bpay, Newhork. Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt dez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel Nummer s Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitette Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „„Journal Mannheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 „ Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Nr. 815 E 6, 2. „ Filiale: Nr. 229. Dienſtag, 20. Mai 1902. (Abendblatt.) Finanzminiſter Witte über KRufzland. Der ruſſiſche Finanzminiſter de Witte ge⸗ währte dem Spezialkorreſpondenten des„Echo de PGr t Marcel Hutin, in Petersburg eine Audienz. Der Miniſter ver⸗ ſicherte zunächſt, daß die Ermordung des Miniſters Scipiagin und die Unruhen in Pultava und Charkow vereinzelte Erſchein⸗ ungen ſeien, die keinen Einfluß auf den Empfang des Präſiden⸗ ten Loubet ausüben werden. Jene Ermordung ſei ebenſo wenig als Symtom aufzufaſſen wie die der Präſidenten Carnot und Mac Kinley, der Kaiſerin Eliſabeth und des Königs Humbert. Eine individuelle Verirrung liege auch hier allein vor. In Pul⸗ tava rührte der Aufſtand nur von Leichtgläubigkeit der Bauern her, denen einige Agitatoren einen falſchen Ukas des Zaren vor⸗ wieſen, wonach ſie die Hälfte des Ertrages der Herrengüter erhal⸗ den ſollten. Der Gouverneur ſchritt nicht zur rechten Zeit ein, um die Bauern aufzuklären und wurde deswegen abgeſetzt. Die Uebertreibungen aller Unruhen in Rußland werden von der eng⸗ liſchen Preſſe ſyſtemathiſch betrieben. Das jüdiſche Element der öſterreichiſchen leiſte ihr Beiſtand. Selbſt ein Theil der Pariſer Preſſe ſei Rußland feindlich. Im ganzen ruſſiſchen Reich gebe es unter 136 Millionen Einwohner kaum zehntauſend Revolu⸗ tionäre(22). Wenn die Regierung ſie nicht unſchädlich mache, ſo werde das Volk eines ſchönen Tages ſelbſt Hand an ſie legen(25). Ueber den Zweibund ſagt der ruſſiſche Miniſter, daß er allen anderen Bedürfniſſen und auch dem Dreibunde da⸗ rin überlegen ſei, daß er auf wirklicher Sympathie der beiden Völker beruhe. Die ruſſiſche Regierung bekümmere ſich daher gar nicht darum, wer in Frankreich regiere. Loubet ſei ihr ebenſo lieb als Faure und Waldeck⸗Rouſſeau als Méline. So ſehr der Zar Autokrat ſei, ſo müſſe er doch immer mit dem Willen ſeines Volkes rechnen und dieſes verlange den Bund mit Frankreich. Da in der konſervativen Preſſe, und beſonders in der„Libre Parole“, oft verſichert worden war, Rußland habe im Augenblick des Konflikts wegen der Beſetzung von Faſchoda Frankreich ſeine Unterſtützung gegen England angeboten, aber Delcaſſee habe ſie abgelehnt, um ſich direkt mit England zu verſtändigen, ſo war es beſonders intereſſant, hierüber Witte's Meinung zu hören. Er ſagte dem Korreſpondenten wörtlich: „Zu jener Zeit erhielt Frankreich, als es Rußland um Rath fragte, den Beſcheid, es würde am beſten die Frage friedlich regeln, ſo weit es mit ſeiner Ehre vereinbar ſei. Es war klar, daß es ſich in Faſchoda für Frankreich vor Allem um eine Frage des Ehrgefühls handelte. Kam es Frankreich zu, deswegen mit den Engländern einen Krieg zu beginnen, und Rußland die Forder⸗ ungen der verbündeten Nation mit den Waffen zu vertreten? Wären wirkliche Intereſſen Frankreichs im Spiele geweſen, ſo wäre unſere Haltung von vornherein vorgeſchrieben geweſen. Aber wohin würde uns im Falle Faſchodas ein Krieg mit Eng⸗ land geführt haben? Weder Frankreich, noch Rußland, noch auch England würden einen Vortheil davon gehabt haben, glau⸗ ben Sie mir! Indem wir Frankreich den Rath gaben, den Zwi⸗ ſchenfall friedlich zu löſen, haben wir England den ſchlimmſten Streich geſpielt, denn ohne dieſe friedliche Löſung hätten die Eng⸗ länder den Burenkrieg nicht angefangen und wären heute nicht finanziell und militäriſch geſchwächt, wie ſie es ſind, und hätten in China ganz andere Anſprüche gemacht. Die friedliche Oöſung von Faſchoda hat alſo Europa den größten Dienſt geleiſtet. Frankreich und Rußland ziehen Gewinn daraus.“ Vielleicht ſind die letzten Folgerungen des ruſſiſchen Mi⸗ niſters anfechtbar, aber ſeine Erklärungen bilden jedenfalls eine glänzende Rechtfertigung für die Politik Delcaſſees im Faſchoda⸗ Konflikt. materiellen und moraliſchen politische Ilebersicht. Maunheim, 20. Mai 1902. Umſchlags⸗ und Lagergebühren in Mannheim. Aus Intereſſentenkreiſen wird uns geſchrieben: Es iſt in Ihrem geſchätzten Blatte ſchon des Oefteren da⸗ rauf hingewieſen worden, wie nöthig es ſei, daß Seitens der Ba⸗ diſchen Bahn mit einer Tarifregulirung vorgegangen würde. Heute haben wir Veranlaſſung, einen weiteren Punkt zu be⸗ ſprechen, der für die Erhaltung der Transporte für die Badiſche Bahn ganz bedeutend in die Waagſchale fällt, und zwar ſind dies die Umſchlags⸗ und Lagergebühren in den Mannheimer Hafenanlagen. Daß darin noch ganz bedeutende Conzeſſionen möglich ſind, haben die Gerichts⸗Ver⸗ handlungen anläßlich des Falles Schad eclatant bewieſen. In dieſem Falle wurden nämlich Seitens der Pfälziſchen Eiſen⸗ bahnen auf die Umſchlagsgebühren größere Rückvergütungen ge⸗ währt, ebenſo wurden auch in Bezug auf Lagerung Facilitäten zugeſtanden. Nun wird ſchon ſeit einigen Jahren der Zollhafen in Lud⸗ wigshafen, welcher früher in fiscaliſchen Händen war, durch die Pfälziſchen Eiſenbahnen verwaltet, und ſeit jenem Zeitpunkt iſt ein ermäßigter Tarif der Umſchlags⸗ und Lagergebühren ein⸗ geführt, deſſen Sätze weit billiger als jene Sätze ſind, welche in den Mannheimer Hafenanlagen zur Anwendung kommen. In Folge dieſer billigen Gebührenſätze nun iſt es der Pfälziſchen Eiſenbahnen gelungen, Lager von Südweinen, welche in früheren Juhren größtentheils in den Mannheimer Niederlagen aufge⸗ ſtapelt wurden, nach Ludwigshafen zu ziehen. Außerdem neh⸗ men aber auch noch eine ganze Reihe anderer Artikel den Weg über Ludwigshafen, wodurch den Badiſchen Eiſenbahnen ein ganz bedeutender Frachtenausfall entſteht. Wenn wir auch zu⸗ geben, daß die Badiſchen Eiſenbahnen nicht leichten Herzens eine Tarifherabſetzung in Bezug auf die Frachten vornehmen wollen, ſo glauben wir aber doch, daß in Bezug auf vie Gebührenfrage mindeſtens in den ſämmtlichen Mannheimer Hafenanlagen dem Vorgehen der Pfälziſchen Eiſenbahnen gefolgt werden muß, und wir vertrauen der Umſicht der Mannheimer Handelskammer, daß ſolche in dieſem Sinne, ſei es bei der Generaldirektion der Ba⸗ diſchen Eiſenbahnen, oder ſei es bei dem Miniſterium des Groß⸗ herzogl. Hauſes vorgehen möge. Wir behalten uns vor, demnächſt noch eingehender auf die Sache zurückzukommen. Das Geſchenk des Kaiſers für den König Alphons von Spanien, das anläßlich der Eidesleiſtung überreicht wurde, beſteht aus einem prachtvollen Degen. Derſelbe iſt in einer So⸗ gebenden Konſequenzen geprüft werden. Die Kommiſſion glaubte, linger Waffenfabrik angefertigt und iſt ein Prunkſtück der Solinger Waffenſchmiedekunſt. Die Klinge iſt eine echte Da⸗ maszener; ſie iſt reich verziert und trägt eine dem Geſchenkanlaſſe entſprechende Widmung. Eine enge JFühlung der verſchiedenen Berufszweige wünſcht der Kaiſer in den deutſchen Kolonien. Gelegenklich der Anweſenheit des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg in Deutſch⸗Oſtafrika hielt der Gouverneur Graf v. Götzen auf einem Feſtmahl im Klub zu Dareſſalaam eine Rede, in der er dem Herzog in warmen Worten für die Annahme der Ehrenmitglied⸗ ſchaft des Klubs dankte und ſeine große Freude über das Zu⸗ ſtandekommen und Gedeihen des Klubs ausſprach. Graf Götzen fügte hinzu: Während der Abſchiedsgudienz bei dem Kaiſer habe ihm derſelbe Folgendes befohlen: Sorgen Sie mir dafür, daß in der Kolonie zwiſchen den verſchiedenen Berufszweigen, Offizieren, Beamten, Kaufleuten und Privaten, eine enge Fühlung beſteht!“ Deshalb werde er ſich ſtets für das Beſtehen eines Klubs, in dem die Vertreter der verſchiedenen Berufszweige ſich näher treten kön⸗ nen, intereſſiren.— Hoffentlich erfüllt der Klub in Dareſſalgam die Aufgabe, die ihm der Kaiſer geſtellt hat. Lord Roberts in Wiesbaden. Aus der Feſtſpielſtadt wird geſchrieben: In den hieſtgen Geſellſchaftstreiſen wird eine Angelegenheit eifrig beſprochen, die geeignet iſt, auch außerhalb einiges Aufſehen zu erregen. In der Feſtſpielaufführung im königlichen Theater am Mittwoch— es wurden„Die luſtigen Weiher von Windſor“ von Nicolai ge⸗ geben— ſah man in der großen Kaiſerloge einen Herrn in der auffallenden rothen engliſchen Uniform zur Rechten des Kaiſers ſitzen, der ſich mit ihm häufig auf das Angeregteſte unterhielt. Die offizielle Auskunft über die Perſönlichkeit lautete dahin, es ſei der engliſche Colonel Saunderſon. In Wirklichteit iſt dieſer Colonel aber niemand anders als— Lord Roberts, der aus dem ſüdafrikaniſchen Feldzuge bekannte engliſche Heerführer. Er hält ſich gegenwärtig in der Augenklinik des Profeſſor Pagen? ſtecher auf, um ſich einer Kur zu unterziehen. Wie ſtreng er ſein Inkognito wahrt, iſt daraus zu enknehmen, daß Briefſchaften, welche an„Lord Roberts“ adreſſirt ſind, als unbeſtellbar be⸗ handelt werden, weil Prof. Pagenſtecher die Identität des Oberſten Saunderſon mit Lord Roberts ſtrikte leugnet. Der Kaiſer trug an dem betreffenden Abend im Theater zu Ehren des Lord Roberts engliſche Uniform. Vom badiſchen Landtag. Karlsruhe, 17. Mal⸗ Die Budgetkommiſſion der 2. Kammer richtete die Anfrage an die Großherzogl. Regierung, ob nicht für die Steueraufſeher leichte Regenmäntel aus waſſerdichten Loden zum Tragen während der wärmeren Jahres⸗ zeit beſchafft werden ſollten. Die Großh. Regierung theilt mit, daß grundſätzliche Bedenken gegen eine ſolche Anſchaffung nicht vorlägen, doch müßten zunächſt noch die Fragen über die Art der Mäntel, über den Koſtenaufwand ſowie über die aus ſolcher An⸗ ſchaffung für andere uniformirte Beamtenklaſſen ſich etwa er⸗ Tagesneuigkeſten. — Zum Humbert⸗Crawford⸗Schwindel ſchreibt man uns aus Paris: E nehrr HBrüder Crawford als lebende Perſonen in Szene geſetzt hat, und Es iſt außer Zweifel, daß Frau Humbert mehrmals die zwar zum letzten Male noch im Dezember 1901 in Bayonne. Sie begaben ſich damals mit zwei Zeugen zum Notar Dupuhy und unter⸗ ſchrieben bei ihm eine Prokuration für einen Pariſer Sachwalter. Im Hotel du Commerce nahmen ſie ihre Mahlzeiten, ließen ſich aber nicht für die Nacht einſchreiben. Als Adreſſe gaben ſie an: 1202 Broad⸗ Als man aber ſpäter in Newhork Nachforſchungen anſtellte, fand man ein Hotel unter dieſer Nummer, wo ſie unbekannt waren. Vor einigen Jahren inſzenirte Frau Humbert in ihrem Pariſer Hotel ein mißglücktes Verlobungsfeſt, zu dem 25 Perfonen eladen waren. Robert Crawford ſaß neben der unerbittlichen Maxie n und legte ein kleines Packet, das in koſtbare Spitzen gehüllt war auf ihren Teller. Sie ſchob es auf die Seite, aber beim Deſſert öffnete Crawford das Packet, entnahm ihm einen goldenen Ring und ſuchte ihn ſeiner Nachbarin an den Finger zu ſtecken. Dieſe entzog ſhm aber ihre Hand, erhob ſich vom Tiſche und eilte unter Thränen guf ihr Zimmer. Mit gutgeſpielter Enttäuſchung und Ueberraſchung rief Frau Humbert aus: Wie ſchade! Nun iſt dieſe Verbindung noch einmal in's Waſſer gefallen! Der„Matin“ ſetzt ſeine Forſchungen über die Vorgeſchichte der Familie Humbert⸗Daurignae fort und er⸗ zählt, daß ſchon die Mutter der Frau Humbert mit einer Erbſchaft roßthat, die ihr ſchließlich entging. Sie ſpar, die Tochter eines Pächters Capella und galt wie ihre zwei Schtveſtern für das natürliche Kind des Grundbeſitzers Dulue, der ein ſchmütziger Geizhals war und ein großes Vermögen aufſpeicherte. Duluc ſtarb 1869 und hinterließ eine anderthalb Milliönen einer einzigen der dref Schweſtern, jener 0 Dupuis, die der„Matin“ ſelbſt zu Beginn ſeiner Unterſuchung interbiewt hatte. Frau Dupuis ſchenkte damals ihrer Schweſter 10 000 Franken, mit denen ſich die Familie Daurignac durchhalf, bis e die nützliche Bekanntſchaft der Familie Humbert machte. Räthſel⸗ aft iſt noch immer, welche Rolle der Vater Humbert in der ganzen ache geſpielt hat. In Toulouſe rühmte er oft und gern die glänzende Erbſchaft ſeiner Schwiegertochter und erklärte ſie dadurch, daß Craw⸗ ford in Thereſe und ihrer Schweſter Marie ſeine natürlichen Kinder ſah. Da aber zwiſchen beiden Töchtern zwei Söhne Daurignac ſtanden, ſo war das eine wenig plauſible Erklärung.— Bei der Staatsanwaltſchaft in Melun wurde von einem geheimnißvollen Ein⸗ bruch Anzeige gemacht, welcher kürzlich in der Nacht in Vives⸗Caux, dem Schloſſe und Beſitzthum der Famile Humbert im Departement Seine⸗et⸗Marne, verübt worden war. Die Einbrecher ſcheinen von der Seine her gekommen zu ſein und drangen durch ein Fenſter des Erdgeſchoſſes in den Salon ein, nachdem ſie die Laden zertrümmert hatten. Sie bemächtigten ſich einer Reihe von werthvollen Bildern, darunter zwei Corot, trugen ſie in die Halle und nahmen ſie dort aus dem Rahmen. Sie ſcheinen durch ein Geräuſch in ihrer Arbeit geſtört worden zu ſein, denn ſie haben vier Gemälde in der Halle zurück⸗ gelaſſen. Auch im erſten Stockwerk hat man die Spuren der Miſſe⸗ thäter gefunden. Dort erbrachen ſie die Siegel des Schrankes und wühlten den Inhalt desſelben um, ohne jedoch etwas mit fortzu⸗ nehmen.. Der Aufſeher des Schloſſes, ein alter Diener der Familie, ſchlief im zweiten Stockszerke und iſt durch kein Geräuſch geweckt worden. Er iſt es, der die Behörden von dem Diebſtahl in Kenntniß ſetzte. In der gleichen Nacht wurde in Melue eine Frau von etwa 26 Jahren in Haft genommen, die am Tage vorher in einem Hotel der Stadt abgeſtiegen war. Man fand in ihrem Beſitz eine Hand⸗ taſche, welche ungefähr 130 000 Franken enthielt, 30 000 in Geld⸗ ſcheinen und 90 000 in Werthpapieren. Bis jetzt hat ſich die Perſon geweigert, ihren Namen und ihre Herkunft anzugeben, aber unbill⸗ kürlich wird ihr Erſcheinen in Melue mit der Affaire Humbert⸗Craſp⸗ ford und dem Diebſtahl im Schloſſe von Vives⸗Gaux in Verbindung gebracht. Dem Unterſuchungsrichter Leydet wurde am Samſtag be⸗ richtet, daß Romain Daurignac in der letzten Woche auf dem Bahnhof von Dax von einer Perſon erkannt worden ſei, mit der er in geſchäft⸗ lichen Verbindungen geſtanden. Man glaubt daher, eine Spur der Flüchtlinge nach Spanien hin verfolgen zu können. 85 — Miß Rooſevelt und ihre Bewerber. Die Heirathschaucen von Miß Alice Rooſevelt ſind, wie das„Newyork Journal! ſchreibt, ſeit ber Taufe des„Meteor und dem Beſuch des Prinzen Heinrich in Miß Alice am Bette ihres Bruders wachte, kam ſie oft mit Grafton Amerika bedeutend geſtiegen, und ihre Bewerber verſprechen ſo zahl⸗ reich, wie die Freier Penelopes zu werden. Das Intereſſe an der Tochter des Präſidenten iſt jetzt von einem Ende des Landes bis zum andern äußerſt rege geworden. Unter ihren Verehrern, die während der verfloſſenen Saiſon ſich um ihre Gunſt bemühten, ſteht an erſter Stelle Charles C. Wauters von der belgiſchen Geſandtſchaft in Waſhington. Er war in der Hauptſtadt der bevorzugte Tänzer der „kleinen Alice“. Anfangs Januar, bei einem ſehr fashinonablen Wohlthätigkeitsball in Waſhington, wurde er ihr vorgeſtellt, und⸗ſeing Bewunderung für die Tochter des Präſidenten entwickelte⸗ſich balß zu einer tiefen Zuneigung. Als Miß Rooſevelt Kubgeinen Beſuch abſtattete, weil ſie der Krönung Eduards VII. nicht beſwohnen durfte, folgte ihr Wauters auch dorthin nach und war da, tbie in Wafhington, ihr treuer Kavalier. Er beſichtigte gemeinſam mit ihr alle Wunder der Inſel und ging mit Miß Alice über das Schlachtfeld von San Juan. Bei keiner Muſikaufführung in Weißen Hauſe hat der belgiſ⸗ Kavalier die Gelegenheit verabſäumt, die Muſik und Miß Alice gleich⸗ zeitig zu genießen. Er wird zu den Staatsdiners und auch zu den Familiendiners geladen. Außerdem 1heilt er in bielem den Geſchmach von Mrs. Rooſevelt und hat auch die nicht zu untetſchätzende Sympathie der Schwiegermutter auf ſeiner Seite. Während des Beſuchs des Prinzen Heinrich gehörte Wauters zu den beſonders Be⸗ vorzugten, und als die hübſche Alice den Meteor taufte, berbarg er ſein Entzücken darüber nicht. Jetzt zum Frühling beginnen bald die langen Ferien in Wafhington, aber Wauters tritt ſeinen Urlauß erſt an, wenn die Familie des Präſidenten ſich nach Oyſter Bay begibt, und man ſpricht davon, daß ſeine Rückkehr auch mit der Rückkehr des Rooſevelt ſchen Haushalts faſt zuſammenfallen wird. Aber im Hinter grund lauert ein Nebenbuhlele, der ihm den Rang ſtreitig machen will, und es ſcheint, als ob ein hüßbſcher Liebesroman ſich aus der Krankheit des jungen Rooſevelt entwickeln würde. In Groton nämlich, während Cuſhing aus Boſton zuſammzen, ſo gut es ging. Cufhing hak ſeitdem Waſhington beſucht, iſt ein gaft im Weißen Hauſe geweſen und har die Bekanntſchaft mit Miez Alice erneuert. In Wafhington iſt man Außerſt geſpannt, weſchent von den beiden Rivalen Miß Alice den . 2. Seite⸗ General⸗Anzeiger. Mannheim, 20. Malk. die gedachte Anſchaffung befürworten zu ſollen, zumal für die uniformirten Beamten das Verbot des Schirmtragens beſteht.— Die Budgetkommiſſion der 2. Kammer beantragt die Pe⸗ tition der Steueraufſeher der Regierung in dem Sinne zur Kenntnißnahme zu überweiſen, daß die Ausführungen und Wünſche der Petenten anläßlich der in Ausſicht genommenen Aenderung des Gehaltstarifs ſowie anläßlich der künftigen Aen⸗ derungen der Beſtimmungen über die Umzugskoſten geprüft und thunlichſt berückſichtigt werden.— Die Petition der Steuereinnehmereigehilfen beantragt ſie in dem Sinne zur Kenntnißnahme zu überweiſen, daß in thunlichſter Bälde die Zahl der etatsmäßigen Stellen auf wenigſtens 2z aller Stellen vermehrt werden möge.— Weiter ſprach die Kommiſſion den dringenden Wunſch aus, daß Nichts unterlaſſen werde, um künftig die durch die An⸗ ordnung unregelmäßiger Dienſtſtunden für das Zoll⸗Perſonal namentlich für ältere und ver⸗ heirathete Leute, naturgemäß ſich ergebenden Unzuträglichkeiten auf das dienſtlich abſolut gebotene Mindeſtmaß einzuſchränken. Bezüglich der Petition der Finanzaſſiſtenten glaubte ſie, ſich der näheren Einmiſchung in die internen Ver⸗ hältniſſe des Dienſtes enthalten und ſich darauf beſchränten zu ſollen, den Wunſch auszuſprechen, daß den Bitten der Petenten eütſprechend thunlichſt Abhilfe geſchaffen werden und insbeſondere Maßregeln zur Abkürzung der unverhältnißmäßig langen Warte⸗ zeit bis zur etatmäßigen Anſtellung ergriffen werden ſollten. Die Verhältniſſe der von Großh. Zolldirektion angeſtellten Subaltern⸗ und Unterbeamten ſchienen der Kom⸗ miſſion nicht derart ausnahmsweiſe zu liegen, daß ein Abweichen von der Regel, wonach erſt bei der allgemeinen Reviſion des Ge⸗ haltstarifs ſolchen Geſuchen näher getreten werden ſoll, noth⸗ wendig wäre; ſie beantragt deshalb, auch dieſe Petition der Re⸗ gierung zur Kenntnißnahme und als Material für die dem⸗ nächſtige Reviſton des Gehaltstarifs zu überweiſen. Die Petition der im Zolldienſt in Mannheim beſchäftigten Hilfsaufſeher(29 in Mannheim, 3 in Heidelberg, 1 in Hockenheim) beantragt ſie der Regierung zur Kenntnißnahme in dem Sinne zu überweiſen, daß den Wünſchen der Petenten auf etatmäßige Anſtellung insbeſondere für die älteren und verdien⸗ ten Hilfsaufſeher thunlichſt entſprochen werde. Bahnbauten in Baden. In der Budgetkommiſſion der zweiten badiſchen Kammer machte Staatsminiſter von Brauer intereſſante Mittheilungen Über die Mittel, die das Land im Laufe der nächſten Jahre für Umbauten beſthender Bahnhof⸗ ete. Anlagen zu machen haben wird. Neben der Neuanlage des Mannheimer Rangirbahn⸗ hofes und den Bahnhof⸗Umbauten in Heidelberg, Mosbach, Dur⸗ lach, Baſel, ſoll vor Allem ein großer Rangirbahnhof in Offen⸗ burg angelegt werden, der dazu beſtimmt iſt, auch den bisher in Appenweier beſorgten Rangirdienſt im Güterverkehr zu über⸗ nehmen. Die Anlage geht weit über das urſprüngliche Neubau⸗ Projekt für Offenburg hinaus und wird einen Aufwand von elwa 16 Millionen Mark beanſpruchen. Mit derſelben wird vor Allem auch eine Verlegung und weſentliche Vergrößerung der Offenburger Eiſenbahn⸗Betriebswerkſtätte verbunden ſein. Die Anklage wird ſich weit nordwärts auf Bohlsbacher und Rammers⸗ wbeierer Gemarkung erſtrecken.— Bei allen Bahnhofs⸗Umbauten ſollen im Prinzipe die ſogen. Niveauübergänge ſtreng vermieden und durch Ueberführungen aller Straßen und Wege erſetzt wer⸗ den. Ebenſo iſt eine ſtrenge Trennung des Güter⸗ und Perſonen⸗ berkehrs vorgeſehen. Der Geſammtaufwand für die genannten Umbauten in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Durlach, Offenburg, Baſel und Mosbach ete. wird ſich auf rund 208 Meillionen Mark belaufen, wozu noch ca. 65 Millionen für Bahn⸗ bauten, Verſtärkung des Oberbaus u. ſ. w. kommen, ſo daß die Eiſenbahnſchuld im Ganzen eine Vermehrung um 273 Millionen Mark erfahren würde. A r Aus Stadt und Land. * Maunheim, 20. Mai 1902. Landesausſtellung der gewerblichen und kaufmänniſchen Unterrichtsanſtalten Badens. In der Zeit vom 21. bis einſchließlich 89. ds. Mes. findet in der Feſthalle in Karlsruhe aus Anlaß des Bozährigen Regierungsjubiläums des Großherzogs eine Landes⸗ ausſtellung der gewerblichen und kaufmänniſchen Unterrichtsanſtalten des Großherzogthums ſtatt, an der ſich ſämmtliche der gewerblichen Unterrichtsverwaltung unterſtehende Schulen(die Kunſtgewerbe⸗ ſchulen Karlsruhe und Pforzheim, die Baugewerbeſchule, die Uhr⸗ macherſchule und Schnitzereiſchule in Furtwangen, die Gewerbe⸗ ſchulen, die gewerblichen und kaufmänniſchen Fortbildungsſchulen) betheiligen. Dieſe Ausſtellung, die ein vollſtändiges Bild der Organt⸗ ſation, der Lehrziele und der Unterrichtserfolge der einzelnen Schulen geben wird, dürfte bei der Bedeutung, die dem gewerblichen Unter⸗ richt in fortgeſetzt ſteigendem Maße beigelegt wird, das Intereſſe der betheiligten Kreiſe im weiteſten Umfang in Anſpruch nehmen, ſodaß jedenfalls aus dem ganzen Lande einem zahlreichen Beſuch ent⸗ gegengeſehen werden kann. * Badiſche Invalidenlotterie. In nächſter Zeit, am 13. und 14. Juni 1902, findet die dritte und letzte Ziehung der zweiten badiſchen Invalidenlotterie ſtatt, deren Geſammteinnahme zur Unterſtützung bedürftiger Invaliden und deren Familien verwandt wird. Es wird daher an die Güte und Mildthätigkeit Aller appellirt, den Unterſtützungsbedürftigen, die ſ. Zt. ihr Höchſtes aufs Spiel geſetzt haben, um Leben, Hab und Gut ihrer Mitbürger zu ſchützen, durch Ankauf von Looſen die Mittel zu beſchaffen und damtt die erſehnliche Hülfe zu bringen. Dies geſchieht um ſo ſchneller, je mehr Looſe ver⸗ kauft werden. Es kommen 42 000., Haupttreffer 20 000 Me,, 5000 M. ete. baar ohne Ahzug zur Verlooſung, trotz dem geringen Einſatz von nur 1 M. das Loos; für 10 M. erhält man 11 Looſe. Porto und Liſte koſten 25 Pfg. extra. Bei dieſem billigen Preiſe iſt es Jedem ermöglicht, ſich an dem edlen Werke zu betheiligen. Man hat außerdem die freudige Genugthuung, zu dieſem gemeinnützigen Umernehmen beigetragen zu haben und event, die Möglichkeit, ſeine Hilfe mit M. 20 000 Hauptgewinn belohnt zu werden. Die Looſe finden dem edlen Zweck entprechend gute Abnahme. Kurz vor der Ziehung mehren ſich die Beſtellungen ſo, daß dieſelben nur ſchwer zu erledigen ſind. Invaliden⸗Looſe ſind zu beziehen durch das General⸗ debit J. Stürmer, Straßburg i. E. Näheres iſt aus Inſeraten und Beilagen zu erſehen. »Monatsüberſicht pro Mürz. In der Monatsüberſicht pro März, die den Mittheilungen des ſtatiſtiſchen Amtes beigegeben iſt, heißt es: Die Bevölkerungsbewegung geſtaltete ſich inſofern erfreu lich, als die ſchon ſeit Beginn des Jahres herrſchenden günſtigen Sterblichkeitsverhältniſſe ſich noch weiter verbeſſert haben. Eine nen⸗ neuswerthe Vermehrung der Bevölkerung iſt trotzdem im Berichts monat nicht eingetreten, da die Bilanz der Zu⸗ und Wegzüge eine Mehrabwanderung von 276 Köpfen(kim März o J. 711 Mehr⸗ guzug) ergibt. Dieſes ſehr ungünſtige Ergebniß iſt dem ſtarken Weg⸗ zug von Familien zuzuſchreiben, während bei den ledigen Perſonen männlichen und weiblichen Geſchlechts Zu⸗ und Wegzug ſich genau die Waage hietl. Der Arbeitsmarkt der Centralanſtalt für Arbeitsnach⸗ ibeis weiſt eine unverkennbare Verbeſſerung auf, welche bei den männlichen Arbeitern aus einer erheblich vermehrten Nachfrage nach Bauhandwerkern und Erdarbeitern, bei den weiblichen aus dem ſtarken Bedarf an Dienſtboten zu dem bevorſtehenden Ziel vom 1. April ſich erklärt. In der Eiſeninduſtrie iſt dagegen die Nachfrage nach Ar⸗ beitskräften nach wie vor eine ſehr flaue und angeſichts dieſer und anderer, noch zu erwähnenden Thatſachen ſind wir eher geneigt, die Verbeſſerung auf dem Arbeitsmarkt der jähr⸗ lichen vorübergehenden Belebung im Frühjahr, als einer nachhaltigen Geſundung der Lage überhaupt zuzuſchreiben. Die Ausweiſe der Kranken⸗ kaſſen zum Mindeſten rechtfertigen in keiner Weiſe eine optimiſtiſche Beurtheilung, denn es weiſt der Verichtsmonat nur eine Mitglieder⸗ ſteigerung um 101(48601) auf. Bei den Betriebskrankenkaſſen war ſogar ein Rückgang um 176 zu verzeichnen. Sehr beträchtlich war abermals die Vermehrung der Zahl der Armenunterſtützten, welche nunmehr bereits 2,3 Proz. der Geſammtbevölkerung aus⸗ machen, insbeſondere war die Neckarvorſtadt wiederum an dem Zu⸗ gang ſehr ſtark betheiligt. Der Verkehr der Straßenbahn pro Tag und Wagenkilometer hat ſich dem Vormonat gegenüber recht bedeutend gehoben, erſterer von 29 289 auf 30 795, letzterer von 4,0 auf 4,2; die Verkehrsvermehrung hat ſich dabei auf alle Linien ziemlich gleich⸗ mäßig erſtreckt. Der Geſammterlös für ausgegebene Fahrſcheine und Abonnementskarten betrug 84 732 M. gegen 74975 M. im Februar, wobei freilich die größere Zahl der Tage des März in Anſchlag ge⸗ bracht werden muß. Der Güterverkehr in den Alt⸗Mannheimer Hafenanlagen iſt mit rund 361000 Tonnen(546 000 Tonnen) ganz bedeutend hinter dem vorigjährigen zurückgeblieben. Ihre Erklärung findet dieſe Erſcheinung darin, daß 1901 die Schiffszufuhren in den beiden erſten Monaten des Jahres infolge der ſchlechten Waſſer⸗ ſtandsverhältniſſe ſehr beſchränkt waren und daher im März bei ein⸗ getretenem guten Waſſerſtand außerordentlich in die Höhe gingen, während 1902, die Vertheilung gleichmäßiger über die einzelnen Monate des erſten Quartals erfolgte. Im Rheinauhafen hat ſich uigeachtet des erwähnten Umſtandes der Verkehr im März wiederum ſtark geſteigert. Welch bedeutende Rolle der letztere im Kohlen⸗ umſchlag ſpielt, zeigt die Thatſache, daß er im erſten Quartal 1902 eine Waſſerzufuhr von 134 577 Tonnen Steinkohlen aufwies gegen 371077 Tonnen in den Alt⸗Mannheimer⸗Häfen, während im Vor⸗ jahr gleichzeitig das Verhältniß immerhin erſt 93 000: 408 000 Tonnen war. Bedeutende Mehrzufuhren gegen 1901 zeigt der Waſſer⸗ verkehr für Salz, Petroleum, fette Oele, Erde, Steine, Flöße und Stämme, Chiliſalpeter, Hafer und Gerſte u. a. m. Minderzufuhren vor Allen für Mais, Schnittwaaren, Steinkohlen und Koks. Be⸗ merkenswerth iſt auch diesmal wiederum der Tiefſtand der Bau⸗ thätigkeit, welche nur 98(209) Wohnungen und 12(78) Ge⸗ ſchäftslokale erſtellte, auch der Umſatz von Bauplätzen iſt wie in den Vormonaten außerordentlich zuſammengeſchrumpft und betrug nur 141 000(774 000) M. Endlich muß auch in dieſem Monat wieder der Rückgang des Fleiſchverbrauches als ungünſtiges Symptom hervorgehoben werden; bei 0,156(0,173) Kg. pro Kopf und Tag beträgt der durchſchnittliche Minderverbrauch über 10 Progz., an Schiveinefleiſch wurden nur 265 000(328 000) Kg. verzehrt. (Die in Klammern beigeſetzten Zahlen bedeuten immer den Parallel⸗ monat des Vorjahres.) * Pyſtkarten, die heulen, ſingen etc. ſind nicht beförderungs⸗ fähig. Wie der„Hamb. Korr.“ von zuſtändiger Stelle erfährt, wer⸗ den die neuerdings in den Handel gebrachten ſogenannten„Stimm⸗ karten“ von der Poſt weder als Poſtkarten noch als Briefe beförderk. Man hüte ſich alſo vor Schaden. Was nützt einem z. B. eine Poſt⸗ karte, die angeblich auf zeimaliges Drücken„Mama“ ſagt, wenn die Poſt ihre Beförderung ablehnt! * Zweite internationale Ausſtellung von Hunden aller Raſſen, .—8. Juni 1902. Nach den bereits erfolgten zahlreichen Mel⸗ dungen für dieſe Ausſtellung dürfte die Erwartung, daß dieſelbe die größte derartige Ausſtellung dieſes Jahres wird, thatſächlich in Er⸗ .—— 558 Vorzug geben wird. Grafton Cuſhing gehört zu den ſmarteſten Männern der Boſtoner Geſellſchaft und war früher wegen ſeiner günzlichen Gleichgiltigkeit gegen das ſchöne Geſchlecht bekannt. Er ſurt über große Reichthümer, aber führt ein ſehr aktives Leben und iſt ggenwärtig zum Präſidenten der Boſtoner Schulbehörde er⸗ nannt worbher. Man erzählt ſich, daß er die viermonatliche Abweſen⸗ heit ſeines Nebunbuhlers, der bisher immer den Vorzug der Nähe 1 8 benutzen wird, um ſich der Gunſt der„kleinen Alice“ zu ver⸗ 1 — Ein Engländet über den deutſchen Kaiſerhof. In„Home Chat“ erzählt der„M..“ zufolge Miß Math Spencer Warren neben Vielem, was über die kaiſerlichen Palais in Berlin und Potsdam in Deutſchland jedem Kind bekantert, für England aber neue iſt, daß unter dem Dache dieſer kaiſerlichenn Heimſtätten„die ſtrengſte Etiquette und das einfachſte häusliche Famiketenleben zuſammenwohnen.“„Die Kaiſerin“, heißt es weiter, iſt die pocktiſchſte und ſorgſamſte Hausfrau, die man ſich denken kann. Zeitig chufſtehen iſt die allgemeine Regel für den ganzen kaiſerlichen Haushalt) und es iſt nichts Seltenes, den Katſer ſchon um 5 Uhr Morgens an!ſeinem Arbeitstiſche zu finden. Trotz der frühen Stunde, zu der der Maiſer frühſtückt, findet ſich die Kaiſerin doch regelmäßig am Frühſtücksztiſche ein und bereitet eigen⸗ händig den Kaffee für ihren kaiſerlichen Gatten. Das Frühſtück gleich den anderen Mahlzeiten iſt bürgerlich elinfach. Die Kinder nehmen das Frühſtück nicht gemeinſam mit deng Eltern ein— Prinzeſſin Luiſe manchmal ausgenommen. Sie konzmen aber zum Schluß, um den Eltern„guten Morgen“ zu wünſckhhen. Die Söhne in ihren Untformen begrüßen den Kaiſer zuerſt ſtreng nach militäriſcher Vor⸗ ſchrift; iſt aber damit der Etiquette Genügſe gethan, ſo folgt als Nach⸗ piel die herzlichſte Begrüßung und kindliegge Uumarmung. Es iſt be⸗ ct, daß Kiſer Wilhelm der liebevollſte Vönter iſt, woran die ſtrenge n eeeeee bares Hagelwetter nieder, das den unentwegten Bergfexen übel mit⸗ füllung gehen. Neuerdings ſind von ſeltenen Exemplaren noch ein— Pyrenäenhund und ein alter engliſcher Schäferhund„Bob tail“ zur 3 Anmeldung gelangt. Aus dem berühmten Dachshundzwinger„Forſt“ des Grafen von Würmbrand in Steyersberg, Niederoſterreich, ſind f u. A. ebenfalls eine größere Anzahl Hunde gemeldet. Prachtvolle 0 Ehrenpreiſe ſtehen für alle Raſſen zur Verfügung. Da der Melde⸗ ſchluß auf heute, den 20. Mai, feſtgeſetzt iſt, werden etwaige Juter⸗ 'eſſenten hierauf nochmals aufmerkſam gemacht. Meldungen nimmt entgegen der Ausſtellungsleiter, Herr A. Braun, P 1, 12. Tele⸗ 0 Phon 2 *Eine tragikomiſche Epiſode ſpielte ſich in Metz auf der Mai⸗ meſſe an dem Wachsfigurenzelte ab. Unter den am Eingange auf⸗ 0 geſtellten großen Wachsfiguren befand ſich auch die aktuelle Gruppe eines Briten und eines Buren. Ein dem Arbefterſtande angehöriger der dort vorüberging, hatte kaum die beiden Wachs⸗ Meßbeſucher, de krieger wahrgenommen, als er in die Vorhalle des Zeltes hinein⸗ f ſtürmte und dem wächſernen Engländer eine Ohrfeige verſetzte, die dieſem den Kopf abriß und ihn ſo wirkſam aus dem Gefecht ſtellte. Indeſſen mußte der Burenfreund dieſen Sympathiebeweis bitten d büßen. Er wurde verhaftet und wird ſich wegen Sachbeſchädigung zu verantworten haben. ——— Aus dem Großherzogthum. 5. Schwetzingen, 19. Mai. Der Bürgerausſchuß hat in der am 5 8— 5 5 9 8 10 Freitag Abend ſtattgehabten Sitzung über ein neues großes Unter⸗ 8 nehmen, dasfür die gedeihliche Weiterentwickelung unſerer Stadt von 8 großer Bedeutung ſein wird, beſchloſſen. Es iſt dies die Er⸗ ſtellung einer Waſſerverſorgung, für welche der Bürgerausſchuß den angeforderten Betrag von M. 255,009, ſowie 75 noch weitere 48,000 M. für die Koſten der Hausanſchlüſſe, vom 0 Hauptſtrang bis zum Gebäudeeigenthum, bewilligte. In der ſich daran knüpfenden Debakte führte Bürgermeiſter Häffner u. A. aus: Mannheim berechnet die Selbſtkoſten pro Cubikmeter Waſſer auf 15 Pfg., während dieſe bei dem projektirten eigenen Waſſerwerk nach Berechnung der Kulturinſpektion Heidelberg auf nur 7 Pfg. zu ſtehen 9 kommen. Auch ſtehe die Erſtellung des Mannheimer„ Waſſerwerks noch in weiter Ferne, da Mann hei m S gegenwärtig auch Waſſer an der heſſiſchen a. Landesgrenze ſuche und dort Bohrungen vor⸗ ſi nehme. Schwetzingen iſt die zweitletzte Amtsſtadt im Groß⸗ herzogthum, die noch keine gemeinſame Waſſerverſorgung hat, wäh⸗ 2 rend in allen anderen größeren und kleineren Städten ſowie vielen 7 Dörfern eine ſolche zum Wohle der Bürgerſchaft ſchon beſtehe. 15 2 Neckarbiſchofsheim, 18. Mai. Vor einigen Tagen wurde aus 71 dem hieſigen Amtsgerichtgefängniß ein ſchon vielfach beſtrafter Ver⸗ brecher Ramens Endreß, aus der Nähe von Künzelsau gebürtig, b entlaſſen und nach Stuttgart abgeſchoben. Am letzten Freitag brach er nun in die Kanzlei des hieſigen Amtsgerichts ein, um ſich der dort verwahrten Gelder zu bemächtigen. Glücklicherweiſe hatte der a 3. Zt. in Urlaub befindliche Aktuar vor ſeiner Abreiſe leeren Tiſch d gemacht, und ſo fand der Verbrecher die mit dem Handbeil geöffnete a Pultlade leer. Es gelang dem gefährlichen Verbrecher, ungehindert 9h das Weite zu ſuchen, nachdem er noch unterwegs ein 9jähriges Kindvd f zum Mitgehen hatte veranlaſſen wollen. Hoffentlich gelingt unſerern b rührigen Gendarmerie, den Einbrecher bald dingfeſt zu machen. 8 BN. Karlsruhe, 19. Mai. Durch Einſtürzen eines Gerüſtes J an der Werfthalle im Rheinhafen wurden mehrere Arbeiter in die Tiefe geriſſen, wodurch ein junger verheiratheter Mann ſo ſchwere Verletzungen exlitt, daß er bald darauf ſtarb, während einige andere Arbeiter nur leichte Verletzungen davontrugen. BN. Karlsruhe, 19. Mai. Am geſtrigen Pfingſtſonntag feierte der hieſtge Arbeiterbildungverein das Feſt ſeines 40jährigen Beſtehens. Vormittags fand im Vereinslokal ein Feſtakt ſtatt, der durch den Beſuch des Großherzogs eine beſondere Weihe erhielt. Die Arbeiter⸗ bildungsvereine des ganzen Landes, ſowie mehrere Württembergiſche und Pfälzer Vereine hatten zahlreiche Delegirte zur Beglückwünſchung entfandt, auch die Staatsregierung und die Stadt waren bei der 4 5 vertreten. Zunächſt hielt Herr Hofbaumeiſter Sommer eine Begrüßungsanſprache, Fräulein Sommer trug einen poetiſchen Feſt⸗ gruß vor, dann folgte die Feſtrede, die Herr 1 Ribmann⸗ Der Großherzog hielt darauf eine Anſprache, in der er dem Verein ſeine hohe Werthſchätzung ausſprach und ihm erfolg⸗ reiche Weiterarbeit auf den betretenen Bahnen wünſchte. Der Vor⸗ ſitzende des Vereins,—5 Laeroixg, wurde vom Großherzog durch Verleihung des Ritterkreuzes II. Klaſſe vom Zähringer Löwenorden ausgezeichnet. Zum Schluß des Feſtaktes wurden den zu Ehren⸗ mitgliedern ernannten Herren Generalintendant Bürcklin, Landes⸗ kommiſſär Braun und Oberrechnungsrath Edelmann die Ehrendiplome und den ſeit 20 Jahren dem Verein angehörenden Herren Danner, Heck und Hofmann Erinnerungsadreſſen überreicht. Epeellenz Bürcklin dankte namens der Ausgezeichneten in herzlichen Worten. An den Feſtakt ſchloß ſich ein Feſteſſen. B. C. Karlsruhe, 19. Mai. Das„liebliche“ Pfingſtfeſt des Jahres 1902 wird nicht nur im Kalender der Wettermacher, ſondern auch von den Geſchäftsleuten, die von der Gunſt der Witterung abhängig ſind, beſonders aber von Touriſten mit einem Merkzeichen verſehen werden. Von den Letzteren wurden Einige, die ſich am Pfingſtmorgen trotz der düſteren, unheildrohenden Wolken auf die Berge wagten, buchſtäblich mit blutigen Köpfen heimgeſchickt. Geſtern Vormittag ging nämlich über die Berge um Baden⸗Baden ein furcht⸗ Hee We.e e2. e — ſpielte und ſie zur ſchleunigen Umkehr zwang. Auch vom ſüdlichen Schwarzwald wird uns berichtet, daß dort ein kalter Regenſturm herrſchte, wie er ſeit vielen Jahren nicht vorgekommen iſt. B. C. Säckingen, 19. Mai. Hier macht ſich der ſchlechte Ge⸗ ſchäftsgang unliebſam bemerklich. Nachdem vor 6 Wochen ein Möbelgeſchäft wegen Zahlungsunfähigkeit ſeinen Betrieb einge⸗ ſtellt hatte, folgte einer der erſten Bauſchreinereien, dann ei Glaſergeſchäft, ein Schirmgeſchäft und eine Uhrenhandlung. Die 2e militäriſche Erziehung der Kinder niehts ändert. Vom Kaiſer iſt es bekannt, daß er, ſeinen eigenen Worten nach,„ſich nirgends ſo glück⸗ lich fühlt, als im Kreiſe von Frau und Kindern“. Unter den vielen hervorragenden Charaktereigenſchaften der ſo ausgeſprochenen Indi⸗ vidualität des Kaiſers ragt beſonders ſeine Liebe für ſeine Gattin her⸗ vor. Er könnte nicht liebevoller und hingebungsvoller ſein. Den Deutſchen gilt ihre Kaiſerin als eine Muſterfrau, da ſie in ausge⸗ prägter Weiſe alle häuslichen Tugenden beſitzt, die zu den Traditionen des Volkes gehören.... Die ſchönſte Stunde des Tages ſchlägt aber der kaiſerlichen Familie, wenn des Tages ſchwere Arbeit— Staats⸗ geſchäfte, Empfänge, öffentliche Funktionen und für dis Söhne der Unterricht und das Exereiren— vorüber ſind und Eltern und Kinder eine oder zwei Stunden ſich ſelbſt angehören. Man hört da von den kaiſerlichen Familienzimmern her, daß es dort luſtig zugeht. Die Kinder treiben ſich herum und der Kaiſer„thut mit“ oder aber läßt ſich von ſeinem Töchterchen kommandiren, von der es im kaiſerlichen Haushalte heißt,„daß ſie mit Papa machen kann, was ſie will“. Muſik ſpielt auch in der katſerlichen Familie eine große Rolle und oft, wenn die jüngeren Kinder zur Ruhe gegangen ſind, ſetzt ſich die Kaiſerin an das Klavier und der Kronprinz ergreift ſeine Geige um dem Kaiſer vorzuſpielen. — Untergang eines deutſchen Dampfers. Einer bei Lloyds ein⸗ gegangenen Meldung aus Aden zufolge iſt der deutſche Dampfer „Ehrenfels“ von Caleutta nach Hamburg beſtimmt, am 9. Mai unter 12 Grad nördlicher Breite und 56 Grad öſtlicher Länge untergegangen. Ein Theil der Bemannung iſt in Aden gelandet. Der Kapitän und 40 Mann, welche das Schiff in Booten verlaſſen haben, werden ber⸗ mißt. — Bom Schah von Perſien, dem in nächſter Zeit in Berlin ein⸗ treffenden Gaſt unſeres Kaiſers, wird folgendes Scherzwort erzählt: Der Schah ſpricht gut franzöſiſch, und auch ein paar deutſche Brocken fließen öfter in die Unterhaltung ein. Im vergangenen Jahre modellirte ihn Bildhauer Görling zu Martenbad. Die perſiſche Majeſtät gewährte ihm zwei Sitzungen. Dabei wurden gleich die allerhöchſten Wünſche zum Ausdruck gebracht. So wollte der Schah, daß die Schnurrbartſpitzen etwas höher ausliefen,—„Aber“, fügte er wörtlich hinzu,„nicht es iſt erreicht!“ So iſt deutſche Kultur ſchon nach Perſien gedrungen. Vom Uhrmacher zum Profeſſor! Dem Leiter der deutſchen Uhr⸗ macherſchule in Glashütte, Direktor L. Straſſer, iſt, wie die„Leip. Uhrmacher⸗Ztg.“ mittheilt, vom König von Sachſen der Titel „Profeſſor“ verliehen worden. Der alſo Ausgezeichnete iſt 1853 geboren, trat nach Beſuch der Volksſchule bei einem Uhrmacher in die Lehre und war bei verſchiedenen Meiſtern in Stellung. Nachdem er ſelber eine Werkſtätte für Präziſionsuhren und Feinmechanik begründet hatte, wurde er Direktor und Lehrer an der Glashütter Uhrmacher⸗ ſchule. Straſſer iſt durchaus Autodidakt, der keine höhere Lehranſtalt beſucht hat. — Kammerherr und Abgeordneter. Am Dienſtag wurde im kgl. Schauſpielhauſe in Berlin von Schauſpielern des Dresdener Hof⸗ theaters die Komödie„Paſtors Rieke“ zum erſten Male aufgeführt. Im Bühnentext ſoll eine ſeltſame Korrektur oder„Mil⸗ derung“ angebracht worden ſein. Im dritten Akt hat nach der 1 Buchausgabe eine Schauſpielerin zu ſagen„Alſo Onkel Peter in Kopenhagen iſt KRammerherr geworden. Ausgerechnet Onkel Peter. Der Dümmſte in der ganzen Jamilie“, Wie der„Freiſ. Ztg.“ mitgetheilt wird, wurde in der Aufführung am Dienſtag das Wort „Kammerherr“ erſetzt durch—„Abgeordneter“, — esn am r⸗ On der vie om ſich 18: tuf ach jen e* m 2* pÿ⸗ ih⸗ len us er⸗ ig, ach der ſch ete ert n ver tes re re rte en v⸗ he ng er ne ſt⸗ n⸗ er g⸗ r en n⸗ 8. ne er, in en es ie i. E. hat. mannpenr, 20. Veat 2 2 rr 33 Wanen 0 Aligeider 888 rr 8 gwei erſten Konkurſe ziehen zahlreiche Geſchäfts⸗ und andere Leuke in Mitleidenſchaft. Dazu kommt noch der von drei Jahren etfolgle Uebergang von Bally und Kerns Seidenbandfabrikation an ein Konſortium, das ſeinen Sitz in Baſel und St. Ludwig Zahlreiche Angeſtellte beider Fabriken wurden nach St. Ludwig verſetzt; andere wurden überzählig. Von vielen Familien wurden früher Schachteln hergeſtellt, die zum Verſandt der Seidenbänder nöthig waren. Heute aber geſchieht der Ver⸗ ſandt von St. Ludwig aus, und ſo hat auch dieſe Hausinduſtrie aufgehört. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Schifferſtadt, 19. Maf. Die neueſte Grümdung auf genoſſen⸗ ſchaftlichem Gebiet iſt wohl eine Sauerkraut⸗Genoſſenſchaft, die hier ins Leben gerufen werden ſoll und für welche bereits lebhaftes In⸗ tereſſe beſteht. Zweifellos iſt der Genoſſenſchaft hier am Platze, der als Hauptproduktionsort für Weißkraut zu gelten hat, eine gute Zukunft beſchieden. * Lachen⸗Speyerdorf, 19. Mai. Geſtern wurden hier die vier Opfer des gräßlichen Unglücks am Bahnübergang in Speher beerdigt: 4 Johann Boſſert und Heinrich Mees von Lachen, Georg Hoos ſen. und Heinrich Hooss von Speyerdorf. Wohl ca. 2000 Perſonen waren es, die den Bedauernswerthen das Grabgeleite gaben. Die Geſangvereine der beiden Orte ſangen am Grabe, ebenſo die Schulen. In ſinniger Weiſe gab die Stadtverwaltung Speyer der Stimmung der Bürgerſchaft warmen Ausdruck, indem ſie einen mächtigen Kranz aufertigen und an den Leichen der Verunglückten niederlegen ließ. Derſelbe trägt auf den Schleifen die Inſchrift:„Die Kreishauptſtadt Speher den fünf bedauernswerthen Opfern eines ſchrecklichen Unglücks.“ Cheater, Runſt und Wiſſenſchaft. Frankfurter Opernhaus. Dienſtag, 20, Mai.:„Die Hugenotten“; Mittwoch, 21.:„Die luſtigen Weiber von Windſor“; Dormerſtag, 22: „Amelia oder Der Maskenball“; Freitag, 23.:„Die ſchöne Helena“; Samſtag, 24.:„Figaros Hochzeit“; Sonntag, 25.:„Die Entführung aus dent Serail“, hierauf„Coppelia“; Dienſtag, 27.: ſinger von Nürnberg“. Frankfurter Schauſpielhaus. Dienſtag, 20. Mai: Tourbillon“; Mittwoch, 21.:„Maria Stuart“; Donnerſtag, „Roſenmontag“; Freitag, 28.:„Der Tugendhof“; Samſtag, 24.: „Die rothe Robe“; Sonntag, 25.t„Alt⸗Heidelberg“; Montag, 26.: „Ruhmloſe Helden“. Das Standbild Friedrichs des Großen für Amerika. Aus Wies⸗ baden erhält das„Berl..“ die Nachricht, das vom Kaiſer für Amerika beſtimmte Standbild Friedrich des Großen werde dem Bild⸗ hauer Harro Magnuſſen in Auftrag gegeben werden. Von anderer Seite wird dagegen Profeſſor Uphues genannt. Nach dieſer Verſion ſoll Waſhington einen Abguß der in der Siegesallee aufgeſtellten Figur des jugendlichen Friedrich erhalten. Wieder⸗ holungen dieſes Werkes ſind bisher an drei Orten errichtet: Eine Marmorfigur ſteht im Park von Sansſouci, und zwei Broneeſtatuen befinden ſich auf dem Plantagenplatz in Potsdam und am Freihafen zu Emden. 5 In den Nouveautes zu Paxis erzielte Pierre Weber mit dem vieraktigen Schwank Loute einen großen Lacherfolg, der nur im Schlußakte etwas abnahm. Man ſchreibt uns darüber aus Paris: Die Heldin und mehrere andere Perſonen des Stückes haben eine im Grunde nicht ſehr wahrſcheinliche Doppelleiſtung. In der Pro⸗ dinz ſind ſie höchſt korrekte Bürgersleute, aber in Paris führen ſie den unſittlichſten Lebenswandel. Die junge Gattin des Kaufmanns Daburon, der lange Geſchäftsreiſen macht, iſt in Paris nur als die Cocotte Loute bekannt, und der würdige alte Herr, der angeblich die 7„. „Mamſell 22.: Hälfte ſeiner Zeit ſeinen Weinbergen in Tunis widmet, iſt als flotter Lebemann ihr Freund. Beide treffen nun bei einer Hochzeit in der Provinz unter ihrem wahren Namen zuſammen, und aus dieſer Situation hat der witzige Humoriſt, der es bis dahin nur zu Einaktern gebracht hat, Zwiſchenfälle häufen, aber immer lichkeit bewahren. Maxime“, wird vielleicht als Coute ebenſo unvergeßlich werden. Ger⸗ zebenfalls reichliche Gelegenheit, ſich geltend zu machen. Notigbuch. Tennyſon und Richard Strauß. Herr v. Poſſart wird, wie aus London gemeldet wird, am 2. Juni in der Queen's Hall Tennyſon s„Ennoch Arden'“ in deutſcher Ueberſetzung mit der Muſik von Richard Strauß zum Vortrag bringen. Der amerikaniſche Künſtler Biſpahm, der mit dem Vor⸗ trage von„Ennoch Arden“ bereits in Newyork und andern Städten der Vereinigten Staaten Triumpfe gefeiert hat, twird dieſelbe Dich⸗ tung in engliſcher Sprache mit der Muſik von Richard Strauß am 16. Juni in der Londoner St. Jame's Hall rezitiren.— Jane Hading feiert in London jetzt große Triumphe. zeſſin von Bagdad“ von der engliſchen Zenſur zumächſt ſehr hedroht. Winter an einzuſtellen. „Der Traum des Gerontius' und Lisgts Fauſtſymphonie, Schließlich aber hat ſie die offizielle Genehmigung mit der Be⸗ ſchränkung erkheilt, daß die„Demi⸗Vierges“„Naud! genannt, und im zweiten Akt der„Prinzeſſin von Bagdad die aurüchige Szene der Feſtſtellung auf friſcher That leicht abgeſchwächt würde.— Eine Meſſe in A⸗mol! für gemiſchten Chor und Orgel, welche Rheinberger unvollendet hinterlaſſen hat, wird, den„Sign. f. d. m..“ zufolge von L. A. Caerne in Boſton vollendet werden. Der Genannte iſt ein Schüler des verſtorbenen Meiſters. Das Gabelserger⸗Muſeum in München wurde am Samſtag eröffnet. Das Muſeum befindet ſich Gabelsbergerſtraße 10 im ebelsbergerhaus, in welchem bekanntlich Gabelsberger gewohnt . Das Muſeum weiſt einen großen Beſtand an intereſſanten Dingen betr. die Erfindung und Entwicklung der Stenographie auf. Es ſollen hier alle die nach dem Tode Gabelsbergers verſtreuten ſtenographiſchen Autogramme u. ſ.., die für die Entwicklung der „Stenographie von höchſtem Intereſſe ſind, in einem Beſtande vereint werden, um dieſelben der Nachwelt zu überliefern.— Die Pariſer Theaterdirektoren haben unter der Zuſtimumng der Mehr⸗ heit der Bühnenſchriftſteller beſchloſſen, die Generalpr oben vor der Kritik und einem Publikum geladener Gäſte vom nächſten Es ſoll nur noch geſtattet ſein, vierund⸗ zzwanzig Perſonen und darunter keine Kritiker in den Generalproben zuzulaſſen.— Das 79. Niederrheiniſche Mufſikfeſt in Düſſeldorf brachte am erſten Tage Bachs H⸗moll⸗Meſſe mit den Damen Noordevier⸗Reddingius und Foſter, den Herren Litzinger und Mesſchaert als Soliſten, am zweiten Tage Elgars 0 ieſe von R. Strauß, das übrige von Profeſſor Buths dirigirt. Die Aus⸗ führung war ſeitens des Orcheſters und Chors vorzüglich. Von den Soliſten waren Mesſchaert, Frau Noordevier, Litzinger ausgezeichnet bei Stimme, weniger Ludwig Wüllner und Muriel JFoſter, welche beide durch poetiſchen Vortrag entſchädigten. Sport. & Berlin, 20. Mai.(Telegramm.) Bei dem geſtrigen Rad⸗ rennen auf der Radrennbahn Kurfürſtendamm wurde Arend Erſter vor Major Tahlor. 5 Heueſte Hachrichten und Privat-Telegramme des„Genera »Stuttgart, 20. Mai. Der Miniſt irzklichen Landesausſchuß eine Aer 25 85 Nerid 12 2 des Innern hat dem nun ent⸗ Die Meiſter⸗ drei vortreffliche Akte zu ziehen gewußt, wo ſich die einen gewiſſen Schein der Mög⸗ Frl. Caſſive, die unbergeßliche„Dame de chez main und die übrige ausgezeichnete Truppe der Novegutes fanden Von den Stücken ihres Spielplans waren die„Demi⸗Vierges“ und die„Prin⸗ celegramme. Hnzeigers“. »Dortmund, 20. Mai. Am zzpeiten Pfingſtfeiertage, Abend 6½% Uhrentgleiſte auf der Strecke E ſſſe u HA—Steelen⸗ Nord von dem von erſterer Station beſetzt abaslaſſenen Perſonenzug Nr. 247 infolge Vrutas der Vorderachſe ein Wagen 4. Klaſſe. Im Ganzen ſprangen 6 Perſonenwagen aus dem Geleiſe. Weder von den Reiſenden, noch vom Zugsperſonal iſt Jemand berletzt. *Köhn, 20. Mai. In Folge anhaltenden Regens ſind der Rhefuß ünd ſeiune N efüüie tar ß Steigen. Der hieſige Pegelſtand des Rheins war heute Vor⸗ mittag 3,78, ſeit geſtern um 35 Centimeter geſtiegen. Moſel und Saar führen Hochwaſſer. *Hamm, 20. Mai. Wie der„Weſtfäliſche Anzeiger“ aus Chemnitz meldet, hat der preußiſche Lehrerverein mit großer Mehrheit die Errichtung eines Falk⸗Denkmals in Hamm beſchloſſen. 25 000—30 000 ſind bereit geſtellt. Berlin, 20. Maf. Bei der geſtrigen Frühſtückstafel im Neuen Palais brachte der Kaiſer ein Hoch auf den Kaiſer bon Rußland aus. * Brüſſel, 20. Mai. In der Generalverſammlung der unter dem Protektorat des Königs ſtehenden Sociestéroyale des artisans réunis wurde beſchloſſen, im Laufe des Mo⸗ nats Ottober eine Sängerfahrt nach Berlin zu unter⸗ nehmen. *.* Juternationaler Bergarbeiter⸗KRongreß. * Düſſeldorf, 20. Mai. Der 138. internationale Bergarbeiter⸗Kongreß begann heute ſeine Berathungen. Aus Deutſchland ſind etwa 50, aus England über 40. Delegirte er⸗ ſchienen. Ferner ſind Oeſterreich, Belgien und Frankreich vertreten. Nach der Begrüßung durch das engliſche Parlamentsmitglied Pickard und der Wahl des Bureaus vertagte ſich der Kongreß auf morgen. *** Die Kataſtrophe auf Martinique. * Berlin, 20. Mai. Die Kaiſerin ſpenbete zu der Sammlung des Rothen Kreuzes anläßlich der Kataſtrophe auf Martinique 1000 Mark. *Ro m, 20. Mai. Der Munizipalrath bewilligte 20 000 Lire für die durch die Kataſtrophe auf Martinique Geſchädigten. *** Die Rußlandsreiſe des Prüſidenten Loubet. *Paris, 20. Maf. Das franzöſiſche Geſchwader, dem zwei ruſſiſche Eisbrecher den Weg bahnen, wird heute Vormittag gegen 10 Uhr in Kronſtadt eintreffen. *Petersburg, 20. Mai. Die Blätter widmen dem Präſidenten Loubet herzliche. Begrüßungsartikel, würdigen die Bedeutung des Zweibundes und betonen ſeinen friedlichen, ausſchließlich defenſiven Charakter. *.** Zum Attentat auf den Generallentnant Wahl. *Wilna, 20. Mai. Der verwundete Gouverueuer General⸗ leutnant Wahl hatte eine ziemlich gute Nacht. Die Temperatur iſt nahezu normal. Die Revolverkugeln ſind aus den Wunden entfernt, ſebenſo Tuchreſte, welche in die Wunden eingedrungen waren. * Petersburg, 20. Mai. Der„Regierungsbote“ erklärt, der Anſchlag gegen Generalleutnant Wahl habe erſichtlich einen politiſchen Charakter. Der Miſſethäter wird vor ein Kriegsgericht geſtellt. * Bewegung in Tſchili. * Tientſin, 20. Maf. Einzelne Banden der von chineſi⸗ ſchen Truppen zerſprengten Aufrührer in Süd⸗Tſchili warfen ſich auf die im Bau begriffene Bahnlinie Haulgu⸗Peking. Eine Brücke wurde verbrannt, desgleichen an mehreren Stellen Bauvorräthe. Belgiſche Ingenieure wurden nach Tſcheng⸗ Tſchingfu zurückgezogen. Die Angreifer traten nicht als ge⸗ ſchloſſene Streitmacht auf. *** Japaus Flottenvermehrungsplan *London, 20. Mai. Nach einer Meldung der„Times“ aus Tokio verlautet dort aus gut unterrichteter Quelle, der fapaniſche Flottenvermehrungsplan ſei auf ſechs Jahre, ab 1904, berechnet und umfaßt den Bau von vier Schlachtſchiffen von je 15 000 Tonnen, zwei gepanzerten Kreu⸗ zern von je 9900 Tonnen, vier Kreuzern zweiter Klaſſe von je 5000 Tonnen, 15 Torpedobootszerſtörern und 50 Torpedobooten. *** Der Burenkrieg. * Iphannesburg, 20. Mai. Die Behörden haben nunmehr geſtattet, daß weitere vierhundert Pochwerke zwiſchen jetzt und dem 15. Juni in Betrieb genommen werden. **. Spaniſche Königskrönung. Madrid, 20. Mai. Der König iſt überall, wo er ſich zeigt, Gegenſtand lebhafter Huldigung, beſonders auch in den Vierteln, die von der geringen Bevölkerung bewwohnt werden. Ueberall werden ihm dort Blumen geworfen. Sehr hübſch war eine Szene beim Zuge zur Eidesleiſtung. Auf der Plaza de Moros, kurz vor der Ankunft in der Kirche, bot eine zahlreiche Gruppe junger, hübſcher, mit Manila⸗ tüchern geſchmückter Cigarrenarbeiterinnen dem König einen großen Nelkenſtrauß au, wobei Tauben aufflogen. Die Huldigungen ſteigerten ſich noch, als der König ſich nach der Rückkehr ins Schloß auf dem Balkon zeigte, während die Zöglinge der Offizierſchule, deren Untform der König bisher getragen hatte, im Parademarſch vorbeimarſchirten. Eine Frau aus dem Volke rief:„Hoch Alfonſo, die einzige Hoffnung Spaniens!“ Mabrid, 19. Mai. Die geſtern Nachmittag vorgenom⸗ mene feierliche Grundſteinlegung zum Natkional⸗ denkmal für König Alfons XII. im Retiro, die erſte Amtshandlung des neuen Herrſchers, verlief ſehr eindrucksvoll. Die Feſtrede hielt Romero Robledo; der König verlas eine kurze, wohl⸗ geſetzte Rede, worin er den fremden Fürſten für ihr Erſcheinen dankte und verſprach, ſein Möglichſtes zum Beſten der Nation thun zu wollen. Dann ſegnete der Nuntius den Grundſtein ein. Der Köriig und die Fürſten handhabten die Kelle und unterzeichneten eine Urkunde. Bei der Rückkehr war der König Gegenſtand lebhafteſter Huldigungen. Ebenfalls wurde er am Abend im Teatro Real mit herzlichen Kundgebungen empfangen. Gegeben wurde Mozarts Don Juan, von Mascagni dirigirt.— Der Regierungsantritt des Königs iſt in den meiſten Provinzen ebenfalls durch Feſtakte gefeiert worden. Die Ordnung iſt nirgends geſtört worden. »Madrid, 19. Maf. Die Parade iſt bei prachtvollem Wetter beſtens verlaufen. Der König, von allen Fürſtlichkeiten zu Pferde be⸗ gleitet, machte einen guten Eindruck. Auch ſeine bisherigen Akte der Ehrung ſeiner Eltern, ſowie ſein Manifeſt an die Nation und der Auf⸗ ruf an das Heer und die Flotte, beſonders auch der Amneſtie⸗Erlaß, riefen eine günſtige Stimmung hervor. Stimmen aus dem Publikum. n zu können, und darunter befinden ſich ſolche, ſentag nicht immer vor 6 Uhr aufſtehen. ttag einem andern Verein ein, zu früheſter einem Ausflug ſammen 8 260 090.68 Mk. langten Mengen der Kundſchaft nicht mehr zutheilen, weil die me auf Abſatz als günſtig bezeichnen und läßt dieſelbe eine genügende Pariß. Fr. 100 Schweiz. Fr. 100 3½ 81.025 61.025 005 4½—— rieſt.... Kr. 100——— Wien... Kr. 100 3½ 85.133 85.125 d ch die ganze Woche darauf, am Sonntag ein was fängt man aber, einmal aus dem Schlummer geriſſen, mit einem naſſen Tag an? Und wie ſieht es denn in den Reihen der Feſt⸗ theilnehmer, die hinter der Muſik hermarſchiren, ſelbſt aus: oft nicht mehr Mäunlein als Muſikanten, und die bveibliche Begzleitung mit unausgeſchlafenen Geſichtern. Der Tag wäre zum Vergnitgen doch auch noch lang genug, wonn man ihn um 8 Uhr begänne, umſomehr als, begegnet man ſolchem Verein, ſchon inmitten des Tags nichts wie Abſpannung erblickt. Jedenfalls könnte ſich die Mußtk noch über Tag genug Gutes thun. Ich frage daher: Gehörte das nicht verboten„die Mufik Dolkswirthschaft. „Maunheim⸗Rheinauer Trausportgeſellſchaft. Die Bilanz der Geſellſchaft zeigt folgende Zahlen: Aktiva: Effekten⸗ Konto 1,936,200 Mk. Aktien der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft à 115 9% 2,226,630 Mk., 23,400 Mk. Aktien der Mannheimer Lager⸗ haus⸗Geſellſchaft à 106% 24,804 Mk., 656,000 Mk. Aktien der Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Gef. à 115% 754,400 Mk., Verſchiedene Effekten 150,892.16 Mk., 3,156,726.16 Mk. Debitoren Bankguthaben 2,598,639.29 Mk., Guthaben bei Rheinau G. m. b. H. 950,000 Mk., Guthaben bei der Betriebs⸗Geſellſchaft für den Rheinall⸗ Hafen 750 000 Mk., Guthaben bei Mannheimer Lagerhaus⸗Geſell⸗ ſchaft 588 266.67 Mk., Guthaben bei verſchiedenen Debitoren 221 458.46 Mk. Paſſiva: Aktienkapital⸗Konto 7 000 000 Mk., Ge⸗ ſetzlicher Reſervefond 700 000 Mk., Spezial⸗Reſervefond 277 868.4 Mk., Dividenden⸗Konto, nicht erhobene Dividende 1 292.50 Mk., Ge⸗ winn⸗ und Verluſt⸗Konto, Gewinn für 1901 280 929.,73 Mk., zu⸗ Ueber den Stand des Konkurſes Cuntz u. Co. in Heidelberg wird jetzt von dort gemeldet, daß die ſchwierigen und verwickelten Verhältniſſe, welche das in das Verfahren eingeſchachtelte Konkurs⸗ berfahren gegen die Treuenbrietzener Papierfabrik Wilh. See⸗ bald u. Co. hervorgerufen hatte, durch die bevorſtehende Einſtellung dieſes Verfahrens einer Klärung entgegengehen, wodurch nun auch die Beendigung des Konkurſes Cuntz in abſehbarer Zeit zu erwarten ſteht.— Daß Bankier Cuntz in Treuenbrietzen mit einer durchſchnitt⸗ lichen Unterbilanz von M. 50 000 jährlich abſchloß, iſt bekannt, und daß es nach Antritt einer derartigen Erbſchaft, neben dem darüber auch noch verhängten Konkurs, und im Karipf mit der derzeitigen wirthſchaftlichen Kriſis der angeſtvengteſten, unermüdlichen Thätig⸗ keit bedurfte, um, wie es inzwiſchen geſchehen, nicht nur die alljähr⸗ liche Unterbilanz zu beſeitigen, ſondern bereits nennenswerthe Be⸗ triebsüberſchüſſe zu erzielen, bedarf wohl kaum eines weiteren Wortes. Freilich war es auch nöthig, einen Theil dieſer Ueberſchüſſe für Betriebsverbeſſerungen und Neueinrichtungen zu verwenden, Dadurch iſt aber auch der Werth der Fabrik nicht unweſentlich ge⸗ ſtiegen, ſo daß es nicht im Intereſſe der Gläubiger liegen dürfte, eine„Veräußerung um jeden Preis“ herbeizuführen. Nichtsdeſto⸗ weniger wird aber von der Konkursberwaltung die Veräußerung der Fabrik zu einem angemeſſenen Preiſe nicht minder energiſch an⸗ geſtrebt. Die Konkursmaſſe hat bereits die Veräußerung aller ent⸗ behrlichen dortigen Grundſtücke, wie Wald⸗, Feld⸗ und Wieſen⸗ parzellen, die von einem beeidigten Güterſchätzer auf 79,000 Mark taxirt wurden, ſowie eines kleinen Landhauſes in die Wege geleitet, und hofft, dieſe Objekte im Lauf dieſes Sommers abzuſtoßen und mindeſtens 100 000 Mark dafür zu erzielen. Gelingt ihr dies, wird die Konkursmaſſe bis zum kommenden Januar oder Februar unter Mitberwendung ihres bis dorthin durch Zinſen auf ca. M. 87,600 angewachſenen Bankguthabens und des bis zum kommenden 1. Jan. zahlfällig werdenden Kaufſchillings für die veräußerten Heidelberger Liegenſchaften inel. Zinſen bis dahin von ca. M. 134 400 zwelt⸗ mals 25 Prozent unter die Gläubiger zu vertheilen in die glückliche Lage kommen, falls die Veräußerung der Fabrik bis dahin nicht ebenfalls gelingt. 8 Verband deutſcher Drahtſtiftfabrikanten. Der Geſchäftsbericht für den Monat April d. J. bemerkt Folgendes: Das Inlandsgeſchäft für das zweite Vierteljahr wurde bereits im März gemacht, ſodaß im April naturgemäß nicht ſo große Verkaufsquanten gebucht werden konnten. Die Nachfrage war zwar andauernd eine überaus lebhafte, und es wurden auch fortwährend größere Quanten zu kaufen ge⸗ wünſcht; die Berliner Verkaufsſtelle konnte aber vielfach die ver⸗ ten Verbandswerke nicht allein Arbeit bis Ende Juni, ſondern 5 theilveiſe bis in das dritte Vierteljahr hinein vorliegen halten. Alles in Allem darf man die Lage des Inlandgeſchäftes in Hinſicht Beſchäftigung der Verbandswerke auch für das dritte Quartal hoffen, Das Auslandsgeſchäft lag ſtill; die Preiſe zeigten Stabilität. Wiederum haben mehrere Drahtſtiftfabrikanten ihren Beitritt zum Verbande angemeldet. Aprog. ungariſche ſteuerfreie Kronen⸗Anleihe von 1902. Die Zulaſſung der Kr. 1087,47 Mill. dieſer Anleihe zur Frankfur Börſe wurde genehmigt. Vergleich. Wie mehrere Blätter melden, iſt im Konkurſe 75 Lederwerke Paſing(bei München) ein Vergleich mit 20 Prozent zu Stande gekommen. Maunheimer Effektenbörſe vom 20. Maf.(Offtzieller Bericht. Die heutige Börſe zeigte ruhige Haltung. 3½ 2 ſche Sacls Obligationen von 1902, welche heute erſtmals nottrt ſen, gingen zu 1000% um. Gefragt blieben: Spar⸗ und Credübank Landau Aktien zu 1350%, Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Aktien zu 103%% und Oberrhein. Verſicherungs⸗Aktien zu 265 M. Ettlinge Spinnerei⸗Aktien zu 980 erhältlich. Fraukfurt a.., 20. Mai. Kreditaktien 214.70, Staats⸗ bahn 149.50, Lombarden 14.70, Ggypter—.—, 4% ung. Goldrente 101.90, Gotthardbahn 167.60, Disconto⸗Commandit 183.70, Laura 200.20, Gelſenkirchen 188.—, Darmſtädter 189.—, Handelsgeſe 152.—, Dresdener Bank 136.—, Deutſche Bank 206.70, Bochumer 195 Northern—.—. Tendenz: feſt. 5 Berlin, 20. Mai.(Tel.) Fondsbörf Meldung der„Times“ über das baldige Ende des füd Krieges gab der Börſe eine freundlichere Haltung. Oeſterr. Kred bahn⸗Aktien auf Wiener Käufe weiter in Hauſſe. Oeſterr. Kredit⸗ aktien höher gefragt auf den Erfolg der ungar. Konverſion. Heimiſche Banken ſtill. Einzelne Kohlenwerthe beſſet gefragt. Fonds ohne An⸗ regung. Gotthardbahn über 2 pCt. höher auf ſpekulative Käufe⸗ Später Banken eiwas anziehend, Montanwerthe ſdeiter feſt. diskont Ze pEt Reichsbank⸗Disk. 3%(Wechfel. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) in 1Kurze Sicht 2½—8 Reichsmark% Vor. Kurs Heut. Kurs Kurs Amſterdam hfl. 100 3— 168.75 168.67 Bel. n. 5*. 100 3— 81.283 81.225 0 lien. e. 100 3— 79.85 79.65 zondon. Eſt. 1 3— 20.477 20.472 Madrid Pf. 100 New⸗Pork Dll. 100—— 3— 81.25 5——— TfApfftüffce für Lokales, Provinziell aur aan apfrn das'ſchen Buchdruckere . elle, 2 Weldral Anzelger Ferauntmachung Die Wanderausſtellung 10 5 iſt — Maunheim, 20. Mat. 7 2— 9 05 er 85 Mgele, 25 2 Hu. 1 4 2 2 Sauuor, 9 Mlumiuutinus- Lümpueil . 2 7 7 8 ischer. Mannheim. E. V. 1 25 Dienſtag, 27. Mai a.., Abends 8 ¼ Uhr im Lokal 2——— ordentl. Mitgliederverſammlung.— l SEb. Gillagelen kän und einen in der Sages Oudnuns: 1. Vorlage des Rechenſchaftsberichts und Ertheilung Goplu. A. Sellnorlagen Rennplatz iſt verboten. 1708 der Entlaſtung. Mannbeim, den 17. Maf 1902 2. Wahl des Vorſtandes. Jeppieh Hauis 4 Großh. Bezirksamt: 3. Wahl des Ausſchuſſes. Hannheim, Schaefer. 4. Feſtſtellung des Voranſchlags für das nächſte Ver⸗ Jelth ſchlags f„ 2, 6. 5 775 einsjahr. Aus fuhrung 3. Sonſtige Vereinsangelegenheiten.———— 2 Mannheim, 10. Mai 1902. 23762—— 5 Cloſet Aulagen. Der Vorstand. u. Lidueurbranche N Die Ausführung von Trog⸗ ind Deſtillateur Juli zu ver⸗ lbe würde auch ren mit über⸗ Zeugniſſe, event. fähig. 2421b tten beliebe man unter iffre K. L. Nr. 2421 an die Expedition dſs. Blattes zu richten. Ahr. Buchhalterin cht in den Abendſtunden Bü⸗ iz1 gen 2428b gtoſeanaen ſie die dh⸗ mM 155 Fur 3 Mannheimer Curmperrin. vergeben. g Mlaunh. Curnerbund„Germauig“ e Manuheimer CTurugeſellſchaft. Liefbauat mit eiitſprechender Aufſchrift ver⸗ M ſede italirden ſehen bis zun 15. Juni ds Is. Gre 81 0 ſetzen hiermit unſere del der unterzeichneten Amts⸗ I 5 in Kenntniß, daß anläßlich der Anweſen⸗ ſtelle einzureichen. 23879— 0 Zuſchlagsfriſt 6 Wochen. ei 25 08 5 Manugn, den 18. Mai 1902. 0 anfangs Juni unſere Vereine ſich nicht — 2 Tiefbanamt: + nur an dem ſtattfindenden Campion⸗ iündn zug betheiligen, ſondern auch mit einer Danksagung. iter Nr. 2428 beför⸗ fſer 10 heit Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs Wir bitten unseren herzlichen Dank de de rrcd die Ns e beſſ. Kindermädchen, das in Kinderpflege erfahren, ſucht ſofort Stelle zu ganz kleinem Kinde in feinem hieſigem Hauſe. für die vielen Bezeugungen warmer Theil- — 175 5 15 9 8 d. Thereſienhaus, P5 Arbeitspergebung. größeren Abtheilung einen Fackelreigen im Schloß⸗ 5 J 5 10 5 Ner. 1452. Die zum Umbau]hof zur Aufftthrung bringen werden und laden wir nahme In diesen Tagen öffentlich Sagen In unſere aktiven Turner hierzu ein, in der Erwartung,. 15 Tuikkihr Großh. Hofthenter elſolder, daß Keiner zurückſtehen wird, wenn es gilt, unſerem a dürken. 5 41 kr, 5 Jmmer Woh⸗ lichen. Maurerarbeſten ſauen allverehrten Landesfürſten die verdiente Huldigung B226 nung m. Zuß. 3 v. 2 im Wege des öffentlichen Ange⸗ 15 17 758* 5 5— bots an leſſtungsfähige Unter⸗[darzubringen. Behufs näherer Rückſprache und Ein⸗ 77 3517 Ise 8 8 17 theilung der Mannſchaften bitten wir, ſich recht zahl⸗ Wir sind gegenwärtig ausser Stande, Charlottenstr. 8, anlſe chender! Auſſchrüt der, reich und pünktlich nächſten Mittwoch, den 21 er., Seea g dun„ 3. Abends balb o Uhr in der Turnhalle des überallhin persönlich zu exwidern, 80 Ealt eunah 1„—., 191 5 1151 2 9 Bormiitags 11 uhr Turnvereins in K 6 einfinden zu wollen. 90 23938 Jimmer, Küche mit Abſchlu, im Zimmer 10 unterſertigter 23939 Die Vereinsvorstände. lieb eS uns Ware. d Zubeh. fofort zu vm. 591“ Stelle Ae e 8 0— Eröffnung in Gegenwart etwa 0 eeee ue Ortrag. Prau Winelmine pfoffrlam Wikiue et. eeet Zimmer s gegen Erſatz der Um⸗ 2 1a W 0 U pf ff I 0 2 Treppen, große Weugkoten halllch, 23862 Liedertafel, K 25 32, L 25 4 1 möbl. Jlin Maunheim, den 14. Mai 1902.] Mittwoch, den 21. 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