7 3300 an⸗ er- in 80 alls⸗ 1. In ach- 44,5. U foh 7. 9031 nt. ſl ſten, eln, 8447 017. der 8828 Abounement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt dez. inel. Poſt⸗ aufſcglag M..42 pro Quartal. Einzel⸗ Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Seleſenſte und verbreitetſte Jeitunm in Ranhein mnd Angebunz. uti 8 (Manaheimer Volksblatt.) Telegramms⸗Adreſſes „Journal Mannheim“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. DTelsphon: Direktion und Druckerei: Nr. 861 Redaktion: Nr. 377 E 6, 2. — Die Kataſtrophe auf Martinique. In den Ruinen von St. Pierre. Ueber das Trümmer⸗ und Leichenfeld von St. Pierre bringt die Londoner„Daily Expreß“ folgende Mittheilungen: Die See war mit Trümmern und Lava bedeckt, und zahlreiche Leichen krieben umher. Weitere Leichen lagen auf den Quais von St. Pierre. Augenſcheinlich fand eine allgemeine Flucht nach der See ſtatt, als der Wirbelwind von Feuer auf die unglückliche Stadt herabkam. Viele Leichen waren durch ſtürzendes Geſtein fürchterlich verſtümmelt, andere waren verſengt. Eins war auf⸗ fallend: ſämmtliche Leichen waren nackt. Die Bekleidung der Neger iſt allerdings immer eine ſpärliche. Man nimmt an, daß die Leute die wenigen Kleidungsſtücke, die ſie anhatten, abriſſen, um ihre Geſichter vor der ſengenden Hitze und dem fallenden Feuer zu ſchützen. In ganz St. Pierre war kein lebendes Weſen zu ſehen. Zerfetzt und einſam lag es unter einer Maſſe von Siaub und Steinen da. Ueber der ganzen Seene breitete ſich vom Vulkan aus wie ein Sargtuch eine Wolke von Rauch und Staub. Die Hitze der immer noch rauchenden Trümmer war unerträglich. Man ſuchte die Todten zuſammen und verbrannte ſie mit Hilfe von Holz und Petroleum. Eine Anzahl von Prieſtern verlas an den flammenden Scheiterhaufen Gebete. Das Bild war über alle Maßen feierlich und ergreifend. Kleine Kinder, Frauen, Männer, in den Stellungen, wie ſie der Tod ereilt hatte, wurden auf die Scheiterhaufen getragen. Ihre brennenden Körper verbreiteten einen entſetzlichen Geruch. Das Grollen des Berges in der Ferne klang faſt wie ein Grablied für die Todten, und das glühende Licht des Vulcans, welches dann und wann die Finſterniß der Staubwolken durchbrach, bildete eine furchtbare Beerdigungsfakel. Ueber die Zukunft der Antillen hat ſich eine amerikaniſche Autorität auf dem Gebiete der Erdkunde, Profeſſor Heilprin, in wenig kröſtlicher Weiſe ausgeſprochen. Der Gelehrte, der be⸗ deutendſte Geologe Amerfkas, erklärt es für wahrſcheinlich, daß das Endergebniß der vulkaniſchen Ausbrüche auf den Kleinen Antillen der Untergang der Inſeln ſein werde. Die beſtändigen Ausbrüche höhlten den Erdboden aus, und wenn der Leerraum einen großen Umfang annehme, müſſe eine Senkung der Erdoberfläche erfolgen. Wahrnehmungen eines Geretteten. Ein franzöſiſcher Matroſe, Jean Louis Pru⸗ dent, der als einer der Letzten gerettet wurde, machte nach einer Depeſche aus Fort⸗de⸗France folgende Beſchreibung der Kataſtrophe: Man hörte zuerſt einen furchtbaren Knall und gleich darauf erhob ſich ein Wirbelwind von Rauch und Feuer. Der Rauch war ſo ſchrecklich und ſo giftig, daß er mehr brannte als das Feuer. Sobald er die Leute erreichte, fielen ſie todt hin.(Dazu ſtimmt, daß die meiſten aufgefundenen Leichen die Hand vor Naſe und Mund hielten, um offenbar den Rauch nicht einzuathmen. Bald darauf kam eine Feuerwolke, die noch rößer war als die Rauchwolke, die uns ſchon größer erſchienen ar als ein Berg. Dieſes Feuer hat die ganze Stadt verbrannt. In meiner Nähe ſah ich nur Todte, aber am Strande ſah ich Männer und Frauen, die unter den Flammen hin⸗ und herliefen. Sie liefen nicht lange. Ein furchtbarer Rauch kam und ſie fielen Feuer zu entdecken. — Inſerate: 5 Zeile.. 20 Pig. 0 1 85 5„ Expedition: Nr. 218 — e 25 5 Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. ee Nr. 815 Die Reklalnne⸗Zeile 60„ Donnerſtag, 15. Mai 1002.(Abendblatt.) ——— wie Fliegen. und ging in drei Minuten, aber die Stadt brannte drei Stunden lang. Amtliche Feſtſtellungen. Die Behörden, die Saint⸗Pierre beſucht haben, haben Folgendes D7 feſtgeſtellt: Die Hafendämme ſind an gewiſſen Stelſen weggeriſſen, namentlich im ſüdlichen Theil der Stadt. Es iſt keine Spur vofrt Alles iſt zerbrochen, als ob ein Wirbelwind dar⸗ über hingegangen wäre. Man hat die Orte feſtgeſtellt, wo ſich dus Caſino, das Badehotel, die Zollhäuſer uid das Krankenhaus befanden. Die Betten des letzteren ſind gegen eine feſte Mauer geworfen wor⸗ den. Die Eiſentheile ſind gewunden, ohne eine Spur von Feuer zu zeigen. Alle Webſtoffe ſind verſchwunden. Seit vorgeſtern iſt der Zugang zur Stadt leichter geworden. Die Trümmer rauchen micht mehr und man wird ſich klar darüber, daß in den Straßen nur wenige Perſonen umgekommen find. Ungefähr 2000 Leichen mit ſchrecklichen Brandwunden wurden gefunden; ſie ſind äußerlich ber⸗ kohlt und haben meiſt das Geſicht der Erde zugekehrt, die Arme nach vorn. Eine Frau wurde gefunden, die auf einem Sack von Maniok⸗ mehl ſaß. Nicht weit davon ſind mehrere Häuſer am Meeresufer von der Fluth weggeriſſen worden. Die mittleren Viertel und das Fortviertel ſahen aus wie ein Aſchenmeer. Von den Bäumen ſind nur noch die Stümpfe vorhanden. Alle ſind entwurzelt oder dicht am Boden abgeſchnitten. Auf dem flachen Lande iſt feſtzuſtellen, daß der Feuerregen 200 Meter vor Carbet aufgehört hat. Bis dehin ſind die Häuſer alle zerſtört. An der flachen Bucht ſind einzelne Häuſer unverſehrt geblieben, doch ſind ihre Einwohner Zurch die Hitze erſtickt worden. Die Luft iſt verpeſtet vom Geruch der Leichen. Im Laufe des 10. Mai wurde die Montagne⸗Pelée nach St. Pierre zu plötzlich frei und ſichtbar. Der Vulkan rauchte durch einen Krater, der ſich an ſeinem nördlichen Abhang aufgethau hat, nigch Baſſe⸗ Pointe, nordöſtlich zu. Am Abend des 10. rauchte er wefterb. Aſchenwolkten erhoben ſich, die von Blitzen durchfurcht werden, Donnergrollen läßt ſich hören. Am g. und 10, Mai nahmen die berfügbaren Dampfer in der Nähe von Le⸗Precheur und Carbet zahlreiche Eiwpohner, die vor Hunger und Durſt faſt ſtarben, auf. Der„Suchet“ und der Kabeldampfer„Pouyer⸗Quertier“ haben zächlreiche Verunglückte, worunter viele Verbraunte, nach Fort⸗de⸗ France gebracht; es ſind hauptſächlich Arbeiter aus den Zucker⸗ fäbriken in der Nähe von St. Pierre. Der„Pouyer⸗Quertier“ war am 9. durch eine Wolte von blendender Aſche durchgedrungen und hat aus der Gegend von Le⸗Precheur 450 Perſonen weggeholt. Der „Suchet“ brachte ebenſoviele. Da aber noch Leute zurückgeblieben waren, fuhr der„Ponher⸗Quertier“ am 10. zurück, und der Kom⸗ mandant rettete, ſelbſt auf die Gefahr hin, ſein Schiff in Brand geſteckt zu ſehen, abermals 600 Perſonen, Der„Suchet“ bediente ſich beim Rettungswerk mehrere Dampfpinaſſen und Ruderbogte. Er brachte 800 Flüchtlinge zurück. Am 10. holten die beiden Schiffe die letzten Perſonen, die in der Umgegend von St. Pierre geblieben waren. Sie wurden dabei von dem däniſchen Dampfer„Volkhrien“ Unterſtützt. Am 10. Mai 5 Uhr Abends kamen die drei Dampfer vor Fort⸗de⸗France an und landeten ungefähr 2500 Perſonen. Gegenwärtig befindet ſich kein Menſch mehr in der Gegend von Si. Pierre, alle Ueberlebenden ſind gerettet. Man vertheilt Geld und Lebensmittel. Die Ortsbehörden ſind mik Arbeit üderhäuft. Dis Einzelheiten, die von Augenzeugen gemeldet werden, ſind ſchrecklich. Das Unglück iſt mit ſolcher Schnelligkeit eingetreten, daß man ſich kaum Rechenſchaft davon ablegen kann. Man vermuthet, daß ein ſtarker Gasdruck ſtattgefunden hat, der einen beträchtlichen Lufk⸗ druck hervorrief, der Alles auf ſeinem Wege mit fortriß und um⸗ ſtürzte. Das Feuer, ſagt man, ſei erſt nachher gekommen. Einzelne Wunden laſſen darauf ſchließen, daß auch ein Steinregen auf die Stadt gefallen ſein muß. Entgegen den bisherigen Behauptungen iſt keine glühende Lava gefallen. Wie ein Gärtner aus Morne⸗ Die Exploſion des Rauches und des Feuers kam Norge brobuchtet Daben will, Neigte der Berg int Aicgenlick des Aus iſt dagegen das Reichsmilitärgericht den„Oberſten Reichsbehör⸗ bruchs ſieben leuchtende Punkte. Der Manm hatte den Eindruck, als würde er untviderſtehlich von einem Luftſtrom nach dem Vultan hingepreßt, der ſodaun eine Feuergarbe auf St. Pierre warf. In Jort⸗de⸗France wundert man ſich, daß die Nachforſchungen nach den Leichen bisher nur die verhältnißmäßig geringe Zahl von etwa 2000 ergeben haben. Das mag daran liegen, daß die volkreichen Viertel der Stadt noch verſchüttet ſind. Vor Fort⸗de⸗Fvance iſt jetzt auch der deutſche Kreuzer„Falke“ augekommen; er iſt ſeit 1871 das erſte⸗ deutſche Schiff, das Martinique anläuft. Die Haltung Fraukreichs. Paris hat einige Mühe gehabt, der Kataſtrophe von Martinique die ihr gebührende Theilnahme zu ſchenken, weil die Affaire Humbert⸗Crawford, die Wahlen und der Sturz des Luftſchiffers Sebero daztviſchen kamen. Selbſt die offizielle Welt lag im Banne und mußte erſt durch das gute Beiſpiel des Auslandes aufgeſtachelt werden. In der„Aurore“ ſchreibt daher Maniere unter dem Titel„Es liegt ſo fern!“ Folgendes; „Wilhelm II. ſchickte ſofort 10 000 Mark, die Könige von Eng⸗ land und Italien jeder 25 000 Franken, ſelbſt der gute Oskar von Schweden ließ 250 Louis ſpringen und der Kongreß von Wafhington votirte eine Million Franken.(Dieſe Gabe iſt nach den letzten Nachrichten ſogar auf 2 500 000 geſteigert wor⸗ den.) Unſer Freund der Zar hat kondolirt, aber keinen Sou gegeben. In unſerer offiziellen Welt dachte man auch nicht mehr zu geben außer dem Gelde der Steuerzahler.(Der Miniſterrath hatte am 10. Mai eine halbe Million angewieſen.) Da kam die Depeſche des Deutſchen Kaiſers. Wilhelm II. ſandte 10 000 Mark! Welche Verlegenheit! Schnell improviſirte man ein Hilfskomitee, an deſſen Spitze der Kolonialminiſter trat und ſetzte eine erſte Liſte auf, wo ſich Loubet für 20 000 Franken und jeder Miniſter für 500 einſchrieben. Aus Achtung für die Hierarchie gab der Unterſtgatsſekretär Mangeot nur 200 Franken. Nun hatte das Geld Wilhelm's nicht mehr den Anſchein, wie ein Haaz auf die Suppe zu fallen!“ Politische(lebersicht. Manuheim, 15. Mai 190. „Der erſte Richter des Reiches“. Der Begrüßungsartikel des„Reichsanzeigers“ zum 50jähri⸗ gen Dienſtjubiläum des Reichsgerichtspräſidenten Dr. v. Oehl⸗ ſchläger nennt den Jubilar den„erſten Richter des Reiches Da⸗ zu ſchreibt ein Profeſſor der Rechte:„Das iſt leider nicht richtig; dieſen Rang nimmt vielmehr der Präſident des Reichsmilitär⸗ gerichts ein. Denn nach der Verordnung vdom 27. Dezember 1899 gehört der Präſtdent des Reichsgerichts nicht zu den 2Oberſten Reichsbehörden“, ſondern nur zu den„Höheren, der Oberſten Reichsbehörde unmittelbar untergeordneten Reichsbe⸗ hörden“, da das Reichsgericht dem Reichsjuſtizamt unterſteht. Durch einen Nachtrag zu jener Verordnung voſn 14. Mai 1901 den“ zugeſellt worden, ſein Präſident ſteht alſo eine Stufe höhe als der des Reichsgerichtes. Dieſe verſchiedene Werthſchäßung kann uns Juriſten zu denken geben. Freilich iſt der Präſtdent des Reichsmilitärgerichtes ein General, der des Reichsgerichtes dagegen nur ein Ziviliſt.“ Tagesneuigkeſten. —Von zarter Hand. Ein berühmter franzöſiſcher Phyſiologe hat folgende nationale Schönheits⸗Rangliſte der weiblichen Hand aufge⸗ ſtellt: Die ſchönſten Hände haben die iriſchen Mädchen, während die Hände der engliſchen Damen zu fleiſchig und zu dick ſind. Die Hände der Amerikanerinnen ſind ſchmal und lang. Die Finger der deutſchen Mäsdchen ſind gewöhnlich zu kurz und die Handflächen zu⸗breit. Mächſt den Irländerinnen verdienen die Polinnen die Palme, was die Schön⸗ bdeit der Hände anbetrifft. Die Hände der franzöfiſchen, italieniſchen ſpaniſchen Damen könnte man indifferent nennen, obgleich man AVrantreich und Italien ſchönere Frauenhände fieht als in Spanien. Die Pariſerinnen und Berlinerinnen widmen der Schönheitspflege ihrer Hände viel Zeit und die Folge davon iſt, daß man in dieſen beiden Hauptſtädten die relatib ſchönſten Hände antrifft. Die Hände der ariſtokratiſchen Damen des Reiches der Mitte fallen durch enorm lange Nägel auf, auf deren Kultivirung in neuerer Zeit auch bei uns diel Werth gelegt wird; in China heißt es: Je vornehmer die Dame, deſto länger die Nägel! Die Gewohnheiten und Beſchäftigungen kann man ebnfalls an der Hand erkennen. Die Näherin hat zerſtochene Finger, die thätige Hausfrau, die ſelbſt mit zugreift, wird bald harte utid rothe Hände bekommen. Es iſt traurig, aber wahr, eine ſchöne Hand iſt die Blüthe des Müſſigganges⸗ Doch unſeren Damen Zzum Troſt: Ganz feine Handarbeiten ſchaden den Händen nichts! Das Häckerhandwerk verſchönert die Hände ſogar! Wenn übrigens die Hand wirklich ſchön iſt, ſchadet ihr die Arbeit weniger, denn weiche, fleiſchige Hände werden nicht leicht⸗ hart, beſonders wenn die erſte Jugend vorüber iſt. Um zu beglücken, braucht aber eine Hand nicht ſchön zu ſein. Jene Hände, deren Miffion es iſt, himmliſche Roſen in's irdiſche Leben zu flechten, diejenigen der Mütter, der ſorgenden, kreuen Hausfrauen und Gattinnen, lieben und verehren wir gerade defhalb vor allen anderen, weil ihre Schönheit über dem Schaffen 5 ob rende verloren ging, weil ſie das Wahrzeichen eines thätigen, — pflichttreuen Lebens tragen! dDas gefährliche Wort. Tas Deutſche Thegter in Berlin ab⸗ ſolbirt gegenwärlig ein erſolgreiches Gaſtſpiel am Wiener Carl⸗ thenter. Als erſte Vorſtellung gelangten die dier neuen Ginakter „Lebendige Stunden“ von Arthur Schnitzler zur Aufführung. Der Wiener Dichter hatte damit auch in feiner Vaterſtadt, die ſich ihm, nach belannten Muſtern, ſeither nicht ſehr entgegenkommend zeigte, einen großen Erfolg. Natürlich mußten die Stückchen erſt die Zenſur paſſiren; bei einem Schriftſteller wie Schnitzler iſt dies doppelt nöthig. Und richtig! Die Herren Zenſoren fanden etwas ſehr Bedenkliches, das unbedingt geſtrichen werden mußte, obwohl es Rur— eine Silbe war. Aber dieſe Silbe war ſchwerwiegend, denn ſie war— Grz! — Im Schlußbild hat die Heldin, als ſie dem früheren Liebhaber von ihrem neuen Roman erzählt, zu ſagen, daß die im Mittelpunkt dieſes Werkes ſtehende„Demivierge“ zum Abſchluß ihrer intereſſanten Lauf⸗ bahn einen„Erzherzog“ heirathet. Die Wiener Zenſur ſtrich nun die erſte Silbe des angeführten Heirathskandidaten und die Heldin beſagten Romanes mußte demnach mit einem ſimplen„Herzog! fürlieb nehmen. Irene Trieſch, die die reigvolle Schriftſtellerin ſpielte, ſprach bei der erſten Aufführung die verfängliche Stelle ganz nach Wunſch; am zweiten Abend aber vergaß ſie ſich und das„Erz“ flog ſammt dem„herzog“ aus dem Gehege ihrer ſchönen Zähne. Die Folge davon war, daß dieſe letzte„lebendige Stunde“ nicht nur Herrn Schnitzler, Herrn Dr. Brahm und ſämmtlichen theilnehmenden Kol⸗ legen ſehr unangenehme Minuten bereitete, ſondern daß auch Irene Trieſch am anderen Morgen ſchor in aller Frühe den Beſuch eines Paliziſten erhielt, der ihr eine Vorladung auf die Polizei überbrachte. Ob ſie wohl eine Arreſtſtrafe bekammt?— Eine Künſtlerin, wie ſie, dülfte dabei intereſſante Studien machen.(Wie das„ Ill. W. Extra⸗ blatt“ berichtet, erhielt die Künſtlerin 40 Kronen Geldſtrafe; außerden ſoll ihr gehörig der Text geleſen worden ſein.“ 175 — Zum Humbert⸗Crawford Schwindel. Es wird uns aus Paris geſchrieben: Auch das Handelsgericht erhielt Gelegenheit, ſich mit der Affaire Humbert⸗Crawford zu beſchäftigen. Linol, der Liguidator einer Bank, der die Humbert große Summen ſchuldeten, beblangte vom Handelsgericht das Falliſſement von Frederie Humbertz utid der Rente biagere. Das Gericht entſprach deim Begehren ſofort, Am die Rechte aller Gläubiger zu wahren, behielt ſich aber vor, das Jalliſſement in Bankerott umzuwandeln. Die enge Verbindung ztpiſchen der von den Brüdern Daurignac gegründeten Anſtalt der Rente viagere und dem Ehepaar Humbert iſt ſchon jetzt dadurch völl erwieſen, daß ein gewiſſer Girard, ebenfalls ein Verwandter Familie, der in der Verwaltung der Bank beſchäftigt war, dem Unter ſuchungsrichter geſtanden hat, daß alle Summen, die an der Kaſſe der Rente viagere eingezahlt wurden, ſofort ins Hotel Humbert ge⸗ ſchafft worden ſeien und dort verſchwanden. Die Humbert ſind alſo direkt verantwortlich für die Verluſte der Klienten jener Bank.— In Nigza wurde die intereſſaute Entdeckung gemacht, daß Frau Humbert im März d.., als die bedenklichen Gerüchte bereits in Paris um liefen, beim Euregiſtrement Verwahrung dagegen einlegte, daß die Erklärung der Erbſchaft dagegen einlegte, daß die Erklärung der Erb⸗ ſchaft Crawford kopirt und Unbetheiligten ausgehändigt werde. Die Verwahrung wurde protokollirt, aber nachher ſtellte es ſich here daß eine ſolche Erbſchaftserklärung nie in Nigza gemacht worden f Frau Humbert hatte alſo auch hier nur den Schein zu verſtärken ſucht, daß Crawford und ſeine Erbſchaft keine Erfindung ſeien, — Zu dem Prozeß Geyger⸗Klinger wird geſchrieben: Die N gziger Meldung, daß in dieſem weite Kreiſe peinlich berührenden zeſſe Vergleichsverhandlungen eingeleitet ſind, iſt nicht zutreff Prof. Geyger hat lediglich einige Briefe von Frau Dr. Meyer aus wählt, welche darthun ſollen, daß ihm die hochhergige Dame 91 000 zur Förderung ſeiner Kunſt als bedingungsloſe Schenkung übe wieſen, und daß ſie ihm ſpäter als Anzahlung für ein Monument werk 130 000/ gezahlt hat, die jedoch Ende 1897 bon ihm an Ir Dr. Meyer zurückgezahlt worden ſind. Andere Zuweiſungen irgen welcher Art ſind nicht erfolgt. Die ausgeſlpählten Briefe hat Proß Gehger in Abſchriften durch ſeinen Anſvalt dem Vertreter von Pro Klinger zur Verfügung geſtellt. Weiteres iſt noch nicht geſchehen Gegenüber der weiteren Nachricht, daß„borausſichtlich keinerlei öffent⸗ liche Erklärungen“ ſtattfinden werden, ermächtigt uns Herr Pro Gehyger zu der Mittheilung, daß er auf keinen Vergleich ſich einlaſſen iwerde, der nicht mit der unzweldeutigen und öffentlichen Zurücknahme der Angriffe des Herrn Prof. Klinger verbunden ſei. Könne ſich Herr Prof, Klinget zu einer ſolchen nicht entſchließen, ſo nehme das gerichtliche Verfaßren ſeinen Forkgang und werde die vällige Sauze, 2. Seſte. * General⸗Auzeiger. — Müerinherm, I8. Mal. Angſt vor Neuwahlen krräth ein, Axtikel der„Deutſch. Tagesztg.“, welcher die indleriſchen Vertrauensmänner aufforbert, alle Vorbereitungen ööglichſt bald zu treffen, da es keineswegs ausgeſchloſſen ſei, üß die Wähler nicht erſt nach Ablauf der Wahlperiode, ſondern eſentlich früher an die Wahlurne gerufen werden. Vor Allem Wördert das Organ des Bundes der Landwirthe die Regelung der Kandidatenftage. Das Blatt verräth dabei, daß in den bündleriſchen Kreiſen eine gewiſſe Parlamentsmüdigkeit ein⸗ geriſſen zu ſein ſcheine.“ Eine ziemliche Anzahl von Reichstags⸗ Abgeordneten ſcheine nicht geneigt zu ſein, die Würde und Bürde eines Vorksvertreters wieder zu übernehmen. Der bisherige Inhaber des Mandats dürfe als Kandidat nur dann wieder in Ausſicht gnommen werden, wenn er in agrariſchen Dingen un⸗ bebingt zuverläſſig iſt. ————mü—ä— Ueber die Bauernunruhen in Kufzland ſind aus den amtlichen ruſſiſchen Veröffentlichungen noch folgende intereſſunte Einzelheiten zu entnehmen: tawa grenzenden Theil des Kreiſes Konſtantinograd des Gouverne⸗ ments Poltawa auf einer Gutsökonomie die benachbarten Bauern in Schaaren zu erſcheinen und, unter Berufung auf den Mangel an Verpflegungsmitteln um koſtenfreie Ausgabe von Getreide und Viehfutter zu bitten. Bald gingen die Bauern von Bitten zu For⸗ derungen über, die nicht ſelten von den Ausrufen begleitet waren: „Es iſt Alles eins, bald wird doch Alles unſer ſein!“, und ſodann auch zu Drohungen, im Falle einer Abſage Alles gewaltſam zu nehmen. Die Bauern überfielen offen mit ganzen Juhrentraus⸗ Porten, zuweilen waren es drei⸗ bis vierhundert Fuhren, die Gehöfte der Gutsbeſitzer und reichen Koſaken, ſchlugen die vor den Ambaren, Speichern und Niederlagen hängenden Schlöſſer ab und führten Getreide, Viehfutter und landwirthſchaftliche Geräthe fort. Dagtwiſchen wurde auch das Vieh fortgetrieben. In einzelnen Fällen hörte man dabei aus der Schackr der Plünderer den Ruf:„Nehnt, ihr müßt handeln, wie es im Blüchlein geſchrieben ſteht, das iſt Alles unſer. Am 1. April überfiel ein Bauernhaufe die etwa zehn Werſt von der Stadt Poltatva entfernte Mühle Trepkes beim Dorfe Kowa⸗ lelpla. Die vom Vizegouverneur von Poltawa dorthin befohlenen zwei Kompagnien Infanterie trafen am Orte erſt ein, als die Bauern bom Trepke' ſchen Gute bereits nach beendetem Beutezuge heimkehrten. Der das Militärkommando begleitende Landhaupt⸗ mann berhaftete zwanzig Mann und ſchritt zur Vornahme des Ver⸗ hörs. Inzwiſchen begann die mit Pfählen und Miſtgabeln bewaffnete Menge zum Angriff auf das Militär gil ſchreſten und beantwortete die Warnung des kommandtirenden Stahsoffiziers, daß er gezwungen ſein werde, Feuer geben zu laſſen, utit Steintvürfen und Verhöhnungen. Darauf wurde in den Haufen einne Salve abgegeben, durch die zwei der Plünderer getödtet und ſieben verwundet wurden leiner der Verwundeten iſt geſtorben, die Wunldelt der Uebrigen ſind nicht gefährlich Insgeſammt ſind in dieſeim Gouvernement 54 Gliter geplündert worden. Am 31. März ging der Aufruhr in das Gouvernement Char⸗ kot hinüber, in welchem er den Kreis Walki und einen geringen Theil des Kreiſes Bogoduchorob erfaßte. Die Bauern beſchränkten ſich hier nicht auf das Rauben von Getreide) Kartoffeln und Heu, ſondern plünderten auch das Inventar, trieben das Vieh fort, ſchleppten dazwiſchen auch das Hausgeräth weg, verwüſteten einige Güter und brannten zwei Gutshäuſer nieder 1 Pachdem der Fürſt Obolenski(der Gouverneur von Charkoip) die Bauern bei Räubereien in zwei benachbarten Gütern im Gou⸗ bernement Poltawa abgefaßt hatte, erfuhr er von der Plünderung der großen Zuckerfabrik des Kaufmanns Moldawski im Dorfe Nowo⸗ Itvemofpskaja des Walkiſchen Kreiſes, jedoch konnte er mit einem Militärkommando dort erſt nach Beendigung des Ueberfalles ein⸗ treffen. Geraubt waren in dieſer Fabrik 30,000 Pud Zucker und verſchiedene Gerüthſchaften, ferner waren Maſchinen demontirt und weggeführt worden, ebenſo waren 150 Paar Zugochſen geraubt wor⸗ den. Die Meiige war dort in einem ſolchen Zuſtande raſender Wuth, daß ſie ſich auf das Fabritlazareth warf, alle Medikamente aus der Apotheke vaubte und die Matratzen unter den Kranken weg⸗ ſchleppte. Um dieſen Zeitpunkt traf der Gouverneur ein, begleitet bon einer Handvoll Koſaken; er machte eine bedeutende Anzahl der Plünderer dingfeſt und nachdem er ſie beſtraft hatte, ſtellte er die Ordnung her. Am 1. April plünderte ein Voltshaufe das Gut der Frau Gajewskaja und ſteckte die Gebäude in Brand; am ſelben Tage wurbe das große Gut Kantakuſowka überfallen. Die Speicher wur⸗ den geßpllündert, das Vieh weggetrieben und das koſtbare Inveittar des Wohnhauſes ſotvie die Bibliothek wurden geraubt. Auf dent Gute Oſſinow des Gutsbeſitzers Duchowski raubten die Bauern ſämmtliches Inventar und ſchleppten die Balken des Hauſes fort. Im Ganzen wurden im Kreiſe Walki geplündert 25 Güter und Dekonomien, ungefähr eine gleiche Anzahl von Ueberfällen wurde bexreitelt. Durch die Unterſuchungen wurbe feſtgeſtellt, daß in den anein⸗ Anderſtoßenden Theilen der Kreiſe Poltawa und Konſtantinograd, iwo die wirchſchaftliche Lage der Bauern infolge einiger aufein⸗ dnunderfolgenden Mißernten nicht ganz befriedigend iſt, eine gegen die Riegierung gerichtete Propaganda Wurzel gefaßt hat; dieſe Pro⸗ paganda drückt ſich darin aus, daß unter den Bauern in großer An⸗ zahl in kleinruſſiſcher Sprache verfaßte Broſchüren und andere Fublitationen verbrecheriſchen Inhalts vertheilt werden. Dieſe ellung der Sache herbeiführen. Der Vorſitzende des Gerichts hatte beiden Parteien einen Vergleich in ritterlicher Weiſe nahegelegt, tit es Frau Dr. Meher erſpart bliebe, vor Gericht zu erſcheinen. e indeß die Dame jetzt erlkärt hat, wünſcht ſie dieſe Rückſichtnahme nicht, ſondern ſie iſt gern bereit, als competente Zeugin zur Auf⸗ rung der Angelegenheit beizutragen, deren Veröffentlichung im origen Jahre nach Form und Inhalt durchaus gegen ihren Willen eſchehen iſt. dDie falſchen Diamanten der Frau Humbert. Die Affäre umbert bringt jeden Tag neue pikante Enthüllungen. Man hat be⸗ auptet, daß die berühmten Meiſterwerke, die die Gallerie der ge⸗ chickten Intrigantin bilden, falſch wären, und mit ihren Diamanten cheint dies nicht weniger der Fall zu ſein. Eines Tages brauchte umbert nöthig Geld und begab ſich zu einem Juwelier.„Mein err“, ſagte er zu ihm,„ich bringe Ihnen die Diamanten meiner Frau Ich möchte eine Summe von. darauf borgen und habe auf Sie gerechnet. Da ich aber möchte, daß Mme. Humbert nichts avon merkt, bitte ich Sie darum, ſie durch falſche zu erſetzen.“— Das iſt unmöglich, denn dieſe Diamanten ſind ſchon keine echten Diamanten mehr.“—„Wie?—„Ich muß Ihnen mittheilen, daß Madame ſchon dieſelbe Idee wie Sie gehabt hat. Sie kommen zu ät.“— Die Anekdote beweiſt, daß es auch Fälſchungen gibt, an en Frau Humbert nicht betheiligt war! — Des Königs Rache. Von dem König der Belgier erzählt man folgende luſtige Geſchichte:„Es war gerade um jene Zeit, als König Leopold den Plan zu einem unabhängigen Kongoſtaat entwarf, als ihm mitgetheilt wurde, daß der Chefredakteur einer bedeutenden Pariſer Zeitung ſich in Brüſſel befinde. Unglücklicherweiſe war in Begleitung dieſes Herrn, nach Pariſer Art, eine Dame, die man wohl tur mit„Madame linter Hand“ bezeichnen könnte. Eine ſolche Kleinig⸗ ſtörte den König jedoch nicht, wo es galt, den großen Pariſer ſepotentaten für ſeine Sache zu gewinnen. Er lud deshalb dieſen dame zum Diner aufs Schloß und bewirthete beide königlich. Publitationen rufen das Landvolk zur Empörung gegen die Behörden und zur Beraubung der Gutsbeſitzer auf, Aus Stadt und Land. *Maunheim, 15. Mai 1902. * Der Deutſche Priunt⸗Beamten⸗Verein Magdeburg, Zweig⸗ Verein⸗Mannheim, veranſtaltete am Samſtag im Hotel„Kaſſerhof“ einen Familienabend, verbunden mit einem Huldigungsakt zur 50jähr⸗ Regierungsfeier des Großherzogs. Die Feſtlichkeit verlief auf das Beſte. Die bewährten Kräfte, Frau Wolf, Frau Dillinger, Fräulein Witteka, ſowie die Herren Siebert, Döbler, Ehmann und Ühde leiſteten Vorzügliches. Von beſonderem Er⸗ folg jedoch waren die Vorträge eines Quartets, ſotbie diefenigen des Herrn Mantel. Bei dem Huldigungsakt zeichnete ſich das Ge⸗ ſchwiſterpaar Ehmann durch einen ſehr gelungenen Prolog aus, Mit dieſer Unterhaltung nahm das Winterprogramm ſein Ende⸗ Für die Sommerſaiſon ſind kleinere und größere Ausflüge, Kinder⸗ feſte u. ſ. w. vorgeſehen. Der erſte Ausflug iſt auf 1. Juni geplant. *Die Generalverſammlung des Vereins Frauenbildung Frauenſtudium, über deren Begrüßung durch den Oberpräſidenten Grafen b. Zedlitz⸗Trützſchler und den Bürgermeiſter Jochmus wir bereits berichteten, nahm, wie uns aus Kaſſel berichtet wird, einen ſehr intereſſauten Verlauf. Den geſchäftlichen Sitzungen wohnten ultgeführ 50 Frauen bei, die aus allen Theilen Deutſchlands ge⸗ kommen waren; die Vorträge, welche von Frl. Alice Salomon⸗ Berlin und Herrn Oberlehrer Dr. Neumann⸗ Frankfurt ge⸗ halten wurden, hatten ein überaus zahlreiches Publikum angezogen und die Kaſſeler Damen hatten in fürgforglicher Güte für die vielen Gäſte geſorgt. In den geſchäftlichen Sitzungen wurde einerſeits die Höhe der Subventionen beſtimmt, welche der Verein ſeinen verſchie⸗ denen gymnaſialen Unternehmungen zuwendet, andererſeits wurde in lebhafter Debatte die ganze Frage der Mädchenbildung beſprochen. Reorganiſation der Mädchenſchule, Gründung von Mädchengymnaſien nach Art der humaniſtiſchen oder der Reformgymnaſien,— alle dieſe Möglichkeiten wurden in den Kreis der Betrachtungen gezogen, die ſich an einen Antrag der Abtheilun g Mannheim auf Gabelung der höheren Mädchenſchulen nach dem 6. Schuljahre in bisherige Mädchenſchule und in Oberrealſchule knüpften. Die Kom⸗ miſſion für das Preisausſchreiben(M. 1000) für einen„Katechis⸗ mus der Frauenfrage“ berichtete, daß keine der eingegangenen Ar⸗ beiten den gewünſchten Anforderungen entſpräche; die Verſammlung beſchließe daher, den Preis auf's Neue auszuſetzen. Auf Antrag der Abtheilung Mannheim wurde eine Kommiſſion gewählt, welche die Frage der Organiſation der Mädchenſchule ſtudiren wird. Die Vorſtandswahlen brachten wenig Veränderung; Frau Stein⸗ manmn Freiburg wurde beinahe einſtimmig wiedergewählt; als ztweite Vorſitzende bekam Frau Marianne Weber⸗ Heidelberg große Stimmenmajorität. In den Geſammtvorſtand wurden ge⸗ wühlt: Frl. v. Käſtner⸗ Kaſſel und Frau General v. Pfaff⸗ Stuttgart. In letztgenannter Stadt ſoll die nächſtjährige Mitglieder⸗ verſammlung ſtattfinden. BVBom Wetter! Der traurige Maimonat 1902 ſcheint dem⸗ lenigen des Jahres 1886 nachmachen zu wollen, der zu den kälteſten gehört, derxen man ſich im Mitteleuropa erinnert. In München ſoll damals am 11. Mai Morgens die Temperatur— 7 Grad geweſen ſein. Weit und breit erfror Alles vom Alpenkamm herunter bis zur norddeutſchen Tiefebene, die Weinſtöcke, das Stein⸗ und Kernobſt, die Gemüſepflanzungen, und zum Schluſſe wurde vom 11. bis 13. auch noch der ganze Südweſten Europas bis hinunter nach Per⸗ pignan berſchneft. Die winterliche Situation dauerte bis zum Schluſſe des Monats; am 23. Mai meldete ſelbſt Smyrna in Klein⸗ aſten Schneefall. Jn den erſten Tagen des Juni fiel Schnee noch in Wiesbaden und hingen im Erzgebirge die Eiszapfen an den Düchern. Es war der kälteſte Maimonat, der ſeit Jahrhunderken erlebt worden. Ein ſeltenes Glück. In der am 14. Mai ds. Is. ſtattgefundenen Verlooſung der Darmſtädter Pferdelotterie fiel der erſte Hauptgewinn auf Nr. 42 990 und der zweite Hauptgewinn auf Nr. 43 345, beide in der Hauptkolekte von Herrn J. F. Lang Sohn in Heddesheim und Mannheim, der zwweite Hauptgewinn kam nach hier und wurde von Herrn Georg Hochſchwender, R 1, berkauft. Aus dem Großpherzogthum. Schwetzingen, 14. Mai. Bei dem geſtern Nachmittag über die hieſige Stadt gezogenen Gewitter ſchlug der Blitz auf der Straße zwiſchen Keiſch und Brühl in 3 Telegraphenſtangen, welche von oben bis unten zerriſſen wurden. Heidelberg, 14. Mai. Herr Konſul a. D. Köſter, der frühere Vorſtand der hieſigen deutſch⸗ſozialen Reformpartei, iſt geſtern Nachmittag nach kurgem Leiden geſtorben. In den letzten Jahren hatte ſich der Verſtorbene vom politiſchen Leben zurück⸗ gezogen. B. N. Karlsruhe, 14. Mai. Der 19. Verbandstag des Ver⸗ bandes badiſcher landwirthſchaftlicher Konſumbereine wurde geſtern hier abgehalten. Die Verhandlungen dieſer Tagung leitete Ver⸗ bandsdirektor Geh. Kommergienrath Reiß, welcher ein Dank⸗ ſchreiben des Großherzogs für die anläßlich des 50jährigen Regie⸗ rungsjubiläums vom Verbande überreichte Adreſſe verlas. Als Ver⸗ treter der Regierung waren erſchienen Geh. Oberregierungsrath Krems und Oberregierungsrath Märklin. Verbandsſekretär Riehm erſtattete hierauf den Rechenſchaftsbericht pro 1901.— Heute tagte dahier die 18. Generalverſammlung des Verbandes landwirthſchaft⸗ licher Kreditgenoſſenſchaften, welche durch den Verbandsdirektor Oeko⸗ nomierath Schmid eröffnet wurde. Seitens der Regierung waren Geh. Oberregierungsrath Krems und Oberregierungsrath Mürklin Beim Kaffee nebſt Cigaretten entwickelte der König voll Beredſamkeit ſeinen Plan und deſſen Vorzüge, der Repräſentant der„dritten Staatsmacht“ jedoch nahm von der Sache weiter keine Notiz. Seine Zeitung ſchwieg ſich über die Kongofrage aus und König Leopold bereute, ohne Grund, mit den Geboten der Etikette gebrochen zu haben. Vier Wochen ſpäter kam der König nach Paris und logirte wie immer im Hotel Continental. Dort nahm er ſein Diner im großen Saale ein und der erſte, der ihm dort in die Augen fiel, war der Chefredak⸗ teur., diesmal aber mit der wirklichen„Madame“. Und nun rächte ſich der König. Aus dem nächſten Blumenladen wurde eißt koſtbares Boucquet geholt, das der erſtaunten Dame mit folgender Widmung überreicht wurde:„Madame X zur freundlichen Erinnerung an den Beſuch auf Schloß Laeken von dem König der Belgier.“ Ob es dem Herrn X gelang, ſeiner Frau eine vernünftige Erklärung über dieſe königliche Aufmerkſamkeit zu geben, ſagt die Geſchichte nicht. — Düſſeldörfiſches. Man ſchreibt aus Düſſeldorf: Kaum haben wir Düſſeldorfer durch„Einſeifung“ des Bismarck⸗Denkmals in aller Welt von uns reden machen, da paſſirt unſerer Polizeibehörde ein neues„Kunſt ſtückchen. Die bekannte Malerin Hermione v. Preuſchen war bei der genannten Behörde um die Erlaubniß zur Aus⸗ ſtellung ihrer Gemälde in der hieſigen Kunſtausſtellung von Bismeher u. Kraus eingetommen, worauf ihr folgendes Antwortſchreiben ſeitens der Polizeibehörde zu Theil wurde:„Sehr geehrte gnädige Frau! Bevor wir diesſeits die nachgeſuchte Erlaubniß zur Ausſtellung Ihrer Bilder ertheilen können, müſſen wir Sie erſuchen, uns gemäߧ 33 der Reichsgewerbeordnung vom 30. Juni 1900 den Nachweis dafür zu erbringen, ob bei Ihrer Schauſtellung ein höheres Intereſſe der Kunſt oder Wiſſenſchaft obwaltet. In Erwiderung dieſes Schreibens äußerte ſich die Künſtlerin, ſie perſönlich könne dieſen Nachweis nicht erbringen, doch möge die Polizei einmal im— Konverſationslexikon nachſehen. Die Ausſtellung iſt eröffnet. — Das gebrannte Kind.(Eine Conſultation bei einem Pariſer Adbokaten nach der Affaire Humbert⸗-—Crapforb) Client:„Ver⸗ anweſend. Wie Verbandsdirektor Oekonomterath Schmid mittheilte, gab der Verband 300 M. zur Großherzog Friedrich⸗Jubiläums⸗ „Stiftung. Stellvertretender Verbandsdirektor Bunz erſta. K Jahresbericht. „Karlsruhe, 14. Mai. Einen dentwürdigen Tag in der Vereins⸗ geſchichte der Liedethalle wird bie feſtlich verlaufene Feier bilden, die letzten Samſtag im Vereinslokal ſtattgefunden hat. Anläßlich des 50jährigen Regierungsjublläums hat S. K. H. der Großherzog, der hohe Protektor des Vereins als Zeichen huldvoller Geſinnung der Liederhalle ſein wohlgelungenes Bild, ein Paſtellgemälde in reicher Umrahmung geſpendet. Pfalz, heſſen und Umgebung. Frankenthal, 4. Mai. Der Weinpantſcherel werden durch das neue Weingeſetz, wie aus einer heute vor der hieſigen Straf⸗ kammer ſtattgehabten Verhandlung gegen die Wittwe Maria Gies geb. Fiſcher von Hambach hervorgeht, doch einigermaßen Schran⸗ ken geſetzt. Die Angeklagte hatte ihrem im letzten Herbſt geernteten Rothwein 3 Zentner in Waſſer aufgelöſten Rübenzucker zugeſetzt, ſodaß der Wein nux noch 1,65 g Extraktſtoff in 100 eem enthielt. Das Gericht ſchenkte der Angabe der Gies, daß der Wein nur von ihren Familienangehörigen getrunken worden ſei, keine Beachtung, ſondern verurtheilte ſie wegen eines Vergehens gegen§ 4 des am 1. Oktober v. J. in Kraft getretenen neuen Weingeſetzes vom.J 1901 unter Annahme von Milderungsgründen zu 10 M. Gel Krafe⸗ Marnheim, 13. Mai. Ein durchreiſender Kaufmann Namens Jenſer aus Dänemark, der ſich beleidigender Aeußerungen gegen den deutſchen Kaiſer ſchuldig machte, wurde hierwegen von der Gen⸗ darmerie berhaftet und nach Kirchheimbolanden verbracht. Godramſtein, 14. Mati. Da die Weinberge dürch die Kälte ſchwer Noth gelitten haben, ſteigern ſich die Preiſe im Weinhandel. Der Letztjährige wurde früher nicht höher als mit 160170% fur 1000 Liter bezahlt. Gegenwärtig bewegen ſich die Preiſe zwiſchen 190 und 200/ und noch darüber. Aeltere Jahrgänge lagern hier nur noch in größeren Weintellern. Duarmſtadt, 14. Mai. Der Gerichtsſchreiber Waß beim Amts⸗ gericht Gernsheim hat ſich geſtern Nachmittag erſchoſſen, nachdem eine Reviſion Unregelmäßigkeiten in feiner Amtsführung ergeben hatte Er hinterläßt eine Wittwe mit ſieben Kindern. Sport. ueber die Thätigkeit der hieſigen Rudervereine ſchreibt bor „Waſſerſport“: Das Anrudern der Mannheimer Riuberveteine ver⸗ lief unter reger Betheiligung. Das Training iſt ſehr lebhaft, am weiteſten vorgeſchritten iſt der Mannheimer Ruderklub, Welcher aller Vorausſicht nach die erſten Rennen im Vieret und Achter 5e⸗ ſetzen wird. * Wettrudern. Das diesjährige Wettrudern im Achter zwiſchen Pariſer und Fraukfurter Mannſchaften findet am Sonntag, 31. Aug., in Frankfurt ſtatt. 0 Das Frankfurter Juni⸗Meeting ſcheint großartigen Sport zu bringen, da nicht nur die Hinderniß⸗Rennen, ſondern die Kon⸗ kurrenzen auf der Flachbahn ſehr gut geſchloſſen hahen. Für den Staatspreis 3. Klaſſe ſind u. a. Altgold, Ordonnanz, M.., Jauti⸗ könig und Andiamo genannt worden. Cheater, Runſt und(iſſenſchart. Notizbuch. Georg Brandes, der berühmte Literarhiſto⸗ riker, wurde zum Profeſſor ernannt.— Wie die„K..“ aus Wien erfährt, ſoll die Beethovenſtatue Maß Klinger auf die Düſſeldorfer Ausſtellung wundern.—„Die Opfer⸗ fluth“, ein neues Drama von dem in Dresden wohnenden bär⸗ ſchen Schriftſteller Karl Giellerup, wurde von dem norkwegi⸗ ſchen, gleichfalls in Dresden wohnhaften Komponiſten Schiel⸗ derußp in Muſik geſetzt. Das Dresdener zur Aufführung angenommen, Deueſte Nachrichten und Telegramme. Privat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ Geſtemünde, 15. Mai. Staatsſekretär Poſadooskh und eine größere Anzahl Staatsbeamter und Gelehrter aus Berlin, Hannover und Kiel traten auf dem aus Reichsmitteln erbauten Fiſcherei⸗Forſchungsdampfer„Poſeidon“ eine Probefahrt an. Görlitz, 15. Mai. Der Direktor der hieſigen Maſchinen⸗ bauſchule, Schauer, iſt verhaftet worden. Der Niederſchleſiſchen Zeitung zufolge wird er der Unterſchlagung anmtlicher Gelden beſchuldigt. Der König von Schwe⸗ * Paris, 15. Mai. den iſt heute früh nach Wiesbaden abgereiſt. Paris, 15. Mai. Heute früh begann eine Wettfahrt bon mit Spiritus getribenen Mobilen auf der über 922 Kilometet betragenden Strecke Paris⸗Arras und zurück. London, 14. Mai. Der deutſche Kaiſer ließ eine Ein⸗ ladung ergehen, es möchten einige Vertreter der en gliſchen großen Prioritätsräthe des Johanniterordens zu den Jeier⸗ lichkeiten in Marienburg entſandt werden. Der König ordnete hienen 5 Vertreter ab. 15 Kopenh agen, 15. Mai. Der Zeitung„Vort Land“ zufolge trifft Präſident Loubet am 25. Mai in Ko⸗ penhagen ein und wird dort einen Tag verweilen. * Petersburg, 15. Mai. Geſtern, den 1. Mai d. St., war die Ruhe auf den Straßen Petersburgs nirgends ge⸗ ſtört worden. ehrter Meiſter, ich rechne auf Ihr großes Talent.“— Abbokat⸗ „Wie heißen Sie?!“— Client:„Charles Durand iſt mein Name.“ — Advokat:„Iſt das nicht ein falſcher Name?— Client: „Hier meine Viſitenkarte!“— Advokat:„Solche Kurten kann ſich jeder machen laſſen, oder auch ſtehlen. Wo wohnen Sie? Bei Mutter Grüne? Auf einer Bank in dem Champs Elhſees? Oder in unbe⸗ kannten Ländern?“— Client:„Ich wohne Boulevard Raspail 270.“— Advokat:„Sind Sie ſicher, daß dieſes Boulevard 2 viel Nummern hat?“— Client:„Ich bin bezahlt dafür, das wiſſen, oder vielmehr, wenn Sie geſtatten, eben deswegen Advokat:„Sie verſtellen Ihre Stimme, während Sie jetzt mit mir ſprchen.“— Client:„Ich ſpreche zu Ihnen mit meiner natür⸗ lichen Stimme.“— Advokat:„Sind das Ihre eigenen Haare, Ihr eigener Bart?“— Client:„Gott ſei Dank brauche ich keine Perrücke.“— Advokat:„Sie erlauben(zupft ihn an den Haaren und am Barte Ja wirklich? Haar und Bart ſehen zwar ſonderbar aus, aber es ſcheint, daß ſie echt find.“— Client:„Wenn Sie nur beruhigt ſind.— Was mich alſo zu Ihnen führt! Eine Tante — Adbokat:„Nun alſol Das habe ich mir gleich gedacht. Sie haben ja gar keine Tante. Das iſt ja alles nicht wahr.“— Client: „Aber bitte, das iſt ſogar ſo wahr, daß ſie mir eine Erbſchaft hinter⸗ läßt.“— Advokat:„Hinaus! Aber ſchnell.“— Client:„Sie ſind berrückt. Ich ſage Ihnen, daß meine Tante auf ihrem Sterbe⸗ bette.— Advokat:„Gut! Wie Sie ſehen, bin ich ganz bei Vernunft. Bringen Sie mir morgen Ihr Geburtszeugniß, das Ihres Vaters, Ihren Gerichtsausweis, Ihren Militärpaß,. Ihre Wählerkarte, den Plan der Straße, in der Sie angeblich wohnen, den Plan Ihrer Wohnung, dann die Photographie, das Oelportrait und die Marmorbüſte Ihrer Tante und dann.— Client:„Dann? — Advokat:„Dann werde ich nachſehen, bei welchem Gerichte ich Sie anzuzeigen habe. —— * Hoftheater hat dus Wert r kein, gab Pa x Nr. ſonir Pare Arm Karl Ait felg begal folgt des Frie Uebe Pub! günſ den ſend folg ſän ebe durd hier! ſche der bverb Hi! dro getre iſt in richte innie! gogen de! Ver zwif iſt, ba 9 i1 n 0 de ſehr eine in e Dan und geſt fürf und 7—* ——— N 2 N 2 + 7 1+ Deenn⸗ 0 Mannelr, 18. Mal. — Der Kaiſer in Wiesbuden. *. lesbaden, 15. Maf, Heute Vormittag 11 Uhr traf rnz und Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen hier Der Kaiſer war zum Empfang am Bahnhof erſchienen und be⸗ t der Prinzeſſin im offenen Wagen zum Schloß. Um 12 Uhr nahm der Kaiſer auf dem Platz vor dem Kurhaus die Patade ab über das hieſige Füſilierregiment v. Gersdorff(Kurh.) Nr. 80, über die Unterof ziersſchule in Biebrich und die hier garni⸗ ſonirende Abtheilung des Feldartillerieregiments Nr. 27. Auf dem Paradeplatze waren erſchienen: der kommandirende General des 18. Armeekorps von Lindequiſt, die Generalität, Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſer und Andere. Der Kaiſer begrüßte die Truppen, ritt mit dem Prinzen die Front ab, wobei der Wagen der Prinzeſſin folgte und nahm dann den Vorbeimarſch der Truppen ab. Der Kaiſer begab ſich zunächſt in das Schloß, wohln die Fahnenkompagnie folgte und fuhr dann mit der Prinzeſſin nach dem Offizierskaſtno des Fütſilierregiments Nr. 80, wo er mit Prinz und Prinzeſſin Friedrich Karl an dem Frühſtück des Offizierskorps theilnahm. leberall, wo der Kaiſer ſich zeigte, brach das zahlreich verſammelte in lebhafte Hochrufe aus. Das Wetter iſt kühl, aber günſtig. h Wiesbaden, 15. Mat. Heute Morgen hörte der Kaiſer den B. ag des Chefs des Militärkabinets Grafen Hülſen⸗Häſeler. *** Die Katuſtrophe auf Martinique * Berlin, 15. Mai. Aus Fort de France ſendet der Kommandant des Kreuzers„Falke“ folgendes Telegramm: Bewohner von St. Pierte fämmtlich tot, Gouverneur von Martinique ebenfall s. 200 verwundet, 3000 Perſonen in Umgebung durch den Dampfer„Suchet“ u. däniſches Kriegsſchiff„Valkyrien“ hierher gebracht; habe Proviant und Lebensmittel übergeben. * Berlin, 15. Mai. Das Centtralkomſtee des Deuk⸗ ſchen Vereins vom Rothen Kreuz beſchloß in der geſtrigen Sitzung den Erlaß einer über ganz Deutſchland zu perbkeſteten Aufrufs zu Sammlungen, welche dem Zweck einer Hilfsaktion für Martinique dienen. + kein, gab ſich mi * Schueefall. 15 * Köln, 15. Maf. In den weſtlichen Theilen der Rhein⸗ probinz iſt in der vergangenen Nacht ſtarker Schneefall ein⸗ getreten. Im Boppard, wo der Schnee ſtellenweiſe handhoch liegt, iſt in den Weinbergen und der Baumblüthe erheblicher Schaden ange⸗ richtet worden. In Mains ſchneite es heute früh ſo reichlich, daß intierhalb einer Stunde die Erde mit einer dichten Schneedecke über⸗ zogen war. 8 *** Burenverſammlung in Vereenigung. *„ London, 15. Mai. Reuters Correſpon⸗ dent telegraphirt: Unter Hinweis auf das heutige Meeting in Vereeniging, daß, ſoviel wie aus den bisherigen Verhandlungen zwiſchen den Burenführern und den Burghers im Felde ermittelt iſt, nichts ſtattgefunden hat, was auf eine baldige Einſtellung der Feindſeligkeiten hindeute. Die beſte Friedensgarantie liege noch immer in der energiſchen Fortſeßung des Krieges. Das britiſche Publikum ſolle ſich nicht zu ſehr darauf verlaſſen, daß die gegenwärtige Darſtellung auf einen daldigen Frieden hindeute. *** Zum Ausſtand in Schweden. „»Stockholm, 15. Mai. Die Schriftſetzer beſchloſſen in einer Nachtverſammlung den Anſchluß an den Generalſtreik. Der Verkehr der Straßenbahnen, Droſchken, Arbeitswagen und Dampfer iſt ſeit heute früh eingeſtellt. In den hieſigen Fabriken und Werkſtätten ſcheint die Arbeitsniederlegung eine vollſtändige. *** Zu den ſpaniſchen Krönungsfeierlichkeiten. „ St. Sebaſtian, 15. Mai. Prinz Albrecht von Preußen und die außerordentliche deutſche Geſandtſchaft reiſte geſtern Abend von Irun mit Extrazug, zuſammen mit dem Groß⸗ fürſten Wladimir von Rußland, dem Prinzen Chriſtian von Dänemark und dem Prinzen Nikolaus von Griechenland, ab. Sie werden heute in Madrid ankommen. 3 Badiſcher Landtag. 88. Sitzung der Zweiten Kammer. .N. Karlsruhe, 15. Mai. Uhr die Sitzung. Am Miniſter⸗ Berathung des Präfident Gönner eröffnet 9 tiſch: Miniſter Schenkel und Regierungskommiſſäre. landwirthſchaftlichen Budgets. Abg. Schüler berichtet über dieſen Titel, deſſen Ausgaben 1786 150 1, die Ein⸗ nahmen 43 420% betragen. Der Berichterſtatter geht auf die eingelnen Poſitionen, deren Annahme beantragt wird, des Näheren ein. In der Frage der Bekümpfung von Pflanzenkrankheiten erklärt die Regierung, daß in Elſaß⸗Lothringen das 6 gur Bekämpfung der Reblaus dahin geändert werde, daß künftig nut die infigirten Rebſtöcke vernichtet werden, aber nicht wie bisher auch die geſunden Stöcke im Umkreis der infizirten Stellen. Die Regierung habe mit Recht eine Konferenz von Sachverſtändigen angeregt, um eine eingehende Beſprechung der einſchlägigen Fragen bei dem Reichsamt des Innern in Anregung gebracht. Mit Genugthuung begrüßt die Kommiſſion die Gründung von Getreideabſatzgenoſſenſchaften, bon denen fünf ſchon beſtehen. betont. A die eine gute Organiſation erfah noch ein beſſerer werden. Erfreulich ſejen Vieh⸗ und Hagelverſicherung, auf welchem vorwärts gegangen ſei. Mit Genugthun Eredit⸗ und Conſumvereine, deren Thätigleit zum Wohle der Land⸗ wirthſchaft die höchſte Blüthe erreicht habe. Den Leitern derſelben, Oecbnomierath Schmidt und Kommerzienrath Reiß, dürfe auch hier die Atierkennung ausgeſprochen werden. Abg. Obkircher verbreitet ſich des Eingehenden über die Abſatzgenoſſenſchaften, die beſonders ermöglichten, daß auch die abgelegenen Gegenden das Ge⸗ treide zu dem gleichen Preiſe abgeſetzt würde, wie in den Handels⸗ Abg, Klein(nat.) Wichtigkeit des Beſuchs der landwirthſchaftlichen Schulen, ren hätten. Nur dürfe der Beſuch die beiden Inſtitutionen der Gebiete Biden bahnbrechend begrüße er auch heute die plätzen. Wünſchenswerth ſei, daß die Regierung auch ferner die Unterſtützung gewwähre und den Eredit bei der Amortiſationskaſſe erhöhe. Abg. Müller bedauert, daß die badiſchen reſp. preußiſchen Proviantämter den Abſatz⸗ genoſſenſchaften gegenüber ſich zugeknöpfter zeigten, als die bayeriſchen. Mit Freuden anerkenne er die reiche Ausſtattung des landwirthſchaft⸗ lichen Budgets. In Bezug auf die Maul⸗ und Klauenſeuche bitte er die Rece teng dafür Sorge zu tragen, daß die Veſtimmungen des Seuchengeſetzes ſtreng eingehalten werden, nicht nur in Baden, ſondern auch in den Nachbarländern. Anzuerkennen ſei die Einſtellung von 70 000 4 für die in Mannheim demnächſt ſtattfindende landwirth⸗ ichaftlich AsBrUBs. Die LanbegbIgdalber. Laen e — bisher das Intereſſe der Laudſwirthſchaft auf den Gerſtenbau lenken, da die Gerſte ein Handelsprodukt erſten Rauges geworden ſei. Abig. Pfefferle(nat.) hebt hervor, daß die Regierung ſtets mit Erfolg bemüht ſei, die Landwirthſchaft zu unterſtützen und dürfe man hier wohl auch des früheren Leiters des Miniſteriums, Eiſenlohr gedenken. Für eine Landeskreditkaſſe liege kein Bedürfniß vor, wohl aber ſollten die Kompetenzen der Gemeindefparkaſſen erweitert werden durch Abände⸗ rung des Sparkaſſengeſetzes. Auf dem Gebiete des Schulweſens möchte er auch der hervorragenden Thätigkeit des Geh. Hofrath Neßler gedenken, der auf berſchiedenen Gebieten bahnbrechend vorgegangen ſei. Nothwendig ſei auch die weitere Förderung des Rebbaus, der in Baden 20 000 Hektar umfaſſe. Die Zunahme der Reblausheerde in Elſaß⸗Lothringen ſei eine Gefahr für Baden. Hier ſollte auf dem Gebiete der Belehrung noch mehr geſchehen. Abg. Franz(nat.) führt aus, daß der Landwirth bemüht ſein müſſe, eine gute und brauchbare Gerſte auf den Markt zu bringen, erſt dann werde die Einfuhr aufhören oder geringer werden. Aehnlich verhalte es ſich mit dem Hopfenbau, der noch ſehr der Vervollkommnung bedürfe. Abg. Blümel(Centr.) führt aus, daß die Landwirthſchaft unter der Leutenoth und Schul⸗ denlaſt zu leiden habe. Redner geht ſodann auf einzelne Wünſche ſeines Bezirks ein, unter beſonderem Hinweis auf den Obſtbau. Nach weiteren Bemerkungen des Abg. Neuwirth über die Nothwendigkeit der Erweiterung des landwirthſchaftlichen Schulweſens und des Abg. Mampel(Autif.), der für den Tabal das Rohbaumonopol befürſportet, ergreift das Wort Miniſter Schenkel, 8 um dankend auszuführen, daß alle Redner und Partejen die Thätig⸗ keit der Regierung anerkennen. Von Budget zu Budget ſeien die Summen erhöht worden und betrügen jetzt über 2 Millionen Mark. Auf dem Gebiete des Verſicherungsweſens, Viehverſicherung, könne noch viel geſchehen, denn in nur 15 Proz. Gemeinden ſei die Orts⸗ verſicherung eingeführt. Es ſei daher doch geboten, die Frage der Zwangsverſicherung in Erwägung zu ziehen. Mit Freuden begrüßt die Regierung die Entwickelung des landwirthſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaftsweſens, das in den betheiligten Kreiſen feſte Wurzeln gefaßt hat. Nur die Genoſſenſchaften des Verkaufs ſtänden noch in den Anfängen, die aber immerhin von Erfolg begleitet ſeien. Die Regie⸗ rung wird gerne dieſe Genoſſenſchaften weiterhin fördern. Die ſtrenge Einhaltung der Seuchenmaßregeln hat dazu geflührt, daß in Baden die Maul⸗ und Klauenſeuche den andern Staaten gegenüber den ge⸗ ringſten Prozentſaſt aufweiſt. Das landwirthſchaftliche Schulweſen fandet die regſte Förderung. Morgen 9 Uhr Fortſetzung. Voſſtswirthschaft. Rohglas⸗Syndikat. Eine in Weiden abgehaltene Verſammlung der böhmſſchen und bayeriſchen Rohglasfabriten beſchloß die Wieder⸗ herſtellung des böhmiſch⸗baheriſchen Rohglasſyndikats mit dem Sitz in Fürth. In der nächſte Woche ſtattfindenden Vollverſammlung des Syndikats ſoll auch über die Wiedererrichtung des böhmiſch⸗ bayeriſchen Spiegelglas⸗Kartells Beſchluß gefaßt werden. Linoleumkonvention. Nach dem„Konf.“ ſchweben gegenwärtig Verhandlungen zur Herſtellung einer Preis⸗ und Abſaßkonvention aller Linoleumfabriken, ferner einer Platzkonvention der Berliner Linoleumhändler, ebenfalls ſollen ſpäter auch unker den provinziellen Händlern Konventionen gebildet werden. A. L. Mohr, Akt.⸗Geſ., Hamburg. Nach dem Geſchäftsbericht für 1901 iſt das Berichtsjahr für die Margaxineherſtellung nicht günſtig verlaufen, da fortwährend mit ſteigenden Preiſen für alle Rohſtoffe zu rechnen war. Der Verband deutſcher Margarinefabriken habe den Erwartungen nicht entſprochen; er löſte ſich Ende 1901 auf. Auch für Cacao und Chocolade war das Jahr 1901 kein günſtiges. Das Geſchäft in geröſtetem Kaffee war normal; in den erſten drei Monaten erhöhte ſich der Preis für Rohkaffee ein wenig, fiel dann aber von April bis September ohne Unterbrechung. Eine Dividende kann guf das 5 Mill. Mark betragende Aktlenkapital wieder nicht vertheilt werden. Die„Berliniſche Lebens⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft“, deren 65. Geſchäftsbericht wir heute im Inſeratentheil veröffentlichen, iſt die älteſte Preußiſche Lebeus⸗Verſſcherungs⸗Artien⸗Geſellſchaft. Wir verfehlen nicht, darauf hinzuweiſen, daß die genannte Anſtalt auf Grund ihres bedeutenden Sicherheitsfons zu den am beſten fundirten deutſchen Lebens⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaften zählt, wie auch ihre liberalen Verſicherungs⸗Bedingungen(Zahlung der vollen Ver⸗ ſicherungsſumme im Selbſtmordfalle nach dreijähriger, bei Tod in⸗ folge Duells nach einjähriger Verſichexungs⸗Dauer) als äußerſt günſtig bezeichnet zu werden verdienen. Kattotwitz, 14. Mai.(Telegr.) In der heutigen Sitzung der oberſchleſiſchen Kohlenkonvention wurde beſchloſſen, es für das 2. Quartal bei der bisherigen Förderungseinſchränkung von 10 Proz. zu belaſſen. Rheiniſch⸗Weſtfüliſches Kohlenſyndikat. In der geſtern abge⸗ haltenen ordentlichen Hauptverſammlung der Aktfonäre des Kohlen⸗ ſyndikats wurde der Geſchäftsbericht für das Jahr 1904 entgegen⸗ genommen und dem Vorſtand und Aufſichtsrathe einſtimmig die Ent⸗ laſtung ertheilt. Ein Reingewinn hat ſich bekanntlich nicht ergeben. Die ausſcheidenden Mitglieder des Auffichtsrathes, Stadtrath Kleine und Geh. Bergrath Krabler, wurden ebenſo, wie die bisherigen Rechnungsprüfer Direktor Sültemeyer und Direktor Starck, wieder⸗ gewählt. Neu in den Aufſichtsrath gewählt wurde an Stelle des Generaldirektors Schulg⸗Brieſen Kommerzienrath Karl Junze, und an deſſen Stelle in den Rechnungsprüfungsausſchuß Direktor Wüſten⸗ hoefer. Endlich erfolgte noch die Genehmigung zur Uebertrugung von Aktien. Die Abſatzverhöltuiſſe für Kohlen haben, wie ſeitens der Theilnehmer an der Verſammlung vielfach beſprochen wurde, für die meiſten Zechen ſeit Beginn des lauſenden Monats weiter ſich gebeſſert. Zahlungseinſtellnngen. In Mainz hat das Manufaktur⸗ und Konfektionsgeſchäft Fritz W. Wagner früher Wagner und Schleifer) mit Niederlaſſung in Oppenheim, welches ſeit einiger Zeit mit Zahlungsſchwierigkeiten zu kämpfen hatte, ſeinen Konkurs an⸗ gemeldet. Die Paſſiven ſollen über 200 000 Mark betragen.— Heber das Vermögen der gegenſeitigen Lebens⸗, Invalidi⸗ täts⸗ und Unfall⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft Prometheus in Berlin iſt der Konkurs berhängt worden. Dividenden⸗Vertheilungen. Der Aufſichtsrath der. Sraun⸗ ſchweigiſchen Straßenbahn⸗Geſellſchaft ſchlägt die Vertheilung einer Dividende don 4½ Proz, gegen 4% Prog. un Vorjahr vor.— Die Verwaltung der Pereinigten Pinſel⸗ fabriken.⸗G. ſchätzt die Dividende auf 11 Prog., wie im Vor⸗ jahre.— Die Generalberſammlung der Grimme Natalis& Co., Kommandit⸗Geſellſchaft duf Aktien, lehnte den Antrag auf Vertheilung von 3 Proz. Dividende mit 876 gegen 635 Stimmen ab und beſchloß die Verwendung des Reingewinns von M. 28 049 zu Extraabſchreibungen(im Vorjahr kam eine Dibvi⸗ dende ebenfalls nicht zur Vertheilung). Berlin, 15. Mai.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditaktien 218 10, Staatsbahn 145.75, Lombarden 14.75, Diskonto⸗Commandit 183.40, Laurahltte—.—, Harpener—.—, Ruſſiſche Noten—.—. Tendenz: ſtill. (Schlußeourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.15, 3½ Reichsanleihe 10180, 3% Reichsanleihe 92.—, 3½% Bad. St.⸗Obl. 1900 199.10. 4% Bad. St.⸗A. 1901 105,40. 4% Heſſen 106.—, 3% Heſſen 89.70, Italiener 101 80, 1860er Looſe 154.10, Lü eck⸗Büchener—.—, Marien⸗ burger—.—, 8—.—, Staatsbaßhn 145 60, Lom⸗ 8 bn 8. ͤ 128.89, Heidelberder Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 213.—, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 138.10, Darmſtadter Bank 135 90, Deutſche Bankaktien 206.50, Disconto⸗Commandit 183.40, Dresduer Bank 139 20, Leipziger Bauk .80, Berg.⸗Märk. Bank 151.50, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank—.—, Deutſche Grundſchuld⸗Bauk„ Dynamit Truſt 178.30, Bochumer 194.70, Conſolidation 815.25, Dortmunder 44.10, Gelſenkirchener 166.70, Harpener 172.70, Hibernig 165.60, Laurahütte 189.40, Skeltiner Vulkan 206.70, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 95.50, Weſteregeln Altaliw. 181.25, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 142.—, Deutſche Stein⸗ zeugwerke 269.50, Hanſa Dampfſchiff 125.60, Wollkämmerei⸗Aktien 152.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 101.—, 3½% Bayern 100.10, 3% Sachſen 90.20, Schalk, G. u. H. V. 328.70, Manuheim Rheinau—.—, Kannengieſer 121.90. Privat⸗ discont: 2½ ½,. * Berlin, 15. Mai.(Tel.) Fondsbörſe. Die Börſe war zu Beginn äußerſt ſtill auf die Nähe der Feiertage ſowie auf die durch politiſche Nachrichten bedingte Zurückhaltung der Spekulation. Leitende Montanwerthe ſowie Banken und Bahnen kamen bielfach nicht zur —.— erſten Notig. Fonds feſt; ebenſo öſterreichiſche Werthe. In der zweiten Börſenſtunde waren Kohlenaktien beſſer gefragt. Privat⸗ diskont: 2½ 0. *** Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 15. Mai. Weizen pfälz.—.—18.—[Hafer, württb. Alp—.—-.—. „norddeütſcher..„ amerik. weißer—.——.— „ rufſ. Azima 17.60—18.—Mais amer.Mixed—.——. „ Theodoſia 18.——18.25„ Donau 12.60——.— „ Saxonska 18.——.—„La Plata—.—13.— „ Girka 17.60—18.— JKohlreps, d. neuer—.——28.— „ Tagauxo 17.50—18.— Kleeſamen deutſch. 1 105.—110.— „ rumäniſcher 17.—18.—„ II 94.— 98.— „ am. Winter—.——18.20„amerik. 94.—100.— eade„neuerPfälzer———.— „ Manitoba!—--——.—„Luzerne 112.—117.— „ Walla Walla 17.80-—.—„ Provene, 118.—120.— 75 Kanſas 1+——18.—„GEſparſette 33.——34.— „ Californier 18.———.—[JLeinöl mit Faß—.—70.— „ La Plata—.—17.60„ bei Waggon—.—69.50 Kernen—.——18.—] Rüböl„„—.— 68.50 Roggen, pfälz.—.—16.10]„ bei Waggon—.—61.50 „ ruſſiſcher—.—15.28] Am. wetroleun ffaß „ rumäniſcher—.—2. fr. mit 20%% Tara—.—22.— „ norddeutſcher—.———.— Am. Petrol. Wagg.—.—21.— „ amerik.—.———.—Am. Petrol. in Ciſt. Gerſte, hierländ. 16.———.— Ras ollt.17.60 „ Pfälzer 16.216.50 uſſ. Petrol. fr. Faß—.—20.50 „ ungariſche—.———.—[Ruſſ. Petrol. Wagg.—.—19.80 Futter 13.——13.25Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte rum. Brau—.———.— ſternen p. 100konetto—.—15.90 Hafer, bad. 17.—18.— Roßſprlt, verſteuert—.— 106.— „ ruſſiſcher 17.50—18.—7oer Sprit—.—89.60 „norbdeutſcher 17.75—18.— 90er do. unverſt. 24.50—.— Welzenmehl I. Nr. 00 33J))ͤ ĩ Roggenmehl Nr. 0) 23.50 1) 20.50. Getreide unverändert feſt. Courszettel der Mannheimer Effettenbörſe vom 15. Mai, Aktien. Banken. Naaee 1! 10 958— 5 rallerei Sſüner, Grüuwinke Badiſche Bank 147.70 8„ SchroedlHeidelderg 475.— 6 Creb.⸗u. Depoſitb., Zweibzck. 128— 8 Schwartz, Sveher 121.— 8 Gewerbebauk Speyer 50% 128.— 0„Schwetzingen—.— Mannßeimer Bank—— Sonneſcdeltz Spever 429— 8 Oberrhein. Bank 120.— z. Storch, Sick 101.50 8 Pfellziſche Bank 119.— 65„ Werger, Woruus 91.25( Kanden 1 Wormſer Brauhaus v. Oertge 22 3 Nheinſſche Gtebicbant EI Rüein. Hyp.⸗Bank 178.10 5 Trausport Siüidd. 515 585 108.30 C und Verſicherung enbahnen. Bab..⸗G. f. Rhſch. u. Seetr. 15.— Pfälziſche Zudwigsbahn 226.— 0 Mannh. Dahpiſtepſcſ 105—* „ Marbahn 142.75&„ Lagerbaus 114.— „ Nordbahn 136.— G Bad. Rück⸗ u. Mitverſich, 80.— Heilbronner Straßenbabnen—.—„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz 810.— 8 Cbemiſche Induſtrie. Continentale Verſicherung 290.— .⸗G. f. chem. Indnſtrie 106.— G Mannhbeimer Verſtcherung 405.— 0 Badiſche Anilin⸗ u. Soda 392.— G Oberrhein. Verf.⸗Geſellſchaft 800.— 6 G en e 778 5 Württ, Transporkverſich. 500.— G em. Fabrit Go 18 Chem. Fabri Gerusbeim—.— Induſtrie. Berein chem. Fabriken 188.— 8 Net.⸗Gefellſch. f Seilinduſtrie 118.5 bz Berein D. Oelfabriken 115.— Dingler'ſche Maſchinenfabrik Weſteregeln Alkal, Stamm 185.— Emajllirfabrik Kirxweiler.— G 5 Vorzug 106.— W n——14945 8 Fttlinger Splunere— Brauereien. Hüttenheimer Splnnerei 80.— 0 Bad., Brauerei 150.— arlsr.Nähmf. Hald u. Neu.— 6 Binger Aktlenblerbrauerei—.— Maunh. Mum.⸗ R. Asbeſtfabr.— Durlacher Hof vorm. Hagen 225.— gershelmer Spinnerei—.— Eichbaum⸗Brauered! 180.— bz Vfälz, Rähm. u. Fahrräderf.— Elefantenbrän Rühl, Worms 100.50 W Porkf.⸗Gementwk. Heibelberg 140.— Brauerei Ganter Freiburg 101.— Pereing. Freiburger Zlegelſd. 14.75 8 Kleinlein, Heidelberg 160.— G Vexein Ziegelwerke 89.75 b; Jamoſe Meſſerſchmitt 90.— ald u 281.— udwigshafener Bränerel—.— uckerfährik Waghänſel 74.— 8 Maunb. Aktieubrauerei 142.— Ucketrafftnerſe Rannheim— Manuheimer Gffektenbörſe vom 15. Mai.(Offtzieller Bericht.) An der heutigen Bhrſe fand wenig Geſchäft ſtatt. Sowohl Bank⸗ als auch Brauerei⸗Aktien ziemlich unverändert. Von Induſtrie⸗Aktien waren Verein Deutſcher Oelfabriten zu 116% am Markte. Bad. Schifffahrts⸗Aſſekurranz⸗Aktien notirten 520 B. 510 G. Frankfurt a.., 15. Mai. Kreditaktien 213.—, Staats⸗ bahn 146.—, Lombarden 14.70, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 101.90, Gotthardbahn 167.—, Disconto⸗Commandit 183.80, Laura 200.—, Gelſenkirchen 187.50, Darmſtädter 135.80, Handelsgeſellſchaft 151.50, Dresdener Bank 139.—, Deutſche Bank 206.70, Bochumer 194.90, Northern—.—, Tendenz: feſt. Reichsbank⸗Disk. 3% Wechſel. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie) in Kurze Sicht 2½—8 Monate Reichsmark% Vor. Kurs Heut Kurs Vor, Kurs Heut. Kurs Amſterdam hfl. 100 3— 168.7/ 168.77—— Belgien.. Fr. 1003—81.25 81.25—— talien... Le. 100—79.575 79.65—— ondon Iſt. 1 3— 20.477 20.475—— Madrid Pf. 100 5———— New⸗Hork.Dll. 100—— 8 1 5— Paris. Fr. 100 3— 81.316 81.275—— Schweiz. Fr. 100 3¼ 81.075 61.088— Petersburg.⸗R. 100 4½———— FEiJT——— Wien Kr. 1003½ 85.175 85.125 75 de.——— Verantwortlich für Politik: J..: Ernſt Müller, für Lokales, Provinztelles und Volkswirthſchaft: Eenſt Müllzr, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goedecker, für den Inſeratentheil! Karl Apfel⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei ͤ G. m. b. H. Siegfr. Rosenhain, Juweller, Goldene Ringe in reichſter Auswahl. Schaufenſterauslage mit ſichtbaren Preifen. Die Beleidigungen, welche gegen die Waſch⸗ frauen wegen Ruinirens der Wäſche ausgeſtoßen werden, vermindern ſich, 0 1, 5, Breitestr. vls-Rà-TIsSd. Kaufh. 219020 wenn man die Wäſcherinnen ermahnt, entweder nur mit Serfa oder wenigſtens mit zinam Zuſabe von Gerfa zu waſchen 28870 . Kaufhaus Merkur Extr In Freitag, Samstag Damen-Handschuhe Stoff-Handschuhe, perimustor 25 Pg. 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