1 chs 1 1 .5 Abounemenk: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monallich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Rummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Inſerate: Die Colonel⸗Zeile„. 20 Pfg. Auswärtige Juſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile E 6, 2. 60„ der Stadt Maunheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. 5 238 bamm⸗Abreſſe: (Mannheimer Volksblatt) eeee „Journal Maunheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 79. Montag, 17. Februar 1902. Nr. 2892. Telephon: Redaktion: Nr. 377. Expedition: Nr. 248. E 6 2 5 Druckerei: Nr. 341. 3 Filiale: Ni 815 (Abendblatt.) Das Nompromißz. (Lon unſerm Korreſpondenken.) 4( Berlin, 16. Februar. „Deutſche Tageszeitung“ und„Germania“, die einander in den letzten Wochen mit ſteigender Heftigkeit befehden, fanden ſich geſtern Abend fein brüderlich wieder zuſammen. Ein Ver⸗ ſrauensbruch ſei's, ein ganz ſchlimmer Vertrauensbruch der „liberalen Preſſe“, daß die Nachricht von dem werdenden Kompro⸗ miß in die Blätter gelangte. Die„Germania“ vergaß, daß unter den Zeitungen, die dieſe Meldung am Sonnabend früh ihren Leſern präſentirten, die„Kölniſche Volksztg.“ obenan tand; dem Organ aber, in dem Herr Dr. Oertel die deutſche Landwirthſchaft zu Schädigungen und Niederlagen führt, hätten pir verrathen können, daß uns die erſten Andeutungen am Frei⸗ tag von einem Herrn kamen, der im Reichstag wie im Abge⸗ ordnetenhaus auf den Bänken der Freikonſervativen und gar nicht fern von Wilhelm von Kardorff⸗Wabnitz ſitzt, der vor⸗ geſtern— wie es jetzt heißt— zu Nutz und Frommen der zoll⸗ freundlichen Mehrheit, und um ſie durch ein erſchütternd Be⸗ gebniß zuſammenzuzwingen, den wilden Mann geſpielt hätte, und der— wie wir ſchon neulich ſagten— am Dienſtag voraus⸗ ſichtlich wieder den Platz einnehmen wird, auf dem er bislang (wpeniger durch ſeine Schuld als die der Verhältniſſe) ſich ſo wenig zu helfen wußte.— Alſo„Germania“ und„Deutſche Tageszeitung“ ſchelten im freundlich ſtimmenden Einklang über die Indiskretionen der unanſtändigen liberalen Preſſe(obwohl an dieſen„Indiskretionen“ auch führende ultramontane Blätter und keineswegs liberale Zeitungen wie die„Berl. N. Nachr.“ und„Tägliche Rundſchau“ betheiligt waren); aber man verſteht eigentlich nicht recht, warum ſie ſchelten, zu weß Ende ſie ſo in Zorn geriethen. Muß denn Alles heutzutage in der Dunkel⸗ kammer abgemacht werden? Und welchen Zweck hat es, Dinge, die am Dienſtag doch Jedermann erfahren müßte, noch zwei Tage mühſam geheimzuhalten? Schämt man ſich der ganzen Schachermacherei? Oder glaubt man vielleicht, den zarten Sproß der⸗Einigkeit zu tödten, wenn man ihn zu früh den Blicken der neugierigen Welt ausſetzte? Vielleicht gab außer einer allgemein berbreiteten Neigung unſerer Zeit zum Geheimthun und zu Ab⸗ machungen hinter verſchloſſenen Thüren das letzte Motiv den Ausſchlag. Man fürchtet für das Kompromiß und zwar fürchtet man ſich insbeſondere vor ſich ſelbſt. In dieſer Zolltarifkom⸗ miſſton, in der man bislang eine Siſyphusarbeit lieferte, lernte man ſich ſo gut kennen, daß keiner mehr dem andern traut. Weshalb hätte man denn ſonſt die Berathung über die Mindeſt⸗ zölle durch allerlei Kniffe und Pfiffe immer wieder hinaus⸗ geſchoben? Doch nur, weil ſich keiner vom andern im Punkte ſogenannter Agrarfreundlichkeit übertrumpfen laſſen wollte. Hauptſächlich deshalb, weil das Centrum die Heidenangſt nicht los wurde: in dem Moment, wo wir mit uns handeln laſſen oder gar den Sätzen der Vorlage zuſtimmen, ziehen unſere guten Freunde vom Bund der Landwirthe heilfroh auf die Dörfer und berkünden es allerorten mit Trompetenſchall:„das Centrum iſt ſchuld daran; wir waſchen unſere Hände in Unſchuld; das Cen⸗ kum verrieth die deutſche Landwirthſchaft; wir hätten ſonſt mit Muth und Stärke die Regierung ſchon noch unter unſer Joch gezwungen.“ Und in ihren agrariſchen Wahlkreiſen— ſo bangt man im Centrum— hätte die ausſchlaggebende Partei es dann zu bezahlen, wenn ſie der Stimme der Vernunft Gehör lieh und borzeitig, d. h. ohne Rückendeckung und Genoſſen im Nachgeben ſich zu Vergleichsverhandlungen herbeiließ. Derlei Krämer⸗ kaleüle haben bisher die geſammte Situation beherrſcht; ſie werden auch den anhebenden Compromißverhan dlungen nicht gerade förderſam ſein. Hindern werden ſie unſeres Erachtens ſie freilich nicht. Die Zeit drängt; der äußerſte Termin brach an; kein Mundſpitzen hilft mehr; es muß gepfiffen werden. Wenn am Dienſtag die ſo lange hingezögerte Berathung über die Mindeſtzölle endlich beginnt, dann muß die Mehrheit, wenn anders ſie nicht überhaupt abdankt, wiſſen, was ſie will. Dann muß ſie entweder die Sätze der Verträge acceptiren oder in der Lage ſein, als Baſis für weitere Verhandlungen, andere vorzuſchlagen. Sonſt ſtehen wir eben jetzt ſchon am Ende und die Zollvorlage befindet ſich dort, wo bereits ausrangirte Kanal⸗ entwürfe halten: auf dem tkodten Strang. Ob wir über kurz oder lang nicht dennoch dahin gelangen— wer weiß. Wir haben neulich in unſerer kurzen Notiz über Herrn von Kardorffs Rück⸗ tritt das vorgeſchlagene Compromiß ein erſtes Angebot genannt. Mehr iſt es nämlich auf keinen Fall. Daß die verbündeten Regie⸗ rungen ihm nicht zuſtimmen werden, ſcheint uns ſchlechthin ſelbſt⸗ verſtändlich; aber ſelbſt, wenn— wie jetzt man uns geſtern ver⸗ ſicherte— der ſpät erwachte Bewilligungseifer ſo weit ginge, nur für Weizen einen Minimalzoll von 6 Mark zu verlangen, und bei den drei anderen Hauptgetreidearten mit 5 Mark ſich zu begnügen — wir glauben nicht, daß die Regierung auch das annähme. Für unſere Brauereiinduſtrie, die der öſterreichiſchen Gerſte nicht ent⸗ rathen kann, iſt der 3 Mark⸗Satz der Vorlage das Höchſte, einem Mehr wird vor Allem Bayern ſchon niemals zuſtimmen. Aber geſetzt ſelbſt, die Mehrheit knickte jetzt um wie ein Taſchenmeſſer; ja Oertel ſogar und Dietrich Hahn und der treffliche Dr. Röſicke ließen der Stimme der Vernunft endlich Gehör— wir glauben nicht mehr an einen glücklichen Ausgang. Um ein Werk von der Ausdehnung des Zolltarifs zu Stande zu bringen, gehört viel Stimmung, viel Luſt und Liebe, ja geradezu Opfermuth und Begeiſterung innerhalb der Parlamente und außerhalb dazu. Und die ſind, wie die Dinge jetzt liegen, dahin. Das Lärmen der Bündlerpreſſe und das Feilſchen um die Pfennige haben ſie zer⸗ ſtört und vernichtet. 5 e Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 17. Februar 902. Die Haushaltungen im Deutſchen Reich. Bei der Volkszählung am 1. Dezember 1900 wurden 12 260 012 Haushaltungen ermittelt. Davon waren 11 308 081 (92,2 v..) gewöhnliche Haushaltungen(mit 2 und mehr Per⸗ ſonen) und 870 601(7,1 v..) Haushaltungen Einzelnlebender. Der Reſt von 81 330(0,7 b..) waren Anſtalten(Gaſthöfe, Penſtonate, Kranken⸗, Straf⸗, Armenanſtalten, Erziehungs⸗ Verſorgungsanſtalten, Klöſter, Kaſernen). Von der mit 56 367 178 Millionen feſtgeſtellten Reichsbevölkerung leben 53 866 405 Perſonen in gewöhnlichen Haushaltungen, unter denen der Zahl nach Haushaltungen mit 3 und 4 Perſonen, der Zahl der Mitglieder nach ſolche mit 5 Perſonen vorwiegen. Auf die Anſtaltshaushaltungen treffen 1630 172 Perſonen. Bei den Haushaltungen Einzelnlebender kommen 272 742 männliche, 597 859 weibliche Perſonen in Betracht. Die Mitglieder der ge⸗ wöhnlichen Haushaltungen ſetzen ſich zuſammen aus 47 979041 Familienangehörigen(89,1 v..), 1337 321 Dienſtboten(2,5 b..) und 4 550 0 3 anderen Perſonen(8,4 v..), wie Schlaf⸗ gänger, Aftermiether, Penſionäre, Pflegekinder etc. Reichsfinanzen. Das Reichsſchatzamt hat ſoeben der Budgetkommiſſion ves Reichstags eine„Berechnung des muthmaßlichen Ergebniſſes des Reichshaushalts für das am 1. April ablaufende Rechnungsjahr Schätzungen der einzelnen Verwaltungen unter Zugrundelegung der Dezemberabſchlüſſe.“ Aus dieſer Berechnung ergibt ſich nun, Tagesneuigkeiten. Es zogen drei Jäger wohl auf die Birſch! In Nr. 5 von„Wild und Hund“ ſtellte ein Waidmann(1) folgende Anfrage: Wem iſt der Hirſchzuzuſprechen?“ Bei einer Waldtreib⸗ jagd kam ein Hirſch zur Strecke, der von drei Schützen beſchoſſen war. Der erſte Schütze gab nur einen Schrotſchuß ab, weil für Kugelſchuß Baumäſte und Geſträuch die Ausſicht ſehr beeinträchtigten, ſo daß ein gutes Abkommen mit Viſir und Korn nicht möglich war. Der Schrot⸗ ſchuß ſaß gut Blatt und es war anzunehmen, daß der Hirſch bald berenden mußte. Der Hirſch paſſirte dann an dem zweiten Schützen bobei, welcher zuerſt die Kugel fehlſchoß, dann aber mit Schrot einen guten Treffer erzielte, der auch als tödtlich gelten konnte. Nachdem der Hirſch etwa 100 Gänge ſich vom zweiten Schützen in ſchwerkranker Weiſe entfernt hatte, erhielt er von dem dritten Schützen eine Kugel quer durch den hinteren Theil des Geäſes, die aber nur in etwa halbem Kugeldurchmeſſer die Geäſelippen ſtreifte und den Lecker nicht berletzte. Nachdem that ſich der Hirſch ſofort nieder und verendete innerhalb einiger Minuten.— Die Redaktion des Blattes erklärte, ſie wolle dieſe Frage ihren Leſern zur Beantwortung vorlegen, da ſie fürchte, daß die Antwort der Redaktion wohl keinen der betheiligten Schützen zufrieden ſtellen würde. In Nr. 7 veröffentlicht nun das Blatt einige der eingelaufenen Antworten, und zwar die— ſanfteſten. Der Hann. Cour⸗ wählt die beiden folgenden herau: Auf die Anfrage an den Leſerkreis in Nr. 5 d. Jahrgangs:„Wem iſt der Hirſch zuzu⸗ ſprechen?“ ankwortete ich ſo:„Keinem der drei Künſtler! Da gibt's 2— 1—— 3 5 N nach meiner Anſicht kein Schwanken, denn wenn dem Erſten das Ge⸗ lände nicht günſtig für die Kugel war, ſo mußte er„Gewehr in Ruh“ bleiben; der Zweite ſchoß mit der Kugel vorbei— das kaun vor⸗ kommen— den Schrotlauf nehmen— pfui Deubel! Ueber den Kugelſchuß des Dritten— na, ſchweigen wir lieber. Ich kenne ein Lied, das hier paßt: es fängt an: Es waren drei ſakriſche Jägerbua — und ſchieße nun— Götz von Berlichingen Leibſpruch— alle Dreil. Waidmannsheil! A.., M. d. A. D..⸗V. Der erſte Schütze, ſo auf den edlen Hirſch mit Schrot geſchoſſen, iſt ſchuldig, über den Hirſch geſtreckt zu werden. Es ſind ihm alsdann Schützen iſt dieſelbe Strafe aufzubrennen, jedoch das dritte Pfund etwas gemäßigter, da ſeine Schuld geringer als die des erſten. Dem dritten Schützen kommt, da ſein waidgerechter Kugelſchuß nicht tödtlich war, das Geweih auch nicht zu, ſondern es iſt daſſelbe vom Jagdherrn zurückbehalten, bezw. dem betreffenden Forſt⸗ und Jagdſchutzbeamten zu ſchenken u. ſ. w. Mit Waidmannsheil. Ein hirſchgerechter, höherer Forſtbeamter. — Stürmiſche Unterrichtsſtunden erlebten die Kadetten des Schulſchiffes Herzogin Sophie Charlotte des Norddeutſchen Lloyd an manchen Tagen während ihrer Fahrt von Rio de Janeiro nach Adelaide im Dezember v. Is. Die Kadetten, wie ihre Lehrer ſcheinen ſich aber mit gutem Humor in die ſchwierige Situation gefunden zu haben, wie die Lpz. N. N. aus einem Privatbriefe des Hauptlehrers erſehen:„Unentwegt hielten wir auf der Fahrt die Fahne der Wiſſen⸗ ſchaft hoch, obwohl wir nicht ſelten unter Umſtänden docirten, die einem Schulmmeiſter auf dem feſten Lande als ſehr ſonderbar und das Studium der Wiſſenſchaften und freien Künſte unmöglich machend erſcheinen würden. So haben wir mehrfach erlebt, daß die wiſſens⸗ durſtigen Jünger Neptuns ſich an den Bänken feſtlaſchen mußten, und daß die, ſo ſolche Vorſicht verſäumt hatten, nach einem beſonders ſtarken Ueberholen des Schiffes ſich zu Knäueln zuſammengeballt an der Leeſeite des Raumes vorfanden, während der unglückliche Lehrer, der Seefahrt noch nicht ſehr gewohnt und daher mit den nöthigen See⸗ beinen noch nicht verſehen, mit Liſt immer den geeigneten Augenblick erſpähend, todesmuthig von einem zum andern ſeiner Schüler ſich ſchwang, ihnen Weisheit zu künden.“ — Zuviel verlangt. Eine drollige Anekdote erzählt der „Gaulois“ von Capoul, der eventuell Direktor der Pariſer Opera⸗ Comique werden ſoll, falls Albert Carre als Nachfolger Clareties zum Leiter der Comedie⸗Francaiſe erwählt werden ſollte. Zu der Zeit, als Capoul ein viel bewunderter Tenor war, hatte er die Haartracht „A la Capoul“ erfunden, die überall Furore machte. Eines Tages unternahm er eine Reiſe nach Orleans, als dieſe Art, die Haare zu behandeln, gerade die weiteſte Verbreitung gefunden hatte. Da er die drei„Pfunde mit möglichſter Energie aufzuzählen. Der zweiten nicht abrollt. daß der Eigene Reichshaushalt muthmaßlich mit einem Fehſl⸗ betrage von 50 916 000 Mk. abſchließen wird. Dazu werden die Ueberweiſungsſteuern für die Einzelſtaaten gegen den Vor⸗ anſchlag 17 907000 Mk. weniger ergeben. Ein Defizit in ſolchem Betrage iſt, wie die Freiſ. Ztg. feſtſtellt, überhaupt noch nicht dageweſen, ſolange das Reich beſteht. Der Fehlbetrag i eigenen Reichshaushalt, der auf 50 916 000 Mark geſchätzt wird, ſetzt ſich zuſammen aus Mehrausgaben im Betrage von 7752 000 Mark und Mindereinnahmen im Betrage von 43 164 000 Mark. Die Mehrausgaben ſchätzte der Schatzſekretär am 8. Januar auf nur 4 Millionen Mark. Zu den Mehrausgaben hat das Aus⸗ wärtige Amt 797 000 Mk., das Reichsamt des Innern, ins⸗ beſondere bei den Reichszuſchüſſen für die Invaliditätsver⸗ ſicherung 1571 000 Mk., die Verwaltung des Reichsheeres 271 000 Mk. und die Marineverwaltung 1 726 000 Mk. beige⸗ kiaigen. Zu den Mehrausgaben der letzteren Art ſollen die er⸗ höhten Kohlenpreiſe beigetragen haben. Von den Minderein⸗ nahmen mit 438 164 000 Mk. entfallen 17½ Millionen Mark auf den Minderüberſchuß der Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung, 12 241 000 Mk, auf den Minderüberſchuß der Verwaltung der Reichseiſenbahnen. Die Mindereinnahme von der Reichsbank wird auf 2 062 000 Mk. berechnet. Die Militärverwaltung hat eine Mindereinnahme gegen den Etat von 4½ Millionen Mark, weil man den Verkauf des Exerzierplatzes vor dem Schönhauſer Thor zur Zeit nicht für vortheilhaft erachtet. Eine Minderein⸗ nahme bei der Zuckerſteuer von 4 430 000 Mk. rührt her ins⸗ beſondere aus höheren Ausgaben für die Ausfuhrprämien. Dazu kommen noch Mindereinnahmen bei der Maiſchbottichſteuer von 2 Millionen, bei der Brennſteuer von 223 Millionen Mark. Die letztere wird bekanntlich ſeit dem 1. Oktober 1901 nicht mehr er⸗ hoben, während früher die durch Denaturirungsprämjen nicht aufgezehrten Einnahmen in die allgemeine Reichskaſſe gefloſſen ſind. Bei den Ueberweiſungsſteuern betragen die Minderein⸗ nahmen an Börſenſteuern gegen den Etatsanſchlag nicht weniger als 28 478 000 Mk. Daß gleichwohl das Weniger an Ueberweiſungsſteuern insgeſammt nur 18 Millionen beträgt, iſt lediglich dem Umſtande zu verdanken, daß die Zölle ein beträcht⸗ liches Mehr gegen den Gtat ergeben in Folge ſtarker Gekreideein⸗ fuhr nach der weniger günſtigen Ernte des Vorjahres. Bleibt es bei dem Fehlbetrage im Eigenen Reichshaushalt von 51 Mill., ſo fällt nach der bisherigen Praxis die Deckung dem nächſt⸗ olgenden Etat für 1903 zur Laſt. Derſelbe erfährt alſo ſchon durch eine Verſchlechterung gegen den Etat von 1902 der nur ein Defizit von 2 Millionen zu decken hatte, um 49. Millionen. In der Budgetkommiſſion des Reichstages hat man in dieſen Wochen mehrſach Abſetzungen beſchloſſen, die ſich im Ganzen bis jetzt auf etwa 15 Millionen bezifſern dürften. Es ſind dies aber zumeiſt nur Verſchiebungen von Ausgaben auf die nachfolgenden Jahre. Die Herabfetzung der dreijährigen Wehrpflicht auf zwei Jahre, über welche die franzöſiſchen Kammern, wie es jetzt heißt, erſt dann entſcheiden ſollen, wenn die Wähler im nächſten Wahlfeldzuge ihr Wort mitgeredet haben werven, wird von den Konſervativen beider Häuſer bekämpft. Manche ſollen dafür ſein, die Dienſtzeit, wenn eine Aenderung des jetzigen Rekrutirungsmodus nicht zu umgehen wäre, auf ein Jahr(5 herabzuſetzen. Caſſagnac tritt ebenfalls dafür ein„peil die vor⸗ geſchlagene Reform abermals nur eine halbe Maßregel wäre und das Günſtlingsweſen fortblühen würde. Eine gewiſſe Kategorie junger Leute könnte nach wie vor mit einem Jahr davonkommen und dem ſoll ein Ende gemacht werden. Ein intenſiver einjähriger Dienſt würde für die franzöſiſche Landwirthſchaft von unermeß⸗ lichem Nutzen ſein und dem franzöſiſchen Heerweſen nicht ſchaſden, das Bedürfniß empfand, ſeine Frifur aufzufriſchen, krat er bei eſnem Haarkünſtler der Stadt ein. Dieſer hatte ſeine Aexmel zurückge⸗ ſchlagen und mit einer eleganten Geſte ſeinen Kamm und ſeine Scheere ergriffen und fragte nun ſeinen Kunden:„Wie ſoll ich die Friſur machen, mein Herr?“„Aber natürlich, wie es Mode iſt:„a 1a Capoul“!“ Da aber ſagte der Haarkünſtler mit einem zugleich wohl⸗ wollenden und ironiſchen Ton:„Ach, das ſollte der Herr doch nicht wollen: mit einem Kopf wie dem da iſt es unmöglich!“ Das iſt„zu viel berlangt.“ — Schnellläufer unter den Thieren. Ein engliſcher Zoologe hat eine Reihe intereſſanter Beobachtungen und Experimente gemacht, um die Maximalgeſchwindigkeiten, die gewiſſe Thiere erreichen können, genau feſtzuſtellen. Wenn alle Vierfüßler der Erde zu einem Wett⸗ lauf zuſammentreten würden, würde der Windhund den erſten Preis erhalten, er kann nämlich, wenn es ſein muß, in der Minute mehr als 1250 Meter zurücklegen. Es folgen: das Rennpferd mit 1160 Meter, die Giraffe mit 900, der Tiger mit 860, das Rennthier mit 850, der Wolf mit 570 und der Haſe mit 400 Meter. Bei den geflügelten Thieren hält die Wandertaube den Recovd mit 1200 Meter in der Minute. Ihr am nächſten komant der Albatros. Was die Fiſche betrifft, deren Bau der Zoologe gleichfalls ſtudirt hat, ſo iſt der ſchnellſte unter ihnen der Delphin, der 17 Seemeilen(31 Kilometer) in der Stunde zurücklegen kann. Ihm folgen der Lachs mit 18 und der Hering mit 12 Seemeilen. Der Walfiſch, der aber kein Fiſch iſt, bringt es trotz ſeiner Schwere und Länge auf 14 Seemeilen. — Dem Völkchen der Zigarrenſpitzenſammler dürfte, wenn eine neue Pariſer Mode ſich auch bei uns einbürgern follte, bald der Arbeitsboden entzogen werden. Ein Pariſer Fabrikant hat ein Maſchinchen erfunden, welches die Lüftung der Zigarre beim An⸗ zünden nicht mehr durch Abſchneiden herſtellt; In einem Zylinder ruht eine ſtarke Nadel, an einem Chanier, durch welche dieſe ein tiefes Loch bon dem Durchmeſſer eines Stecknadelkopfes in die Spitze der Zigarre treibt. Die Sache iſt ſehr praktiſch, weil dadurch bei leicht getwickelten Exemplaren das Deckblatt nicht ſchadhaft wird und ſich Auch iſt der Zug der Zigarren vollkommen ebenſo kräftig wie bei den an der Spitze äbgeſchenttenen. Die Doiden⸗ 1 Seitt unter der ausdrücklichen Bedingung, daß die jungen Soldaten ſich mehr Mühe geben müßten als bisher, ſich die unerläßliche Fertigkeit anzueignen. Deutſches Reich. Berlin, 16. Febr.(Eine vier fache Auszeich⸗ nung) durch den Kaiſer wird gegenwärtig den Hinterbliebenen der bei der Vertheidigung der Geſandkſchaftin Peking gefallenen deutſchen Seeſolvaten zu Theil. Sie beſteht 1. in der Verleihung einer Kriegserinnerungsmedaille aus Bronze für Kombattanten mit Diplom, 2. in einem Buche mit dem Titel: Deutſche Seeſoldaten bei der Belagerung von Peking im Sommer 1900, welches auf dem Titelblatt das Bildniß der damals ge⸗ fallenen Deutſchen trägt, 3. in einem ehrenvollen Anerkennungs⸗ ſchreiben und 4. in der Ueberſendung eines Geldgeſchenkes. Eine Prinz Heinrich⸗Induſtrie. Wer zur Zeit durch die Straßen Newyorks wandert, ſo ſchreibt man der Voſſ. Ztg. von dort unterm 6. Februar, und hier und da einen Blick in die Schauläden der 1. Straße oder des Broadways wirft, wird einer eigenartigen Induſtrie gewahr, einer„Induſtrie der Andenken“, wenn man ſie ſo nennen kann, die ſich in den manmig⸗ fachſten Artikeln äußert und ganz unter dem Zeichen der„Prinz⸗ Heinrich⸗Fahrt“ ſteht. Solch ein außergewöhnliches Vorkommniß läßt ſich der erwerbseifrige Amerikaner nicht entgehen. Bei einem Schirmfabrikanten tauchen plötzlich Schirme und Stöcke auf mit eigen⸗ artigen Krücken, die vor einem Jahrhundert vielleicht mal in Mode geweſen ſind und ſicherlich noch vor wenigen Wochen als unber⸗ käuflich in irgend einem Winkel des Lagers einer dunkeln verſtaubten Zukunft entgegenſahen. Jetzt prangen ſie im Schaufenſter an hervor⸗ ragender Stelle, und über ihnen glänzt ein ſtolzes Schild„umprellas A la prinze Henry!“ In anderen Fenſtern gibt es Hüte, Meſſer, Scheeren, Raſirſeife, Kuchen, Handſchuhe, Paſteten, Manſchetten, Krcgen, Bonbons und alle nur denkbaren Gebrauchs⸗, Genuß⸗ und Luxusartikel, die alle genau ſo ſein ſollen, wie ſie Prinz Heinrich bag⸗ täglich anzieht, gebraucht und genießt. Staunen ergreift uns bei dem Aublick all dieſer Sachen, und unwillkürlich drängt ſich uns der Ge⸗ danke auf: Was muß dieſer Pringz für ein eigenartiger Manm ſein, daß er alle dieſe merkwürdigen antiken, übermodernen, ſteifen oder zu undeutbaren Symbolfiguren verſchlungenen Gegenſtände trägt und benutzt! Hier erſcheint er uns als ein Mann, der gerne am Altherge⸗ brachten feſtzuhalten ſcheint; dort ſehen wir ihn über die üblichen Formen der Gegenwart hinweg zu Gegenſtänden greifen, deren Brauchbarkeit und Nutzen zu beweiſen vielleicht einem Geſchlechte der feruſten Zukunft gelingt. Bald erſcheint er als ſchlichter, einfacher Menſch, der nach altpreußiſcher Art mit Heringen ſich begnügt, bald verliert er ſich in einem unerhörten Luxus! Hier ſchwärmt er für einen nüchternen, altbackenen Topfkuchen, dort bermag die feinſte und ausgeſuchteſte Koch⸗ und Backkunſt ſeinen verwöhnten Gaumen nicht Genüge zu thun. Hier iſt er Verehrer der Antike, dort Symboliker, dort Sezeſſioniſt! In den merkwürdigſten Gegenſätzen bewegt er ſich! So beweiſt es uns der amerikaniſche Geſchäftsmann. Und der muß es doch wiſſen. Prinz Heinrich und Rooſevelt, Rooſevelt und Prinz Heinrich iſt die allgemeineßarole. In jadem Laden, in demFenſter jeder „bar“ oder„dining⸗room“ prangen ihre Bilder friedlich neben ein⸗ ander, umwallt von deutſchen und amerikaniſchen Bannern. Rieſige Reklameſchilder und die ſchreienden Stimmen der Ausrufer preiſen die„naturgetreueſten Portraits“ der beiden Männner der Gegen⸗ wart an. Unzählige Buſen⸗ Haar⸗ und Vorſtecknadeln, Rock⸗, Man⸗ ſchetten⸗ und Kragenknöpfe weiſen in den mannigfachſten Ausführ⸗ ungen die Bildniſſe der Helden auf. Dort unten am Broadway iſt ſogar die ganze erſte Etage eines Geſchäftshauſes ausgeräumt und in ein Atelier verwandelt. Staunend blickt der Vorübergehende hinauf zu den in voller Größe hinter den Spiegelſcheiben im Fenſter ſitzenden Geſtalten in lang⸗wallendem Haar und farbenüberkleckſtem Mal⸗ kittel, die verächtlich herabblicken auf, das Gehudel unter ihnen“, den mnbvermeidlichen amerikaniſchen Prim von einem Mundwinkel in den andern wälzen oder à la ban Dyk aus langen holländiſchen Pfeifen rauchen und dabei unermüdlich mit geſchicktem Pinſel auf der vor ihnen ſtehenden Leinwand mit wenigen Strichen die Bildmiſſe Hein⸗ richs hervorzaubern. Und die Menge ſieht und ſtaunt und kauft. Denn wie unglücklich iſt und wie arm muß der ſein, der nicht das Bild Pring Heinrichs oder Rooſevelts am 22. Februar und den fol⸗ genden Tagen in ſeinem Fenſter ſtehen hat, im Knopfloch, am Hut, vor der Bruſt u. ſ. w. trägt und ſich ſo als begeiſterten Amerikaner und Deutſchlands Fveund zu erkennen gibt! Aus Stadt und Land. Maunheim, 17. Februar 1902. Aus der Stadtrathsſitzung vom 14. Februar 1902. (Miigetbeilt vom Bürgermeiſteramt.) (Schluß.) Stand der Arbeitsloſenbeſchäftigung am 8. Feb ruar 1902. Gemeldet haben ſich bis einſchließlich 1. Febr. 1902 1535 Mann, hiervon genügen den feſtgeſetzten Bedingungen nicht 409 Mann. Es eignen ſich daher zur Einſtellung 1126 Mann. Hiervon haben Arbeit erhalten: beim Tiefbauamt 348 Mann, bei Grün u. Bilfinger 182, bei Zimmermeiſter Keiſtler 10, bei Hutflies u. Schmid 16, beim Steinſchlagen für Großh. Bahnverwaltung 80, zuſammen 586 Mann. Ferner kommen hierzu diejenigen Arbeits⸗ Joſen, welche Karten erhielten, jedoch die Arbeit nicht aufnahmen 78 Mann, weiter 365 Mann, welche vermuthlich noch in an⸗ derweitiger Beſchäftigung ſtehen, da dieſelben auf Auffordern keine Harten in Empfang nahmen, zuſammen 443, im Ganzen 1029 Mann. Weneral⸗Anzeiger. Mauinbeim, 17. Februar. Einzuſtellen find noch 97 Mann. Von den eingeſtellten 586 Mann ſ mit ſeinem 20jährigen Stiftungsfeſt die Ver⸗ ſind freiwillfg ausgetreten 146, entlaſſen n Trünkenheit 7, krank]ſammlung einverſtand Mai oder ſind 23, zuſammen 176 Mann. Es arbeiten daher zur Zeit 410,] Anfangs Juni er das Ge⸗ Mann. Bis einf ßlich 14. Januar 1902 ſind nunmehr ſämmt⸗ birge gehen. Der nä e An⸗ liche Arbeitsloſe eingeſtellt. Außerdem ſind bei den ſtäd⸗ trag gab Veranlaſſung. zu einer längeren De e betraf die tiſchen Betrieben und Unternehmungen etwa 1600 ſtändige Arbeiter beſchäftigt. Für den Schulhausneubau an der Käferthaler⸗ ſtraßſe werden vergeben: I. Die P⸗Träger⸗Lieferung II. Die Samdſtein⸗ der Firma Joſef Nöther u. Cie. hier. den Steinhauern Hanbuch u. Heß in Fiſch⸗ hauerarbeiten III. Die Granitſteinhauerarbeiten dem Georg bach. Menne in Kirſchhauſen. Hinſichtlich 31 zur Lamdesbrandkaſſe ſchätzten Gebäuden wird der Kaufwerth feſtgeſetzt. neu einge⸗ *Statiſtiſches aus Mannheim vom Jahre 1901. Den Mitthei⸗ lungen des hieſigen Statiſtiſchen Amtes pro Monat Dezember ſind folgende intereſſante Zahlen über das Jahr 1901 beigegeben: Es hat darnach im Jahre 1901 betragen: die Zahl der Geborenen 6587 gegen 5988(mehr 10,2 Proz.); die Zahl ber Gheſchließungen 1649 gegen 1729(weniger 4,6 Proz.); die Zahl der Todesfälle 3848 gegen 2967(mehr 12,8 Proz.); der Geburtenüberſchuß 2974 gegen 2784 (mehr 6,8 Proz.); der Wanderungsüberſchuß 4319 gegen 8245 (weniger 47,6 Prog.); der durchſchnittliche Armenaufwand 15,462 gegen 11,749 M.(mehr 31,4 Proz.); die Zahl der angemeldeten offenen Stellen für männl. Arbeitnehmer(Arbeitsnachweis) 14,349 gegen 16,788(weniger 14,5 Proz.); der Güterverkehr in den hie⸗ ſigen Häfen 5,706,670 gegen 5,888,552 Tonnen(weniger 3,1 Proz.); die Zahl der entſtandenen Wohngebäude 286 gegen 388(weniger 25,3 Prog.); die Zahl der entſtandenen Wohnungen 1946 gegen 2434 (weniger 20,0 Proz.); der Werth der verkauften Liegenſchaften 29,596,892 gegen 45,558,827 M.(weniger 35,0 Proz.); der Werth der Pfandbucheinträge 49,987,849 gegen 34,221,925 M.(mehr 46,1 Proz.); der Fleiſchverbrauch pro Kopf und Tag 0,177 gegen 0,186 Kilogr.(weniger 4,8 Proz.). Eine aufmerkſame Durchſicht dieſer Zahlen, deren Beſprechung im Zuſammenhang für den Jagres⸗ bericht vorbehalten werden muß, zeigt ſehr deutlich, daß das abge⸗ laufene Jahr in mehr als einer Hinſicht als ein recht unerfreuliches zu bezeichnen iſt; der außerordentliche Aufſchwung, welchen unſere Stadt während der vergangenen günſtigen Jahre genommen hat, läßt es auch erklärlich erſcheinen, daß der Gegenſutz hier ſchärfer empfun⸗ den wird als in manchen anderen Städten, deren Entwickelung in ruhigeren Bahnen ſich vollzogen hat. * Verein für badiſche Blinde. Der unter dem Protektorate der Großherzogin ſtehende Verein für badiſche Blinde veröffentlicht ſoeben ſeinen zweiten Rechenſchaftsbericht, aus dem zu erſehen iſt, wie raſch ſich dieſes ebenſo humane als für die Blinden Badens dringend nöthige Werk entwickelte. Bekanntlich erſtrebt der Verein die Errichtung einer Kranken⸗ und Unterſtützungskaſſe für Blinde, die Vermittlung von Arbeitsgelegenheit, namentlich durch Gründung einer Beſchäf⸗ tigungsanſtalt, ſowie die Verſchaffung von Lektüre in Blindenſchrift. Um dem Vereine die zur Erreichung ſeiner Ziele nöthigen Mittel zu beſchaffen, haben bereits in einer Anzahl von Städten und Landorten angeſehene Perſönlichkeiten Sammelſtellen für denſelben übernommen. Möge dies Beiſpiel recht bald in den Orten, wo es bis jetzt nicht ge⸗ ſchah, Nachahmung finden; möge aber vor Allem das badiſche Volk den blinden Landsleuten ſeine Sympathie durch reiche Opferwilligkeit beweiſen, damit der Verein in den Stand geſetzt wird, ihr Unglück zu mildern. * Wiederverlegung des 3. badiſchen Dragoner⸗Regiments Nr. 22 nach Mannheim? Unter Vorbehalt theilen wir die uns zugehende Nachricht mit, daß das gegenwärtig in Mülhauſen i. Elſ. garniſo⸗ nirende 8. badiſche Dragonerregiment Nr. 22 Prinz Carl(die ſoge⸗ nannten ſchwarzen Dragoner) nach Mannheim reſp. Schwetzingen zurückverlegt werde. Das Regiment hat bekanntlich bereits früher hier und in Schwetzingen garniſonirt, bis es Ende der 1880er Jahre nach Mülhauſen kam. Es ſollen wieder, wie früher, 3 Eskadrons mit dem Stabe nach Mannheim und die zivei übrigen Eskadrons nach Schwetzingen gelegt werden. Wie es heißt, ſollen die entſprechenden Kaſernements für die drei Eskadrons auf dem ſeitherigen Exerzier⸗ platz neben den Infanteriekaſernen errichtet werden. Die Richtigkeit dieſer uns zugehenden Nachricht müſſen wir borläufig dahingeſtellt ſein laſſen. Thatſache iſt, daß ſchon vor einiger Zeit durch die Preſſe die Mittheilung ging von der Verlegung der jetzt in Schwetzingen befindlichen vierten Eskadron des 3. badiſchen Dragonerregiments Nr. 21(die ſog. gelben Dragoner) nach Bruchſal, wo die andern Eskadrons mit dem Stabe liegen. * Der Gauturntag des Rhein⸗Neckargaues, welcher geſtern Nach⸗ mittag in der Turnhalle des Heidelberger Turnvereins abgehalten wurde, war von 68 Abgeordneten aus ca. 30 Turnvereinen beſchickt. Der Vorſitzende, Herr Prof. Dr. Schumacher⸗Mannheim, er⸗ öffnete gegen 2 Uhr die Verſammlung mit einer herzlichen Anſprache und erſtattete dann Bericht über die Entwickelung des Gaues. Herr Gauturnwart Dr. Röſch⸗Heidelberg berichtete über die turneriſchen Angelegenheiten des Gaues, wobei er namentlich das zuletzt ſtatt⸗ gehabte Gauturnfeſt auf dem Waldhof einer Kritik unterzog, das nach ſeinen Ausführungen keinen Fortſchritt bildete, was theilweiſe der Ungunſt der Witterung und den beſchränkten Raumverhältniſſen zuzuſchreiben war, indem namentlich das Vereinswettturnen und die allgemeinen Stabübungen darunter zu leiden hatten. Herr Gaugeld⸗ wart Perron⸗Frankenthal legte hierauf Rechnung ab über dieEin⸗ nahmen und Ausgaben des Gaues; dieſe wurde von zwei Heidelberger Turnern geprüft und als richtig befunden. Der nächſte Punkt der Tagesordnung bildete die Aufnahme des Turn⸗ und Fechtklubs Schwetzingen in den Gau. Die Aufnahme wurde beſchloſſen. So⸗ dann erfolgte die Beſprechung einer Gauturnfahrt mit anſchließendem Volks⸗Wettturnen. Der Turnverein Ziegelhauſen will dieſes Feſt Wiederaufnahme der volksthümlichen Wettübungen, Steinſtoßen in die Wettturnordnung. Der Vorſitz vereins Oggersheim, Herr Gſchmaunn, begründet worauf Herr Gauturnwart Dr. Röſch ihm in län gegentrat. Nachdem aber verſchiedene Turner, wie Diehl⸗Frankenthal, Hoffmann⸗Waldhof, Ke a 8, Ruh und Helbach⸗Mannheim u. A. im Namen hrheit der aktiben Turner für dieſen Antrag eintraten, konnte Herr Dr. Röſch mit ſeinen Anſichten nicht durchdringen und der Antrag wurde faſt einſtimmig angenommen. Zum Schluß erfolgte die Neuwahl dez Gauturnrathes. herigen Gauturnrathsmitglieder wurden auf ein weiteres Jahr mit der Leitung betraut; es ſind dies die Herren: Prof. Dr. Schumacher, 1. Vorſitzender, Reallehrer Filſinger⸗ Heidelberg, 2. Vorſitzender, Dr. Röſch⸗Heidelberg, 1. Gau⸗ turnwart, Perron⸗Frankenthal, Rechner und Schmit t⸗Heidel⸗ berg Schriftführer. An Stelle des bisherigen 2. Gauturnwartz Kaufmann⸗Speier, der aus dem Gau verzogen iſt, wurde Turner Ernſt Thenau vom Turnverein Mannheim gewählt. Im Ver⸗ laufe des Nachmittags gingen zwei Begrüßungstelegramme ab und zwar an die früheren Gauturnwarte Kaufmann, z. Zt. in Weſt⸗ falen, und Fritz Kuchenbeißer, z. Zt. Oberpoſtaſſiſtent in Karls⸗ ruhe, an letzteren anläßlich ſeiner glücklichen Rückkehr aus Ching,. der Die bis Der Gauturntag wuürde kurz nach 4 Uhr von Prof. Schumacher geſchloſſen. Aufruf. Man ſchreibt uns: Es iſt ein erfreuliches Zeichen unſerer Zeit, daß ſeit einigen Jahrzehnten, etwa ſeit der Wieder⸗ aufrichtung des Deutſchen Reiches, in weiteren Kreiſen der Sinn für Mancher, der mit der Ab⸗ faſſung der Chronik ſeiner Familie beſchäftigt iſt, findet bei Durch⸗ Familienforſchung lebendig geworden iſt. ſicht der Kirchenbücher, die bekanntlich in früheren Zeiten nicht regiſtrirt worden ſind, Angaben über Lebensverhältniſſe von Per⸗ ſonen, die einem anderen Forſcher von größter Wichtigkeit ſind; ſwenn er eine Liſte der Adreſſen der Intereſſenten zur Hand hätte, ſo könnte er das ſich ihm darbietende Material in entſprechender Weiſe ver⸗ werthen, weiß er doch, daß die aufgewendete Mühe unter Umſtänden durch Gegenleiſtung vergolten wird. Um ſolche gegenſeitige Unter⸗ ſtützung herbeizuführen, haben ſich eine Anzahl hervorragender Männer in Deutſchland zu einer freien Vereinigung zuſammen⸗ geſchloſſen. Alle Freunde der Familienforſchung werden zum Beitritt zu derſelben freundlichſt eingeladen und gebeten, ihre Adreſſe an den Profeſſor Dr. Unbeſcheid in Dresden, Lüttichauſtraße 11, zu ſenden, Das Organ für dieſe Vereinigung iſt„Wellers Archiv für Stamm⸗ und Wappenkunde“, Kahla i. Th. In dieſer Zeitſchrift werden bon Zeit zu Zeit die Namen und Adreſſen aller Intereſſenten ver⸗ öffentlicht. »Während des geſtrigen Brandes in Ludwigshafen verſuchte ez ein Fuhrmann aus Mannheim mit ſeiner Bierfuhre an dem Brand⸗ platze vorbei nach Oggersheim zu im ſchnellen Tempo zu fahren, trotzdem es ihm verboten worden war, die Straße zu paſſiren, wes⸗ halb ſich mehrere Schutzleute an die Verfolgung des im Galopp fahrenden Gefährtes machten und es auch behufs Oggersheim noch einholten. Aus dem Großherzogthum. B. O. Karlsruhe, 16. Febr. In der Zeit vom 1. Mai bis 31. Dezember v. J. ſind im ſtädtiſchen Rheinhafen angekommen: 282 be⸗ ladene Schiffe, 31 beladene Backſteinnachen und eine größere Anzahl Kiesnachen, abgegangen 107 beladene Schiffe. Es wurden ausgeladen: 118 837 900 Kg., eingeladen: 10 409 100 Kg. Bis zum 81. Dez. v. J. betrugen die Betriebseinnahmen 76 136 Mk. 5 Pfg., die Betriebsaus⸗ gaben 49 972 Mk. 22 Pfg., ſomit die Mehreinnahmen 26 163 Mk. 83 Pf. Das von der Stadt für die Hafenbauten aufgewendete und noch aufzuwendende Kapital beträgt, abgeſehen von dem Staatsbeitrag, rumd 4 000 000 Mark. Zur Erweiterung des Friedhofz Protokollirung vor .O. Karlsruhe, 16. Febr. ſoll mit einem Aufwand von 120 179 Mk. eine zwiſchen dem neuen Friedhof und der Lokalbahn Karlsruhe⸗Hagsfeld auf Rintheimer Gemarkung gelegenes, 87 997 Quadratmeter umfaſſende Gelände⸗ fläche erworben wenden. Die Koſten der Anlegung und des Gelände⸗ erwerbs ſind auf weitere 45000 Mk. berechnet.— Im Hinblick auf eine dem Stadtrath mitgetheilte Beſchwerde eines Angrenzers der Kaiſer⸗Straße über die mit dem Betrieb der Sraßenbahn daſelbſt namentlich zufolge des mangelhaften Geleiſeunterbaues berbun⸗ denen erheblichen Mißſtände und Beläſtigungen erſuchte der Stadt⸗ rath das Großh. Bezirksamt beim Miniſterium des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten zu beantragen, daß der Straßenbahngeſellſchaft die alsbaldige Herſtellung eines neuen Ge⸗ leiſesunterbaues in der Kaiſer⸗Straße auferlegt werde. * Ottenhöfen, 16. Febr. Ein blutiges Familiendrama ſpiele ſich, wie ſchon kurz gemeldet, in der Nacht bom Donnerſtag auf Freitag im Zinken Gottſchläg dahier ab. Daſelbſt beſitzt der 44 Jahre alte? löhner Bernhard Winkler in dem felſigen Gelände oberhalh des Gdelfvauengrabes ein kleines, wenig rentables Gut, das demmächſt ſchuldenhalber veräußert werden ſoll. Die Eheleute ſind beide mehr oder weriger dem Trunke ergeben. In der genannten Nacht, kurf nach Mitternacht, begann Winkler plötzlich im Hauſe herumzuraſen und mit einem erſt vor wenigen Wochen gekauften Revolver lein ſehr nothwendiges Möbel für eine arme Familie) mehrere Schüſſe abzufeuern, wobei die Kugeln in die Thüren und Wände des Hauſes eindrangen. Als die Frau, welche zu Bett gegangen war, dem Wütherich ſein verruchtes Treiben wehren wollte, begann er, dieſelbe an den Haaren zu faſſen und zu mißhandeln und verfolgte ſie ſo⸗ dann bis zur Kammier, wo er ſchließlich eine Kugel auf ſie abfeuerte, welche der unglücklichen Frau in die rechte Seite eindrang. Die Schwerverletzte ſchleppte ſich darauf noch mit Auf⸗ bietung aller Kräfte bis in ein mehrere hundert Meter entferntes Nachbarhaus, wo ſie, kaum angekommen, bewußtlos zuſammenbrach fammler, die Wohlthäter der Waiſenkinder, werden ſich gewiß gegen die Einführung dieſer Zigarrenlochung eifrigſt ſtemmen. — Der Zigeuner Rigo, den man ſchon mehrmals todt geſagt hatte, trat vorgeſtern, wie uns aus Paris mitgetheilt wird, nach langer Abweſenheit von Paris in den Folies Bergsre auf. Er iſt auch nicht von ſeiner zweiten Gattin, der excentriſcken Amerikanierin Clara Ward, Exfürſtin Chimay, geſchieden, denn ſie war ebenfalls zu⸗ gegen und bewunderte ihn in ſeiner blauen Tracht mit goldenen Treſſen, als hätte ſie ihn noch nie geſehen. Sonſt aber wurde dem Geiger, der ſie behext hatte, geringe Bewunderung gezollt. Man pfiff und ziſchte ſogar; doch kam es nicht zu den ſtürmiſchen Auftritten, die angekündigt worden waren. — Die engliſche Parlaments⸗Reſtauration. Der oft gehörte Vorwurf, daß man in London ſchlecht und theuer eſſe, ſcheint auf die Stelle, welche in erſter Linie die Nation zu repräſentiren hat, nicht zuzutreffen. Man iſt verſucht, an Volksküchen,„Aſchinger“ und an⸗ dere billige Abfütterungsſtellen zu denken, wenn man die in der Reſtauration des Parlaments den hungrigen Politikern bereſtneten Preiſe hört. So erhält man daſelbſt u. A. für einen Schilling fol⸗ gendes einladende Menu:„Braten aller Art in beliebiger Menge, mit Kartoffeln und Gemüſe, Brod und Käſe“. Selbſt der anſpruchs⸗ vollſte Stammgaſt könnte für einen Schilling nicht mehr verlangen. Für koſtſpielige Extravaganzen wird natürlich etwas mehr berechnet, aber alle Preiſe, die für Getränke eingeſchloſſen, ſind ganz außer⸗ ordentlich niedrig. Die Reſtauration des Unterhauſes erfreut ſich auch — im Gegenſatz zu der des Deutſchen Reichstages— ſehr ſtarken Zuſpruches, was aus der Thatſache erhellt, daß in dem verfloſſenen Jare nicht weniger als 102 000 Mahlgeiten im Hauſe ſervirt wurden. In der letzten Woche dinirte dort eine kleine Geſellſchaft, unter denen ſich auch der bekannte Amerikaner Mr. Schwab, Sir Thomas Lipton, Mr. Chamberlain und Lord Kelvin befanden. Nicht weniger als ein halbes Dutzend Millionäre ſollen daran Theil genommen haben. Es iſt allerdings nicht bekannt geworden, ob dieſelben ſich mit dem 1 Schilling⸗Diner begnügten. — Der Krönungs⸗Haarſchmuck. Man meldet der Poſt aus Lon⸗ don: Die brennendſte aller brennenden Fragen, die gegenwärtig die Damen der Londoner Geſellſchaft beſchäftigen, iſt die, wie man bei der kommenden Krönung die Diademe am vortheilhafteſten tragen ſoll. Natürlich fragt man ſich, wie es die Damen bei der vorigen Krönung gemacht haben, aber erſtens iſt das ſo lange her, daß ſelbſt die be⸗ kannteſten„älteſten Leute“ ſich der Einzelheiten nicht mehr erinnern können, und dann waren die Haarmoden damals ſo verſchieden don den heutigen, daß ſich Vergleiche ſchwer anſtellen laſſen. Auf dieſe Weiſe iſt Sir George Hayters Bild von der Krönung der Königin Victoria zu einer nie geahnten Berühmtheit gelangt; alle Welt ſtudirt das Bild, um zu ſehen, wie man damals verfahren iſt. Unglück⸗ licherweiſe läßt ſich aber daraus wenig ſchließen, höchſtens, daß jede der Damen es damals anders gemacht hat— jede, wie es ihr juſt paßte. Die Mutter der Königin, die Herzogin von Kent, hatte die Krone der Prinzeſſinnen des königlichen Hauſes in voller Größe auf dem Haupte, für ein Diadem war offenbar kein Platz daneben. Eine andere Prinzeſſin von Geblüt trug ein Diadem in den Haaren, wäh⸗ rend eine Hofdame die Krone über ihrem Kopfe hielt. Die Herzogin von Sutherland, die im Vordergrunde des Bildes ſteht, hat nur einen kleinen diademähnlichen Schmuck im Haar und eine Miniaturkrone ohne Schleier. Man meint aber, daß es ſich in dieſem Falle um eine ereere aana⸗ Ausnahme handeln könnte, da die Herzogin den Hofdamendienſt bei der Königin verſah, den ſie nicht hätte voll und ganz verſehen können, wenn ſie gezwungen geweſen wäre, eine Herzogskrone„in natürlicher Größe“ zu tragen. Kurzum, die Frage iſt entſetzlich ſchwer zu löſen, — Landſtreicher aus Treue zum König. Unter dieſer Spitzmarke erzählt im ſkandinaviſchen Blatt„Soziald.“ ein Mitarbeiter folgendes pikante Geſchichtchen aus der ſchweren Zeit der Arbeitsloſigkeit, die bor zehn Jahren in Stockholm herrſchte:„Als Leiter der Demonſtrationen Arbeitsloſer erhielt ich von der ungnädigen Polizeibehörde in Stoc⸗ holm eine Verwarnung wegen Landſtreicherei zudiktirt, gegen wwelche Strafe ich Berufung einlegte; die Strafe wurde jedoch in höhere Inſtanz beſtätigt, und dieſe Beſtätigung gründete ſich auch darauß, daß man die Summe Geldes, die ich bei mir trug und deren Beſitz mit ſelber als Milderungs⸗, wenn nicht Befreiungsgrund erſchien, als eink erborgte anſah, die ich mir verſchafft haben ſollte, um ſtraflos auszu⸗ gehen. Damit verhielt es ſich aber folgendermaßen: ich hatte die Summe von keinem anderen als bon König Oskar II. erhalten. Als wir, die Abgeordneten der Arbeitsloſen, oben auf dem Schloſſe waren, hatte Se. Majeſtät jedem von uns Mitgliedern des Komitees ein 50⸗Kronenſtück in die Hand gedrückt. Wir hatten wahrhaftig nicht gebettelt, aber was uns freiwillig gegeben wurde, durften wir nicht ablehnen, und beim Ueberreichen der Gabe hatte der Monarch zu einem Jeden von uns geſagt:„Sprechen Sie nicht davon!“ Dieſes Geld wurde bei mir gefunden, ich erachtete es als Treubruch Fegen den König, die Herkunft des Geldes zu verrathen und nahm die Straß hin. Nach 10 Jahren aber darf ich wohl davon ſprechen, namemuch da ich weiß, daß des hochherzigen Königs Worte ſich nur auf die damaligen Verhältniſſe bezogen. . ꝙEAEAA 8 8 „ A ——— Mannheim, 17. Februar. Seueral Anzeiger. 5 3. Seite, FIßhr Leben ſoll infolge der erlittenen Verletzung in größter Gefahr ſchweben. Aehnliche Auftritte, wie der geſchilderte, wenn auch mit weniger blutigem Ausgang, ſollen ſchon öfters ſtattgefunden haben. Als Motiv der That gab Winkler an, ſeine Frau habe ihm nichts fiechtes zu eſſen gekocht(um Mitternacht!). Da Winkler indeſſen dor wenigen Jahren in irrenärztlicher Behandlung war, ſo wird er wohl zunächſt auf ſeinen Geiſteszuſtand hin unterſucht werden müſſen. Jedenfalls ſcheint der Thäter doch bald zur Einſicht ſeiner verwerf⸗ lichen Handlungsweiſe gekommen zu ſein, denn bereits im Ortsarreſt ſoll er bitterlich geweint haben. Die unglückliche Familie beſitzt eine gange Anzahl unerwachſener Kinder jeden Alters. * Freiburg, 16. Febr. Geſtern Nachmittag wurden auf dem hieſigen Friedhofe die ſterblichen Ueberreſte des auf dem Feldberg auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchiedenen Einjährig⸗Frei⸗ willigen⸗Arztes Dr. Scheller unter dem Beiſein einer großen Menge Leidtragender dem Schooße der Erde übergeben. In der Einſeg⸗ nungshalle hatten ſich neben den Spitzen des Militärs mit zahlreichen Offizieren und den Einjährigen des Infanterie⸗ und Artillerieregi⸗ ments auch zahlreiche Freunde und Studiengenoſſen des Verblichenen, ſowie der Prorektor der hieſigen Univerſität mit einem Theil des Profeſſorenkollegiums und die Chargirten der Freiburger Burſchen⸗ ſchaften eingefunden. Herr Diviſionspfarrer Schlömann hielt einen hefergreifenden Nachruf. * Vom Bodenſee, 16. Febr. In Sachen der Bahn Mimmen⸗ hauſen⸗Frickingen⸗Stockach wurde Herr Landtagsabg. Hauſer⸗Meß⸗ kirch mit den Herren Bürgermeiſter Walcker und Oberſtleutnant a. D. Engler von Stockach bei Herrn Miniſter v. Brauer vorſtellig; dieſer wiederholte laut dem„Nell. Boten“ die ſchon am 28. Nod. dem Ge⸗ meinderath Meersburg gegebene Zuſage, daß nach Fertigſtellung der Bahn Mimmenhauſen⸗Frickingen die Strecke Unteruhldingen⸗Meers⸗ burg und Frickingen⸗Stockach alsbald, vielleicht ſchon in der nächſten Pudgetperiode, ausgeführt werden müßten. Von einer Verbindungs⸗ bahn zwiſchen der Linie Radolfzell⸗Stockach und der Schwarzwald⸗ bahn(Engen) ſei abſolut noch keine Rede. Es wurden noch keinerlei Vorarbeiten und Erhebungen für eine ſolche Bahn gemacht und es liege auch keine Veranlaſſung vor, ſolche in nächſter Zeit zu veran⸗ laſſen. * Lörrach, 16. Febr. Die Leichenſchau einer letzter Tage ver⸗ ſtorbenen ca. 66jähr. Frau ſtellte an der Verſtorbenen fauſtgroße, eitrige, mit Würmern durchſetzte Wunden an den Gefäßtheilen und Füßen feſt. Die Verſtorbene ſoll lt.„Oberl. Bote“ ſeit Jahren an Gicht gelitten haben und unfähig, ſich von ihrem Lager zu erheben, on ihren Kindern ohne genügende Sorgfalt und Pflege in Schmutz u. ſ. w. liegen gelaſſen ſein, ſo daß die Frau ſich zunächſt wundlag. Da dieſe Wundflächen weder gereinigt noch geheilt wurden, gingen ſie ſchließlich in Eiterung über und bildeten den Nährboden für Würmer(Maden), die ſchließlich den Tod der Greiſin herbeigeführt haben ſollen. Jedenfalls iſt eine Unterſuchung gegen die Kinder (Tochter und Schwiegerſohn) eingeleitet worden. Pfalz, Beſſen und Amgebung. L1 Frankenthal, 10. Febr. Die Einleitung einer Disciplinar⸗ Unterfuchung hat ein Faſchingsſcherz zur Folge gehabt, der ſich der hieſige Lehrer M. geleiſtet hat. M. hatte von ſeiner vorgeſetzten Be⸗ hörde unter Angabe eines dringlichen Behinderungsgrundes für letzten Faſchingsmontag Urlaub erbeten. Anſtatt aber den ihm ge⸗ währten freien Tag zu dem angegebenen Zwecke zu benutzen, hat er, ausgeſtattet mit falſchem Vollbart und entſprechender Bekleidung, ſowie mit Viſitenkarten, die mit der Aufſchrift„Schulrath Dr. Schuſt nlumgekehrt Stuß) Barmeca“ verſehen waren, die hieſigen Volks⸗ ſchulen aufgeſucht, um ſich bei mehreren Klaſſenlehrern als Schulrath vorzuſtellen und um die Erlaubniß zu bitten, für kurze Zeit dem Un⸗ terricht beiwohnen zu dürfen. Er hat ſich dann von den Ergebniſſen der auf ſeinen Wunſch veranſtalteten Prüfungen hochbefriedigt gezeigt und den Lehrern Lob geſpendet, worauf dieſe mit ehrerbietigen Worten ihren Dank erſtatteten. Erſt ein Obrlehrer bereitete dem Scherz ein Ende, indem er., den er trotz des falſchen Bartes er⸗ kannte, entſprechend„abblitzen“ ließ. In ähnlicher Weiſe wie ſeine Kollegen hat M. auch den hier ſehr angeſehenen Geſangverein„Lieder⸗ kranz“ zum Beſten gehabt. Dem Vorſtand dieſes Sängerbundes hat er in einem aus Worms datirten Schreiben mitgetheilt, daß er, Schulrath Dr. Schuſt“ ein guter Freund des Komponiſten Hirſch in Bremen, eines Ehrenmitgliedes des Vereins, ſei und es ihm Freude bereiten würde, den Mitgliedern perſönlich Grüße von dem Genannten Überbringen zu können. Der Vorſtand des Liederkranzes hat dem Wunſche auch entſprochen und ſeine zahlreichen Mitglieder am Montag Abend zu einem Herrenabend zuſammenberufen, dem der ſehnlichſt erwartete„Schulrath“ indeß fernzubleiben für gut befand. Der Scherz wird für den Urheber wahrſcheinlich einen wenig heiteren Ausgang nehmen, da ſich, wie man hört, die vorgeſetzte Behörde der Angelegenheit bemächtigt und die Einleitung einer Unterſuchung an⸗ Beordnet hat. Theater, Kunſt und Wiſſenſehaft. Felix Weingürtuers„Oreſtes“ fand am Samſtag zu Leipzig eine anerkennende Aufnahme. Die Muſik iſt zu ſchwer, um von vornherein das Publikum zu lebhaften Kundgebungen zu veranlaſſen. Der Kom⸗ poniſt wurde mehrmals hervorgerufen. 825 Felix Dörmanns„Der Herr von Abadeſſa“, ein Abenteurerſtück, wurde am Samſtag zum erſten Male im Königl. Schauſpielhaus zu Berlin gegeben. Der Erfolg ſchwankte, am beſten wurde der zlweite Akt aufgenommen. Der verſtorbene Landſchaftsmaler Ludwig Freiherr von Gleichen⸗ Rußwurm, der Enkel Schillers, hat dem Weimarer Muſeum eine Sammlung von Aquarellen, Studien und Radirungen hinterlaſſen, die der Künſtler vom Jahre 1872 ab immer vervollſtändigt hatte. Der Sohn, Freiherr Alexander von Gleichen⸗Rußwurm, hat nun auch fämumtliche Skigzenbücher ſeines Vaters dem Muſeum geſchenkt, ſo daß hier ein vollſtändiges Bild über den Entwickelungsgang des Meiſters vorhanden iſt. 1 Jules Claretie, der Direktor des Theatre Francais in Paris, legt am Tage nach der Aufführung von Viktor Hugos„Burggrafen“ zur Centenarfeier des großen Dichters am 26. d. Mts, die Leitung der Comedie nieder und wird Redakteur des litterariſchen Theiles des„Figaro“. Guſtav Eberlein als Schöpfer des Goethe⸗Denkmals für Nom. Der Kaifſer hat nunmehr, wie die„Korr. für Kunſt und Wiſſenſchaft“ erfährt, Prof. Guſt. Eberlein damit betraut, das Goethe⸗Denkmal für Rom zu ſchaffen. Im Auftrage des Kaiſers wird ſich der Künſtler in nächſter Zeit nach Rom begeben, um dort den vom Sindaco Für⸗ ſten Colonna und dem deutſchen Botſchafter Grafen Wedel aus⸗ erwählten Platz für das Denkmal zu begutachten. Nach der Meinung des Künſtlers würden in erſter Reihe der herrliche Monte Pincio und die Villg Borgheſe in Frage kommen. Ueber das Denkmal ſelbſt derlautet noch nichts Näheres; Prof. Eberlein iſt erſt mit der Aus⸗ geſtaltung des Werkes beſchäftigt. Nach ſeinen Ideen ſoll Goethes Dichtung hier in großer, ſchlichter Form zum Ausdruck kommen. Als Material wird natllrlich Marmor gewählt; der Künſtler denkt ſich den Sockel in dem gelblichen, leicht dunkelgeäderten Gallo antico, das Uebrige aber in hellem und erleſenen carrariſchen Marmor. Prof. Eberlein gedenkt gleich auch nach Carrara zu fahren, um dort das Material für das Berliner Richard Wagner⸗Denkmal auszuwählen, an deſſen großen Thonmodellen er zur Zeit arbeitet, neneſte Nachrichten und Telegraumt. (Priwat⸗Telegramme des„General⸗Anzeigers.“) Braunſchweig, 17. Febr. In dem benachbarten Lehn⸗ münzerwerkſtatt entdeckt. Ein Schloſſer, der dork falſche Zweimarkſtücke anfertigte und zwei Helfershelfer wurden verhaftet. Schwerin, 17. Febr. Auf dem großen See ſind geſtern beim Schlittſchuhlaufen ein Schüler und ein Bahnaſſiſtent er⸗ trunken. Mehrere andere Perſonen, die gleichfalls eingebrochen waren, wurden gerettet. * Celle, 17. Febr. Der Reichstagsabgeordnete des 14. han⸗ noverſchen Wahlkreiſes, Auguſt Frhr. v. Hammerſtein(Welfe), iſt in der Nacht zum Sonntag auf ſeiner Beſitzung Thaersgarten geſtorben. *Wien, 17. Febr. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet aus Trieſt: Aus Görtz, Laibach und Marburg ſind erhebliche Ver⸗ ſtärkungen der Garniſon herangezogen worden. Die Ver⸗ hängung des Standrechts rief große Niedergeſchlagenheit hervor. Die Leichen der Erſchoſſenen wurden in der letzten Nacht in aller Stille beerdigt. Der Friedhof iſt militäriſch beſetzt und abgeſchloſſen. Heute früh wurde auf einen Major ein Revolverſchuß abgefeuert, der indeß ſein Ziel verfehlte. Nach 9 Uhr Abends darf Niemand ohne Erlaubniß⸗ ſchein auf der Straße verkehren. Der Ausſtand iſt beendigt, nur die elektriſche Straßenbahn nahm den Verkehr noch nicht auf. * Trieſt, 17. Febr. Die letzte Nacht und der heutige Vor⸗ mittag iſt ruhig verlaufen. Ueberall ſind die Arbeiten wieder auf⸗ genommen. Auch die Heizer des Lloyd arbeiten. Alle Geſchäfte ſind geöffnet und die Straßenbahnwagen verkehren wieder. Einige des Anarchismus verdächtige Perſonen wurden im Laufe der letzten Nacht verhaftet. Der Zuſtand dreier Verwundeter iſt bedenklich. Die übrigen 25 Verwundeten befinden ſich beſſer. Jetzt iſt Alles ruhig. * Paris, 17. Febr. Geſtern Nachmittag vergnügte ſich eine zahlreiche Menge auf dem großen Kanal im Verſailler Stadtpark mit Schlittſchuhlaufen, als das Eis plötzlich brach und 6 Perſonen ins Waſſer fielen. 5 wurden gerettet, ein Jnfanterieleutnant ertrank, *London, 17. Febr. Die Times melden aus Sh anghai, 16. d. Mts.: Die Verhandlungen behufs Reviſion der Handelsverträge Chinas mit den Mächten ſind für einige Zeit unterbrochen, da in der Familie Schengs das Scharlachfieber ausgebrochen iſt. Da nach chineſiſcher Sitte nichts gegen die Weiterverbreitung der Infektion gethan wird, wurde beſchloſſen, die beiderſeitigen Kommiffare von den Berathungen zu ſuspendiren. * Baku, 17. Febr. Ein Bataillon Schützen ſowie eine Anzahl Sappeure mit 200 Zelten ſind nach Schemacha ge⸗ ſandt, wo die geſammte Bevölkerung unter freiem Himmel lagert. Die Zahl der bei dem Erdbeben umgekommenen Perſonen wird auf 2000, die Zahl der zerſtörten Häuſer auf 4000 geſchätßt. Im Kreiſe Schemacha ſind 34 Dörfer vom Erdbeben heim⸗ geſucht. Bei dem Dorfe Maraca, öſtlich von Schemacha, iſt der Vulkan thätig. Der Bach Geontſchacka veränderte in Folge Erdrutſches die Richtung ſeines Laufes. „Newhork, 17. Febr. Eine Depeſche aus Panama mel⸗ det: In der vorigen Woche hat der Indianerhäuptling Lorenzo die Truppen der kolumbiſchen Regierung bei Acundülze angegriffen, ſei jedoch zurückgeſchlagen worden. Aus Wilhelm⸗ ſtadt(Curagao) kommt die Nachricht, daß im venezolaniſchen Staate Carabobo Aufruhr herrſche. Die Regierung habe Truppen dahin entſendet. Die Regierungstruppen ſeien aber am Samſtag bei Villa Decura in zwei Gefechten geſchlagen worden. Ein Theil der⸗ ſelben hat ſich den Aufſtändiſchen angeſchloſſen. **** Prozeß Falkenhagen. „Hannobver, 17. Febr. Der Prozeß gegen den Domänen⸗ * pächter Falkenhagen wegen Tödtung des Landrathes von Ben⸗ nigſen im Zweikampfe begann vor dem hieſigen Schwurgerichte unter großem Andrang des Publikums. Den Vorſitz führt Landgerichts⸗ direktor Leutken, die Anklagebehörde vertritt Staatsauwalt Kitſch, die Vertheidigung hat Rechtsanwalt Stehmann über⸗ nommen. Es wurde beſchloſſen, die Oeffentlichkeit auszu⸗ ſchließen. Das Urtheil gegen Falkenhagen lautet auf 6 Jahre Feſtung. Der Staatsamwvalt und der Angeklagte er⸗ klärten, auf das Rechtsmittel der Berufung Verzicht zu leiſten Zur Amerikafahrt des Prinzen Heiurich. * Köln, 17. Febr. Die„Kölniſche Zeitung“ bringt folgendes Telegramm eines Sonderberichterſtatters aus Waſhington, der, wie er erklärt, dazu von einem hohen Beamten ermächtigt worden iſt. Der beſte Beweis für das Ge⸗ fühl der Amerikaner dem hohen Gaſte gegenüber ſei, daß die Ein⸗ ladungen Richmonds, Alantas und zahlreicher anderer Städte des Südens hätten abgelehnt werden müſſen und daß andere ſich über die Kürze des Aufenthaltes des Prin⸗ zen beſchwert hätten. Die deutſchen Berichterſtatter werden die Herzlichkeit des Empfanges ja ſelbſt beobachten können und den Eindruck mit nach Deutſchland zurücknehmen, daß die Reiſe des Prinzen wirklich die Freundſchaft zweier Völker enger geknüpft hat. Amerika betrachte den Beſuch des tuders des Kaiſers kaum anders, als ob der Kaiſer ſelbſt käme. Die Neugierde, den nahen Verwandten eines mächtigen Monarchen zu ſehen, möge zwar mit⸗ ſpielen, trete aber hinter ernſteren Gefühlen zurück. Die Zei⸗ tungen bringen lange Artikel über die Abreiſe des Prinzen. Das Staatsdepartement ſtellte die letzten Einzelheiten des Programms feſt. Der Prinz wohnt in Newyork auf der „Hohenzollern“, in Waſhington in der Botſchaft, in Chicago im Auditorium⸗Hotel, in Boſton im Somerſethotel; an den andern Orten im Eiſenbahnzug. Er durchreiſt in 7 Tagen 6500 Kilo⸗ meter. Den Zug leitet Direktor Boyddn von der Pennfylvania⸗ bahn. An der Neiſe des Prinzen nehmen drei amerikaniſche Journaliſten der Preßaſſociation theil, 3 deutſche Journaliſten und 3 Photographen. Der Prinz trägt nur bei der Ankunft, dem Stapellauf und Beſuch Rooſevelts Marineuniform, ſonſt ausſchließlich Gehrock oder Frack, entſprechend der amerikaniſchen Sitte. Bei Rundfahrten in den Städten befördern acht Wagen den Prinzen und das amerikaniſche und deutſche Gefolge. Erſteres beſteht, wie ktheilweiſe ſchon gemeldet, aus dem Unter⸗ ſtaatsſekretär Hill, dem Generalmajor Corbin, Admiral Evans und dem Oberſten Bingham. » Bremen, 17. Febr. Kronprinz Wilhelm mit Prinz Heinrich paſſirte heute früh 7 Uhr Skilli. An Bord iſt Alles wohl. Newyork, 16. Jebr. Das erſte und zweite Seebatajillon der Vereinigten Stagten wwerden bei der Taufe der kaiſerlichen Nacht den Ehrendienſt verſehen. *Newyork, 17. Febr. In einem Briefe an den Mayor Dar f wurde, wie die Braunichn. Sandesabs- Lew von Newyork ſprach der Kommandant der„Hohenzollern“, AuAIIIIx ia Lte inen--B nicht auf der„Hohenzollern“ war, als der Mayor am Freitag den Beſuch Baudiſſins erwidern wollte. Der Mayor bemerkte dem⸗ gegenüber, daß in Folge eines Mißverſtändniſſes feinerſeits vor⸗ her keinerlei Beſtimmungen über die Beſuchsſtunde getroffen wor⸗ den ſeien und daß er bedauere, den Kontreadmiral nicht an⸗ getroffen zu haben, aber noch betonen möchte, daß es durchaus ſeine Schuld ſei. Deutſcher Reichstag. 45. Sitzung vom 17. Februar. Am Bundesrathstiſch Kriegsminiſter von Goßkler. Das Haus iſt ſchwach beſucht. Der Präſident eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der zlveiten Etatberathung, Verwaltkung des Reichsheeres; bei Titel Gehalt des Kriegsminiſters. Abg. Lenzmann(freiſ. Volksp.) befürwortet eine Reſolution, wonach die verbündeten Regierungen erſucht werden, mit allen dis⸗ ziplinariſchen und geſetzlichen Mitteln dahin zu wirken, daß in den Offizierskreiſen des ſtehenden Heeres und der Referde das Weſter⸗ umſichgreifen der mitreligiöſer Moral u. demStrafgeſotzbuch in Wider⸗ ſpruch ſtehenden Duellunweſen beſeitigt werde. Wenn auch die Duelle ſeit dem bekannten Erlaß abgenommen hätten, und nur ein himmelſchreiender Fall vorgekommen ſei, der das Rechtsbewußtſein des Volkes berletzt, ſo müßte dieſer eine Fall genügen, möglichſt Remedur zu ſchaffen. Derartige Erlaſſe ſchränken eine Zeit lang ge⸗ wiſſe Uebertreibungen ein, werden aber gewohnheitsmäßig im Laufe der Zeit immer laxer gehandhabt. Es könnte Fälle geben, wo Jemand zur Rettung der eigenen Ehre zur Waffe greifen zu müſſen glaube, die ich den Umſtänden mach auch von meinem Standpunkt entſchuldigen werde. Hierzu rechne ich den Fall Bennigſen. Aber immerhin ſei es ein Verbrechen und der Thäter müſſe beſtraft werden. Bachem(zZentr.) ſtimmt der Reſolution zu. Den Ausführ⸗ Stellenweiſe ſchten es ihm, als ob Lenzmann gewiſſe Arten von Duellen unentbehrlich und daher für zuverläſſig erklären wolle. Für uns gebe es keinerlei Selbſthilfe. Wenn bei der Einrichtung größerer Eyerzierplätze bäuerliche Anweſen enteignet werden, wäre es wün⸗ ſchenswerth, den Eigenthümern micht ausſchließlich die Entſchädigung an Geld zu verabfolgen, ſondern auch möglichſt anderweitig Land anzuweiſen. Noch immer ſtehe die Erhöhung der Gebühren für Ein⸗ quartirung aus. Redner tadelt alsdann die Zurückbeförderung der Regimenter nach einer Awöchige Uebung in die Garniſon am Frohn⸗ leichnamstage und bringt den Fall in Köln zur Sprache, wobei der Hauptmann Marſchall vor den Soldaten einen Vortrag ülber Jeſuiten gehalten hat und dabei bezüglich des Vorfalles in Münſter ſagte: ſolange Jeſuiten in Deutſchland nicht durch das Geſetz zugelaſſen, würden die Soldaten ſich nicht mit ihnen abgeben und an offiziellen Ovationen für dieſelben ſich nicht betheiltgen. Das ſei von einem gebildeten Mann unerhört. Kriegsminiſter v. Goßler führt aus: Bezüglich der Ein⸗ quartirungslaſten iſt eine Regelung des Services durch das Reichsamt des Innern im Gang. Flurentſchädigungen würden zur Zeit in ſolcher Höhe gefordert, daß ſie nicht mehr erhöht werden könnten. Nach dem Berichte des Hauptmann Marſchall, der durch einen anderen Offigier beſtätigt wird, ſchürte der Hauptmann in keiner Weiſe Reli⸗ gionshaß und betonte, daß die Soldaten niemals Politik treiben ſollten. Die Jeſuitenfrage ginge ſie nichts an, da ſie eine rein politiſche ſei. Auf eine ſpegielle Frage des Vorredners theilt der Kriegsminiſter mit, daß Eichfeld als Truppenübungs⸗ platz nicht in Ausſicht genommen fei⸗ 5 Bebel(Soz.) führt aus: Die Jeſuiten könnten ſich mit den Sozialdemokraten tröſten, denen es ebenſo ginge. Sie können prin⸗ zipiell nicht für eine Verminderung des Staatseigenthums ſein, wie ſie ſich durch Parzellirung von Domänen für die Expropriirten er⸗ geben würde. Man ſolle doch gleich die Uebungsplätze auf dem dem Staate gehörenden Grund und Boden anlegen. Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für den lokalen und provinziellen Theil: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goedecker. für den Inſeratentheil: Karl Apfel, Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchbruckerei. (Erſte Mannheimer Typograph. Anſtalt.) Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 17. Februar. —.——17.50] Hafer, württb. Aly—. „amerik. weißer—.——. Welzen pfälz. „ norddeutſcher „ „ ruſſ. Azima 17.75—18 25[ Maisamer.Mixed—.——— „ Theodoſia 18.——18.40„Donau—.—13.— „ Saxonska—.—18.—„La Plata 13.25——.— „ Girka—.—17.75 Kohlreps, d. neuer—.——27.50 „ Taganrog 17.50—18.—Kleeſamen deutſch. 1 105.—115.— „ rumäniſcher 17.25—18.— 7„ II 94.— 100.— „ am. Winter———18.35„amerik. 94.— 102.— „ Cbieago II—.———..—„neuerpfälzer—.—. „ Manitobal———.—„Luzerne 110.—115.— „ Walla Walla 18.——.—„Provenc. 112.—117.— „ Kanſas II—— 18.25„Eſparſette 33.——35.— „ Californier 18.25——.— Leinbl mit Faß—ů 08⁰ „ La Plata 17.50—.—„ bei Waggon—.——70.— Kernen—.——17/.50] Rüböl„„—.—65.— Roggen, pfälz.—.—14.75„ bei Waggon———63.— „ ruſſiſcher 15.——15,25 Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.———.— fr. mit 20% Tara—.——22.60 „ norddeutſcher—.——.— Am. Petrol. Wagg.—.——21.60 i——.—]Am. Petrol. in Eiſt. „ amerik. Gerſte, hierländ.—.——16.25.:00ko netto verzollt.——18.— „ Pfälzer 16.25—17.— Ruff. Petrol. fr. Faß—.——20.90 „ Ungariſche—.——.—[Ruſſ. Petrol. Wagg.—.—19.90 Futter—.—13.25 Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ Gerfte rum. Bran—.———.— ſternen p. 100konetto—.——16.40 Hafer, bad. 16.——17.—Rohſprit, verſteuert—.— 107.50 „ ruſſiſcher 17.——18.— 7oer Sprit 0 75 17.25—18.— 251 do. unberſt. Nr. 00 0 2 Weizenmehl f29.50— 38.50 24.50 28.55 250 30650 Roggenmehl Nr. 0) 23.50 1) 20.50. Weizen und Roggen höher. Gerſte feſt. Hafer höher. Mais eſter. 2 Maunheimer Effektenbörſe vom 17. Febr.(Offtzieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte ruhige Haltung. Von Banken wurden gefragt: Oberrh. Bank zu 115.50%(116.), Pfälz. Hyp.⸗Bank⸗ Aktien 171.40% und Rbein. Hyp.⸗Bank⸗Aktien zu 174 ½. Von Brauerei⸗Aktien haben Eichbaum 1% gewonnen. Notiz 175 Geld Sonſtiges unverändert. Neue bayeriſche Anleihen. Auf die neuen bayeriſchen Anleihen im Betrage von Nominal 86 Mill. Mark ſind nach den bisherigen Feſtſtellungen rund 5 Milliarden Mark gezeichnet worden. Magdeburger Lebens⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft. General⸗Agent A. Bromberg, K 1, 15. Auch im Jahre 1901 iſt die Weiterenk⸗ wickelung des Geſchäftes eine recht erfreuliche geweſen. Es waren zu erledigen 6301 Anträge über 26 222 068 M. Kapital und 22 135 M. Rente. Ausgefertigt wurden 4946 Policen über 20 647 186 9 Kapital und 21 135 M. Rente und der reine Zuwachs des Verſiche? rungsbeſtandes betrug 1353 Policen über 10 068 868 M. Kapital und 4179 M. Rente, ſodaß er ſich Ende 1901 auf 72 530 Policen über 201 746 676 M. Kapital und 366 577 M. Rente belief. In der Unfallderſicherung erhöhte ſich der Verſicherungs⸗Beſtand auf 22 252 Policen über rund 96 Millionen Mark auf den Todesfall, 2⁴⁰ Mill. Mark auf den Invaliditätsfall und 75 000 M. tägl. Entſchädigung für vorübergehende Erwerbsunfähigkeit. Die Prämien⸗Einnahme Rieſer Abtbeibmo 7* 7 2*—* 4 Vergleichende Darſtellung de⸗ Mannheimer Hafen Herkehrs 4. Seile. General⸗Anzeiger. Mannheim, 17. Februar in den Jahren 1000/03. Suſammengeſtellt vom Großherzoglichen Hauptzollamt Mannheim. 1900 1901 1900 1901 Benennung der Ankunft Abgang 2 ſ Abag Benennung der 9 1 5 Benennung der 915 190 91 1901. 550 ft Abgaug Ankunft Abgang 7 Ankunft Abgang Ankunft Abgan N Ankunft Abgang Ankunft Abg Wagren nen Waareſt Ton nen 8 Waaren Tonnen 9990 1 a Guano 2212,2— 8697,8— 36 Borke und Lohe 11341, 86,9 69,8— 61 Wolle, roh 6109,4 839,3 7447,0 681.9 1 b Chiliſalpeter 26725,9 399,7 17987,5 380,5[87 a Faſtage, Fäſſer, Kiſten 1569,5 716,7 1184,1 1072,9]62 à Chlorkalk 8170 2525, 14% 30289 1 ſe Andere Düngermittel 37 b Säcke, leere 2474, 1190, 1757/½ 1333,3 62 b Gerbſtoffe(Dividivi, aller Art 21478,8 919,4 13793,1 506,538 Holzwaaren und Möbel 1449,2 2167,9 989,4 2175,8 Galläpfel, Katechu, 2 Lumpen aller Art 8417 128/ 579,0 3279,0] 89 Maſchinen u. Maſchin.⸗ Myrobalanen, Que⸗ 3 Knochen 260,8— 219,2„8 Theile, Inſtrumente 9280,6 3028,7 7906,2 2874,2 bracho, Summach 3418,4 433,3 3378,8 14183)5 4 Baumwolle, roh 3950,7 783,0 3811,8 400,640 Bier 777,4 658,7 1300,4 1084,0 62 c Gyps, roh u. gebrannt 1639,5 987,3 911,7 1814 5 Soda 2966,5 578,9 1043,3 495,341 Branntwein 933, 952,0 616,1 561,5][ 62 d Leinwand 2771, 486,6 1522,0 2392 6 Farbholz 2891,4 483,5 2346,½ 691,0 42 Wein 4234,3 1430,8 4413, 1575,9 62 e Seilerwaaren 82,2 504,9 100, 1286,% 7 3 Knochenkohle 688,5 12,0 457,1 1,9[ 43 à Häringe 1424,8 44,4 2065,3 134,[62 k Sämereien nicht ge⸗ 7 b Knochenmehl 925,2 11178 1358,6 6,0 43 b Andere Fiſche 281,8 55,3 427,0 70, nannt einſchl.Kleeſaat 2602,2 889,0 2394,7 18795 8 Salpeter⸗ Salz⸗ 44 Mehl⸗ und Mühlen⸗ 62 g Kartoffelmehl u. Stärke 9333,9 1011,0 11089,6 13011 Schwefel äure 1578,0 1031,9 171,5 626,8 fabrikate 18880,6 11647,6 17243,9 16196,4 62 h Thee 288,5 7,.6 151,½2 3100 9Roheiſen u. Brucheiſen 19660,5 3575,6 15437,7 2018,845 Reis 10280,7 2379,1 6329,0 1442,362 1 Tabakfabrikate 93,8 1339,8 8,5 847½0 10 a Kupfer, roh 3365, 13,5 1415,6 17,6 46 Salz(Gewerbeſalz, 62 k Hopfen 8,1 545%M 6, 1720 10 b Andre unedle Metalle, Steinſalz, Kochſalz) 108109,5 132733,5 116914,8 147963,062 1 Fleiſch 332,% 49,0 159,8 18,3 roh oder in Bruch 14221/0 1974,6 13328,6 2142,47 a Kaffee 8698,7 3843,7 9286,7 3022,3] 62 in Bettfedern 438,8 28,6 365,0 724 11 Verarbeitetes Eiſen 47 b Eichorien, fabrieirte u. 62 u Därme 1926,9 310,6 1858,7 434%5 aller Artlohne Nr.39) 45741,4 5088,2 34120,6 7788,8 and. Kaffeeſurrogate 422,9 294,6 13,1 607,9 62 0 Milch, kondenſirte— 2057,7 6,2 4445,8 12 à Cement, Traß 45811,0 38666,1 44459,3 408916 47 0 Kakao 585,0 58,8 758,6 81,5[ 62 p Käſe 28,2 3318,4 23,7 5800(6 12 b Kalk, roh und gebrannt 1867,6 35,3 28438,½ 47,9 48 a Rohzucker 4808.9— 10183,1— 69 9 Pfeffer 518,5 90,2 304, 63.4 13 Erde, Lehm, Sand, 48 b Raffinirter Zucker 12817,6 3899,7 10353,0 3248,9 62 r Zimmt 24ů51 0,6 18,1%6 kies, Kreide 250778, 2002,1 179026, 2018,9][48 0 Melaſſe und Syrup 2414,0 355,8 2042,7 366,2[62 s Nelken 63,7 13,8 64,5 13,0 14 C 310, 0„ 64,9 6,8 49 Rohtabat 9090,3 5157,5 8660,8 4193,362 t Piment 40,3 17,2 21,7.2 5 Andere Erze 12834,4 6875,0 15993,6 2818,4 50 à Leinöl 6488,8 336,5 6213,0 619,362 u Muskatnüſſe 53,5 117 51,4 25,0 16 Flachs, Hanf, Heede, 50 b Rüböl 1218,3 218,2 996, 173,562 y Andere Gewürze 77,1 15, 14,9 768 Werg 2083,0 131,9 1652,3 263,1] 50 e Baumwollſamenöl 2797,7 265,4 3172,7 385,8[62 wW Chinarinde 9360,3 0,6 2242,9 12 1 Weizen(und Spelz) 422305, 41341, 645621/5 53062,650 d Terpentinöl 2949,0 80/2 3361,0 89,9 62 K Oelkuchen 849,4 727%0 2 0 18 Roggen 20419,8 3272,6 11236,6 2490,8 50 e Andere fette Oele 23076, 8710,6 22876,9 11564,2] 69 y Waſſerglas 69,% 63,9 119,3 50,3 19 Hafer 33914,2 8620,5 35284½ 6213,6 50 f Schmalz 5432,3 1233,6 4564,1 875,669 2 Zellſtoff 318,5 27642,% 126,1 219473 20 Gerſte 14222,6 5184,2 26123,2 4376,1] 50 g Talg 3380,7 1883,4 1259,4 1663,9 62 3 1 Papier⸗ und Papp⸗ 21 a Mais 92921,2 9458,8 77818,1 6200,1 50 h Thran 2105,6 417,0 1364,6 385,8 waaren 5108,3 30794,7 6296,8 229178 21 b Hülſenfrüchte 12617,1 2134,3 13315,8 3569,250 1 Andere Fette 1209,5 1218,3 1075,5 1371,½362 b 1 Alle ſonſtigen Gegen⸗ 21 e Anderes Getreide 2122,7 396, 1826, 5402,851 a Petroleum 109725,2 11404,5 105776,4 8881,7 ſtände 249146,1 89106,3 86162,0 92695,%8 22 Oelſaat 41350,9 12989,5 44371,2 7681,551 b Schmierble 7967,3 390,8 5890,2 413,2 8 94345 7156490 0 ii 28 Stroh und Heu 232,9 172 269,0 43,251 Andere Schmierble 1440,8 585 8899— Summa: 4450434,5 715649,9 4216869,5 7824726 24 Kartoffeln 15470 3898, 802, 5853,0 52 Steine u. Steinwaaren 85641,3 1960,3 101898 2411,½ Hierzu Flöße: 25 à Obſt, friſches 266,8 103,1 219,9 318,8]53 Steinkohlen 2229576,4 61525,5 2051876,6 75745,3 Harte Stämme———— 25 b Obſt, getrocknetes 944,„4 228,7 437,8 1037,3 54 Koaks 55085,0 1260,0 71522,3 3287,1] Harte Schnittwaaren———— 25 e Roſinen 10232,5 5265,9 5161/6 1874,555 Braunkohlen———— Fae Brennholzſcheite—— 26 Gemüſe und Pflanzen 194, 219,7 181,7 328,2 56 Torf 2508,2— 4164,.4 4,5 Weiche Stämme 92864,0 68069,0 101941,0 57148%0 27 Glas und Glaswaaren 666,4 489,5 309,6 1765,657 a Theer, Pech, Asphalt 19566,1 30922 12264,7 7145,0] Weiche Schnittwaaren 776,0 961,%½5 246,0 874,8 28 a Häute, Felle, Pelzwerk 2501,3 1896,8 2472,0 2439,1]57 b Schellak 307, 17,6 295,3 7,8] Weiche Brennholzſcheite———— 28 b Leder 13292,6 578,0 1206,9 538,1[57 e Gummiharze 1106,½ 402,7 1401,6 594,6 4543574 5 56.5 790195 20 Harte Stämme 1617,5 1006% 7504s 22319 57 d Andere Harze 16905,9 1228,5 18999,7 1872,1 Geſammtſumma: 828757844804.43185585 79040555 30 Harte Schnittwaaren 9663,0 560,0 929,7 584,6 58 Lebendes Vieh———— 5328254,9 5109051,9 31 Harte Brennholzſcheite 130,— 384,7— 59 Mauerſteine u. Flieſen 32 Weiche Stämme 32841,1 9860,2 76556,7 10825,8 aus Thon, Dach⸗ 33 Weiche Schnittwaaren 57142,5 105536,6 42644,2 78138,7 ziegel ꝛc. 163878,8— 129400, 10, 34 WeicheBrennholzſcheite 467,6 59,2 169,7 153 60 Thonwaaren, Steingut 35 Reiſig und Faſchinen 115,——— Porzellan 179,5 3280,6 188,3 6429,1 Zwangs⸗Verſteigerung. + P——— 7CCc— — Dieuſtag, 18. Febrnar 1902, K 1 1 4 0 D 80 K Nach mittags 2 uhr FHillaleden Tesdnerhbhan werde ich in hieſigem Verſteiger⸗ Augslokal 4, 5 gegen baare 1 35 Bahlung im Vollſtreckungswege öſſentlich verſteigern: Möbel aller Art, 1 Wagen ſowie Büreaueinrichtungs Gegen⸗ ſtände, wie Schreibtiſche, eetenſchrank, 1 Actenregal. Papier, Impreſſen für Nechtsauwälte,Lüſtres, Tiſche Borhänge, Geſetzbücher und dergleich. Gegeuſtände mehr, ferner 1 Zweirad, goldene Fingerringe und goldene Grsisdie n.&nd. Sengidte in Mannheim. 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