Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ lag 9 42 pro, Quartal. GBadiſche Volkszeitung.) Einzel- Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗ Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. E 6, 2. e 2⁰ Pfg. der Stadt ann und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 75 41 a Maffgahfat (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗AAdreſte: „Journal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 8 Redaktion: Nr. 3“ Expedition: Nr. Filiale: Nr. E 6, 2. 3 Uhr. Mai 1002. (Abendblatt.) Amſchlags⸗ und Lagergebühren in Mannheim. Im Anſchluß an unſere jüngſten diesbezüglichen Betrach⸗ tungen ſind wir heute in der Lage, die Frage der Nothwendigkeit einer gründlichen Reviſion des Gebührentarifs in den Mann⸗ heimer Hafenanlagen noch etwas näher zu beleuchten. Wenn die bereits angeführten Beiſpiele ſchon zur Genüge bewieſen haben, welche Vortheile der durch die Direktion der Pfälziſchen Eiſenbahnen eingeführte, ermäßigte Gebührentarif dem Platze Ludwigshafen zu Ungunſten Mannheims ſowohl als der Badiſchen Ei ſencahngerwalkung brachte, ſo werden die nach⸗ folgenden, wenigen Vergleiche auch den Uneingeweihteſten ſofort erkennen laſſen, von welch unendlicher Wichtigkeit es für Mann⸗ heim iſt, ohne jeden Aufſchub hinſichtlich der Umſchlagsſpeſen mindeſtens mit Ludwigshafen gleich geſtellt zu werden. So wird z. B. eine im Zollhafen Ludwigshafen per Schiff eintreffende Sendun ig aus demſelben ausgeladen und auf Nieder⸗ lage verbracht incluſive Verwiegung zum Satze von 7 Pfg. der 100 Kilogramm, während die gleiche Leiſtung in Mannheimer Zoll⸗Häfen mit 11 Pfg. per 100 Kilogr. bezahlt werden muß. Bleibt z. B. dann die Sendung in Ludwigshafen auf Nie⸗ derlage liegen, ſo kommen laut dem für dieſen Platz giltigen Tarif bei ſämmtlichen trockenen Gütern für den erſten Monat der Lagerung überhaupt keine Speſen in Anrechnung, für den zweiten Monat müſſen 4 Pfg. per 100 Kilogr. und für alle fol⸗ genden Monate nur je 2 Pfg. per 100 Kilogr. entrichtet werden. Flüſſigkeiten in Gebinden bezahlen das gleiche Lagergeld, doch erhöhen ſich die Speſen für das Verbringen auf Niederlage ſowie das Ablagern gegenüber den anderen Gütern für dieſe Artikel um je 1 Pfg. per 100 Kilogr. Betrachten wir nun den für Mannheim giltigen Lagergeldtarif, ſo ſehen wir ſofort, daß hier wieder bedeutend mehr bezahlt wer⸗ den muß. Trockene Kolonial⸗ koſten daſelbſt nämlich 4 Pfg. per 100 Kilogr. Lagergeld monat⸗ lich, einerlei, ob ſolche nur einige Tage oder mehrere Monate lagern; Oele und ſonf ſtige Flüſſigteiten in Gebinden müſſen unter den gleichen Verhältniſſen 6 Pfg. per 100 Kilogr., und Maſchinentheile ſogar 12 Pfg. per 100 Kilogr. jeweils brr Monat an Lagermiethe bezahlen. Noch ungünſtiger ſtellen ſich die Verhältniſſe in Mannheim bdem Platze Ludwigshafen gegenüber hinſichtlich der Gebühren bei Verladung ab Niederlage, denn da rechnet man für Ver⸗ bringen vom Lager auf Waggon incluſive Wiegen 11½ Pfg. per 100 während in Ludwigshafen die ganz gleiche Leiſtung mit nur 5½ Pfg. per 100 Kilogr. zu bezahlen iſt. Bei ſolchen ganz bedeutenden Unterſchieden in den einzelnen Veöſtungen iſt doch eine Steigerung des Mannheimer Hafenver⸗ kehres ganz namöglich und darf es nicht Wunder nehmen, wenn nach und nach die bedeutendſten Transporte dem Platze Mann⸗ heim und ſomit auch der Badiſchen Bahn verloren gehen, um über andere, günſtigere Häfen inſtradirt zu werden, die alles Mög⸗ liche aufbieten, um ihren Verkehr zu heben und zu feſtigen. Auch darf ferner nicht unberlcſichkigt bleiben, daß außer Ludwigshafen noch andere Hafenplätze als Konkurrenten von Mannheim auftreten; ſo machen ja jetzt bekanntlich Straßburg, Kehl und auch Karlsruhe alle erdenklichen Anſtrengungen, um dem hieſigen Platz den Verkehr zu entreißen, und ſollte man da nicht müßig die Hände in den Schooß legen, um vielleicht erſt dann zur zu kommen, daß der—— der geſetzten Klagen über die Frachtſätze, Gebührentarife, Pachtzinſen und ſonſtige Kaufmannsgüter dvelche innerhalb 2 mal 24 Stunden nicht abegenommen ſind, eine tägliche Gebühr von 2 Pfg. per 100 Kilogr. erheben zu renfrage eigentlich e tvas hätte geſche hen müſſen, venn es zu ſpät dazu iſt. Wir haben nun die Frage zur Diskuſſion geſtellt und hoffen, daß der Handelsſtand von Manthen den es doch am Meiſten angehen dürfte, ſich die Sache einmal etwas näher anſteht. Oder ſollte es auch bei dieſem an dem nöthigen Intereſſe fehlen? Es würde uns dies ſehr leid thun, denn es könnte ſich ſchwer rächen, wenn man für Fragen von ſo eminenter Wichtigkeit keinerlei Intereſſe zeigte, was wir zwar kaum für möglich halten. Anmerkung der Redaktion. Eine Prüfung der obigen Sätze auf ihre giffernmäßige Richtigkeit iſt uns nicht mög⸗ lich; Thatſache iſt es aber, daß die im Gebiete des Zollhafens in Ludwigs shafen zur Berechnung kommenden Gebühren niederer ſind als die gleichartigen Gebühren im Zollhafen in Mannheim. Wie wir an unterrichteter Stelle erfahren haben, iſt die Reduktion Mannheimer Sätze dermalen Gegenſtand der Erwägung. Es iſt allerdings fraglich, ob die Reduktion alle am Hafenverkehr be⸗ theiligten Intereſſenten befriedigen wird und ob nicht ſolche, die eigene Anlagen beſitzen, darin eine Schmälerung ihrer Eienahnden erblicken werden. Wir für unſern Theil würden in einer Reform großen Stils das Mittel erblicken, den fort⸗ u. ſ. w. ein Ende zu bereiten. Ob es jemals zu dieſer großen Reform kommen wirde 4.* Wir erhalten zu dieſer Angelegenheit weiter folgende ſchrift: Es iſt wirklich Zu⸗ zu begrüßen, daß die Verhältniſſe der Um⸗ ſchlags⸗ und Lagergebühren des hieſigen Platzes in Ihrem ge⸗ ſchätzten Blatte zur Sprache gebracht werden, denn gerade dieſes Verhältniß hat dem Mannheimer Platz ſchon ſehr viele Güter enkzogen. Abgeſehen von den Vergütungen, welche die Pfälziſche Bahn ſeit einer gewif 15 Zeit gewährt, hat auch die günſtige Lage der Werft⸗ bezw. Lagerhallen in Ludwigshafen ſchon viele Jahre vorher dazu beigetragen, der Lagerung in Ludwigshafen den Vorzug zu geben. Die Einrichtungen daſelbſt genehmigten von jeher direkte Verbringung von Schiff auf Lager, während früher in Mannheim meiſtens Ueberfuhr von der Ausladeſtelle nach der öffentlichen Niederlage nothwendig war. Wir begegnen hier heute noch ſehr häufig dieſem Mißſtand, daß Güter die auf Lager declarirt werden, aus leicht zu beſeitigenden Gründen überführt werden müſſen, und bezahlen in dieſem Falle auch noch Gebühren an einen Accordanten, deren Bexechnung man in Ludwigshafen nicht kennt. Der offizielle Lagertarif in Lud⸗ wigshafen genehmigt freie Lagerung für den erſten Monat, ſodaß alſo Waaren, die bei Ankunft, aus irgend einem Grunde nicht ſofort abgenommen werden können, nicht mit unnöthigen Auflagerungskoſten ete. l werden, während hier in Mann⸗ heim die Stunden abgezählt werden, um für diejenigen Güter, können. In Zeiten wo der Verkehr einen Mangel an Platz ver⸗ urſacht, mag 7 Beſtimmung ja berechtigt ſein, unter den ge⸗ genwärkigen Verhältniſſen, wo ſämmkliche Werfthallen faſt leer ſind, iſt dieſes Verlangen aber nicht berechtigt. Wer ſchließlich auch noch den Unterſchied kennt, der bei Berechnung von Wagen⸗ ſtandsgeldern etc. zwiſchen beiden Plätzen gemacht wird, der wird es begreiflich finden, warum Ludwigshafen den Vorzug hat. Wenn wir nicht noch mehr Transporte verlieren wollen, ſo müſſen die Mannheimer Verhelnſſſe in Bezug auf den Um⸗ 8 zum Mindeſten mit Denjenigen unſerer Nach⸗ t gleichgeſtellt werden und man darf wohl erwarten, daß dagu be wird. barſt die hieſige Handelskammer Mö Politische ebersſcht. Maunnheim, 23. Mai 1903, Zur Reichstagserſatzwahl in Bayreuth. In Bahreuth fand eine ſehr zahlreich beſuchte Verſamm! von Vertrauensmännern des Bundes der Lamdwirthe ſtatt, ſich mit der Aufſtellung von Kandidaten 5 die bevor ſtehende Landtags⸗ und Reichstagswahl zu befaſſen. Die Verhandlu wegen der Landtagswahl verliefen glatt, 9 95 nahmen Berathungen in Bezug auf die Aufſtellung eines Reichse 98 kandidaten einen theilweiſe erregten Verlauf, wobei ſich guch die ſchärfere der extremeren Mitglieder des Bundes Landwirthe geltend machte. Nach längeren Berathungen gele es aber, Einſtimmigkeit in der Ae zu erzielen, abſolut nothwendig ſei, mit den liberalen Wählern der Städ bei den Wahlen Hand in Hand zu gehen. Es würde der erf e liche und korrekte Beſchluß gefaßt, mit den Füh⸗ der nationalliberalen Partei Behufs Aufſtellun eines Kandidaten, der die Intereſſen der ſtädtiſchen und bo lichen in gleichem Maße wahrzunehmen entſchlo iſt, ins Benehmen zu treten.— Der Ausſchuß des nation liberalen Vereins in Bayreuth hakte im gleichen Betreffe vr einigen Tagen eine Beſprechung. Beſchloſſen wurde hierbef, mi verſchiedenen Perſonen wegen Annahme einer Kundidakur ins Benehmen zu treten. Landwirthſchaftliche Getreidelagerhäuſer. Eine Nachweiſung über die zur Errichtung landwirthſchaft licher Getreidelagerhäuſer bis Ende Dezember 1901 bewilligte und verwendelen⸗ Beträge iſt dem preußiſchen gangen. Bisher ſind in Preußen 32 Hilfe des Kornhausfor ds 5 und 3 948 974 63 M. 515 jetzt 90 worden. 29 Getreidelagerhäuſer, welche für das verflof ſſene Geſchäft der Genoſſenſchaften 190001 in Betracht kommen, werde 27 Genoſſenſchaften betrieben. Dieſe umfaſſen 669 Mitg! welche 41 811. Geſchäfts⸗Antheile gezeichnet haben. der Geſchäfts⸗Antheile betrug 117049., diejenige ſumme 8 090 220 M. In den Getreidelagerhäuſern 1900 0¹ 45 38 340 dz c0 Dinkel, Hafer, 10 637 4 dphtige landwirbhſ ſchaftliche Erzeugr gelagert. Die landwirthſchaftlichen Erzeugniſſe wz Rechnung der Genoſſenſchaft angekauft, gelagert und Von den 27 Genoſſenſchaften haben G e winn, 4Amit Verluſt Na iſt zu hoffen, daß, die gemeinſchaftliche Verwerthung l ſchafticher Erzeugniſſe ſich günſtig weiter enkwickeln w man zu einem abſchließenden Urthell auch 5 konnte. Ein Abene e Fluchtverſuch. Wie aus Hamilton(Bermudainſel) gemeldet wi es dem in engliſcher Kriegsgefangenſchaft befin dlich ee Khaynach, der auf Seiten der Buren ge Cagesneuſgkeiten. — Einige Momentbilder aus Spauien bringt der„Haun. Dir.“: Woher kommt es, daß der Süd⸗Erxpreß in Spanien ſo lan e Weil die ſpaniſchen Eiſenbahnen nur ein Gleis haben! Die ſpaniſchen Eiſenbahnen ſind überhaußt einer der Gradmeſſer, an denen man erlennt, wie weit Spauſen hinter den übrigen Völkern Curopas zurückgeblieben iſt Fe weiter man in Spanien vordringt, deſto mehr gewinnt mau den Eindruck, als befinde man ſich noch in einer längſt vergangenen Zeit. So mittelalterlich ſoie die Eiſeubahn⸗ zuſtände ſind noch eine Menge andere Wir Morgengrauen in Bribiesca, nachdem der Zug bei Miranda kaum den Ebro überſchritten. Nun ging es lalngſam auf der Waſſerſcheide zwiſchen dieſem und dem Duer hinauf und ſchteller daun durch öde, kahle, baumloſe Gegend nach der trotz des rauhen Klimas fruchtbaren Gbene des uralten Burgos hinunter. Nach einer Weile wurden die Thürme von deſſen welrberühmter Kathedrale, einem Meiſterwerke der gothiſchen Baukunſt, und die ehrwürdige Karthauſe bon Mira⸗ flores ſichtbar. Noch 120 Klm., und wir halten auf dem Bahnhofe bon Valladolid. Auf dem Vahnhofe merkt man nichts davon, daß bHies eine Stadt bon 70 000 Einſvohnern iſt. Nirgends Heriſh Leben auf Bahnhöß„An Auß c ſelben feſſelt maliches 5 nannt ſwird, ſoll am Samſtag ihre FJeuetprobe vor einer Gerichts⸗ kommiſſion beſtehen. Luftſchiffprofekt, welches fach; alle großen Ideen ſind ja koloſſal einfach⸗ liſerer Kinderzeit das k erwachten beim erſten hoch in die L matiker iſt nun, treibenden ——— 8 rubig auf dem Giſenbahndamm, und die Maulthiere erſchrecken nicht im Geringſten, wenn der Zug vorüber brauſt. — Gauswindts blecherue Lerche, wie ſeine Flügmaſchine ge⸗ Das andere großartige darin beſtand, fortgeſetzt Schüſſe nach unten abzugeben und ſich durch den Rückſtoß nach oben ſtoßen zu laſſen, ſo lange das Pulver vefchte, ſcheint der Erfinder nicht mehr 1 3u nehmen, fonſt könnte er es auch gleich zeigen. Die Idee der„Luftſchraube“ iſt ehenſo ein⸗ Uns Allen iſt aus kleine Spielzeug aus Blech noch in der Er⸗ nit einem Bindfaden gufgezogen, ſich drehend haus⸗ erhob, um daum, wie ermattet plötzlich herabzufallen. Die Gausſpindtſche„Luftſchraube“ beruht im Großen und Gauzen auf demſelben Prinziy wie die erwähnte„blecherne Lerche“, nur daß ihre Größenverhältniſſe gantiſcher ſind. Die Aufgabe der Mathe⸗ zu berochnen, ob die Tragfähigkeit des Aluminium⸗ geſtelles, wenn es ſich ſchniell dreht, groß geuug iſt, um die Laſt des Motors und die von mindeſtens einem Meuſchen auf längere Zeit zu heben, Wenn dieſes nun geſchieht, ſo iſt noch Richts gendunen, denn die Fähigkeit, Menſchen, und Alberr 14 55 in die Lüfte zu hebell, beſitzt jeder große, mit Leucht⸗ oder lte Luftballon auch. Die ſchwierige Aufgabe des darin, zu beurtheilen, oh, d Maun! hebt, auch eine 50 iunerung, das, er, lerinnen der furchtbaren Ereigniſſen auf den meinem Erſtaunen lautete A 15 5 — Ein unternehmendes Bänerlein. Von Fhete dem berühmten franzöſiſchen Komponiſten, er zählt man, aus dem ſeiner 11 als ſei lichts mlecden kiche Aetedee erinnert ein Vortonmmß trug. Wochen 81 größeren, leeldenme benes gefahren, um Vieh zu kaufen. forſchungen ersvieſen ſich als beandle 111 15 ſo 90 ſehon, er ſei einem Verbrechen zum Opfer um ihn. Da erſchien er unerwartet wieder, Einla an der Thür ſeines Hauſes. Es ſtellte ſich heve Markte nach Amerika gefahren war, um ſich e großen Waſſers umzuſehen. Es Nate ihm aber fallen, und ſo war er zurückgekehrt. Das gur F ili 6 ſcheinende Zeitung„Die Oſtſchweiz“ eines Leſers:„Ich fragte dieſer T Stadt:„Hat man 2. Sette. General⸗ Anzeiger. Mannheim, 23. Mai, don Burts⸗Inſel zu entkommen. Er durchſchwamm den Sund in dritthalb Stunden und gelangte wohlbehalten in Hamilton an, wo er ſich neu einkleidete und in einem Gaſthof als amerikaniſcher Touriſt Aufnahme fand. Es gelang ihm jedoch nicht, auf einen Dampfer zu kommen; er verbarg ſich einige Tage bei einem deutſchen Kaufmann und ſtellte ſich ſodann der engliſchen Behörde, die ihn jedoch nicht beſtrafte. Deutsches Reich. .C. Karlsruhe, 22. Mai.(Die Juſtizkommiſ⸗ ſion der Kammer) beantragt, den Geſetzentwurf betr. die Bezir ke der Grundbuchämter mit unweſent⸗ lichen Aenderungen anzunehmen. Neue Bauernunruhen in Italien. lliens und der Baſilicata ſind in den dere Uuruhen unter dem Landvolke vor⸗ gekommen, deren drab Meldung nach dem Auslande durch die Zenſur beſchränkt worden iſt. Zuerſt hatte in der an 50 000 Ein⸗ kwohner zählenden Landſtadt Andria im Kreiſe Barletta die Span⸗ nung zwiſchen den Grundeigenthümern und den ländlichen Tage⸗ lähnern in Folge der Lohnſtreitigteiten einen ſolchen Grad erreicht, daß Getwaltthätigkeiten zu befürchten waren und Militär von Bar⸗ lettg und Bari herangezogen wurde. Trotzdem bedrohte eine nach Tauſenden zählende Menge die nach dem Rathhauſe ſich begebenden Mitglieber des Gemeinderaths und Magiſtrats, und die Arbeiter kwerren durch alles gütliche Zureden des Bürgermeiſters und ſogar des ſozialiſtiſchen Deputirten Barbato, der vom Balkon des Rath⸗ hauſes eine Rede hielt, nicht zu bewegen, die Arbeit bis zur Be⸗ enldigung der Berathungen zwiſchen den beiderſeitigen Vertretungen fortzuſetzen. Sie haben mehrere Tage laug mit Gewalt die aus den Nachbarorten kommenden Tagelöhner vertrieben oder an der Arbeit gehindert und ſind hie und da mit den Carabinieri und dem Militär, das auf den Plätzen biwakirt, hart aneinander gerathen. Die Kom⸗ miſſion hat ſich endlich auf einen neuen Lohntarif geeinigt, nachdem die Tagelöhne für die kräftigen Arbeiter auf 1½ bis 2, für die weniger leiſtungsfähigen auf 1½ bis 13½ Lire feſtgeſetzt ſind. Doch ſcheilen viele Arbeiter damit nicht zufrieden zu ſein; denn die Gäh⸗ kung dauert fort. Noch ſchlimmere Vorgänge werden aus Putignano in der Provinz Bari gemeldet. Nachdem am 13. d. Mts. mehrere Tauſend ländlicher Tagelöhner vergeblich eine Erhöhung der nur 50 bis 70 Centiſimi betragenden Löhne verlangt und die Arbeit⸗ geber, die noch weniger auboten, bedroht, auch das Anerbieten des Sindaco, ihnen eine Ration Bohnen verabfolgen zu laſſen, zurück⸗ gewieſen hatten, verſammelten ſte ſich vorgeſtern in der Frühe auf dem Stadtplatze und verlangten ſtürmiſch Arbeit zu den von ihnen geſtellten Bedingungen. Der Bürgermeiſter mahnte vergeblich zur Ruhe und Geduld; die zumeiſt mit Ackergeräthen bewaffnete Menge ſuchte das Rathhaus zu ſtürmen und warf Steine gegen die wenigen Carabinieri, die ſich entgegenſtellten. Mehrere von ihnen wurden berwundet, ſo daß der Offizier Befehl gab, die Revolber abzufeuern. Mehrere Tumultuanten, darunter eine Frau, wurden getroffen. Die Menge zog nun unter den Rufen:„Wir wollen keine Verzehr⸗ ſteuer zahlen! Nieder mit dem Gemeinderath! Nieder mit den Signorf?“ durch die Straßen und zertrümmerte die Wachthäuſer der Steuereinnehmer, deren mehrere augezündet wurven. Erſt nach dei Gintreffen von Militär aus Bari konnte die Ruhe hergeſtellt werden. Eine Anzahl Verhaftungen iſt vorgenommen worden. Auch in anderen Landestheilen ſind die kaum zu Ende gekommenen ländlichen Arbeitseinſtellungen wieder im Aufflammen. An mehreren Orter letzten Tagen aberm Der Prozeß Sanden. (Nachbruck verboten.) S.& H. Berlin, 22. Mai. Am kommenden Montag beginnen von der 7. Strafkammer des hieſigen Landgerichts J. die Verhandlungen in dem Rieſenprozeſſe gegen die Leiter und Aufſichtsräthe der Preußiſchen Hhpotheken⸗ Aktien⸗, der Deutſchen Grundſchuldbank und der Aktien⸗Geſellſchaft für Grundbeſitz und Hypothekenverkehr, deren Zuſammenbruch im Anfang des vorigen Jahres den folgenſchweren„Krach“ in Deutſch⸗ land einleitete und durch den unzählige Epiſtenzen ruinirt und blühende kaufmänniſche und induſtrielle Unternehmungen mit einem Schlage vernichtet wurden. Auf der Anklagebank erſcheinen folgende Perſonen: 1. Der frühere erſte Direktor der Preußiſchen Hypotheken⸗ bank Kommerzteurath und Ritter des Rothen Adlerordeus Eduard Sanden aus Potsdam, 2. der frühere ziweite Direktor der Preußi⸗ ſchen Hypotheken⸗ und der Deutſchen Grundſchuldbauk Heinrich Schmidt aus Charlotteuburg, 3. der frühere dritte Direktor der Preußziſchen Hypotheken⸗Aktienbank Paul Puchmüller aus Char⸗ loltenburg, 4. der frühere Leiter des Bankhauſes Anhalt und Wagner in, Berlin Commerzienrath Eduard Schmidt aus Berliu, 5. der frühere Architett und ſpätere Prokuriſt der Aktiengeſellſchaft für Hypo⸗ theken⸗ und Grundſtücksverkehr Alexander Haenſchke aus Charlotten⸗ burg, 6, der früthere Direktor dieſer letzteren Geſellſchaft Banquier Otto Sanden aus Potsdam und 7. der ehemalige Schloſſer und ſpätere ſtellbertretende Direktor der Deutſchen Grundſchuldhauk Bert⸗ hold Warſinski aus Berlin. Die vier erſtgenannten Perſonen und der Angeklagte Otto Sanden ſitzen ſeit Dezember 1900, die beiden Uebrigen ſeit Ende März 1901 in Unterſuchungshaft. Die Angeklagten haben ſich auf die Beſchuldigung des Vergehens gegen§ 87 des Hypothekenbank⸗ geſetzes vom 18. Jult 1899(übermüßige Veräußerung und Belaſtung bon Hhpotheken), ferner weßgen Bilanzenverſchleierung, Benach⸗ theiligung der ihrer Obhut unterſtellten Banken und Veihilfe zu ver⸗ anntworten; und zwar werden dem Hauptangeklagten Ed. Sanden 9, Eduard Schmidt 5, Haenſchke und Puchmüller je 4, Heinrich Schmidt 3, Otto Sanden und Warſinskt je 2 ſelbſtſtändige Handlungen zur Laſt gelegt. Der§ 312 des Handelsgeſetzbuchs, der dem Art. 2k9 des alten Handelsgeſetzbuchs entſpricht, droht Mitgliedern des Vor⸗ ſtandes oder des Aufſichtsraths, die abſichtlich zum Nachtheil der Ge⸗ ſellſchaft handeln, Gefängniß und zugleich Geldſtrafe bis zu 20 000% an. Zugleich kann auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden; bei mildernden Umſtänden iſt auch ausſchließlich Geldſtrafe guläſſig. Nach§ 314 des Handelsgeſetzbuchs werden Mitglieder des Voeſtandes oder des Aufſichtsrathes mit Gefängniß bis zu 1 Jahre und zugleich mit Geldſtrafe bis zu 20 000 beſtraft, wenn ſie wiſſent⸗ lich in ihren Darſtellungen, in ihren Ueberſichten über den Vermögens⸗ ſtand der Geſellſchaft oder in den in der Generalverſammlung ge⸗ haltenen Vorträgen den Stand der Verhältniſſe der Geſellſchaft Unwahr bärſtellen oder verſchleiern. Dieſer Vergehen ſollen ſich die Angeklagten als frühere Vorſtands⸗ bezw. Aufſichtsrathsmitglieder der Preußiſchen Hypotheken⸗Aktienbant, der Deutſchen Grundſchuldbank, die bekanntlich zu dem Zwecke gegründet worden ſein ſoll, um faule Hypotheten, mit denen ſich die Preußiſche Hypothekenbank nicht be⸗ ſaſſen durfte, unterzubringen, und der Aktiengeſellſchaft für Grund⸗ beſitz und Hhpothekenverkehr ſchuldig gemacht haben. Der Angeklagte Eduard Sanden, der jetzt 63 Jahre alt Unnd Väter von 7 Kindern iſt, iſt ſeit dem Jahre 1880 der Nachfolger Spielhagens in der Direktion der Preußſſchen Hypotheken⸗Aktienbank geweſen. Er hatte es im Laufe der Zeft vom einfachen Schreiber zum Esfachen Millionär gebracht. Nach und nach wurde er auch Kom⸗ ſerztenrath und Vertrauensmaun der Regierung in allen Fach⸗ angelegenhetten, er ſah Mitglieder der Hofgeſellſchaft bei ſich zu Gaſte ſud ſpielte den Wohlthäter, indem er viel Geld für Kirchendauten 91 So ſtammt eine der ſchönſten Kirchen in Potsdam nur aus 1 Mitteln des Angeklagten her, und als Banquier des Hofmarſchalls der Kaiſerin, die bekanntlich warm für Kirchenbauten eintritt, war es ur machen, daß ihi i lwurden. ihm geleiteten Unternehmungen Bekannten ader gar Verwandten beſetzte, ſo war es ihm ein Leichte⸗ ſeine Machinationen Jahre laug zu verdecken. Er bewohnte bis zu ſeiner Verhaftung bekanntlich eine auf über 1 Million im Werthe ge⸗ ſchätzte Villa in Potsdam, in deren Garten er für ſeine Familie eine beſondere Kirche hatte erbauen laſſen. In erſter Linie machte er die beiden Angeklagten ſeinen Vertrauten. Der Angeklagte Heinrich jetzt 69 Jahre alt iſt und Jura ſtudirt hat, iſt ſpäter i land f HMuungen: Ungen zu Whe zum Bankfe ergetreten war ſeiner Zeit Nürnberger Vereinsbank. 885 bekleidete er die zweiten Direktors der Preußiſchen Hypothekenbank und der Deutſ Grundſchuldbank. Kommerzientath S Seit 1885 Eduard S Chef des einſt ſo hoch angeſehenen Bankhauſes Auhalt und Wagner, dem auch Ihre Majeſtät die Kaiſerin ihr Vertrauen ſchenkte, war als Aufſichtsrath thätig und ſorgte 5 Unterbringung der W E der Spielhagen⸗Banken: Auch der Angeklagte Puchmüller, Jahre alt und Vater von 12 Kindern, iſt ein Vertrauter der Familie Sanden und zwar der Schwager des Angekle Er chmidt, en Otto Sanden. war etwa ein Jahrzehnt hindurch dritter Direktor der Preußiſchen Hypotheken⸗Aktienbank. Der Angeklagte Warſinski war ſeit 1892 ſtellvertretender Direktor der Grundſchuldbank. Otto San⸗ den, 55 Jahre alt und Vater von 5 Kindern, war zwei Dezennien hindurch Direktor der Akttiengeſellſchaft für Hypotheten⸗ und Grund⸗ ſtücksverkehr und Haenſchke, der als Architekt erſt Baumeiſter der letzteren Geſellſchaft war, iſt ſpäter Prokuriſt in derſelben geworden Alle Angeklagten mit Ausnahme des Direktors Puchmülle! haben bisher ihr Verſchulden an dem Zuſammenbruch der drei Banren und ihrer Tochter⸗Unternehmungen beſtritten, ſodaß ein umfang⸗ reicher Zeugen⸗ und Sachverſtändigen⸗Apparat zu der bevorſtehenden Verhandlung aufgeboten iſt. Die Anklage wird der Oberſtaatsanpwalt Iſenbiel und Sſaatsanwalt Beeck verhreten, während die Rechtsanwälte Dr. Schwindt(für Ed. Sanden), Juſtizrath Fedor Stern(für Heinr. Schmidt), Juſtizrath Dr. Sello(jur Otkto Sanden) und ferner Rechtsanſſalt Modler, Wronker, Leonh Friedmann und Heinemann die Vertheidigung der An⸗ geſchulidgten übernommen haben. Bekanntlich ſchwebt außerdem gegen den Hauptangeklagten Kommerzienrath Edu ard Sanden noch ein Verfahren wegen betrügeriſchen Bankrotts. Daſſelbe wird jedoch erſt nach Beendigung dieſes Hauptprozeſſes vor dem Urgericht zur Verhandlung gelangen. Die Dauer des Hauptprozeſſes, bei dem auch umfaſſende Nachrpüfungen der Bücher der verkrachten Geſell⸗ ſchaften nöthig ſein werden, iſt auf mindeſtens ſeehs Wochen berechnet. Nicht nur für Deutſchland, ſondern auch für die ausländiſche Finanz⸗ welt ſcheint dafür lebhaftes Intereſſe vorhanden zu ſein, was daraus hervorgeht, daß bereits Vorſorge getroffen iſt, Vertretern bedeutender ausländiſcher Blätter und einiger kaufmänniſcher Korporationen Ge⸗ legenheit zu bieten, den Verhandlungen beizuwohnen. Aus Stadt und Land. Maunheim, 28. Mai 1902. * Vom Aufenthalt der deutſchen Kaiſerin in Badenweiler. Die Kaiſerin wird nicht, wie verſchiedene Blätter meldeten, ihren Auf⸗ enthalt in Badenweiler kürzen und nach Schloß Urville reiſen; viel mehr gedenkt ſie während der ganzen Zeit des von Anfang an be⸗ abſichtigten Aufenthaltes in Badenweiler zu verbleiben. Trotz der Ungunſt der Witterung kann die Kaiſerin mit ihren Kindern doch jeden Tag die friſche Luft genießen und faſt jeden Tag auch größere Ausflüge im offenen Wagen unternehmen. Vorgeſtern Nachmittag wuürde zum zweiten Mal Schloß Bürgeln im offenen Wagen beſucht und dort der Thee eingenommen; geſtern Vormittag unternahmen Prinz Auguſt Wilhelm und Oskar einen Aufſtieg auf den Blauen, * Die Generalverſammlung des Vereins bad. Real⸗ und Zeichen⸗ lehrer tagte am Dienſtag in Offenburg. Aus dem Referat des Ob⸗ manns ging hervor, daß die Verwendung der Reallehrer im Allge⸗ meinen eine vielſeitigere geworden iſt, daß aber ihre Wirkſamkeit in den Mittel⸗ und Oberklaſſen trotz anerkannt tüchtiger Leiſtungen immer mehr redueirt wird. Das langſame Vorrücken in die erſte Gehaltsklaſſe, das in der Regel nicht vor dem 35, bis 60. Lebens⸗ jahre erfolge, bedeute eine Härte für den Stand, wie ſie kaum bei einer anderen Beamtenkategorie vorkomme; ebenſo ſeien die Zu⸗ lagefriſten die ungünſtigſten von ſämmtlichen Beamtenklaſſen der befden Abtheilungen des Gehaltstarifs, denen die Reallehrer an⸗ gehören. Unter den Verufsgebieten der Reallehrer ſeien die kleinen Bürgerſchulen bis jetzt die am wenigſten erfreuljchen, kheils wegen allzu häufigen Wechſels der nicht etatmäßigen Vorſtände, kheils aber auch wegen des außerordentlich hohen Maximalſtundendeputats und wegen der geringen Bezahlung der Ueberſtunden. Der Stand wünſche dringend eine Aenderung der Prüfungsordnung, wonach in Zukunft jede autodidaktiſche Vorbereitung zur Reallehrerprüfung auszu⸗ ſchließen ſei und auch für die ſprachliche Abtheilung außer der prak⸗ tiſchen Uebung im Ausland der Beſuch einer Hochſchule bindend ge⸗ macht werde. Der Verein zählt z. Z. 251 Mitglieder. In den Vor⸗ ſtand wurden wiedet gewählt: Dr. Roſer⸗Heidelberg als Obmann, Vogt⸗ Karlsruhe als Obmannſtellvertreter und Reinmurh⸗ Maunheim, Steiger⸗Karlsruhe, Gansloſer⸗Karlsruhe, Römmele⸗ Durlach als Beiräthe. Der evangeliſche Pfarrverein des Landes hielt vorgeſtern in Heidelberg ſeine Jahresverſammlung ab, die ſehr ſtark beſucht war. Eine längere Verhandlung ſchloß ſich an einen Vortrag des Pfarrers Heſſelbacher⸗Weingarten. Man beſchloß, einen das Anſehen des Geiſtlichen ſchädigenden Paragraphen der Viſitationsordnung zu beſeitigen. Von allgemeiner Wichtigkeit iſt ein weiterer Antrag Rapp⸗ Karlsruhe, der gegenüber den beſonderen Ehrungen einzelner Geiſt⸗ licher das Verlangen ausſpricht, daß der evangeliſche Pfarrer auf jede derartige Auszeichnung von vornherein verzichtet. Der Antrag fand allgemeine Billigung. * Rundgang durch die landwirthſchaftliche Ausſtellung. Zum 24. Maf hat die Deutſche Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft die Mit⸗ glieder des Orts⸗Ausſchuſſes zu einem Rundgang durch ihre Aus⸗ ſtellung eingeladen. Mit Rückſicht auf das ſchlechte Wetter in den letzten Tagen hat dieſe Beſichtigung auf einen Tag in kommender Woche verſchoben werden müſſen. Mißſtand am Friedrichsring. Es wird uns geſchrieben: Die Zeit rückt heran, wo an der Ringſtraße die herrlichen Blumenbeete errichtet werden, die jeden Paſſanten erfreuen; welehen Kontraſt gibt da das unwürdige Bild, das in der Gegend des Panoramas durch die heute gewiß nicht mehr an dieſen Platz gehörende Giterausladeſtelle der Mannheim⸗Weinheimer Nebenbahn geſchaffen wird. Abgeſehen davon, daß dieſelbe theils mit einem halbzerfallenen Zaun, theils gar micht eingefriedigt iſt, zieren abwechslungsweiſe beladene und unbe⸗ ladene Steinfuhrwerke, ſogar ſtädtiſche Schlammkaſten, Handkarren, Pflaſterſteine, Schutthaufen ete. an dieſer Ecke, die das Aſchenbrödel der öſtlichen Stadterweiterung zu ſein ſcheint, den Ring. Wenn die maßgebende Stelle hier Wandel ſchaffen könnte, ſo würde ſie ſicherlich den Dank der Umwohner ernten, für welche die Exiſtenz dieſer Güter⸗ Ausladeſtelle mit Rückſicht auf den damit verbundenen oft bis in die Nacht hinein dauernden namentlich durch Entladen bon eiſernen Schienen entſtehenden Lärm ohnehin keine Freude iſt. Nus dem Großherzogthum. * Ladenburg, 22. Mai. Heute erſchoß ſich in ſeiner hieſigen Fabrik der Leimfabrikant Jetzer aus Göppingen. Das Motiv iſt wahrſcheinlich in Familienderhöltniſſen zu ſuchen. F. war früher Seh württembergiſcher Landtagsabgeordneter und kandidirte bei der letzten Wahl in Göppingen auch für den Rei 105 Heideſhe stwerther Nauern unſerer Stadt. Es chemaliger Bürgermeiſter von Pretoria, wel die Stadt ſeiner; an Lord Roberts den Engländern übergeben hat. Er iſt ein großer ſtattlicher Mann und wohnte hierſelbſt in der Penſion Internationale. Mit ſeiner 10 Köpfe ſtarken Familie, die ſich augenblicklich zum größten Theile in Dresden befindet, weilt er nun in Deutſchland und gedenkt nach Friedensſchluß, den er nahe bevorſtehend anſteht, nach Südafr ckzukehren, um ſein bedeutendes, aus großen Ländereien beſtehen⸗ hum wieder auzutreten. * Donaueſchingen, 22. Leibgedii weilte Beſuch war Herr Potf Pfingſten in de ſitzt Mai. Eine freudige Ueberraſchung durfte er Kaspar Scherzin er in Hubertshofen noch jretienne in Pari 0(100 000 Franes) zu. ſer Verwandtſchaft hatte er gar keine Ahnung; ſie iſt durch den kalogen Richard Silling in Frankfurt ermittelt worden, der nun Uebereint jen Frau 8 ledfe jaft mit 80 000% dem getroffenen imen gemäß 40 9% dafür bekommt. Immerhin bleibt dem glücklichen die ſchöne Summer von 48 000%/(60 000 Franes). BN. Karlsruhe, 22. Mai. Die Selbſtmörderin, deren Leiche im Schwanenſee gefünden wurde, iſt ein 21 Jahre altes Mädchen alle München, welches ſeit einigen Mongten hier auf Beſuch war und ſich berlobt hatte. Der Beweggrund der That iſt nicht bekaunt. 7 7 3 IRaat eee Ier Cheater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz theilt mit: Fräulein Kofler für Herbſt 1903 eine Verpflichtung an die kaiſerl. Hofoper ilt Wien eingegangen iſt, wird Frl. Auguſta Müller vom Stadttheater zu Magdeburg Sonntag, den 25. Mai in der Oper„Aida“ als Emneris ein Gaſtſpiel auf Engagement eröffnen. Die Aida ſingt Fräulein Margarethe Brandes. Notizbuch. Die Zahl der im laufenden Sommer⸗Semeſter in Heidelberg immatrikulirten Studenten beträgt 1640, darunter 455 Badener und 1185 Nichtbadener und 17 Damen, ſowie 129 Hoſpi⸗ tanten und 54 Hörerinſten.(Gegen das Vorjahr 198 mehr.)— Die belgiſche Kgl. Akademie ſchreibt eine gol d. Medaille von 1000 Franes für die beſte Behandlung des Themas„Geſchichte der Entſtehung und Entwickelung des muſikaliſchen Dramas, beſonders in Italien, ſeit der„Gurydice“ des Peri bis zum„Orpheus“ von Gluck und einen Preis von 1000 Franes für ein Klavierquartett aus.— Im Alter von 81 Jahren iſt der außerordentliche Profeſſor der engliſchen Sprache, Herr Ihne geſtorben. Ihne war längere Jahre in Eng⸗ land Rektor am Liverpool⸗Inſtitute. Seit 1878 wirkte er an der Heidelberger Univerſität. 1883 erhielt er den Charakter als Honorar⸗ Seinen 80. Geburtstag beging Ihne im Februar vorigen Da profeſſor. Jahres noch in bewundernswerther körperlicher und geiſtiger Friſche. Bald darauf zog er ſich von der praktiſchen Ausübung der Lehrthätig⸗ Gerichtszeſtung. 22. Mai.(Strafkammer II.) Vorſ.: Herr Land⸗ Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr 1 Mannheim, gerichtsdirektor Waltz. Ref Dri ohler 1. Wegon Verführung der 15jährigen Tochter eines Fahrradhändlers wird der 21 Jahre alte Geometergehilfe Friedr Rühl aus Niedermoos zu einer Gefängnißſtrafe von 3 Monaten verurtheilt. Verth.: R⸗A. Dr. Köhler. 2. Eine ſechsköpfgie Bauernfängerbande Saal ge⸗ führt. Ihre Mitglieder ſind: der 59 Jahre alte Stuhlmacher Ludw. Reis aus Eichtersheim, der 21 Jahre alte Küfer Friedrich Reis aus Karlsruhe, ein Sohn des Vorigen, der 1864 in Weiskirchen (Amt Offenbach) geborene Schuhmacher Auguſt Sauerteig, der 1870 in Mannheim geborene Eiſendreher Heinrich Holzmüller, der 1869 zu Odernheim bei Alzey geborene Kellner Jakob Bengz und der 1875 in Karlsruhe geborene Mechaniker Karl Gau. Reis ſen. war der Führer der Geſellſchaft. Er iſt bereits zweimal wegen Glücksſpiels vorbeſtraft, zuletzt im Jahre 1898 von der Strafkammer Mannheim zu 2 Jahren 4 Monaten Gefängniß. Auch Reis jun iſt damals ſchon verurtheilt worden. Außerdem iſt Reis ſen, ſchon wegen Kuppelei und Diebſtahl vorbeſtraft. Sauerteig und Holzmüller find gleichfalls ſchon ſchwer, darunter mit Zuchthaus vorbeſtraft, in ge⸗ ringerem Grade die übrigen Angeklagten. Den Augeklagten liegt zur Laſt, aus dem Glückſpiel ein Gewerbe gemacht zu haben, Sie ſollen in Straßburg, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe u. a. O. Leute an ſich gelockt und beim Kümmelblättchen gerupft haben. Selbſtverſtänd⸗ lich ſind die Anklagepunkte gewiſſermaßen nur Stichproben des Trei⸗ bens der Angeklagten, die allein vom Spiele gelebt haben. Der Haupt⸗ macher war, wie ſchon erwähnt, der alte Reis. Ihm führten die andern Angeklagten die„Freier“, d. h. die Gimpel zu, ſie markirten die Schlepper. Er ſpielte und nahm den Unerfahrenen ihr Geld weg. Sahen die Schlepper, ſie waren faſt immer zu Zweien, auf der Straße einen„Grünen“, ſo gingen ſie auf ihn zu und erſuchten ihn um Feuer für eine Cigarette. Dabei zogen ſie ihn in ein Geſpräch und luden ihn zu einem Glas Bier ein. In den Nebenzimmern gewiſſer Wirthſchaften ſaß dann ſchon Reis ſen. mit den Uebrigen oder er wurde geholt. Die übrige Geſellſchaft ſpielte Karten oder trieb Kunſtſtücke mit Zündhölgern. So wurde das Intereſſe des Gaſtes, der ſich durch die Zahl der Leute ſicher fühlte, geweckt und unauffällig die Spielleidenſchaft erregt, indem einzelne der Bauernfänger am⸗ ſehnliche Beträge in Papiergeld(natürlich Blüthen d. h. Vexier⸗ ſcheinen, was aber der Fremde nicht merkte,) ſetzten und verloren und gewannen. Setzte der Gaſt, ſo ließ man ihn anfangs gewinnen. Bald wurde er hitzig und im Handumdrehen wurde er ſein Geld los. In Straßburg hatte die Geſellſchaft hauptſächlich in den Wirthſchaften „zum Löwen“, in der Brauerei Axt, in der Reſtauration Weißthurm⸗ ring 1 und in den zwei Schlüſſeln ihren Unterſchlupf. Friedrich Reis und Sauerteig„ſchleppten“ dort vorzugsweiſe Bäcker⸗ und Metzger⸗ burſchen, denen Geldbeträge bis zu 60 M. im Spiel abgenommen wurden. Am 28. Auguſt vorigen Jahres fiel ihnen der Elektrotech⸗ niker Wilhelm Amann aus St. Gallen in die Hände, der gerade das Münſter beſichtigt hatte. Sie nahmen ihn mit in die Braueret Axt, wo ihn Reis ſen. zum Kümmelblättchen verleitete und ihm ue ganze Baarſchaft im Betrage von 122 M. abnahm. In Karlsr he wurden in die Halle der Schrempp'ſchen Brauerei in der Baiert⸗ heimer Allee ein junger Elektrotechniker aus Graz und ein junger Kaufmann angeſchleppt und um je 100 M. erleichtert. In Mannheim wohnte die ganze Geſellſchaft im Hauſe R 7, 7, zum Theil unter falſchem Namen, ſo Sauexteig unter dem Namen Scheiker. In Mann⸗ heim brachten Sauerteig und Gau einen Bierbrauer in den Ritter⸗ garten, der 35 M. berlor. Beinahe einen tragiſchen Ausgang hätte die Ausplünderung des Zimmermanns Karl Wilh. Allmendinger genommen, der von Stuttgart friſch hier zugereiſt von Holzmüller und Sauerteig nach der Wirthſchaft„zur Stadt Lindau“ in G 5, 1 geſchleppt wurde, wo er in kurzer Zeit ſeine geringe Baarſchaft im Betrage von 2 M. und ſeine Taſchenuhr an Reis ſen. berlor. Die Verzweiflung des Opfers rührte ſogar Sauerteig, er rieth ihm, ſich die Uhr wieder geben zu laſſen, allein der Burſche war ſo außer ſich, daß er keinen klaren Gedanken mehr hatte. Er rannte barhäuptig an den Neckar und ſtürzte ſich in den Fluß, konnte aber zum Glück noch gerettet werden. Dieſer unangenehme Zwiſchenfall, durch den wird in den Herrſchaften, ihr Quartier nach Heidelberg zu verlegen, wo ſie vor⸗ zugsweiſe in einer Wirthſchaft in der Nähe des Bahnhofs„arbei⸗ teten“. Von Heidelberg reiſte die Bande nach Karlsruhe und von da nach Frankfurt a.., wo ſie am 14. November verhaftet wurge⸗ die Polizei erſt auf die Geſellſchaft aufmerkſam wurde, veranlaßte die Der junge Reis war kurz vorher zum Militär eingerückt. Seit dieſer Zeit befinden ſich die Angeklagten in Unterſuchungshaft. Die Aſt⸗ geklagten ſind im Großen und Ganzen geſtändig. Nur der alte Reis 1 —— 12 2 — — VVTC 3 Wren . WN A NNA dre eeeneee K r befondere behauptet er, der Schweizer Amann habe nicht mehr ver⸗ leren als 2 M. als 16 Viertel Bier zu 1 M. 20. niſch, weil dieſer die Angabe des alten Reis, er habe ihm das Geld aus der Kaſerne an ſeinen Vater verleſen, in denen der aus dem Verbrecherjargon ſtammende Ausdruck„Lampe laboch“ vorkommt. Der Vorſitzende ſagt, Lampe heißt ſo viel wie Schutzmann, was heißt hat. Der * Mannheim, 21. Maj.(Strafkammer.) Vorſitzen⸗ der: Herr Landgerichtsrath Ketterer. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Groſſelfinger. 290. zum 21. April d.., erlag er ſchon wieder ſeinen Diebsgelüſten. Mannheim, 23. Mal. Wenerat⸗ Anzeiger. 2 —5 ſucht noch Ausflüchte. Er meinte, gezwungen ſei Niemand zun en, es ſtehe Jedem frei, zu ſpielen, oder es bleiben zu ſen. Das Spiel, um das es ſich handelte, ſei nicht das Kümmel⸗ läktchen, ſondern ein Spiel, bei dem auch der Andere gewinnen önne. Der Vertheidiger des Angeklagten Benz,.⸗A. Dr. Köhler, lt ein neues Spiel Karten zur Verfügung und der Angeklagte Reis ührt dem Gerichtshof ſein Spiel vor. Es wird mit drei Karten geſpielt, die raſch gemiſcht werden und von denen eine zu errathen ſſt. Alſo nichts Anderes als Kümmelblättchen. Er will auch nicht ſo viel gewonnen haben, als die Gerupften angegeben haben, ins⸗ Der junge Reis ſagt ſogar, er habe Amann noch 160 M. geliehen, um ſeinen Spielverluſt auszugleichen(160 M. in Ferierſcheinen), ſodaß Amann nicht mehr zu bezahlen gehabt habe Als der Zeuge Amann bei ſeiner Angabe bleibt, daß er 122 M. eingebüßt habe, zeihen ihn beide Reis des Meineids und drohen,„ihn ſofort wegen Meineids verhaften zu laſſen.“ Auch über den Zeugen Allmendinger gerathen ſie in Har⸗ zurückgeben wollen, für Blödſinn erklärt und bekundet, Reis habe ſich als der Schuhmacher Peking aus Ludwigshafen ausgegeben, was der %Ieis beſtreitet. Reis jun, ruft dem Zeugen ein zorniges„Sau⸗ eb“ zu, für welche Ungehörigkeit ihm ſofork zu verbüßende 3 Tage Haft zudiktirt werden. Es werden Briefe des jungen Reis aber„laboch“? Nach anfänglichem Ausweichen erwidert der junge Reis, das heiße ſo viel wie„nichts“. Weiter werden Briefe Holz⸗ müllers aus Frankfurt an ſein Verhältniß, die Kellnerin Feller, ver⸗ leſen, aus denen hervorgeht, daß die Geſellſchaft auch dort operirt Vertheidiger des Angeklagten Benz(Dr. Köhler) plai⸗ Verurtheilung wegen Beihilfe zum Betrug, Das Kümmelblätt⸗ Das dirt in erſter Linie für in zweiter Linie wegen Beihilfe zum Glückſpiel. chen ſei überhaupt kein Spiel, ſondern ein Taſchenſpielerſtück, Gericht verurtheilt ſämmtliche Angeklagte wegen Glückſpiels und zwar Reis ſen. zu 2 Jahren Gefängniß, Reis jun. und Holz⸗ müller zu 1 Jahre Jefängniß, Sauerteig zu 7 Monaten, Benz zu 4 Monaten und Gau zu 3 Monaten Gefängniß. Den beiden Reis, Holzmüller und Sauerteig werden die Ehrenrechte auf je 4 Jahre ad⸗ erkannt. Von der Unterſuchungshaft werden 6 Monate aufgerechnet, ſodaß Benz und Gau gleich auf freien Fuß kommen. 1. Ende Januar d. J. kam der Kaufmann Karl Bezga bon hier aus dem Zuchthaus, wo er, vom Kriegsgericht verurtheilt, 3 Fahre zugebracht hatte. Aus der Armee war er gleichzeitig aus⸗ geſtoßen worden. Kaum ein Vierteljahr ſpäter, in der Nacht vom Er ſtieg vom Hof aus durchs Fenſter in die Wirthſchaft von Johann Geier in der Dalbergſtraße, ſtahl—5 Mk. aus dem Muſikautomat, einen Ueberzieher, einen Hut, Cigarren und Eigaretten. Urtheil: 3Jahre Zuchthaus. 2. In unbegreiflich leichtſinniger Weiſe hat der 17 Jahre alte Kommis Wilhelm Keyn von hier ſeine Karriere untergraben. In ſeiner Stellung bei dem Fabrikanten Kropp in Neckargemünd ver⸗ untreute er aus der Portokaſſe 3 Mk. und kaufte ſich damit Cigaretten, ferner beſtahl er das Dienſtmädchen ſeiner Logis⸗ wirthin, wobei er ſich eines falſchen Schlüſſels bediente. Urtheil: 12 Wochen Gefängniß. 3. Der Schuhhändler Louis Fiſchel ſu der Breitenſtraße war bekanntlich bom Schöffengericht wegen unlauteren Wektbewerbs zu einer Geldſtrafe von 50 Mk. verurtheilt worden. Es waren in ſeinem Laden roßlederne Spangenſchuhe zu 3,50 Mark verkauft worden, die im Schaufenſter mit 2,50 Mark ausgezeichnet waren. Die Frau eines hieſigen Schuhhändlers hatte dure) zwei ihrer Ladnerinnen ſolche Schuhe kaufen laſſen und daraufhin Klage er⸗ hoben. Auf ſeine Berufung hin wurde Fiſchel von der Strafkammer freigeſprochen, da man nicht nachgewieſen hielt, daß er von der Sache wußte. Die Koſten beider Inſtanzen hat der Privatkläger zu zahlen. Beueſte Bachrichten und Telegramme. Drivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. * Badenweiler, 23. Mai. Aus zuverläſſiger Quelle berlautet, daß König Karl von Rumänien im Laufe des Som⸗ mers hier für längere Zeit verweilen wird. * Berlin, 23. Mai. Wie aus Wiener Hofkreiſen ver⸗ ſautet, wird der deutſche Kaiſer den ungariſchen Herbſt⸗ jagden als Gaſt des Erzherzogs Friedrich beiwohnen. Damit wird auch ein Aufenthalt in Wien verbunden ſein. * Wien, 23. Mai. Das Abgeordnetenhaus nahm heute in dritter Leſung mit 154 gegen 114 Stimmen den Staatsvoranſchlag an und wandte ſich dann zur Be⸗ rathung des Dringlichkeitsantrags Breitner, betreffend den Stand der Ausgleichsverhandlungen mit Ungarn. * Paris, 23. Mai. Das Sportblatt„Velo! berichtet, daß die uim Auftrage einer Anzahl franzöſiſcher Hachtheſtber in Lermot bei Bordeaux erbaute Segelyhacht„Arcachon 11“%, die jetzt vom Stapel gelaufen iſt, ſich bei der nächſten Kie ler Regatta um den Kaiferpreis bewerben wird. * Paris, 23. Mai. In dem Vereinslokal der Patrioten⸗ liga fand geſtern Abend unter dem Vorſitz Jules Lemaitres eine Verſammlung der auf Grund des natio⸗ naliſtiſchen Programms gewählten De pu⸗ tirten ſtatt. An derſelben nahmen etwa 40 Deputirte theil, 20 hatten ihr Ausbleiben entſchuldigt. Es heißt, daß in der Verſammlung das Programm der zu gründenden nationaliſti⸗ een Deputirtengruppe in den Hauptzügen feſtgeſtellt worden ſei. Der„Gaulois“ meldet, die nationaliſtiſchen und konſervativen Deputirten würden ſofort nach Konſtituirung der Kammer die Amneſtirung aller vom Staatsgerichtshof Verurtheilten bean⸗ kragen. 5* London, 28. Mai. Das Reuter ſche Bureau meldet aus Rontebideo vom 21.: Der Senat begann die Berathung des Schiedsgerichtsvertrages mit Spanien. Das Staatseinkommen zeigt eine erhebliche Steigerung, hauptſächlich infolge der großen Zolle in⸗ nahmen. Altenburg iſt geſtern Abend auf ſeiner Krakotv in Mecklenburg geſtorben. Santiago de Chile, 22. Mai. zur Beſchränkung der Rüſtungen wurde zwiſchen dem Präſidenten, dem Miniſter des Auswärtigen, dem eungliſchen und argeutiniſchen Geſandten abgehalten. Die Ausſichten zur Beilegung des Streitfalles werden im Allgemeinen als hoffnungsvoll angeſehen. Die Beſprechung umfaßt auch den allgemeinen Schiedsgerichtsvertrag. Die Verhandlungen werden geheim gehalten.— Der Wechſelkurs ſteigt beſtändig. Mai. Prinz Albert don Sachſen⸗ Beſitzung Serrahn bei Eine weitere Konferenz *** eſtſitzung des Vereins deutſcher Chemiter. dorf, 2 eſtrigen Feſtſitzung kurnhalle hatten ſich Patent⸗ als Verkreter der Regierung, Oberbürgermeiſter Marx, der Handelskammerpräſident und der Kultusminiſter. Der Vor⸗ ſitzende erinnerte in der Eröffnungsrede daran, daß am nächſten Sonntag, 25. Mai, das deutſche Patentgeſetz ſeinen 25jährigen Geburtstag feiere und gedachte in anſchaulicher Darlegung der erfolgreichen Wirkung desſelben. Vor Allem habe die rheiniſche Induſtrie eine weltbeherrſchende Poſition erobert. Nach der Be⸗ grüßung durch Oberbürgermeiſter Marx hielt Geheimrath Pro⸗ feſſor Dr. Standel aus Darmſtadt einen Vortrag über den theoretiſchen Anfangsunterricht der Chemi⸗ ker. Geh. Regierungsrath Prof. Delbrück ſprach hierauf über Hydroorganismen. *** Hochwaſſer. Mai. Die Rhein höhe beträgt heute 5,59 gegen Das Waſſer fällt langſam. 28 * Kökn, 28. 5,40 am geſtrigen Vormittag. a.* Zum Humbert⸗Crawford⸗Schwindel. * Paris, 23. Mai. Der„Matin“ meldet, in Liverpool einge⸗ troffene franzöſiſche Poliziſten ſeien der Anſicht, daß die Nachricht, die Familie Humbertſeidortgeſehen worden, auf einem Irrthum beruhe. Das Blatt verzeichnet das Ge⸗ rücht, die Familie Humbert habe in Cardiff(Wales] ein eigenes Schiff geſchartert und ſei bereits vor einigen Tagen abgereiſt. * ** ** Aus der Türkei. * Konſtantinopel, 23. Maf.(Korreſp.⸗B.) Nach aus poſitiven und orthodoxen Kreiſen ſtammenden Informationen ſpricht das vom Sultan exlaſſene Frade nicht klar die Weihe des Archiman⸗ drids Firmilian zum Metropolit von Uesküp, ſondern nur die Er⸗ nennung und Anerkennug als griechiſcher Metropolit aus.— Die Pforte verlangte von der Ottomannſchen Bank 150 000 Pfund Vor⸗ ſchuß, um die Monatsgehälter zahlen zu können, die Bank gewährte aber nur 100 000 Pfund. ***. Loubet in Petersburg. * Petersburg, 23. Mai. Präſtdenk Loubet be⸗ ſichtigte geſtern Nachmittag das Winterpalais und empfing darauf im Wappenſaal eine Reihe von Abordnungen u. A. die des Petersburger und Moskauer Adels, der Petersburger Kauf⸗ mannſchaft und Handwerker, der Kreisſtädte des Gouvernements Petersburg, ferner die Gemeindeälteſten vieler Dörfer aus dem⸗ ſelben Gouvernement und eine Abordnung der Behörden der Stadt Moskau, den Bürgermeiſter an der Spitze. Den Empfängen wohnte der Miniſter des Innern und der Finanz⸗ miniſter bei. Die Abordnungen überreichten dem Präſidenten Salz und Brod und Adreſſen. Als Erſter begrüßte den Präſi⸗ denten mit einer Anſprache der Bürgermeiſter von Petersburg und übergab dem hohen Gaſte ein Album mit Anſichten von Petersburg. Um 6 Uhr reiſte Präſident Loubet nach Zarskoje⸗ Selo ab, wo am Abend Galaporſtellung im chineſiſchen Theater ſtattfindet. Zu dem letzten ruſſiſchen Attentat. * Petersburg. 23. Mai. In unterrichteten Kreiſen herrſcht die Abſicht vor, daß das Attentat auf den Gouverneur von Wilna, General von Wahl verübt worden iſt, weil der Gouverneuer kürzlich eine Anzahl Perſonen in Wilna, die die Ruhe geſtörk hatten, aus⸗ peitſchen ließ. Die erwähnte Ruheſtörung, die ſich im Circus ereignet haben ſoll, hat man zu verheimlichen verſucht. *** Die Kataſtrophe auf Martinique. * Wien, 23. Mai. Der geachtete Wiener Hiſtorienmaler Paul Merwart, der ſeit vielen Jahren in Paris lebte, iſt auf einer Kunſtreiſe ein Opfer der Kataſtrophe auf Martinique geſvorden. Er war der letzte, der den Vulkan, als dieſer ſchon in Thätigkeit war, beſtiegen hatte, um Skizzen zu geichnen. Sein Bruder iſt ein Wiener Univerſitätsprofeſſor. * Paris, 23. Mai. Der Miniſter der Kolonien erhielt ein vom 22. Mai datirtes Telegramm aus Martinique, in dem es heißt: Der Geheime Rath der Kolonie erklärte auf Befragen, ob es zweck⸗ mäßig ſei, die Inſel völlig oder theilweiſe zu räumen, einſtimmig, eine ſolche Maßnahme würde gegenwärtig keine Be⸗ rechtigung haben. 1000 Perſonen ſind heute von Martinique nach Trinidad abgegangen. * Paris, 23. Mai. Wie verlautet, hat der Kolontalminiſter Deerais in Befürchtung neuer Ausbrüche bereits Maßnahmen für eine theilweiſe oder völlige Räumung von Ma rtinique getroffen. Der Präſident der Republik ſei von ſeiner Entſcheidung telegraphiſch verſtändigt worden. * Fort de France, 23. Maf. Generalrath Clerk und Monſeigneur Chaucel unternahmen bergangenen Freitag von Baſſe Pointe aus einen Aufſtieg auf den Mont Pelée. Sie gelangten ohne Schwierigkeit bis auf eine Höhe von 1233 Meter und ſtellten feſt, daß der Krater einen Durchmeſſer von ungefähr 300 Meter habe. Die den Krater überragende Bergſpitze iſt durch vulkaniſche Ausbrüche vollkommen untergraben. Eine audere kleine Bergſpitze iſt vollkommen in Flammen gehüllt. Clerk erzählt, da z er und ſein Gefährte wiederholt von ſtarken elektriſchen Schlägen getroffen und beim A b⸗ ſtieg von einem Aſchenregen überſchüttet wor⸗ den ſeien. „Newhork, 23. Mai.(Frlft. Zig.) Die Kab elver⸗ bindung mit Martinique iſt ſeit 6 Stunden unterbrochen. Man fürchtet eine neue Kataſtrophe. Die Telegraphenſtation auf der Inſel befindet ſich 15 engliſche Meilen vom Mont Pelcse entfernt, der ſeit Montag in beſtändiger Thätigkeit iſt. Ein neuer Krater öffnete ſich an der Nordſeite des Berges und gießt ſtarke Lavaſtröme ins Meer. Neue Verluſte von Menſchenleben waren ſchon zu verzeichnen. Daneben ſind zahlreiche Menſchen am Grand Riviere von glühenden Lavaſtrömen umgeben. Leichen von St. Pierre werden auf benachbarte Inſeln angeſchwemmt. Badiſcher Landtag. 88. Sitzung der Zweiten Kammer. B. N. Karlsruhe, 28. Mai. Am Regierungstiſche Miniſter Dr. Schenkel, Miniſterialräthe Dr. Glockner und Weingärtner. Präſident Gönner er⸗ öffnet die Sitzung um.20 Uhr. Eingegangen iſt eine Petition der Gemeinde Mühlbach betr. den Bau einer Bahn Eppingen⸗Mühlbach, und der Gemeinde Feſſenbach betr. einen Staatsbeitrag zur Erbauung eines Schulhauſes. Der Geſetzentwurf betr. den Beſuch des gewerblichen und kauf⸗ männiſchen Fortbildungsunterrichts wird einer Sonderkommiſſion überwieſen, welche den Geſetzentwurf betr. das Elementarunterrichts⸗ geſetz beräth. ** 5 Aubg. Febrenbach berichtet ſodaun über den Innern betr. die Erbauung einer Hebammenſchule in Karlsruhe. Referent beautragt Ramens der Kommiſſion die Anforderung abzu⸗ Winiſter Dr. Schenkel; nt des b Titel im Budget des Miniſteriums des Beſchluſſe einer Kommiſſion, der in dieſem Falle auf Ablehnung lautek, beigutreteu, wolle er ſich nur auf einige Bemerkungen in Erlviderung der Aeußerungen des Herrn Berichterſtakters beſchränken. Für das Vorgehen der Regierung war maßgebend der Wunſch, für die Aus⸗ bildung der Hebammen noch eine weitere, von den Univerſitäten unab⸗ hängige Lehranſtalt in Karlsruhe zu erſtellen. Außerdem ſei aber die Frequenz an den beſtehenden Anſtalten ganz erheblich geſtiegen. Ferner war die Rückſicht auf die Nothwendigkeit der ſogen. Wiederholungs⸗ kurſe maßgebend, welch letztere naturgemäß nur in die Zeit der Ferien an den Univerſitäten fallen können. Dieſe Gründe waren beſtimmend für die Abſicht der Errichtung einer beſonderen Hebammenſchule iln Karlsruhe. Der Miniſter bezeichnet ſodann aber auch die Gründe, welche die Kommiſſion zu Ablehnung führten, für beachtenswerth. Er hoffe jedoch, daß ſpäter einmal eine ähnliche Vorlage mehr Erfolg habe. Abg. Fehrenbach betont, daß sweniger finanzielle Intereſſen als die Rückſicht auf die Univerſitäts⸗Inſtitute für die Abſtimmung maßgebend waren, daß wohl alſo kaum die Hoffnung des Miniſters für die Zukunft in Er⸗ füllung gehen dürfte. Der Autrag der Budgetkommiſſion wird ſodann einſtimmig an⸗ genommen und die 1. Rate zur Erbauung einer Hebammenſchule im Betrage von 100 000 abgelehnt. Abg. Zehnter berichtete ſodann über den Geſetzentwurf betr. die Abänderung des Landesgeſetzes vom 24. März 1888 über die Ausführung der Unfall⸗ und Krankenverſicherung und des Landesgeſetzes vom 7. Juli 1892 über die Ausführung der Krankenverſicherung betr. und beantragt underäuderte Annahme des Entwurfs. Nach einigen Bemerkungen des Miniſters Dr. Schenkeberfolgt ſchließlich unberänderte Annahme der Vorlage. Schluß der Sitzung 911 Uhr. Nächſte Sitzung Samſtag Vorm. 9 Uhr. Petitionen. Dolkswirthschalt. Dortmund, 23. Mai.(Tel.) Der Betriebsüberſchuß der Har⸗ pener Bergbaugeſellſchaft im April 1902(25 Arbeits⸗ tage) betrug/ 980 500, gegen 1 015 700(24 Arbeitstage) im März 1902 und/ 1881700(24 Arbeitstage) im April 1901. * Berlin, 32. Mai.(Tel.) Fondsbörſe. Das Ge⸗ ſchäft nahm auch heute keinen größeren Umfang an. Man wartet das Ergebniß des heute in London tagenden Miniſterrathes ab. Leitende Banken etwas höher; desgleichen einzelne Hütten⸗ und Kohlenaktien. Fonds ruhig. Transvaalbahn 2 pCt. höher. Später Banken feſt auf London. Ultimogeld 296 pEt. bis 294 bCt. Privat⸗ diskont 2¼ pCt. Courszettel der Mannheimer Effektenbörſe vom 22. Mai. ö Obligationen. Staatspapiere. Pfandbriefe. Jprog. Bad. Oblig. v. lact 105.4 40% Nhein. Oyp.⸗B. unk. 1902 101.— 55 ½roz. Bad. Oblig. v. 1908 100.— 53 15 7 0 unk. 1901/— Badiſche Obligat. 100,40 b„„ alte M. 87/„(abgeſt.) 99.80 G 3 ½„„ uftk n, d 8½„ Oblig. Mark 100 20 bz„ Fommnunalf 97.50 03 VVVV 100.40 b3 Städte⸗Anlehen. 98 IN„ 1892/91 100.40 bz 2½ Freiburg i. B. 97.— G 92.30 53 3 Karksrußer v. J. 186 89.75 0 „ T. 100 Looſe 140.— 53 4% Ludwigshaden bon 1909 Bayer. Obligatlone 100.80 bs ain Andwigsbafen M. 5 5 7 91.80 bz 31% Manunbeimer Obl. 1885 3½ Dentſche Neichsanleſhe 101.80 d3 3½„ 1888 5 101.80 65 31½ 18935 3%„ 5 91.70 5; 61½%„ 1898 ½ Preuß. Goufols 101 50 53 316 ch Pirmaſenſer 9 5 1090 0[ Fuduſkrie⸗Oßligatſonen. 5 55 47005 Vad. Aitnen Sobaf 190 8 Pif%½ Bad. A n f. Ahſchifff 75 0 iſenbahn⸗Anlehen. 5 o% Nürgl. Braunhaus, Bonn 100.— 53 49 Pfälz. Gudw. Mar Nord) 109.90 bz 4¼ Speherex Ziegelwerke 101.10 b5 80„ 99.40 bß 4½ Verein Ghem. Jabriteee—— %„„ceonverttrt, 88.70 5 4½ Beſlſtofffaßrit ssaldzof 104 90 b, Aktien. 5 Banken. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr Badlt Brauerei Sinner, Grſſuwinkel adiſche Ban 117.70 5 SchroedlHeidelberg Cred.s u. Devofitb. Zwelörck. 126— 8„ Schbwartz, Sveher Gewerbebank Spever 50% 128.— 8 Schbetzingen Mannbeimer Bauk—— Sonne Wels Speyer Oberrhein, Bauk 120.80 53„ 2 Storch, Sick Bfflziſche Bank 146.70 U„ Meals Opp.⸗Bauk 128.— 55 Worürſer Brauhaus v. Oertge Bffz. Spar⸗ u. Edb. Landan 185.— 8 Pfalz. Breßb. 1 Voriffaß Abeſulſche Ereditbant 14240 0 Abein. Oun.⸗Bank 178.80 B Trausport Südd. 955 508 108.90 C und Verſicherung. nne Bad. A⸗G.. Rhſch. u. Sertr. Pfälziſche endwigsbabn 28.— W Maunh. Dabelepſefff „ Marbahn 142.75„ Lagerbaus „5 136.— 0[ Dad. Naäcke u. Mitgerſich. Heilbronner Straßenbaßnen“—.—„ Schiſtfabrt⸗Aſſerurauz Chemiſche Induſtrie. Fontineutale Verfſcherung .sG, f. chem, Induſirie 106.— G Manubeimer Verſicherung Badiſche Anjlins nu. 892.— G Verſ.⸗Geſellſchaft 1„„ juugeſ—.— üürtt, Transportverſich. Chem. Fabrik Goldenberg 174.— 8 Ind tri 85 Chem. Fabrik Gerusheim——— Induſtrie. Verein chem. Fabrlken 188.— G Act.⸗Geſellſch. f Seilinduſtrke Bereſn D. Oelfabriken 115.— Dingler'ſche Maſchſuenfabritk Weſteregeln Alkal. Stamm 187.— Emafllirfabrik Kirtweller „„ Vorzug 106.— G N 0 1 Eltlinger Spinnere Brauereien. Hüttenheimer Spinnerel Bad. Brauerei 150.— B Karlsr. Nähmf. Haid n. Neu Binger Aktienblerbhrauerel We Manußh. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr. Durlacher Hof vorm. Hagen 225.— 8 Oggersbeimer Spinuerei Eichbaum⸗Brauerei 180— bz Pfälz. Nühm. u. Fahrräderf. Elefantenbrän Rübl, Worms 101.— 9 Bortl.⸗Cementipk. Heidelberg Brauerei Ganter Freiburg 101.— G Vereinig. Frelburger Ziegelw. Kleinlein, Heldelberg 160.— Berein Speyerer Ziegelwerke Meſſerſchmitt 90.— 8 Zellſtofffabrit Waldbof udwigsbafener Branerei—.— Juckerfabrit Waghäuſel Mannb. Aktienbrauerei 142.— Zuckerrafftuerie Mauubeim— Mannheimer Effektenbörſe vom 28. Mai.(Offizieller Bericht. Bei ſtillem Verkehr nolirten heute: Oberrhein. Bank⸗Aktien 120.80 bez Weſteregeln Stamm⸗Aktien 187., Glefantenbräu⸗Aklien 101 B Mannbeimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Aktien 106 G. Oberrheiniſche Berſicherungs⸗Aktien 270., Emaillirwerke Mafkammer Aktien 93 Frankfurt a.., 23. Mai. Kredltaktien 215.80, Staat bahn 149.10, Lombarden 14.—, Egypter—.—, 4% ung. Goldrent 101.80, Gotthardbahn 169.—, Disconto⸗Commandit 184.20, Laur 199.50, Gelſenkirchen 168.—, Darmſtädter 135.—, Handelsgefellſch 152.50, Dresdener Bank 139.40, Deutſche Bank 207.20, Bochumer 194. Northern—.—. Tendenz: feſt. Reichsbank⸗Disk. 3 0% Wechſel. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) in Kurze Sicht[ 2½—3 Monate Reichsmark% Vor. Kurs[Heut.Kurs] Vor. Kurs Heut⸗Kur Amſterdam hfl. 1003— 168.68 168.65— Belgien.. Fr. 100—81.166 81166— Italien... Le. 1005— 79.60 79.60— London... Iſt. 13— 20.470 20.467— Madrid Pſ. 1005———— New⸗ork Dll. 100—-——— Paris. Fr. 100—81.216 61.166— Schweiz.. Fr. 100 37 81.— 81.016— i 50 4½——— —W Wien. Kr. 100 3½ 85.166 85.175— do. m. S.—— N Verantwortlich für Politik; für Lokales, Provinzielles und Vo für The Druck und? + . 8 4 ee 4. Seite. General⸗Anzeiger. Seknnfnacung, Zahl um Beſchäfti 0 Stadtgemeinde als Diener, Straßenkehrer S ßer bar⸗ heiter und der wir darauf alle derartige! und viele Geſuck ller in den Warteliſten ber einge⸗ en eied weßhalb die bezüglichen Geſuche auf Jahre hinaus keine Berückſichtigung finden können 23987 Mannheim, 16. Mai 1902. Bürgermeiſteramt. Pfädl. Straßenhahnen. Vekauntmachung. Mit en riebs der Linien Waldhof Ludwigshafen Bahnhof u. Bahnhof Mannheim Bahnhof Ludwigshafen mird der Preis für Zeit⸗ karten wie folgt feſtgeſetzt: J. Zur Benützung des Bahu⸗ lletzes auf der Gemarkung Ludwigshafen. n. Jahreskarten M. 75.— Y. Halbjahreskarten M. 40.— 6. Monatskarten M.— .Zur des Bahn⸗ letzes auf der Gemarkung Maunheim. a. Jahresk, arten.100.— de skarten M. 55. „Monatskarten M. 10.— 3. Zur Benützung des ge⸗ ſammten Bahunetzes in beiden Städten. àa. Jahreskarten M. 130.— b. Halbjahreskarten M. , Monatskarten M. die vor dem 15 3 1915 Zeitkarten berechtigen bis zum Ablauf ihrer Giltigkeit zur beliebigen Benützung des ge⸗ ſammten Bahnnetzes. Mannheim, 17. Mai 1902. Städt. S Straßeubahngmt: Löwit. 23946 JIwangs urſeigerunt. Nr. 2630. nerkſam, daß ellen beſetzt 858 ꝙ des Be⸗ 19 5 Gieagng des auf den Ramen des Mauxers Heinrich Mathäus Schlechter u. deſſen Eheſrau Chriſtine geb. Wißuer zu Waldhof eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtlick Alm Dienſtag, den 27. Mai 1902, Vormittags 10 uhr durch das unter Notariat 1902 in das etragen worden. ei Mittheilungen lts ſowie der lüdſtück betreffen⸗ 9 insbeſon⸗ er Schätzungsurkunde iſt Jedermann geſtaitet. Es ergeht die Auſſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbue ch nicht rſich lich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzuſmelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berück ſichtigt und bei der zertheilung des Verſteigerung ſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. 21767 Dlejenigen, welche ein der Verſteigerüng entgegenſtehendes Recht haben, werden aufge⸗ fordert, vor der Ertheilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſtei⸗ gerungserlös an die Stelle des Berſteigerkten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes Grundbuch von Mannheim, Band 8 Heft 3, Beſtandsver⸗ zeichniß 1 8 Ordſ⸗Zahl 1, Lagerbuch⸗Nr. 89790 7 icheniuhal 1, Var, 94 qm Kurze Hufen, 10. Sandgewann. An der Wachtſtraße Nk. 16 u. Feldſtraße Nr. 35 Hofraithe. Hierauf ſteht ein dreiſtöckiges Gckwohnhaus mit gewölbtem Peller, ein Abort und ein Piſſofr beiderf..⸗B. Nr. 8979e. Schätzung: M. 37000. Mannheim, 10. März 1902. Großh. Notariat als Woerner. Bandagen Aus zartem Gummitsoff nicht drückend, slcher wirkend, Malscleidel, Täglich Abends 8 Uhr werden 2 auf ein ſchreiben d durcha Damen. Lebenslauf, Angabe der Get ſind binne reichen D folgt vorerſt auf 171 Ma inheim, i Das Bürgermeiſteramt. Zwa ugsverſteigerung. Samſtag, den 24.5 Mai 1902 Zeugn aun Mai Angf Hilſs⸗ 5 Arbeitsmarkt 1 Jentral- Anstalt Arbeitsnachweis 3 17. jeglicher Mannheim 1 1920 tan Werk⸗ r und von Le Die Auſtall'! 9 tagen von s bis 1 —6 Uhr Stelle finden. Männliches Perſonal. 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Mrat. SGHe ie Jepbicli- 1t. gurzem Krankenlager ist der verehrte Herr KRommerzienrath Lage befand s Amt übernahm: den 22. Mai Verschied nach kurzel Aufsichtsrathes, Herr Kommerzienrath Hingebung Aulsichtsrath den 22. 1902 gestern aus dem Leben geschieden. schwieriger dieses mächtige Gesellschaft. ich er hinterlasst uns Seine Verdienste und sein Andenken sind unvergänglich. Der Aufsichtsrath und die Direction der Mannkeimer Dampfschleppschifffahris⸗Gesellschaft. 2— un Kranksein der In guten und schlechten Zeiten war er uns ein Vorbild in Pflicht- an die übernommene Aufgabe. Gedächtniss werden wir in hohen Ehren balten. und Direktion der Badischen Schifklahrts-Assecuranz- Gesellschaft. Mai 1902. ebenbürtig, es üb SIRis ist dem amerikan. Fleischextract nicht nur in jeder Beziehung durchaus Wohigeschmack, Würze und Ausgiebigkeit. Trotz dieser wertvollen Eigenschaften ist SlRls nur halb so teuer wie Fleischextract. ertrifft denselben an H. 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