Wege 1300 pen, 17568 Abonnement: 70 Pfennig monatlich,. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) — der Stadt mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „Jvurnal Maunheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. (Mannheimer Volksblatt.) 3272 317. Telephon: Redaktion: Nr. Die Ectene ee 20 Pfg. Erſcheint wöchentlich zwölf Aral. 5 4 Expedition: Nr. 218. 9 ärtige Inſer 2 8 8 Druckerei: Nr. 5 Die Nerleme gelle. k• oo E 6, 2.„„Grleſenſte und verbreilelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. eee, Nr. 60. Mittwoch, 5. Februar 1902.(Abendblatt.) Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 5. Februar 1902. Der Reichstag etzte geſtern die Spezialberathung des Etats des Reichsamts des nnern fort und erledigte zunächſt den Etat des ſtatiſtiſchen Amts mit der Neuforderung für die zur Erweiterung der arbeiterſtatiſtiſchen Kommiſſion beſtimmte neue Abtheilung. Ueber die zukünftige Thätigkeit der neuen Ab⸗ theflung ſprach ſich der Staatsſekretär in einem Sinne aus, der weit bis in die äußerſte Linke befriedigte. Die neue Forderung wurde bewilligt. Dann ging die Debatte auf die Beſprechung des Etats des Patentamts über. Hier brachte der Abg. Gamp(Reichsp.) die illoyale Konkurrenz zur Sprache, welche aus der Schweiz noch immer der redlichen deutſchen Arbeit gemacht werde, weil erſtere in ihrer Patentgeſetzgebung rückſtändig bleibe. Mit großer Energie wurde dieſe Klage von dem nationalliberalen Abg. Paaſche und demnächſt auch von dem Mitgliede der frei⸗ ſinnigen Volkspartei Müller⸗Meiningen unterſtützt. Vom Bundesrathstiſch wurde die Berechtigung der Beſchwerden durch⸗ aus anerkannt und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß beim Abſchluß eines neuen Handesvertrages mit der Schweiz es ge⸗ linge, den Grund der Unzuträglichkeiten zu beſeitigen. Auf die ſonſt angebrachten Wünſche— insbeſondere befürwortete Abg. Paaſche eine Gleichſtellung gewiſſer Beamten⸗Kategorien mit denen des Reichs⸗Geſundheitsamts— ertheilten die zuſtändigen Beamten vom Bundesrathstiſche mehr oder weniger entgegen⸗ kommend Antworten. Darauf kam der Etat des Reichsver⸗ licherungsamts an die Reihe. Dabei hielt zunächſt der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Stadthagen eine ſtundenlange Rede. Nachdem Graf Poſadowsky auf die vorgebrachten Be⸗ ſchwerden eingegangen war, das Spezielle aber ſeinem Kom⸗ miſſarius zu überlaſſen erklärt hatte, beantragte Abg. Dr. Oertel die der Verhandlung. Heute Etat des Reichsmarine⸗ amts. In der Zolltarifkommiſſion des Reichstags handelt es ſich um den§ 9 des Zolltarifgeſetzes, der die Einfuhrſcheine und die reinen und gemiſchten Tranſitlager be⸗ trifft. Dazu lagen vor: 1. Der Antrag des Grafen b. Schwerin⸗ Lo ewitz, der bei den Einfuhrſcheinen die von dem Bundesrath auf längſtens 6 Monate zu bemeſſende Friſt, in der die dem Zollwerth der Einfuhrſcheine entſprechende Menge Getreide ohne Zollentrichtung eingeführt werden kann, ſtreichen will. Außerdem verlangt der An⸗ trag die Beſeitigung der gemiſchten Tranſitlager. Dagegen ſollen die Beſtimmungen über reine Tranſitlager ſo erweitert werden, daß von den Tranſitlagern in den deutſchen Seeplätzen die Verſchiffung von Getreide auf dem Seewege nach dem Inlande möglich iſt. Von dem Abg. Frhrn. v. Hehl iſt folgender Antrag ge⸗ ſtellt: In den Beſtimmungen über die gemiſchten Tvanſitlager die Einſchränkung zu ſtreichen, daß ſie nur errichtet werden dürfen, ſo⸗ fern dafür ein dringendes Bedürfniß anzuerkennen iſt. An Stelle der Beſtimmung, daß der Bundesrath feſtzuſetzen hat, an welchen Orten gemiſchte Tranſitlager errichtet werden können, ſoll folgender Satz treten:„Derartige Lager ſind an großen Orten der Oſt⸗ und Nord⸗ ſee, des Rheinſtroms und des Bodenſees zuzulaſſen, an anderen Orten jedoch nur dann, wenn dafür nach dem Befunde des Bundesraths ein dringendes Bedürfniß anzuerkennen iſt.“ Abg. Gothein be⸗ antragt, die Einfuhrſcheine auch für Kleeſaat und Grasſaat ein⸗ zuführen, ferner die Erleichterung, die der Paragraph den Iſthabern von Oelmühlen für die Einfuhr der von ihnen hergeſtellten Oele in der Art gewährt, daß ihnen der Zoll für eine dem ausgeführten Er⸗ zeugniß entſprechende Menge der zur Mühle gebrachten zollpflichtigen Oelfrüchte nachgelaſſen wird, auch auf die Inhaber von Mühlen im Allgemeinen, Reisſchälmühlen, Mälzereien und Hefefabriken auszu⸗ dehnen. Graf Poſad daß die Landwirthſchaft durch die Tranſitläger geſchädigt werde. Ge⸗ heimrath Rodatz aus dem preußiſchen Finanzminiſterium erklärte, daß die gemiſchten Tranſitläger im jetzigen Umfange nöthig ſeien, um überhaupt eine Konkurrenz zu ermöglichen. Der badiſche Ge⸗ ſandte v. Jagemann erklärte, die Landwirthſchaft habe nur Vor⸗ theil von den gemiſchten Tranſitlägern, die auch ihr den Bezug er⸗ leichtern. Ebenſo wenig wie der Handel Rezepte für die Landwirth⸗ ſchaft ſchreiben kann, lann es dieſe für jenen thun. Die Agrarier ſollten den Handel nach ſeiner Fagon ſelig werden laſſen. Die Kauf⸗ leute müßten am Beſten wiſſen, wo ſie der Schuh drückt. Drees⸗ baſch wies darauf hin, daß der Antrag Schwerin auf Beſeitigung der gemiſchten Tranſitläger von den Centrumsabgg. Müller⸗Fulda und Speck unterzeichnet ſei, obwohl ſie früher eine entgegengeſetzte Anſicht vertreten hätten. Für heute waren in der Kommiſſion zu den agrariſchen Anträgen noch 10 Abgeordnete als Redner gemeldet, darunter nur zwei Vertreter der Linken. Ein Amazonencorps im Wahlkampf. Die franzöſiſchen Nationaliſten haben ſich, wie ſchon kurz berichtet wurde, eine Amazonenabtheilung angegliedert, die mit den männlichen Abtheilungen der gemeinſamen Streitmacht an Muth und Kampfbegierde wetteifert. Das weibliche Geſchlecht iſt ja überhaupt temperamentvoller, feuriger und entſchloſſener als das männliche und in jedem Parteikampf, an dem Frauen theilnehmen, ſieht man dieſe immer in der erſten Reihe, wo ſte ſich durch das lauteſte Kriegsgeſchrei, die wildeſten Geberden und den unerbittlichſten Grimm auszeichnen. Während der großen Umwälzung nannte man die fürchterlichen Weiber, die auf den Gallerien des Konvents, im Zuſchauerraum des Revolutions⸗ tribunals und um die Guillotine der Place de la Revolution dauernd den Chor der Furien darſtellten, die Strumpf⸗ ſtrickerinnen„les tricoteuses“. Der Nationalismus hat auch ſeine tricoteuses. Aber es ſind, wie man der Voſſ. Ztg. aus Paris ſchreibt, keine Frauen aus dem Volke, wie 1793, ſondern Damen der beſten Geſellſchaft, elegante Damen in reichen Toilet⸗ ten, mit koſtbarem Schmuck und hochklingenden Titeln, Königin⸗ nen der Salons, die nach dem Blute der„Sektirer“ lechzen, wo⸗ bei ſie unter„Sektirern“ zunächſt Republikaner, Freidenker, Frei⸗ maurer, Proteſtanten und Juden, im weiteren Sinne aber über⸗ haupt alle Menſchen verſtehen, die nicht für die Krönung des Herzogs von Orleans zum Könige von Frankreich, die Wieder⸗ herſtellung der Inquiſition und die Verjagung aller Ungläubigen und Ketzer nach Einziehung ihres Vermögens ſind. Die tricoteuses ſammeln ſchon ſeit einigen Wochen in allen Salons für eine Wahlkaſſe, aus der die Vertreter der guten Sache im Wahlkampf unterſtützt werden ſollen. Jetzt ſind ſie mit einem Aufruf in die Oeffentlichkeit hinaugetreten, an Toiletten und Empfängen zu ſparen und das Geld den nationaliſtiſchen Be⸗ werbern zuzuwenden. Im republikaniſchen Lager gibt es Viele, die über dieſen heiligen Opfermuth lächeln und kleine Witze machen. Vielleicht haben ſie Unrecht. Amazonen ſollte man immer ernſt nehmen. Die Griechen haben es auch gethan und ſie hatten für das Drollige einen ebenſo geſchärften Sinn wie die modernen Athener von Paris. Die tricoteuses haben viel dazu beigetragen, daß die Schreckensherrſchaft über Frankreich im Jahre 1793 hereinbrach, daß ſie ſo lange dauerte und ſo grauſam war. Auch im Nationalismus ſind die Damen von der Art des Frl. Marie Anne Bovet(die übrigens inzwiſchen ge⸗ heirathet hat), und der Gyp ſehr wirkſame Gährungserreger und die ſchlimmſten Dinge, die in Frankreich von 1894 bis 1898 ge⸗ ſchahen, ſind von Frauen gefordert, durchgeſetzt und hold belohnt worden. Die Amazonen ſind entſchloſſen, im bevorſtehenden Wahlfeldzuge die Rolle nordiſcher Walküren zu ſpielen. Mit einem Lächeln wird man ſie nicht entwaffnen. Die Republikaner kiy betonte, es ſei nicht nachgewieſen, werden gut thun, das Freikorps der gräflichen Trikoteuſen ſcharf im Auge zu behalten, denn es gibt, von Paris abgeſehen, wo ſie kaum in Betracht kommen, in der Provinz noch manchen Wahl⸗ kreis, wo die Schloßherrin Einfluß auf die Bauern hat, und das Geld, das ſie ihren Hausfreunden und Verehrern abſchmeicheln, hat unter allen Umſtänden Einfluß, in der Provinz wie in Paxis. Deutſches Reich. * Berlin, 4. Febr.(UÜeber das Schaumwein⸗ ſteuer⸗Geſetz) iſt nun endlich der Kommiſſionsbericht zur Vertheilung gelangt. Nach den letzten Beſchlüſſen der Kom⸗ miſſion ſoll die Schaumweinſteuer betragen: a) für Schaumwein aus Fruchtwein ohne Zuſatz von Traubenwein 10 Pf. für jede Flaſche, b) für andere Schaumweine, auch Schaumwein ähnliche Getränke, 50 Pf. für jede Flaſche. Die Steuerkontrole wird geübt durch die Verpflichtung des Herſtellers, die Steuer durch Anbringung eines Steuerzeichens an der Umſchließung zu ent⸗ richten, bevor der fertige Schaumwein aus der Erzeugungsſtätte entfernt oder innerhalb derſelben getrunken wird. Die An⸗ bringung eines Steuerzeichens iſt nicht erforderlich, wenn der Schaumwein vor der Entnahme aus der Erzeugungsſtätte zur Ausfuhr unter amtlicher koſtenfreier Kontrole angemeldet wird. Der Bundesrath kann darüber Beſtimmung treffen, daß auf in das Ausland geführten deutſchen Schaumwein eine entſprechende⸗ Vergütung gewährt wird für verauslagten Zoll auf zur Her⸗ ſtellung dieſes Schaumweins verwendeken ausländiſchen Roh⸗ tbein. Das Geſetz ſoll am 1. Juli 1902 in Kraft treten. Schaum⸗ wein, der ſich alsdann außerhalb einer Schaumweinfabrik oder einer Zollniederlage befindet, unterliegt einer Nachſteuer, doch bleibt Schaumwein, der im Beſitz von Haushaltungsvorſtänden, die weder Ausſchank noch Handel mit Getränken treiben, von der Nachſteuer befreit, ſofern die Geſammtmenge nicht mehr als dreißig Flaſchen beträgt. Ausland. * Frankreich.(Ein Attentat), das aber unblutig verlief, wird aus dem Pariſer Stadthauſe gemeldet. Der Präſident des Gemeinderaths Dauſſet hatte in ſeiner Privatwohnung ſchon mehrmals einem alten Straßenkehrer, der bei ihm bettelte, kleine Summen reichen laſſen. Geſtern kam der Mann in das Kabinet des Präſidenten und wurde von ſeinem Sekretär empfangen, der erklärte, man könne nichts mehr für ihn thun. Der Hilfeſuchende, Claude Nageon, ſuchte darzuthun, er könne doch unmöglich von den 175 Franken jährlich leben, die er als Penſton erhalte und redete ſich allmählich in einen ſolchen Eifer hinein, daß der Sekretär ihm die Thür wies. Da zog Nageon eine alte Piſtole aus der Taſche und legte auf den Sekretär Dardenay an. Sie war nicht geladen, aber Nageon wurde verhaftet und das wollte er, denn der Bäcker gibt ihm keinen Kredit mehr. —(Senator Bérenger), den die Studenten ſpöttiſch Pere la Pudeur nennen, hatte der Staatsanwaltſchaft einen jungen Italiener überwieſen, der ihm zu verſchiedenen Malen eine Reklame mit unzüchtigen Abbildungen in die Hand drückte. Das Zuchtpolizeigericht verurtheilte den Delinquenten denn auch zu ſechs Monaten Gefängniß, ließ ihn aber der Wohlthat der loi Bérenger(bedingte Verurtheilung) theilhaftig werden, was große Heiterkeit erregt. Tagesneuigkeiten. — Das Geſundbeten wird, wie die„Nat.⸗Ztg.“ erfährt, auch im Viktoria⸗Lyceum betrieben! Dort werden ſowohl in engliſcher als auch in deutſcher Sprache„Unterrichtskurſe“ abgehalten. Es ſind drei Damen thätig: Frau Seal, eine Amerikanerin, und Fräulein Brunner, eine Deutſche, die den Unterricht leiten und ſelbſt Gebets⸗ heilungen vornehmen, ſowie Frl. Leplow, eine Amerikanerin, welche Aſſiſtentin“ iſt und die Ueberſetzungen der Bücher der Mrs Eddt ſowie anderer Schriften aus dem Engliſchen beſorgt. Dieſe drei Damen unterhalten zwei„Kliniken“, die ſich vorzüglich„rentiren“ ſollen. Aehnlich wie die Behandlungsſäle der Schweſtern Schön, ſind auch hier die Räumlichkeiten luxuriös ausgeſtattet. Die Amerika⸗ nerinnen erklären, daß die Strahlen des göttlichen Geiſtes, die ſie den Kranken„zuleiten“, nur dann wirken, wenn dieſe nicht nur phyſiſch, ſondern auch moraliſch geſunden wollen. Wer nur geheilt werden wolle, um wieder fündigen zu können, werde vergeblich die Hilfe des göttlichen Geiſtes anrufen. Bleibt der Erfolg alſo einmal aus, ſo ſind nicht die„Heiler“ daran ſchuld, ſondern die„Sünd⸗ haftigkeit“ des Kranken. Wer ſich bei den Amerikanerinnen der Heilung durch das Geſundbeten unterziehen will, muß zunächſt eine kleine Broſchüre„Antworten auf Fragen über die chriſtliche Wiſſen⸗ ſchaft“ von Edward A. Kimball kaufen. Das Heftchen koſtet 50 Pf. Ferner muß man eines der beiden Bücher der Mrs. Eddy kaufen. Das eine koſtet vierzehn, das andere zweiundzwanzig Mark. Nach der Verſicherung der drei Damen genügt das Leſen des Buches oft allein ſchon, um die Krankheit zu bannen. Der Abſatz dieſes Buches ſoll geradezu ins Ungemeſſene gehen. Das Honorar für eine einmalige„Zuleitung“ göttlichen Geiſtes beträgt mindeſtens drei Mark und ſteigt mit den Vermögensbverhältniſſen. Um die gheiligen Strahlen Anderen vermitteln zu können, muß man angeblich ganz in dem Geiſte Gottes aufgehen und an der Boſtoner meta⸗ phyſiſchen Univerſität den Doktorgrad(Ohristian scient) erlangen. —Frl. Schoen macht übrigens trotz der„Konkurrenz“ auch ſehr gute Geſchäfte. Sie hat, wie jetzt bekannt wird, noch eine zweite Betriebs⸗ ſtärte der Geſundbeterei eingerichtet. Wenn die Beobachtung michtt trügt, iſt dieſe Betriebsſtätte für die Begüterten beſtimmt, die ſich zan die Vertreterin der„metaphyſiſchen Heilmethode“ wenden. Das läßt ſich aus den Kutſchen ſchließen, in denen die Kranken mit ihrer Bogleitung vorſprechen. Es wird wirklich die höchſte Zeit, dem ge⸗ fährlichen Unfug ein Ende zu machen. Zunächſt darf man wohl er⸗ warten, daß der metaphyſiſche Unterricht im Viktoria⸗Lhceum ſchleunigſt unterſagt wird. — Ein kleines Mißzverſtändniß. Große Begeiſterung herrſchte nach der Tägl. Rundſchau in Neapel beim Empfang des „Chinageſchtvaders“ durch den König. Um den Italienern in er⸗ neuter Weiſe ſeine Sympathie zu bezeugen, hatte unſer Kaiſer den deutſchen Generalkonſul in Neapel, Herrn von Rekowski, beauftragt, ihn bei der Parade und Auszeichnung der Mannſchaften durch den König zu vertreten. Infolge verſchiedener Dispoſitionen und wegen des privaten Charakters dieſer Feſtfeier, wie ſich die„Tribuna“ aus⸗ drückt, kam es aber nicht zu dieſer„Vertretung“ von ſeiten des deutſchen Generalkonſuls, der ſich damit begnügte, dem Präfekten brieflich die Glückwünſche unſeres Kaiſers mitzutheilen. Admiral Candiani, der offenbar von dieſem Sympathiebeweis des deutſchen Kaiſers etwas läuten gehört hatte, wußte jedoch nichts davon, daß aus der Vertretung nichts geworden war. Als nun der Abgeordnete des Bürgermeiſters, wie der„Meſſagero“ erzählt, mit einem andern Herrn in auffallender goldſtrotzender Uniform an Deck des„Vittor Piſani“ erſchien, hielt der alte verdiente Seebär den bprächtigen Goldfiſch für den deutſchen Generalkonſul. Eilend ſtürmte er am Vertreter des Bürgermeiſters vorüber, ergriff die Hände des prächtig Uniformirten und ſchüttelte ihm in deutſcher Sprache die deutſch⸗ freundlichen Gefühle ſeines wackeren Seemannsherzen aus. Der alſo Angeredete aber machte ein ganz verdutztes Geſicht, er mochte ſich denken, der Oberbefehlshaber der Chinadiviſion habe das Ita⸗ lieniſche verlernt und rede ihn jetzt im beſten Mandarinendialekt an. Hilfeflehend ſchaute er ſich drum nach dem Vertreter des Bürger⸗ meiſters um. Der aber hatte die Situation bald durchſchaut, nahm den Admiral ſofort bei Seite und erklärte ihm, daß der von ihm * ſdeben ausgezeichnete Mann nicht etwa der deutſche Generalkonſul — ſondern ein Gemeindediener der Stadt Neapel ſei, der den Abge⸗ ordneten des Sindaco der Feierlichkeit halber an Bord begleitet habe, Tableau! —„Der Künſtlerbeſuch beim Herrn Redakteur“, unter dieſem Titel gibt ein Artiſten⸗Veteran in der Berliner Artiſten⸗ Zeitung“ heitere Erinnerungen aus ſübdeutſchen Kleinſtädten zum Beſten. U. a. erzählt er:„Ich habe unter den Redakteuren, die ich in den Orten, wo's Sitte war, beſuchte, recht liebenswürdige und ſhmpathiſche Herren kennen gelernt und mit ihnen hinterher manche fröhliche Stunde an luſtiger Tafelrunde zugebracht. Aber ich bin auch auf fürchterliche Rauhbeine geſtoßen. So ſtellte ich mich ein⸗ mal— es war, glaube ich, Ende der fiebziger Jahre— in einer alt⸗ baheriſchen Stadt dem Redaktionsgewaltigen vor. Er erwiderte knurrend meinen Gruß, muſterte mich mißtrauiſch und fragte mür⸗ riſch:„So ſingen wollen's hier? Wo ſind S' denn her??—„Aus der Provinz Brandenburg“, erwviderte ich unbefangen.„So“, ſchrie er wüthend,„will der Herr Preiß unſere ſchöne bayeriſche Trommel⸗ fell ruiniren? Der da draußen“— in dieſem Augenblick brüllte nämlich auf dem nahen Hofe ein Stück Hornvieh—„iſt a Nachtigall gegen ſo an'n preißiſchen Spatzenkräher!“—„Flegel“, ſchrie ich er⸗ boſt und warf die Thür ins Schloß. In der Recenſion, die das Blatt des groben Menſchen über die Vorſtellung brachte, waren meiner Perſon folgende Zeilen gewidmet:„Auch eim ſüßlicher Schmacht⸗ lappen, ein waſchechter Preiß, machte ſich anheiſchig, uns was vor⸗ zuſingen. Das iſt keine Koſt für einen geſunden Bahernmagen. Ich bekam Kopf⸗ und Leibweh davon. Und trotzdem verſtieg ſich die Ge⸗ ſchmacksberwirrung ſo weit, daß der fade Krähmeier beklatſcht wurde.“ — Der Gipfel der Reklame. Was eine zielbewußte Reklame iſt, dabon haben wir ja zum Glück noch kaum eine Ahnung n werden wir auf dieſem Gebiet die Kinderſchuhe nie aust wir räumen neidlos Amerika und England den Vorrang England wird die Reklame von keiner Firma ſchwungboll⸗ aufdringlicher gehandhabt als von Pears. Wir habe 2. Seite. Geueral⸗Anzerger. Ein Stimmungsbild vom Treber⸗Prozeßz. (Von unſerm Korreſpondenten.) 8. Kaſſel, 4. Februar. In dem großen Rennen der deutſchen Staatsanwaltſchaften um die Strafverfolgung all der Schuldigen, die durch raffinirte Betrügereien und Fälſchungen oder durch ſträflichen Leichtſinn und Fahrläſſigkeit die folgenſchwere Kriſe des Jahres 1901 mit heraufbeſchworen haben, hat die Kaſſeler Staatsanwaltſchaft alle übrigen um einige Aktenlängen geſchlagen. Denn obwohl der Treberkrach in der langen Reihe der Falliſſements, von den Hypothekenbanken angefangen bis zum Leipziget Bankkrach herab der letzte war, gelangt er nunmehr doch zuerſt zur gericht⸗ lichen Verhandlung. Freilich lag die Sache hier auch verwünſcht einfach, nachdem man gleich mit energiſcher Hand zugepackt und durch Juhaftirung der ſchuldigen Aufſichtsräthe der Treber⸗ geſellſchaft allen möglichen Verſchleierungs⸗ und Vertuſchungs⸗ derſuchen von vornherein einen Riegel vorgeſchoben hatte. Die einzige Hoffnung, welche den überraſchten Aufſichtsräthen blieb, war die, alle Schuld auf den„Outſider“ Schmidt zu wälzen, der rechtzeitig nach London abgereiſt war, allein auch dieſe Hoffnung hat ſich inzwiſchen als trügeriſch erwieſen, denn ſchon am Donnerſtag oder Freitag wird der geknickte Generaldirektor d. D. ſeinen Confratres an Gerichtsſtelle gegenüberſtehen und jedenfalls alles Andere eher thun, als die Rolle des Prügelknaben geduldig auf ſich zu nehmen. Es war ein guter Gedanke des Kaſſeler Gerichts, den einmal feſtgeſetzten Termin nicht zu ver⸗ kagen, um Schmidt noch in die gegen ſeine Geſchäftsgenoſſen erhobene Anklage einzubeziehen. Denn trotz aller Vorſichtsmaß⸗ regeln wäre wohl doch ſchließlich ein Einverſtändniß zwiſchen den Akteuren der Treber⸗Tragödie über ihr Verhalten vor Ge⸗ richt erzielt worden und damit all die mühſelige Arbeit der Anklagebehörde unnütz geweſen. So dürfte denn das Auftreten Schmidt's unleugbar den Kulminationspunkt des gegenwärtigen Progeſſes bilden. In dem hoch an den Ufern der Fulda am Ende der Alt⸗ tadt aufragenden impoſanten Juſtizgebäude der Reſidenzſtadt es Heſſenlandes, das unſtreitig die ſchönſte Lage aller deutſchen Gerichtsgebäude beſitzt und zu deſſen Hauptſehenswürdigkeiten die zwei prächtigen Koloſſalgemälde Scheurenberg's: „Uebergabe der römiſchen Rechtsbücher an Kaiſer Juſtinian“ und „Ein deutſcher Gerichtstag“ gehören, ſpielt ſich ſeit geſtern der letzte Akt des wirthſchaftlichen Dramas ab, das unter dem Namen:„Aktiengeſellſchaft für Trebertrocknung“ ſeit 13 Jahren die öffentliche Meinung, oft recht lebhaft, beſchäftigt hat. Ein mittelgroßer, freundlicher Saal, aus deſſen Fenſtern der Blick auf die umliegenden ſchneebedeckten Höhen des Kaufunger Waldes ſchweift, iſt der Schauplatz der bisher recht langweiligen Handlung, deren Hauptperſonen drei ehemalige Bierbrauer, ein Rittergutsbeſitzer und ein Kaufmann ſind. Der Letztere zeichnet ſich durch eine Vorſtrafe von 3 Jahren Gefängniß aus, die er von der Strafkammer in Pirna in Sachſen erhalten hat, weil er beim Krach der Pirnger Bank, der ſich mitten in dem Börſen⸗ und Gründungsſchwindel der 70er Jahre ereignete, mit diverſen Werthen der Bank das Weite ſuchte. Allerdings war er damals ein ſiebzehnjähriger Volontair, aber es iſt doch recht bezeichnend, daß er ca. 35 Jahre ſpäter im Aufſichtsrath eines Unternehmens Unterkunft gefunden hat, das ein ähnliches trauriges Ende ge⸗ nommen hat, wie das Inſtitut, in dem er ſeine Lehrjahre abſol⸗ pirte. Von allen Angeklagten iſt der als Vorſitzender des Auf⸗ ſichtsraths der Trebergeſellſchaft am meiſten belaſtete Brauerei⸗ beſiger Sumpf noch der ſympathiſchſte. Er iſt es auch, der dem Gerichtshofe bisher die meiſten Auskünfte über die ver⸗ worrenen Verhältniſſe der verkrachten Geſellſchaft gegeben hat, welche nach ſeinen beſtimmten Angaben ſein ganzes, ſ. Zt. auf etwa 60 Millionen geſchätztes Privatvermögen aufgefreſſen hat, ſodaß ſeine Töchter heute durch Stickereiarbeiten, Klapierunter⸗ richt etc. ihr Leben friſten müſſen, während in ihrem Herzen die Sorge um das Schickſal ihres Vaters Wohnung genommen hat. Neben dieſem Angeklagten ſitzt ſein Bruder, der in Greifswald, dem Geburtsort der Beiden, die Brauerei leitete, welche ſchon ihr Vater, der greiſe Rathsherr Sumpf, innegehabt hat. Dieſe beiden Angeklagten, ſowie der aus Dortmund ſtammende Brauereibeſitzer Otto waren bekanntlich die erſten Opfer des Vaters allen Treberſchwindels, des urſprünglichen Kaufmanns und verfloſſenen Generaldirektors der Trebergeſellſchaft Schmidt. Wie dieſer ſchließlich noch ſeinen vorbeſtraften Duzfreund Schlegel in die von ihm und den Vorgenannten gebildete Geſellſchaft hineinzog und den alten Rittergutsbeſitzer Schultze Dellwig, der friedlich auf ſeinem Gute Haus Sblon im Bergiſchen Lande hauſte, iſt bereits bekannt. Der Letztere iſt ſo ſchwerhörig, daß er nur mit Mühe der Verhandlung Techt den Fuß auf engliſchen Boden geſetzt, da leuchtet uns„Pears Soap“ auf allen Stationen in Rieſenlettern entgegen. Pears Soap erxwartet uns bei der Ankunft, Pears' Soap begleite uns beim Ab⸗ ſchied. Man könnte darin faſt eine tiefere Bedeutung wittern; denn vielleicht unterſcheidet ſich nicht nur eine Klaſſe von der andern durch den inenſtveren Gebrauch von Seife, ſondern auch ein Volk vom undern. Neuerdings hat ſich dieſe Firma den Scherz geſtattet, in Shakeſpeare nach einer Stelle zu fahnden, in der Pears' Soap em⸗ pfohlen wird. Sie ſteht im dritten Akt von Heinrich., Zeile 16: „For so appears this fleet majestieal“(denn ſo erſcheint die maje⸗ ſtätiſche Flotte). Die Worte„so appears“ mäſſen es ſich gefallen laſſen, als„Soap Pears“ verunſtaltet zu werden. Der Reklame iſt eben nichts heilig. — Eine hübſche Kindergeſchichte von ſprachpſychologiſchem Intereſſe wird uns aus einem oſtpreußiſchen Städtchen berichtet: Walter iſt der etwas über anderthalb Jahre alte Sohn eines höheren Baubeamten. Ein normaler netter Junge, der bereits eine ſtandesge⸗ mäß zahlreiche Spielzeug⸗Menagerie ſein Eigen nennt, ein paar Hündchen, ein Schaf, ein kleines Pferd vor einem Wagen u. ſ. w. Gewohnheitsgemäß, nach Kinderüberlieferung und nach elterlichem Gebrauch nennt Walter ſeine Hündchen Baubau. weil er ſowohl einen ſeiner Hunde, wie die Originalhunde auf der Straße„Baubau“ bellen hört. Nun bekam er zu Weihnachten von einem Berliner Onkel einen größeren Hund, einen prachtvollen weißen Pudel mit Ausdrucksvollem Kopf, und das Spielzeug hatte den Vorzug, auf vier Rädern beweglich zu ſein— ſo gefiel es dem Kinde mehr als die andern Thiere. Er rollte ſeinen neuen Baubau durch alle Zimmer und amüſirte ſich königlich mit ihm, nahm ihn mit in ſein Bettchen deckte ihn zu, wenn es draußen regnete u. ſ. w. Da entdeckte Walter mit ſeiner Mama zuſammen, daß auch der neue Hunde⸗Ankömmling Töne von ſich geben konnte. Beim Drücken auf den Schenkel öffnete der neue Baubau das roſige Mäulchen und es kam ein lautes„Mäh! Mäh!“ heraus. Und ſeit dem Tage nannte Walter dieſen Hund äimmer nur„Mäh“, während er die andern weiter als„Baubau“ behrudelte. Wiederholt wurde die Probe gemacht, wenn das Kind „ihm einen der andern Hunde zu geben— er wurde ie„Baubaus“ zurück und beruhigte ſich erſt wieder, als er „Mäh“ bekam. Es differenzirte ſich alſo die Kinderſeele Fund in zwei Arten, von denen die eine„Baubau“, die zu folgen vermag. Wenn man die fünf Leute ſo ſitzen ſieht, wird es einem klar, daß der mit einem großartigen„Sprechorganis⸗ mus“ begabte u. nach den Schilderungen der Angeklagten brutal u. überlegen auftretende ſerupelloſe Schmidt ſie ſo bald ſeinem unheimlichen Einfluß unterthan machen konnte. Dem Laien erſchienen ſie als die willenloſen Werkzeuge dieſes Mannes, während dem Staatsanwaltsrath Mantell die Aufgabe ob⸗ liegt, in ſeinem Plaidoyer ihre böſen Thaten dem Gerichtshofe darzuthun und ſie damit ihres Schafspelzes zu entkleiden. Bis⸗ her aber überläßt er es dem Vorſitzenden, dem Landgerichts⸗ direktor Backhauſen(einem Verwandten des Präſidenten des Evangeliſchen Ober⸗Kirchenraths), mit den Angeklagten die ſchwierige Materie des Prozeſſes eingehend zu erörtern und ſie dabei zum Eingeſtändniſſe der ihnen zur Laſt gelegten Thaten zu veranlaſſen. Und im Kreiſe ringsum— längweilt ſich Preſſe und Publitum. Die erſtere iſt durch 13— 13] heftig ſchreibende Berichterſtatter vertreten, die aus Berlin, Leipzig, Dortmund, Köln und Frankfurt herbeigeeilt ſind, während etwa 100 mit Einlaßkarten beglückte Mitglieder der Kaſſeler guten Geſellſchaft, meiſt der haute kinance angehörig, das Publikum markiten, das zunächſt„mit Spannung den Verhandlungen entgegenſah', dann„den Saal ſtürmte“, ſodaß„zahlreiche Schutzleute nur mit Mühe die Ordnung aufrecht erhalten konnten“ und das ſchließ⸗ lich enttäuſcht gähnte, um heute am zweiten Verhandlungstage nach und nach entrüſtet davonzuſchleichen. Ja, wenn ein kühnet Räuber oder eine Kindsmörderin auf der Anklagebank ſüäße Das Bild vervollſtändigen die vier Anwälte der Angeklagten, deren Doyen der Kaſſeler Juſtizrath Caſpary iſt, während ſein jüngerer Kollege, der ebenfalls in Kaſſel anſäſſige Juſtiz⸗ rath Dr. Harniet, die Führung bei der Frage⸗ und Antrag⸗ ſtellung übernommen hat. Im Hintergrunde ſitzt der aus Berlin herbeigeeilte Juſtizrath Dr. von Gordon, welcher in dem Senſationsprozeſſe gegen den Konitzer Schächter Jsraelski und dem Majeſtätsbeleidigungsprozeſſe gegen Johannes Trojan vom„Kladderadatſch“ als Vertheidiger auftrat. Als intimer Kenner des Bankfaches wird er wohl den Haupttheil der Plaidoyers übernehmen. Der vierte Vertheidiger iſt Rechts⸗ anwalt Kohn aus Dortmund, der dem Angeklagten Otto zur Seite ſteht. Aus Stadt und Land. Maunheim, 5 Februar 1902. * Zur geſtrigen vertraulichen Bürgerausſchußſitzung. Die hieſige „N. Bad. Idsgztg. moquirt ſich darüber, daß wir Über die geſtrige vertrauliche Sitzung des Bürgerausſchuſſes einen Bericht gebracht haben. Wir werden in Zukunft bei derartigen Gelegenheiten die„N. Bad. Landesztg.“ telephoniſch um ihre Erlaubniß fragen. Jubiläums⸗Dichtung. Für das bevorſtehende Jubelfeſt des Großherzogs hat Herr Direktor Oswald Haucke vom Großh. Hof⸗ theater in Karlsruhe einen ſzeniſchen Prolog als Feſtſpieldichtung verfaßt, der— im ſchlichten Volkston gehalten— die Bedeutung des Tages feiert und infolge ſeiner einfachen, ſzeniſchen Anordnung keinerlei Aufführungs⸗Schwierigkeiten bietet. Da das Regierungs⸗ Jubiläum Sr. Kgl. Hoheit überall in Stadt und Land feſtlich begangen werden wird, kommt dieſe friſche, patriotiſche Dichtung ſicherlich all⸗ ſeitig ſehr gelegen. Sie iſt vom Verfaſſer direkt gegen ein geringes Aufführungshonorar(5 Mk.) zu beziehen, und ſoll der Ertrag der Großherzog Friedrich Jubiläums⸗Stiftung zufließen. Banuernregeln für Februar. Im Hornung Schnee und Eis, macht den Sommer heiß.— Viel Nebel im Februar, viel Regen das ganze Jahr.— Wenn es Lichtmeß ſtürmt und ſchneit, iſt der Früh⸗ ling nicht mehr weit; iſt es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht ſo ſchnell.— Wenn im Februar ſpielen die Mücken, gibt's im Schafſtall große Lücken.— Lichtmeß trüb, iſt dem Landmann lieb.— Die heilige Dorothe watet gern im tiefen Schnee.— Wenn's der Hornung gnädig macht, bringt der Mai den Froſt bei Nacht.— Kommt Lichtmeß gegangen, fängt der Tag an zu langen.— Friert's im Februar nicht ein, wird's ein ſchlechtes Kornjahr ſein.— Zu Lichtmeß hat der Bauer lieber den Wolf im Stalle, als die Sonne.— Scheint zu Lichtmeß die Sonne heiß, ſo kommt noch viel Schnee und Eis.— Viel Nebel im Februar, viel Kälte das gange Jahr.— Wenn im Hornung die Mücken ſchwärmen, ſo muß man im März die Ohren wärmen.— Klar Februar, gut Roggenjahr.— Wenn der Nordwind im Hornung nicht will, ſo kommt er ſicher im April.— Lichtmeß im Klee, Oſtern im Schnee. *Ueber Vergrößerungspläne der Stadt Karlsruhe wird uns von dort unterm Geſtrigen geſchrieben: Das zum Rheinhafen gehörige, von der Stadtgemeinde zu Eigenthum erworbene Gelände umfaßt im Ganzen etwa 1,874,930 Quadratmeter. Für größere induſtrielle Anweſen mit für die Dauer beſtimmten Hochbauten iſt auf dem ſtädtiſchen Rheinhafengelände kein Raum. Fabriken können daher auf demſelben nicht wohl errichtet werden, müſſen ſich vielmehr, wenn ſie die Vortheile des Hafens benützen wollen, in der Nachbarſchaft an⸗ ſiedeln und durch Bahngeleiſe mit dem Hafen in Verbindung ſetzen. Ganz beſonders iſt das dem Hafen benachbarte Hochgeſtade für den Maunheim, 5, Februar. fraglichen Zweck geeignet. Leider liegt und ſo weiter günſtige Gelände gr ung. es Die Stadtverwaltung hat deshalb mit den Gemeinden Bu Daxlanden und Knielingen Unterhandlungen geführt, die aber ein negatives Reſultat hatten, trotzdem ihnen der Stadtrath für daz Gemarkungsrecht eine Vergütung im 28fachen Betrag derjenigen Gemeindeumlagen angeboten hatte, welche Karlsruhe von den auf den zuwachſenden Gemarkungstheilen zur Zeit des Gemarkungsübergangz vorhandenen Steuerkapitalien bei einem Umlagefuß von 45 Pfg. er⸗ heben kann. Die Gemeinden verlangten ſeitens der Stadt Leiſtungen, die zum Theil techniſch, zum Theil vechtlich undurchführbar ſind, wie 6. B. die Aufnahme ihrer Abwaſſer in das Kanalſyſtem der Stadt (alſo eine Entwäſſerung bergaufwärts!) und die B ung der Ein⸗ wohner von den indirekten Abgaben der Stadt bei Verbringung ſteuer⸗ pflichtiger Gegenſtände nach Karlsruhe. Nachdem älle Bemühungen en Vereinbarung über die erforder⸗ liche Gemarkungsänderung geſcheitert waren, hät das Großh. Mini⸗ ſterium des Innern dem Stadtrath die Mittheilutig zugehen laſſen, daß es geneigt ſei, eine Allerhöchſte Entſchließung dahin in Antrag zu bringen, daß das von Karlsruhe benöthigte Gelände der Gemarkung Karlsruhe zugeſchieden werde, ſofern der Bürgerausſchuß die Zu⸗ ſtimmung zur Zahlung einer Entſchädigung än die Gemeinden gibt, Das in die Stadtgemarkung übergehende Gelände umfaßt einen Flächengehalt von 6,240,435 Quadratmeter. Die angebotene Ver⸗ gütung beläuft ſich für Knielingen(1,545,807 Quadratmeter) auf ca. 86,000 Mark, für Daxlanden(3,953,371 Quadratmeter) auf 65,000 Mk. und für Bulach(741,257 Quadratmeter) auf 4000., zuſammen alſo auf etwa 155,000 Mark. Die aus der Vorbereitung und Durchführung der Gemarkungsänderung entſtehenden Koſten werden auf 25,000 Mark berechnet. *Gründung eines Main⸗Schifffahrtsverbandes. In Nürnberg konſtituirte ſich auf Veranlaſſung der Firma Hausmann u. Cie,, Würzburger Transportgeſellſchaft, ein Main⸗Schifffahrtsverband zut Herſtellung eines regelmäßigen Schifffahrtsverkehrs zwiſchen Würz⸗ burg, Frankfurt und dem Mittelrheingebiet. * Räthſelhafter Fund. In Ludwigshafen wurde im Haus⸗ gang des Stadthauſes geſtern Nachmittag 1 Uhr ein Sack niedergelegt, der einen Militärmantel, Waffenrock, Seitengewehr mit Zubehbr enthielt. Rock und Mantel tragen die Inſchrift Inf. Clade, 18. Inf.⸗Rgt., 11. Komp. Den eingezogenen Erkundigungen zufolge iſt der Genanmte ſchon ſeit dem 26. Januar von ſeinem Truppentheile abgängig. — Aus dem Hroßherzogthum. Neckarau, 3. Febr. Der Cäcilienverein des Stadt⸗ theils Neckarau veranſtaltete am geſtrigen Sonntag im Saale„zum Badiſchen Hof“ eine Aufführung des Oratoriums„Der heilige Petrus“ von Zimmermann, komponirt für Männer⸗, Frauen⸗ und gemiſchten Chor, Recitative und Solis, Klavier und Streichinſtru⸗ ment, Deklamation und lebende Bilder. Das ſchwierige Chorſperk war ſorgfältig einſtudirt und gereicht die Aufführung dem Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Bluſt, zu ganz beſonderer Ehre. Die Solo⸗ partien wurden von Mitgliedern des Mannheimer Lehrergefang⸗ vereins großartig geſungen. Herr Schübelin ſang den Ehriſtus, Herr Heitz den Petrus und Herr Bollheimer die Recitative, Sopran und Altſolis brachten die Damen Bluſſt und Roſa Bräu⸗ nig ſchön und innig zu Gehör. Die Deklamation ſprach Herr stucl. med. Schlachter. Die muſikaliſche Begleitung hatte Herr Haupt⸗ lehrer Weitzel mit einigen Vereinsfreunden übernommen. Die lebenden Bilder wurden von Mitgliedern des Arbeitervereins dar⸗ geſtellt. Die Aufführung war in allen Theilen eine wohlgelungene und dürfte zu den beſten zählen, welche je hier geboten wurden. Allen Mitwirkenden Anerkennung und herzlicher Dank für alle Mühe und Arbeit, welche für die Aufführung eines ſo ſchwierigen Werkes noth⸗ wendig waren. * Weinheim, 4. Febr. Bei dem am letzten Sonntag ſtattgefun⸗ denen Herrenabend des hieſigen Singbereins wirkten auch Mitglieder der„Mannheimer Liedertafel“ mit. Von dieſen ſang, laut„Weinh. Anz.“, Herr Architekt Steiner mit entzückender Tenorſtimme eine Arie aus„Martha“ und Herr Niſchwitz mit ſonorem Bariton und inniger Empfindung Löwe's„Der Wirthin Töchterlein“, und beide Herren mit zwei Anderen im Quartett das feinkomiſche„Heiraths⸗ geſuch“ und ernteten einzeln und im Quartett ſo ſtürmiſchen Beifall, daß ſie ſich gern zu einer Zugabe verſtanden. * Karlsruhe, 4. Febr. Obwohl die Stadtgemeinde Karlsruhe erſt im Jahre 1896 ein neues Mittelſchulgebäude, das Friedrichsſchul⸗ haus, dem Betriebe übergeben hat, iſt die Nothwendigkeit der Errich⸗ tung eines weiteren Gebäudes für Mittelſchulzwecke bereits wieder in die Nähe gerückt. Während vor zehn Jahren die Ueberfüllung der Oberrealſchule die Theilung dieſer Anſtalt(in Oberrealſchule und Realſchule) erforderte, tritt ein ähnliches Bedürfniß jetzt bei dem Real⸗ und Reformgymnaſium hervor. Die Schülerzahl des Real⸗ gymnaſiums hat ſich in den bis jetzt in Betracht kommenden Klaſſen VI bis Unter I1 ſeit dem Schuljahr 1895/96 von insgeſammt 481 auf 641 geſteigert. Die Stadt iſt daher genöthigt, ein neues Mittel⸗ ſchulgebäude zu errichten, das auf das Gelände der Maſchinenbau⸗ geſellſchaft an der Gartenſtraße zu ſtehen kommt. Mit dem Bau der neuen Anſtalt wird jedoch erſt im Frühjahre 1904 begonnen werden. BC. Triberg, 4. Febr. Der Bürgerausſchuß lehnte den Antrag, zu den Koſten der Vorarbeiten für das Projekt einer elektriſchen Bahn andere„Mäh“ ſagt. Offenbar hatte der Arbeiter bei der Anfertigung des Pudels ſich vergriffen und dieſem die Stimme eines Hammels eingeſetzt. Intereſſant wäre es hierbei, zu wiſſen, ob ein anderes Kind einen Hammel zum Geſchenk erhielt, der Baubau“ macht, und ob der Hammel nun ſeinerſeits„Baubau“ genannt wurde. — Eine Ehrung Charpentiers. Seine Oper„Louiſe“, die er augenblicklich ſelbſt in Köln dirgirt, wurde zum erſten Mal Sonn⸗ tag vor einem Jahre in der Opera Comique in Paris gegeben. Der Verfaſſer der„Louiſe“ gründete faſt zu gleicher Zeit einen Verein, loeuvrede Mimi Pinſon, welcher den Pariſer Arbeiterinnen, den Schweſtern der Louiſe, die ſich einſchreiben laſſen und dann Jede ihre beſondere Nummer bekommt, der Reihe nach das Vergnügen eines gelegentlichen Theaterbeſuchs verſchafft. Um nun dem Kom⸗ poniſten ihre Dankbarkeit zu bezeugen, verabredeten ſie, die erſte Wiederkehr des Jahrestages der Louiſe durch eine Aufmerkſamkeit ihrerſeits zu feiern, und ſo kam es, daß am Sonntag vom frühen Morgen an die jungen Arbeiterinnen einzeln oder in Gruppen bei dem Portier Charpentier's anklopften, um Veilchenſträuße zu zwei Sous, zuweilen auch Körbe voll dieſer Blumen an ſeine Adreſſe ab⸗ zugeben; denn manchmal hatten die Genoſſinnen eines Ateliers ſich zu einer Gabe zuſammengethan und die Blumenmacherinnen brachten auch wohl ſelbſtgefertigte Blüthenzweige. An jedem Sträußchen war ein Zettel mit der Nummer oder dem Namen der Geberin, manch⸗ mal auch einen Glückwunſch und einer kurzen Widmung, befeſtigt, Die Portiersfrau wußte, unſerem Berichterſtatter zu Folge, nicht mehr wohin mit den duftigen Spenden, die ihre Stube füllten und wandte ſich in ihre Verlegenheit an den Sekretär des oeuvre de Mimi Pinſon, der die künſtlichen Blumen herausnehmen und die friſchen nach der Komiſchen Oper ſchaffen ließ, wo ſie an die Darſteller der Louiſe vertheilt wurden. — Manda in feſtem Gewahrſam. Von dieſem Manda ſprach man nun ſchon ſeit einem Monat, aber Niemand hatet ihn ge⸗ ſehen, und Niemand wußte eigentlich, wo er hauſte. Nur ſoviel war bekannt, daß er nicht eigentlich Manda hieß, daß er Chefeiner Räuberbande in Belleville ſei, und daß er aus Eiferſucht wegen einer Schönen, die den Beinagmen„Goldhelm“ trägt, einen Kameraden Namens Lecca ſchwer verwundet habe. Dieſer Lecca wurde im Hoſpital Tenon gepflegt und ſollte dann zu ſeiner Mutter gebracht werden, die weiter für ihn ſorgen wollte. Allein unterwegs wurde der Fiaker, in dem Lecca, Goldhelm und ein Freund ſaßen, von einigen Individuen überfallen, die zu der Bande Manda's gehörten. Sie glaubten, Lecca habe ſie während ſeiner Krankheit an die Polizei verrathen und wollten ihn dafür beſtrafen. Mit zwei neuen Meſſer⸗ ſtichen wurde er nach dem Hoſpital zurückgebracht und abermals ge⸗ pflegt. Er ſoll ſich geweigert haben, irgend etwas über ſeine An⸗ greifer mitzutheilen. Deſſen ungeachtet kam man ihnen auf di Spur. Manda mochte davon eine Ahnung haben, denn er verzog ſich nach England. Nach kurzem Aufenthalte glaubte er aber wieder heimkehren zu dürfen, und ließ ſich in Alfortvi,e in einem Wirths⸗ hauſe nieder, wo er auch eine Leibwache hatte. Am Sonntag wurde das Haus plötzlich umzingelt und Manda, der zum Fenſter hinaus⸗ ſprang, feſtgenommen, ohne daß ſeine Kameraden, die eben in der Wirthsſtube Karten ſpielten, Zeit gehabt hätten, ihm zu Hilfe zu eilen. Sein wahrer Name iſt Plaigneur. Er gehört einer recht⸗ ſchaffenen Arbeierfamilie an und war von jeher ein Taugenichs, der keinen Beruf erlernen wollte. In dem erſten Verhöre, das der Unter⸗ ſuchungsrichter mit ihm vornahm, weigerte er ſich beharrlich, auf irgend eine der an ihn geſtellten Feggen genauen Beſcheid zu ertheilen. — Die Rache des Klaviers. Ein ſeltſames Abenteuer iſt, wie franzöſiſche Blätter erzählen, dem berühmten Pianiſten Paderewski zugeſtoßen als er an Bord des Dampfers„Oceanic“ nach Newyork führ. Während der Ueberfahrt brach ein äußerſt heftiger Sturm aus. Paderewski hatte ſich ganz ruhig an das Klavier geſetzt und kämpfte mit melodiſchen Tönen gegen das wüthende Orcheſter der Wogen an, als plötzlich die Verbindungen, die den Flügel am Boden feſthielten, losbrachen. Das große Klavier ſtürzte in großen Sprüngen hinter dem unglücklichen Pianiſten her, der nur mit Mühe und ganz außer Athem ſich der Verfolgung ſeines ſchrecklichen Gegners entziehen 1 konnte. Das Piano rächte ſich, bemerken die franzöſiſchen Blätter boshaft dagzu — Schwieriges Experiment. In dem Cirkus Barnum und Bailay befanden ſich zwei kleine Hindumädchen, Radica und Doodica, welche ähnlich wie einſt die ſiameſiſchen Brüder zuſſam⸗ mengewachſen ſind. Jetzt liegen ſie im Hoſpital Trouſſeau zu Paris. Es handelt ſich nun darum, ſie von einander zu trennen zu dem Zwecke, Radica zu retten falls Doodica ihrem Leiden erliegen ſollte; zuerſt aber möchte man ſie für die Operation noch etwas ſtärken. a9, Adt⸗ zum lige tru⸗ verk ten, olo⸗ ng⸗ tus, ive. à u⸗ tud. ipt⸗ Die ar⸗ zene llen und h⸗ un⸗ der inh. eine und eide chs⸗ fall, uhe zul⸗ ich⸗ der und dem al⸗ ſſen 481 tel⸗ au⸗ der den. rag, ahn von ten. igei ſer⸗ ge⸗ An⸗ ſich der rde Us⸗ Mannheim, 5. Thebruar. Geueral-ungenaer 5. Seites — 1 Triberg-Furkwangen einen Beitrag von 1500 Mark zu bewilligen, intit 20 Stimmen ab. 2 gegen 20 St e BC. Waldkirch, 4. Febr. In den Gemeinden des Glotterthals denkt man ernſtlich an den Bau einer elektriſchen Bahn von Denz⸗ lingen ins Glotterthal. Ingenieur Meyerhofer aus Freiburg ent⸗ warf am letzten Sontitag in einer Verſammlung ein klares Bild der beabfichtigten Anlage, deren Geſammtkoſten rund 100,000 Mark be⸗ tragen dürften. Ein Haupterforderniß aber iſt, daß die Glotterthal⸗ ſtraße(Kreisſtraße) eine ganz weſentliche Verbeſſerung erfährt. Eine Kommiſſion aus den Gemeinden Denzlingen, Heutpetler, Föhrenthal, Unterglotterthal, Ohrensbach und Oberglotterkhal will ſich zunächſt eingehend mit dem Projekt befaſſen. 4z, Been und Umgebung. §s Fraukenthal, 5. Fehr. Bei Würdigung der bedeutſamen Fork⸗ ſchritte, von denen die Einführung der neuen Bauordnunß in der Pfalß begleitet geweſen iſt, und bei wohlwollender Anerkeſ⸗ nung der Wohlthätigkeit und Nützlichkeit neu getroffener Beſtim⸗ mulgen wird es in einem dem hieſigen Stadtrath von Bürgermeiſter Hofrath Mahla erſtatteten offiziellen Bericht anderſeits als unleug⸗ bare Thatſache bezeichnet, daß die neue Verordnung eitte Reihe von Anordnungen enthält, die keineswegs geeignet ſind, die Bauthätigkeit zu fördorn. Viele ſolcher Beſtimmungen würden im Gegentheil äls ſehr läſtig empfunden und hätten mitunter große Nachtheile für die Beiheiligten im Gefolge. Als ein großer Fehler müſſe es bezeichnet werden, daß in der neuen Bauordnung keine Beſtimmungen getroffen ſind über die Zuläſſigkeit von architektoniſchen Vetzierungen, wie Gebäudevorſprünge und Ausladungen bezw. von Abweichungen von det Baulinie, ſoweit ſolche im Intereſſe der Verſchönerung gelegen ſind. Während die Münchener Bauordnung die Anordnung ſolcher Gebäudevorſprünge zulaſſe, ſchweige ſich die Bauordnung für das Königreich Bayern in dieſer Beziehung vollſtändig aus. Die Folge dabon ſei, daß in jedem Falle, in welchem Gebäude mit einem oder mehreren Riſaliten, die in die Baulinie reichen, errſchtet werden wollen, vor der Beſcheidung des Baugeſuches die Genehmigung zur Abänderung der Baulinie nach Maßgabe des Bauprofektes bei der Kgl. Regierung erholt werden müſſe. Dieſes Verfahren ſei ſehr zeit⸗ raubend und errege in hohem Grade den Unwillen der Betheiligten⸗ „Sbermoſchel, 4. Febr. Geſtern früh wurde der ſeit 14 Tagen wegen Mordverdachts im hieſigen Gefängniß in Unterſuchungshaft gehaltene Kaufmann Caſ. Sch midt zur weiteren Unterſuchung in das Landgerichtsgefängniß Kaiſerslautern abgeführt. Die Verdachts⸗ momente ſcheinen ſich denn doch gemehrt zu haben. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hermann Wolff, der in den muſtkaliſchen Kreiſen weithin be⸗ kannte Leiter der Konzertdirektion Wolff, iſt einem langwierigen Leiden erlegen. Am 4. September 1845 zu Köln am Rhein geboren, widmete er ſich in Berlin unter der Leitung von Franz Kroll und Richard Wuerſt muſikaliſchen Studien, redigirte von 1878—79 die „Neue Berliner Muſikzeitung“ und war auch Mitredakteur der „Muſikwelt“. Im Jahre 1891 begründete Wolff ſeine Konzertdirek⸗ tion, die ſich ſeither zu einem bedeutſamen, man kanm wohl ſagen aus⸗ ſchlaggebenden Faktor in dem Muſikleben Berlius, in gewiſſem Sinne auch in dem des Reiches herausgebildet hat. Als Wolff noch an der Berliner Fondsbörſe Gelegenheitsgebichte machte, als er in der Muſi⸗ kaltenhandlung von Vote und Bock ſich die kaufmänniſche Routine er⸗ warb, die ihm ſpäter bei ſeinen weitausgreifenden Unternehmungen ſo ſehr zuſtatten kommen ſollte, bildete ſich in ihm jene Energie her⸗ aus, durch die er das regellos dahinfluthende Konzertweſen der Reichshauptſtadt ſpäter in feſte Bahnen ziwingen ſollte. Vielleicht hat auch der Feldzug 1870//1, den er in Gemeinſchaft mit zwei Brit⸗ dern mitmachte, dem willensſtarken Mann die Furchtloſigkeit ein⸗ geimpft, mit der er in ſeinem Leben ſchwierige Situationen zu mei⸗ ſtern verſtanden hat. Das Glück hat Hermann Wolff an die Seite Anton Rubinſteins geführt, den er auf ſeinen Kunſtreiſen als ge⸗ ſchickter geſchäftlicher Organiſator begleitete. Dadurch gewann er Eiublick in die künſtleriſchen Verhältniſſe der größten Städte des Kon⸗ tinents, und ſeine Erfahrungen auf dieſem Gebiete gaben wohl den Anſtoß zur Begründung einer Centralſtelle, von wo aus das Konzert⸗ weſen geleitet werden ſollte. Später geſellte ſich die innige Verbin⸗ dung mit Hans von Bülow zu den ſchon an anderen Stellen ange⸗ knüpften Beziehungen, und aus dem gemeinſchafklichen Wirken mit jenem Reformator des modernen Orcheſterweſens erwuchs die Ver⸗ wendung des Verliner Philharmoniſchen Orcheſters zum Grundſtock des Berliner Muſiklebens. Hermann Wolff war es auch, der die großen Philharmoniſchen Konzerte in Berlin ins Leben rief. Unter verſchiedenen Dirigenten wurden eine Reihe bon Jahren hindurch Abonnementskonzerte veranſtaltet, und als Bülow ſich entſchloß, als ſtändiger Dirigent dieſer Orcheſter⸗Vereinigung zu wirken, war der Beſtand des Unternehmens ſo weit geſichert, daß ſelbſt die kurze Kriſe nach Bülows Tod ſeine Exiſtenzfähigkeit nicht mehr zu gefährden vermochte. Seitdem Arthur Nikiſch an die Spitze der Abonnements⸗ konzerte trat, haben ſich dieſe Veranſtaltungen aufs Neue zu einem feſtſtehenden Element im Berliner Muſikleben herausgebildet, und barin können wir, ſo ſchreibt die„Nat.⸗Ztg.“, die hervorragendſte That des nunmehr Heimgegangenen erblicken. Daß auch die meiſten Konzerte der ausübenden Muſiker in Berlin und im Reiche durch die Konzertdtrektion Wolff veranſtaltet werden, hat ſich in dem Sinne zu einer wohlthätigen Erſcheinung im Kunſtleben geſtaltet, daß die muſikaliſche Bewegung auch manches Talent an die Oberfläche för⸗ derte, das ſonſt vielleicht vergebens nach öffentlicher Bethätigung ge⸗ rungen hätte. Andererſeits aber kann nicht überſehen werden, daß die in den letzten Jahren zum Durchbruch gelangte Konzertfluth, die Her⸗ mann Wollf in ſeinem Glauben an die Kunſt förderte, auch manche Uebelſtände im Muſikleben gezeitigt hat. Die Kapellmeiſterfrage am Hoftheater in München iſt min daden entſchieden, daß Herr Zumpe ſeine führende Stellung in der Oper und an der Spitze der Muſikaliſchen Akademie behält und Herr Stavenhagen am 1. September aus dem Verband der Hofoper aus⸗ ſcheidet, um ſich ganz ſeinem neuen Amt als Direktor der Akademie der Tonkunſt zu widmen. Die Aufführung des Lueian in der Bühnenbearbeitung des Ber⸗ liner Theaters hat einen unerwartet ſchnellen Erfolg gehabt. Der Direktor des ungariſchen Nationaltheaters, Herr L. v. Beöthh, der der Sondervorſtellung beiwohnte, hat ſich von der Direktion das geſammte Material erbeten, um die Satiren des Lucian möglichſt bald in ungar. Sprache auf der Bühne des Budapeſter Nationaltheaters zur Auf⸗ führung zu bringen. Ein Dante⸗Denkmal für Berlin als Gegengeſchenk für das gon dem Kaiſer der Stadt Rom geſtiftete Goethe⸗Denkmal wurde im Römiſchen Stadtrath zum Vorſchlag gebracht. Das„Berl. Tagbl.“ ſchreibt darüber: In der Stadtrathſitzung der vergangenen Nacht ver⸗ las der Bürgermeiſter das Kaiſertelegramm und forderte den Ge⸗ meinderath auf, dem Kaiſer für ſeine hochherzige Schenkung zu danken. Namens der kerikalen Partei unterſtützte Santucei die Worte des Bürgermeiſters nachdrücklichſt. Rom fühle ſich geehrt, der Statue des großen deutſchen Dichters Gaſtfreundſchaft zu gewähren. Nunmehr ſei es Sache Roms, der Goethe⸗Statue die Statue Dantes, dieſes erſten und katholiſchſten Dichters Italiens, an die Seite zu ſtellen. Der liberale Sprecher Tommaſini ſchloß ſich, obſchon er ein Antiklerikaler iſt, den Ausführungen des klerikalen Santucei rückhaltlos an und feierte die intellektuelle und moraliſche Brüderlichkeit, die zum großen Vortheil der Kultur ſo häufig die Italiener und die Deutſchen geeint habe. Er erinnerte an Holbein und Albrecht Dürer und ſchloß gleich⸗ falls mit dem Wunſche, ein Dante⸗Denkmal in Rom erſtehen zu laſſen. Zugleich ſchlug Tommaſini vor, die Stadt Rom möge Berlin ein Denkmal Dantes dediziren, was lebhaften Beifall fand. Darauf wurde die Dankadreſſe an den Kaiſer enthuſiaſtiſch aufgenommen Einen unbekannten Brief Lortzings veröffentlicht die„Peters⸗ burger Zeitung“. Der Brief befindet ſich in der Schardiusſchen Auto⸗ — jetzt noch nickt veröffentlicht worden. Er iſt an den damaligen Leiter des Deutſchen Thegters in Petersburg gerichtet und ſowohl für den Komponiſten wie für die damaligen Honorarverhältniſſe charafte⸗ riſtiſch. Der Wortlaut iſt folgender:„Geehrteſter Herr! Es dürfte Ihnen vielleicht nicht ganz unbekannt ſein, daß ich mich wegen des Honorars der beiden Opern:„Czar und Zimmermann“ und„Die beiden Schützen“ an die mir bezeichnete Behörde, Herrn General⸗ direktor von Gedeonow, wiederholt gewendet habe. Heute erhalte daf von Se. Excellenz die Weiſung, daß meiner Bitte wegen des Hotorars (zwanzig Stück Friedrichsd or für jede Oper) nicht Genüge geleiſtet werden köntte, indem auskändiſche Produkte nie in Rußland honorirt würden; ein Werk, welches ſich ein dortiges Mitglied zum Benefig verſchaffe(bei beiden Opern war dies der Fall), werde dadurch un⸗ widerruflich Eigenthum der Direktion. Ich kant kätum glauben, daß es der Wille Se. Majfeſtät des Kaiſers, des guädigen Beſchützers jeder Kunſt, ſei, ſein deutſches Hoftheater ſolle auf dieſe Weiſe die Werke ausländiſcher Autoren erlangen. Ich habe demgzufolge Sr, Excellenz dem Herrn von Gedeonow erwidert, daß ich mich mit bieſer Anitwork nicht abweiſen ließe, ſondern das Aeußerſts wagen würde, mein gutes Recht zu erlangen. Es ergeht daher, höchgeehrter Hebr, an Sie meine ergebendſte Bitte, Herrn von Gedeofold zu beſvegen, ſich meiner Bitte zu fügen, indem es ihm nur unangenehm ſein dürfte, wenn ich den Fall zur Oeffentlichkeit brächte, auch bin ich Willens, den Schutz Ihrer Majeſtät, der Gnädigſten Kaiſerin, in Anſpruch zu nehmen, deren Landsmann zu ſein ich das hohe Glück habe. Em⸗ pfüngen Sie, hochgeehrter Herr, die Verſicherung der Hochachtung Ihres ganz ergebendſten Albert Lortzing, Kapellmeiſter am hieſigen Theater. Leipzig, den 5. Auguſt 1845.“— Leider erfährt man nicht, wwelchen Erfolg dieſes Schreihen gehabt hat. Reueſte Nachrichten und Celegramme. (Privat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) * Darmſtadt, 5. Febr. Dem Prälaten Dr. theol. Victor Habicht gingen heute aus Anlaß ſeines 80. Geburts⸗ tages aus allen Theilen Deutſchlands zahlreiche Glückwünſche zu, darunter ſolche mehrerer Fürſtlchkeiten. * Darmſtädt, 5. Febr. Prinzeſſin Gliſabeth (Tochter des Großherzogs) iſt von der Riviera über Frankfurt, wohin der Großherzog entgegenfuhr, Vormittags hier ein⸗ getroffen. Frankfurt, 5. Febr. Die Strafkammer verurtheilte heute den Redakteur der hieſigen„Volksſtimme“, Dr. Ma x Quarck zu 2 Monaten Gefünggiß wegen Beleidigung des Hauptmanns Abel vom 17. baheriſchen Infanterieregiment. Die Beleidigung wurde erblickt in einem aus der„Pfälz. Poſt“ übernommenen Artikel, betitelt, Milttarismus und Familie, in welchem behauptet wurde, daß der Hauptmann einem Soldaten, der zu ſeinem ſterbenden Vater reiſen wollte, den Urlaub ver⸗ weigert hatte. * Berlin, 5. Febr. Ein Parlamentsberichterſtatter meldet, daß für demnächſt die Aufhebung der gemiſchten Tranſit⸗ lager in Frankfurt a.., Lindau, München, Dresden, Fried⸗ richshafen, Heilbronn, Stuttgart, Ulm, Konſtanz, Mainz, Worms und Nordenhamm in Ausſicht genommen ſei. * Paris, 5. Febr. Handelsminiſter Millerand theilte geſtern anläßlich der Budgetberathung in der Kammer mit, die Einnahmen und Ausgaben der Weltausſtellung ſeien auf 115½ Millionen Fres. veranſchlagt, ſodaß kein Deficit vorhanden ſei. * Konſtantinopel, 5. Febr. Die Senatoren der Inſel Samos unterbreiteten dem Sultan eine Bittſchrift, in der ſie ausführen, daß die Belaſſung des Fürſten auf ſeinem Poſten wegen der ſchlechten Verwaltung die Ruhe der Inſel ernſtlich gefährden würde. Die Senatoren erſuchen gleichzeitig um die Entſendung eines kaiſerlichen Kommiſſars zwecks Unterſuchung und Abberufung des Fürſten.— Ein Irade des Sultans weißt den Groß⸗Vezier an, die vorgelegten Entwürfe betreffend Uni⸗ fizirung von 3 Serien der türkiſchen öffentlichen Schuld zu prüfen. * St. Louis, 5. Febr. In dem Gebäude der American Tent and Auning Compagnie brach geſtern Feuer aus. Das Gebäude ſtürzte gänzlich zuſammen. 9 Feuerwehrleute wurden getödtet. *** Prozeß gegen die Trebergeſellſchaft. * Kaſſel, 5. Febr. In der heutigen Sitzung des Treber⸗ prozeſſes bekundet der Kaufmann Schlieber aus Fritzlar, die Bücher ſeien vollſtändig falſch und auf perſönliche Anordnung des Direktors Schmidt geführt, der dieſe auf kleinen Zetteln gegeben hatte. Eine Reihe von Verkäufen ſind gebucht, die niemals realiſirt worden ſind. Dadurch ſind hohe Gewinne herausgerechnet. Es wurden Aktien von Tochtergeſellſchaften al pari gebucht, die die Trebergeſellſchaft für verkaufte Lizenzen erhalten hatte. Dieſe Aktien waren aber an keiner Börſe gehandelt. Sie waren alſo nur imaginäre Werthe und da die Lizenzen, die der Trebergeſellſchaft nichts koſteten, in Zahlung gegeben worden, ſo hätten dieſen Zahlen mit Null gebucht werden müſſen. Der gerichtliche Bücherrevifor ſagt aus, die Buchführung ſei ſo raffinirt, wie ſie ihm in ſeiner langjährigen Praxis noch nicht vorgekommen ſei. Alle verzeichneten Gewinne waren fingirt, die Wechſelſchiebungen ſind ſo groß, daß die Geſellſchaft auch nicht nur annähernd aus den Büchern klar werden konnte. *** Aus der Zollkommiſſion. * Berlin, 5. Febr. Die Zollkommiſſion ſetzte die Be⸗ rathung über Paragraph 9, Abſ.—3, betr. Einfuhrſcheine für reine und gemiſchte Tranſitlager fort. Hierzu liegt ein Eventuglantrag Müller⸗Fulda vor. Darnach ſoll in Abſatz 3 betr. Zulaſſung gemiſchter Tranſitlager am Eingange die Bedingung des dringenden Bedürfniſſes geſtrichen und am Schluß der Satz hinzugefügt werden:„Die Bewilligung und Forterhaltung der gemiſchten Tranſttlager iſt davon abhängig, daß von der ausländiſchen Zufuhr innerhalb der letzten 3 Jahre mindeſtens die Hälfte wieder ausgeführt werde.“ Blanken⸗ horn(nat.h) vertheidigt die Erhaltung der gemiſchten Tranſit⸗ lager in Mannheim. Wangenheim(ekonſ.) ſagt, die ge⸗ miſchten Tranſitlager müßten ein für allemal aus der Welt geſchafft werden. ** Die holländiſche Vermittlung. * London, 5. Febr. Die hieſigen Morgenblätter ſtim⸗ men darin überein, daß die holländiſche Note von vornherein einen Fehlſchlag bedeute und daß eine andere Ant⸗ wort auf dieſelbe nicht möglich geweſen ſei. * Haag, 5. Febr. Ein Mitglied der Buren⸗ miſſion, welches nach der Veröffentlichung der Note der Niederlande und der Antwort Englands eine Unterredung mit graphenſammlung in der Univerſitätsbibliothek in Dorpat und iſt bis Bemühungen der holländiſchen Regſerung welche beweiſe, daß man Mitgefühl mit den Leiden des ſüd zniſchen Volkes habe. Er halte die Antwort Englands für ſehr wohlwollend. Dieſelbe beweiſe, daß die engliſche Regierung nicht ungerecht f und Gelegenheit zueinem Anknpfngd 0 biete, vorausgeſetzt, daß England nicht ſpäterhin unannehmbare Bedingungen für den ffall ſtelle, daß die Burendelegirten im Sinne der engliſchen Antwort thätig ſein würden * Deutſeher VNeiehstag „ 36. Sitzung vom 5. Februar. Am Buüundesrathstiſch Staatsſekretär Graf Poſadowkh. Präſident Balleſt vem eröffnet die Sitzung um Uhr 20 Min. Die Ekatsberathung des Reichsamts des Juuern wird fortgeſetzt bei Käßitel Reichsverſicherungsamt. Direktor des Réichsamts des Fünern Caspar bemerkt: Der Abg. Stadthägen kritiſtrte die Höhe der Bezllge der Vorſitzenden der Berufsgenoſſenſchaften. Dor Die Be⸗ züge werden ausſchließlich von den Unternehmern aufgebracht. Man milſſe dagegen doch bedenken, daß ſeit Beſtehen der Unfallberſicherung von denſelben Unternehmern 600 Millionen an die berunglückten Arbeiter ausgezahlt ſind. Das Material wäre daſſelbe geblieben, wenn die Zählkarten zur Statiſtik nicht von den Bekufsgenoſſen⸗ ſchaften, ſondern von irgend einer anderen Stelle gusgeführt wären. Die Unfallhäufigkeit müſſe nur nuch relativen Zahlen nicht nach abſoluten beurtheilt werden. Abg. Oertel(eonſ.) führt aus: Wir ſind bei Herrn Stabt⸗ hagen von jeher an Ueberkreibungen gewöhnt. Seine geſtrigen Leiſtungen hͤtten aber doch überraſcht, beſonders, wenn er ſagt, für die Berufsgenoſſenſchaften exiſtirten keine Geſetze mehr und die Ver⸗ elendung der Arbetterſchaft ſei die Folge der Unfallverſicherung. Ebenſo ſei es nicht zu verſtehen, wenn er ſagt, daß aus den Un⸗ fällen der Arbeiter Millionen in die Haſſen der Unternehmer flöſſen. Detdurch, daß Stadthagen die Verantwortung für die Unfälle den Arbeitgebern zuſchiebt, verführt er die Arbeiter direkt zur Unvor⸗ ſichtigkeit. Redner nimmt dann den Landtagsabg. Fehliſch in Schutz. Selbſt dem Abg. Stadthagen kann ein Irrthum im beſten Glauben unterlaufen, daun ſollte er aber den Muth haben, ihn zurückzu⸗ nehmeſt. Abg. Hilbt(natl.) polemiſirt ebenfalls gegen die Ausführungen Stadthagens in Sachen der Verufsgenoſſenſchaften. Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Gruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goebecker⸗ für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Zuchdruckerel. (Grſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) Courszettel der Maunhelmer Effertenbörſe vom 6. Fehr. Obliggationen. Staatsvaviere. Weandbriefe. J prol. Bad. Oblig. v. 1901 104.65 b; 3 95 Mhein. Hyp.⸗B. unk. 1902/ 100.80 b⸗ ½ roz. Bab. Oollg. v. 1900 99.7% 0%%„ nuk. 0 11 „Hadiſche Obligat⸗ 2 50 ÜfÄ/uJ 31½%(abgeſt.) 99.70 G 71„„ Uunk, 1904] 36.— 8 37 Oblig. Mark 99.70& Mie„„„ Commnunalſ 96.— 53 „ 88 9 70 0 Städte⸗Llitlehen. *4„„ 1892½.70 8 2½ Frelburg j. B. 15.— 52 Ne 90.— bf Larlsrußer v. J. 1896 „ T. 100 Sooſe An 4% Sudwigshafen von 1900 400.50 3½ Baper. Obligatlonen 100.20 b 4% dudwiasbaſen M. 108.— 8 1 1 12 50 bz Ziſs Manubeimer Obl. 1885 96.— 3% Deutſche Reichsanleihe 03.— 61 34ʃ.„ 1888 96.50 8 107 03 2% 1805 96.— 8 Bee 1 ſden d%ess 2898 96 90 8 aun Preuß. Foufols 101 90 03 3% 0% Pirmaſenſer 96.— gele„, 1 5 55 Anduſtrie⸗Obligationen 3%„ 55 5 4½ Vad, aatgn e 105)— 4½ Bad. N ⸗. f. Röſchi.— Kifendahn⸗Aulehen. 5 o% Bürgl. Brauhaus, Bonn 10e.— 40% Pfälz,(Eudw. Mar Nord).0 bz 41½ʒ Speherer Ziegelwerbe 101.10 5 945 98.30 ötz 4% Verein Cbem. Fabrlten 2%„ convertirt,.80 ö3 4½ Zeſlſtofffabrik Waldhof 102.40 8 Akkien. Banten. v. Geſſel u. Mohr ge en 120% e Gred.⸗n. Pepoſirh. Zwelbrck. 127 50„Schwars, Sveyer 1825 Gewerbebank Spener doels 128.— 151 52.50 K Manuheſmer Bank 1 Sonmne 5p 129.— 56 Oberrhein, Bauk 115.40 b; 2 Sſck 00. Weſziſche an 114, 0„ Werger Wörr: Ae e 168•50 Worütſer Braubaus b. Oerige 16. 8 Bflz. Spar⸗n Fdb, Laudan 129.50 0 Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 102. 8 Nbeiniſche Greditbant 189.80 G N5 Möbein. Hyv.⸗Bank 171.90 bz Trausport Sſidd. 175 101.50 und Werſicherung. ziſenbahmen. Gutfahr⸗Aktlen Afüätziſche Zudwigsbaßhn 2. Maunß. Dampfſchlevyſchtff * Marbabn 188.—„ Lagerbans 5 Norpbabn 181.— 6 Bad. Nülck u. Milverüch. Heilbronner Straßendabnen Schifffabrt⸗Nſſecuran; Cbemiſche Induſtvie, Gontinentale Verſſcherung .⸗G. f. chem, Induſtrie 1ag.— Maunbeimer Verſicherung Badiſche Anilin⸗ u. Aei 879.— Oberrhein. Verſ.⸗Weſellfchaft 1 3 ungee Mürtt, Trausporkverſich. Gbeiſ. Tabrie öweneſ 17 8 81 Chem. Fabrik Gernsbeim 5 Juduſerie. 5 Nerein chem. Nabriken 179.50 8 Net.⸗Geſellſch. f Seilluduſtrie 125. Verein D. Oelfabriken 09.— bz Dingler'ſche Maſchinenfadeit 143.— 8 Weſteregeln Alkal. Stamm 20. 08 Gmiaillirſabrik Kirrweiler 74— 8 15„ Vorzug 104.90 eee Malkamnter 95 1 5 5 Fttlinger Spinnere!.— Brauereien. Olktteneimer Spimperel 80.— 8 Dad. Brauerei 188. Karlsr. Nähmf. Hald u. Neu 51.— Binger Aktieubierbraueret—55 Mannh. Gnm.⸗ u. Asbeſtfabr. 85.— Durkacher Hof vorm. Hagen 212.— Oggersbeimer Spiunere!—— Eichbaum⸗Brauerei 171—3 Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf— Elefantenbräu Rühl, Woruiz 97.— Portl.⸗Cementwk. Heidelberg 100.— 2 Brauerei Gauter Freiburg 100. Vereinig. Freiburger Jiegeliw. 107.— 8 Kleinlein, Heldelberg 185.— 8 Berein Speyerer Zlegelwerke 95.— bg Homburger Meſſerſchmitt 90.— Zellſtoſſſabrit Waldhok 220.— G Judwigsbafener Brauerei—.— Zuckerfabrik Waghäuſet 19.— Manuh. Aktienbraueret 154.— Zuckerraffinerie Mannbeim—.— Mannheimer Effektenbörſe vom 5. Febr.(Offizieller Berſcht.) Die heutige Börſe zeigte günſtige Haltung und haben hauptſächlich Bank⸗Aktien höhere Kurſe aufzuweiſen. Es notirten Pfälz. Bank 118 Sun Hypotbeken⸗Bank 168.50%, Rhein Kreditbank 139 80, Südd. Vank 101.50%.,(Alles Geldkurſen.) Von Induſtrie⸗Aktien gingen die Aktien der Dingler'ſchen Maſchienfabrik zu 143 9% und die der Mannheimer Gummi⸗ u. Asbeſtfabrik zu 85% um. Bad. Schifffahrts ⸗Aſſekuranz⸗ Aktien waren zu 515 Mark pro Stlück (+ 10 Mark) geſucht. Frankfurt a.., 5. Februar. Kreditaktien 215.20, Staats⸗ bahn 144.50, Lombarden 19.80, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 101.25, Gotthardbahn 169.—, Diseonto⸗Commandit 1990.60, Laura 199.70, Gelſenkirchen 169.—, Darmſtädter 135.—, Handelsgefellſchaft 150.20, Dresdener Bank 187.25, Deutſche Bank 210.40, Bochumer 188.60, Northern—.—. Tendenz: feſt. Verlin, 5. Febr.(Effektenbörſe.) Anfaugskurſe. Kreditaktien 215.20, Staatsbahn 144 80, Lombarden 20.10, Diskonto⸗Commandit 190.80, Laurabütte 199.50. Harpener 164.20, Rufſiſche Roten—.—. (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Roten ept. 216.20, 3½% Reichsanlette 102.10, 8% Reichsanleihe 91.60. 3½% Bad. St.⸗Obl. 1900 100.10, 4% Bad. St.⸗A. 1901 108.60, 4% Heſſen 105.20, 3½ Heſſen 89.70, Italiener 101.—,1860er Looſe 143.70, Lübeck⸗Büchener—.—, Marien⸗ bdurger—.—, Oſtpreuß. Südbahn 80.—, Staatsbahn 145.10, Lom⸗ barden 20 10, Canada Paciſie⸗Bahn 111.80, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien——, Krebitaktien 215.80, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 150.70, Darmſtädter Bank 134.70, Deutſche Bankaktien 216.70, Disconto⸗Commandit 191.40, Dresdner Bank 187 20, Leinziger Bank .—, Berg.⸗Märk. Bank 147.40, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank 11.10, Deutſche Grundſchuld⸗Bank Dynamit Truſt 178.20, Bochumer 186.60, Conſolidakion 291.—, Dortmunder 54.60, Gelſenkirchener 169.50, Harpener 164.20, Hibernia 161.20, Laurahütte 199.50, Stettiner Bulkan 208.—, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 102.80, Weſteregeln Alkaliw 202.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 140.10, Deutſche Stein⸗ zeugwerke 271.50, Hanſa Dampfſchiff 128.10, Wollkämmerei⸗Aktien 155.30, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 100.40, —.— leinem Berichterſtatter hatte, erklärte, er begrüße dankbar die! 3 J% Sachſen 90.80, Mannzeim Rheinau 97.— Privatdiscont: 20. 4. Seile, Brußh. Jadiſche Ilnalz⸗ Eiſenbahnen. 16755 Das Artikelverzeichniß des Ausnahmetarifs Nr. 2(Rohſtoff⸗ tarif) des badiſch⸗ bayeriſchen Gütertarifs vom 1. Oktober 1901 wird mit Wirkung vom 1. Februar l. Is. durch Einbeziehung von Sand, Torf, Erzen u. Schlacken erweitert und die Giltigkeit des Ausnahmetarifs hinſichtlich der Düngemittel auf alle badiſchen Stationen mit Wagenladungs⸗ verkehr auggedehnt. Nähere Ausküunft hierüber er⸗ therlen unſere Güterſtellen. Im Verkehre mil den Stationen der Maunheim⸗Weinheim⸗Heibel⸗ berg⸗Mannheimer Nehenbahn erhöhen ſich die Frachtſätze des Rohlofftarifs mit Wirkung vom 1. April l. Is. um 0,015 Mark für 100 xg. Karlsruhe, 1. Februar 1902. Oroßh. Generaldirektion. Iwangs⸗Perſteigerung. Donnerſtag 6. Febr. 1902, Nachmittags 12½ uhr Werde ich in Waldhof beim Schul⸗ uſe gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 18755 2 Pferde, 1 Jagdwagen, 2 Wagen, verſchiedene Möbel, 1 Fahrrad. Mannheim, 5. Febr. 1902. Kramer, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerſtag, ven 6. ds.., Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfändlokale q 4, 5 0 ollſtreckungswege öffent⸗ ich gegen Baarzahlung me bietend verſteigern: 18757 Möbel verſchied Art, Kanarienvogel mit— erſter Zreis einer Vogelausſtellung— erren⸗ und Damenſtiefel, Sohl⸗ Leder, 2 dreſſirte Jagdhunde, letztere werden beſtimmt ver⸗ ſteigert. Mannheim, 5. Februar 1902. Baumann, Gerichtsvollzieher. 3 Fteiwillige Verſteigetung. Donuerſtag, den 6. ds. Ms., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier im Auftrage des Guſtav Schmitt hier öffentlich gegen Baarzahlung meiſtbietend ver⸗ ſteigern: 18758 1 Bett, einth. Kleiderſchrank, Stühle, Nach ttiſch,Koffer, Spiegel, Uhr, Bilder und verſchredenes Küchengeſchirr. Mannheim, 5. Februar 1902. Baumann, Gerichtsvollzieher. Alle zurüekgesefzte Teppiche Portieren 3 Gardinen werden zu jedem annehm- 158 baren Prels abgegeben. 1 Speelal Teppiehgeschäft + M. Brumlik F I, 9 Marktstr. F 1, 9. % de Keuchhusten u. Heiſerkeitempfeſ lemeinen vorzügl. Feuchel⸗Honig. M. Kropp Nachf., N 2, 7, Kuuſtſtr. — Iu vefmiethen mehrere 15704 Lokomobilen sowie Centrifugalpumpen Pulsometer, Tiefpumpen Dampfpumpen in verschiedenen Grössen. lohannes Brechtel Ludwigshafen a. Rh. Tefbrunnenanlagen und Eumpenfabrik. Juverläſſige Kinderfrau wu. Mädchen wird geſucht. 2511 IL 14. 18, 2. Stock. 75000 Mk. I. Hypotheke, auf ein neues Haus, priina Lage, geſucht. Off. u. No 2496 a. 5. Exped. ds. Blattes 1170% FR. Anader Dnnbeimfz Hand⸗Druckereien am Selbſtdrucken von Schau⸗ ze fenſter⸗Auseichnungen. 7 Das Kochen mik Gas bietet gegenüber der Feuerung mit feſten und flüfſigen Stoffen folgende weſentliche Vorzüge: I. Bequemlichkeit: Das Gas iſt zu jeder Stunde des Tages und der Nacht am Orte ſeiner Beſtimmung zur Ver⸗ fügung. Das läſtige Herbeiſchaffen und Zerkleinern von Holz und Kohle, ſowie das Einkellern dieſer Materfalien fällt gänzlich fort. Ganz beſanders macht ſich die Annehmlichkeit des Gaskochens in der wärmeren Jahreszeit geltend. 2. Sofortige Eutwicklung der ganzen Hitze: Nach dem Oeffnen des Hahnes und dem Entzünden des aus dem Brenner ürömenden Gaſes wird ſofort nutzbare Hitze in jeder beliebigen Stärke erzeugt. Es iſt alſo nicht nothwendig, ſchon längere Zeit vor Beginn des Kochens das Feuer anzumachen um den Herd heiß zu bekommen, ebenſo fallt das Schüren des Feuers und Nach⸗ legen von Breunmaterfal fort. In—10 Minuten iſt der Kaffee, in einer Stunde das Mittageſſen einer bürgerlichen Haushaltung fertig, es ſpart alſo die Hausfrau täglich viele Zeit. 3. Reinlichkeit: Rauch, Ruß, Staub und Aſche— dieſe un⸗ angenehmen Begleiter der Kohlenfeuerung— ſind nicht vorhanden. 4. Unabhängigkeit vom Dienſtperſonal: Das Gasfeuer ſtebt jederzelt zur Verfügung, kann nach Belieben ohne irgend welche Mühe geregelt oder gelöſcht werden. Töpfe und Pfannen bleiben frei von Ruß. Es iſt nicht nöthig, eine zweite Perſon zur Stelle zu haben, die neues Brennmatertal herbeiſchafft. „5, Sparſamer und billiger Betrieb: Durch entſprechende Hahnſtellung kann der Verbrauch an Gas eingeſchränkt und durch gänzliches Zudrehen des Hahnes ſofort zum Aufhören gebracht werden. Bei vernünftiger Behandlung der Apparate iſt das Gas⸗ ko en billiger oder doch nicht theurer als Kohlenfeuer, Petroleum oder Spiritus. 6. Schmackhaftigreit der Fleiſchſpeiſen: Dadurch, daß die Hitze ſofort auf das Fleiſch einwirkt, ſchließen ſich die Poren deſſelben und der ganze Saft bleibt im Braten und wird der⸗ ſelbe inſolge deſſen ſo ſchmackhaft und ſaftig, wie er auf einem anderen Herde niemals hergeſtellt werden kaun. Welch, aufßterordentlicher Beliebtheit ſich das Gas⸗ kochen bei den hieſigen Hausfrauen erfreut, beweiſt die Thalſache, daß bei unſerem Gaswerk der Koch⸗ und Heizgas⸗ kouſum in 5 Jahren auf das Achtſache(von 300 000 obm auf 40000 ebm) und die Zahl der Kochgasmeſſer auf das Sechs⸗ ſache(von 993 auf 6150 Stück) geſtiegen iſt. Um das Kochen mit Gas zu erleichtern, hat der Stadtrath ſchon vor einigen Jahren geſtatket, daß von dem Gasmeſſer für das Koch⸗ und Heſgas zum gleichen ermäßigten Preis von 12 Pfg.(ſtatt 18 Pfg.) pro obm auch eine Flammie zur Be⸗ leuchtung des Küchenraumes geſpeiſt werden darf. Ferner wird in allen Fällen, in welchen für das erſte Jahr ein Mindeſtkonſum von 250 ebm( 12 Pfg. 30.) garantirt wird, von uns der Gasmeſſer 50 Hahnen, Träger, Montage, event. auch mit Zugabe von 3 Meler Leitungsrohr koſtenlos geſetzt. Wegen der inneren Einrichtung und der Lieferung von Koch⸗ und Heizapparaten wolle man ſich an einen hieſigen Prival⸗ inſtallateur wenden; auch ſind wir gerne bereit, deim titl. Pu⸗ blikum mit unſerem Rath zu dienen. Mannheim, den 20. April 1901 93656 Die Direction der Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerke. Deutſche Hausfrauen! Die in ihrem Kampfe um's Daſein ſchwer ringenden armen 18137 Thüringer Handweber bitten um Arbeit Dieſelben bieten an: Tiſchtücher, Servietten, Taſchentücher, Hand⸗ und Küchentücher, Scheuertücher, Rein⸗ und Halb⸗ Leinen, Bettzeuge, Bettköpers und Drells, Halb⸗ wollene Kleiderſtoffe, Altthüringiſche und Spruch⸗ decken, Kyffhäuſer⸗Decken u. ſ. w. Sämmtliche Waaren ſind gute Handfabrikate. Viele tauſend Anerkennungsſchreiben liegen vor. Muſter und Preisverzeichniſſe ſtehen auf Wunſch portofrei zu Dienſten, bitte verlangen Sie dieſelben! Thüringer Weber⸗Verein Gotha Vo ſitzender C. J. Grübel, Kaufmann und Landkagsabgeordneter⸗ Der Unterzeichneie leitet den Verein kaufmänmſch ohne Vergütung Hypotheken-Gelder 4%4¼% niach Privat⸗ und amtlicher Schätzung, ferner auf gewerbliche Etabliſſements durch 16278 C. Kappes, Agent, J 6, 9. 5 12 Roman⸗Bi bliothek des General-Anzeigers. Für die zuletzt erſchienenen Romane Kämpfende Seelen, Roman frei nach dem Amerikaniſchen. Von Grich Frieſen. Verwirrte Fäden, Aus dem Amerikaniſchen von M. Walter. Verſpielt, Roman von F. Arnefeldt laſſen wir eine überaus geſchmackvolle Einbanddeecke in gepresster Leinwand mit eingeprägtem Titel auf Rücken und Deckel des Buches herſtellen. Diejenigen Abonnenten, welche obige Romane bei uns einbinden laſſen wollen, haben für das Einbinden nebſt Decke den Preis von 40 Pfennig zu entrichten. Dabei iſt vorausgeſetzt, daß die ſämmtlichen Lieferungen complet nach der Seitenzahl geordnet im Verlage franeo abgeliefert werden. 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In der Arbeiter⸗Kolonie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an warmen Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hem⸗ den, unterhoſen, Socken und insbeſondere an Schuhwerk fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an die Herren Vertrauensmänner und Freunde des Vereins die herzliche Bitte, wieder Samm⸗ J. Sexauer Hachl., Man -Lluoleum beste Manlee. Mannheim, O 2, 6. lungen der genanuten Bekleid⸗ ungs⸗Gegenſtände gütigſt ver⸗ auſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen ent⸗ weder an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt Dürr⸗ heim und Station Klengen—, oder an die Central⸗Sammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, eingeſandt werden. 12368 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſt abgeführt werden. Karlsruhe im Oktober 1901. Der Ausſchuß des Laudesvereins für Arbeiterkolonien im Sroßherzogthum Baden. HI 5 1 6 1 8 ſchöne Wohng., 3 Zim., Küche DI, 3. Untersuchungs-Anstalt und chemische Versuchsstation Dr. Bissinger u. De. Graff Amtliehe Chemiker für verschiedene staatliehe und städtische Behörden Analpſen aller Art für Bandel, Gewerbe und Induſtrie Chemikalien und Nohprobukten aller Art, von Hüttenprobukten, Metallen, Baumakterialen, Kohlen (Heizwerthbeſtg., Rauchgasanalyſen), Asphalt, Mineral⸗ und Cylinderölen, Fetten und Wachſen, künſtl. Tüngemitteln und Futterſtoſſen, Oelkuchen, Trink⸗ und Brauchwaſſer, von Spetialitäten(Ge⸗ heimmitteln), von Giften und vergifteten Subſtanzen u. ſ. w. Untersuchungen u, Begutachtung von Nabrungs- u. Genussmitteln insbesondere von Wein, ferner von Milch, Mehl, Brob, Butter, Speiſefstten u. Oelen, Chocolabeze, Eingehende und sachgemässe Untersuchung von Harn, von Seereten der Harnwege, von Auswurf(bei Lungenkrankem), Oefrfentliche von Mannheim D., 3. u. A. von von Blut u. A. 99462 u. Zub. z. v. Näh. Laden. 497 55— Scher Perein 7 Mannhelm, E. V. Gegründet 1867. Mitgllederzahl ca. 3000. 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