in. den oße ten icht der ſer ich en, r 91l. ist ilt⸗ en. V. .) 60 + des Zolltarifgeſetzes ein Jeglicher nicht länger reden dürfen als dieſe Reporternotiz Länge zu ziehen;„Obſtruktion zu treiben“, wie der beliebte Aus⸗ bom großen Bismarck gar nicht erſt zu reden— Freiherr Kuünſtfreunden unſerer Stadt ſchloß ſich zufammen, um das nöthige Großherzogin hatte die Gnade, das Protektorat üder die junge Schöpfung zu übernehmen. Abonnement: Tägliche Ausgabe: 8 70 Piennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. m tli burch die Poſt 155 mel. Poß⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunnheim“., In der Poſtliſte eingetragen untee Nr. 2392. Telephon: Direktion und 2 2 Druckerei: Nr. 841 E G, 2. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2.„Redaktion: Nr. 77 Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. 3 Expedition: Nr. 2 Aldenge uſenate 28 Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 5 15 Die Reklame⸗Zeile.. 60„„„ Nr. 51. Freitag, u. Juli 02.(Abendblatt.) DDenn Die, Mundtodtmachung“. (Von unſerm Korreſpondenten.) )5( Berlin, 10. Juli. Aus der Kommiſſion, die Vormittag für Vormittag ihre freudloſe Arbeit verrichtet, drang zu Anfang der Woche ſeltſame Kunde an die Oeffentlichkeit. Herr Baudert, der im thüringiſchen Weberſtädtchen Apolda als Gaſtwirth und Strumpfwirker lebt, hatte ſich plötzlich als Lederexperte auf⸗ gethan und dreieinhalb Stunden wider die Lederzölle geredet. Das war am Montag geweſen und am Dienstag geſchah ein Gleiches; darüber aber erfaßte wilder Grimm die Kommiſſions⸗ ltitglieder, die ohnehin mit Exploſipſtoff geladen ſind und ſoweit ſie der ſogenannten„Mehrheit“ angehören, d. h. Centrums⸗ oder konſetvative Agrarier ſind, ſteckten ſie die Köpfe zuſammen und Hetiethen, was zu thun ſei. Dann tauchte vorſichtig und taſtend am Dienstag Abend irgendwo in den Blättern die Meldung auf, die„Mehrheit“— wir wollen der Kürze halber bei dem ſchiefen Ausdruck bleiben— gehe mit dem Plan um, dem Unfug der Dauerreden zu ſteuern u. zu deren Ende ein Maximum der Rede⸗ freiheit einzuführen. Die Meldung ward anfänglich kaum be⸗ achtet; aber der Berichterſtatter, der ſie gebracht hatte, ließ nicht locker; am Tag darauf kam er auf ſein Thema zurück und wußte in ſeiner umſtändlichen, halb wichtigthueriſchen, halb alt⸗ fränkiſchen Weiſe noch Allerhand zu erzählen. Die Mehrheit immer in dem oben umſchriebenen Sinne— ſei überhaupt des endloſen Geredes gründlich ſatt. 30 bis 40 Minuten wollte ſie jedem Sprecher noch bewilligen— jedem ohne Unterſchied, ſich ſelbſt mit— aber mehr nicht. Und was man ſo mit glücklichem Gelingen in der Kommiſſion begonnen, das ſollte dann hinterher im Plenum fortgeſetzt werden: auch dort würde bei der Berathung eine halbe oder— im Höchſtfall— dreiviertel Stunde. Ueber ſind in dieſen ſtillen Tagen Bände von Leitartikeln geſchrieben worden; in der Noth frißt der Teufel eben Fliegen. Aber ernſthaft diskutiren läßt ſich die Sache kaum. Wir geben von vornherein zu, daß ein erheblicher Theil der Kommiſſionsreden gut und gern entbehrt werden könnte und daß ein anderer eigens zu dem Zweck geſprochen wird, die Dinge in die pruck lautet. Auch darüber ſind wir uns klar, daß in der Regel in halb⸗ bis dreiviertelſtündigen Reden die Fragen ausgiebig er⸗ börtert werden können. Aber wohlgemerkt:„in der Regel“, nicht immer und ſchon durch dieſe Thatſache wird der ganze Plan zur Unmöglichkeit. Es ſteht keineswegs ſo, daß Kürze allemal des Witzes Würze iſt und daß die kurzen Reden immer ſachlich und gediegen ſind. Herr Liebermann von Sonnenberg zum Beiſpiel pflegt immer verhältnißmäßig kurze Zeit zu ſprechen; von ihm aber erinnern wir uns auch nicht eine einzige ſachliche Rede ge⸗ hört zu haben. Hingegen kommt es nicht ſelten vor, daß man zweiſtündigen und noch längeren Reden von Anfang bis zu Ende mit der größten Aufmerkſamkeit folgt, weil der Redner eben immer noch etwas Neues und Belangreiches zu ſagen hat. Auch die Regierungsvertreter würden durch einen ſolchen Ukas auf das Empfindlichſte in ihren Rechten beſchränkt: wie oft hat— um gelegt ſein. vbon Marſchall oder Herr v. Miquel ſtundenlang geſpr oft thut es heute noch Graf Poſadowsky und hal man dabei je die Empfindung gehabt, daß unnützer Schwatz einem ans Ohr tönt? Alſo ſchon aus dieſem Geſichtspunkte wäre eine Be⸗ ſchränkung der Redezeit nicht durchzuführen. Sie verbietet ſich aber auch noch aus andern Gründen. Glaubt man denn im Ernſt, daß die Linke fein ſtill halten, daß ſie nicht jedes Mittel der Geſchäftsordnung ausnutzen würde, dieſer ſogenannten„Ver⸗ gewaltigung“ ſich zu erwehren? Von ihrem— d. h. dem Stand⸗ punkt der unbedingten Zollgegner könnte ihr ja eigentlich kaum elas Beſſeres widerfahren. Schon iſt das Intereſſe an dem Zollſtreit faſt ganz erloſchen; ſelbſt die Brodwucherparole zieht, kaum noch— wie bequem wäre es da, wenn ein ſchürendes Schlagwort die Bewegung aufs Neue anfachte und die Gegner des Zolltarifwerks als Märtyrer erſcheinen ließe. Das würde dann in der Kommiſſion die Gegenſätze wollends bis zur Siede⸗ hitze erregen und hernach im Plenum zu leidenſchaftdurchwühlten Geſchäftsordnungsdebatten führen, gegen die der Heinzeſtreit vor zwei Jahren noch das reine Familienkaffe⸗Kochen bliebe. Schließ⸗ lich aber würde mit all dem mehr Zeit verloren werden, als durch eine Einſchränkung der Rededauer überhaupt noch gewonnen werden könnte. Item: es wär' ſo ſchön geweſen; aber es hat nicht ſollen ſein.— Die ganze Meldung iſt denn auch lediglich als Stimmungsſymptom zu werthen. Die Herren in der Kommiffion ſind wieder einmal ganz Gottverflucht unzufrieden geweſen und ſo thaten ſie's wie„der Löwe in Juda, der in die Wüſte ging und ſuchte, wen er verſchlinge“. Aber ſiehe— es ließ ſich Nie⸗ mand berſchlingen und allerorten„biſſen ſie auf Granit.“ Und ſo werden ſie ſich denn wohl in das Unvermeideiche fügen. Das Unvermeidliche nämlich, daß höchſtwahrſcheinlich überhaupt nichts zu Stande kommt. Deutsches Rejeh. Mannheim, 11. Juli.(Im Wahlkreis Bay⸗ reuth) fällt heute die Entſcheidung durch Stichwahl, ob der Kreis den Nationalliberalen erhalten bleiben kann oder an die Sozialdemokraten übergeht. Selbſt wenn auch alle Wähler, die im erſten Wahlgang dem Kandidaten des Bundes der Land⸗ wirthe ihre Stimme gaben, ſich auf den nationalliberalen Kandi⸗ daten Hagen vereinigen, iſt der Ausgang noch unſicher. Die Enkſcheidung liegt in der Hand der freiſinnigen Volkspartei. Ob ſie die angeblich ausgegebene Wahlparole der Stimmenthaltung üben wird, bleibt abzuwarten. —(Die unkündbare Anſtellung der Poſt⸗ Unterbeamten) hat fortan bei tadelfreier Führung für alle Unterbeamtenklaſſen gleichmäßig nach einer Geſammtdienſt⸗ zeit von 15 Jahren ſtattzufinden. Bei Berechnung der Geſammt⸗ dienſtzeit iſt neben der Dienſtzeit als etatsmäßig angeſtellter Unterbeamter jede für die etatsmäßige Anſtellung anrechnungs⸗ fähige Zivildienſtzeit, und die ganze nach Vollendung des 18. Lebensjahres im Heere, in der Marine, in der Gendarmerie oder Schutzmannſchaft abgeleiſtete Dienſtzeit zu berückſichtigen; min⸗ deſtens die letzten fünf Jahre müſſen jedoch in der Stellung als vollbeſchäftigter Poſt⸗ und Telegraphen⸗Unterbeamter zurück⸗ ochen; wie Beſchränkungen der Ein⸗ und Durchfuhr von Fleiſch. Da die Zeit der Verabſchiedung des Fleiſchbeſchaugeſetzes bereits ziemlich weit zurückliegt, beſteht einige Unſicherh namentlich hinſichtlich der Beſtimmungen über die Veſchränkunge der Ein⸗ und Durchfuhr. Deshalb iſt es angebracht, Folgende feſtzuſtellen: In das Inland dürfen nicht eingeführt werde Fleiſch in luftdicht verſchloſſenen Büchſen oder ähnlichen Gefäßen, ſowie Würſte und ſonſtige Gemenge aus zerkleinertem Fleiſche; Hundefleiſch, ſowie zubereitetes Fleiſch, welches von Pferden, Eſeln, Maulthieren, Mauleſeln oder anderen Thieren des Ein⸗ hufergeſchlechts herrührt; Fleiſch, welches mit einem der folge den Stoffe oder mit einer ſolche Stoffe enthaltenden Zubereitung behandelt worden iſt: Borſäure und deren Salze, Formaldeh Alkali⸗ und Erkali⸗Hydroxyde und Karbonate, Schweflig Säure und deren Salze, ſowie unterſchwefligſaure Salze, Fluor⸗ waſſerſtoff und deſſen Salze, Salicylſäure und deren Verbin⸗ dungen, Chlorſaure Salze, Farbſtoffe jeder Art, jedoch unbe⸗ ſchadet ihrer Verwendung zur Gelbfärbung der Margarine und zum Färben der Hüllen, ſofern dieſe Verwendung nicht andere Voryſchriften zuwiderläuft. Friſches Fleiſch darf in das Zollinland, nur in g. Thierkörpern, die bei Rindviel, ausgenommen Kälber, u Schweinen in Hälften zerlegt ſein können, eingeführt werden. Kälber gelten Rinder im Fleiſchgewicht von nicht mehr Kilogramm. Mit den Thierkörpern müſſen Bruſt⸗ und zaug fell, Lunge, Herz, Nieren, bei Kühen auch das Euter, mit den zugehörigen Lymphdrüſen in natürlichem Zuſammenhange ver⸗ bunden ſein. In Hälften zerlegte Thierkörper müſſen neben einander verpackt und mit Zeichen und Nummern verſehen ſein, welche ihre Zuſammengehörigkeit ohne Weiteres erkennen laſſen. Bei Rindvieh, ausgenommen Kälber, muß auch der K der Unterkiefer mit den Kaumuskeln, bei Schweinen) Kopf mit Zunge und Kehlkopf in natürlichem Zuſammen! mit den Körpern eingeführt werden; Gehirn und Aug fehlen. Bei Rindern darf der Kopf getrennt von de körper beigebracht werden, ſofern er und der Thierkörper mit Zeichen oder Nummern verſehen ſind, daß die Zu gehörigkeit ohne Weiteres erkennbar iſt. Bei Pferde Maulthieren, Mauleſeln und anderen Thieren des Ei geſchlechts müſſen außer Bruſt⸗ und Bauchfell, Lunge, H Nieren auch Kopf, Kehlkopf und Luftröhre, ſowie die ganze Hi mindeſtens an einer Stelle mit dem Körper noch in natürlichen Zuſammenhange verbunden ſein. Pökel⸗(Salz⸗ Fleiſch, ausgenommen Schinken, Speck un Därme, darf in das Zollinland nur eingeführt werden das Gewicht der einzelnen Skücke nicht weniger als 4 Kilogram! beträgt. Geräuchertes Fleiſch, welches einem Pökelve unterlegen hat, iſt als Pökelfleiſch zu behandeln. Das weislich im Inlande bereits vorſchriftsmäßig unterſuchte nach dem Zollauslande verbrachte Fleiſch iſt im Falle bringung der amtlichen Unterſuchung nicht unterworf 1 das im kleinen Grenzverkehre, ſowie im Meß⸗ und Marktve kehre des Grenzbezirkes eingehende Fleiſch finden die Vorſch Anwendung, ſoweit die Landesregierungen nicht Ausnahm laſſen. Die unmittelbare Durchfuhr unter zollam Die Prüfungsaufführungen der Hochſchule für Muſik ſind nun vorbel. Sie haben die Zeit vom 21. Juni bis 8. Juli ausgefüllt und ein Bild deſſen gegeben, was Mannheim als Kunſt⸗ ſtadt leiſten kann. Alle angeſehenen Blätter unſerer Vaterſtadt haben Berichte gebracht über dieſe Vorführungen, ausführliche und wohlwollende. Es erübrigt nur noch, die großen Geſichtspunkte hervorzuheben, von welchen aus das Wirken unſerer Hochſchule be⸗ trachtet werden muß.— Hier wären zunächſt die äußeren Be⸗ dingungen zu erwähnen, unter denen die Hochſchule ins Leben gerufen wurde. Es ſind jetzt drei Jahre her, da wurden die erſten Schritte zur Gründung der Aaftalt gethan. Eine Vereinigunz von Kapital zur Verfügung zu ſtellen. Ihre Kgl. Hoheit die Frau Am 1. Oktober 1900 wurde die Hoch⸗ ſchule mit 75 Schülern eröffnet. Und heute? Heute nach Zjähriger Arbeit zählt die Hochſchule über dreihundert Studirende, heute unterrichtet an der Hochſchule ein Lehrerkollegium, das die an⸗ geſehenſten Namen der hieſigen Künſtlergemeinde enthält. Es iſt ge⸗ lungen, Kapacitäten von Auswärts heranzuziehen, der Lehrplan iſt innerhalb dreier Fahre ſo erweitert worden, daß heute unſere Hoch⸗ ſchule als eine wahre unjversitas musicae daſteht. Die ohigen Zahlen wie die Erfolge der jüngſten Prüfungsaufführungen ſind ohne Weiteres beweiſend. Hier haben wir vor Allem die Verdienſte des spiritus rector unſerer Hochſehule zu würdigen, die unſeves Erachtens in dem Beſtreben Einzelne und Einzelnes zu ekriliſtren“ nicht ge⸗ Hügend betont worden ſind. Es iſt unendlich ſchwer, eine ſolche Anſtalt über die erſten Anfänge himvegzubringen. Es iſt ſchwer ein Hochſchule dieſer Art nach hahen Geſichtspunkten zu leiten, ohne die leidigen Erforderniſſe Lebens zu überſehen. Wir ſehen broße Verdienſt, das Wilhelm „daß 21 richten. Der Einwand, als ob die verfloſſenen Prüfungsabende zu Geßpiß nicht, denn das Angebot an jungen Muſikern iſt viel größer herangebildet werden, die etwas Tüchliges leiſten. Endlich iſt es durchtveg nach modernen Grundſätze den Studirenden auch die neuen Erſcheinungen wie bekanntlich die Kgl. preußiſche Hochſchule — gegen eine„ganze Richtung“ vornehm der praktiſchen Erforderniſſe hal Wilhelm Bopp doch nie den Glick für das Ideale der Kunſt außer Acht gelaſſen. Das beweiſen die zwölf Programme, ihre Zuſammenſtellung wie ihre Durchführung. Die Mängel und Vorzüge der einzelnen Darbietungen zu nennen kann nicht unſere Aufgabe ſein. Talent iſt ein vornehmer, ſeltener Gaſt auf Erden, wirkliche Talente ſind nicht ſo häufig, daß eine Hochſchule allein durch ſie beſtehen könnte. So lange„ohne Geld Alles eitel“ iſt, wie ſchon der vortreffliche Don Giobanni in deutſcher Vergröberung ſingt, ſo lange die Menſchen ſich mühen, möglichſt viel des ſo geliebten Goldes zu ſammeln für den eigenen Nutzen, ſo lange muß auch eine„Hochſchule für Muſik“ ſich nach⸗dieſen Wirklichkeiten biel Mittelgut dargeboten hätten, erledigt ſich demnach von ſelbſt. So lange die Hochſchule alljährlich Talente wie die Damen Augu ſte und Bertha Glaſer, Ella Jonas, die Herren Pracht und Welker— wie nennen mit Abſicht nur dieſe Namen— aus⸗ bildet, ſo lange die Hochſchule im Stande iſt, auf allen Gebieten ſo viel Erfreuliches zu bieten, ſo lange können wir zufrieden ſein. Iſt es denn wünſchenswerth, daß die Mehrzahl der Studirenden Uunſerer Hochſchule die Beſchäftigung mit der Kunſt zum Lebensberufe machen? als die Nachfrage, genau wie in ſo vielen anderen Berufsarten. Wohl aber iſt zu wünſchen, daß Alle diejenigen, welche eine 7 5 Einſicht in das Weſen der Tonkunſt erſtreben, eine möglichſt um⸗ faſſende, vielſeitige Ausbildung erlangen. Ferner iſt zu kwtinſchen, daß auf einer ſolchen Hochſchule Lehrer und Lehrerinnen der Tonkunſt zu begrüßen, daß eine ſolche Hochſchule für Muſik, die außerdem noch Theater⸗ und Opernſchule mit allen ihrer 0 ſe Geſichts l Klaviere mit Orcheſterbegleitung von J. S. Bach, wie es ferner die Auswahl der Programme, die Altes und Ne ohne auf„Blendungen“ auszugehen, ſo viel Werkhvolles Seiten deutlich darüber aus. Daß man die Kunſt Richard ſogleich im Anfange der neuen Anſtalt gebührend gepflegt immer ein Ruhmestitel für unſere Hochſchule und ihren Um nun einige Einzelheiten zu erwähnen, ſo fa Leiſtungen, die ſich der Höhe der Kunſtvollendung nä gute und ſchätzbare Reproduktionen auf allen Gebiete meinen mit letzteren die Vorträge Jener, die eben z. B. einfach tüchtige Klavierſpieler werden wollen ohne jede 0 rufskünſtler zu werden. Wir meinen weiter die junzen Dam eben nur zum Vergnügen ſingen lernen. Gerade in dieſen Kat gab es erfreuliche Leiſtungen; man wird ſich an ihnen erfreuen man den rechten Maaßſtab anlegt. Freilich, wer ſie mit dem mißt, welches für junge Künſtler angemeſſen, der wird alle d weiſe von hübſcher Begabung„fürs Haus“ unbeachtet laſſen, d nicht ſehen, daß hier die Unterweiſung der Hochſchule ihrem un findet. Hier ſeien einige Vorträge aus dem dritten Co mämlich Faſchingsſchwank von Schumann, Klavierſtücke und Grieg, Variationen von Beethoven, ferner aus 0 Coneerte die Arie der Dalila in Des⸗dur u. A. Großes J mußten ferner die Vorträge der jungen Lehrerinnen erwecke der Ausbildung ihres Direktors unterſtehen. Das Concer H. Aberle und M. Diehl geboten wurde, war ein durchſchlaß Beweis von der Vortrefflichkeit der Hochſchulkunſt. Gefreut he ſtaunlich war ferner die Mannigfaltigkeit der Gattunge es dramatiſche Darſtellungen in Oper und Schauſpiel, da gab es Kammermuſik, Enſembleſpiel, Solo⸗ und in] Orcheſterwerke, da gab er Frauenchöre wie gemiſcht Ch — ſelbſt drei junge Komponiſten der Hochſchule traten m hervor. Kurz: es tvaren ſo viel Blüthen der ſo viel Jugendluſt, ſo viel Friſche ſichtbar, da 2. Seile⸗ SGeneral⸗Anzeiger. Manherm. 11. Jun. gleikung oder unter Zollverſchluß, im Poſtverkehr auch ohne dieſe Kontrolmittel, iſt als Einfuhr im Sinne des Geſetzes nicht zu betrachten; das zur Durchfuhr gelangende Fleiſch unterliegt nicht der amtlichen Unterſuchung. Unter unmittelbarer Durchfuhr iſt derjenige Waarendurchgang zu verſtehen, der ſich vollzieht ohne ein längere Aufenthaltsdauer im Inland, als durch die ordnungsmäßige Waarenbeförderung bedingt iſt. Eine un⸗ mittelbare Durchfuhr liegt insbeſondere nicht vor bei Aufbe⸗ wahrung der Waaren in einem Zolllager unter amtlichem Ver⸗ ſchluſſe. Nus Stadt und Land. *Maunheim, 11. Juli 1902. Die Gewerbe⸗Ausſtellung im Gr. Schloſſe. I. Auf die Kunſt im Handwerk muß beſonders ſchon zu einer Zeit das Augenmerk gerichtet werden, wo eine Grundlage für's ganze Leben geſchaffen werden ſoll. Schon in der Kindheit und Jugend muß Geſchmack und Sinn für gehaltvolle ſchöne Form gepflegt werden. Dem Unterricht, der Schule fällt dieſe wichtige Aufgabe zu Aund wir fragen uns, was hat zunächſt die Gewerbe⸗ und Volksſchule in Mannheim in dieſer Beziehung gethan, ſo gibt uns die gegen⸗ wärtige Ausſtellung eine gewiß erfreuliche Antwort. Die Ge⸗ werbe⸗Schule bringt eine große Anzahl äußerſt gewiſſen⸗ Haft ausgeführter Schülerarbeiten, Zeichnungen, Modelle, ſchriftliche Arbeiten zur Ausſtellung und läßt damit eifrigſte Bethätigung er⸗ Fennen. Die Volksſchule, reſp. Knabenarbeit sſchule ſtellt eine große Anzahl von Schülern gefertigter Kartonage⸗, Kerb⸗ und Flachſchnitt⸗ ſowie Hobelbankarbeiten aus. Neben guten Arbeiten älterer Art fallen hier beſonders auch eine Reihe wirklich ſchöner und lebensvoller Arbeiten modernen Stils angenehm auf. Dieſe modern gehaltenen Arbeiten wollen beweiſen, wie Vortreffliches ohne allzu⸗ große Mühe und Plage erreicht werden kann, und daß die Entwicke⸗ lung des Geſchmacks unabhängig von der Zeitdauer der Thätigkeit iſt. Sie wollen den Uebergang zeigen von allzulanger, leicht geiſt⸗ tödtender Bemühung zur Entfaltung lebendiger, raſch fortſchreitender, empfindungsvoller Arbeit. Es iſt erfreulich, daß eine ſolche Be⸗ wegung zu fröhlichem Leben hin hier auch aus unſerer Stadt ſelbſt hervorgegangen iſt. Ein ſehr talentvoller Pfadfinder auf dem Ge⸗ biete des Kunſtgewerbes, deſſen durchaus originelle Arbeiten immer mehr Anerkennung im deutſchen Kunſtgewerbe überhaupt finden und bereits von erſten Firmen vertreten werden, hat hier ganz neue An⸗ regungen für den Unterricht zu geben verſucht. Georg am's„Jugendkunſt“ verdient eingehendſte Beachtung. Die Arbeften, die wir hier in dieſer Weiſe hergeſtellt ſehen, ſprechen ſelbſt am Beſten dafür und laſſen eine neue Befruchtung des Unterrichts erhoffen. Wollen wir heute noch die übrigen Gewerbe und Handwerks⸗ arten zuſammenfaſſen, die in irgendwelcher Beziehung zur Kunſt ſtehen, ſo ſei in einem folgenden unſerer mit Abſicht und Freude die ganze Ausſtellung begleitenden Berichte der Ueberblick über das hier überhaupt Gebotene geſchloſſen, Vor Allem möge noch auf den künſtleriſchen Schmuck der Aus⸗ ſtellung durch prächtige Tapeten der Firma Robert Engelhard und Liſt u. Schlotterbeck, ſowie durch geſchmackvolle Zier⸗ gegenſtände der Firma Louis Franz hier hingewieſen ſein. Seit Kurzem gelangt auch ein die Abtheilung der Möbel zierender, reich geſchnitzter und vergoldeter Altarſchrein der Werkſtatt für kirchliche Kuünſt von Aug. Allert(Schwetzingen) zur Ausſtellung. Den früher bereits genannten Dekorateuren ſei auch noch die Firma F. Jäger(Heidelberg) zugezählt. Von Architekten, die ſich durch Entwürfe für Zimmereinrichtungen und Möbel verdient gemacht haben, find beſonders die Herren Thomas Malch, Joſeph Helffenſtein, Joſeph Behringer(Mosbach) und Carl Mannhardt(Schwetzingen) zu nennen. Voch betrachten wir noch einige ſpezielle Gebiete. Wenn wir bedenken, mit welcher Schönheit in früheren Zeiten und beſonders im Alterthum die Einrichtung der Bäder verbunden war, ſo können wir uns nur freuen, wenn auch unſere Zeit hier wieder Neues und Schönes zu ſchaffen ſucht. Wird heute auch hier zunächſt hauptſächlich das Praktiſche betont, ſo ſieht man doch ſchon Regungen zum Schönen hin, die der Welt des Waſſers im Hauſe immer mehr poetiſchen Reiz verleihen. Die Darmſtädter Ausſtellung zeigte in dieſer Beziehung viel Schönes. Auch was in unſerer Aus⸗ ſtellung an Badeeinrichtungen borgeführt wird, ladet in ſauberer und angenehmer Weiſe zu fröhlichem Bade ein. Die hieſigen Firmen Joſeph Leonhardt, Hermann Barber, Ph. Fuchs u. Prieſter, Wilhelm Wühler(in Gemeinſchaft mit aume⸗ werden, aber ſchon jetzt wollen wir unſere Hochſchule alsein pflegen. Dies deutlich auszuſprechen, war der Zweck unſerer Zeilen. Element der werdenden Großſtadt Mannheim .5 ————— Tagesneuigkeiten. — Der Kinematograph um jeden Preis. Aus London berichtet der Figaro eine ergötzliche Geſchichte: Der Beſitzer eines Londoner Panoptfkums, der ſeinen Beſuchern eine Senſation bieten wollte, fand ſich dieſer Tage im Buckingham⸗Palaſt ein und brachte die Bitte vor, die Operation, welche an König Edauard vorgenommen war, kinemetographiren zu dürfen. Die Aerzte waren über dieſes An⸗ Regen ſo verblüfft, daß ſie zunächſt glaubten, ſie hätten es mit einem Verrückten zu thun. Indeſſen betrug ſich der Mann ganz vermiteftig und legitimirte ſich ſogar mit Empfehlungsſchreiben von einigen ſehr angeſehenen Perſönlichkeſten. Man gab dem Bittſteller zu erwügen, daß er erſtens zu ſpät komme, und daß natürlich eine ſolche Er⸗ kaübniß wiemals ertheilt werden könne.—„Das Alles weiß ich“, er⸗ widerte der Panoptikum⸗Mann,„und alle dieſe Bedenken habe ich vor⸗ geſehen. Nun hat man ja, während der Operation ſchon wegen der Narkoſe, das Geſicht des Königs nicht ſehen können. Wir geben uns in einem Saal des Hoſpitals, den ich nach dem Muſter des königlichen Krankengimmers einrichte, Stelldichein und dort— operiren Sie mich, während meine Leute den Kinematographen arbeiten laſſen. Ich habe dieſelbe Korpulenz wie der König und habe eine Blinddarmentzündung ſo Überſtanden, daß jetzt für mich die Operation gerathen erſcheint. Ich gahle dasſelbe Honorar wie der König.“— Die Aerzte erklärten ſich bereſt, im Nothfalle den geſchäftseifrigen Mann zu operiren, aber die Mitwirkung des Kinematographen wurde abgelehnt.— Das iſt das Los der ſchönſten Ideen! — Noch eine Dumas⸗Anekdote zu den vielen, die in den letzten Tagen erzählt wurden, friſcht der Figaro auf. Alexandre Dumas wurde, wie die meiſten berühmten Männer, von Autographenſamm⸗ lern ſtark heimgeſucht. Gewöhnlich erfüllte er ihre Wünſche, denn er war ſehr gefällig und hatte immer die Feder in der Hand. Schließlich wurde ihm aber die ewige Bettelei um Autographen zu viel, und er beſchloß, der Sache ein Ende zu machen. Als eines Tages eine liebens⸗ würdige Dame um ein„ganz kleines Autograph“ bat, nahm Dumas ein Blatt Papier und ſchrieb mit ſeiner ſchönſten Handſchrift:„Ich bedaure ſehr, gnädige Frau, aber ich habe beſchloſſen, Autographen nicht mehr zu geben.“ Nachdem er den Brief unterzeichnet hate, Zab er ihn zur Poſt. Nachdem die Dame, die nicht die klügſte ihres Ge⸗ ſchlechts war, die Zetlen des verehrten Meiſters geleſen hatte, ſagte ſie ſeufzend:„Schade! Schade! Und ich hätte doch ſo gern ein Autograph von ihm gehabt! Dann zerriß ſie ganz troſtlos das koſtbare Brieſchen. Henneka und Schobbert) überbieten ſich geradezu in Bezug auf ele⸗ gante Einrichtung und modernen Comfort. Neben dem Reiche des Waſſers wird auch dem Reiche des Lichtes in ſinnreich erfundener Weiſe durch Beleuchtungskörper und ungsanlagen beſonders der Firmen Hermann Varber und Joſeph Leonhardt gedient. Die„Bekleidungskunſt“ huldigt heute derartig dem Praktiſchen, daß das Wort Kunſt hier oft überhaupt nicht mehr in Frage kommt. Man iſt froh, wenn ein Anzug ſitzt und der Stiefel paßt und das dazu verwendete Material gut und dauerhaft iſt. Allein gerade mit dieſen Handwerken kann recht viel Kunſt entfaltet werden. Erſt kürzlich zeigte die veranſtaltete Ausſtellung aus der Karl Theodors kunſtvoll gearbeitete Koſtüme aus jener Zeit, die gar wohl den Wunſch erwecken können, ſich auch heute geſchmackvoll zu kleiden. Die Hauptſache iſt, daß das Handwerk gerade auf dieſem Gebiete energiſche Anſtrengungen macht, ſelbſtſtändig zu bleiben, daß die Belleidung den individuellen Charakter des Geſtalt des Menſchen zum Ausdruck bringt. Die wackeren Handwerker, die hier auf dieſem Gebiete(Kleider, Schuhe und Hüte) ausſtellen, laſſen mit ihren Arbeiten den Werth beſonderer Anfertigung us erkennen. Eine ſolche Fülle gediegener Arbeiten bietet die Ausſtellung auf dieſem Gebiete, daß hier auf Einzelnes nicht eingegangen werden foll, da dies auch leicht als ungerechte Bevorzugung erſcheinen könnte. 251 Seit Zu dem Unfall im Dampfkeſſel des Hch. Kling'ſchen Mals⸗ fabrik in Schriesheim wird noch mitgetheilt: Fraglicher Keſſelputzer Hebel aus Mannheim kam am Mittwoch, 25. Junt, zu Kling, um die Arbeit zu accordiren. Nach Vereinbarung fing auch Hebel ſeine Arbeiten an, ging aber ſchon am Donnerſtag und Freitag ſonſtigen Arbeiten nach und war zeitweiſe abweſend. Freitag, 27., erhielt er eine Poſtkarte von Verwandten und Kollegen, ſofork nach Mannheim zu kommen. Bei Kling waren die Arbeiten nur ſo aufgenommen, daß Hebel jeder Zeit daran arbeiten konnte, wenn nichts Eiligeres vorlag, da fraglicher Keſſel über Sommer kalt liegt. Deshalb nahm Kling auch keine Notizen von der Abweſenheit Hebels und die Auf⸗ findung der Leiche iſt nur einem Tüncher zu verdanken, der ſeinen Lackpinſel und ſeine Kanne aufſuchen wollte. In Betreff der trauenden Wittwe ſei bemerkt, daß Hebels Frau ſchon ſeit Jahren nicht mit ihrem Manne zuſammenlebte; am Freitag vor der Auf⸗ findung Hebels war ſogar Termin vor dem Großh. Amtsgericht wegen Eheſcheidung. Der Tod des Hebel war lediglich ein Schlag⸗ anfall, und es waren weder Stickluft noch Hitze die Urſache ſeines Todes. Fragl. Keſſel wurde am 30. Mai zum letzten Mal geheizt. 955 Ein mediziniſcher Hochſtapler. Aus Gießen, 10. Juli, wird berichtet: Der Heilgehilfe Haug aus Viſſingen i. B. wurde von der hieſigen Strafkammer wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu drei Jahren Gefängniß, ſechs Wochen Haft und ſechs Jahren Ehrverluſt verurtheilt. Seine Strafthaten hat er vom Mai bis Dezember 1901 in Ulrichſtein in Oberheſſen begangen, wo er unter falſchem Titel einen Arzt bertrat und ſich in hohem Grade deſſen und der Bevölker⸗ ung Vertrauen zu erwerben wußte. Haug leitete früher in Stutt⸗ gart eine Heilanſtalt für mediziniſche Bäder, hatte dann als Arzt in einem Orte im Elſaß praktizirt, bis er entlarvt und in Colmar mit Gefängniß beſtraft wurde. Nach Verbüßung der Strafe ließ er ſich dann unter falſchem Namen in der Schweig als Arzt nieder, kehrte dann nach Deutſchland zurück und vertrat zahlreiche Aerzte. In Bonn wurde er denunzirt, wo er ſich mit der Tochter eines Sanitäts⸗ raths verlobt hatte, trotzdem er verhefrathet war. In Karlsruhe kam er ins Gefängniß. Später nahm er wieder ſeine Praxis und ſeinen Verlobungsſchwindel auf, und erhielt wegen Betrugs zwei Jahre Zuchthaus. Der zuletzt von ihm vertretene Arzt in Ulrich⸗ ſtein bekundet die erſtaunliche Fähigkeit des Angeklagten zu rezep⸗ tiren und ſpricht ſich über Fleiß, Geſchick und erfolgreiche Praxis Haugs höchſt anerkennend aus. Nur chirurgiſche Eingriffe ſeien ihm ſchlecht gelungen. Bemerkenswerth iſt, daß der Verurtheilte weder Maturitäts⸗ noch auch das Ginjährigenzeugniß beſitzt. Er hat ledig⸗ lich den Aerzten verſchiedenes„abgeguckt und in Würzburg, Tübingen und Freiburg Kollegien gehört. 8 „ Großfeuer in Rheinau. Wie wir erfahren, brach heute Mittag gegen ½2 Uhr in Rheinau in der Suberit⸗Fabrik, G. m. b.., ein Großfeuer aus. Daſſelbe entſtand in einem freiſtehenden Gebäude, in dem ſich die Korkmühle befindet und griff mit großer Schnelligkeit um ſich. Die Fabrikfeuerwehren der Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie, ſowie der Rhenania und die freiwillige Feuervehr waren raſch zur Stelle. Dank ihrer umfaſſenden energiſchen»Thätigkeit konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Bei dem herrſchenden Sturm hätte der Brand leicht große Dimenſionen an⸗ nehmen können, umſomehr, als das Feuer in den im Fabrik⸗ etabliſſement aufgeſpeicherten, raſch brennbaren Vorräthen reiche Nahrung gefunden haben würde. Die Eutſtehung des Feuers iſt noch nicht genau bekannt, jedoch nimmt man an, daß ein harter Gegen⸗ ſtaud, vielleicht ein Nagel, in die Mühle gerathen iſt und die Ent⸗ zündung herbeigeführt hat. Wie wir hören, iſt der Schaden ſehr beträchtlich. Das vom Feuer heimgeſuchte Gebäude wurde total ver⸗ nichtet und auch recht erhebliche Waarenvorräthe ſind dem Element zum Opfer gefallen. Die Fabrik ſtellt Suberit(Kunſtkork) her. Mus dem Großpherzogthum. * Konſtanz, 10. April. Die letzten Maſſenfänge von Blau⸗ felchen lieferten entgegen den Vorjahren durchſchnittlich nur mittlere, meiſt jedoch kleine, halbwüchſige Felchen. Der Haupt⸗ verdienſt entfällt auf die Fiſcher, da die meiſten einen feſten Akkordpreis von 70—75 Pf. per Stück— groß oder klein— für dieſes Jahr mit den Fiſchhändlern vereinbarten und die Letzteren ſomit durch die Unmaſſe von kleinen minderwerthigen Felchen Verluſt haben. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Fraukfurt a.., 10. Juli. Unſere benachbarte Ge⸗ meinde Heuſenſtamm iſt geſtern von einem ſchweren Brand⸗ unglück heimgeſucht worden. Nach 4 Uhr zog über die Gegend von Heuſenſtamm ein ſchweres Gewitter heran, das von wolken⸗ bruchartigem Regen begleitet war. Ein Blitzſtrahl fuhr in das Haus der Franz Winter Witiwe. Im Nu ſtand dasſelbe in Flammen und brannte total nieder. Kaum waren die Löſch⸗ arbeiten beendet, als der Ruf erſcholl: Die Kirche brennt! In der That brannte die Kirche in der Nähe des Hochaltars. Die Kirche iſt das prächtigſte Gebäude in der garzen Umgegend. Es wurde im Jahre 1764 von der Gräfin Maria Thereſia erbaut, die auch in der Gruft daſelbſt beigeſetzt iſt. Den herzueilenden Be⸗ wohnern bot ſich alsbald ein furchtbarer Anblick. Der ganze Thurm und das Dach der Kirche ſtanden in hellen Flammen. Die Heuſenſtammer freiwillige Feuerwehr konnte allein des ver⸗ heerenden Elementes nicht Herr werden. Erſt, nachdem die benach⸗ barten Wehren aus Obertshauſen, Bieber und Offenbach, Letz⸗ tere mit einer Dampfſpritze, wirkungsvoll mit eingriffen, wurde das Feuer auf ſeinen Heerd beſchränkt. Der ſtrömende Regen erwies ſich hierbei als ſehr erwünſcht, da er eine größere Aus⸗ dehnung des Feuerheerdes mitberhütete. Die Kirche hat unter dem Feuer ſehr ſchwer gelitten. Der Thurm iſt bis auf den eiſernen Glockenſtuhl abgebrannt und die Decke pöllig eingeſtürzt. Nur mit großer Mühe und unter hoher Gefahr konnten die Mon⸗ ſtranz und einige Kelche gerettet werden. Der empfindlichſte Schaden kraf die Kirche im Innern. Die vor kurzer Zeit erſt durch den Herrn Grafen von Schönborn unter einem aufwand von 70 000 Mk. geſtifteten herrlichen Malereien ſi vollſtändig vernichtet. Der übrige Schaden an Thurm und Dach dürfte nicht viel weniger betragen. Die Situation iſt zur Zeit eine ſehr gefährliche, weil der Glockenſtuhl mit drei Glocken im Gewicht von 80 Centnern noch ſteht, und man glaubt, daß das Gebälk desſelben theilweiſe angebrannt iſt. Ein Einſturz wäre ſomit nicht ausgeſchloſſen. Cheater, Kunſt und Wiſſenſchan. Ueber den Tolſtoiprozeß, der in Leipzig wider den Direk⸗ tor Löwenfeld vom Schiller⸗Theater in Berlin und den Ver⸗ lagsbuchhändler Eugen Diedrichs in Leipzig verhandelt wurde, wird der„Magd. Ztg.“ berichtet: Auf die Frage des Vorſitzender an Diedrichs, ob er den Inhalt der Schrift„Der Sinn des Lebens“ von Tolſtoi gekannt und was er ſich dabei wohl dachte, erklärte der Angeklagte: Ich habe mich über die Schrift gefreut, da ſie von hohem ſſittlichen Ernſt und Streben, wie alle Schriften Tolſtois, getragen iſt. Vorſ.: Der ſittliche Ernſt iſt doch aber auch mit ſchonungsvollen Worten zu kennzeichnen. Im Uebrigen werde durch die Anklage nicht die Sache, ſondern lediglich die Form verfolgt. Diedrichs Anſicht nach enthält die Schrift keine Beſchimpfung. Angeklagter Dr. Lö we nfeld gibt auf Be⸗ fragen des Vorſitzenden eine Schilderung ſeiner Beziehungen zu Tolſtoi und ſagt dabei aus: Als vor etwa zwölf Jahren die geſammte Kulturwelt auf die litterariſchen Erzeugniſſe Tolſtois mit hoher Spannung zu blicken anfing, habe er, Löwenfeld, ſich zu Tolſtoi begeben, da er der ruſſiſchen Litteratur ſpeziell hoch⸗ intereſſirt gegenüberſtehe. Tolſtoi habe ihn ſehr freundlich auf⸗ genommen. Im Laufe der Jahre habe ſich daraus ein freund⸗ ſchaftliches Verhältniß gebildet,, Außerdem habe er dann als Erſter, von Tolſtoi ſelbſt autoriſirt, die Interpretation der Schrif⸗ ten im Geiſte Tolſtois ins Deutſche übernommen. Mit ganz beſonderer Genugthuung gebe er noch ſeiner Freude darüber Ausdruck, in Herrn Diedrich einen Verleger gefunden zu haben, der genügend Ernſt und Geiſt beſitze, um mit ihm eine Bahn zur Ausarbeitung Tolſtoiſcher Schriften zu begehen. Nie ſei es ihm beigefallen, daß der Inhalt der Schrift andere Konfeſſionen ver⸗ letzen würde, da die Schrift ja nur an den ruſſiſchen Synod ge⸗ richtet war. Der Staatsanwalt gab zu, daß die reli⸗ giöſe Größe und der ſittliche Ernſt Tolſtois unverkennbar ſeien, betonte aber, daß Tolſtoi in ſeinen neueren Schriften jedoch das Weſen des Chriſtenthums, ſeine Einrichtungen und Gebräuche, die auch von den hier mit Korporatlonsrechten verſehenen Kirchen geübt werden, bekämpfe. Hierin liege der Kernpunkt, der zur An⸗ klage geführt habe. Die Angeklagten ſeien im wollſten Maße für verantwortlich zu betrachten und er erſuche deshalb um Beſtraf⸗ ung gemäߧ 166 des Strafgeſetzbuches, Unbrauchbarmachung der Formen u. ſ. w. Der Verkheidiger Dr. Härtzel berbeitete ſich über die Geſchichte des§ 166 unter Bezug auf die Schriften des Kirchenrechtslehrers Profeſſor Wacht, kam dann auf Profeſſor Harnacks Schrift„Das Weſen des Chriſtenthums“ und ſuchte aus dieſer zu beweiſen, wie ſehr gerade Tolſtoi mit Harnack übereinſtimme. Nachdem der Vertheidiger noch Bezug genom⸗ men hatte auf die Aeußerungen der„Chriſtlichen Welt“ über das Tolſtoiſche Buch, die geradezu eine Glorifizirung des ruſſiſchen Denkers bedeuten, verlangte er vollkommene Frei⸗ ſprechung beider Angeklagten. Mit kurzen Worten ſchloß ſich der Verleger Diedrichs dieſer Forderung an. Dr. Löwenfeld gab ein Bild Tolſtois, ging auf die Denunzation ein, die zu der Anklage geführt habe, und betonte, daß jeder, der die Tolſtoiſche Schrift mit ſolchem Ernſt leſe, wie man ihn für Tolſtoi haben müſſe, nicht zu dem Urtheil der Staatsanwaltſchaft kommen könne. Eine Verurtheilung der Schrift beweiſe nur, daß der be⸗ treffende Leſer die Schrift noch nicht verſtanden habe. In der Begründung des Urkheils wird ausgeführt: Das Gericht hat in Betracht gezogen, daß Dr. Löwenfeld perſönlich in intimer Freundſchaft mit Tolſtoi ſtehe und dadurch ſehr wohl ſeine In⸗ tentionen kenne. eFrner ſei zu beachten, welchen Leumund und welche Stellung die Angeklagten einnehmen. Der Verleger Diedrichs ſei ein notoriſch hochbornehmer Mann, von dem man ſich die Herausgabe einer Schmähſchrift nicht zu verſehen habe. Aus dieſem Grund ſei auf Freiſprechung zu erkennen. James Nothſtein, der Ueberbrettl⸗Komponiſt, arbeitet an einer abendfüllenden parodiſtiſchen Ausſtattungs⸗Operette, zu der ihm Rudolf Presber den Text geſchrieben hat. Ein Franzoſe über Deutſchland. Der Kunſtkritiker Octave Uzanne ſchreibt im„Echo de Paris“ ganz entzückt über Düſſeldorf und die dortige Ausſtellung. Was ihn bei ſeinem Beſuche beſonders überraſchte, das war die edle Schlichtheit, die glückliche Harmonie und die Originalität der architektoniſchen Theile der Ausſtellung. Keine Spur, ſchreibt Uzanne, bon dem ſchlechten Geſchmacke der Schwer⸗ fälligkeit, der Ueberladenheit, die wir dem germaniſchen Geiſte ſo gern zuſchreiben. Das ſteht feſt, daß wir unſere Vorurtheile in dieſem Punkte aufgeben müſſen. Deutſchland beſitzt ſo gut Architekten wie Belgien. Man findet die architektoniſche Anmuth und Schönheit nicht nur in den Einzelheiten der großen Gebäude, wie die Maſchinen⸗ gallerie, ſondern über die kleinſten Bauten dieſer erſtaunlichen Aus⸗ ſtellung zerſtreut. Vom Feſtſaale bis zu den kleinen Reſtaurants, den Bierſtuben und Schwarzwälder Wirthshäuſern ſind alle Pavil⸗ lons ſehr ſtilvoll gebaut und wunderbar fein dekorirt. Das gilt auch von dem Sonderbahnhofe, der die Beſucher aus allen Gegenden Deutſchlands bis an das Thor der Ausſtellung bringt und in ſeiner Aeſthetik den Theorien der Ruskin und William Morris entſpricht. Die Düſſeldorfer Ausſtellung iſt mit einem Worte fröhlich, ohne ge⸗ räuſchvoll zu ſein, belebt, aber ohne Gedränge. Es iſt, als ſei Alles für die Behaglichkeit und die Augenweide der Beſucher eingerichtet. „Der Tag“(Illſtrirte Zeitung) vom Freitag, 11. Juli, ent⸗ hält: Ueberalterung. Die Ausſichten eines Schulaufſichtsgeſetzes. — Die ruſſiſche Reiſe des Königs von Italien.— Wollhändler und Miniſter.— Aus der Reichshauptſtadt.— Sprachfragen und Sprach⸗ klagen.— Zeit⸗ und Streitfragen.— Die„Illuſtrirte Unter⸗ haltungs⸗Beilage“ enthält: Gedenktage.— Die Goldfelder des britiſchen Reiches.— Moderne Toilettenkünſte.— Die neue Eiſenbahn Windhoek⸗Swakopmund.— Das grüne Huhn(Roman⸗ Fortſetzung).— Bilder vom Tage: Die Speiſung der Armen von London.— Landungsmanöver bei Borkum.— Großfeuer in Trier. — Profeſſor Richard Förſter 5.— In der Reiſezeit. Sport. * Der 3. Deutſche Automobil⸗Tag, welcher in den letzten Tagen d. Mis. ſtattfindet, hat durch die Uebernahme des Protektorates ſei⸗ tens des Großherzogs eine beſondere Bedeutung erfahren. Die deut⸗ ſchen Automobiliſten wie insbeſondere der Mitteldeutſche Automobil⸗ Klub, haben dieſen Entſchluß unſeres Landesfürſten mit einmüthiger Freude begrüßt. Das Feſt wird durch die Bildung eines Ehren⸗ komitees, welchem die Spitzen der Landes⸗ und Stadtbehörden an⸗ gehören werden, eine weitere Förderung erfahren und dürfte dadurch das Intereſſe für die automobiliſtiſchen Beſtrebungen in unſerem — 5 D — — rr — * KN de Lande in deee Maße gefördert werden. die Fahrt der Truppen⸗Transportſchiffe. Mannheim, 11. Juli. General⸗Anzeier. 3. Selte. Der Feſtausſchuß Feſtlichkeiten ſo impoſant 8 nz die Arbeiten für die Aus ſtel Uung werden in fieberhafter Weiſe betrieben. Die Nachfrage nach den Ausſtellungs⸗ plätzen iſt eine ſehr rege und dürften die letzten verfügbaren in aller Kürgze belegt ſein. Die Laſtwagen⸗Konkurrenz Leipzig⸗Eiſenach ſowie die Automobil⸗Aus eſtenung werde in nicht geringem Maße dazu beitragen. das Publikum auf die eminenten Fortſchritte der Auto⸗ mobil⸗Induftrie aufmerkſam zu machen und dem Automobilismus hiele neue Freunde zuführen, zumal durch die Fernfahrt Paris⸗ Wien, welche den deutſchen Fabrikaten einen einzig daſtehenden Er⸗ folg in beſter Weiſe dafür Propaganda gemacht wurde. entfaltet eine e Thätigkeit, um die af ar Mai d. J. Frau erſtach, wurde heute vom Schwurgericht wegen alte Peber 0 161 inhard von 1155 tſachſen, der am 23. frühere im Streite ſeine Kkrverberletzung mit nachgefolgtem Tod zu 4 Jahren Gefängniß ver⸗ Urkheilt. —— Beteſte Nachrichten und Telegramme. Privat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ *'tt. Blaſien, 11. Juli. Der Großherzog und die Großherz ogin von Baden ſind heute Mittag zu Stägigem Aufenthalt hier eingetroffen. * Stuttgart, 11. Juli. Die Kammer hat mit 64 gegen 9 Stimmen die Gemeindeſteuerreform angenommen. Köln, 11. Juli. Der„Köln. Ztg.“ wird von geſtern aus Berlin telegraphirt: Der„Daily Expreß“ erhält aus Liſſabon die von einem dort umlaufenden Ge⸗ rüchte, w ee der deutſche Geſandte Tattenbach der por⸗ tugieſiſchen Regierung 92 Verkauf Macaos an Deutſchland für eine Million Pfd. Sterling vorgeſchlagen haben. Deutſche Miffionare hätten in Macao bereits beträchtlichen Grundbeſitz erworben. Dieſes Gerücht kennzeichnet ſich ohne Weiteres als eine jener Empfindungen, bet denen es ſchwer hält, den guten Glauben der Verbreiter anzunehmen. Deutſchland denkt nicht daran, Portugal einen ſolchen oder ähnlichen Vorſchlag zu mg⸗ chen. Die ganze Geſchichte iſt völlig aus der Luft gegriffen. * Hamburg, 11. Juli. Wie die„Hamb. Börſenhalle“ 47 ſind die Leiter der Hamburger und Altonger Brau e⸗ eie Iuktiene skontingentirung zu beralhen, * Bremen, 11. Juli. Die Abſchleppungsverſuche des ampfers„Trier⸗ ſind bis 1 erfolglos geblieben. Per Bergungsdampfer„Newa“ von der Nordiſchen Bergungs⸗ geſ eſellſchaft iſt nach der Unfallſtelle(bei Coruna) aöſeeset⸗ n(Frkft. Die Eiſengießereſ J. A. Buſch denau iſt vollſtändigniedergebrannt. * Berlin, 11. Juli. Das Reichsgeſetzblatt veröffenklicht eine Verordnung vom 7. Juli, betr. Weiterinkraftſetzung des Ge⸗ ſetzes betr. Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau, ſo⸗ wie eine Bekanntmachung vom 10. Juli betr. deeſes Geſ ſetzes. Juli. in Wei * Berlin, 11. Juli. Der Reichsanzeiger deröffenllicht eine e betreffend Einführung des Nacht⸗ dienſtes am 1. Auguſt im Fernſprechverkehr mit Berlin⸗Baſel, ſowie Frankfurt⸗Mülhauſen i. E. und Straßburg, i. E. und berſchiebenen Schweizerorten zu den gleichen Gebühren wie im Tagesverkehr. *Berlin, 11. Juli. Mittheilung des Kriegsminiſteriums über Der Transport⸗ dampfer„Piſa“ auf der Ausreiſe nach Oſtaſien befindend, lief Pork Said am 8. Juli und Suez am 9. Juli an. *Luzern, 11. Juli. Geſtern Abend wurden 5 Herren einer Ruder par vom Gewitter win de überraſcht. Ihr Boot füllte ſich mit Wa geblich Namens Schröder aus fand. *Paris, 11. Juli,(Irlft. Zig.) Die Regierung erläßt vorausſichtlich heute noch ein neues Dekret, infolgedeſſen etwa 2600 Orden und Ordensniederkaſſungen auf Grund des Vereinsgeſetzes geſchloſſen werden ſollen. * Paris, 11. Juli. Der Miniſterrath Unterzeichnete heute den Geſetzentwurf betreffend die Genehmigung der Brüſſe⸗ ler Zuckerkonvention vom 5. Märs 1902. Der Juſtiz⸗ miniſter Valle ſprach über die im Auguſt ſtattfindende Internationale Konferenz zur Unterdrückung des Mädchenhandels und theilte die Vorſchläge mit, die der Konferenz durch franzöſiſche Vertreter Unterbreitet werden ſollen. „Brüſſel, 11. Juli. Nach Ausſpruch der Aerzte beſteht für das Leben der Königin keine unmittelbare Gefahr mehr. * Bloemfontein, 11. Juli. Eine Anzahl Buren⸗ offiziere und Beamte der höheren Regierung weigerten ſich den Treueid, welcher in ſehr bindender Form abgefaßt iſt, zu leiſten. Wenige aber erhoben Widerſpruch dagegen, die Erklärung zu unterzeichnen, in der König Eduard anerkannt wird. Der Baſudo⸗ häuptling Joel ſoll auf den 20. Juli nach Maſeru vorgeladen werden. Peking, 11. Juli. Wie aus ſtellten die dort zur Feſtſetzung des Zolltarſfes zufammenge⸗ tretenen Kommiſſare ein Schema für denſelben auf. Alle Regierungen mit Ausnahme der franzöſiſchen ſind damit einverſtanden. Dieſe fordert günſtigere Zollſätze und droht mit einem Zollkrieg gegen China, falls die aufgeſtellten Sätze Geltung erhalten. Wenn Frankreich dem Tarif doch duntengen ſollte, wird derſelbe am 1. September in Kraft treten. Flensburg, den Tod in den Wellen * 5 Zur Miniſterkriſe in Bayern. * München, 11. Juli. Dem Kultusminiſter Dr. b. Landmann wurde„aus Geſundheitsrückſichten“ bis auf Weiteres Urlaub bewilligt und der königl. Staatsrath von Schrautt mit der Führung der Geſchäfte des Miniſteriums für Kirchen⸗ und Schulangelegenheiten betraut. Leibziger Se ibzig, 11. Juli. Die Aufſicht erten Expoſé ſowohl wie in dem Ge ferenz einzuberufen, zuſammengetreten, um über die Möglichkeit einer'r o⸗ ſſer und ſank, wobei einer der Inſaſſen, an⸗ Shanghai gemeldet wird, srathsmftglie⸗“(Fraff 813.) ung des Vorſtgenden das Anſinnien zu⸗ Nerſehpeisee geweſen. Das Bewußtſein einer unrechten 1ſie nicht gehabt. Am 28. März 1900 habe wieder Sſitzung ſtattgefunden, in der die die ſeit 1890 entſtandenen geſammten Engagements der Trebergeſellſchaft darlegte. Der Aufſichtsrath war bei den enormen Engagements der Trebergeſellſchaft der Anſicht, nach Kaſſel zum 4. April eine Kon⸗ event. bei den Großhanken in Verlin eine Hilfs⸗ aktion zu Gunſten der Leipziger Bank einzuleiten. Eyner ſagt aus, man ſei damals über die Höhe des Obligo— einige 80 Millionen— erſtaunt geweſen,— er ſelbſt auch. Die in Berlin in Ausſicht ge⸗ nommene Hilfe wäre erwünſcht geweſen, um den Trebertruſt durch⸗ zuführen. In einem Schreiben an Exner, am 1. April 1901, bemerkt Schmidt, daß der Beſchluß der Verwaltung der Leipziger Bank, nach Kaſſel zu kommen, ihm und ſeinen Aufſichtsrathsmitgliedern du wrchaus nicht baſſe. Kaſſel ſtehe in einfacher Verbindung mit der Bank und laſſe ſich nicht von obenher behandeln. Schmidt ſchlägt im Einberſtändniß mit Sumpf Giſenach als Ort zur Zuſammenkuffft vor. Die Angeklagten Schröder und Meyer ſagen, daß in jener Sitzung vom 28. März 1901 zu ihrem Erſtaunen die Engage⸗ ment der Bank bei der Trebergeſellſchaft die Zahl weit überſtieg, die ihnen vorher genannt war. Auch Wölker und Förſter ſeien über die damaligen Aufklärungen betroffen geweſen. Förſter ſtellt ein Obligo von 67 780 069 M. feſt. Wilkens betont gleichfalls, daß en über die Höhe des Obligos erſchrocken geweſen ſei. Dem Zeugen Wuthe iſt bekannt, daß für die Sitzung vom 28. März eine Auf⸗ ſtellung bezüglich des Obligos vom Sekretär gemacht wurde. Wie Exner ausſagt, iſt dieſe auf Zetteln und Bogen geſchehen. Dieſe wichtige Aufſtellung iſt, wie der Vorſitzends feſtſtellt, nicht mehr auf⸗ zufinden geweſen. Am 5. April fand die Konferenz der beider⸗ ſeitigen Direktoren und Aufſichtsräthe ſtatt in Kaſſel. Schmidt er⸗ ſtattete eingehende Darlegung über die techniſchen und finanztellen Obligos der Geſellſchaft, über die Rentabilität der Tochterunter⸗ nehmungen. An dieſe Sitzung ſchloß ſich eine zweite am 6. April⸗ bei Schmidt an, in der u. A. der Geldbedarf für die Trebergeſellſchaft (im April 980 000, Mai 650 000 und Juni 500 000.) und die neuen Transaktionen mit der Bank beſprochen wurden. Ueber Schmidt befragt, erklärte Angeklagter Mayer, Schmidt habe etwas Faszinirendes gehabt und nicht den Eindruck eines Schwindlers gemacht. *.** Zollkommiſſion. * Berlin, 11. Juli.(Zollkommiſſion.) Die Zolltarifkommiſſion nahm die Poſ. 586—593, Geflechte und Flechtwaaren aus pflanzlichen Stoffen mit Aus⸗ nahme von Geſpinnſtfaſern, nach der Vorlage an. Poſ. 589, Korbflechtwaaren, andere Flechtwaaren, roh oder gefärbt, gebeitzt, gefirnißt, aus ungeſchälten oder geſch älten Ruthen, Rohr, Pe 1 5 oder Holzſpahn wurde auf Antrag Wallenborn von 3 auf 4 Mart erhöht, ebenſo wurden 594 bis 599, Beſen, Bürſten, Pinſel nach der Vorlage angenommen. Von den darauf be⸗ rathenen 10 Abſchnitten betr. Waaren aus thieriſchen oder pflanz⸗ lichen, Schnitt⸗ oder Formerſtoffen, werden aus Abſ. a, betr. Waaren aus thieriſchen Schnittſtoffen, die Poſ. 600—607 eben⸗ falls nach der Vorlage angenommen. *. 15 Die Krankheit Kömig Eduards. * London, I1. Juli. Nach dem heute Vormittag ver⸗ öffentlichen Krankheitsbericht hat der König fortdguernd guten Schlaf. Die Beſſerung in dem Befinden macht in jeder Beziehung weitere Fortſchritte. 4. 1 Das Grubenunglück. * Newyork, 11. Juli.(Frkft. Ztg.) Nach der Aſſociated Preß iſt die Zahl der bei dem Unglück in der Cambriagrube bei Pitlsburg geködteten Arbeiter 100. Nach einer andern Meldung war die Gewalt der Exploſion ſo furchtbar, daß dieſelbe 3 Fuß dicke Mauern niederlegte. Die Rettungsmannſchaften konnten nur auf 2 Meilen in die 5 Meilen lange Grube eindringen und nur wenige Schwerverletzte zu Tage fördern. Golkswirthschaft. Das Kohlenſyndikat und die Konkurrenz der auſtenſtehenden Zechen. Aus Ruhrort wird geſchrieben: In Folge des ſcharfen Wett⸗ bewerbes der nicht ſyndizirten Zechen läßt das Rheiniſch⸗weſtfäliſche Kohlenſyndikat durch ſeine Vertreter überall da Kohlen zu ermäßigten Preiſen anbieten, wo die außenſtehenden Zechen als Verkäufer auf⸗ treten. Dies iſt namentlich am Oberrhein und in Süddeutſchland der 4 Fall, wo das Syndikat die Konkurrenz ſogar noch unterbietet. Die freien Zechen in der Nähe des Rheins, wie Rheinpreußen, Neumühl und Deutſcher Kaiſer ſteigern ihre Probuktion noch fortwährend, da ſie ihre Abnehmer kaum noch zu befriedigen wiſſen. Die billige Waſſerfracht nach dem Oberrhein und Holland erleichtert dieſen Zechen den Wettbewerb außerordentlich. Die Verhandlungen zwiſchen dem Syndikat und den genannten drei Zechen wegen Beitritts zum Syndikatsverbande haben bis jetzt zu einer Einigung noch nicht geführt und ſind daher einſt⸗ weilen abgebrochen worden. Das Syndikat ſcheint es nunmehr mit einer verſchärften Konkurrenz zu verſuchen, ob indeß mit Erfolg, erſcheint nach Lage der Verhältniſſe ſehr fraglich. Unter der Firma W. Hoettger, G. m.., iſt laut„Nat.⸗Ztg.“ am hieſigen Platze ein neues Unternehmen ins Leben gerufen worden, deſſen Gründer ſind: die Schwellenimportfirma W. Hoettger in Weſel, der Fabrikbeſitzer und Inhaber zahlreicher Schwellenimpräg⸗ nirungsanſtalten Julius Rütgers, ſowie der bisherige Direktor der Akt.⸗Gef. für Holzverwerthung und Imprägnirung Felex Vallentin. Die Betriebsmittel betragen 2 500 000 M. Die neue Geſellſchaft will eine Zentrale für den Schwellenhandel ſchaffen. Es ſollen alljährlich erhebliche Mengen von deh Zufuhren aus Rußland und Galizien angekauft, aber auch in den Waldungen Deutſchlands an⸗ ſehnliche Quantitäten Schwellen erzeugt und an die deutſchen wie ausländiſchen Eiſenbahnverwaltungen vertrieben werden. Hannoverſche Holzbearbeitungs⸗ und Waggonfabriken. Nach der vorliegenden Bilanz arbeitete die Geſellſchaft im verfloſſenen Jahre mit einem Verluſt von/ 598 322.23 bei einem Aktienkapital von , 1 100 000. Die Geſellſchaft hat bekanntlich beſchloſſen, das Grund⸗ kapikal in der Weiſe herabzuſetzen, daß je 10 Akkien zu einer ſoge⸗ nannten„Stamm⸗Aktie“ zuſammengelegt werden. Konkurs der Caiſſe generale des familles. Paris, 11. Juli. Infolge der e ſtürmiſchen Verſammlung, 8 e 5 denerale Obligationen. Staatspapiere. Pfaudbriefe. 4 Proz. Bad. Obrig. v. 1901 105.40 bz 13% Nbeln. Hyp.⸗B. unk. 1902, 100,80 63 ½rgz, Bad. Oblig. v. 1002 100.80 53 4%„„„ unk⸗ 1907.— Badſſche Ooligat. 100,50 bz 316„„ elte.] 96 5) 3½„(abgeſt.) 99.50 53 82—5„„ unk. 1904] 96.30 55 105„ Oblig. Mark 100.50 55 855ů„Fommünal] 97.— b3 75„ 1386 100 80 bf Städte⸗Aulehen 1892/94 90 605 3½ Freiburg i. B. 98.— % 4 K. 109 goeſ ee e en 1% 8 Ob 100 60 b5% gudwigshaſen von 1900.— W äbet. Ugelone 92.— 55 4½ Ludwigsbafen M. 2* 2 40% imer Obl. 1885 98.50 1 daüie. mescbaulelbe 192 58 V 90 55 98 8 6i 995 5 1895 9 80 8 ˖½ 0/0 1 o 98.50 25 Wkenß. 0 10 f 3% 0% Pirmaſenſer 96.— G 90 92 40 6 Induſtrie⸗Obligationen. Wite 10 79½5 15 7 0 f 14085 105 50 55 viſenbahn⸗Anle en. Bad A⸗ chlfff— b5 40% R5A 5 155.% Bürgl. Brauhaus, Boun 100.— 63 3% Pfän. Eudw. Max Nord) 103.60 öz 4½ Speherer Zlegelwerke 101.10 G 3* 99.50 bß 4½ Verein Ehent. Fabriken 101.50 G 2„— conbertirt, 99.50 bß 4/ Zellſtofffaßrik Waldhof 104,80 b53 4½% Akt.⸗Geſ. f. anee ſtrie rückz. 108 0% 101.— G Aktien. Vanken. 51 b. t. ide 7 Naxe rauerei Sinner, Grſiuwinke.— Seaten. Becned. Joe. 42 0 e eeee eee Hewerebate Speyer 50% 128.— G 1 See— 55 0 annheimer Bank—.— 5 5 Seega an 120.— 3 Ue 101 90 5 Pfälziſche Bank 114.25 0 8 Wfälz. Oyp.⸗Baur 179.— 0 W Ferger Worne Pflz. Spar⸗ u. Cdb. Landau 184.50 2 75 8 99.— Abeintche Gredithank 142 200„ eeee eeene Nhein. Hyp.⸗Bank 179.70 G Trausport 71J Sildd. Vank 102.80 C und Verſicherung. 77 Eiſenbahnen. Wad..⸗G. f. Rhſch. u. Seetr. 14 80 Pfälziſche Ludwigsbabn 226.— 0 Maunb. Dampfſchleppſchlft408.— 8 „ Marbahn 141.— G Lagerhaus 112.—8 „ Nordbaßn 196.— 8 Bad. Rilck⸗. Milverſich. 80.— Hellbdronner Straßenbahnen„ Schlſffahrt⸗Aſſeenrauz 590.— Continentale Verſicherung 290.— Chemiſche Induſtrie. Mannbelmer Verſſcherung 405.— B .„. f. chem. Juduſtrie 117.— G Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaft 285.— 0 Badiſche Anilin⸗ u. 91 402.— 8 Wfirtt. Trausportverſich. 500.— „„ junge—.— 1 Ghem, Fabrit Goldeuberg 174.— 8 Juduſtrie, Verein chem. Fabefken 192.— Act.⸗Geſellſch. f Seilinduſtele 108.— Verein D. Oelfabriken 113— G Diugler'ſche Maſchinenfabrik 1885.— B Weſteregeln Alkal, Stamm 196.50 G Emaillirfabrik Kirrweiler 55 5 Vorzug 106.— G e Ane Fttlinger Spinnere 98.— 35 5 1 ad. Brauere 149.— bz arlsr. Nähmf. Hald u. Neu— Binger Aktienbierbrauerei—.— Mannb. Gum.⸗ U. Asbeſtfabr,. 100.— Pcb Hof vorm. Hagen— 6 e 9 ö—.— ichbaum⸗Brauerei 9—0 Alz. Nähm. u. Fahrräder—.— Elefantenbräuübl, Worms 100.50 Vortl.⸗CFementwk, Heidelberg 100.— 8 Brauerei Ganter Frelburg 101.— Vereinig. Freiburger Zlegelſb. 124.— 8 Kleinlein, Heidelberg 160.— Verein Speyerer Zlegelwerke 90.— dubu Meſſerſchmitt 90.—8 Zellſtofffabrikt Waldhof 21.— 0 Ludwigshafener Brauerel—.— Zuckerfabyt; Waghäuſel 72.— Manunb. Aktienbrauerei 143.— G Zuckerrafſinerle Mannheim—— Maunheimer Gffektenbörſe vom 10. Juli.(Ofſtzieller Bericht.) aben, erklarte das Handels⸗⸗ des Vom Giſenm arkt wird folgender Wochenbericht gekabelt: Die Roheifen⸗ erzeugung iſt durch den Ausſtand der Kohlenarbeiter und den Kokes⸗ mangel noch ſehr beſchränkt; gleichzeitig iſt die Nachfrage nach Roh⸗ eiſen für das Jahr 1903 ſtark im Wachſen begriffen. Der Stahlmarkt iſt ruhig und macht den Eindruck, als fate er bald ſeinen regelxrechten frage nach Stahlſchienen des amerikaniſchen Fachblattes„Jron Age Gang wieder gewinnen, doch dauert die Nach ungeſchwächt fort. Große Menge deutſcher und engliſcher Stahl⸗ ſchienen ſind angeboten. Das Geſchäft in Platten, Draht und Zinn⸗ blech iſt träge, in eiſernen Stäben und Röhren ruhig. Courszettel der Maunheimer Effektenbörſe vom 10. Juli. Die heutige Börſe verlief in luſtloſer Haltung und ſind meen Kursveränderungen nicht zu verzeichnen. Frankfurt a.., 11. Juli. Kreditaktien 213.40, Staatz⸗ bahn 149.50, Lombarden 17.40, Egypter—.—, 4% ung. Goldren 102.30, Golthardbahn 168.—, Disconto⸗Commandit 185. 20, 1 199.50, Gelſenkirchen 170.50, Darmſtädter 186.90, Handelsgeſellſchaf 156.50, Dresdener Bank 144.70, Deutſche Bank 200.—„Bochumer 191.25, Northern—.—. Tendenz: feſt. Berlin, 11. Juli.(Effektenbörſe.) Anfangskurfe. Kreditaktien —.—, Staatsbahn—.—, Lombarden 17.30, e 184.90, Laurahütte, 199.50, Harpener 168.90, Ruſſiſche Noten— Tendenz: unregelmäßig. (Schlußcourſe). Ruſſen⸗Noten ept. 216.15, 3½ Reicbsanlel 102.4d0 9½ helchganlelbe 9290, 30% Bad. StObl. 1900 100.70, 4% Bad. St.⸗A. 1901 105.20, 4% Heſſen 105.50, 30% Heſſen 90.20, Italiener 103 20, 1860er Looſe—.—, Lübeck⸗Büchener 141,40, Marien⸗ burger 70,50, Oſtpreuß. Südbahn 70.80, Staatsbahn 140 Lom barden 17 40, Canada Paeifie⸗Bahn 121.40, Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Aktien—.—, Kreditaktien 212.80, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 155 80, Darmſtadter Bank 186.60, Deutſche Bankaktlen, 209 20, Disconto⸗Commandit—.—, Dresdner Bank 145.—, Leivsige 10 nk .70, Berg.⸗Märk. Bank 151 50, Pr. Hpp.„Akt.⸗Bank—.—, Deu Grundſchuld⸗„Bank—.—, Dynamit Truſt 178 50, Bochum 191.10, ee 327.—, Dortmunder 169.50, Harpener 169.—, Hibernia 171.70, Laurahütte 1 Stettiner Vulkan 206. 50, Licht⸗ und Kraft⸗Anlage 96.20, Weſte Alkaliw. 195.—, Aſcherslebener Alkali⸗Werke 144.80, Deutf zeugwerke 268.—, Hanſa Hampfſch 121.80, Wollkämmerei 145.20, 4% Pf- Br. der Rhein. Weſtf. Bank von 1908 0% Bayern 100.60, 3% ꝓSachſen 90.70, Schalk, G. u 325.50, Mannheim Mheinal 91.50, Kannengiefer 120.—. discont: 1¼%,. Berlin, 11. Juli.(Tel.) Fondsbörſe. ft dauernder Geſchäftsſtille entbehrte die Börſe der Gleichmäßigkeit Für Banken und Fonds entwickelte ſich feſte Tendenz. Vorwiegend beſſ ſtellten ſich auch deutſche Bahnen. Dagegen erfuhren Kohlenaktien einen ziemlich empfindlichen Rückſchlag. Hüttenaktien konnten ſi beſſer behaupten. In der zweiten Börſenſtunde ſockte das 12 0 bollſtändig. Privatdiskont 1986 pCt. Reichsbank⸗Disk. 3 90 Wechſel. (Telegramm der Coltmentaleledrrpben⸗Bonpepſte in Kurze Sicht 2½—3 Mona Reichsmark ſ% Vor. Kurs Heut.Kurs] Vor. Kurs Amſterdam hfl. 100—168.70 168.72 15 Belgien.. Fr. 100 3— 81.20 81.293— Italien... Le. 100 5— 80 30 80.80— London... Sſt. 13. 20.450 20,457— Madrid.. Pf. 1005———— New⸗MPork 190958—— Paris. Fr. 1003— 81.316 81.316— Schweiz Fr. 1003½ 81.— 81.025— Petersburg.⸗R. 100 4½——— Trieſt.... Kr. 100——— Wien..Kr. 100 3½ 85.20 85.216— do. m..————— Verannt ch ür Politik: Chefredakteur Doe⸗ für Lokales, Provinzielles und Volkswirthſchaft: für Theater, Kunſt und Feuilleton: J..: De⸗ für den Inſeratentheil; rl Apfe und e der zu ſehen bei Herru Fr. 2 Julf. . Seſte. Beneral. Anzeiger. Mannheim, 12. Großherzoglich Jadiſche Iwangsverſteigerung. Samſt 12. Juli 1902 55 elſebehun, Rhein⸗ Main⸗Umſchl 1. Jauuar it vom 1. A und 1902 der N Der Nachtr ha lichen ein 15 idertes Verzeichniß der Ausnahmetarife, ferner Auf⸗ nabme der Station Frankfurt auptbahnhof transit ſowie die Auſhehung des e 39 Retorten. ene Gr. Celeralolrlien. Großherzoglich Badiſche Staatseiſeubahnen. DieHerſtell ung zweier Brunnen⸗ ſchächte von 5,00 m 7 Weite bei den neuen elektriſchen Cen⸗ tralen Karlsruhe R im Durlacher Walde wird im öffentlichen Ver⸗ dingungswege vergeben. Zeichnung und Bedingungen] liegen zu den üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden in unſerer Kanzlei auf, woſel bſt auch Augebotsformulare unentgeltlt ch abgegeben werden. Verſandt von Zeichnungen und Bedingungen ſiach auswärts findet nicht ſtatt. 25171 Die Angebote ſind ſpäteſtens zu der Montag, den 14. Juli, Vormittags 11 Uhr ſtattfinden⸗ den Tagfahrt verſchloſſen, porto⸗ ſrei mik der Aufſchrift„Angebot für Brunnenſchächte“ verſehen, bei uns Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. Durlach, den 7. Juli 1902. Or. Eiſenvahnbanburean. Bekauntmachung. Die Kirchweihe im Stadttheil Käferthal⸗ W̃ zaldhof betr. Nr. 197641. Die Stadtge⸗ meinde Mannheim läßt am Santſtag, 2. Auguſt d. Is., Bormittags 10 uhr im Rathhaus in Käferthal die Plätze zuͤm Aufſtellen von Schau⸗ duden, Karuſſels, Verkaufs⸗ ſtänden ꝛec. 15 jür die am 10. u. 11. Auguſt d. Is. in den Stadt⸗ theilen Käferthal und Waldhof ſtattfindende Kirchweihe öffentlich berſteigern, wozu Stegllebhabet mit dem Anfügen eingeladen werden, daß das Platzgeld unmfttelbar nach der Verſteiger⸗ ung zu entrichten iſt. Mänunheim, den 7. Juli 1902. Bürgermeiſteramt: Ritter Weos Schiruska Bekaunkmathung. Die Kirchweihe im „Stadttheil Neckarau betr. Nr. 19705. Die Stadtge⸗ meinde Mannheim läßt am Samſtag, den 2. Aug. d.., Nachmittags 3 Uhr, m Rathhaus in Neckarau die lätze zur Aufſtellung von Schau⸗ zuden, Karuſſels, Verkaufsſtän⸗ den ꝛc. für die am 17. und 18. Auguſt d. J. im Stadttheil e Kirchweihe ffeutlich verſteigern, wozu Steig⸗ e mit dem Anfügen ein⸗ nden werden, daß das Platz⸗ unmittelbar nach der Ver⸗ gerung zu entrichten iſt. Maunheim, 7. Juͤli 1902. Bürgermeiſteramtz Ritter. Schiruska. Verſteigerung. Am 25204 Montag, den 14. Juli d.., Vormittags 10 Uhr, werden im ſtädtiſchen Viehhof an den Meiſtbietenden gegen hagre Zahlung öffentlich ver⸗ ſteigert: I) ein, Gießwagen Größe, 2) eine Kehrmaſchine, 8) 18 Fäſſer, 4) eine alte Zeitungen und ſonſtige Mafulatur. Die Gegenſtäude können im Viehhof augeſehen werden. Die Bedingungen werden beim Ter⸗ min bekannt gegeben. Mannheim, 7. Juli 1902. Die Direktion des ſtã dt. K. Biehhofs: ch 8 §.U e Tbhgn Weiastabe senring 26, 25209 mittlexer — Telephon Nr. 2599.— Halteſtelle Jungbuſch der elektriſchen Bahn. Abonnenten ſinden guten Millags⸗n. 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Juli, Abends 9 Uhr, Zuſammenkunft bei unſerm 11 2 lied Wohlfarth — Fechtſchule Teleph. 2285. Der Vorſtand. Schützen⸗Geſellſchaft Mannheim(G..). Die gemeinſchaftl. Abfahrt zum 19. Verbandsſchießzen in Neuſtadt a. H. findet Sountag, den 13. Juli, VBormittags 3 uhr 5 Min. von Mannheim Hauptbahnhof od. Vormittags 3 uhr 17 Min. von Ludwigshafen aus ſtatt. Betheiligung. Anzug: Schwarze Hoſe, Schützen⸗ joppe und Hut. 25181 Der Vorſtand. Orlskrankenkaſse der Dienſthoten Mannheim. Stellenvermittelung für häusliche Dienſtboten Häusliche Dienſtboten, als: Köchinnen, Zimmermädchen, Kindermädchen Jc. erhalten der Dienſtboten, 0 3, 11½2, Stellen vermittelt. Bon den Dienſtherrſchaften wird als Erſatz für baare Aus⸗ lagen 1 Mk. pränumerando er⸗ hoben. 20149 Die Verwaltung: Kempf. Miether⸗Perein Mannbeim. (2000 Mitglieder.) Wahrung der Rechte der Woh⸗ nungsmiether. Wohnungsnachweis Krankenkaſſe 1 9 7 unentgeltlich für Vereinsmitgl. Rechtsſchutzſtelle in 1 ſtreitigkeiten. 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Schmerzerfüllt machen wWir hiermit Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, dass unsere innigstgeliebte unvergessliche Mutter, Frau Mina Stern geb. Salomon gestern Abend im 71. Lebensjahre sanft verschieden ist. Die tieftrauernden Hinterbliehenen: Emil Stern, Frau Jenny Frank WwòWe., Dr. Sally Stern, feehtsanwalt, Riea Stern geb. Maier. Die Beont ſren, findet Sonntag, den 13. ds. Mts,, Vormittags 55 rauerhause 6 Nr. 9/11 aus statt. 5 Blumenspenden im Sinne der Verstorbenen dankend verbeten. (Statt besonderer Anzeige.) 25288 Amtliche Handausgabe der Bauordnung für die Hauptſtadt Mannheim nebſt den bei Bauausführungen außerdem in Betracht kommenden Vorſchriften Teleph. Preis M..— Oktav, 400 Seiten, in Ganzleinen geb. Zu beziehen durch die G. m. b.. 341 Mannheim Dr. H. Haas'ſche Buchdrueret E 6, 2 — Täglich frisch Schlagrahm für Eis. 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