Abonnemenk: (Badiſche Volkszeitung.) Weſtpreußen und Oſtpreußen, aber gegen andere Nationalitäten vorgeht. nalitäten“, denn es zeigen gefährlichſten Gegner ſind. Oſtmarken richtig beurtheilen will. des Nachts umher. Fritz“, der ſofort eine Baumeiſter und andere Beamte, iſt bekannt. ging es dann ſpäter in der heutigen Provinz ehemaligen„Großpolen“, ſchen Beſitzergreifung k zählte. bürgermeiſter von Die früher polniſchen Landestheile, haben ſich in der That wiederum zu In der weſtpreußiſchen eine, auch die allerdings zwiſchen Schneidemühl und Dirſchau, das vielgenannte Konitz herum, nannten„Hundetürkei“ annimmt. Erde!, die ebenſo ergiebig if „Neuland“ geſchilderten ſüdruſſiſchen Bezirke. Seen entzücken des Naturfreundes Auge. Cujavien der Bauer. ſtrichen, in Beweis dafür liefern die An ſiedlungs⸗ Rheinland, aus Baden und der Pfalz. Freilich die langen Winter mit ihren Schlittenfahrten Schnee haben ihre Reize. hauſes, Herr von Unruhe⸗Bomſt, Wein aus ſelbſtgezogenen, zum Nachtiſch kommen vorwärts. Und wie auf dem Lande, den Städten wirthſchaftliches Blühen und Gedeihen. hat ſich für weitere Thaten zu„genehmigen“. erſter 5 heute einen wohlhabenden, gebildeten ſtan d, eine ſogenannte tag des Deutſche bezaubert hat. Pilſener und ein Glas nur ſo leben können, wie unſere Brüder in Preußen. r war Bismarck geſtürzt, de⸗ Viele begreifen, daß das Deutſchthum in den Provinzen Poſen, auch weiter nach Weſten hin nur noch einen Kampf der Selbſtvertheidigung führt, und daß es keinespegs, trotz der Anſiedelungskommiſſion, angriffsweiſe Ich ſage„andere Natio⸗ ſich nationale Beſtrebungen nicht blos unter den Polen, obgleich dieſe im Vordergrund ſtehen und die Mit ihnen muß man ſich deshalb auch vorzugsweiſe beſchäftigen, wenn man die Zuſtände in den Als 1772 König Friedrich II. nach der erſten polniſchen Theilung Weſtpreußen in Beſitz nahm, war es ein Land ohne Recht und Zucht, verwahrloſt durch und durch. Der„Schlachzig“ und der„Staroſt“ herrſchte, die Städte lagen in Trümmern und in den von ihren Bewohnern verlaſſenen Straßen ſtreiften Wölfe Die ungeheuere Kulturarbeit des„Alten „Kompagnie“ von Schullehrern hinſchickte, Ungefähr ebenſo Poſen zu, dem deſſen Landeshauptſtadt bei der preußi⸗ aum noch 3000 Einwohner Mit vollem Recht hat jetzt der Kaiſer zum Ober⸗ Poſen geſagt:„Was dieſe Stadt und dieſes Land ſind, verdanken ſie der Arbeft der preußiſchen Könige.“ Poſen wie Weſtpreußen, hoher Blüthe entwickelt. Weichſelgegend findet man nicht nur landſchaftlich ausgezeichnete und ſehr fruchtbare Gegend, beſonders um den Charakter der ſandigen, ſoge⸗ Solche iſt auch einem Theil von Poſen eigen, aber dieſe Probinz beſitzt außerdem höchſt fruchtbare Striche der aus Rußland bis hierher ſich erſtreckenden„Schwarz⸗ t, wie die u. A. von Turgenjeff in ſeinem Da gedeihen Weizen wie Zuckerrübe in üppigſter Pracht, und herrliche Wälder, blaue Schwer reich iſt in dieſem Indeſſen auch in weniger fruchtbaren Land⸗ denen natürlich Grund und Boden entſprechend billiger ſind, kommt der fleißige und ſparſame Menſch vorwärts. Koloniſten aus vermiſſen ſie ſchmerz⸗ lich die Berge und Rebenhügel ihrer ſchönen Heimath in dem Flach⸗ land und empfinden ſie zuerſt ſchwer das rauhe Klima. 0 auf dem knirſchenden Wein keltern ſich die Leute als Erſatz gus Beerenfrüchten(der frühere Vizepräſident des Abgeordneten⸗ kelterte ſogar jährlich einige Fäßchelt vorzüglich ſchmeckenden Trauben, deren Saft er aber wohlweislich niemals ſelbſt trank) und vor Allem: die Koloniſten ſitzen auf eigenem Grund und Boden und ſo ſieht man auch in wohl noch erhalten, die altpolniſchen Sitten und Gebräuche, beſonders das ſcharfe Trinken. Noch heute wird von den Gebildeten edler Ungarwein in Maſſen vertilgt, dabei in Sorten und aus dick⸗ bauchigen Literflaſchen, die man anderwärts, ſelbſt im Lande der agharen, ebenſo wenig kennt, wie die Gewohnheit, zwiſchen 6 und Uhr Abends eine Menge dieſes edlen Stoffes als Vorbereitung Dieſem Landesbrauch haben ſich auch viele Deutſche leider nur allzu ſchnell angepaßt. Der ganze, ungeheuere, wirthſchaftliche Aufſchwung iſt in Linie den Polen zu Gute gekommen. Sie beſitzen „Intelligenz“, und dieſe iſt der ſchlimmſte Feind des Deutſchthums. An einem wunderſchönen September⸗ Jahres 1889 frühſtückte ich in Warſchau mit einigen Kaufleuten, Schriftſtellern und Aerzten. Die Herren entwickelten die echt polniſche Liebenswürdigkeit, die ſchon ſo viele brabe Zwiſchen jedem Gang ward ein Glas Stivovitz(Zwetſchengeiſt) und eine Taſſe ſchwarzer Kaffee getrunken, und dazu eine Cigarette geraucht. Und als der edle Ungar mit allem Anderen zuſammen die Zungen gelöſt hatte, da erklärte man offen:„Jetzt möchten wir wir das aber erreicht, ſo würden wir erſt recht ſchreien und die Stellung der Polen in Galizien erſtreben. WMürden wir auch dieſe erreicht haben, ſo wäre unſer Ziel: ein Königreich Polen.“ n Kurs machte e der Stadt Mannheim und Amgebung.(Mannheimer Volksblatt.) Webramm Ate 3 70⁰ monatlich. 10 3 +„Journal Mannheim“ tiugerlohn 20 Pfg. monatlich, 1 durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ II bi 8 ˖ In der Poſtliſte eingetragen aufſhaan e 5 e na 0 an 9 U 9 E Ta 9 E E· u ng. unter Nr. 2892. anzel⸗Nummer 5 Pfg 2 * Nur Sonntags⸗Ausgabe: 8 8 57 10 55 monatlich, Erſcheint wochentlich zwolf Mal. Telephon: Direktion und aus od. durch die Poſt 25 Pf. 2 8 5 2 5 Druckerei: Nr. 341 E 6, 2. Geleſenſte und nerbreitelſte Zrikung in Aannheim und Amgebung. E 6, 2.„ Redäktion J 97 Die Colonel⸗Zeile fg. ition: Nr. 2 Auswärgge Ifahe 18 25 10 Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittiags 3 uhr.. 10 325 Die Neklame⸗Zeile 60 5„ Filiale: 8 Freitag, 5. September 1902.(Abendblatt.) 5 Für unverlangt eingehende Manuſkripte wird keinerlei Gewähr und noch lange nachher der polniſche Hochadel zum Kriege in ſtänden hielt. Vorher hatte er, wie man weiß, in ſeinen geleiſtet. Petersburg und in Berlin zu treiben. Daß dieſer Plan nicht Anſprachen jede politiſche Anſpielung auf die inneren Verhält ——...̃ͤ('—ꝛ gelang, iſt ein unvergängliches Verdienſt unſeres Kaiſers, der Provinz vermieden, zum Erſtaunen der Polen, denen nun Aus dem Oſt en. deſſen Friedensliebe durch perſönliche Stimmungen niemals er⸗ die große Auszeichnung der ruſſiſchen Offiziere, die ſtarke Be⸗ ſchüttert werden konnte. Im Uebrigen aber ging die polen⸗ tonung der Freundſchaft mit dem Zaren recht unbequem war. (Von unſerm Korr eſpondenten.) freundliche Haltung unſerer Regierung weiter, bis dieſe— Herr Heute kam es anders, und der Kaiſer ließ, während er einen (Berlin, 4. September. von Miquel an der Spitze— plötzlich ihr ſtramm preußiſches, wohlwollenden, ſtellenweiſe faſt herzlichen Ton anſchlug, doch Mehr als je werden jetzt durch die Poſener Kaiſertage die antipolniſches Herz entdeckte, nachdem der Kaiſer ſeine berühmte nicht den leiſeſten Zweifel über ſeine Anſchauungen und Abſichten. Blicke nach dem preußiſchen Oſten gelenkt, deſſen wirthſchaftliche, Thorner Rede gehalten hatte. Den Kampf gegen das Deutſch⸗ Er ſtellte der„treuen deutſchen Bevölkerung“ zunächſt mit wohl 1 ſoziale und politiſche Verhältniſſe, ſo viel auch über ſie beſon⸗]thum führt nun neben der Geiſtlichkeit, die in erſter Linie das erwogener Abſicht die Arbeit der„Ordensritter di ders in den letzten 12 Jahren geſprochen und geſchrieben ward, niedere Volk bearbeitet, der Mittelſtand, der äußerſt zielbewußt Polen ſo verhaßten— als Muſter hin. Der„Fall L öhning den Bewohnern des weſtlichen und füdlichen Deutſchland noch vorgeht, während der hohe Adel in den Hintergrund tritt. beranlaßte ihn, dann weiter zu betonen, daß die Beamten oh heute ziemlich fremd ſein dürften. Am Wenigſten werden es Schon zu Anfang der neunziger Jahre des vorigen Jahr⸗ hunderts ſtand es ſo ſchlimm, daß energiſche Deutſche, Domänenpächter, Kaufleute, in den Provinzen Poſen und Weſt⸗ preußen erklärten, ſie müßten an der Zukunft verzweifeln und würden, wenn irgend möglich, ſich bald ein neues Daſein im Weſten des Reiches zu ſchaffen ſuchen. Der Pole iſt zwar unter⸗ würfig, aber rachſüchtig, heimtückiſch und unzuverläſſig. Geſell⸗ ſchaftlich kann er bezaubern, und ſeine Gaſtfreundſchaft ſteht der ruſſiſchen gleich. Aber wie mancher Deutſche iſt dadurch ſchon bitter getäuſcht worden. Offtziere, die auf einem polniſchen früheren Quartierherrn herzlich auf der Straße in Poſen und waren dann höchſt erſtaunt, daß er hier— wo er nicht mehr Gäſte vor ſich hatte— plötzlich kein Wort deutſch konnte. Mit dem Nichtverſtehen des Deutſchen iſt es ja überhaupt eine eigene Sache. Unſere Gerichtshöfe wiſſen davon ein Lied zu ſingen. Dolmetſcher ohne Ende werden von den edlen Polen verlangt, und wenn im Manöver ein polniſcher Arbeiter den Truppen einen Weg zeigen ſoll, verſteht er kein Wort, bis ihm handgreifliche Ermahnungen die Kenntniß des Deutſchen wieder beibringen. Dann verſucht er aber nicht ſelten, die Mannſchaften irre zu führen. Bei alledem werden deutſche Bauern fortgeſetzt mit Erfolg durch die Geiſtlichkeit poloniſirt. AUnd nun wird ſyſtematiſch die Agitation auch in andere Gegenden getragen. Die polniſchen Oberſchleſier, die eine ſehr verſchiedene Sprache reden, das ſogenannte„Waſſerpolniſch“, ſind mit ſolchem Erfolg bearbeitet worden, daß es heute ſogar ſchon dem Centrum vor den Geiſtern graut, die es gerufen hat. Aber man geht noch viel weiter. Die Wen den der königlich es ſich dabei vorläufig erſt um ihre katholiſchen Mitglieder, die man von den tſchechiſchen Brüdern in die Mache nehmen läßt, aber ſpätet zird man ſich ſicherlich auch an die Evangeliſchen wenden, in de. auſitz wie im Spreewald. Hat man doch ſogar ſchon die Ma]ß en im ſüdöſtlichen Winkel von Oſtpreußen aufzuhetzen verſucht, obgleich dieſe eine ganze beſondere, keines⸗ wegs polniſche Sprache reden, ſondern nur eine Abart, und evangeliſch ſind. Steter Tropfen höhlt den Stein, dachte man und fing an, das„Nationalitätsbewußtſein“ dieſer gut preußi⸗ ſchen, königstreuen, zufriedenen Leute zu erwecken. Endlich hat man ſich ſelbſt an die preußiſchen Littauer gemacht, die von den Polen grundverſchieden ſind und durchaus proteſtantiſch und rohaliſtiſch. Schließlich wird indeſſen hier wie anderwärts, und beſon⸗ ders in den polniſchen Sprachgebieten, Alles auf die dauernde Haltung der Regierung ankommen. Die General⸗ kommiſſionen und die Anſiedelungskommiſſionen dürfen nicht nach Schema F. verfahren und durch ihre Ankäufe womöglich Polen unterſtützen. Die Beamten müſſen ſich nicht ſtreng in Kaſten abſondern von der übrigen deutſchen Bevölkerung, ſondern mit und in ihr leben. Der Dienſt im Oſten darf nicht als eine Art von Verbannung, ſondern er muß als eine Auszeichnung betrachtet, aber dabei in Anbetracht der unleugbaren Schwierig⸗ keiten und Opfer der Beamten dieſen durch beſondere wirthſchaft⸗ liche Vortheile begehrenswerth gemacht werden. Das Alles kann und wird geſchehen, ſobald die Regierung nicht wieder anfängt, zu ſchwanken, ſondern feſt und unbeirrt auf dem in neueſter Zeit eingeſchlagenen Wege fortſchreitet. Thut ſie dies, ohne Furcht vor dem„regierenden“ Centrum, ſo werden auch die Beamten ſie mit allen Kräften unterſtützen, und wenn das der Eine oder Andere dort nicht thun ſollte, ſo muß er rückſichtslos aus dieſen Gebieten entfernt werden. Nur darf man dann nicht, wie im „Fall Löhning“, ſich hinter Vorwände verſtecken, ſondern die polenfreundliche Haltung der Betreffenden offen als Grund für ihre Maßregelung von vornherein angeben. Damit wird man auch bei den Polen ſelbſt am Weiteſten kommen, die ſich fügen, wenn ſie eine feſte Herrſcherhand fühlen, aber ungebärdig werden, wie ein Pferd, wenn es merkt, daß im Sattel ein unſicherer Reiter ſitzt. Unbedingte Gerechtigkeit, aber gleichzeitig unerbitt⸗ liche Strenge allen„nationalen“ Beſtrebungen und hochver⸗ rätheriſchen Tendenzen gegenüber— Hand in Hand damit muß natürlich die wirthſchaftliche Hebung der Deutſchen und die weitere Koloniſation gehen— ſind die einzigen Mittel, die Polen zu wirklichen Preußen zu erziehen. Daß die Regierung dieſe Sachlage erkannt! hat und un⸗ rlich die rfahren 755 j Den beſten Aber auch Mancherlei 0 Mittel⸗ Hätten und die⸗ der ſo indem er es nur„tief beklagte“, daß Schloß tagelang prächtig bewirthet wurden, begrüßten ſpäter den ſchreiten wird, die Polen werden ſich dann fügen und monumentalen Abſchluß ſeiner Rede ſagte: ſächſiſchen Lauſtz werden gleichfalls aufgeſtachelt. Freilich dreht Preußen verknüpft.“ Ueber den Beſchäftigungsgrad im hat ſich ſeit Ende Mai der Geſchäftsgang im ſchinengewerbe entwickelt. ob die Mehrzahl der Betriebe mit dem beſtand wieder voll arbeiten könnte. Arbeitsmangel wieder geſtiegen und neue Entlaſſungen Betriebseinſchränkungen waren und ſind die Folgen. In beiden ſüddeutſchen Plätzen, heim, ngür Stuttgart arbeitet nur ein kleiner Theil verkürzt, und heim ſind die in Stellung befindlichen Metallarbe ſogar voll beſchäftigt. Wintermonate gerade in Auch in dieſem Jahre werden allgemeine Arbeitsverkür eintreten müſſen, um der Arbeitsloſigkeit möglichſt vorzub In der Aluminiumſchläger⸗Branche in S ch wabach iſt f die nächſte Zeit ſchon eine Arbeitszeit getroffen worden. Arbeitszeit pro Woche 56 Stunden männliche Arbeiter 16, Preiſe veranlaſſen nun chende Herabſetzung der Lohnſätze vorzuſchlagen. Vorſchlag wandte ſich aber die Organiſation der nach längeren Verhandlungen wurde vereinbart, unter erhaltung der bisherigen Lohnſätze die Arbeitszeit während Dauer der ſchlechten Konjunktur auf 48 Stunden pro Wi ſchrift„Oſtaſten“ meldet, am 28. japaniſchen Geſandten Inouye im Kaiſerin der japaniſchen Orden Hokansho(Orde überreicht worden.— Graf In o 10 paniſche Geſandte am Berliner tember mit ſeiner Gemahlin von Mitte November in Toiko eintre nicht mehr als Geſandter nach laute, daß Herr Tſuzuki, Schwager beſſen Nachfol 0 95 8(Fra E ˖ i0 b. Zaudern ſeine Politik befolgen müßten. Beamte und Volk müßten zuſammen arbei ten, ward hier angeknüpft und wird ſicherlich begeiſterte Zu ſtimmung finden. Dann kam der Monarch auf die Polen zu ſprechen, die er begzeichnender Weiſe nicht Polen, ſondern „Unterthanen deutſchen nannte. I 9 i jede Schärfe oder Drohung und drückte ſich faſt diplomatiſch aus „ein Theil“ ſich nur ſchwer in unſere Verhältniſſe zu fin den ſcheine.“ Behutſamer, wohlwollender konnte er nicht ſprechen und ebenſo wohlwollend war auch ſeine Verſicherung, daß ihnen ihr katholiſcher Glaube nicht angetaſtet werden ſolle, und daß ihre„Stammeseigenthümlichkeiten und Ueberlieferungen“ ni ausgelöſcht werden ſollten. Auf die Befürchtungen, die in dieſen beiden Richtungen herrſchten, ſchob er die Schuld des„Irrthums“ der Polen und brandmarkte die Hetzer mit dem Wort„Schwere üge.“ Er vermied ſorgſam die Bezeichnung„Polen“ und deutete mit leiner Silbe auf national⸗polniſche Beſtrebun Um ſo wuchtiger aber war der Schluß der Rede, als er n lich betonte, daß„alle Stämme“ brave Preußen „etzt hier nur Preußen kenne.“ Dieſe den gewaltigen Eindruck machen. Jetzt darf man ſicher die Regierung mit Erfolg wirken, auf dem richtigen W̃ daß das unabänderlich iſt, was der Kaiſer als g nzt W Die Provinz mu und unauflösl ich hier nur Preußen. gut deutſch bleiben Meta und Maſchinengewerbe 55 wird uns von ſachkundiger Seite geſchrieben: Recht ungü Metall⸗ Damals hatte es den Anſche ſtark reduzirten A Aber inzwiſchen iſt Stuttgart un iſt die Beſchäftigung etwas weniger ungü Allerdings ſind die Ausſich Mannheim vorläufig recht u rfreul ng euge Vereinbarung zur Verki Bis zum 12. Juli und der Durchſchni n fi für weibliche 6 Mk. Die ſtark gebrückt die Meiſter, den Arbeitern eine ent Ge⸗ Ar erabzuf etzen. DHeutsches Reſch. Berlin, 4. Sept.(der Kaiſerii) iſt, wi Auguſt vom hieſig Auftrage der duhe, de Hofe, wird gegen hier nach Lo rei ffen. Er wird wahr Berlin zurückkehren r nach Berli lldie Centrum damals ia l⸗ treten, um über die Stellur 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim 5. September. tarifkommiſſon bei der zweiten Leiſung des Zolltarif⸗Ent⸗ wurfs Beſchluß zu faſſen. Auch die beiden kon ſervativen Frattionen ſind für dieſen Tag zur Beſprechung über den Zoll⸗ tarif einberufen in der Erwartung, mit dem Centrum eine Einig⸗ ung über den Zolltarif anzubahnen. —(Die neue Rechtſchreibung) ſoll am 1. Jan. 1903 von den Beamten aller Behörden angewendet werden. Jeder Dienſtſtelle ſind die Regeln hierzu geliefert worden, bezw. werden ſie in der nächſten Zeit geliefert werden, damit die Beamten Zeit haben, ſich mit ihnen vertraut zu machen. Ausland. * Nußland.(Am Zarenhofe) herrſcht nach Kopen⸗ hagener Berichten eine ſehr gedrückte Stimmung. Ob der Zar an den großen Manövern bei Kursk theilnimmt, iſt fraglich geworden. Die Entſcheidung hierüber wird erſt dann gefällt werden, wenn die Zaritza vollſtändig außer Gefahr iſt. Die Krankheit nimmi bisher den normalen Verlauf. Aus Stadt und Land. Mannheim, 5 September 1902. IV. Kougreßz des Deutſchen Verbandes für das kaufmänniſche Unterrichtsweſen. „ Maunheim, 5. Sept, Zu Beginn der heutigen erſten geſchäftlichen Sitzung wurden zunächſt die Berichte über die Abtheilungsſitzungen erſtattet. FJabrikant Uebe I⸗Plauen i. V. refexirte über den Stand der Stipendienſtiftung des Verbandes. Die Stiftung hat bisher 3700 M. zur Uliterſtützung befähigter Beſucher der Handelshochſchulen in Leipzig und Aachen bewilligt und damit anſcheinend gute Erfolge erzielt. Kommerzienrath Liſſaue r⸗Verlin (Vorſitzender des Vundes der Handels⸗ und Gewerbetreibenden) be⸗ kichtete über die Arbeit, der Abtheilung für Hande U8. ſchulweſen. Dieſelbe habe ſich eingehend mit der Frage der Handelsrealſchule beſchäfligt, die in den letzten drei Jahren vornehmlich durch die Arbeiten des Oberbürgermeiſters Beck⸗Mann⸗ heim, des Direltors Zimmermann⸗Kobleng u, g. über die Reform bedürftigkeit des kaufmänniſchen Unterrichtsweſens ſo weit geklärt worden ſei, daß heute die Idee einer ſolchen Handelsmittelſchule in vielen Gegenden Deutſchlands mit gutem Erfolge propagirt werde. So ſtehe z. B. in Mannheim die Eröffnung einer Handelsmittelſchule bevor, die von Untertertia ab kaufmänniſchen Fachunterricht vorſehe und mit dem Einjährigen⸗Zeugniß abſchließe. Auch in Köln habe zugn eine derartige Schule mit kaufmänniſchem Lehrplan ein⸗ gerichtet und die Genehmigung der preußiſchen Regierung daffür er Halten. Ebenſo ſei letzthin für eine ähnliche Realſchule in Frank⸗ furt a. M. die Genehmigung ertheilt worden. Das zeige deutlich, daß der Gepanke einer ſolchen Schule ſich vertieft habe und daß die Idee in den nächſten Jahren weitere Fortſchritte machen werde. So ſeien ähnliche Schulen noch in Dortmund, Veuthen(Oberſchl.) und Halle(.) geplaut. Die weitere Ausdehnung dieſer Schulen ſtehe AUund falle mit der Berechtigungsfrage, zu welcher der Kongreß noch Stellung zu nehmen habe. Der Standpunkt der Ab⸗ theilung kommt in folgenden Leitſätzen zum Ausdruck⸗ 1) Die 6klaſſige Handelsrealſchule bezweckt, die Schüler zu ſittlicher Tüchtigkeit zu erziehen und demſelben unter ſtheilweiſer Berückſichtigung der Erforderniſſe des kaufmänniſchen Beruſes eine auf neuſprachlich⸗geſchichtlicher und mathemaliſch⸗ naturwiſſenſchaftlicher Grundlage beruhende höhere bürgerliche Bildung in dem Umfange zu gewähren, wie dieſe zur Erlangung der Berechtigung zum einjährigen Militärdienſte erforderlich iſt. 2) Die Handelsxealſchule berückſichtigt in allen Lehrfächern in erſter Linje die zur allgemeinen Bildung erforderlichen Geſichts⸗ punkte, nebenher gleichzeitig diejenigen Momente, die für die kauf⸗ männiſche Praxis in Betracht kommen. Außerdem ſchaltet ſie, ſoweit thunlich, beſondere Fachdisziplinen ein. Die Abtheilung beſchloß, den Stadtbertretungen die Errichtung ſolcher Schulen anzuempfehlen und die Lehrpläne und Berechtigungs⸗ beſtimmungen der ſchon beſtehenden Schulen zu ſammeln, um auf Grund derſelben eine einheitliche Baſis für das Handelsrealſchul⸗ weſen zu ſchaffen. Weiterhin beſchäftigte ſich die Abtheilung mit der Frage, ob für Handelsſchullehrer die kaufmänniſche 0 1955 zin Be⸗ wendig ſei, eine Frage, die wohl allgemein bejaht werde. ſchluß ſei hierzu nicht gefaßt worden. Den Bericht über die Abtheilung für die Aus⸗ pildung der weiblichen Angeſtellten erſtattete die Vorſitzende des Danziger Kaufmänniſchen Vereins, Fräulein Brehmer⸗Danzig. Der Abtheilung, die unter dem Vorſitz des Juſtigraths Dr. G enſel⸗Leipzig tagte, lag folgende Frage vor: Welche Schritte ſind zu unternehmen, um die Gemeinden zu ber⸗ anlaſſen, von dem Rechte des 8 120 der Gelverbeordnung, betr. die Ausdehnung des Fortbildungsſchulzwanges auf auf die weihlichen Angeſtellten Gebrauch zu machen! Die Diskuſſion behandelte, wie die Berichterſtatterin ausführte, hauptſächlich die Art der Vor⸗ und Ausbildung der jungen weiblichen Angeſtellten. Aus praktiſchen Erfahrungen trat ein Herr aus Wies⸗ baden für den obligatoriſchen Fortbildungsunterricht der Mädchen ein, während von anderer Seite an Stelle der Fortbildungsſchule mit Abendkurſen eine gründliche theoretiſche Vorbildung mit Tageskurſen verlangt wurde. Ein dritter Redner war für Einführung einer prak⸗ tiſchen Lehrzeit der Mädchen, wie ſie bei den Knaben ublich iſt, dann werde auch die Ueberfüllung des Berufes und damit der Preisdruck aufhören, weil viele Mädchen durch die dreijährige Lehrzeit zurück⸗ geſchreckt werden würden. Von Berlin aus wuürde darauf hingewieſen, daß die Frau ſo lange die Preisdrückerin für den Mann bleibe, bis ſie gleiche Ausbildung erhalte; dies Ziel ſtrebten die in ſtetig wachſen⸗ der Zahl vorhandenen weiblichen Vereine an. Man müſſe den Ge⸗ meinden im Einzelnen klar zu machen ſuchen, daß ſie ſich ſelbſt ſchä⸗ digten, wenn das männliche kaufm. Perſonal durch die Unterbietung durch ſchlechter geſchulte und darum ſchlechter bezahlte Frauen⸗ arbeit in ihrer Steuerkraft geſchädigt werde. Ein weiterer Redner zog die praktiſche Lehre der Fortbildungsſchule vor, während der Vertreter der Aelteſten der Kaufmannſchaft Verlin die Anſchauung vertrat, daß gerade die kaufm. Lehre der Knaben ſich gegenwärtig im Prozeß der Dekompoſition befinde, und ſich ſchwerlich weder neu beleben noch auch für die Mädchen praktiſch verwerthen laſſen werde. Er wünſchke über die Sache die Anſchauung eines mit weiblichem Perſonal arbei⸗ tenden Chefs zu hören, worauf ein Herr aus Leipzig ſeine Erfahrungen mittheilte, Nicht mehr in der Lage, männliche Lehrlinge auszubilden, hätte er ſehr gute Erfahrungen mit weiblichen Angeſtellten gemacht. Es ſei wahrſcheinlich, daß die Lehrzeit der Mäuner aufhöre und im Allgemeinen die Fachausbildung der Mädchen eingeführt werde. Ein weiterer Redner kheilte die gegentheilige Anſchauung aus Magdeburg mit, wo die Prinzipale und der Kaufm. Verein beſchloſſen hätten, eine breijährige Lehrzeit für Mädehen einzuführen. Eine Vertreterin der weiblichen Angeſtellten wünſchte hauptſächlich für die Verkäuferinnen die Lehrzeit und die obligatoriſche Fortbildungsſchule mit Tages⸗ unterricht, die Mehrkoſten würden gering ſein durch Angliederung an die Knabenklaſſen. Wiederholk wurde auch darauf hingewieſen, daß die jungen Mädchen den Beruf nicht als Lebensaufgabe erfaſſen u. daß infolge der doch meiſtens eintretenden Verheirathung die Mühe der Ausbildung vielfach vergebens geſchehen ſei. Ein Hamburger Ver⸗ treter hielt die Annahme, daß die gleiche Ausbildung beider Ge⸗ chlechter den Lohndruck beſeitigen werde, für eine völlia unbewieſene Morie und erklärte ſich daher dagegen. 8 Nachdem noch ein Berliner Herr die Hoffnung ausgeſprochen hatte, daß eine beſſere Ausbildung der Mädchen dazu beitragen würde, die Lohnfrage zu klären, erklärte ein weiterer Redner es für irr⸗ thümlich, daß beſſere Ausbildung beſſere Entlohnung der Mädchen her⸗ beiführen werde, ſondern ſchlug vor, die Frauen möchten Berufsgenoſ⸗ ſenſchaften bilden, um beſſere Entlohnungen zu erringen. Die Dis⸗ kuſſion habe ſonach, wie die Berichterſtatterin ſchließlich hervorhob, nur die verſchiedenen Anſchauungen über die Vorbildung der Frau im Han⸗ delsgewerbe wiedergegeben, zur Klärung der aufgeworfenen Fragen jedoch nicht beigetragen Der Vorſitzende, Regierungsrath Dr. Stege⸗ mann ⸗Braunſchweig bedauerte, daß man in der Abtheilung den Standpunkt des Verbandes, die Ausbildusg der weiblichen Angeſtellten zu förbern, ohne die Frage, inpvieweit die Frauenarbeit nothwendig und berechtigt ſei, zu erörtern, verlaſſen habe. Die Frauenarbeit ſei nun einmal da, und man habe mit ihr zu rechnen.(Beifall.) Hierauf ſprach Prof. Dr, Wernicke⸗Braunſchweig über die Berechtigungsfrage bei den Handelsſchulen. Bei der gegenwärtigen Zerſplitterung auf dem Gebiet des Berechtigungs⸗ weſens in Deutſchland habe es wenig Werth, über dieſe Frage zu debattiren. Immerhin glaube er, die Forderungen des Verbandes in folgenden Theſen zum Ausdruck zu bringen:„Für das, ſtetige Ge⸗ deihen und für die weitere Entwicklung des Handelsſchulweſens iſt es erforderlich: 1) die gleiche Vexechtigung aller oſtufigen und die gleiche Berechtigung aller, öſtufigen höheren Lehranſtalten in den Theilen Deutſchland, in welchen ſie noch nicht beſteht, anzuſtreben; 2) im Beſonderen der 6ſtufigen Handelsſchule alle Rechte der Gſtufigen Real⸗ ſchule(Realanſtalt) und der ſtuftgen Handelsſchule alle Rechte des Realgymnaſiums bezw, der ͤſtufigen Oberrealſchule(Realanſtalt) zu erwirken.“ Der zweite Referent zum Thema, Realſchuldirektar Loeſſl⸗ Ludwigshafen, verbreitete ſich ſpeziell über die bayeriſchen Verhält⸗ niſſe, worauf ſich eine längere Debatte entſpann. Im Laufe derſelben gab Oberbürgermeiſter Beck⸗ Mannheim einen Ueberblick über den Stand der Bexechtigungsfrage in den einzelnen Ländern, während der Vertreter für Köln hervorhob, daß für Preußen eine Berechtigungs⸗ frage bezüglich der ſechsklaſſigen Handelsſchulen nicht exiſtire, da die⸗ ſelben bereits die Berechtigung hätten. Ein Beſchluß wurde mit Rück⸗ ſicht auf die faſt in jedem Vundesſtaat anders gearteten Verhältniſſe auf dieſem Gebiete nicht gefaßt, Zum folgenden Punkt der Tagesordnung: Das P rivat⸗ Handelsſchulweſen in den verſchie denen Bundes⸗ ſtaaten und ſeine geſeßtzliche Regelung ſprach Handelstammer⸗Syndikus Dr. Vran dt⸗Düſſeldorf. Das heutige Privalhandelsſchulweſen habe arge Auswüchſe gezeitigt. Wegen Trunkenheit entlaſſene Lehrer und Geiſtliche, ehemalige Bergarbeiter, Gärtner, Fabrikarbeiter ete. ſeien vielfach Leiter ſogenannter „Handelsſchulen“, in denen den Schülern und Schülerinnen nicht nur ein hohes Lehrgeld abgenommen würde, ſondern bei denen auch eine „Stellenvermittelung“ im Schwunge ſei, die allen Anforderungen Hohn ſpreche. In den meiſten deutſchen Staaten ſei das Privatſchul⸗ ſweſen garnicht geregelt und infolgedeſſen hätten ſich vielfach die ärgſten Mißſtände ergeben. Unter Anführung einer Anzahl draſti⸗ ſcher Fälle, in denen die totale Unbildung und die damit Hand in Hand gehende Dreiſtigleit im Reklameweſen von Leitern ſolcher Anſtalten in Düſſeldorf, Eſſen, Berlin ete. konſtatirt werden konnte, forderte der Redner ein ſtaatliches Eingreifen, indem er folgende Reſolu⸗ tnon zur Annahme empfahl:„Der 4. Kongreß, des Deutſchen Ver⸗ bandes für das Kaufmänniſche Unterrichtsweſen zu Mannheim er⸗ klärt, daß auf dem Gebiete des privaten Handelsſchulweſens ſo große Mißſtände beſtehen, daß der Staat ordnend einzugreifen verpflichtet iſt. Da die borhandenen geſetzlichen Handhaben in den deutſchen Bundesſtaaten ſehr verſchiedenen Inhalts, meiſt aber vollſtändig un⸗ genügend zur Erreichung des gedachten Zweckes ſind, würde die Ordnung der Verhältniſſe in dieſem Unterrichtszweige am beſten ein⸗ heitlich für das Reich mit Hilfe der Gewerbeordnung erfolgen, andernfalls auf Grund von Sondergeſetzen für die Bundesſtaaten. Die geſetzliche Regelung der Verhältniſſe des privaten Handelsſchul⸗ weſens hat zu umfaſſen das Konzeſſionsverfahren bei Errichtung einer privaten Handelsſchule, ſowie die Ueberwachung des Unterrichts bei den beſtehenden Schulen. Im Einzelnen ſind zur Durchführung dieſer Grundſätze ſolgende Forderungen aufzuſtellen: 1. Es müſſen entſprechende Unterrichtsräume vorhanden ſein. 2. Der Leiter und die Lehrkräfte privater Handelsſchulen müſſen den Nachweis: a) ihrer ſittlichen Würdigkeit, b) ihrer Lehrbefähigung beibringen. 3. Es muß ein Lehrplan und eine Stoffeintheilung vorhanden ſein, die er⸗ kennen laſſen, daß das angekündigte Lehrziel in der vorgeſehenen Zeit auch wirklich zu erreichen iſt. 4. Die Zahl der Lehrer muß in einem Verhältniß zu der Zahl der Schüler ſtehen. 5. Die Schulen unter⸗ liegen einer eingehenden, regelmäßigen Aufſicht, welche vom Staate unter Zuziehung von Kaufleuten ausgeübt wird. Die Wahl dieſer Kaufleute erfolgt durch die Handelskammer. Die Schulaufſicht müßte ſich auf folgende Punkte erſtrecken: a) Räumlichkeiten, b) Einreihung der Schüler nach ihrer Vorbildung, c) Unterricht,) Entlaſſungs⸗ prüfungen. Unterwirft ſich ein Unternehmer dieſen Bedingungen nicht, oder erfüllt er ſie nicht, ſo iſt die Genehmigung zur Fortführung der Anſtalt zu verweigern reſp. zurückzuziehen. Ungeachtet der Noth⸗ wendigkeit eines ſolchen Vorgehens des Staates erkennt der Kongreß in der Ausbreitung der obligatoriſchen Fortbildungsſchulen und in der Angliederung von Unterrichtskurſen für Handelsangeſtellte reiferen Alters an die öffentlichen Fortbildungsſchulen eines der wirkſamſten Mittel zur Einengung des privaten Handelsſchulweſens und darmit zur Aufhebung ſeiner etwa hervortretenden ſchädlichen Wirkungen. Die mit den privaten Handelsſchulen häufig verbundene Stellenvermittelung bedarf einer ſcharfen Ueberwachung.“ In der Debatte beklagte Dr. S ilbermann⸗Berlin, daß vornehmlich die weiblichen Angeſtellten unter dem Unweſen der Privathandelsſchulen zu leiden hätten. Nahezu der weiblichen kaufmänniſchen Angeſtellten gingen aus ſolchen„Preſſen“ hervor und verſtärkten mit ihrer durchaus mangelhaften Vorbildung das weib⸗ liche Proletariat im deutſchen Kaufmannsſtande. Auch Fräulein Brehmer⸗Danzig brachte bemerkenswerthe Einzelheiten aus ihren Erfahrungen über einzelne Privathandelsſchulen zur Sprache, während auf der anderen Seite auch Stimmen laut wurden, die von gut geleiteten Schulen dieſer Art berichten konnten. Die Verſamm⸗ kung ſtimmte ſchließlich mit allen gegen drei Stimmen den Leitſätzen des Referenten zu. 05 e. „ eber die Zugsentgleiſung, welche ſich am 2. September bei der Einfahrt eines Güterzuges in den Hauptbahnhof Baſel ereignete, wird der„Frb. Ztg.“ noch Folgendes berichtet: Mit zwei Loko⸗ motiden kam der vom Oberland her fällige Güterzug mit 28 Wagen in den Rangirbahnhof der badiſchen Bahn eingefahren. Der Zug befand ſich auf einem Durchfahrtsgeleiſe; er ſollte in der Nacht ins Unterland befördert werden. Der Weichenwärter hatte offenbar im Drange der Geſchäfte die Weichen zu ſtellen vergeſſen und dachte erſt daran, als ſich die erſte Lokomotive bereits auf dem unrichtigen Geleiſe befand. Schnell wurde der Weichenhebel herumgeworfen— aber zu ſpät. Die beiden Maſchinen mit dem Tender wurden aus dem Geleiſe geworfen, blieben aber wie auch die beiden dicht hinter den Lokomotiven folgenden Güterwagen völlig unbeſchädigt. Bei den nun folgenden Wagen bot ſich ein wüſtes Durcheinander. Ein Wagen enthielt ein Bremſer⸗Cabriol, in dem ſich ein Bremſer befand. Die Rettung dieſes Mannes wird als ein Wunder bezeichnet; einige lleinere Verletzungen ſind nicht von Bedeutung. Außer dieſem Bremſer ſind keine Perſonen verletzt worden. Der Materialſchaden wird die muthmaßliche Summe von 30 000 Mark weit überſteigen. Gegenwärtig ſind etwa 30 Arbeiter mit dem Wegräumen der ent⸗ gleiſten und beſchädigten Wagen beſchäftigt; ſie waren ſchon während der ganzen verfloßſenen Nacht beſchäftigt. Die eine Maſchine konnte bereits geſtern Abend wieder flott gemacht werden. Die Verkehrs⸗ ſtörungen waren bedeutend. * Eine Spiritusexploſion ereignete ſich geſtern Abend in dem Keller des Herrn Kaufmann Bauſewein, Ecke der Max⸗ und Oggers⸗ heimerſtraße, in Ludwigshafen. Entgegen der ihm mitgetheilten Vorſchrift ging der 20 Jahre alte Hausburſche Karl Kalis mit der brennende Stearinkerze in den Kellex, um Spiritus abzufüllen. Dabei brachte er das ofſene Licht ziemlich nahe an die Kanne, um zu ſehen, ob letztere bald voll iſt. Die Folge dieſes grenzenloſen Leichtſiuns war eine Exploſion, durch welche Kalis ſchwere Brandwunden an beiden Beinen davontreug, ſodaß er mittelſt Chaiſe nach dem ſtädt. Krankenhauſe verbracht werden mußte. Die an die elektriſche Leitung angeſchloſſene Mannſchaft der 2. Kompagnie der Feuerwehr wurde gerufen und dämpfte raſch das entſtandene Feuer. Aus dem Großherzogihum. Heidelberg, 4. Sept. Wie die„Bad. Ldsztg.“ aus zuperläſ⸗ ſiger Quelle hört, hat Landgerichtsrath Dr. Bauer in Heidelberg infolge der geſtern auch von uns abgebruckten„amtlichen Darſtellung“ des Juſtizminiſteriums umgehend ſein Geſuch um Entlaſſung aus dem ſtaatlichen Dienſte eingereicht. Weinheim, 5. Sept. Heute Vormittag 10% Uhr ver⸗ kündigte die Sturmglocke den Ausbruch eines Brandes. Aus bis jetzt nicht aufgeklärter Urſache entſtand in dem Oekonomie⸗ gebäude der Wirthſchaft zum„Badiſchen Hof,“ in der Haupt⸗ ſtraße gelegen, Großfeuer, das äußerſt raſch um ſich griff, durch die herbeigeeilte Feuerwehr aber bis jetzt auf den Herd be⸗ ſchränkt werden konnte. Der Dachſtuhl der Scheune und des ehemaligen Brauereigebäudes ſind bereits eingeſtürzt, die Feuer⸗ löſcharbeiten dauern fort. Eigenthümer des Brandobjekts iſt Stadtrath und Großgrundbeſitzer Weisbrod hier. * Triberg, 4. Sept. Die Uhrenfabrikanten des badiſchen und württembergiſchen Schwarzwaldes werden ſich am nüchſten Montag in Triberg zu einer gemeinſamen Beſprechung verſammeln. Geſchäftliches. *„Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) von Freitag, 5. September, enthält: Das Recht am eigenen Bild in amerikaniſcher Veleuchtung. Kubaniſches.— Kolonialpolitik und ihre Ziele.— Offiziere zweiter Klaſſe.— Der Ernſt der Politik.— Intimes Theater.— Flotow's„Martha“.— Gorki's„Kleinbürger“.— Flotten⸗Rund⸗ ſchau.— Die„Illuſtrirte Unterhaltungs⸗Beilage“ enthält: Gedenktage.— Das höchſte Gut(Roman⸗Fortſetzung).— Dekorirte Amerikaner.— Bilder vom Tage: Die Flottenmanöver in der Danziger Bucht.— Die Zarin im Kreiſe ihrer Kinder.— Der Regierungspräſident von Niederbayern.— Charkes Chim⸗ holle f.— Hamburger Blumenkorſo. Deueſte Bachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. * Eſſen, 5. Sept. 200 Mitglieder des Iron⸗ un d Stealinſtitutes trafen heute zum Beſuch der Krupp ſchen Fabrik ein. Sie beſichtigten das Panzerplattenwerk, das Martinwerk und die Kanonen⸗ und Laffettenwerſtätten. * Berlin, 5. Sept. Reichskanzler Graf Bülow iſt aus Poſen wieder hier eingetroffen. * Berlin, 5. Sept. Lord Roberts, Kriegsminiſter Brodrick und die Generale Kelley⸗Kenny, French und Jon Hamilton trafen heute Vormittag hier ein. *Berkin, 5. Sept.(Frankf. Ztg.) Aus Petersburg meldet das„Tagebl.“: Aus dem Gefängniß in Kiew ſind vorgeſtern 11 ſehr wichtige politiſche Verbrecher ausgebrochen. Nachdem ſie beim Mittagsſpaziergange auf dem Gefängnißhofe dem Wächter eine Decke über den Kopf geworfen hatten, ſind ſie an einem ihnen von außen zugeworfenen Strick über die Mauer geklettert und entflohen. Bisher waren alle Nachforſchungen vergeblich. * Dresden, 5. Sept. Zum Kommandeur der erſten ſächſiſchen Infanteriediviſion Nr. 23, welche bisher Kron⸗ prinz Friedrich Auguſt befehligte, iſt der Generaladjutant des Königs, Generalleutnant Broiceem ernannt; zum General⸗ adjutanten der Generalmajor Delſa. * Zürich, 5. Sept.(Frankf. Ztg.) Großkaufmann Rudolf Schöller aus Düren(Rheinland), Chef des Hauſes Schöller u. Co., Kammgarnſpinnerei, früher lange Jahre Konſul des Deutſchen Reiches, iſt 76 Jahre alt geſtorben. *London, 5. Sept. Laut endgiltiger Feſtſtellung ſind bei der Exploſion der Kohlengrube bei Tredegar 14 Perſonen umgekommen und 21 verletzt. ͤĩũ5** Der Kaiſer in Poſen. * Poſen, 5. Sept. Ueber den Beſuch der Kai⸗ ſerin in der katholiſchen Krankenanſtalt der Barmherzigen Schweſtrn wird noch bekannt: Erzbiſchof Dr. von Stablewski begrüßte die Kaiſerin am Eingange des Hauſes und geleitete ſie mit der aus Kulm eingetroffenen Generaloberin in den Saal. Der Erzbiſchof ſprach hier ſeinen Dank aus für den Beſuch der Kaiſerin, die in hingebender Liebe für alle ihre Landeskinder ein Vorbild im Dienſte des Heilandes ſei und deren Thätigkeit von allen mit tiefſtem Dank empfunden werden müßte. Als die Kaiſerin nach längerem Aufenthalte das Kran⸗ kenhaus verließ, verabſchiedete ſich der Erzbiſchof mit den Wor⸗ ten des tiefſten Dankes. *.** Abreiſe des Kaiſerpaares von Poſen. „Poſen, 5. Sept. Kurz nach 12 Uhr begab ſich der Kaiſer, die Kaiſerin, der Kronprinz und die ſonſtigen fürſtlichen Gäſte nach dem Bahnhof, um in Sonderzügen nach dem neuem Palais zu fahren. wo das kaiſerliche Paar die Nacht zuzubringen gedenkt. Der Wagen des Kaiſers war von einer Eskorte reitender Jäger begleitet. Auf den Straßen hatte ſich eine gewaltige Menſchenmenge aufgeſtellt; ebenſo war die Haupttribüne am Berliner Thor dicht beſetzt. Der Kaiſer und die Kaiſerin wurden allenthalben mit jubelnden Zurufen ſtürmiſch begrüßt. * 38** Rudolf Virchow F. 4& Berlin, 5. Sept. Prof. Rudolf Vircho w iſt heute Nachmittag 2 Uhr geſtorben. Rudolf Virchow war am 18. Oktober 1821 zu Schivelbein in Pommern geboren, hat alſo ein Alter von faſt 81 Jahren erreicht. Virchow ſtudirte in Berlin Medizin und war ſeit 1846 als Prorektor an der Charité thätig. Hier begann er ſeine pathologiſchen Forſch⸗ ungen, die er im Verein mit ſeinem Freunde Reinhardt eifrig betrieh und im„Archiv für pathologiſche Anatomie und Phyſiologie, ver⸗ öffentlichte. Nach Reinhardt's Tode gab er dieſes allein heraus. 1847 habilitirte er ſich an der Berliner Univerſität, folgte im Herbſt 1849 einem Ruf nach Würzburg als ordentlicher Profeſſor und ward hier bald einer der hervorragendſten Lehrer der ſogen. Würzburger Schule. In demſelben Jahre ſtellte er gewiſſermaßen ein Programm ſeiner wiſſenſchafklichen Tendenzen in der Schrift auf über die Ein⸗ heitsbeſtrebungen in der wiſſenſchaftlichen Medizin. Bereits im Jahre 1856 wurde er wieder als ordentlicher Profeſſor nach Berlin zurückberufen, wo ihn die Direktion des für ihn neu gegründeten UA ˙ AA0 ATA Er 9 Wege geebnet habe. mittag wurde die 16jährige Nichte des Bahnhofinſpektors Ludwig, ſpielerin Julie Pakah während der Aufführung aus gen den Oberſtleutnant Saint Remy. Der Zuhörerraum war überfüllt. Der Angeklagte beantwortete mit ruhiger Stimme die ihm vorgelegten Fragen. Er geſtand die Anklagepunkte zu und ſagte: Ich mußte zwiſchen der militäriſchen Menſchenpflicht und meinem Gewiſſen wählen. Ich wußte, welche ſchreckliche Folgen eine Gehorſamsverweigerung haben würde. Ich wußte, daß ich vor Ihnen, meinen Richtern, ſtehen müßte, aber ich wußte auch, daß ich vor einem anderen Richter ſtehen müſſe, vor Gott. Einige Damen riefen Bravo. Darauf folgte die Zeugenverneh⸗ mung. wurd. Manihf, B. Schlendßz„„ 5 eeelAnzeiger. —— * — Pathologiſchen Inſtituts übertragen ward. Virchow war Mitglied der wiſſenſchaftlichen Deputation für das Mediginalweſen im Kultus⸗ —miniſterium, der techniſchen Deputation für das Veterinärweſen im landtvirthſchaftl. Miniſterium und der Berl. Akad. der Wiſſenſchaften. Im Herbſt 1859 bereiſte er auf Erſuchen der morwegiſchen Regierung die Weſtküſte von Norwegen, um dort den Ausſatz zu unterſuchen. Im Dezember 1874 wurde er zum Geheimen Medizinalxath ernannt. Seit 1879 hat er ſich auch an den Ausgrabungen Schliemanns be⸗ theiligt und eine Reihe von Reiſen im Kaukaſus zu ethnographiſchen Studien gemacht. Virchow iſt der Begründer der ſogen. Cellular⸗ pathölogie und hat dadurch einen nachhaltenden Einfluß auf die Ent⸗ wicklung der geſammten modernen Medizin geübt. Als Grundurſache aller Lebensvorgänge, der Veränderungen der Organe und Geßwebe ſtellt Virchow die Erregbarkeit der Zellen hin. Dieſe neue Anſchauung entwickelte V. zuerſt in den„Vorleſungen über Cellularpathologie in ihrer Begründung auf phyſiol, und pathol. Gewebelehre“(Verlin 1859). Hervorragend ſind ferner Vis Verdienſte um die öffentliche Geſundheitspflege; hier ſind beſonders ſeine wichtigen Arbeiten über, Kavaliſation und Städtereinigung, über Desinfektion, über Schul⸗ hygieze, Lazarettweſen u. a. hervorzuheben. In das Gebiet der Anthropologie und Ethnographie hat V. vielſeitig umgeſtaltend und fördernd eingegriffen, wie ſeine Arbeiten über Raſſen und Schädel⸗ meſſung, über das deutſche Haus u. a. m. beweiſen. Aus ſeinen Schülern iſt eine große Anzahl namhafter Profeſſoren und Aerzte hervorgegangen. Außer zahlreichen Beiträgen zu Zeitſchriften und Sammelwerken ſind von ſeinen Schriften noch herborzuheben:„Ge⸗ ſammelte Abhandlungen zur wiſſenſchaftlichen Medizin“, das von ihm unter Mitwirkung verſchiedener deutſcher Aerzte herausgegebene „Handbuch der ſpeziellen Pathologie und Therapie“,„Reinigung und Entwäſſerung Berlins“,„Ueber einige Merkmale niederer Menſchen⸗ raſſen am Schädel“,„Veiträge zur phyſiſchen Anthropologie der Deutſchen“. Hieran reihen ſich die geiſtbollen„Gedächtnißreden“; ferner eine Reihe populärer Vorträge, wie z. B.„Goethe als Natur⸗ forſcher“, In der von V. und von Holtzendorff ſeit 1866 heraus⸗ gegebenen„Sammlung gemeinverſtändlicher wiſſenſchaftlicher Vor⸗ träge“ hat V. eine Reihe von Vorträgen, z. B.„Ueber Pfahlbauten und Hünengräber“,„Ueber Nahrungs⸗ und Genußmittel“,„Men⸗ ſchen⸗ und Affenſchädel“ veröffentlicht. V. gehört zahlreichen gemein⸗ nützigen Vereinen an, in deren Intereſſe er viele Schriften veröffeni⸗ lichte. Er war(1869) Mitbegründer und wiederholt Vorſitzender ſowohl der Deutſchen als der Verliner Anthropologiſchen Geſellſchaft, deren Verhandlungen er in der„Zeitſchrift für Ethnologie“ heraus⸗ gab. B. bvar ſeit 1859 Stadtberordneter für Berlin und ſeit 1862 Mitglied des preußiſchen Abgeordnetenhauſes(Wahlbezirk Saar⸗ brücken, ſeit 1867 Berlin) ſowie(1880—98) des Deuſchen Reichs⸗ tags. Als Parlamentarier gehörte er der Fortſchrittspartei, deren Mitbegründer er war, dann der deutſchfreiſinnigen Partei an. * **** Die Durchſuchung der Markomannia. * Berlin, 5. Sept. Das Wolffſche Telegr.⸗Bureau erfährt aus Port au Prince vom 4. Sept. Die Durch⸗ ſuchung des Hamburger Dampfers„Marcomannia“ und die Beſchlagnahme der an Bord vorgefundenen Waf⸗ fen und Munition erfolgte durch das die Flagge des Prätendenten Firmin führende Kanonenboot„Crete⸗A⸗Pierrot“, deſſen Kom⸗ mandant ſpäter den Dampfer wieder freigab.„Marcomannia“ ſetzte die Reiſe fort. Unter den hieſigen Vertretern der Mächte herrſcht nur eine Stimme, daß„Créte⸗à⸗Pierrot“ nicht als Schiff einer kriegführenden Macht angeſehen werden kann, ſo⸗ daß ſich die Durchſuchung der„Marcomannia“ und die Weg⸗ nahme der Waffen als Seeraub darſtellt. *** 4 Großfeuer. Kaſſel, 5. Sept. Heute früh brach in Biſchhauſen an der Schwalm Großfeuer aus, welchem bereits drei Häuſer zum Opfer gefallen ſind. Der Brand dauert noch fort, mehrere Häuſer ſind gefährdet. Viele Frucht, Heu und Stroh, ferner zahl⸗ reiche Schweine, Gäuſe und Hühner ſind verbrannt, Ueber die Ent⸗ kchungsurſache iſt noch nichts bekannt. FCCC le. 1.* 5 Waſſereinbruch. Breslau, 5. Sept. Die Blätter melden aus Weisſtein: Geſtern Nachmittag ereignete ſich auf der Cocesgrube beim Bohren nach altem Abbau ein Waſſereinbru ch. Ein Berg⸗ mann wurde getödtet, ein zweiter ſchwer verletzt und ins Lagareth. e Er erlag ſpäter ſeinen Verletzungen. Ein Dritter wurde gere et. 5—ů—— — 17 * —2—— ERn3„* 15 Orientaliſtenkongren. 8 bHamburg, 5. Sept. Heute Vormittag würde der 13. fnternationale Orientaliſten⸗Kongreß eröffnet. Das Ehrenpräſidium wurde Bürgermeiſter Beckenberg übertragen. In ſeiner Begrüßungsanſprache hieß der Vertreter der deutſchen Reichsregierung, Wirkl. Legationstath Dr. Roſe n darauf hin, daß der kaufmänniſche Geiſt den Orientaliſten die ̃ Er begrüßte Hamburg als Stadt dieſes Geiſtes. Unter Anderen ſprachen auch Abgeſandte der italieni⸗ ſchen, franzöſiſchen und nordamerikaniſchen Regierung, die ſtürmiſch begrüßt wurden. Der Kongreß ſandte ein Hul⸗ digungstelegramm an den Kaiſer, König Oskar von Schweden und Erzherzog Rainer von Oeſterreich ab. der 7 Pe 12 1 e 7 8 Morb. 15 55 Lauſcha(Sachſen⸗Meiningen), Z. Sept. Geſtern Nach⸗ welche Beeren ſuchte, ermordet aufgefunden. 1*** 7 Mord und Selbſtmord. 5 VBudapeſt, 5. Sept. In Szamoſuibar hat die Schau⸗ Eiferſucht auf offener Bühne er— ihren Partner Julius Bardoch chofſen und fi 1 ödtet. 15 Handels⸗ und Wechſelrecht, Buchführung, Verſicherung ete. enthalten; 79 5 Nacſ»Annoncen aus dem Handels⸗ und Verkehrsleben; Markt⸗ und 23 5 Boörſenberichte; Konſulatsberichte über intereſſante Induſtrien, Prozeß gegen Saint Remy. 5 Nantes, 5. Sept. Heute begann der Prozeß ge⸗ Nantes, 5. Sept. Oberſtleulnant Sain! REmy von de richt an den kaufmänniſchen Unterichtsanſtal⸗ Direktor Dr. Dunker⸗Verlin(Vertreter der Aelteſten der Kauf⸗ mannſchaft) folgende Leitſätze vor: ) In kaufmänniſchen Fortbildungsſchulen iſt das gründliche Betreiben einer einzigen fremden Sprache dem gleichzeitigen Er⸗ lernen mehrerer fremden Sprachen entſchieden vorzuziehen. 2) Das Unterrichtsziel iſt, den Schüler zu einiger Uebung im mündlichen zu ſetzen, kaufmänniſche Schriftſtücke zu verſtehen und einfache Han⸗ delsbriefe zu ſchreiben. füllten Klaſſen iſt dieſes Unterrichtsziel nicht zu erreichen. 4) Unter⸗ richt und Lehrbuch müſſen inhaltlich den Intereſſen und Bedürfniſſen des jungen Kaufmanns angepaßt ſein. ſtets in einfacher, kontakter Form, unter Vermeidung alles Ungewöhn⸗ lichen, darzubieten und, ſoweit es irgend möglich iſt, als Unterrichts⸗ ſprache zu benutzen. 6) Der Elementarunterricht hat, event, nach einer kurzen lauklichen Einleitung, von zuſammenhängenden Stücken auszugehen und durch Frage und Antwort, Rücküberſetzung, Umbil⸗ dung und Nachbildung in der fremden Sprache das Sprachgefühl und die Ausdrucksfähigleit des Schülers zu wecken und zu bilden. Zu⸗ ſammenhängendes Ueberſetzen aus dem Deutſchen iſt ausgeſchloſſen. 7) Die Grammatik iſt analytiſch aus dem Leſeſtoff zu entwickeln. Sie iſt in der Hauptſache Formenlehre; ſie hat das Regelmäßige zu betonen, von dem Unregelmäßigen nur das Allernothwendigſte heranzuziehen; ſie iſt nur Mittel zum Zweck, nie Selbſtzweck. 5 Der Korreſpondenzlehre, die im Elemenkarkurſus vorzubereiten iſt, liegen nicht alleinſtehende Briefe zu Grunde, ſondern Briefgruppen, die ſich um die Erledigung eines Geſchäftsborfalls gruppiren, und in die ſich die wichtigſten Formulare, Faktura, Wechſek, Check, Konnoſſe⸗ ment ete., eingliedern. ſitionen und Direktiven fortzuſchreiten, nach denen Anfangs die Klaſſe gemeinſam, ſpäter der einzelne Schüler ſelbſtſtändig Briefe 855 zu ſchreiben hat. 9) Das Leſebuch, das ſtets auch die Unterlage für Sprechübungen bildet, ſoll dem Schüler einen kaufmänniſchen Wort⸗ ſchatz zur Verfügung ſtellen und ſeinen Blick auf die wirthſchaftlichen Verhältniſſe des Auslandes lenken. Bahnbauten, Schifffahrtslinien ete. Auch dieſe Reſolution gelangte zur Annahme. Handelskammer⸗Syndikus Dr. Behrend⸗Magdeburg über Schülerbibliotheken und Lehrlingsheime. Der Redner betonte die Bedeutung einer guten fachwiſſenſchaftlichen Schülerbibliothek für die Fortbildung der kaufmänniſchen Lehrlinge und beantragte die Annahme einer Reſolution, in der die Schaffung von Schülerbibilotheken und von Büchereien für die kaufmänniſchen Lehrlingsheime verlangt und gleichzeitig außgeſprochen wird, daß die den Lehrlingen als Prämien gebotenen Bücher, die den erwachſenen Monſchen an Lektüre voll befriedigen müßten. An den Inhalt der Bücher werden folgende Forderungen geſtellt: her, deren Inhalt zum Wirthſchaftsleben des Kaufmanns Beziehungen Ausſchreimugen von Damaraleuten. *London, 5. Sept. Dem Reuterſchen Buregu wird aus Ken⸗ hardt in der Kapkolonie unter dem geſtrigen Datum telegraphirt: 281 65 geborenen ſeit Friedensſchluß im äußerſten Nordweſten des Ken⸗ hardtdiſtriktes längs des Oranjefluſſes nahe der deutſchen Grenze herumſtreift, Kaufläden plündert und allerhand Ausſchrei⸗ tungen begeht. Die Gerüchte, ſoweit ſie richtig ſind, beſtätigen die Nothwendigkeit, eine Expedition dorthin zu entfenden, die jetzt zu⸗ ſammengeſtellt wird. Wie es heißt, beabſichtigen die deutſchen Be⸗ hörden, an die Farmer ſich gewandt haben, gleichzeitig etwas gegen die Damaraleute zu unternehmen. In dem Gebiete, das die Eingebo⸗ renen heimſuchen, iſt ſehr ſchwer vorwärts zu kommen, da die Pferde 10 Meilen vorher verlaſſen werden und der Reſt des Weges zu Fuß zurückgelegt werden muß, wobei Lebensmittel und Schießbedarf von Eingehorenen zu tragen ſind.„ N e 5 90 Die Burengenerale ſriſche Ehrenbürger. 7 * London, 5. Sept. Die Stadt Limerick(Ir⸗ land) beſchloß geſtern, Botha, Dewet, Delarey und Steijn zu Ehrenbürgern zu machen⸗ Die neuen Ausbrüche des Mont Peleo, 10 Paris, 5. Sept. Der Koloniglminiſter erhielt heute ein aus Fort de France datirles Telegramm, in welchem von einem neuen Ausbruüch des Mont Pelee ſeit dem 30. Auguſt nicht die Rede iſt, 5 5 5 Nepyhork, 5. Sept.(Frankf. Zig.) Aus We ſtindien wird gemeldet, daß bis 9 Uhr geſtern Morgen Dunkelheit herrſchte, wie wenn eine tlotale Sonnenfinſterni ſz wäre. Das waren anſcheinend die Folgen des imenſen Quantums des vom Mont Pelee ausgeworfenen Aſchenregens. Hieſige Blätter glauben, daß 2000 Todte bei der vorgeſtrigen Eruption eine noch zu niedrige Schätzung ſei und daß Martinique völlig unbewohnbar gemacht wird. Großer Aſchenregen fiel in einem Radius von mehr als 100 eng⸗ liſchen Meilen. Ein japaneſiſcher Dampfer langte ſoeben in Viktoria (brit. Col.) an. Er berichtet über die Zerſtörung der Inſel Toris⸗ hima, Dort iſt ein Anterſeeiſcher Vulkan entſtanden, der alle 10 oder 15 Minuten eine Waſſerfäule von 600 Fuß Höhe in die Luft wirft. — Were t * 5 4., Jnterngtionale Verwicklungen für Spanjen? Madrid, 5. Sept. Geſtern kraf unerwarkel der Geſandte in Paris, Caſtilo, hier ein. Er konferirte in ſpäter Nachtftunde lange Zeit mit Sagaſta allein. Die geſammte Preſſe befürchtet neue internationale Verwickel⸗ ungen für Spanien. ** 5* 25 Zum Unfall des Präſidenten Rooſebelt. *Neſpphork, 5. Sebpt. Dem Präſidenten Rooſebelt ging als eine der erſten Sympathiekundgebungen nachſtehende, vom 4. ds. datirte Depeſche zu:„Gemeinſam mit allen Amerikanern preiſe ich die Vorſehung, welche Ihr Leben vor dem ſchrecklichen Unfall bewahrte⸗ Wilhelm J..“ Rooſevelt erwiderte:„Ich würdige auf das Wärmſte Euerer Majeſtät Sympathietelegramm.“ — e IV. Nongreß für kaufmänniſches Auterrichtsweſen. (Unber, Nachdr. verb.) S. u. H. Maunheim, 5. Sept. Nachmittagsſitzung. In der Nachmittagsſitzung beſchäftigte ſich der Congreß für erweiſt ſich für den fremdſprachlichen Unter⸗ ten als die zweckmäßigſte?“ Hierzu legte der Referent, Gebrauch der fremden Sprache zu erziehen und ihn in den Stand 3) Ohne häuslichen Fleiß und bei über⸗ 5 Vom ausgeſchriebenen Brief iſt zu Dispo⸗ Es muß Belehrungen über Der folgende Punkt der Tagesordnung betraf ein Referat des chüler durchs Leben begleiten ſollen, auch die Anforderungen eines a) Bücher, Gerüchtweiſe verlautet, daß ein Trupp von etwa 60 Damarae in⸗ 3% Karlsruher v. J. 1896 90.40 B kaufmänn. Unterrichtsweſen mit der Frage:„Welche Metho de 5) Die fremde Sprache iſt 182 Proz., Aktien der Aktien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie zu 102 0— 4. Weizen per September„ per Oktober 153.50 per Dezember 153.75 Roggen per September 141.— „vber Okiober 1 16725 per Dezember. 136.— Hafer per September 136.25 per Dezember Mais per September„ 105 124.— per Dezember 115.50 Rüböl per Oktober 51.50 per Dezember.— 50.80 Spiritus Joer loc—.— per September? Weizenmehhl! 5—.— Roggenmehl klaſſiſcher Form behandeln. Sehr werthvoll ſind Lebensbeſchreib⸗ ungen bedeutender Kaufleute leinſchließlich der Induſtriellen). In Vezug auf die Schülerbüchereien wird verlangt, daß bei der An⸗ ſolche Werke berückſichtigt werden ſollten, die geeignet ſind, die Schüler in den Gedankenkreis des kaufmänniſchen Lebens einzuführen. Neben Werken der Geſchichte, und zlvar hauptſächlich der Kultur⸗, insbeſondere der Handelsgeſchichte ſollten auch ſolche über Länder⸗ und Völkerkunde, die Naturwiſſenſchaft, insbeſondere in ihrer Be⸗ ziehung zu Induſtrie, Handel und Verkehr, die Volkswirthſchafts⸗ kunde, die Verkehrs⸗ und Handelswiſſenſchaften und einige leichte engliſche und franzöſiſche Bücher und Zeilſchriften, die geeignet ſeien, Luſt und Liebe zum Erlernen fremder Sprachen zu wecken und wach zu halten, angeſchafft werden. Aehnliche Forderungen werden in Be⸗ zug auf die Leherbüchereien erhoben. Mit der Annahme dieſer For⸗ derungen ſchloß die Sitzung. Dolkswirthschaſt. Uurszettel der Mannheimer Eſſektenbörſe vom 5. September. Obligationen. 4% Ludwigshaſen von 1900/102.— 4½% Ludwigshafen 4⁰% 7 3 ¹ 070 Staatspapiere. 40% Bad. Oblig, v. 190108,30 h; 3½% Bad, Oblig. v. 1902 100.70 bz 8½„„„ 7 1900.00,70 bz 5 (abgeſt. 100.—534% Mannheimer Obl, 1901 5½%„ Oblig. Mark(09.305/4%„„ 1900 %„ 188(e g0b%„,„ 188 98 90 0 1892/9)4(00.65 b30/3½„„ 1888 98.90 G 92.20 b½„„ 1895, 98.90 G 147.70 bP;]3½%%„„ 1898 98.90 G 100.90b3]8¾%8 Pirmaſenſer 96.— G 100705 Juduſtrie⸗Obligation. 10.75 534½ J% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 92.85 bj] ſtrie rückz. 105% 102.45 b54½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff, 102.45;3] u. Seetr. 92.50 bf4¼% Bad. Anilin⸗u. Sodaf, 4% Kleinlein, Heidbg. M—. 5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 99.— bz 4½% Gebr. Hemmer Maſchfab. Neidenfels 99.— bz 4% Herrenmühle, Gen;-— 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½% Oberrhein. Elektri⸗ zitätswerke in Karlsruhe 4½ Speyerer Ziegelwerke 101.80 G %½ Verein chem. Fabriken 101.50 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.50 b3 103.80 G * 1 8 5* 4.„ T. 100 Looſe 30½ Bayer. Obligatſonen 8* 3½ Deutſche Reichsanleihe 3** 30%0„ 10 3½ Preuß. Conſols 3 1 30% 5 Eiſenbahn⸗Aulehen. 4% Pfälz.(Lud. Max Nord) 103.60 bz 5 99.10 b %„„ eoſpertir! Pfandbriefe. 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 30 1„„. alte M. 3½„„„ unk.1904 3½„„ Communal Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg f. B. 99.10 bz 100.60 bDz 96.10 bz 96.60 bDz 97.80bz —— 98.25 G Aktien. B Pfalzbrau..Geiſel.Mohif—.— Badiſche Bank 15.— Cred.⸗u. Depoſitb.,Zweibrck. 126.— G Gewerbebank Speyer 5070 f 128.50 G Mannheimer Bank Schroedl Hedelbergſ Schwartz, Speyer 124.50 G Ritter Schwetzingen—.— SonnecbeltzSpeyer133.— bz —.— 7 Oberrhein. Bank 117G e 4 Pfälziſche Bank 112.—B StorchSick„ Pfälz Hyp.Bank 83.30 Gfaa Werger, Worms 91.25 Pflz. Spar⸗ u. Cdb. Landau 184.50 B Wormſer Brauhs..Oertge127.— B Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. Nheinſſche Creditbank(42.50 G Rhein. Hyp.⸗Bank 182.— G Trausport Südd. Bank 101.— bz] und e Bad..⸗G..Rhſch..Seetr. 109.— b 5 aiſeptehmen, Mannh. Danpfſceppſch8 Pfälziſche Ludwigsbahn 27.— 9]„ Lagerhaus 112.— Marbahn 140.— 8Bad. Ruück⸗ u. Mitverſich“—.— „ Nordbahn 134.— B„ASchifffahrt⸗Aſſeenranz 525.— B Heilbronner Straßenbahu.—.— Chemiſche Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtrie Badiſche Anilin⸗ u. Soda Chem. Fabrik Goldenberg Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſteregeln Alkal. Stamm Continentale Verſtcherung 290.— G Oberrh. Verſ.⸗Geſellſchaft 285.— G Württ. Transportverſich. 500.— G induſtvie. Act.⸗Geſ, f. Seilinduſtrie 102.—- DinglerſchelRaſchinenfabr. 135.— B Emchllirfabrit Kirrweiler—— 116.50 G 418.— G 174.—G 196.— B 117.—6 25 3 1 Emaillirwerke Maikammers 98.— B 285 eee Ettlinger Spinnerei 98.— Brauereien. Hüttenheimer Spinnere! 80.—G Bad. Brauerei 147.75 BJKarlsr. Nähmf. Haid u. Neu 160.— G ——, Mannh. Gum.⸗u. Asbeſtfbr. 100.— B Oggersheimer Spinnerei—— Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf“—— Elefantenbräugtühl, Worms 100.— B Portl.⸗Cementw. Heidelberg 107.— Brauerei Ganter Freiburg 101.— G Verein Freiburger Ziegelw. 124.— G Kleinlein, Heidelberg 160.— G ee 15 Homburger Meſſerſchmaitt 89.— B Zellſtofffabrik Waldhof Ludwigshafener Brauerei—.— Zuckerfabrik Waghäuſel 24 Mannh. Aktienbrauerei 143.— G 3 5 Maunheimer Effektenböpſe vom b. Sept.(Ofſtzielleß Bericht.) Auch die heutige Börſe zeigte ziemlich feſte Haltung, wenngleich keine größere Umſätze zu verzeichnen ſind. Geſucht wurden: Oberrheini ſche Bank⸗Aktien zu 117 Proz., Rheiniſche Hhpothekenbank⸗Aktien zu Binger Aktienbierbrauerel Durlacher Hof vorm. Hagen 226.— G Eichbaum⸗Brauerei 178.50 G Prozent, Vereinigte Freiburger Ziegelwerke Aktien zu 124 Proz. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 66.50 Proz. Von Brauerei⸗ Aktien gingen Eichbaum zu 178.50 Proz. um und blieben zu dieſen Courſe geſucht. Ebenſo Schwartz, Speyer, bei 124.50 Proz. hältlich blieben: Weſteregeln Alkali Stamm⸗Aktien zu 199.25 Pr und Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſt⸗Fabrik⸗Aktien zu 100 Berlin, 5. September.(Telegramm.) Produktenb (Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 22 2 15 7 5. per Otiaben Wetter: Schwül. in. Verantwortlich für Politit: Chefredaktenr Dr. Paul Har für Lokales, Provinzielles und Volkswirthſchaft: Gruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Go nklage, einem militäriſchen Befehl nicht ge⸗ ane ine die eee flür den Inſeratentheil: e, 5 dag Ge⸗ aufweiſen, verdienen beſondere Beachtung. b) Die Vücher dürfen. flür den Inſeratentheil: Karl Apfel. ßorcht zu haben freigeſprochen, aber zu einem Tag Gle⸗ nicht dein didattiſcher Nalur(mit 5 e Morali: ruch und Verlag der Dr e fängniß verurtheilt, weil er ſich geweigert batte der Reguffttation ſirende Bücher find apaß e ſind Romane G. m. b. Civilbehörde Folge zu leiſten. 155 Iu. ſ. w, es ſei benn, daß ſie kaufmänniſche Verbättmiſe in anerlannt 5 ſchaffung von Büchern für die Schülerbüchereien in erſter Reijge 101.—G 100.50 B 106.%0% 102.— Brauer.Sinner Grünwinkeſſi9g.— B. Mannheimer Verſicherung 05— B Abonnement 80 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 16 1 Durch die Poſt bezogen incl. Poſt⸗ Juſfſchlag M..83 pro Quartal. Poſtliſte Nr. 46468. Telephon: Redaktion: Nr. 377. Amts- und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 28„ Die Reklame⸗Zeile 60„ Expedition: Nr. 218. Nr. 108. Bekauntmachung. Nr. loss15. Geländet wurde im Neckar am 14. v. Mts., ein Floßbalken mit einer Länge von ca, 14 Meter. Maunheim, 3. Septbr. 1902. Gr. Bezirksamt. Polizeidirektion. Bekauntmachung. Den Schutz des Fried⸗ richsplatzes betr. Nr. 10811911. Mit Zuſtimm⸗ ung des Stadtraths und nach Vollziehbarkeitserklärung durch den Grt Herrn Landeskommiſſär wird ſolgende„Ortspolizeiliche Vorſchrift“ erlaſſen. 2374 Mauuheim, 27. Auguſt 1902. Groſtherzogl. Bezirksamt: Polizeidirektion: Schäfer. Ortspolizeiliche Vorſchrift, betr. den Schutz des Friedrichsplatzes. 1 Kinder⸗ und Sportswagen dürſen auf den Friedrichsplatz nicht eingeführt werden. 8 2 2371 Hunde dürfen auf den Fried⸗ richsplatz nur mitgenommen ſperden, wenn dieſelben an kurz auzuziehender Leine geführt wekden. 8 8. Das Betreten der Waſſerbe⸗ hälter des Friedrichsplatzes, ebenſo das Spielen an deuſelben oder die Vornahme von Reinigungs⸗ handlungen oder ſonſtigen Hand⸗ Waſſer“ welche geeignet ſind, das Waſſer oder die Behälter zu ver⸗ Unreinigen, iſt unterſagt. Nach Eintritt der Dunkelheit wird der Frledrichsplatz durch die ſtädtiſchen Aufſeher abge⸗ ſchloſſen. Während der Dauer des Abſchluſſes iſt das Betreten des Platzes überhaupt verboten. 5. Neben dieſer Vorſchriſt be⸗ halten die einſchlägigen Beſtimm⸗ Ungen der ortspolizeilichen Vor⸗ ſcheift vom 6. Auguſt 1896 über den„Schutz der ſtädtiſchen Au: lagen“ uneingeſchräukte Geltulg. 6 Uebertretungen der Beſtimm⸗ ungen dieſer Vorſchrift werden gauf Grund des§ 3660.⸗ Str.⸗G.⸗B., 8 129.⸗Str.-.,B. init Geld bis zu 60 Mark oder mit Haſt bis zu 14 Tagen beſtraft. Bekanntmachung. Die Guadengaben fürHinterbliebenevon Beaniten betr. No. 952681. Nach Art. 30 des Etatsgeſetzes vom 24. Juli 1888 (Geſ. M..⸗Bl. S. 518) können im Falle eines dringenden Be⸗ dürfüſſes in einmaligen Beträgen oder in ſtels widerruflicher Weiſe Gnadengaben bewilligt werden an 1. Wittwen etatmäßiger Be⸗ amten; ., ſolche hinterlaſſene ledige Söhne etatmäßiger Beaui⸗ ten, welche das 18. Lebeus⸗ jahr zurückgelegt haben, oder deren Mutter nicht mehr Jeht; 8. ausnahmsweiſe auch an Wittwen ſolcher etatsmäßi⸗ gen Beamten, welche gegen ſhren Willen aus dens ſtaat⸗ lichen Dienſt entlaſſen wor⸗ den ſind. Nich 8 9 der landesherrlichen N. D. vom 14. Oktober 1889 (Geſ.⸗ u..⸗O.Bl. S. 231) ſind die Geſuche um Bemilligung ſolcher Ghadengaben, abgeſehen von dringlichen Fällen, alljährlich im Lauſe des Mongls ktobet in der Regel bei den Gr. Bezirks⸗ Amtern einzureichen. Dies briugen wir mit dem Anf igen zur allgemeinen Kennt⸗ u ß, daß die Genehmigung einer dengabe, wenn nicht die Zu⸗ weiſung ausdrücklich auf längere ilc ausgeſprochen iſt, alljähr⸗ ch von Neuem nachgeſucht werden muß, und daß in allen Posde die Bewilligung nur mit Jorbehalt jederzeitigen Wider⸗ kufs erfolgt. 2372 Mannheim, 1. Sepibr. 1902. 4 eintze. Vergebnng von Pauarheilen. Die zur baulichen Unterhalt⸗ ung der Zollkaſſengebäude in kannheimgenehmigten Maurer⸗, ümmers, Schreiner⸗, Schloſſer⸗, aher⸗, Spengler⸗, Dachdecker⸗, Ailere, Tüncher⸗ u. Pfläſterer⸗ ad iien. ſowie Parkeitböden i pretbößen. ca. 70 qm) u. electriſche Klin““ tungen, ſollen int Submiſſis swe in Accord gegeben werde 8 Die Arbeilsguszüge aus dem Votauſchlag ſind auf unſerem Geſchäftszimmer(Offizierswacht⸗ haus Schloß) erhältlich, woſelbſt Auich die Uebernahmsbedingungen zur Einſicht aufliegen. Die auf Einzelpreiſe zu ſtellen⸗ den Angebote ſind ſpäteſtens bis 16. ds. Monats, Vormittags Uhr vetſchloſſen und mit itſprechender Aufſchrift ver⸗ hen an unterzeichnete Stelle einzureichen. 26306 Mannheim, 3. Septbr. 1902. Konkursverfahren. Nr. 345711. Ueber das Ver⸗ mögen der Allgemeinen Pro⸗ duktiv⸗ und Handelsgeſell⸗ ſchaft, eingetragene Genoſſen⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftpflicht, wird heute Vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffuet Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Rechtsanwalt Dr. Fürſt in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 24. Sept. 1902 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wird zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in§8 132 der Kon⸗ kursordnung bezeichzeten Gegen⸗ ſtände auf Mit woch, 17. Septbr. 1902, Vormittags 11 Uhr, ſowie zur Prüfung der angemel⸗ deten Forderungen auf Mittwoch, 8. Oktover 1902. Vormittags 11 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte Abtheilung II, Zimmer Nr. 9, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zür Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 24. Septbr. 1902 Anzeige zu machen. 28 76 Ma nheim, 4. September 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 1I. Birkenmeyer. Bekauntmachung. Die Herbſtmeſſe 1902 bekr. Nr. 25798J. Am Saniſtag, den 26. ds. Mis., Vor⸗ mittags 9 Uhr werden im hieſigen Rathhauſe— großer Saal— die Plätze zur Allf⸗ ſſellung der ſläbtſſchen Berkaufs⸗ buden für obige Meſſe öffeutlich an den Meiſtbſetenden verſteigert. Die Buden werden auf den Zeughausplatz und den Planken daſelbſt aufgeſtellt. Der Miethpreis iſt zur Hälfte bagar bei der Verſteigeten und zur Hälfte s Tage nach Zeginn der Meſſe an die diesſeitige Stadtkaſſe zu bezahlen. Plan und Bedingungen köunen auf Zimnier Nr. 12 des Rath⸗ hauſes in der Zeit von Vor⸗ mittags—9 Uhr eingeſehen werden. 26340 Maunheim, den 2. Sept. 1902. Bürgermeiſteramt: v. Hollander. Bekauntmachung. Nr. 25792 1. Die Herbſtmeſſe 1902 betr. Am Saniſtag, 20. ds. Mts., Nachmittags 3 Uhr, werden im hieſigen Rathhauſe— großer Saal— die Geſchirr⸗ Verkaufsplätze für obige Meſſe öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert. Der Geſchirrmarkt wird auf dem ſreien Platze hinter der Rheinthor⸗Kaſerne abgehalten werden. 26339 Der Steigerungspreis iſt zur Hälfte ſofork baar bei der Ver⸗ fechel und zur Hälfte s Tage nach Beginn der Meſſe an die diesſeitige Stadtkaſſe zu bezahlen. Plan und Bedingungen können auf Zimmer Nr. 12 des Rath⸗ hauſes in der Zeit von s bis 9 Uhr Vormittags, eingeſehen werden. Mannheim, 2. September 1902. Bürgermeiſteramt: v. Hollander. Arbeilspergebung. Nr. 2780. Zum Schulhaus⸗ Neubau an der Käkerthaler Straße ſollen im Wege des öffeunichen Angebots vergeben werden: 26845 1. die Verputzarbeiten, 2. die Asphaltarbeiten, 8. das Liefern und Verlegen der Linoleumboden. Augebote ſind verſchloſſen und mit enlſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Donuerſtag, 18. Sept. d.., Vormittags 11 Uhr, bei unterzeichneter Stelle, Kauf⸗ haus N 1, 9, 2. Stock, Zimmer Nr. 10, einzureichen, woſelbſt die Exöffnung in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgen wird. Augebotsformulare werden im Zimmer s gegen Erſatz der Um⸗ drzickkoſten verabfolgt. Mannbeim, 4. Sept. 1902. Städt. Homhbauamt. Eiſn tücht., zuverl, ſtadtkundiger Hausburſche wird ſoſort geſucht. 8493 A Herzberger, D 4, 8. * f kath. 24 Jahre Aaldwirthsſohn arr dbene ſucht bei geriugem Gehalt auz ſofort Stellung. Offerten unter Nr. 1448b an die Exped. dieſes Blattes. Freitag, 5. September 1902. Jahrgang. FProgramm zur Feiet des Geburtsfeſtes Seiner Mönigl. Hoheit des Großherzogs. Vorfeier: Montag, 3. September 1902. Abends 7 Uhr: Glockengeläute und Völlerſchießen. Hauptfeier: Dienſtag, 9. September 1902. Morgens 2 Uhr: Böllerſchießen. „ ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Trinitatis⸗ Kirche, in der Jeſuiten⸗Kirche, 8 Schloßkirche und Synagoge. Nachmittags 1 uhr: Feſteſſen im„Parkhotel“. Vorſtehendes Feſt⸗Programm bringen wir zur öffent⸗ lichen Keuntniß und beehren uns, die Einwohner Mann⸗ heim's zur Theilnahme an dieſer Feier ganz ergebenſt ein⸗ zuladen. Damit verbinden wir das Erſuchen, am Feſttage die Häuſer feſtlich zu beflaggen. Einzeichnungsliſten für das Feſteſſen(4 M. 50 Pfg. mit Muſik, ohne Wein) liegen auf dem Rathhaus und im „Parthotel“ auf.“) 2375 Mannheim, den 1. September 1902. Der Großh. Amtsvorſtand: Jer Gberbürgermeiſter: J. V. Martin. ) Die Theilnehmer am Feſteſſen werden gebeten, für die Auswahl ihrer Plätze ſelbſt Sorge zu tragen. Abgeſtempelte Karten hierzu ſind am Eingang des Saales zu haben. Bekanntmachung. Den Vollzug der Kaminfeger⸗ Ordnung betr. No. 92671 1. Wir ſehen uns veranlaßt, nachſtehende Beſtim⸗ mungen der Kaminſegerorduung vom 29. Novemnber 1887 ſowie die ortspolizeiliche Vorſchrift für die Stadt Maunheim vom 15. März is8ss und 22. Juli 1893, beir. die Feſtſetzung der Kamin⸗ ſegertaxen, in Exinnerung und zur Reuntuiß zu bringen mit dem Aufügen, daß die genaue Einhaltung der Beſlimmungen der Kaminifegerordnung im Jutereſſe der Fenerſicherheit gefordert werden muß. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des§ 368 Zifſer 4 mit Geldſtraſen bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſlraft. Maunheim, 25. Auguſt 1901. Gr. Bezirksamt. Neff. Lang.⸗ I. Kaminfegerordunng vom 29. November 1887 und 13. Juni 1889. § 8. Der Bezirkskaminfeger iſt berechtigt und verpflichtet, in ſeinem Kehrbezirke in allen Gebäuden die vorgeſchriebenen Rel⸗ nigungen vorzunehmen. § 13. Das Reinigungsgeſchäft(.8) hat ſich auf die Kamine, Rauchfänge und Hurten, ferner auf diejenigen Rohre, welche als Fortſetzung von Ofenrohren in weiten Kaminen zur Verbeſſerung des Zügs der Oefen eingeführt ſind(d. ſ. die Knie⸗ und ſenkrecht iu den weiten Kaminen emporgefuhrten Rohrſtücke) und auf die Feuerzüge der Herde zu erſtrecken. § 15. Ueber dis Zeit der Reinigungen wird beſtimmt: 1. Küchenkamine ſind alle drel Mongte, wenn ſie aber den Rauch von s oder mehr Oſenröhren— gleichviel in welchen Stockwerken— aufnehmen, während der Ofenfenerungszeit alle zwei Mongte zu reinigen. 2. Kamine, welche ausſchließlich zu Oeſen und anderen nur im Winter Aireunen Feuerungsanlagen gehören, ſind während der Ofenfeuetungszeit alle zwei Monate zu reinigen. Bei Kaminen von Luft⸗, Dampf⸗, Warm⸗ und Heißwaſſer⸗ Heizungen hat während der Benützungszeit die Reinigung alle Monat ſtaltzufinden. 8. Monatuſch müſſen gereinigt werden: die Kamine der Bäcker u. Wurſtler, die Küchenkamine bei Gaſtwirthen und ähnlichen Gewerben, die Kamine der Bierbrauer während der Brauzeit, der Brennereien, Trocken⸗ oder Dörranſtalten während der Gebrauchszeit. Alle zwei Monate ſind die Kamine der Schreinerwerkſtätten zu reinigen. Die Kamuine der Schloſſer⸗ und Schmiede⸗ werkſtätten, ſowie die Kamine ſonſtiger Feuerarbeiter ſind einmal jährlich zu reinigen 4. Enge, ſoge nannte ruſſiſche Kamine uuterliegen hin⸗ ſichtlich der Zahl der Reinigungen den allgemeinen Be⸗ ummungen. 5. Kamine, welche ausſchließlich für Badezimmer oder welche für Waſch⸗ und Vacköfen dienen, die nur zeitweiſe benützt werden, ſind jährlich zweimal zu reinigen. 6. Fabrikkamine, welche umbaut ſind, oder in der Nähe von Gebäuden ſtehen, ſind zweimal, freiſtehende Fabrik⸗ kamine einmal jährlich zu reinigen. Wenn die Vornahme der Reinigung eine beſondere Störung des Fabrikbelriebs verurſacht und nachgewieſen wird, daß ſich bei dem ſehr ſtarken Zuge des Kamins kein Ruß, noch weniger Glanzruß anſetzt, kaun das Bezirksamt die Zahl der Reinigungen noch weiter herabſetzen oder bei gut erhaltenen, ganz freiſtehenden Kaminen auch dem Eigenthümer die Beſorgung der Reinigung überlaſſen. In letzterem Falle geuügt eine jährlich einmal vorzu⸗ nehmende Unterſüchung des Kamins durch den Feuer⸗ ſchauer unter Mitwirkung des Kaminfegers. 7. Die Neinigung iſt in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April von Morgens'? bis Abends 5 Uhr, in den übrigen Monaten von 6 Uhr Morgens bis? Uhr Abends vorzunehmen. g8. Mit Rückſicht auf den ſtarken Gebrauch, auf die Verwen⸗ dung ſtark ruſſenden Brennmaterials und auf die bauliche Aulage der ſtamine kann dürch orts⸗ oder bezirkspolizeiliche Vorſchrift die Vornahme einer größeren Zahl von Reinig⸗ ungen angeordnet und können die in Ziffer 7 feſigeſetzten Tagesſtunden anders beſnmmt werden. 9. Der Kaminfeger iſt verpflichtet, auf ausdrückliches Ver⸗ langen des Gebäudebeſitzers oder deſſen Stellvertreters die Namine auch öfter, als vorgeſchrieben zu reinigen. 8 16. Bei Kaminen, welche nicht benützt werden, iſ, ſolange dies der Fall iſt, eine regelmäßige Reinigung nicht geboten; dieſelben ſind übrigens daun, wenn ſie nicht ganz unbrauchbar geingeht, oder die belreffenden Gebäude nicht ganz außer Gebrauch gen jedenfalls einmal des Jahres durch den Kaminfeger gen zu unterſuchen. 8. 17. Len Beginn der vorſchriſtsmäßigen Reinigung hat der Kaminfeger den Hausbewohnern ſo zeitig anzmkündigen, daß dieſe ihre hällslichen Geſchäfte darnach eintichten können. An dem Vollzug des Reinigungesgeſchäfts darf der Kaminfeger ohne gauz dringende Gründe von den Haus⸗ bewohnern nicht gehindert werden. der Aufſchrift„Strohlieferung“ § 20. Die Taxen für die Verrichtungen des Kaminfegers (88 8, 14, 15, 16, 18) werden, ſoſern der Kehrbezirk nicht über die Grenzen einer Gemarkung hinausgeht, durch ortspolizeiliche, in den übrigen Fällen durch' bezirkspöltzeiliche Vorſchrift beſtimmt. Der Kaminfeger hat die Forderung für die geleiſtete Arbeit ſtets an den Hausbeſitzer oder deſſen Stellvertreter zu richten. Das Aufordern von Trinkgeldern iſt unbedingt unterſagt. § 23. Kaminfeger und deken Gehülfen, welche den in gegen⸗ wärliger Verordnung enthaltenen Vorſchriften über den Betrieb der Kaminfegerei und die Berufspflichten der Kaminſeger zuwider⸗ handeln, werden nach Maßgabe des§ 113 bezw. 134 des Polizei⸗ ſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtraſe bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 8 Tagen, bezw. mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu 4 Wochen beſtraft. Ueberſchreitungen dev Taxen werden nach 8 148 Ziffer 8 der Gewerbeordnung mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark, im Unver⸗ mögensfalle nut Haft bis zu 4 Wochen geahndet. II. Ortspolizeiliche Vorſchriſt für die Stadt Maun⸗ heim vom 15. März 1888 und 22. Juli 1893. Die Feſtſetzung der Kaminfeger⸗ taxen und Fegezeiten ür die Stadt Mannheim betr. Auf Grund des 8 77 der Gewerbeordnung und des§ 20 der Kaminfegerordnung vom 29. November v. Js. Geſ u..⸗O. Bl. Nr. XXXV wird unter Zuſtimmung des Stadtraths unter Auf⸗ hebung der octspolizeilichen Vorſchrift vom 26. Dezember 1874 für hieſige Stadt beſtimmt: 5 J. Die Taxen für die Verrichtungen der Kaminfeger werden wie ſolgt feſtgeſetzt: A. Für das Reinigen deutſcher und ruſſiſcher Kamine lein⸗ ſchließlich des Bachraums) 3 einſtöckige 15 Pfg. b. zweiſtöckige 2„ 6. dreiſtöckige 80„ d. vierſtöckige 40 e. fünſ⸗ und mehrſtöckige 50„ f. für eine Hurte 87 g. für einen ſogenaunten gemauerten Rauchkanal(Ver⸗ bindungskanal zwiſchen Feuerung und Kamin) bei Länge bis mit 4 m 10 Pfg. bei größerer Länge 15 Pfg. B. Für das Ausbreunen der Kamine A. bei einem iſtöck. Bau 1 M. 05 Ufg. b. bei einem eꝛſtöck, Bau 1 M. 15 Pfg. 6, bei einemes⸗ und 4ſtöck. Bau 1 M. 25 Pfg. d. bei einem 5⸗ und niehrſtöck. Bau 1 M. 35 Plg. Bei Stellung des Materials durch den Kaminfeger, wozu der⸗ ſelbe nach Maßgabe des§ 14, Ziffer 8 der Kaminfegerorduung perpflichtet iſt, erhöhen ſich dieſe Taxen bei a und b um 45 Pfg., bei e und d um 60 Pig. Bei deutſchen Kaminen tritt wegen größerer Mühewaltung dei der vorgeſchriebenen Beſichtigung bezw. erhöhtem Verbrauche au Brenumaterial ein weiterer Zuſchlag von je 1 M. ein. Halbſtöckige(Eutreſols), Gaupen und Manſarden wer⸗ den bei Betehnung der vorſtehenden Taxen wie ganze Stock⸗ werke behandelt, die beiden letzteren jedoch nur dann, wenn der betreſſende Kautin voll der Gaupe oder Manſarde aus be⸗ nützt wird C. a. für einmalige jährliche Reinigung eines Fabrikkamins (ſoweit es ſich um Beſeitigung des Rußes handelt) je nach der Höhe 2 bis 6 Mark. 5 b. für bloße Unterſuchung eines ſolchen Kamins, ſoweit ſolche bei Geſtattung der Selbſtreinſgung einmal jähr⸗ lich einzutreten hat(§ 15, Ziff. 6.⸗O.) je nach der Höhe—3 Maxk. Der iunerhalb dieſes Spielraumes zur Auwendung kommende Taxanſatz wird bei Meinungsverſchiedenhei⸗ ten durch das Großh. Bezirksanit beſtimynt. D. Für die vorgeſchriebene einmalige jährliche Unterſuchung ſolcher Kamine, die ſich nicht in Gebrauch befinden(§ 16.⸗O.) kommen die Gebühren unter A. und C. b. entſprechend in Anſatz. II. Bezüglich der Reinigungszeiten gelten an Stelle der Lokal⸗ verorduung der Großh. Regierung des Unterrheinkreiſes vom 4. September 1857, welche fernerhin eine Geltung nicht mehr beſitzt, die Beſtimmungen des§ 15 der Kaminfegerordnung vom 29. November v. Js. 2324 Strohlieferung. Sachſenhäuſer Wir vergeben auf dem Sub⸗ Apfelweinstube, miſſionswege die Lieſerung von 2000 Zeutuer 1115 2. Querſtr. 4. 1157 Maſchinendruſch⸗Kornſtrohſan; 77 18 91050 lieferbar fraulo, Viehhof nach Frima Apfelwein, ſpritftei, näherer Angabe, theilweiſe ſofort. bei 12 Flaſchen& 30 Pfg. frei Die Berechung hat nach dem ins Haus. Täglich Süßen und auf unſerer Waage ermittetten] Rauſcher. Jean Köhler. Gewicht zu erfolgen.—5 Schliftliche Angebote Socken und Strümpfe S werden billig angeſtrickt und augewebt. 20150 .1, 3. Herm. Berger, 01, 3. Hemden⸗ Klinik!! ſind mit verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 8 Sept. ds.., VBormittags 10 uhr verſchloſſen bei unterzeichneter Stelle einzureichen, zu welchem Zeitpunkt die Eröffnung der⸗ ſelben in Gegenwart der er⸗ ſchlenenen Submittenten erfolgt. 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Mit⸗ glieder an dieſem Turngang recht zahlreich theilzunehmen, ganz be⸗ ſonders werden die Mitglieder der Sängerriege eingeladen. Der Vorſtand. offeln sch zuy lieſecngie. mseß tranchsſters. egee⸗ N iadis Knfger. 5 82 unnel. run nendi ſeceenSgce eiL ieungſener gacher wiesbeco, 10 Roncegagn and eneer s Broſe Socken lien nicht enannlen 5 5 Slets ffscher füſſus ie machens cln 98 gsfialen 5 ſice 05 Srbe Lol 0 5 70 Eliſabethſtr. 11(Ecke.) Or. Dezirksbau⸗Julpektion. Eigenthümer: Katholiſches Bürgerhoſpital. 8 — Verautworlicher Redakteur: Karl Apfel.— Druck und Vertrieb Dr. H. Dacs ſche Buchdrucetel, G. m. b. H.