bis jetzt bei den Arbeiten im Luiſenpark Mehraus⸗ gaben von 39 500 Mk. entſtanden, wovon 20 000 Mk. aus Anlehens⸗ mitteln und 19 500 Mk. aus Wirthſchaftsmitteln beſtritten werden ſollen. Die 19 500 Mk., die aus Wirthſchaftsmitteln gedeckt werden ſollen, ſind durch den Mehraufwand an Löhnen infolge Beſchäftigung der Arbeitsloſen und Fortſetzung der Arbeiten bei Froſtwetter ent⸗ ſtanden. Stb.⸗V. Fulda will die ganze Ueberſchreitung aus Anlehens⸗ mitteln bewilligt wiſſen. 5 Sto. Mayer iſt entſchieden gegen die Uebernahme der ganzen Summe auf Anlehensmitteln. Die 19 500 Mk. müſſen aus Wirth⸗ ſchaftsmitteln gedeckt werden, denn es handle ſich hier um Nothſtands⸗ arbeiten, die man nicht unſern Nachfolgern aufbinden könne. Er (Redner) habe ſich ſchon früher gegen dieſe Art der Entlaſtung der ſprochen. Der Antrag des Herrn Fulda komme ihm vor wie eine Ouverture zur Budgetberathung. Redner bittet im Namen der größeren Anzahl ſeiner Freunde, dem ſtadträthlichen Antrage zuzu⸗ ſtimmen. Sto. Pfeiffle tritt für den Antrag Fulda ein. Bürgermeiſter Martin vertheidigt den Antrag des Stadt⸗ raths und gibt der Anſicht Ausdruck, daß ein Beſchluß des Bürgeraus⸗ ſchuſſes, die ganze Summe aus Anlehensmitteln zu decken, wohl kaum die ſtaatliche Genehmigung finden werde. Str. Vogel plaidirt für den Antrag des Stb.⸗V. Fulda, deſſen Berechtigung er nachzuweiſen ſucht. Herr Stadtbaurath Eiſenlohr tritt ſodann den Zweifeln entgegen, daß der aus der Beſchäftigung der Arbeitsloſen entſtan⸗ Richtigkeit der Aufſtellungen des Tiefbauamts nachzuweiſen. Stv. Süßkind führt aus, daß viele Arbeiten gemacht würden, die nach dem vom Stadtrathe in dem vorliegenden Antrage auf⸗ geſtellten Grundſatze aus Wirthſchaftsmitteln beſtritten werden müß⸗ ten und nicht aus Anlehensmitteln, wie es thatſächlich geſchehen. So habe man die Seckenheimerſtraße dreimal machen müſſen, es ſei aber Niemanden eingefallen, die Summe für zwei Herſtellungen auf Wirthſchaftsmittel zu übernehmen. Ferner iſt in der öſtlichen Sladt⸗ erweiterung die Neuverlegung eines Rohres nothwendig geworden, die 92,000 Mark koſtete. Weiter ſind in den Friedrichsplatz 90,000 Mk. mehr verpulvert worden, die man gleichfalls aus Anlehensmitteln gedeckt habe. Bürgermeiſter Martin erklärt auf die diesbezüglichen Ausführungen eines Vorredners, es ſei richtig, daß der neue Rangirbahnhof als Nothſtandsarbeit hergeſtellt werde, ob die Buchung auf Withſchaftsmittel oder auf Anlehensmittel erfolge, wiſſe er nicht. Was die ſtadträthliche Vorlage anbelange, ſo ſei der Stadtrath verpflichtet, unter genauer und ausführlicher Be⸗ gründung die Art der Aufbringung der Mittel mitzutheilen. Oberbürgermeiſter Beck widerlegt verſchiedene Aus⸗ Was deſſen Behauptung anbe⸗ lange, daß das Waſſerleitungsrohr in der öſtlichen Stadter⸗ wefkerung geplatzt ſei, ſo ſtimme dies nicht ganz, vielmehr habe das Hochwaſſer den Dücker an der Einmündung desſelben am jenſeifigen Ufer zerſtört; der Dücker ſei zweimal gebrochen ge⸗ weſen und mußte mit einem Koſtenaufwand von zirka 90 000 M. wieder hergeſtellt werden. Dieſes Unglück könne jederzeit wieder paſſiren, ſo lange man in den Neckar hinein ſolche gefährliche Dückeranlagen machen müſſe, wie jetzt wieder bei der Fäkalien⸗ einleitung. Von„Verpulvern“ könne da keine Rede ſein, das ſei wohl nicht der richtige Ausdruck. Auch auf den Schmuckplatz habe Stv. Süßkind wieder mit großer Zähigkeit hingewieſen. Der Mehraufwand, welcher durch die Aenderung der Anlagen auf dieſem Platze entſtanden ſei, belaufe ſich aber nicht auf 90000 Mk. ſondern nur auf 9000 Mk. und dieſe 9000 Mk. be⸗ ſtanden aus Arbeitslohn. Hiermit ſchließt die Debatte und die Vorlage wird angenommen. Vergleich zwiſchen der Stadtgemeinde und der deutſch⸗ holländiſchen Baugeſellſchaft in Düſſeldorf. Die ſtadträthliche Vorlage iſt von uns eingehend mitgetheilt worben. Nach dem abgeſchloſſenen Vergleich ſoll die Stadt Mann⸗ heim eine Entſchäbigung von 80 000 Mark erhalten. Sberbürgermeiſter Beck kann heute eine erfreuliche Mittheilung machen. Der Sto.⸗V. habe geglaubt, daß es doch möglich wäre, noch etwas mehr herauszuſchlagen und der Stadtrath veranlaßt, neue Verhandlungen einzuleiten. Dies ſei geſchehen und zwar mit dem Erfolg, daß die Düſſeldorfer Geſellſchaft die Entſchädigung auf Mark 100 000 erhöhte. Davon ſind zu zahlen: 40 000 Mark am 5. Januar 1902— dieſe befinden ſich bereits im Beſitze der Stadt—, 40 000 M. am 5. Januar 1903 und 20 000 Mark am 5. Juli 1903. Die Summe iſt ſomit ſie noch nicht abgezahlt, mit 4 pet. zu verzinſen. Stv.⸗V. Harbder beantragt, die nunmehrige Vorlage des Stadt⸗ raths und den abgeſchloſſenen Vergleich anzunehmen. Stp.⸗V. Ful da. Es iſt ſehr erſtaunlich, daß auf die Anxegung des Stb.⸗V. hin dieſer Erfolg erzielt worden iſt, der urſprünglich vielfach angezweifelt worden ſei. Bei dieſer Gelegenheit möchte er daß er ſofort der Anregung des Sto.⸗V. Folge gegeben und die Sache ſo beſchleunigt hat, daß wir uns heute bereits im Beſitze der Ant⸗ wort auf ſein energiſches Schreiben befinden. Eine weitere Debatte eniſpinnt ſich nicht und die Vorlage wird einſtimmig genehmigt. 2.* Eine vertrauliche Sitzung ſchloß ſich an die heutige öffentliche Sitzung des Bürgerausſchuſſes. Wie wir erfahren, handelt es ſich um die Anſtellung eines Vorſtandes für das Hochbauamt. Der Stadtrath ſchlägt vor, Herrn Per e i in Breslau, bisher zweiter Beamter des dortigen ſtädtiſchen Bauamtes, zum Vorſitzenden des Mannheimer Hochbauamtes zu ernennen und zwar, wie es heißt, auf Lebensdauer. Anſcheinend begegnet dieſer Vorſchlag des Stadtraths einer lebhaften Oppoſition. Aeueſte Aachrichlen und Celegramme. (Privot⸗Telegramme des„General Anzeigers.“) * Kaſſel, 4. Febr.(Trebertrocknungs⸗Pro⸗ zeß.) Heute Vormittag wurden verſchiedene Geſchäftsberichte, mit den Geſchäftsjahren 1896, 1897 beginnend, verleſen und die Angeklagten veranlaßt, ſich darüber zu äußern. Sie bleiben ſämmtliche bei der Behauptung, von der Richtigkeit dieſer Dar⸗ ſtellungen überzeugt geweſen zu ſein, auch an die Rentabilität des Bergmannſchen Patentes feſt geglaubt zu haben. * Ruhrort, 4. Febr. Bei den hieſigen rheiniſchen Stahlwerken haben geſtern 6 Perſonen am Hochofen ſchwere Brandwunden erlitten. Ein Meiſter und ein Arbeiter ſind bereits todt. »Nürnberg, 4. Febr. Geſtern konſtituirte ſich hier auf Ver⸗ anlaſſung der Firma Hausmann& Go., Würzburger Transport⸗ Geſellſchaft, der Mainſchifffahrts⸗Verband, zur Herſtellung eines regelmäßigen Schifffahrtsverkehrs zwiſchen Würzburg, Frankfurt und dem Mitteirheingebiet. * Berlin, 4. Febr. Der Kaiſer ſtattete heute Mittag dem ruſſiſchen Botſchafter von Oſten⸗Sacken einen Beſuch ab. „Trieſt, 3. Febr. Die Verwaltung des öſterreichiſchen Lloyd bewilligte theilweiſe die Forderungen der ausſtändigen Heizer, lehnte aber die verlangte Herabſetzung der Arbeitszeit im Haſen um 2½ Stunden ab. Eine Verkehrsſtörung iſt bis jetzt nicht eingetreten. * Paris, 4. Febr. Der„Figaro“ ſchreibt über die geſtrige Sitzung der Kammer: Nicht blos der Patriotismus, ſchon die einfache Couteoiſte gebot der Kammer, den Kredit zum Empfange des Zaren debattelos zu bewilligen. Gleichwohl iſt ſogar ein Ablehnungsantrag eingebracht worden. Selbſt die Niederlage der ſozialiſtiſchen Anträgſteller könne den bedauerlichen Zwiſchen⸗ fall nicht wegwiſchen. * Paris, 4. Febr.„Matin“ meldet aus Curagao: Der Präſident von Venezuela weigerte ſich, trotz der dringenden Schritte des franzöſiſchen Konſuls, den franzöſiſchen Staats⸗ angehörigen Seereſtat, welcher Behufs Eintreibung einer Schuld nach Venezuela gekommen, landen zu laſſen. Sein Schuldner iſt nämlich General Matos. * Petersburg, 4. Febr. Das„Journal de St. Peters⸗ burg“ ſchreibt: Der Botſchafter in Berlin, Graf Oſten⸗Sacken feiert am 22. a. St. den 50. Jahrestag ſeines Eintritts in den Staatsdienſt. * Konſtantinopel, 4. Febr. Es verlautet, daß zwiſchen Frankreich, Italien und der Türkei Verhandlungen über die tripolitaniſche Angelegenheit gepflogen werden. Die Türkei erhielt vor einiger Zeit von beiden genannten Mächten beruhi⸗ gende Zuſicherungen. Sie findet dieſe jedoch unzureichend und verlangt beſtimmtere begründetere Erklärungen, damit jeder Zweifel beſeitigt werde. Badiſcher Landtag. 33. Sitzung der Zweiten Kammer. .N. Karlsruhe, 4. Februar. Präſident Gönner eröffnet die Sitzung. Am Regierungstiſch Juſtigminiſter v. Duſch und Kommiſſäre. Eingegangen iſt eine Petition der Bauarbeiter Badeus um Erlaß geſetzlicher Beſtimmungen gegen die Mißſtände im Baugewerbe. Abg. Geck beſpricht den Juſtizetat und weiſt daxauf hin, daß die neue bürgerliche Geſetzgebung eine Vermehrung der Beamten im Gefolge gehabt habe. Seine Partei erſtrebe eine Verbilligung der Rechtſprechung; die Grundbuchordnung ſtelle eine große Konzeſſion an die Landwirthſchaft dar, wennſchon er nicht verkenne, daß der„Notar auf Reiſen“ mit der Zeit doch ein unhaltbarer Zuſtand werde. Die weitere Entwicklung der Verkehrsmittel werde auch dazu führen, die Grundbuchämter nach den Zentralen zu verlegen. In Bezug auf die Strafrechtspflege freue er ſich, daß der Berichterſtatter zugegeben habe, daß die Einſchaltung des Lajenelements ſich bewährt habe, unter befonderem Hinweis auf das Arbeiterelement. Wünſchens⸗ werth ſei allerdings die Einſührung einer Entſchädigung. Redner bemängelt die oft einſeitige Rechtsbelehrung der Vorſitzenden bei den Schwurgerichten, die von der Objektivität oft ſehr abweichen. Wenn nicht mit Unrecht auf die erſchwerte Haushaltung auch der Richter hin⸗ gewieſen, ſo ſehr müſſe er bedauern, daß man trotzdem durch Ver⸗ theuerung der Lebensmittel dieſe Erſchwerung noch erhöhe. Abg. Frühauf(freiſ.) weiſt darauf hin, daß unſere Rechts⸗ pflege finanziell ſehr ſtiefmütterlich behandelt werde. Dieſe Erſpar⸗ niſſe würden auf Koſten des Publikums gemacht. Der Zuſtand im Notariat gehe einer ſtändigen Verſchlechterung entgegen durch die Art der jetzigen Thätigkeit als Grundbuchbeamte. Der jetzige Zuſtand bedeute eine Aufreibung des Notarjats. Redner kritiſirt den mangel⸗ haften Rechtsſchutz unter der Entwicklung der jetzigen Strafprozeßord⸗ nung und die dominirende Stellung der Staatsanwälte. Die höchſten Stellen im Staate würden aus den Reihen der Staatsanwälte ge⸗ nommen, ſo daß der Landtag doch einmal die Frage aufwerfen ſollte, ob er mit dieſer Entwicklung der Dinge einverſtanden ſei. Redner wendet ſich ſodann gegen die Art und Weiſe, wie die Unterſuchungs⸗ gefangenen behaudelt werden; dieſe Art mache klar, daß man dieſelben gegen die geſetzlichen Beſtimmungen des Rechtsſchutzes beraube. Zu bedauern ſei auch, daß die Vorunterſuchung in die Hände unter⸗ geordneter Organe gelegt ſei, auch eine Folge der geringen Mittel, die der Juſtig zu Gebote ſtehen. Das ſei eine falſche Sparſamkeit. Auch das Abſperrungsſyſtem in der Vorunterſuchung ſei tief zu be⸗ klagen und vermindere den Rechtsſchutz, der auch dem Angeklagten geſetzlich garantirt ſei. Wünſchenswerth ſei auch, daß der freige⸗ ſprochene Angeklagte für die entſtandenen Koſten entſchädigt werde. Redner wendet ſich ſodann gegen die illiberale Art des Strafvollzugs und exemplifizirt auf Weipert, der im Gefängniß unwürdig behandelt worden ſei.— Juſtigminiſter v. Duſch erklärt die Ausführungen des Vorredners für außerordentlich übertrieben und glaubt nicht, daß es nothtwendig ſei, die badiſche Strafrechtspflege gegen ſolche Angriffe in Schutz zu nehmen. Mängel in der Strafprozeßordnung gebe er zu, doch könne er dieſelbe nicht ändern. Die Juſtizverwaltung ſei auch nicht in der Lage, auf die Rechtsbelehrung einzuwirken, wenn⸗ ſchon er ſagen müſſe, daß dieſelbe nach ſeinem Urtheil eine objektive ſei. Miniſterialrath Hübſcch weißt den Vorwurf zurück, als ob in Baden der Strafvollgug ein ungewöhnlich harter ſei, die öffentliche aber auch dem Herrn Oberbürgermeiſter den Dank dafür ausſprechen, 188.10, Conſolidation 292.—, Meinung ſei ielmehr der enigegengeſetzten Anſicht. Was den Fall Weipert betreffe, ſo möchte er nochmals betonen, daß es durchaus un⸗ richtig, derſelbe das Syſtems geworden ſei. Weipert ſei der direkte Veranlaſſer der Kataſtrophe und mit Recht nach der klaren Beſtimmung des Gefetzes verurtheilt worden. Durch die Preßartikel ſei aber dem Weipert das richtige Empfinden ſeines Verſchuldens geſchwunden. den Strafvollzug bei Weipert be⸗ treffe, ſo habe derſelbe ſich nicht beſchwert; die Juſtizverwaltung würde demſelben aber eine andere Beſchäftigung als wie Düten⸗ kleben zugewieſen haben, wenn derſelbe einen Wunſch geäußert. Abg. Dreher verbreitet ſich über das Grundbuchweſen und befürwortet eine Beſſerſtellung der Rathſchreiber. Andererſeits hätten die Ge⸗ meinden gleichfalls nicht geringe Koſten gehabt. Unzufrieden ſei die Landbevölkerung auch über die neuen allzu hohen Gebühren, die wenigſtens einigermaßen ſich den früheren Gebühren nähern ſollten. Er möchte aber nicht ſchließen, ohne dafür einzutreten, daß an eine Organiſationsänderung nicht gedacht werden könne. Abg. Fehrenbach(Etr.) wendet ſich gegen die Angriffe auf die Städte, die aus kommunalen Gründen die Grund⸗ und Pfandbuch⸗ führung übernommen hätten. einen Sinn für die Selbſt⸗ verwaltung der Städte und deren Ausbau habe, werde der Meinung ſein, daß das Grundbuch auf das Rathhaus gehöre, die Conſeguenz ſei natürlich, daß auch die Einnahnten der Stadt zukämen, die übrigens durchaus nicht ſo hoch ſeien, wie hier augegeben worden. Von dem Gegenſatz zwiſchen Stadt und Land ſollte man alſo nicht immer ſprechen, und wenn es einmal aus Ausgleichen gehe, wie würde es dann mit dem Feuerverſicherungsgeſetz ergehen, das doch geradezu ein Geſchenk der Stadt an das Land bedeute. Reotier wendet ſich ſodann zu den Ausführungen Frühaufs, die in einzelnen Punkten nicht unzutreffend ſeien, und wenn man daraus auch nicht etwas ſchließen könne, auf die Integrität der Juſtiz, ſei das Urtheil Frühaufs aber durchaus unzutreffend, denn man dürfe nicht zweifeln an der Unbefangenheit und Tüchtigkeit unſerer Strafrichter, wie auch der Strafvollzug human und gerecht ſei, Nächſte Sitzung Donnerſtag ½10 Uhr. Debatte. daß Opfer eines 2 Wer Fortſetzung der heutigen Deutſeher Reichstag. 35. Sitzung vom 4. Februar. Am Bundesrathstiſch Graf Poſadowsky. Graf Balle⸗ ſtrem eröffnet um 1 Uhr 20 die Sitzung. Auf der Tagesordnung ſteht die Berathung des Etats des Reichsamts des Junern, Bei dem ſtatiſtiſchen Aml. Der Referent Abg. v. Tiedemann begründet die Errichtung der neuen Abtheilung an Stelle der früheren arbeiter⸗ ſtatiſtiſchen Kommiſſion. Pachnicke(Freiſ. Ver.) führt aus: Wir ſtehen der neuen Abtheilung mit gemiſchten Empfindungen gegenüber. Redner tritt namentlich für Schaffung eines Beirathes ein, beſtehend aus einem dritten Arbeitnehmer, einem dritten Arbeitgeber und einem dritten neutralen Sachverſtändigen. Bebel erklärt, ſo, wie die frühere arbeiterſtasiſtiſche Kom⸗ miſſion gearbeitet habe, könne es nicht weiter gehen. Sie ſei nicht voln dem ſozialreformatoriſchem Geiſte erfüllt geweſen, der verlangt werden müſſe. Nothwendig ſei die Gründung eines Reichsarbeits⸗ amtes, da das Gebiet der Sozialreform immermehr wachſe. Wir ſehen den jetzigen Schritt als einen Fortſchritt an. —̃̃—̃ʃ— ñĩ8ä̃ä———— KÄ——— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Eruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton; Fritz Goedecker⸗ für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchd cuckerei. (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) Maunheimer Handelsblat. Maunheimer Gffektenbörſe vom 4. Febr.(Offtzieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Pfälz. Bank⸗Aktien zu 146.70% und annheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu 85%. Nachfrage beſtand für die Aktien der Süddeutſchen Bank zu 101%(101.50), ſerner für Brauerei Durlacherhof⸗Aktien zu 212%, Ettlinger Spinnerei⸗Aktien zu 98%½% und Vereinigte Freiburger Ziegelwerde⸗ Aktien zu 107%, 370 Karlsruher Millionen Mark. Die heute ſtattgefundene Submiſſion auf vorſtehende Anleihe brachte folgende Offerten: 1) Genoſſenſchaftsbank, Krauſe u. Co., Stadtanleihe im Betrage von 4½ 2 Berlin, F. A. J. Meyer, Hannover, Süddeutſche Bank Mannheim 97,20. 2) Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbant München, Deutſche Effekten⸗ u. Wechſelbank, Frankfurt a. M. 97.27. 3) Darmſtädter Bank, Badiſche Bank, W. H. Ladenbur 8 Söhne, Nationalbank Berlin, Delbrück Leo u. Co., Robert War⸗ ſchau u. Co. 97,32. 4) Schaffhauſiſcher Bankverein, Pfälziſche Bank 97,60. 5) Kommerz⸗ und Diskonto⸗Bank in Berlin, Bank von Mülhauſen, N. M. Marburg in Hamburg, Alfred Seligmann u. Co., Karlsruhe, 97,68. 6) Oberrheiniſche Bank, Deutſche Bank Berlin, Hannoverſche Bank Hannover 97,78. 7) Seehandlung Berlin, Bleichröder, Diskonto⸗Geſellſchaft, Veit L. Homburger Karls⸗ ruhe, Strauß u. Co. Karlsruhe, Rheini ſche Creditbank 97,87. 3 Filiale Dresdener Bank in Manheim, L. u. H. Wertheimber, Frankfurt a.., 98,19. Der Zuſchlag wird vorausſichtlich am Nachmittag exfolgen und zweifellos der Gruppe 8. ertheilt werden. Zahlungseinſtellungen. Ueber die in Zahlungsſtockung ge⸗ rathenen Frankfurter Firmen Herz u. Hofmann, Herrenkleider⸗ Konfektion(Paſſivn Mk. 350,000) und F. Hartmann, Th. Schmidt Nachf., Möbelfabrik(Paſſiva M. 126,000) wurde, da in beiden Fällen das angeſtrebte Arrangement nicht zu Stande kam, der Konkurs erkannt. Fraukfurt a.., 4 Februar. Kreditaktien 215.50, Staals⸗ bahn 145.20, Lombarden 20.20, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente —.—, Gotthardbahn 160.—, Disconto⸗Commandit 190.—, Laura 201.—, Gelſenkirchen 171.20, Darmſtädter 135.75, Handelsgeſellſchaft 150.90, Dresdener Bank 137.90, Deutſche Bank 211.— Bochumer 188.—, Northern—.—. Tendenz: feſt. Berlin, 4. Febr.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 215.60, Staatsbahn 145 25, Lombarden 20.—, Diskonto⸗Commandit 190.50, Laurahütte—.—, Harpener—.—, Ruſſiſchs Noten—.—. (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 3¼% Reichsanleibe 102.10, 3% Reichsanleibe 91.60. 3½% Bad. St.⸗Obl. 1900 100.10, 4% Bad. St.⸗A. 1901 105.40. 4% Heſſen 105.30, 3% Heſſen 89.70, Italiener——, 1860er Looſe 148.60. Lübeck⸗Büchener 138 40, Marten⸗ durger 66.—, Oſtpreuß. Sſidbahn 80.70, Staatsbahn 145.—, Lom⸗ barden 19 90, Canada Paciſte⸗Bahn 110.80, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien——, Kreditaktien 215.—, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 250 60, Darmſtäͤdter Bank 134 60, Deutſche Bankaktien 210,40, Disconto⸗Commandit 189.60, Dresdner Bank 137 20, Letpziger Bank .—, Berg.⸗Märk. Bank 147.25, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank 11.20, Deutſche Grundſchuld⸗ Bank—— Dynamit Trut 174.70, Vochumer Dortmunder 57.—, Gelſentirchener 172.50, Harpener 166.20, Hibernia 163.—, Laurahütte 200.10% Sleitiner Vulkan 196.—, Licht⸗ und Kraft⸗Aulage 108.10, Weſteregeln Altaliw 202.80. Aſcherslebener Alkali⸗Werke 142.40, Deutſche Stein⸗ zeugwerke 270 50, Hanſa Dampfſchiff 127.50, Wollkämmerei⸗Aktien 155.50, 4 ½% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtt. Bauk von 1908 100.10, 3% Sachſen 90.10, Maunbeim Nheinau 97.— Privatdiscont:%., „ Berlin, 4. Febr.(Tel.) Fondsbörſe. Die Börſt eröffuete in wenig zuverſichtlicher Haltung. Banlen feſt, doch Umſatz Hüttenaktien relatib be⸗ gering. Kohlenwerthe durchweg ſchwach. hauptet. Feſt lagen Fonds. Später gaben Banken und Fonds etwa⸗ nach. Montanwertbe ſchwankend. Privatdiskont: 2 pCt. 2 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 4 Herſtellung der artſtraße No. 31101. hat vorbehaltlich der Zuſtim iung des Bürgerausſchuſſes beſchloſſen. die Rheinparkſtraße(bon der verlängerten ztennershofſtraße bis zur beſtehendeng herſtellen zu laſſen 5 grenzer zur Tragung der Her⸗ ſtellungskoſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuß auf Grund des Ortsſtraßengeſetzes und der Vollzugsver nung hierzu auf⸗ geſtellten al en Grundſätze und nach Maßgabe des Voran⸗ ſchlages und der aufgeſtellten Li der beitragspflichtigen An⸗ grenzer beizuziehen. Es werden daher die in den 88 8 und 4 der Vol lzugsverord⸗ nung vom 4. Auguſt 1890„Die Leiſtungen der Aultzec bei Her⸗ ſtelluug von O Ortsſtraßen betr.“ vorgeſchriebenen Vorarbeiten, nämlie c0: 1. Der detaillirte Ueberſchlag des Aufwandes, zu deſ Beſtreitung diecFru ubbeſitzer beigezogen werden ſollen, ſowſe die Liſte der beitrags⸗ pflichtigen Grund 2. Der Straßzenplar 17 aus we chem die Lage der einſch gigen Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen, vom Montag,den 3. Februar Is. ab, in Rathh d ck 5 zur Einſicht öffentlich auf gelegt. Wir bringen dies mit dem en zur öffentlichen Kennt⸗ Uiß, daß etwaige Ei uwendungen während der gleichen 14tägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Stadtrathe geltend zu machen ſind. 18673 Maunheim, 31. Januar 1902. Der Stadtrath: Martin. Schaum. Helaunkmachung. Die Herſtellung der Rennershoſſtraße von der Elchelsheimer ſtraße bis zur Rhein⸗ parkſtraße betr. No. 3109 1. Der Stadtlrath hat vorbehahlich der Zuſ Ulng des Bürgerausſchuſſe ſchloſſen, die Neuners! bofſtr 0 von der Eichelshei! 118 zur Rheinpe raße herſtellen zu uſſen e e Augrenzer zur ſtellungskoſten be der vom Geue des Orts⸗ 0 es und der Vollzugs verordnung hierzu aufgefellten allgemeinen Grundſätze und nach Maßgabe des Voranſchlages und der aufgeſtellten Liſte der bei⸗ tragspflichtigen Angrenzer bei zuziehen. Es werden daher die in den 58 3 und 4 der Vollzugsver⸗ orduung vom 4. Auguſt 1890, „die Leiſtungen der 1 1 5 bel Herſtell ung von köſtraßen betr.“ vorgeſchri eh Vor⸗ arbeiten, 1. Der detaillirte Ueberſchlag des Aufwandes, zu deſſen Be⸗ ſreitung indbeſitzer bei⸗ gezogen werden ſollen, ſowie die Aſte der beitragspflichtigen Gynndbeſitzer; 2. Der Straßenplan, aus die Lage der ein⸗ ägigen Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen, vom Dienſt ag, Fehruar 1902 ab im uus dahier, 1. Stock, Zimmer No. 5, zur Einſicht aufgelegt. Wir bringen dies mit dem Auflie gen zur öffentlichen Kennt⸗ Uiß, daß etwaige Einwendungen während der gleichen latägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden vei dem Stadtrath geltend zu machen ſind. 18672 Maunhe m, 31. Januar 1902. Stadtrath: Martin. Schaum. ieferung von OGel u. Farbwaaren. Rheinbauinſpektion u pergibt die Li eferung Farb⸗, Beleuchtungs⸗ und Schutſermaterialien in ODetail⸗ lteferung während der Bedarſs⸗ zeit von 2 Jahren im Submiſ⸗ ſionswege. Angebote ſind bis längſtens Montag, 10. Febr. d. 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Auguſt 1890„Die Lelſtün gen Anſtößer bei Her⸗ von Ditsſtraßen betr.“ iebenen Vorarbeiten nämlich: 1. der detaillirte Ueberſchlag Aufwandes, zu deſſen Be ſtreitung die Grundbeſitzer bei⸗ gezogen werden ſollen, ſowie die Liſte d beitragspflichtigen Grund 15 caßenplan, aus wel⸗ chen die Lage der einſchlägigen Grundſtücke zu erſehen il, wäh⸗ reud 14 810 50 vom Dienſtag. 2 ab im Rath⸗ ſadh auſ 8 Wir bringen dies mit dem Au⸗ fügen zur öffent n Kenntulß, daß etwaige Ein wendun gen wäh⸗ rend der gleichen 14tägigen Friſt bel Ausſchlußbermeiden bei dem Stadtrath geltendz machenf ſind. Jan. 1902. Mannheim, den 28. Stadtrath: Martin. Schaum. Mannheim, E. V. Eltern und Vormünder, welche geſonnen find, ihre Söhne und Mündel kommende Oſtern in eine kaufmänniſche Lehre zu geben, wollen ſich zur unentgeltlichen Beſorg⸗ ung einer Lehrſtelle unſerer Vermittlung bedienen, da wir nur ſolche Firmen nachweiſen, welche den Lehrlingen er⸗ fahrungsgemäß Gelegenheit zu einer tüchtigen Ausbild⸗ ung als Kaufmann bieten. Der Vorſtand. 17477 Geehnten Handlungs⸗ häuſern empfehlen wir unſere Vermittlung, auch bei Beſetz⸗ ung von Lehrlingsvak 17491 Der vorſtand. Rochtssohüt?-Buread A. Atzel, Maunhein, K J, 5b gibt Rath und Auskunft in Rechts⸗, Straf⸗,Steuer⸗Gewerbe⸗, Allimente⸗, E hef cheidung⸗„Teſta⸗ ment⸗, Gütertrennung' Erb⸗ ſchafts⸗, Mieths⸗, Konkurs⸗ u Privatſachen. Reicht Klagen u. Schriftſätze ein, macht Guaden⸗ geſuche, Reviſions⸗ u. Beruf⸗ ungsanträge, treibt Ferder⸗ ungen bei u. Übernimmt Ver⸗ waltungen. 1412 andels-Cosse on Vine. Stock Mannheim, 1, 2. Alle Arten Buehführung, Wechsel-.Eifektenkunde, Kaufm. 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