Abonnement: 20 Pfeunig monatlich. Bringerſohn 20 Pfg. monatlich, burch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. inzel⸗Rummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Inferate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile 60 E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelſte Zeitung in Raunheim und Amgebung. 2 f 2 Tele m⸗Adreſſe: (Mannheimer Volksblatt.) * In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341. 5 Redaktion: Nr. 377. E 6, 2.„ Erxpedition: Nr. 248. „ Filiale: Nr. 815. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendbatt Nachmittags 3 Uhr. Ir. 150. Mittwoch, 2. April 1902. . Aittagblatt.) Die Neueinſchätzung der Grundſtücke und Gebäude. SRRK. Das Großh. Finanzminiſterium hat den Land⸗ eine Darſtellung des ſeitherigen Verlaufs und des Standes der Neueinſchätzung der Grundſtücke und Ge⸗ E zugehen laſſen. Wir entnehmen dieſer Darſtellung, daß . März 1902 die Reviſion der Klaſſenein⸗ lung des landwirkhſchaftlichen Gelän⸗ in 1943 Gemarkungen vollſtändig durchgeführt und in ch im Laufe war, während ſie in 165 Gemarkungen noch in Angriff genommen werden konnte, weil in dieſen Ge⸗ lungen die Beendigung der Kataſtervermeſſung noch ausſteht. Für die Neueinſchätzung der Grundſtücke kfehen von den Waldungen) ſind die Vorarbeiten durchweg Behufs Ueberweiſung der Schätzungskommiſſionen n in den verſchiedenen Theilen des Landes unter Leitung ſeferenten der Steuerdirektion oder eines Kataſterinſpektors ammlungen und Beſprechungen der Steuerkommiſſäre ab⸗ en. Um eine ſichere Grundlage und einen feſten Anhalts⸗ für das Einſchätzungsgeſchäft zu gewinnen, wurden die ſpreiſe aus der Periode 1895/99 ermittelt. Ueber die Art Weiſe, wie dieſe Kaufpreiſe bei der Neueinſchätzung berück⸗ g wurden, ſpricht ſich, wie wir erfahren, die„Darſtellung“ folgt, aus: ei der Verwerthung der ermittelten Kaufpreiſe war mit aller icht und unter Berückſichtigung aller der Momente zu verfahren, eine Korrektur der ermittelten Durchſchnittspreiſe bedingten, ſt war es geboten, aus der Zahl der Güterkäufe alle jene aus⸗ Eiden, welche unter nicht normalen Verhältniſſen erfolgten. Die imiſſion hatte ſodann die weitere Aufgabe, zu prüfen, ob nicht Ghterpreiſe, ſei es im Allgemeinen oder hinſichtlich einzelner Kurarten und Klaſſen, ſeit dem Ende der Kaufpreisermittelungs⸗ de alſo ſeit 1899, zurückgegangen oder geſtiegen ſind, ſo daß ſezige laufende Werth ein niedrigerer oder höherer iſt, als der chſchnittspreis der Ermittelungsperiode. In der That wurde Hach ein Sinten der Güterpreiſe gegenüber den Preiſen der Er⸗ kelungsperiode konſtatirt und dieſer Thatſache bei Feſtſetzung der nerwerthe Rechnung getragen. Es war ferner zu beachten, ob it bei den Verkäufen in der Zeit der Ermittelungsperiode bei den ndſtücken der einen oder andern Klaſſe vorzugsweiſe nur die keit oder vorzugsweiſe nur die geringſten der betreffenden Klaſſe Verkaufe gelangten, weil in ſolchem Falle der ermittelte Durch⸗ Mittspreis dem mittleren Werthe der Grundſtücke der be⸗ enden Klaſſe nicht entſpricht. Gbenſo war darauf zu achten, kHicht, vie dies vielfach üblich, die Abzahlung des Kaufpreiſes Uperzinslichen Zielern bedungen war, ſo daß in der ſpreisſumme Zinſen mit inbegriffen waren; ferner ob nicht Grundſtücke einſchließlich der noch auf ihnen ſtehenden Frucht ſonſtige Erzeugniſſe verkauft wurden, was namentlich beim Fiauf von Reben in manchen Bezirken eine bedeutende Rolle ſpielt. Bis zum 1. März 1902 waren die Grundſtücksſchätzungs⸗ Meokolle von 731 Gemarkungen der Steuerdirektion zur Vor⸗ ihme det in§ 16 des Geſetzes vom 9. Auguſt 1900 vorge⸗ jebenen Vorprüfung vorgelegt. In 180 Gemarkungen war ſchließliche Genehmigung nach§ 17 Abſatz 3 des Geſetzes er⸗ g, nachdem vorher die öffentliche Auflegung der Protokolle die Beſchlußfaſfung des Schatzungsraths ſtattgefunden hatte. Die Borarbeiten für die Neueinſchätzung der Waldungen in 34 Schätzungs⸗(Forſtamts⸗)Bezirken im Laufe und in Meiteken fertiggeſtellt. Die Einſchätzung ſelbſt iſt im Laufe ' Bezirken; die Schätzungsprotokolle ſind zur erſtmaligen klage an die Steuerdirektion gebracht in 2 Bezirken. Eine Eſchtußfaſſung durch den Schaßungsrath fand bis 1. März noch nirgends ſtatt. Für die Einſchätzung des Bergwerkseigenthums konnten bis jetzt noch nicht für alle in Betracht kommenden Bezirke die erforderlichen Sachverſtändigen gewonnen werden. Die Neueinſchätzung der Gebäude mußte im Hinblick auf die vielen und umfangreichen Geſchäfte, die den Steuerkom⸗ miſſären durch die Einſchätzung des landwirthſchaftlichen Ge⸗ ländes erwachſen ſind, zunächſt zurücktreten. Bis jetzt wurden die Schätzungsprotokolle von 12 Gemeinden der Steuerdirektion zur Vorprüfung mitgetheilt, während eine Beſchlußfaſſung durch den Schatzungsrath noch nicht ſtattgefunden hat. Aus dem Jahresbericht der Grofßzh. Fabrikinſpektion 1901. IV. Maßregelung der Arbeiter wegen ihres Verkehrs mit der Fabrikinſpektion. Bedauerlicher Weiſe ſind in letzter Zeit mehrere Fälle vor⸗ gekommen, in denen den Arbeitern durchihren Verkehr mit der Fabrikinſpektion Nachtheile er⸗ wuchſen. In einem Falle genügte ſchon die Thatſache zweier kurz aufeinander folgenden Reviſionen des gleichen Betriebs, den Verdacht auf einen Arubeiter zu lenken, die zweite Reviſion veranlaßt zu haben. Bei dem Verhöre des betreffenden Arbeiters durch den Fabrikanten gab der Erſtere zu, mit der zweiten Reviſion in Beziehung zu ſtehen, was ihm die Entlaſſung ein⸗ trug. In einer Offenburger Fabrik wurde ferne einem Arbeiter gekündigt, weil man vermuthete, er ſei der Urheber einer an die Fabrikinſpektion gerichteten Anzeige über verſchiedene Unregel⸗ mäßigkeiten, die ſich als richtig herausſtellten. Der betreffende Arbeiter war übrigens der Urheber der Anzeige nicht. In einer Uhrenfabrik erhielt außerdem ein älterer Arbeiter ſeine Entlaſſung, nachdem er bei einer Einpernahme über eine gegen die Fabrik von einer andern Seite gerichtete Anzeige eine Dieſelbe belaſtende, jedoch wahrheitsgemäße Angabe gemacht hatte. Derartige Vorkommniſſe müſſen umſomehr bedauert werden, weil ſie den Beamten der Fabrikinſpektion die Ueber⸗ zeugung beibringen müſſen, daß der Verkehr mit den Aufſichts⸗ beamten, ſei er direkt oder auch nur indirekt, die Arbeiter Ge⸗ fahren ausſetzt, denen die Letzteren machtlos gegenüberſtehen. Es läßt ſichĩeben manchmal nicht vermeiden, daß zur Abſtellung von Mißſtänden, von denen die Arbeiter der Fabrikinſpektion Kennt⸗ niß geben, Momente zur Sprache gebracht werden müſſen, von denen der Aufſichtsbeamte unmöglich aus eigener Anſchauung Kenntniß genommen haben kann, deren Erwähnung vielmehr ſo⸗ fort dem Arbeitgeber zeigt, daß ihr Bekanntſein aus den Mit⸗ theilungen der Arbeiter ſtammen muß. Das Arbeiterſekretariat in Mannheim wird ſeitens der Arbeiter ſehr ſtark in Anſpruch genommen zur Uebermittlung von Beſchwerden an die Fabrikinſpektion. Bei dieſen Beſchwerden fällt beſonders angenehm auf, daß durch den Arbeiterſekretär offenbar eine kritiſche Prüfung und Aus⸗ ſcheidung der unbegründeten Beſchwerden ſtattgefunden hat. Die Beſchwerden ſind ſtets auf eine richtige Grundlage zurückgeführt und es zeigt ſich bei den Unterſuchungen, daß Mißſtimmung und Gehäſſigkeit, wie ſie ſich nicht ſelten bei Beſchwerden bemerkbar machen, hier thunlichſt ausgeſchieden wurden Auch für tech⸗ niſche Verhältniſſe zeigte der Arbeiterſekretär gutes Verſtändniß, und es gewinnen dadurch die Darſtellungen ſehr an Klarheit. Eine auf Wunſch des Arbeiterſekretärs und in den Räumen Treue Heelen. Roman von Maria Thereſia Mah, preisgekrönte Verfaſſerin von„Unter der Königstanne“ und„Wie es endete“ (Nachdruck verboken!] (Fortſetzung.) Richard hatte eine traurige Fahrt gehabt und der herrliche Aamerkag, der die ganze Natur in eine Goldfluth zu tauchen ſchien, Richt im Stande ihn zu zerſtreuen. Vor ſeinem geiſtigen Auge Hgen alle die Jahre vorüber, in denen der Major ihm ein wenn auch Anger, ſo doch ſtets gerechter und aufrichtiger Berather geweſen Und ßpie gut hatte er ſich ſtets zu der verſtorbenen Mutter geigt,— der gegenüber hatte man den Major niemals grollen , da war er ſtets mild und ſauft geweſen und hatte ihr ſtets geſtanden, wo es Noth war. Und wie freundſchaftlich war hards Berhältniß zu dem alten Herrn geworden, ſeit die Gron⸗ Ald geſtorben war und Betiy Lang ſich entſchloſſen hatte, dem Major Haushalt zu führen. Eine ganze Familie hatten ſie da gebildet dent lieben kleinen Altenberg, der Mafor, Tante Betty und Mila, on deren Fortſchritten ihm ſowohl der Vormund als Betty getreu he halen„Du wirſt ſie kaum wiedererkennen!“ hatte die ehtete erſt kürzlich geſchreiben.— An das Alles dachte Richard und ſe berging ihm die Zeit der Fahrt ſo ſchnell, daß er ſchon in at ehe er es recht dachte. Ein Wagen brachte ihn dann nach der Wohung des Majorssz iflag der graue Kopf des Kranken in den Kiſſen, keuchend Iid teit und ging der Athem des greiſen Mannes, nur ab ſech die ſchiveren Augenlider. Jetzt regten ſich die Viphert als wollten ſie ſprechen, und Fräulein Lang beugte ſich iiber i Krakef Wünſchen Sie etwas, Onkel?“ Müßhſam hoh ſich ein wenig der Kopf.„Trinken!“ Beiih üterſtützte mit unendlicher Sorgfalt und Zartheit den ſalten Naun zund hielt das Glas an ſeine Lippen⸗ Er trank einen *— umher.„Mila?“ fragte er. „Sie iſt in die Apotheke, Onkelchen, ſie wird gleich kommen.“ „Wie ſpät?“ Wie ſpät! Ach, er fragte es unaufhörlich, jede Viertelſtunde, ſeit er an Richard telegraphirt hatte. „Haben Sie richtig telegraphirt? Adreſſe in Ordnung?“ Mit ihrer ſanften Stimme, die den Kranken wie eine Lieb⸗ lofung berührte, verſicherte Betty, vielleicht zum zehnten Mal ſchon, Saß das Telegramm ganz richtig beſorgt worden ſei, Mila ſelbſt ſei auf dem Telegraphenamt geweſen. Wenn Richard rechtzeitig das Telegramm erhalten habe, werde er gewiß kommen. „Er wird gewiß kommen,“ wiederholte eine andere Stimme nleben Betty mit großer Zuverſicht. Mila war eingetreten. Jetzt ſauß „Seien Sie ganz ruhig, Onkelchen, Herr Dr. Thielemann kommt noch mit dem Abendzug, und er bringt Alles mit, was Sie brauchen, Geſundheit und Freude!“ Die Lippen des Alten verzogen ſich zu einem Lächeln.„Freude — Ihr habt ſie mich erſt kennen gelehrt, und ſein dankbarer Blick umfaßte die beiden Frauengeſtalten an ſeinem Lager. „Wir haben ſie zuſammen kennen gelernt, nicht wahr, Tamte Betth?“ ſagte Mila. Etwas wie ein Seufzer glitt über die Lippen des Kranken, danm ſchloß er wieder die Augen. Mila trat leiſe zu Betty. „Tante, er ſcheint mir heute viel ruhiger,“ flüſterte ſie.„Viel⸗ leicht wird er doch noch geſund!“ Traurig ſchüttelte Betih den Kopf.„Nein, Mila, der Arzk war vorhin da, höchſtens zibei Tage würde es noch dauern, meinte er⸗ Vielleicht noch früher.— Wenn nur Richard rechtzeitig noch kommt!“ „O, ganz beſtimmt,“ verſicherte Mila mit derſelben Entſchieden⸗ heit wie vorhin, ſo trüb auch ihre Augen bei Bettys Worten geworden waren. Da hörte man, daß die Aufwartefrau Jemandem die Flur⸗ thür öffnete, vorſichtige Schritten kamen über die Dielen des erſten ——— FFPPP Himmers — aereller.le desſelben abgehaltene Sprechſtunde war ſehr gut beſucht, es zeigt ſich darin das Vertrauen, welches dieſer Inſtitution in Mannheim allerſeits entgegengebracht wird. Die Hoffnung, daß die Einrichtung der mit öffentlichem Vortrag verbundenen Sprechſtunden der Arbeiter das Vertrauen zu den Gewerbe⸗ aufſichtsbeamten gewinnt, ſcheint ſich glücklicherweiſe zu erfüllen. Einzelne Arbeitgeber im Lande ſehen freilich den häufigeren und näheren Verkehr der Gewerbeaufſichtsbeamten mit den Arbeitern mit Mißtrauen an. Sie haben uns gegen⸗ über zwar weder ſich in dieſer Richtung geäußert, noch hat der dienſtliche Verkehr mit ihnen irgend eine Benachtheiligung er⸗ fahren. Doch haben ſie ihre Vertretung dazu veranlaßt, ſich gegen dieſen Verkehr der Beamten mit den Arbeitern, weil die Begehrlichkeit der Letzteren fördernd, in ihren Jahresberichten auszuſprechen und entſprechendes Material zu ſammeln. Dieſes Beſtreben ſcheint aber ohne Ergebniß geblieben zu ſein. Vielleicht wird man dabei auch erkannt haben, daß nur ſolche Arbeitgeber wirklich Grund zu Mißtrauen haben, die ein Bekanntwerden von Mißſtänden in ihren Betrieben durch die Sprechſtunde zu be⸗ fürchten haben. Unbegründete Beſchwerden ſind uns bei ſolchen Gelegenheiten nie vorgetragen worden, wohl aber ſolche, deren Inhalt ohne Mittheilung durch die Arbeiter nicht oder ſchwerlich zu unſerer Kenntniß gekommen wären. Ueber den Verkehr mit den Arbeiteriunen wird von der Beamtin Folgendes mitgetheilt: Der Verkehr mit den Arbeiterinnen läßt zu wünſchen übrig, es fehlt ihnen vor⸗ läufig noch an Intereſſe für die Dinge, die außerhalb ihres per⸗ ſönlichen Geſichtskreiſes liegen, weiter aber auch an Energie, die Scheu vor dem Nichtalthergebrachten zu überwinden. So wurde uns von einigen Arbeiterinnen geſagt, ſie hätten ſich genirt, die Sprechſtunde oder den Vortrag der Beamtin der Fabrik⸗ inſpettion zu beſuchen. Andererſeits wurde zugegeben, daß bei den Reviſionen in den Fabriken man ſein Anliegen nicht vor⸗ bringen könne:„da ſteht der Herr oder der Meiſter immer da⸗ hinter“. Wo wir Gelegenheit hatten, zufällig und Anoffiziell, etwa bei gelegentlichen Beſuchen in den Häuſern, mit den Arbeiterinnen zu verkehren, iſt uns mit Verkrauen entgegenge⸗ kommen worden; wir haben manche und werthvolle Anregung dadurch erfahren. 5 Dieſes Inbeziehungtreten zu einzelnen Arbeiterinnen kann aber bei der großen Anzahl und bei der Ausdehnung des Bezirkes nur von untergeordneter Bedeutung bleiben. Nach wie vor müſſen wir den Hauptnachdruck darauf legen, auch die Arbeiter⸗ innen zum Beſuche von Sprechſtunden heranzuziehen und ſie auf den geordneten und dienſtlichen Verkehr zu verweiſen. Die Schwierigleiten, die ſich uns darbieten, ſind unverkennbar umſo⸗ mehr vorhanden, als im Lande von einer Organiſation der Arbeiterinnen kaum die Rede ſein kann und daher jegliche Mit⸗ telsperſon zwiſchen ihnen und der Fabrikinſpektion fehlt. Klagen von Arbeiterinnen, ſoweit dies ſchriftlich geſchah, ſind uns bis jetzt immer durch ihre männlichen Angehörigen übermittelt wor⸗ den. Wenn auch die Organiſation der in der Induſtrie be⸗ ſchäftigten Frauen aus naheliegenden Gründen nicht eine Bedeu⸗ tung erlangen kann, die derjenigen der Arbeiterorganiſationen auch nur annähernd entſpräche, ſo iſt doch der Mangel eines Anſatzes hierzu in Baden ſehr zu bedauern; es geht dadurch ein werthvolles erziehliches Moment verloren. Manche Ungehörig⸗ keiten, über die ſich die Fabrikanten mit Recht beklagen, ſo vor Allem die ſchlechte Behandlung, die den hygieniſchen Einrich⸗ tungen, Waſchgelegenheiten und Abortanlagen zu Theil wird, die Unſauberkeit und Unordnung, die wir leider beſonders in Garderoben⸗ und Eßräumen der weiblichen Arbeiter antreffen Schluck, dann glitten ſeine Augen in dem dämmerigen Zimmer ſie auf dem Bettrande und ſtreichelte liebevoll die Hand des Greiſes. —— iſt er,“ ſagte Mila leiſe und wich in die dünkelſte Ecke des Gemaches zurück. Betty aber eilte zur Thür ünd öffnete ſie weit. „Richard, lieber Richard!“ rief ſie mit thränenerſtickter Stimme Thislemann umfaßte die zarte, ſchlanke Geſtalt, und einen Augenblick lehnte ſich ihr Kopf wie Schutz und Ruhe ſuchend an ſeine Bruſt. „Wie ſtehts?“ fragte er flüſternd. „Schlecht,“ antwortete ſie eben ſo leiſe und richtete ſich auf⸗ „Er hat ſo ſehr nach Ihnen verlangt.“ Riehard drückte ihr die Hand, er konnte nichts weiter zu Betth ſagen, denn der Kranke hatte den Kopf erhoben und rief mit öit⸗ ternder Stimme Richards Namen. Erſchüttert beugte ſich der junge Mann über den Greis.„Lieber Herr Vormund Der Major hob die Hand.„Sag' nichts, ſag' nichts. Es iſt alls, bald. Ich wollte nur mit Dir noch reden.— Macht hell, ich will ihn ſehen.“ Die Rouleaux wurden aufgezogen, und das Abendroth füllte das Krankenzimmer mit goldrothem Lichte, Der Kranke ſah zärtlich auf Richard, deſſen Rechte er feſt zwiſchen ſeinen ſchwachen zitternden Händen hielt.„Biſt noch ge⸗ wachſen.— Betty, ſehen Sie— der ſchöne Bark Betth Lang nickte.„Ich hätte Herrn Thielemann faſt nicht erkannt. „Doktor Thielemann,“ flüſterte der Kranke. „Nicht doch, lieber Herr Vormund, für Sie und Tante Bettt) bleibe ich immer nur der Richard. Wenn mir nur Fräulein Lang erlaubt, ſie wie ehemals„Tante“ zu nennen.— Ich häbe ja ſo gar keine Verwandten, und es iſt mir immer ein lieber Gedanke, daß Ihr hier meine Angehörigen ſeid. Ihr nehmt ja doch Theil an mir, mehr, biel mehr, als bloße Bekannte und Freunde dies thun würden „Sagen Sie nur immer„Tante,, ich wills gern ſein, enk⸗ gegnete Betth mit ihrem guten, ernſten Lächeln Dann nahm ſie dem jungen Mann den Reiſemantel ab und fragte ſorglich, ob er hungrig oder durſtig ſei, und ob er nicht den Reiſeſtaub abwaſchen wolle⸗ „Das ———— Richard erklärte, ſpäter in ein Gaſthaus gehen zu wollen, und Dat für jetzt nur um ein Glas Waſſer. Betiy mußte mit Bedauern eee,

Beneral⸗Anzeiger. laſſen ſich auf das fehlende Solidaritätsgefühl und den Aan Verantworkungsgefühl für Einrichtungen zum all⸗ nen Wohl zurückführen. Der Verkehr mit den Arbeitgebern rder gleich gute, wie er im vorigen und in den früheren ahresberichten eingehend geſchildert wurde. Wir ſind daher in der Lage, uns in dieſer Beziehung auf das früher Geſagte zu beziehen. Der Verkehr, bezw. gemeinſame Beſuch von gewerb⸗ lichen Anlagen mit den Großh. Herren Bezirksärzten war im Berichtsjahr ſehr häufig. Die Bezirksärzte benützen ſolche Be⸗ ſuche in der Regel, um die ihnen neuen Betriebe näher kennen zu lernen. Mit mehreren Beamten von Bezirksämtern fanden eben⸗ falls gemeinſame Fabrikbeſuche ſtatt, z.., wenn die Berechtigung einzelner Auflagen angezweifelt wurde, welche das Bezirksamt zu vertreten hatte, oder auch um die Beamten in einzelnen wichti⸗ gen Angelegenheiten einzuführen. In allen dieſen Fällen war der Nutzen gemeinſamer Beſuche von vornherein unzweifelhaft. Deutsches Reich. * Badenweiler, 1. April.(Die Kaiſerin), nebſt den zwei jüngſten kaiſerlichen Kindern, Prinz Joachim und Prinzeſſin Victoria Luiſe, ſowie die jüngſte Schweſter der Kaiſerin, Prinzeſſin Feodora zu Schleswig⸗Holſtein, werden in dem reizend gelegenen Hotel„Schloß Hausbaden“ bei Baden⸗ weiler ihren diesjährigen Frühjahrsaufenthalt nehmen. Das genannte Hotel, nebſt allen Nebengebäuden iſt laut Str. Poſt für die Monate Mai und Juni für die fürſtlichen Perſönlich⸗ ketten, nebſt Gefolge, im ganzen 51 Perſonen, gemiethet. In Schloß Hausbaden weilte bekanntlich vor einigen Jahren auch die Königin Wilhelmina der Niederlande mit ihrer Mutter zu längerer Erholung. Metz, 1. April.(Der„Bismarck ſtein“) auf dem St. Quintin iſt heute Nachmittag unter zahlreicher Betheiligung feierlich eingeweiht worden. Heute Abend wird das Gedächtniß⸗ feuer auf dem neuen Denkmal entzündet werden. Ausland. Vereinigte Stagten.(Marconij veröffentlicht eine lange Erklärung, wörin es heißt, daß die Weigerung der Marconi⸗Stationen, Depeſchen von andern Syſtemen anzu⸗ nehmen, beſtehe und fortbeſtehen werde. Er ſei nicht willens, daß das, was durch ungeheure Ausgaben erreicht ſei, andern Leuten, die das Slaby⸗Arcoſche Syſtem anwenden, umſonſt überlaſſen werde. Die Maxconi⸗Apparate ſeien ſo abgeſtimmt, daß ſie für Apparate anderer Syſteme nicht zu benutzen ſeien, was bei den Slaby⸗Apparaten nicht der Fall ſei. Ferner erklärt Marconi, daß er vor vier Jahren auf Erſuchen der deutſchen Regierung eingewilligt habe, ſein Syſtein Slaby zu zeigen. Als⸗ dann habe Slaby ſein ſogenanntes Slaby⸗Arco⸗Syſtem her⸗ geſtellt. Seitdem aber habe das Marconi⸗Syſtem bedeutende Veränderungen erfahren, ſodaß beide Syſteme nur das Grund⸗ prinzip gemeinſam hätten. Profeſſor Slaby erklärte vor einigen Tagen dem Berichterſtatter der Times, nach den letzten Vorfällen zwiſchen den beiden Syſtemen müſſe eine Verſtändigung angeſtrebt werden. Slaby iſt nicht der Anſicht, daß die draht⸗ loſe Telegraphie die Seekabel überflüſſig machen werde, doch ſei ihre Nützlichkeit für den Verkehr zwiſchen Schiff und Land er⸗ wieſen, und es würde allen Geboten des Verkehrs zuwiderlaufen, wenn ein Syſtem es ablehnen wollte, mit dem andern zuſammen⸗ zuarbeiten. Man dürfe die Einrichtung überhaupt nicht als eine Gewinnquelle betrachten; dazu ſeien ihre Erfolge auch noch zu Ungewiß. Aus Stadt und Land. »Mannheim, 2. April 1902. Aus der Stadtrathsſitzung vom 27. und 29. März 1902. (Mitgetbeilt vom Bürgermeiſteramt,) Stand der Arbeitsloſenbeſchäftigung am 22. März 1902: Von den bis einſchließlich 8. März l. J. eingeſtellten 706 Mann ſind freiwillig ausgetreten 457, entlaſſen wurden wegen Trunkenheit, Streſt ꝛc. 12, krank ſind 10, zuſammen 479 Maun, bleiben noch 227 Mann. Außerdem waren bei den ſtä d t⸗ iſchen Betrieben und Unternehmungen etwa 1700 ſtändige Arbeiter beſchäftigt. Von dem von dem Vorſitzen den des Gewerbegerichts erſtatteten Bericht über die Thätigkeit des Gewerbe⸗ gerichts pro 1901, welche aus nachfolgender Darſtellung erſicht⸗ lich iſt, wird Keuntniß genommen. Es haben im Ganzen 98 Sitzungen ſtattgefunden. Nach der Tabelle über die Rechtſprechung des Gewerbegerichts wazen aus dem Jahre 1900 38 Gegenſtände vorhanden. Während des Gefchäftsjahres 1901 wurden anhängig 1173 Gegenſtände, ſammen lalr Gegenſlände. Außerdem wurden noch verſchiedene Streitfälle augebracht, die durch die Gerichtsſchreiberei kurzer Hand und ohne förmliche Klage erledigt wurden. Von obigen 1211 Gegen⸗ ſtänden wurden im Jahre 1904 1181 erledigt, während 30 uner⸗ ledigt geblieben find. 5 Die Arbeiten zur Herſtellung der Ge htwege in der Schwetzingerſtraße werden wie folgt übertragen: Loos 1 der Firma Martenſtein u, Joſſeaux; Loos II der Firma Richard Speer. Hinſichtlich 5ñzur Landesbran dkaſſe neu eingeſchätzten Gebäuden wird der Kaufswerth feſtgeſetzt. zu⸗ Mit Bezug auf die in verſchiedenen hieſigen Blättern erfolgte Kundgebung der Lokaldam pfſchifffahrtge ſellſchaft C. Arnheiters Erben in Ludwigshafen a. Rh. wird Folgendes feſtgeſtellt: 1. Seit Jahren hat die Stadtgemeinde Mannheim für die Sei⸗ tens der Polizeibehörde angeordnete Bexeitſtellung einer Schiffsdampfſpritze an die Geſellſchaft Arnheitex eine jährliche Vergütung von 4800 M. zu bezahlen. Da dieſer Feuerſchutz in gleicher Weiſe auch den am baheriſchen Ufer liegenden Schiffen dienlich iſt, erſchien es dem Stadtrath angemeſſen, daß bei der Neukonzeſſionirung der mit erheblichem Gewinn verbundenen Perſonenüberfahrt Mannheim⸗Ludwigshafen den Unternehmern zur Auflage gemacht wird, alle nach Anſicht der Poligeibehörde zum Feuerſchutz erforderlichen Einrichtungen auf eigene Rechnung zu treffen. Leider iſt es bis jetzt nicht gelungen, dieſe einſeitige und unbillige Belaſtung der Stadt Mannheim abzuwälzen. Schon ſeit geraumer Zeit wird von der Stadtverwaltung der Gedanke erwogen, mit einem zunächſt für die Zwecke des Tiefbauamtes zu beſchaffenden größeren Dampfboot Rund⸗ fahrten im Hafengebiet und eine regelmäßige Verbindung nach dem Rheinpark einzuführen. Sehr wichtig für die Durch⸗ führung eines ſolchen Projektes iſt die vechtgeitige Sicherung von Anlandeſtellen. Dem Stadtrath erſchien daher das Geſuch der Geſellſchaft Arnheiter, ihr ſtädtiſches Eigenthum zur Errichtung einer Anlandeſtelle zu überlaſſen, als die beſte An⸗ gelegenheit, ſich das Recht der Mitbenützung von Anlandeſtellen zu ſichern. Die Geſellſchaft Arnheiter hat ſich ablehnend ver⸗ halten. Als ſ. Zt. das Projekt wegen Umgeſtaltung der Stephanien⸗ promenade auftauchte, machte die ſtädtiſche techniſche Behörde darauf aufmerkſam, daß es bedenklich ſei, den Platz für eine Anlandeſtelle zu beſtimmen und zu genehmigen, bevor die künftige Geſtaltung der Zufahrtsſtraße zur Anlandeſtelle ge⸗ regelt ſei. Die Herſtellung der Stephanienpromenade iſt nach langwierigen Verhandlungen erſt in jüngſter Zeit endgiltig genehmigt worden. Durch die Erörterung vorſtehender Punkte bei verſchiedenen Be⸗ hörden und Inſtanzen haben ſich naturgemäß die Verhandlungen wegen der Perſonenütherfahrt Rheinpark⸗Ludwigshafen in die Länge gezogen; der Stadtrath Mannheim hat dabei lediglich die Intereſſen der Stadt pflichtgemäß zu wahren verſucht. 5 Das wegen der Errichtung einer Anlandeſtelle eingeleitete öffentlich rechtliche Vorfahren iſt übrigens erſt durch einen Miniſte⸗ rialerlaß vom 15. v. Miss. zum Abſchluß gekommen. Das hierauf wegen der weiteren Behandlung der privatrechtlichen Seite an den Stadtrath gerichtete Schreiben der Geſellſchaft vom 25. b. Mts. konnte noch nicht beantwortet werden, weil eine Auskunftsertheilung des Großh. Bezirksamtes ausſteht. Den Schloſſermeiſtern Joſef Neuſe vu. Joſef Lang dahier wird die Lieferung der ſchmiedeeiſernen Thüren zum großen Saal der Jeſthalle übertragen. Die Legung des Parquetbodens im großen Seele der Feſthalle wird an die Firma Richard Leopold in Kuppenheim, vertreten durch J. Peter hier, vergeben. In Bezug auf die Heizung und die Heizungseinrichtung im Real⸗ ahmnaſium werden ſachdienliche Anordnüngen exlaſſen. Wegen anderweiter Vermtethung der ſog. Dienerwohnung in der Ingenieurſchule und der Reinigung der Gewerbeſchulräume daſelbſt ergeht Entſchließung. Nachdem in letzter Zeit häufig Straßen der Meckarvopſtadt Schutt abgeladen wurde, wird das Gr. Bezirtsamt um ſchärfere Ueberwachung dieſer Straßen durch die Schutzmannſchaft erſucht. Gegen das Geſuch der Firma Gtabli ſſements Hu tch i n⸗ ſon um Genehmigung, gzur Lagerung von 2 enzin in größeren Mengen auf ihrem Fabrikanweſen im Induſtriehafen wird nichts eingewendet. 1 Gr. Bezfrksbauinſpektion hier überſandte die Faſſadenpläne für den Amtsger ichtsneubauz; dieſelben werden nach Einſicht⸗ nahme zurückgegeben. 5 Die von der Firma Gebr. Hoffmann hier(al des Privatmanns Friedr. Wilh. unbefügter Weiſe in den s Rechtsnachfolgerin Eßlinger) eingereichten Pläne für 888 8 P Nr.l gebeff, daß er im Hötel übernachte, döch in allem UHebrigen nröge er ſich gnicht als Gaſt, ſondern als Sohn des Hauſes betrachten. Der Major ſagte zufrieden:„So iſt's“ und deutete auf den Waſchtiſch in der Ecke des Zimmers. Diort ſtand eine hohe, ſchlanke Mädchengeſtalt, und als ſie befremdet anſah, grüßte ſie leiſe:„Guten Abend!le „Guten Abend,“ erwiderte er und beſann ſich.„Das iſt das iſt doch nicht Mila?“ „Doch, ich bin Mila,“ beſtätigte ſie mit der vollkommenen Ruhe einer Erwachſenen, nahm den Krug und goß Waſſer in das Becken. Schweigend wuſch er ſeine Hände und fuhr mit dem naſſen Schwamm über ſein Geſicht, und Mila ſtand dabei und reichte ihin das Handtuch. Es war ihm peinlich, ſolche Dienſtleiſtungen von dem junngen Mädchen anzunehmen. Er dankte eifrig und reichte ihr dann die Hand.„So, jetzt können Sie mir wohl die Hand geben, wir ſind ja alte Bekannte.“ Mila berührte Richards Rechte nur flüchtig und eilte daun aus dem Zimmer. Er kehrte an das Bett des Kranken zurück, der die kleine Szene aufmerkſam beobachtet hatte. Mila iſt noch immer ſo ſcheu, wie ſie war,“ bemerkte der junge Mann. (Fortfezung folgt.) Richard Moderne Frühlingsfeſte nah und fern. Von Otto Sperber. Machdruck verboten.) Von allen Freudenfeſten und Vergnüglichkeiten, die ſich im Wechſel der Jahreszeiten bieten, ſind diejenigen des erwachenden doder voll erblühten Frühlings am meiſten geeignet, an das Innere des Menſchen zu rühren und zu dem angeſchlagenen Ton aus dem Gemüth einen vollen Akkord hervorzulocken. An ſich ſtehen jc faſt alle nach altenn Brauche gefeierten Feſte in irgend einer Beziehung zu dem ſich immer wiederholenden Kreislauf des Lebens in der Natur bvon der Ausſaat bis zur Ernte und vom Werden bis zum Vergehen, 38 gutes Lebensvorzeichen ſtellen kanm, iſt das höchſt originelle Sechs⸗ und cuich der Cyklus des chriſtlichen Feſtjahres knüpft mit diplo⸗ matiſchem Verſtändniß an alles das an, ſwas ſich draußen in der Natur vollzieht. Bei vielen jener Feſte iſt uns jedoch das Bewußt⸗ ſein dieſes Zuſammenhanges ziemlich verloren gegangen. Nurx die Frühlingsfeiern machen davon eine Ausnahme; denn ſie gehören zu den keinſten und edelſten Freuden und rühven an das Herz mit einer Unmittelbarkeit, die ſich nicht abweiſen läßt. Der erſte Frühlings⸗ ſpasiergang in wonniger warmer Luft, wenn aus den ſchwarzen Schollen des Erdbodens mit den keimenden Pflanzen würziger Erd⸗ geruch hervorquillt, die holdſeligen Tage der Baumblüthe und der grünenden Pfingſtmajen haften länger in Unſerem Gedächtniß als die eleganteſten Vergnügungen des Winters, und wir genießen dieſe bon den immer wieder neuen Schöpfungswundern verklärten Früh⸗ lingstage faſt mit jener kindlichen Naibität, die uns leider in den Kämpfen des Lebens nur allzu früh verloren geht. Der Frühlingsfeſte gibt es daher im deutſchen Volke wie bei fvemden Nationen eine große Zahl. Von dem urſprünglich allen ge⸗ meinſamen Grundgedanken der Auferſtehung in der Natur, der Ver⸗ treihung des griesgrämigen Winters und dem Einzuge des im Blumenſchmuck und in Jugendanmuth prangenden Lenzesknaben ausgehend, haben ſich dieſe Feiern in den einzelnen Landestheilen derartig verſchieden geſtaltet, daß ihre. Schilderung dickleibige Bände füllen würde, und der Leſer würde bald gewahren, daß ihm ſchließ⸗ lich immer wieder das Alte in nur wenig veränderter Form berichtet wird. Es iſt daher vielleicht intereſſanter, aus der großen Zahl dieſer Feſte einige wenige herauszugreifen, welche geigen, daß die Menſch⸗ heit im Grunde genommen ſtets daſſelbe feiert, mag ſie nun im Herzen Europas oder um den halben Erdumfang von uns entfernt in fremden Erdtheilen wohnen. Selten ziehen dergleichen Feſte Hoch und Niedrig, Reich und Arm gleichmäßig in ihren Bannkreis; denn es iſt eine nicht wegzu⸗ leugnende Erſcheinung, daß ſich die ſozial bevorzugten Klaſſen mehr und mehr von der Betheiligung zurückziehen, was zuguterletzt natür⸗ lich zur Verkümmerung dieſer Feſte führt. Eine ſolche Feier, der man— nach der allgemeinen Betheiligung zu ſchließen— ein recht Bebauung des Platzes Werd ſtraße No. 1 werden hinſichtlich im Sinne der Bauplatzberſtei Den von Steinbrüchb lals Rechtsnachfolger des 0 füx Erſtellung des Arkaden hanſes Nosam Friede blatz wird die Zuſtimmung verſagt, da dieſelben den Verſteigert bedingungen nicht entſprechen, 5 Am 24, März 1902 wurden folgende Vinl zu Eigenthum verſteigert: I. 110,51 qm; Stei Pro qm 50 No, 20, im Maaße 21852% 60 An Gr. Bez Den Den Klein) eingereichten P eM Bau g Viktoriaſtraße No. 6 im Maaße Kirchner, Kaufmann hier, um J. 2. Werderſtraße No. 51⸗Viktorfaß 184,00 am, um 45% 15 Der Zuſchlag wird genehmigt. 55 ksamt wird der Antrag geſtellt, zu dem B Bürgerausſchuf vom 17. Dez. 1901, wonach die 9 der 6. Ouerſtraße zur Tragung der S werden ſollen, unter Abweiſung der hiergegen erhol die Staatsgenehmigung zu ertheilen. 15 165̃ 5 Das Oſterfeſt am Großh. Hofe. Der Oſterſonntag nahmen die Höchſten e the Hauptgottesdienſt in der Schloßkirche theil. Um 1 Uhr fand lientafel ſtatt. Der Abendandacht in der Schloßkirche wohnten Höchſten Herrſchaften alle an. Am Oſterſountag beſuchten der herzog und die Großherzogin und der Erbgroßherzog und die großherzogin den Vormittagsgottesdienſt in hloßkirche Frühſtückstafel war das Gr ßh. Paar bei der Fürſtin gur eingeladen. Abends bexſammelten ſich die Großherzoglichen un Erbgroßherzoglichen Herrſchaften bei dem Prinzen und der Pr Maxy.— 1 Verfetzungen und Ernennungen. Der Lehramtspraktikanten Heinrich Ziegler von Verleihung des Titels„Profeſſor“ eine Profeſſorenſtelle g Höheren Mädchenſchule in Baden übertragen; ferner wurdez Expeditionsaſſiſtenten Joſef Werner jn Appenweier nach burg und Theodor Erhardt in Offenburg nach Appenweſer dz *Schulfrei in den Jubiläumstagen. In der letzten Numm Verordnungsblattes erläßt der Großh. Oberſchulrath unter nahme auf das bevorſtehende 50jährige Regierungsjubiläu Großherzogs folgende Bekanntmachung:⸗„Am 25., 26. und 27 d. F. wird das badiſche Volk frohbewegt und danterfüllt das Feſt der fünfzigjährigen Regierung ſeines allgeliebten Landesfiß Seiner Köriglichen Hoheit des Durchlauchtigſten Großhe Friedrich feiern. Aus Anlaß dieſer Feſtlichteit wird zufolge Anordnung am 25. und 26. April d. J. der Unterricht an unſerer Aufſicht unterſtehenden Schulanſtalten freigegeben einzelnen Lehranſtalten und Volksſchulen ſind beſondere Schi abzuhalten, bei denen die Schüler durch geeignete Anſpra die hohe Bedeutung des Feſtes, insbeſondere auf die reicheß nungen hinzuweiſen ſind, deren ſich unter der allſeits fört und ſchützenden Hand unſeres geliebten Landesfürſten alle und alle Einrichtungen des vielgeſtaltigen Staatslebens in de gangenen 50 Jahren zu erfreuen hatten. Im Uebrigen wir die näheren Feſtſetzungen über die Geſtaltung der der Großherzog ha⸗ Nonnenweier 0 Sc ſowie die Entſcheidung darüber, ob dieſelbe an den einzelnen A am 25. oder 26. April ſtattfinden ſoll, bei den Mittelſchu ſonſtigen Lehranſtalten den Anſtaltsvorſtänden, bei den Vol! aber den örtlichen Aufſichtsbehörden mit der Beſtimmung, daß letzteren jedenfalls die vier oberſten Jahrgänge der Schüleg Feier beizuziehen ſind.“ Schneebeobachtungen Schneefälle, welche ſich in d woche in den mittleren und hohen Lagendes Landes einſtellt dort ein mäßiges Anwgachſen der Schnieedecke berürſacht. Dieſt durch das milde und regneriſche Wetter gegen Ende der Wo raſch abgeſchmolzen, ſo daß am 29.(Samſtag) nur noch Stationen eine geſchloſſene Schneedecke beſtand und zwar Beim Feldbergerhof 115, in Titiſee 3, in Todtnauberg Märgen 16 und in Kniebis 5 Centimeter. *Perſonenverkehr mit Mülhauſen. Am hieſigen S Bad. Bahn liegen für die Reiſe nach Mülhauſen keine direl karten auf, während an letzterem Platze ſolche für Mannhe geben werden. Der Reiſende iſt genöthigt, ſich mit einer Maunheim—Straßburg zu behelfen und gegen Zahlung gebühr von, 25. die weitere Fahrkarte Straßburg⸗ lelegraphiſch beſtellen zu laſſen. In Straßburg hat er dan Vergnügen, ſich um den Fahrtausſpeis umthun zu m glauben, es liegt im Intereſſe der bad. Bahn. dem Publit entgegen zu kommen, wie es die Reichsbahn in dieſem Falle die Gefahr beſteht, daß durch ſolche Erſchwerungen der Verk linksrheiniſche Seite gedrückt wird. Die Handelsfortbildungsſchule. Am 26 März ſich im Kaiſerhof dahier eine Anzahl von Prinzipälen grbßen mittlerer hieſiger Detailgeſchäfte, die durch die Beſchäftit reicher im fortbildungsſchulpflichtigen Alter befindlichen an dey neuen Handelsfortbildungsſchule intereſſirt ſing ſprechung über das bezüglich der Handelsfortbildungsſch Ortsſtatut verſammelt. Allſeitig wurde das dem Kau durch die Vorlage bewieſene Wohlwollen und die darit Forderung für das Erziehungsweſen des kaufmänniſch⸗ freudigſt begrüßt und anerkannt. Ebenſo einſtimmig auch bon allen Seiten betolft, daß gegen die Art der Ausf Reihe von praktiſchen und rechtlichen Bedenken und erheben ſind; die Beſeitigung der vorhandenen Schwi ſcheine im Intereſſe aller Betheiligten und vor Allem ſelbſt dringend wünſchenswerth und unerle lich.“ Um Maßnahmen in dieſem Sinn auf Grund der gepflogenen Ahrläuten in Jürich, das am erſten Montag nach de Tag⸗ und Nachtgleiche, in dieſem Jahre alſo am 24 wurde, weil nunmehr das Frühjahr ſopeit fortgeſchriß die das Zeichen zum Aufhören der Arbeiten gebende Ah um 6 Uhr geläutet zu werden braucht. Einſe beſonder hierbei die Jugend, und zwar bor Allem der weiblig „Mareieli'“, der ein Sammeluame für die kleinen we Mädchen iſt, welche mit Maihäumen oder bändergeſchiß zen vor die Häuſer ziehen und folgendes, die Spendir ſungenen herausfordernde Liedlein ſingen: 8 „Das Sechsuhrläuten iſch hüt da; Es grünt hür alles in Laub und Graß, In Laub und Gras der Blüthen ſo viel, Drum tanzet's Mareieli im Saitenſpie Neig di, neig di, Mareieli, neig di, Neig du dich vor des Herrn Hus, Es ſchauen viel ſchöne Damen darxus, Ein rother Apfel, ein brauner Kern, Die Frau iſt ſchön und lacht ſo gern Ein golden Faden zieht er um ſi's Hus Ade! nun iſt das Maienlied us!“ Nachdem die männliche Jugend den Böke oder Bi ausgeſtopfte, den Winter ſymboliſirende Figur verbra die Zünfte zu einem großartigen Feſtzuge, der ſeit 1 trachten arrangirt wird, und ſo allmählich zum Theil nachtsfeſt post ſestum gelporden iſt, an Originalität verwandten Veranſtaltungen weit überragt und in Zunfthäuſern endet, die faſt durchweg auch öffentlich und Kaffeehäuſer enthalten. Eine noch bekanntere, unterſchiedslos von allen völkerung begangene Frühlingsfeier iſt das Praterfeß dem dieſer prächtige Park im Jahre 1766 durch Joſ nern freigegeben wurde, alljährlich am 1. Mai in di Vergnügungsort der ſchönen Donauſtadt gefeiert 5 früheſten Morgen beginnt hier die Feier, die in Oeſt 3 von jeher weit intenſiver begangen wird als in Nor

Generäl⸗Anzeiger. 5. Skit. 4 ßerten Wünſche zu ergreifen, wurde ſchließlich eine Kom⸗ gewählt, und ermächtigt, ſogleich die geeigneten Schritte ihmen und vor Allem bei der Handelskammer, dem Stadt⸗ er Schulkommiſſſon ſowie den etwa ſonſt zuſtändigen Be⸗ n borſtellig zu werden. Als Rechtsverſtändigen hatte man Herrn anwalt Dr. Seelig eingeladen und wurde derſelbe als iſches Mitglied in die Kommiſſion gewählt. Die vorgetragenen e und Anregungen betrafen insbeſondere die Verlegung des chts auf die Morgenſtunden, die Theilung der einzelnen in je zwei Abtheilunnggen mit Unterricht an verſchiedenen die Einführung einer Ferienzeit für die Zeit von vier hnachten und je acht Tage vor Oſtern und Pfingſten, der Erhebung des Schulgelds von den Prinzipalen, ſchränkung des obligatoriſchen Unterrichts für die weib⸗ Dauer eines Jahres bezüglich ſolcher An⸗ die ſich dem kaufmänniſchen Berufe nicht dauernd zu gedenken. Wie wir hören, hat die Kommiſſion die ent⸗ 1 Schritte ſchon vorgenommen. Eine weitere Verſammlung Entereſſenten wird demnächſt einberufen werden. FThätigkeit des Gewerbegerichts als Einigungsamt: 18. März l. J. kegte der größte Theil der Weber in der ſüd⸗ chen Juteinduſtrie in Waldhof die Arbeit nieder und trat in and, weil von dieſem Tage an eine Lohnreduzirung eintreten die nach Berechnung der Arbeiter 15—16%8, nach der Er⸗ der Direktion der Juteinduſtrie bei den meiſten Sachen nur 8 0% und nur in einem Falle 9% betrug. Am 19. März l. J. ne Kommiſſion der ausſtändiſchen Weber das Gewerbegericht Inigungsamt an. Der Vorſitzende verhandelte am folgenden mit der Direktion der ſüddeutſchen Juteinduſtrie. Dieſe gab lärung ab, ſie habe die Lohnreduktion nach ſehr reiflicher mung und Erwägung vorgenommen. Die bisher bezahlten könnten unter keinen Umſtänden mehr beibehalten werden. gusſtändigen Arbeiter könnten unter den neuen Bedingungen arbeiten. Maßregelungen wegen des Ausſtandes ſollten nicht nden. Auf Weiteres könne ſich die Direktion nicht einlaſſen. 2 März l. J. nahmen ſodann die ausſtändiſchen Arbeiter die wieder auf.— Am gleichen Tage wie die Arbeiter der Jute⸗ ſe legte auch ein ſehr großer Theil der hieſigen Schneider⸗ n die Arbeit nieder, um beſſere Arbeitsbedingungen zu leg, Sie bezweckten in erſter Reihe die Einführung höherer „ſodann die Errichtung von Betriebswerkſtätten, Wegfall chplätze und allgemeine Einführung von Lohnzahlungsbüchern. bevor die Arbeit niedergelegt worden war, hatte eine ifton der Schneidergehülſen mik den Meiſtern verhandelt, es Adeß nur mit einem kleinen Theile der Meiſter eine Einigung worden. Auf Veranlaſſung beider Theile trat ſodann das egericht als Einigungsamt in Thätigkeit. In 4 Verhand⸗ am 21., 22. und 24. März l.., gelang es, eine Einigung den Betheiligten bezüglich der Tariſe und der Lohnzah⸗ ſcher herbeizuführen. Die weiteren Forderungen wurden von kheitnehmern zur Zeit fallen gelaſſen. Es ſollen zunächſt noch ghende Erhebungen über den Umfang des Bedürfniſſes an 58werkſtätten gemacht werden.— Bei dieſen Einigungsverhand⸗ aben ſich die neuen Beſtimmungen des Gewerbegerichts⸗ om 29. September v. J. über die Thätigkeit des Gewerbe⸗ ches als Einigungsamt, die am 1. Jeanuar l. J. in Kraft en find und die im vorliegenden Falle zum erſten Male hier wendung kamen, als durchaus zweckmäßig erwieſen. Bismarckfetier des nationalliberalen Jugendvereins. Der alliberale Jugendverein veranſtaltet am nächſten Freitag, Abends 9 Uhr im Saale des„Scheffeleck“ eine Bismarck⸗ feler. Zu dieſer Feier ſind die Mitglieder und Freunde des herzlichſt eingeladen. Geſangswettſtreit in Darmſtadt. Am Oſtermontag waren kinſtadt ca. 300 Delegirte aus Heſſen, Naſſau, der Pfals, Etc. verſammelt zur Vorbeſprechung über den von dem Darm⸗ Männerchor„Doppelquartett“ auf Pfingſten zu veranſtalten⸗ fangswettſtreit. Es ſind jetzt ca. 58 Vereine, von theilweiſe 0 Sängern angemeldet, auch vom badiſchen Sängerbund Vereine erſcheinen. Von großen Städten ſind Mainz, 18, Offenbach, Gießen, Wiesbaden, Heidelberg, Mannheim, Ghafen etc! vertreten. Varieteevorſtellungen im Apollotheater. Mit dem geſtrigen d hat im Apollotheater das Varietee wieder ſeinen Einzug ge⸗ hachdem ſich für daſſelbe die Pforten des Saalbaues vorläufig en haben. Das erſte Enſemble des Apollo⸗Varieteetheaters glücklich zuſammengeſtellt. Die Konzertſängerin Her mine eine feſſelnde und anmuthige Erſcheinung, ſingt mit ihrer gutgeſchulten Stimme wirkungsvolle Lieder⸗ Sehr gewandte ind die Brothers Antonio, die ſich am dreifachen Reck verſagender Sicherheit produziren. Car lo Cavallo in wenigen Augenblicken eine holde Mädchengeſtalt auf die erſt im Evaskoſtüm, dann im Badekoſtüm und ſchließlich Aus ihr nach mehreren anderen Verwandlungen eine feſche ein. Die Kunſt des geſchickten Schnellmalers wurde von den ru mit großem Inteveſſe verfolgt. Das Renard⸗ Trid, Vater mit zwei Knuben beſtehend, tritt zweimal auf. Die ſind ein paar Teufelskerl. Sie führen die ſchwierigſten tur⸗ Uebungen mit einer faszinirenden Gewandtheit und Sicher⸗ dem ſchwebenden Reck aus, das der Vater mit den Zähnen Der Humor hat zwwei vorzügliche Vertreter in dem Inſtru⸗ komiker Reunert⸗Stange und in dem Salonkomiker Gieſe. An einem auf ſchwankenden Flaſchen aufgebauten, riſchen Glühlämpchen verſehenen Reck turnt Mr. William 1, eine waghalſige Geſchichte, welche die größte Vorſicht er⸗ Zwei Hauptnummern des Programms, und zwar der welt⸗ e Mimiker Frangois Rivol i, ſowie Sorelle Mar⸗ zelli's Damen⸗Trompeterkorps, fielen geſtern Abend, da die be⸗ treffenden Künſtler erſt heute eintreffen können, aus. Heute Abend twird das vollſtändige Programm zur Ahwickelung gelangen. Zu der Einweihung des nenen Börſengebäudes, die am Dienſtag, S. April ſtattfindet, haben, wie wir erfahren, die Herren Miniſter Buchenberger, Schenkel, Freiherr d. Duſch und Reinhard ihe Erſcheinen zugeſagt. Herr Staatsminiſter dvon Brauer iſt leider an der Theilnahme an dem Feſte verhindert, weil an dem betreffenden Tage im badiſchen Landtage Budgetver⸗ haudlungen ſtattfinden. Aus allen Kreiſen der Börſe, des Handels und der Induſtrie gibt ſich ein großes Intereſſe für die Einſweihungs⸗ feier kund, ſodaß die Anmeldungen zu dem Feſte ſehr zahlreich ein⸗ laufen. * Eine Niederkunft im Eiſenbahnwagen. In einem Wagen des Speher⸗Heidelberger Zuges ereignete ſich ein eigenthümlicher Fall. Unter den Paſſagieren befand ſich eine Frau, die die Frauen⸗Klinik in Heidelberg aufſuchen wollte. In Schwetzingen ſtieg ein Vige⸗ wachtmeiſter in den Wagen. Während der Fahrt trat nun bei der Frau ein Ereigniß ein, das eigentlich erſt in der Klinik in Heidel⸗ berg kommen ſollte. Die Mitpaſſagiere flüchteten bei dieſem unge⸗ wohnten Anblick in die nächſten Wagen, nur der Wachtmeiſter blieb bei der Frau und leiſtete regelrechte Geburtshilfe. Als der Zug in Heidelberg einlief, war das Werk vollbracht, und Frau und Kind konnten wohlbehalten in die Klinik übergeführt werden. Verkehrsſtörung beſeitigt. Die auf der linksrheiniſchen Linie zwiſchen Oberweſel und Bacharach am 28. v. Mts infolge Felsſturzes eingetretene Verkehrsſtörung iſt beſeitigt und verkehren die Züge wieder regelmäßig. * Zu dem Raubanfall in Laudenbach. Der wegen des im Sta⸗ tionsgebäude in Laudenbach verübten Raubanfalles verhaftete Kauf⸗ mann Roſchmann aus Hauſen in Württemberg hat nunmehr ſeine That eingeſtanden. Er will gelernter Kaufmann und von ſeinen Eltern verſtoßen worden ſein. Die zuletzt innegehabte Stel⸗ lung, in welcher er einen 19 Jahre alten Chef über ſich gehabt, ſei unerträglich geweſen. Faſt ohne Mittel(es wurden Roſchmann ca. 4 M. abgenommen) hätte er ſich zu dem Raubanfall entſchloſſen. Bei der Fahrt auf der Main⸗Neckarbahn habe er ſich das vom eigent⸗ lichen Dorfe etwas entfernt gelegene Stationsgebäude als für ſeine That geeigneten Ort auserſehen und ſei ausgeſtiegen. Roſchmann macht einen recht ungünſtigen Eindruck, benimmt ſich frech und em⸗ ſpindet über ſeine Unthat nicht die mindeſte Reue. Er iſt guten Muths und lächelt beſtändig, ſo daß es manchmal ſcheinen will, als ſei es nicht ganz richtig mit ihm. Er trägt braunen Ueberzieher, beſſere Kleidung und einen Kneifer. Was die Verlezungen Bahnexpeditors Meixner betrifft, ſo ſind dieſe ernſtlichevbder Natur als Anfangssangenommen wurde. Weder die in der Nähe des Handgelenks eingedrungene Kugel noch die im Hinterkopfe konnte von dem Arzte gefunden wer⸗ den. Die Kopfverletzung iſt die ſchwerſte; die Kugel ſitzt direkt unter dem Gehirn. Meixner mußte am Charfreitag in die Klinik nach Hei⸗ delberg verbracht werden. Roſchmann wird nach Mann⸗ heim überführt, wo er ſich vor den Geſchwore⸗ nen für ſein Verbrechen, Raub und Mordver⸗ ſuch, zu verantworten haben wird.— Ueber die Verhaftung des Verbrechers wird noch gemeldet: Aus Anlaß der in derſelben Nacht erfolgten Durchreiſe des Königs von Württemberg, welcher von der Beerdigung der Fürſtin von Wied heimkehrte, hatte an ſämmtlichen größeren Stationen der Main⸗Neckarbahn Gendar⸗ merie Aufſtellung genommen. Nachdem der Fürſtenzug Weinheim paſſirt hatte, begaben ſich die beiden in Laudenbach poſtirten Gen⸗ darmen alsbald auf die Landſtraße gegen Sulzbach, Hemsbach, Lau⸗ denbach. Schon am nördlichen Ende Weinheims begegnete ihnen gegen 1 Uhr ein junger Mann, den ſie anhielten und deſſen Papiere ſie abverlangten. Er beſaß ſolche nicht. Die Frage, ob er Waffen bei ſich trage, bejahte er und zog aus der Rückentaſche den geladenen Revolber heraus. Dem Unbekannten wurde der Revolver und außer⸗ dem noch 100 ſcharfe Patronen abgenommen. Er gab an, von Bens⸗ heim zu kommen. In Laudenbach am Bahnhof wollte er nicht ge⸗ weſen ſein. Der Fremde wurde nun in Haft genommen. Am Ehar⸗ freitag wurde der Verhaftete unter Bedeckung nach Laudenbach ge⸗ bracht. Selbſtmord. Die 26 Jahre alte Tochter Bertha des im Hauſe 5. Querſtraße Nr. 2 wohnhaften Kaufmanns Franz Ludin hat ſich heute früh in ihrer elterlichen Wohnung einen Schuß in die linke Bruſt beigebracht. Das unglückliche junge Mädchen, das die That wahrſcheinlich aus Liebeskummer be⸗ gangen hat, wurde ins Allg. Krankenhaus verbracht, wo es, in Lebensgefahr ſchwebend, darniederliegt. Konkurſe in Mannheim. Heber das Vermögen des Kaufmanns Johannes Florig in Mannheim; Konkursverwalter Kaufmann Fiſcher in Mannheim; Anmeldetermin 29. April. * Muthmaßliches Wetter am 3. und 4. April. Ein neuer Luft⸗ wirbel von 740 mm iſt von Nordweſten her in Schottland ein⸗ getroffen, eine Depreſſion von 755 mm auch im biskayiſchen Golfe. Das barometriſche Maximum mit wenig unter Mittel liegt nunmehr über dem Lhonnais, der Schweig, Oberbayern und der ſüblichen Hälfte von Oeſterreich⸗Ungarn. Der neue Luftwirbel wird voraus⸗ ſichtlich nach der unteren und mittleren Oſtſee weiter wandern und das erwähnte relative Maximum völlig aufzehren. Für Donnerſtag und Freitag ſteht demgemäß windiges, größtentheils trübes und auch zu mehrfachen Niederſchlägen geneigtes Wetter in Ausſicht. des 3 fadeſte Ringſtraßengigerl entreißt ſich heute zu unge⸗ Stunde dem weichen Pfühle, um ſich dem durch die Straßen poldſtadt fluthenden Menſchenſtrome anzuſchließen, der den des Feſtes früh um 6 Uhr nicht verſäumen will. Zu ſehen da geuug; deun wenn auch die früher die Hauptſache bilden⸗ ttläufe der im Dienſte des Kaiſers und anderer fürſtlicher n ſtehenden Läufer keine Aktualität mehr beſitzen, ſo iſt doch rſtelprater heute bereits zu ſo früher Stunde mit all ſeinen ngen bereit, die Gäſte aufzunehmen, die ſich an Oeſterreicher⸗ d Backhendeln ſchon zu einer Stunde delettiren, zu der man um den Kaffee eingenommen hat, während überall in den iun Reſtaurationen Muſikkorps konzertiren, von der Regiments⸗ nd den feſchen, weißgekleideten Damenkapellen angefangen den geigenſtreichenden braunen Söhnen der Pußta und den hen Powidelmuſtkanten aus Podiebrad und andern Neſtern Der Nachmittag gehört vorwiegend der vornehmen Geſell⸗ zit ihrer erſten Praterfahrt des Jahres, einem eleganten on welchem ſich auch das Kaiſerliche Haus nicht ausſchließt. er Zuſchauerſchaft von vielen Hunderttauſend entwickelt ſich er Luxus der aeen Welt, die ihre geſchmackvollen Ge⸗ und Toiletten und natürlich auch Exkravaganzen im Sinne ſtin Pauline Metternich anſtaunen laſſen. Bewunderswerth dabei, daß es unter den 300,000 bis 400,000 Beſuchern, der Prater an dieſem Tage aufnimmt, ſo friedlich abgeht, ir die bekannte Liebenswürdigkeit und Gemüthlichkeit des „Oeſterreichers gewiß nur ſchmeichelhaft iſt. irf man die ganze in den März fallende Salvatorzeit in ſchließlich auch als ein recht in die Länge gezogenes Früh⸗ betrachten, bei welchem der Iſarathener es gern unternimmt, ſten Male im Jahre an ſonnigen Nachmittagen ſeinen Maß⸗ Freien zu leeren, ſo iſt der Frankfurter„Wäldchestag“, der ingſtfeiertag, der die halbe Einwohnerſchaft in den auf der uſerſeite des Mains gelegenen Stadtwald zum„Reweblut pelwein“ lockt, wohl als diejenige Frühjahrsfeier zu be⸗ die am meiſten gegen den Sommer hin verſchoben iſt. 8 dentbat reizendſte Frühlingsbild entrollt ſich an den kli⸗ ſchwer begreiflichen Weiſe. kaum übertroffen werden; denn Ffern des Genfer Sees, wenn dort, nachdem enee der Lenz ins Land gezogen iſt, das berühmte Narziſſenfeſt, eine Frühlingsfeier neueſten Urſprungs, begangen wird, die, obwohl ſie im vergangenen Jahre erſt zum ſechsten Male veranſtaltet wurde, bereits bon weit und breit die Schauluſtigen herbeilockt. Wenn die warmen Föhnwinde den Schnee von den Bergen lecken und Milliar⸗ den von Veilchen, Schneeglöckchen, Primeln, Mandel⸗ und Obſtbaum⸗ blüthen, Orchideen, Meerzwiebeln und Maiglöckchen ſich entfaltet haben, dann öffnet als letzte der Frühlingsblumen, wie ein Monarch, der erxſt kommt, wenn alle andern verſammelt ſind, die Narziſſe ihre Blüthe, und Montreux rüſtet ſich zum Narziſſenfeſte. Kein Fenſter iſt ohne dieſe blendend weißen Sterne. Die Sträuße an Schulter und Bruſt, die Kränze an den Hüten der Frauen und Mädchen, die einzelnen Blumen im Knopfloch der Herren; die Blumengewinde um die Heiligenbilder und Statuen; überall blühende Narziſſen, welche, als ich dem Feſte beiwohnte, felbſt die Köpfe der Pferde an der mittlerweile vielleicht ſchon auf Eleltrizität eingerichteten Pferdebahn, jedes Fiakerfuhrwerk, ja ſogar die Hundehalsbänder ſchmückte. Ein beſonderer Chic liegt auch in den den Nachmittag füllenden, im Freien ſtatifindenden Balletaufführungen, bei welchem in wundervollem Reigen die Blumen des Frühlings in maleriſch arrangirten Gruppen und in der Reihenfolge aufgeführt werden, wie ſie im Lenz erblühen, bis endlich Prinz Narziß naht und die Hul⸗ digung der andern entgegennimmt. Wer einmal bei ſchönem Wetter am Geſtade des holdlächelnden blauen Sees dieſe farbenprächtigen Eindrücke in ſich aufgenommen hat, wird ſich zeitlebens des Feſtes er⸗ innern, zu dem freilich Mutter Natur an dieſem gottbegnadeten Fleck⸗ chen Erde mehr beiſteuert, als Menſchenkunſt vermag. Eine Frühlingsfeier von beſtrickendem Reize iſt auch die„festa dei quattro altari“(das Feſt der vier Altäre), das in Torre del Greco zu den Füßen des Veſuvs im Mai, alſo zu einer Zeit gefeiert wird, wo die deutſchen Touriſten— ſehr zu Unrecht— Italien meiſtens ſchon verlaſſen haben. Vier Altäre ſind es nun freilich nicht, ſondern mindeſtens ein halbes Hundert, die hier für das Feſt unter freiem Himmel gezimmert worden, und auch ſonſt mengt ſich Welt⸗ liches und Kirchliches in einer dem Verſtändniß des Nordländers Aber die Eigenartigkeit des Feſtes kann wWan ſonſt wohl Gottes⸗ Polizeibericht vom 2. April. 1J. Am 1. d. M. Morgens vor 6 Uhr hat ſich der 20jäb Buchhalter Jakob Weiß wohnhaft in Ipheim(Pfalg) vor d Eingang zum neuen Friedhof mittelſt Revolbers erſchoſſe Motiv zur That unbekannt. 2. Zwei 11jährige Knaben— angeblich aus Dürkheim in der Pfalz— wurden in vergangener Nacht ½11 Uhr in der Thürniſche des Hauſes E 1, 8 ſchlafend von einer Polizei⸗ patrouille aufgefunden und in polizeilichen Gewahrſam genom⸗ men. Beide wollen von ihren Vätern geſtern von Dürkheim hierher verbracht und im Stich gelaſſen worden ſein. 3. Beim Holzleſen im Käferthaler Wald hat ſich geſtern ein 9 Jahre altes Mädchen aus Käferthal verlaufen und iſt bis jetzt nicht nach Hauſe zurückgekehrt. Ein Abſuchen des Waldes durch die Schutzmannſchaft war erfolglos. 4. Geſtern Vormittag 9½ fiel ein 3 Jahre alter Knabe aus einem Fenſter des vierten Stockes im Hauſe Langſtraße Nr. 97 auf das im Hofe befindliche Piſſoir und von da auf den Boden. Beim Fallen durchſchlug er einen Telephondraht und zog ſich da⸗ durch eine Verletzung an der linken Stirnſeite zu, was ſeine Auf⸗ nahme in's Allgemeine Krankenhaus zur Folge hatte. 5. Gleichfalls aus einem Fenſter geſtürzt in der Höhe von 8 Meter iſt geſtern Abend 634 Uhr im Hauſe Langſtraße 11 ein 2jähriger Knabe; derſelbe blieb bewußtlos liegen. 6. Verhaftet wurden: a. eine Taglöhnerin von Buchau wegen Unterſchlagung; b. ein Kellner aus Frankenthal wegen Bekrugs und Hausfriedenbruchs; e. zwei Taglöhner wegen Diebſtahls; d. eine Dirne wegen Diebſtahls; e. 20 weitere Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. —— Aus dem Großberzogthum. *Seidelberg, l. April. In dem Schutzhäuschen am Zolſtock wurde der 61 Jahre alte Holzhändler Chrift. Eberhard aus Unter⸗ iflingen(Amt Freudenſtadt) erhängt aufgefunden. Er hat ſich ſchon vor mehreren Tagen aus ſeiner Heimath entfernt. 5 N. Friedrichshafen 1. April. Wie man von hier meldet, ſinden demnächſt zwiſchen hier und dem Säntisgebiet, dezw. dem Hotel„Deutſches Haus“ und dem Säntis⸗Obſervakorium Verſuche mittels drahtloſer Telegraphie ſtatt. Theater, Runſt und Wiſſenſchalt. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Roſenmontag. (Herr Joſef Kainz vom Hofburgthegter in Wien als Gaſt.) Herr Kainz eröffnete als Haus Rudorff in Hartlebens Offisiers⸗ tragödie ſein hieſiges Gaſtſpiel. Sofort beim erſten Auftreten wurde er mit Beifall empfangen zum Zeichen deſſen, daß Mannheim ſeiner ſich noch in Dankbarkeit erinnert. Zu ſeinen alten Bewunderern hat er ſich neue hinzugewonnen. Sein Rudorff verſchmäht alles Pathos, jede Ekſtaſe. Er iſt Offizier, fühlt ſich als ſolcher und bleibt der Familjentradition werth. Aber in dem jungen Leutnant, der, wo der „Dienſe ruft, ſofort ſeine Aufwallung und Leidenſchaft zu beherr⸗ ſchen gelernt hat, ſchlägt ein treues, einfach menſchliches Herz. Durch geſellſchaftliche Erziehung und den Stand hat er ſich nicht in ſeiner ſchlichten Natürlichkeit einengen laſſen. Wie das Kainz alles vor mal etwas ſaloppe Art des auf Stand und Familie pochenden Leut⸗ nauts durchzuckte wie Wetterleuchten die Innigkeit und Ergriffenheit des Menſchen. Wo es in ihm wogt in heftiger Leidenſchaft, hält er ſich zurück und läßt nur durch einen ganz beſonderen Ton, eine kleine Geberde errathen, was in ihm vorgeht. Ueberall bleibt er natürlich, fällt nie ins Theatraliſche, das gerade bei dieſer Rolle ſo nahe liegt, Das immerwährende Umſchlagen von einer Stimmung in die andere, das markante Wechſeln des Tons verſteht Herr Kainz meiſterhaft. Die Mienen hat er völlig in der Gewalt. dreht den Zuſchauern den Rücken zu, um ſie den Vorgang in ſeinen Zwiſchenſtufen ſelbſt ergänzen zu laſſen. Dafür gab die erſte Unteñ⸗ redung mit Traude das beredteſte Zeugniß. Nur durch ein nerböſes Zucken oder leiſes Vibriren der Stimme bekundete ſich die innere Er⸗ vegung. Stets blieb der Rudorff auf das Menſchliche geſtimmt, mochte er ſich nun im Augenblick als Offizier oder als Liebender und Be⸗ trogener fühlen. Die Leiſtung wuchs von innen heraus aus dem Sein und Erleben des in Stimmungen ſich überſchlagenden jungen Mannes; nicht etwa Kainz war der, ſondern er war Rudorff. Das Publikum ließ ſich mit fortreißen; von Akt zu Akt wuchs der Beifall, der aus dem Herzen kam. Es muß aber auch geſagt werden, daß die Mitglieder unſerer Hofbühne ihr Möglichſtes thaten, um der Vor⸗ ſlellung den Charakter der Einheit zu wahren. Beſonders zeichnete ſich Fräulein Burger durch Iunigkeit und Natürlichkeit des Spiels ſollen. Gr. Auf die heutige Beueſiz⸗Vorſtellung im Modernen Theater wollen wir nochmals hinweiſen. Es verabſchieden ſich darin die Mitglieder des Modernen Theaters vom hieſigen Publikum, dem ſie manche luſtige und weihevolle Stunde durch ihre Darbiet⸗ ungen bereitet haben. Die Beſetzung des Luſtſpiels„Im weißen Röß'l“ giebt eine Gewähr dafür, daß auch heute die Zuſchauer köſtliche Stunden verleben werden. Mögen alſo recht viele Theater⸗ freunde, deren Mannheim ja genug zählt, ſich dieſen Abend einfinden, damit die ſcheidenden Künſtler mit Freude und Stolz auf den Ab⸗ ſchluß ihrer hieſigen, ſchweren Spielzeit zurückblicken können. FCVVCVVVVVVVVEVVEVVVVVVVPVVTVTVTVTVTCTVTCTVTCTCTCTCTCT(TGTGTCTFTTfT'''TT''''TéT''''''— Altäre mit gewebten Teppichen und Gobelins ſchmück dienen hier Teppiche aus lebenden Blumen, die in Hunderten von Körben aus der Umgegend beigeſteuert werden. Und was hier unter den Händen von Künſtlern entſteht, die nur zu Gottes Ehre ohne klingenden Lohn„per devotione“, wie ſie ſagen, arbeiten, ſind nicht einfache Blumenmoſaiken nach Art beſſerer Teppichgärtnereiarbeit, ſondern lebhaft bewegte Bilder, mit Menſchen und Thieren, die Epi⸗ ſoden aus der bibliſchen Geſchichte, ie den Fiſchzug Petri, Rebekka am Brunnen, Jeſus und die Samariterin, die Himmelfahrt und der⸗ gleichen darſtellen. Schon am Tage vorher wimmelt es in der Stad von Fremden. An Schlafengehen denkt Niemand in dieſer Nacht welche im fröhlichen Umherwandern und bei Schmauſereien verbracht wird. Am nächſten Tage folgt die von Altar zu Altar ziehende Pro⸗ zeſſion, nach deren Paſſtren der feenhafte Schmuck mit einem Zauber ſchlage verſchwindet wie eine Fata Morgana. Aber auch nichtchriſtliche Völker haben entzückende Frühlings ſeſte, ſo z. B. die Aegypter das berühmte„Schem en Naft“, welches Ende März begangen wird und nur der Freude an der Natur ge widmet iſt. Ueberaus ſinnig iſt endlich auch das von den Ehineſer ebenfalls im März gefeierte„Feſt des Ackerbaues“, von dem in Eu ropa nur wenig bekannt iſt. In den erſten Frühlingstagen ſeudet Kaiſer vornehme Kavaliere zum Ahnentempel, um der Bildern Vorfahren anzukündigen, daß er am nächſten Tage das Frithjahrs⸗ opfer vollziehen werde. Tags darauf erſcheint nun der Sohn des Himmels mit der ganzen kaiſerlichen Familie und großem Gefolg dem für den feierlichen Akt beſtimmten Feld, kniet nieder, neunmal den Boden mit der Stirn und opfert ſodann einen Stier, wobei er vom Himmel ein ſegen⸗ und fi Jahr auf China herabfleht. Inztwiſchen iſt ein koſtbar Ochſengeſpann herangeführt worden, und nun ſät de dem er ſeine Sberkleider abgelegt hat, fünferlei Samen, welche it koſtbaren Gefäßen von hohen Würdenträgern nebenher getragen wer⸗ den, in die Furchen des Feldes, worauf eine Belohnung von fleißiger Arbeitern und eine Rangerhöhung derjenigen vorgenommen wir welche im letztverfloſſenen Jahre mindeſtens 30 Joch Land urbar gemacht haben, was im beutigen übervölkerten China allerdings häuſer und 0 — 8 häufig vorkommt. Ek 767 Augen führte, war bewundernswerth. Den Dienſtton wie die manch⸗ Oft deutet er nur an, aus. Das Theater war nicht ſo gut beſucht, als man hätte erwarten

92 4 12 Seite. Lichtenſtein⸗Spiele. Man ſchreiht uns 515 Bekneral⸗ a nzeiger. Mannheim, 2. Ape Güs Reutl 1 2 1 gen Lanzler erklä den wolle Er billige ſtändig. Die Begegnung mit Prinetti änderte nichts in den Beziehungen Deutſchlands zu Ftalien, da dieſe von jeher von gegen⸗ ſeitigem Verkrauen getragen wurden. In Bezug auf Tripolis ſagte Bülow: Deutſchland habe im Mit en Frie di an Fronkreich voll ng am Pf nehme Imeer kein anderes Intereſſe, als den legitimen Einfluß ſeiner Verbündeten dort wachſen zu ſehen; es zolle Allem Beifall, was dazu beil orden, ſo de onn daß d hrungen di tunden Erſchr paniſchen knateſebtapaniſchen s ſteller droht für den Fall, daß[iſche Erklärung aus, de ür ein neues ſpanff pern⸗ Handelsfreibeit wollen. theater leiſte hrungen ihrer dramatif mruſtkaliſchen Werke in allen Theatern Madrids zu unterſagen.— zwar„von links“(Rur von links? D..) angegriffen, ſtelle aber Arnold Böcklins Gemälde„Der Som m ertag iſt einen mittleren Weg dar und bilde deshalb eine vorzügliche Baſis ſdeben als Geſchenk eines Dresdner Kunſtfreundes in den Beſitz für die Verhandlungen. Auf den Tarif als lweg paſſe da der königlichen Gemäldegallerie zu Dresden übergegangen. Motto: medio tutissimus ibis,(Der Optimismus des in jeder Ein unvergleichlicher Schatz iſt damit der Gallerie zugeführt Hinſicht befriedigten Kanzlers fängt nachgerade an unheimlich zu Notizbuch. Die Geſellſchaft der ranz ö⸗ dramati die Regierung keine ichrif und die .* en Handelsvertrag äußerte der )hen und Reichskanzler ſich laut„Frkf. Ztg.“ optimiſtiſch. Der Tarif werde desinnerg ſchafft. Viele Rekruten treffen in Orten ein. Ausged ynte, für wefteres graphenanlagen werden in det Uit⸗ Niutſchwang errichtet. wurden k NHach P iutſch worden. Das Bild ſtammt aus dem Jahre 1881. Dresden werden. D..) Waſſerſtandsnachrichten vom Monat März. beſitzt bereits den„Frühlingsreigen“ und eine Landſchaft mit*.* Pegelſtationen Datum 5 Pan. Ferner ſoll der Staat beabſichtigen, den„Krieg“(die apo⸗ Der Burenkrieg. vom Rhein: 28. 29. 30. 31..2 Bemerkungen. kalyptiſchen Reiter) erwerben zu wollen. 5„5553550 f Nonſtauz 97158 London, 1. Abril. Das Kriegsminiſterium gibt be⸗] Jonſtanz — e% Waldshut kannt, daß ſich am 30. März in der Nähe von Barberton in Abds, 6 Uhr Fer: Tran⸗ Ldein en 1 5 1 8 85 VVVA N. Geſchäftliches. Transvaal ein ſchwerer Ei ſenbahnunfall ereignele. N. 8 Nüz 1**VVV 5 239 Sſ 1 6 018 Abd Ein Bildniß des Großherzogs in Transparentform f 39 ee 5 berlett. 5 e Abds. 1 Uhr zern int Laden der Tapetenfirma H. Engelhard in 3 1 ondon, 1. April. Lord Kitchener meldet aus Pre⸗ axau geft 1l ilt den 9 8 75 13 7 g 5 25 7 5 80 5 8 91 Sheim 4% melches das lebhafteſte Intereſſe der Paſſanten, namentlich to ta vom 21. März: In der vergangenen Woche ſind 26 Germers dendſtunden erregt. Das wur! .—P. 12 ſehr hübſche Transharent iſt fir 2 Maunheim ſehr hübſche Transparent iſt für Buren gefallen und berwundet, 259 wurden im Nordoſten des ane Morg, 2 kihr 2 85 8 E Main: N. P. Weeeen werhen un bahen, ee engenormen, eibfeßlen.] Oranzeſtaates gefangen genommen. Die Operattonen ſind durch Siug 10 1 55 das Anſchwellen der Flüſſe ſehr behindert. Buren⸗ Kanb 2 Uhr kommandant Beyers entfalte im Norden Transbpaals jetzt Koblenz 10 Ahr Deueſte Pachrichten ung Celegramme. wr an ee e e ſabe enen mur Je 6 *München, I. April. Staatsſekretär Graf Poſ a⸗ gering beſetzten engliſchen Poſten im Spelonkendiſtrikte um⸗ e Mera ß 155 dowsky iſt heute Abend hier eingetroffen. Aungelt, ſei aber von aner zum entſatze herbeigeeilten britiſchen Mauuheim 5˙8 5/50 J. 7 Uer * Fiume, 1. April. Heute iſt der Generala 11 85 bune unter Oberſt Colenbrander mit leichter Mühe zurück⸗ Seilbronn 2,251,93 V. ſtand der Hafenarbeiker ausgebrochen, dem ſich auch] geworfen worden. 5 8 Verantwortlich für Poliſfk Chefredakteur Dr. Paul Harms, die Heizer der Ungariſchen Schifffahrtsgeſellſchaft„Adria“ an⸗ Tel d 8 11 für Lokales, Provinzielles und Volkswirthſchaft: Ernſt Müller, 1 Whloſſegz ten, 1. Abril. Von den bier Tou röſten, welche wäh⸗ B en 8 dekererhneigers dee Aeek Fritz Woedegeg rend der Oſterfeiertage einen Ausflug in das Raxgebiet unternahmen, Berlin, 25 April. Geſtern Nachmittag ſt ürzte beim Rennen für den Juſeratenthell: Karl Apfel.„„ iſt einer todet aufgefunden worden; von den übrigen fehlt immerin Carlshorſt der Jockai Jerabek mit dem Pferde und war Druck und Verlag der Dr. G. Haas'ſchen Buchdruckerei noch jede Spur. Rettungsmaßregeln ſind im Gange⸗ ſofort todt. Auch das Pferd iſt todt.— Maderno am Gardaſee, 1. April. Ungefähr drei⸗ Berlin, 2. April. Das„Berl. Tagbl.“ meldet aus Gßtliß he: hundert Deu tſche, die ſich am Gardaſee aufhalten, trafen In einer Wohnung in der Breslauer Straße wurden 2 Perſonen 188 ſowie i heute auf dem Dampfer„9 ſeocenigo“ ein, um den Miniſterpräſt⸗ dadurch verletzt, daß der Sturm einen Schornſtein umwarf, 0059 Mxk 4 3 berg⸗Seſde ſ denten Zanardelli in ſeinem Landhauſe in Maderno zu wodurch das Dach durchſchlagen wurde. ſchwarz, weiß U. begrüßen. Zanardelli begab ſich dann an Bord des„Mocenigo“, Berlin, 2. April, Nach dem„Lokal⸗Anz.“ ſind in Inſtere farbig von 95 Pf His Mk. 18.65 p. Met. Ipsolut kein Zoll zu zahlen! da die porto⸗ ie Begrii widern. E hurde mit Hochrufe Uf* 2 9 in. 5 2 37* 5 8 57. um die Begrüßung zu erwidern. Er wurde mit Hochrufeh auf burg Rechtsanwalt Lackner und Frau Nachts in Folge Kohlen⸗ e Zuſendung der Stoſſe durch meine Seidenfabrik auf dentse Italien und Deutſchland empfangen. gasvergiftung erſtickt.— Daſſelbe Blatt meldet aus Ma gdeburg: zgebiete erfolgt.— Nur echt, wenn direkt von mir bezogen! aweNork,. April. Die Kaiſeryacht„Meteor“ fuhr nach Der Arbeiter Hinkeldei feuerte auf ſeine Frau 4 Schüſſe ab und. Menneberg, Seidenfabrikant Ki Southammton ab. Die Meteor“, welcher unter eigenem Segel gebt, verletzte ſie lebensgefährlich, Er erſchoß ſich dann ſelbſt. Der 20142 wird vorausſichtlich 16 Tage brauchen, um den Ozean zu duͤrch 175— gueren Ein ſtarker Weſtwind blies, als die„Meteor“, begleitet von Grund zu der That iſt die Ablehnung der Eheſcheidung durch das 5555 KR Hannoyerr;f dem Dampfer„Scotia“, die Fahrt antrat. Gericht; die Frau iſt ſchon 28 mal vorbeſtraft. k 2E8 Cakes Fabrik ——— 5—— 7 deF————— eeeeeeeeee—— 5——— 1 8 4 7****VV) 22. St. 6 Zimmer Ekage, nächſt d. 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innern Fahn en, in befteres r Um⸗ — bz. kul 5 Algen. 6. Uhr Uhr —— Mt. Nule⸗ 7 die in 8 132 der Konkurs iß 5 Pf. orto⸗ hem „gen! 42 — m E 40¹ bl⸗ 4509 ibl. 4627 Sock, ein 2 — E 1 88 85 e 2 60 1 Großherzogl. verthgaren Vermögensſtj 1 er ußtermin beſtimn Mitktboch, 30. April 1902, 1 die liicht verwerthbaren Vermö⸗ echfung des Verpalters, lermin beſtimmt auf Abonnement 80 Pfennig mongtlich. rägerlohn 10 Pfennig. bezogen inel. Poſt⸗ ..83 pro Quartal. ſte Nr. 4646a. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. eit⸗, Inſerats: Die Colonel⸗Zeile. 20 PR Juſerate.. 28„ Die Reklame⸗Zeile„80„ Auswärtige 8 Expedition: Nr. 218. Hekauntmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ betr. zir bringen hier⸗ lichen Keuntniß, Maul⸗ und Stallung Handelsmannes Jofef in Ilvesheim wieder krloſchen iſt, die Über die Ge⸗ Meinde Ilvesheim gemäß der Be vom 19. Dezember 1895 Geſ u..⸗O⸗Bl. 1896 Selte 1 ff.— verhängten Sperr⸗ Maßr 1 wieder aufgehoben 1320 Mannheim, 1. April 1902. Großh. Bezirksamt: Heintze. Nankursverfahren. 13286 1I. Ueber das Ver⸗ en des Kaufmanns Jo⸗ unes Florig hier, Mittel⸗ iße No. 10, wird heuke Nach⸗ ktags 4 Uhr das Konkursver⸗ ren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ Aut: Kaufmann Fiſcher hier. fonkursforderungen ſind bis u 29. April 1902 bei dem Aichte anzumelden. ugeic wird zur Beſchluß⸗ duig über die Wahl eines Ritiven Verwalters, über die Faes i eines Gläubigeraus⸗ Iſſes und eintretenden Jade ung bezeichneten Gegen⸗ Ide auf fenſtag, 29. 2570 80 1902, VBormittags 9 Uhr, ie zur Prifung der ange⸗ ldeten Forderungen auf Menſtag, den 13. Mai 1902, 95 Bormittags 9 Uhr or dem Gr. Ahntsgerichte Abth. 2. Stock, Zimmer Nr. Termin anbekallmt. 18 Allen Perſonen, welche 55 urgontutsmaſſe gehörige Sache Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursntaſſe eiwas ſchuldig ſind, bird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen boder zu leiſten, auch die Ver l ichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedig⸗ Auig in Anſpruch nehmen, dem Koftursperwalter bis zum 29. april1902 Anzeige zu machen. Mannheim, den 1. April 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts: Birkenmeyer. 2 Aonkurs⸗ Verfahren. In dem Konkur Sverfahren über das Vermögen der Ferdinand Baum Wittſpe, Juhaberin der Firma FJerd. Baum u. Comp,, hier, iſt Termin zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erheb⸗ ung von Einwendungen 9 gegen das Schlußverzeichniß, zur Be⸗ ſchlußfaſſung der Gläubiger über gensſtücke und zur Anhörung der Gläubiger über die den Mit⸗ gliedern des Gläubigerausſchuſſes zu bewilligende Vergütung be⸗ ſtimmt auf: 1324 Vonnerftag, 24. April 1902, VBormittags 9 uhr. Der Werichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts I. Birkenmeyer— Fonüursverfahren. In den Konkursverfahren bas Vermögen des Sebaſtign Six in Maunhei iſt zur Abnahme der Schluß⸗ zür Erhebung voh Einwendung 9 gegen das Schlußverzeichuiß ei der Verthellüng zu berüc⸗ ichtigenden Forderungen— und zur Beſchlußfaſſung der Gläu⸗ higer— über die nicht verwerth⸗ baten Vermögensſtücke— Schluß⸗ Freitag, den 25. Aprll 1902, 5 Vorm. 8½ Uhr vor dem Alütsgericht hierſelbſt, Abth. III, Zimmer 2 1322 Der Gerl iſchreiber imtzgerichts: Birkeumeher. Konkursverfahren. No. 13785. In dem Konkurs⸗ perfahren über das Vermögen der Firma M, Schulz hier, iſt Izur Abnahme der Schlußrech⸗ Rung des Verwalters zur Er⸗ hebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger über die nicht 57 Vormittags 11 Uhr vor dem Amtsgericht hier⸗ ſelbſt, Abth. 2, Zimmer 9. 6 Mannheim, 20. März 1902. Der Gerichtsſchreiber Großgh. Amtsgerichts 2: 1326 Birkenmeyer. Modes. Hüte werden modern und ge⸗ gearbeitet. egine Ohn, 2 U A, 4, 2 Men. Febern werden zum Waſchen Beſannlmachung. enſtbücher der No. 26201 ll Mit dem 1. April ds. Js. tritt an Stelle der auf dieſen Zeitpunkt aufgehobe⸗ nen 88—15 der Verordnung vonm 16. September 1869— die Rheinſchifferspatente und Dienſt⸗ bücher der Schiffsmannf ſchaften betr.— die zwiſchen den deutſchen Rheinuferſtaateu vereinbarte Ver⸗ ordnung Großherzoglichen Mi⸗ niſterlunis des Junern obigen Betreffs vom 12. Oktober 1901 (Geſ.⸗ und.⸗Bl. 1901 Seite 484 ff). Indem wir nachſtehend die wichtigſten Beſtimmungen dieſer Verordnung zur Kenntniß der betheiligten Schiffsführer und Schiffsmaunſchaften bringen, machen wir noch beſonders darauf aufmezzſam, daß der ür di langung eines inſchifferpa⸗ tents ſprdeliche Nachweis we⸗ ſeutlich durch die Elnträge in einem vorſchriftsgemäß beſchaffe⸗ nen Dienſtbuch zu. erbringen, ſomit der Beſitz eines vorſchrifts⸗ mäßigen Dienſtbuches vorzugs⸗ weiſe im eſeſſ der S hiffs⸗ mannſchaften ſelbſt gelegen iſt. Mannheim, 14. März 1902. Großh. Bezirksamt: Schaefer. Auszug aus der Ver⸗ Wonmig Wer auf Rheinf Lehrling, geſelle, geht knecht, Heizer, Mealtole Boots⸗ mann oder Steuermann in ein feſtes Dienſtverhältniß tritt, muß mit einem Dienſtbuche velſehen ſeig, chiffe als hiffs⸗ Die beſondere Pateute beſitzen⸗ den Steuerleute, bedürfen eines ſolchen Maantne nicht. Die Dienſtbücher werden in Baden durch das Bezirksamt, in deſſen Bezirk der Nachſuchende ſeinen Wohuſitz hat, 195 in Er⸗ mangelung eines ſolchen ſeinen letzten längeren ＋ gehabt hat, ſteinpel⸗ und frei ausgeſtellt. Für P welche in einem deutſ ſtagt weder Wohn⸗ noch! haltsort haben, erfolgt d fertigung der Dienſtbü Baden beim Vezirtsamt heim. Im Falle des Unbrauch werdens oder Verluſtes Dienſtbuches hat der Schifſfsmann ſich alsbald ein neues Olenſtbuch zu veiſchaffen. er in Maun⸗ öbar⸗ Diejenigen Schiff smannſchaften, welche bereits ein Dienſtbuch nach alten Muſter beſitzen, gung eines neuen Dienſt; buches nachzuſuchen. Hierbei iſt das frühere Dienſtbuch mit eines haben ſofort die Ausfertl⸗ Der Seſſelmacher von Lands⸗ rmund der S fie die ver⸗ 1858 zu Nr. 13259 J. Aug uſt hauſen als V Pottiez, hat beautragt, ſchollene am 2. Juli Landshauſen gebdrene Dienſt⸗ magd Marie Pottiez, zuletzt wohnhaft in Mannheim, fülr todt zu erklären. 1318 Die bezeichnete Verſchollene wird aufgefordert, ſich ſpäteſtens in dem auf Freitag, 28. November 1902, Vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichneten Gericht, Abth. III, Zimmer No. 2, anbe⸗ raumtem Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todes⸗ erklärung erfolgen wird. Au Alle, welche Auskunft über Leben odet Tod der Verſcholheiten zu ertheilen vermögen, ergeht die Aufſorderung, ſpäteſtens im Auf⸗ gebotstermine dem Gericht An⸗ zeige zu machen. Maunhelim, 20. März 1902. Großh. Amtsgericht III. gez.: Ettſe. Der Gerichtsſchreiber Großherzoglichen Amtsgerichts: Birkenmeyer. 5 Bekauntmachung. No. 9371J. Das Auf⸗ und Abſchlagen der in der dies⸗ jährigen Maimeſſe zur Auf⸗ ſtellung kommenden ſtädtiſchen Verkaufsbuden, Auf⸗ und Abladen der Buden, Einräumen e in das ſtädtiſche Magazin, ſoll einſchließlich der dabei nöthigen Fuhrdienſte! im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote, welche für die gauze · Leſſtung in runder Summe 31 ſtellen ſind, wollen bis Dienſtag, 3. April ds. Js., Vormittags 11 Ahr im Rathhauſe III. Stock, No.31 eiungeteichtwerdel, woſelbſt Plan und Bedingungen einge⸗ ſehen werden können. Maunheim, den 26. März 1902. Bürgermeiſteramt: Ritter. Kallenberger. Behauntmachnug. Der Milchviehmarkt, welcher ſeither gleichzeitig mit denn achtriehmarkt am Montag zehalten wurde, wird von em gelreunt und bis auf eres aufden 2. u. 4. Donners⸗ ag im Monat verlegt. Beginn des Markf les 9 Uhr Vormittags. Der nächſt Milchviehmarkt findet Donnerstag, 10. April d, J. ſtatt. Auf die Verfügung Großh. Bezirksamtes vom 24. Februar 1897 wird beſonders aufmerkſam gemacht, mit dem Aufügen, daß der Verkauf von Milchvieh Mon⸗ tags unbedingt verboten iſt. Manuuheim, den 1. April 1902. Die Direktion d. ſtädt. Schlacht⸗ u Biehhofs: 22615 vorz ulegen Die Ausferiigung 3 5 des neuen D eeſee 115 0 ird als Nuchs. erſte Ausfertigung be zandelt und erfolgt gleichfalls koſten⸗ und Stadt.. Leihhaus, Bekauntmachung. Hinſichtlich der übrigen Be Wir geben belaunt, daß ſüſmmungen der Verorduung die bisher von Heren Guſt. wird auf die Seite 4f des Di teuſt⸗ Lenhart, Lik. U 1, 27, be⸗ e Baun triebene Pfänderſammelſtelle Konkursverfahren. Nr. 13 788 J. In dem Kon⸗ mögen des Schreiners Auguſt bung von der bei der Vertheilung zu berückſichtigenden ungen und zur Beſchlußfaſſ⸗ nicht verwerthbaren mögensſtücke der Schluß⸗ termin beſt umt auf 2, April 1902, ſelbſt, Zimmer 9 Der Gerichtsſchreſber Großh. Amtsgerichts 3: Birkenmeyer. kursverfahren über das Ver⸗ Renz in Mannheim iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhe⸗ Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß Forder⸗ ung der Gläubiger über die Ver⸗ 1323 vor dem airer ger hier⸗ vom 1. April 1902 auf Herrn Heinrich Ritſchel übergegangen iſt, welcher die⸗ ſelbe im gleichen Lokale weiterführen wird. Die Berechtigung des Herrn Guſtav Lenhart zur Ver⸗ mittlung von Leihhausauf⸗ trägen jeglicher Art iſt von dieſem Zeitpunkte aberloſchen. Pfandſcheine, welche noch bei Herrn G. Lenhart lagerten, ſind innerhalb 4 Wochen im Städt. Leihhaus Lit. E 5, 16 abzuholen. 22636 Mannheim, 1. April 1902. Die Leihhausverwaltung. Hofmann. Heffentliche Berſteigerung. Donnerstag, 3. April 1902, Nachm. 2 Uhr werde ich im des Kon⸗ kürsverwalters Heren Frledrich Blühler, Kaufmann hier, die zur Vermögensabſonderung. Duich Urtheil Gr. Aumſige⸗ und Wirths Birkeumeyer. richts III hier vom 26. d. Mis. würde die Cheſrau des Bäckers riedrich Sinn Konkursmaſſe des Karl Hack hier gehörenden nachverzeichneten Gegenſtände gegen baareZahlung öffentlich verſtelgern: 1 ruſſiſches Billard mit Ballen und Quene, hier für berechtigt erklärt, ihr„ leere Weinälſſer, Vermögen von e ihres] I zwölf Meier ſanger Gummi⸗ en abzuſpßt 952 ern 11785 ſchlau kaunheim, 29. März 1902 1 dreitheilige Hängelampe, Der Gerichisſchreiber 2 Schränuk 1% Ar, Amtsgerichts. 4 Betten, Gasko chherd, Zwangs⸗Nerſteigerung. Nachmittags Uhr werde ich in Mannheim in öffentlich verſteigern: Möbel aller Art. Hirzler, Geri isvollzieher, 4. Qlie⸗ſtraße Nr. 17. Donnerſtag, 3. 1902, Pfandlofale q 4, 5 gegen bagre Fachung im Vollſt ſirecküngswege 22644 1 Gläſerſchrank und Mannheinn den 1. April 1902. 1 Waſchkommode, Bilder, Spiegel, Gypsfiguren u. ſonſt Verſchledenes. Die Verſteigerung 99 5 55 ſtimmt ſtatt. Mannheim, den 1. April 7 Hirzler, Gerichtsvollzi eher. Pa rfeitböden w. gew. u. abgeh. ſow. Aufpol. u. Wichſen.Möbeln. 20467 665 Raupmaier, U 2, 8, Nähmaſchinen werden repa⸗ rirt. C. Schammeringer, Collini⸗ ſtraße 20 1,(Panorama). 20388 Aufgebot. Spfegel, Mittwoch, 2. April 1002. 1¹. Jahrgang. „Hausorio Große Carnebalgeſelſchaft Donnerstag, 3. April 1902, Abends ½9 Uhr Mitgliederverſammlung im Vereinslokal. 4715 5 zahlreiches Erſcheinen wird Straßeubahnen. Elidt Bekannkmachung. Bei Benülzung der Straßen⸗ bahn iſt ſeitens der Fahrgäſte das Fahrgeld abgezählt bereit zu halten. 22643 Die Schaffner ſind nicht ver⸗ pflichtet zu wechſeln. Mannheim, den 1. April 1902. Städt. Straßenbahnamt: Löwit. Slädt. Straßenbahnen. Befkannkmachung. Durch Einbauen der Gleiſe für die elektriſche Straßenbahn auf der Rheinbrücke erleidet der Be⸗ trieb der Linie Schloß⸗ Ludwigs⸗ hafen⸗Bahnhof in der hächſlen Zeit eine Unterbrechung. Derſelbe wird ſo lange wie möglich 9900 Umſteigen aufrecht erhalten. Ge: gen Eſide des Monats April ſpird jedoch die gänzliche Ein⸗ daſoigen des Betriebs dieſer Linie erſol gen müſſen. 22642 Denjenigen Abounenten von Zeitkarten, die durch dieſe Be⸗ tri lebsbeſchtänkung geſchädigtſind, ſteht es ſrej, ihre Abounemenks: karten während der Dauer der Betriebsſtörung bis zur Eröff nung des elektriſchen Bettlebeß in Ludwigshafen bei der Stra⸗ ßenbahukäſſe, Nuitsſtraße Nr. —12 zu hinterlegen und bei Benützung der übrigen Linjen das karifmäßige Fahrgeld zu zahlen. Die Giltigkeitsdauer der Abonnes meuts 1100 wird in die ſem Falle um die Dauer ihrer Hinterlegung verlängert. Eine änderweitige Entſchädig⸗ ung der Heit⸗ Abonnenten, die vol dieſer Vergünſtigung keinen Machen, findet nicht ſtatt Mannheim, den 1. Städt. Straßenbahnamt: Löwit. Iwangs⸗Verſteigerung. Am Donterſtag, 3. April 1902, Vormittags 11 uUhr werde ich im Hauſe Pflügers⸗ grundſtraße No. 1 hier: 6 piereckige und 2 runde Tiſche, 59 Stühle, 5 Gas⸗ lüſtre, 1 Ladentheke mit Marmorplatte, 1 Geſtell zum Fleiſchhängen aus Eiſen und 2 Fleiſchtiſche gegen Baarzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. 22684 Mannheim, 1. April 1901. Schneider, Gerichtsvollgieher in Mann⸗ heim, Riedfeldſtr. No. 24. „Verſteigerung. 9 3. apr 1108, Nachmittags 2 Uhr, werden in P 1,7 nachverzeichnete Gegenſtände gegen Baarzahlung 2 vollſt. Betten, 2 Bettladen mit Roſt u. Mattatzen, mehrere Beitladen und einzelne Röſte, Nachttiſche mit und ohne Marmor, 1 Vertifow, 2 Waſchtiſche, 1 Sofa, Bilder u. ferner eine Parthie Herren⸗,„Damen⸗ u. Knabeuräder und Verſchiedenes, wozu freund⸗ lichſt einladet. 22645 M. Bermann, Auctiongtor. P 4 No. 1. Garbrecht. Schulranzen und Schultaſchen für Knaben und Mädchen Von 50 Pfg. an, 46 biß zu ſolideſter Sattlerarbeit in Leder. Mannheimer Spielwaarenhaus p 4, l. 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In der heute ſtattgebabten ordentlichen General⸗Ver⸗ ſammlung wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1901 auf 22440 hem en werden 00 neuen Ein⸗ ſätzen, b 5 0 indchen MkE. 37, 50 Pfg. PTO Aetie verſeh en un unter Garautie fr Bochlgliches Poaſſen nſi feſtgeſetzt und gelangt dieſelbe von Mittwoch, den 26. März 1902 ab bei den Herren einer Hemdenfabkeik billigſt be⸗ rechnet zugeſtellt.— Tadelloſe A Aen Maaß. 4 8 lnfertigüng nach Maaß. 469 W. 9. gadenburg 4 8 Söhne, Mannheim Schellfische gegen Rückgabe des Coupon Nr. 17 zur Auszahlung. Cabliau Manunheim, 25. März 1902, Oelsardinen Der Aufsichtsratn: Hummer K. ene in ½ und ½ Dosen Matjes Häringe Günßb. Ganks⸗ 1. Böibauſchu für g Frmuen L Moche Malta-Kartoffeln zu Schwetzingen. 1625 empflehlt 22658 Sommerkurs 7. April bis 11. Oktober. Blumenzuchtkurs 23.—28, Juni. Obſtverwerthungskurſe.—20. Auguſt. J... Kern 0.11. Beginn des nächſten Schuljahrs 3 November. An⸗ gooοοοο οοο οοοοσ meldungen an den Vorſtand, Hofgärtner Unſelt erbeten. 8 Frlſche Ich wohne jetzt 22650 Schellfſche, Cabljau, 1, 1011 faal Außhechte 11854(Neubau des Kaufmünnischen Vereins,) 8 Schollen, Rothzungen, 8 Seezungen, Bärſche, 8 Dr. Heinrieh Werner, Hals⸗ und Ohrenarzt. 8 Nolhangen, Nheinsal, 8 ———— 8 dollſoln, Silheilachs 58 Geſchäftseröffnung Lolis Lochelt, Empfehlung. eehrten Nach⸗ 8 R 1, I, am Markt. 8 ich mit dem * Soooοοοοοοοοοοο Fortwährend Ia. junges Hammelfleiſch per Pfid. 50 Pig Danliel Sohn, 0 4, 12. Meinen Bekannten, ſowie einer barſchaft die höfl. Mittheilung, da Heutigen in meinem Hauſe Lameystr. No. 17 eine Telephon 1240, 261 Vorzügliche 3 K 0 llit rel Cenvelat- und 88 1515 10 In.W eröffnet habe und halte mich bei guter Be ienung eee 1 755 beſtens empfohlen. 22641 Hochachtungsvollſt ellpfiehlt 22651 Georg Pietz, 6, at Telephon 359 Georg Hettinger. —.— K And Krauſen ar gommen, 22046 Algenthtlmer: Katholiſches Bürgerhoſpital.— Verantworklicher Redakteur: Karl Apfel. * — Druck und Vertrieb Dr, H. Hags'ſche Buchbruckerei, G. in, b. H, * — 1 — ů——— 8

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