ſehr leicht und hat eine eigene Art, den Kopf zu ſenken. Abonnement: Tägliche Ausgaber 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe; 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. (Mannheimer Telegramm⸗Adreſſe: „„Journal Maunheim““. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 . Inſerate:„ Redaktion: Nr. 377 ö„Zeile 5 xpedition: Nr. 218 Aaeerege Seſcah 855 35 g Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 80 Se 15 915 Doie Neklame⸗Zeile. 60„*— 1 Nr. 425. Freitag, 12. September 1902.(Abendblatt.) Für unverlangt eingehende Manufkripte wird keinerlei geleiſtet. — Sum Parteitag der Sozialdemokratie. In der Hauptſtadt des Königreichs Bayern, die zugleich ber Wohnſitz eines„enkant terrible“ der Partei, des Abg. von Vollmar iſt, beginnen morgen die Verhandlungen des diesjäh⸗ rigen Parteitages der deutſchen Sozialdemokratie, des letzten vor den nächſten Reichstagswahlen. Mit Rückſicht darauf darf man erwarten, daß die Verhandlungen des Parteitages unter dem Zeichen des Zolltarifs u. der Wahlen ſtehen werden, obivohl in der gangen Tagesordnung vom Zolltarif mit keinem Worte die Rede iſt. Dagegen wird Bebel in einem Referat über die bevorſtehen⸗ den Reichstagswahlen, den Zolltarif als Wahlparole des näheren krläutern, nachdem bereits der„Vorwärts“ den„Kampf gegen Hollwucher in jeder Geſtalt, den induſtriellen, wie den agrariſchen“ als die idealſte und zugkräftigſte Wahlparole empfohlen hat. Es erſcheint auch als zweifellos, daß dieſe beiden Schlagworte mit dazu beitragen werden, dem bevorſtehenden Parteitage nach außen hin ein möglichſt geſchloſſenes Ausſehen zu verleihen, ſo daß die Verhandlungen in der That vielleicht friedfertiger als früher ver⸗ laufen, obwohl wie immer Zündſtoff in Menge vorhanden iſt. Die Verhandlungen werden durch die morgen zuſammen⸗ tretende Konferenz der ſozialiſtiſchen Frauen Deutſchlands eingeleitet, der ſich am Sonntag Abend die Begrüßung der Delegirten und am Montag die auf eine Woche berechneten Verhandlungen des allgemeinen Parteitages an⸗ ſchließen werden. Den Geſchäftsbericht des Vorſtandes werden der Abgeordnete Ignaz Auer, der hier heimatlichen Boden betritt, und der Parteikaſſirer Geriſch erſtatten. Als Referent über die parlamentariſche Thätigkeit iſt Genoſſe Ro.⸗ ſeno w beſtellt. Zum Thema„Arbeiterverſicherung“ wird der Abg. Molkenbuhr⸗Hamburg und zum Thema„Kommunal⸗ politik“ Dr. Lin demann ſprechen. Den internationalen Arbeiterkongreß 1903 wird Paul Singer und die Maifeier Abg. Fiſcher einer Beſprechung unterziehen. Den Abſchluß, aber auch vorausſichtlich wieder den intereſſanteſten Theil der Verhandlungen wird die Berathung der eingelaufenen An⸗ träge bilden. Hier kommen die Wünſche und Anſichten der breiten Maſſe zum Ausdruck und meiſt werden gerade hier die Fragen berührt, deren Erörterung die Leitung gern vermeiden möchte. So ſteht z. B. gleich an erſter Stelle ein Antrag der Parteigenoſſen in Breslau, Bremen, Kalbe⸗Aſchersleben, Lieg⸗ nitz⸗Goldberg, Berlin V und Magdeburg,„in einem beſonderen Punkte der Tagesordnung zu den Wahlkämpfen in den Einzel⸗ ſtaaten und beſonders zu den preußiſchen Landtagswahlen Stellung zu nehmen.“ Mit der Annahme dieſes Antrages würde mit einem Schlage wieder die Frage der Betheilig⸗ ung an den Landtagswahlen aufgerollt ſein, übe⸗ die zuletzt noch in Lübeck endloſe Debatten geführt worden ſind, und die ſicher auch diesmal wieder die Gemüther aufs heftigſte erregen würde. Die Magdeburger Genoſſen machen den Ver⸗ mittelungsvorſchlag, die Stellungnahme zu den preußiſchen Landtagswahlen auf einem beſonderen Parteitage für Preußen zu erörtern. 33 Gewähr gewerhe iſt der Geſchäftsgang zwar nicht mehr ſo gut wie im Auch der Kʒampf gegen das Centrum, zu dem nach der Annahme des Katholikentages in München aufgefordert werden ſollte, ſteht nicht auf der Tagesordnung, wird aber an⸗ geregt in den Anträgen, und zwar ſolchen der Solinger, Kölner, Düſſeldorfer und Heidelberger Genoſſen, die eine ſcharfe Agi⸗ tation gegen das Centrum wegen ſeiner Haltung in Sachen der Zollfrage, des Arbeiterſchutzes, des Militarismus und des„Ma⸗ rinismus“ fordern. Eine dritte wenig angenehme Sache iſt die Piolenfrage, die im vorigen Jahre Roſa Luxemburg auf den Plan rief und ihr die bekannte Abfuhr einbrachte. Auch dieſe Angelegenheit wird in den Anträgen berührt und zwar ſind es die Genoſſen in Poſen und Lebins⸗Dresden, die für die Polen eintreten. Weiterhin wird auch die Alkoholfrage wieder aufgerollt werden, obwohl der Lübecker Parteitag darüber zur Tagesordnung hinweggegangen iſt. Getreu ihrem vorjäh⸗ rigen Drohruf: Wir kommen wieder! haben ſich die abſtinenten Genoſſen in Berlin, Breslau, Arnſtadt, Gotha u. a. zu einem Antrage geeinigt:„Der Parteitag wolle beſchließen: Der Partei⸗ vorſtand möge auf die Tagesordnung des nächſtjährigen Partei⸗ tages als Verhandlungsgegenſtand ſetzen: Muß die Sozigldemo⸗ kratie zur Alkoholfrage Stellung nehmen?“ Die Fleiſ 4 o t h behandelt folgende Reſolution der Münchener Parteigenoſſen: „Angeſichts der horrenden Vertheuerung der Lebensmittel und insbeſondere des Fleiſches, wie ſie jetzt aus einer Anzahl deutſcher Städte gemeldet wird, regen wir an, daß der Parteitag Stellung nehmen möge, wie aufs neue und in eingehender Weiſe noch wie bisher, durch eine machtvolle Agitation dem volksverwüſtenden Treiben der Lebensmittelvertheuerer Einhalt zu gebieten verſucht werden kann.“ Die übrigen Anträge behandeln wie alljährlich die Taktik, Organiſation, Agitation, Preſſe und interne Ange⸗ legenheiten der Partei. Für den nächſtjährigen Parteitag ſind Einladungen von Kottbus, Stettin, Bremen und Mannheim ergangen. CTage des Arbeitsmarktes () Zweifellos hat ſich im Laufe des Monats Auguſt der Be⸗ ſchäftigungsgrad in einer Reihe von Gewerben merklich gehoben. Die rege Bauthätigkeit hat dem Holzgewerbe wieder mehr Arbeit zugeführt. Die Bautiſchlereien konnten den verkürzten Betrieb wieder ausdehnen und ſogar Neueinſtellungen vornehmen. Auch der Geſchäftsgang in der Möbelinduſtrie hat ſich gebeſſert. Weiter laſſen die Fabrikanten in der Cigarreninduſtrie ihre Arbeiter ſeit einiger Zeit wieder voll arbeiten, in der Handſchuhfabrikation hat die Herbſtſaiſon günſtig eingeſetzt. Auch im Bergbau machte ſich eine kleine Belebung des Abſatzes bemerkbar, die nicht ohne günſtige Rückwirkung auf die Förderungsthätigkeit bleiben kann. Dieſe verſchiedenen Anzeichen einer Beſſerung werden durch den Umſtand, daß auf den übrigen Gebieten des Arbeitsmarktes die Stagnation noch fortdauert, nicht beeinträchtigt, da eine weitere Verſchlechterung jedenfalls nicht eingetreten iſt. Recht ungünig liegen noch immer die Beſchäftigungsverhältniſſe im Metall⸗ und Ma⸗ ſchinengewerbe, wie dies auch auf der in Düſſeldorf am 9. September abgehaltenen Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Maſchinenbauanſtalten konſtatirt wurde. Im Textil⸗ Frühjahr, aber mit Ausnahme der Baumwollſpinnerei, doch immer noch leidlich. Die Beſſerung im allgemeinen Beſchäftig⸗ ungsgrad der Induſtrie kommt nun allerdings hauptſächlich da⸗ durch zum Ausdruck, daß die im vorigen Jahre vorgenommenen ſtarken Betriebseinſchränkungen und Verkürzungen der Arbeits⸗ zeit jetzt wieder aufgehoben werden. Neueinſtellungen von Arbeitskräften finden nur erſt in ganz mäßigem Umfange ſtatt. Denn wie die Ziffern der Krankenkaſſen ergeben, ſoweit ſie der „Arbeitsmarkt⸗Korreſpondenz“ vorliegen, betrug die Zunahme der Mitglieder im Auguſt nur 0,1 Proz. gegen eine Abnahme von 0, im Vorjahre. Die Beſſerung gegenüber dem Vorjahre genügt daher lange nicht, um auch nur einigermaßen das gerade jetzt nach den Erntearbeiten wieder ſtark ſteigende Angebot des Arbeits⸗ marktes in der gewerblichen Produktion aufzunehmen. I weniger aufnahmefähig die Induſtrie während der letzten Monate war, deſto ſtärker erſcheint nun auf dem Arbeitsmarkte der An⸗ drang der Arbeitſuchenden. Nach der Statiſtik der deutſchen Arbeitsnachweiſe kamen im Auguſt auf je 100 offene Stellen nicht weniger als 161,5 Arbeitſuchende gegen 149,5 im Boxjahre. Dabei ſteigt der Andrang nicht nur auf dem männ⸗ lichen, ſondern auch auf dem weiblichen Arbeitsmarkt, wo zwar noch immer Mangel beſteht, aber doch Angebot und Nachfrage einander näher kommen. Männliche Arbeitſuchende kamen auf je 100 offene Stellen 202,4 gegen 196,0 im Vorjahre, weibliche 86,9 gegen 70,1. 7 Deutsches Reich. Berlin, 11. Sept.(Eine Abtheilung für See Transport⸗Angelegenheiten) beim Reichs⸗ marineamt ſoll am 1. November errichtet werden. Dafür wird die im preußiſchen Kriegsminiſterium errichtete propiſoriſche Oſt⸗ gaſiatiſche Abtheilung mit dem 31. Oktober aufgelöſt. Die der broviſoriſchen Ahtheilung bisher zugewieſenen Geſchäfte, ſoweit ſie ſich nicht auf das See⸗Transportweſen beziehen, werden künftig von der Armeeabtheilung des preußiſchen Kriegsmini⸗ ſteriums bearbeitet werden. 2ͤ 8 —(Die Kamerun⸗Eiſenbahngeſellſchaft) Der Reichskanzler Graf Bülow hat Namens des Reiches der Kamerun⸗Eiſenbahngeſellſchaft nach längeren Verhandlungen die Konzeſſion zum Bau und Betrieb einer Eiſenbahn, welche von der Küſte weit ins Innere von Kamerun führen ſoll, ertheilt. Die Eiſenbahn ſoll zunächſt in einer Länge von etwa 400 Kilo⸗ metern in der Richtung nach Nordweſten gebaut und ſpäter bis zum Tſchad⸗See weitergeführt werden, um ſo die ganze Kolonie wirthſchaftlich zu erſchließen. Präſident der Eiſenbahn⸗Geſell⸗ ſchaft iſt der Fürſt zu Hohenlohe⸗Oehringen. Ausland. Frankreich.(Der Ertrag der indirekten Steuern) und Staatsmonopole belief ſich im Monat Auguſt auf 208 Millionen, während im Auguſt des Vorjahres nur 206 Millionen erreicht wurden. Der Ertrag iſt dagegen um 18½% Millonen hinter dem Budgetvorſchlag zurückgeblieben, ſo daß alſo auch dieſer Monat zur Vergrößerung des Defizits Tagesneuigkeſten. — Das häusliche Leben des Zarenpaares ſchildert ein feſſelnder Artikel im„Cosmopolitan“, aus dem wir einiges im Auszuge wieder⸗ geben: Das häusliche Leben des Zarenpaares verläuft ſehr einfach und faſt ohne Zeremonien. Die Zarin iſt reizend und ſchüchtern, mehr wie ein ganz junges Mädchen als eine Kaiſerin. Sie erröthet Sie kleidet ſich wie eine Engländerin. Obgleich ſie wunderbare Perlen, Saphire und Rubinen hat, trägt ſie ſelten Schmuckſachen. Der Zar trägt im Schloß ein einfaches ruſſiſches Koſtüm. Er iſt ſehr ruhig und ſanft, aber dabei beſtimmt. Der Zar liebt einfache Koſt und ißt ſehr ſchnell. Kaum hat er zu eſſen begonnen, ſo iſt er ſchon fertig. Sein Diner beſteht nur aus wenigen Gängen, und er ſpricht und ſcherzt gern während der Mahlzeiten. Bankette verabſcheut er, und bei großen Staatsdiners kann man ſehen, wie ſehr ihn das lange Menu langweilt. Den Reſt des Abends bis zehn Uhr verbringt er gewöhnlich mit den Mitgliedern ſeiner FJamilie, beſonders wenn die Zarinmutter antweſend iſt. Nach zehn Uhr zieht er ſich in ſein Arbeitszimmer zurück, und um zwölf Uhr pünktlich geht er zu Bett. Hofbankette und Feſtlichkeiten unterbrechen bisweilen den regel⸗ mäßigen Lebensgang, aber die Miniſter ſuchen ſo viel als möglich ſeine Arbeitsſtunden nicht zu unterbrechen. Zar Nikolaus bildet einen merkwürdigen Gegenſatz zu ſeinem Vater. Er unterſcheidet ſich äußerlich und auch im Charakter weſentlich von ihm. Die ſanfte Art des jetzigen Zaren und ſein Widerwille, die Gefühle Anderer 8uu ver⸗ letzen, ſtehen in ſcharfem Gegenſatz zu der Grauſamkeit ſeines Vaters. Wenn irgend möglich fährt er allein mit der Kaiſerin und einem kleinen Gefolge aus. Er kündigt ſeine Fahrten nicht an und geht oft ganz unbemerkt. Sein Vater ließ, wenn er ausfuhr, die Straßen mit Truppen beſetzen, er fuhr ſtets in einer prächtigen Eguipage mit großem Gefolge aus; jetzt weiß die Polizei dagegen ſelten, nach welcher Richtung der Kaiſer fährt. Auch die Etikette iſt ſeit der Thronbeſteigung Nikolaus II. weniger ſtreng geworden; ſeine Unter⸗ thanen haben leichten Zutritt zu ihm. Die Bauern reiſen meilenweit, um ihm ihre Vittſchrift zu bringen, da ſie wiſſen, daß der Zar ſie perſönlich in Empfang nimmt und ſelbſt lieſt, was ſie geſchrieben haben. Er iſt in der Oeffentlichkeit ernſt, aber im Privatleben ſcherzt er gern und neckt die Mitglieder ſeines intimen Kreiſes. Die Zarin iſt faſt immer mit dem Zar zuſammen, ſogar wenn er arbeitet, und wenn Staatsmänner zum Vortrag kommen, bittet der Zar ſeine Gemahlin oft, zu bleiben. Das ruſſiſche Volk liebt das Zarenpaar ſehr, aber am Hofe ſeufzen Viele nach der Zeit, als Marie Feodo⸗ rowna regierende Kaiſerin war; denn ſie war konſervativ und pflegte alle traditionellen Hofgebräuche. Die Bälle und Bankette im Winter⸗ palaſt ſind wegen ihrer Pracht berühmt, beſonders das Neujahrsfeſt. Bei den Soupers für 300 oder 400 Gäſte wird oft eine in ihrer Art einzige Dekoration eingeführt. Große Orangenbäume in Kübeln ſtehen auf der Erde zwiſchen den langen Tiſchen, in denen ein Raum für den Stamm ausgeſchnitten iſt, ſodaß das reiche Laubwerk und die Früchte die Tiſche beſchatten. Alle Kochgeräthe ſind aus maſſivem Silber. Die Gewürzkaſten in der Küche ſind aus maſſivem Gold mit dem kaiſerlichen Wappen, und die Feuerroſte und Oefen ſind mit Silber eingefaßt. Der Zar beſitzt die größte Porzellanſammlung der Welt. Er hat das Porzellan, das allen ruſſiſchen Herrſchern bis zurück zu Katharina der Großen gehörte, und dieſes Porzellan)) in rieſigen Wandſchränken im Winterpalaſt untergebracht Da der Zar ein ſehr großes Gefolge hat, iſt der Winterpalaſt gewöhnlich gut bebölkert. Das Gefolge beſteht aus 173 Perſonen, darunter 73 Generalen und 76 beſonderen Adjutanten. Zum Gefolge gehören 15 Mitglieder der kaiſerlichen Familie, 17 Prinzen, die nicht dem Kaiſerhauſe angehören, 17 Grafen, 9 Barone und 111 andere Adlige. Nikolaus II. iſt ſehr religiös, und er wohnt regelmäßig dem ortho⸗ doxen Gottesdienſt bei. Er zieht den Gottesdienſt in einer ſeiner Privatkapellen vor, aber bei großen Gelegenheiten erſcheint er in Moskau im Kreml, wo er gekrönt wurde. — Der neue Tric.(Nach einer währen Begebenheit.) Reb⸗ hühner, die erſten der Saiſon, gab es bei der Table d höte im Kur⸗ hauſe des kleinen Thüringer Badeortes, ſo wird den„M. N..“ ge⸗ ſchrieben, und ein ſolch' braun gebratener Vogel hatte die Freundlich⸗ keit, für Alex, den Saalkellner, auf dem Setpiertiſche übrig zu bleiben. überall ſeine Augen hatte, geſehen zu werden, verſchwinden laſſen e Das Rebhuhn in die Fracktaſche ſtecken, war riskant, hatte doch der Prinzipal einmal einem Kellner, der ein Stück Kapaun auf dieſe Weiſe eskamotirte, verbindlichſt lächelnd die Bratenſauce mit den Worten in die Taſche gegoſſen:„Zum Braten gehört auch Sauce!“ — Indeß, als abſervirt wurde, war das Hühnchen verſchwunden und der geſtrenge Herr Chef, der nun kein friſch gebratenes Rebhuhn auf die Abendſpeiſekarte ſetzen konnte, hatte das Nachſehen, denn bei Aler fand ſich nicht einmal ein Schenkelchen, geſchweige ein ganzes Rebhuhn bor, und er beſchwor bei Allem, was ihm heilig ſei, ein übriges Reb⸗ huhn nicht geſehen zu haben. Die Saiſon ging zu Ende, die Kellner würden abgelohnt, auch Alex; doch als der Buchhalter dieſem das Geld hinlegte, fragte ihn plötzlich der Hotelier:„Alex, wo iſt das Rebhuhn hingekommen? Der zuckte die Achſeln, murmelte etwas von nicht allwiſſend ſein, doch als der Prinzipal dem Gelde noch ein Zehnmark⸗ ſtück beifügte und nichts für zerbrochenes Porzellan in Abzug brachte, erheiterten ſich ſeine Züge.„Sehen Sie,“ ſagte er,„es gibt noch Dinge zwiſchen Himmel und Erde, von denen ſich der ſchlaueſte Hotelier nichts träumen läßt. Als mich das einſame Rebhuhn auf dem Teller ſo freundlich anlächelte, ſtieß ich eine Gabel durch deſſen Flügel, hob das Tiſchtuch etwas in die Höhe und ſpießte es unten an die Tiſchplatte— Abends hat es mir außerordentlich gut geſchmeckt. Dem Prinzipal war der„Neue Trie“ für 10„/ nicht zu theuer Alex kam in der nächſten Saiſon als Saalkellner wieder; vielleicht hat er ſeitdem einen„allerneueſten Tric“ eingeübt; aber an die Tiſchplatte angeſpießt hat der Hotelier nichts wieder gefunden. — Der Mörder ſeiner Mutter und ſeiner Bräut. Seit Wochen ſuchte die Chicagoer Polizei von einem Ende des Landes zum andern nach William Bartholin, dem Abkömmling einer angeſehenen däniſchen Familie, auf dem der ſchwere Verdacht ruhte, ſeine Mutter und ſeine Braut Minnie Mitſchell ermordet zu haben. Jetzt iſt ſeine Leiche, mit einer Schußwunde im Kopfe, in einem Getreidefelde in der Nähe von Foxfield im Staate Jowa gefunden worden. In einer Taſche ſteckte ein Brief, in dem Bartholin die Morde eingeſteht, ohne aber die Motive anzugeben. Anfang Juli verſchwand Frau Bartholin, Aber wie ſollte er ihn, ohne vom Hotelier, der mit bei Tiſche ſaß und eine wohlhabende Wittwe. Das erregte aber keinen Verdacht, da ihr 2. Selte, 1 Weneral-Anzeiger Mafinheim, 19. September⸗ beiträgt. Die größten Fehlbeträge lieferten die Einſchreibe⸗ Gebühren mit 7 Millionen und die Zölle mit 5½ Millionen. Nur die Poſten und Telephone überſtiegen den Voranſchlag um 2 Millionen. 26. Deutſcher Juriſtentag. (Ztweiter Sitzungstag.) (Unb. Nachdr. verb.) S. U. H. Berlin, 11. In der Nachmittagsſitzung Rechtsanwalt Dr. Scherer⸗ Leipzig auf die Vorgänge beim Treber⸗Concernin Kaſſel, we deutlich zeigten, daß die Staatsaufſicht nicht nur nothwendig ſei im Intereſſe der Konfumenten, ſondern auch im Intereſſe der Mit⸗ glieder eines Kartells. Der bekannte Hamburger Syndikus, Rechts⸗ anwalt Dr. Schar lach, wandte ſich gegen die Staatsaufſicht, da dieſelbe einen Bruch des Geſchäftsgeheimniſſes der Kartelle als einer aus nationalen und wirthſchaftlichen Gründen wichtigen und be⸗ deutſamen Inſtitution bedeuten würde. Prof. Dr. Waentig⸗ Greifswald verwies auf die amerikaniſchen Verhältniſſe, die keinen Ztweffel darüber ließen, daß das Syndikatsweſen auch in Deutſch⸗ land ſich unaufhaltſam weiter entwickeln werde. Die Geſetzgebung müſſe ſich deßhalb darauf beſchränken, Beſtimmungen für die Rege⸗ lung des Syndikatsweſens, nicht aber ſolche zur Vergichtung des⸗ ſelben zu ſchaffen. Die Verſammlung einigte ſich ſchließlich auf die Reſolution des erſten Referenten, die nach verſchiedenen Streichungen in folgender Faſſung zur Annahme gelangte:„Der Juriſtentag ſpricht ſeine Ueberzeugung dahin aus, daß für eine geſetzliche Rege⸗ Uulng der Induſtriekartelle vorerſt empfohlen wird die Statutrung einer Auskunftspflicht gegenüber der Stäatsversaltung von Seiten der kartellirten Unternehmer, ihrer Organe und Kommiſſionäre.“ *** In der erſten Abtheilung beſchäftigte man ſich mit der Frage der Zwiſchenprüfungen für die Ausbildung der Juriſten, fporüber wir ſchön berichtet haben. Weiterhin lag dieſer Abtheilung die Frage der Haftpflicht für Automobile bor. Der erſte Referent, Profeſſor Dr. Hilſe⸗Beklin, ſprach ſich dafür aus, im Wege einer Zwangsgenoſſenſchaft eine Haflpflichtverſieherung ſämmtlicher Automobile zu bilden, um der Leiſtungsfähigkeit eines Haftöflichtſchuldners zu begegnen. Als verantwortlicher Unternehmer miüſſe nach Paragr. 833 des B..B. der Beſitzer des Automobils be⸗ trachtet werden. Dieſelben Forderungen ſtellte der Korreferent Re⸗ gierungsrath Dr. Gger⸗Berlin auf, der die geltenden Beſtim⸗ maungen für Automobile nicht für ausreichend hielt, da ein Automobil unmöglich mit den übrigen Fahrzeugen auf eine Stufe zu ſtellen ſei. Dagegen hielt der dritte Referent, Rechtsanwalt Dr. Voſſen⸗ Köln den heutigen Zuſtand für ausreichend und warnte vor einer weiteren Beſchränkung des Automobilverkehrs, der darunter ſchließ⸗ lich zu Grunde gehen würde. Höchſtens würde er für eine Verſchär⸗ fung der Polizeiverordnungen und für die Zwängsgenoſſenſchaft ſtimmen. Nach längerer Debatte gelangte folgende Reſolußſhn gur Annahme:„Der Juriſtentag beſchließt: 1) Ausdehnung der Eiſenbahnhaftpflicht auf die Betriebs⸗ Unternehmer bon Kraftfahr⸗ zeugen nach Maßgabe der Paragr. 1,—10 des Reichs⸗Haftpflicht⸗ Geſetzes vom 7. Juni 1871 und des Paragr. 25 des Preußiſchen Eiſenbahngeſetzes vom 3. November 1838. 2) Einführung von Zwangsgenoſſenſchaften der Kraftfahrzeug⸗Unternehmer behufs Tra⸗ gung der Schadenerſatzleiſtung nach Maßgabe der Unfallberſicherungs⸗ geſetze.“ Seßt. *** In der vierten Abtheilung beſchäftigte man ſich mit der Frage:„Bedarf die Civilprozeßordnung einer Aenderung in der Richtung, daß dem Richter eine größere Mitwirkung bei dem Prozeß⸗ beilrieb gewährt wird?“ Hierzu legte der Referent, Ober⸗ landesgerichtspräſident Dr. Hamm ⸗Köln, folgende Theſen zur Annahme bor:„1) Wird in dem Verhandlungstermin, der in der Ladung beſtimmt iſt, nicht verhandelt, ſo iſt die Verhandlung zu ver⸗ tagen. 2) Ein ſpäterer Verhandlungstermin iſt nur dann auf An⸗ trag der Parteien oder einer Partei zu verlegen, oder zu vertagen, wenn wichtige Gründe dafür gerichtskundig ſind oder glaubhaft ge⸗ macht werden. Die Gründe ſind in dem Beſchluß anzugeben. 3) Wird in einem Verhandlungstermin nicht verhandelt und die Ver⸗ hündlung nicht bertagt, ſo iſt das Verfahren für ruhend zu erkläven. 4) Gegen den Beſchluß, durch welchen eine Verhandlung berlegt oder vertagt und gegen den Beſchluß, durch welchen ein Antrag auf Ver⸗ legung oder Vertagung der Verhandlung abgelehnt und das Verfahren für ruhend erklärt wird, findet ſofortige Beſchtwerde ſtatt 5) Wird ein Verfahren für ruhend erklärt, ſo iſt ſofort nach Rechtskraft des Beſchluſſes von jeder Partet die Hälfte der vollen Gebühr ohne Air⸗ rechnung eines von ihr geleiſteten oder ihr obliegenden Vorſchuſſes zu erheben. 6) Stellt in einem Verfahren, das für ruhend erklärt iſt, eine Partei eine neue Ladung zu, ſo iſt der Termin zur Ver⸗ handlung hinter alle anſtehenden Verhandlungstermine anzuſetzen.“ Der Korreferent, Juſtizrath Heinitz⸗Berlin, ſtellte dem⸗ gegenüber folgende Theſe zur Abſtimmung:„Der 26. Deutſche Juriſtentag beſchließt: Eine Aenderung der Deutſchen Civilprozeß⸗ ordnung dahin, daß dem Richter eine größere Mitwirkung beim Prozeßbetriebe gewährt wird, iſt nicht empfehlensſwerkh.“ Während Oberlandesgerichtspräſident Hamm unter Hinſpeis auf die vielfachen Klagen aus dem Publikum über Verſchleppungen von Cjvilprogeſſen unfd unter Hinweis auf die im Richterſtande vorhandene Verſtim⸗ mung über den geringen Einfluß der Richter auf den Prozeßbetrieb die Annahme ſeiner Theſen empfahl, beſtritt Juſtizrath Hein tz, daß die Anwälte an dieſen Prozeßverſchleppungen ſchuld ſeien. Wenn wirklich von ihrer Seite Vertagungsanträge ausgingen, ſo ſeien für dieſe vein ſachliehe Gründe vorliegend und im Intereſſe der Par⸗ teien gelegen. Nach außerordentlich langer Debakte, in die auch wie⸗ derholt der Gutachter, Oberlandesgerichtsralh Neukamp⸗Köln, eingriff, der in ſeinem bereits veröffentlichten Gutachten noch weiter als Oberlandesgerichtspräſident Hamm gegangen war, und nachdem Richter und Anwälte gleichmäßig zum Wort gekommen waren, ge⸗ laligte der Antrag des zweiten Referenten, Juſtizraths Heinitz, mit folgendem Zuſatz zur Annahme:„Dagegen iſt in Erwägung zu nehmen, in welcher Weiſe der Vereitelung von Verhandlungsterminen mäöglichſt vorgebeugt werden kann.“ Dieſer Zuſatzankrag war vom Oberlandesgerichtspräſidenten Hamm eingebracht worden. ereeneeremes berereeerrer Sohn das Ger üücht ausſprengte, ſie beſuche Bekannte auf dem Landſttze in der Nähe von Milwaukee. Einige Wochen ſpäter fanden ſpielende Kinder auf einem mit hohem Unkraut bewachſenen Grundſtücke die Lolche eines erſchoſſenen jungen Mädchens, in der man Minnie Mitchell erkannte. Sie war ſchon ſeit längerer Zeit derſchwunden und mik ihr Bartholin, der ſie zu einem Spaziergange abgeholt hatte, von dem Beide nicht wiederkehrten. Statt deſſen traf damals einige Tage ſpäter ein Brief aus San Francisco ein, in welchem Bartholin meldete, er ſei mit Minnie durchgebrannt und habe ſich mit ihr trauen laſſen. Man möge Geld ſchicken, damit ſie zurlückkehren könnten. Das geſchah, aber man hörte nichts mehr von Bartholin. Es wurde ſpäter ſeltgeſteltt daß Frau Bartholin gar nicht bei jenen Bekannten war. Die Polizei entwickelte eine fieberhafte Thätigkeit und ermittelte zwei Freunde Vartholins, die ihm eines Morgens ge⸗ holfen hatten, ein verdächtiges Packet fortzuſchaffen. Jetzt iſt duvch das Geſtändniß des Mörders der Verdacht zur Gewißheit geworden. Barkholin war ein Müßiggänger, der all ſein Geld auf die Reun⸗ Fe trug. erger darüber wird er ſie ermordet haben. Man nimmt an, daß ſeine Braut Verdacht hegte, dem ſie auf jenem Spaziergange Aus⸗ druck gab, worauf er das Mädchen erſchoß. Die Polizei glaubt auch, daß Bärtholin ein Fräulein Walther, eine Freundin ſeiner Mutter, Sunch den Anbau eines Schalldeckels gegen den Zuſchauerraum iſt 8 ermordet Bat. 8 Seine Mutter wollte ihm nichts mehr geben, und im Nach Schluß der Abtheilungsſitzungen ſand int Nenien Waigl. Obernt heater„auf allerhöchſten Befehl' die Aufführung von„Car⸗ men“ zu Ehren des Juriſtentages ſtatt. Aus Stadt und Land. *Maunnheim, 12. September 1909. Die Schwierigkeiten in der Ahwickelung des Stückgutverkehrs auf den Staatseiſenbahnen ſind, ſo ſchreibt die„Karlsruher Zeitung“ amtlich, theilweiſe darauf zurückzuführen, daß die auf wichtigeren Güterſtationen beſtehende Einrichtung der amklichen Eiſenbahngüter⸗ beſtättereien von dem Publikum vielfach nicht in ausreichendem Maße gekannt und benützt wird. Gegenüber der Benützung privater Fuhr⸗ werke zur Zu⸗ und Abfuhr der Stückgüter nach und von den Güter⸗ hallen gewähreit die amtlichen Güterbeſtättereien folgende Vorkheile: 1. Die abzuſendenden Stückgüter können mündliech oder ſchriftlich oder mittelſt gedruckter Anmeldekarten, die an den Schaltern oder beſonderen Annteldeſtellen unentgeltlich bezogen und in jeden Poſt⸗ briefkaſten unfrankirt eingelegt werden können, der Beſtätterei ange⸗ meldet werden. Die Güter werden daraufhin in der Wohnung oder den Geſchäftsräumen der Abſender durch die Beſtätterei abgeholt und an den Bahnhof verbracht. 2. Die angekommenen Stückgüter werden den Empfängern, ohne daß es einer vorherigen Benachriehtigung und Empfangsbeſcheinigung bedarf, durch die Beſtätterei in die Wohnung oder die Geſchäftsräume zugeführt. Hierbei werden Güter, deren Annahme ſeitens des Empfängers berweigert wird, bon der Eiſenbahnverſpaltung zurück⸗ genommen und dem Abſender zur Verfügung geſtellt Eine ſolche Zurücknahme iſt bei den an Pribatbeſtätter ausgelieferten Gütern Unzuläſſig. 3. Die Abholung und Zuſtellung der Stürkgüter geſchieht inner⸗ halb beſtimmter, kurz bemeſſener Friſten. Hierdurch iſt es möglich, die Abholung und Auslieferung der abgehenden Güter dem Verlade⸗ geſchäft in den Güterhallen und dem Fahrplan der Güterzüge anzu⸗ paſſen, andererſeits die Abgabe und Abfuhr der angekommeneſt Güter behufs raſcher Räumung der Güterhallen zu beſchleunigen. 4. Die Bezahlung der Frachten geſchieht in der Wohnung bder in den Geſchäftsräumen des Abfenders oder des Empfängers. Für die Abholung und Zuführungg der Stückgüter dürfen nur die von der Eiſenbahnverwaltung feſtgeſetzten Gebühren erhobhen werden. Die für Verſandtgüter zu erhebenden Beſtättereigebühren werden, falls ſie der Abſender nicht bezahlen will, ſeitens der Eiſenbahnverwaltung als probiſionsfreie Nachnahme berechnet, während für die von Privatunternehmern nachgenommenen Fuhrlöhne u. dergl. Proviſion bezahlt werden muß. Die Unternehmer und das Hilfsperſonal der amtlichen Güter⸗ beſtättereien gelten gegenüber dem Publikum als Leute der Eiſen⸗ bahn. Demgemäß hat die Eiſenbahnverwaltung nach den Be⸗ ſtimmungen der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung die Haftpflicht bei Be⸗ ſchädigungen, Verluſten und Lieferfriſtenüberſchreitungen, die ſich infolge der Beförderung der Güter durch die amtlichen, Güter⸗ beſtättereien ergeben. * Beſitzwechſel. Verkauft wurde das Haus fI 7, 11 des Herrn Gg. Schmitt, Möbelſchreinermeiſter hier, ſowie das Haus Wingert⸗ ſtraße Nr. 16 des Herrn Ph. Knaup, Reſtaurateur in Mannheim⸗ Neckarau, ketzteres an Herrn Carl Biſſinger hier. Beide Ab⸗ ſchlüſſe erfolgten durch Agent Ad. Boſſert, 4. Querſtr. 48 * Cartellirung oder Fuſibntrung der Rheinſchifffahrts⸗Geſell⸗ ſchaften? Geſtern fand im hieſtegen Parkhotel eine Zuſammenkunft der Direktoren der großen Marmnheimer Schifffahrts⸗Geſellſchaften ſtatt, um über die dermalige Lage des Schifffahrtsgewerbes auf demt Rhein Berathungen zu pflegen. Die Beſchlüſſe werden vorläufig geheim gehalten, doch ſollen weitere Beſchlüſſe in Ausſicht ſtehen. Wir verfehlen nicht, die gußerordentlich wichtige Nachricht unſeren Leſern zur Kenntniß zu bringen. * i Beſichtigung des Umbaues der Hoftheater⸗ bühne. I. Heute Nachmittag 3 Uhr fand die offizielle Beſichtigung des Hoftheaters ſtatt, deſſen Bühne bekanntlich während der Theater⸗ ferien in ſeinem üunteren Theile umgebeuut worden iſt und deſſen Zuſchauterraum eine kheilweiſe Renovation erhalten hat. An der Beſichtigung nahmen Theil die Herren Geh. Regierungsrath Amts⸗ vorſtand Lang und Polizeidirektor Schäfer, ferner Oberbürger⸗ meiſter Beck, die Bürgermeiſter Markin, Ritker und doön Höllander, zahlreiche Stadträthe ſopie die Mitglieder der Theaterkommiſſton und die Vertreter der Preſſe⸗ Die eingeladenen Heeren berſammelten ſich im Zuſchauerraum und nahmen daſelbſt Platz. Es erfolgte, nachdem der Vorhang in die Höhe gegangen, auf der Bühne die Vorführung einiger Ver⸗ ſenkungen bon Dekorationen und Ausſtattungen. Hierbei zeigte ſich, daß die Maſchinerie des neuen Unterbaues vorzüglich und tadellos funktionirt. Zuletzt erſchienen zur großen Heiterkeit der im Zu⸗ ſchauerraum ſitzenden Herren— auch einige Damen hatten ſich ein⸗ gefunden— fünf Arbeiter aus der Verſenkung, um gleich darauf ebenſo lautlos wieder in der Verſenkung zu verſchwinden. Nach dieſen Vorführungen auf der Bühne wurde ein Rundgang ſeitens der zur Beſichtigung erſchienenen Herren angetreten. Zuerſt ging man unter Führung des Herrn Bauinſpektors Hauſer in den für das Orcheſter beſtimmten Raum, wo Herr Hauſer einige intereſ⸗ ſante Erläulerungen über die vorgenommenen Veränderungen und Neuerungen gab. Vor Allem iſt der Orcheſterraum 1 Meter tiefer gelegt und hiedurch den früher vielfach lautgewordenen Klagen ab⸗ geholfen worden, daß durch die hohe Lage des Orcheſterraumes der Ausblick auf die Bühne geſtört und die Klangwirkung für die Be⸗ ſucher des Parketts viel zu ſtark und ſeitens der Blasinſtrumente zu unvermittelt und grell ſei. Durch die Tieferlegung und durch den etagenartigen Aufbau des Orcheſterraumes wird die Vermiſch⸗ ung der berſchiedenen Jnſtrumente auch für die Parkettbeſucher eine viel intenſivere ſein und hierdurch die Klangwirkung eine ſchönere und für die Zuhörer genußreichere werden. Außerdem wurde es möglich, den Orcheſterraum durch einen Unterbau nach der Bühne um über einen Meter zu verbreitern. Eine ſehr praktiſche und von den Muſikern zweifellos ſehr zu begrüßende Neuerung iſt die Her⸗ ſtellung einer unmittelbaren Verbindung zwiſchen dem Stimm⸗ zimmer und dem Orcheſterraum. Während ſeither die Orcheſtermit⸗ glieder, wenn ſie ſich von dem Stimmzimmer in den Orcheſterraum begeben wollten, eine Treppe herauf und eine Treppe herunter mußten, können ſie jetzt infolge der Tieferlegung des Orcheſter⸗ raums direkt in denſelben gelangen. Auch iſt das Stimmzimmer ganz bedeutend größer und hat jetzt faſt dreimal ſo viel Flächen⸗ inhalt als früher. Wenn einmal ein vergrößertes Orcheſter noth⸗ wendig iſt, kann durch Entfernung der Wände, welche das Orcheſter bom Stimmzimmer abſchließen, weiterer Platz geſchaffen werden. bedeckt bleiben. Um dieſe Maßnähme duürchführen zu können, war es nöthidendig, den Fußboden der beiden Proſzentumslogen um cirec 35 Etm. zu erhöhen. Man hat dieſen Anlaß benutzt, um die alte Luftheizungsanlage herauszubrechen, podurch beiden Pro⸗ ſzeniumslogen an Platz gewonnen haben. Es follen allerdings in dieſen beiden Logen keine neuen Plätze geſchaffen werden, ſondern der gewonnene Raum ſoll den Beſuchern der Logen die Möglichkeit geben, ſich beſſer und freier als ſeither bewegen zu können. Außer⸗ dem wurden auf jeder Seite zwiſchen der Proſzentumsloge und der Bühne eine neue kleine Loge geſchaffen, die aber nicht verkauft werden, ſondern für den Regiſſeur, den Inſpizient ete. zum Auf⸗ enthaltsort dienen ſoll. In der linksſeitig gewonnenen kleinen Logs ſoll durch Verlängerung der Winden Vorforge getroffen werden, daß der eiſerne Vorhang, der bis jetzt nur von der Bühne aus herab⸗ gelaſſen werden konnte, auch von der kleinen Loge aus, alſo außer⸗ helb des Bühnenraumes in Bewegung geſetzt werden kann, zweifel⸗ los eine ſehr dankbare und ſehr zu begrüßende Neuerung. Der Oßcheſterräum ekſtreckt ſich bis unter den Fußböden der beiden Proſzeniumslogen. Wenn auch bei dem Umbau eine neue Beſtuhlung nicht ge⸗ ſchaffen worden iſt, ſo haben doch die vorhandenen Stühle eine durch⸗ greifende Renovation erfahren. Zugleich wurde ein ſehr läng ge⸗ hegter Wunſch erfüllt, in dem die beiden Pärkettſitzreihen, die bis jetzt keine Klappſitze hatten, mit ſolchen verſehen worden ſind, eine Mäßnähme, die ſicherlich allſeitigen Beifall finden wirb. Imt Uebrigen hat der Zuſchauerraum eine vollſtändig neue Ausmalung erhalten und präſentirt ſich jetzt in einem ſehr vornehm und edel wirkenden Gewande. Der Anſtrich iſt durchweg in hellen, freudigen Farben gehalten. Die Ornamente der Brüſtungen wurden doppelt bergoldet und zwar durchgehends mit 28karatigem Gold. Auch der Plafond des Zuſchauerraums, ferner die Gänge und Treppenhäuſer, ſowie die Seitenzimmer wie das Balletzimmer u. ſ. lo. haben aus⸗ nahmslos ein neues Gewand erhalten, ebenſo das Foher. Wir ſind ſicher, daß die Beſucher des Theaters freudig überraſcht und auf das Angenehmſte berührt ſein werden durch den überaus freund⸗ lichen Eindruck, den das ganze Zuſchauerhaus auf ſie machen wird. Was nun den Bühnenumbau anbelangt, von dem bekauntlich im borigen Jahre der obere Theil und in dieſem Jahre der untere Theil ausgeführt wurde, ſo iſt die ganze alte Maſchinerie, die aus Holz beſtand, herausgeriſſen und durch eine bollſtändig aus Eiſen beſtehende Maſchinenanlage erſetzt worden. Durch Hereinziehung des früheren Weinkellers, der ſich bisher unter einem Theile der Bühne hinzog und der bis jetzt zu Kloſet⸗ und Abortanlagen für den Theaterkeller diente, in den Platz für die Maſchinenanlage iſt der für die letztere berfügbare Raum wweſentlich vbergrößert worden. Die Verſenkungen, Kaſſettenzüge, Proſpektzüge ete. ſind ſämmtlich mit elektromotoriſchem Antrieb verſehen und können bon einem imt Bühnenraum gelegenen Podium aus in Betrieb geſetzt und regulirt werden. In dem hinteren Theil des Bühnenbaues wird ein elek⸗ triſcher Möbelaufzug errichtet, deſſen Fertigſtellung aber noch eirca 14 Tatze in Anſpruch nehmen wird. Um dieſen Aufzug aubringen zu köninen, waren ſehr ſchwierige Arbeiten erforderlich. Es mußte ein altes mächtiges Kreuzgewölbe herausgeriſſen und ferner mußten die alten ſchwer belaſteten Pfeiler zum Theil unterfangen werden. Durch den Aufzug wird es den Bühnenarbeitern ermöglicht, in der be⸗ qqutemſten Weiſe die in dem großen Magazin im Keller aufgeſtapelten Möbel nach der Bühne zu ſchaffen und zurück zu kransportiren, während bis jetzt das Herauf⸗ und Herunterſchaffen dieſer Möbel eine ſehr ſchwierige und mühebolle Arbeit war. Der Bühnenſaltl iſt ganz erneuert und aus Piteh⸗Pine hergeſtellt worden. Es ſind 6 Verſenkungen vorhanden, die unabhängig von einander inn Betrieb geſetzt werden können. Es kann aber auch der ganze Mittelraum des Bühnenbodens in die Verſenkung gebracht werden. Erwähnt ſei noch die Aufſtellung eines Effektdampfkeſſels, der für die Erzeugung von Bühneneffekten aufgeſtellt worden iſt. Er befindet ſich unter dem Balletſaal. Went es nothwendig erſcheint, känti dieſer Keſſel aueh zur Verſtärkuncz der Heiganlagen verwendet werden. Bekanntlich hat das Theater Niederdeuckdampfheizung. Auch der Theaterkeller hat eine durchgreifende Reno⸗ vation und zweckmäßige Verbeſſerungen erfahren. Durch Anlegung eines Bierſchachtes nach der Theaterplatzſeite zu iſt neben der Er⸗ leichterung des Biertransportes auch für eine natürliche Ventilation der Kellerräume, die bisher nur künſtliche Venkilation beſaßen, geſorgt worden. Auch die Nebenräume und Abortanlagen haben eine ſehr zweckmäßige Anordnung erfahren. Durch die Erſetzung des rokhen Anſtrichs der Wände und Plafonds des Kellers durch freudig helle Farben macht derſelbe einen viel ſym⸗ pathiſcheren Eindruck, ſodaß er zweifellos in Zukunft mehr wwie ſeither freguentirt werden dürfte. Auch kommen jetzt die hübſchen Medaillon⸗ bilder erſt zur richtigen Wirkung. die weſenen Meiſter und Firmen. Den Umbau leitete mit großer Umſicht Herr Bauinſpektor Hauſer, die Ausführung der Maſchinen erfolgte Anter der Oberleitung des Heren Direktors Lautenſchläger bon München. Geliefert wurden die Maſchinenanlagen von der Firma L. Riedinger in Augsburg. Die Aufzählung der übrigen Firmen werden wir in der nächſten Nummen unſeres Blattes bringen. Theater, Runſt und(Oiſſenſchalt. Großh. Hoftheater Karlsruhe. Spielplan für die Zeit vom 13. bis 21. September. a) in Knarlsruhe: Samſtag, 18.:„Kabale und Liebe. Sonntag, 14.:„Romeo und Julie“. Dienſtag, 16. „Don Gil“. Donnerſtag, 18.:„Das große Licht“. Freitag. 19.: „Das goldene Kreuz“. Samſtag, 20.:„Johannisfeuer“. Sonntag, 21.:„Der Freiſchütz“. b) im Theater in Baden: Mittwoch, 17.; „Das goldene Kreuz“. Eine Böcklin⸗Ausſtellung veranſtaltet der hieſige Kunſtverein. Die Ausſtellung dauert von morgen Samſtag, den 13. bis Sonntag, den 21. September und iſt täglich Vormittags und Nachmittags ge⸗ öffnet. Maxim Gorlis neueſtes Drama„In den Tiefen“, welches im Moskauer Theater demnächſt ſeine Erſtaufführung erleben ſollte, dürfte nicht ſo bald das Rampenlicht erblicken. Es iſt ein düſteres, peſſimiſtiſches Drama, in welchem die harte Exiſtenz der Seeleute geſchildert wird. In vier Akten und mehreren Bildern gibt es ein Stück des ruſſiſchen Volkslebens mit einem ſo brutalen Realismus wieder, daß die Direktion unſchlüſfig geworden iſt, ob es ſich über⸗ haupt aufführen läßt. Die Proben wurden auf unbeſtimmte Zeit vertagt, unter dem Vorwande, daß die Cenſur mit ihrer Autarsßee zögere. erreicht daß die Muſiker für die Pärkettbeſucher vollſtändig Es erübrigt noch die Aufzählung der an dem Umban thätig ge⸗ — 2 —7— Wet E der Weiſe Sele werden daß d Dr. Simonsfel d, außerordenklicher Profeſſor der Geſchichte an der Münchener an die Univer⸗ der diesjährigen ärztlichen Studienreiſen in Deutſchland. Mehrere Perſonen wurden verletzt. Alice von Heſſen, das von den hieſigen Frauen und Jung⸗ orden J. Kl. dem Generalleutnant z. D. von Bogulawsky⸗ Manmheim, 12. Seplember' Geueral-Auzeigerz: Seite. Der„Augsburg. Poſt⸗Zig. Aholge Jol Jet der Noſigbuch. Würgburger Uniberfitätskonffin in viel erörterte Kiät Würzburg als ordentlicher Profeſſor der Geſchichte kommen, dagegen Profeſſor Chrouſt an die Univerſität München verſetzt worden, alſo nicht in Würzburg Ordinarius werden ſoll.— Das Berliner D* Atſche 8 heater hat Adolf Pauls heroiſche Komödie„Davi 5 und Goliath“ zur Aufführung angenommen. Adolf Penl iſt ein finniſcher Dichter von großer Begabung. Geſchäftliches. *„Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) vom Freitag, 12. Sept., enthält: Die Ausſichten der Zolltarifvorlage.— Großherzogin Alice von Heſſen.— Franko⸗Ruſſiſches. Sozialdemokratiſche Konſum⸗ beveine.— Die Schtveinenolh.— Morituri.— Zeit⸗ und Streit⸗ fragen.— Die Illuſtrir te Arterhaftung s⸗ Beilage enkhält: Gedenktage.— Gottesurtheil.— Die Beiſetzung Rudolf Virchows in Berlin.— Vogel⸗Retraite.— Bilder vom Tage.— Bilder von der Gartenbau⸗Ausſtellung in Erfurt.— Zum Beginn Heuleſte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. *Franfurt a.., 11. Sept. Bei Ern euerungsarbeiten in der Setriſte der Weißfrauenkir che ſtieß man auf einen großen Bleiſarg. Man vermuthet, daß darin ein Vorfahre der von Hölzhaunſenſſche Familie ruhe. Beſtimmtes ift noch nicht ſeſtgeſtellt. * Trier, 12. Sept.(Frkf. Zig.) Der hieſige Regierungs⸗ tath Dr. Eittmann wurde als vortragender Rath in das badiſche Miniſterium berufen. M. ünchen, 12. Sept. Mit Rückſicht auf die zunehmen⸗ den Klagen über den Mangel an geeignetem Schlachtvieh find Seitens des Staatsminiſteriums des Inneren bereits vor einiger Zeit eingehende Erhebungen über den Stand der Fleiſchverſorg⸗ ung eingeleitet worden. Das Ergebniß dieſer Erhebung liegt nun zum größeren Theile vor und unterliegt der erforder⸗ lichen Sichtung und Würdigung. * Bremen, 12. Sept. Das Schulſchäiff des deutſchen Schulſchiffvereins Großherzogin Eliſabeth hat auf der Ausreiſe nach Braſilien heute früh 9½ Uhr Eddohg paſſirt. An Bord iſt Alles wohl. Berlin, 12. Sept. über die Fahrt der Truppentransportdamßfer.) 11. September bon Colombo weitergegangen. Berlin, 12. September. Die Verhandlüngen besb deutfe chen Juriſtentages wurde heute Nachmittag geſ 90 Loſſen. *Berlin, 12. Sept. Ein Neffe des Genevals Deſpet traf geſtern aus Haarſem in Berlin ein und fand in der Privatklinik von Profeſſor Vergmann, in der Johannisſtraße, Aufnahme. Es handelt ſich um eine Schußwaunde, welche der junge, kaum 20jährige Mann im ſüdafrikaniſchen Kriege erlitten hat. In der des jungen Deivek 8 ſich ein Artzt. Bräſſel, Sept.(Frkft. Ztg.) Die Ankunft der Burengenera 15 in Brüſſel iſt hinausgeſchoben worden. Sosnovize, 12. Sept. In e, kam es zu Ausſchreitungen, die gegen die Juden gerichtet waren. (Mittheilung des Kriegsminiſteriums „Piſa“ iſt am Petersburg, 12. Sept. Kaiſer Nikolaus, der Großfürſtthronfolger, die übrigen Großfürſten und das Gefolge trafen geſtern Abend in Kurſa ein. Der Kaiſer empfing verſechie dene Abordnungen am Bahnhof und fuhr dann nach Ryſchkotvo weiter, wo er während der Manöder im Hofsuge wohnt. * Petersburg, 12. Sept. Der Regietungsbote ver⸗ öffentlicht ein Reſkript des Kaiſers an den Bot⸗ ſchafter Baron Staal in London, in welchem er ihn auf eigenes Erſuchen wegen ſeiner zerrütteten Geſundheit von dieſem Po ſtenentheht und ihn unter aufrichtigem Danke für ſeine Dienſte zum Mitgliede des Reichsrathes und Ritter des Andreas⸗ ordens ernennt.— Der Generalgouverneur des Amurgebietes Gtodekom wurde zum Mitgliede des Reichsrathes ernannt. eLondon, 12. Sept. Die Times beſtätigt in einem Telegramm aus Konſtantinopel vom 11. September die Mel⸗ dung, daß die Pforte dem neuen ruſſiſchen Konſul für Mitrowitza das Exequatur ertheilte und fügt hinzu, daß Rußland die Forderung der Durchfahrt der drei Torpedo⸗ bodte durch die Dardanellen zurüzog. * Kopenhagen, 12. Sept. Der rulſfiſche Admiral Lonen, der 5 Zur königl. Tafel im Schloß Bernſtorff geladen war, erlitt daſelbſt unmittelbar vor der Tafel einen Blu t ſt ur z. Er liegt ſchwer krank im Schloſſe darnieder. “Konſtantinopel, 12. Sept.(Korr.⸗B.) Gutem Ver⸗ nehmen nach zeigte Roubier der Pforte an, er beſtehe auf der Gatantie, daß für die Jahres⸗Anuitaet Entſendung eines Delegirten nach Paris und Anerkennung der unter der Präſidentſchaft Nieee e erfolge, andernfalls werde er die gur nifizirung der türkiſchen Schuld aufgeben. Denkmal der Großhersogin Alice von Heſſen. „Darm ſtadt, 12. Sept. Heute Nachmittag 4 Uhr wwur de in Antpeſenheit des Großherzogs, der Prinzeſſin Eliſabeth, Prin⸗ zeſſin Karl von Heſſen, dem Prinzen und der Fürſtin Joſef von Battenberg, der gräflichen Familie von Erbach⸗Schönberg, ſowie des preußiſchen Geſandten, des engliſchen und ruſſiſchen Geſchäftsträgers das Denkmal der am 14. Dezember 1878 geſtorbenen Großherzogin frauen geſtiftet wurde, enthüllt. Nach einer Anſprache der hieſigen Schriftſtellerin Frl. Dr. Ella Menſch, übernahm der Oberbürger⸗ meiſter das Denkmal in den Schutz der Stadt und brachte ein Hoch auf den Großherzog aus. Der Großherzog dankte, beſonders auch der Freifrau Heyl n. Hernsheim. Der Schöpfer des Denkmals, Habich e den Titel Profeſſor. Ordensverleihungen. Berlin„12. Sept. Der Reichsanzeiger meldet: Dem König von Italien wurde die Kette zum ſchwarzen Adlerorden verliehen. Berlin, 12. Sept. Anläßlich der dieszjährigen Herbſt⸗ übungen wurden berliehen beim 3. Armeekorps der ſchwarz e Adlerorden dem General von Liegnitz, das Großkreusz desrothen Adlerordens mit Eichenlaub dem General z. D. Spitz⸗Berlin, der Stern zum rothen Adlerorden II. Kl. mit Eichenlaub und Krone Generalleutnant von Moltke, der Stern zum rothen Adlerorden II. Kl. mit Eichenlaub und Scher⸗ tern von Liebert, der Stern zum rothen Adlerorden II. Kl. mit Eichenlaub dem Generalleutnant von Dulitz, den Kronen⸗ Charlottenburg. Beim 5. Armeekorps das Großkreutz zum rothen Adlerorden mit Eichenlaub dem General von Stülpnagel, den Stern zum Rothen Adlerorden 2. Kl. mit Eichenlaub Schwertern am Ring dem Generalleutnant v. Hennigs, den Stern um Rothen Adlerorden 2. Kl. mit Eichenlaub dem Generalleutnant en, dem Generalleutnant von Tümmel, Diemens und dem eneralleutnant von Geezinringen. Ferner wurde Oberſt Lu ede er, des Gteens und Aunertüung der Geachteten. und Zur Fleiſchtheuerung. * Berlän, 12. Sept.(Frankf. Ztg.) Proteſt be⸗ ſammlungen gegen den Fleiſchwucher, einberufen von der G tralleitung der Berliner Sozialdemokraten, fanden geſtern Al hier und in den Vororten ſtatt. Zur Annahme gelangte in allen Jer ſammlungen eine Reſolution, in welcher gegen die wirthſeſaft⸗ liche Vergewaltigung der breiten Volksmaſſen Widerſpruch erhoben wird, (Frkft. Zig.) end München, 12. Sept. In einer Verſamm⸗ lung beſchloſſen geſtern die Münchener Gaſtwirthe die ſofortige Deffnung der Grenze für Schlachtvieh zu verlangen. Deutſcher Juriſtentag. * Berlin, 12. Sept. In der letzten Vollverſamm⸗ lung waren wiederum Staatsſekretär Nieberding und Juſtiz⸗ miniſter Schönſtedt anweſend. 85 der Eröffnung theilte der Vor⸗ ſitzende folgende Antwort d telegramm mit:„Potsdam. 5 Haifer und König haben den kreuen Gruß der deutſchen Juriſten gern entgegengenommen und mich zu benuftragen geruht, ſeinen Dauk und die beften Wünſche für die Berathungen und Arbeiten des Juriſtentages auszuſprechen. von Luceus. Ebenſo wurde ein Danktelegvamm des Kaiſers von Oeſterreich verleſen, ſodann wurden die Weiterberathungen auf⸗ genommen. 0 Ausſtände. * Trieſt, 12. Sept. Infolge des Streicks der Hafen⸗ den Ort Verſeareko. Von den in den letzten Tagen Verhafteten ſind 3 pieder in Freiheit geſetzt worden. *Brcelona, 12. Sept. Anarchäiſten. Der Genoralkapitän iſt ontſchloſſen, den ausſtän⸗ digen Arbeitern gegenüber keine Rückſicht zu nehmen. rerausſtand dauert fork. 3 Zum Prozeß Seint⸗Remy. * Paris, 12. Seßt. Es heißt, Haß Oberſtleuinant Saint⸗.Em h gegen ſeine Verſetzung in die Nichaktivität beim Staatsrath Beſchwerde erheben werde. Dörbulsde und Habert erklärten einem Berichterſtatter gegenüber, daß ſie die von Saint⸗Rémy begangene Inſubordination nicht billigen, ſchon deswegen, weil von nun an ein militäriſcher Putſch un⸗ möglich ſei, denn die Soldaten würden von zetzt ab einem General, der einen ſolchen Putſch zum Heile Frankreichs verſuchen wollte, den Gehorſam verweigern. Schließung der Ordensſchulen. * Paris, 12. Sept. Wie der Figaro mittheilt, bildete eine Anzahl meiſt der Ariſtokratie angehörender Perſonen eine Liga des Heiligen Martin für Aufrechterhaltung Vorläufig Weſt⸗ wird die Liga ihre 2 frankreichs widmen. Leben gerufen, überall Privatſchulen mit weltlichen Lehrkräften eröffnet werden. Ferner will man in jeder Gemeinde eine Kloſterſchweſter anſtellen, die die Krankenpflege übernehmen ſoll. Um etwaigen Schwierigkeiten Seitens der Behörden aus dem Wege z zu gehen, werden 1 e Kloſterſ chweſtern die geiſtliche Thätigkeit ausſchließlich den Diögeſen naktonaliſtiſcher Blälter über eine angeblich neue Entſ cheideng des Staatsrathes in der Angelegenheit der Kongregationen und Kongregationsſchulen unrichtig ſei. An dem im Auguſt des Vorfahres veröffentlichten Erlaß über die Audendung des Vereinsgeſetzes ſei nichts geändert worden. Niederlage der Geruanberber, * London, 12. Sept. Die Times meldet aus Frez vom 5. September: Die Geruanberber ſind in der Nähe von ſtützung einiger benachbarker Berberſtämme unter großen Ver⸗ luſten der Geruanleute geſchlagen worden. Alle anderen Berberſtämme unterwarfen ſich dem Sultan von Marokko. Der deutſche Kronprinz in Ungarn. Saswar, 12. Sept. Kaiſer Fkranz Joſef, der deutſche Kronprinz und die Offiziere der Manöverober⸗ leitung ſind heute früh 7 Uhr bei regneriſchem Welter zum Manöver⸗ feld gerikten. Sas var, 12. Sept. Bei dem geſtrigen Empfange des dentſchen Kronprinzen auf dem Bahnhofe ſagte der Ober⸗ geſpan Kramolin: Wir ſind tief bewegt vor Freude, den liebwerkthen Gaft unſeres allerfeits mit Begeiſtrung eee Königs in unſerer Mitte ehrfurchtsvoll begrüßen zu dürfen. Der Kronprinz er⸗ widerte: Jch freue mich ungemein, nach Ungarn gekommen zu ſein und hoffe, mich hier wohl zu fühlen. Zur Lage in Südafrika. * Johannesburg, 12. Sept. Amtlicherſeits wird erklärt, daß 3 Millionen Pfund, welche durch den Artikel 10 des Protokolls garantirt werden, dem Reichsſchatzamt mit der Ver⸗ waltung der neuen Kolonien zur Laſt fallen ſollen. Eine weitere [Summe von 2 Millionen, welche ebenfalls auf das Reichs ſchatzamt übernommen tverden ſoll, ſoll zur Entſchädigung der briti⸗ ſchen Unterthanen und Ausländer, welche ſich keines Bruches der Neutralität ſchuldig gemacht haben, und für die Eingeborenen beider Kolonien derwandt werden. Dieſe Summen ſind unabhängig von den Entſchädigungszahlungen der Militärbehörde. Unruhen in Mittelamerika. . Waſhington, 12. Sept. Der Kommandant des Linienſchiffes Wisconſin und der Kreuzer Cinceinatti erhielten Anweiſung, jede Störung des durch die Landenge gehenden Handels, insbeſondere die Beſezung Panamas durchaus zu verhindern. Der amerikaniſche Hilfskreuzer Panther erhielt Befehl in Philadelphia ein Batafllon Marine⸗ ſoldaten an Bord aufzunehmen und dann nach Colon weiter fahren. Uoltswnchschelk Zahlungseinſtellung. Vermißt wird ſeit einigen Tagen der Gaſtwirth des Hotels Ihle, Burkhardt in Stuttgart, über deſſen Vermögen das Konkursverfahren eingeleitet worden iſt. Häuſerſpeku⸗ lationen ſollen die Urſache des Konkurſes ſein. Newyork, 11. Sept.(Tel.) Die Direktoren der EChicago Milwaukee and St. Pauleiſenbahn erklärten eine von 3½ Proz. und eine Extradividende von bie Vermehrung des Grundkapitals durch Ausgabe von 42 500 0000 Dollars gewöhnlicher Aktien. Dividenden und Geſchäftsabſchlüſſe. Sitzung der Mühlenbauanſtalt In der Auffichtsraths⸗ — Die Dibidende der Prager Eiſeninduſtrie⸗Geſell⸗ Vorjahre bemeſſen werden. Llekteisttäts, Akt. Geſ. 5 Kommandeur des bon in den s Kaiſers auf das Huldigungs⸗ arbeäter beſetzte eine Garniſon von 2 Batajllonen Infanterie Die Polizei verhaftete fünf 31 Der Ma u⸗ In jedem Bezirke ſoll eine Ortsgruppe ins Chemiſche Induſteie. Binger Aitſenbierbranere Men geſtern früh von den Truppen des Sultans mit Unter⸗ Kleinlein, Heide Conſols 93½¼% 5 Spanier 84¼ D Tü ½ Proz.— Die Direktoren der Baltimore and Ohiobahn genehmigten 5 %, Tende und Maſchine n⸗ fabrikvorm. Gebr. Seck in Dresden wurde für 1901/02 5 die Vertheilung einer Dividende bon 8 Prog.(wie i..) 5 ch aft wird vorausſichtlich zwif Kr. 54 und 56 gegen Kr. 94 im und etwa 30 Arbeiter. Kurszettel der Mannheimer Eſſektenbörſe Eiſenbahnen. Mannh. Dai chleppſchiff108.— Pfälziſche Ludwigsbahn 227.— B 5 0 5 11— 05 „ Matbohe 140.— Bad. Rilck⸗ u. Mitverſich. 5 Nordbahn 134.—„ Schifffahrk⸗Aſſecuranz525.— Heilbronner Straßenbahn. .⸗G. f. chem. Induſtrie 116.50 G Badiſche Anilin⸗ u. Soda 118.— Chemm. Fabrik Goldenberg 174.— 6 Verein chem. Fabriken 196.— B Verein D. Oelfabriken 118.— 8 Weſteregeln Alkal. Stamm * Brauereien. Bad. Brauerei Tagbl.“ waren Andeß die Bemil ſo daß die Auflöſung des Ekabliſſements bevorſteht. arbeiten in ihm noch zwei kaufmänniſche Beamte, zwei 101.—60 u IBad..⸗G.ef. Rhſch. u. Seekt. 199.25 B Vorzug 1 Hof vorm. Hagen 181— Eichbaum⸗Brauerei ElefantenbräuRühl, Worms 100.— Brauerei Ganler be Homburger Meſſerſchmitt Ludwigshafener Brauerei Sannh. Aktienbrauerei 148.— „Maunheimer GEffektenbörſe vom 13. Sept.(Ofſtzieller Benidte 14 25 Deſee bungen im Gante 8 dieſes im in Lon⸗ kKurs gerakhene Unternehmen an eine andere Geſellſch ktet Nach dem„L. Continentale Oberrh. Verſ.⸗Geſellſchaft Württ. Transporkvetſich. In duſtrie. Act.⸗Geſ. f. Seilinduſtrie Dingler'ſcheMaſchinenfabr. Emaillirfabrik Kirrweiler Emaillirwerke Malzanmer Ettlinger Spinneret 91 Hüttenheimer Sp Karlsr. Nähmf. Haidu 9 Gum.⸗U. Asbeſtfbr. 99 9 eimer Spinnerei Ulz. Nähm. u. Fahrreld f. Porkl.⸗Cementw.Heidelberg 10 GVerein. Freiburger Zlegel GVerein Speyerer Ziegelwerke e Walphof uckerfabrik Waghäufel An der heutigen Börſe vollzog ſich ein größerer Abſchluß in! Hypothekenbank⸗Aktien zu 183 o% und blieben ſolche zu dieſem Kurſe Sonſtiges unverändert, ausgenommen Bad. Brauerei⸗ noch geſucht. Aktien, für welche zu 147 9% Kaufluſt beſtand. Fraukfurt a.., 2. Septbr. Kreditaktien 218. 20, Staats⸗ bahn 154.50, Lombarden 21.—, Egypter——, 4% ung, Goldrente 102.10, Golthardbahn 177.80, Disconto⸗Commandit 188.70, Laura 201.50, Gelſenkirchen 172.70, Darwſtädter 188.30, Handelsgeſellfchaft 157.70, Dresdener Bank 145. 50, Deutſche Bank 210. 40, Bochumer 188.50, Tendenz: ſchwächer. (Telegramm.) Produkt (Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berkin netto Kaſſe Northern—.—. Beplin, 1 Weizen per September per Oktober per Dezember Roggen per Seßptember per Oktober per Dezember. Hafer per September per Dezember. Mais per September per Dezember⸗ Rüböl per Oktober per Dezember⸗ Spiritus 7oer loco per September Weizenmehl Roggenmehl per Ok tober 12. September. * „•„„„„„„„„„„„„„„„60 52 Betlin⸗ 12. Sept. und auch durchgeſetzt, preishaltend. trübe. Loudon, 12,Septbr. 3 Reichsanleihe 92—, Ehineſe liener 1021 759 ken 29—, 5 Argentinier 69⅝5, 3 Me „„%ẽ1t ĩ?;’[%gwn„„„%„%*V́«r Wetter: 2 Pröbuktenbbrſe. Nordamerika wurden die Forderungen für Weizen etwas geſteig obwohl nur ſchwache Kaufluſt herr Roggen bei beſchränktem Verkehr kaum verändert. o Rüböl vernachläſſigt. Spiritus umſatzl J3J7JJJJJJJ“ÜÜ... „2ů5„%„„%%% ̃„„ — Trübe. riechen 43½, 3 Popt 5 Mepikaner 102½, 4% Chineſen 92 ½, träge, Ottomanbank 1 Tinto 45½, Southern Paeiſe 82—, Shieago Milwaukee 195/ 97/, Atchiſon fie Pref.—.— enz: kräge. 107½, Louisville u. Naſhv. 160 12, Nor mion Paciſie 113¾, London, 12. Sept,(Südafrikaniſche M Chartered 3¼, Goldſtelds 8¾, Randmines 1 Tendenz: träge für Gedent Ingenieure 109.— b„ erſicherung 90— G Mannheimer Verſicherung 405.— B 285.— G 500.— G 104.— Auf 55 vom 12. September. Obligationen. Staatspapiere. 4% Ludwigshafen von 1900/102.— B 4% Bad. Oblig. v. 1901105.30 b; 40%% Ludwigshafen—.— 3½ 9% 5 Oblig. v. 1909100.70 bz4% 102.— 90%„„ 1900 l00 700 f8 e 3705 Labgeſt 90 100.—bz 275 M attnheiſtter Obl. 12990 50 8 0.80G ee, e e Iil 1892 109860 300 1 100 9900 9 5 3 7 92.20b3J5½% 5 2 147.70b5% 1806 5850 0 3½ Bayer. Obligationen 100.80 bz 30½%% Pilmaſenſet——6 3 9„„„ 91.50 0z Juduſtrie⸗Sbrigation. 10 Meichsankeihe 102.455: zecde eee 5 g gane ſtrie rückz. 105% 1042 6 39% 75 92.80 bz 15 37— Preuß. Conſols 102.05 b5 ed⸗ al⸗Gef Rhſchefff 8 3% 102.400;0 u. Skekr. 100.50. %% 4 9220 bö 4½% Bad. Anklin⸗u Sodaf 108.70 G 90 0 bz4% Kleinlein, Heidbg. M—— Giſenbdahn⸗Aulehen. 5% Bürgl.Brauhaus, Bontn 90.—0z 4% Pfälz⸗(Lud. Max Nord) 103.60 bz 4½% Gebr. Hemmer %„„„ 99.10b3] Maſchfab. Neidenfels 99. 3%„„ bonberkir 99.10 bö5 456 e d 500—— Pfandbrtefe. 44½% Manſth. Lagerhaus? 8 02.— ö 95 98—9 Ad ee Elektri⸗ 3˙05 0 A 1904 96.50 6 ität tswerke in Narlsruhel—.— 3%„„ Fomnatngal 97.75 64/ Speerer Ziegelwerke 191.80 G Sladte⸗Aulehen 1 ne 0 6 8 rie Waldhof⸗Mannheim 101.25 34½% Froiburg i. B. 98.256]4½ Verein chem. Fabriken 101.50 0 6% Karkskuher d. J. 1896 90.40 B 4 Zellſtofffabrik Waldhof 104.50 Uz Aktien. Bauken. Pfalzbrau. v. Geiſel n. Mohr—.— Badiſche 115.—8 Brauer. Sinner Grünmwinkel 193. Cred.⸗u. Depoſitb. Zweibrck. 126.—G] Sawe Gewerbebank Speyer 500 f128.50 G[ Ritte Schwezin Mannheimer Bank 1 S. medde 18 Oberrhein. Bank 116.50[* Store Sick veyer e e We älz. Hyp.⸗Ban 183.30 Aſl Senen re endau 184.50 8 ff 0 05 0 5 egee Nheiniſche Cieditbank 42.50 ff Pfälz. Preßh. u. Sprilfa Nhein. Hyp.⸗Bank 183.—G Ttansport 255 Südd. Bank Und Verſichevung. G hein. nbörf Abonnement 80 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pleunſe. Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ aufſchlag M..83 pro Quartal⸗ Poſtliſte Nr. 4646a. Telephon: Redaktion: Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündi gungsblatt. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 28„ Die Reklame⸗Zeile 60„ Expedition: Nr. 218. Nr. 203. Bekauntmachung. Die Vornahme der Nachfenerſchau im Landbezirk betr. Nr. 976671. Wir bringen hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß, daß in nächſter Zeit die Nach⸗ feuerſchau im Landbezirk ſtatt⸗ finden wird. Indem wir diejeni⸗ gen Hauseigenthümer bezw. Stell⸗ Vertreter, an welche bezügliche Auflagen ergangen ſind, noch⸗ mals auffordern, für Beſeitigung der vorgefundenen feuerpolizei⸗ lichen Mängel Sorge zu tragen, machen wir noch beſonders da⸗ rauf aufmerkſam, daß, im Falle dieſe Auflagen nicht oder nicht gehörig erfüllt worden ſind, ne⸗ den Beſtrafung zwangsweiſer Vollzug unter Koſtenfolge zu gewärtigen iſt. 2403 Die Bürgermeiſterämter der Landgemeinden werden veran⸗ laßt, dieſe Verfügung in orts⸗ üblicher Weiſe zur allgemeinen Kenntniß zu bringen und wie Zeſchehen anher anzuzeigen. Mannheim, 6. Sept. 1902. Sroßh. Bezirksamt: eF Bekanntmachung. Die Maul⸗ und Klauenſeuche hier die Abhaltung der Nutz⸗ und Zuchtvieh⸗ märkteaufdemann⸗ heimer Viehhof betr. No. 98829 1. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß für die Abhaltung der Nutz⸗ und Viehmärkte im Mannheimer Vlehhof unter Aufhebung der mit diesſeſtiger Bekanntmachung vom 23. Februar 1897 ange⸗ Oorbneten Maßnahmen folgende Beſtimmungen in Kraft bleiben: 1. Vieh aus ſolchen Gemeinden, in welchen die Maul⸗ und Klauenſeuche bis zum Markt⸗ tage amtlich noch nicht als exloſchen erklärt iſt, darf überhaupt nicht auf den Markt gebracht werden. Die Führer des Viehs müſſen, auch weun dasſelbe mit der Eiſenbahn zugefahren wird, nut einem Zeugniß des In⸗ 90 verſehen ſein, daß die jere aus ſeuchenfreien Okten kommen und vor der Ausfuhr unterſucht und Bekauntmachung. Die Verleihung von Ehrenzeichen an Mit⸗ glieder der freiwilligen Feuerwehren betr. No. 986101. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog für Mit⸗ glieder der freiwilligen Feuer⸗ wehren geſtiftete Ehrenzeichen an nachgenannte Feuerwehrleute ver⸗ liehen worden iſt: Philipp Hauf, Maurer in Käferthal. Georg Joſef Mentle, Cigar⸗ renarbeiter in Ladenburg. Mannheim, 10. Septbr 1802. Großh. Bezirksamt: Lang. 2405 Bekanutmachung. Die Verhütung von Feuersgefahr betr. Nr. 98330 J. Aus Anlaß eines in jüngſter Zeit vorgekommenen Brandfalles bringen wir in Er⸗ iunerung, daß die Vornahme der Zubereitung von Bodenlack und Bodenwichſe in gewöhnlichen Hausküchen und bei offenent Herdfeuer oder über offenen Gas⸗ kocheinrichtungen verboten iſt. Die in Betracht kommende Be⸗ ſtimmung in 87 der Verordnung vom 28. November 1864, die Verhütung von Feuersgefahr für Gebäunde betr., lautet: „Das Außlaſſen größerer Quantitäten von Schmalz und Talg, das Steden von Oel, Pech, Lack, Firniß und dergl. barf nur bei geſchloſſenem Feuer und ſofern es in Wohnungen ober daran grenzenden Gebäuden ge⸗ ſchieht, nur in feuerſicherem gewölbtem Naum vorgenommen werden.“ 2406 Zuwiderhandlungen werden mäß.368 Ziffers.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 M oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Malinheim, 8 Sepkember 1902. Großh. Bezirtsamt: Nef⸗ Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abth. B, Bd. I,.⸗Z. 40, Firma„Ober⸗ rheiniſche Bauk“ in Mannheim würde eingetragen: Friedrich Stein in Maunheim iſt als Geſammtprokuriſt beſtellt. Mannheim, 10. Septbr. 1902. Gr. Amtsgericht I. 2402 Freitag, 12. September 1902. Bekanntmachung. Nr. 98611 J. Die Verleihung des Ehrenzeichens für treue Arbeit betr. Im Namen Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs wurde das durch landesherrllche Verordnung vom 11. November 1895 geſtiftete Ehrenzeichen„für treue Arbeit“ durch Entſchließung Grotzherzoglichen Miniſteriums des Innern verliehen an: Werkmeiſter Johann Kirſch in Mannheim bei der Firma Mohr und Federhaff, Magazinier Mich Huber in Mannheim bei der Firma Werner undlein Kaſſenbote Jakob Seißler in Mannheim bei der NRheiniſchen Hypothekenbauk, Arbeiter Peter Schneider in Neckarau bei der Firma Julius Berge, Theerhandlung, Fabrikarbeiter Franz Strickle in Mannheim bei der Firma Löſch und Breidenbach, Küfer Andreas Ambroſius Vath in Maunheim in der Zucker⸗ rafftneri Maunheint, Magazinarbeiter Peter Liebel in Ludwigshafen a. Rh. bei der Firma Eberhard Bub, Fabrikarbeiter Johaun Alopis Breiling in Mannheim in der Firma Mannheimer Gummi⸗ und Guttapercha und Asbeſſſabrik, Fabrikarbeiter Daniel Mattern in Ludwigshafen a. Rh. in der Firma Mannheimer Gummi⸗ und Guüttapercha und Asbeſtfabrik, Magazinarbeiter Johann Michael Röth in Mannheim bei der Firma Weil und Reinhard, Schloſſer Philipp Vechtold in Ladenburg bei der Mannheimer Eiſen⸗ gießerei und Maſchinenbau Akt.⸗Geſellſchaft. Küfermeiſter Adam 8ettel II in Bürſtadt bei der Firma Verein chem. Fabriken, Maurer Jakob Volkert in Wallſtadt bei der Firma Verein chem. Fabriken, Fabrikarbeiter Karl Bauer III in Bürſtadt bei der Firma Verein chem. Fabriken, Taglöhner Karl Heinrich Habermeſer in Mannheim bei der Firma Verein chem. Fabrfken, Magazinarbeiter Jakob Weinhart in Neckarau bei der Firma Brunner und Schweitzer, Magazinarbeiter Peter Weinhart in Neckarau bei der Firma Brunner und Schweitzer, Fabrikarbeiter Johann Simon Wagner in Mannheim bei der Firma Georg Karl Zimmer, Fabrikarbeiter Johann Abam Wilhelm in Lampertheim bei der Firma Georg Karl Zimmer, Fabrikarbeiter Danjel Neureuther in Schriesheim bei der Firma „Hermaun Feuking in Ladenburg, Leimfabrik, Fabrikarbeiter Johann Wilhelm Haas in Mannheim in dem „SEtabliſſement Hutchinſon hier, Fabrikarbeiter Joſef Gebhard in Mannheim in dem Etabliſſement Hutchinſon hier, Fabrikarbeiter Abam Düſter in Feudenheim in der Spiegelmanufaktur Waldhof, e Jakob Botz in Waldhof in der Spiegelmanufaktur Waldhof, Fabrikarbeiter Andreas Ripp in Waldhof in der Spiegelmanufaktur Waldhof, Fabrikarbeiter Philipp Trippmacher in Waldhof in der Spiegel⸗ en mauufaktur Waldhof, ee Gottfried Benz in Waldhof in der Spiegelmanufaktur Waldhof, Schrlftſetzer Johann Kraus in Mannheim in der Mannheimer Vereinsdruckerei. Zucker“ Lüisenring 24— Carl Weber— felephon 862. Möbl.3 Stadt geſucht. O 1870ban die Ex 5 hulbücher in dauerhaften Einbänden und zu billigſten Preiſen vorräthig bei 09 Brochhoff& Schwalbe,0! U2. Jahrgang. 26505 6505 185 9. Se .20,.40, 1,60,.80,.— per Pfund. einstes Mannheimer und billigsten Concurrenzpreisen. 26461 b ten Sie sich u meinen stets frisch ge- brannten, unſther⸗ troffenen und prxeis- Werthesten Quali- täten à M..90,—, —. Frankenthaler Fabrikat) zu 1 AII J 2˙ reiwillige Feuerwehr. Kommenden Samſtag, den 13. September Abends 83 Uhr wird im Narten des Colosseums(bei ungünſtiger Witterung im Saale dortſelbſt) ein D Gartenfeſt 86. mit muſikaliſchen und theatraliſchen Auf⸗ führungen ſowie darauffolgendem Tanze abgehalten und die Kameraden (Uniformrock und Mütze). Mannheim, 8. September 1902. Der Verwaltungsrath: Hemden⸗ Klinik!! Planken P4, 2, 3 Tt. 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