15 915. 1 24841 598 er . 8, 8 den 137 l ind ilb⸗ lb⸗ ich⸗ iele ind zum Zwecke der Befeſtigung um den Kopf gezogen wird. Abonnement: Tägliche Ausgabee 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Juſerate.. 25 05 Die Reklame⸗Zeile. 60„ (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und UAmgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 5 (Nannheimer Volksblatt.) Lelegramm⸗Adreſke: „Journal Maunheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Nr. 815 E 6, 2. „Filinle Nr. 285. RE. FVVVTVVCCCTCVCTVTCVTCCCCCCTCCCCTVTVTVTbTbTVTVVVT(VVT(TVVTTT Montag, 25. Juni 1902. — DDe (Abe — noͤblatt.) NIEAK. HSur Aachener Aaiſerrede ſchreibt die Nat. Lib. Korreſp.: Bedeutungsvolle Kundgebungen des Kaiſers verzeichnete dieſe Woche während ſeines Aufent⸗ haltes in der Rheinprovinz. Die Reihe der rheiniſchen Feſttage, welche heute vorläufig ihren Abſchluß in Düſſeldorf finden ſollte, unterbrach jäh die ſchmerzliche Kunde von dem Hinſcheiden des greiſen, in Treue erprobten Bundesfürſten, des Königs Albert von Sachſen. Unter dem Eindruck dieſes Todes tritt in dieſen Tagen die volle Würdigung der Kaiſerrede zu Aachen vorerſt ein wenig zurück. Aber ſie wird ſich früher oder ſpäter deſto nachdrücklicher geltend machen. Denn ſie enthält eine nationale Kundgebung des Kaiſerhauſes Hohenzollern von größter Be⸗ deutung. In ihr iſt das neue deutſche Kaiſerthum gegenüber⸗ geſtellt dem alten, römiſchen Kaiſerthum deutſcher Nation und die zukünftige geſchichtliche Aufgabe des neuen Kaiſerthums vor⸗ gezeichnet: ſeine Aufgabe und Miſſion im Kulturleben der Völker zu erfüllen, nur in Beſchränkung auf die wirklichen nationalen Intereſſen Deutſchlands. Die Zeit der Ottonen und Hohenſtaufen, ſo glanzvoll auch der ſie umgebende romantiſche und welthiſtoriſche Nimbus ſein mag, jene Zeit, wo die Kraft Deutſchlands jenſeits der Alpen verblutete und in den eigenen Gauen ohnmächtig dahinſiechte, jene Zeit ſoll unter den Hohen⸗ zollern nicht wiederkehren: das neue Kafſerthum iſt ein nationales, ein mit dem Schwert errungenes, kein römiſches aus der Hand des Papſtes erſtandenes, wie das alte deutſche Kaiſerthum! An der Spitze des neuen Kafſerreiches ſteht ein evangeliſcher Herrſcher; er ſchützt und ſchirmt die Glaubensfreiheit jedes ſeiner Unterthanen. Alle Klagen und Herrſchaftsbeſtrebungen müffen verſtummen und ſind gegenſtandslos geworden durch das Zeugniß des Papſtes ſelbſt. Dieſe Stelle der kaiſerlichen Rede muß für die Entwicklung unſerer inneren Politik, für die zu⸗ künftige Haltung des Centrums von tiefgreifender Rückwirkung ſein. Der Kaiſer ſagte: Hier ſteht der General von Los, ein kreuer Diener ſeiner Könige. Er ward von Mir geſandt nach Rom zum Jubiläum des heiligen Vaters, und als er ihm Meine Glückwünſche und Meine Jubelgabe überbrachte und ihm in intimem Geſpräch Auf⸗ ſchluß gab, wie es ausſieht in unſeren deutſchen Landen, da hat der heilige Vater ihm geantwortet, er freue ſich, ihm ſagen zu können, daß er ſtets hoch gedacht habe von der Frömmigleit der Deutſchen, zumal des deutſchen Heeres. Er könne ihm aber noch mehr ſagen, und⸗das ſolle er ſeinem Kaiſer beſtellen, das Land in Europa, wo noch Zucht, Ordnung und Disziplin herrſche, Reſpekt vor der Obrigkeit, Achtung vor der Kirche, und wo jeder Ratholik ungeſtört und frei ſeinem Glauben leben könne, das ſei das Deutſche Reich, und das danke er dem Deutſchen Kaiſer.“ Wird das Centrum die Folgerungen aus dieſer Anerken⸗ nung des Papſtes, daß in keinem anderen Lande die Katholiken größere Freiheit beſitzen als in Deutſchland ziehen und ſeinerſeits ſich ebenfalls zu dieſem Bekenntniß bequemen und abrüſten? Die Centrumspreſſe ſchweigt noch auf der ganzen Linie unter dem Eindruck dieſer Stelle der Aachener Kaiſerrede, welche ihrer ſchärfſten Angriffswaffe für immer die Spitze abbrach. *** Im Zuſammenhang mit der Aachener Kaiſerrede mag es von Intereſſe ſein, den Wortlaut einer Rede zu erfahren, die Freiherr DDDnr—— 2 Anſchlag. don Los kurz vorher auf dem Feſte der Veteranen des Königs⸗ huſaren⸗Regiments gehalten hatte. Los hatte dort in einer An⸗ ſprache an die Vereine der ehemaligen Königshuſaren geſagt:„Euch ziemt es, die Liebe zur Armee, zum Vaterlande zu hegen und die Liebe zur Religion, die ich eigentlich an erſter Stelle hätte nennen ſollen, denn darin iſt die preußiſche Armee groß, ohne Anſehen der Konfeſſion. Keine andere Armee kommt uns gleich in der Pflege chriſtlicher Geſinnung, weil unſer Herrſcher der Armee darin voran⸗ geht. Und das iſt eins der großen Verdienſte der Hohenzollern. Die Religion iſt aber auch die beſte Stütze ihres Thrones. Zweimal wurde ich zur Beglückwünſchung des heiligen Vaters nach Rom geſandt, der hl. Vater ſprach mit größter Anerkennung über die chriſtliche Gefinnung unſerer Soldaten. Ich erwiderte:„Ew. Heiligkeit möge mir geſtatten, wenn ich nach Hauſe zurückkehre, dieſe Worte' meinen Kameraden mitzutheilen, und ich kann berſichern, als einſtiger Befehlshaber, daß dies auch die Geſinnung der Soldaten im Kriege iſt.“ Das iſt der Vorzug, um den uns die Franzoſen beneiden. Ihr wißt's alle, meine Kameraden! Ich habe hinzugefügt und der hl. Vater hat es mit größter Befriedigung angehört: Ohne Anſehen der Konfeſſion. Und ich habe weiter geſagt:„Das 8. Armeekorps, das weitaus zumeiſt aus Katholiken beſteht, hatte große Verluſte. Seine Todten begrub es aber auch„ohne Anſehen der Konfeſſion“, in der Hoffnung, daß die Soldaten, die da für ihr Vaterland ge⸗ fallen, vor dem Throne Gottes beſtehen wüpdden und daß unſer Herr⸗ gott ſie alle„ohne Anſehen der Konfeſſion“ behandeln würde. Der heilige Vater nahm meine Worte mit großem Wohlgefallen auf. Mir aber gereichte das zur beſonderen Freude und ich faßte den Vorſatz, bei meiner Heimkehr dieſe Unterhaltung zu wiederholen. Ich habe es gethan und thue es hier wiederum.“ Politische ebersichi. »Maunheim, 23. Juni 1902. In der Zolltarifkommiſſion fürchten die meiſten Mitglieder, die Debatten und Abſtimmungen über die Textilzölle würden noch die ganze Woche in Anſpruch nehmen. Wenn die Verhandlungen in dem bisherigen ſchlep⸗ penden Tempo weiter gehen, ſo läßt ſich kaum annehmen, daß die erſte Leſung Ende Juli oder Anfang Auguſt beendet ſein kann. Der genau vorgezeichnete Geſchäftsplan der Kommiſſion bringt wöchentlich 25—30 Stunden für die Sitzungen und Debatten in Wird, wie bisher, über jede einzelne Tarifpoſition durchſchnittlich auch nur 1 Stunde debattirt, ſo kann man, da nur ettwa 30 Poſttionen zollfrei ſind, leicht ausrechnen, wie lange die Kommiſſion über den rund 500 übrig bleibenden Poſitionen noch zu tagen und zu berathen hat. Vielleicht trägt die Auf⸗ machung dieſer einfachen Rechnung ein wenig dazu bei, das Tempo der Berathungen zu beſchleunigen. Nach Erledigung der Textilzölle findet wiederum ein erheblicher Wechſel der Kom⸗ miſſionsmitglieder ſtatt, indem einige Mitglieder durch andere erſetzt werden. Die Präfekten werden vom franzöſiſchen Miniſterium angewieſen, die Zügel zu Gunſten der Republik ſtraffer anzuziehen. Ein Rund⸗ ſchreihen, das der Miniſterpräſtdent und Miniſter des Innern Combes an die Präfekten richtet enthält folgende Stellen: Um das demokrakiſche Wert, das von dem letzten Miniſterium ſo erfolgreich begonnen wurde, zu Ende zu führen, bedarf ich Ihres lohalen und entſchloſſenen Beiſtandes, ſowie auch desjenigen aller Beamten, die über irgend einen Theil der öffentlichen Gewalt verfügen. Sie ſind in Ihrem Departement, Herr Präfekt, der Vertreter der Centralgewalt und der Delegirte alle Miniſter. Ihnen ſteht daher eine politiſche Aktion auf alle Dienſtzweige zu; die Vorgeſetzten derſelben dürfen bei aller Selbſtſtändigkeit in er Leitung der Verwaltungsgeſchäfte nicht vergeſſen, daß ſie die ſtrenge Pflicht haben, ſich ihrer politiſchen Direktion zu fügen. Dieſe wird um ſo wirkſamer ſein, wenn Ihre eigene Haltung eine klar und entſchloſſen republikaniſche iſt, und wenn Ihre Handlungen dem Vertrauen entſprechen, das die Re⸗ gierung Ihnen ſchenkt. Ich glaube hinzufügen zu ſollen, daß Sie zwar in Ihrem Amtskreiſe Allen ohne Anſehen der Meinung der Partei Gerechtigkeit ſchulden, daß es aber Ihre Pflicht iſt, die Vortheile, über die Sie verfügen, nur ſolchen Bürgern zu gewähren, welche unzweifelhafte Beweiſe der Treue gegen die republikaniſchen Staatseinrichtungen gegeben haben.— Dieſe angedrohte„Säuberung“, verbunden mit dem Winke, die An⸗ hänger der Reaktion von den Gunſtbezeigungen auszuſchließen, macht begreiflicherweiſe in der Oppoſition böſes Blut. Deutsches Reich. Freiburg, 22. Junji.(In der jüngſten Sitzung der Handelskammer) wurde u. A. über den vom Mini⸗ ſterium des Innern überſandten Entwurf eines Geſetzes über die Beſteuerung der Waarenhäuſer berathen, Bei der Abſtimmung erklärten ſich ſieben Mitglieder gegen und neun Mitglieder für eine beſondere Beſteuerung der Waarenhäuſer, die aber nicht, wie in dem Entwurf vorgeſehen, durch die Gemeinde erhoben werden ſollte, ſondern, wie in Preußen, durch den Staat. []. Berlin, 22. Juni.(Im„Lieberſchen Wahl⸗ kreis) iſt der Kandidat des Bundes der Landwirthe, Haupt⸗ mann v. Graberg, von der Bildfläche verſchwunden. Er zieht ſeine Kandidatur zu Gunſten des Centrumskandidaten in einer Erklärung an den Bund der Landwirthe zurück. —(Der Kölner Biſchofsſtuhl.) Die Germania hatte unter Vorbehalt eine Liſte der Kandidaten des Metro⸗ politankapitels für die Kölner Erzbiſchofswahl mitgetheilt, ie Kölniſche Volkszeitung erklärt dieſe Liſte für ein vollſtändiges Phantaſteprodukt. Der vaticaniſche Berichterſtatter der Wiener Pol. Corr. will wiſſen, die deutſche Regſerung wünſche den Biſchof Benzler von Metz als Nachfolger des Erzbiſchofs Simar. —(Der Verein deutſcher Handelsmühler) wird in Düſſeldorf am 5. Juli eine Generalberſammlung ab⸗ halten. Auf der Tagesordnung ſtehen u. A. folgende wichtige Punkte: Die Reinigung des ausländiſchen Getreides vor der Ver⸗ zollung; die Eiſenbahntarife, insbeſondere die Getreideausnahme⸗ tarife; die Frachtbedingungen im Binnenſchifffahrtsverkehr und der Stand der Arbeiter⸗Frage. * Berlin, 22. Juni.(Vom Dreſchgrafen.) Der zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilte Graf Pückler⸗Klein⸗ Tſchirne hat die Drohung, die er im Gerichtsſaale ausgeſtoßen hat, thatſächlich wahr gemacht und dem greiſen Sanitätsrath Dr. Neumann⸗Glogau, der auf Antrag des Staatsanwalts ein Gut⸗ achten über den Geiſteszuſtand des Angeklagten abgeben mußte, eine Herausforderung auf Piſtolen zugehen laſſen. Die„Staatsb. Zig⸗ Tagesneuigkeiten. — Die Wärme der Sterne. Vor etwa dreißig Jahren hatte Siagzi⸗Smith, Leiter der Sternwarte in Glasgow, die Mondwärme beſtimmt, und man konnte ſich damals nicht laſſen vor Bewunderung. Unſer alter Freund, deſſen Aufgang wir immer wieder mit Freude ſehen, ſendet uns eine Wärme zu, die etwa der entſpricht, die ein Be⸗ obachter von einer fünfzehn Meter von ihm entfernten Kerze zuge⸗ fandt wird. Die neuen elektriſchen Strahlenmeſſer(Radiometer), die der Aſtronom Nichols erfunden hat, geſtatten jedoch, ſelbſt die Wärme weit entfernter Firſterne zu meſſen. Der Arkturus ſpendet uns die Wärme einer Kerze in neun Kilometer Entfernung. Wenn die Sonne plötzlich aufhörte, uns zu wärmen, müßten wir in unſeren Anſprüchen auf Himelswärme beſcheidener werden als Eskimos. Die Vega gibt uns nur die Hälfte einer ſolchen Wärme, dafür aber iſt Arkturus 61 717 068 Mill. geographiſche Meilen, Vega 30 146 423 Millionen Meilen entfernt. Vega iſt heißer, aber dafür ſo viel kleiner und ihre Wärmeſtrahlung deshalb geringer. Der Spektralanalyſe nach iſt Bega noch ein neuer Stern, Arkturus ſchon ein alter Herr, der, wie die Sonne, ſchon runzlig wird und ſeine frühere Gluth verloren hat. Immerhin muß man erſtaunen vor einer Kraft, die über 60 Millionen Meilen weit uns noch die Wärme einer kleinen Kerze zuſendet. Nichols Meſſungen haben gezeigt, daß die Fixſterne nicht bloß große Lichter am Himmel ſind, ſondern daß ſie alle uns auch ein wenig, ein ganz klein wenig Wärme ſpenden, alle zuſammen aber immerhin ſo viel, daß wir, wenn ihre Heizkraft plötzlich verſagte, es dennoch ſpüren würden. — Die Bartbinde bei den Malaien. Die bekannte Habyſche Er⸗ findung„Es iſt erreicht!“ hat eine ſchwere Erſchütterung erfahren, denn es ſteht jetzt unumſtößlich feſt, daß die Malaien der kleinen Sumatra vorgelagerten Inſel Nias, die ſog. Battaks, dieſes Toilette⸗ ſtück anfertigen und zu dem bekannten Zwecke, nämlich den Bartſpitzen eine aufwärts ſtrebende Richtung zu geben, verwenden. Die für den gewöhnlichen Gebrauch beſtimmten Binden beſtehen aus einem Schild⸗ pattplättchen, das über den Bart gelegt, und einer Meſſingkette, die Ziehen die Männer aber in den Krieg, ſo nimmt das harmloſe Toilettenſtück ab⸗ ſchreckende Formen an, um den Feind zu ängſtigen. Derartige Bart⸗ finden nebſt einer großen Anzahl anderer ethnographiſcher Gegenſtände von der Inſel Nias ſind, wie man der Mgoͤbg. Ztg. aus Braunſchweig ſchreibt, jetzt dem Braunſchweiger ſtädtiſchen Muſeum von einem dortigen Beſwohner, der die Sachen ſelbſt geſammelt hat, überwieſen worden. Die Bewohner der Inſel Nias leben zumeiſt im Innern und kommen wWr ſelten einmal an die Küſte. Viele ihrer Gegenſtände deuten darauf hin, daß bei ihrer Anfertigung europäiſche oder chine⸗ ſiſche Einflüſſe maßgebend geweſen ſind. So haben die Inſulaner unzweifelhaft einmal bei fremden Beſuchern der Inſel Säbel mit großen Körben geſehen; dieſe haben ſie dann an ihren Schwertern durch Korbgeflecht nachgeahmt, aber in Verkennung des Zweckes als Handſchutz den Korb nicht an der Waffe ſelbſt, ſondern an der Scheide angebracht, die außerdem noch durch ſchärpenartige Anhängſel verziert iſt. Andere Waffenſtücke deuten darauf hin, daß vollſtändig gewappnete Männer dabei als Vorbild gedient haben, ſo eiſerne Helme und vor Allem die Nachbildung eines vollſtändigen Schuppenpanzers in Leder. Dieſer iſt noch beſonders intreſſant dadurch, daß das zugehörige Panzerhemd wieder modernen Einfluß zeigt, indem ſeine Aermel mit rothen und weißen Aufſchlägen, alſo nach dem Muſter europäiſcher Infanterie, verſehen ſind. — Eine Windhoſe von außerordentlicher Größe und Stärke iſt über die Stadt Brzezany in Galizien hinweggegangen. Nach den Schilderungen Wiener Blätter hat ſie nur wenige Augenblicke ge⸗ wüthet, aber in dieſer kurzen Zeit die größten Verwüſtungen ange⸗ richtet. Ein großes Blechdach mit Balkenwerk und Schornſteinen wurde 300 Meter weit fortgetragen. Drei Häuschen eines Bäckers wurden buchſtäblich dem Erdboden gleichgemacht, eine photographiſche Werk⸗ ſtatt iſt ſpurlos verſchwunden. In den Vorſtädten Iſabelowska und Adamowka wurden mehr als dreißig Häuſer ſtark beſchädigt und in der Vorſtadt Miaſteczko eine Ziegelfabritk zerſtört. In ſämmtlichen Obſtgärten wurden alte Bäume mit der Wurzel ausgeriſſen. Ganz Brzezany bietet ein Bild der Vertwüſtung. Seit der großen Ueber⸗ ſchwemmung des Jahres 1828 iſt dies das größte Unglück, das die Stadt heimgeſucht hat. Die Windhoſe hatte ungefähr 20 Meter im Durchmeſſer; in ihr wirbelten in raſender Flucht Ziegel, Baumäſte und ganze Bäume, Dachlatten, Regenſchirme, Ladenſchilder u, dgl umher⸗ Viele Perſonen wurden leicht verletzt, manche retteten mit Mühe das Leben. — Winter im Juni. Von der neu eingerichteten Wetterwarte auf dem Gotthard(2100 Meter) wird gemeldet, daß ſeit einigen Tagen der Winter wieder eingezogen iſt: Schnee und nichts als Schnee, ſowie Nebel und Froſt auf dieſer ſonſt um dieſe Jahreszeit ſo freund⸗ lichen Höhe. In den letzten Tagen hat ſich in Molge des ſtarken Nord⸗ weſtwindes die Luftwärme tagsüber nicht über den Gefrierpunkt er⸗ hoben, während ſie zur Nachtzeit auf 4 bis 5 Grad unter Null ſinkt. Dazu ſchneit es jeden Tag aufs Neue, und aus den hartgefrorenen Fenſterſcheiben könnte man auf Dezember ſchließen.— Auch in Davos und auf dem Rigi iſt in den letzten Tagen viel Schnee gefallen. Der teuſchnee reicht ſtellemweiſe bis auf die Thalſohlen. Das Vieh auf den Almen friert und hungert. Die Höhenzüge um Innsbruck ſind mit Neuſchnee bis auf 400 Meter herunter bedeckt. In Steinach am Brenner kann man in den Straßen im Schnee waten; ſo auch in vielen anderen Orten auf dem Brenner. Dagegen wird aus Meran bereits ſchönes Wetter gemeldet, obwohl dort vor wenigen Tagen auch ſolches Schneegeſtöber herrſchte, daß das in Meran liegende Kaiſer⸗ jägerbataillon auf einem Uebungsmarſche in einer Höhe von etdog 1500 Meter binnen einer Stunde 6 Centimeter Schnee auf den Torniſtern hatte. Die letzte Kältewelle ſcheint eine Ausdehnung von Süden nach Norden, von Mitteleuropa bis nach Aſien gehabt zu haben; denn aus Archangelsk wird gemeldet, daß die Schifffahrt auf dem Weißen Meer zum großen Theile eingeſtellt werden mußte, wenn die nördlichen und weſtlichen Strecken desſelben zugefroren ſind. Auf hundert Werſt von der Mündung der Divina liegt dickes Eis wie im Winter. Ueber 20 Dampfer ſind im Eiſe ſtecken geblieben. Der Gouverneur von Archangelsk, welcher auf dem Dampfer„kenja? eine Beſichtigungsreiſe vornehmen wollte, mußte unverrichteter Dinge zurückkehren, da er auf undurchdringliche Eismaſſen ſtieß. 8— Zu dem Kapitel„Parlamentshumor“ hat auch das franzö⸗ ſiſche Parlament, deſſen Tagungen gegenwärtig die Aufmerkſamkeit der politiſchen Welt ſo ſtark in Anſpruch nehmen, ſchon reichliche Bei⸗ träge geliefert. Ein langjähriger Schriftführer im Palais Bourbon, 2. Seſte. General⸗Anzeiger. Mannheim 23. Juni veröffentlicht folgendes Schreiben des Herrn Grafen:„Gleich nach der Sitzung habe ich dem Sanitätsrath Dr. Neumann etne Piſtolen⸗ forderung überſandt, welche derſelbe jedoch ausgeſchlagen hat. Der Mann kan: 0 ſtändige Leute beleidigen, a jedoch nachher nicht den Mutkh, für dieſe ſeine Wörte einzutreten. Ich erkläre daher den Dr. Neumann in Glogau öffentlich für einen Graf Pückler⸗Klein⸗Tſchirne.“— Die auspunktirten Schlußfolger⸗ ungen hat das antiſemitiſche Blatt, wie es erklärt, aus preßgeſetz⸗ lichen Gründen nicht gebracht. Sin Beleidigungs Unterbrechung iſt der Belei tag und Samſtag zu Ende der Journaliſt Ber „Der Gemeint verordnetenwa — prozgeß.) Nach zweimaliger 3 Jacobi⸗Bernhard am Frei⸗ en. Wie erinnerlich, hatte t am Montag“ in einem ikel anläßlich der letzten Stadt⸗ er ten Kaufmann Jacobi ehrenrührige Beſchuldig darauf hinausliefen, daßz Jacobi die Inhaber ſeiner durch betrügeriſche Manipula⸗ tionen bei Berechnung der ihnen gelieferten Waaren ſchwer geſchädigt und ſeine Stellung als einer der einflußreichſten Führer der Mehr⸗ heit der Stadtverordnetenverſammlung in illoyaler Weiſe dazu aus⸗ genutzt habe, um ſich oder ſeinen Verwandten Vermögensvortheile zu verſchaffen. Die Angelegenheit hat hier ſeit Monaten das größte Aufſehen hervorgerufen. Um ſo überraſchender iſt das Ergebniß der umfaſſenden Beweisaufnahme. Der ſchwerbeſchuldigte Jacobi iſt völlig rehabilitirt worden. Es zeigte ſich, daß alle ehrenrührigen Angaben Klatſch, Verdrehung und Verleumdung beruhten, ſodaß der Ver rd, der ſozialdemokratiſche Re ärte,„die Ehre des Privat⸗ klüt hergeſtellt“ worden. Auch eklatanteſ der Pri klagte gab dies zu, er! zu 600 M. Geldſtrafe ver⸗ Urtheilt. Ein mitangeklagter Agent, der den Bernhard'ſchen Artikel herumgetragen hatte, kam mit 60 M. davon. IV. Deutſcher Gewerkſchaftskongreßz. Stuttgart, 22. erhandlungstage erledigte der Kongreß noch ein reiches A n. Der Punkt:„Stellung der Kartelle in der Gewerkſchaftsorganiſation“ wurde dem nächſten Kongreß übertpieſen. In die Generalkommiſſion wurden gewählt: Sabath mit 136, Legien mit 128, Silberſchmidt mit 121, Robert Schmidt mit 112, Knoll mit 107, Döblin mit 94, Cohen mit 85, Kube mit 83, Saſſenbach mit 78 Stimmen. Die Ueberſiedelung des Bureaus der Generaltomm ſſion nach Berlin iſt für den 1. Januar 193 in Aus⸗ ſicht genommen.— Es folgte die Berathung über Errichtung einer Peiiſionskaſſe für die Gewerkſchaftsbeamten. Mit großer Mehrheit wurde beſchloſſen: Der Kongreß erkennt die Nothwendigkeit der Unter⸗ ſtützungskaſſe an, er beauftragt die Generalkommiſſion, mit dem Vor⸗ ſtand des Vereins„Arbeiterpreſſe“ zwecks Angliederung der ge⸗ planten Einrichtung an ſeine Unterſtü skaſſe in Verbindung zu treten. Wenn die Verſchmelzung beider Kaſſen nicht einſtimmig be⸗ ſchloſſen wird, dann ſoll die Generalkommiſſion ſelbſtſtändig vor⸗ gehen. Den Gewerkſchaften wivd empfohlen, ihre Angeſtellten zu verſichern.— Nachdem noch verſchiedene andre Anträge erledigt waren, ſchloß Bömelburg den Kongreß mit einer Rede, in der er nach dem Vorw. ſagte: Der Verlauf des Kongreſſes habe gezeigt, daß die Hoffnung der Gegner auf eine Spaltung der Arbeiterbewegung ver⸗ geblich war. Darin liege die hohe Bedeutung dieſes Kongreſſes, daß er klar und unzweideutig getzeigt habe: die deutſchen Gewerkſchaften Und die deutſche Sozialdemokratie gehören zuſammen. Wenn die Regierungsvertreter ſich veranlaßt ſahen, dieſem Kongreß beizu⸗ wohnen, ſo ſei das ein Beweis für die Stärke der Gewerkſchaftsbe⸗ wegung, die man auch in behördlichen Kreiſen beachten müſſe. Kongreß habe gegen den Zollwucher proteſtirt, die eigentliche Ab⸗ rechnung mit den Brodwucherern komme aber erſt bei den nächſten Reichstagswahlen.— Stürmiſcher Beifall folgte den Schlußworten. Mit einem Hoch auf die Arbeiterbewegung wurde der Kongreß ge⸗ ſchloſſen; darauf ſangen die Delegirten den erſten Vers der Arbeiter⸗ marſeillaiſe. Juni. 1 Am Der *.** Zur Arbeitsloſen⸗Statiſtik und Arbeitsloſen⸗ Berſicherung lag vom Referenten v. Elm⸗Hamburg die fol⸗ gende Reſolution vor: 1. Der Gewerkſchaftskongreß erachtet es als Pflicht von Reich, Stgat und Gemeinde, Arbeitern Unterſtützung zir gewähren bei Arbeitsloſigkeit, welche weder durch Streiks oder eignes grobes Ver⸗ ſchulden hervorgerufen iſt; die Arbeitsloſen⸗Unterſtützung darf nicht den Charakter eines Almoſens oder einer Armenunterſtützung tragen und keinerlei Kürzung der ſtagatsbürgerlichen Rechte der Arbeiter fach ſich ziehen. 2. Als Vorausſetzung einer allgemeinen Arbeitsloſen⸗Verſicherung fordert der Kongreß das uneingeſchränkte Koalitionsrecht für alle Arheiter beiderlei Geſchlechts in Gewerbe, Hausinduſtrie, Schiff⸗ fahrt, Landwirthſchaft, Staatsbetrieben und in häuslichen Dienſten; die Gewährung der Rechtsfähigkeit an die beruflichen Organiſationen, die Vornahme regelmäßiger Arbeitsloſen⸗Zählungen und die reichs⸗ geſetzliche Regelung der Arbeitsvermittelung durch Organiſation von Arbeitsbörſen, zu deren Erbauung und Unterhaltung die Einzel⸗ ſtgaten und die Gemeinden zu verpflichten ſind. 8. Der Kongreß verwirft jedes Syſtem einer Arbeitsloſen⸗Ver⸗ ſicherung auf andrer Grundlage als der freien Selb ſtverwal⸗ tung der Arbeiter und der Gewährung eines Reichszuſchuſſes an Ar⸗ beitsloſen⸗Unterſtützung am Orte oder auf der Reiſe zahlende centrale oder lokale Berufsverbände. Arbeitsloſenverſicherungs⸗ n, die ändre Hälfte genoſſer en zu decken. Je nach einzelnen Berufe hat das Reichs⸗Verſicher⸗ ungsamt die durch die Berufsgenoſſenſchaften zu zahlenden Beiträge feſtzuſetzen, die von dieſen auf dem Wege des Umlageverfahrens von den Arbeitgebern zu erheben ſind. Frl. Imle⸗Berlin befürwortet einen Antrag, in der Reſolution im zweiten Abſatz hinter die Worte„in häuslichen iſten“ die Worte einzuſchalten:„die Anerkennung der zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern des Gewerbes vereinbarten Tarife“ und am Schluß hinzuzufügen:„Der Kongreß empfiehlt den Gewerkſchaften al bedingung eines ſolchen Reichszuſchuſſes die Einführung r ve den Ausbau der Arbeitsloſen⸗Unterſtützung, um auf dieſe Weiſe einzig annehmbare verſicherungstechniſche und organiſatoriſche Grund⸗ lage der Staatsſubvention zu ſchaffen.“ Mit dieſem Zuſatze wurde die Reſolution angenommen. rathen wurde ferner ein Antrag Wirth⸗Dresden(Verband der Eiſen⸗ bahner):„Energiſch dahin zu wirken, daß von geſetzgeberiſcher Seite baldigſt Maßnahmen ergriffen werden, welche geeignet ſind, den Eiſenbahnern das Koalitionsrecht unter allen Um⸗ ſtänden zu ſichern. Der Kongreß hält die Schafſung von Eiſen⸗ bahnſchiedsgerichten nach Art der beſtehenden Getverbege⸗ richte mit Zuſtändigkeit für alle Eiſenbahnbeamten und Arbeiter für nothtwendig. Ferner verlangt der Kongreß, daß aus den„Gemein⸗ ſamen Beſtimmungen“ alle Vorſchriften und Verpflichtungen, die ſich Be⸗ auf Geſinnung und politiſche Bethätigung der Eiſenbahnbedienſteten 5 2 2 2 2 er NVop⸗ außerhalb des Dienſtes beziehen, entfernt werden.“— In Ver⸗ bindung mit dieſem Antrag wurde ein Antrag von Schumann⸗Berlin (Verband der Handels⸗, Transport⸗ und Verkehrsarbeiter) behandelt: „Seitens der geſetzgebenden Körperſchaften ſind Beſtimmungen zu treffen, in denen klar zum Ausdruck gebracht wird, daß die Stra⸗ ßenbahnangeſtellten der Gewerbeordnung unterſtehen.“— Umbreit⸗Hamburg befürwortet ſodann noch eine Reſolution des Vor⸗ ſtands der deutſchen Gärtnervereinigung, nach welcher die in der gewerblichen Gärtnerei beſchäftigten Arbeiter der Reichsge⸗ werbeordnung unterſtellt werden ſollen, und Frau Zietz⸗Hamburg be⸗ fürwortet eine Reſolution:„In Erwägung, daß die wirthſchaftliche und ſoziale Lage der in der Landwirthſchaft beſchäftigten Perſonen ſich permanent verſchlechtert und es geboten iſt, ißnnen eine Gelegen⸗ heit zu geben, ſich gegen die Ausbeutung zu wehren, beſchließt der Kongreß, dafür einzutreten, daß den deutſchen Landarbeitern das volle Koalitionsrecht gewährt wird.“ Nach einer längeren Debatte wurden ſämmtliche Reſolutionen an⸗ genommen, die Reſolution bezüglich des Koalitionsrechts der Eiſen⸗ bahner mit der Aenderung, daß die Frage, ob für die Eiſenbahner ein beſonderes Schiedsgericht zu errichten oder ob dieſelbe den Gewerbe⸗ gerichten zu unterſtellen wären, ſolange noch offen bleiben ſoll, bis unter den Eiſenbahnarbeitern ſelbſt eine Einigung in dieſer Frage erzielt iſt. Zur Behandlung gelangt ſodann noch eine von Maſſini⸗Berlin eingebrachte Reſolution gegen die Auslegung des Koali⸗ tionsrechts als Erpreſſung: „Der Kongreß erhebt energiſchen Proteſt gegen die von richter⸗ licher Seite(Landgericht Berlin) ergangene Auslegung, die Ausübung des Koalitionsrechts als Erpreſſung zu bezeichnen. Der Kongreß er⸗ blickt darin nicht nur eine der ſchwerſten Schädigungen der Arbeiter⸗ intereſſen, ſondern auch einen Verſuch zu einer völligen Vernichtung des Koalitionsrechts der Arbeiter um ſo mehr, als die preußiſchen Miniſter des Innern und der Juſtiz die Staatsanwälte angewieſen haben, in dieſer Richtung zu wirken. Dieſe Stellungnahme der beiden Miniſter iſt einer vollſtändigen Knebelung der Arbeiterklaſſe gleich zu erachten. Der Kongreß erwartet daher von der Reichsregierung aufs Beſtimmteſte, daß ſie dieſen Urtheilen gegenüber eine den Ab⸗ ſichten des Geſetzgebers entſprechende Auslegung des Geſetzes be⸗ wirkt.“ Die Reſolution wurde einſtimmig angenommen, ebenſo eine Proteſtreſolution gegen den Zolltarifentwurf, ſpeziell gegen die Er⸗ höhung der Lebensmittelzölle. Aus Stadt und Land. *Mannheim, 28. Juni 1902. * Perſetzungen und Ernennungen. Eiſenbahn⸗Obertelegraphiſt Ludwig Bernhard in Neckarelz wurde zur Verſehung der Sta⸗ tionsverwalterſtelle nach Krauchenwies, Expeditions⸗ und Tele⸗ ſſiſt zur Verſehung der Obertelegraphiſtenſtelle nach Neckarelz und Expeditionsaſſiſtenz Friedrich Locher in Brennet Rh. nach Mühlacker verſetzt. * Die Karlsruher Studentenſchaft an der Bismarckſäule in Ettlingen. Aus Ettlingen, 23. Juni, wird uns geſchrieben: Die Karlsruher Studentenſchaft traf am Samſtag Abend mit Son⸗ derzug hier ein und zog in langem Fackelzug zur Bismarckſäule, auf der den Manen des großen Reichskanzlers zu Ehren das Johannis⸗ feuer abgebrannt wurde. Weithin ſichtbar loderte vom Thurm die mächtige Flamme zum dunklen Abendhimmel empor, während der Fäckelzug einer rieſigen Feuerſchlange gleich den Berg hinaufzog, am Fuße des Denkmals begrüßt von den Feſtklängen der hieſigen Militärkapelle. Vor dem Denkmal wurden die Fackeln zuſammen⸗ geworfen und in einer Anſprache die Bedeutung der Feier hervor⸗ gehoben und dem deutſchen Kaiſer aufs Neue unerſchütterliche Treue gelobt. Leider wurde die Rede durch unliebſame Ziwiſchenfälle ge⸗ ſtörk. Die Fackel des Sot erloſch plätztich, ſodaß der Redrer ſeine Anſprache unterbrecher ßte. eine äandere Fackel angezündet und die Rede wieder in Flu men warf, rief plötz⸗ lich ein Funge aus dem Hintergrund:„Dein Kopf brennt ja!“ Das Barett des Sprechers war anſcheinend mit einer Fackel in Berührung gekommen und hatte Feuer gefangen! Erſt ein friſcher Cantus aus 1000 jugendkräftigen Kehlen vermochte die Stimmung wieder etwas zu heben und dem Feſtakt, der viele Zuſchauer angelockt, einen wür⸗ digen Abſchluß zu geben. Nachher vereinigten ſich die Chargirten der Korporationen mit einigen Hochſchulp ren zu einem Abend⸗ eſſen im Hirſchen, bei dem ein udent auf die Profeſſoren und Rektor Haid auf die Studentenſchaft ein Hoch ausbrachte. Das„Rheinſchiff“, Centralorgan für die Intereſſen der Schifffahrt und des Handels auf dem Rhein und ſeinen Nebenflüſſen, bringt in ſeiner neueſten Nummer neben einer Anzahl intereſſanter fachlicher Aufſätze und Nachrichten die Schilderung des Lebensganges eines Mannes, der ſich aus eigener Kraft vom Schiffsfungen bis zum hochangeſehenen, geachteten Schiffsrheder emporgeſchwungen hat; es iſt dies der in hieſiger Stadt wohlbekannte Johann Heinrich Koenigsfeld. Wie wir dem Aufſatze entnehmen, iſt beab⸗ ſichtigt, unter dem Titel„Bilder aus dem erheiniſche n Schifferleben“ weitere Schilderungen zu bringen, aus deneit der Werdegang einzelner Vertreter des Schiffergewerbes erſfichtlich iſt. Der Aufſatz iſt mit dem wohlgetroffenen Bildniß Koenigsfelds geſchmückt. Das„Rheinſchiff“ iſt zu 15 Pfg. pro Exemplar käuflich zu haben an unſerem Zeitungsſchalter(E 6,). Der Firma Moritz Carnap, Holzhandlung und Holsſpedition in Mannheim, wurde in Karlsruhe ein 1500 Quadratmeter großer Lagerplatz vermiethet, —— Nus dem Gropherzogthum. BN. Karlsruhe, 22. Juni. Der Stadtrath beſchloß, die noch offenen Strecken des Landgrabens unter Aufwendung eines aus dem Kredit für Einführung der Schwemmkanaliſation zu beſtreitenden Koſtenbetrages von 382 500 Mark zu überwölben. Ferner werden u. a. 3100 M. zur Einrichtung einer öffentlichen Leſehalle im Schul⸗ hauſe der Schützenſtraße im nächſtjährigen Voranſchlagsentwürfe vorgeſehen. BN. Aus dem Wieſenthal, 22. Juni. Das Markgräfler Land und das anſtoßende Gebiet des Oberelſaß wird von morgen, Montag ab durch eine Abtheilung des Großen Generalſtabes, der 6 Generale, 17 Stabsoffiziere ete. angehören, bereiſt werden. Die Reiſe hat ihren Ausgangspunkt in Mülhauſen i. E. und ſteht mit den neuen Feſtungsarbeiten in Zuſammenhang. BC. Freiburg, 22. Juni. Die Bismarckfeier der Studentenſchaft wurde in Folge Ablebens des Königs Albert von Sachſen unter Bei⸗ behaltung des feſtgeſetzten Programms auf den 5. Juli verſchoben. BC. Triberg, 22. Juni. Das hieſige Amtsgericht erließ einen Haftbefehl gegen den 29 Jahre alten Reiſenden der Firma Ernſt Lück u. Co., Buch⸗ und Kunſthandlung in Berlin, Arthur Eugen Grebe von Berlin, wegen Betrugs im Rückfall. Derſelbe be⸗ ſchwindelt vornehmlich katholiſche Geiſtliche, indem er Prachtwerke verkauft und unberechtigter Weiſe den Kaufpreis einzieht, worauf der Abnehmer dann von der Firma nochmals verklagt wird. Grebe iſt 1,70 Meter groß und hat blaſſes, mageres Ausfehen, dunkle Haare⸗ .C. Baſel, 22. Juni. Mit dem Bau einer neuen Rheinbrücke in Baſel an Stelle der hiſtoriſchen„alten“ wird nun Ernſt gemacht. Der Regierungsrath fordert hierfür einen Kredit von 2 600 000 Fr., außerdem für Erwerbung einiger Liegenſchaften, die zur Straßen⸗ verbreiterung nöthig ſind, 720 000 Fr. Die neue, 18 Mtr breite Brücke überſpannt den Fluß in 6 Oeffnungen und wird 198,5 Meter lang. Während der Bauzeit ſoll eine Nothbrücke den Dienſt ver⸗ ſehen, die bis Ende Mai 1903 vollendet ſein muß. Die definitivs Brücke iſt auf Ende Oktober 1905 fertig zu ſtellen. —— Cheater, Kunſt ung Uiiſſenſchaft. Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 24. Juni, Abends 7 Uhr:„Das Glöckchen des Eremiten“ Mittwoch, 25.:„Der Zigeunerbaron“. Donnerſtag, 26.:„Tannhäuſer“ und „Der Sängerkrieg auf Wartburg“. Samſtag, 28.:„Der Wildſchütz“; Sonntag, 29.:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 24. Juni:„Die Jäger“. Mittwoch, 25.:„Alt⸗Heidelberg“. Donnerſtag, 26.:„Robert und Bertram“. Freitag, 27.:„Götz von Berlichingen“, Samſtag, 28.:„Die deutſchen Kleinſtädter. Sonntag, 29.: Nachm 3 Uhr:„Die Jäger“; Abends 7 Uhr:„Die deutſchen Keinſtädter“, Montag, 30.:„Alt⸗Frankfurt“. „Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) vom Sonntag, den 22. Juni enthält: Das Rheinland unter den Hohenzollern.— Vom intei⸗ na ionalen Wohnungscongreß in Düſſeldorf.— Die Ablöſung.— Die Münchener Kunſt⸗Ausſtellungen 1902.— Der Schutz des geiſtigen Eigenthums.— Die„Illuſtrirte Unterhaltungsbeilage“ enthält: Gedenktage.— Schiffbrüchige.— Das grüne Hühn(Roman⸗ Fortſetzung).— Die chineſiſche Geſandſchaft zur engliſchen Königs⸗ krönung.— Zur ſilbernen Hochzeit des Ferzogs von Ratibor. Ein Thüringer Trachtenfeſt.— Ein Wort für den Kindergarten. Jahre eine ſchöne Sammlung von Beiſpielen dieſer Art angelegt, von denen er in der„Minerva“ einige zum Beſten gibt: Rouher rief einmal pathetiſch:„Ich habe republikaniſche Einflüſſe die Armee kreuzen ſehen.“ Pierre Legrand (Niniſter:„Die Arbeiterinnen in Hemden haben alle Sympathien des Mimiſters.“ Heriſſon(Heriſſon heißt Igel, wird gebraucht für einen höchſt unfreundlichen, ſtörriſchen Menſchen):„Meine Herren, mein Name bedeutet Verſöhnung.“ Franeis Laur:„Frankreich wird von leeren Petroleumfäſſern überſchvemmt werden.“ Faberot ſagte zu ſeinen Kollegen:„Sie hätten dafür(Achtſtundentag) geſtimmt, wenn der Antrag von Ihnen ausginge, meine Herren, vom Centrum, die Sie ſdie Schmetterlinge in den politiſchen Ideen ſchiffen.“ Der Kriegsminiſter General Farre, der angeklagt war, während der Erpedition in ⸗Tunis keine regelmäßige Brodvertheilung an die Söldaten geſichert zu haben, vuft aus:„Dem Marſche jeder Brigade folgte ein Ofen!“ Ein der Landwirthſchaft freundlicher Abgeordneter ſagte eines Tages:„Meine Herren, das Schwein beſchützen, heißt uns ſelber beſchützen.“ — Folgender Tagesbefehl war nach der engliſchen Militärzeitung „The Regiment“ einigen Blockhäuſern während des Krieges in Süd⸗ ufrika zugegangen:„Mit Ausnahme der Wachtpoſten iſt es Niemand geſtattet, außerhalb des Blockhauſes zu ſchlafen.“— Ob der Wacht⸗ poſten dieſem für ſie ſehr verlockenden Befehle nachgekommen, oder im Falle des Zuwiderhandelns vor das Kriegsgericht geſtellt oder er⸗ ſchoſſen worden ſind, wird nicht berichtet. — Die Verſteigerung der Humbertſchen Bilder fand vor minde⸗ ſtens 1500 Neugierigen ſtatt. Der Andrang ließ Alles hinter ſich zurück, was man in Paris jemals bei einem Bilderverkauf erlebt hat. Die Sammlung brachte zuſammen 614910 Fr. ein. Die Bilder wurden drei⸗ bis zehnfach über ihren Marktwerth bezahlt. Dieſe Zahlen, bemerkt der Pariſer Korreſpondent der„Voſſ. Ztg.“, bieten einen Maßſtab zur Schätzung der hieſigen Mauläfferei und erklären den Erfolg der Gaunerin. — Bei der Uebergabe der 5000. Lokomotive fand am Samſtag bei Bovfig in der Fabrik in Tegel ein Feſtakt ſtatt, woran u. A. die Miniſter Thielen, Möller und Delbrück, und die Vertreter der Städte Berlin, Charlottenburg, der Rektor der Techniſchen Hochſchule, die aE Aelteſten der Kaufmannſchaft und mehrere Vereine und Korporationen theilnahmen. Der aus dieſem Anlaſſe zum Kommerzienrath ernannte älteſte Chef des Hauſes Ernſt Borſig begrüßte die Gäſte und brachte das Hoch auf den Kaiſer aus. Der zweite Chef, Conrad Borſig, ver⸗ kündete die Erhöhung der Luiſe Borſig⸗Stiftung um 250 000%/ und die Stiftung einer Beamtenpenſionskaſſe von 1½ Millionen. Sodann übergab Ernſt Borſig die Lokomotive an den Miniſter Thielen. Unter den Hochrufen der Feſtverſammlung fuhr die 5000. Lokomotive aus der Montagehalle hinaus. — Vom König Albert. Nach der Schlacht bei Champignh am 2. Dezember 1870 hatte Herzog Ernſt von Sachſen⸗Coburg⸗Gotha nach Hauſe an ſeine Gemahlin einen Bericht mit dem Schlußſatz geſandt:„Hätten die Sachſen glücklicher eingegriffen, der Tag wäre ein vollſtändiger Erfolg geweſen.“ Der Bericht wurde gedruckt und erregte begreiflich in Dresden unliebſames Aufſehen. Ein Ar⸗ tikel in dem dortigen Hofblatt führte ſarkaſtiſch aus, daß der Bericht ſicher apokryph ſein werde; Se. Hoheit der Herzog Ernſt werde doch ſicher nicht abfällig über Truppen ſich äußern, die der hohe Herr ſelbſt bei jenem Anlaß nicht im Feuer geſehen habe. Kürzer fand ſich Kronprinz Albert mit der Sache ab, indem er im Hinblick auf die hervorragende Mitwirkung des Leipziger Schützen⸗(Füſilier)⸗Regi⸗ ments an jener Schlacht äußerte:„Wo Schützen ernſt machen, iſt Schützen⸗Ernſt meiſt nicht dabei.“— Vom verſtorbenen König von Sachſen erzählt der„Sachſenſpiegel“ folgende hübſche Anekdote: In Ragaz traf einmal König Albert mit dem franzöſiſchen Schriftſteller Maurice Sand, dem Sohne der bekannten George Sand, zuſammen. „Majeſtät“, ſagte dieſer,„ich habe die Ehre, mit Ihnen verwandt zu ſein.“„Wieſo?“ erwiderte der König.„Meine Mutter war die Tochter von Maurice Dißin, und dieſer war der Enkel des Marſchalls Moritz von Sachſen. Deſſen Mutter aber war die Gräfin Aurora von Königsmarck, der Vater König Auguſt der Starke. Da nun Auguſt der Starke Hochdero Urgroßvater iſt, ſo—“. Herr Vetter“, unter⸗ brach ihn hier lächelnd König Albert,„ich bin incognito hier; wollen Sie nicht auch incognito bleiben?“ — Die Tugenden der Frau. Die franzöſiſche Frauenzeitſchrift Femina hat ihren Abonnentinnen und Leſerinnen die Frage geſtellt, welche zebn Giatnichaften des Weipes die münſchensmerthoftem ſinN. haben, ſo gibt das Reſultat merkwürdigen Aufſchluß über die Meinung der Franzöſin von ihrem Geſchlecht. An der Spitze der gewünſchten Eigenſchaften ſteht nach der Abſtimmung Güte mit 10983 Stim⸗ men, dann folgen Aufopferungsfähigkeit oder Nachſicht mit 10 491, Zartſiun oder Güte(douceur) mit 6599, Ordnung mit 6499, Weis⸗ heit(sagesse), kann auch gutes Betragen bedeuten, mit 6206, Wohl⸗ thätigkeit mit 5866, Beſcheidenheit mit 4632, Geduld mit 4586, Sparſamkeit mit 4548 Stimmen und Liebenswürdigkeit mit 4086 Stimmen. Wie man ſieht, enthält die Liſte der zehn vornehmſten weiblichen Tugenden die Treue nicht. Dieſe kam in der Abſtimmung erſt an der zwölften Stelle mit 83688 Stimmen. Ferner folgten noch als weniger begünſtigt: Frömmigkeit, Einfachheit, Offenheit, Verſchwiegenheit, Thätigkeit, Anmuth, Schönheit, Muth, Takt, Frohſinn, Selbſtverleugnung, Energie, Witz(Eſprit) u. ſ. w. Es wäre intereſſant, auf ähnliche Weiſe von den deutſchen Frauen zu erfahren, wie ſie über die Sache denken. Nur müßte die Liſte der Eigenſchaften anders aufgeſtellt werden; denn in der franzöſiſchen Liſte decken ſich viele Begriffe. Wo man z. B. Güte findet, da ſinz auch Liebenswürdigkeit, Zartſinn, Wohlthätigkeit, Geduld, Aufoßpfe⸗ rungsfähigkeit, Selbſtverleugnung u. ſ. w. zu Hauſe, die ſich ohne Güte alle nicht wohl denken laſſen. — Fürſtlicher Grundbeſitz. Eine Korreſpondenz theilt mit König Albert von Sachſen war von den deutſchen Fürſten der fünft⸗ reichſte Grundbeſitzer, denn er beſaß insgeſammt 51 Güter mit einem Wald⸗ und Feldareal von 31000 Hektar. Kaiſer Wilhelm beſitzt nach der neueſten amtlich beglaubigten Zuſammenſtellung der fürſtlichen Beſitzungen in Preußen als reichſter Grundbeſitzer nicht weniger als 83 Güter in Geſammtumfang von 98 746 Hektaren und 651631 M. Grundſteuer⸗Reinertrag. Es folgen dann der Fürſt von Pleß mit 75 Gütern(50 112 Hektar und 324 042 M. Grundſteuer⸗Rein⸗ ertrag), der Herzog von Ujeſt mit 52 Gütern(39 742 Hektar und 238 701 M. Grundſteuer⸗Reinertrag), der Herzog von Ratibor mit 51 Gütern(33 096 Hektar und 274 627 M. Grundſteuer⸗Rein⸗ ertrag). Die übrigen fürſtlichen Fideikommißbeſitzer begnügen ſich mit einer weit geringeren Anzahl von Beſitzthümern. — 7 nac den Mi nel heb 12. den wer gro Kaif Th der Pof ſitio 431¹ kleid Ein⸗ kein, laſſe wur rath frei 437 mäß ung dem zen Gra feier eing Bah Ura⸗ Kön Die berz 1 Feri und Got! iſt Ge herz irug die 1 war⸗ befo im g den der Graf Prir eines Dres Mannheim, 23. Jürk. Wenernt⸗ eiper, 2 ue 855 er heneſte Hachrichten und Cilegramme. el»Straßburg. 22. Juni. Der Gemeinderath beſteht tz⸗ nach den beendigten Wahlen. Küneh aus 14 Liberalen, 13 Sozial⸗ demokraten, 4 Demokraten und 4 Katholiken und einem Vertreter der Mittelſtandspartei. as ng u85 as 1 Das Königreich Bulgarien. Der„Neuen Freien Preſſe“ wird ge⸗ meldet, daß der Für ſt von Bulgarien in Petersburg die Er⸗ 1 755 Wiemn 2 Jun hebung Bulgariens zum Königreich zur Sprache brachte und Rußland dem Wunſche keineswegs hinderlich ſei. Die Ausführung des Planes 5 werde in nicht allzuferner Zeit die Kabinette beſchäftigen und ohne n, große Schwierigkeiten ver 10 irklicht werden. e 4 5 8. DOrivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. es* Kafſerslautern, 23. Junf. Wie die„Pfälz. Preſſe“ ch aus Homburg i. d. Pfalz meldet, wurde der Lokomotivführer Jörg b⸗ aus Kaiſerslautern beim Ueberſchreiten des Gleiſes vom Schnellzuge n Kaiſerslautern⸗Neunkirchen überfahren und in Stücke en geriſ en. ich Frankfurt, 23. Juni. Das Schwurgericht verurtheilte 58 eute den 23jährigen Schriftſetzer Baumann wegen Straßen⸗ ich raubes zu 7½ Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt; ſeinen Komplizen Schwardt zu 3½ Jahren Gefängniß und 5 un Fahren Ehrverluſt. Sie hatten einen Buchbinder in der Altſtadt er überfallen und beraubt. Köln, 23. Junj. Der„Köln. Zeitung“ wird aus Berlin vom 22. Juni gemeldet: Das Plenum des Oberverwaltungsgerichts entſchied geſtern übereinſtimmend mit dem Reichsgericht, daß der durch Ausgabe neuer Aktien erzielte Agiogewinn nicht ſteuer⸗ opflichtig iſt. Bekanntlich hatte das Sbervertbaltungsgericht gogen⸗ ch ätzlich entſchieden, weßhalb der Finanzminifter Frhr, v. Rheinbaben m Im een etenhe erklärte, wenn eine Harmonie ztwiſchen dem ngeei chsgericht und Oberverwaltungsgericht nicht eintrete, müſſe die Sache geſetzlich geregelt werden. 5 45*Lemberg, 23. Juni. Der Landtag verſagte mit ſe allen gegen drei Stimmen dem Antrage Stapinski, welcher eine Prokeſtkundgebung gegen das Vorgehen gegenüber den bpreußiſchen Polen bilden ſollte, feine Unterſtützung. Der Antrag e, gelangt daher nicht zur Verhandlung. at* Florenz, 28. Juni. Vormittag fand die feierliche 4 Enthüll ung des Roſſini⸗Denkmals in der Kirche Santa IEroce ſtatt. ft* Kopenhagen, 23. Juni. Die im Ausland ver⸗ i⸗ 5 Nachricht, es ſolle eine däniſche Anleihe auf⸗ 1. gelegt werden, enthehrt jeder Begründung. Käfaſt, 28. Juni. Geſtern brach bei ſtarkem Winde im ſtb Tartatenbiertel wieder Feuer aus, das über 8 Stadtviertel ſich ver⸗ breitete. Eine Frau kam in den Flammen um. « Pretoria, 23. Juni.(Reuter.) Milner leiſtete heute ke als Gouverneur und Höchſtkommandirender der Kolonie den Amts⸗ — eid. Ebenſo wurde ein geſetzgebender und ausführender Rath ein⸗ b geſetzt. 8 5 6e N 5 Miniſterwechſel in Preußen. „Köln, 23. Juni. Die„Köln. Zig.“ meldet aus Berlin; Der 1 IKaiſer bewilligte geſtern das Abſchiedsgeſuch des Miniſters don 5 Thielen und ernannte den General Budde zum Miniſter „der öffentlichen Arbeiten. ˙ 4* 2 Zollkommiſſion. Berlin, 23. Juni. Die Zolltarifkommmiſſion nahm Poſition 430, Gewerbe, welche nicht unter die früheren Po⸗ ſitionen fallen, nach der Vorlage an. Desgleichen die Poſitionen 4. 431, Wirk⸗ und Netzſtohffe; Poſition 432, Unter⸗ 3 lleider 433, andere Geſpinnſte, nach der Vorlage an. 0 Eine ſozialdemokratiſche Reſolution, in Gefängniſſen ¹keine andere als für das Reich beſtimmte Arbeiten herſtellen zu laſſen, wurde mit 15 gegen 11 Stimmen abgelehnt. Dann 43 g, wurden angenommen Poſttion 434, 435. Dann begann die Be⸗ krathung des Abſchnittes Baumwolle; 436 wurde zoll⸗ 15 belaſſen. Für gebleichte Baumwolle wofür der Entwurf Mark verlangt, wurde Zollfreiheit beſchloſſen. Bei Poſition 437 wird der g0l von 10 auf 5 Mk. teſp. 20 auf 10 Mk. er⸗ 438 wird auf Antrag Müller⸗Fülda bis nach Erledig⸗ mäßigt. ung det Poſikion 443 zurückgeſtellt. 4* 2 u*. * n Zum Thronwechſel in Sachſen. Dfresden, 23. Juni. Die Großherzöge von [Baden und Oldenburg ſind hier eingetroffen und auf em Bahnhofe vom Kronprinzen Friedrich Auguſt und dem Prin⸗ zen Aobenn Georg begrüßt worden. 5* Dresden, 23. Juni. Der Präſident des Reichstags, 0 Graf Balleſtrem, iſt zur Theilnahme an den Beiſetzungs⸗ 1 rlichkeiten als Vertreter des Reichstags geſtern Abend hier eingetroffen. Heute früh trafen hier ein: Prinz Ludwig von . Bahern, Fürſt und Fürſtin von Hohenzollern, der Herzog von „Arach, der Herzog von Genua. Zur Begrüßung fanden ſich ein: 1 König Georg, Prinz Johann Georg und Prinzeſſin Mathilde. * Die hohen Herrſchaften warteten hierguf das Eintreffen des Erz⸗ berzogs Otto und Gemahlin ab, welches um.10 Uhr erfolgte. erner ttäfen ein Herzog Karl Theodor von Bayern 11 nd Gemahlin und Prinz von Sachſen⸗Coburg und t, Gotha. ,* Dresden, 23. Juni. Kaiſer Ftanz Jofebh hier eingetroffen und auf dem ee vom König eorg, dem Kronprinzen und Prinzen Johann Georg aufs herzlichſte begrüßt worden. Der König und der Kronbrinz tugen die Uniform ihrer öſterteichiſchen Regimenter, der Kaiſer die Uniform ſeines ſächſiſchen Ulanenregimenks. Zum Empfang aren ferner der Polizeipräſident, ſovie die zum Ehrendienſt efohlenen Offiziere anweſend. Der Kaiſer fuht mit dem König fim geſchloſſenen Wagen direkt nach dem Schloß. 1 Diresden, 28. Juni. Im Laufe des Vormittags ſind zu 9 en Beifetzungsfeierlichkeiten weiter eingetroffen: Prinz Heinrich 1 er Niederlande und der italieniſche Botſchafter in Berlin 3 raf Banz a. —*Amſterdam, 22. Juni. Das Reuterſche Bureau erfährt: 4 rinz Heinrich der Niederlande wird ſich in Begleitung 5 8 Adjutanten der Königin zu den Skemesfeksſichezen 5 t äben legehen. 4 5 4 atensbilla r Parts Wien. otnn. 28. 13 Automobilfahet Paris⸗ Bei Morgen Weiterberathung, Kommiſſion geltend gemacht, daß jede Vermehrung und Verbeſſerung 3— 5 ungeen ck 8 le, durch die müſſen, der Aufſichtsrath hoffe jedo bans zurdekenek Juni. A Das Automobil Nr. 86 der Touriſten⸗ fahrt Paris⸗Wien gerieth. durch Erploſton in Brand und wurde theilweiſe zerſtört. Infaſſen, eine Dame und ein Herr, blieben unverletzt.(Frkf. Ztg.) Das Rundſchreiben an die Präfekten. *Paris, 23. Juni. Das Rundſchreiben des Miniſterpräſ. an die Präfekten, in welchem ihnen der Beſchluß der Regierung über die Ueberwachung der politiſchen Handlungen dey Be⸗ amten bekannt gegeben wind in der Preſſe eine aft e Polemik hervorgerufen. Die nationaliſtiſ republikaniſchen Blätter kritiſtren das Rartdſccpewen in ſchärfſter Weiſe und behaupten, daß durch die Erklärung die Menſchenrechte verletzt und geradezu eine adminiſtrative Schreckensherrſchaft einge⸗ führt wrde. Die radikalen Blätter ſpenden dem Rundſchreiben rück⸗ haltloſen Beifall und erklären, die Republik habe das Recht, von ihren Beamten zu verlangen, daß ſie auch wirklich Republikaner ſeien.(Vg.l Ueberſicht. D..) Die Krönungsfeier. * London, 28. Juni. Prinz Heinrich von Preußen iſt heute an Bord des Linienſchiffes„Kaiſer Wilhelm II.“ in Ports⸗ muth eingetroffen und mit dem Königsſalut empfangen worden. Im Laufe des Tages begibt ſich der Prinz nach London. Prinzeſſin Heinrich und Prinzeſſin Ludwig von Battenberg ſind heute Vormittag in London, der Großherzog von Heſſen in Dover ein⸗ getroffen. *London, 28. Abend zu Ehren des Juli. Feldmarſchall Roberts gab geſtern Feldmarſchalls Grafen Walderſee und der eingetroffenen deutſchen Offiziere ein Feſtmahl. Auf demſelben brachte Graf Walderſee ein Hoch auf den König Eduard aus und ſagte:„Ich habe die Ehre, für mich an den gegenwärtigen Feſtlichkeiten zur Krönung Ihres allergnädigſten Königs theilzunehmen. Die Thatſache, daß ich das letzte Jahr die Ehre hatte, britiſche Truppen zu befehligen und deren Schulung und Tapferkeit ſelbſt zu be Kachten, erhebt in mir Freude und Genug⸗ thuung, heute der Gaſt eines ſo ausgezeichneten Oberbefehlshabers der britiſchen Armee, des ſtets ſiegreichen Feldmarſchalls, meines Wirthes, zu ſein. Wir deutſche Soldaten wiſſen ſehr wohl, wie ſchwer und mühſam die Aufgabe war, welche die britiſche Armee in Süd⸗ afrika zu bewältigen hatte. Wir wiſſen auch, daß Offiziere und Mannſchaften Ihres Heeres ihre Aufgabe mit der äußerſten Hin⸗ gäbe an ihr Land, mit Tapferkeit und Menſchlichkeit erfüllten.— Lord Roberts hieß in ſeiner Erwiderung den Grafen Walderſee herzlichſt willkommen als Offizier, der ſeinem Lande ſo ausgezeichnete Dienſte geleiſtet habe und unter welchem die verbündeten Streitkräfte in China und die britiſchen Truppen den Vorzug genoſſen hätten. Er verſichert Walderſee, daß die britiſchen Soldaten ſehr empfänglich für die freundlichen Geſinnungen ſeien, die ihn veranlaßt hätten, von ihnen ſo anerkennenswerthe Worte zu ſprechen. Lord Roberts ſchloß mit einem Hoch auf den deutſchen Kaiſer und das große deutſche Heer. Die Gberrheinregulirung in der badiſchen Aammer. (Von unſerem Spezialkorreſpondenten.) E. M. Karlsruhe, 28. Juni. Die Zweite badiſche Kammer begann heute Nachmittag 4½ Uhr die Berathung des Geſetzentwurfes der Regierung betr. die Oberrheinregulirung. Das Haus iſt ſehr gut beſucht. Die Zuſchautlertribüne iſt mäßig beſetzt. Am Miniſter⸗ tiſche befinden ſich der Miniſter des Innern, Dr. Schenkel, ferner Oberbaudirektor Honſel, Oberregierungsrath Schultz von der Generaldirektion der badiſchen Staatseiſenbahnen. Staatsminiſter v. Brauer wohnte wider Erwarten den Verhandlungen nicht bei. In der Journaliſtenloge befindet ſich u. A. der Direktor des Mann⸗ heimer ſtatiſtiſchen Amtes, Dr. Schott. Nach Bekanntgabe der Ein⸗ läufe durch den Präſidenten Gönner nimmt der Berichterſtatter der Kommiſſion, der dem Centrum angehörige Abg. Herght⸗ Offenburg, das Wort zu einem ca. 1ſtündigen Referat: Derſelbe hält ſich im Weſentlichen an den Kommiſſionsbericht und an die Be⸗ gründung der Vorlage durch die Regierung. Er führte u. A. aus, daß die Kommiſſion nach Prüfung der Sache nach allen Seiten hin zu einer die Vorlage befürwortenden Beurtheilung gekommen iſt und hofft, daß das hohe Haus ſich dieſem Votum anſchließen wird. Die Kommiſſton hat vor Allem geglaubt, die Frage nicht ausſchließlich vom Standpunkte der badiſchen Intereſſen beurtheilen zu ſollen, ſondern auch vom höheren Intereſſe, nämlich vom volkswirthſchaftlichen Standpunkt und vom Standpunkte der nationalen Intereſſen aus. Vom Standpunkte des volkstpirthſchaftlichen Intereſſes aus habe die der Verkehrswege und der Verkehrsmittel den Verkehr fördere. Von dieſ er Anſicht ausgehend, glaubt die Kommiſſion, daß Baden der Ver⸗ beſſerung des Großſchifffahrtsweges auf dem Oberrhein nicht hindernd in den Weg trete, ſondern ſie unterſtützen werde. Anderer⸗ ſeits konnte ſich auch die Kommiſſion nicht berhehlen, daß der Vor⸗ lage nur zugeſtimmt werden kann, wenn 1) Elſaß⸗Lothringen den Beitrag erhöhe, 2) die Eiſenbahntarife eine anderweitige Regelung erfahren und 3) das Wegfallen des Oktrois in den Reichslanden erfolge. Was den letzten Punkt anbelange, ſo ſei mit Sicherheit an⸗ zunehmen, daß der Reichskanzler dem Reichstage eine diesbezügliche Vorlage machen werde.(Zuruf des Abg. Zehnter und des Abg. Eichhorn.) Der Berichterſtatter fährt fort: Ja, warum ſoll denn der Reichskanzler keine Vorlage machen. (Zuruf des Abg. Eichhorn: Abwarten!) Redner befürwortet ſchließlich die Anahme der Vorlage, unter der Vorausſetzung, baß die oben ertwähnten drei Bedingungen erfüllt werden. Sodann ergreift das Wort, der nationallib. Abg. Hauß von Kehl, welcher die Annahme der Vorlage befürwortet. Derſelbe ſpricht bei Schluß dieſes Berichtes noch. Spätet wird der Abg. Dreeshach(Mannheim) ſprechen, der wie man hört, die Vorlage unbebingt verwerfen wird. Wie es heißt find verſchiedene Centrums⸗Abgeordnete bezüglich ihres Standpunktes zu der Vorlage noch wankelmüthig, jedoch ſcheint die Annahme der Vorlagemitbedeutender Stim⸗ menmehrheit geſichert zu ſein. Man hofft, die Be⸗ rathung heute zu Ende führen zu können. Coſkswirthschaff. Allgemeine Verſorgungsanſtalt in Karlsruhe, In der vor⸗ geſtrigen Generalverſammlung der Allgemeinen Verſorgungsnſtalt im Großherzogthum Baden, Karlsruher Lebensverſicherung, in welcher die Bilanz und Ueberſchußvertheilung für 1901 entſprechend den Anträgen der Direktion und des Auffichtsrathes genehmigt wur⸗ den, theilte der Präſident, Herr Geh. Rath Dr. v. Stoeſſer, mit, dem erſten Direftor der Anſtalt, Herrn Geh. Hofrath Clauß habe wegen eines Augenleidens ein längerer Urlaub bewilligt werden beſtimmt, daß er aus dieſem in Kurze Sicht 2½—8 Mon Reichsmark% Vor. Kurs Heut,Kurs Vor. Kurs Heut, Amſterdam hfl. 1003— 168.52 168.50 5— Belgien.. Fr. 100 3— 81.10 81.138—— talien... Le. 1005— 80.038 80.——— ondon.. Eſt. 13— 20.445 20.445—— Madrid.„ Pf. 1005———— New⸗ 1. 100———— Pari r. 100 8— 81.20 81.225— Schweiz Fr. 100 3½ 80.95 80.933—— S R. 100 4½——— Trieſt 00—— Wien. Kr. 100 9 85.20 85.175—— do. S.— 2— Weece eee Kaf erslantern. In der am Samſtag Fafgeandenen Saußtverſammlung wurden die Vorſchläge des Aufſichts srathes ge⸗ nehmigt. Nach 1590 78 253 Abſchreibungen berbleibk ein Rein⸗ gewinn bon M. 180 467. 18, welcher wie folgt Verwendung finder: Reſervefonds M. 1 10 000, Dividende 8½¼ Proz. M. 100 pro Aktie, Ehrengabenfonds mit Zinſen, Penſions⸗ und Unterſtützungs⸗Konto, ferner Wohlthätigkeitsanſtalten im Ganzen M. 20 467.18. An Ehrengabenſcheinen über je M. 100 an Arbeiter werden 26 aus⸗ 20jährige, 4 für 25jähr. Beſitzer von Ehren⸗ An Häuſer⸗ beſpilligt, Die bor⸗ doch ſind zu wenig gegeben und zwar 10 für 10jährige, 10 für und 2 für 30jährige Dienſtzeit. Die früheren gabenſcheinen erhalten dieſes Jahr M. 25 pro Schein. bauvorſchüſſen wurden bis jetzt im Ganzen M. 196 400 wovon M. 82 000 bis jetzt zur Rückzahlung gelangt ſind. liegenden Aufträge belaufen ſich auf ca. M. 200 000, ſolche unter dem Druck der ungünſtigen Konjunktur nur lohnenden Preiſen zu erlangen geweſen. Coursblatt der Mannheimer Börſe(Produkten⸗Börſe) vom 23. Juni. Weizen pfälz.—.——18.—[Hafer, württb. Alp—.—. „norddeutſcher.—„amerik. weißer———. „ ruſſ. Azima 17.25—17.75 Maisamer.Mixed—. „ Theodoſia 17.75—18.20„Donau 123050 „ Saxonska 17.752—.—„La Plata—.—12.30 „ Girka 17.20—17.70]J Kohlreps, d. neuer—.——27.50 „ Taganrog 17.——17.65Kleeſamendeutſch. 1105.—110.— „ rumäniſcher 16.75—17.60 5„ II 94.— 98.— „ am. Winter—.——18.—„amerik. 94.—100.— „ Chicago I1—.———.—„neuerpPfälzer—.———.— „ Manitoba!—.———.—„Luzerne 112. „ Walla Walla 17.50——.—„ Provene. 118.—120.— „ Kanſas II—.—17.75„Eſparſette 33.——34.— „ Californier 17.75——.—[Leinöl mit Faß—.—70.— Lo Plata—.—17.35 f„ bei Waggon—.——69.25 Kebnen—.——18.— Rübökl„„—.—63.50 Roggen, pfälz.——16.— bei Waggon———61.50 „ ruſſiſcher i Petroleum Faß „ rumäniſcher—.———.— fr. mit 20% Tara—.—22.— „ norddeutſcher—.———.— Am, Petrol. Wagg.—.—21.— „ amerik.—.———.— Am. Petrol. in Ciſt. Gerſte, hierländ. 16.———.— p. 00konetto verzollt.17.60 „ Pfälzer 16.50—16.75] Ruſf. Petrol. fr. Faß.——20.50 „ Ungariſche—. Ruff. Petrol. Wagg. 30 Futter 13.25—13.50 Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ Gerſte vum. Brau—.———.— ſternen p. 100ko netto.15.90 Hafer, bad. 17.50—18.25 Rohſprit, verſteuert—.— 107.— „ruſſiſcher 17.50—18.257oer Sprit e 5 d 18.——18.25 goer do., unverſt. e 5 0 1 2 8 Weizenmeht 72775 28.78. 38 Tö. 23.78.78 10.75 Roggenmehl Nr. 0) 23.50 1) 20.50. Getreide feſt bei ziemlich unveränderten Preiſen. Mannheimer Gffektenbörſe vom 23. Juni.(Offizieller Bericht.) Die Vörſe war ſtill. Geſucht wurde: Brauerei Sinner⸗Aktien zu 190%, während Dingleriſche Maſchinenfabrik⸗Aktien zu 135% erhältlich blieben. Fraukfurt a.., 23. Juni. Kreditaktien 214.30, Staats⸗ bahn 151.30, Lombarden 18.70, Ggypter—.—, 4% ung. Goldrente 101.80, Gotthardbahn 170.50, Diskonto⸗Commandit 186.30, Laura 205.25, Gelſenkirchen 173.50, Darmſtädter 188. 50, Handelsgeſellſchaft —.—, Dresdener Bank 145.70, Deulſche Bank 209.80, VBochumer 196.30, Northern—.—. Tendenz; ſtill. 85 Berlin, 23. Juni.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Kreditakkien 214 10, Staatsbahn 151,40, Lombarden 18.60, eee enee 186.25, Laurahütte—.—, Harpener 177. 20, Ruſſiſche Noten—.—. Tendenz: träge. (Schlußeourſe). ept, 216.05, 3¼ ½ Reichsanleihe 102.10,% Reichsanleihe 9280, 3½% Bad. St.⸗Obl. 1900 100.—, 4% Bad. St.⸗A. 1901 105.40, 4% Heſſen 105.—, 3% Heſſen 89.80 Italiener 102 80, 1860er Looſe 153.60, Lübeck⸗Büchener—.—, Marien⸗ 5 burger—.—, Oſtpreuß, Slüdbahn—.—, Staatsbahn 151.80, Lom⸗ barden 18.80, Ganada Paciſte⸗Bahn—.—, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 214.—, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 157 20, Darmſtädter Bank 188.50, Deutſche Bankäktien 210.10, Disconto⸗Commandit 186.20, Dresdner Band 145 70, Leipziger Bank 175, Berg,⸗Märk. Bank 151.70, Pr. Hpp.⸗Akt⸗Bank—.—, Deutſche Grundſchuld⸗„Bank—.—, Ißhnaſnit Truſt 175.—, Bochumer 196.20, Conſolidation 334.—, Dortmunder 42.90, Waeneen* 172.20, Futen 177.50, Hibernia 174.70, Laurahütle 205.50, Stettiner Bulkan 207.—, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 97.—, Weſteren geln Alkaliw. 198.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 144.50, Deuſche ein⸗ zeugwerke 266.—, Hanfa Dampfſchiff 122.70, Wollkämmerei⸗ ktien 146,20, 4% Pf⸗ Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 9 5 3½%6 Bayern 100,20, 3% Sachſen 90.70, Schalk, G. ch 342.—, Mannheim Rheinan—.—, Kannengiefer 119.— vab⸗ discont: 2½% *Berlin, 23. Funj.(Tel.) Jondsbörſe. Die Woche eröffnete wieder mit Geſchäftsloſigkeit. Die heute beginnende Schiebung zum Ultimo nimmt die ganze Thätigkeit der Börſe in An⸗ ſpruch. der Verkehr hielt ſich in engen Grenzen. Kohlenaktien neigten zur Schwäche. Fonds ruhig. Bahnen vernachläſſigt. Ultimogeld 210 0% bis 3½. Später franzöſiſche Bahnen feſt. 5 2% 90. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Juni. Pegelſtationen Datum: vom R hein: 18. 19.20.21.22. 28. Bemerkungen NKonſtaunzz 4, 15„„ Waldghnt. J3,40,488,39 8,84 „„ 2,97 2,95 Kehl„VV J3,518,488,58 8,48 Lauterburg 4,95 4,90 4,88 4,44 Maxgan J5,004,96 4,93 5,02 4,91 Germersheim 4,88.85 4,80 4,85 Maunheim.774.72 4,6 4,87.62 4,62N ee,,.98 1,95 1,90 1,90 Nan 555 2,56.92 9,44.40 Kan 2%.90.86 Koblenz 2,98 3,00 2,95 2,89 Köinßn; 9,20 3,14 3,09 3,07 Nuhrort J2,56 2,62 2,65 2,58 6 uhr vom Neckar: 3* Maunheim„44, 73 4,69 4,83 4,64 4,35 4,60] V. 7 Uhr Heilbrounnn 6,74 0,70 0,90 0,84 0,94 0,941 V. 7 7 Ubr Reichsbank⸗Disk. 8 9% Wechfel. (Telegramm der Seninegteſ sta0rgpben,ompallhe Ferantid ich für Politik: Cheſrebakteur Dr. für Lokales, Provinzielles und ee für Theater, Kunſt und Feuilleton: J. thei ig eee 8 5 Druck und Wbounement 30 Pfennig monatlich. Trägetlohn 10 Pienncz Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ aufſchlag M..83 pro Quartal. Poſtliſte Nr. 46463. Telephon: Redaktion: Nr. 377. Amts. und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 28„ Die Reklame⸗Zeile 60„ Expedition: Nr. 218. Nr. J41. Bekauntmachung. Den gewerbsmäßigen Handel mil Pferden u. Rindvieh betr. No. 77922 II. Nachſtehend bringen wir die Miniſterialver⸗ ordnung vom Mai ds. Is. in obigem Betr(Geſ. u. Ver⸗ dnufgsblatt S. 108 f) mit dem igen zur öffentlichen Kennt⸗ Riß, daß Zuwiderhandlungen auf Grund des 8 148 Ziffer 4a der Gewerbeordnung mit Geldſtrafe bs zu 150 Mark und im Un⸗ vermtögensfalle mit Haft bis zu 4 Wochen beſtraft werden. Mannheim, 20. Juni 1902. Großh. Bezirksamt Zoeller. 1889 Verordnung vom 22,. Mai 1902). Den gewerbsmäßigen Handel mit Pferden und Rinvvieh betr. Auf Grund der 88 38 Abſatz 4, 35 Abſatz 8, 148 Ziffer 4a der Gewerberodnung wird mit Wirk⸗ vom 1. Juli ds. Is. ver⸗ et, was folgt: Wer den Handel mit Pferden dder Nindvieh gewerbsmäßlg be⸗ tweibt, iſt verpflichtet, ein Ver⸗ zeichniß zu führen, in welches ledes Pferd oder Stück Rindvieh, das er exwirbt oder veräußert, unter beſonderer Nummer einzu⸗ ., Fortlaufende Nummer(Ord⸗ nungszahl); und Geſchlecht(ob Heugſt, Stute, Wallach, Fohlen, Farren, Ochſe, Kuh, Kalbin, Rind, Kalb); 3. Alter, Farbe und Abzeichen des Thieres; Tag der Erwerbung des Thieres; Ort, wo das Thier erworben wurde, ob und auf welchem Markt; 6. Name und Wohnort des bis⸗ herigen Eigenthümers oder Beſitzers; „Oxt, wo das Thier nach der Erwerbung vom Händler ein⸗ geſtellt würde; 8. Tag der Veräußerung des Thieres; 9. Ort, wohin das Thier ver⸗ außert wurde; * — 40. Name und Wohnort des nächſten Erwerbers des Thieres; 11. Wann und wo wurde das Thier auf dent Transport dee 2 Mit Thieren welcher anderer Befitzer war beim Eiſenbahn⸗ transport das Thier in dem⸗ Eiſenbahnwagen? (8% Bemerkungen. 2. Das Verzeichniß muß in Buch⸗ form angelegt, dauerhaft ge⸗ bunden und mit fortlaufenden Seſtenzahlen verfehen ſein; es darf nicht eher in Gebrauch ge⸗ nommen werden, als bis das Bezirksumt auf erfolgte Prüfung die Borſchriftsmäßigkeit beſtätigt und die Geſammtzahl der Seiten durch einen Eintrag auf der erſten Seite beglaubigt hat. Das Herausnehmen oder Zuſammen⸗ kleben der Blätter, ſowie das ee neuer Blätter iſt unter⸗ ſagt. 7 8 8. Die Einträge ſind ſpäteſtens iunerhalb 24 Stunden nach der Erwerbung oder Veräußerung in deutlicher Schrift mit Tinte. vorzunehmen, Abänderungen dülrfen nür mittelſt Durchſtreichens und ſo bewirkt werden, daß das Durchſtrichene lesbar bleibt. 9 4. Händler mit Pferden und Niüdvieh, welche ihren Wohnſitz gußerhalb des Großherzogthums haen, innerhalb deſſelben aber Geſchäfte betreiben ſind hinſicht⸗ lich jeder Erwerbung oder Ver⸗ äußetung im Großherzogthum zur Führung eines Verzeichniſſes Hachs den 88 1 bis 3 gleichfalls vergflichtet. Dieſelben haben bei Ausübung ihres Gewerbes im Großherzogthum das Verzeichniß Uber die Erwerbungen und Ber⸗ äußerungen des letzten Jahres mit ſich zu führen. Außerdem haben dieſe Händler, wenn 5 Märkte beſuchen, am Schluſſe des Marktes der Ortspolizei⸗ hehörde mitzutheilen, an welche Perſon und wie viel Stück Pferde Und Nindvieh ſie veräußert haben. 5 8 5. Das nach den 88 1 bis 4 zu führende Verzeichuiß iſt min⸗ deſtens ein 7 lang aufzube⸗ wahren und auf Verlangen jeder⸗ zeit den Polizeibehörden und den von ihnen damit betrauten Or⸗ enen, ſowie den beamteten hierärzten zum Zwecke der Kon⸗ trole vorzulegen. Karlstuhe, den 22. Mai 1902. Großh. Miutſterium des Innern. gez, Schenkel. K1. 2 ſen mödt. Zzim b. 1. Juli zu vermiethen. 3854b Bekanntmachung. Verlegung der Ver⸗ bindungsſtraße zwiſchen der Großfeldſtraße und dem Feudenheimerweg längs der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloid⸗ fabrik in Neckarau betr. Nr. 62626 J. Der Stadtrath Mannheim hat den Antrag ge⸗ ſtellt auf Verlegung der längs der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik in Neckarau zwiſchen der Großfeldſtraße und dem Feudenheimerweg in nord⸗ öſtlicher Richtung hinziehenden Verbindungsſtraße. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntniß mit der Auf⸗ forderung, etwaigeEinwendungen bei dem Bezirksrathe oder dem Stadtrathe hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſeBekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. 1888 Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Bezirks⸗ amts und des Stadtraths hier zur Einſicht offen. Mannheim, den 18. Juni 1902. Großh, Bezirksamt: Heintze. . DSDandelsregiſter. Zum Hanud.⸗Reg., Abth. B, Bd. III,.3. 31, Firma: Chemiſche Fabrik Lindenhof C. Weil& Co., Aktiengeſellſchaft in Maunheim wurde eingetragen: Die Piokura des Emil Leuch⸗ ſenring in Mannheim iſterloſchen. Malunheim, den 21. Juni 1902. Gr. Amtsgericht I. Handelsregtiſter. Zum Handels⸗Reg. Abth. B, Bd. II,.⸗Z. rma Mann⸗ heimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft in Mannheim wurde eingetragen: Nach dem Beſchluſſe der Ge⸗ neralverſammlung vom 30. April 1902 ſoll das Grundkapital um 300,000 Mark erhöht werden. Das Grundkapital iſt um 300,000 Mark erhöht und beträgt jetzt 2,400,000 Mark. Durch den Beſchluß der Gene⸗ ralverſammlung vom 30. Aprll 1902 wurde 8 3 und 8 14 Abſ. 1 deß Geſellſchafts⸗Verkrags ab⸗ geändert. Die 300,000 Mark ſind ein⸗ getheilt in 250 Stück Inhaber⸗ aktien im Nennwerthe von je 1200 Mark, welche zum Kurſe von 110% ausgegeben werden u. von der Mannheim⸗Nheinauer Transportgeſellſchaft in Mann⸗ heim übernommen und durch Aufrechnung einer Kontokorrent⸗ forderung bis zum Betrage von 380,000 M. einbezahlt worden ſind. 1892 Maunheim, den 21. Juni 1902. Gr. Amtsgericht I. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter wurde eingetragen: 1893 1. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. VIII., .⸗Z. 149, Firma„Beinwaaren⸗ fabrik Kaferthal Schuſter& Hey⸗ mann“ in Mannheim⸗Käferthal: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. 2. Zum Geſ.⸗Reg. Bd. VIII., d .Z. 30g, Firma„Max& Helmling“, Mannheim: Die Liquidation iſt beendigt, die Firma erloſchen. 3. Zum Hand.⸗Reg. Abth.., Bd. 1V.,.⸗Z. 104, Firma H. Riſtelhuebers Nachfolger Wand & Wehinger in Mannheim: Die Firma iſt geändert in: H. Riſtelhnebers Nachfolger. Die Geſellſchaft iſt mit Wirk⸗ ung vom 16. Juni 1902 aufge⸗ löſt, das Geſchäft auf den Ge⸗ ſellſchafter Alfred Wehinger über⸗ egangen, der es unter der H. Riſtelhuebers Nach⸗ folger weiterführt. 4. Zum Hand.⸗Reg. Abth.., Band IV.,.⸗Z. 199, Firma Gondrand in Mann⸗ eim: Die Prokura des Valentin Ghisler in Mannheim und Wilhelm Pfeiffer in Köln./Rh. iſt erloſchen. Die oſſene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. 5. Zum Hand.⸗Reg. Abth.., Bd. VI.,.⸗Z. 20 & Knauer in Mannhelm als Zweigniederlaſſung dem Hauptſitze in Berlin: Die Prokura des Fritz Pohl⸗ mann in Berlin iſt erloſchen. 6. Zum Hand.⸗Reg. Abth.., Bd. VIII.,.⸗Z. 152: Firma Max Wand, Mannheim. Inhaber iſt Max Wand, Kauf⸗ mann, Marnheim. Geſchäftszweig: Kohlen⸗ und Speditionsgeſchäft. 7. Zum Hand.⸗Reg. Abth.., Bd. VIII.,.⸗Z. 158: Firma Götzel Mannheim. Inhaber iſt Götzel Taborißky, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Cigaretten⸗ und Tabaf⸗Geſchält Mannheim, 21. Juni 1902. Großh. Amtsgericht I. mit Taborißky, F iguren u. Büsten f werden rep. u. wie neu hergeſtellt. H. Korwan, S6, 26,4. St. Montag, 25. Juni 1902. * Vermögensabſonderung. Nr. 23874 II. Durch Urtheil Großh. Amtsgerichts Mannheim vom 1 uni 1902 Nr. 74⁰I1 wurded frau des Steinhauer⸗ meiſtersJakobSafferling, Auguſte geb. Hammer in Mannheim für berechtigt erklärt, ihr Vermögen von demjenigen ihres Ehemannes abzuſondern. 1900 Mannheim, den 13. Juni 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts.: Birkenmeyer. Genoſſenſchaftsregiſter. Zum Genoſſenſchaftsregiſtet, Bd. 1,.⸗Z. 5, Firma Konſum⸗ Verein Mannheim eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht in Mannheim wurde eingetragen: 1890 Durch den Beſchluß der General⸗ verſammlungen vom 3. und 30. April 1902 wurde 8 1, Ziffer 4, des Statuts dahin erweikert, daß die Einrichtnng von Gelegen⸗ heiten zur Annahme von Spar⸗ geldern auch von Nichimitgliedern Gegenſtand des Uniernehmens bildet. Durch Beſchluß der General⸗ verſammlungen vom 3. und 30. April 1902 wurde 8 1, Abſ. 2, 3. 4,§ 4, 5 Z. 4, 8 Z, n 3 § 9,§ 10, Abſ. 1 u. 2, 8 12, 8 13 Abſ. 3,§ 16, Abſ. 2, Z. 2,§ 18 Abſ. 1, 8 19, Abf. 2, 8 22, Abſ. 1, § 38, Abſ. 1 u.§ 34, Abſ. 1 des Statuts geändert. Manuheim, den 20. Juni 1902. Gr. Amtsgericht I. Bekauntmachung. Die Erlaſſung orts⸗ polizeilicher Vorſchrif⸗ ten über die Benutzung der lädtiſchen Frei⸗ bäder betreffend. No. 74311 J. Nachſtehend brin⸗ gen wir die mit Zuſtimmung des Stadtraths, unter Aufhebung der„Orduung für die ſtäptiſche Badeanſtalt vom 3. Juni 1874“ erlaſſene und von Großherzog⸗ lichem Herru Landeskommiſſär unterm 11. Juni 1902 No. 2992 für vollziehbar erklärte ortspoli⸗ zeiliche Voiſchrift: „Betriebsordnung für das ſtäd⸗ tiſche Männer⸗ und Knabenbad“ zur öffeutlichen Kenntniß: Betriebs⸗Oroͤnung für das ſtädtiſche Männer⸗ und Kna⸗ benbad. 81. Die Badeanſtalt iſt geöffnet für Männer und Knaben von Morgens 5 Uhr bis zum Eintritt der Dämmerüng. 25 Der Eintritt iſt Jedermann unentgeldlich Pibs te 3 Alle 1219 der Badeanſtalt ohne Ausnahme dürfen nur in Badehoſen baden. Außerhalb der Auſtalt darf Niemand eutkleidet umhergehen, oder ſich ins Waſſer begeben. 4 Das Benützen des Baſſins für Mäuner iſt nur erwachſenen Perſonen geſtattet. Beſucher ſind ge⸗ halten, die Anſtalt ſofort nach genommenem Bade zu verlaſſen. 8 5 § 5. Niemand ſoll baden, ſo lange er ſtark erhitzt oder durch ſchnelle Bewegung und körperliche An⸗ ſtrengung erregt iſt. 8 6 Mau erwartet von jedem Be⸗ ſucher der Anſtalt ein anſtändiges Betragen. Zuwiderhandelude werden aus derſelben ausgewieſen. Unfug, in den Baſſins durch übermäßiges Spritzen, Stoßen und dergleichen 5 verboten. 8 7. Das Tabakrauchen in der An⸗ ſtalt, ſowie das Mitbringen von Hunden iſt e unterſagt. Beſchwerden können bei dem ſtädtiſchen Hochbauamt vorge⸗ bracht werden. 9. Uebertretungen dieſer Badeord⸗ nung werden gemäߧ 92 des Polizeiſtrafgeſetzbuches an Geld bis zu 150 Mark beſtraft. Maunheim, den 14. Juni 1902. Großherzogl. Bezirksamt: gez. Schäfer. No. 181241. Vorſtehende Be⸗ kanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, den 21. Juni 1902. Bürgermeiſteramt: Ritter. Schiruska. Gasfftaus„zur fose“ in Obertsroth bei Gerns⸗ bach i, Murgthal am Fuße des Schloß Eberſtein, in herrlicher Lage mit waldigenSpaziergängen Eiſenbahnſtation. gerichtete gute Reſtauration. Penſion 3 Mk. Neu ein⸗ Fremdenzimmer, 3849b Zwei lackirte Bettſtellen m. Zuge⸗ hör, Waſchtiſch, Kinderwagen, gut w. Umzugs z. verk. 5, 2, 4. St., Seitb. 3857b Bekanntmachung. D Die Erla orts⸗ hriften etr. end Zuſtimmung Frei b Nr. 74311 J. Nachſteh bringen wir die mit des Stadtraths erlaſſene und von Großh. Herrn Lar mmiſſär unterm 11. Juni 1902 für voll⸗ nehbar erklärte ortspolizeiliche Vorſchrift: Sordnung für das ſtädt. Frauenbad“ zur öffentlichen Kenntniß. Betriebs⸗Groͤnung fur das ſtädtiſche Frauenbad. 8 N 1. Die Badanſtalt iſt geöffnet für uen und Mädchen von Morgens 5 Uhr an bis zum Eintritt der Dämmerung und zwar: A. bei freiem Eintritt: an allen Werktags⸗Nach⸗ mittagen von Mittags 12uhr ab und an allen Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertagen den ganzen Tag, b. gegen eine Gebühr von 20 Pfg. pro Perſon an allen Werktags⸗Vormittagen bis Mittags 12 uhr. 8325 Für die Benützung der für ſich abgeſchloſſenen Einzelbäder wird von jeder Perſon eine Gebühr von 25 Pfg. pio Bad erhoben. Kinder im Alter bis zu 6. Jahren ſind in Begleitung Erwachſener frei. Die Badegebühr iſt an der Kaſſe des Bades gegen Empfang eines,Badeſcheins zu entrichten. Dieſer Schein wird von der Bad⸗ meiſterin durch Abreißen einer Ecke für ſpätere Benützung un⸗ giltig gemacht und iſt bis zum Verlaſſen der Anſtalt aufzube⸗ wahren und auf Verlangen zur Kontrole vorzuzeigen. 8 4 Die Badezeit, gerechnet vom Eintritt bis zum Verlaſſen der Aufiglt, darf eine Stunde nicht überſchreiten. 8 5. Die im offeuen Schwimmbaſſin Badeuden müſſen mit Badeanzug bekleidet ſein. 8 6. Die Benützung des tieferen Baſſins iſt nur erwachſenen weib⸗ lichen Perſonen geſtattet. 2 Es iſt ſtrengſtens verboten, mit Waſſer zu ſpritzen, die Zellen zu beſchmutzen oder ſonſtigen Unfug zu verüben. .8. In der Anſtalt iſt die größte Sauberkeit und Ordnung auf⸗ recht zu erhalten. Etwaige Be⸗ ſchwerden ſind ſchriftlich oder mündlich an das ſtädtiſche Hoch⸗ bauamt zu richten. 9 Zuwiderhandlungengegen dieſe Vötſchriften werden 8 92 .⸗St.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 150 Mark eventuell mit Haft beſtraft. 24848 Mannheim, den 14. Juni 1902. Großh. Bezirksamt: gez.: Schäfer. Nr. 18125 1. Vorſtehende Be⸗ kanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß. Maunheim, 21. Juni 1902. Bürgermeiſteramt: Ritter. 2* Verſteigerung. Dienſtag, denſeg. Juni 1902, Nachmittags 2 uhr und darauf folgende Tage verſteigere ich in meinem Lokal A, 12, 2. Stock 600 Flaſchen Magenbitter, 10,000 Eigarren, Seife, Cigaretten, Cognae, Kragen, Hüte, Kappen, Kleiderhalter und noch Verſchie⸗ denes. Ferner 1 vollſtändige Schlaf⸗ immer⸗Einrichtung als 2 Betten⸗ 1„Spiegelſchrank, 1 Waſchkommode mit Marmor⸗ platte und Spiegelaufſatz, 2 Waſchtiſche, 1Kommode, 1 Hand⸗ tuchgeſtell, Stühle und Vorhänge. Ferner 1 Küchenſchrank, 1 Papa⸗ gei⸗Käfig, 1 ovaler Tiſch, Sopha mit 3 Seſſel, 2 Muſikſtänder, 1 Badeeinrichtung, s Bettſtellen mit Roſt und Matratzen, 2 Decimal⸗ waagen und vieles andere. Mannheim, den 23. Juni 1902. M. Arnold, 6752 Auktionator, Teleph. 2285. Jingeres Müdchen wad 38869)5 N 4, 1, 2 Tr. Iks. Als Dienffbole für Küche und Haus, fin⸗ det beſſere Perſon, nicht zu jung, gute Stelle per 1. Juli. Lohn nach Verein⸗ barung. Beſonderer Werth wird auf Pflege des einzigen 3 Monate alten Kindes gelegt. 6849 Nur Beſtempfohlene fin⸗ den Berückſichtigung. Zu ——— Die Gregor Joſef ) Stiftung zungen obiger Stift⸗ ung gemäß, haben in die Jahre zur Verwendung kommen: 4) Die fünfjährigen Zinſen aus einem Kapitale von Mk. 6857 14 Pfg. im Betrage von Mk. 1100 zur Ausſtattung eines unvermögenden, untadelhaften hieſigen jungen Bürgermädchens kathöliſcher Religion, deſſen Verehelichung Mangel an Ver⸗ mögen im ge ſteht und wel⸗ ches dahier ſich verehelicht und Wohnſitz nimmt b) Die fünfjährigen Zinſen aus einem Kapitale von Mk. 6857 14 Pfg. im Betrage von Mk. 1100 zur Ausſtattung einer braven, frommen Bürgers⸗ tochter evangeliſcher Religion, welche unvermöglich iſt und nach ihrer Verheirathung ihren Wohn⸗ ſitz dahier nehmen muß. e) Die fünfjährigen Zinſen aus einem Kapitale von M. 6857 14 Pfg. ebenfalls im Betrage von M. 1100 zur Veriheilung unter ſechs fleißige, brave, unver⸗ zu mögliche Bürger, aus dem Staude der Gewerbetreibenden, Ackersleute oder Handarbeiter, wovon vier der katholiſchen und zwei der evangeliſchen Neligion angehören müſſen. Wir fordern Diejenigen, welche nach vorſtehenden Beſtimmungen aufdieſeStiftungsgenüſſeglauben Anſpruch machen zu können auf, ihre Geſuche binnen vier Wochen anher einzureichen. 24846 Maunheim, 21. Juni 1902. Stiftungs⸗Commiſſion v. Hollander. 24846 Kallenberger. Großh. Staatseiſenbahnen. Der in unſerer Bekannt⸗ machung vom 11. ds. Mts. bezifferte Frachtbetrag, um welchen die vom 1. Juft 1 giltigen Frachtſätze fürPeters⸗ hauſen in Baden gegenüber jenen für Konſtanz Lagerhaus ſich erhöhen, wird von 0,01 Mark auf 0,05 Mk. für 100 Kg feſtgeſetzt. 24845 Karlsruhe, 21. Juni 1902. Generaldirektion. Zwaugsverſteigerung. Dienſtag, den 24. Juni 1902, Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öfſentlich ver⸗ ſteigern: 2 Clavier, 2 Büffels, 8 Schreib⸗ tiſche, Sophas, Linoleumteppiche, 3 Waſchkommodeu, Pfeiler⸗ ſchränkchen, Stühle, Gallerien mit Vorhängen, Gaslüſter, Kleider⸗ ſchränke, 1 Nähmaſchine, Bilder, 1 Copierpreſſe, 1 Divan, ver⸗ ſchtedene Nachttiſchchen, 1 Vogel⸗ käfig mit 1 Zeiſig, 1 Kuckucksühr, 1 etſerner Gartentiſch mit 8 Stühlen und Auderes. 6748 Mannheim, den 23. Juni 1902. Lindenmeier, Gerichtsvollzieher Seckenheimerſtr. 68a. 8* Zwaugsverſteigerung. Dienſtag, den 24. Juni 1902, Nachmittags 2 uhr werde ich im hieſigen Ver⸗ ſteigerungslokal 4, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtrecküngs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Wagen, 1 Victoriawagen, Möbel aller Art, 1 Herrenxing und 1 Herrenuhrkette. 6752 Mannheim, den 23. Juni 1902. Danquard, Gerichtsvollzieher. 8 Verſteigerung. 0 4, 17. 0 4, 17. Im Auftrag verſteigere ich Dienſtag, den 24. ds. Mits., Nachmittags 2 Uhr anfangend, in meinem Verſtei⸗ gerungslokal, O 4, 17, parterre, gegen Baarzahlung Folgendes: Küchengeſchirr, Bilder, Spiegel, 1 Stafſeles 1 Blumentiſch, 1 Steh⸗ pult, 1 Copierpreſſe, 1 Hunds⸗ hütte, Betlladen mit Roſt und Matratzen, 1 Garnitur.6 Seſſel, 1 Salontiſch, verſch. Canapees, 1 großer Spiegel mit Conſol, 1 Toilette, 1 Pittet, 1 Chiffonier, 1 Küchenſchrank, 1 e Tiſche, Stühle und ſ. Verſch. M. Hilb, Auctionator, F 4, 16. Die Gegenſtände können vorher angeſehen werden. 6787 CCCC Referendär ſucht möbl. Zimmer zum Preiſe von ca. 25 M. auf 1. Juli. Offerten unter No. 6739 an die Expedition dſs. Bl. Zum Waſchen und Bügeln wird angenommen. 5246 Beilſtraße 3, parterre. 8 Für den Nachmittag ſucht verh. ſtrebſ Geſchäftsmann Beſchäftigung als Einkaſſirer, Kafſenbote oder Sonſtiges. Offerten erbeten unt Nr. 6553 erfr. i. d⸗ Exped. ds. Bl. an die Exped. d. B. Bekauntmachung. ne. Jahrgang. — Wichtig für Bruchleidende! 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H. in Berlin, ein Abkommen getroffen, welches es uns ermöglicht, den Mannheimer Abonnenten unseres Blattes als schätzens- werthe Zugabe die moderne illustrierte Zeitung „Der Tag“ zu offerieren. Als ein echt weltstädtisches Organ von moderner gigenart ist„Der Tag“ für Jeden, der sich eingehender über die politischen, sozialen und künstlerischen Ström-⸗ ungen und Ereignisse unterrichten will, eine werthvolle Hrgänzung zum gewohnten Blatte. Leser aller Auschau-⸗ ungen und Geschmackrichtungen werden an dem jour- nalistisch-litterarischen Charakter des„Tage, der sich in den Beiträgen der bedeutendsten Schriftsteller und Gelehrten ausprägt, ausserordentlichen Gefallen finden, umsomehr, als das Blatt durchaus unparteiisch ist und Autoren der Verschiedensten Parteirichtungen zu Worte kommen lässt, Die illustrierte Unterhaltungsbeilage folgt mit Hilfe ihrer bis zur höchsten Vollkommenheit ausgebildeten künst⸗ lerischen und technischen Einrichtungen den Tagesereig- nissen in der ganzen Welt auf dem Fusse und bietet einen staunenswerthen Reichthum an photographischen, lebens- Wahren Reproduktionen aus der Zeitgeschichte mit bisher unerreichter Schnelligkeit. „Der Tagé erscheint einmal täglich, mit Ausnahme des Sonntags und kostet in Mannheim monatlich 1 M. 10 Pfg. krei in's Haus. Wir eröffnen hierdurch ein Probeabonne- ment zum Preise von 55 Pfg. für die Zeit vom 15. bis 30. Juni und bitten unsere Abonnenten diese Gelegenheit zu benutzen, um das interessante, durch und durch moderne Berliner Blatt kennen zu lernen. Dor Verlag des„Seneral-Anzeiger“ für Mannheim u. Umgebung. Diese Woche gelangen circa 20 gebrauchte Apparate, welche gegen neue Mo- delle in Zahlung gege- ben wurden, zum pilli- gen Verkauf. 23888 Mannheim N2, 7, Kunststr. Ludwigshafen, Bismarekstr. 74. Garantirt reiner haltbarer Citronensaft zur Erfrischung wWöe zum Kurgebrauen 4 liefert die Firma W. Wellenreuther, E S Nr.., in Fl. A M.—.50,—80 u. M. 150. Gestuehnt zum ſofortigen Eintritt tüchtige, branchekundige Verkäuferinnen für meine Abtheilung Schuhwaaren. 24843 §g. Kander, T, l. E1, 10 ſchöner Laden zu vermiethen. Näheres 2. Stock. 6393 billig zu v. 3858b 11 1 6.Ste möi-Zim ſof. — Eigenthümer Katholiſches Bürgerboſpital.— Verautwortlicher Redacteur: Karl Apfel.— Oruck und Vertrieh Dr. H. Haasziche Buchdruckerel G. m. b. S. 0 SSo SUE. —— 2