—— 701 den: en, istu⸗ aber nach rösste Ibst- t. Die Borde D, je en 26681 ahren oknet, ieität. istu“ alten; r die und aten. inten; nen. daß die Fenſter des Schlafzimmers auf das Ringbahngeleiſe ſſcche Veobachtungen vorbanden ſind. Er geht von dem Ausbruch des Abonnement: Tägliche Ausgaber 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, (Badiſche Volkszeitung.) durch die dez. inel, Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabez 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. JInſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Juſerate. 25„ Die Reklae⸗Zeile. 60„ E G, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Mannheimer Volksblatt.) Telegtaim⸗Aöle; „„Iburnal Mannheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. —— Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 „ Nedaltion: Nr. 877 „ Expedition: Nr. 218 Nr. 815 — E G, 2. „ Jiliale: Nr, ag!. Montag, 22. September 1902. (Abendblatt.) Für unverlangt eingehende Manufkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. — Zum Wiederbeginn der Politiſchen Saiſon. (Von unſerem Korreſpondenten.) )4 Berlin, 21. Sept. Früher als ſonſt ſetzt heuer die politiſche Saiſon wieder ein. Wenn morgen im Reichshauſe, das ſchon in der letzten Woche ein ünruhiges Völklein fraktionsweiſe berathender Volksboten mit Haſt und Sorge erfüllte, die Zolltarifkommiſſion allwieder zuſammentritt, dann iſt die reichstagsloſe Zeit ge⸗ weſen und wieder ſchrillt uns früh und ſpat in die Ohren, wovon ſie uns ſchon ein Jahr und darüber gellen: das Kampfgeſchrei um den Zolltarif; wer die Zukunft des Vaterlandes verrathe, wer ſich mit den Zollſätzen des Regierungsentwurfs begnüge und wer— ſo lautet die andere Uebertreibung— das Volkswohl zerrütte, wer die beſchwerliche Erzeugung des deutſchen Land⸗ mannes vor der ſo viel günſtiger arbeitenden überſeeiſchen Kon⸗ kurrenz zu ſchützen trachte. Aber man gewöhnt ſich, um Otto b. Bismarcks klaſſiſche Köchin zu zitiren,„an Allem.“ Während der letzten Wochen der erſten Kommiſſionsleſung— alſo im Monat Julius und halben Auguſt— hatte man ſich ſchon ganz hübſch daran gewöhnt; man hörte wohl, daß draußen vor dem Brandenburger Thor die Mühle läſſig weiterklapperte, aber das ſtörte einen ebenſowenig wie der erſte in die dampfende Morgen⸗ kühle hineinrollende Stadtbahnzug, wenn man das Glück hat, hinausſchauen. Und wenn jetzt wieder— zunächſt in der Kom⸗ Riſſion und hernach im Plenum— von Zoll und Ueberzöllen die Rede gehen ſollte: im Publikum würde man ſich ſchon daran gewöhnen; was man ſo lange trug, könnte man zur Noth wohl noch ein Weilchen länger tragen. Nur eine, ſcheint uns, kann auf die Dauer nicht mehr duldend und ſchweigend aus⸗ harren: das iſt die Regierung. Sie befindet ſich in einer Situation, die mit der beliebten Zwickmühle eine verzweifelte Aehnlichkeit hat. Ihren Entwurf mag die ſogenannte Mehrheit nicht, das Kompromiß dieſer Mehrheit mag ſie wieder nicht; oder ſelbſt wenn das kaum mehr Mögliche geſchähe und der Berg zum Propheten käme— retten ließe ſich nicht mehr viel. Denn ann würde ſich die Oppoſition erheben, die bislang dank der opferwilligen Thätigkeit der„einigen Mehrheit“ ihre Kräfte ſchonen durfte, und ohne eigentliche Obſtruktion, nur durch „gründliche, gewiſſenhafte“ Mitarbeit in den paar Monaten, die vor den Neuwahlen nur noch bleiben, den Entwurf vollends Was wird die Regierung thun? Sie wird eine Er⸗ lärung abgeben. Das hat ſie im Verlauf dieſer unglückſeligen Berathung, die nicht leben unb nicht ſterben kann, zwar ſchon des Oefteren gethan, ohne daß dadurch die Dinge weſentlich gefördert worden wären; aber ſie will es nochmals verſuchen. Morgen — ſo verſichern unterrichtete Berichterſtatter— zu Beginn der weiten Leſung würde der Handelsminiſter Möller(ob Namens der verbündeten Regierungen oder für die preußiſche dllein, ward nicht geſagt) eine Erklärung abgeben. Und dann? Iſt die Zwickmühle dann zu Ende? Man ſoll nicht rathen, wenn bereitet wird— um beſſer. Immerhin dünkt es uns nicht eben wahrſcheinlich, daß ein paar Worte aus Th. Möllers Munde alle Nebel zerſtreuen könnten. Das Centrum hatte ſich den Fall ja anders gedacht. Das hatte ohne Frage die Sache„machen“ wollen und nachdem während der erſten Kommiſſionsleſung dazu keine Gelegenheit geweſen war, hatte es nach dem alten Spruch„kommt Zeit, kommt Rath“ nach acht Monaten zweckloſen Hin⸗ und Hergezerres juſt von der fünf⸗ wöchigen Ferienpauſe Hilfe erhofft. Zu dem Ende waren denn auch wohl, noch bevor die Subkommiſſion ihre ſchnelle Arbeit begann und die Fraktionsſitzungen des Centrums anhoben, Herr Reichsgerichtsrath Dr. Spahn, der das Centrum in der Kom⸗ miſſion führt, und der Reichsſchatzſekretär Frhr. v. Thiel⸗ mamn zu einer Ausſprache zuſammengetreten. Aber die Aus⸗ ſprache muß wohl erfolglos geweſen ſein; denn in einemBericht der „Germania“ hieß es ziemlich kleinlaut und trotz aller Genug⸗ thuung über die„Einigkeit“ der Partei, die die murrenden rheini⸗ ſchen Induſtriearbeiter und die großmäulig das Blaue bom Himmel herunterfordernde bajuvariſche Gefolgſchaft des Dr. Heim freilich eigenthümlich illuſtriren, gar nicht ſiegesgewiß: im„Allgemeinen“ hätte die Fraktion die Beſchlüſſe erſter Leſung gutgeheißen. Das heißt alſo: im Allgemeinen liegen die Dinge wie ſie vor fünf Wochen ſchon lagen. Unter die Kommiſſions⸗ beſchlüſſe wagt das Centrum ſchon wegen der ungebärdigen Brüder von jenſeits des Mains nicht herunterzugehen; unter die Kommiſſionsbeſchlüſſe gehen aber auch die Freikonſervativen nicht herunter(wenn ſie auch, wie ihr Berliner Moniteur vermelden muß, unter keinen Umſtänden über ſie hinausgehen wollen) und die Deutſchkonſervativen ſchon erſt recht nicht. Es iſt ja möglich, daß privatim und unter der Hand der eine oder andere Kon⸗ ſervative ſchon ganz gern mit ſich handeln ließe; aber für die Partei ſteht es im Grunde genau wie beim Centrum: auch ſie hat eine ungebärdige, murrende Gefolgſchaft im Rücken und der offen mit einem„Bis hierher und nicht weiter!“ entgegenzutreten, hat ſie längſt nicht mehr den Muth. Vielleicht auch nicht mehr die Kraft. Wer alſo iſt noch für den Zolltarif der Regierung,— aüßer den Nationalliberalen? In einem ungewöhnlich unge⸗ ſchickten Schriftſaz des„Hamburger Korteſp.“ iſt dieſer Tage behaugtet worden: der Regierung könne es nunmehr nicht fehlen; ihre Chancen hätten ſich glänzend verbeſſert; der„Centralverband deutſcher Induſtrieller“ ſei ja jetzt für ſie. Ward ſolche Thorheit je ausgeſonnen? Der Centralverband der Induſtriellen iſt gewiß eine ſehr einflußreiche, zu Zeiten und für unſeren Geſchmack eine zu einflußreiche Körperſchaft. Aber was vermag er im Parla⸗ ment? Kann er im Ernſtfalle eine Mehrheit für den Entwurf auf die Beine ſtellen? Nein, o nein— die Chancen der Regierung haben ſich ganz und gar nicht verbeſſert. Sie hätte der ſogen. Mehrheit bei Zeiten den Daumen aufs Auge drücken ſollen. Aber ſie ließ die Dinge, wozu ihr die Organe der„Mehrheit“ juſt wie beim Kanalhandel warm zuredeten, treiben und ſo gerieth ſte ſelbſt in die Zwicmühle. Aus dem gibt es nur einen Ausweg und der iſt gleichbedeutend mit einer ſchnellen Entſchließung. Auf der Einen der kaum überbrückbare Zwieſpalt mit den Tarif⸗ „freunden“; auf der Anderen die Gegner des Tarifs, der die parlamentariſche Geſchäftslage gefällig zu Hilfe eilt— wozu unter ſo desperaten Verhältniſſen die Qual verlängern. Je eher dieſer auf den Folterſtrang gerathenen Tarifberathung ein Ende Um ſo beſſer auch für die Re⸗ Tagesneuigkeiten. dDas Verſchwinden eines ruſſiſchen Groſfürſten. Die Preſſe beſchäftigt ſich mit einem geheimnißvollen Falle, einerſeits dem Ver⸗ ſchwinden des Großfürſten Paul Alexandrowitſch, des jüngſten Onkels des Kaiſers Nicolaus, aus Petersburg, und anderſeits einem dramatiſchen Vorgange, der aus Algier gemeldet wird. Der Groß⸗ ürſt Paul ſoll unverbürgten Gerüchten zufolge die Gattin eines franzöſiſchen Ingenieurs aus Petersburg entführt haben. Wohin das Paar ſich wandte, bleibt noch in Dunkel gehüllt. Das aber iſt nach dem Bericht unſeres Pariſer Korreſpondenten gewiß, daß in der Nacht vom 15. zum 16. September ein Herr, welcher der ruſſiſchen Kaiſeryacht Standart entſtiegen war, in einem Hotel in Algier vor⸗ ſprach und ſich nach dem Zimmer Nr. 19 weiſen ließ, wo eine eben erſt angekommene Dame logirte, die ſich als„Frau Legosnieux, vom zuſſiſchen Hofe“ in das Fremdenbuch eingeſchrieben hatte. Bald darauf örte man einen Schuß, der Herr verließ das Zimmer mit ver⸗ bundenem Kopfe und begab ſich nach dem Standart, von dem er ènach dem Militärhoſpital verſchafft wurde. Die Kugel(6 mm) war über dem rechten Auge in den Kopf gedrungen und mußte heraus⸗ gezogen werden. Der Patient liegt noch im Hoſpital du Dey; die Dame„vom ruſſiſchen Hofe“ iſt verſchwunden, und der Standart lich⸗ tete ſchon am 16. Nachmittags die Anker. Die offisziöſe Agentur Havas dreht die Geſchichte ſo, als ob der Held derſelben der Fürſt Pladimir Trubetzkoi wäre, aber die algeriſchen Blätter bleiben dabei, der Operirte ſei der Großfürſt Paul Alexandrowitſch. — Der berühmte Aſtronom Camille Flammarion, der ſich ſeit jeher auch mit den Erſcheinungen der Vulkane und der Erdbeben beſchäftigt hat, veröffentlicht ſoeben ein Buch von über vierhundert eſten,„Les Eruptions vokcaniques et les Tremblements de Terre“, worin er leider nur den erſten Ausbruch auf Martinique berückſichtigen konnte, das aber einen beſonderen Werth durch die Vergleichung mit den übrigen Bewegungen des Erdinnern erhält. Es wird uns darüber aus Paris geſchrieben: Flammarion berückſichtigt jedoch nur die Erſcheinungen der modernen Zeit, über die genaue wiſſenſchaft⸗ Krala us, der am 25. und 26. Auguſt 1889 ſtattfand und den er das„größte geologiſche Phänomen der Geſchichte“ nennt. Nur darum forderte der Krakatoa weniger Menſchenleben als der Mont Pels, weil die Küſte von Sumatra und Java und die kleinen Inſeln des Sundes nicht ſo dicht bevölkert waren als Martinique. Flammarion vereinigt ſodann alle Dokumente und Photographien, die er über die Kataſtrophe von Martinique in drei Monaten vereinigen konnte und verſucht dann die Gründe anzugeben. Auch er glaubt, daß das Zu⸗ ſammentreffen von durchſickerndem Waſſer mit einer unterirdiſchen glühenden Lavaſchicht eine ungeheure Maſſe von Dampf entwickele, der den Ausbruch der Vulkane erzeuge, die ſich immer in einer gewiſſen Nähe des Meeres befinden. Das Erdbeben von Ischia am 28. Juli 1883, die verſchiedenen Erdbeben in Spanien im Dezember 1884 und endlich das Erdbeben an der Riviera am 23. Februar 1887 werden von Flammarion ebenfalls ausführlich geſchildert und mit vielen Illuſtrationen und Karten begleitet. Zum Schluſſe ſucht der Gelehrte die Frage zu beantworten, was die menſchliche Wiſſenſchaft thun könne, um ſolchen Kataſtrophen vorzubeugen. Er glaubt durch fort⸗ geſetzte Unterſuchungen werde man wenigſtens dahin gelangen, die Gefahr vorauszuſehen und die Bewohner rechtzeitig zu warnen. Schließlich ſchlägt er ein koloſſales Experiment zur Erforſchung des Erdinnern vor. Es müßte ein Schacht von mehreren Kilometern Tiefe gegraben werden und dazu könnten die militäriſchen Groß⸗ ſtaaten nach gegenſeitigem Uebereinkommen ihre Soldaten ſtellen. Ein ſolcher Schacht würde auch inſofern großen praktiſchen Nutzen haben, als er eine unerſchöpfliche Wärmequelle ſein würde. Flam⸗ marion meint auch in ſeinem Optimismus, wenn erſt die Mächte dieſen Schacht gegraben hätten, ſo würden ſie auch jeden Gedanken an einen Krieg verloren haben. — Die Camera im Dienſte der Mode. Eine neue Induſtrie hat ſich ſeit Kurzem in Paris entwickelt, und die Anregung dazu entſprang dem Kopfe einer klugen Frau. Seit Jahren erſcheinen die Zeich⸗ mungen von Kleidern und eleganten Hüten, die die Vorläufer der „Dinge, die in der Saiſon getragen werden“, waren, den Modiſtinnen und dem Publikum ziemlich unangemeſſen. Die großen Londoner und Newhorker Schneider thaten ihr Möglichſtes, um frühe Bilder der gierung. Es darf nicht geſchehen, daß ihr eine große Aktion nach der Anderen im Sande verrint. Auch Regierungen haben eine Reputation zu verlieren. Fleiſchnoth. Eine ſozialpolitiſche Betrachtung sine ira et studio. Von Dr. Max Neuwirth. Aus allen Städten Deutſchlands erſchallen gegenwärtig lauter denn je die Klagen über eine rapid zunehmende Ver⸗ theuerung des Fleiſches, die es den minder bemittelten, kopfreichen Familien des Mittelſtandes immer ſchwieriger macht, reichliche Fleiſchmengen, wie der Körper ſie in unſerem rauheren nordi⸗ ſchen Klima nun einmal verlangt, auf den Tiſch zu bringen. Bei dem gegenwärtigen Preisſtande des Fleiſches, der nach den von allen Seiten kommenden Berichten von Sachverſtändigen bei Weitem noch nicht den Höhepunkt der Theuer⸗ ung bedeutet, ſondern vorausſichtlich bereits in den nächſten Wochen eine weitere, erhebliche Steigerung erfahren wird, iſt es nur begreiflich, daß die Konſumenten ihren Bedarf auf das aller⸗ unentbehrlichſte einzuſchränken beginnen und die Schlächter ein bedeutendes Nachlaſſen der Nachfrage feſtſtellen. Wenn trotz letzteren Umſtandes an vielen Orten, wie bekannt, das Angebot an lebender Waare noch weit geringer iſt als die ohnehin ſchon ſo bedeutend geſunkene Nachfrage und wenn oben⸗ drein ausnahmsweiſe einmal die Schuld an der bedrohlichen Vertheuerung nicht auf die Zwiſchenhändler, die Schlächter, gewälzt wird, ſo darf man unter den gegenwärtigen Zeitläuften, ohne ſich einer Uebertreibung ſchuldig zu machen, von einer wirk⸗ lichen Fleiſchnoth reden. Sie wird beſonders fühlbar, weil ſie nicht in einen Zeitpunkt des allgemeinen Proſperirens fällt, das immer und überall von einem Steigen der Lebensmittelpreiſe begleitet iſt. Sie fällt vielmehr in eine Zeit ſinkender Konjunk⸗ turen, wo faſt Alle, die kein feſtes Einkommen beziehen, ohnehin ſchon zu allerhand mehr oder minder hart empfundenen Ein⸗ ſchränkungen gezwungen ſind, und deswegen ſtehen auch die Zeitungen aller Parteiſchattirungen nicht an, die Thatſache, daß das Fleiſch ſo tleuer geworden iſt, mit Einhelligkeit zu be⸗ klagen. Es gehört zu den beliebteſten Erinnerungen an die gute alte Zeit, von der unbegreiflichen Billigkeit der damaligen Nahr⸗ ungsmittelpreiſe zu reden. Wenn im 15. Jahrhundert im Han⸗ nöberſchen das Pfund Rindfleiſch 4 alte Pfennige, Schweine⸗ fleiſch 3 Pfennige koſtete, wenn ein ganzer Hammel um 15 Groſchen zu kaufen war, zwei Tauben 3 Pfennige und dement⸗ ſprechend billige Preiſe auch für Backwaaren und andere Nahr⸗ ungsmittel galten, ſo iſt das ſehr geeignet, den Neid unſerer heutigen Hausfrauen zu erregen. War damals der Geldwerth ein ſo unvergleichlich höherer als heute, ſo muß aber anderſeits wieder in Rechnung gezogen werden, daß die Einkommen und Beſoldungen auch dementſprechend niedrig waren, daß die An⸗ ſtellung eines ordentlichen Univerſitätsprofeſſors mit 100 und 150 Thalern als eine nobel honorirte galt, während andere Be⸗ amte vielfach ganz oder theilweiſe auf eine Bezahlung durch Naturalleiſtung angewieſen waren, die ſie ihrerſeits, ſo gut ſie konnten, in Geld umſetzen mußten, um ihre ſonſtigen Bedürfniſſe damit zu bezahlen. Immerhin war, wie in jedem ſchwach bevölker⸗ zeichnet waren, und zu dem Zweck ſchickten ſie küchtige Zeichner und Zeichnerinnen hinüber; auch das war nicht befriedigend. So hat man denn jetzt die Dienſte der Camera in Anſpruch genommen, eine Art Modetruſt gebildet und läßt die Moden nicht länger zeichnen, ſondern auf lehenden Trägerinnen photographiren. Der Plan iſt eine Er⸗ findung von Mme. de Boutrelles, unter deren tüchtiger Leitung ſich die Sache ausgezeichnet entwickelt hat. Mme. de Boutrelles hat einen ganzen Stab ſchöner Frauen in Paris zu ihrer Verfügung, die ſie meiſt von kleineren Pariſer Theatern und Singſpielhallen ausgewählt hat, Die Anprobirerinnen bei den Schneidern und ſogar die Modelle der Künſtler, mit denen man es zuerſt verſuchte, erwieſen ſich als viel zu„hölzern“ zu dem Zweck; ſie brauchte diel Zeit und Mühe, um die nöthigen Mädchen auszuwählen. Nicht nur die Schönheit des Geſichts und der Figur iſt dabei ausſchlaggebend, obgleich beides ver⸗ langt wird, ſondern ſie müſſen auch ſchmale Hüften und zierliche Köpfe haben. Von allen Pariſer Schneidern und Schneiderinnen erhält Mme. Boutrelles ein halbes Jahr, ehe die Kleider in den Handel kommen, die Modelle der Kleider für die kommende Safſon. Dieſe Modelle ſind Koſtüme, die in allen Einzelheiten genau ſo ge⸗ arbeitet ſind, wie die ſpäter zu verkaufenden Kleider, und gleich⸗ zeitig werden von den verſchiedenen Fabrikanten Hüte, Stiefel, Son⸗ nen⸗, Regenſchirme, Fächer und derartige Kleinigkeiten geſchickt. Dann ſind Abmachungen mit zwei Photographen getroffen— einer von ihnen, Reutlinger, hat dieſe Arbeit zu einer völligen Spezialttät ge⸗ macht—, daß ſie die Modelle in ihren geborgten Federn in jeder möglichen Stellung photographiren. Die ſo angefertigten Photo⸗ graphien werden gegen hohe Preiſe an fremde Schneider und Schnei⸗ derinnen der ganzen Welt und an illuſtrirte Modezettungen ver⸗ kauft. Eine Photographie eines wirklich neuen Kleides koſtet von 40 bis 100., und kommt dazu noch eine Beſchreibung, wie die Schnei⸗ derin ſie gebraucht, ſo belaufen ſich die Koſten auf 160 bis 200 M. Die Modelle werden für ihre Thätigkeit nicht übermäßig bezahlt; ſie erhalten 4., beſonders geſchickte 5 M. für einen Vor⸗ oder Nachmittag, Dafür müſſen ſie wenigſtens drei Stunden laug be⸗ ſtändig die Toiletten wechſeln.„Die Damen erhalten jedoch,“ ſagt Mme. de Boutrelles,„ſobald das neue Muſter auf den Markt ge⸗ Pariſer Moden zu erhalten, die ſo gut und genau als möglich ge⸗ worfen wird und das Kleid öffentliches Eigenthum iſt, unabhängig 2. Seite. General⸗Anzeiger. Maunheim 22. Sepremver. ten und gleichzeitig fruchtbaren Lande unter normalen Verhält⸗ niſſen ein derartiger Ueberfluß an Nahrungsmitteſn vorhanden, daß die Landbevölkerung abſeits der großen Verkehrsſtraßen und in weiterer Entfernung von den wenigen größeren Städien in geſegneien Jahren in Ermangelung moderner Verkehrsmittel oft nicht wußte, was ſie mit ihrem Ueberfluß anfangen ſollte, die Ernte zuweilen zum großen Theile auf dem Halm zu Grunde gehen ließ und die Viehzucht in wenig intenſtver Aus⸗ übung auf Grund ungeordneter Weidewirthſchaft betrieb, wobei zahlloſe Stücke, namentlich von Jungvieh, verwahrloſten. Die Freude an den billigen Preiſen erfuhr jedoch auch da⸗ mals ſchon öfter eine Trübung. In den Büchern und Chro⸗ niken des ſpäten Mittelalters und der Reformationszeit findet ſich manche bewegliche Klage über zunehmende Theuerung, unter der beſonders die Handels⸗ und Verkehrszentren von Süd⸗ und Mitteldeutſchland wie Straßburg, Nürnberg, Augsburg, Worms, Mainz, Frankfurt, Erfurt zu leiden hatten. Dezimirten dann noch in kurzen Zwiſchenräumen der gefürchtete„ſchwarze Tod,“ die Peſt, und andere Seuchen die Bevölkerung oder traten in Folge klimatiſcher Schwankungen Mißernten ein, denen da⸗ mals durch Einfuhren aus weiter Ferne nicht die gefährlichſte Spitze abgebrochen werden konnte, ſo mußte das im Vorjahre noch im Ueberfluß ſchwelgende Volk für die Brodfrucht wie für das Fleiſch wahre Wucherpreiſe zahlen. So koſtete, um nur ein Beiſpiel anzuführen, im Jahre 1426 in Schleſien und Böhmen ein Strich, d. ſ. 93½ Liter Korn 8 bis 4 Groſchen, während ein feiſter Ochſe mit 25 Groſchen bezahlt wurde. Dies waren für jene Zeit annähernd normale Preiſe. Im darauf folgenden Jahre mißrieth weit und breit die Ernte und als nächſte Folge ſtieg der Roggenpreis auf das Zehnfache, während der für Schlachtvieh zunächſt nur eine mäßige Neigung zum Steigen zeigte. Als der Sommer und Herbſt genannten Jahres aber auch noch eine anhaltende Dürre über das Land brachte, bei der kein Futter wuchs, ſtürzten die Viehpreiſe zunächſt ſchnell, weil die Bauern ihr Vieh nicht erhalten konnten und um jeden Preis loszuſchlagen ſuchten. Der Frühling des nächſtfolgenden Jahres 1428, wo das wenige übrig gebliebene Vieh zur Ackerbeſtellung gebraucht wurde, brachte natürlich nunmehr die entſetzlichſte Fleiſchtheuerung; die zum unfreiwilligen Vegetarianerthum ge⸗ zwungene Bevölterung wurde jedoch durch eine geradezu koloſſale Ernte entſchädigt, bei welcher der Preis der oben genannten Roggenmenge auf einen Groſchen herabſtürzte. 5 Solche Preisſchwankungen um das 30⸗ bis 40⸗fache haben ſich auch noch in den folgenden Jahrhunderten wiederholt. Sie ſind jedoch nicht nur immer ſeltener geworden, ſondern haben ſich auch in ſtets enger werdenden Grenzen bewegt, ſodaß ſie beiſpielsweiſe für das 19. Jahrhundert ſelbſt in den traurigen Hungerjahren um die Mitte dieſes Zeitraumes den dreifachen Betrag der niedrigſten Preiſe kaum überſchritten haben. Exorbitante Schwankungen, namentlich der Brodpreiſe, wie ſie im Vorſtehenden geſchildert wurden, ſind heute vollkommen ausgeſchloſſen. Dagegen iſt das langſame, aber anſcheinend un⸗ aufhaltſame Anziehen der Preiſe von ſämmtlichen Lebensmitteln im Laufe der modernen Entwickelung unver⸗ kennbar. Ein geringer Troſt nur iſt es, daß die meiſten Indu⸗ ſtrieprodukte ſich im Laufe vieler Jahrzehnte nicht weſentlich vertheuert haben, zum Theil ſogar bedeutend billiger geworden ſind, und wenn die ſogenannten Luxusartikel der Mark⸗ oder Drei⸗Mark⸗Vazare, die nach oft guten künſtleriſchen Formen in minderwerthigem Material ausgeführt ſind, auch geradezu ſpott⸗ billig erſcheinen, ſo wird damit kein bellender Magen beſchwich⸗ tigt und die Freude an dem Beſitze ſolcher Ramſchwaare durch das Bewußtſein gedämpft, daß dieſe Gegenſtände innerlich ſo gut wie werthlos ſind. Es hat ſomit den Anſchein, als ob die Menſchheit der ſtei⸗ genden Entlohnung, die für ihre Arbeit gezahlt wird, nie recht froh werden ſollte und als ob das Ricardoſche Lohngeſetz, wo nach der Lohn dauernd nicht über die nothwendigen Koſten des Unterhalts einer Durſchnittsfamilie ſteigen könne, in ganzer Schärfe zu Recht beſtehe. Die gegenwärtige allgemeine Preis⸗ ſteigerung, die ſchon vor zwei Jahren mit dem Vorſpiel der da⸗ mals viel beſprochenen Kohlentheuerung begann, vollzieht ſich jedoch in einem Tempo, das nicht einer Steigerung der Löhne und Einkommen entſpricht, im Gegentheil mit einer Periode ſinkender Arbeitslöhne zuſammenfällt. Es müſſen hiernach wohl noch andere Urſachen mitwirken, deren Zuſammentreffen dieſe bedauerlichen nationalökonomi⸗ ſchen Erſcheinungen hervorruft. Thatſache iſt, daß vielfach jenſeits der Reichsgrenzen, und zwar ſogar in Frankreich, etwas mehr ſchon in Oeſterreich und Ungarn, am Meiſten aber in Rußland Fleiſchpreiſe beſtehen, die bedeutend hinter den ein⸗ heimiſchen zurückbleiben. Die Haupturſache hiervon liegt ohne. Zweifel in dem ſtarken Anwachſen der Bevölkerung Deutſch⸗ lands, die ſich, ohne daß ſich die Bodenfläche vergrößert hat, ſeit den letzten Kriegen, alſo ſeit einigen dreißig Jahren um volle 19 Millionen Köpfe vermehrte. Obwohl ſich in dieſer Zeit die Viezucht, die ſeit Langem den einträglichſten Zweig der Landwirthſchaft bildete, außerordentlich gehoben hat, voll⸗ zieht ſich hier mit eiſerner Nothwendigkeit dasſelbe, was wäh⸗ rend der ſiebziger Jahre mit der Produktion und dem Handel mit Getreide vor ſich ging. Ueberwog früher die Ausfuhr, ſo entſpricht gegenwärtig die Fleiſchproduktion nicht mehr dem ſteigenden Bedürfniſſe, und die Nothlage verſchärft ſich noch dadurch, daß im Intereſſe der Bekämpfung der Viehſeuchen iſt. Wenn man gerecht ſein will, darf man übrigens auch nicht überſehen, daß die Viehzucht in Deutſchland ſeit faſt 20 Jahren Fortſchritte gemacht hat, die prozentmäßig weit über die Zunahme der Bevölkerung in dem gleichen Zeitraume hin⸗ ausgehen. Während nämlich letztere in der Zeit von 1883 bis 1900 nur um 22 Prozent wuchs, vermehrte ſich der Viehbeſtand an Rindvieh um 21 Prozent und der an Schwarzvieh um nicht weniger als 82 Prozent. Es iſt hiernach die Hoffnung nicht ausgeſchloſſen, daß die einheimiſche Mehrproduktion an Schlachtvieh in verhältnißmäßig kurzer Zeit einen Umfang er⸗ reicht, der Deutſchland in viel höherem Maße als bisher von den Zufuhren aus dem Ausland unabhängig macht. Wie weit die Abſperrung im Intereſſe der einheimiſchen Viehzucht ge⸗ trieben werden muß und darf, kann von einer unparteiiſchen Darſtellung, die ſich nur mit Thatſachen befaßt, nicht erörtert werden; wohl aber muß betont werden, daß Oeſterreich⸗Ungarn ſchon vor mehreren Jahren, um ſich die Ausfuhr nach Deutſch⸗ land zu erhalten, gegen Rumänien, Serbien und Bulgarien als die Länder, wo Dank der totalen Vernachläſſigung der Veterinärpolizei die gefährlichſten Viehſeuchen in Permanenz ſind, ganz ähnliche Verkehrserſchwerungen getroffen hat, wie ſie bei uns gegenwärtig einer reichlicheren Vieheinfuhr entgegen⸗ ſtehen. In Folge deſſen iſt auch dort eine Vertheuerung des Fleiſches eingetreten, die prozentmäßig(wenigſtens in Cis⸗ leithanien) nur wenig der bei uns herrſchenden nachſteht, wenn auch die abſoluten Preiſe ſich noch erheblich billiger ſtellen. Das Bedürfniß der Induſtriebevölkerung und überhaupt der ſtädtiſchen Bewohnerſchaft, die billige Lebensmittelpreiſe verlangt, wird eben immer in einem gewiſſen Gegenſatz zur Landwirthſchaft ſtehen. Aus dieſem Grunde iſt es auch ſo ſchwer, das Exempel rein zu löſen und kaum ein anderer Weg als der des Kompromiſſes denkbar; denn auf beiden Seiten ſtehen die Intereſſen von Millionen auf dem Spiele. In Eng⸗ land hat man ſich im Bewußtſein der Beherrſchung des Welt⸗ marktes ſchon vor langen Jahren entſchieden, in die Handels⸗ politikl das Intereſſe der induſtriellen Bevölkerung zu vertreten; in Deutſchland dagegen weiſt man auf die bedenkliche Folgen hin, die eintreten müßten, wenn unſere Ausfuhr durch das Emporkommen der Induſtrie in anderen Staaten lahmgelegt werden würde und das Millionenheer der Fabrikarbeiter einen großen Theil ſeines bisherigen Verdienſtes verlöre, während gleichzeitig die Landwirthſchaft ſchon längſt auf der in Eng⸗ land herrſchenden Unrentabilität angelangt wäre. Vielleicht zwingt aber die ſteigende Nachfrage nach billigerem Fleiſche das Beiſpiel Englands in dem einen Punkte nachzuahmen, daß die Einfuhr von geſchlachtetem Vieh in gefrorenem Zuſtande er⸗ leichtert wird. Zum Schluſſe darf auch nicht vergeſſen werden, daß in Amerika, dem klaffiſchen Lande des billigen Fleiſches oder, wie das heutige Schlagwort lautet, der unbegrenzten Möglichkeiten, ebenfalls bor Kurzem eine enorme Vertheuerung des Fleiſches Platz gegriffen hat. Dort aber iſt das Anziehen der Preiſe im Weſenklichen eine Folge der Truſtbildung, die es verſtanden hat, die Preiſe des am meiſten begehrten Schweinefleiſches und Schmalzes um 32 bezw. 47 Prozent in die Höhe zu treiben. Iſt alſo von dieſer Seite keine Verbilligung der Fleiſchpreiſe zu erwarten, ſo darf man ſich doch der Hoffnung hingeben, daß die erhöhte Leiſtungsfähigkeit der einheimiſchen Viehzucht in einer gewiſſen Zeit wenigſtens wieder zu erträglichen Verhältniſſen führen wird.»ʒf ee Deutsches Reich. Karlsruhe, 21. Sept.(Bautechniſche Referen⸗ ten.) Nachdem nunmehr auch das Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts in der Perſon des Profeſſors Ober⸗ baurath Dr. Barth an der techniſchen Hochſchule einen bau⸗ immt Miniſt techniſchen, Referenten erhalten, beſitzen än utlich Fon der Bezahlung ein Duzend Photographien für ſich und hier Und da ein eiwa beſchädigtes Kleid“. Ausländerinnen werden nicht als Modelle gebraucht.„Ich konne nur eine Engländerin, die zu einem Kleid ſtehen und das ſo tragen könnte, wie es getragen werden muß; und dieſe iſt zwar Engländerin von Geburt, war aber ihr Lehenlang,. in Paris. Es iſt ein gewiſſes Etwas, das zum Tragen unſerer Hüte und Kleider gehört, um ſie ins rechte Licht zu ſetzen, und dieſen AUnflug von Koketterie oder Chic, wie man es nennen will, beſitzt nur die Pariſerin. Nur Pariſerinnen haben auch die richtigen Formen. Die Oeſterreicherinnen haben manchmal zierliche kleine Köpfe, aber ſie ſind um die Hüften zu ſtark, und ſtarke Hüften verderben auf einer Phtographie die hübſcheſte Schöpfung eines Schneiders; ſie ſehen plump aus. Zierliche ſchlanke Füßchen, in Verbindung mit einer großen ſchlanken Figur, ſind faſt ein Monopol der Pariſerinnen und wichtiger als alles Uebrige zuſammen, und eine Pariſerin, die ihr Geſchäft verſteht, bringt ſich mit einem Ruck in die Stellung, die das Kleid am vortheilhafteſten zeigt. Manchmal finden zehn oder fünfzehn Aufnahmen ſtatt, ehe wir genau die gewünſchte Wirkung haben; denn ein ſchlechtes Bild eines zukünftigen Kleides kann den größten Schaden anrichten.“ — Der Burenkrieg auf einer Londoner Bühue. Aus London wird berichtet: Das Drury Lane⸗Theater hat es ſehr eilig gehabt, den Krieg in Südafrika für ſeine großen Spektakelſtücke auszunutzen. Aber als der Vorhang fiel, bewies der Beifallsſturm des Publi⸗ kums vom Parkett bis zu den Gallerien, das Cecil Raleigh neueſtes Stück„The Beſt of Frends“ ſicherlich lange auf dem Spielplan blei⸗ ben wird. Es bleibt fraglich, ob die Zeit ſchon gekommen iſt, daß der ſüdafrikaniſche Krieg ein Thema für ein ſolches Melodrama iſt. Die alten Wunden ſind noch nicht ſo ſchnell und leicht verheilt, daß man die Vorſälle des Kampfes darſtellen kann, ohne Anſtoß zu er⸗ regen. Aber Raleigh hat wenigſtens Takt gehabt, nicht zu offenbar für die eine Seite Partei zu ergreifen. Jedenfalls iſt es ein echtes Drury Lane⸗Stück mit einem großen Aufwand in der Ausſtattung; man ſieht eine Darſtellung des Treibens am Morgen im Hauptquar⸗ tier in Prätoria, die faft ſo lebenswahr erſchien, wie die des Kine⸗ mategraphen, ein Mittagsmahl der eomaury, und beſonders wir⸗ Fungsvoll erſchien auch die Zerſtörung einer Hütte durch eine Gra⸗ nake und eine Trapezborſtellung im Zirküs. Die Geſchich zuerſt in Oxford, wo Lord Amesburh und ſein Freund, der Sohn des Burenkommandanten de Hahne, zuſammen ſtudiren. Nach Oxford kommt ein Reiſezirkus, und die Heldin des Stückes, eine Reiterin Mercia di Marco, kommt inſolge eines plötzlichen Unfalls in die Wohnung des Herzogs von Richborough, um dort gepflegt zu werden. Im nächſten Akt ſieht man das Zirkuszelt und dann den freien Raſen⸗ platz vor dem Schloß des Herzogs. Man erfährt jetzt auch die Latri⸗ guen des Stückes, die ſehr durchſichtig ſind. Der italieniſche Abenteurer des Zirkus, Emanuel Reo, will Munition in das Burengebiet ſchmug⸗ geln. Ein Brief von Paul de Hahnes Vater befiehlt dieſem, Reo zu helfen. Dieſen Brief bringt die Schulreiterin bei Nacht, und der Garl der es ſieht und ſie liebt, hält ſeinen einſtigen Freund und jetzigen Nebenbuhler für den Bevorzugten. Paul geht nach einer großen Szene zum Kriege ab; der junge Earl weigert ſich aber, ihm auf dem Schlachtfeld gegenüber zu treten, da er den Krieg haßt. Sehr wirk⸗ ſam iſt die nächſte Szene, in der bei einem Feſt im Schloß ein Tele⸗ gramm die Niederlagen bei Modder⸗ und Maggersfontein meldet, alle ſich zu Freiwilligen melden, und der Carl trotz ſeiner Meinungen über den Krieg ihr Führer werden will. Eine große Szene iſt es, wie alle den Toaſt auf die Königin ausbringen und dann ihre Gläſer zerbrechen. Der nächſte Akt zeigt die wunderbar realiſtiſchen Kriegs⸗ ſzenen. Der Krieg neigt ſich dem Eude zu, aber Michael de Hahne und ſein Sohn Paul halten noch ihr Kommando. Mercia iſt als Pfle⸗ gerin in Johannesburg, und Paul kommt, um ſie zu ſehen, hin, wird als Spion gefangen genommen und durch ſeinen Nebenbuhler, den Carl, befreit. Dann kommt die große Scene der Gefangennahme des letzten Kommandos, die Buren müſſen ſich dem Feinde über⸗ geben, und Michael de Hahne ſtürzt todt zu Boden. Der letzte Akt bringt Aufklärungen und Verſöhnungen. Der Schurke Reo, der Mercia mach dem Leben trachtet, wird getödtet; es zeigt ſich, daß ſie die Enkelin des Herzogs iſt, und als der Vorhang fällt, hat man die Erbwartung, daß für den Earl und Mercia bald die Hochzeitsglocken läuten werden. Die Ehren des Abends ernteten Sidney Valentine als Michael und Conwahy Tearle als Paul de Hahne, die übrigen Mitwirkenden waren auch vorzüglich, aber die Hauptſache blieb eben die Ausſtattung, und dieſe war des Drurth Lane würdia eine ſtrenge Kontrolle und Abſperung der Grenzen eingetreten erien 35755 Verbi als Erbonkel. Schon bei Verdis Tode kief ein Ge⸗ ſolche Beamte. Beim Miniſterium des großherzoglichen Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten ſind Oberbaurath Kräuter, beim Miniſterium des Innern Baurath Profeſſor Levy von der Baugewerkſchule und beim Finanzminiſterium Baurath Kredell als bautechniſche Referenten beſtellt. J Berlin, 21. Sept.(Zur Vorbeugung der Fleiſchnoth.) Zum Hamburger Parteitag der freiännigen Volkspartei iſt u. A. der Antrag eingebracht worden: Angeſichts der Unklarheit, die in weiten Kreiſen herrſcht über die Urſa der jetzigen Fleiſchtheuerung, ſowie, um die Urſachen etwaiger ſpäterer Fleiſchtheuerungen ſtets rechtzeitig und richtig erkennen zu können, iſt es im Intereſſe der Konſumenten wie Produzenten erforderlich, durch regelmäßige Zählungen in kurzen Zeiträumen feſtzuſtellen: 1) wie groß der Beſtand an Zuchtvieh iſt, 2) wie groß die daraus erzielte Produktion und 3) wieviel Thiere in Abgang gekommen ſind für die verſchiedenen Ver⸗ wendungszwecke.— Wir glauben nicht zu irren, wenn wir an⸗ nehmen, daß über einen Vorſchlag, der Aehnliches vorſteht Und auch auf Einführung rationeller Veröffentlichungen über Futter⸗ mittelſtatiſtik abzielt, eine Verſtändigung zwiſchen den ber⸗ bündeten Regierungen in der Anbahnung begriffen iſt. (Der Oberbürgermeiſter von Poſen, Witting,) tritt endgiltig am 1. Januar 1903 in die Direktion der Nationalbank ein, nachdem, wie die„Poſ. ZItg.“ ſagt,„ſich vorläufig— und wohl auf ein paar Jahre— die Verhand⸗ lungen mit dem jetzigen Reichskanzler zerſchlagen haben. Witting tritt an die Stelle des Regierungsrathes a. D. Ernſt Magnus, der die juriſtiſche Abtheilung der Bank leitet. Das Poſener Blatt glaubt, er werde„der neue Miquel ſein“, der die National⸗ bank zu jener Höhe erheben wird, welche die beiden anderen Privatbanken, die Deutſche Bank und die Diskontobank heitte inne haben.“ (Zu dem„Vaterland“⸗Artikel) ſchreibt das Organ der pommerſchen Konſervativen, die„Pommerſche Reichs⸗ poſt“, daß jener Artikel„in durchaus ſachgemäßer Weiſe, wenn auch in etwas ſchreienden Farben den Ernſt der Lage geſchildert“ hatz Der„ganz unberechtigte und die Lage ſchließlich moch mehr ber⸗ ſchleiernde Entſchuldigungsruf“ von konſervativer Seite ſei danach bedauerlich. Dagegen ſoll ſich der Kaiſer, wie der konſervatiben „Elbinger Zeitung“ von„durchaus vertrauenswürdiger Seite ver⸗ ſichert wird, im Manöverterrain aufs Schärfſte gegen den Arkikel des„Vaterlands“ ausgeſprochen haben. Die„Elbinger Stg.“ er⸗ zählt:„Die Auslaſſungen des ſächſiſchen Organs ſind dem Monarchen von derſelben Perſönlichkeit unterbreitet worden, die ihm jüngſt den vielbeſprochenen Demagogenartikel des„Wehlauer Kreisbrattes der ſich gegen die Agitation des Bundes der Landwirthe richtete) nach Norwegen nachſandte. Der Kaiſer war ſehr unangenehm davon berührt, daß jetzt auch Organe, die in erſter Linie für königstreu und ſtaatserhaltend gelten wollen, eine Tonart anſchlagen, die in wirklich patriotiſchen Kreiſen nicht vernommen werden ſollte.“ — GZur Reiſe der Buren⸗Generale) ſchreibt die Deutſche Buren⸗Centrale:„Wir ſind über die Abſichten der Generale genau unterrichtet, und zwar von ihnen ſelbſt. Die Generale werden lediglich an die Mildthäligkeit der Völker appelliren und zu dieſem Zweck die da und dort beſtehenden Burenhilfskomitees um ühre weitere Hilfe bitten, da ihr Land durch den Krieg total verwüſtek iſt. Sie thun dies, wie bekannt, im Auftrag ihres Volkes, und ſie werden ſich jeder Demonſtrationen, jeder Berührung inner⸗ und außerpolitiſcher Angelegenheiten ſtreng enthalten. Sie werden bor Allem jede Verletzung Englands vermeiden. Eben deshalb haben ſie auch zuerſt bei ihrer nunmehrigen Regierung angeklopft, ehe ſie an andere Völker ſich wenden.“ Ausland. (Der ruſſiſche General Du p⸗ wig Napoleon Bonaparte) befindet ſich gegenwärtig wieder in Paris als Gaſt ſeiner Tante, der Prinzeſſin Mathilde, und der„Figaro“ verſichert, er bleibe grundſätzlich allen politi⸗ ſchen Kundgebungen fern. Dieſe Betheuerung wird Manchem, der ſich für beſſer unterrichtet hält und den dynaſtiſchen Eifer der klugen alten Dame kennt, ein ungläubiges Lächeln entlocken. Frankreich. Die deutſehe Preſſe in Braſilien. Man ſchreibt uns aus Rio de J aneiro, Ende Auguſt: Es beſtehen augenblicklich in Braſilien 21 deutſche Zeitungen aller Schattirungen, politiſche und belletriſtiſche, ſozialdemo⸗ kratiſche und ſtreng katholiſche, Fachzeitungen und neuerdings ſogar eine Lehrerzeitung. Die Geſammtauflage dürfte ca 18 000 eeeee rücht um, daß er Erben in Griechenland habe, und griechiſche Zeit⸗ ungen wollten für ihr Vaterland den Urſprung der Familie Verdi in Anſpruch nehmen. Jetzt erfährt man über den Sachverhalt Ge⸗ naueres. Das Teſtament Verdis ſetzte in ſeinem elften Abſatz als Erben eines Theils ſeines Vermögens die Nachkommen der Geſchwiſter ſeines Vaters und ſeiner Mutter ein, ohne ſie jedoch genauer zu be⸗ zeichnen; bon dieſen war nur der in Italien wohnende Luigt Verdi bekannt. Der in Betracht kommende Theil der Erbſchaft wird auf ſechs Millionen Lire geſchätzt. Es lohnt ſich alſo, Verdi als Erbonkel für ſich in Anſpruch zu nehmen. In Italien lächelt man über die Anſprüche der Griechen und legt ihnen keinerlei Bedeutung bei. In⸗ deſſen ſcheint es nach einem Bericht des„Gaulois“, als ob Verdi khak⸗ ſächlich Verwandte in Griechenland hätte. Wenige Tage nach ſeinem Tode ging ein attiſcher Bauer mit ſeinem Schlächter nach ſeinem Dorfe Kukuvaounes.„Ich bin verzweifelt“, erklärte der Bauer „mein Onkel in Italien iſt geſtorben; er hinterläßt ein großes Ver⸗ mögen, und ich bin zu arm, um die Reiſe zu machen.“„Wie heißk denn dieſer Onkel?“„Es iſt der Masſtro Verdi. Der Schlächter rieth darauf dem Bauer, einen ſeiner Verwandten, Hatrako, der Mechaniker bei den Waſſerwerken des nächſten Dorfes war, um Rath zu fragen. Patrako fragte den Bauer, ob er Beweiſe habe.„Meln Vater hatte zwei an ihn gerichtete Briefe meines Onkels, des Kom⸗ poniſten, aber wir haben ſie verloren“, ſagte Demetrius Verdi.„Iſt das Alles?“„Ja“. Unter dieſen Bedingungen verlangte der kluge Mechaniker einen regelrechten Vertrag, der ihm die Hälfte der zu er⸗ wartenden Erbſchaft auswarf, und da dieſe Erbſchaft ſehr zweifelhaft war, verlangte er auch die Reiſekoſten. Durch eine Sammlung wurden achthundert Lire aufgebracht, und Yatrako machte ſich auf den Weg nach Italien. Er fand Luigi Verdi, den Vetter Masſtro, und erfuhr von ihm und verſchiedenen anderen Perſonen, daß der Vater Verdis, Carlo Verdi, acht Brüder gehabt hatte, von denen der eine, Athauaſius, vor etwa einem Jahrhundert ausgewandert twar, Alle anderen Brüder waren todt; Luigi Verdi war der einzige über⸗ lebende Erbe als Sohn von Marco Verdi. Man glaubte, daß Athnaſius nach Smyrna ausgewandert wäre. Mit dieſen Auf⸗ ſchlüſſen und mit einer Kopie des Teſtaments kehrte Datrako naß Griechenland zurück, und nachdem er neue Hilfsmittel erhalten hatte, ranngerm,. Sepremoer. General⸗inzeiger. 3. Seite. Exemplare betragen, während man die deutſche und deutſch⸗ braſilianiſche Bevölkerung auf rund 300 000 ſchätzt. Dieſe Be⸗ rechnung iſt jedoch ſehr ungenau. In Wirklichkeit dürfte das Verhältniß noch viel ungünſtiger ſein. Die weiteſte Verbreitung haben wohl die Zeitungen von Sankt Paulo,„Deutſche Zeitung“ und„Germanſa“. Von den 35 Blättern in Rio Grande de Sul iſt das„Deutſche Volksblatt“ wohl das Geleſenſte. Die einzige Tageszeitung iſt das„Tage⸗ 4 blatt“ in Porto Alegre. In dieſer Stadt erſcheinen außerdem noch die„Deutſche Zeitung“ und Koſeritz'„Deutſche Zeitung“, 1 welche auch ziemlich verbreitet ſind. Die meiſten Zeitungen er⸗ ſcheinen zwei⸗ oder dreimal wöchentlich. Die kleinſte aller politiſchen Zeitungen ſind die in Petropolis(Rio de Janeiro) erſcheinenden„Nachrichten“. Trotz ihres geringen Umfanges möchten wir ſie, wenn wir die Zeitungen nach ihrer Bedeutung gruppiren, mit an erſter Stelle nennen. Für wichtige politiſche Tagesfragen werden die„Nachrichten“ von den deutſchen Zeitungen vielfach als Quelle benutzt. Der in Blumenau er⸗ ſcheinende„Urwaldsbote“ iſt durch ſein Eintreten für den„Volks⸗ perein“, der die erſte deutſche Partei in Südbraſtlien darſtellt, bekannt geworden. Es würde zu weit führen, wenn man alle deutſch⸗braſiliani⸗ ſchen Zeitungen namentlich anführen und ihre Tendenzen und Beſtrebungen näher bezeichnen wollte. Im Allgemeinen muß man der deutſchen Preſſe das Zeugniß ausſtellen, daß ſie trotz der häufigen Preßfehden einig iſt in der Vertretung deutſcher In⸗ tereſſen und in der Vertheidigung des Deutſchthums den häufigen, heftigen Angriffen des Jakobinerthums gegenüber. Nächſt der Schule iſt es als ein Hauptverdienſt der deutſch⸗braſilianiſchen Preſſe zu bezeichnen, daß ſich die de utſche Sprache und deutſche Eigenart bis jetzt unverfälſcht er⸗ halten haben. Dieſes Verdienſt muß um ſo höher ange⸗ zechnet werden, als die wenigſten Zeitungen ſo viel abwerfen, um ihren Mann zu nähren, vielmehr gibt es eine ganze Anzahl, welche ſeit ihrer Begründung nur mit Verluſt gearbeitet haben und nur aus Liebe zum Deutſchthum unterhalten werden. Trotz⸗ dem man die fleißige Arbeit der Preſſe allgemein anerkennt und bon ihrer Bedeutung für das Deutſchthum allgemein überzeugt iſt, finden die Zeitungen nur wenig Entgegenkommen. Beſonders die beſſer ſituirten Kreiſe, denen es doch ein Leichtes wäre, die Zeitungen thatkräftig zu unterſtützen, ſehen gleichgültig über die deutſchen Zeitungen hinweg, weil ſie ihnen zu unbedeutend und nicht inhaltsreich genug ſind. Auch fehlt es in Braſilien an einer großen Tageszeitung, welche nach größeren Geſichtskreiſen geleitet, als Centralorgan für die kleineren Blätter dienen könnte. Da jedoch zur Gründung einer größeren Zeitung ein größeres Kapital gehört, würde dies Kapital ſchwer zu beſchaffen ſein. Anders würde ſich die Sache geſtalten, wenn ein ſolches Unternehmen auf Unterſtützung Seitens der deut ſchen Re⸗ gierung zählen könnte. Das Reich gibt jährlich große Summen zur Unterſtützung der Auslandsſchulen aus, und auch die Schulen in Braſtlien ſind in den letzten Jahren ſehr reich bedacht worden. Um jedoch das Deutſchthum wirkſam zu unter⸗ ſtüzen und für ſeine Erhaltung zu ſorgen, iſt die Preſſe faſt ebenſo nöthig wie die Schule. Die Eigenart der Verhältniſſe und der iſolirte Stand der Deutſchbraſilianer bedingen es, daß der Einfluß der Schule nicht in das ſpätere Leben der Schüler hineingreift, weshalb die Schulen hier nicht dieſelbe Bedeutung und moraliſche Kraft haben, wie in Deutſchland, um ſo mehr, als wir hier keinerlei deutſche Schulen haben, deren Schüler nach erlangter Reife ſofort in die Hochſchulen übertreten könne. Aus dieſem Grunde iſt eine gute deutſche Preſſe für die Er⸗ haltung des Deutſchthums eine unbedingte Nothwendigkeit. Von den Vertretern des Reiches in Braſilien iſt dieſe Nothwendigkeit mauch ſchon hervorgehoben worden. So hatten z. B. Graf Arco IVlalley, ein Mann, der ſtets energiſch für die Intereſſen des Deutſchthums eingetreten iſt, und der vormalige Geſchäftsträger, Dr. von Flöckher, deſſen Name beſonders in Petropolis noch in 15 1 0 Andenken ſteht, die Unterſtützung der Preſſe ſtets im i. Auge gehabt. Die Erhaltung des Deutſchthums in Braſilien iſt m/ für das Mutterland in jeder Hinſicht von weittragendſter Be⸗ brr deutung. Man ſollte ſich deshalb nicht damit begnügen, die Schulen zu unterſtützen; man ſollte, dem Beiſpiele Ftaliens folgend, auch die deutſche Preſſe Braſiliens, als ein Kulturelement von größter Bedeutung, nicht unbeachtet llaſſen, ſondern für die Erhaltung und Hebung derſelben Sorge tragen. noch im Laufe des Monats September thun. Aus Stadt und Land. Maunheim, 22. September 1902. „25jähriges Dienſtjubiläum. Töpfer Leonhard Jung feierte am bergangenen Samſtag das Feſt ſeiner 25jährigen Dienſtzeit, die er in der Steinzeugfabrik als ein pflichttreuer und fleißiger Arbeiter zugebracht hat. Es wurde ihm von Seiten der Direktion der Deut⸗ ſchen Steinzeugfabrik ein Geldgeſchenk überreicht. Zur Verſchönerung des Feſtes brachte der Fabrik⸗Geſangverein„Frohſinn“ Friedrichs⸗ feld einige Lieder zum Vortrag und verblieb man einige gemüthliche Stunden beim edlen Naß beiſammen. * Die Einweihung der neuen proteſtantiſchen Kirche in Fried⸗ richsfeld findet am 16. Oktober ſtatt, wozu auch der Großherzog und die Großherzogin ihren Beſuch in Ausſicht geſtellt haben. Zum Bau der Kirche haben die großh. Herrſchaften bereits früher 500 und 300 Mark geſchenkt. Zur würdigen Ausſchmückung der Straßen hat der Bürgerausſchuß der hälftig gemiſchten Gemeinde 400 Mark bewilligt. Nach dem Feſtakt ſoll Seitens der königlichen Hoheiten eine Beſichtigung der auf Seckenheimer Gemarkung befindlichen Steinzeugwaarenfabrik erfolgen. * Wohnungsvermittelung für Einzelperſonen. Niemand wird behaupten können, daß das Suchen nach einer neuen Wohnung gerade zu den Lebensannehmlichkeiten des Familienvaters gehören, ganz abgeſehen von den vielen, durch nutzloſe Laufereien vergeudeten Stunden. Auch der Hausfrau vermag nur in ſeltenen Fällen der Reiz der Neugier die ermüdende Wanderung durch die öden Straßen, das Erklettern zahlloſer Treppen erträglich zu machen. Und welcher unnöthige Aufwand an Zeit und Worten für die Hausbeſitzer, die zwanzig Nachfragenden Rede ſtehen müſſen, ehe vielleicht ein ernſt⸗ licherer Liebhaber für die Wohnung ſich findet, welche Beläſtigung erſt für die Inhaber der demnächſt freiwerdenden Wohnung, bis dieſe endlich wieder an den Mann gebracht iſt. Wie läſtig aber erſt empfindet der ledige Arbeiter, Beamte, der junge Kaufmann, der zum Umzug genöthigt oder gar von auswärts zugezogen iſt, das Ge⸗ ſchäft der Zimmerſuche! Eine Einrichtung, welche Miether und Ver⸗ miether der geſchilderten Uebelſtände enthebt, muß daher ohne Zwei⸗ fel als zeitgemäß und ſozial wie wirthſchaftlich gleich wohlthädeg empfunden werden. Der Mannheimer Mietherverein, welcher ſchon ſeit Jahresfriſt einen Nachweis für Familienwohnungen in ſeiner Geſchäftsſtelle Lit. I. 14, 7 unterhält, hat auf vielfachen Wunſch neuerdings auch die Vermittelung der Miethe möblirter Zimmer übernommen. Die beim Nachweis angemeldeten Zimmer werden vom Angeſtellten des Vereins beſichtigt, der erforderlichenfalls eine die Lage und Größe veranſchaulichende Zeichnung aufnimmt. Der Wohnungſuchende iſt danach in der Lage, bereits in der Geſchäfts⸗ ſtelle des Vereins unter den gemeldeten Zimmern an Hand des aus⸗ führlichen Anmeldeſcheins und der Erläuterung der Angſtellten eine Auswahl zu treffen und ſich über das ihm Zuſagende ſchlüſſig zu werden. Dem Vermiether werden die Wohnungsſuchenden einzeln und mit einer Ausweiskarte des Vereins verſehen zugeſandt, er hat alſo mur mit ſolchen zu thun, die über ſeine Wünſche und Forder⸗ ungen genau unterrichtet und aller Vorausſicht nach auch Miether ſind. Die Vermittelung iſt für Vereinsmitglieder als Miether unentgeltlich. Von Nichtmitgliedern und den Vermiethern erhebt der Verein eine geringfügige Gebühr, die aber rückerſtattet wird, wenn eine Vermittelung nicht zu Stande kommt. Es iſt dringend zu wünſchen, daß die Bemühungen des Miethervereins, auf dem be⸗ tretenen Gebiete den bisherigen, einer Großſtadt unwürdigen Uebel⸗ ſtänden abzuhelfen, in den betheiligten Kreiſen die nöthige Unter⸗ ſtützung erfahren, daß namentlich auch alle Zimmervermiekher ſich der im beſten Sinne gemeinnützigen Einrichtung bedienen, damit der Nachtveis ſtets über einen ausreichenden Vorrath von Räumen 3u verfügen hat. Der Zuſpruch Seitens der Zimmerſuchenden wird alsdann nicht ausbleiben. 100 000 Mark baar ohne Abzug iſt der erſte Hauptgewinn, der für nur M..30 durch ein Wohlfahrtsloos ſchon in der Ziehung am.,.,., 8. und 9. Oktober wieder gewonnen werden muß. Dieſem 100 000 Mark⸗Haupttreffer reihen ſich weitere 16 869 Geldgewinne von 50 000., 25 000., 15 000 M. u. f.., bis herab zu 15 M. an, die insgeſammt 575000 M. betragen. Wohl⸗ fahrtslooſe ſind jetzt noch zum amtlichen Preiſe von M..80 durch das Bankgeſchäft Ad. Müller& Co, in Darmſtadt, Neckarſtraße 11, und in Hamburg, große Johannisſtraße 21, zu beziehen. Verhaftung eines Theilhabers einer Mannheimer Kohlen⸗ ſirma. Auf telephoniſches Erſuchen der Gr. Staatsanwaltſchaft Mannheim hin wurde geſtern Vormittag in Worms der Theilhaber einer Mannheimer Kohlenfirma, der ſich zur Zeit dort aufhält und welchem betrügeriſcher Bankerott zur Laſt gelegt wird, berhaftet.(Siehe Polizeibericht in voriger Nummer.) *Die Ludwigshafener Gewerbeausſtellung 1903 dürfte laut „N. Pf..“ als geſichert erſcheinen, nachdem die Anmeldungen hierzu in genügender Anzahl eingelaufen ſind. Wünſchenswerth wäre es nunmehr, daß alle Intereſſenten, welche zwar willens ſind, auszu⸗ ſtellen, ihre Fragebogen jedoch noch nicht retournirt haben, letzteves Wer in der Wahl des auszuſtellenden Gegenſtandes noch zu keinem feſten Entſchluſſe ge⸗ kommen iſt, mag im Formular die betreffende Rubrik vorderhand ———— s. ſegelte er nach Smyrna ab. Er fand thatſächlich die Spuren von Athanaſius Verdi in dem Dorfe Ak⸗Kemi. Er hatte dort eine Griechin geheirathet, von der er einem Sohn und zwei Töchter ge⸗ pbhabt hatte. Der Sohn, Konſtantin Verdi, war nach Griechenland gewandert, wo er ſich in dem Dorfe Kukuvaounes verheirathet hatte: dieſer war der Vater von Demetrius Verdi. Von den Töchtern des Athanaſius Verdi war die eine an einen Griechen, die andere an einen Italiener verheirathet, und ſie haben beide drei Kinder hinterlaſſen, die noch in Ak⸗Kemi wohnen. So gibt es alſo ſieben Erben an Stelle des einen! Natrako iſt der Bevollmächtigte aller dieſer Erben ge⸗ worden, und er wird den ſchönſten Theil der Erbſchaft erhalten. Es werden in der That drei Millionen auf dieſen Zweig, der Familie kommen, und die Hälfte dieſer Summe wird Patrako einſtreichen, der ſchlaue Mechaniker,— wenn die Papiere in Ordnung ſind Leutnant Peary über ſeine Expedition. Nunmehr liegt der krſte ausführlichere Bericht über den Verlauf der Expedition vor und dbwar, wie er von Pearh ſelöſt erſtattet worden iſt. Beſonders interef⸗ ſant iſt in dieſem Berichte ſeine Erklärung, daß er, der den Nordvol nicht hat erreichen können, es aber durchaus nicht für ausſichtslos phält, zum Nordpol zu gelangen. Dies könne am beſten mit Schlitten don einer auf dem 883 Grad überwinternden Expedition geſchehen. Er erklärt ferner Bewweiſe zu haben, daß er keinen offenen Ozean auf der Seefahrt nach dem Nordpol gäbe. Andrerſeits ſei die Annahme eeiner ewig gefrorenen See unbegründet, obwohl das Waſſer faktiſch immer mit Eis bedeckt ſei. Er glaube bewieſen zu haben, daß Grön⸗ Aund das nördlichſte Land der Erde ſei, und daß darüber hinaus nur Odzkean läge. Das nördliche Ufer Grönlands umreiſte er 19000. Der Vericht über den Verlauf der Expedition lautet dem Berl. Lok.⸗Anz. zufolge folgendermaßen: Peary konſtatirt, daß er den Paher⸗Hafen am 16. September 1901 erreichte. Eine Woche ſpäter begannen die Eskimos der Expedition krank zu werden, und nicht ein einziger blieb berſchont. Sechs Erwachſene und ein Kind ſtarben. Im Anfang des nächſten Januar meldeten Eskimos von Anbalik, daß unter ihrem Stamme eine tödtliche Epidemie ausgebrochen ſei. Man ſchickte ſie zurück mit dem Auftrage, alle Ueberlebenden, die kommen könnten, erbei Einige ihnen kamen Ende des Monats an. wird“ arbeitete ſich durch, lief am 8. Auguſt in den Hafen ein, und am ſelben Nachmittag gelang es ihr wieder herauszukommen. Die Aus⸗ fjungfer. An kurz nachdem die borausgeſchickte Abtheilung dort eingekroffen war, exreicht. Die Eskimos, die der Expedition geholfen hatten, kehrten nach der Ankunft in Conger zurück, Acht weitere Märſche brachten die Expedition bis nach Kap Hekla, am Nordend, des Robinſonkanals, der bis nach Grönland hinüber vollſtändig offen war, während ſich nach Norden zu ſoweit man ſehen konnte, von Black Capo und Kap Ramſome Waſſerſeen erſtreckten.— Von Kap Hekla kehrte eine andere Unterſtützungskolonne zurück, und am 1. April begann Leutnant Pearh mit Henſen, bier Eskimos und ſechs Schlitten den Marſch über das Polareis nach Norden zu. Die alten Eisfelder waren hoch mit Schnee bedeckt und von Geröllfurchen durchzogen. Man traf auch auf friſche Eiswege. Von dem erſten Moment des Abmarſches der Expe⸗ dition zu Fuß, über das Eis ſtellten ſich, abgeſehen von den Stellen, wo junges Eis war, dieſelben Reiſeverhältniſſe heraus, welche die eng⸗ liſche Expedition des Jahres 1876 feſtgeſtellt hatte. Nach ſechs Märſchen traf man auf offene Kanäle und auf in Bewegung befind⸗ liche Eisfelder. Zwei Eingeborene wurden zurückgeſchickt. Je weiter die Expedition vordrang, deſto kleiner wurden die Eisfelder, die Druckränder waren größer und die offenen Wege häufiger. Jeder Tagemarſch wurde gefährlicher als der vorhergehende, und der allge⸗ meine Kurs wurde durch den Charakter des Eiſes nach Weſten abge⸗ lenkt. Endlich wurden unter dem 84. 17e die Hunde unbrauchbar, und weitere Verſuche, vorzudringen, mußten aufgegeben werden. Neue offene Stellen und die Druckränder machten zuſammen mit Nebeln in mancher Hinſicht den Rückmarſch anſtrengender als den Hinmarſch. Kap Hekla wurde am 29. April wieder erreicht und Kap Sabine am 15. Mai. Das Eis brach früher auf als im Jahre 1901, und der Payer⸗Hafen war faſt ununterbrochen blockirt. Die„Wind⸗ rüſtung und das Perſonal der Expedition war zufriedenſtellend, aber ein weiteres Vordringen durch unüberwindliche Hinderniſſe verboten. — Ein neuer amerikaniſcher Frauenberuf iſt der der Braut⸗ Dieſer Beruf ſoll denen, die ihn ausüben, ganz ſchöne ingen. Bei einer Hochzeit, die kü Einnahmen bringe, denn der Schultheiß ſchenkte natürlich der Erze auf dem Plan erſchienen wäre und deſſen Perſb hätte, worauf ſeine Freilaſſung erfolgte. rzlich ſtattfand, waren offen laſſen, durch die Einſendung des Fragebogens jedoch ſeinen Willen kund geben. Dieſe Kundgabe iſt nothwendig, daß das Aus⸗ ſtellungskomitee in Bälde einen Ueberblick über die Größe der Ver⸗ anſtaltung gewinnen und auch mit der Erſtellung der in Ausſicht ge⸗ nommenen Halle rechtzeitig in Aktion treten kann. 5 *Der geſtrige erſte Markttag der Ludwigshafener Meſſe ſtand im Zeichen ſchönen herbſtlichen Wetters. Kein Wunder, daß ſich die Beſucher aus nah und fern in großer Zahl einfanden und die Ein⸗ wohnerſchaft ſelbſt in Schaaren den Marktplätzen zuſtrömte. Eine großen Theil der Meßbeſucher ſtellte wie gewöhnlich Mannheim. Bürgermeiſterwahl. Bei der heutigen Bürgermeiſterwahl in Feudenheim wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Bohrman n mit 55 gegen 10 Stimmen wieder gewählt. *Culoſſeumtheater. Aehnlich wie das Berliner Enſemble „Schall und Rauch“ arrangirte die Direktion des Coloſſeum⸗ theaters am Samſtag einen Theaterabend an dem Sere niſſimus und ſein Begleiter Kindermann theilnahmen. Dieſer Verſuech muß als gelungen bezeichnet werden, umſomehr da Sereniſſimus keine Kopie von„Schall und Rauch“ waren, ſondern ſich nur auf lokalem Gebiete unterhielten, und die Witze eine zündende Wirkung erzielten. Geſang, Deklamation und Theater wechſelten in bunter Reihenfolge, beſonders erwähnen müſſen wir aber Frau Voll⸗ rath, welche meiſterhaft drei Lieder zu Gehör brachte, die da Publikum begeiſterten. Wie uns die Direktion mittheilt, kommt am Donnerstag, 25. September, wieder eine Vorſtellung mit Sereniſſi⸗ mus und Kindermann und dürfte dieſelbe abermals ein ausver⸗ kauftes Haus erzielen. Heute Montag, 22. September, gelangen „Die Räuber“ wiederholt zur Aufführung und Dienstag, den 23. September, gelangt zum letzten Male„Die Pfarrers⸗ köchin“ zur Aufführung, ein Stück, das am geſtrigen Sonntag Stürme der Heiterkeit erweckte, und in Folge vorzüglicher Dar⸗ ſtellung der Hauptparthien einen tiefen Eindruck hinterließ. — ä6!Hu— Aus dem Großherzogthum. * Schwetzingen, 20. Sept. Die auf geſtern Abend anberaumte Bürgerausſchußſitzung konnte wegen Beſchlußunfähigkeit nicht ſt finden. Es wurde jedoch die projektirte Bahnüberführung beſprochen und dabei dem Gemeinderath ſeitens einiger Bürgerausſchußmit⸗ glieder verſchiedene im Intereſſe der Stadt und beſonders der An⸗ grenzer zu berückſichtigende Anregungen gegeben. Der Bürgeraus⸗ ſchuß wird nunmehr nochmals unter Strafandrohung auf Montag Abend 8 Uhr zu einer Sitzung einberufen. BC. Heidelberg, 21. Sept. Um die neu errichtete evangeliſche Hauptlehrerſtelle in Handſchuhsheim haben ſich, der„Heid. Ztg.“ zu⸗ folge, 65 Lehrer, wobei zwei Unterlehrerinnen ſind, beworben. Der dienſtälteſte Bewerber hat 35 Dienſtjahre, der jüngſte 7. *Heidelberg, 21. Sept. In dem hieſigen Krematorium ſeit ſeinem Beſtehen, alſo ſeit Dezember 1891, 1121 Leichen be worden. 5 *Freiburg, 21. Sept. Ein aufregender Vorfall ſpielte ſic in einem Hauſe der äußeren Kaiſerſtraße ab. Ein dort wohnende Penſionsinhaber hatte mit ſeiner Frau einen heftigen Auftritt Während des Streites ergriff die Frau einen Revolber und gab einen Schuß auf den Mann ab, der dieſen am Oberſchenkel verwundete. Donaueſchingen, 21. Sept. In den Räumen des Amtsgerichts fand dieſer Tage eine Kriegsgerichtsſitzung ſtatt. Angeklagt war Unteroffizier Neumann vom 113. Regiment. Demſelben wurd Laſt gelegt, daß er einen Untergebenen, den Gemeinen Burſt, wei derſelbe beim Mantelappall die Knöpfe nicht alle geputzt vorzeigen konnte, durch mehrere heftige Schläge in das Geſicht, ſo daß Burſt blutete, vorſätzlich körperlich im Dienſte mißhandelt habe. Neu⸗ mann erhielt 10 Tage mittleren Arreſt. BC. Donaueſchingen, 21. Sept. Ein Soldat der 11¹ des Infanterie⸗Regiments Nr. 113, welches in Bräunl Quartier lag, wollte den Kindern des Quartierwirths dem geladenen Gewehr vorſpielen; ein Schuß kracht chs Jahre altes Mädchen ward mitten auf die Stirne getroffen. Die Verletzung iſt lebensgefährlich. BC. Meersburg, 21. Sept. Auf bis jetzt unaufgeklärte We brach Freitag Nacht in der nahe am See gelegenen großen me Baumwollſpinnerei von Koblenzer Feuer aus, das ſich alsbald ar das Wohnhaus des Herrn Koblenzer und das Anweſen des Her Weißenrieder ausdehnte; letzteres blieb erhalten, dagegen bran Fabrik und Wohnhaus völlig nieder. Der Schaden wird auf über 3000 0 0 M. geſchätzt, da in der Fabrik noch größ Baumwpollvorräthe nebſt den Maſchinen bernichtet wurden. Lei ſind auch etwa 100 Arbeiter jetzt ohne Beſchäftigung. *Schopfheim, 21. Sept. Vorgeſtern brach in der Mühle de vor Kurzem verſtorbenen Alfred Keller Feuer aus, welches das m Frucht⸗ und Mehlvorräthen gefüllte Anweſen gänzlich zerſtörte. D Feuer entſtand in dem oberen Stocktperk, wahrſcheinlich durch War; laufen des Getriebes oder Selbſtentzündung, Müllheim, 21. Sept. Freitag Nacht brach in der des Kaufmanns Richard Kappeler in Neuenburg ein Br in einigen Stunden nicht nur das Wohnhaus des Gen dern auch das Gaſthaus zum Salmen und die Oekonomiegebe Adlerwirths Saurer und des Oelmüllers Thum in Aſche legt Abgebrannten ſind verſichert. Der Schaden wird auf 7 0⁰ geſchätzt. 7 Aus dem Oberland, 21. Sept. Die Bezirksräth berſchier Amtsbezirke werden ſich nächſter Tage mit der Frage zu b chäftt haben, ob die ſeitens zahlreſcher Gemeindeverwaltungen an der diesjährigen Einquartierungen bewilligten Erhöhungen d gütungen an die Quartiergeber zu genehmigen ſind. Es hande um Zuſchüſſe von 50—70 Pfg. pro Mann und Tag, deren nehmigung das Gr. Miniſterium des Innern vorerſt beanſtande auf vorgenannte Inſtanz verwieſen hat. Die Bevölkerung hofft die Bezirksräthe die Angelegenheit in bejahendem Sinne erlet denn die Zuſchüſſe entſprechen einem thatſächlichen und allſe Bedürfniſſe. Von der württemb. Grenze, 19. Sept. Ein Iuſtige geſchichtchen hat ſich dieſer Tage bei Biberach zugetragen Militärradfahrer des Inf.⸗Regts. Nr. 121 war beauftragt, Stellung des feindlichen Regiments Nr. 122 zu erkundig ſchlaue Marsſohn entledigte ſich bei einem Bauern in Reinſtett ſeiner Uniform und fuhr in entlehnten Ziviliſtenkleidern in das Feind beſetzte Gelände. Nachdem er alles Wiſſenswerthe ausge ſchaftet, machte er ſich ſchleunigſt auf den Rückweg. Hier e ber ſich ihm das Verhängniß in Geſtalt eines anderen Militärr welcher das Rad des„Zivilliſten“ als ein Militärfahrra „Wie kommen Sie zu dem Rad? Das haben Sie geſtoh verhafte Sie hiemit!“ herrſchte der Militärradler den verm Dieb an und transportirte ihn zum Schultheißen in welcher ihn denn auch in Gewahrſam nahm. Nun konnte di Kundſchafter darüber grübeln, wie er ſich wieder aus wahren Sachverhalts ſeitens des Feſtgenommenen Die unerquickliche Sache hätte ſich wohl noch lang micht zufällig ein Regimentskamerad des verkleidet n Ku —— 4. Seite. General⸗ zanzeiger. ecrtirrheean,. Seemdpe, Jahres in der Abſicht, die erworbenen Kenntniſſe in einem belgiſchen Konkurrenzunternehmen zu verwerthen, den Werkmeiſter der Heß⸗ ſchen Filzfabrik durch Zuwendung von Geſchenken zum Verrath ver⸗ ſchiedener Fabritbetriebsgeheimniſſe zu beſtimmen geſucht. So hat er ſich u. A. über das Zurichten des Filzes und über das Ausſtangen und Einfalten von Patronenpfropfen aus Jilg belehren laſſen. Das Urtheil lautet auf 500 M⸗ Geldſtrafe oder 100 Tage Gefängniß. 80 Der 30 Jahre alte Glaſer Emil Scha ibl von Mannheim wurde zwegen verſuchten Sittlichkeitsverbrechens nach§8 188, 185 und 200 des R. St.G. B. zu 2 Monaten 14 Tagen Gefängniß verurtheilt. 89 Neuſtadt a.., 21. Sept. Im Saalbau hier war heule der Ausſchuß des KHreisverbandes Pfälziſcher Obſtbau⸗ vereine verſammelt. Nach Verbeſcheidung einer Anzahl Anträge auf Unterſtützung von Vereinen aus Verbandsmitteln und Prämiirung von muſterhaften Obſtanlagen, wurde beſchloſſen: Der 5. pfälziſche Obſtmarkt ſoll am 30. Sept. in Kaiſers⸗ lautern ſtattfinden. Auf der am 23. September in Landshut ſtattfindenden Landesverſammlung bahriſcher Obſtbauvereine ſoll der Antrag geſtellt werden, den nächſtjährigen Verbandstag in Neuſtadt a, H. abzuhalten. Bekannt gegeben wurde, daß von Seiten der pfälziſchen Regierung ein ſtaatlich beſo ldeter Obſtbau⸗ techniker angeſtellt wird. § Landan(Pfalz), 21. Sept. Vor der Straflammer hier wurde geſtern verhandelt gegen drei verheirathete Männer, welche nächt⸗ licher Weile in den ſtädtiſchen Anlagen ſich nach Liebespärchen auf die Lauer legten und dieſe zu überraſchen ſuchten, wobei ſie ſich als Geheimpoliziſten ausgaben. Gewöhnlich nahmen dann die Begleiter der Mädchen Reißaus und an den geängſtigten Mädchen verübten dann die„Geheimpoliziſten“ Unzucht. Es wurden verurtheilt; der ſtädtiſche Oktroiaufſeher Wetz ſtein zu 4 Jahren 3 Monaten, der Telephonarbeiter Stumpf zu 2 Jahren 8 Monaten und der Schuhmacher Cadrien zu 2 Jahren Gefängniß. § Zweibrücken, 21. Sept. In welch frivoler Weiſe oft die Eides⸗ pflicht verletzt wird, zeigte der letzte Fall der diesjährigen Tagung des Schwurgerichts der Pfalz. Nicht weniger als 5 Perſonen, die bei einem Alimentationsprozeß theils falſche Ausſagen machten, theils Andere dazu verleiteten, waren angeklagt. Es wurden ver⸗ Urtheilt Heinrich Wild und Karl Schmitt, beide von Wollmers⸗ heim, zu je 5 Jahren Zu chthaus und 10 Jahren Ehrverluſt, Friedrich Fabſan von Heuchelheim zu 2 Jahren 6 Monaten Zucht⸗ Haus, Peter Keßler von Flomersheim zu 2 Jahren Zuchthaus. Frau Keßler wurde freigeſprochen. * Frankfurt a.., 21. Sept. Ueber den bereits gemeldeten Eiſenbahnunfall wird noch berichtet: Gegen 6 Uhr heute früh ſtieß der von Frankfurt a. M. kommende Eilgüterzug auf einen anderen am hieſigen Bahnhof rangirenden Güterzug. Es wurden 3 bis 4 theils mit Säure beladene Wagen aus dem Geleiſe geworfen. In⸗ folge des heftigen Anpralls entzündete ſich die Säure durch Exploſion eines Ballons und bald ſtanden die Wagen in hellen Flammen. Zwei Wagen wurden total vernichtet, zwei andere vollſtändig ausgebrannt und noch einige andere Wagen theils mehr, theils weniger beſchädigt; außerdem hat die Maſchine des Eilgüterzugs Schaden erlitten. Der Maſchinenführer Metz aus Bockenheim wurde leicht verletzt. Der Materialſchaden iſt nicht unbedeutend. In dem Augenblick des Zu⸗ ſammenſtoßes nahte der Station ein bon Fulda kommender Schnell⸗ gug auf demſelben Geleiſe und es iſt nur der Geiſtesgegenwart des dienſtthuenden Aſſiſtenten zu danten, daß großes Unheil verhütet wurde. Derſelbe eilte von der Unfallſtelle aus dem herankommen⸗ den Schnellzug unter Aufbietung aller ſeiner Kräfte entgegen und veranlaßte deſſen Halten. 25 * Kaffel, 19. Sept. Vor einigen Monaten tral ein raffinirter Hochſtapler hier als„Regierungsaſſeſſor“ auf, der ganz plötzlich von Hamburg nach Kaſſel verſetzt worden ſein wollte. Der Mann hatte ein ſehr gewandtes weltmänniſches Weſen, miethete in verſchiedenen Stadttheilen möblirte Zimmer und pumpte dann jedes Mal die Ver⸗ mietherin um 20 M. oder mehr unter der falſchen Vorſpiegelung an, er müſſe erſt noch ſein umfangreiches Gepäck von der Bahn holen; in ſeinem Koffer befänden ſich 500 M. baar. Ferner erſchwindelte ſich der„Herr Regierungsaſſeſſor“ in verſchiedenen Juwelier⸗ und Uhrenläden eine große Anzahl werthvoller Gold⸗ und Silberwaaren und verſchwand dann nach wenigen Tagen. Von hier aus hatte ſich der Hochſtapler nach Frankfurt a. M. gewandt, wo er in gleicher Weiſe Gaſtrollen gab, ebenſo wie er vorher in Hannover, Hamburg und anderen Großſtädten ſein Unweſen getrieben hatte. In Frank⸗ furt wurde der gemeingefährliche Menſch als der frühere 42 Jahre alte Klavierlehrer Adam Fiſchbach entlarpt, welcher bereits über 15 Jahre im Zuchthauſe verbracht hat. Wegen der in Frankfurt ver⸗ übten Schwindeleien war er zu 5 Jahren Zuchthaus verurtheilt wor⸗ den. Dieſe Strafe wurde wegen der hieſigen Schwindeleien auf 8 Jahre Zuchthaus, 900 M. Geldbuße und 10 Jahre Ehrverluſt JJJ 2 Cheater, Runſt und Lipigtenſchatt. Frankfurter Operuhaus. Montag, 22. Sept.:„Die Gro 5⸗ herzogin von Gerolſtein“, Dienſtag, 28.:„Lohengrin“. Mittwoch, 24.:„Das Glöckchen des Eremiten“. Donnerſtag, 25.:„Don Pas⸗ quale“, hierauf:„Zwiſchen zwei Feuern“. Freitag, 26,:„Die luſtigen Weiber von Windſor“, Samſtag, 27.:„Violetta“(La Traviata). Sonntag, 28. Sept.:„Samſon und Dalila“. Montag, 29.:„Hoffmanns Erzählungen“. ö Frankfurter Schauſpielhaus. Montag, 22. Sepkt.?„Die ver⸗ ſunkene Glocke. Dienſtag, 23.:„Die zärtlichen Verwandten“. Mitt⸗ woch, 24.:„Roſenmontag“. Donnerſtag, 25.:„Die Räuber“. Freitag, 26.:„Graf Eſſex“. Samſtag, 27.:„Der Verſchwender“. Sonntag, 28.:„Die zärtlichen Verkvandten“, Abends:„Charley's Tante“ Montag, 29.:„Deborah“. Dienſtag, 30.:„Nareiß“. Guſtav Freytags„Journaliſten“. Das Breslauer Stadttheater hatte kürzlich gegenüber der weitverbreiteten Annahme, Guſtab Frey⸗ tag's„Journaliſten“ ſeien zuerſt und zwar am 2. Januar 1853 in Karlsruhe aufgeführt worden, den Vorzug der Erſtaufführung für ſich in Anſpruch genommen. Am 8. Dezember 1852 ſchon ſei das Maſſiſche Luſtſpiel in Breslau zum erſten Male in Szene gegangen, er⸗ Härte die Direktion des Breslauer Stadttheaters. Selbſt dieſer offi⸗ ziellen Erklärung gegenüber fehlte es nicht an Zweifeln von mancher Seite. In Wirklichkeit lag wohl der Originalzettel des Karlsruher Hoftheaters vom 2. Januar 1853 vor, während ein ſolcher Original⸗ gettel in Breslau nicht mehr zur Verfügung iſt, wenn auch wahr⸗ ſcheinlich im Archiv des Theaters einer vorhanden ſein dürfte. Der „Berl. Cour. hat ſich an die Redaktion der„Bresl. Ztg.“ mit dem Erſuchen gewendet, aus ihren alten Jahrgängen das Datum der Erſt⸗ aufführung feſtzuſtellen. Das ſchleſiſche Blatt hat feſtgeſtellt, daß in Breslau in der That die Erſtaufführung am 8. Dezember 1852 ſtattgefunden hat. Der Brieſwechſel zwiſchen Bettina von Arnim und König Friedrich Wilhelm IV. von Preuſſen wird binnen Kurzem erſcheinen. Prof. Ludwig Geiger hat nach der„Nat.⸗Ztg.“ 27 Briefe der genialen Frau aufgefunden, die noch niemals gedruckt oder benutzt worden ſind und für die Zeit 1840 bis 1852 von hervorragendem literaturgeſchicht⸗ lichen Werthe ſind. Die Beziehungen zwiſchen dem Könige und der hochgeſinnten Schönheitsprieſterin waren in ihren Einzelheiten bisher licht bekannt. Man wußte nur von ihrer Verehrung für Friedrich Wilhelm IV., wie ſich dieſe in ihrem Buche„Dies Buch gehört dem König“ und deſſen ziemlich unklarphantaſtiſchem zweiten Theile „Ilius Pamphilius und die Ambroſia“ ausſpricht. Ihre Schwärmerei für Freiheit kommt in dieſen neuen Briefen zu beredtem Ausdruck. Direktiunswechſel im Berliner Theater. Da Dr. Paul Lindau wegen Uebernahme des Deutſchen Theaters mit dem 1. Mai 1903 aus der Direktion des Berliner Theaters ausſcheidet, iſt die artiſtiſche eltung deſſelben dem bisherigen Oberregiſſeur, Alfred Halm, und verwaltungstechniſche Leitung Olla Graul überkrgaen Rorden. e 8 Ein Nationaldenkmal für Scheffel auf der Wartburg? Wie aus Eiſenach gemeldet wird, hat ſich dort zur Errichtung eines deutſchen Nationaldenkmals für Viktor Scheffel ein Komitee gebildet. Das Denkntal, deſſen Koſten auf rund eine Viertel Million Mark ber⸗ anſchlagt werden, ſoll auf der Wartburg A Die Poſt ſchreibt dazu: Niemand wird die Ehrung des Dichters, der uns „Gaudeamus“,„Ekkehard“ und„Trompeter“ ſchenkte, mißbilligen wollen. Wohl aber kann man mit Erſtaunen fragen, welche Gründe für die Wahl der Wartburg als Aufſtellun platz maßgebend ſind. Ein„Nationaldenkmal“ kann nur an zwei len mit gutem Grund errichtet werden: Entweder im Mittelbunkt des Reiches, in Berlin, oder aber an einer Stätte, welche mit dem Darzuſtellenden beſonders eng verknüpft iſt. Inwiefern aber die Wartburg zu Scheffel in be⸗ ſonderen Beziehungen ſteht, vermögen wir nicht zu erkermen. Uebrigens exiſtirt bereits eine ganze Anzahl von Scheffel⸗Denk⸗ mälern: In Karlsruhe vor der Kunſtſchule, auf der Heidelberger Schloßterraſſe, bei dem Waldkirchlein von Appenzell, in Mürzuſchlag (Ober⸗Oeſterreich) und im Hain Serpentara(bei Rom), der be⸗ kanntlich Eigenthum unſeres Kaiſers iſt. Zu der Aufſtellung eines Denkmals auf der Wartburg gehört übrigens auch die Genehmigung des Großherzogs bon Sachſen, die in dieſem Falle doch nicht ohne Weiteres ſicher erſcheint. Prof. E. M. Geyger, deſſen Marmorſtier ſich im Beſitz der Stadt Berlin befindet und den Humboldthain ſchmückt, hat ein neues Thier⸗ bildwerk geſchaffen, das ſoeben in Bronze fertiggeſtellt worden iſt. Die Anregung dazu geben dem Künſtler die drolligen Malayenbären des Zoologiſchen Gartens zu Berlin; das Werk wurde unmittelbar bor der Natur begonnen und vollendet. Es iſt ein künſtleriſcher Brunnen, der für den Gebrauch beſtimmt iſt. Aus einer Granit⸗ platte wächſt ein Baumſtamm heraus, auf dem mit allen Vieren der lebensgroße Bär hockt, den Kopf vorgeſtreckt, die lange, unten ge⸗ rundete Zunge herniederhängend. Die Haltung und Phyſiognomie des Thieres wirken ungemein ergötzlich. Die Zunge iſt zum An⸗ hängen eines Gimers wie geſchaffen; der Bär hat außerdem am Halſe eine Vorrichtung, an der man zieht, um das Waſſer zum Ausſtrömen zu bringen. Die Granitplatte unter dem Kopfe des Bären iſt aus⸗ gehöhlt. Eine intereſſante Theaterſtatiſtik bringt Faguet im„Journal des Debats“. Es handelt ſich um eine Zuſammenſtellung der Stücke, die in der Comedie⸗Frangaiſe von 1680—1900 geſpielt worden ſind. Es geht daraus hervor, daß von den franzöſiſchen Tragikern Racine derjenige iſt, den man in dieſen 220 Jahren am häufigſten geſpielt hat; auf ihn kommen 6270 Aufführungen gegen 4717 von Corneille und nur 3950 von Voltaire. Wenn auch Racine der erſte iſt, ſo empfindet Faguet doch darüber Verdruß, daß ſein beliebteſtes Stück „Les Plaideurs“ geweſen zu ſein ſcheint, denn man zählt 1219 Vorſtellungen dieſes Stückes gegen 156 von„Bérénice“. Das meiſt⸗ geſpielte Stück von Corneille iſt„Le Cid“; man hat 650 Mal„Le Menteur“ gegeben; während„Polheucte“ es nur auf 418 gebracht hat. Faguet iſt damit nicht zufrieden, und auch daraus macht er dem Publikum einen Vorwurf, daß der Luſtſpieldichter Regnard häufiger geſpielt worden iſt, als Corneille, nämlich 5262 Mal gegen 4717 Mal. Dabei iſt das beliebteſte Stück keineswegs ſein be⸗ rühmteſtes„Le Jouneur“ geweſen, ſondern die„herzzerreißenden“ „FJalies amoureuſes“. Schwindmappe, herausgegeben vom Kunſtwart. Die Berliner „Tägliche Rundſchau“ ſchreibt über die dankenswerthe Veröffent⸗ lichung: Die Schbveſter der VBöcklin⸗Mappe iſt eine„Schwindmappe“ geworden, ebenfalls vom„Kunſtwart“ bei Callwey, München, für .50 Mk., herausgegeben. Nur daß bei Moritz von Schwind, der vor nun 31 Jahren ſtarb, keinerlei Hinderniſſe in der Auswahl und Technik der wiedergegebenen(ſieben) Blätter entgegengeſtanden, wie bei Böcklin. So hat denn die kaiſerliche Schack⸗Gallerie in München ihre ſchönſten Stücke hergegeben: Die Hochzeitsreiſe; Das Mädchen am Fenſter(Morgenſonne); Den Raſtenden auf der Wanderung; Rübezahl; Erwins Traum; Den Einſiedel, der die Roſſe tränkt; und dann, kaum bekannt und zum erſtenmale vervielfältigt, das feierliche Walten der drei„Naturgeiſter, die den Mond anbeten“, eine ganz wunderſame Nachtphantaſie, poetiſch durchempfunden und doch bildneriſch groß geformt.„Sieh, nun läßt der Brite dir Gerechtig⸗ keit widerfahren, es bewundert dich der Franzoſe, aber lieben kann dich nur der Deutſche, du biſt ſein, ein ſchöner Tag aus ſeinem Leben, ein warmer Tropfen ſeines Blutes, ein Stück von ſeinem Herzen.“ Wünſchen wir, daß Richard Wagner hiermit ein langes Recht behalte. totizbuch. Man ſchreibt der Frkft. Ztg::„Die Varus⸗ ſchlacht undderen Oertlichkeit“, unter dieſem Titel ver⸗ öffentlicht Oberlandesgerichtsrath Dr. Bartels in Hamburg in dem ſoeben erſchienenen Bande der Osnabrücker„Hiſtoriſchen Mit⸗ thlg.“ eine Studie, in der er zu dem Schluſſe kommt, daß der Schau⸗ platz der Varusſchlacht weder bei Detmold noch bei Osnabrück, ſondern am Dievenmoore bei Damme zu ſuchen ſei.— Das Schau⸗ ſpiel„Der Umweg“ von Henry Bernſtein wurde im Rai⸗ mund⸗Theater zu Wien freundlich aufgenommen.— Im alten Stadttheater zu Köln wurde der Schank„Champerays Leiden“ von Veber und Soulie zum erſtenmal aufgeführt. Das Stück iſt eine recht mäßige Arbeit, die ein humoriſtiſches Motib viel zu ſehr breit tritt und daneben ſich mit ganz groben Aeußerlichkeiten durchhilft. Natürlich handelt es ſich um die eheliche Treue. —— Heueſte Bachrichten und Telegramme. Drivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. z2. Darmſtadt, 22. Sept. Bei der heutigen Schlußziehung der Darmſtädter Schloßfreiheits⸗Lotterie fiel die Prämie und der Haupttreffer zuſammen auf ein Loos im Betrage von M. 250 000 in eine Mainzer Kollekte. Der Gewinn kommt nach Berlin. Frankfurt a. M. 22. Sept. Der bekannte Architekt und Glasmaler Profeſſor Ale x. Linnemann iſt heute früh, 68 Jahre alt, geſtorben. Eines ſeiner letzten Werke war die Aus⸗ ſchmückung der Kaiſer Wilhelm⸗Gedächtnißkirche in Berlin. d. Straßburg./Elf., 22. Sept. Die in Illkirchen⸗Grafen⸗ ſtaden gelegenen Illkirchener Mühlenwerke, die größte Mühle Elſaß, ſind vergangene Nacht niedergebrannt. Der Schaden wird auf 1½ Millionen Mark geſchätzt. * Köln, 22. Sept.(Frkf. Ztg.) Heute Vormittag wurde die erſte Generalverſammlung der Geſellſchaft für ſo⸗ ziale Reform durch den früheren preußiſchen Miniſter Ber⸗ lepſch eröffnet. 2. Köln, 22. Sept. Eine von etwa 1000 Perſonen beſuchte Verſammlung nahm eine ſcharfe Proteſtreſolution in Sachen der Fleiſchteuerung an. n. Berlin, 22. Sept. Stadtrath Kaufmann hak definitiv auf ſein Amt verzichtet und dies dem Dr. Langerhans ſchriftlich mit⸗ gekheilt. *Freibergi.., 22. Sept. Als geſtern ein Gefreiter des gegenwärtig hier einquartierten 28. Feldartillerieregiments ver⸗ ſchiedenen Perſonen ein Geſchütz und die Ladung desſelben erklärte und hierbei eine Manöberkartouche in das Geſchütz geſteckt hatte, entlud ſich plötzlich letztere. Ein Mädchen wurde in die Bruſt ge⸗ troffen und ſofort getödtet, mehrere andere Kinder theils ſchwer, theils leichter verwundet. Paris, 22. Sepk.(Agenee Havas). Es heißt, die Regie⸗ vung werde bei der Bndgetberathung beantragen, den Zuckerintereſ⸗ ſenten als Kompenſation für die geplante Aufhebung der Zuckerprämien eine Herabſetzung der Inlandſteuer in Höhe von etwa 40 Millionen Franes zu gewähren. Paris, 22. Die Rede des Miniſ Sept. terpräſidenten wird vorläufig nur von den oppoſitionellen Blättern be⸗ ſprochen, die zu dem Schluß kommen, daß zunächſt der R üſck⸗ tritt Pelletans und, wie einige meinen, auch der André's nothwendig geworden ſei. Bei einer Beſteigung des * franzöſiſche Touriſte Montblanc ſtürzten 2 in eine Gletſcherſpalte ab. Man befürchtet, daß auch der Führer und der Träger umgekommen ſind. * London, 22. Sept. Reuter meldet aus Johannes⸗ burg vom 20. ds.: Der Hafen von Motala, zwei Meileß von Lourengo Marques entfernt, wurde infolge der jüngſt gepflogenen Unterhandlungen an England verpachtet. *London, 22. Sept. Ein Telegramm aus Sydney vom 21. dſs. meldet, daß heftige Erdſtöße in Viktoria und Süd⸗ auſtralien vorgekommen ſind, beſonders in Adelaide. * London, 22. Sept. Nach einem Telegramm des „Standard“ aus Shanghai vom 21. ds. Mts. iſt der Boxeraufſtand in der Provinz Szetſchwan noch nicht unterdrückt. Die Gelände der China⸗Inland⸗Miſſion in Mei⸗Tachan ſind zerſtört, doch iſt kein Verluſt an Menſchen⸗ leben zu beklagen. Die Boxer ſind jetzt in den Städten Tanlien, Hunghu und Kiating. * London, 22. Sept. Vom Lordmahor wird offiziell mit⸗ getheilt, daß der König und die Königin an dem am 25. Oktober in der Gildhall ſtattfindenden Frühſtück und am 26. Oktober in der St. Pauls⸗Kathedrale abzuhaltenden Königs⸗ dankgottesdienſt theilnehmen werden. * Madrid, 22. Sept. Die Antwort der Re⸗ gierung auf die Note des Vatikans betreffend die Kon⸗ gregationsfrage iſt abgegangen. Die Regierung beſchloß die Bildung einer gemiſchten Kommiſſion, welche ſich mit der Reduzirung des Kultusetats beſchäftigen ſoll. * Newhork, 22. Sept. Einem Telegramm aus Panama zufolge ließ der Aufſtändiſchen⸗General Ferrera an den Gou⸗ berneur Salagar eine Mittheilung gelangen, der Krieg möchte beendigt werden und in der vorgeſchlagen wird, gemeinſame Be⸗ rathungen zu veranſtalten, um eine wahrhaft nationale, politiſche Organiſation zu ſchaffen. Salagars Antwort ſei geſtern ab⸗ gegangen. 74. Naturforſcher⸗ und Aerste⸗Tag. „Karlsbad, 22. Sept. Die deutſchen Naturforſcher und Aerzte traten heute zur 74. Tagung zuſammen, an welcher gertreter Deutſchlands, der Schweiz, Rußlands und Japans theil⸗ nahmen. Die öſterreichiſch⸗ ungariſche Regierung iſt durch den Unter⸗ richtsminiſter Hartel, die preußiſche Unterrichtsverwaltung durch Miniſter v. Studt vertreten. Ferner iſt hier anweſend der Statt⸗ halter von Böhmen, Graf Condenhove. Der Geſchäftsführer Dr. Hermann⸗Karlsbad begrüßte den Konoreß, insbeſondere den öſterreichiſchen und preußiſchen Unterrichtsminiſter. Nach ſeiner be⸗ geiſtert aufzenommenen Anſprache und einem Hoch auf Kaiſer Franz Joſef und Kaiſer Wilhelm wurden an beide Herrſcher Huldigungs⸗ telegramme abgeſandt. Miniſter Hartel ergriff das Wort und dankte zunächſt im eigenen Namen, wie im Namen ſeiner Regierung für die Einladung. Der Miniſter hieß die Anweſenden herzlich will⸗ kommen, wies auf die Bedeutung des Kongreſſes hin und bezeichnet die Vereinigung der Kräfte und Mittel zur Erreichung großer ge⸗ meinſamer Ziele als das Kennzeichen des wiſſenſchaftlichen Lebens unſerer Zeit. Der Miniſter betonte die hohe praktiſche Bedeutung der Studien und Forſchung der Kongreßtheilnehmer, die es der Regierung zur Pflicht mache, deren Arbeiten zu unterſtützen, zu fördern, und deren Anregungen zu prüfen und zu beachten. Der Miniſter gedachte der werthvollen Früchte, welche die gegenſeitige Unterſtützung von Theorie und Praxis, das Zuſammenwirken von wiſſenſchaftlichen Verwaltungen nicht blos in dem über reiche Mittel verfügenden ver⸗ wandten Deutſchland, ſondern auch in Oeſterreich⸗Ungarn getragen habe, indem er namentlich auf die Ausgeſtaltung der naturwiſſen⸗ ſchaftlichen und mediziniſchen Inſtitute, ſowie auf die Verbeſſerungen der geſundheitlichen Einrichtungen Böhmens hinwies. Es ſei keine bloße Phraſe, wenn er verſichere, daß der Staat und die Unterrichtsverwaltung gerade den Verhandlungen des Kongreſſes mit vollſter Aufmerkſamkeit folgten. Der Miniſter wies darauf hin, daß zu dieſem Kongreſſe nicht nur Mediziner, ſondern Vertreter aller anderen Zweige der Naturwiſſenſchaft ſich immer wieder zu⸗ ſammenfinden im Betpußtſein ihrer gemeinſamen Aufgabe, der Wahrheit zu dienen. Zur Theilung der Arbeitsgebiete und der unaufhaltſam fortſchreitenden Realiſirung geſellt ſich der Trieb über trennende Schranken der einzelnen naturwiſſenſchaftlichen Diszi⸗ plinen hinweg, das Verbindende zu ſuchen. Der Miniſter ſchloß mit dem Wunſche, daß dieſem Beſtreben der Geiſt Goethes, der ſo oft in Karlsbad geweilt habe, voranleuchte und über den Verhand⸗ lungen ſchweben möge, der Menſchheit zum Wohle, der Wiſſenſchaft zur Förderung und Ehre.(Stürmiſcher Beifall.) Nach der Begrüßungsanſprache des Karlsbader Bürgermeiſters und des Rektors der Prager deutſchen Univerſität, Bachmann, gedachte der erſte Vorſitzende des Kongreſſes, Prof. Holzner⸗ Verlin, der im abgelaufenen Jahre verſtorbenen Mitglieder, Kuß⸗ maul⸗Heidelberg, Gerhard und Virchow⸗Berlin in ehrendem Nach⸗ rufe. Hierauf begannen die Berathungen. ** Berliner Drahtbericht. Y4( Verlin, 22. Sept. Das„Kleine Journal“ meldet aus Paris: Der Kriegsminiſter Andrs hat den Redekrieg eröffnet⸗ Zuerſt ſprach er in Agen, dann in Toulouſe und Villefrance. Ueberall drückte er ſich mit militäriſcher Ungenirtheit aus, die den Leuten des Berliner Generalſtabes ſehr unangenehm in den Ohren geklungen hat.(11) Die Siegespalme gebührt aber ſeiner Rede in Agen. Dort ſagte er ungefähr Folgendes: Jetzt, da ich das 16. und 17. Armee⸗ Korps habe manöbriren ſehen, finde ich ſie ebenſo herrlich und ebenſo vorzüglich auf den Felddienſt vorbereitet, wie die berühmte „eiſerne Diviſion“.(Die Diviſion an der deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Grenze.) Mit einer ſolchen Armee hat Frankreich nichts zu fürchten und ich, der ſie befehlige, werde mich glück⸗ lich Ihäden, ſie zum Siege zu führen.— Der Text dieſer Rede ſchien. Mannheim, 22. September. die Agence Havas ſich Wohl General⸗Anzeiger. 8. Seit Anfangs ſo eigenarkig ausdrucksböll⸗ daß zeitig Kenntniß von ihr erhalten, ebenſo wie von den Auslaſſungen Pelletans in Ajaccio und Biſerta.— Aus New hor k. Aus St herſtellung des Kabels nach St. Vincent entſtanden ſind Das Kabel wurde infolge vulkaniſcher Ausbrüche zerſtört.— Aus Ro m. Die Polizei hat in Lugano den ſeit Jahren ſteckbrieflich ver⸗ folgten Marquis Cabalcandi verhaftet, welcher wegen großer Wechſelfälſchungen zu zwei Jahren Gefängniß in contu⸗ In einem ſozialiſtiſchen Meeting erklärte geſtern Abend der Sozialiſtenführer Igleſias, die Republikaner hätten die Gelegenheit der Krönungs⸗ feier vorübergehen laſſen, ohne einen Anſchlag gegen die Monarchie zu unternehmen, und fügte hinzu, die ſpaniſchen Sozialiſten würden mit den engliſchen und franzöſiſchen Genoſſen gleichen Schritt halten. Das Blatt„Italie“ kommentirt die geſtrige Rede des franzöſiſchen Kabinetchefs Combes und ſagt, obgleich die franzöſiſch⸗italieniſche Freundſchaft von den Worten des franzö⸗ ſiſchen Marineminiſters nichts zu fürchten hat, wiſſen wir doch dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Dank dafür, daß er den durch die maciam verurtheilt worden war.— Aus Madrid. — Aus Rom. Rede Pelletans hervorgerufenen ſchlechten Eindruck verwiſcht h Zollkommiſſion. J. Berlin, 22. Sept.(Tel.) Die Zollkommiſſion hat heute mit der zweiten Leſung der Vorlage begonnen. Es wurde beſchloſſen, gemäß den Vorſchlägen der Subkommiſſion die Generaldebatte abſchnittsweiſe zu führen und nur über ſolche Einzeltarifnummern zu verhandeln, die im Voraus zur Erörterung ausgewählt ſein werden. Weiter wurde be⸗ ſchloſſen, über die erſten 72 Poſitionen, welche die Erzeugniſſe des Ackerbaues betreffen, eine beſondere Generaldebatte zu ver⸗ anſtalten. *Berlin, 22. Sept. Die Zolltarifkommiſſion begann die zweite Leſung der Zolltarifvorlage. Den Vorſitz führte Abg. Rettich. Anweſend waren Staatsſekretär Graf Poſadowsky, Richthofen und Thielmann, ſowie Miniſter Mölle r. Es lagen vor, Anträge des Abgeordneten Pachnicke, auf Herabſetzung der Getreidezölle, auf Beibehaltung at. ſchiedene Abänderungen verlangen, darunter für Roggen, Weizen, Gerſte, Hafer 7½ Mark. Weitere Abänderungen beziehen ſich auf Kartoffeln, Tabak, Hopfen, Blumen, Federvieh, Fiſche, Milch, Butter, Eier ete. *Berlin, 22. Sept. Die Kommiſſion nahm einen Antrag Spahn(Zentrum) an, ſofort den Unterabſchnit! A des erſten Abſchnittes zu berathen, d. h. die Poſiiion—72, Erzeugniſſe des Ackers, Gartens und Wieſenbau. Stadthagen(Sogz.) bekämpft in ausführlicher Rede die Getreidezölle ſehr heftig Redner wird, als der Vorſitzende eine Aeußerung von ihm be⸗ anſtandete bei einem Wortwechſel mit Rettich, von dieſem zur Ordnung gerufen. 5 Zum Tode der belgiſchen Königin. Berlin, 22. Sept. Dem„Reichsanzeiger“ zufolge legt der königliche Hof für die Königin der Belgier Zwöchentliche Trauer an. Brüſſel, 22. Sept. Dem König wurde bom König von England mitgetheilt, daß dieſer beabſichtige, ſich bei dem Leichenbegängniß durch den Herzog von Connau gyht vertreten zu laſſen. König Leopold ſprach dafür ſeinen Dank aus, ließ jedoch wiſſen, daß nur die Mitglieder der belgiſchen Königsfamilie an den Leichenfeierlichkeiten theilnehmen. Brüſſel, 22. Sept. Hieſigen Blättern wird von Spa gemeldet, die Gräfin Lonyaß ſei um 6% Uhr plötzlich nach Brüſſel! abgereiſt, weil der König ſich weigerte, das Trauergemach, wo die Gräfin an der Leiche ihrer Mutter betete, zu betreten, ehe ſie dasſelbe verlaſſen habe. Bei der Ankunft in Brüfſel wurde die Gräfin am Bahnhofe von einer großen Menſchenmenge, die ſie mit entblößtem Haupte erwartete, mit Hochrufen begrüßt. Es verlautet, die Gräfin reiſt heute noch nach England ab. Brüſſel, 22. Sept.(FIrkf. Zig.) Nach der Ankunft des Königs ſpielte ſich, wie ſchon kurs berichtet, im Schloſſe von Spa eine Szene von ergreifender Tragik ab. Vergebens verſuchte Prinzeſ⸗ ſin Clementine den Vater für ihre Schweſter, die Gräfin Lonhah, milde zu ſtimmen. König Leopold, der mit ſeiner Tochter wegen ihrer Heirath verfallen iſt, blieb unerbittlich. Nach dem Petit Bleu verwies er ſie mit einer Handbewegung aus dem Saal, wo ihre todte Mutter ruhte. Die Gräfin verließ ſofort das Schloß und begab ſich nach dem Bahnhof, um nach Brüſſel abzufahren. Auf dem Wege und beſonders am Bahnhofe war ſie der Gegenſtand der herzlichſten Theilnahme des Publikums, welches den Zuſammenhang ahnte.„Ich danke Euch, Ihr lieben Landsleute,“ ſagte ſie vom Coupee aus. Auch bei ihrer Ankunft in Brüſſel wurde ſie mit den Rufen:„Es lebe die Gräfin Lanhay“ empfangen. r. Brüſſel, 22. Sept. Sämmtliche Blätter vertheidigen den geſterigen Zwiſchenfall der Gräfin Lonyahy, ohne ihn jedoch zu commentiren. Der Prinzeſſin, welche ſofort nach Brüſſel zurückgekehrt war, wurde bei ihrem Eintreffen ſympathiſche Kund⸗ gebungen ſeitens der Bevölkerung zu Theil. Auf ihrer Fahrt zum Hotel wurde ſie von einem heftigen Weinkrampf befallen. Wie ge⸗ meldet wird, ſoll König Leopold geäußert haben, er mißbillige der Prinzeſſin nichts, ändere aber nichts an dem Familiengzwiſt. t. Brüſſel, 22. Sept. König Leopold gedenkt ſofort nach dem Trauergottesdienſt nach den Phrenäen abzureiſen. Der König hat eine ſechswöchentliche Landestrauer und eine Hoftrauer von 1 Jahr 4 Wochen angeordnet. Der Kabinetschef hatte geſtern eine Unterredung mit dem König. Brüſſel, 22. Sept. Die Gräfin Lonhah beſuchte heute Vormittag 10 Uhr mit 2 Ehrendamen die Meſſe in der Kirche St. Jaques und begab ſich nach Schluß derſelben, von der Bevölkerung ehrerbietigſt begrüßt, nach den Palais des Grafen von Flandern. Nachmittags reiſte die Gräfin nach Calais. Nach offiziellen Be⸗ in Laeken eintreffen und alsbald nach der nahe dem Bahnhofe ge⸗ legenen Kirche gebracht. Später wird die Bevölterung am Sarge hütete, ſie der Preſſe mitzutheilen, aber Miniſter Delcaſſé hatte recht⸗ Thomas wird berichtet, daß neue Schwierigkeiten bei der Wieder⸗ der bisher geltenden Sätze und Anträge Wangenheim, welche ver⸗ großes Eiſenwerk anzulegen, zur Aus ſtimmungen wird die Leiche der Königin heute Nachmittag.40 Uhr *Spa, 22. Sept. Heute Nachmittag wurde der bom Biſcho 15 Prinzeſſin Clementine begab ſich zu Wagen in die Kirche. Rede Rooſevelts über die Truſt's. ziehung nicht oder nur in geringem Maße getroffen werden kön⸗ nen. Hierfür führte der Präſident als Beiſpiele die Standard Oil Corporation und die Anthracite Corporation an. Einige Truſtbildungen würden durch Zurückziehung der Schutzzölle ge⸗ troffen werden können, allein nur auf Koſten. und zum Schaden aller kleinea Konkurrenten und ihrer Angeſtellten. Ein geſetzgebe⸗ riſches Vorgehen bezüglich der Truſts ſei indeſſen nothwendig. Er glaube, es könne viel gethan werden, ſelbſt ohne Aenderung der Verfaſſung. Jolkswirthschaft. Pfälziſche Pulverfabriken, Aktiengeſellſchaft in St. Jng⸗ bert. Der ſehr knapp gehaltene Geſchäftsbericht ſtellt nur feſt, daß das Ergebniß für das abgelaufene Betriebsfahr 1901¼2 in Folge der allgemeinen mißlichen Geſchäftslage weniger günſtig als das der früheren Jahre ausgefallen iſt. Nach 55,680 M.(f. V. 65,544.) Abſchreibungen blieb ein Reingewinn von 138,241 M.(159,478.), der folgende Nerwendung finden ſoll: 6002 M.(6982.) geſetzliche Rücklage, 7pCt.(Spct) Dividende auf 1,5 Mill. Mark Aktienkapi⸗ tal, 10,768 M.(14,305.) Gewinnantheile und Belohnungen, 16,470 M.(18,190.) Vortrag. Für das laufende Geſchäftsjahr liegen nicht unerhebliche Aufträge vor und außerdem wurde die un⸗ gefähre Bedarfsmenge in Salpeter für 190203 zu mäßigen Preiſen gekauft, ſo daß für das laufende Jahr ein befriedigendes Ergebniß zu erwarten ſei. Ueber das Vermögen des Hotelbeſitzers Wirthle in Todt⸗ moos iſt das Konkursverfahren eröffnet. Die Paſſiven betragen 908,635 Mk. an Hypotheken und die ungedeckten Schulden dürften ungefähr den gleichen Betrag ausmachen. Die Aktiva wird auf 1,750,000 Mark geſchätzt, dürfte aber bei einer Verſteigerung nicht annähernd zu dieſem Preiſe zu verwerthen ſein. Die betheiligten Banken ſollen durch Hypothek und Bürgſchaft voll gedeckt ſein. Der Betriebsüberſchuß der Harpener Bergbaugeſellſchaft im Auguſt 1902(26 Arbeitstage) betrug, wie aus Dorkmund tele⸗ graphiſch mi getheilt wird Mk. 1,105,000, gegen Mk. 1,011,000(27 1 im Juli und 1,371,000(27 Arbeitstage) im Monagt uguſt. Der Trägermarkt liegt immer noch befriedigend; es liegen den Werken noch ausreichende Speziſikationen für die Trägerſtrecken vor und bei der feſten Haltung des Verbpandes iſt das Vertrauen zu neuen Engagements erhalten worden. Der Verbandsgrundpreis blieb auf 105 Pk. pro Tonne Frachtbaſts Burbach.— Aus Brüſſel wird geſchrieben, daß dort beſchloſſen wurde, den Trägerpreis nicht unter 4 Lstrl. 9 sh. 6 d. f. o. b. fallen zu laſſen, eine Notirung, die hin er den Sätzen der früheren Kölner Konvention noch bedeutend zurückſteht. In Schienen liegen für Lütticher Werke Aufträge von 4 Lstrl. 16 sh. bis 5 Lstrl. f. o. b. vor. Auch Antwerpen iſt für große Proftle ſtark in Anſpruch genommen. Schwediſcher Holzerporttruſt. Aus Stockpolm, 18. d. Mts. wird geſchrieben:„Ein vor mehreren Wochen bereits erwähntes Ge⸗ rücht, betreffend Zuſammenſchluß einer Anzahl großer ſchwediſcher zu einer Geſellſchaft, hat ſich jetzt bewahrheitet. ie am 16. ds. Mts. definitiv gegründete„Nordiſche Holzaetien⸗ Geſellſchaft(Nordiska Trävaruactiebolaget) in Lulea umfaßt die folgenden Geſellſchaften: 1.„Aktiebolaget Bergmann, Hummel u. Co.“ in Nederkalix, Aktienkapital 2 Millionen Kronen, 750 Arbeiter, mit Dampfſägewerken bei Karlsborg und Nyborg: 2.„Aktiebolaget Bod⸗ träskfors“ mit Direktionsſitz in Stockholm, Aktienkapital 80 000 Kr. 450 Arbeiter, Sägewerke in Altappen und Carlsvik; 3.„Carl Palmgrens Trävaruakiiebolag“ in Lulea, Aktienkapital 800 000 Kr., 202 Arbeiter, Sägewerke in Stensborg und Spartö; 4. „Seskar Trävaruaktiebolag“ in Haparanda, Aktienkapital 300 000 Kronen, 180 Arbeiter. mit Sägewerk in Sand⸗ viken. Mehrere andere Geſellſchaften wie die„Aktie⸗ bolaget Batskärsnäs“ in Nederkalix und„Ranea Angfags⸗ aktiebolag“ in Raneg werden ſich eventuell ſpäter anſchließen. Zu den obengenannten Gründern kommt als fünfter der Großhändler William Olßon in Stockholm, welcher als eigentlicher Organiſator der neuen Geſellſchaft anzuſehen iſt. Das Aktienkapital ſoll mindeſtens 7 Millionen und höchſtens 21 Millionen Kronen be⸗ tragen; 7080,000 Kronen werden baar eingezahlt. Ueber die Thätig⸗ keit der Geſellſchaft wird verſichert, daß es ſich nicht um eine Be⸗ herrſchung der Holzausfuhrpreiſe handelt, ſondern in der Haupt⸗ ſache darum,„unter einer gemeinſamen Marke ſo große Parthien ſeiner gleichmäßig behandelten Waare auf den Markt zu bringen, daß dieſelbe an allen größeren Stapelplätzen unbedingt bekannt und bemerkt werden muß“. Für den Fall, daß der Plan, in Lulea ein führung kommt, foll das Aktien⸗ kapital bedeutend erhöht werden.“ Bezüglich des inſolventen Getreide⸗ und Kommiſſionsgeſchäfts Arnold Loewenberg in Thorn hat eine G läubigerverſammlung feſt⸗ von Lüttich zelebrirte Trauergottesdien ſt zum Gedächtniß der Königin abgehalten. Auf dem Wege, den der Leichenzug bis zur Kirche paſſirte, bildeten Militär und Vereine Spalier, dahinter hatte eine zahlreiche Volksmenge ſich aufgeſtellt. Hinter dem Leichenwagen ſchritt der König, auf den Arm des Prinpzen Albert geſtützt, darauf folgten die Miniſter, die Generalität und zahlreiche Würdenträger. *Newyork, 21. Sept. Präſident Rooſevelt hielt geſtern in Cincinnati eine Rede, in der er den Plan einer Kontrolle der Truſts durch die Regierung wiederholt darlegte und erklärte, es ſei unmöglich, durch Aenderung der Tarifgeſetze Abhilfe für die mit den Truſts wirklich verbundenen Uebel herbeizuführen. Die Produkte vieler Truſts, führte Rooſe⸗ belt aus, genöſſen keinen Tarifſchutz und würden in dieſer Be⸗ rath Jakob Dann. Forderungen ſind 578 Prüfungstermin: 24. Oktober. Der Verein zur Wahrung der Intereſſen der chemiſchen J Deutſchlands hielt geſtern in Frankfurt a. M. ſeine Genergl lung ab. Die Rede, mit welcher der ſeit 20 Jahren an de des Vereins ſtehende Vorſitzende, Herr Kommerzienrath Dr. J. Holtz aus Berlin, die Generalberſammlung eröffnete, war zunäch ein Rückblick auf das jetzt zum Abſchluß gekommene erſte Vierteljahr hundert der Vereinsthätigkeit. Herr Generalſekretär Wen tzel er ſtattete hierauf den Geſe ftsbericht den er durch einen umfaſſenden Ueberblick über die wirthſchaftliche Entwickelung der Induſtrie im verfloſſenen Jahre einleitete. Auf dem Gebiete der chemiſchen Induſtrie, die weniger ausſchließlich auf den Inlandsmarkt ange⸗ wieſen ſei und einen großen Theil ihrerproduktion in ſich ſelbſt wiede verarbeite, machte ſich der wirthſchaftliche Rückgang weniger fühlbar trotz erheblicher Rückgänge der Waarenpreiſe. Der Außenhandel mit chemiſchen Produkten ſtieg um 11 Millionen, die Zahl der Arbeite nahm um 2,27 Prozent(gegen 6,91 Prozent im Vorjahre) zu, die Geſammtſumme der Löhne erhöhte ſich von 155 auf 160 Millionen, die Lohnſumme auf den Kopf des Arbeiters von 1002,87 auf 1011,10 Mark! Die durchſchnittliche Rentabilität der Aktiengeſellſchaften chemiſcher Fabriken ging kaum merkbar zurück. So insbeſondere auf dem Gebiet der anorganiſchen Großinduſtrie um 0,76 Prozent, in der Zündwaareninduſtrie um 0,96 Prozent, in der Sprengſtoffinduſtrie 25 Prozent, in der Induſtrie künſtliſcher Düngermittel um f 10. Oktober anzumelden um 0 0,77 Prozent, erhöhte ſich aber in der Thonfarbeninduſtrie und in der Induſtrie der pharmazeutiſchen und photographiſchen Präparate. In Erledigung der übrigen Tagesordnung beſchäftigte ſich die Ver⸗ ſammlung eingehend mit dem Verbot der Verwen dun g von Borſäure als Fleiſch⸗Conſervirungsmittel, das am 1. Oktober er. in Kraft treten ſoll. Herr Direktor Dr. Antrick (Berlin) erſtattete über dieſen Gegenſtand einen ſehr ausführlichen und intereſſantes Material beibringenden Bericht, welcher zu dem einſtimmigen Beſchluß führte, beim Bundesrathe dahin vorſtellig zu werden, daß das in Rede ſtehende Verbot, welches nach dem Gut⸗ achten des Herrn Geheimrath Profeſſor Dr. Liebreich und anderer hervorragender Sachverſtändiger wiſſenſchaftlich unbegründet u ſogialpolitiſch gerade im gegenwärtigen Moment der herrſchenden Fleiſchnoth höchſt bedenklich iſt, wieder rückgängig gemacht werden mäge. Im Anſchluß an den Bericht des Herrn Dr. Duesburg(Elbe⸗ feld) über den Kongreß für gewerblichen Rechts ſchutz wurde beſchloſſen, den Vereinsvorſtand zu erſuchen, in ei Eingabe an den Herrn Reichskanzler den Wunſch zum Ausdruck zu bringen, daß bei Abſchluß eines neuen Handelsvertrages mit d Schweiz die Intereſſen der deutſchen chemiſchen Induſtrie in weiter gehendem Maaße als bisher geſchützt werden. In Erledigung d Vorſtandswahlen wählte die Generalberſammlung an Stel des aus dem Vorſtand ausgeſchiedenen Herrn Geh. Regierungsrat Profeſſor Dr. Leubenheimer Herrn Dr. bon Brüning(Höchſt a. M. und an Stelle des verſtorbenen Herrn Commerzienraths Kuhlo Herrn Direktor Dr. Antrick(Berlin) in den Vorſtand. Hopfen. Markolsheim, 19. Sept. Hopfenpflücke allgemein beendet un qualitativ zur größten Befriedigung ausgefallen. Ergebniß ſchwach Drittelsernte. Seit einigen Tagen reges Leben im Geſchäft. Ver kauft geſtern kleinere Poſten zu 70—75 M.— Artolsheim, 18. Sept. Im Hopfengeſchäft ſeit einigen Tagen reges Leben, große Anzahl inländiſcher Händler eingefunden. Gehandelt zu 70—7 Produzenten ſind in Anbetracht der Mißernte ſehr zurückhaltend.— Betſchdorf, 19. Sept. Nachdem während der Vorwoche di Hopfenpreiſe auf 60 M. per Zentner zurückgegangen waren, Haben dieſelben wieder angezogen und werden zur Zeit 70 M. geboten. Pflanzer halten mit Rückſicht auf den noch unter den Schätzungen bleibenden Ernteertrag und die vorzügliche Qualität der Wagre mit dem Verkauf zurück, weil ſie mit Recht höhere Preiſe zu er hoffen. Mit dem heutigen Tage geht die Ernte zu Ende. Sq ma13. 5 Paris, 22. Sept. Talg 70.50. Ruhig. Antwerpen, 22. Sept. Schmalz. Amerikaniſches Schw — 5 ſchm 5 Kaffee. Hamburg, 22 Sept⸗ Schlußkurſe. Santos per Sept. 29¾ per Dez. 80—, Antwerpen, 22. Sept. Kaffee Santos good ay 87—, per Dez. 87½, per März 38 ½, per Mai 38¾. Zucker. Antwerpen, 22. Sept. Zucker per Auguſt 155 Okt⸗Nov.⸗Dez. 16 ½, per ne e 16%. Baumwolle und Petroleum.. Bremen, 22. Sept. Petroleum. Standard White loco Baumwolle 45.50. Stetig 5 Antwerpen, 22. Sept. Petroleum Raff. Tipe⸗ Nov. 1 15 Kaffee good average erage per Sep weis loco 18—, per Sept. 18¾ per Okt. Eiſen und Metalle. Amſterdam, 22. Sept. Zinn Banca loco 72, Zinn Billit Glasgow, 22. Sept. Schottiſches Eiſen p. Kaſſa Sosh per 21150 19 5 6½d. 9 1 eborough, 22. Sept. Schottiſches Eifen per 58qh 9½ d, per Monat 53 gh 9½ d. 8 g Kupfer per Kaſſa 52¼, Ku uper Kaſſa 120%, Zinn 8 Mo London, 22. Sept. Anfan 3 Monate 52¼, ſchwach.— Zin 117¾, ruhig.— Blei ſpaniſch, 11—, Blei engliſch 11½¼, r Zink gewöhnlich 19½, Zink ſpzial. 19¾ ruhig.— Queckſilber London, 22. Sept. Schluß Kupfer per Kaſſa 52, ſchwack Kupfer 3 Monate 52¾6.— Zinn per Kaſſa 120—, Zinn 8 Mona 116¼, ſtetig. 5 rf Uursblatt der Mannheimer produltenbö vom 22. September. geſtellt, daß Lager im Werthe von 50 000 M. und Wolle im Werthe Weizen pfälz. 16.40——.— Hafer, württb. Alp von 300 000 M. vorhanden ſind. Die Paſſiva betragen 600 000 M.„ norddeuiſcher—.——.—.— Ma amerik. weißer— die Aktiva wurden auf 780 000 M. berechnet, jedoch einſchließlich„ ruff. Azima 16.50—17.25 aller Außenſtände, deren Einziehbarkeit zweifelhaft ſcheint. Immer⸗„ Theodoſta e 728 0 Ple t— hin iſt das Ergebniß der Bilanzprüfung nicht ungünſtig und dürfte„ Saxonska 16.78—17.25 Koblreps ein Verluſt für die Gläubiger kaum eintreten. „Taganrog 16.50—17.— eeſamendeutſch.1—.——. Kongreß der Dachpappenfabrikanten und Theerinduſtriellen rumäniſcher 16.75—17.50 1„ Deutſchlands. Der erſte, zahlreich beſuchte Kongreß der Dachpappen⸗„ am. Winter—.—186.75„ amerik.—.— fabrikanten und verwandter Induſtriezweige, welcher in Düſſeldorf,„ Manftoba 1„ neuerpPfälzer—. tagte, nahm einige techniſche, wirthſchaftliche und ſozialpolitiſche„ Walla Walla 17.25——.„ Luzerne Vorträge entgegen. In den Vorſtand wurde Herr Brucker, i. Fa.„ KanſasIIneuer 16.85—17.— 5 Provenc. Quandt⸗Rirdorf, als zweiter Vorſitzender gewählt. Auch konſtituirte„ Californier 17.40——.— gelnzl ette ſich ein neuer Zweigverband für Süddeutſchland mit dem Sitze in„ La Plata—.—17.— mit Faß Stuttgart. Kernen 16.75——.— Nabst bei Waggon Zahlungseinſtellung. Die Ackerbau⸗ und Handelsbank in Caſo⸗ Weeeher 16 3„ abei Wäggon— ria, Provinz Neapel, befindet ſich bei zwei Millionen Lire Schulden rumäͤniſcher—.—.— Am. Petroleum Faß in Zahlungsſtockung; ſie ſucht einen ſechsmonatigen Aufſchub nach. 5 ord e 5 r. mit 20% Tara Zum Konkurs des Direktors Schmidt von der Trebertrocknung.„ amerik. 5 rol. Rechtsanwalt Dr. Arntal, der Konkursverwalter im Konkurſe des Gerſte, hierländ. 15.——15.50 um Petrol. in Ci Direktors der Trebergeſellſchaft, Schmidt, macht jetzt bekannt, daß„ ßfälzer 15.—16.50 91 OOkonettoverzo nach Genehmigung der Gläubigerverſammlung eine Abſchlagsver⸗, ungariſche—.——..— Ruſf Wae theilung in dem fraglichen Konkurſe erfolgen ſoll, wozu 240 000 M. Futter—.—12.50 Ruff. Petrol. in 681 erten artſ nde ierde is au berüclicheicen, daß eund 4s Wil. Hefſe rum, Brau en fee 1007 lionen nicht bevorrechtigte Forderungen vorhanden ſind. Hafer, bad. 14.75—15.25 Rohſprlt, verſteuert— Werkzeugmaſchinenfabrit„Vulkan“, Chemnitz. Der Abſchluß 00 18.50—16.75 J0er Sprit ber 30. Juni 1902, welcher der letzten Aufſichtsrathsſitzung vorlag,,„norddeutſcher—.———.— ſchließt mit einem Betriebsverluſt von 37877 Mark Weizen ehl Nr. 00 ab; Saldos aus dem zeumehl Vorjahre ergibt ſich eine Unterbilanz bon 88 NNVn umehl Nr. 0 2 755 Baden. Mann i m. Ueber den Nachlaß des Roge umen! Ar. on Frangisklus Konkursverwalter Waiſen⸗ 8. Seite. „Generatunzeingen Maunheim, 3** + (abgeſt.) 3½„„ 1886 8* L 3½ Deutſche Reichsanleihe 102.—bz 3¹* .0% 17 3½ Preuß. Conſols 3½ 17* 80% 158 Pfandbriefe. 4⁰ 399 1„„saltle 3½ Freiburg i. B. Baunken. Badiſche Bank Mannheimer Bank Oberrhein. Bank Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rheiniſche Creditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen. Pfälziſche Ludwigsbahn 227.— B 140.— Bad. R Maxbahn 5 Nordbahn Chemiſche Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtrie 116.50 G Badiſche Anilin⸗ u. Soda 409.—. B Chem. Fabrik Goldenberg 174.— G Verein chem Fabriken Weſteregeln Alkal. S Brauereien. Bad. Brauerei Eichbaum⸗Brauerei Elefantenbräuſtühl, Worms 100.— B Staatspapiere. 3 7* Oblig. Mark 356„„ 1892/04 100.65 b; 3102 3 4„ T. 100 Looſe 10 3½ Bayer. Obligationen 100.90 b5½% Pi 91.50 bz[ Induſtrie⸗Obligation. 4½% f. Seilindu⸗ 5 rie rückz. 105% 94.3574½ f Fſaiſk u. Seetr. 10.J5%½ h Bad dntimer Sodaf 8 85 584% Kleinlein, Heidbg. M Eiſenbahn⸗Anlehen. 5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 4% Pfälz.(Lud. Max Nord) 103.60 b34½9%0 5— 0 99.40 G] Maſchfab. Neidenfels 3½%„„ cebnvertiri 99.40 G4% Herrenmühle, Genz e Lagerhaus⸗ 8 Geſellſchaft 6Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 100.60 bz 4½%0% Oberrhein. Elektri⸗ ee in ae 1910 0 7 2504½ Speyerer Ziegelwerke 101. 5„ Communal 97.75 bz 40½ 9% Südd. Drahtindu⸗ ſtrie Waldhof⸗Mannheim 98.25 G04½ Verein chem. Fabriken 3% Karlsruher v. J. 1896 90.40 814½ Zellſtofffabrik Waldhof „„ unk.1904 96.60 bz Städte⸗Aulehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 22. September. hli gat idene en 4% Ludwigshafen von 1900102.— 5 4% Bad. Oblig. v. 1901108.30b34½% Lutwigshaſen 3½% Bad. Oblig. v. 1902 100.70bz4% 1900 100.70 b50%½% 100.— b; 4% Mannheimer Obl. 1901 100.30 b54% 100.30b3J% 92.20 b58½ 147.70 b50½%% 102.—bz 101.80 bz M. 96.— bz Aktien. 120.— bz ** 183.— G Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr 115.— 8 Brauer.Sinner Grünwinkel Cred.u. Depoſitb., Zweibräk. 126.— G Schroedl,Hedelberg Gewerbebank Speyer 500% f128.50 G Schwartz, Speyer Ritter Schwetzingen ee „.Storch, Si 193500 5 ſeBrunh 1 80 Wormſer Brauhs. v. Oertge Pflz. Spar⸗u. Cpb. Landau Pfälz. Preßh. u. Sprſtfabr. Trausport 101.20 G] und Verſicherung⸗ Bad..⸗G.f. Rhſch. u. Seetr. Mannh. Dampfſchleppſchiff ück⸗ u. Mitverſich. ropa! 184.—„ Schifffahrt⸗Aſſecuranz Heilbronner Straßenbahn.—.— Continentale Verſicherung Mannheimer Verſicherung Oberrh. Verſ.⸗Geſellſchaft Württ. Transportverſich. Induſtrie. 196.— B. Act.⸗Gef. f. Seilinduſtrie Verein D. Oelfabriken 117.50 B Dingleriſche Maſchinenfabr. kamm199.25.Emaillirfabrik Kirrweiler Vorzug 106.— G Emaillirwerke Maikammer 8 Ettlinger Spinnerei Hüttenheimer Spinnerei 147.50 GKarlsr. Nähmf. Haid u. Neu Binger Aktienbierbrauerei—.— Mannh. Gum. ⸗u Asbeſtfbr. Durlacher Hof vorm. Hagen 226.— G] Oggersheimer Spinnerei 183.—GPfälz. Nähm. Portl.⸗Cemen —.— 102.—8 96.—G 103.80 G 108.80 G 98.90 G 98.90 G 98.90 G 98.90 G 96.— G 101. G 100.50 B 106.70 G 99.—bz 99.— B 0 102.— G 101.25 G 101.50 G 104.50 bz ——— — 193.— B 175.— G 125.50 G 133.—bz 104.— 96.—G 129.— G 99.— B 109.—bz 108.— B 112.— G 325.— 290.—6 405.— B 285.—G 500.— G 104. G 135.— 5 93.—5 98.— 80.— G 160.— G 98.— B u. Fahrräderf“—.— tw.Heidelberg 107.— B Brauerei Ganter, Freiburg 102.—.Berein. Freiburger Ziegelw. 124.— G Kleinlein, Heidelberg Homburger Meſſerſchmitt 89.— B Zellſtofffabrik Waldhof Ludwigshafener Brauerei—— Buckerſabrik Waghäuſel Mannh. Aktienbrauerei 143.— G 160.—C Maunheimer Effektenbörſe vom 22. Die Börſe war feſt. Brauerei Schwartz, Speyer 125.50%, Vereinigte Freiburger Ziegelw Ziegelwerke⸗Aktien 87%, Zu Alles Geldkurſe. Frankfurter Effektenbörſe. Es notirten: Brauerei Ganter, Schluß⸗Kurſe. erke⸗Aktien 124%, ckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien Verein Speyerer Ziegelwerke 87.— G 221.— G 68.50 G Sept.(Ofſözieller Bericht.) Freiburg 102%, Brauerei Werger, Worms 96%0, Vereinigte Speyerer 68,50%. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie⸗ Reichsbank⸗Disk. 3 0% in Reichsmark Amſterdam hfl. 100 Belgien.. Fr. 100 Italien.. Le. 100 London. Iſt. 1 Madrid Pf. 100 New⸗Mork Dll. 100 Paris.. Fr. 100 Schweiz. Fr. 100 Petersburg.⸗R. 100 Trieſt. Kr. 100 Wien„ Kr, 100 do. Im. S. Staatspapiere⸗ 8½ Oſch.Reichsanl.] 102.20101.905 ilalien. Rente 100 02.30 102.10 4 Oeſterr. Goldr. „„„ 240 92.0 4½ Seſt. Silberr. 3½ Pr Staats⸗Anl.“ 102.101.80 4½ Oeſt. Papierr. 31 02.— 101.90 35 Por 1* 2*„1 f 3½ Bad. St.⸗Obl. fl. 100.10—.— 4 Ruſſen von 1880 M. 100.20 10.20 Aruſſ. Staatsr. 1894 72*„ 2 3 ⁰ 17 51900, 4 bad. St.⸗A. 4 bayer...⸗A. 105.05105. 5 87 4 Heſſen 106.10 106.05 4 Egypter uniſicirte 5 Mepikaner äuß. 8 Gr. Heſſ. St.⸗ A. von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 5 Hoer Griechen 40% Frk.Hyp.⸗Pfob. 270 17 3½% Pr. Bod.⸗Cr. 40% Pf. B. Pr.⸗Obl. .97/0 Pf. Pr.⸗O. eh. Pf. Br. 1902 1 „0 8 1 1 Wechſel. 3— 81.10 81.10 3½ 81.066 61.05 —-— 1 + t 3½% 85.80.85 20. 22. —.— 105.45 4 ſpan. ausl. Rente 105.,40 100.35 1 Türken Lit. D. 3½ Bayern„„ 100.600—.— 4 Ungar. Goldrente 3 91.200 91.65 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 —— 89.75 3 1 90,30 90.20 4½ Chineſen Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 44.40 40.10 J 8 Türkiſche Looſe Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligakionen. 100.90 160.90 3½ Rh..⸗B..O. 101.60 101.60 3% Sttsgar. It. Ei 98.— 97.90 3½% Pr. Pfdb Bk. 1908 95.60 95.60 108.20 1038 20 4PPr.Pf.⸗B. Pfb1909 101.30 101.30 99.50 99.50 4% Rhein 100.600 100.60.⸗C.⸗ 102.80 02.80 4 Grun —— * 96.— 96.— 96.75 96.758½ Kurze Sicht % Vor. Kurs Heut. Kurs —168.75 168.70 42 5— 80.95 80.925 3— 20,445 20.430 3— 81.20 81.166 F5F55* A. Deutſche. 30.80 97580 97.80 B. 1910—— 2½—3 Monale 5 Heut.Kurs 22 —. 103.10 103.15 101.40 101.40 101.50 49.60 30.85 100.80 96.90/ 87.40 85.50 86.60 29.— 101.40 101.40 28.90 86.20 86 20 —.— 109.50 109.50 101.10 26.75 26.60 91.65 91.90 153.50 158.60 123.60 122.90 68.25 —— Staatsbahn Bad. Zuckerf. Wagh.] 67 59 69.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Parkakt. Zweibr, 109.300 109.40 Heidelb Cementw. 109.— 109.20 Lederw. Spichartz 77.— 7730 Anilin⸗Aktien 408.— 408.— Walzmühle Ludw. 115—115. Ch. Fbr. Griesheiw 213.—213 50 5 Höchſter Farbwerk 348.50349. Vereinchem. Fabrik 195.90 195.95 drradw. Klever 170.50 170 90 kaſch. Arm. Klein 109 50—.— Maſchinf. Gritzner 166.— 166.— Chem. Werke Albert 192— 192.— Maſchinf. Hemmer.—. Accumul.⸗F. Hagen 127.— 127.— Schnellprf. FIrkthl. 163.—163— Aec. Böſe, Berlin 76.— 76.—Oelſabrik⸗Aktien 117.— 117.30 Allg. Elek.⸗Geſellſch 171— 171— Bwllſp Lampertsm. 75.— 75— Helios„ Schuckert * 21.35 21.40 Spin Web. Hüttenh 77— 77.— 5 86.— 84.— Zellſtoff Waldhof 219.50 219.50 Lahmeyer 76— 75.— Cementf. Kallſtadt 83.— 83— Allg. EG⸗G.Siemens 121.500 121.— Friedrichsh. Bergb. 137.— 188.50 Lederw. St. Ingbert] 79.50 79.50 Bochumer Buderus Concordia 277.— Gelſenkirchner 172.— Harpener 167.30 168.20 5— Bergwerks⸗Aktie. 184.184 50 Weſterr. Alkali⸗A.] 199.— 199 30 108.80 108 70 Oberſchl. Eiſenakt 112.80 113.80 277.—[Ver. Königs⸗Laura 199,90 203.50 173.60 Alpine Montan —.——.— 0 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 22480—.— Oeſterr. Lit. B. Marienburg.⸗Mlw.“—.——.— Gotthardbahn Jura⸗Simplon Schweiz. Centralb.—.——.— Schweiz. Nordoſtb.—.——.— Ver. Schwz. Bahnenr———.— Ital. Mittelmeerb. 88.50 88.50 „Meridionalbahn 129.30 129.30 Northern prefer. Pfälz. Maxbahn 137.59 137.50 Pfälz. Nordbahn 131.80181.80 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 119.— 119.— Hamburger Packet 108.65 108.70 Nordd. Lloyd 108 10 108.30 DOeſt.⸗Ung. Staatsb. 153.40 154.20 Deſterr. Süd⸗Lomb. 20.10 20.20 „Nordweſpßpß VBank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 155.15450 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt 216.90 216.70 90.200 90 30 Pfälziſche Bank Badiſche Bank 114.100 114.10 Berliner Bank 11750 118.— 176.80 176.80 100.30/ 100.10 103.30 101.5 110.20110.80 Berl. Handels⸗Gef. 157.99 157.75 Pfälz. Yp.⸗Bank—.—183.— Darmſtädter Bank 137.700 137.90 Rhein. Kreditbank 142.50 142.60 Deutſche Bank 210.30—.—Rhein. Hyp.⸗B. M. 181.— 181.50 Diskonto⸗Commd. 188.9 188.40 Schaaffh. Bankver. 11750117.59 Deutſche Gen.⸗Bk. 96.40] 96.40 Südd. Bank Mhm. 101.20 101.20 Dresdener Bank 144 40 143.80] Wiener Bankver. Frankf. Hyp.⸗Bank 188 5)—.— D. Effekten⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. 137.20 137.20 Bank Ottomane Nationalbank 118.25117 90 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 119.80119.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 115.—114 80 Privat⸗Discont 2¾% Frankfurt a.., 22. Septbr. bahn 154.20, Lombarden 19.30, Ggypter—.—, 4 115.700115.75 102.95 102.95 —.— 116.40 390.— 390.— Kreditaktien 216.90, Staats⸗ ung. Goldreyte 101.50, Gotthardbahn 176.80, Disconto⸗Commandit 188.90, Laurg 202.—, Gelſenkirchen 173.25, Darmſtädter 137.90, Handelsgeſellſchaft 157 75, Dresdener Bank 144.25, Deutſche Bank 210.—, Northern—.—. Tendenz: ſtill, Nachbörſe. Kreditaktien 217.—, Staat 20.30, Disconio⸗Commandit 188.60. Bochumer 184.25, sbahn 154.30, Lombarden Berliner Effektenbörſe. W. Berlin, 22. Sept. Anfangscourſe. 216.30 217.10J Diskonto⸗Comm. Staatsbahn 158.— 154.—Laurahütte 20.300—.— Harpener Credit⸗Aklien Lombarden 20 Tendenz: unregelmäßig. Berlin, 22. Sept. Kreditaktien 216.80 217.10 Northern Lombarden Staatsbahn— Deutſche Bank Handelsgeſellſch. Türkiſche Looſe Gotthard Tendenz—. Berlin, 22. Sept. Schlußcourſe. Leipziger Bank Berg⸗Märk. Bank 151.90 152.—. Pr. Hyp.⸗Act.⸗B. D. Grundſchuld⸗B.“——— Dynamit Truſt Ruſſennoten 216.75 216.80 Ruſſ. Anl. 1902——— 3½% Reichsanl. 102.10 102.20 8% Reichsanleihe 92.30] 92.30 3½ Bd. St.⸗Obl. 00 100.30—.— 4 Bad. St⸗A. 105.40 105.30 3½% Bayern 105.70 100.60 Zpr. ſächſ. Rente 90.20 90.30 4 Heſſen 105.70—— 8 Heſſen 89.70 89.60 4 Italiener—.— 103.10 158.80 153.30 Lübeck⸗Büchener 151.70 150.10 Marienburger 73.90 74.50 Oſtpr. Südbahn 79.— 79.50 Staatsbahn⸗Aktien 153.40 158.30 Lombarden 20.10 20.20 Canada Pacifie. Sh. 142.— 140.80 Heidelb. Str.&B..———. 1860er Looſe 20.10—.—80%0 Reichsanleihe Marienburger Disconto Command 188.40 188.75 Bochumer — 210.— Dortmunder Dresdener„ 144.20—.— Laurahütte Darmſtädter Bank 137.60 137.50 Gelſenkirchener 157.50—.—Harpener 123.50 123.60 Hibernia 176.80 176.756% Mexikaner Italiener Spanier Dortmunder Union Gelſenkirchener Hibernig Laurahütte Wurm⸗Repier Schalk, G. u. H⸗V.—— 331.— Stett. Vulkan Elekt. Licht u. Kraftt———.— Weſterr Alkaliw. Aſchersleben Al. W. 142.70 142.70 Steinz. Friedrichsf. 281.— 281.— (Telegr.) 187.40188.75 200.60 202.20 166.60 168.— 103.20—.— 92.20 92.30 73.70 74.— 184.20 184.— 47,70 47.70 200.30 202.20 171.75 178. 166.60 168.— —.— 174.— 85.40 86.10 .90.75 170.20 170.20 184.60 184.20 335.80 838.25 —.70 172.10 173.60 167.10 168.— 178.20 174.— 200.70 204.— 126.60 126.50 —— 209.— 198.90 198.90 Kreditakten 216.90 217.10 Hanſa Dampfſchiff. 119.60 119.0 Berl. Handels⸗Geſ. 157.60 157.70 Darmſtädter Bank 137.60 187.50 Deutſche Bankak. 210.20 210.10 Disc. Comm. Aktien 188.40 188.50 Dresdener Bank 144.20144.— W. Berlin, 22. Sept.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Aktien 2¹ Stagtsbahn 15 .70217.—]Lombarden .40153.90 Diskonto⸗Comm. Wollkämmerei⸗Ak. 148.50 149.50 4 Pfbr. Rh. W. BEr. 101.— 101.— Mannh.⸗Rh. Tr. Kannengießer Hörder Bergw. Privat⸗Diskont 2/%. 02.50—.— 121.— 121.90 — 111.70 20.10 20.40 188.60 188.50 Wiener Effektenbörſe. Wien, 22. Kreditactien Lombarden Marknoten Wien, 22. Sept. Kreditaktien Oeſt.⸗Ung. Bau⸗ u. Betr..⸗G.———.— Unionbank Ungar. Kredit Länderbank Türk. Looſe 115.50 116.— Lombarden 77.— 77.— Tend.: Behanptet. 688.— 689.— Buſchtelrad. B. 15.94 115.92 Oeſterr. Papierren Silberrente 101.— te 101.10 9 +7 543.— 544.— Oeſt. Goldrente 730.— 781.— Ungar. Goldrente Wiener Bankverein 457.— 458.— Ungar. Kronenr. 401.— 399.—Wch. 70 f 5 Oeſterr. Papierrente 101.10 101.10 718.25 Oeſt. Kronenrente 100.10.— 76.75 76.50 Ungar. Kronenrente 38.10 98.05 117.12 117.15 Alpine Montan 0 375.50 377.50 Ungarn—.——— Tend.: ruhig. 10.10 10.10 101.10 18 121.25 121.20 120.30 120.30 98.05 98.05 11713 117.12 239.65 239.62 Alpine 372.— 379.— 95.12 95.11 Tabak⸗Aktien 319.— 321.— 197.80 197.80 Nordweſtbahn 458.— 453.— Napoleons 19.06 19.05 4467.— 468.— Marknoten 117.18 117.12 Staatsbahn 715.— 717.— Bankdisk 4 00 39% Rente London, 22. Sept. Berlin, 22. September. (Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Weizen per September Roggen per September Hafer vper September Rüböl per Oktober Spiritus 7oer loco. Weizenmehl! Mais per September 5 Roggenmehl 5 61648 Orts., Hafer 72818 Orts. Marktes eine feſtere Haltung an. Gerſte wurde mit einen ruhigen Tendenz eröffnet. Hafer war bei Eröffnung des Marktes ruhig zu Gunſ Mais war bei Eröffnung des Marktes ruhig. Mehl wurde mit einer feſt Für Weizenmehl ſtiegen W. New⸗York, Weizen per Dezember Mais per Dezember Baumwolle: per Oktober.70 willig 0 Pariſer Börſe. Paris, 22. Sept. Anfangskurſe. 100.15/ 100.20] Türk. Looſe Italiener 102.70 102.70 Ottoman Spanier Türken D. 85.40 86.60 Nio Tinto Paris, 22. Sept. Schlußkurſe. o% Rente 100.20 100.15 Staatsbahn Italtener 102.72 102.78 Lombarden Egypter.———Ottomane Spanier 85.70 87.—Rio Tinto Portugieſen.90 30.90 Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. (Telegramm.) Produktenböpſe. Berlin netto Kaſſe.) per Oktober per Dezember per Oktober per Dezember. per Dezember. per Dezembder, per Dezember. per September * 0 0 2 0 * 0 0 0 0 0 0 8 2 0 0 * 0 2 5 * 0 0 * „„%%% per Oltober Wetter: Schön. 0J. 22. N 2 G. 5755 G. Weizen per Herbſt 718 7 19 7 10 11 per Frühjahr 7 43 7 44 7 85 7 36 Roggen per Herbſt 648 649 643 644 per Frühjahr 6 63 6 65 6 61 7 63 Mais per Sept.⸗Oktbr. 6— 603 5 96 5 98 Hafer per Herbſt 601 602 5 97 5 98 per Frühjahr—.——.——.——— London, 22. Sept., 12 Uhr 80 Min.(Mark Lane Corn. Marcket. Anfang.) Wetter: Schön. Zahl der angebotenen Weizenladungen 0. Fremde Zufuhren ſeit letzten Montag Weizen 50320 Qrts., Gerſte Weizen nahm bei Eröffnung des 2— Sh. Liverpool, 22. Sept.(Schlußkurſe). 20. 22. Weizen per Sept. 5,10% träge.11 ruhig per Dezb..10%½.10 ¾8 Mais per Okt. 404 träge nom. ruhig per Jan..01 ½ nom. 74.— ſtetig 50— ſtetig per Januar.62 VW. Chicago, 22. Sept.(Mitteldepeſche). Weizen per Dezember Mais per Dezember Schmalz per Oktober.77 Pork per Oktober 16.30 Paris, 22. Sept. 69 ½ ſtetig 44.— ſtetig 20. Rüböl per September 56 ¼ per Oktober 57— per 57 ½ per Januar⸗April 57 ½ ruhig Spiritus per September 34/ per Oktober 34— per Nov.⸗Dezhr. 34— per Januar⸗Abril 34%/ matt Weißer Zucker per Sept. 21— per Oktober 21 1 per Jauuar⸗April 22 5 per März⸗Juni 23 5 ruhig Rohzucker 88 o loco 1617 ruhig Mehl per September 28 65 per Oktober 85 per Nov.⸗Februar 26 85 per Januuar⸗April 26 90 ruhig Weizen per September 20 45 per Oktober 20 40 per Nov.⸗Februar 20 40 per Januar⸗April 20.40„ Roggen per September 15 25 per Oktober 15 25 per Nop.⸗Februar 15 25 per Januar⸗April 15 25„ Wetter: Schön. 0% 28.77 28.70 Bankdisk. 3 Lon oner Effektenbörſe. (Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbördo, 20. 22. 155.— 155,25 153.50 153.50 153.50 153.50 140.25 140.— 136.75 187.75 136.— 136.— 135 25 135.— 183.25 189.— 127.——.— 117.75 118.25 51.50 51.40 50.30 50.30 415⁰ 41.10 zerika und England war lich feſt. Bei ſchwachem ſer. teren Tendenz eröffnet. die Preiſe bei Eröffnung des Marktes 22. Sept.(Mitteldepeſche). 21. Septemper⸗ 123.20123.— .86.— 11.06 11.— „ —.——— 584.— 584.— 1119 11.05 89% Reichsanleihe 918¾ 91—Rio Tinto 43% 487½ 5 c0%0 Chineſen 102¼ 104¼[Southern Pak. 81 9 ½% Chineſen 91¼ 91—[Chicago Milw. 195/%—2 27 900 Conſols 93—*— 937/16 Denver Pref. 97.— 98 Italiener 102— 101% Atchiſon Pref. 106¼ 106— 40% Mon. Griechen 44— 44— Louisv. Nash. 157/¾ 156½ 3% Portug. 30/ 30¾ Union Pak. 118¼ 112¼ Spanier 84½ 84¼ Tend.: ſchwach. Türken D. 28½ 28¾ę Debeers 21½% 21/ 4%8 Argentinier 69— 6½ Chartered 32%56 35%5 30% Mexikaner 27— 27—[Goldfiels 8593 80 5 0% 5 102½ 108¼Randmines 117% Tend.: beh. Eaſtrand 955 87%/8 Ottom. 13¾% 13¾ Tendenz.: kräge. Bankdiskont 3¼ oo. 8 8 —.——— g 9—.— Berlin, 22. Sept.(Tel.) Produktenbörſe. Bei ſaſt rauherer Temperatur und beſſerem Nord⸗An die Stimmung für Weizen und Roggen ziem Verkehr waren die Preiſe ein wenig bef wegen bevorſtehenden ruſſiſchen Exportes und reichliche Ankünfte. Hafer ſtill. Rüböl unbelebt. 70 Spiritus 41.70 Mark. Umſatz 25,000 Liter. Wien, 22. Sept.(Telegramm). Getreidemarkt. 2 Kaufluſt vorſichtig ſten der Käufer. 5 74½ ſtetig 50 ½ ſtetig .78 feſt .82 69 5/ ſtetig 44 ½ ſtetig .92 16.65 22. 56/ 57— 57 7½— 57 ½ ruhig 83, 34— 34/ matt 22 23 ½ feſt 16-17 ruhig 28 55 27 55 2875 26 85 matt 20 85 20 85 20 30 20 35 matt 15 25 15 25 15 25 15 25 ruhig — Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales, Provinzielles und Volkswirlhſchaft: Ernſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goedecker, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Direetor Speer(abweſend). 131 8 J. E. faſt har em tig fte, ſatz l * . Sert. SGeneral⸗enzeigzer. Ptannßelm, 22. September. Aullerlei von der Petroleumlampe. Von Margarete Rhoden. (Nachdruck verboten) de erreicht; die Abende ger geworden, und die Lampen müſſen ag zu Tag früher in den Dienſt der Menſchen „Die Ruhezeit der Lampen hat ihr En ſind bereits beträchtlich län von nun ab von T geſtellt werden. Freilich hat ja die Lampe in unſerer Zeit ſehr an Bedeutung verloren. In den Großſtädten wird die Zahl der Häuſer immer kleiner, in denen nicht Gasbeleuchtung oder gar elektriſches Licht wäre. Ja, in vielen kleineren Orten hat das letztere ſogar noch eher Eingang gefunden, bevor die Bewohner derſelben noch die Gasbeleuchtung kennen zu lernen Gelegenheit hatten, da die Anlage einer elektriſchen Beleuchtung einfacher und weniger koſt⸗ ſpielig iſt, zumal wenn ſich in der Nähe andere elektriſche Kraft⸗ betriebe befinden, als die Einrichtung einer Gasanſtalt. Indeſſen trotz Gas⸗ und elektriſchem Licht kommt wohl beinahe kein Hausſtand ganz ohne Lampe aus. In der Küche zum Beiſpiel, oder auch ſonſt zu Arbeitszwecken, wo der Be⸗ leuchtungskörper nothwendigerweiſe bald hierhin, bald dorthin werden muß, wird ſich die Lampe noch lange als ein nützliches Hausgeräth erweiſen, ſo ſehr auch die Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ technik in ihrem gegenſeitigen Konkurrenzkampfe ſich bemühen, auch für ſolche Zwecke die Lampe zu verdrängen. Jaee mehr aber die Lampe im modernen Hausſtande an Be⸗ deutung verloren hat, je weniger Beachtung und Achtſamkeit wird ihr von der Frauenwelt naturgemäß zu theil, und es iſt daher wohl nicht unangebracht, wenn wir einmal zur Zeit, da die Saiſon wieder einmal in das Zeichen der Hauslampe tritt, über die Behandlungsweiſe dieſer Genoſſin unſerer gemüth⸗ lichſten Stunden etwas plaudern. Das Thema iſt um ſo intereſſanter und wichtiger, als ſelbſt in den Hausſtänden, wo die Lampe noch die einzige Beleuchtungs⸗ art iſt, die Hausfrauen das Reinigen und Füllen der Lampen meiſt ſelber nicht mehr beſorgen, ſondern dies Geſchäft den Dienſtboten überlaſſen, denn es iſt freilich wahr, ſchöner werden die Hände von der Beſorgung dieſes Geſchäfts nicht und da man die Lampen auch nicht mit Eau de Cologne oder Veilchenduft füllt, ſondern mit weniger wohlriechendem Petroleum, ſo können die vornehmen Damen ſich nicht an den Gedanken gewöhnen, daß ſie dieſes recht wenig appetitreizende Geſchäft ſelbſt beſorgen ſollen und werden vielleicht ihre kleinen wohlgepflegten Händchen jetzt vor Erſtaunen über ihren Köpfen zuſammenſchlagen, wenn eine alte erfahrene Hausfrau ihnen hiermit die folgende Regel gibt: Eine Frau, die ihren Mann und ihre Kinder lieb hat, kann alles Andere von den Dienſtboten beſorgen laſfen, nur nicht die Reinigung der Lampen.— 5 Denn die gute Handhabung der Lampe iſt nicht nur für die Augen derjenigen, die ſie beleuchten foll, nothwendig, ſon⸗ bern für die Geſundheit derſelben überhaupt; dabei aber ſchützt die Sorgfalt bei dieſem Geſchäft auch noch vor Exploſtonsgefahr, die ſonſt keineswegs bei Lampen eine ſo geringe iſt, als im Allgemeinen angenommen wird. Und von den vorkommenden Exploſionen von Petroleumlampen iſt eine gar nicht geringe Anzahl auf die ſchlechte oder falſche Behandlungsweiſe der Lampen zurückzuführen. Bei nachläſſiger Reinigung verſtopfen ſich leicht die zur Abkühlung angebrachten Luftlöcher; auch ein ſogenanntes Blaken der Flamme, ſei es nun durch eine falſche Stellung des Dochtes, ſei es durch ein unrichtiges Aufſetzen des Zylinders hervorgerufen, defördert die Erwärmung des Oelgefäßes und ſomit die Ent⸗ ſtehung eines exploſiblen Gasgemenges. Glücklicherweiſe aber zieht die Entſtehung eines ſolchen Gemiſches nicht gleich eine wirkliche Exploſion nach ſich; dieſe kann vielmehr erſt ſtattfinden, wenn die Flamme direkt mit dem Gemenge in Berührung kommt. Um Letzteres zu vermeiden, iſt ſehr auf die etwa im Brenner⸗ bioden befindlichen Luftöffnungen zu achten; ſind ſie zu groß oder nicht mit den genügenden Schutzvorrichtungen verſehen, ſo findet leicht, ſpeziell beim Ausblaſen der Lampen oder bei vorhandener Zugluft, ein Rückzünden der Flamme ſtatt. Andererſeits aber iſt darauf zu halten, daß der verwendete Docht die Hülſe voll⸗ ſtändig ausfüllt, damit keine freien Verbindungskanäle zwiſchen dem Baſſin und der Flamme beſtehen, welche in gleicher Weiſe ein Rückzünden begünſtigen würden. Aber, wie geſagt, nicht nur eine Exploſtonsgefahr wird durch [ſchlechte und falſche Behandlung der Lampe begünſtigt, ſondern auch die Geſundheit gefährdet. Das ſchlechte Lampenlicht ver⸗ bdirbt die Augen in verheerender Weiſe, und die große Verbreitung der Kurzſichtigkeit unſerer Schuljugend iſt auf das Arbeiten bei ſchlecht brennenden Lampen zurückzuführen. Die ſchlecht brennende Lampe riecht dazu übel, und dieſer Geruch legt ſich in furchtbarer Weiſe auf die Athmungsorgane des Menſchen, und wer in dieſer Beziehung nicht ſehr taktfeſt und geſund ver⸗ anlagt iſt, fühlt dieſe Geruchsbeläſtigung einer ſchlecht gereinig⸗ ten Lampe noch am Tage darauf. 5 Wer ſollte bei ſolchen mannigfachen Gefahren, welche die ſchlechte Behandlung der Lampe mit ſich bringt, nicht von der Wichtigkeit und Bedeutſamkeit dieſes Geſchäftes überzeugt ſein, zumal wenn noch geſagt wird, daß auch der Verbrauch des Dochtes, der Zylinder und wohl auch des Petroleums ein geringerer iſt bei einer gut gereinigten Lampe, als bei der un⸗ ſorgfältigen Behandlung derſelben. Alſo die Hausfrauen mögen es nur über ſich gewinnen, das leidige Geſchäft des Lampenreinigens ſelbſt vorzunehmen, und bdieſenigen, welche für 155 Hände dabei fürchten, mögen ſich dabei Handſchuhe über dieſelben ziehen, zu welchem Zwecke ja genug alte ausrangirte Glacshandſchuhe in jedem Hausſtande vor⸗ bhanden ſind. 5 PVor Allem ſind beim Reinigen der Lampen folgende Haupt⸗ tegeln zu beachten: Jede Lampe iſt täglich zu reinigen und wenn ſee auch nur am Abend vorher eine Viertelſtunde gebrannt haben würde, ſo daß eine Füllung der Lampe nicht nöthig wäre. Wer en Tag die Reinigung der Lampen verſäumt, hat dieſelbe in um ſo ſorgfältiger und penibler vorzunehmen, da ſich nun den Luftlöchern ſicher Staub feſtgeſetzt hat, der durch Putzen, ſten und Reinigen mit einer Nadel oder einem ähnlichen pizen Inſtrument beſeitigt werden muß. Beim Reinigen der Lampe darf der Docht niemals mit Scheere beſchnitten werden, ſondern derſelbe iſt mit einem izu weichen Papier abzureiben. Unſere Mütter haben ſi * man zieht Dir nur am Sonntag, Nachr.“: Ein ſoeben zum Hau ſich beim Kaiſer.„Haben Sie denn ſchon Ihr erſtes Hauptmanns⸗ gehalt bekommen?“ fragte der Kaiſer. aber ich harre mit Schmerzen darauf“ Kapitän.„Ach, Sie armer Kerl“, ſagte der Kaiſer lachend,„na, kommen Sie her: ich will Ihnen zwanzig Mark ſchenken griff in die Taſche und gab dem Das wurde aber nicht verkneipt, ſo Noch ein Manöverhiſtörchen: Ein Adjutant h Nähe des Feindes gewagt. gegen. Der Kaiſer hatte die Szene beobachten können und rief dem Adjutanten zu:„Liebſter., Sie ſind getroffen und Ihr Gaul iſt maufetodt!“! antwortete der Adju Pferd beſtiegen lauſitz, der gelegentlich eines Schulaus am Thurm auf dem Löbauer Berge ſuchung nicht widerſtehen konnte, den daſelbſt aufgeſtellten Auto⸗ maten, um ein Täfelchen Chocolade zu berauben. hat dem kleinen Sünder aber keine Ruhe gelaſſen, böſe That jetzt nach Wochen dadurch, daß er dem Pächte wirthſchaft, Herrn Kahl, in einem Briefe die That unter dem Aus druck der Reue ein ſchuldigen Nickel in das Porto für dieſen Brief zu bezahlen. Wie Seele geweſen ſein, als ſie den Brief mit dem ſchuldigen Nickel in Docht ſo gerade zu ſchneiden, daß die Flamme nicht zipfelig ſein würde. Was den Hausfrauen vor zwanzig und dreißig Jahren wohl möglich war, iſt bei den heutigen Rundbrennern eben eine Unmöglichkeit. Damals war es mit einem einzigen Schnitt wohl möglich, den Docht gerade abzuſchneiden, was bei einem Rund⸗ brenner eben nicht angängig iſt. Die Sitte des Abſchneidens mil der Schere rührt eben aus einer Zeit her, wo es noch keine Rundbrenner gab. Indeſſen iſt auch das Abſchneiden nicht nur nicht gut, denn die Flamme wird dadurch ungleich, ſondern auch⸗ eine unnöthige Verſchwendung. Während beim Abreiben des Dochtes durch Papier nur der verkohlte Rand abgerieben wird, was vollſtändig für die Brennbarkeit der Lampe genügt, geht beim Abſchneiden des Dochtes mehr darauf, und wenns auch nur der kleine Bruchtheil eines Pfennigs iſt, der dabei unnöthig weggeworfen wird, ſo iſt's doch immerhin ein Bruchtheil eines Pfennigs, welch letzterer der Bruchtheil einer Mark oder eines Thalers iſt. Man benutze zum Abreiben des Dochtes gutes ſteifes Papier, kein Zeitungspapier, da dieſes faſert und kleine Beſtandtheile am Dochte oder Brenner zurückläßt, die entweder beim Anzünden der Lampe mitbrennen oder aber, was noch ſchlimmer iſt, in die Kühllöcher dringen und dieſe verſtopfen. Am Beſten iſt's wohl, man nimmt Schreibpapier dazu, natür⸗ lich brauchts kein friſches, gutes, feſtes Schreibpapier zu ſein ſondern es kann ausgedientes, beſchriebenes ſein, alſo alte Briefe, oder alte Kontobücher, Schulhefte der Kinder und dergleichen. Das ſind die Hauptregeln der Kunſt des Lampenreinigens und beinahe auch die einzigen; man ſieht, die Kunſt iſt nicht⸗ gar ſo ſchwer zu erlernen. Daß das Baſſin der Lampe nicht ganz angefüllt werde, iſt ſelbſtverſtändlich, noch ſelbſtverſtänd⸗ licher, daß der Docht ſo lang iſt, daß er ins Petroleum hinein⸗ reicht und gut getränkt wird. Wo nur ein Spitzchen des Dochtes eben noch gerade in das Petroleum hineinragt, kann die Lampe ſelbſtverſtändlich nicht ordentlich brennen und muß nach kurzem Brennen ganz ausgehen. Manche Hausfrauen reden ſich ein, wenn ſie die Lampe niedriger ſchrauben, werde weniger Petroleum verbrannt. Das iſt eine ganz irrige Anſicht. Der Docht muß ſo herausgeſchraubt werden, daß die Lampe gut brennt, und wenn ſte für kurze Zeit nicht gebraucht wird, möge man ſie auslöſchen, aber nicht niedriger ſchrauben. Das Zurückſchrauben einer brennenden Lampe iſt überhaupt nicht angebracht. Und manche Leute, die da meinen, wenn man eine Lampe auslöſcht, müßte dies, um Exploſionsgefahr zu verhüten, durch Zurückſchrauben der Flamme geſchehen, ſind in vollſtändigem Irrthum, der allerdings ſehr perbreitet iſt. Man löſcht die Lampe am Beſten aus, indem man in der Höhe des Zylinders hinter denſelben eine Hand hält und dann über die Zylinderöffnung puſtet. Natürlich darf man nicht direkt in den Zylinder hineinpuſten, da man hierbei leicht die Flamme in das Petroleumbaſſin hineinpuſten kann. Ganz be⸗ ſonders gefährlich iſts auch, auf eine ausgehende Lampe, ſo lange dieſe noch brennt, Petroleum nachzugießen, wie überhaupt beim Füllen und Reinigen der Lampe jedes Nahen mit Licht oder ſonſt, einer Flamme zu vermeiden iſt. Und ſo kommen wir zu dem Schluß, daß die Hausfrau das Reinigen der Lampen am hellen Vormittag bei voller Tagesbeleuchtung vornehmen ſoll, wo⸗ möglich ſtets zu einer beſtimmten Tagesſtunde. Das Letztere hat den praktiſchen Zweck, daß ſie es dann nicht ſo leicht verpaßt und der Abend plötzlich herangenaht iſt, ohne daß die Lampen im Stande ſind. Dann werden ſie in aller Eile und mit mangelnder Sorgfalt gereinigt, und ein einziger Tag der Vernachläſſigung kann oft ſchlecht machen, was wochenlange Sorgfalt und Sauber⸗ keit genützt hatten. Buntes Fenilleton. — Eine reizende Geſchichte erzählt man ſich, wie man dem „Gießener Anz.“ ſchreibt, in einer ſüddeutſchen Reſidenz. Prin⸗ zeßchen hat eine kleine Freundin, die Tochter eines hochſtgeſtellten Hofbeamten, die zweimal in der Woche kommt. Alles, was den Kindern wichtig iſt, wird zwiſchen ihnen verhandelt, und eines Tages fragt Prinzeßchen die Spielgefährtin, ob ſie auch jeden Tag friſche Röckchen und Höschen anzöge. Prinzeßchen erfährt, daß das nicht der Fall iſt. Die kleine Freundin wird nur jeden Sonntag und wenn ſie zu Prinzeßchen kommt, dieſer Wohlthat theilhaft. Beide Mädchen erzählen zu Haus, was ſie von einander erfahren haben, und ſo theilt Prinzeßchen ſeinem Vater auch mit, daß die Freundin nicht ſo mit friſcher Wäſche bedacht wird, als es ſelbſt. Ebenſo ſpricht die Freundin zu ihrem Vater, was Prinzeßchen von ſeiner täglichen Toflette erzählt habe. Aber ſie kommt bei dieſem ſchlecht an. Der geſtrenge und würdige Herr meint:„Von ſolchen Dingen ſpricht man nicht.“ Das Kind verehrt ſeinen Vater ſehr und merkt ſich das gut. Als es wieder zu Hof kommt, findet es Prinzeßchen bei ſeinem Vater, dem Fürſten. Der hohe Herr gibt ſich gern mit Kin⸗ dern ab, und hat auch ſeine helle Freude an denjenigen, die ſein Töchterchen beſuchen. Er hat noch im Gedächtniß, was Prinzeßchen ihm erzählt hat und fragt die zum Beſuche Gekommene:„Alſo, und wenn Du zu uns kommſt, friſche Wäſche an?“ Die Kleine erhebt den Kopf und ſagt ſehr von oben herab:„Mein Vater hat geſagt: Von ſolchen Dingen ſpricht man nicht.“ Der Fürſt ſoll über die Maßen über dieſe Mahnung aus Kindermund gelacht haben. — Zwei niedliche Manövergeſchichten erzählen die„Hambg. ptmann beförderter Offizier meldete „Nein, Majeſtät, noch nicht, „antwortete der neugebackene d Hauptmann ein Jwanzigmarkſtück. udern an die Uhrkette gehängt atte ſich zu weit in die Ein paar Schüſſe knatterten ihm ent⸗ „Es war nur ein Streifſchuß, Etd. Majeſtät“, tant ſchlagfertig,„und ich habe ſchon ein neues — Ein reuiger kleiner Sünder iſt ein Knabe aus der Ober⸗ fluges vor der Gaſtwirthſchaft ſich vergnügte und der Ver⸗ Das Gewiſſen er fühnte die r der Thurm⸗ geſtand, ihn um Verzeihung bat und ihm den diefem Briefe überſendete, es jedoch unterließ, froh mag die junge her iſt die Gew den Händ nießen. daß das Erlernen des Klapferſpie bis zu dem Spiel klaſſiſcher Stücke zu bringen? Es würde jeden⸗ hat nach dem„Matin“ eine engliſche Zeitſchrift angeſtellt. Es handelt matiſche Waage in jedem ſeiner Schlöſſer, und wenn ihn irgend Jemand beſucht, ſo muß er ſich bei der Ankunft und bei der Abfahrt wie ein Spiegel. Infolgedeſſen läßt ſie in ihre königliche Geldtaſche in Compiegne that, war, daß er das Bett, über deſſen Zurüſt neu bezogg der Kommiſſion für die Erhaltung der Denkmäler hat der Stadt⸗ der von der Kletterſtange ohne Benutzung der Füße herabkomm und nun zaghaft in der Luft hängt): Ich glaube gar, er königliches Turngeräth als Luftkurort benutzen!— Maſchle, Kameele gibt es gar nicht, en Kopp ſchmeiß möchte.— Schulze, Ihnen ſind wohl die hohen Fleiſchpreiſe in d Knochen gefahren, daß Sie ſie nicht vom Fleck kriegen. Serge (inſtruirend): 5 Oberidioten, fragt man Sie in Bezug auf was, ſo antworten S ſtets in Bezug auf Nichts und ſchweigen ſich gänzlich aus! Moltke markiren iſt hier aber nicht geſtattet, verſtanden! drängt): Warum borgen Sie denn Geld weg, w danach haben! nicht herausbekommen, ob er ein Philoſoph oder ein Narr i .: Das können Sie leicht herausbekommen.—.: Wieſo?:— Nennen Sie ihn einen Narren, und wenn er i den Ferien zurückgekommen iſt): Ich finde, Willh, daß ſich Handſchrift in den vier Wochen ſehr Spaß, Herr Lehrer. Familie drei Stunden lang Anſichtspoſtkarten! gehörig geſchwitzt, ſeit ich nicht da war?!“— Graf(in „Eine Gräfin ſchtvitzt überhaupt nicht, eine Kuhmagd ſchöoitzt! Landarzt:„Da ſoll die Frau Gräfin nur denn das iſt das einzige Mittel, ſie zu retten.“ Damen werden gütigſt entſchuldig —„Ueberglücklich; ich ſage Ihnen, geth die dieſer gewiß gern gegeben Mann ſicherlich nicht gedacht. lautet, wie das„Leipz. Tgbl.“ Reſteration auf dem Löbauer Bei Löbau. Bitte um entſchuldi geben ſie mirs ich hat, belaſtet wurde, daran hat der kleine Der mit Unterſchrift verſehene Brief berichtet, wörtlich:„An die zweite Berge in Sachſen. Thurmbeſitzer. gung, ſeien ſie nur ſo gut und ver⸗ werde es nicht mehr machen, ich habe aus dem Domgaten eine Tafel Chocolade herausgemacht, da bin ich ſo Erlich, und ſchicke ich den 10 J. Sein ſie nur ſo gut und vergeben ſie mirs noch einmal, ich werde es nicht wieder machen.“ l Das Konſervatorinm der Mimi Pinſon. Aus Paris wird berichtet: Die beſonders von dem Komponiſten Guſtave Charpentier ins Leben gerufene Bewegung, die darauf abzielt, den Arbeiterinnen Kunſtgenüſſe und in erſter Linie den Beſuch der Theater zugänglich zu machen, ſcheint immer neue Gebiete in Angriff nehmen zu wollen. Unlängſt wurden Frauenchöre gebildet, in deren Kurſen man ſich be⸗ mühte, den Angeſtellten der großen Werkſtätten ein Liederrepertoire zu geben, in dem geſunde und anſpechende muſikaliſche Werke die bis⸗ herigen nur zu oft albernen Lieder, an denen man ſich erfreute, er⸗ ſetzen ſollten. Seit einigen Tagen gibt es nun auch ein Konſer⸗ batorium der Mimi Pinſon“. Die Arbeiterinnen können darin eine Geſangsſchule haben, aber auch den klaſſiſchen Tanz und das Harfen⸗ ſpiel erlernen und einfachen und höheren Klavierunterreicht ge⸗ Während jedoch die bisherigen Beſtrebungen auf dieſem Gebiete die allgemeine Billigung fanden, melden ſich gegen die neue Einrichtung kritiſche Stimmen. Man weiſt beſonders darauf hin, Is, auch des elementaren, eine Hin⸗ gebung und eine Ausdauer erfordert, wenn es überhaupt zu einem erſprießlichen Reſultat führen ſoll, die man von den jungen Mädchen, die den Tag über mit der Nadel gearbeitet haben, unmöglich ver⸗ langen kann. Mit dem höheren Klavierunterricht ſtünde es noch ſchlimmer; wie viel Jahre würden erforderlich ſein, wenn man nur eine oder zwei Stunden in der Woche haben kann, um Schülerinnen falls viel Mühe für einen zweifelhaften Erfolg aufgewandt werden müſſen, und ſchließlich würden nur Wenige in der Lage ſein, die er⸗ worbenen Kunſtfertigkeiten auch auszuüben, da die Muſikinſtrumente im Allgemeinen nicht gerade zu dem Mobiliar in dem Zimmerchen der„Mimi Pinſon“ oder des beſcheidenen Logis ihrer Eltern ge⸗ hörten. — Die„Ticks“ der Könige. Eine ſehr amüſante Unterſuchung ſich um die„Ticks“ der verſchiedenen gekrönten Häupter von Europa. König Eduard hat die Manier des Wiegens. Er beſitzt eine auto⸗ wiegen laſſen. Gewöhnlich nehmen die Gäſte des König an Getvicht zu— ein Zeichen, daß König Eduards Tiſch gut iſt. Auch die Königin Alexandra hat einen ziemlich bizarren kleinen„Tick“: Alles Geld, das ſie in ihre Börſe ſteckt, muß glänzen und leuchten kein Pfund Sterling, keinen Shilling, keinen Penny gleiten, der nicht vorher gerieben und geputzt iſt. Wenn ſie einen Kauf in einem Laden macht, und man hier Geld zurückgibt, rührt ſie es ſelbſt nicht an, ſondern läßt es entweder da oder bittet ihre Ehrendame, i dieſes Geld bis zu der Reinigung aufzuheben. Merkwürdig iſt auc die Manie des Bonvivant, der heute die Geſchicke Portugals leitet: er kann nicht zweimal aus demſelben Glaſe trinken und auch keinen Reſt bis zur Neige leeren. Wenn er alſo mit ſeinen königlichen Lippen den Rand eines Glaſes berührt hat, ſetzt man, gleichpiel, ob er ausgetrunken hat oder nicht, ein andres Glas vor ihm hin und füllt es bis zum Rande. Auch der Zar hat ſeine kleine Schrulle. Er kann nur in beſondes für ihn gewebten Betttüchern, deren Lein⸗ wanid außerordentlich fein und mit ſeinem Namenszug gezeichnet iſt, ſchlafen. Das erſte, was ſein Kammerdiener bei der Ankunft Crozier ſo ſorgſam gewacht hatte, mit den berühmten B — Der Wiederaufbau des Campanile. Die allgemeine regung, die der Einſturz des Campanile von Venedig hervorgerufe hat, hat einer großen Gleichgiltigkeit, ſelbſt in Italien Platz gemacht Der Miniſter des Innern hat einen Geſetzentwurf über 15 Wiederaufbau eingereicht, aber damit gibt man ſich zufrieden. „Gaulois“ wird berichtet, daß die Abtragungsarbeiten äußerſt langſam geführt werden. Die Anweſenheit einiger Arbeiter mit Hacken und Hauen ſcheint den Glauben zu erwecken, daß die Stadt⸗ behörde es ſich angelegen ſein läßt, dem Marktplatz ſeinen urſprüng⸗ lichen Anblick wieder zu geben; in Wirklichkeit geſchieht nichts Rechtes, und zwar, weil es an Geld fehlt. Andrerſeits beunruhigt man ſich über die Feſtigkeit der alten Prokurazien. In der letzten Sitzung ingenieur Fumiani ſeinen Kollegen den Wiederankauf des berühmten hiſtoriſchen Monuments vorgeſchlagen. Dieſe haben ihm auch alle zugeſtimmt, aber man brauchte dazu 5 Millionen Lire, und Venedig hat nicht einmal das für den Wiederaufbau ſeines Companile nöthige Geld in der Kaſſe. Cuſtiges Allerlei. Kaſernenhofblüthen. Unteroffizier(zu einem Soldate wie ich Ihnen an den Kopp ſchmeißer Tübbecke, Sie ſind eine merkwürdige Abart Gemüthlich. Student(zum Gläubiger, der ihn ungef enn Sie es n Sicheres Zeichen..: Der Mann dort intereſſirt mich, ich ſich deshalb nicht aufregt ſt er ein Philoſoph. Erfolg der Sommerfriſche. Lehrer(zum Schüler, der verbeſſert hat!— Wi Schreiben Sie nur jeden Tag für Hinausgegeben. Landarzt:„Nun, hat die Frau G. ſchnell ein Verwendung. Mutter: Dieſe Vaſe hat ein Sprung— die werde ich heute Abend fallen laſſen, wenn ch 8 mit dem Aſſeſſor Schmidt beim erſten Kuß überraſche.“ Im Kaffeekränzchen. Dam e(die zuerſt abgeſag Ach, d en, daß ich noch gekommen bin!“ Die reiche Frau.„Iſt denn der junge Ehemann recht glückli in den Fl ochen hat wie den ganzen Tag Geld * Poſt wußte; daß damit err Kahl um weitere 20. Abonnemen; 30 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig Durch die Poſt bezogen incl. Poſt⸗ auſſchlag Pe..85 pro Quartal. Poſtliſte Nr. 46463. Telephon: Redaktion: Nr. 377. Am Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg, Auswärtige Inſerate. 28„ Die Neklame⸗Zeile 60„ Expedition: Nr. 218. Nr. 210. — Bekanntmachung. Die Maul⸗ u. Klauen⸗ ſeuche, hier die Abhaltung der Viehmärkte auf dem Mannheimer Viehhof betr. Nr. 100389 1. Nachdem mit diesſeitiger Verfügung vom 4. dſs. Mis., No. 96829 1 die ſeu⸗ chenpolizeilichen Beſtimmungen für die Abhaltung der Nutzvieh⸗ märkte im Maunheimer Vieh⸗ hofe feſtgeſetzt worden ſind, wer⸗ den nuümehr unter Aufhebung der mit diesſeitiger Bekaunk⸗ machung vom 2. Nov. 1896, Nr. 51848 1 unter Ziffer A Nr. VI angeordneten Maßnahmen die gleichen Beſtimmungen auch für die Abhaltung der Schlacht⸗ viehmärkte für maßgebend erklärt. Für ſämmtliche Viehmärkte im Maunheimer Viehhofe gelten von nun au folgende Beſtimmungen: 1. Vieh aus ſolchen Gemein⸗ den, in welchen die Maul⸗ und Klauenſeuche bis zum Markttage amtlich noch nicht als erloſchen erklärt iſt, darf überhaupt nicht auf den Markt gebracht werden. Die Führer des Viehs müſ⸗ ſen, auch weun daſſelbe mit der Eiſenbahn zugefahren wird, mit einem Zeugmß des Inhalts verſehen ſein, daß die Thlere aus ſeuchen⸗ freſen Orten kommen und por der Ausfuhr unterſucht und ſeuchenfrei befunden worden ſind. Die in dieſem Falle er⸗ forderlichen Zeugniſſe ſind von einem Thierarzt oder dem Fleiſchbeſchauer des Herkunftsortes der Thiere auszuſtellen. Liegt der Her⸗ kunftsort außerhalb des Großherzogthums Baden, aber im Reichsgebiet, ſo werden die dort von den Fleiſchbeſchauern ausgeſtell⸗ ten Zeugniſſe den von in⸗ ländiſchen Fleiſchbeſchauern ausgeſtellten gleichgeachtet. Zuwiderhandlungen unter⸗ jegen der Beſtrafung au Geld bis zu 150 Mark oder an Haft bis zu 6 Wochen, (8 66, 8 67 des Reichsſeu⸗ chengeſetzes), ſoſern nicht niach den beſtehenden geſetz⸗ lichen Beſtimmungen eine höhere Strafe verwirkt iſt. Mannheim, 15. Sept. 1902. Großh. Bezirksamt: Heintze. Bekanutmachung. Verlegung der Ver⸗ bindungsſtraße zwi⸗ ſchen der Großfeld⸗ ſttaße und dem Feu⸗ denheimerweg längs der Rheiniſchen Gummi⸗ und Cellu⸗ loidfabrik in Neckarau betreffend No. 1011811. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keuntniß, daß durch rechtskr fligen Beſcheid des Bezirksraths vont 21. Auguſt 1902 die Verlegung der läligs der Rheinſſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik in Neckarau zwi⸗ ſchen der Großfeldſtraße und dem e ende in nordöſtlicher ichtung ziehenden Verbindungs⸗ ſtraße ünter Abänderung des Beſcheids des Bezirksraths vom 5. Allguſt 1897 No. 480301 nach Maßgabe der in dem vorgelegten Plane des ſtädtiſchen Tiefbauamts vom 29. März 1992 erfolgten Eintragungen gemäß Artikel 3 und 2 des Ortsſtraßengeſetzes in der Faſſung vom 6, Juli 1896 für feſtgeſtellt erklärt worden iſt. Der ſeſtgeſtellte Plan liegt auf deim Rathhaus dahier während emner Friſt von 14 Tagen zur Eiuſicht auf. 26708 Mannheim, 16. Septbr. 1902. Großh. Bezirksamt: gez:. Leveinger. Beſchluß. No. 27586 1. Vorſtehendes brin⸗ 905 wir hiermit zur öffentlichen denutniß. Mauſtheim, 19. Septbr. 1902. Bürgermeiſteramt: gez. Martin. gez. Schaum. Bekannimachung. Unſere verehrlichen Abnehmer erſuchen wir ergebenſt, auläßlich eines Wohnungswechſels auf Quartalſchluß etwaige Wünſche wegen Aufnahme des Gasmeſſer⸗ ſtaudes, Trausferiren und Setzen von Meſſern, Erhebung der Geld⸗ beträge u. ſ. w. uns thunlichſt frühzeitig, minveſtens aber 3Tage vor dem Termin zugehen laſſen zu wollen, Weunn wir auch ſtets beſtrebt Wnſchen thunlichſt 0 nten, ſo ſind wir doch außer Stande, kurzfriſtige er die häuſig erſt am 2473 age vorber, manchmal ſogar am Morgen des betk. Tages hei Uns einlaufen, noch rechtzeitig au de 26447 Mannheim,8. September 1902. Die Direktion der Städt. Gas⸗ und Waſſerwerke. Ehr. Beyer. Bopy. ider und Spiegel werden Konkursverfahren. Nr. 34548 II. Ueber den Nach⸗ laß des Bäckermeiſters Franzis⸗ kus Geiger in Mannheim wurde heute Vormittag 9 Uhr das Konkursverfahren eröffnet Zum Kounkuürsverwalter iſt er⸗ nannt: Waiſenrath Jako b Daun hier. Konkursforderungen ſind bis zum 10. Ottbr. 1902 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich iſt zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in 8 132 der Kou⸗ kursordnung bezeichtzeten Gegen⸗ ſtände auf Freilag, den 17, Okt. 1902, Vormittags 9 Uhr, ſowie zur Prüfung der augemel⸗ deten Forderungen guf Freitag, 24. Oktober 1902, Vormittags 10 Uhr, vor dem Großh. Aimtsgerichte Abtheilung 5, 2. Stock, Zimmer 8, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeiunſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ plichtung auferlegt, von den Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 10. Oktober 1902 Anzeige zu machen. 2456 Maunheim, 20. September 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh, Amtsgerichts 5. Mohr. Ladung. Nr. 86887. Bäckek Heinrich Wilhelm Eckſtein, geb. 18. Maj 1862in Beerfelden, zuletztwohn⸗ haft in Maunheim z. Zt unbe⸗ kannt wo, iſt beſchuldigt, daß er als beurlaubter Wehrmaun der Seewehr II. Aufgebots ohne Erlaubniß ausgewandert iſt Uebertretung gegen§ 360 Ziff. 3 .⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerſchts, Aih. J, hierſelbſt auß: Dienſtag, 2. Dezember 1002, Vormittags 8½ Uhr, Gr. Schöfſengericht hier erhandlung geladen. iſchulpigſem Aus⸗ d derſelbe auf Grund .472, Abf. 2 l. 8 Str.⸗P.⸗Ord. von dem Bezirks⸗ kommando Mannheim aufge⸗ ſtellten Erklärung vom 5. Junt 1902 Nr. 303 f d verurtheilt werden. 2454 Mannheim, 16. Septbr. 1902. Der Gerichtsſchreiber Großherzogl. Amtsgerichts: Dietrich. Ladung. No. II. 36713. Der 1) am 2. Juli 1878 zu Kuhnhof geborene Kellner Johann Georg Schmidt, zuletzt wohnhaft in Mannheim, 2) am 22. Auguſt 1869 zu Mainz geb zuletzt in Mannheiſn wohnhaftetsdnard IZmhof, Bau⸗ techniker, 8 5) an 15. April 1871 in Frank⸗ furt a. M. geb. zuletzt in Mann⸗ heim wohnhafte Schloſſer Hein⸗ rich Geyer, 4) am 27. Mai 1871 in Rotten⸗ burg./N. geb. zuletzt in Mann⸗ heim wohnhafte Fabrikarbeiter Ottmar Eſchle, z. Zt. unbe⸗ kaunt wo, werden beſchüldigt, daß ſie, Schnüdt als Reſerviſt, Imhof und Geyer als Erſatzreſerviſten, Eſchle als Landwehrmann 1. Auf⸗ gebots, ohne Erlaubniß ausge⸗ wandert ſind. Uebertretung gegen 8 360 Ziff. .⸗Str.⸗G.⸗B. Dieſelben werden auf Anord⸗ nung des Großh. Amtsgerichts — Abth. 9— hierſelbſt auf Mitiwoch, 5. Novbr. 1902, Vormittags 8½ Uhr vor das Großh. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben werden dieſelben auf Grund der nach§ 472 Abſ. 12 und 3 Str.⸗P.⸗Ord, von dein Bezirkskommando Mannheim ausgeſtellten Erklärung bez. des Schmidt vom 30. Auguſt 1902 Nr. 259 Ie, bezw. des Juthof doin 18. September 1902, No. 690 Le, bezügl. des Geyer vom 13. September 1902, Nö. 688 10 und bez. des Eſchle vom 18. September 1902, Nr. 821TLa, verürtheilt werden. Manuheim, 19. Septbr. 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts IX.: Dietrich. Karl ZNoßgraber Hühueraugen⸗Operaleur A, 18 s01. N A, 18. Inſekten nebſt Brnt in Betten, Tapeten, in der Küche tödlei ſicher der Inſektentod. Auf 2458 billig eingevahmt. 1434b K 2, 4. 2. St. Anfrage erhält man Proſpekt. 6801.-Lohnert. U 4. 21. ts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Aufgebot. No. 862061. Die Margaretha Blatt geb. Schäfer, Ehetrau des Obſthändlers Philipp Blatt II in Rimbach hat beautragt, den verſchollenen, am 16 Februar 1857 zu Rimbach geborenen, zuletzt in Maunheim wohnhaft geweſenen Geſchäftsreiſenden Philipp Heinrich Schäſer für todt zu erklären. Der bezeichnete Verſchollene wird aufgefordert, ſich ſpäteſtens in dem auf: Freitgg, den 17. April 1903, Bormittags 9 uhr, bor deiſ unterzeichneten Gericht (Zimmer 2) auberaumten Auf⸗ gebotstermine zu melden, widri⸗ genzälls die Todeserklärung er⸗ folgen zwild. An Alle, welche Auskunfſüber Leben oder Tod des Verſchollenen zuertheilen vermögen, ergeht die Aufforderung, ſpäteſtens ſin Auf⸗ gebotstermine dem Gericht Au⸗ zeige zu machen. 2457 Faunheim, 17. Septbr. 1902. Der Gerſchtsſchreiber Großh. Ahntsgerichts: Mohr. Haudelgregiſter. Zuüm' Hand.⸗Reg. Abth. A wüfde eingetragen: 1, Bd. III,.⸗Z. 242, Firma „Rheiniſche Haus⸗ und Küchen⸗ geräthefabrik Hugo Jonas“ in Manſtheim: Die Firma iſt erloſchen. 2. Bd. IX,.⸗Z. 12, Firma „Stammbach& Krauſe“ in Maunheim: 0 Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. 9. Bd. IX..Z. 78: Firma„Zügel& Cie.“ Mann⸗ heim. Oſfene Haudelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Sep⸗ teinber 1902 begonnen. Geſellſchaſter ſind: Karl Auguſt Zügel, Fabrikaut, Mänüheim, Franz Baehr, Gaſthofbeſitzer, Inhein, Michgel Winter, Kaufmann, Maännbeim. Geſchäftszweig: Appalgte. 4. Bd. IN, Ol⸗Z. 79: Firma Joſef Blum, Mann⸗ heiſnt. Inhaber iſt Joſef Blum, Kauf⸗ mäut, Mannheiin. Geſchäſtszweig: Spezialgeſchäft für Haus⸗ und Küchengeräthe, ſowie Geſchenkartikel. 2459/82 Mgnunheim, 20. Septbr. 1902. Gr. Amtsgericht I. Güterrechtsregiſter. Zuſ Güterrechtsregiſter Band III, wurde eingetragen: 1. Seite 369: Graff, Peter, Portſer, Mannheim und Eliſe geb. Schifferdecker: No 1. Durch Vertrag vom 22. Auguſt 1902 fſt Gütertrennung verelnbart. 2. Seite 370: Dr. Landfried, Richard, prakt. Arzt, Seckenheim und Eliſabeth geb. Schumm: No 1. Durch Vertrag vom 23. Auguſt 1992 iſt Errungen⸗ Kohlenſpar⸗ ſchgtsgemeinſchaft vereinbark. 3. Seite 371: Welz, Georg, Betriebsaſſiſtent, Mannheim un Suſanna geb. Ziegler: No. 1, Durch Verkrag vom 3, September igos iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 4. Seile 872: Hübuer, Jobeean, Wagner, Maundeim und Mar⸗ garetha geh. Faſt: Nö. 1. Dürch Vertrag vom 4. September 1992 iſt Güter⸗ treunung vereinbart. 5. Selſe 878: Brauske, Johann Friedrich Wilhelm Reinhold Ru⸗ dolf, Archttekt, Mannheim und Auna Maria geb. Uhrmacher: No. 1. Durch Vertrag vom 4, September1902 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. 6. Seite 374: Schäfer, Heiurich, Naturheilkundiger, Mannheim und Roſa geb. Hirſch: No. 1, Durch Verlrag vom 6. Seplember 1902 ſſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaſt vereinbark. 7. Seite 375 Deck, Karl, Ha⸗ fenarbeiter, Maunheim und Eli⸗ jabetha geb. Reſſer: No. 1. Durch Verkrag vom 11. Septemder 1902 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 8. Seite 376: Rack, Karl, Kutſcher, Mannheim und Roſine geb. Schörg: No. 1. Durch Vertrag voit 13. September 1902 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 9. Seite 377: Metzger, Andreas, Tüncher, Mannheim und Eliſa⸗ betha Johaung geb. Nied: No. 1. Durch Vertrag vom 18. September 1902 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 8 10. Seite 378: Müller, Julius, Buchdrucker, Mannheim und Eliſabetha geb. Becker: No. 1. Durch Vertrag vom 19. September 1902 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 2468/72 Manunheim, 20. Septbr. 1902. Gr., Anitsgericht I. Eigenthümer: Katholiſches Bürgerhoſpital.— Montag, 22. September 1902. ullwig Geisl &, G. Bekauntnacung. Das Wöchnerinnen⸗Aſyl dahier hat einen Bedarf an 70 Stück Bettſtellen aus Eiſen⸗ röhren u. Schmiedeeiſen gearbeitet. Modell Urban Krankenhaus Berlin. Größe der Beitladen: Meter: 1,96 lang lichte Weite „ 0,83 breit gemeſſen. Höhe: Fußhöhe nicht unter 60 em, mittlere Seitenhöhe nicht unter 50 em, Kopfhöhe nicht unter 80 em. Ferner mit einem Kopf⸗ und Fußbrett aus Eiſenblech mit Linoleum belegt. Tafel mit Stange, viereckig geſchlichtet, ſchwarz geſtrichen. In jedes Bett paſſend. 70 Stück Kettendraht⸗Matratzen, ganz aus Eiſen und Stahl gebaut. Federn, ebenſo die Vorbettung, dus verziuntem Stahldraht. Größe: Mir. 195 lang) außen „ 0,82 breit!“ gemeſſen 70 Stück eiferne Nacgßttiſche, ganz aus Eiſenröhren, Schmiede⸗ eiſen und mit einer Rohglasplatte 350450 mm und zwei Blech⸗ platten als Zwiſchenlage mit einer getheilten Schublade von Weißblech. Größe 355845 und 80 em Höhe. Bettſlellen, Staugen, Kopf⸗ und Fußbrett, ſowie die Nacht⸗ tiſche eichenholzfarbig geſtrichen. Das Gewicht der Bettſtellen ha eg. 40 Kllo, Der Kettenroſt 30 Kilo zu be⸗ tragen. Die Lieferung der oben be⸗ zeichneten Gegenſtände ſoll im Submiſſionsweg vergeben werden Angebote hierauf müſſen bis 20, Oktober, Vormittags 10 Uhr, im Wöchnerinnen⸗Aſyl M 3, 5 erfolgen. 26697 Die Aulieferung der Gegen⸗ ſtände hat francodeuesWöchner⸗ iunen⸗Aſyt C 7, 4 zu erfolgen, und müſſen dieſelben vom Tage der Zutheilung au, gerechnet in drei Monaten, geliefert werden. Die auf vorgenannte Lieferung eingereichten Offerten, treten erſt nach Umlauf von 14 Tageu, vom Tage der Submiſſionseröffuung an gerechnet, uns gegenüber, außer Kraft. Der Vorſtand des Woöchnerinnen⸗Aſyls: F. Freytag. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 23. Sept. d. Is Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal, Q 4, 5 dahier im Vollſtreckungswege gegen bagare Zahlung öffentlich veiſteigern: 8888 Möbel verſchiedener Art, ſowie einen Hund, blaue Dogge. Mannheim, 22. Septbr. 1902. arder, Gerichtsvollzieher, Thoräckerſtr. 9. Zwangsverſteigerung. Dienſtag, 28. Septbr, 1902, Nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſ. Verſteigerungs⸗ local G4,5 Kalcgz baare Zahlung im Vollſtreckunngswege öffentlich verſteigern: 8888 1 Beit, 1 Divau, Masken⸗ garderoben, 1 Schrant, 1 Spiegel. Mannheim, 22. Septbr. 1902. Danquard, Gerichtsvollzieher. Möbel⸗Verſteigerung. 0 4, 17. 4, 17. Es kommen Dienſtag, 23. Septbr. 1902, Nachmittags 2 Uhr, ide Gegenſtände zur Ver⸗ in meinem Lokal, 8, 2. 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