Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sountags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: 15(Badiſche Volkszeitung.) 1. E 6, 2. der Stadt Mannheim und Uumgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Almgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Manuheim““. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und E 2 Druckerei: Nr. 341 6, 5„ Redaktion: Nr. 377 Nr. 293. Polifische Uebersicht. Mannheim, 26. Juni 1902. Ein Stimmungsbild aus der Zolltarifkommiſſion entwirft die„Staatsb. Ztg.“ wie folgt:„Oede und leer liegt der ſtolze Bau der Volksverkretung im Innern da. Auf den langen Gängen und in den Sälen läßt ſich kein Menſch blicken. Nur eben unter dem Südthurm herrſcht etwas Leben, da tagt die ſchreckliche Zolltarif⸗Kommiſſion. 40 Männer ſitzen in einem großen Zimmer und berathen in tabakblauer Luft über das Schickſal der deutſchen Zölle, man ſtrengt ſich nicht ſehr an, täg⸗ lich eine Doſts von 5 bis 6 Poſitionen genügt; denn man hat noch piel Zeit bis zu den Neuwahlen. Wird einem die Zeit zu lang, ſo verläßt er das Berathungszimmer und beglübt ſich in ein Nebenzimmer, das als Frühſtücksbar eingerichtet iſt. Unweit bom Berakhungszimmer hauſt die Preſſe. In einem leerſtehenden Kommiſſionszimmer ſind die letzten drei parlamentariſchen Bureaus einquartirt, die letzten, die von der Maſſe den Muth hatten, dem aufreibenden Geſchäfte der Zolltariſberichterſtattung obzuliegen. Denn wahrlich, nichts iſt weniger angenehm als einen Bericht dieſer Kommiſſion abzufaſſen, in dem ewigen Einerlei von Stadthagen'ſchen Obſtruktionsreden und den —=— c 7— ZSSASS 8 18 S ne ma, 090 m gleichen, ſtets wiederkehrenden Regierungserklärungen. Dieſe bedauernswerthen Leute ſollen die einzigen Deutſchen ſein, die 55 den Zolltarifbericht leſen, das heißt leſen müſſen, abgeſehen von ſeilt] den intereſſirten Fabrikanten der einzelnen Branchen. Dieſe Leute ſind unermüdlich damit beſchäftigt, das Zimmer der Kom⸗ miſſion zu ſtürmen und den Abgeordneten in den Ohren zu liegen; ſie verſchmähen es auch nicht, ganze Packete Waaren⸗ proben mitzubringen, um die Unterſchiede ſofort ad oculos demonſtriren zu laſſen. So gleicht zur Zeit die Tarifkommiſſion inem Baumwollenlager im kleinen, namentlich den Platz Stadt⸗ hagens zieren ganze Bündel von Baumwollenarten und Garnen. So wird denn langſam fortgewurſtelt und vielleicht ſogar pro nihilo.“ Zur Geſchichte der Behörden⸗Entwicklung in Preußen. „ Der zum Nachfolger v. Thielens ernannte Generalmajor Budde iſt der dritte Eiſenbahnminiſter Preußens. Die Ab⸗ ſicht der Errichtung eines ſelbſtſtändigen Giſenbahnminiſteriums wurde zuerſt angekündigt im Frühjahr 1878. Das Eiſenbahn⸗ weſen gehörte damals zum Reſſort des Handelsminiſteriums. Das Miniſterium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, begründet durch den Allerhöchſten Erlaß vom 17. April 1848 umfaßte in fünf Abtheilungen die Angelegenheiten des Handels und Gewerbes, das Berg⸗, das Bauweſen, die Staats⸗ und die Privatbahnen.— In dem kurz vor Schluß der Seſſion 1877/78 im Landtage eingebrachten Reſſortgeſetz wurde die Errichtung eines eigenen Eiſenbahnminiſteriums, der Uebergang der Ver⸗ waltung der Domänen und Forſten von dem Finanzminiſterium auf das Miniſterium für die landwirthſchafklichen Angelegen⸗ heiten und die Errichtung der Stelle eines Vicepräſtdenten des Staatsminiſteriums begehrt. Zur Begründung des erſten An⸗ trags wurde auf die Ueberbürdung des Handelsminiſteriums und auf den Umſchwung des Eiſenbahnweſens hingewieſen, zur Begründung des zweiten auf den ungeheuren Geſchäftsumfang —k eee ˖ lonel⸗Zei f 8 5 Expedition: Nr. 218 Ane Ae 55 15 5 Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Filiale: Nr. 815 Die Reklame⸗Zeile. 60„ Donnerſtag, 20. Juni 1902.(Abendblatt.) des Finanzminiſteriums, zumal gegenüber dem nicht über⸗ bürdeten Landwirthſchaftsminiſterium. Die Vorlage kam am 23. März 1878 zur erſten Berathung im Abgeordnetenhauſe. Der erſte Redner Abg. Mäquel ſprach ſich für die Dringlich⸗ keit der Ernennung eines Vicepräſtdenten des Staats⸗ miniſteriums aus, billigte die Abſicht, durch Bildung eines be⸗ ſonderen Eiſenbahnminiſteriums dem Staat einen größeren Ein⸗ fluß auf das geſammte Giſenbahnweſen zu verſchaffen, zeigte ſich auch der Uebertragung der Domänen und Forſten auf das Land⸗ wirthſchaftsminiſterium geneigt, wünſchte aber für die beiden letzten Anträge Zeit zu ſorgfältigerer Prüfung. Darauf wurde der Poſten eines Vicepräſidenten genehmigt, die Abtrennung der Domänen und Forſten mit geringer Mehrheit, die Errichtung eines Eiſenbahnminiſteriums mit großer Mehrheit abgelehnt.— In der nächſten Tagung des Landtags im Herbſt wurde dann das Reſſortgeſetz in einer etwas veränderten Faſſung aufs Neue vorgelegt. Die Regierung beantragte die Trennung der Domänen⸗ und Forſtverwaltung vom Finanzminiſterius und die Uebertragung derſelben auf das landwirthſchafkliche Mini⸗ ſterium ſowie die Theilung des Miniſteriums für Handel, Ge⸗ werbe und öffentliche Arbeiten in ein Miniſterium der öffent⸗ lichen Arbeiten und ein ſolches für Handel und Gewerbe, unter Ueberweiſung des techriſchen Unterrichtsweſens(mit Ausſchluß des Navigationsſchulweſens), an das Unterrichtsminiſterium. Das Miniſterium der öffentlichen Aubeiten ſollte die Bauab⸗ theilung, die beiden Eiſenbahnabtheilungen, die Berg⸗ Hütten⸗ und Salinenverwaltung umfaſſen. Diesmal wurde das Geſetz vom Abgeordnetenhauſe angenommen. Die Berg⸗, Hütten⸗ und Salinenderwaltung iſt ſpäter wieder dem Handels⸗ und Ge⸗ werbeminiſterium angegliedert worden. Ein Opfer der türkiſchen Inſtiz. Der nach Damaskus verbannte Marſchall Fuad Paſcha ſoll einen Selbſtmordverſuch gemacht haben. Dem B. T. wird aus Konſtantinopel gemeldet: Privatnach⸗ richten aus Damaskus zufolge machte Fuad Paſcha erſt einen Flucht⸗ und, als dieſer vereitelt wurde, einen Selbſtmordverſuch, er wurde dacher in ein Zimmer in der Citadelle eingeſperrt, wo er ſtändig von zwei OfTieren bewacht wird, die auch dort ſchlafen. Vor der Thür ſteht ein Doppelpoſten. Der Marſchall iſt in Folge von Klima, ſchlechter Verpflegung, Aufregung und er⸗ niedrigender Behandlung ſtark leidend, und es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß er ſeit dem Abgang dieſer Nachricht ſchon ſeinen körperlichen und ſeeliſchen Leiden erlegen. Nach Midhat Paſcha iſt er eines der vornehmſten Opfer der türkiſchen Kabinetsjuſtiz. Charakteriſtik der Burenführer. Leſenswerthe Beobachtungen hat das geweſene iriſche Unter⸗ hausmitglied Michael Davikt, der während des Krisges eine zeillang in Süd⸗Afrika geweſen, in einem kürzlich erſchienenen Buch„Der Boerskampf für die Freiheit“ niedergelegt. Davitt ſpricht unter Anderem ſehr anerkennend über die ausländiſchen kleinen Korps auf Seiten der Buren. Er lobt beſonders den Oberſten Villebois⸗Mareuil und die ruſſäſchen Späher. Die Letzteren ſollen die engliſchen Linien in der Nähe von Bloemfontein durchſchritten und ganz genaue Nachrichten über das engliſche Heer gebracht haben. Nach Michael Davitt Die verſchobene Arönung. Auffaſſung in diplomatiſchen Kreiſen. Von einem Mitgliede der engliſchen Diplomatie, welches gegen⸗ kpärkig in Wien weilt, wurde der N. Fr. Pr. über den Auffchub der Krönung Nachſtehendes mitgetheilt: Unſer Gewährsmann meint, es laſſe ſich in den erſten Stunden nach Anlangen der fatalen Nachricht gar nicht überſehen, welche ungeheuren Wirkungen der Aufſchub der Krönung haben wird. Im ganzen britiſchen Reiche ſind die Vorbe⸗ keitungen bis in die kleinſten Details getroffen worden, es iſt Alles ertig und Alles— umſonſt. Das engliſche Hoflager dürfte heute in der Stimmung ſeſn, die ſich einer Armee bemächtigt, welche eine Niederlage auf dem Schlachtfelde erlitten hat. Und dennoch, meint der engliſche Diplomat, trifft dieſer harte Schlag am ſchwerſten den Käönig und die Königin. Der König ſah ſeit Monaten den Tag der Krönung mit banger Sorge herannahen. Als vor beinahe andert⸗ halb Jahren Königin Victouſ beigeſetzt wurde und König Eduard ihr Nachfolger wurde, hinterbrachte ihm Jemand, der die Sache als einen Scherz behandelte, die im Volke eireulirende Prophezeiung einer Un⸗ berufenen, welche geſagt haben ſoll:„Ja, König iſt er, aber ge⸗ krönter König wird er niemals ſein!“ Das Wort ſoll auf den König, der ſich wohl damals ſchon keiner vollkommenen Geſundheit erfreute, einen ſtarken Eindruck gemacht haben. Er hat ſeither oft wiederholt: Wären jene Worte doch niemals geſprochen worden!“ Es bemäch⸗ ligte ſich ſeiner eine ſtarke Nervoſität, welche die Haltung der Königin Rur noch vermehrte. Ein ſo complicirter Apparat wie es die Vorbe⸗ keitungen zur Krönung waren, mußte in jedem Fall auf Hinderniſſe floßen ſowie zahlreiche Enttäuſchungen verürſachen und Abänderungen gothwendig machen. König Eduard erſchien Alles als Fatum, und er kannte ſeit Monaten nur einen Wunſch, den nämlich, daß die Krönung glücklich vorüber ſein möge. Die ökonomiſchen Folgen der Verſchiebung. Welche Folgen hat die unerwartete Verſchiebung der Krönung Königs Eduard in ökonomiſcher Hinſicht? Dieſe Frage drängte troffen wurden, bon dem enormen Zufluß an Fremden, den man dork zerwartet, von den nieſigen Ausgaben, die in allen Schichten der Be⸗ völkerung gemacht wurden. Natürlich iſt es ganz unmöglich, auch rur halbtwvegs annähernd durch Zahlen auszudrücken, in welcher Weiſe ſich die durch die Erkrankung des Königs nothwendig gewordene Maßregel fühlbar machen wird. Ein angeſehener Engländer meint, der Ver⸗ luſt, den London erleidet, werde nicht ſo groß ſein, als man im erſten Augenblicke annehme. Die großen Geldmittel, ſagt er, die von der Regirung, von Städtem, Corporationen, Privaten aufge⸗ wendet wurden, ſind ſchon ausgegeben, das Geld iſt unter die Leute gekommen, Geſchäftsleute und Getvperbetreibende müſſen heute ſchon die Beſtellungen abgeliefert haben. Die Hotels werden wohl Verluſte erleiden, denn viele Leute, die zur Krönung gekommen ſind, werden nun früher abreiſen, andererſeits werden aber jetzt zahlyeiche Per⸗ ſonen kommen, die geſchäftlich in London zu thun haben und wegen der Krönung ihre Reiſe verſchieben mußten. Mehrere große Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaften erleiden durch die Verſchiebung der Krönungsfeier bedeutende Verluſte. Als im vorigen Jahre die erſten Nachrichten über eine ſchwere Erkrankung des Königs in die Oeffentlichkeit drangen, berſicherten ſich die großen Firmen, welche durch Lieferungen und ſelbſtſtändige Unternehmungen an der Krön⸗ ungsfeier intereſſirt ſind, auf die Einhaltun des Krönungstages, ſo z. B. auch die Baumeiſter und Spekulanten, die das Recht zur Erbauung von Tribünen enpvorben hatten, die Lieferanten von Fahnenbändern, Dekorationsſtoffen u. ſ. w. Die Verſicherungs⸗ ſummen ſind jetzt fällig geworden.— Hofrath Nothnagel über die Krankheit des Königs Eduard. Hofrath Nothnagel in Wien äußerte ſich über die Kranlheit und Operation des Knigs in folgender Weiſe;„Im Allgemeinen iſt eine Vorausſage über den Verlauf der Krankheit und der Opexration des Königs Eduard ganz unmöglich. Ein Urtheil über den Zuſtand läßt ſich nur fällen, wenn man die concreten Verhältniſſe des einzelnen Falles nach allen Richtungen hin kennt. Aus den kurzen Mittheil⸗ ungen des erſten offiziellen Bulletins läßt ſich nicht einmal ent⸗ nehmen, welche ſpeziellen Verhältniſſe die Operation dringend noth⸗ ſich wohl Vielen auf, denn ſeit Wochen las man ja von den immenſ en Vorbereitungen, die in London für die Krönungsfeierlichekiten ge⸗ wendig machten. Es iſt nicht zu entnehmen, ob das Bauchfel l zündung kommt. Urſache. mählig in den Dickdarm über, ſondern er fügt ſich unter einem faſt rechten Winkel in den letzteren ein. gegen die Bauchhöhle mit einer Ausſackung blind endigt, und daß hier ein Raum entſteht, in welchem Fremdkörper, wie Kirſchkerne, Gräten u. ſ.., leicht liegen bleiben. Unglückfeligerweiſe tragen ſwir an dieſem Blinddarm ein Anhängſel, den ſogenannter wurmförmigen Fortſatz. Dieſer Fortſatz hat in der menſchlichen Phyſiologie gar keine Rolle ſpielen, er kann nur ſchaden. Ja, es gibt erfahrene Chirurgen, welche den Fortſatz in jedem Falle, auch wenn er gar keine krank⸗ haften Erſcheinungen darbietet, operativ entfernen, wenn ſie bei irgend einem Eingriffe in ſeine Nähe kommen. iſt der Reſt eines mächtigen Darmabſchnittes, welcher bei den Wieder⸗ käuern und anderen von Pflanzenkoſt lebenden Thieren als Theil des war es de Wet, der bei Nicholſons⸗Nek die Engländer ſchlug. De Wet wurde Ober⸗Kommandirender der Freiſtaater dadurch, daß ſein Vorgänger Ferreira von einem Burenpoſten, den er ſchlafend fand und unſanft weckte, erſchoſſen wurde, weil der Mann in ſeiner Schlaftrunkenheit ihn wahrſcheinlich für einen Engländer hielt. Davitt hält Delarey für den bedeutendſten der Buren⸗Kommmakidanten. Er iſt der Anſicht, vaß Lord Roberts verloren geweſen ſein würde, wenn Delarey zur Zeit von Paardeberg das Oberkommando gehabt hätte. Weniger gut iſt Dabitt auf Krüger und General Joubert zu ſprechen. Krüger ſoll den Vorſchlag, engliſche Schiffe durch Torpedos zu vernichten, als„unchriſtlich“ verworfen haben. Joubert habe ſich geweigert, gegen Ladyſmilh Dynamit zu verwenden. Auch habe er nach Lombardskop verboten,„den geſchlagenen chriſtlichen Feind“ zu verfolgen. Dagegen ſei es nicht richtig, daß er die Beläſtigung Buller's auf dem Rückzuge von Spionskop unter⸗ ſagt habe. Botha trage dafür die Verankwortung. Dieſer habe nicht gewagt, durch einen Angriff zu zeigen, wie ſchwach die Buren thatſächlich an Mannſchaften und Geſchützen waren. Außerdem ſeien die Buren durch Mangel an Schlaf und Lebens⸗ mittel vollſtändig ermattet gsweſen. Botha habe geäußert: „Unſere Rettung in den Kämpfen um den Spionskop war die erſtaunliche Mangelhaftigkeit der Artillerie Buller'.“ 15 5 5 Deutsches Reieh. * Berlin, 25. Juni.(Verſtimmung zwiſchen Berlin und Wiens) Es iſt aufgefallen, ſo ſchreiben die Dresdner N. Nachr., daß Kaiſer Wilhelm und Kaiſer Franz Joſeph, die beim Leichenbegängniſſe des Königs Abbert in Dresden anweſend waren, bei dieſom Anlaſſe nur ſehr wenig mit einander verkehrten. Der Deutſche Kaiſer kam ſpät nach Dresden und reiſte von dork ſo raſch als möglich ab. Es iſt auch nicht bekaunt geworden, daß die beiden Kafſer einander Beſuche abgeſtattet hätten. Man führt dieſe Verſtimmung auf die Thatſache zurück, daß Kaiſer Franz Joſeph der Einladung zur Jubelfeier des Germaniſchen Muſeums in Nürnberg nicht nachgekommen iſt. Auch dem Präinzregenten von Bayern ſoll dieſe Ablehnung ganz unerwartet gekommen ſein. Derartige zeitweilige höfiſche Verſtimmungen ſind ſchon wiederholt worgekommen, natürlich ohne die Intimität der poli⸗ täſchen Beziehungen irgendwie zu alteriren. 115 —(China⸗Fonds des Deutſchen Flotten⸗ Vereins.) Das Kuratorzum des Fonds hat in ſeiner Sitzung vom 23. Juni d. J. wiederum 4 620 Mark an Hinterbliebene und Familien⸗Mitglieder von China⸗Kämpfern, welche der Kaiſer⸗ lichen Marine angehörten, vertheilt. Seit dem Dezember vorigen Jahres ſind zu gleichen Zwecken im Ganzen bereits 13318 Mark Seitens des Deutſchen Flotten⸗Vereins ausgezahlt worden. Aus den Erinnerungen an Thlodwig Hohenlohe, die Frhr. b. Voelderndorff in der Allg. Ztg. beröffentlicht, geben wir noch nachſtehenden Abſchritt wieder: Ende Juni 1867 erfolgte der Beitritt Bayerns zum neuen Zollpereän. Dieſer Beitritt bedurfte aber, um rechtskräftig zu welcher Form dies der Fall iſt. Ebenſowenig kann aus den aphori⸗ ſtiſchen Worten des Telegramms geſchloſſen werden, ob nur ein rein örtlicher Prozeß vorliegt, der auf den Wurmfortſatz und Blinddarm beſchränkt ſiſt, und welche eventuellen Vorgänge hier die Operation dringend erheiſchten. Nur das Eine iſt mit größter Beſtimmtheit zu ſagen: daß der König ſich in den Händen der allererſten Chirurgen befindet, bon denen obenan Liſter, der unſterbliche Begründer der Antiſeptik, zu nennen iſt, dem ſich würdig Thomas Barlow, Thomas Smith, F. Laking und F. Treves anſchließen. Das Leiden des Königs. Die Blinddarm⸗Entzündung iſt eine häufige, erſt in neuerer Zeit genauer ſtudirte Krankheit. Die älteren Aerzte konnten ſie von der entzündlichem Erkrankung anderer Darmabſchnitte und von der allgemeinen Bauchfellentzündung(Peritonitis) nicht ſtrenge differenzirenz ſo komemt es, daß dieſe Erkrankung des Blind⸗ dicitis) heute häufiger diagnoſticirt und bei jugendlichen, bei kräf⸗ ſie noch immer im complicirten Fällen unentdeckt, das heißt, ſie wird von ſtürmiſchen Symptomen an anderen Organen maskirt. Man rechnet, daß auf tauſend Todesfälle ein Fall bon Blinddarm⸗Ent⸗ Die Häufigkeit des Leidens hat üähre anatomiſche Der Dünndarm des Menſchen geht nicht direkt und all⸗ So kommt es, daß der Dickdarm Der Wurmfortſatz auf weitere Strecken hin in Mitleidenſchaft neabagen iſt, eventuell in Verdauunasapparates funolrt, ccs erklärt ſich nach der Descendenz⸗ e darmes(Typhlitis) und ſeines wurmförmigen Anſatzes(Appen⸗ 155 tigen und ſonſt geſunden Menſchen auch geheilt wird. Freilich bleibt ————— 2. Seite, General⸗Anzeiger. Mannheim 26. Junt. werden, der Zuſtimmung beider Kammern des bayeriſchen Landtages, Beilage“ enthält: Gedenktage.— Die auſtraliſchen Frauen.— Abg. Armbruſter eſt konnte der twerde N. Noobr eutſch Derby i Hambur— üne 5 1 5 f 1 17 75 5 innte der werden Am 1. eeer 80 deutſchen eee— ine Huhn berichtet über die Bitte des F. Hilbert u. G. in Raſtatt um Er⸗ 8 Nssgglt f Ade Nortrſetzun Vont germarkt 1 Tage: der 9 8 1 8 79 95 55 50 2„ e r. 75 95 vom Tage: der höhung der Entſchädigung für Geländeabtretung zum Bau der Bahn Landtag e en und am er 1867 legte der Miniſter⸗ neue Eiſe huminiſter.— Alb von Kölliker. Hamburger und Graben⸗Röſchwog. Der Antrag geht auf Uebergang zur Tages⸗ präſident Fürſt Hohenloßhe zunächſt der Zweiten Kammer die Berliner Sport.— Die Mode beim Grand Prix in Paris. ordnung, der zu längeren Debatten führt nachdem die Abgg. Heim⸗ Uebereinkunft mit einer längeren Rede vor, in welcher er nochmals ſeine geſammte deutſche Politik begründete und zugleich ausführte, daß die Forterhaltung des bisherigen Zollvereins in anderer Weiſe und unter anderen Bedingungen nicht zu erreichen ſei. (Fortſetzung wegen Raummangel morgen.) Aus Stadt und Land. Nannheim, 26 Juni 1902. * Eine ehrenvolle Auszeichnung wurde, wie wir in Ergänzung der Notig im Mittagsblatt noch nachtragen wollen, dem 3. Zt. in der Unteroffigierſchule in Biebtich dienenden jungen Mannheimer Ernſt Marx, Sohn des Mechanikers Guſtav Marx, zu Theil. Im Auguſt vorigen Jahres kenterte im Rhein bei Biebrich der Achter eines Maunheimer Rudervereins, in dem auch der junge Marx ſaß. Alle Ruderer, mit Ausnahme eines gewiſſen K. konnten ſchwimmen. Dieſer verſchwand in den Wellen, als Marx, der ein vorzüglicher Schwimmer iſt, ihn ergriff und ihn, wenn auch unter großer Anſtrengung, ans Ufer brachte. Dieſer Rettungsverſuch war von einem am Üfer ſtehenden Amateurphotographen auf der Platte feſtgehalten worden. Dem Hauptmann des jungen Marx kam dieſes Bild vor Augen, er erfuhr, daß der wackere junge Mann bei ſeiner Kompagnie ſtehe und brachte Marx für die Rettungsmedaille in Vor⸗ ſchlag. Dieſer Tage wurde nun dem jungen Mann die Medaille vor verſammeltem Bataillon unter Verleſung der begleitenden Ur⸗ kunde feierlichſt überreicht. Das Verleihungsdiplom hat folgenden Wortlaut: Bonn, 22. Juni. Dem Füſilier Marx verleihe ich hiermit für ſeine am 4. Auguſt v. Is. vollbrachte That, wobei er ſein Leben dafür einſetzte, einen Anderen aus dem Rhein bei Biebrich zu retten, die Rettungsmedaille am Band und ſpreche meine Anerkennung ihm zur Ehre, den Uebrigen zur Nachahmung aus. Wilhelm J. R. * Ergänzungswahlen in den Bürgerausſchuß. Bei der heute Nachmittag ſtattgfeunden Ergänzungswahl in den Bürgerausſchuß wuüurden gewählt die Herren Karl Haußer, Handwerkskammer⸗ ſekretär, mit 68 und Dr. Richard Ladenburg, Bankier, mit 69 Stimmen. Vier Zettel waren weiß. *Einen intereſſanten Wettbewerb veranſtaltet der Verein für Deutſches Kunſtgewerbe in Berlin, nämlich eine Preisaus⸗ ſchreibung für auf deutſchen Nähmaſchinen hergeſtellte Kunſt⸗ ſtickereien. Es ſind Preiſe von 50 bis zu 1000 Mark, insgeſammt 4000 Mark ausgeſetzt. An die Prämiirung ſchließt ſich eine Aus⸗ ſtellung der eingereichten Arbeiten, von denen außer den preisgekrön⸗ ten noch eine größere Anzahl nach Wahl erworben werden ſoll, im Feſtſaale des Künſtlerhauſes zu Berlin. Die Preisarbeiten müſſen bis zum 15. Oktober an die Geſchäftsſtelle des Vereins für Deur⸗ ſches Kunſtgewerbe in Berlin eingeliefert ſein. Die näheren Be⸗ ſtimmungen ſind koſtenfrei vom Vorſitzenden des Vereins deutſcher Nähmaſchinen⸗Fabrikanten, Direktor A. Rommel, in Durlach (Baden) erhältlich. * Der Selbſtmord der Buffetdame Ida Storbeck, von dem wir in voriger Nummer berichteten, ereignete ſich in der Wohnung des Bautechnikers Karl Duller(nicht Durler). * Ludwigshafen, 25. Junji. Nach einer amtlich hierher ge⸗ langten Nachricht tödtete ſich in Montreal(brit. Nordamerika), wohl in einem Anfall von Schwermuth, der frühere langjährige Kantor der hieſigen iſraelitiſchen Kultusgemeinde, Leopold Stern aus Heppenheim a. B. mittelſt Durchſchneidens der Kehle in dem Hauſe einer ihm befreundeten Familie, wo er nach ſeinem nun einjährigen räthſelhaften Verſchwinden von hier gaſtliche Aufnahme gefunden hatte. Stern gerieth ſ. Zt. durch verſchiedene Bürgſchaftsleiſtungen in eine ſchwer bedrängte Lage und machte ſchon vor ca. zwei Jahren einen Selbſtmordverſuch. Er hinterläßt eine Frau und ein Kind.— Die Pfälziſche Handels⸗ und Gewerbekammer ſprach ſich für die Errichtung einer Oberrealſchule— die erſte in Bayern— am hieſigen Platze aus. Die Stadtverwaltung richtete vor längerer Zeit in dieſem Sinne eine Petition an den Landtag, die demnächſt dort zur Verhandlung kommt. Geſchäftliches. „Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) vom Donnerſtag, 26. Juni, enthält: König Eduards Erkrankung.— Arbeitexverſicherungen und Volkskrankheiten.— Krefeld— Gaſtſpiel der Stuttgarter Hofoper. Blumenthal und der Uebergang nach Alſen.— Volkswirthſchaft⸗ liche Rundſchau.— Die„Illuſtrirte Unterhaltungs⸗ Badiſeher Landtag. 113. Sitzung der Zweiten Kammer. %e Rarlarnhe, 26 Juni. Präſident Gönmer eröffnet 9 Uhr die Sitzung. Am Regie⸗ Tungstiſch Miniſteris direktor Heil, ſpäter Geheimrath Zittel. Ein⸗ gegangen iſt eine Petition der Gemeinden Zunsweier u. A. um Er⸗ ſtellung einer normalſpurigen Nebenbahn von Oſſenburg giach Lahr. Der Großherzog hat den S er für die Kundgebung anläßlich achſen herzlich zu danken. atsminiſter beauftragt, der Kamn Hinſcheidens des Königs von Abg. Eichhorn berichtet über die Bitte der Gemeinde Luttingen zur Ervichrung einer Dpahtſeilfähre über den Rhein. Der Antrag der Kommiſſion geht ccuf empfehlende Ueberweiſung, der nach Befürwortung durch den Abg, Blümmel angenommen wird. Abg. Wittum berichtet über die Bitte des Gemeinderaths Dorf Kehl um Ueber⸗ nahme der Beleuchtungskoſten der neuen Rheinbrücke auf die Staats⸗ kaſſe. Die Petition iſt ſchon auf dem letzten Landtag der Regierung empfehlend überwieſen worden. Der Antrag geht auch diesmal auf empfehlende Ueberweiſung. Nach Bemerkungen des Abg. Hauß und Miniſterialdirektors Heil wird der Antrag ſchließlich mit allen gegen drei Stimmen nommen. Alrge⸗ Abg. Weygold berichtet über die Bitte der Gemeinden Pforzheim u. a. O. den Bau einer Bahn von Pforzheim noch Bretten betr. Da eine Privatgeſell⸗ ſchaft ſich zum Bau nicht gefunden habe, ſolle der Staat dieſe Bahn erſtellen, da durch dieſe Bahn auch die Hauptbahn entlaſtet werde, eine Anſicht, die Seitens der Regierung entſchieden beſtritten wird. In der neueſten Petition wird lediglich auf den lokalen Verkehr hinge⸗ wieſen. Die Regierung habe wiederholt betont, daß es ſich hier nur um eine Nebenbahn handeln könne. Die Kommiſſion müſ die Be⸗ denken der Regierung anerkennen, da man normalſpurige Staats⸗ bahnen auf Koſten des Landes im Allgemeinen nur da anlege, wo es ſich um einen einigermaßen erheblichen Durchgangsverkehr handle. Der Antrag geht auf Ueberweiſung zur Kenntnißnahme. Abg. Eichhorn(Soz.) bedauert, daß die Kommiſſion nicht zu einem weitergehenden Antrag gekommen ſei. Da ebiie Privatgeſellſchaft ſich nicht finde, ſo ſei es doch geboten, daß der Staat eintrete. Abg. Wittum(nat.) führt aus, daß von einer Schmalſpurbahn hier keine Rede ſein könne; er bitte die Regierung zu gegebener Zeit die Angelegenheit wohl⸗ wollend zu prüfen. Der Kommiſſionsantrag wird angenommen. Abg. Geppert berichtet über die Bitte der Gemeinden Krozingen u. A. um Er⸗ bauung einer Eiſenbahn von Krozingen nach Breiſach betr. Die Regierung hat der Kommiſſion erklärt, daß ſie eine beſtimmte Stel⸗ lunig nicht einnehmen könne, indem eine ſolche erſt eine erneute Unterſuchung aller Verhältniſſe bedinge. Der Antrag geht deßhalb auf Ueberweiſung zur Kenntnißnahme. Abg. Schüler(Centr.) dankt der Kommiſſion für die wohlwollende Haltung der angeſtrebten Linie gegenüber und erörtert nochmals die Nothwendigkeit eines Verkehrsmittels in dieſer Gegend. In den letzten Tagen ſeien viele Millionen für Bahnhofbauten aufgebraucht worden, die Vertreter der Landwirthſchaft hätten zugeſtimmt, doch dürften dieſelben wohl auch erwarten, daß die Wünſche ihrer Wähler erfüllt würden. Abg. Dieterle(Centr.) unterſtützt die Ausführungen des Vorredners, unter beſonderer Be⸗ tonung der Thatſache, daß die Bahn ſehr billig zu erſtellen ſei. Die Bedürfnißfrage müſſe doch unbedingt bejaht werden. Die Linie vermittle auch den Verkehr vom Elſaß in das Münſterthal. Geheimrath Zittel erklärt, daß die Regierung gern eine Prüfung der Verhältniſſe ein⸗ treten laſſen werde. Wenn die ſogenannte Tunibergbahn nach Frei⸗ burg nicht mehr in Betracht komme, ſo ſei die Entſcheidung für die Regierung leichter. Abg. Fehrenbach(Centr.) erörtert die Frage der Tunibergbahn und vertritt die Anſicht, daß mit dieſer Bahn nach Freiburg einer völkerreichen Gegend der Ver⸗ kehr erſchloſſen würde, während Krozingen wie Breiſach ja ſchon eine Bahn beſitze. Abg. Pfefferle(natl.) tritt für den Kommiſſionsantrag ein im Intereſſe der Stadt Brei⸗ ſach. Der Kommiſſionsantrag wird angenommen. lehre, daß dieſer Darmabſchnitt bei den höherſtehenden Fleiſchfreſſern immer mehr verkümmert und beim Menſchen zu einem kleinfinger⸗ dicken und langen Röhrchen redueirt wird. In dem Innenraume dieſes Röhrchens verfangen ſich Fremdkörper oder gerathen Eiterung erregende Bacterien. Es kommt zu heftigen Entzündungserſchein⸗ ungen, zur Abſceßbildung und— wenn nicht raſch ärztliche Hilfe geholt wird— in unglücklichen Fällen zum Durchbruche des Eiters in den Bauchraum. Entweder ſacken ſich die Eitermaſſen ab, es tritt hohes Fieber auf, das den Kranken erſchöpft, oder der Eiter breitet ſich jen Bauchraume aus und der Tod erlöſt den Kranken von ſeinen ſchweren Leiden. Der Arzt hat nach Prüfung aller Symptome zu entſchefden, ob ein ſofortiger chirurgiſcher Eingriff auszuführen oder unter Anwendung won fieberwidrigen und ſchmerzſtillenden Mitteln zuzuwarten iſt. In den meiſten Fällen gehen die ſtürmiſchen Epſcheinungen des erſten Appendicitis⸗ oder Perityphlitis⸗Anfalles bald zurück. Das Fieber ſinkt zur normalen Temperatur ab, Er⸗ brechen und andere Symptome des erkrankten Darmes hören auf und der ſehr heftige Schmevz läßt nach. Aber das Tückiſche dieſes Leidens offenbart ſich darin, daß es häufig wiederkommt, daß Reci⸗ diven auftreten und Fieber, heftige Schmerzen, Erbrechen u. ſ. w. von Neuem einſetzen. In derartigen Fällen, wenn die Kranken durch die häufigen Recidivben in Lebensgefahr kommen oder in ihrer Er⸗ werbsfähigkeit immer nſieder geſtört werden, muß operirt werden. Der chirurgiſche Eingriff iſt nicht complieirt; es wird über der ent⸗ gündeten, ſchmerzhaften Stells eingeſchnitten, der entzündete Wurm⸗ fortſatz unterbunden und abgeſchnitten. Wenn die Eiterung noch nicht die Darmivandungen durchbrochen hat, wenn ſick lokaliſtrt iſt, tritt regelmäßig Heilung ein. Die Operation wird zumeiſt in Chloroform⸗ Narboſe ausgeführt; in einigen Fällen ſehen die Aerzte von der all⸗ gemeinen Narkoſe ab und wenden von der Operation an der Stelle des Einſchnittes ſchmerzſtillende, die Empfindlichkeit herabſetzende Mittel, wie Cocain und Morphium, an. Jeder Perityplitis⸗ und Appendieitisfall verläuft anders. Erfahrene Aerzte behaupten, daß ſie keine zwei gleichen Fälle geſehen haben. Es ſpielen hier das Alter des Kranken, der Befund an Herz und Lunge, abge⸗ laufene Krankheiten und vor Allem der Umſtand, ob die Krankheit zum erſtenmale auftritt oder eine Reeidive vopliegt, eine große Rolle. Mauchmal glauben die Aerzte eine Blindarm⸗Entzündung vor ſich zu haben— in Wirklichbeit aber handelt es ſich um eine krebsartig Krankheit. König Eduard iſt ſchon im vorigen Jahre an einem ſchweren Darmleiden erkrankt; vielleicht hat es ſich ſchon damals um eine Blinddarm⸗Entzündung gehandelt. Bereits als Kronpring hat er mehreremale Marienbad beſucht, da er an beginnender Fettſucht und Herzbeſchwerden litt. Das höhere Alter des Königs, der Umſtand, daß er zur Fettleibigkeit neigt, ſind in ihrer Bedeutung nicht zu unter⸗ ſchätzende Complicationen einer Blinddarm⸗Entzündung. Im gün⸗ ſtigſten Falle wird es noch Monate dauern, bis der König repräſen⸗ tationsfähig ſein wird. Schlimme Nachrichten. Privatnachrichten, welche verſchiedenen Blättern aus London zu⸗ gegangen ſind, lautenerheblichungünſtiger als die offiziellen Telegramme. So wird mit der Zeitangabe 3,15 Morgens(Mittwoch) Folgendes berichtet:„Aus dem Buckingham⸗Palgce kommt ſoeben die Nachricht, daß die Bluttemperatur des Königs während der letzten Stunde weiter geſtiegen iſt und eine Entzündung des Bauch⸗ fells befürchtet wird. Die Aerzte bemühen ſich, die Ausbreitung des Abſceſſes zu verhindern, um die Eingeweide vor Vereiterung zu ſchützen. Man befürchtet ſtark, daß die erhöhte Temperatur vielleicht durch eine ungünſtige Entwickelung in dieſer Begiehung verurſacht ſein könnte. Die Herzſchwäche erregt ebenfalls Beſorgniß. Dem König ſind weitere ſimulärende Miktel verabfolgt worden. Die Schllowachen an der Seite des Palaſtes, wo der König liegt, haben Befehl erhalten, auf den Grasflächen auf und ab zu gehen, da das Geräuſch ihrer Schritte den König ſtöre.“ Nach einem tveiteren Privattelegramm erklärt die Zeitung„Morning Leader“ unter Be⸗ rufung auf einen der hervorragendſten Londoner Krankenhaus⸗ Chirurgen, die Aerzte des Königs hätteneinefalſche Diägnoſe angeſtellt, als ſie Blinddarmentzündung annahmen. Als Dr. Treeves einen Einſchnitt in die rechte Seite des Kranken machte, fand er äm Unterleib eine große Anſammlung fauligen Eiters, der entfernt wurde. Die Operation wird als nichtvollendet betrachtet. Es beſteht die Frage, ob vielleicht Eiter in das Bauchfell eingedrungen iſt., Nach anderen Meldungen nahm der König gegen Mitternacht ein wenig Nahrung zu ſich und erhielt eine Nitroglycerin⸗ Ginſpritzung unter die Haut, da die Herzthätigkeit ſehr ſchwach geworden war. Der König kam wieder etwas zu Kräften und er⸗ kannte mehrere der an ſeinem Bett weilenden Perſonen, verfiel aber bald danach tvieder in den Zuſtand der Schlafſucht. denken. In burger und Wacker für die Petenten eingetreten. Da Abg. Heimburger den Antrag auf Ueberweiſung zur Kenntnißnahme ſtellt, der vom Abg. Wacker unterſtützt wird, wird beſchloſſen, den Berieht drucken zu laſſen und die Angelegenheit zur nochmaligen Be⸗ rathung auf eine ſpätere Tagesordnung zu ſetzen. Abg. Eichhorn berichtet über die Bitte der Gemeinden Langenbrücken u. A. um Erbauung einer normalſpurigen Nebenbahn von Langenbrücken üher Eichtersheim⸗Sinsheim nach Waibſtadt und über die Bitte der Ge⸗ meinden Philippsburg u. A. um Erbauung einer Nebenbahn von Mingolsheim nach Philippsburg im Anſchluß an die Linie Waibſtadr⸗ Langenbrücken. Die Kommiſſion hält eine direkte Bahnverbindung ˖ ikeiten, für von Waibſtadt nach Rheinhauſen, ungeachtet der Schwierig swerth und im Intereſſe des Verkehrs liegend. Es we wünſche vorerſt genügen, wenn die Regierung die beiden Projekte in wirth ſchaftlicher und techniſcher Hinſicht einer eingehenden und wohl⸗ wollenden Prüfung unterzieht. In dieſem Sinne geht der Antrag auf Ueberweiſung zur Kenntnißnahme. Nach Bemerkungen der Abgg. Neuwirth, Breitner und Greiff wird dem Kommiſſionsantrag zugeſtimmt. Nächſte Sitzung: Morgen 9 Uhr. 05 2 Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Doguerſtag, 26. Juni. Oberbürgermeiſter Beck eröffnete um ¼4 Uhr die Sitzung, Anweſend ſind 82 Mitglieder des Kollegiums Der Vorſitzende widmet den ſeit der letzten Sitzung veyſtorbenen Männern, die theils früher, theils bis zu ihrem Dahinſcheiden dem Vürgerausſchuſſe angehörten, nämlich den Herren Kommerzienrath M ohr, Dr. Diffene, Felix Baſſermann und Guſtav Ladenburg folgenden Nachruf: er Tod hat in den letzten Monaten eine ſo reiche Ernte unter den hervorragendſten verdienten Bürgern der Stadtgemeinde gehalten, wie kaum in einer anderen Periode. 45 Waren die Herren Kommerzien⸗ rath Mohr und Felix Baſſermann auch bereits aus dem ſtädtiſchen Kollegium ausgeſchieden, ſo werden wir doch ihrer ausgezeichneten Dienſte im Intereſſe ihrer Vaterſtadt ſtets mit warmem Dank ge⸗ raſcher Folge ſchied ſodann Herr Dr. Karl Diffene, welcher dem Stadtrathskollegium 6 Jahre angehört hat. Er war ein feingebildeter Mann, ideal veranlagt, nicht ein kampflüſterner Ruſer im Streite, aber klug und gründlich im Rathe, mit einem gediegenen Verwaltungswiſſen ausgeſtattet. Er war hochangeſehen und geſchätzt unter den Mitgliedern des Kollegiums, das gerade während ſeiner Amtsführung eine ungewöhnlich große Zahl hochbegabter Männer bereinigte. Auch nach ſeinem Ausſchetden aus dem Stadtrath hat er der Stadt noch in verſchiedenen Kommiſſionen werthvolle Dienſte ge⸗ leiſtet. Ein nicht minder harter Verluſt erlitt unſer Kollegium und die ganze Bürgerſchaft durch den Tod des Herrn Guſtab Ladenburg, eines Mitchefs des älteſten Banthauſes am hieſigen Platze. Im Bürgerausſchuſſe ſowohl, wie in einer Reihe von ſtädtiſchen Kom⸗ miſſionen hat er viele Jahre hindurch eine ſegensreiche Thätigkeit ent⸗ faltet, ſodaß ſein Weggang einen ſehr ſchmerzlichen Verluſt für unſere Gemeinde bedeutete. Im Bürgerausſchuß war er eines der verdienſt⸗ vollſten, älteſten und hervorragendſten Mitglieder, des zwar nicht in der Zahl und in dem Umfang den Schwerpunkt ſeiner Thätigkeits⸗ äußerung erblickte, der aber beſonderen Werth auf das ſorgfältige Studium der Vorlagen, die er ſorgfältig für und wider abwägte, rückhaltlos und frei in ſeiner Meinungsäußerung, die garantirt war durch die völlige Unabhängigkeit ſeiner Stellung, unabhängig von der Parteien Gunſt und Haß. Durch ſein konziliantes Auftreten, ſeine Liebenswürdigkeit im Verkehr, hat er ſich in den Kreiſen der Bürger⸗ ſchaft eine große Zahl von Freunden erworben. Wir aber, die wir die Ehre hatten, mit ihm zuſammen zu arbeiten, werden ihm ſtets ein dankbares Andenken betpahren. ehrenden Gedächtniſſes von den Sitzen zu erheben.(Geſchieht.) Der Vorſitzende ſtellt ſodann den neuen Vorſitzenden des Hoch⸗ bauamts, Herrn Perrey, vor. Sodann wird in die Tagesordnung eingetreten. Voranſchlag für die außerordentlichen Unternehmungen. Stv.⸗V. Fulda referirt über die Vorlage. Redner iſt der An⸗ ſicht, daß trotz der jetzt ebipas ungünſtigen Zeit in der Ausführung der nothwendigen ſtädtiſchen Bauten und Unternehmungen kein Stillſtand eintreten dürfe, um die Entlvickeblung der Stadt nicht zu hemmen. Wir haben allerdings in den letzten Tagen Aeußerungen des Miniſters Dr. Schenbel gehört, daß vielleicht etwas zu ſtürmiſch vorgegangen vorden ſei, und daß vorgeſorgt werden müſſe, daß in der Entwicklung der Stadt ein langſamees Tempo Platz greife. Die Bürger der Stadt werden dieſe Bekundung des Wohlwollens mit etwas gemiſchten Gefühlen vernommen haben.(Sehr vichtig auf allen Seiten.) Wir ſind der Hoffnung, daß die Depreſſion, welche jetzt auf Handel und Wandel laſtet, bald wieder beſſeren Verhältniſſen weichen wird, und daß unſer Handel und unſere Induſtrie auch in Zukunft mit ge⸗ wohnter Energie und mit Volldampf vonwärts ſtreben, um alle Hinderniſſe, die ihnen entgegengeſtellt werden, zu überwinden. Manche Wünſche, die berechtigt waren, mußten in dem Etat leider zurückgeſtellt werden. Redner geht ſodann auf Details der Vorlage ein, und bringt verſchiedene Wünſche betzüglich der Neckarvorſtadt und des Waldhofs vor, die er beſſer bedacht haben wollte. für die zweite Neckarbrücke nur 20 000 eingeſtellt ſeien. Dieſe kleine Summe ſtelle für die baldige Erſtellung der zweiten Neckar⸗ brücke keine günſtigen Ausſichten. Redner beſpricht weiter den Um⸗ bau der Inſtitutskirche zu Schulräumen. Oberbürgermeiſter Beck geht auf die verſchiedenen Anregungen und Bemerkungen des Vorredners ein. Beßzüglich der Inſtitutskirche erklärt er, daß die Verwendaung derſelben noch nicht genau feſtſtehe und man möge deshalb die Debatte über dieſe Frage verſchieben bis zu dem Erſcheinen der ſtädtiſchen Vorlage. Was den für den Bau der zweiten Necharbrücke eingeſtellten Betrag anbelange, ſo habe er nichts dagegen, wenn für die Vorarbeiten ſtatt 20000% 250 000 eingeſtellt werden.(Hoiterkeit.) Sty. Anſehm bringt verſchiedene Wünſche Neckarvorſtadt vor und bittet um möglichſte Beſchleunigung des Neckarbrückenbaues. der die Sache hoffentlich ſehr fördern werde, Str. Vogel beſpricht zunächſt die Tendenz der ganzen Vor⸗ lage. Dieſelbe bezwecke nur, daß die Wirkhſchaft des laufenden Jahres nicht mehr belaſtet werde, als wie vorgeſehen, nutzbringende Anlagen könnten dagegen auch über die Vorlage hinaus erſtellt werden. So geſtalten ſich die finanziellen Ergebniſſe der Straßen⸗ bahn ſo gut, daß ſie die kühnſten Erwartungen übertreffen. Auch das Elektrizitätswerk ſchreitet vorwärts, ſodaß auch da kein Defizit mehr zu verzeichnen, ſondern es wird ſich außer dem an die Stadtkaſſe abzuliefernden Pachtzins noch ein — Ich bitte, ſich zum Zeichen des Auch wundert er ſich, daß bezüglich der Es ſtehe jetzt ein Staatsbeitrag in Ausſicht, tre ſtr bef ge dez re un ſte ar! —— Mannhelm, 20. Junt. üWeneral⸗ einzeiger. 5 Seſte. Keberſchuß für die Pächterin Herangſfelef, ut es war, daß wir uns nicht zu lange an die Pächterin gebunden haben. In die nutzbringenden Anlagen gehören auch die Ausgaben für die Fäkalieneinleitung, nachdem nun einmal die Kanalgebühren beſchloſſen worden ſind. Redner iſt der Anſicht, daß in der heutigen Zeit der wirthſchaftlichen Depreſſion die Stadt mit ihren Arbelten nicht zurückhalten ſolle. Er ſei im Gegentheil der Anſicht, daß die Stadt in den Zeiten der Hochkonjunktur mit ihren Arbeiten etwas zurückhalten ſolle, um in wirthſchaftlich ſchlechten Zeiten Arbeiten zur Verfügung ſtellen zu können. Redner bringt ſodann verſchiedene Spezialwünſche vor. Er verlangt Beſchleunigung der zweiten Neckar⸗ brücke, ferner die Einſtellung von Beträgen für die 14., 15., 16. und 18. Querſtraße. Weiter begründet er einen von der demokratiſchen Fraktion unterbreiteten Antrag, für die Erſtellung der Straße vom Luzenberg nach dem Waldhof 150 000%/ einzuſtellen. Bürgermeiſter Martin entgegnet, wenn für die Querſtraßen in der Neckarvorſtadt mehr eingeſtellt werden ſolle, die 18. Quer⸗ ſtraße noch lange nicht die nothwendigſte ſei. Redner beſpricht ſo⸗ dann die projektirte Straße vom Luzenberg nach dem Waldhof, en er die Schwierigkeiten darlegt, die ſich dieſer Straßenherſtellung entgegengeſtellt haben. Die Straße werde gebaut, ob noch in dieſem Jahre, könne er nicht mit Beſtimmtheit ſagen. Oberbürgermeiſter Beck führt aus, daß die Stadt unter keinen Umſtänden in dieſem Jahre mit einer neuen Anleihe an den Markt treten dürfe, wenn ſie nicht ihren Kredit auf das Höchſte gefährden wolle. Es wäre geradezu ein demagogiſches Kunſtſtück, zu ſagen, wie können wir an den Anleihemarkt treten. Wir können das nicht und dürfen das nicht. Redner erklärt ſodann, daß die Vorlage wie⸗ derholt geprüft worden ſ 0 man habe zuſammengekratzt, was man konnte und dann geſagt: So viel haben wir jetzt und ſo viel können wir machen, Was die vom Str. Vogel entwickelten ſozialpolitiſchen Grundſätze anbelangt, ſo haben wir dieſe ſchon befolgt. Wir haben in den Zeiten hochgehender Konjunktur oft per Jahr nur—8 Mill. Mark aufgewendet, für dieſes Jahr ſind dagegen 10 Mill. Mark vorgeſehen. Stv. Kocch: Trotz der kalten Douche, die der Bürgerausſchuß ſoeben bekommen habe, müſſe er einen Wunſch äußern, derſelbe be⸗ treffe die Niederreißung des Bergerſchen Anweſens in der Dalberg⸗ ſtraße, die er als eine dringende Nothwendigkeit bezeichnet. Weiter beſpricht Redner die Neckarbrückenfrage ſowie die kürzlich ſtatt⸗ gefundene amtliche Zählung der Fuhrwerke und kündigt an, daß dem⸗ mächſt eine geheime private Zählung ſtattfinden werde. 8 HBürgermeiſter v. Hollander erwidert auf die Ausführungen des Vorredners bezüglich des Bergerſchen Anweſens, deſſen Nieder⸗ reißung heute noch nicht nothwendig ſei. Sty. Bolz e: unmöglich iſt, die Neuherſtellung der Straßen in Neckarau zu bewerk⸗ ſtelligen, ſo bitte er doch, einen etwas größeren Betrag aufzuwenden für die proviſoriſche Inſtandhaltung dieſer Straßen. Bürgermeiſter Martin entgegnet, daß die Kanaliſations⸗ arbeiten in Neckarau noch nicht beendigt ſind. Es müſſen noch die Sinkkaſten hergeſtellt werden, ehe dieſe aber erbaut werden können, muß erſt der Vorfluthkanal nach dem Rhein erſtellt werden. Die Stadt iſt bereits mit den Beſitzern des Geländes, durch das der Vorfluthkanal gelegt wird, in Unterhandlung getreten und hat ihnen angeboten, das Gelände vorläufig abzutreten, des von einer Schätzungskommiſſion noch feſtzuſetzenden Preiſes. Dieſe Ver⸗ handlungen ſind leider infolge der hohen Forderungen der Gelände⸗ beſitzer geſcheitert. Es wird infolgedeſſen gegen ſie das Expropria⸗ tionsverfahren eingeleitet werden müſſen. Bevor all dieſes erledigt iſt, werden die Straßen in Neckarau nicht hergeſtellt werden können. Sto. Herbſt fragt an, warum in der Angelegenheit der Zu⸗ ſammenlegung der Langen Rötter mit den Angrenzern auf der linken Seite, welche Gelände für die Straßenherſtellung hergeben müſſen, keine Verhandlungen angeknüpft worden ſind. Dieſe Unter⸗ laſſung könne nur wieder eine Verzögerung der Straßenherſtellung in den Langen Röttern zur Jolge haben. Auch vermißt Redner die Einſtellung eines Betrags für die Straßenherſtellung im Langen Möttergebiet. Stadtbaurath Eiſe n10 hr entgegnet, daß die linke Seite des Langen Röttergebieets ja nicht in die Zuſammenlegung falle, Es ſeien für dieſes Gebiet noch gar nicht die Straßenfluchten feſtgeſtellt. Die linksſeitigen Angrenzer konnten deßhalb auch nicht mit zu den Zuſammenlegungsverhandlungen herangezogen werden. Wenn die Zuſammenlegung zu Stande gekommen iſt und die Straßen⸗ herſtellung erfolgt, muß ſelbverſtändlich auch mit den linksſeitigen Geländebeſitzern in Unterhandlung getreten werden. Es fällt übrigens nur ein ſchmaler Streifen in den Langen Rötterweg, und das hierzu nothwendige Gelände gehört nur bis zur Ecke Privat⸗ beſitzern, während vom ganzen übrigen Gelände die Stadt Eigen⸗ thümerin iſt. Stv. Süßkind donnert gegen die angebliche Verſchleppung der Neckarbrückeangelegenheit. Ferner vermißt er in dem außer⸗ ordentlichen Etat die Einſtellung von Beträgen für Nothſtands⸗ arbeiten für den kommenden Winter, in welchem vorausſichtlich die rbeitsloſigkeit eine ſehr große werde. Stv. Mahyer kommt auf die Ausführungen des Str. Vogel zurück. Es berühre eigenthümlich, wenn Stadtrath Vogel fort⸗ während im Bürgerausſchuß Sachen vorbringe, mit denen er im Stadtrath unterlegen ſei. Es mache dies den Eindruck einer ſehr geringen„Hellegigentät und einheitlichen Zuſammenwirkens im Stadt⸗ gathe, Die Stadtverordneten ſeien doch nicht in der Lage, direkt Anträge zu ſtellen. Wenn Herr Vogel im Stadtrathe mit ſeinen Anſichten nicht durchdringe, müſſe er ſich eben der beſſeren Einſicht r Majorität fügen. Es würde viel ſympathiſcher ſein, wenn der Stadtrath ſich mehr darauf wollte, die Meinung des Bürgerausſchuſſes zu hören und die Stadtverordneten die Reden halten laſſen wollte. Str. Vogel tritt den Ausführungen des Vorredners ent⸗ n und erklärt, daß er ſich für verpflichtet halte, im Bürgeraus⸗ chuſſe ſeine Gründe darzulegen, die ihn zu ſeinen Anträgen und zu er Haltung im Stadtrath veranlaſſen. Was die Ausführungen Oberhürgermeiſters anbelange, daß dieſes Jahr keine Anleihe ufgenommen werden könne, ſo liege in dieſen Ausführungen ein werer Vorwurf gegen den ganzen Stadtrath, der im Frühfahr beſchloſſen gehabt, dem Militärfiskus für die Kaſernen eine Zahlung n 1 Millton zu leiſten, zu der er dieſes Jahr noch nicht verpflichtet elen ſei. dlet⸗etssramme des„General- Hnzeigers! * Würzburg, 25. Juni. Bei Ochſenfurt kippte ein it 11 Perſonen beſetzter Kahn beim Ueberqueren des Main um. rei Perſonen ertranken, die übrigen wurden gerettet. * Berlin, 26. Juni.(Mittheilungen des Kriegsmini⸗ ms über die Fahrt der Truppentransportſchiffe.) Die ungstransporte für die oſtaſiatiſche Beſatzungsbrigade trat ute auf dem Dampfer„Piſa“ der Slomanlinie und auf dem chspoſtdampfer„König Albert“ von Hamburg die Ausreiſe „Oſtaſien an. Hamburg, 26. Juni. Die„Hamb. Nachr.“ veröffent⸗ eine Denkſchrift der Handelskammern von Hamburg, Bre⸗ Rund Lübeck betreffend die Haltung der Rheder auf den chtvertrag, die den deutſchen ſowie wichtigſten ausländiſchen delsvertretungen zugeſtellt worden iſt. I, 26. Juni. Zur erſten Wenn es dieſes Jahr aus techniſchen Gründen. Wettfahrt der Sonderklaſſe, d Stein um* begann, erſchtenen 16 Hachten am Start, darunter 97 amerikaniſche Hacht„Unele am“ und die Nacht des Kaiſers„Samoa III.“ (Guter Segelwind aus Nordoſt begünſtigte die Regatta. * London, 26. Juni. Prinz und Prinzeſſin Heinrich von Preußen waren geſtern bei der Königin zum Diner geladen, Der Prinz von Wales wurde zum überzähligen General er⸗ nannt. * Charbin(Mandſchurei), 26. Juni. Unter den in Inkou vor 2 Wochen eingetroffenen chineſiſchen Arbeitern ſind Cholerafälle Aee Die erkrankten Kulis wurden reſer⸗ virt. Von 169 Erkranſen ſind 81 geſtorben. Staatliche Wohnung ürſorge. * Darmſtadt, 26. Juni. Die Zweite Kammer berieth geſtern und heute das Geſetz zur Wohnungsfürſorge für Minderbemittelte. Es ſoll nicht nur für größere Städte gelten, ſondern auch auf die Gemeinden bis 5000 Ein⸗ wohner ausgedehnt werden. Es ſieht ferner die Schaffung einer Wohnungsinſpektion nicht als Polizeiaufſicht, ſondern als Organ der Wohlfahrtspflege vor, ſowie die 1 der eee von Wohnungen für Minderbemittelte. Das Geſetz, welches, wie der Regierungsvertreter hervorhob, ein Verſuch ein ſoll, die Schäden des Alkohols, der Tuberkuloſe ete. im Intereſſe des Volkswohls zu verhüten und der Allgemeinheit zu dienen, fand einſtimmige Annahme. Zollkommifſion. * Berlin, 26. Juni. Die Zolltarifkommiſſion be⸗ rieth heute mehrkre, Stunden lang über die Poſitionen 444 die auf Gewebe für Möbel⸗ und Zimmerausſtattungen einen Zoll von 180—220 Mk. legt. Von freiſinniger Seite und von Seite des Centrums liegen Anträge auf Ermäßigung der Sätze vor. Abg. Brömel wünſcht überhaupt die ganze Poſition zu ſtreichen. Sämmtliche Anträge und die Regierungsvorlage wur⸗ den abgelehnt. Man ging dann zur Berathung der fol⸗ genden Poſition, Sammt und Plüſch, über. * 4 Leipziger Bankprozeß. *Leipzig, 26. Juni. Der Vorſitzende kommt nochmals auf die Memeler Transaktion zurück. Der Grund für die damalige Um⸗ buchung iſt nach Anſicht Exners heute unerfindlich. Staatsanwalt Weber glaubt, Kaſſel habe jedenfalls verſucht das Obligo zu reduziren. In gleicher Weiſe iſt zwiſchen Kaſſel und Leipzig ein Geſchäft in 1750 000/ Sprozentiger Obligationen der franzöſtſchen Geſellſchaft für Holzverwerthung in Naneh gemacht. Weiterhin gelangt ebenfalls ein 1899 eingeleitetes Geſchäft über 650 000 Gulden Sproz. ungari⸗ ſcher Obligationen, die an Münzmaier& Comp. in Hamburg unter Garantie der Bank für Amortiſation und Verzinſung verkauft ſind, zur Erörterung. Nach Ausſagen Geners handelt es ſich darum, Geld⸗ für die Bank zu beſchaffen. Der Vorſitzende bemerkt, daß dies aber ſofort von der Trebergeſellſchaft in Beſchlag genommen worden ſei. Der Aufſichtsrath hat keine Kenntniß davon gehabt. Auch in dem Protokoll vom 25. Februar 1899 ſei von dieſem Geſchäft nichts erwähnt. Während das Geld für die ungariſchen Obligationen am 8. April 1899 eingegangen iſt, wurde die Gutſchrift auf den 23. März, den Tag der Vereinbarung des Geſchäfts, urückdatirt. Eyner findet dies korrekt. Die Sachverſtändigen Blaut und Hermann ſind anderer Meinung. Die Buchung durfte von der Bank erſt gemacht werden, wenn das Geld von Münzmeier u. Co. einging. Andere Buchung durfte nicht geſchehen. Gin weiteres Ge⸗ ſchäft betrifft den Verlauf von 400 000 Sproz. Obligationen der Holzdeſtillation Aktien⸗Geſellſchaft in Kasna an die Firma Vorwerk, Gebrüder u. Co, in Hamburg unter der Garantie der Bank zur Amor⸗ tiſation und Verzinſung. Das Geſchäft wurde im Mai abgeſchloſſen, aber ebenfalls auf 31. März 1899 zurückdatirt am 1. April 310 000 A, am 8. Abril 850 000 J, am 10. April 5000 /, am 13. April 41 000„, am 22, April 12 684 und am 28. April 38 100 /, am 7. Juni 312 000% und ziwar ſämmtliche Poſition auf 1. März 1899. Staatsanwalt Weber führte aus, wie kaufmänniſch un⸗ korrekt von der Bank verfahren worden ſel. Nach Einſicht des Sach⸗ verſtändigen Kommerzienraths Stleßkind hätte dieſe unerhörte Buchführung den Zveck, einen Einfluß auf die Bilanz in Kaſſel auszu⸗ üben. GErner gibt zu, daß er den Auftrag hiezu gegeben habe. Sachverſtändiger Schlieger weißt auf die enorme Höhe der ge⸗ forderten Garantieproviſion von 1½ PEt. hin, das geige, daß das Geſchäft nicht ein reines Depoſitengeſchäft, ſondern ein Vorſchußge⸗ ſchäft geweſen ſei. Es erfolgt ſodann die Vereidigung der Herren Kommerzienrath Sießkind, Blaut, Schlieger und Daltrop als Zeugen. Nach Anſicht Blauts waren 3¼ Treberaktien in den Händen der Verwaltung, ½ in den Händen des Publikums. 1** Automobilfahrt Paris⸗Wien. Paris, 26. Juni. Die Abfahrt der Theilnehmer an der Automobilwettfahrt Paris⸗Wien erfolgte heute früh von Champigny. Unter den Startern befinden ſich Fourniere, Girardot und Rene Kuhff. Die einzelnen Wagen wurden in Zwiſchenräumen von zwei Stunden abgelaſſen. Gleich am Anfange ſtürzte ein Wagen. Fahrer und Chauffeur wurden verletzt. Gerüchtweiſe verlautet, Girardot habe zwei Perſonen überfahren, die eine ſoll ſchwer verletzt ſein. ** 1. Die Krankheit König Eduards. * London, 26. Juni. Ein heute Vormittag 10 Uhr ausgegebener Krankheitsbericht beſagt: Der König hatte eine beſſere Nacht und etwas kräftigenden Schlaf. Das Befinden beſſert ſich in jeder Beziehung. Der Zuſtand der Organe iſt vollkommen günſtig, der der Wunde ebenfalls befriedigend. * Paris, 26. Juni. Ein Mitglied der geſtern aus London zurückgekommenen Miſſion für das Krönungsfeſt hat einem Be⸗ richterſtatter mitgetheilt, daß König Eduard zu ſeinem Sohne, dem Prinzen von Wales, geſagt habe:„Vor Allem wünſche ich, daß das Bankett der Armen ſtattfindet, und daß man mich ganz beſonders bei meinen Gäſten entſchuldigt, daß ich ſie unnütz bemüht habe. Ich hoffe, daß alle in drei Monaten wiederkommen.“ * London, 26. Juni.„Lanzett“ ſchreibt über die Er⸗ krankung des Königs: Am 13. Juni Abends fühlte ſich der König ſehr abgeſpannt, am 14. klagte er über ein Unbe⸗ hagen im Unterleib, das jedoch Nachmittags wieder nachließ; er begab ſich darauf nach Alderfhort, wo er bei ungünſtiger Wit⸗ terung dem Zapfenſtreich beiwohnte. Samſtag Nacht klagte der König neuerdings über Schmerzen im Unterleib und eine An⸗ ſchwellung machte ſich bemerkbar. Der Leibarzt Laking wurde zugezogen. Nach Anwendung von Arzneimitteln ließen die Beſchwerden nach. Laking erkannte das Vorhandenſein einer Störung im Unterleibe an, die ernſthafter Natur ſein könnte. Am Sonntag Nachmittag hatte der König einen heftigen Anfall von Schüttelfroſt. Die Fahrt nach Windſor überſtand der König gut. Am Mittwoch ſtellte Dr. Treves eine Erhöhung der Temperatur, Anſchwellung und Empfindlichteit in der Darm⸗ beingrube feſt; Symtome, die auf Blinddarmentzündung ſchließen ließen. Von Donnerſtag auf verſchwanden alle Symp⸗ tome wieder. Am Son New⸗Dork Dll. 100 Paris. nd glaubte man ee der ſehe einer baldigen Terrdend eeeee. Am 24 Junt ſtellſe ſich die Nolhwendigkeit h heraus, zu einer Operation Ju ſchreiten; den Aufſchub würde das Leben des Königs auf das Spiel geſetzt haben,— Das„Med. Journ.“ berichtet: Der Zuſtand der Theile, die durch die blosgele gt wurden, gab den Aerzten die Gewißheit, daß der Abſzeß nur die Folgen einer bisher nicht erklärten Entzündung ſel die häufig in der Gegend des Wurm⸗ fortſatzes auftrele, daß es alſo nicht einem organiſchen Leiden ernſthafter Natur oder einer bösartigen Wucherung zuzuſchrei⸗ ben ſei. * London, 26. Juni. Vormittag abgereiſt. Graf Walderſſee iſt heute Exploſion. Madrid, 26. Juni.(Frankf. Ztg.). In Carabanchel explodirte ein Pulverthurm. Dem Vernehmen nach gab es 16 Verwundete und 3 Tode. Madrid, 26. Junj. Im Militärlager von Carabanchel fand heute eine Pulverexploſion ſtatt. Zahlreiche Menſchen liegen unter den Trümmern. Dichter Rauch bedeckte das Lager während einiger Zeit. Die Detonation wurde in ganz Madrid, ſowie in den umliegenden Ortſchaften vernommen. Zahlloſe Fenſterſcheiben ſind zertrümmer zertrümmert. Joolkswirthschaft. Pfälziſche Textil⸗Induſtrie Otterberg,.⸗G. In der am 14,. Juli ſtattfindenden außerordentlichen Generalverſammlung wird ein Antrag des Aufſichtsraths auf Herabſetzung des Grundkapitals von M. 500 000 auf M. 400 000 durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältniſſe von 5 zu 4 zur Berathung kommen. Felten& Guilleaume Carlswerk.⸗G., Mülheim a. R. Die Geſellſchaft hatte im Jahre 1901 bei 36 Mill. Mark Aktienkapital einen Bruttogewinn von M. 6 231491.91, einſchließlich des Gewinn⸗ vortrags aus dem Jahre 1900 in Höhe von M. 782 329.91. Davon gehen ab: für Generalunkoſten M. 2 535 689.01, für Abſchreihungen auf Gebäude, Maſehinen und Utenſilien M. 694 714.09, für Verluſte durch Falliſſements M. 1018 904.03, für Kursverluſte au Bethei⸗ ligungswerthen M. 169 177.60, bleibt ein Reingewinn von M. 1 818 006.36. Gewinn⸗Vertheilung: 5 Proz. au den Reſerve⸗ fonds M. 51 533.83, an den Spezialreſervefonds M. 1000 000, an den Dispoſitionsfonds M. 150000, an den Beamtenpenſionsfonds M. 50 000, Vortrag auf neue Rechnung M. 561 472.58. Eine Dividende kommt ſomit nicht zur Vertheilung. Eiſern⸗Siegener Eiſenbahngeſellſchaft. Der Ueberſchuß beträgt M. 196 785.77. Zur Vertheilung kommt eine Dividende von 12 Proz. Bndapeſt, 26. Juni. In der Generalrathsſitzung der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Bank wurde beſchloſſen, für das erſte Semeſter 1902 eine Dividende von 28 Kronen zu bertheilen, am 1. Jult zahlbar. Zahlungseinſtellungen. Peter Cohn& Co. in Häute⸗ und Lederhandlung, geriethen in Konkurs. Coursblatt der Maunheimer Börſe(hrodukten,Börſe) vom 26. Juni. Hafer, württb. Alp—— 33„amerik. weißer—.——. 17.25—17.75 Maisamer. Mixed— 17.75— 18.20„ Donau 12.80——.— „ Id Pfata 17.20—17.70 Kohlreps, d. neuer—.——27.50 17.—17.65 Kleeſ amen deutſch.1 105.—110.— rumäniſcher 16.75—17.60 1„ IE am. Winter—.——18.—„ amerik. 94.—100.— Chicago II—.„neuerpPfälzer Manitoba—.——.„Luzerne 112.—117.— Walla Walla 17.50——.—„Proveno. 118.—120.— Kanſas II—.—17.75 Eſparſette 33.——34.— Californier 17.75——.— Leint! 0 Faß—.——69,50 Le Plata—.—17.85 bel Waggon—.——68.7 Kernen„„—.——63.860 Noggen, pfälz.—.——16.—]„ bei Waggon—— 610 „ ruſſiſch—15.76 Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.———.— fr. mit 20% Tara—— „ norddeutſcher—.———.—Am. Mettel Wagg.—.——21.— eeee Am. Petrol. in Eiſt. 5 Gerſte, hierländ. 16.——.— „ Pfälzer 16.50—16.75 „ ungariſche—.——— utter 13.25—18. 50 erſte rum. Brau—.—.— Hafer, bad. 17.50—18.25 Rohſprit, verſteuert—.— 107 „ruſſiſcher 17.50—18.257oer Sprit 2 „norddeutſcher 18.——18.25 lgoer do, unverſt. 24.75. Nr. 00 0 1 2 3 eizenn Weizenmeſh. 2778 28.78 38.75 28.78.7 Roggenmehl Nr.). 23.50 1) 20.50. Weizen ruhiger. Roggen etwas niederer. Uebriges unverändert Maununheimer Effektenbörſe vom 26. Juni.(Offtzieller Bericht. An der heutigen Börſe wurden 4½ oige Obligationen der Akt. für Seilinduſtrie vorm. Ferd. Wolff in Mannheim erſtmals gehandelt. Der Kurs derſelben ſtellte ſich auf 101 bz. u. G. Sonſtige Notirunge Pfälz. Maxbabn⸗Aktien 141., Badiſche Brauerei⸗Aktien 150 Berlin, 28. Juni.(Effektenbörſe.) Anfangskurſe. Krepitaktien 211 60, Staatsbahn 150.90, Lombarden 18.10, Diskonto⸗Comman 184. 60, Laurahütte—.—, Harpener 175.50, Ruſſiſche Roten ——000 ſchwach. lüßeourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.10, 5 75 Reichsg lei 102.10, 3% Reichsanlelhe 92.70, 3½% Bad. St.⸗Obl. 1900 100. 4% Bad. St.⸗A. 1901 108.30, 4% Heſſen 105.20, 3% Heffen 89.70, Italiener 102 70, 1860er Looſe 158. 20, Eübeck⸗Büchener——, Marie burger—.—, Oſtpreuß. Südhahn—.—, Staatsbahn 150. barden 18 20, Canada Paciſte⸗Bahn 129.20, Heidelberger Straße —.—, Kreditaktien 211.90, Berliner Handels eſe Weizen pfälz. norddeutſcher ruſſ. Azima Theodoſia Saxonska Girka Taganrog .⸗OOkonetto verzollt uſſ. 9 71715 1 aß—.——20.50 uff. Petrol. 11 5.iis Ruff. Petrol. in Ci⸗ ſternen p. 100konetto—.——15.9 ſchaft 155 20 Darmſtädter Bank 137 20, Deutſche Bankaktien 2 Disconto⸗Commandit 184.50, Dresdner Bank 144 10, Leipziger .60, Berg.⸗Märk. Bauk 151 70, Pr. Hpp.⸗Akt.⸗Bank—.—, Deu Grundſchuld⸗Bank—.—, Dynamit Truſt 178.70, 196.—, Conſolidatton 832.—, Dortmunder 40.10, Gelſenkirck 169.20, 0 175.40, Hibernia 172,20, Laurahütt Steltiner Vulkan 206.—, Licht⸗ Aet 97.20, We Alkaliw. 192.—, Af ſerslebener Alkali⸗Werke 144.60, Der zeugwerke 264.—, Hanſa Dampfſchiff 120.80, Wolltämme 145.—, 4% Pf⸗Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 19 3½% Bayern 100.20, 3 ¼ Sachſen 90.50, Schalk, 338.—, Manußeim Mhelnau 96.—„Kannengiefer 12 discont: e Reichsbank⸗Disk, 8 0% Wechfel. Kurze Sicht Reichsmark Vor. Kurs Heut. Kurs Amſterdam hfl. 100 168.55 168.55 Belgien 2 100 81.125 81.125 Italien 1005— 80.160 80.125 London.. ſt. 1 3— 20.447 20452 Madrid Pf. 100— 81225 99905* Fr. 100 Schweiz Fr. 1003 Zetesürgs, R. 100 Trieſt: Ir 100 Wien. Kr. 100 de Dire 585 85 ernrerumernzemer Mannheim, 28. Junt. 5 5 keit regierungsſeitig ſoſvohl iie don den Verkretern der Faſſen Geſammtgefä 57 Errichtung von Erholungsheimen. gemein anerkannt worden. Es b auch au 5 der Verſammli Betriebs ragsmarken 5 heilanſtalten, . Nur bei ſicherung unte ifnahn rartig größere empfänden, ja in e n Fällen gar Um ein geſundes und leiſtungsf den Landesregierungen in er lungsheime und Warteſtati Mitgliedern über 16 Jahre, welche der Invalidenver orfen und derart erkrankt id, daß mit der Krank⸗ heit Erwerbsunfähi gkei erbunden iſt, welche Anſpruch wuf reichsgeſetzliche Invalident ſegründet, ſind die Landesoer⸗ ſicherung n befugt, das Heilverfah einzuleiten und die]“ hilfsbedürftigen ieder in Lungenheilanſtalten unterzubringen. Die Einleitung derartiger Heilverfahren vermitte auf Antrag des beh lnden Arztes die Ortskrankenkaſſen, während] werthe Wohlthätigkeits die Genehmigung den Landesverſicherm sanſtalten obliegt. Nun] und der Hilfe ſo dringend nöthigen und oben hat ſich ſchon längſt gezeigt, daß die im Großherzogthum Baden vor⸗ menſchen hat aber noch kei zedacht. Ich trage 8 handenen Lungenheilanſtalten zur Unterbringung der vorerwähntenſ es nur dieſer Anregung bedarf, um mildthätige Herzen Kranken nicht mehr ausreichen und die Einberufung daher natur⸗ zu gewinnen. gender Zahl auf Staats mihre Mindeſtleiſtung hen zum unterſtütz geſchaffen. einem edlen Menſchengefüh ſtiftungen gemacht, an die b zätten, Auch der Privatmildthätig Eingreifen ein dankbarer Wirkun der Regel] Bürger Mannheims hat i ſei in der fr haben. + ik im Allg. Krankei e ſchwer krar 1 Mithilfe Frau arüber riſch ver geſagt, gemäß nur nach der Reihe der geſtellten Anträge erfolgen kann. Es Dankbar würde ich es anerkennen, wenn die Preſſe ohne Unter⸗„man dürfe s ſei verge ſomit oft—8 Wochen, bis die Mittheilung an die Kaſſen⸗ ſchied der Parteirichtung in dieſem Sinne weitere Anre jener Nacht, als Hommer die zachte, nicht verwaltungen zum Eintritt der Leidenden ergeht. geben möchte. Hommer erklärte heute auch mer habe Dieſe Zwiſchenzeit iſt oft dazu geeignet, die Krankheit zu ver⸗ 2 2 mitgewirkt. Uebrigens hatte er ein Paar der ſchlimmern, während ein raſches Eingreifen den Heilungsprozeß in Gerſchtszeſtung. Stiefe den Mann ringen ſuchte, die Frechheit, den meiſten Fällen günſtig beeinfluſſen würde. Mannheim, 25. Juni.(Strafk 1 Stiefel her ſeien, zu ſagen, ſie ſeien von Alt⸗ Um die vorgeſchtlderten Mißſtände önt heſeitigen, Wer wenig⸗ der: Herr Landgerichtsrath Ketterer. Vertreter der Gr. Staats gte Hommer hat am Faſtnachtsſonntag einen 1 3 80 die betheiligten Jaktoren, wie behörde: Herr Staatsanwalt 5 5 Streich geliefert, als den E ich 2 zandesverſicherung ⸗Anſtalt und Krankenkaſſen, dahin wirken, daß 1. Als Acquiſiteur einer Sgeſellſchaft auf Am hellen 2 Ub brach er im zweiten 8 neben dem weiteren Ausbau von Lungenheilanſtalten auch ſeitigkeit erhielt der 26 Jahre alte Geſck eiſende Karl del] Stocke des§ bon J 1, 8 gelegene Wohnung des Wirthes ogenaunte Erholungs 0 der Wakke fattonen aus Karlsruhe für jedes neugewonnene Mitglied eine Proviſion von] Emil Kannegießer ein, erbrach hier eine Kommode und eine Kaſſette, ins Leben gerufen und wirkſam unterſtützt werden. Solche Er⸗ 2 M. 30 Pfg. Kurz nach Aufnahme dieſer Thätigkeit fandte Lindel der er ſich 69 Mark Uhren, Ringe und andere golungsheime ſind micht nur Bedürfniß, ſondern in hygieniſcher Hin⸗ ſeiner Geſellſchaft bereits drei Aufnahmeurkunden, die er gefälſcht Schmuckſachen im Werthe v aneignete. Einſchließlich einer ſicht unbedingt erforderlich. hatte, um auf Grund derſelben die erwähnte Probiſton zufi gegen erkannten Strafe bvon 5 Jahren 1 he Zucht⸗ Den Krankenkaſſen ſtehen zwar die beiden räumlich unzureichen⸗ aic Man erkannte auf 6 Wochen Gefüngniß. 15 rd gegen Hommer eine Geſammtzuchthausſtrafe von 7 Jahren den Erholungsheime Rohrbach bei Heidelberg und Trettenhof bei 2. Die Berufung des 57 Jahre alten 1 Woche verhängt. Krämer wird nur wege erei mit 3 Monaker Lahr zur Verfügung, allein dieſelben nehmen nur ſolche Mitglieder Mauch, den das Schöffengericht wegen Be igung eines Weichen⸗ beſtraft und kommt, da die Unterſuchungshaft aufgerechnet wird, auf auf, die ſich in der Reconvaleszenz befinden. Für die Eingangs wärters mit 8 Tagen Haft beſtraft hat, wird als unbegründet ver⸗ freien F Hommer wurde von R. Dr. Hecht, Krämer von erwähnten bedauernswerthen Mitmenſchen fehlt dagegen die nöthige worfen. 5.⸗A. Dr. Künzig vertheidigt. ge 8 3 1 3. Der 20 Jahre alte Taglöhner Jakob Gentes aus Breit⸗—————— 1. Neuente erſonen die in Folge von Blutarmutb, Bleich⸗ furth hat im Fannar d. J. im Hauſe J 7, 5 dem Spengler? Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms el ſucht, Neuraſthenie etc. mehr oder weniger entkräftet ſind, ſollten die Trautmann eine Uhr im Werthe von 6., dem Taglöhner Throm für Lokales Provinzielles Volkswirtb 75 t 0 Wohlthaten der Erholungsheime nicht vermiſſen dürfen. herſchiedene Kleidunget und in Schriesheim dem Schneider Val. ocales, Provinzielles und Volkswirthſchaft: Ernſt Müller, ha diene bon Zhei JJJIJJ 840 5 eefür Theater, Kunſt und Feutllekon. V. D Harms e e: Srace der Errichtung von Erhokungsheimen hat ſich] Weingärtner eine Uhr mit Kette im Werthe von 40 M. entwendet. 22 8 Pau ze bereits die freie Vereinigung der badiſchen Orts, Betriebs⸗ und Beim Verſatz eines Theils der Sachen war der Schuhmacher Joſ. ſür den Inſeratentheil: Karl Apfel. 5 Innungskrankenkaſſen in der zu Karlsruhe am 28. Oktober 1900 Hillgers behilflich, der dafür eine Joppe geſchenkt erhielt. Zu⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei in; abgehaltenen Generalverſammlung befaßt und iſt die Nothwendig⸗ ſätzlich einer kürzlich gegen ihn erkannten Gefängnißſtrafe von 1 Jahr G. m. b..: Director Speer. eeeeg——FvK——...————äK—K————— ͤ—— —— 8 Awangsverfeiacrung,— br Filialeder Dresdner Bank be 1——5 werde ich im Pfandlokale d 4,5 I Mannheim hier gegen baare Zahlung im de Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ 3 5 ſteigern: 6822 Niederlassungen der Dresdner Bank: 1 Klapier, 1 Nähmaſchine mit Dresden—Berlin— Londůon—Hamburg-Altona— Lübeck Fußbetrieb, 1 Schranf, Sopha Bremen—Nürnberg Fürth— Hannover— Linden— Bückeburg engeincn 2, gun l00e Telephon 919. E 2. 4/5. 1 Treppe hoch. + Detmold—Chemnitz— Zwickau- Mannheim. Keug, Gerichtsvollzieher, utienkapital: Hoseryen: aene er Größtes Etabliſſement 130.000%,000. 34,000,000. Jesgeteen aeg f˖ — Nachmittags 2 Uhr 22 Eröffnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Oreditgewährung, werde ich im Pfandlokal q 4, 5 für 81 sowie von provisionsfreien Check-Conten. hier event. am Pfandorte F Annahme von Depositengeldern und Spareinlagen(mit und ohne Chiſfonier, Bivan, Waſchkom⸗ au Kündigungstrist). mode, Tiſche, Stühle, 1 Stand⸗ 20 Herren⸗Hemden nach Maaß. An- und Verkauf von Werthpapieren, Banknoten und Geldsorten; uhr uit Kaſten, Betten, Näh⸗———.— KEnlösung von Coupons, Dividendenscheinen und verioosten Werthpapieren, Baar⸗ maſchinen, Seſſel, Kommode, 8 ein Vorschüsse auf Werthpapiere. Ausführung von Börsen-Aufträgen an allen Regale, Theken, 1 Parthie Klei⸗—— 7 lität: deutſche und Börsen des In- und Auslands. derſtoffe, Seide, Sammt, Knöpfe pecia Hat. lische Discontirung und Einzug von Wechseln, Checks ete. 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