7 9 ſt 4 Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſle Zeilung in Maunheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe? „Journal Mannheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2392. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktion: Nr. 377 * E 6, 2. 4 Die Colonel⸗Zeile 20 8 55 5 Expedition: Nr. 218 Ausenge Siet 28 Schluß der Jnſeraten⸗elnnahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. e 5 5815 Die Reklame⸗Zeile. 60„„ Jillale: 81¹⁸ Vr. 599. Donnerſtag, 28. Auguſt 1902. (Abendblatt.) Politische(lebersicht. Mannheim, 28. Auguſt 1902. Eine Schwindlernachricht. Eine Meldung des Bureau Laffan aus dem Haag wollte wiſſen, der holländiſche Miniſterpräſident Kuyper habe mit dem Staatsſekretär des Auswärtigen Freiherrn von Richthofen und dem öſterreichiſchen Miniſter des Auswärtigen Grafen Golu⸗ chowski über einen Vertrag zwi ſchen Holland un d dem Dreibunde verhandelt. In einer ſeltſam ſprung⸗ haften Ideenverbindung hieß es dann weiter, es handele ſich um die Erwerbung einer Kohlenſtation Seitens Deutſchlannds auuf der Singapur gegenüberliegenden holländiſchen Inſel Riouw und die Herſtellung eines Hafens dorkſelbſt mit deulſchem Gelde. Holland habe aber den Vorſchlag abgelohnt, die genannte Inſel zu befeſtigen. Wir können dieſe Meldung als vollkommen unbe⸗ gründet bezeichnen. Schon der in ihr miedergelegte Gedanken⸗ gang mußte jeden halbwegs aufmerkſamen Leſer auf ihre innere Unwahrſcheinlichkeit hinweiſen. Intereſſe kann die Nachricht nur erregen wegen der in ihr ſich berrathenden Tendenz. Wenn in Holland irgendwo und irgendwelche Wünſche betreſfs eines näheren Anſchluſſes an Deutſchland vorhanden ſind, bewegen ſich dieſelben lediglich auf volkswirthſ chaftlichem oder handels⸗ politiſchem Gebiete und haben vielleicht den Poſtverkehr zwiſchen den beiden Ländern oher die Handelsbeziehungen zwiſchen ihnen zum Gegenſtand, aber nimmermehr politlſche Fragen, wie etwa den Anſchluß Hollands an den Dreibund. Das Gegentheil glaubhaft erſcheinen zu laſſen, haben nur die Kretſe ein Intereſſe, welche auf dieſer Grundlage etwaige Wünſche in jener Richbung beieiteln möchten. In dieſer Beziehung iſt es nicht ohne Be⸗ deubung, daß von London aus die beſagte falſche Haager Mel⸗ dung beſtätigt wird mit dem Bemerken, daß der geplante neue Hafen auf der Inſel Riouw in Wettbewerb mit Singapur treten ſolle. Gleichzeitig dürfe die Laffan⸗Meldung dazu beſtimmt ſein, in Holland die Befürchtung neu zu beleben oder zu nähren, Deubſchland beabſichtige über kurz oder lang Holland einfach In einſichtigen holländiſchen Kreiſen weiß „überzuſchlucken.“ e man zwar längſt, wie abſolut gvundlos eine ſolche Befürchtung iſt, doch paßt die Aufrechterhaltung der Mär gewiſſen Leuten in ihren gewiſſen Kram. 0 daß die Eingangs erwähnte Meldung jeder Grundlage enbbehrl. Deutſche Litteratur in Japan. In dem neueſten Hefte der erſten deutſchen Zeitſchrift in Japan(„Die Wachrcheit, horausgegeben von Pfarrer Haas), iſt das Reſultat einer bei den Gebildeten Japams nach den beſten Werken der europäfſchen Litteratur abgehaltenen Rundfrage wiedergegeben. Deutſchland ſchneidet dabei ſehr gut ab. Unter den 4 am häufigſten genannten Werken befinden ſich zwei deulſche (Gotehes„Fauſt“ und Schopenhauers„Die Welt als Wille und Vorſtellung“). Man ſchreibt uns dazu:„Deutſche Buchhändler könnten viel mehr in Japan anbringen, wenn ſie Werke, von denen anzunehmen iſt, daß ſie hier geleſen würden, einer Buchhandlung in Kommiſſion goben. Ein Beiſpiel. Da erſchien kürzlich eine 2. Auflage von Seidels Grammatik der japaniſchen Umgangs⸗ ſprache. Der Profeſſor für japaniſche Phllologie hier findet das Buch in ſeiner neuen Geſtalt ſehr gut. Da das Buch auch billig iſt, würden daraufhin im Handumdrehen 50 Exemplare abgeſetzt ſein, wenn ſie da wären. Aber der Verlag dachte nicht daran, hierher auch nur 1 Exemplar an die Buchhandlungen zu ſchicken. Die Umſtändlichkeit des Beſtellens aber in Deutſchland ſcheut der Eingelne meiſt.“ Wir meinen, daß hierbei nicht nur der per⸗ ſönliche Vorbheil der Buchhändler in Frage kommt, ſ ondern daß die Verbreitung der Kenntniß deutſcher Litteratur umd deutſchen Denkens bei dem ſtärkſten und lerneifrigſten Volke Oſtaſiens auch dem nationalen und politiſchen Intereſſe Deutf chlands ent⸗ ſpricht. Deutsches Reich. Berlin, 27. Aug.(BVom Grafen Pückler) und ſeinen Knappen erzählt der„Niederſchleſ. Anz.“ neue Helden⸗ kthaten. Für letzten Sonntag hatte der Herr der Grafſchaft Kl.⸗Tſchirne Einladungen ergehen laſſen zu einem Reiterfeſt. Ungefähr 25 Reiter, denen 10 berittene Muſtker den Marſch blfeſen, zogen unter Führung des Pücklerſchen Inſpektors Nach⸗ mittags auf ein Stoppelfeld am Bahnhof von Kl.⸗Aſchirne. Bald daraulf kam Graf Pückler ſelbſt angeſprengt, in ſeiner Begleitung hoch zu Roß der Verleger der„Staatsbürger⸗Ztg.“ Bruhn. Ein Tuſch empfing den Ritter und ſeinen Knappen. Nachdem Graf Pückler die Front abgeritten, ließ er die Reiterſchaar Attacken ausführen zum Gaudium der zahlreich erſchienenen Zuſchauer. Herr Brußn bebheiligte ſich an dieſen equeſtriſchen Uebungen nicht, ſondern ſalh, wenn auch hoch zu Roß, ſtill dem Treiben zu. Den Abſchluß der zweiſtündigen Uebungen bildete ein Gelage im „Burghof,“ wobei Graf Pückler ein Kalſerhoch ausbrachte und der Verleger der„Staatsbürger⸗Ztg.“ den Grafen Pückler hoch⸗ leben ließ und dem Wunſche Ausdruck gab: Mehr ſolche Leute wie den Grafen Pückler müßten wir haben.— Herr Bruhn hat letzt doch auch noch Ahlwardt! Dem gegenüber betonen wir nochmals, 4 Ausland. *Großbritannien.(Lord Kitchenet) wird am 7. November ſeine Reiſe nach Indien antreten, um dort das Oberkommando über die indiſchen Truppen zu übernehmen. Der General wird am 28. November in Bombay eintreffen und von dort gleich nach Delhi weiterreſſen, um die Manbver zu leiten. Die engliſch⸗indiſchen Truppen werden zwiſchen dem 15. und 20. November zu dieſen Manbvern zuſammengezogen. 49. Deutſcher Aatholikentag. (Unb. Nachdr. verb.) „ Mannheim, 27. Auguſt. Vierte geſchloſſene Generalverſammlung. Die vierte und letzte geſchloſſene Generalverſammlung beſchäf⸗ tigte ſich mit den zur ſozialen Frage und der chriſtlichen Charitas vorliegenden Anträgen. Annahme fanden zunächſt mehrere Reſolutionen, in welchen den deutſchen Katholiken die Un⸗ kerſtützung der Katholiken im Auslande, ſpeziell in Italien empfohlen wird. Gleichzeitig wird„angeſichts der großen Gefahren, denen die an ſehr vielen Orten Deutſchlands ſich aufhaltenden italieniſchen Arbeiter durch ihre Entfernung von Heimath und Familie, ſowie durch die Verführungs⸗ künſte falſcher Arbeiterfreunde ausgeſetzt ſeien“, mit auf⸗ richtiger Freude die erfolgreiche paſtorelle Fürſorge begrüßt, welche in den letzten Jahren ſowohl ſeitens der italieniſchen Miſſionare wie auch durch die einheimiſchen deutſchen Prieſter jenen verlaſſenen Glaubensbrüdern zu Theil geworden ſei. Zur Fürſorgeerziehung ſtimmte man folgendem An⸗ trage zu:„Die Generalverſammlung empfiehlt der beſonderen Be⸗ achtung der hochwürdigen Geiſtlichkeit, der Mitglieder der chari⸗ tativen Vereine und aller Jugendfreunde die Beſtimmungen des Paragr. 1666 des.., wonach den Vormundſchaftsrichtern beſondere Fürſorgemaßregeln zum Schutze der gefährdeten Jugend zur Ver⸗ fügung ſtehen. Weiter lenkt ſie wiederholt dis Aufmerkſamkeit auf die in den letzten Jahren in den verſchiedenen Staaten erlaſſenen Fürſorge⸗ bezw. Zwangserziehungsgeſetze zur Rettung verwahr⸗ loſter und gefährdeter Jugendlicher. Sie ſpricht ihre Freude darüber aus, daß die betreffenden Geſetze in den Konferenzen der Geiſtlich⸗ keit und den Verſammlungen der katholiſchen charitativen Vereine des Oefteren zur Beſprechung gekommen ſind und bittet alle Freunde der Jugend zur Ausführung der genannten Geſetze in geeigneter Weiſe mitzuwirken, insbeſondere aber dabei die berechtigten“ Intereſſen der Kirche und der Eltern bezüglich der religiöſen Erziehung zu wahren.“ Weiterhin wird in verſchiedenen Anträgen die Unter⸗ ſtützung des Charitasverbandes, die Organi ſectivon der ländlichen Wohlfahrtspflege und die Ausbildung ländlicher Krankenbeſucherinnen empfohlen. Den„Frauenſchutz in den deutſchen Kölonien“ hatte folgender Antrag im Auge:„Die Generalverſammlung erklärt es für eine der wichtigſten Aufgaben der deutſchen Katholiken, im öffentlichen wie im Privatleben, namentlich in den Volks⸗ und Kom⸗ munalvertretungen, der Preſſe und in Vereinen, dahin zu wirken, daß ſowohl im deutſchen Reiche wie in den Schutzgebieten die Würde und Rechte der Frauen und Angehörigen des weiblichen Geſchlechts in einer der chriſtlichen Anſchauung entſprechenden Weiſe gewahrt, thunlichſt geſichert und wo, wie namentlich in den Schutzgebieten, das Frauengeſchlecht in einem der Sklaverei ähnlichen Zuſtande und Joche gehalten wird, ſeine Befreiuung von demſelben mit stpeckdienlichen Mitteln angeſtrebt werde. Insbeſondere iſt in Deutſchland wie im Auslande der Mädchenhandel energiſch zu bekämpfen, thunlichſt auf Beſeitigung derjenigen geſetzlichen Vorſchriften hinzuwirken, welche die Eingehung chriſtlicher Ehen erſchweren und das Konkubinat för⸗ dern, ſowie in den deutſchen Schutzgebieten und Kolonien allmähliche Beſeitigung der Vielweiberei, des Knechtſchaftsverhältniſſes der Frauen und des ſogenannten Weiberkaufs oder des Kaufs oder Han⸗ dels von Mädchen und Kindern zum Zwecke der Ehelichung oder einer außerehelichen Geſchlechtsverbindung, im Wege der Geſetzgebung oder Kaiſerlicher Verordnung zu erſtreben.“ Der Antrag fand unter Streichung des zweiten, den Mädchenhandel betreffenden Abſatzes, einſtimmige Annahme. Gegen den Mädchenhandel wurde folgende Reſolution an⸗ genommen:„Die Generalverſammlung betrachtet es als eine tief⸗ traurige Erſcheinung und als einen Schandfleck der modernen Ge⸗ ſellſchaft, daß in unſerer Zeit noch ein ausgedehnter Handel mit jungen Mädchen zu unſittlichen Zwecken betrieben werden kann. Sie erachtet es als eine ſtrenge Pflicht der Regierungen aller civiliſirten Staaten, zur Bekämpfung dieſes Krebsſchadens nicht nur im eigenen Lande alle geſetzlichen Mittel anzuwenden, ſondern auch die Mög⸗ lichkeit einer internationalen Verfolgung der Mädchenhändler zu ſchaffen. Sie begrüßt deßhalb lebhaft die im Juli d. J. in Paris ſtatt⸗ gehabte Konferenz von Regierungsbvertretern der europäiſchen Staaten behufs Bekämpfung des Mödchenhandels, ſowie die Abhaltung eines internationalen Kongreſſes vom.—10. Oktober in Frankfurt a. M. zum ſelben Zweck.“ Im Anſchluß an dieſe Reſolution wurden auch mehrere, die Unterſtützung der katholiſchen Mädchenſchutz⸗ bereine und den Schutz der ins Ausland gehenden Diemſtboten betreffende Anträge angenommen. Zur Handwerkerfrage empfahl Redakteur Erzber⸗ ger⸗Stuttgart die Annahme folgenden Antrages:„Die Novelle zur Gewerbeordnung vom 26. Juli 1897 hat ſehr dankenswerthe geſetz⸗ liche Beſtimmungen zum Schutze und zur Förderung des Handwerks und der Handwerkerorganiſationen gebracht. Bei der hohen Be⸗ deutung einer guten techniſchen und kaufmänniſchen Ausbildung der Handwerker für die Sicherung der Exiſtenz des Einzelnen und für die Stärkung und Förderung des geſammten Handwerkerſtandes iſt dringend zu wünſchen, daß die bezüglichen Beſtrebungen der Hand⸗ twerker⸗Organiſationen in jeder Weiſe unterſtützt und gefördert wer⸗ den. Insbeſondere iſt anauſtreben, daß die Ausbildung von Lehr⸗ lingen nur ſolchen Handwerkern überlaſſen werde, welche die Meiſter⸗ prüfung in ihrem Gewerbe abgelegt haben, und daß für die ſelbſt⸗ ſtändige Ausübung des Baugewerbes der Befähigungsnachweis ein⸗ geführt wird. Als weitere Mittel zur Förderung des Handwerks kommen in Betracht: 1) die Veranſtaltung dauernder und zeitweiliger Ausſtellungen von kleingewerblichen Motoren, Maſchinen und Werk⸗ zeugen und die Unterweiſung in dem Gebrauche derſelben; 2) Vor⸗ führung bewährter Arbeitsmethoden und techniſcher Fortſchritte des Kleingewerbes in Meiſterkurſen und Ausbildung von Handwerks⸗ meiſtern als praktiſche Lehrer für Fortbildungs⸗ und Fachſchulen; 3) Förderung des gewerblichen Genoſſenſchaftsweſens.“ Auch dieſer Antrag wurde angenommen. Zum Thema„Hausinduſtrie und gewerbliche Kinderarbeit“ ſtimmte die Verſammlung nachſtehendem An⸗ trage zu:„Die im Jahre 1890 inaugurirte Arbeiterſchutzgeſetzgebung war im Weſentlichen auf die Fabriken beſchränkt. Erſt zehn Jahre ſpäter iſt dieſelbe durch Kaiſerliche Verordnung auf die Werkſtätten mit Motorbetrieben ausgedehnt, ferner ſind auf Grund der Paragr⸗ 120e und 189a der Gewerbeordnung durch den Bundesrath für be⸗ ſonders geſundheitsſchädliche Betriebe Arbeiterſchutzbeſtimmungen er⸗ laſſen, ſo in jüngſter Zeit zur Regelung der Arbeitszeit und Arbeits⸗ verhältniſſe in der Steinbruchinduſtrie. Als nächſte dringende Auf⸗ gabe der Arbeiterſchutz⸗Geſetzgebung harrt jedoch noch der Löſung die Ausdehnung derſelben auf die bisher ungeſchützten Gruppen der Hansinduſtrie und der außerhalb der Fabriten gewerblich beſchäf⸗ tigten Kinder. Die Generalverſammlung erwartet deßhalb 1) an⸗ geſichts der ſchweren Schädigungen, welche durch die gewerbliche Kinderarbeit dem religiöſen und körperlichen Wohle der Kinder ſelbſt und damit dem geſammten Volke erwachſen, eine geſetzliche Regelung und Einſchränkung der gewerblichen Kinderarbeit; ſie begrüßt leb⸗ haft den diesbezüglichen dem Reichstag vorliegenden Geſetzentwurf der berbündeten Regierungen als einen entſchiedenen Schritt zur Beſeitgung der allergrößten Mißſtände auf dieſem Gebiete und er⸗ wartet, daß es der Einwirkung der deutſchen Katholiken auf die öffentliche Meinung und insbeſondere den Bemühungen der Cen⸗ trumsfraktion bei Berathung dieſes Geſetzentwurfes gelingen werde, denſelben nach Möglichkeit zu verbeſſern; 2) daß ferner möglichſt bald durch die Geſetzgebung den Mißſtänden in der Bauinduſtrie abgeholfen werde durch entſprechende Ausdehnung der Arbeiterſchutz⸗ und Arbeiterverſicherungsgeſetze auf die Hausinduſtrie.“ Längere Erörterungen knüpfen ſich an einen, in Sachen der Arbeitsloſigkeit vorliegenden Antrag, der von dem Arbeiter⸗ ſekretär Gesberts⸗M. Gladbach vertreten wurde und zu dem aus der Verſammlung heraus ein Zuſatzantrag, der ſich gegen die ländliche Arbeiterkonkurrenz wandte, geſtellt wurde, während gleich⸗ zeitig der bekannte Bergarbeiterführer Aug. Bruſt⸗ Eſſen folgenden im Ausſchuß fallen gelaſſenen Antrag wieder aufgenommen wiſſen wollte:„Die deutſche Landwirt hſchaft befindet ſich durch die andauernd niedrigen Preiſe ihrer Erzeugniſſe in Folge der Kon⸗ kurrenz billiger produzirender Länder in ſchwer bedrohter Lage. Eine blühende Landwirthſchaft ſtellt aber insbeſondere durch einen zahl⸗ reichen und leiſtungsfähigen Bauernſtand, in Verbindung mit einer körperlich und ſittlich geſunden Arbeiterbevölkerung einen Hauptträger der ſtaatlichen und geſellſchaftlichen Ordnung dar, der eine ſtets ver⸗ jüngende Wirkung auf die Geſammtbevölkerung ausübt. Die General⸗ verſammlung erklärt es daher für nothwendig, daß den Produkten der Landwirthſchaft der zu ihrer Blüthe nothwendige Zollſchutz in gleichem Maaße wie dem Gewerbe und der Induſtrie zu Theil werde.“ Nachdem der Vorſitzende die Wiederaufnahme dieſer Antrages als unzuläſſig bezeichnet, gleichzeitig aber die Erklärung abgegeben hatte, daß der Ausſchuß im Prinzip demantra ge z u ſt im me, wie man denn überhaupt ſtets für einen gleichmäßigen Schutz der Landwirthſchaft und Induſtrie eingetreten ſei, und ihn nur aus taktiſchen Gründen zurückgezogen habe, gelangte der zur Arbeitsloſigkeit vorliegende Antrag in folgender Faſſung zur An⸗ nahme:„Die Generalberſammlung lenkt die Aufmerkſamleit der katholiſchen Sozialpolitiker auf die in Folge des Niederganges der Induſtrie neuerdings wiederum eingetretenen Arbeitsloſigkeit, die zu einer bedauernswerthen Begleiterſcheimung der induftriellen Entwicke⸗ lung geworden iſt. Als Mittel und Wege zur Verhütung der Arbeits⸗ loſigkeit wie zur Milderung ihrer harten Folgen ſind vor Allem zu empfehlen der Ausbau des Arbeitsbermittlungsweſens, die zeitweilige Kürzung der Arbeitszeit an Stelle von Arbeiterentlaſſungen, und ferner Bereitſtellung von Mitteln zur Ausführung von Nothſtands⸗ arbeiten durch ſtaatliche und kommunale Verwaltungsbehörden. Des Weiteren ſind, um den unverſchuldet arbeitsloſen Arbeiter vor den Folgen der Arbeitsloſigkeit zu ſchützen, unter Heranziehung von Arbeitern und Arbeitgebern, ſowie des Staates und der kommunalen Verbände Inſtitutionen anzuſtreben, welche dem Arbeiter die Möglich⸗ leit bieten, ſich durch Verſicherung gegen die Folgen der Arbeitsloſig⸗ keit zu ſchützen. Gleichzeitig bringt die Verſammlung zum Ausdruck, daß ſie in einer kräftigen Abhilfe der traurigen Lage der Landwirth⸗ ſchaft eines der beſten Mittel erblickt, um die Abwanderung ländlicher Arbeitskräfte nach den Städten und Induſtriecentren und die daraus folgende Arbeitskonkurrenz zu vermeiden⸗“ Endlich wurde zur Mäßigkeitsfra ge folgenden Anträgen zugeſtimmt:„1. Die Generalverſammlung empfiehlt der Wohlfahrts⸗ pflege auch auf dem Lande in geiſtiger und körperlicher Beziehung bdermehrte Aufmerkſamkeit zuzuwenden, um der auch hier zunehmenden ungeſunden Vergnügungsſucht mit der Neigung zu alkoholiſchen Ge⸗ tränken durch den Geiſt und Gemüth veredelnde Erholung entgegen au wirken, ſowie ferner die allgemeine Geſundheit durch zweckmäßtge Einrichtungen zur Vorbeugung der Kraukheiten und für erleichterte Krankenpflege in bermehrtem Maaße zu fördern. 2. Die General⸗ berſammlung erſucht unter Anerkennung des Eifers mit dem ſich ſo manche wackeren Männer der Förderung der Mäßigkeitsbewegung hin⸗ geben, die Katholiken um energiſche Thätigkeit gegenüber dem Miß⸗ brauch des Alkohols. Insbeſondere ſtellt ſie an fämmtliche katholiſchen Vereine, namentlich die Standesvereine, wie Studenten⸗ Mänter⸗, Arbeiter⸗, Geſellen⸗, Jünglingsvereine u. ſ. w. die dringende Bitte, der Mäßigkeitsbewegung ihre Aufmerkſamkeit zut ſchenken und empfieblt denſelben neben der Beſeittaunng des Airtanges zum keBek Z. Dertre. Wrnerar-Anzeiger Manfiheim 28. Nüguſt⸗ genuß bei ihren Zuſammenkün Lebens durch Förderung der? die eindrucksvolle Aufk regelmäßigen Genuſſes ſelbf haltiger Getränke. Ferner e ſchen Vereinen wie den Katholiken in en den interkonfeſſionellen Veranſtaltung brauchs geiſtiger Getränke ſich zu betheili Zum Schluß der Verſammlung Bachem⸗Köln den von uns b Ordensfrage, der unter ſti Faſſung zur Annahme gelce in dem Beſtehen und Wir er geſelligen n, namentlich Nachthefle des kengen alkohol⸗ e Verſammlung den katholi⸗ ammt, nach Möglichkeit auch »Bekämpfung des Miß⸗ ften und Veredelung des idum reb der Abg. Dr. Antrag Orden und Kongre⸗ er katholiſchen gationen eine glänzende Bethätigung der chriſtlichen Welt⸗ und Lebensauffaſſung, eine kraftvolle Schutzwehr gegenüber der verhe den materialiſtiſchen St 5 der Entſagung und Aufopferung hochbe der Verſöhnung in den ſozialen Wi deßhalb aufs Lebhafteſte, daß in einer Zeit, in welcher religions⸗ und kirchenfeindliche Beſtrebungen aller Art ungehemmt ſich geltend machen können, die der Seelſorge, Krankenpflege und Heidenbekehrung getidmeten kakholiſchen Orden und Kongregationen ſich nicht mit goller Freiheit entfalten dürfen.“ Damit erreichte die Verſammlung ihr Ende. 1*** Vierte öffentliche General⸗Verſammlung. In unmittelbarem Anſchluß an die geſchloſſene Verſammlung trat die vierte und letzte Generakverſammlung in der Feſthalle unter Betheiligung von etwa 2000 Perſonen, darunter viel Frauen, zuſam⸗ men. Auch die Erzbiſchöfe erſchienen zu Beginn der Verhandlungen, ſtürmiſch begrüßt, wiederum im Saale. Zunächſt wurde die Ab⸗ ſendung eines Begrüßungstelegramms an den amerikaniſchen Katho⸗ likentag beſchloſſen, der eine Adreſſe an die Mannheimer Tagung geſandt und in dieſer u. A. des Todes des Abg. Dr. Lieber gedacht hatte, der ſ. Zt. Theilnehmer des ameritaniſchen Katholikentages in Milwaukee war. Sodann erhielt der Univerſitätsprofeſſor Dr. Eſſer⸗Bonn das Wort zu ſeinem Vortrage über das Thema:„Religiöſer und politiſcher Katholizismus.“ Das Schlagwort vom politiſchen Katholizismus, ein Schlagwort, das den Anſpruch erhebt, ernſt genommen zu werden, und zwar inſofern, als es die Behauptung aufſtellt, daß es im Katholizismus eine Richtung gibt, die demſelben fremdartige Beimiſchungen und Verhältniſſe gibt, die Weſen, Kraft und Wirkſamkeit der Kirche hemmten, ja ſie ſogar zu erſticken drohten, bewegt zur Zeit aufs Tiefſte die Gemüther. Denn in demſelben Augenblick, in dem der religiöſe Katholizismus als das Ideal empfohlen wird, wird über den politiſchen Katholizismus und damit auch über unfere Generalverſammlungen und über das ganze öffentliche katholiſche Leben das Verdikt aus⸗ gelprochen, indem damit geſagt wird, daß er die Ver⸗ wirklichung der Ideale der(atholiſchen Kirche ſtöre und hindere und daß es deßhalb am beſten ſei, wenn er als Sündenbock in die Wüſte gehe. Dazu kommt noch, daß der Urheber dieſes Schlag⸗ wortes kein Mann war, der feindlich zu unſerer Kirche ſtand, fondern er ſagte das als Sohn ber Kirche und als Gelehrter, deſſen geiſtige Ueberlegenheit anerkaumt iſt. Man darf aber nicht ver⸗ geſſen, daß es die Sprache des erzürnten Krikkkers war und zugleich die Sprache des vielfach enttäuſchten katholiſchen Polititers. Das Urtheil war getrübt durch eine gewiſſe Mißſtimmung und der Blick des„Spektator“ war mit einem Flor umgeben, wodurch ſein Urtheil mit einer verhängnißvollen Unklarheit behaftet war, als er jenes Schlagtvort prägte. Wenn alles Andere von ihm, ſo kann deshalb dieſes Schlagwort den Anſpruch auf Giltigkei nicht erheben.(Lebh. Beifall.) Das Schlagwort leugnet, daß zwiſchen dar inneren rekigiöſen Ueberzeugung und dem öffentlichen Auftreten eines Katholiken eine innere Verbindung ja ein Urſprungsverhältniß obwalten könne. Es behauptet, daß Gegenſätze entſtänden, wo Harmonie nöthig iſt und gefordert werden muß. Wir ſelbſt beſtreiten die Richtigkeit dieſes Schlagwortes. FJedoch es iſt aufgegriffen und gern aufgegriffen worden in einer Zeit, die veich iſt an Schlagworten und reicher iſt an nebelhaften Zielen, als an klaren Grund⸗ ſätzen. Wir Katholiken aber fühlen uns nicht berufen, auf dieſem Gebiete in einen Wettbewerb zu treten. Das Schlagwort iſt noch nicht einmal neu, ſchon lange ſpukt das Wort vom Ultramontanismus im Gegenſatz zum religiöſen Katholizismus und noch immer iſt die Averſion, welche man gegen jede Lebensäußerung des Katholigismus hat, in verhüllter Weiſe zum Ausdruck gekommen durch ſolche und ähnliche Schlagworte. Man ſagt noch immer, der Kampf gelte nur dem polttiſchen Katholizismus, dem Ultramonta⸗ nismus, dem Romarmismus, begiehungsweiſe der politiſchen Unfehl⸗ barkeit des Papſtes. Auch aus dem Kukturkampf her häkt man uns immer wieder die Unterſcheidung vom relgtüfen und politiſchen Katho⸗ ligismus entgegen, um eine Politik zu beſchönigen, die uns aufs Tiefſte verketzen muß.(Stütrm. Beifall.) Und darum ſage ich: Bei der Prägung ſeines Schlagswortes war„Spettator“ in eine fremde Muünzanſtalt gerathen.(Heiterkeit und Beifall.) Begaichnend iſt jcet auch der Umſtand, daß es von den Altkatholiken ſofort aufgegriffen worden iſt, um damit ſein Schickſal zu beſiegeln und ſeine innere Unwahrheit zu dokumentiren. Mit der ganzen Kraft ſeiner Stimme, die ihm noch geblieben iſt, wurde auf dem kürzlich abgehal⸗ tenen Altkatholkenkongreß in Bonn verkündet, daß der einzig mörg⸗ liche Katholizismus in der unpolitiſchen Organiſation des Alkkatholi⸗ zismus liege.(Heiterkeit.) Eine Kritik deſer Anmaßung unſererſetts iſt unnöthig, die beſorgt die Zeit und auch auf den Politiker wird ſie keinen Eindruck machen. Wir find denn doch nicht ſo inferior, daß wir die geſchichtliche Entwicklung des Altkatholigismus ſchon wieder vergeſſen haben ſollten. Das Wort fiel ihnen ein, als ſie die Treppe hinunterſtiegen, nachdem die Thür des Rathhausſaales vor ihnen zugemacht worden war. Heiterkeit und Beifall.) Es iſt ein wiſſen⸗ ſchaftliches Geſetz, daß die von noch ſo autorativer Seite gemachten Propoſitionen umſtürzen müſſen, wenn Erfahrungsthatſachen dagegen ſtehen und die Propoſition, daß der religiöſe durch den politiſchen Katholizismus geſchädigt wird, iſt bereits glänzend widerlegt durch eine lange Reihe von Erfahrungsthatſachen. Ich erinnere da zunächſt an die große Zahl jener Männer, die ſtets die Flamme religiöſer Ueberzeugung hell haben leuchten laſſen in dem politiſchen Kampfe, in dem ſie ſich befanden. War es nicht etwa immer die innere Ueber⸗ zeugung dieſer Männer, welche ſie im Kampfe aufrecht erhielt und hervorhob, ſelbſt in den Augen ihrer Gegner?(Sehr richtig! Beifall.) War es nicht gerade ihre ſtetige Prinzipientreue, die ſie zwang, in dieſem Kampfe allgeit für die Wahrung der ſittlichen Grundſätze und des Rechts einzutreten? Und haben ſie micht in einer an Opfern und Erfolgen gleich reichen Thätigkeit damit ſchließlich das erreicht, was Andere nur in der nebelhaften Form einer freien Kirche, eines freien Staates uns ſchüchtern zu prophezeien gewagt haben!(Stürm. Beifall.) Möchten doch auch die kommenden Geſchlechter in dem ihnen aufgezwungenen Kampfe ſtets ſo die religiöſen Ideale hochhalten und nicht zu ſchwächlichen Epigonen herabſinden, die durch den Mangel relgiöſer Uebergeugung und ſittlicher Thatkraft ihrer Väter nicht mehr würdig ſind. Noch haben wir die Ueberzeugung, daß die Pfeile, welche in dieſer Beziehung gegen uns gerichtet werden, wirkungslos abprallen werden an der Einſicht und Pietät des katholiſchen Volkes. Denn wir haben in der Geſchichte gelernt und wir haben gelernt, un⸗ ſere Ellbogen zu gebrauchen, gegenüber Jenen, welche alle politiſchen Mittel, die ihnen der moderne Staat in die Hand gibt, oft rückſichtslos gebraucht haben und zwar auch uns gegenüber gebraucht haben, um uns an die Wand zu drücken, ja um uns ſogar die geſetzlich ge⸗ währte Religionsfreiheit zu ſchmälern.(Sehr richtig! Beifau.) Mußte dieſen Gegnern gegenüber nicht jeder Schritt Bodens abge⸗ krungen werden, abgerungen in heißem politiſchem Kampfe? Druck erzeugt Gegendruck und gerade der Urheber jenes Schlagwortes zin einer Anſtrengungen machen, um das durch die Religion gegebene unlös⸗ ſpruch ſich noch in ſeinen letzten Lebenstagen einmal in bitteren Wor⸗ ten dahin aus, daß die katholikenfeindlichen Kammermajoritäten noch immer eine Ehre darein geſetzt liken zu beſck ken und ſie wi Wo immer noch ſolche Inſtinkte thätig ſind, hab ines Er achtens die heilige Pflicht, mit Muth und in politiſcher Geſchloſſenheit dagegen vorzugehen.(Stürm. Beifall.) Es ſcheint, daß oft Kriſen ſchwerſter Art nothwendig ſind, um den Katholiken das Verſtändniß dafür 73 vas noth thut. Oder ſol die Katholiken Frankreie vort vom gegenwärtigen Zeit fe und de unter das ihnen von einem katholiken ni erlegte Joch hindurchgehen? Wohl mag die Wahl ſeltſam berühren, aber was lehrt uns das? Doch nur, da Zeit der politiſche Muth gefehlt hat. reichs immer dieſen politiſchen Muth g ſo br heute nicht auf die Straße herab zu ſteigen.(Stürm. langar Beifall.) Wir deutſchen Katholiken erkennen gerne mit freudigem Danke an, daß die Rechtslage der katholiſchen Kirche und des kathol. Volksthums in unſerem Vaterlande eine bedeutend beſſere und ge⸗ ſichertere iſt, und wir wiſſen es zu würdigen, daß die Katholiken an⸗ derer Länder zu ihrer Beſchämung auf dieſe unſeve Lage hinget werden. Aber wir dürfen auch nicht vergeſſen, daß noch immer in unſerem Vaterlande thätig ſind, die uns dieſe Stellung rauben wollen und deßhalb müſſen wir immer mit der Kelle in der einen und mit dem Schwerte in der anderen Hand daſtehen. Die Haltung unſerer Gegner mahnt uns, daß wir ſtändig daran arbeiten müſſen, die beſtehenden Vorurtheile zu zerſtreuen und ſie mahnt uns zugleich, durch Aufrechterhaltung der uns in unſerer politiſchen Vertretung ge⸗ gebenen Macht unſern öffentlichen Einfluß fortgeſetzt zu ſtärken. Denn zu der Ueberzeugung, daß die Rückkehr zum religiöſen Katholi⸗ zismus die Geſchoſſe in den Waffen unſerer Gegner zurückhalten ſollte, werden wir uns nicht durch beliebige Schlagworte bringen laſſen. Wir müſſen dies vielmehr als ein Verſuch betrachten, uns zu einer höchſt gefährlichen Ideologie zu bekehren und als einen Ver⸗ ſuch, uns ein Neſſusgewand umzulegen, durch das wir gehindert wer⸗ den ſollen, unſerer Kirche und unſerem Volksthum zu dienen.(Lebh. Beifall.) Dafür ſprechen die Lehren, die uns die Geſchichte unſerer Vergangenheit bietet, und nur wer dieſe deutliche Sprache nicht hören will, muß aus dem Lehrſaal der Geſchichte fliehen in das Reich der Ideologie, oder aber er muß dieſen Worten eine beſondere Be⸗ deutung beilegen. Gegen den Verſuch, das ganze Geſchichtsmaterial in die Grube des religiöſen Katholizismus zu werfen, müſſen wir ganz energiſch Front machen. Das, was angeblich politiſcher Katholi⸗ gzismus iſt, iſt für uns ewige und höchſte Wahrheit und höchſter End⸗ zweck aller unſerer Arbeit.(Lebh. Beifall.) Dieſer Endzweck aber ſchließt weder die Arbeit für den Staat, noch die Familie, noch das Erwerbsleben aus. Es verbrennt die Flamme unſeres Glaubens dieſe Dinge nicht, ſondern es erwärmt ſie nur. Der religiöſe, ſeines ewigen Berufes treue Menſch, ſo hat Dalmann einmal geſagt, würde dem Staate viele und ſchwere Opfer bringen, aber niemals das Opfer ſeiner perſönlichen Beſtimmung; ſo ſprechen auch wir und mit uns alle Anhänger der chriſtlichen Religion. Wir identifiziren micht Politik mit Religion, ebenſo wie die Kirche niemals ſich identi⸗ fizirt mit einer Partei, mit einer Wiſſenſchaft, einem Staate oder irgend einem Zweige des Erwerbslebens. Wr wiſſen es ſo gut ſpie Andere, vielleicht noch etwas beſſer wie Andere(Heiterkeit), daß die Religion hocherhaben iſt über den politiſchen Tagesmeinungen und tten die N. ter ichten ihre Fi züber der geſchichtlichen Entwickelung der Völker, wie ſie auch hoch⸗ erhaben über den Unterſchied zwiſchen den einzelnen Fölkern und Nationen. Die Kirche bietet allen Völkern und allen Zeiten dieſelben Gaben an. Wir ziehen deßhalb eine genaue Scheidung zwiſchen Politik und Religion und mißbilligen es deßhalb, wenn untergeord⸗ mete politiſche Tagesfragen und Meinungen durch die Religion ſank tionirt werden ſollen. Wir mißbilligen es deßhalb auch, wenn für ge⸗ wiſſe Dinge und Vorgänge die Religion mißbraucht und wenn die Religion zu Gunſten der Polſtik irgend eines Staates geknechtet, und wenn die Kirche, als die freie Tochter des Himmels, zur Magd des Staates herabgedrückt werden ſoll. Stürm. Beifall.) Die Re⸗ ligion iſt nicht ein ſchönes Gebilde van Gefühlsidealen oder eine Art populärer Volksmetaphyſik, ſondern ſie iſt für uns das tiefgegrün⸗ dete Fundament alles Staats⸗ und Volkslebens, aller Wahrheit und aller Pflichterfüllung. Sie ſetzt Ziele und entbindet Kräfte. Das Evangelium ſteht mitten in der Welt und deßhalb können ſich ſeine An⸗ hänger nicht in weltſchmerzlichen Peſſimismus zurückziehen, ſie müffen getroſten Muthes in den ewigen Himmel greifen und die Pringipien herunterholen, nach denen die Welt regiert wird. Die Kirche und die Religion ſteht deßhalb den Aufgaben und Zielen des Staates nicht fremdartig gegenüber. Sie legt vielmehr nur die Fundamente und weiſt auf die ewigen Ziele und Geſetze hin, ohne deren Einhaltung kein Staat und kein Volk gedeihen kann. Daraus ergibt ſich von ſelbſt, daß das Schlagwort vom religiöſen Katholizismus unhaltbar iſt und daß das Wort vom politiſchen Katholiszismus zum feſten Pro⸗ grammpunkte einer Partei werden konnte, die im politiſchen Kampfe der ewigen Wahrheit des Glaubens nicht entbehren kann, weil ſie darin den Brennpunkt ihrer Einigkeit und die Wurzeln ihrer Kraft erblickt. Die Exiſtenz einer ſolchen Partei erſcheint umſo nothwendiger Zeit, wo falſche Anſchauungen und feindliche Mächte alle liche Band aufzulöſen, eine Gefahr, die ſo ernſt iſt, daß wir Alles aufbieten müſſen, um die Solidarität immer mehr zu ſtärken.(Lebh. Beifall.) Die weltbewegenden Kämpfe des Glaubens ſpielen ſich nicht nur im Innern des Menſchen ab, ſie nehmem auch einen großen Raum ein im öffentlichen Leben, und ſolche Kämpfe erfordern organiſtrte Armeen.(Sehr richtig!) Wer ſolche Kämpfe führen will, muß auch dem Gegner auf demſelben Kampfplatze entgegentreten.(Beifall.) Keine politiſche Partei nun, die uns entgegentritt, verzichtet auf dieſen Platz und will man reden vom politiſchen Katholizismus, ſo muß man auch reden vom politiſchen Atheismus, vom politiſchen Materialis⸗ mus, vom politiſchen Liberalismus, vom politiſchen Sozialismus und auch vom politiſchen Proteſtantismus.(Stürm. Beifall.) Wenn alle dieſe Geiſtesrichtungen es einmal möglich gemacht haben ſollten, ſich in ihr Kämmerlein zurückzuziehen, dann möge man ſich an uns wenden, dasſelbe zu thun. Solange aber dieſe Weltanſchauungen beſtrebt ſind, auch im politiſchen Leben ſich zur Geltung zu bringen, wird man es nicht erreichen, daß wir von der Arena abtreten. Wo will man einen Rechtsgrund auffinden, der uns hindern könnte, es Jenen nachzuthun und im politiſchen Zuſammenſchluß die Ab⸗ ſichten zu erreichen, die uns für die Zwecke und Ideen des Staates nothwendig erſcheinen? Denn viele Dinge, die im weſentlichen In⸗ tereſſe des Staates liegen, ſind auch im Intereſſe der Kirche gelegen; ich erinnere nur an die Schulfrage. Jeder Katholik aber, der mit Inbrunſt an ſeiner Kirche hängt, liebt und vertheidigt auch die Frei⸗ heit der Gottesbraut und indem er dafür eintritt, kommt er auf das Gebiet der Kirchenpolitik. Wenn nun dieſe Politik verhängnißvolle Wege einſchlägt, durch welche die göttlichen Rechte der Kirche be⸗ ſchränkt und die Freiheit derſelben durch das ſtaatliche Eingreifen vernichtet wird, dann iſt es die oberſte Pflicht des Katholiken, mit aller Macht das göttliche und menſchliche Recht ſeiner Kirche zu ver⸗ theidigen. In dieſem Kampfe ſtehen wir gegenwärtig mit beiden Füßen. In ſeinem vielbeſprochenen Buche über das Weſen der Chriſtenheit hat Profeſſor Harnack es als die großartigſte Leiſtung der katholiſchen Kirche hingeſtellt, daß ſie ſtets ihne Selbſtſtändigkeit ſo machtvoll aufrecht erhalten hat, gegenüber den Beſtrebungen der Staatsomnipotenz auf allen Gebieten. Nun denn, das wollen die Katholiken auch heute. Von dieſem Beſtreben ſind ſie durchdrungen und in dieſem Bewußtſein leben ſie. Von der Weltherrſchaft, der Univerſalmonarchie des Papſtes ſind wir dabei weit entfernt, ſo weit entfernt, wie wir den Schatten eines Etzel heraufbeſchwören möchten. Wir ſagen vielmehr: das Heil und der Friede der Nationen der Zu⸗ kunft liegt in dem Zuſammenwirken von Staat und Kirche und in der Verſöhnung durch eine höhere Ordnung beider Dinge. Ich ſchließe 7 Die Ablehnung einer B tlig ing am öffentlichen Leben iſt, um die Waag damit. würde alten. Naoch iſt d 1˖ I mamw alſo dem religibf lichen Leben geſtatten, ſo muß f Handlungen in die Erſcheinung treten. ſo mi er zuvor ſtets ſeinen Glauben ablege lichen ten. 85 ich Aich ſeinen icht geſchehen, am öffent⸗ e Religion, (Sehr dem Katholiken die Erhabe it im Wollen politiſchen Ziele nicht die ein leiſten hat. In einer n Kräfte im katholiſck taber nur d ckſtehen, ſonder 1g 1 iß mitwirken am öffentlichen Leben. Paulſen ſagt:„Glaube an die M glaube an die Idee!“ Aber die Entwicklung und die Kraft ent allein nicht über den Werth der Beſtrebungen und das Heil der Ge⸗ ſellſchaf Darüber entſcheidet allein die Richtung, welche nimmt. ſe Richtung geben die Ideale. Ideale, die Gott und die Wahrheit ſind. im Stande, uns die Macht zu geben. Kirche. an den welches Verſtändn die Kraft glauben an die Und dieſe Ideale ſind allein Wir beten für Staat und Aber neben dem ora ſteht das labora. Wir appelliren nicht deus ex machina. Wir halten es vielmehr mit dem Worte, ſterl Severus ſeinen Römern zurief Arbeiten wir, arbeiten wir ebenſo intenſiv an der Vaterlandes, wie unſere proteſtantiſchen Mitbürger! langanhaltender Beifall.) Hierauf nahm, mit endloſem Jubel begrüßt, der La ordnete und Geiftl. Rath Wacker(Zähringen), der b kämpfer in der badiſchen Kloſterfrage, das Wort zu ſe über:„Katholizismus und Auktorität“. Das 20. Jahrhundert, ſo führte er aus, müſſe unter der Sig⸗ natur des„zurück zur Kirche“ ſtehen. Das verfloſſene Jahrhundert habe unter dem Zeichen des Mißbrauches der Autorität geſtanden. Die Autorität werde nur geſichert werden können, wenn die Kirche und ihre Organe frei und unabhängig ihres Amtes walten können, Sie fordere daher zur Wahrung der Autorität die volle Freiheit für die katholiſchen Orden.(Stürm. Beifall.) Redner wendet ſich dann zu der Profeſſorenfräge. Möchten doch alle Profeſſoren an den Univerſitäten und ſonſtige Gelehrte, die im Schooße der katholiſchen Kirche wandeln, erfüllt ſein von dem Geiſte, der aus der Rede des Profeſſors Eſſer ſprach.(Donnernder Beifall.) Ich möchte nicht in den Verdacht kommen, daß ich direkt oder indirekt etwas ſage, was auf Koſten unſerer katholiſchen Gelehrten gedeutet werden könnte.(Stürmiſcher Beifall.) Laut und feierlich müſſen wir aber erklären: Autoritäten mögen ſie ſein, aber kirchliche Autori⸗ täten ſind ſie niemals.(Stürmiſcher, toſender Beifall.) Sie mögen die Biſchöfe an Wiſſen und auch an Scharffinn übertreffen, aber die kirchliche Autorität zur Leitung und Führung der Kirche bleibt bei den Biſchöfen.(Stürmiſcher Beifall.) So dankbar wir unſeren Gelehrten auch ſind, wenn ſie uns ihre Wiſſenſchaft entgegenbringen, ſo werden wir ihnen mit noch weit größerer Dankbarkeit entgegen⸗ kommen, wenn ſie uns auch voranleuchten in Pflichterfüllung gegen⸗ über den kirchlichen Autoritäten, wie es alle ſchuldig ſind, Gebildete und Ungebildete.(Donnernder, minutenlanger Beifall.) Der freie Sohn der Kirche läßt es an Anerkennung und Dank nicht fehlen, wo es am Platze iſt, und es ſoll jeder Gelehrte erhalten, was er verdient. Die kirchliche Autorität ſoll aber unangefochten und einwandsfrei daſtehen.(Großer Beifall.) Was ſollen wir dann erſt von Einem, der außerhalb der Kirche ſteht, erwarten, wenn ein Gelehrter, der im Schooße der Kirche ſteht, ankämpfen will gegen die kirchliche Autorität? Was ſollen wir dann erſt von einem Miniſter erwarten!? (Stürmiſcher Beifall.) Unſer Ruf lautet: Mit Gott und der Kirche für König und Vaterland!(Endloſe Beifallsſtürme und Hochrufe.) Es nahm dann Dr. Cardauns, der Präſident des Katholiken⸗ tages das Wort zur Schlußrede: Das alſo war die Mannheimer Sonnenfinſterniß!(Stürm. Beifall.) Das alſo war der klerikale Wir Laboremus! fahrt unſeres (Stürmiſcher, ndtagsabge⸗ inte Vor⸗ n Vortrage Siegeszug über alles Deutſche, durch das dieſe ſchöne Halbe ver⸗ ſchimpfirt werden ſollte! Das ſind zwei Sätze aus der gegneriſchen Preſſe(Große Heiterkeit). Aber ich erkenne an, daß nicht die ge⸗ ſammte Preſſe in dieſem Tone über die Verſammlung berichtet hat. Scharf muß unterſchieden werden zwiſchen den Katholikenverſamm⸗ lungen und der Centrumspartei trotz des ausgezeichneten gegenſeitigen Verhältniſſes. Wenn Jemamd erwartete, daß Tarif, Kanal und andere Sachen nebenher hier erledigt werden würden, ſo hat er ſich getäuſcht, davon laſſen wir die Finger(Gr. Hefterkeit) das iſt in guten Händen(Lebh. Beifall). Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß wir die gute Gelegenheit zur politiſchen Verſtändigung benutzen und das ſoll auch in Mannheim geſchehen ſein(Stürm. Hefterkeit) Wohl haben wir einen Kaiſer, der ſich offen zum Chriſtenthum bekennt (Stürm. Beifall). Aber die Gefahren ſind groß und mahnen uns zum Feſthalten, als der einzigen Garantie, daß wir die Trümpfe, die wir haben, auch in der Hand behalten. Der drohende neue Kul⸗ turkampf, die Evangeliſationsgeſellſchaft, die Möglichleit, daß ein alter geiſtesſchwacher Mann in Stettin gegen die erhabene Liguoriſche Moraltheologie hetzten konnte, die Vorausſetzungsloſigkeitsbewegung — das Alles mahnt uns, auf der Warte zu ſein(Stürm. Beifall), Dr. Cardauns bat darauf den Erzbiſchof von Freiburg eine Schlußan⸗ ſprache zu halten und den eSgen zu ertheilen. Erzbiſchof Dr. Noerber: Es gibt nur eine einzige wahre heilbringende Weltanſchauung: das iſt die chriſtlich⸗katholiſche. Ich ermahne Sie nicht einen veligiöſen, auch nicht einen politiſchen Katho⸗ ligismus zu treiben, ſondern den praktiſchen Katholigismus, der in die Kirche führt, wenn es läutet und der gegebenenfalls auch mit dem Stimmzettel dafür ſorgt, daß die chriſtliche Weltanſchauung auch zum Siege gelangt(Stürm. Beifall). Der Erzbiſchof ſegnete ſodann die auf die Knie geſunkene Ver⸗ ſammelten. Mit dem Liede:„Großer Gott wir loben Dich“, ging der Katholikentag um 1½ Uhr Nachmittags auseinander. Nach⸗ mittags fand ein Feſteſſen und in Anſchluß daran eine Rheinfeſtfahrt ſtatt. *** Eine bemerkenswerthe Gpiſode ſpielte ſich während der heutigen geſchloſſenen Generalverſammlung am Vor⸗ ſtandstiſche ab. Nachdem ſich eben erſt die beiden Gswerkſchafts⸗ führer Glesberts.⸗Gladbach und Bruſt⸗ Alteneſſen über die zu dem Thema Arbeitsloſigkeit vorliegenden Amträge in die Haare gerathen waren, erſchien der bekannte bayeriſche Centrumsabge⸗ ordnete Dr. Heim am Rednerpult, offenbar in der Abſicht, zu dem inzwiſchen ſchon zurückgezogenen, die Noth der Landwirthſchaft und den Zollſchutz betreffenden Antrage das Wort zu ergreifen, für den auch Bruſt vergeblich eingekreten war. Man hielt den heftig geſtiku⸗ lirenden Abgeordneten jedoch auf dem Wege zur Tribüne auf und ſprach auf den darüber aufs Höchſte erregten Mann begütigend ein. Schließlich wurde Dr. Heim von mehreren Vorſtandsmitgliedern aus dem Saale geleitet. Der Vorgang war allſeitig bemerkt worden und erregte allgemeines Aufſehen. Aus Stadt und Land. Mannheim, 28 Auguſt 1802. * Oberammerganer Paſſionsſpiele. Auch an diefer Stelle wollen wir darauf aufmerkſam machen, daß morgen Freitag die letzten 2 Auf⸗ führungen(Vorm 11 Uhr und Nachm. ½4 Uhr) der ſo intereſſanten ſtartifinden. Oberammergauer Paſſionsſpiele im Apollotheater Wrannherm, 28. Alkgint-——.— * 5 Wenerar⸗rnßefger! 6. Sele Ueber das in der Mittags⸗ Ein geheimnißvolles Verbrechen. nummer kurz erwähnte muthmaßliche Verbrechen erfahren wir folgende Einzelheiten: Ein in der Neckarvorſtadt wohnhafter Beamter ging verfloſſene Nacht gegen ½1 Uhr, von der inneren Stadt kommend, nach Hauſe. Auf der rechten Seite der Neckarbrücke traf er zwei Männer am Geländer ſtehen, die ſich anſcheinend unter⸗ hielten. Beide Männer hatten ſich mit dem Oberkörper etwas über das Geländer gebeugt. Als der Beamte, der ruhig ſeines ig, einige Meter von den Beiden entfernt war, hörte er einen der „So, Fritz, jetzt iſt es aber Zeit.“ Gleich darauf hörte der Beamte vom Neckarbett herauf ein Geräuſch, wie das Aufſchlagen eines feſten Körpers auf die Waſſerfläche. Der Beamte eilte ſofort zurück und fand auf der Neckarbrücke nur noch einen Mann ſtehen, den er ſofort packte. Auf die Hilferufe des Beamten kamen bald weitere Perſonen hinzu und auch die Schutz⸗ mannſchaft war raſch zur Stelle. Der feſtgenommene Mann gab an, der 38 Jahre alte Taglöhner Jakob Wohlſchlegel aus Heidelberg zu ſein. Er erklärte, daß der Ertrunkene ſelbſt in den Neckar geſprungen ſei, verweigerte aber jede Auskunft über die Per⸗ ſonalien dieſes Mannes. Deſſen Identität iſt auch jetzt noch nicht feſtgeſtellt, äebenſo konnte die Leiche noch nicht geländet werden. Er⸗ 1 wähnt ſei noch, daß der Beamte gehört haben will, wie der in den Neckar geſtoßene Mann die Worte heraufrief:„Warte nur, wenn wieder herauskomme.“ Gleich darauf ſchlugen jedoch die Wellen des ö Neckars über ihm zuſammen. Wohlſchlegel iſt ein oft beſtrafter Menſch, welcher der Polizei ſchon ſehr viel zu ſchaffen gemacht hat. Die Unterſuchung wird hoffentlich dazu beitragen, Licht in das dunkle Geheimniß zu bringen. Der Beamte, auf deſſen Ausſagen die ganze Beſchuldigung gegen Wohlſchlegel bis jetzt beruht, iſt eine ſehr zu⸗ verläſſige und ruhige Perſönlichkeit, deſſen Ausſagen volle Glaub⸗ würdigkeit verdionen. Wohlſchbegel ließ ſich ruhig verhaften und auf die Polizeiwache führen, von wo er früh in das Anterſuchungs⸗ gefängniß verbracht wurde. Er ſtellt jede Schuld in Abrede. Geſchäftliches. *„Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) von Donnerſtag, 28. Aug. enthält: Viktor Emanuel III.— Das Eiſenbahnnetz der Welt.— Forchheim⸗Kulmbach.— Centrumsinterpellation in Sicht⸗— Wagner⸗ Feſtſpiele Rundſchau.— Die„Illuſtrirte Unterhaltungs⸗Bei⸗ lage“ enthält: Gedenktage.— Das höchſte Gut(Roman⸗Fort⸗ ſetzung).— Flottenmanöver.— Bilder vom Tage: Baron b. Staal. — Das neue Kölner Stadttheater.— Die Baden⸗Badener große Woche.— Freiher v. Heeremann⸗Zuhdwyck.— Giulio Prinetti.— Weges git zwei Männer die Worte ſagen: Generalleutnant Frhr. v. Reitzenſtein.— Burengenerale im Haag. o· · 9 — Heinrich von Siemiradzki 15 Beueſte Nacht richten und Celegramme. Priwat · Telegramme cles„Zeneral-⸗HAnzeigers“, Frankfurt, 28. Aug. Ein 24 Jahre alter Metzger⸗ bhurſche tödtete heute früh in der Vogelgeſangſtraße eine ver⸗ heirathete, unter polizeilicher Kontrolle ſtehende Frau durch drei Revolverſchüſſe und erſchoß ſich dann ſelbſt. Stuttgart, 28. Auguſt. In vergangener Nacht iſt in Mühringen in der Brauerei des Freiherrn von Münch der Keſſel eypplodirt. Das ganze Sudwerk iſt vernichtet. Dresden, 28. Aug. Der kommandirende General des 12. Armeekorps, General der Infanterie Hauſen, wurde von dieſer Stellung enthoben und Kronprinz Friedrich Auguſt an ſeiner Stelle zum kommandirenden General des 12. Armeekorps ernannt. * Altenberg, 28. Aug. Der Landeszeitung zufolge wurden heute früh 6½ Uhr die drei Urheber des bei Koſtiz im Februar an dem Grubenarbeiter Seifert verübten Mordes, und zwar die 4Ejährige Wittwe Emma Seifert, der Johann Niedermaier und der 20jährige Maurer Tän 8 ler, mit dem Beil hingerichtet. — Der Große Preis von Baden⸗Baden. Baden⸗Baden, 28. Aug. Bei den heutigen Rennen um den Großen Preis bon Baden, Goldpokal und 80 000 Mark, liefen 6 Pferde. Erſter wurde Abeille's„La Camargo“, Zweiter Binding und Strufve's Northon“, Dritter Ephruni's„Co⸗ doman“. *.* Apothekertag. * Koblenz, 28. Aug. In der 2. Sitzung der Hauptverſamm⸗ lung des deutſchen Apothekervereins, die heute Vormittag abgehalten wurde, hielt Prof. Partheil aus Vonn einen wiſſenſchaftlichen Vortrag über den im Jahre 1806 in Koblenz geborenen Dr. pharm. Friedrich Mohr. Alsdann wurden zwei Anträge erledigt betr. die allgemeine Geſchäftslage der Apotheken und Lieferung der Apotheker⸗ zeitung an die Mitglieder. Beide Anträge wurden angenommen. Als Ort der im Jahre 1908 abzuhaltenden Hauptverſammlung wurde München gewählt. *** Der Nönig von Italien beim Naiſer. Berlin, 28. Aug. Die Ankunft des Kaiſers und des Königs von Italien vom Neuen Palais zum Beſuche der Reichshauptſtadt erfolgte%10 Uhr Vormittags auf dem reich ge⸗ ſchmückten Potsdamer Bahnhofe. Vor der Rampe außerhalb des Bahnhofs marſchirte eine Eskadron Garde⸗Küraſſire unter Major Graf Blücher auf, welche den Wagen mit dem Kaiſer und dem König eskortiren ſollte. Zum Empfange erſchienen Reichskanzler Graf Bü lo w, der italieniſche Botſchafter Graf Lanza, der Botſchafter in Rom, Graf Wedel, der Gouverneur von Berlin Generaloberſt von Hahnke, der Stadtkommandant Generalmajor von Hoepf⸗ ner, der Chef des Militärkabinets Graf Hülſen⸗Häſeler, Poligeipräſtdent von Windheim und Andere. Pünktlich um die feſtgeſetzte Zeit lief der Hofzug ein. Ihm entſtiegen der Kaiſer in Generalsuniform, der König in der Uniform ſeines Huſaren⸗ regiments, die Kaiſerin, der Kronprinz, Prinz Joachim, Prinzeſſin Viktoria Luiſe, Miniſter Prinetti und das Ge⸗ folge des Königs. Die Kaiſerin begab ſich mit dem Kronprinzen, den Prinzen und der Prinzeſſin in den Fürſtenſalon, während der Kaiſer die zum Empfange Erſchienenen dem Könige vorſtellte. Der König ſtellte ſein Gefolge vor. Nach der Vorſtellung und Begrüßung traten von brauſenden Hurrahrufen der Küraſſire und des Publikums be⸗ grüßt, und beſtiegen die Wagen zur Fahrt nach dem Brandenburger Thor. Im erſten, mit Spitzenreitern à la Daumont gefahrenen vier⸗ ſpännigen Galawagen ſaß der König, rechts vom Kaiſer. Während die eskortirenden Gardeküraſſire aufmarſchirten, hielt der Wagen eine ganze Weile. Man ſah den König und den Kaiſer in lebhafter Unter⸗ haltung. Die Monarchen waren in beſter Stimmung. Der Kaiſer machte den König wiederholt auf die Ausſchmückung aufmerkſam. Im ſerin, der Se Stadtkommandant. Im zweiten Wagen Graf Wedel, Oberbürgermeiſter, darin meine Gefühle die Herrſchaften nebſt dem glänzenden Gefolge auf die Rampe hinaus, Schritt ſetzte ſich dann der Wagen, ein Zug Küraſſiere voraus, ein Zug hinten, in Bewegung. Am rechten Wagenſchlag ritt Oberſtſtallmeiſten Viktoria Luiſe. D fuhr mit dem Winiſter rinekti, Graf Lanza mit dem komman⸗ 1 Geueral des NV III. Armeekorf ps von Lindequiſt. In zahl⸗ reichen Wagen ſchloſſen ſich das Gefolge und die italieniſchen Gäſte an. Unter lebhaften Zurufen der Bebölkerung ging die Fahrt über den Potsdamer Platz, deſſen Häuſer bis oben hinauf geſchmückt waren, weiter. Aus allen Fenſtern wurde zur Begrüßung mit Taſchentüchern gewinkt. Durch die Bellevueſtraße ging es dann in langſamem Trabe am Rolandbrunnen vorbei durch die Siegesallee. Am Rolandbrunnen und der Sieges Sallee machte der Kaiſer den König auf Einzelheiten außzmerkſam. Der König beſichtigte die e en und die Standbilder der Siegesallee mit ſichtli chem Intereſſe. In der Siegesallee bildeten die ine mit ihren Fahnen, auf der Charlottenburger Chauſſee die Innungen Spalier. So kam der Zug zum Brandenburger Thor. Auf dem Platze vor dem Brandenburger Thore hatten die ſtädtiſchen Körperſchaften Aufſtellung genommen, an der Spitze der Oberbürgermeiſter und der Stadtverordneten⸗ vorſteher. Gegenüber ſtanden Ehrenjungfrauen, zur Seite die M itglieder der italieniſchen Kolonie mit Fahnen. Den Platz umſäumten Maſſen von Publikum. Auf der Charlottenburger Chauſſee ſtanden die Innungen, deren Kapellen fleißig kon⸗ zertirten. das Spalier der Garniſon ſichtbar. Fenſter und Dächer der an⸗ liegenden Häuſer waren dicht mit Menſchen beſetzt. Brauſende Hochrufe und mit dem italieniſchen einſetzende Muſik kündeten das Nahen des Zuges. Die Küraſſiere hielten und der offene vierſpännige Galawagen mit den Monarchen machte am Podium der Stadtvertretung Halt. Oberbürger⸗ meiſter Kirſchner hielt die Begrüßungsanſprache, in wel⸗ cher er die Freundſchaftsbeziehungen der Häuſer Savoyen und Hohenzollern betonte und der feſtlichen Tage gedachte, wo der Großvater und Vater des Königs in Berlin weilten, und hervor⸗ hob, daß das Erſcheinen des Königs auf deutſchem Boden einen neuen Beweis dafür bilde, daß der König entſchloſſen ſei, das Bündniß zwiſchen Italien, Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn allezeit zu pflegen und dadurch den Völkern den Frieden zu er⸗ halten. Der König erwiderte auf das Freundlichſte und reichte dem Oberbürgermeiſter die Hand. Dann traten die Ehrenjung⸗ frauen heran. Fräulein Kirſchner überreichte einen Blumen⸗ ſtrauß. Donnernde Hochrufe ertönten, als der Zug ſich wieder in Bewegung ſehte, untermiſcht mit begeiſterten Evvivas der Italiener. So ging es durch die präſentirenden Truppen und durch die in der Sonne leuchtenden Blumenarrangements Unter den Linden zum Zeughaus. *Berlin, 28. Aug. Vor dem Zeughaus hatte die Leib⸗ kompagnie des erſten Garderegiments mit ihren hiſtoriſchen Blechmützen aus friedericianiſcher Zeit Auf⸗ ſtellung genommen. ſchaften, als ſie vor dem Zeughausplatz vorfuhren, mit ſchmettern⸗ der Muſik. Arrangement von Gewehren, Trommeln und Trompeten ein Altar errichtet, vor welchem 41 Fahnen, welche den Regi⸗ mentern neu verliehen wurden, die Weihe empfingen. Die Fahnen ſtanden in drei Reihen. Neben der erſten Reihe ſtand der Kronprinz, neben der Geiten Prinz Gitel Friedrich und neben der dritten Prinz J oachim. Der König ſchlug jedesmal den erſten Nagel ein. Im Luſtgarten feuerten während der Feierlichkeit die Geſchütze 101 Schuß ab. Nachdem die Herr⸗ ſchaften das Zeughaus verlaſſen hatten, nahm der Kaiſer und der König vor demſelben den Vorbeimarſch der Leib⸗ kompagnie entgegen, beſtiegen dann den Wagen und fuhren in das königliche Schloß. Auch nachdem die hohen Herrſchaften ſich zurückgezogen hatten, herrſchte vor dem Schloß bis zum Branden⸗ burger Thor und der Straße Unter den Linden entlang ein ge⸗ waltiges Wogen. Wohl 50 000 Menſchen drängten ſich auf dem ganzen Wege, um die Fahrt des Königs zum Frühſtück bei dem italieniſchen Grafen Lanza anzuſchauen. Bei der Feier im Zeughaus waren auch Reichstangler Graf Bülow und die Miniſter anweſend. * Berlin, 28. Aug. Auf die Anſprache des Oberbürger⸗ meiſters Kirſchner erwiderte der König, der„Frankf. Ztg.“ zufolge, in franzöſiſcher Sprache ungefähr Folgendes:„Ich bedauere recht ſehr, der deutſchen Sprache nicht ſo mächtig zu ſein, um Ihnen, Herr und meinen Dank aus⸗ ſprechen zu können. Ich freue mich, hier, in der Hauptſtadt, einen ſo herzlichen Empfang gefunden zu haben und bitte, meinen ver⸗ bindlichſten Dank dafür entgegennehmen zu wollen. Berlin, 28. Aug. Der Kaiſer theilte dem König von Italien mit, er habe dem Miniſterpräſidenten Zanardelli aus Anlaß der Erneuerung des Dreibundes den Schwarzen Adlerorden verliehen. Miniſter Prinetti erhielt den Verdienſtorden der breußiſchen Krone. König Viktor Emanuel verlieh dem Staatsſekretär v. Richthofen das Großkreuz des Mauritius⸗ Lagarus⸗Ordens, dem Unterſtaatsſekretär von Mühlberg das Großkreuz des Ordens der italieniſchen Krone. * Berlin, 28. Aug. Nach der Feier der Fahnennagelung und ⸗Weihe, welcher außer den Majeſtäten der König von Italien mit ſeiner Umgebung und den hier und in Potsdam weflenden Prinzen und Prinzeſſinnen, die Generalität und die Admiralität beiwohnten, fuhren die beiden Monarchen unter donnerndem Salut von 101 Schuß, die eine Batterie im Luſt⸗ garten abgab, zum Schloß, vor welchem ſte den Vorbei⸗ marſch der Ehrenkompagnie abnahm, während die Truppen des Spaliers, das ſich bis zum neuen Dom herumzog, präſentirten. Vom Schloß, von deſſen Dache die italieniſche Königsſtandarte wehte, geleitete der Kaiſer den König in ſeine Gemächer. Der Kaiſer, die Kafſerin und der Kronprinz nahmen das Früh⸗ ſtück im Schloß ein, der König beim Botſchafter Graf Lanza. Auf dem Wege dorthin wurde der König lebhaft begrüßt. BerlIn, 28. Aug. Der Saal der italteniſchen Bot⸗ ſchaft, in welchem das vom Botſchafter gegebene Frühſtück ſtatt⸗ fand, iſt reich mit Blumen geſchmückt. Die Tafel iſt überaus geſchmackvoll arrangirt. Zur Rechten des Königs von Italien ſaßen die Gräfin Bül o w, Miniſter Prinnetti, Staatsſekretär Richthofen, zur Linken General Lin de⸗ qui ſt. Dem König gegenüber ſaßen Lanz a, Graf Büll o w, Graf Wedel u. ſ. w. Der Kaiſer ſandte heute Vor⸗ mittag an Graf Lanza ſeine herrlich ausgeführte Broncebüſte. Berlin, 28. Aug. Der König von Italien empfing auf der italieniſchen Botſchaft die Vertreter der hieſtgen italieniſchen Kolonie und Abordnungen der Kolonien von Leipzig und Kopenhagen. Er fuhr dann von der Botſchaft aus bei dem Prinzen Friedrich He inrich bor, ferner beim en ee Vringeſuig er Re 15 chs kan 3 er i Huſarenoberſten⸗ Aaferm Durch das goldſchimmernde de Thor war Deren Kapelle begrüßte die hohen Herr⸗ Im Lichthofe war inmitten von Kanonen und dem und Rhein. Hypothekenbank zu 188%. Aktien waren zu 68% am Markte. derſee, General von 8 ahn re⸗ bei den hier anweſenden Botſchaftern der Türkei, Oeſterreich⸗Ungarns und Spaniens und fuhr dann nach Charlottenburg, wo er im Mauſoleum einen Krauz niederlegte. Der Kaiſer und die Kaiſerin unternahmen heute Nachmittag eine Spazierfahrt. Frankfurt, 28. Aug.(Frkf. Ztg.) Die Ankunft des Königs von Italfen hierſelbſt erfolgt am Sonn⸗ tag um 3 Uhr Nachmittags. Rom, 28. Aug. König Viktor Emanuel richtete un⸗ mittelbar nach der Ankunft in Potsdam an den Miniſterpräſidenten Zanardelli ein Telegramm mit der Mittheilung, daß der Kaiſer Zarnardelli den Schwarzen Adlerorden verliehen habe. Das Tele⸗ gramm ſchließt mit den herzlichſten Glücktünſchen für die Ver⸗ leihung. Jolkswirthschalt. Deutſche Genoſſenſchaftsbank von Sörgel, Parriſius& Co. Aus Berlin wird uns telegraphiſch gemeldet: Die heutige Generalverſammlung der deutſchen Genoſſenſchaftsbank war zur Beſchlußfaſſung über eine Statutenänderung einſchließ⸗ lich Anträge nicht zuſtändig, da nicht ein Drittel des Aktien⸗ kapftals war. Die definitive Beſchlußfaſſung muß einer in 4 Wochen ſtattfindenden neuen Generalverſammlung vorbehalten bleiben. Nach Verleſung einer Erklärung des Auf⸗ ſichtsraths und des Direktors Weil, in denen klar gelegt wird, daß zu irgendwelchem Mißtrauen gegen die Bank kein Grund vorliege, die Bank vielmehr nach rückſichtsloſer Klarlegung und Beſeitigung eingetretener Schäden nunmehr durch die Anträge eine Grundlage zu gedeihlichem Weiterarbeiten gewinnen ſoll, trat Genoſſenſchaftsanwalt Dr. Brühl den von Aktionären geſtellten Anträgen von Regreßanſprüchen und Einſetzung einer Unter⸗ ſuchungskommiſſion auf das Entſchiedenſte entgegen, weil hier⸗ durch und namentlich durch die eventuell nothwendig werdenden Prozeſſe der Kredit der Bank auf das Schwerſte geſchädigt wer⸗ den würde. Aufſichtsrath und Vorſtand hätten nicht grobfahr⸗ läſſig gehandelt, ſie ſeien irre geführt worden vom Vorſtands⸗ mitgliede Siebert. Die Bank ſei nach den vorgenommenen Ah⸗ ſchreibungen vollſtändig intakt. Es liege nicht der mindeſte Grund zu Mißtrauen oder zur Beunruhigung vor. Berlin, 28. Aug.(Tel.) Fondsbörſe. Die Börſe eröffnete zum September⸗Termin in der bisherigen Schwerfälligkeit zeigte auf keinem Umſatzgebiete irgendwie größere Regſamkeit. Der Bankenmarkt zeigte keine nennenswerthe Veränderungen. Kredit⸗ aktten auf Wien weiter feſt, angeblich darauf, daß die unter dent Patronat der Kreditanſtalt ſtehende Seodaſche Maſchinenfabrik eine Beſtellung auß Lieferung von Kanonen in Ausſicht habe. Von heimiſchen Banken Darmſtädter 1 pCt. höher. Montanwerthe zumeiſt ſtill und gegen geſtern kaum eine Kleinigkeit verändert, aeeeen Bochumer, die 1 pEt. höher waren auf Stückebedarf, und ebenſo Conſolidation 1 pCt. beſſer. Laura ſtetig. Desgleichen Fonds Türkenlooſe feſter auf Paris. Der Giſenbahnmarkt zeigte ruhiges Geſchäft. Heimiſche Bahnen nach anfänglicher Feſtigkeit ſchwächer unter Realiſtirungen. Gotthard und Transvaalbahn feſt. Schiff⸗ fahrtsaktien träge. In der zweiten Börſenſtunde war die Tendenz ſehr ſtill. Auf keinem Umſatzgebiete war eine Aenderung zu ver⸗ zeichnen. Später Bochumer und Laura weiter feſt. Gegen Schluß fremde Fonds auf weſtliche Börſen feſt, beſonders Spanier. 8 konto⸗Comandit auf Deckungen höher. Deutſche Bank höher au Feſtigkeit der Türkenwerthe in Paris. In der dritten Börſenſtund war die Haltung weiter feſt. Montanwerthe anziehend, beſot Gelſenkirchener. Induſtriewerthe des Kaſſamarktes feſt 5 kachfrage. Privatdiskont 19% pCt. 8 * Berlin, 28. Aug.(Tel.) Probt Prächtiges Wetter und die Marktberichte von Nordameri einträchtigen die Weizenpreiſe. Roggen im Lieferungshande gegen gut behauptet auf Deckungskäufe. Hafer merklich erma ſpätere Lieferung wenig beachtet. Rüböl auf Deckungskäufe be⸗ feſtigt. Spiritus entgegenkommender angeboken, aber umſatlos. Wetter: prächtig. Kursblatt der mannheimer rodnheiböiſ vom 28. Auguſt. 5 Hafer, württb. Alp—. Weizen pfälz. 16.50—16.75 „ norddeutſcher—.———.—„ amerik. weißer. „ ruſſ. Azima 16.—17.— Mais amer. Mixed——.— „ Theodoſta—.——.—„ Donau 18.——.— „ Saxonska—.—.—„La Plata—.—1256 „ Girka 16.50—17.— Kohlreps, d. neuer 24.——24 50 „ Taganrog 16.50—17.— Kee enbee 1—.——.— „ rumäniſcher 16.50—17.25 1I „ am. Winter—.——17.— 5„ amerik. „ Manitoba1—.—.—„ neuerPfälzer—.— „ Walla Walla 17.25—.—„ Luzerne—— „ Kanſas II alter 17.40.„ Provenc. „„ Uneuer17.—.—„Eſparſ ette. „ Californier 17.40.— geinkl i Faß— La Plata—.—17.—„ bei Waggon—.——67 Kernen 16.75—.— Rübbl„„ Roggen, pfälz. 14.75——.—„ beti Waggon—.—501. „ruſſiſcher 15.——15.25 „ rumäniſcher—.——.— „ norddeutſcher———. „ amerik. Am. Petroleum Faß fr. mit 20% Tara—.——22. Am. Petrol.—.—20.80 Am. Petrol. in Ciſt Gerſte, hierländ. 15.25—15.50.⸗00ko netto verzollt.—17.60 „ Pfälzer 15.50—16.— 1 Petrol. fr. Faß.——2 „ ungariſche—.———.— Petrol. Wa 152—.—19. Futter—.—12.75⁵ ſ. Petrol. in Gerſte rum. Brau—.——.— ee 100 0 lelto Hafer, bad. 15.——15.50 Rohſp t, verſteuert—.— 110.5 „ruſſiſcher 17.——17.50] Joer Sprit— „norddeutſcher—.———.— 9oer do. unverſt. 27.— Nr. 00 0 1 5 55 8 e 20.8 Roggenmehl Nr. 0) 23.50 1) 20.50. Weizen ruhiger. Roggen etwas abgeſchwächt. Mebrigen e unverändert. Maunheimer Gffektenbörſe vom 28. Aug.(Offtzteller Die Börſe war heute etwas lebhafter, wenn nuch die Umſätze den engſten Grenzen bewegten. Von Bank⸗Aktien waren begehrt Pfälz Hypothekenbank zu 182.70%, Rhein, Kreditbank zu 14 Höher notirten auch Aktien 408 G. und Aktien des Vereins deutſcher Oelfabriken — Brauerei⸗Aktien wenig verändert.— Wagbän Verantwortlich für Politit: Chefredakteur Dr. Paul Harum⸗ füre Lokales, Provinzielles und Volkswirthſchaft: Geuſt Müller für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goedecker für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr.. Buchdrucker 15 G. m. 5 0 4. Seite. Weneral⸗Anzeiger. 5 Mannheim, 28. Auguſt. Dieser Cereal-Nahrstoff, der stets zum serviren bereit ist, befördert das Geschäft, indem er die Gesundheit befördert. Alle Materialwaaren-Händler verkaufen„Force“ zum Preise von — 80 Pf. für ein grosses Packet. f 0 Zpangsberſeigerung. Schützen⸗Geſellſchaft E Ann mad hung. eee 19 85 Mannheim(E..). 9 5 berde ich im Pfand Gewährung von Fahr⸗ hier ebe tl. an Grslsdule U. Clud. Seggide preisermäßigung für die oient. Steichereten. Beſucher der Mannheimer Vannbein, 8 Pferderennen betr. No, 24158 J. Zur öffentlichen Kenntniß wird gebracht, daß die am Sonntag, 28. u. Mountag, 29. September l. Is. bei den Stationen der badiſchen und pfälziſchen Eiſenbahnen, ſowie bei den badiſchen Stationen der Main⸗Neckar⸗Bahn ge⸗ löſten einfachen Perſonenzugs⸗Fahrkarten nach Mann⸗ heim(bezüglich der pfälziſchen Eiſenbahnen auch nach Ludwigshafen) zur Rückreiſe benützt werden dürfen, wenn ſie vom Secretariate des Rennvereins abge⸗ ſtempelt ſind. Die hiernach am 28. September ge⸗ löſten Karten gelten noch am 29. September; um Mitternacht dieſes Tages erliſcht die Giltigkeit ſämmt⸗ licher Karten. Auf Lokalzugsfahrkarten und Kilometerheft⸗Ein⸗ träge erſtreckt ſich die Vergünſtigung nicht. Zur Benutzung von Schnellzügen ſind auf den Strecken der badiſchen Eiſenbahnen und der Main⸗ Neckar⸗Bahn je für Hin⸗ und Rückfahrt beſonders Zuſchlagskarten zu löſen. In dem Bereich der Pfälziſchen Eiſenbahnen dagegen dürfen mit den er⸗ mäßigten Fahrkarten D⸗ und Schnellzüge überhaupt nicht, ſondern nur Perſonenzüge benützt werden. Mannheim, den 16. Auguſt 1902. Der Stadtrath: Martin. 26020 Diebold. Johna& Haun.e 9 offeriren, E 710 puedunphivuos öfdehenons esspezsüoinp Mfuaang neh uosgspſs ulaessn; degen unter Garantie.— Kostenanschläge. Bigene Linoleum-Leger. 25897 Künstiche 7 Haararbeiten für Damen n. Herren. Perrücken, Scheitel, Toupets, Stirnfrisuren, Haarketten u. Zöpfe. Strengste Diskretion. Eleg. Frisir-Salons für Damen u. Merren. 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