* U5 Lioßt vauen, 2770 11 ber engliſchen Politik gelegen geweſen. genehm, wie es, wenige Jahre vorher, die Kraftentfaltung Japans ſich mit dem Sieger auf mö laſten. beherrſchenden Stellun unter Beihilfe der eng wohlthun wird. Leſem Jale iſt typiſch, TTTTTAaVTVTTdVVTVTſT——rꝗvT ſiameſiſ Jirma„Barnum u. Baileh“ reiſt, hat dem Berichterſtatter des bier Centimeter Zwiſchenraum zurückgeblieben. Sie ſahen einander ſehr ähnlich, hatten aber einen dwegungen handelte, trat dem Beobachter das„Ich“ des Einzelnen ſehr 1 biſchen Beiden bis zu dem Maße, daß ſie den Beſchluß faßten, ſich Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ gufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗RNummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. TelegrammseAdreſſe: „Jbdurnal Maunheim““. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. (Mannheimer Volksblatt.) 2 2 5 2 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Die Cplonsd ele 20 Pfg⸗ Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal. l 5 Erpeditton le 215 9 5 8 2 2— 5 2 rei: Nr. 8 d Nee dee,, 2. Geleſeuſte und verbreitelſte Zeitung in Maunhrim und Amgebung. E G, 2. dne Ar. 25. Donnerſtag, 15. Februar 1002.(Abendblatt.) Eine deutſche Antwort auf engliſche Verhetzungen. Kaum war es bekannt geworden, der deutſche Kaiſer werde 0 Bruder zu einem Höflichkeitsbeſuch nach Amerika ſenden, o begann in der engliſchen Preſſe eine eifrige Wühlarbeit. Man ſtöberte und ſtocherte emſig in den Vorgängen aus dem Frühfahr 1898 herum, jener gewitterſchwangern Zeit, als vom Aufliegen des Panzerſchiffes Maine noch die Funken umherſtoben, und die Mine zwiſchen Spanien und Amerfka jeden Augenblick ſpringen konnte. Damals, ſo wußte die Hetzpreſſe zu berichten, ſei Niemand ſo eifrig wie der deutſche Botſchafter bei der Arbeit geweſen, ein internationales Einſchreiten zu Gunſten Spaniens zuſammen zu bringen. Es iſt wahr, die brüske Art, wie die Yankees damals dem ſchwächern Spanien den Krieg aufzwangen, hatte in Deutſchland wenig Sympathie. Aber kein beſonnener Politiker iſt bei uns ſo weit gegangen, unſerer Regierung auch nur zuzutrauen, ſie könnte ſich an einer diplomatiſchen Aktion zu Gunſten der ſpaniſchen Hidalgos die Finger verbrennen wollen. Dieſe innere Unwahrſcheinlichkeit hat aber die engliſche Preſſe keinen Augen⸗ blick gehindert, das alberne Märchen, worüber längſt Gras ge⸗ wachſen war, gerade jetzt wieder aufzuwärmen. Der Zweck heiligt bei der Jingopreſſe eben jedes Mittel, und der edle Zweck war natürlich, den Amerikanern den Beſuch des Prinzen Heinrich bei Zeiten zu verekeln. In ſolch völkerverhetzender Maulwurfsarbeit war die engliſche Preſſe von jeher groß, aber eine ſo gründliche Abfuhr wie diesmal hat ſie ſich noch ſelten geholt. Die geſtrige Veröffentlichung im Reichsanzeiger ſtellt mit vernichtender Kälte feſt, daß es Niemand anders als der engliſche Botſchafter Paunce⸗ fote war, der auf das Eifrigſte eine Kundgebung der„ziviliſtrten Welt“ gegen die Vereinigten Staaten betrieb; daß ſein deutſcher Kollege Holleben nicht viel davon hielt; und daß der deutſche Kaiſer es war, der den engliſchen Plan als„verfehlt, zwecklos und darum ſchädlich“ abthat. Es iſt ſchwer zu ſagen, wie die Engländer ſich aus der ſelbſtgegrabenen Grube, wohinein ſie gefallen ſind, wieder heraus⸗ arbeiten wollen. Zwar, der engliſche Botſchafter läßt von Waſhington aus verbreiten, er ſei damals mißverſtanden worden. Er perkriecht ſich hinter ſeinen öſterreichiſchen Kollegen, in deſſen Auftrag er, als Doyen des diplomatiſchen Korps, allein gehandelt haben will. Nun, er hätte ſich dieſes„Auftrags“ wohl kaum mit ſolcher Wärme angenommen, wäre es nicht ſo ſehr im Intereſſe England war die Kraft⸗ entfaltung der Vereinigten Staaten anfangs genau ſo unan⸗ in Oftaſten geweſen war. Hier wie dort verſuchte es zunächſt, die Mächte für ſeine bedrohten Intereſſen auf die Beine zu bringen. Hier wie dort beeilte es ſich, nachdem dies fehlgeſchlagen war, glichſt guten Fuß zu ſtellen. Nachdem ngland ſogar den Nicaragua⸗Kanal auf dem Altar der ameri⸗ kaniſchen Freundſchaft geopfert hat, macht es ihm natürlich wenig aus, den deutſchen Michel mit aller Sündenſchuld zu be⸗ Mit der naiven Dreiſtigkeit, die ihr von ihrer weiland g noch geblieben, ſpinnt die engliſche Preſſe, . liſchen Regierung, an dem nichtswürdigen Lügengewebe. Dahinein hat nun der deutſche Kaiſer— un einen Lieber'ſchen Ausdruck zu entlehnen—„mit dem Küraſſter⸗ ſtiefel getreten,“ ein in Anbetracht der Betheiligten höchſt empfeh⸗ lenswerthes Verfahren, das dem deutſchen Volke von Herzen Denn das Verhalten der britiſchen Preſſe wie Regierung in iſt eine Erſcheinungsform jenes Tagesneuigkeiten. Der Roman der ſiameſiſchen Zwillingsbrüder. Die glücklich vollzogene Operation des bekamten Partſer Chirurgen Dr. Dohen an dem zwölfjährigen indiſchen Schweſternpaar Rodica und Bodica, über welche wir berichtet haben, bringt das Schickſal der chen Zwillinge Chang und Eng in Erinnerung, welche vor mehreren Jahrzehnten in ganz Europa das größte Aufſehen erregt haben. Dieſes Zwillingspaar war gleichfalls bei Barnum zu ſehen, und der Nachfolger Barnum's, Baileh, der, wie man weiß, unter der Temps“ über die beiden unglücklichen Zwillingsbrüder ſehr intereſ⸗ ſante Mittheilungen gemacht. Chang und Eng waren durch eine faſerige Membrane ſo eng zuſammengewachſen, daß kaum drei oder zwiſchen ihnen beſtand. Zuerſt zeigte man ſie in Amerika, wo ſie großen Zulauf hatten. Nach zwei Jahren kamen ſie nach Europa, und zwar nach Paris, wo ſie lebhaftes Intereſſe erweckten. Männer der Wiſſenſchaft widmeten ihnen an⸗ haltende und genaue Beobachtung. Die beiden Brüder hatten Haut⸗ farbe und ſonſtige Merkmale der chineſiſchen Race. Ihr Wuchs war ſehr verſchiedenne Charakter. Wo es ſich nicht um körperliche Be⸗ erſchieden entgegen. Die körperlichen Funktionen, wie Eſſen, Schlafen, Mrwachen, erfüllten ſich in übereinſtimmender Weiſe, aber ihre Lieb⸗ iügsneigungen waren verſchieden. Bald vertiefte ſich die Kluft mer Operation zu unterziehen, welche ſie von einander trenmen ſollte. Sie hatten durch die Schauſtellungen ein großes Vermögen erporben und hatten das unüberwindliche Verlangen, es jeder für ſich zu ge⸗ neßen. Eng galt als der Böswillige und Schreigſame, Chaug als zer Gutgeartete und Freundliche. Einmal entſtand in der Nacht in hrem Zimmer ein furchtbarer Lärm. Barnum erwachte und eilte das Zimmer der Itr Jinnge. Er fand ſte in furchtbarer Exregung. Aüg war nahe darin, den Chaug zu erwürgen. Da fiel ihm Barnum gar nicht mehr zeitgemäßen Dünkels, der an der Abneigung des Deutſchen gegen den Engländer die Hauptſchuld trägt. Die deutſche Burenbegeiſterung iſt ſtark, ſehr ftark mit altem Eng⸗ länderhaß durchſetzt. Dieſen Haß haben engliſche Staatsmänner bom Schlage Palmerſtons und engliſche Blätter vom Schlage der Times künſtlich großgezogen durch die hochfahrende Art, wie ſie den dummen und weltunerfahrenen Deutſchen zum Prügelknaben für alle Welt glaubten ſtempeln zu können. Dies brutale Ver⸗ fahren heute noch befolgen zu wollen, wo Deutſchland auf diplo⸗ matiſche und militäriſche Erfolge zurückblickt, die England mit heißem Neid erfüllt haben; wo deutſche Schiffe die erſten der Wel ſind und deutſche Kabel unſeren geiſtigen Verkehr von England unabhängig zu machen beginnen; wo das britiſche Reich mit jedem Tage Burenkrieg ſeine Ohnmacht neu offenbart; wo das ſtolze Albion bei den einſt ſo verachteten Oſtaſtaten eine politiſche Stüte ſucht: das iſt eine unverantwortliche Thorheit, die dem ſchwerfälligen Stockengländerthum immer noch nicht einleuchten. will. Vielleicht trägt die ſcharfe Lektion, die es von der deutſchen Politik eben jetzt erhalten hat, doch dazu bei, Manchem die Augen für den ſeit 1870 veränderten Zuſtand der Welt zu öffnen. Drüben in den Vereinigten Staaten wiſſen ſie männlichen Freimuth zu ſchätzen. Die Beliebtheit des deutſchen Kaiſers wird dort infolge der Veröffentlichung im Reichsanzeiger vermuthlich noch gewinnen. Das wäre dann das erfreuliche Gegentheil von dem, was die engliſche Hetze bezweckte. politiſche Ueberſicht. 'Maunheim, 13 Februar 1992. Schutz des badiſchen Oberlandes. Die Budgetkommiſſion des Reichstags bewilligte, wie ſchon kurz gemeldet, in einem beſonderen Titel 1½ Million für die Be⸗ feſtigung des Oberrheins. Es handelt ſich um die Befeſtigung des Idſteiner Klotzes. Es ſoll dadurch ein Vorſtoß der fran⸗ zöſiſchen Armee aus den Vogeſenpäſſen unmöglich gemacht werden; es wird der Schutz des Oberrheins herbeigeführt da⸗ durch, daß die Flußübergänge durch die Batterien der badiſchen Höhe unter Feuer genommen werden können. Abgeordneter Baſſermann wies auf die ſtarke Beunruhigung des badiſchen Oberlandes hin. Heute liegt das badiſche Oberland ſchutzlos franzöſiſchen Vorſtößen preisgegeben. Seit 30 ren hat die Bevölkerung auf fortifikatoriſchen Schutz gewartek: die jetzt eintretende Erfüllung wird mit Freuden begrüßt werdent. Die Annahme erfolgte gegen die ſozialdemokratiſchen Stimmen. Die Eingabe des deutſchen Burenbundes kam geſtern im preußiſchen Abgeordnetenhauſe wieder zur Sprache. Beim Etat des Auswärtigen Amts theilt Staats⸗ ſekretär Frhr. vb. Richthofen unter lebhaftem Beifall des Hauſes mit: Der Burenhilfsbund hat ſich an Ihre Majeſtät die Kaiſerin und Königin mit der Bitte gewandt, zu ermöglichen, daß der Bund eine Hilfs⸗ und Sanitätsexpedition zu den Concentrations⸗ lagern führe. Der Bund hat gleichzeitig dem Reichskanzler Mit⸗ theilung von der Abſendung dieſer Immediateingabe Mittheilung gemacht und die Bitte hinzugefügt, die Geſtattung der Entſendung des Zuges zu erwirken. Sobald von Ihrer Majeſtät die Eingabe an das auiswärtige Amt gelangt war, iſt der kaiſerliche Botſchafter in London telegraphiſch beauftragt worden, die Bitte des Buren⸗ hilfsbundes befürwortend zur Kenntniß der britiſchen Regierung zu bringen.(Bravo.) Der Botſchafter iſt angewieſen worden, hierbei hervorzuheben, daß der Bund ausdrücklich erkläre, das geplante Unter⸗ nehmen entbehre jeder politiſchen Bedeutung und habe lediglich humanitäre Abſichten und der Bund ſei bereit, ſich allen Bedingungen ſetzt in den Arm, Aund rie Euch denn tödten? Dieſer Grad des Haſſes wird verſtändlich, wenn man erfährt, daß die Zwillingsbrüder ſeit mehreren Jahren ver⸗ heirathet und Väter geworden waren und daß ihre Frauen ſich ſehr ſchlecht vertrugen. Dieſes in ſeiner Art vielleicht einzige Familien⸗ leben war durch und durch vergiftet. Dazu haben bekuniäre Mißlich⸗ keiten gewiß auch nicht wenig beigetragen. Die Brüder hatten ſich nämlich, als ſie recht viel Geld beiſanmen hatten Zuckerplantagen auf den Karolineninſeln gekauft. Aber es blieb nicht nur der er⸗ wartete Gewinn aus, ſondern es ging bald alles Geld darauf, welches die Zwillingsbrüder bis dahin erworben hatten. Damit war die Geduld der Beiden erſchöpft. Sie begannen die berühmteſten Chirurgen jener Zeit zu conſultiren. Die Zwillingsbrüder beſchäftigten damals ganz Europa. Zuerſt begaben ſie ſich nach Edinburgh zu Profeſſor Shme. Dieſer unterzog ſie einer peinlich genauen Unterſuchung und erklärte ſchließlich, daß die Operation ſehr gefährlich ſei. Dann wandten ſie ſich nach Paris und zum Schluß nach London. Keiner von den confultirten Chirurgen wollte die Operation wagen, Es nützte nichts: die beiden Brüder waren fürs Leben gebunden. Da konnte nur der Tod Aenderung ſchaffen. Und dieſer kam bald. Am 20. Januar 1874 ſtarb Chang nach kurzer Krankheit. Eng befand ſich bis zum Tode Changs vollkommen wohl Aber in dem Augenblick, wo Chang ſeine Seele aushauchte, erfaßte ihn eine unſägliche Angſt, eine wahrhafte Todesangſt. Und ſein Gefühl betrog ihn nicht. Denm zwei Stunden nach dem Tode Changs war auch Eng eine Leiche. — Ueber die große Feuersbrunſt in Paterſon meldet ein Berichterſtatter der„Flf. Itg.“: Der Schauplatz der Feuersbrunſt zeigte ein gewaltiges Trümmerfeld, das 20 Häuſergevierte Unmſchließt, welche die ſchönften Bauwerke der Stadt aufwieſen. Die Haupt⸗ induſtrie Paterſons, die Seidenfabrikation, iſt indeſſen wenig berührt, da von 50 großen Etabliſſements nur 5 vom Feuer ergriffen wurden. Unter den abgebrannten Bauwerken ſind ſechs Banken, 5 Kirchen, 5 Klubs, das alte und das neue Rathhaus, die Hochſchule, eine Volks⸗ ſchule, alle großen Geſchäftshäuſer an Mainſtreet zwiſchen Market⸗ ſtreet und Broadwah, das Garden⸗Theater, zwei Telegraphenanſtalten 8 und 500 Wohnhäuſer. Der Brand brach im Wagenhaus der elek⸗ — zu unterwerfen, die engliſcherſeits geſtellt wurden. Auch hatte der Botſchafter auf die Namen herborragender Männer hinzuweiſen, die aus allen Bevölekrungsſchichten den Auftrag unterzeichnet haben. Ich meinerſeits habe Anlaß genommen, die Sache mit dem kgl. briti⸗ ſchen Botſchafter am hieſigen Hofe zu beſprechen, habe ihm die Erfüllung der Bitte ans Herz gelegt und beſonders darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die Erfüllung der Bitte nicht nur im Intexeſſe der nothleidenden Burenfamilien, ſondern auch im Juntereſſe der Ver⸗ beſſerung der öffentlichen Stimmung in Deutſchland gegenüber Eng⸗ land liege.(Lebhafter Beifall.) Das britiſche Auswärtige Amt hat den Antrag an das Kriegsamt weitergegeben, und es haben darcuf mehrfach Beſprechungen zwiſchen dem kaiferlichen Botſchafter Und dem britiſchen Staatsſekretär des Aeußern ſtattgefunden. Bis geſtern war eine Rückäußerung des Kriegsamts, das ſich vermuthlich mit den Militärbehörden in Südafrika in Verbindung geſetzt hat, an das britiſche Auswärtige Amt noch nicht ergangen. Ich bin daher noch nicht in der Lage, Ihnen die endgültige Antwort der eugliſchen Regierung mitzutheilen, jedoch iſt ſie für die allernächſte Zeit in Aus⸗ ſicht geſtellt. Sie werden, meine Herren, aus dieſer Sachdarſtellung entwehmen, daß auf das einzige Geſuch, das bisher von dem deutſchen Burenhilfsbunde zu uns gelangt iſt, unſerſeits Alles geſchehen iſt, was möglich geweſen iſt, um das Geſuch zu erfüllen.(Beifall.) Ich gebe aber auch gern die Erklärung ab, daß wir auch ſonſtigen humanitären Anträgen des Burenhilfsbundes unſere Unterſtützung bereitſpfllig leihen werden.(Lebhafter Beifall.) Infolge dieſer Erklärung ſtimmte das Haus dem Antrag Lückhoff zu, den Etat des Auswärtigen Amts von der Tages⸗ ſörpnung abzuſetzen, um der Regierung Gelegenheit zu geben, die Antwort Englands dem Hauſe mittheilen zu lönnen. Die Burenführer und der holländiſche Vermittlungsverſuch, Die 3Gravenhager Korreſpondenz„Nederland“ ſchreibt: Wir ſind von den zuſtändigen Siellen offtziel zu der Erklärung ermächtigt, daß die von engliſchen Telegraphen⸗Agenturen über die ganze Welt verbreiteten Mittheilungen: 1) Innerhalb der Burendelegation gebe es zwei Parteien: eine verſöhnliche und eine unverſöhnliche mit Krüger und Leyds an der Spitze; 2) bei der letzten Utrechter Berathung habe große Uneinigkett geherrſcht; 3) zwiſchen den Buren⸗Delegirten und dem niederländiſchen Miniſter⸗Präſidenten ſei ein Streit ausgebrochen— 4) die Mit⸗ glieder der Sondergeſandiſchaft würden auf eigene Fauſt um freies Geleite nach Afrita nachſuchen, und alle ähnlich lautenden Auslaſſungen als boshaſte und böswillige Lügen zu erklären ſeien. Die Burendelegirten in ihrer Geſammtheit ſtehen dem holländiſchen Vermittlunigsvorſchlag vollſtändig ſerne und haben von dem Inhalt der Note nichts gewußt, als bis ſie veröffent⸗ licht war. In der Stellungnahme der Sondergeſandtſchaßt zu der Antwort Englands auf die holländiſche Note hat zwiſchen Krüger und Leyds einerſeits und der Sondergeſandtſchaft: Fiſcher, Weſſels, Wolmarans, nie auch nur der kleinſte Zwie⸗ ſpalt, vielmehr, wie jederzeit und in allem, die reinſte Harmonie und unbedingte Einigkeit geherrſcht. Alle entgegengeſetzten Mit⸗ theilungen verfolgen nur den Zweck, zwiſchen den Burenführern Unfrieden zu ſtiften, namentlich die Burenführer in Europa und jene in Afrika gegen einander auszuſpielen. Die Vertreter der Buren in Europa haben jedoch Schritte unternommen, ihre kämpfenden Landsleute vor den hinterhaltigen Lügenberichten zu warnen. Deutſches Reich. J Berliu, 12. Febr.(Der Reichstag) verhandelte auch heute über die im Zuſammenhang mit der Spezialbe⸗ rathung des Etats des Reichsjuſtizamts angeſchnittenen Fragen. Die Reden hatten theils den Charakter von Wahlreden, theils 7575 5 5„Anglnee willſt Du kriſchen Bahn Fürch Kurzſchuß aus und wurde durch den gewaltigen Wind ſchnell verbreitet. Faſt 100 000 Menſchen kamen im Laufe des Dages mittelſt Extrazügen aus Newhork und Newark, um das Schau⸗ ſpiel von den Paterſon umgebenden Höhenzügen anzuſehen. Um Mitternacht erhob ſich wieder ein ſtarker Wind, indeſſen glaubt man, einem neuen Ausbruch der Flammen vorgebeugt zu haben. Die Stabt iſt vollftändig in Dunkelheit, da alle Cas⸗ und eldtriſchen An⸗ lagen zerſtört ſind. Nach einer Meldung der„Dailh Mail“ aus New⸗ hörk war das Feuer in Paterſon das ſchlimmſte ſeit dem Brande von Chicago. Die Feuerwehr ſagt, verſchiedene Leute hätten ihr Leben berloren, doch weiß man darüber nichts Beftimmtes. Das Feuer brach bald nach Mitternacht in dem Wagenſchuppen der eleltriſchen Eiſenbahn aus und die Flammen erfaßten bald die Kraftſtation. Die in der Nähe wohnenden Perſonen mußten in Eile halb bekleidet ihre Häuſer verlaſſen. Die Nacht war kalt, eine Reihe Wohnhäuſer nach der anderen fing Feuer und es war unmöglich, die Bewohner zeitig zu wecken, weshalb hunderte halb bekleideter Perſonen vor der Feuer⸗ wehr mit Leitern gerettet werden mußten. Der Wind trug die Funken hunderte von Fuß weit. Das drei Blocks entfernte Poligeigebäube gerieth in Brand, die Poliziſten mußten flüchten. Das Polizei⸗ gebäude ſtieß an den hinteren Theil des Stadthauſes und guch dieſes alte Gebäude brannte ab; ebenſo der Apollo⸗Saal, der größte in der Stadt. Um halb drei Uhr wurde Hilfe von auswärts erbeten. Die Feuerwehren von Newark, Jerſeh City, Paſſajc, Hoboken und Eliza⸗ beth kamen ſchnell herbei, doch war die Wäſſerleitung unzureichend und der ſtarke Sturm trieb die Flammen ſo ſchnell borwärts, als ob keine Feuerwehr vorhanden wäre. Die Häuſer auf beiden Seiten der Park Avennue waren eine halbe engliſche Meile weit niedergebrannt Aus dem allgemeinen Hoſpital mußten 150 Patienten gerettet werden Während des Brandes waren Diebe an der Arbeit, namentlich im nördlichen, am wenigſtens von den Flammen bedrohten Theile der Stadt, weil jeder vorhandene Poliziſt zu den Brandſtellen gerufen war. Mittags wurde die Nelw Jerſeh⸗Miliz unter Waffen gerufen, um das Eigenthum zu ſchützen; ihre Haſerne, die 5000 Perſonen faßt, ſoll den obdachloſen Leuten Aufnahme gewähren. Am Nachmittag hielt der B — ürgermeiſter eine Verſammlung ab — Seite⸗ verfolgten ſie den Zweck, die Etatsberathung aufzuhalten. Das Beſte war, daß die Verhandlung über den Juſtizetat endlich zum Abſchluß gelangte⸗ Aus Sladt und Fand. „Maunheim, 13. Februar 1902. * Perſonglveränderungen im Schulweſen. Aus dem öffent⸗ Achen Schuldienſt treten aus: Mondon, Auguſt, Lehramtsprakti⸗ kant am Gymnafium Mannheim, Sauter, Emil, Lehramtsprakti⸗ kant am Gymnaſium Mannheim, Herrer, Ella, Hauptlehrerin in Mannheim, Ellenberger, Eliſabeth, Unterlehrerin in Mann⸗ heim, Frey, Luiſe, Unterlehrerin in Mannheim.— Verſetzt und ernannt wurden: Bürkle, Johann, Hilfslehrer in Mannheim, zum Schulverweſer daſelbſt, Hauert, Eliſabeth, Handarbeits⸗ und Zeichenlehrerin, zur Lehrſtelleverwaltung an die Höhere Mädchen⸗ ſchule in Mannheim. * Von der Firma Engelhorn n. Sturm wird uns mitgetheilt, daß der Neubau ih geſchäftshauſes durch die bewährte Mann⸗ heimer Baufirma Philipp Braun erfolgt und nicht dem ver⸗ ſtorbenen Heidelberger Bauunternehmer Müſſig übertragen worden war, wie wir nach einem Heidelberger Blatte berichtet hatten. * Thesſophiſche Geſellſchaft Mannheim. Es wird uns geſchrie⸗ ben: Im Vortragsſaale der Hochſchule für Muſik M 1, 8 ſprach am Mittwoch Herr Rudolf Schneider über Karma, das Geſetz der Wiedervergeltung. exakte Wiſſenſchaft kennt ein in der Körperwelt des ganzen Univer⸗ ſims wirkendes Geſetz, das Kauſalitätsgeſetz, wonach jede Urſache eine entſprechende Wirkung hervorbringt und nach welchem jede Kraft wieder zu ihrem Ausgangspuntt zurücktehrt. Dieſes Geſetz wirkt mit derſelben mathematiſchen Genauigkeit auch in der pſychiſchen, moraliſchen und Gedankenwelt. Jedes Gefühl, jeder Gedanke, jede That, ſeien ſie nun gut oder böſe, kehren wieder zu ihrem Urheber zurück.— Das geſammte Weltall läßt ſich mit einem Hauſe ver⸗ gleichen. Auch dem Weltgebäude liegt ein beſtimmter Plan zu Grunde. Das Weltall wird in allen ſeinen Theilen von einem ein⸗ gigen, höchſten Geſetze, dem Geſetze der Einheit, Harmonie und Wiedervergeltung beherrſcht und geleitet, auf welchem die Weltord⸗ nung beruht. Dieſe in der Welt herrſchende Ordmuing und Geſetz⸗ mäßigteit iſt unveränderlich und daher gerecht. Wie die Vielheit der Glieder und Organe des menſchlichen Körpers von einem Willens⸗ und Bewußtſeinszentrum, der Seele, einheitlich bewegt werden, ſo werden alle Veränderungen in der Welt von dem ihr zu Grunde liegenden Geiſte und Geſetze geleitet und regulirt. Jede der großen Weltreligionen ſpricht von dieſem höchſten Willen unter einem anderen Namn, der Europäer nennt dieſen höchften Willen„Gott“, der Indier bezeichnet ihn mit dem Namen„Brahma“. In Bezug auf den Menſchen läßt ſich das Uniwerſalgeſetz folgendermaßen aus⸗ drücken: Jeder Menſch iſt das Produkt ſeiner Thaten, ſeiner Ge⸗ danken, Wünſche und Handlungen im vergangenen Leben. Der Menſch iſt der Schöpfer und, wenn er Weisheit erlangt hat, auch der Herr und Meiſter ſeines Schickſals. Jeſus faßte das Wiederver⸗ geltungsgeſetz meiſterhaft in die Worte zuſammen:„Was der Menſch ſäet, das wird er ernten“. Die erſte Stufe der Leiter, welche zur Befreiung führt, iſt Reinheit de⸗ Herzens.„Selig ſind die reinen Herzens ſind, denn ſie werden die Wahrheit erkennen.“ Die zweite Stufe iſt ſelbſtloſes Denken und Handeln. Das Gute muß gethan werben, weil es eben gut iſt, nicht aber um perſönliche Vortheile zu erlangen.„Wenn Du Gutes thuſt, darf die linke Hand nicht wiſſen, was die rechte thut.“ So durchfeilt der Menſch allmählich ſeine ſelbſtgeſchmiedeten Ketten und wird wieder frei.— Die zahlreich erſchienenen Zuhörer folgten den Ausführungen des Redners mit regem Intereſſe. Man konnte ſichtlich beobachten, daß manchem durch die Anregungen des Redners reichlich Stoff zum Nachdenken ge⸗ geben war, *Schneeſchuhlaufen. Aus Chriſtiania wird gemeldet: Am Sonntag und Montag fanden auf dem Holmenkollen die großen nationalen Schneeſchuhtvettläufe ſtatt, die eine ungeheure Menſchen⸗ menge angelockt hatten. Den Glanzpunkt bildete natürlich erſt das Sprunglaufen über den berühmten Abhang auf dem Holmenkollen. Bei dieſem Rennen wurde ein Rekord geſetzt, indem der Skiläufer Reidar Giölme einen„ſtehenden“ Sprung(bei dem der Läufer ſtehend den Boden exreicht und nicht fällt) von 29½ Meter Länge machte, die größte Leiſtung, die je bei den Holmenkollenrennen vor⸗ gekommen iſt. Die Geſchäfte waren, wie gewöhnlich, geſchloſſen, und ganz Chriſtiania befand ſich in Bewegung. * Eine Nachtwächtergeſellſchaft auf Aktien. Das hätte ſich der ehrſame Nachtwächter von ehedem mit Spieß und Horn nicht zräumen laſſen(am Tage natürlich, denn Nachts wachte er), daß er dereinſt ſozuſagen auf Aktien gegründet werden ſollte. Nun iſt es geſchehen: Die Frankfurter Wach⸗ und Schießgeſellſchaft ſtellt gegen ein mäßiges Mongtsgehalt Nachtwächter für den ſicherheitsliebenden Bürger. Die Geſellſchaft, die bei den obwaltenden Unſicherheitsver⸗ hältniſſen borausſichtlich regen Zuſpruch finden wird, thut noch ein Uebriges, ſie ſchließt und bewacht nicht nur die ihr anvertrauten Häuſer gegen Diebe und Störenfriede, ſondern leiſtet auch die erſte Hilfe bei Unfällen in der Nacht. Jeder ihrer Wächter iſt als Sama⸗ Titer ausgebildet und führt Verbandszeug und andere Dinge für den Nothfall bei ſich. * Ein Schwindlerpaar. Seit ungefähr 14 Tagen wohnte in emem Mainzer Gaſthauſe ein Ehepaar, angeblich um in Mainz den Karneval zu verleben. Der Mann gab ſich als Rentner aus und machte eine große Zeche. Um ſo unangenehmer war für den Wirth die Ueberraſchung, als am Monbag, während des Feſtzuges, das Paar durch zwei Schußzleute verhaftet und hierbei auch gleichzeitig feſtge⸗ ſtellt wurde, daß das Baarvermögen der Beiden summa summarum — neun Pfennige betrug. Sie werden bon verſchiedenen Städten aus wegen Schwindeleien verfolgt. Der —————.— — Der„Kronprinz Wilhelm“ wird im Bremerhavener Trockendock ſchon für die Amerikafahrt des Prinzen Heinrich herge⸗ richtet. Nahezu 200 Angeſtellte und Arbeiter des„Vulkan“ aus Stettin ſind nach der„Voſſ, Zig.“ an ihm beſchäftigt; überall wird geflickt, geklopft und gehämmert. Jede Niete wird geprüft; jeder noch ſo lleine Schaden und jedes Loch ſchließt ſich, jedes fahrthemmende Hinderniß, ſei es auch nur eine Muſchel oder Salzkruſte, ſchwindet Anter den fleißigen Händen. Der ganze Boden des Schiffes iſt aufs Genaueſte nachgeſehen und, wo nöthig, neu belegt worden; alle Mittel hat man angewandt, die menſchlichem Geiſte und Können zur Ver⸗ fügung ſtehen, um das Schiff ſicher durch die Fluthen zu treiben. Doch auch auf Deck und im Innern des Schiffes regt es ſich. Oelſtröme fließen durch die Gelenke der Maſchine. Es tröpfelt von allen Stangen und Kolben. Jedes Keſſelchen und Schräubchen wird geprüft und glänzt in ſtrahlender Blaukheit. Ueberall werden Schäden beſeitigt und auf den bisherigen Fahrten gemachte Erfahrungen zur Vervoll⸗ kommnung nverwerthet. Auf dem ganzen Schiffe wird geſtrichen und geölt. Unzählige Stewards und Arbeiter reinigen, putzen, klopfen und bürſten, ſo daß manche deutſche Hausfrau ihre helle Freude daran hätte. Und bei all dem Schaffen kein zweckloſes Durcheinander, kein Gewühl! Jeder Mann iſt an ſeinem Poſten, Jeder kennt ſeinen Dienſt. Wie die einzelnen Theile einer Maſchine greift Alles ineinander, und es klappt! Aufſichtsbeamte des Lloyd, Kapitän und Offiziere des Schifſes ſelbſt ſchauen in alle Ecken und Winkel, Hier iſt noch eiwas überſehen, dort iſt noch ein Farbenklecks wegzuwiſchen, dort liegt noch „Jahrhunderte alter“ Staub und an mancher Stelle fährt ein heiliges Donmnerwetter auf einen armen Teufel nieder und ermuntert ihn zu ſchem Thun. Das Perſonal des ganzen Schiffes iſt gegen ſonſt beden verſtärkt. Offigiere, Maſchiniſten, Mannſchaften und Ste⸗ Der Redner führte folgende Gedanten aus: Die Ghemanm iſt aus Hamburg, der zuletzt einen G Mark betrogen hatte. Für die arme F gingen bei uns ein: Transport: Mk. 107.59. Von Menger 5 Mk., F. H Eſch 5 Mk., langj. Leſerimm Lhfen. 1 Mk., Karl W. 2 Mk, Ernſt und Otttlie 2 Pik,, Exvert⸗Gebühren von T. K. 10 Mk. Z ſammen Mk 182.50. Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gerne bereit Die Expedition des„General⸗A eigers“. eeeeeee FFF1 ͤ *Ortstrankenkaſſe Mannheim JI. Im Monat Januar 1902 wurden vereinnahmt an Krankenkaſſenbeiträgen prol99e 477 Mk. Pfg., verausgabt an Krankengeld 4 Wochen 32,402 Mk. 75 Pfg., Familienunterſtützung 68 Mk. 74 Pfg, Wöchnerinnenunterſtützung 79 Mk. 25 Pfg., Unfallzuſchuß(vom Arbeitgeber wieder rückzuer⸗ ſtatten) 419 Mk. 03 Pfg. Der Mitgliederſtand bezifferte ſich Anfang des Monats auf 15,780 männliche, 4,510 weibliche, zuf. 20,290, Ende deſſelben auf 16,780 männliche, 4,512 weibliche, zuſ. 21,291 Perſonen. Anmeldungen gingen ein 4,40 St., Abmeldungen 3,799 St. Lohn⸗ veränderungen wurden auf der Caſſe gemeldet 166 St. Neue Perſonal⸗ kärten wurden angelegt 821 St. Die eingelaufenen Briefſchaften der Krankenverſſcherung betrugen 557 St. Am Krankenſcholter wurden abge⸗ geben 1590 Talons für praktiſche, 716 Talons für Spezial⸗ und Zahn⸗ ärzte zꝛe. Geſammtſumme der Erkrankungen(mit Erwerbsunfähig⸗ keit) 1009, der Todesfälle 6(6 mäunlich.— weiblich). An Invali⸗ deunbeiträgen wurden vereinnahmt 12,376 M. 60 Pfg., Beitragsmarken wurden verklebt Lohnklaſſe II(à 20 Pfg.) 174, III(24 Pfg.) 15,729, IV(80 Pfg.) 16,88, U(36 Pfg.) 24,284. Quittungskarten wurden am Schälter abgegeben 1369 St. Expedirte Poſtſtücke der Invaliditct 163. * Ein Stu dent aus Mannheim beſah ſich geſtern Nachmittag mit mehreren Kommilitonen den Maueranſchlag betreffend den Frankenthaler Mord am Einnehmereihäuschen auf der Ludwigs⸗ hafener Seite der Rheinbrücke. Er untergog die Bekanntmachung einer abfälligen Kritik, lachte dem danebenſtehenden Schutzmann ins Geſicht und machte mit den Händen und Füßen unanſtändige Be⸗ wegungen. Vom Schutzmann aufgefordert, ruhig des Weges zu ziehen, kam er dieſer Mahnung nicht nach, ſondern ſetzte ſein auf⸗ fälliges Benehmen fort, ſodaß der Schutzmann ihn am Wickel nahm und behufs Feſtſtellung ſeiner Perſonalien auf die Poltzeiſtation 2 verbrachte. milie G r Konkurſe in Baden, Tauberbiſchofsheim. Ueber das Vermögen des Land⸗ wirths Franz Wiehl in Brunnthal. Konkursverwalter Rechtsagent Weber in Tauberbiſchofsheim. Anmeldetermin 4. März. Aus dem Großzherzogthum. VBaden⸗Baden, 12. Febr. Der neue Kurdirektor, Graf Vitzthum von Eckſtädt, hat ſein Amt zu Anfang dieſer Woche ange⸗ treten, allſeitig mit den beſten Wünſchen für ein erſprießliches Wirken begrüßt. Eine Hauptaufgabe wird es für ihn ſein, die Konzerte auf der bisherigen Höhe zu erhalten. Pfalz, He en und Umgebung. * Dürkheim, 12. Febr. Aus den Verhandlungen in letzter Stadtrathsſitzung iſt u. A. zu erwähnen: Entſprechend dem Vorgehen des„Vereins für Weinbau und Weinhandel“ ſoll gegen die Firma Heinrich Marx u. Sohn in Landau, welche durch Zirkular Dürkheimer Weine, beſonders 1898er, zu Schleuderpreiſen anbietet, die auch nicht in annäherndem Verhältniß zu den angelegten Herbſtpreiſen der betreffenden Jahrgänge ſtehen, eine amtliche Erklärung in verſchie⸗ denen Zeitungen veröffentlicht werden, daß es nicht möglich iſt, Dürk⸗ heimer Erzeugniſſe zu dieſen Preiſen zu offeriren. * Darmſtadt, 12. Febr. Die Intendantur des 18. Armeekorps hat ſich an ſämmtliche Handelskammern Heſſens mit der Anfrage ge⸗ wendet, welche Firmen die Lieferung don Ausrüſtungsgegenſtänden für Reſerve⸗Lazarethe für den Fall einer Mobilmachung übernehmen könnten Sport. * Die Regatta in Cuwes wird in diefem Jahre bon Kaifer Wil⸗ helm beſucht werden. Man weiß, daß der Kaiſer ſchon häufig aktiv mit ſeinen Hachten an den engliſchen Segelregatten theilgenommen hat. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß diesmal die neue, in Amerika erbaute Hacht des Kaiſers in Cowes die Feuerprobe beſteht. Theater, Aunſt und Wiſſenſchaft. Das Mannheimer Hoftheater hat nach dem„Verl..“ die Satiren Lucians in Paul Lindaus Bearbeſtung zur Aus⸗ führung angenommen; desgl. das Breslauer Stadttheater und das Sturtgarter Hoftheater. Philharmoniſcher Verein. Wie bereits mitgetheilt, iſt Alt⸗ meiſter Profeſſor Joachim für das am 15. März ſtattfindende 8. Konzert des Philharmoniſchen Vereins als Sbeit gewonnen; die rühmlichſt bekannte Konzertſängerin, Fräulein Elſe Widen aus München, hat, wie wir erfahren, ebenfalls ihre Mitwirkung zugeſagt. Journaliſtik und Univerſität. Aus Heid elberg wird ge⸗ ſchrieben: Unſere Ruperto⸗Carola iſt die einzige Univerſität deutſcher Zunge, an welcher dem künftigen Journaliſten Gelegenheit geboten wird, bereits als Student ſeinen künftigen Beruf kennen zu lernen. Der außerordentliche Profeſſor Dr. Adolf Koch, von Haus aus Hiſtoriker, aber durch ſchriftſtelleriſche Thätigkeit in Paris und durch die mehrere Jahre bekleidete Chefredaktion des„Heidelberger Tag:⸗ blatt“ mit den praktiſchen Anforderungen des Preſſedienſtes vertraut, lieſt hier ſeit einigen Semeſtern, als erſter deutſcher Hochſchullehrer, „Geſchichte der Preſſe und des Journalismus in Deutſchland“, ſo denn auch kommendes Sommerhalbjahr. Neuerdings hält Prof. Dr. Koch daneben„Praktiſche Uebungen zur Einführung in die Journaliſtik“. Die Vorleſung iſt öffentlich und entgeltlich, die Uebungen pröbatiſſime und unentgeltlich. An beiden betheiligt ſich die Studentenſchaft in ſehr großer Anzahl. ge.!.r K— wards ſind an Zahl faſt verdoppelt. Und Alle ſind die beſten Kräfte, die der Llohd hergeben konnte. Noch ragt der Rieſe hoch auf im Bremerhavener Trockendock. mit ſeinen Maſten und Schornſteinen weit ſichtbar über den ganzen Hafen hin und wie ein Wahrzeichen deutſchen Fleißes. Noch iſt nicht die letzte Hand an ihn gelegt. Aber die Zeit naht. Schon Dienſtag ſollte er das Trockendock verlaſſen, Sein Rumpf ſeine Außenſeite iſt fertig. Aber im Innern wird noch mancher Schweißtropfen fließen und manches geplagte Seemanns⸗ herz den Samſtag herbeiſehnen als Erlöſung von ſchwerem Thun. — Der letzte Karnevalstag in Paris verlief, wie uns ge⸗ ſchrieben wird, bei ſchönſtem Wetter, was von dem Publikum um ſo dankbarer empfunden wurde, als der vorletzte Schnee und Regen mit dem obligativen Straßenkoth beſcheert hatte. Nun durften ſich doch die paar Verkleideten, denen es Spaß macht, ſich zu zeigen, hinauszu⸗ wagen, und das Konfettiwerfen nahm ſeinen heiteren Verlauf, Gegen Abend watete man ſchon knöcheltief längs der ganzen Boulevards, wo leine Wagen fahren durften, in den bunten Dingerchen. Der Ruf der Händler lautete diesmal nicht wie früher: Qui n a pas de confetti? ſondern Qui n' a pas son kilo, und in der That ſtreuten zarte Hände kiloweiſe aus, ſu daß wohl tauſende von Zentnern daraus wurde. Das Serpentinwerfen iſt poltzeilich verboten, aber das hindert nicht, daß viele Bäume der Boulevards mit Netzen bunter Papierſtreifen überzognn ſind, deren Beſeitigung viel Geld und Mühe zu koſten pflegt. Trotz der ſchlechten Zeiten, über die alle Welt klagt, waren die Theater, in denen Matintes gegeben wurden, voll beſetzt, und trotz der„Lique mondaine“, deren Mitglieder ſich verpflichten, alle Luxusausgaben zu Gunſten der„guten Kandidaturen“ zu ver⸗ meiden, wird über zahlreiche Diners und Bälle in der feinen Ge⸗ ſellſchaft berichtet. Ein großes älter als die grie r0 Vorgeſchichte Unteritaliens hab bei Cumae gefunden. Eine Kunſtgewerbe⸗Ausſtellung in 9 N. Nachr.“ mittheilen, auf Anregung des 1904 oder 1905 ſtattfinden. Ein köſtliches Theaterprogramm aus alter Zeit weiß der„ Wagners„‚Tannhäuſer“ in Dres in den Blättern ein hefti Strei nden. Namentlich 91 El 180 haufende Venus arg verſtimmt. 7 1 damals unmodernen tragiſchen Schluß ng am Schluß“ gab es damals Schauſpiel und a e Oßpern mußten ſo enden. n die Zeit nicht verſtanden Dieſem dringlichen B uiß halfen n die Direktion Joſef Schweitzer, Nachfolgerin Karolin Stück auf:„Tannhäuſer oder Deklamationskrieg auf el in fünf Akten nebſt einem Vor⸗ und Nach Als Enipfehlung erklärte der Thegterzettel: „Verehrungswürdige! Mein Gatte, weiland Joſef Schweitzer, hat dieſes gediegene Schauſpiel verfaßt, bevor er in das Jenſeits, wo er für jede Sünde Rechenſchaft geben muß, verſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten, abberufen ward. Er ſchrieb dieſes Stück mit ſeinem Herzblut ung drang in die Gewalten der Liebe mächtig ein, ohne den Venusberg je beſucht zu haben. Ich bitte, das Stück meines ſeligen Mannes deßhalb nicht mit der Oper dieſes Herrn Richard Wagner zu ver⸗ wechſeln, mit deſſen Anſichten mein ſeliger Mann nie etwas gemein haben wollte. Mein Mein hat die Liebe in dem Stück ſo behandelt, wie er ſie als Menſch empfunden, tief und gewaltig, ſchön, was ich am beſten bezeugen kann; vor Allem, daß Jeder, der ſein Stück anſieht, mitfühlen kann, was ſchon daraus hervorgeht, daß der Held Tann⸗ 2 . 2 — + 4 I ſterben, weßhalb Ihnen ein vergnügter gemüthlicher Abend bei dem Beſuch der Vorſtellung ficher iſt. häuſer und die Heldin Eliſabeth zum Schluß heirathen und nicht* Karoline Schweitzer, Direktorin und Nachfolgerin des Dichters des Stückes, weiland Joſef Schweitzer.“ Eine„Troubadour“⸗Aufführung mit Hinderniſſen. In der Mai⸗ länder Scala gelangte dieſer Tage Verdis„Troubadour“ zur Auf⸗ führung und erztelte einen großen Erfolg. Seit 19 Jahren war dieſe populäre Oper nicht mehr in der Scala gegeben worden. In Mailand erneuert man bei dieſer Gelegenheit die Erinnerung an die ſchreckliche Aufführung von 1888, die ein Fiasko erlebte, das in den Annalen der italieniſchen Oper geradezu einzig daſteht. Der ſpaniſche Tenoriſt Martin hatte eine wahre Donnerſtimme und brüllte von der erſten biß zur letzten Szene in geradezu nervenerſchütternder Weiſe. Der fran⸗ zöſiſche Baritoniſt Verger konnte auf der Bühne weder Hände noch Füße bewegen, da er die Gicht hatte. Die drolligſte Figur jedoch war die Azuceng der Frau Pascalio. Die würdige Dame war ſo fett, daß ſie nicht wieder aufſtehen konnte, nachdem ſie ſich dem Grafen Luna zu Füßen getvorfen hatte; zwei Knappen mußten ſie wieder auf die Beine bringen. Bei der berühmten„cabaletta: Di quella pira“ gerieth der Tenor Martin in Raſerei. Er zog den Degen mit ſolcher Wucht und ſchüttelte ihn, während er zum Proſcenium ſtürmie, ſo grauenhaft wild, daß die Souffleuſe voll Entſetzen in ihren Kaſten zurückſprang und mit Donnergepolter unten durchfiel. So gelach hat mau in Mailand noch nie wie bei dieſer„Troubadour“ ⸗Auf⸗ führung. Ein Ruskin⸗Denkmal wurde, wie aus London berichtet wi d, am Samſtag in der Weſtminſter⸗Abtei enthüllt. Es iſt ein Bronze⸗ medaillon, eine Arbeit des kürzlich verſtorbenen Onslato Ford. Der Enthüllung, die von Mrs. Arthur Severn, einer Couſine Ruslans, vorgenommen wurde, ging eine Verſammlung im Jeruſalem⸗Zemme. voraus, in der Dekan Bragley darauf hinwies, daß nach Ruskins Tode das Kapitel einſtimmig die Ehre einer Beiſetzung in der Abtei beſchloſſen hätte. Dann zogen die Anweſenden nach dem Poeten⸗ winkel, wo nach einem Gebet die feierliche Enthüllung ſtattfand. Das Medaillon befindet ſich über der Gedächtnißtafel für Walter Scatt und links vom Denkmal für Oliver Goldſmith. Die Erſtaufführung der Trilogie„Oreſtes“ von Felie Wein⸗ gartner findet nächſten Samſtag, wie ſchon gemeldet, im Leipziger Neuen Theater ſtatt, und zwar unter perſönlicher Leitung des Com⸗ poniſten. Die Beſetzung iſt die folgende: Klytaimneſtra: Frau Pelagie Greeff⸗Andrieſſen vom Stadttheater in Frantfurt a. M. als Gaſt; Agamemnon: Herr Schelper; Oreſtes: Herr Moers; Aigiſthos; Herk Greder; Kaſſandra: Frl. Weidt; Electra: Frl. Seebe; Wächter; Hert Carl Groß; Bote: Herr Urlus; Erſter Greis: Herr Schütz; Zweiter Greis: Herr Marion; Kiliſha. Frl. Köyler, Erſte Magd und Erſte⸗ Erinte: Frl. Sengern. Die Regie führt Herr Oberregiſſeur Gold⸗ berg. Reueſte Nachrichten und Celegramme, (Privat⸗Telegramme des AGeneral⸗ Anzeigers.“) Diedenhofen, 18. Febr. Im Bure au der Kranken⸗ kaſſe wurde heute Nacht eingebrochen und der Geldſchr mit 2000 Mark Inhalt fortgetragen. Von den Dieben feock jede Spim * Auſſig, 18. Febr. Geſtern Abend, 11 Uhr, entgleiſt⸗ ein von Teplitz nach Auſſig verkehrender Perſonenzug der Auſſig⸗Teplitzer Bahn bei der Einfahrt in die Station Karbitz Der Lokomotivführer wurde getödtet, der Heiger ſchwer, einige Paſſa⸗ giere leicht verletzt. 88 „ Berlin, 13. Febr. Das Wolffſche Telegr.⸗Bureau meldet aus Waſhington vom 12.: Dem Sohn des Präſidenten geht es erheblich beſſer. Die Gefahr iſt anſcheinend borüber, ——— — Schiffsverluſte im Jahre 1901. Nahezu 1000 Schiffe ſind im Vorjahre verloren gegangen, unter ihnen erfreulicherweiſe unperhältnißmäßig wenig deutſche. Von den 782 verlorenen Segelſchiffen, wobei 39, über deren Verbleib nichts bekangt geworden iſt, eingerechnet ſind, waren 219 engliſche, 124 amenfkaniſche, 64 franzöſiſche, 43 ruſſiſche, 39 ſchwediſche und nur 31 deutſche Fahrzeuge. Mit kleineren Zahlen ſind andere ſchifffahrtbetre bende Staaten vertreten; mit Rückſicht auf den Umfang der deutſchen Segelſchifffahrt iſt der auf Deutſchland entfallende Verluſtanthel ſehr gering. Etwas weniger günſtig war das abgelaufene Jahr ſi die deutſche Dampfſchifffahrtsreederei. Hinter Großbritannien, mit 127 berlorenen Dampfern weitaus an der Spitze ſteht, komm Deutſchland, das einen Verluſt von 33 Dampfern zu klagen hatte. Es folgen die Vereinigten Staaten, Frankreich und Spatien mit je 15, Norwegen mit 22, Schweden mit 12, Oeſterreig Hollaud, Japan, Rußland mit je 6, Dänemark mit 5, Belgien, Braß lien, Chile mit je 3 Dampfern. Von den 1000 verlorenen Jalt⸗ zeugen ſind 513 geſcheitert 31 verbrannt, 190 wegen Seeuntüchtiglel außer Fahrt geſetzt und 77 von ihrer Beſatzung verlaſſen wordel 3 — Für 100 000 Rubel Juwelen in einem Giſenbahiſſe, zuge geſtohlen. Auf der Warſchau⸗Petersburger Bahn ſſt, wie maß dem„Tag“ aus der ruſſiſchen Hauptſtadt telegraphirt, ein großk⸗ Juwelendiebſtahl verübt worden. Dem Juwelier Punko, der au⸗ Deutſchland nach Petersburg reiſte, wurde während der Fahrt en großer Koffer entwendet, in welchem ſich ſehr loſtbare Edelſteine im Werthe von mindeſtens 100 000 Rubel in verſchiedener FJaſſung fanden. 5 2 Ne de 17 110 8 les ein At, m ht, ⸗ ht enere i de de Nafin“ derßffentlicht ene Unterredung ſeines Londoner Correſpondenten mit dem japani⸗ ſchen Botſchafter Hayaſhi, wonach dieſer u. A. ſagte, es beſtehe hereits ſeit 1897 ein Uebereinkommen zwiſchen Japan un d Rußland, durch welches ſich Rußland ver⸗ Fflichtete, der wirthſchaftlichen Entwickelung Japans in Koreg leinerlei Hinderniſſe in den Weg zu legen. Dieſes Ueberein⸗ lommen iſt dem am 30. Januar abgeſchloſſenen engliſch⸗japani⸗ ſchen Vertrage einverleibt. Derſelbe bedroht Niemanden. Er hat nur zum Ziele die Aufrechterhaltung des Status quo in Korea und China. Er finde auch auf die Mandſchurei Anwen⸗ dung, welche doch chineſiſches Gebiet ſei. Geheime Klauſeln enk⸗ halte er nicht. Das Abkommen ſei in Japan ſehr populär.— Zu dem Abkommen ſchreibt der„Matin“, es bedeute ein ge⸗ ſchichtliches Datum. Der Vertrag zeigt uns, wie ein Land, das noch vor einem halben Jahrhundert in Barbarei verſunken war, mit ſolchen Rieſenſchritten auf dem Wege der Civiliſation vor⸗ wärts gegangen ſei, daß eine der älteſten europäiſchen Mächte ſeine Alljanz ſuchte.— Der„F igaro“ bemerkt, der Vertrag erinnere in ſeinen Hauptzügen an die europäiſchen Allianzen, den Dreibund und Zweibund. Von dieſem Geſichtspunkte aus hat der Vertrag für Frankreich nichts Beunruhigendes. Marſeille, 18. Febr. Die Arbeiter von 8Oelfabriken find in den Ausſtand getreten. Sie verlangen den 10⸗Stundentag und Lohnerhöhung. * 4 Aus der Zollkommiſſion. * Berlin, 13. Febr. In der Zolltarifkommiſſion des Reichstags brachte Gothein zwei weitere Anträge auf Veran⸗ ſtaltung von parlamentariſchen Enqueten ein, und zwar einer über die Wirkung der Lebensmittelzölle auf die Ernährungs⸗ verhältniſſe und über die Wirkung höherer Lebensmittelpreiſe, der andere über die Wirkung der Handelsverträge, die Wirkung der Lebensmittel⸗ und Malerialzölle auf die Produktionsbe⸗ dingungen, die Wirkung der Schutzzölle auf die Bildung von Syndikaten und Truſts, über die Schädigung der weiter verar⸗ beitenden Induſtrien durch Kartelle für Halbfabrikate, über die durch die Schutzzölle bewirkten Conzeſſionen verſchiedener Be⸗ triebszweige in einem Unternehmen und über den damit ge⸗ ſchaffenen Anreiz. *** Prozeß gegen die Trebergeſellſchaft. FKaſſel, 18. Febr. Nachdem zu Beginn des heutigen 7. Verhandlungstages der Reſt des urkundlichen Materials erledigt iſt und die Sachverſtändigen ſich wiedeholt dazu äußerten, bemerkt der Vorſitzende, daß vorläufig noch nicht aquf das Er⸗ ſcheinen des Direktors Schmidt gerechnet wer⸗ den könnte. Infolgedeſſen erklärten die Vertheidiger und An⸗ geklagten, daß ſie ihrerſeits auf die Ginvernahme Schmidts verzichten wollen. Der Gerichtshof erachtet darauf die Be⸗ weisgufnahme für geſchloſſen. Es erhält nunmehr der Vertreter ber Anklagbehörde, Staatsanwalt Mantell, das Wort zur Antrag⸗ ſtellung und begründet die Anklage. Bei der Vorlegung des urkund⸗ lichen Materials gelangt u. A. ein Schreiben Schmidts an den Chemiker Larſen zur Verleſung, das von Wilhelmshöh nach Lon⸗ don am 21. Juli 1891 gerichtet iſt. Darin theilt Schmidt mit, daß er in der nächſten Woche mit Hermann Sumpf nach London kommen werde, um zuſammen mit Larſen über die Einführung von deſſen rotirender Retorte zu verhandeln. Schmidt machte Larſen darauf aufmerkſam, daß Sumpf ein überaus mißtrauiſcher Menſch ſei. Wenn Sumpf erfahre, daß er, Schmidt, ſeiner Mittel benöthige, würde er ihm wohl kein Geld geben. Schmidt warnt Larſen auch dabor, Sumpf gegenüber merken zu laſſen, daß er, Schmidt, ihn, Hermann Sumpf, als einen Mann ſchildere, der über bedeutende Mittel verfüge; das würde Sumpf kopfſchen machen. Kaſſel, 18. Febr. Nach einem 1½ſtündigen Plaidoher be⸗ antragte der Vertreter der Strafbehörde gegen Hermann Sumpf eine Gefängnißſtrafe von 2 Jahren und 5000 M. Geld⸗ ſtrafe, gegen Otto und Schlegel je 1 Jahr und 6 Monade Gefängniß, ſowie 5000 Mark Geldſtrafe, gegen Arno 1d Sumpf 1 Jahr Gefängniß und 3000 M. Geldſtrafe und gegen Schulgze⸗Dellwig 6 Monate Gefängniß und 8000 M. Geldſtrafe. *** Die Eingabe des Burenbundes. * Berlin, 13. Febr. Im Abgeordnetenhauſe gab por Eintritt in die Tagesordnung Staatsſekretär v. Richthofen folgende Erklärung ab: Bei dem beſonderen Intereſſe, das von dem hohen Haus für das Geſchick der Eingabe desdeutſchen Buren⸗ Hilfsbundes bekundet worden iſt, hat mich Herr Graf Bülow beauftragt, Ihnen ſofort von dem Inhalt eines Nachts hier ein⸗ gelangten, die Antwort der britiſchen Regierung enk⸗ haltenden Telegramms Kenntniß zu geben. Das Telegramm des Votſchafters in London lautet:„Auf dem Auswärtigen Amt wurde mir heute folgende Antwort ertheilt: Die humanitären Beſtrebungen des Buren⸗Hilfsbundes wiſſe die engliſche Regierung zu ſchätzen. Sie bedauere jedoch, die Entſendung einer Hilfs⸗ Sanitätsexpedition nach den Kongentratfons⸗ lagern nicht geſtatten zu können, weil eine ſolche Er⸗ laubniß ſowohl Engländern wie Ausländern abgeſchlagen worden ſei⸗ Ebenſo bedauert die engliſche Regierung, die finanztelle Hilfe für die Konzentrationslager nicht befürworten zu könmen, da ſie ohne Nutzen ſein würde. Lebensmittel, Kleidung u. ſ. w. würden da⸗ gegen annehmbar ſein. Ueber die Art und Weiſe, wie dieſe am beſten an ihren Beſtimmungsort gelangen könnten, wird mir morgen durch eine Note Mittheilung zugehen. Gezeichnet Metternich.“— Richthofen fährt fort: Wenn auch hier noch den Anträgen des deutſchen Burenhilfsbundes nicht ihrem vollen Umfange nach ſtatt⸗ gegeben worden iſt, ſo iſt es doch mit Genugthuung gu begrüßen, daß der unter der huldvollen Billigung Ihrer Mafeſtät der Kalſerin und Königin von uns unterſtützte Antrag des Bundes nicht ohne Erfolg geblieben iſt und die deutſche Unterſtützung für die hilfs⸗ bedürftigen Buren engliſcherſeits angenommen und ſo der Weg ge⸗ Iffnet worden iſt, um dem deutſchen Burenhilfsbund zu ermöglichen, ſich den nothleidenden Burenfamilien hilfreich zu erweiſen. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß durch die näheren Modalitäten, welche für die Zuführung von Lebensmitteln und Wagren uns mit⸗ zutheilen vorbehalten iſt, die Ausführung der humanititren Maß⸗ nahmen nach allen Richtungen hin erreicht wird. Insbeſondere re eee ege, er,„, e, eeee Mäfnhein, 13* rbr 8 7 erngeider e e eee, 1— 22 eeln 5 Wunſch wegen fracht⸗ und zollfreier Beförderung der Sendungen merch Möglichkeit erfüllt wird. Jedenfalls wird ſich das Auswärtige Amt in den Dienſt der Sache ſtellen. Das Haus geht dann zur Tages⸗ Ordnung über.(Bgl. Ueberſicht. D..) ** Zur Amerikafahrt des Prinzen Heinrich, * Bremen, 13. Fehr. Der„Weſerztg“ zu Folge wird Prinz Heinrich am Samſtag gegen 1 Uhr Mittags von Kiel hier eintreffen und nach Ankunft ſeines Gefolges gegen 2 Uhr Nachmittags mittels Sonderzuges nach Bremerhaven weiterreiſen. Dort begibt ſich der Prinz ſofort auf den Schnell⸗ dampfer„Kronprinz Wilhelm“, der gegen 4 Uhr die Rhede verläßt. 4. 4* Schweizer Zollgeſetz. * Bern, 13. Febr. Der Bundesrath unterbreitete der Bundesverſammlung den Entwurf eines neuen Zolltarifgeſetzes, welches als Grundlage für die kom⸗ menden Vertragsverhandlungen dienen ſoll. Derſelbe vermehrt die Tarifpoſitionen bon bisher 500 auf mehr als 1100. Der Geſetzentwurf ermächtigt den Bundesrath zur Erhöhung der Tarifanſätze gegenüber den Staaten, welche die ſchweizeriſchen Erzeugniſſe mit hohen Zöllen belegen. Das engliſch⸗japaniſche Bündniß London, 13. Febr. Ein Waſhingtoner Telegramm der „Times“ beſagt: Die amerikaniſche Regierung, die dem Grundfatze der offenen Thür huldigt und die britiſchen und amerikaniſchen Intereſſen in Oſtaſien als identiſch anſieht, be⸗ grüßt den engliſch⸗japaniſchen Vertrag. Sie iſt neutral, aber ihre Neutralität iſt eine wohlwollende und ſympathiſche. *London, 13. Febr. Die Blätter fahren fort, das engliſch⸗japaniſche Abkommen ausführlich zu beſprechen. Der Standard ſagt: In dem Vertrage iſt nichts, was etwa einen Konflikt mit der Politik Deutſchlands brächte, deſſen Intereſſen durch das deutſch⸗engliſche Abkommen gewahrt ſind. Dem wechfelnden Handel und der ſteigenden Unternehmungsluſt in finanziellen Dingen welche die Unterthanen Kaiſer Wilhelms zeigen, wird in dem friedlichen China ein reiches Feld der Be⸗ thätigung gegeben.— Daily Mail meldet aus To 0 von geſtern: Das engliſch⸗japaniſche Bündniß iſt zweifellos durch den Beſuch des Marquis Ito reif geworden, der einen Vertrag mit Rußland abgeſchloſſen hätte, falls es ihm nicht gelungen wäre, den Vertrag mit England zu vereinbaren. * Tokio, 12. Febr.(Wolff.) In einer heute im Parla⸗ mente abgegebenen Erklärung bezüglich des japaniſch⸗ engliſchen Abkommens betonte der Miniſterpräſident, daß dasſelbe in durchaus friedliebender Abſicht ab⸗ geſchloſſen ſei. Die Mittheilung fand großen Beifall. * Netohork, 12. Febr. Die Newyork Poſt“ ſchreibt: Die Zeit muß entſcheiden, ob der engliſch⸗japaniſche Vertrag von ſolcher Bedeutung iſt, wie es den Anſchein hat. Es gab zr ſchon ſo viele Löſungen der oſtaſiatiſchen Frage, die in die Waun, gauspoſaunt wurden. Das engliſch⸗deutſche Abkommen wurde zuln Beiſpiel zu nichts durch Mißverſtändniſſe oder im Verlauf der Jahre veränderter Umſtände. Es kann nicht abgeleugnet werden, daß die Veröffent⸗ lichung des Vertrages gleichbedeutend iſt mit der Ankündigung an Rußland, Verzicht zu leiſten. Die Vereinigten Staaten gewinnen durch den Vertrag viel und ſollten ihm wärmſte Zu⸗ ſtimmung und moraliſche Unterſtützung entgegenbringen.(Stimmt zweifellos. D..) Der„Mail and Expreß“ ſagt: Unſer Intereſſe in China iſt identiſch mit dem Großbritanniens und Japans. Zweifellos ſind wir durch die Allianz ebenſogut vertreten, als wenn wir ſelbſt ein Mitglied derſelben wären. Der„Evening Star“ bemerkt, die Allſang übertrage die amerikaniſche Theorie i die Praxis. Badiſcher Landtag. 36. Sitzung der Zweiten Kammer. .,N. Karlsruhe, 13. Februar, Präſident Gönner eröffnet 3410 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch Juſtigminiſter v. Duſch, ſpäter Finanzminiſter Buchenberger. Eingegangen iſt eine Petition aus dem Bezirk Kandern um Errichtung eines Amtsgerichts in Kandern. Abg. Binz berichtet Über die Bitte einer Anzahl Gemeinden aus dem Bezirk Eberbach, das Grundbuchweſen betr. Dieſelben ver⸗ langen Herſtellung des früheren Zuſtandes. Der Antrag der Budget⸗ kommiſſion geht auf Uebergang zur Tagesordnung, da an eine Ver⸗ gemeindung des Grundbuchs im alten Sinne niſcht gedacht werden könne. Derſekbe wird angenommen. Abg. Kriechle berichtet über eine Angahl Forderungen des Budgets des Finanzminiſteriums, die im Allgemeinen Neubauten und Renovationen betreffen und genehmigt werden ſollen, um ſofort in Angriff genommen werden zu können, ohne daß das Finanzgeſetz ſeine Erledigung gefunden. Der Berichterſtatter beantragt, die ein⸗ zelnen Titel zu genehmigen in Höhe von 2,191,422 Mark. Abg. Wilckens bittet die Regierung um Auskunft, wie ſie für die Zukunft die Frage der Reſtaurirung des Heidelberger Schloſſes zu beantworten gedenke. Mit Recht habe die Regierung die in Ausſicht geſtellte Forderung zurückgeſtellt, da die ganze Frage noch nicht ſpruchreif iſt. Aufgabe der Techniker werde es ſein, zu prüfen, ob es möglich ſei, den herrlichen Otto⸗Heinrichsbau ohne grüßere Herſtellungsarbeiten auf längere Zeit zu erhalten, oder ob er xeſtaurirt und mit einem Dach zu verſehen ſei. Von dem Ergebniß dieſer Unterſuchung werde die weitere Behandlung zu erfolgen haben. Sei es richtig, daß gewiſſe Theile des Schloſſes nur dann noch er⸗ halten werden könnten, wenn man ſie reſtaurire, ſo ſei dies ihm immer noch lieber, als die Ausſicht, daß das Schloß gerfalle. Finanzminiſter Buchenberger erklärt, die Regierung er⸗ ſtrebe grundſätzlich keine Reſtaurirung, weder im Ganzen noch in ſeinen einzelnen Theilen, ſie fühle ſich von jedem Reſtaurations⸗ Fanatismus frei; Niemand wolle grundſätzlich das Heidelberger Schloß zerſtören, ohne zwingende Gründe Altes beſeitigen und Neues an deren Stelle zu ſetzen. Die Regierung habe nur zu erwägen, wie das Schloß möglichſt lange zu erhalten ſei. Hier müſſe man praktiſche Wege wandeln und jetzt den Technikern das Wort laſſen darüber, ob die Ruine des Otto⸗Heinrichbaus mit Konſervirungs⸗ mitteln zu erhalten ſei oder nicht. Je nach dem Ausfall dieſer Unter⸗ ſuchung hoffe die Regierung auf dem nächſten Landtag Vorſchläge machen zu können.(Beifall.) Abg. GEichhorn befürwortet, die badiſchen Steinbruchbeſitzer zu berückſichtigen. Finanzminiſter Buchen berger weiſt den Vor⸗ wurf zurück, als ob hier einſeitig vorgegangen werde, im überwie⸗ genden Maße werde einheimiſches Material verwendet, doch würden neue Erhebungen angeſtellt, die in Kürze beendet ſein dürften. Er würde nicht anſtehen, dieſelben dem Hauſe mitzutheilen. Im All⸗ gmeinen beſtehe auch das Beſtreben, den inländiſchen und kleinen Unternehmern weiteſt entgegen zu kommen. Abg. Fendrich(Soz.) hat mit äſthetiſchem Behagen den Aus⸗ bernommen. Auch er hakte die Frage für die wichtige, iſt es aus techniſchen Gründen möglich, den Otto Heinrich⸗Bau zu konſervfren⸗ Abg. Hergt(Etr.) anerkennt, daß die Regierung ohne Vorein⸗ genommenheit an die Löſung der Heidelberger Schloßfrage herar⸗ gegangen ſei. Nicht um das Erhalten⸗Wollen, ſondern um das Erz halten⸗Können handle es ſich und dieſe Frage habe der Techniker zu entſcheiden. Redner wendet ſich ſodann gagen Gichhorn, der die Vergebung von Steinlieferungen etwas einſeitig heurtheils. Reben der Qualiſtät der Steine müßts auch die Lage der Steinbeüche wegen der Kyſten berückſichtigt werden. Fm Allgemeinen ſei es gber Praxic, die inländiſche Induſtrie zu berückſichtigen. Abg. Binz berührt gleichfalls die Frage der Vergehung der Stein⸗ und Ziegeleilieferungen und vernimmt mit Befriedigung die Stellung der Regierung, die es ſich angelegen ſein laſſe, nach Thun⸗ lichkeit die badiſche Induſtrie zu unterſtützen. Für Steinlieferungen halte er eine Herabſetzung der Frachtſätze für geboten. Der maß⸗ gebende Geſichtspunkt müſſe auch hier Heimathspolitik ſein. Was die Heidelberger Schloßfrage anbelange, ſo ſolle conſerbirt werden, ſei die Conſervirung aber nicht möglich, dann müſſe auch an die Reſtau⸗ rirung gedacht werden. Abg. Heimburger(dem.) befürwortet, daß weitere Gut⸗ achten von neuen Sachperſtändigen abgegeben würden, die bisher un⸗ betheiligt geweſen ſeien. Mit den Ausführungen des Miniſters über die Vergebung der Lieferungen und Arbeiten könne er ſich einver⸗ ſtanden erklären. Abg. Wittum nimmt den früheren Abg. Kirchenbauer gegen Angriffe Eichhorns in Schutz, die dahin gingen, derſelbe habe als Abgeordneter ſtaatliche Arbeiten übernommen. Abg. Eichhorn erörtert nochmals eingehend die Frage der Steinlieferungen. Finanzminiſter Buchenberger bemerkt, daß es durchaus nicht in das Befinden der unteren Baubehörden geſtellt ſei, welches Material verwendet werden ſolle. Abgeordneter Mampel(Antiſemit) will die Heidelberger Schloßruine als ein Natiomal⸗Denkmal in ihrer jetzigen Geſtalt er⸗ halten wiſſen. Abgeordneter Wilckens kann ſeiner Befriedigung über dis Ausführungen des Finanzminiſters nur vollen Ausdruck geben, denn dieſelbe ſei getragen geweſen von ſachlichen objektiv großen Geſichts⸗ punkten und er wünſche, daß dieſe Rede baldigſt wörtlich bekannt gegeben werde. Was die Unterſuchung betreffe, ſo ſei eine genaus Unterſuchung von Gericht aus geboten, um ein genaues Bild der Lage zu erhalten. In 2 Jahren dürfte eine erſprießliche Grundlage ge⸗ ſchaffen ſein zu einer weiteren gedefhlicheren Arbeft. Nich kurzen Bemerkungen der Abgeordneten Hergt und Fendrich wird die Generaldebatte geſchloſſen. Auf Antrag Zehnter wird beſchloſſen, die Rede des Finanzminiſters im Druck zu verviel⸗ fältigen. Die einzelnen Poſttionen werden ohne erhebliche Debatte genehmigt, Nächſte Sitzung Samſtag 1 Uhr. 18 5 Deutſcher Reichstag. 43. Sitzung vom 18. Februar. Am Bundesrathstiſch die Staatsſekretäre von Thielemann und Krätke. Das Haus iſt ſchwach beſucht. Präſtdent Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung 1 Uhr 20 Min. Die zweite Berathung des Geſetzentwurfs betreſfend die Kontrolle des Reichshaushaltsetats, wird debattelos erledigt. Eben ſo werden die Ueberſichten der Einnahmen und Ausgaben für die Schutzgebiete für 1897, 1898 in 8. Beratdung debattelos erledigt. Es folgt die Fortſetzung der Etatsberazhung bei dem Poſtetat. Bei Titel 1, Gehalt des Staatsſekretärs, führt Abg. Singer(Soz.) aus: Die frühere Reichstagsreſolution betr. die Veförderung von Vereins⸗ und Geſchäftsapieren als Druckſachen war vom damaligen Staatsſekretär wohlwollend ausgelegt. Inzwiſchen ſtellte ſich heraus, daß beſondere Papiere wohlthätiger Bereine reſp. Krankenkaſſen nicht als Druckſachen befördert worden ſind. —————————————ꝙ———— ů ů ů ů ů%ojuri— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Eruſt Mäller, flür Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goedecker. flür den Inſerakentbeil: Karl Apfel, Rotatiansdene und Nerlag der Dr. H. Haab'ſchen Guchdruerek (Erſte Mannheimer Tupograph. Anſtalt.) Coursblatt der Maunheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 18. Februar. Weſzen pfälz,—17.50 J Hafer, württb. Alp men, „ norddeutſcher—..—„damerik. weißer. „ ruſſ. Azima 17.50—18.—Maſs amer.Mired— „ Theodoſia 18.——18.25„ Donau 12.75—18.— „ Saxonskaa—.——18.—„ La Plata 13.25—.— „ Gixrka.so Kobtreps, d. neuer% „ Taganrog 17.50—18.— Kleeſamen deutſch. 1 105.—115.— „ rumäniſcher 17.25—17.75 5„ II 94.— 100.— „ am. Winter—.——18.25„ amerik. 94.— 102.— „ Chieago II..„ neuerPfälzer—— „ Manitoba1l—..„uzerne 108.—112.— „ Walla Walla 17.85.-—.—„ Provene, 112.—115.— „ Kanſas II 18.——18.25 Wetet 51.——86.— „ Falifornſer 18.———.— Leindl mit Faß—.——10½. „ La Plata 17.50——.—„ bel Waggon——69.80 Kevnen e nel—.—65.— Roggen, pfälz. 14.50—14.80„ bel waggen——.. „ rufſiſcher—.—15.— Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.—. fr. mit 20 Tara 22.60 „ norddeutſcher—n Am. Harcl⸗ Wagg.—21.60 „ amerik, Am. Petrol. in Eiſt, N Gerſte, hierländ. 18.—16.28 Ookonette nerzollt18.— „ Pfälzer 16.25—17.— ufſ. Petrol. fr. Faß—20.90 „ Ungariſche—.——.Mufſ. Petrol. Wa—.—19.90 Futter——18.— Rußff. Petrol. in Gci⸗ 5 erſte rum. Brau—.———.— ſternen p. 100Ko netto16.4 Hafer, bad. 15.50—16.60] Rohſprit, verſteuert—.— 107.— „kuſſiſcher 16.50—17.50 70er Sprit 2 77 16.75—17.50 do. e 3 r. 00 0 wehenmeh!.——46.f0-—20.50—..80..—-J8.0— 30.50 Roggenmebl Nr. 0) 23.50 1) 20,50. Alle Getreideſorten feſt. Maunheimer Effekteubsuſe vom 18. Febr.(Ofſtzteller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute Bad. Brauerei⸗Aktien zu 139% und Brauerei GEichbaum⸗Aktſen zu 174 ½. Nachfrage beſtand für Pfälz. Hyp.⸗Bank-Aktien zu 170%, Rhein. Oyp⸗Bank⸗Aktien zu 178 7, Aktien des Vereins chem. Fabriken zu 176%, Brauerei Sinner Grünwinkel zu 190% und für die Aktien der Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik zu 95 e(letztere 2% höher). Maunheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Aktien notirten 113 B. 8 Frankfurt a.., 18. Februar. Krebitaktien 320.90, Stagts⸗ bahn 147.70, Lombarden 20.70, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 101.70, Gottharbbahn 170.—, Diseonto⸗Commandit 196.40, Laura 210.—, Gelſenkirchen 174.50, Darmſtädter 187,60, Handelsgeſellſchaft —.—, Dresdener Bank 138.50, Deutſche Bank 212.60, Bochuner 199.50, Northern—.—, Tendenz: feſt. „Berlin, 18. Febr.(Tel.) Fondsbörſe, Die Börſe, eröffnete in feſter Tendenz, ausgehend von der prozentweiſen Steige⸗ rung der Hütten⸗ und Kohlenaktien. Es hieß, daß ſeitens der preu Staatsbahnen für die nächſte Zeit für 92 Milltonen rollendes Mate⸗ kal in Auftrag gegeben würde. Banken gleichfalls feſt. Heimiſche Jonds mäßig abgeſchwächt. Später Banken gleichfalls etwas nach⸗ gebend. Privatdiskont 17 00. baakes nir alia girten, wez be ais zigen Baule geinbee, führungen des Jinangminiſters über die Heidelberger Schlobfrage E J. Sexauer fachl, rn Mansu-Llubleum beste Marlee. 176856 Hannleim, U 4, 6. — Zwangs⸗Nerſteigerung. Freitag, 14. Februar 1902, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 hier, ev. am Pfandorte Möbel aller Art, ſowie Stoffe, Futter, Reggle, 1 faſt neue Schreib⸗ maſchine(Empire), 1 Dynamo⸗ maſchine, 1 Kiſte Theatergarde⸗ robe, 1 Büffet, Diwan, Ranapee, Waſchkommode, Kommode, Die⸗ len Bücher, ſowie ſonſtige Gegen⸗ ſtände 19154 gegen Baarzahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öfſeutlich verſteigern. Manuheim, 18. Februar 1902. Roſter, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Am 19151 Freitag, 14. Februar 1902, Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 ier Verſchiedene Weine u. Brannt⸗ weine, Betten, Sophas, Kleider⸗ 1 1 90 Kommoden, Waſch⸗ ommoden, Bilder, Spiegel, 17 Bände Meyers Converſ.⸗Lexikon, 1 Häugelampe, 1 Räucherſchrant, 1 Büffet, 1 Regulateur, 1 Waage mit Gewicht, 1 Fleiſchkaſten, ſo⸗ wie Gegenſtände aller Art im Vollſtreckungswege gegen Baar⸗ zahlung öffeutlich verſteigern. Schneider, Gerichtsvollzieher in Mannheim, Riedfeldſtraße No. 24. Oktsktankenkaſſe ler Dienſtboten Mannhein. Slellenvermittelung für häusliche Dienſtboten Häusliche Dienſtboten, als: Köchinnen, Zimmermädchen, Kindermädchen de. erhalten jeden Tag unentgeltlich von der Orts⸗ Kränkenkaſſe der Dienſtboten, 0 3, 1½¼2, Stellen vermittelt. Von den Dienſtherrſchaften wird als Erſatz für baare Aus⸗ lagen 1 Mk. pränumerando er⸗ hoben. 12803 Die Verwaltung: Mempf. itte. In der Arbeiter Kolonle Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an warmen Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hem⸗ den, Unterhoſen, Socken und usbeſondere an Schuhwerk fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an die Herren Vertrauensmänner Und Freunde des Vereins die herzliche Bitte, wieder Samm⸗ lungen der genannten Bekleid⸗ gütigſt ver⸗ anſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen ent⸗ weder an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt Dürr⸗ heim und Station Klengen—, öder an die Central⸗Sammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, dagner werden. 12368 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſt abgeführt werden. Karlsruhe im Oktober 1901. Der Ausſchuß des Landesvereinz für Arbeiterkolonien im Großherzogthum Baden. Damenkleider empftehlt ſich billigſt 98216 Annn Nagel, aleipermacherin 2, 54, 4. Stock. 1 in nimmt Kun⸗ Kleidermachetin den an, in u. außer dem Hauſe. 2150 JAa, I2, 3. Stock. Ig. 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Der Verein bietet seinen Mitgliedern: Vorlesungen literarischen, geschichtlichen, naturwissen- schattlichen, kunstgeschichtlichen, kaufm.-fachwissen- schaftlichen Inhalts, Recitationen. Bibliothelk mit ca. 5000 Bänden, Fachliteratur, Belle- tristik ete. Lesesnal ca, 90 in- und ausländ. Zeitungen, illustr. Monats schritten, Witzblütter, Atlanten, Lexiea, Adressbuch der ganzen Welt(61 Bünde). Unterrichtskurse: Handelsfächer, franz,, engl., Ital., holl., span, und russ. Sprache. Hostenfreie Stellenvermittlung. Ermässigte Ge- bühren bel anderen grösseren Kaufm. Vereinen. Krankenkasse, eingeschr. Hilfskasse, Niedrige Beitrge EUnterstützung in Nothtällen. Wechtsberathung, event. unter Mithilfe eines jurlst Beistandes. Lebens- und Vertrügen mit verschiedenen Gesellse Vorthelle beim Abschlusse. Uebersetzungen vom Deutschen in fremde Sprachen und umgekehrt, Vergnügungen. Abendunterhaltungen, Ausflüge ete. Freisermässigungen beim Grossh. Hof- und Nationaltheater Suulbau-VarietEe auf Grund von aften, wesentliche Apollothenter— Panorama— Badean⸗ stalten— Photograph. Anstalten. Vierteljährl. Beitrag M..— Lehrlinge M..50. Näheres im Bureau. Verein der Hundefraunde, E.., Mannheim. Einladung— zu dem am Freitag, den 14. Februar, Abends 9 ucr, „Deutsche Schäferhunde“ Sämmtliche Sportsliebhaber und Intereſſenten haben freien Zutritt, Beſitzer von Deutſchen Schäferhunden werden 29155 Der Vovſtand. Wassefheilanstalt Bergzabern Sanatorium für Kranke und Erholungsbedürftige; Dr. med. Rud. Uhl, Nähere Auskunft Dirigirender Arzt kostenlos durch die Direktion errdgl. Lage.— has genze Jahr geöffaet. Weee Kopfwaſchen für Damen iſt iinmer von größter Wictigkeit, bei ſachgemäßer 5 baſſelbe wird dadurch nicht nur von Schmütz, Staub und den läſtigen Kopiſchuppen gründlich gereinigt, ſondern es werden auch die bereits augeſtorbenen und vernachläſſigten 8 Nusſchneiden der geſpaltenen Haarſpißen. 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