. g. fg. 1 des Jahres 1870 in Verſailles, deſto mehr entzweien ſich Bismarck 1 ſuchen. Moltk auf Bismarck zu ſprechen. des Tarifs ſoll zur mündlichen Berichterſtattung in 34 Abſchnitte wähnte ſchriftliche Bericht des Abg. Letocha erfährt durch die Rechte, wie die deutſchen Geſellſchaften in Anſpruch nehmen Ein Streit zwiſchen Bismarck und Moltke. Lorenz⸗Jeng in ſeinem jüngſt bei Guſtav Fiſcher in Jena erſchienenen Buch„Kaiſer Wilhelm führt als Gewährsmänner für ſeine Veröffentlichung den Herzog bvon Baden und den Herzog von Sachſen⸗Weimar an. er es mündlich berſuche, ſo komme es zu unangenehmen Auseinander⸗ kckungen. eitungen erfahre, was Moltke vorhabe. marcks Empfindlichkeit und ſein Streben, ſich in militäriſche Ange⸗ legenheiten zu miſchen, wovon er doch nichts verſtehe. Bismarck ſah überall abſichtliche Zurückſetzung ſeiner Perſon, und der ſonſt ſo ruhige Moltke war ſo nervös geworden, daß er ſelbſt den höchſten Perſönlich⸗ leiten eine„ſehr ſubtile Behandlung“ nöthig machte. militäriſchen Anordnungen unterrichtet ſein, und das iſt unmöglich, denn ich kann ihm über das, was geſchehen ſoll, keine Mittheilung machen, bevor es beſchloſſen iſt, und dann muß erſt recht das Ge⸗ beimniß bewahrt werden. Dann aber geht es auch den Grafen Bis⸗ cmarck gar nichts an, er will eben nur überall mitreden und befehlen. Er meint bei allen meinen Anordnungen, ich wolle in ſein Amt ein⸗ Fgreffen; beſonders ſeit ich an Trochu geſchrieben habe, ohne daß er es wußte, iſt er Abonnemenk: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ius Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. E 6, 2 75 Inſerate:„ Redaktion: Nr. 377 Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. 5 8 Frpedition: Nr. 21 e J ſerate 0 105 Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 15 Aee 5 815 Die Reklame⸗Zeile. 60 75 1% 5 N Nr. 40. Dienſtag, 7. OGktober 1902. (Abendblatt.) Für unverlangt eingehende Mannſkripte wird keinerlei Gewühr geleiſtet. — Politische Kebersicht. Mannheim, 7. Oktober 1902. Der Zolltarif im Pleuum. Ueber die Frage, ob zuerſt das Zollgeſetz und dann der Zoll⸗ tarif im Plenum behandelt werden ſolle, gingen auch geſtern in der Zolltarifkommiſſion, die den ſchriftlichen Bericht des Ab⸗ geordneten Speck über das Zollgeſetz entgegennahm, d. h. ſich vor⸗ leſen ließ, die Anſichten auseinander. Das Wahrſcheinliche dürfte ſein, daß zuerſt über§ 1 des Zollgeſetzes, dann über den geſammten Tarif und zuletzt über den Reſt des Zollgeſetzes be⸗ rathen wird. Dieſen Vorſchlag machte der Vorſitzende der Kom⸗ miſſion, der jedenfalls darüber mit den Mehrheitsparteien Fühl⸗ ung genommen hat. Der Seniorenkonvent und die einzelnen Fraktionen werden indes die Frage noch eingehend prüfen und ſich ſchwerlich bereits am 14. Oktober darüber ſchlüſſig machen. An Berathungsſtoff fehlt es auch dem Plenum während der erſten Tage nicht; denn die 40 Petitionsberichte, welche zunächſt auf der Tagesordnung ſtehen, erfordern zur gründlichen Erörterung einige Zeit.— Die Verleſung des vom Abg. Speck verfaßten ſchriftlichen Berichts erforderte mehrere Stunden; auch der Bericht über die Poſitionen 777 bis 843(unedle Metalle) ſoll ein ſchrift⸗ licher durch Abgeordneten Letocha ſein; der andere größte Theil zerlegt und an die bereits von uns namhaft gemachten Kom⸗ Miſſionsmitglieder, zu denen noch die Abgg. Lurz und Müller⸗ Meiningen hinzukommen, vertheilt werden.— Der oben er⸗ Kommiſſionsmitglieder Dr. Beumer, Gothein, Müller⸗Sagan und Stadthagen am Freitag, den 10. Oktober ſeine Feſtſtellung. Amerikaniſche Verſicherungsgeſellſchaften in Dentſchland. Zwiſchen der deutſchen Reichsregierung und den amerikani⸗ ſchen Verſicherungsgeſellſchaften ſchwebt eine Auseinanderſetzung darüber, ob die letzteren verpflichtet ſind— wenn ſie die gleichen wollen—, darzulegen, wie ſie ihre Kapitalien in ihren Urſprungsſtaaten inveſtiren. Die amerikaniſchen Geſellſchaften haben das betreffende Verlangen wiederholt als gleichbedeutend Mit einer direkten Einmiſchung in ihre inneren Betriebsange⸗ legenheiten erklärt. Eine weitere von der Reichsregierung ge⸗ ſtellte Forderung iſt die, daß die amerikaniſchen- Geſellſchaften ihr Betriebskapital nur in„mündelſicheren“ Werthpapieren an⸗ legen dürfen. Auch dieſe Forderung iſt von amerikaniſcher Seite heanſtandet worden. Es finden dieſerhalb zur Zeit Verhand⸗ lungen von Vertretern amerikaniſcher Geſellſchaften mit Ver⸗ kretern der Reichsregierung ſtatt. Det Streik der franzöſiſchen Grubenleute im Nord und Pas⸗de⸗Calgis iſt zwar noch nicht allgemein, greift uber überall ſehr raſch um ſich. Am geſtrigen Sonntag wurden zahlreiche Verſammlungen abgehalten, in denen die Redner die Jür und Wider eines allgemeinen Ausſtandes erörterten und Ueber einen Streit zwiſchen Bismarck und Moltke berichtet Prof. und die Begründung des Reiches“. Lorenz Ernſt II. von Koburg, den Herzog von Meiningen, den Großherzog Je länger der Krieg dauert, ſo erklärte der Kronprinz Ende und Moltke. Beide beſchweren ſich übereinander beim König, und dieſer iſt dadurch in der üblen Lage, in Fragen, die eines raſchen Ent⸗ ſchluſſes bedürfen, immer erſt einen Ausgleich herbeizuführen. Wenn Bismarck klagte dem Kronprinzen, daß er erſt durch die Moltke klagte über Bis⸗ Kaum noch Jemand hatte den Muth, eine Vermittelung zu ber⸗ Da lud der Kronprinz am 8. Januar 1871 den Grafen e zum Abendeſſen ein. Allmählich kam dabei der Kronprinz Moltke erklärte: Bismarck will von allen ſehr erbittert gegen mich Verklagt und hat chtet 8 darüber ſtritten, ob er einen polktiſchen Charakter haben oder ſich nur um die Lohnfrage drehen ſolle. Delegirten der„gelben“(arbeitsluſtigen) Syndikate, welche etwa 5000 Grubenleute von Anzin, Aniche und anderen Gruben ver⸗ traten, ſo verſtändig, den Streik zu verwerfen. Es wird ſich aber zeigen, ob ſie ſtark genug ſind, den„Rothen“ zu widerſtehen. Die Kriegsflotte Rumäniens. Bei Gelegenheit der Theilnahme der großen ruſſiſchen Armee⸗Vertretung unter Führung des Großfürſten Nikolaj⸗ Nikolajewitſch und der Generale Dragomiroff und Kuropatkin an der Feier am Schipka iſt die Aufmerkſamkeit auf die Flotte des jungen Fürſtenthums Bulgarien gelenkt worden, welche bei der Ueberführung der Ruſſen von Odeſſa nach Varna betheiligt war. Weniger bekannt iſt, daß auch Rumänien ſeit dem ruſſiſch⸗türkiſchen Kriege eine Flotte geſchaffen hat. Zwar grenzt dies Königreich nur auf etwas mehr als 200 Kilometer an das Schwarze Meer; es hat jedoch die Donau auf eine Strecke von 800 Kilometern zur Waſſergrenze, und die Mündungsarme des großen Stromes haben eine Geſammtausdehnung von 229 Kilo⸗ metern. Rumänien war mit ſeiner neugeſchaffenen kleinen Flotte auch im Jahre 1896 bei Gelegenheit der feierlichen Eröffnung des Kanals am Eiſernen Thore in Gegenwart des Kaiſers von Oeſterreich mit drei Kanonenbooten und drei Torpedobooten ver⸗ treten. Zur Zeit beſteht die rumäniſche Flotte: 1) Aus der Marine⸗Diviſion mit ihrem Stabe in Konſtanza, 2) aus der Donau⸗Strom⸗Diviſion mit Stab in Galatz, 3) aus dem Kriegs⸗Marine⸗Arſenal nebſt mehreren Magazinen in Galatz. An Schiffen ſind vorhanden: 1) Schiffe zum Schutz der Meeres⸗ küſten, 1 geſchützter Kreuzer, 1 Schul⸗Brigg, 1 Kanonenboot, 2 Kanonenboot⸗Schaluppen, 3 Torpedoboote 1. Klaſſe. 2) Schiffe zum Schutz der Binnengewäſſer: 4 Kanonenboote, 5 Kanonen⸗ boot⸗Schaluppen, 3 Torpedoboote verſchiedener Größe, 1 Trans⸗ port⸗Dampfer, 1 Polizeidampfer auf dem Pruth, 20 Schiffe oder Transport⸗Pontons verſchiedener Größe von 100 bis 800 Tonnen. An der Spitze der rumäniſchen Flotte ſteht ſeit dem Jahre 1899 der Kapitän 1. Ranges Koßlinskij, welcher in Breſt und Kronſtadt ausgebildet wurde, im Kriege mit den Türken 1877 die Batterien von Widdin befehligte und die Minen⸗ Sperren bei Rachopwa legte. —— Beſchäftigungsgrad in der Bütten⸗ Induſtrie. ( Noch immer iſt die Aufnahmefähigkeit des heimiſchen Marktes ſo ſchwach, daß die deutſchen Hüttenwerke für ziemlich bedeutende Mengen ihrer Fabrikate im Ausland bſatz ſuchen müſſen. Im Vergleich zu der enorm geſteigerten Produktions⸗ fähigkeit würde ſelbſt eine normale Entwickelung des Verbrauches nicht hinreichend ſein, allen Werken volle Beſchäftigung zu ge⸗ währen. Dabei hat aber der Verbrauch nachgelaſſen, ſo daß das Mißverhältniß zwiſchen Leiſtungsfähigkeit und Konſum um ſo nachtheiligere Folgen auf den Beſchäftigungsgrad haben muß. Viele Werke haben im Laufe dieſes Jahres die Erzeugung in noch ſtärkerem Grade eingeſchränkt als im Jahre 1901. Die Aplerbecker Hütte produzirte 1901/1902 nur 53 512 Tonnen Roheiſen gegen 65 053 Tonnen im Vorjahre. Trotzdem betrug aber der Vorrath am Ende des Geſchäftsjahres 1901/ö1902 nicht 10 kann und darf es doch nicht bleiben.“ Moltke antwortete nur mit dem trockenen Ausdruck:„Zu Befehl.“ Am nächſten Tage beſuchte der Kronprinz Bismarck. Der war überraſcht, aber doch angenehm berührt und ſehr geſprächig. Er erging ſich in wiederholten Klagen über den Generalſtab und be⸗ ſonders über Moltke. Er behauptete, die Militärs wüßten wyhl, daß ſie einen königlichen Befehl nur mangelhaft zu vollziehen brauchten, um dem Bundeskanzler einen Hieb auszutheilen, den ſie für einen verkappten Demokraten hielten. Die Lage ſei für ihn ſo peinlich, daß er ſeine Stelle dem König zu Füßen legen werde, ſobald der Krieg zu Ende ſei. Im Uebrigen zeigte ſich Bismarck dankbar für die Abſicht einer Vermittelung. Hierauf lud der Kronprinz Bismarck und Moltke ge⸗ meinſam für den 13. Januar zum Abendeſſen ein. Moltke kam pünktlich, Bismarck eine halbe Stunde ſpäter. Bismarck klagte, er ſei ſehr dagegen geweſen, daß der Krieg weiter geführt werde als bis in die Champagne, er habe es für den größten Fehler gehalten, bis Paris vorzudringen und zur Cernirung zu ſchreiten; dadurch habe der Krieg einen ganz anderen Charakter erhalten und ſei bis zu einem gewiſſen Grade unlösbar. Mit der Einnahme von Paris ſolle man den Krieg beendigen. Der ſonſt ſo ruhige Moltke wurde durch Bis⸗ marcks ſcharfen Tadel der Kriegführung ſehr erregt; er beſtritt Bis⸗ marcks Aeußerungen mit Entſchiedenheit und unter Zurückgabe des Ausdrucks: es würde ein unverzeihlicher Fehler ge⸗ weſen ſein, nicht nach Paris vorzudringen Im Uebrigen erklärte er kurz, daß die Operationen, wenn Paris über ſei, mit verſtärkter Kraft fortgeführt werden müßten. Ein Frieden werde erſt möglich ſein, wenn die Franzoſen erſchöpft ſeien. Bismarck ent⸗ wickelte hierauf, wie er ſich den Friedensplan nach der Einnahme von Paris denke. Er erzählte, daß Verhandlungen zwiſchen Napoleon und Eugenie ſtattgefunden hätten, und daß die Kaiſerin ſich bereit erklärt habe, als Regentin Frieden zu ſchließen, wenn die Deutſchen ſie als Regentin anerkennen und ihr die Möglichkeit geben, ſich als ſolche in Frankreich geltend zu machen. Eine Beſetzung von Paris durch die deutſchen Truppen wollte Bismarck vermieden wiſſen. Er biſe's nicht übel, In Valenciennes ſparen die und völlig ſtill geworden, Bismarck aber im Gegentheil bei dem ganzen Diner ſehr heiter und geſprächig. weniger als 10 302 Tonnen gegen 4709 Tonnen im Vorjahr, Anfangs September mußte ein Hochofen gedämpft werden, um die Vorräthe nicht noch weiter anwachſen zu laſſen. Zunehmender Arbeitsmangel führte in letzter Zeit vielſach zu Betriebsein⸗ ſtellungen und Einſchränkungen. Selbſt die Werke, die ihr Roh⸗ eiſen ſelbſt weiter verarbeiten, mußten ihre Roheiſenerzeugung ſtark einſchränken. Der Hörder Verein hat ſein Dortmunder Hochofenwerk ſchon lange außer Betrieb geſtellt. Die Lage der Arbeiter auf den Hüttenwerken wird durch den gegen⸗ wärtigen ungünſtigen Geſchäftsgang überaus nachtheilig be⸗ einflußt. Nicht allein verurſachen die Feierſchichten einen bedeu⸗ tenden Lohnausfall, die Lohnſätze ſelbſt gehen noch herunter und die Zahl der Beſchäftigten ſinkt. So betrug beim Hörder Berg⸗ werks⸗ und Hüttenverein die Zahl der Arbeiter Ende Juni dieſes Jahres 4362 gegen 4715 im Vorjahr und der Schichtlohn 4,05 gegen 4,16 Mark. Auf dem Gußſtahlwerk Witten wurden in dem am 30. Juni 1902 beendeten Geſchäftsjahr 1469 Arbeiter beſchäftigt gegen 1535 im Jahre zuvor, und an Löhnen wurden .68 Millionen Mark verausgabt gegen 1,85. Der Jahres⸗ Durchſchnittsverdienſt einſchließlich der jugendlichen Arbeiter be⸗ trug 1144,14 Mark oder pro Schicht 3,81 gegen 4,05 im Vor⸗ jahre. Freilich verbietet das Geſchäftsintereſſe, Arbeiterenk⸗ laſſungen in dem Maße vorzunehmen, in welchem es dem jeder⸗ zeitigen Geſchäftsgange entſprechen würde. Denn ſobald wieder eine Beſſerung des Beſchäftigungsgrades eintritt, müſſen ein⸗ gelernte Arbeiter am Platze ſein, ohne die der Betrieb nicht durch⸗ zuführen iſt. Um dieſen Stamm der alten eingeſeſſenen Arbeiter ſich zu halten, haben viele Werke Aufträge zu Preiſen herein⸗ genommen, durch die kaum die Betriebsunkoſten gedeckt werden konnten⸗ Deutsches Reich. 1J. Berlin, 6. Okt.(Zur Fleiſchtheuerung). Staatsſekretär Graf Poſadowsky hat das jüngſt in der Zoll⸗ tarifkommiſſion vorgeführte Zahlenmaterial gelegentlich der Er⸗ örterung über die Fleiſchtheuerung der Kommiſſion gedruckt zu⸗ gehen laſſen. Aus dieſen aus England, Schottland, Oeſterreich⸗ Ungarn, Rußland, Spanien, Belgien und den Vereinigten Staa⸗ ten vorliegenden ſtatiſtiſchen Berichten iſt erſichtlich, daß auch in jenen Ländern eine Steigerung der Fleiſchpreiſe ſtattgefunden hat, ſo daß dieſe bedauerliche Erſcheinung nicht nur in Deutſchland ſich zeigt, ſondern faſt auf dem ganzen Weltmarkt ſich fühlbar macht. —(Die Generalverſammlung des Bundes der Induſtriellen), welche am 9. d. M. im„Kaiſerhof“ zu Berlin ſtattfindet und in deren Mittelpunkt die Verhand⸗ lungen über das Kartellweſen ſtehen, findet durch die jüngſten Erklärungen des Staatsſekretärs des Innern in der Zolltarifkommiſſion über die Abſichten der Regierung in der Kartellfrage beſonders aktuelles Intereſſe. Wie wir hören, wird das Reichsamt des Innern einen Vertreter zur General⸗Ver⸗ ſammlung des Bundes ſenden. Die Einführung von Gäſten iſt geſtattet. Anmeldungen zur Theilnahme ſind an die neue Haupt⸗ geſchäftsſtelle des Bundes der Induſtriellen, Bierlin W.., Köthenerſtraße 38, zu richten. daß der König nach Paris gehe. Im weſentlichen ſchloß ſich Moltte dieſer Anſicht an, forderte aber die Einbeziehung von Paris in die Demarkationslinie bis zum Friedensſchluß bei einem Waffenſtill⸗ ſtand. Bismark behauptete, das würde abermals ein großer Fehler ſein. Moltke hüllte ſich in ein bedenkliches Schweigen. Es entſtand eine Pauſe, die der Kronprinz zu unterbrechen ſuchte durch die Be⸗ merkung, daß in betreff der Behandlung von Paris die beiden Herren ja einig ſeien und über alles Andere noch oft berathen werden könnte. Bismarck ließ ſich aber nicht beſänftigen und wiederholte, es ſei aher doch ein Unglück, daß wir mit Paris überhaupt zu thun bekommen hätten; dieſer Fehler ſei eben nicht mehr gut zu machen. Moltke erhob ſich und wollte ziemlich heftig antworten. Hier brach der Kronprinz die Unterredung ab und führte die Herren zur Tafel. Bei Tiſch ſaß der Kronprinz zwiſchen den beiden Gäſten und ſuchte ſie einzeln zu beruhigen, doch fühlte ſich Moltke ſo gekränkt, daß er ſagte:„Ich bin militäriſcher Rathgeber des Königs und habe keine anderen Pflichten zu erfüllen. Befiehlt der König, daß ich ihm auf der Grundlage neuer Verhältniſſe Vorſchläge mache, ſo werde ich ſie bearbeiten. So lange der König aber nicht anders befiehlt, bleibe ich bei meiner Anſicht und werde mich durch das Urtheil des Grafen Bismarck nicht irre machen laſſen.“ Moltke war dann ernſt Der Kronprinz aber meinte, daß der Gegenſatz nur größer geworden ſei, und bedauerte nachher, den Vermittelungsverſuch gemacht zu haben. Als am 20. Januar der Kaiſer mit dem Kronbprinzen perſönlich bei Bismarck erſchien, um in einer militäriſchen Angelegenheit Rück⸗ ſprache zu nehmen, meinte dieſer, er ſehe nun doch, die Militärs ſeien nicht mehr ausſchließlich obenauf. 5 Es iſt immerhin möglich, daß ſich die Geſchichte ſo zußetragen hat, obwohl ſie in Bismarcks Gedanken und Erinnerungen anders dargeſtellt wird. Derartige Zwiſtigkeiten ſehen ſpäter ja meiſt ſchlimmer aus, als ſie urſprünglich waren. ——*˙— hielt auch den Einzug für unnöthig, und vor Allem war er dagegen, Senerar⸗- nuzeiger. Wranuherm, 7. Oftover. Ausland. *Frankreich.(Zu Zola's Begräbniß) ſchreibt man uns aus Paris, 6. Okt.: Wie der„Temps“ mittheilen kann, ſandte Frau Zola am Tage vor dem Begräbniß ihres Gatten einen Verwandten zu Alfred Dreyfus, dem ſie Tags zuvor das Verſprechen abgenommen hatte, nicht in dem Leichengefolge zu erſcheinen, und ließ ſagen, ſie gebe ihm ſein Wort zurück. Dreyfus dankte und begab ſich nach dem Diner in das Trauerhaus, wo er mit Octave Mirbeau und Alfred Bruneau die letzte Totenwache hielt. Er verließ das Haus um fünf Uhr Morgens und kam gegen Mittag wieder. Er ſchritt dann nahe dem Sarge zwiſchen Gabriel Monod und dem ehe⸗ maligen Reichstagabgeordneten Lalance. Während der Reden uf dem Friedhofe geſellten ſich Oberſt Picquart, Maitre, Labori und Joſeph Reinach zu ihnen. Da einige ſozialiſtiſche Gruppen die Abſicht bekundet hatten, Dreyfus im Triumph zu tragen, traf der Polizeipräfekt die Anordnung, daß er ſich mit einigen Freun⸗ den durch ein Seitenthor entfernte. So wurde, ſagt der Temps, fieder Zwiſchenfall vermieden, der die Grabfeier Emile Zola's hätte ſtören können.— Ueber der proviſoriſchen Gruft, wo Zola beigeſetzt iſt, erhebt ſich jetzt eine hohe Blumenpyramide, die heute zahlreichen Beſuch erhielt. Die Bänder mit den In⸗ ſchriften, welche die Kränze verzierten, waren der Gewohnheit gemäß von dem Grabſteinſetzer abgelöſt worden, um der Familie überreicht zu werden. Man hatte nur eines gelaſſen: Alfred Hreyfus à Emile Zola. Der Polizeipräfekt befahl noch geſtern Abend, auch dieſe Schleife zu entfernen. vertretertag der national⸗ſozialen Partei. Am Sonntag Vormittag eröffnete der Vorſitzende die Verhand⸗ fung mit der Debatte über die Arbeitsloſenverſicherung. — Haag⸗Frankfurt führte aus, daß nur auf dem Wege einer Be⸗ rufsvereinigung eine Arbeitsloſenverſicherung aufzubauen ſei.— Haupt⸗Schöneberg hob hervor, daß der Staat, die ſoziale Reform, Sozialdemokraten und Gewerkſchaften bislang vor der Arbeitsloſen⸗ verſicherung zurückgeſchreckt ſeien, die Partei müſſe aber im Intereſſe der Arbeiter dieſe hochwichtige Frage zur Durchführung bringen, Die Kommunen wüden durch eine ſolche Verſicherung bedeutend ent⸗ laſtet, und dieſe müßten ſeiner Anſicht nach deßhalb auch mit zu den Koſten herangezogen werden. Eine Angliederung an die Kranken⸗ kaſſen halte er nur möglich, wenn eine Zentraliſirung der Kranken⸗ kaſſen vorgenommen würde. Bei der Wichtigkeit der Sache beantragte Reduer, die Angelegenheit einer Kommiſſion zur weiteren Ants⸗ arbeitung zu überweiſen und am nächſten Parteitage ein fertizes Programm zur längeren Beſprechung zu bringen. Die Verſammlung beſchloß in dieſem Sinne und brachte dabei zum Ausdruck, daß die Tiſchendörferſchen Theſen als die geeigneten Unterlagen für das neue Programm verwerthet werden ſollten.— Der Antrag Wilkan⸗ Viclau um Beſeitigung der Fabrikarbeit verehelichter Frauen, ſowie aller Kinderarbeit, wurde zurückgezogen.— Ein weiterer Antrag Schleswig⸗Holſtein:„Der Provinzialtag für Schleswig⸗ Holſtein erſucht den Delegirtentag, die Beſtimmung im Kommunal⸗ programm, wonach der Staat für ſeine Beamten Wohnungen bauen Joll, zu ſtreichen,“ wurde wegen porgerückter Zeit von der Tages⸗ ordnung abgeſetzt.— In einem mehrſtündigen, mit großem Beifall aufgenommenen Vortrage beleuchtete Dr. Maurenbrecher⸗ Berlin das Aktionsprogramm des Sozialismus. Die Sozialdemo⸗ kratie habe ihren Höhepunkt erreicht. Die Partei ſei ohne Wetter⸗ bildung der Gedanken, und falle deßhalb der Verödung und Ver⸗ ſandung anheim An eine Machtentwickelung der Partei in Zukunft ſei nicht zu denken. Die Partei ſei an der Löſung der Frage:„Was iſt Sozialismus“ geſcheitert. Das Schlußwort des Parteitages hatte Pfarrer Naumann, der mit der Mahnung, in eine energiſche Wahlbewegung einzutreten, den Vertretertag ſchloß. Fünfte Generalverſammlung des Bundes deutſcher Frauenvereine. S. u. H. Wiesbaden, 6. Okt. 2. Verhandlungstag. (Schluß.) Es gelangte dann ein Antrag des Frauenfürſorgevereins Düſſelvorf zur Verhandlung, welcher verlangt, an die deutſchen Regierungen eine Petition zu ſenden, welche verlangt: 1. Land⸗ wirthſchaftliche Frauenſchule auf dem Lande zu errichten und die bereits beſtehenden zu unterſtützen; 2. die Aus⸗ bildung der Volksſchullehrer und Lehrerin⸗ nenim Gartenbau mehr als bisher zu fördern und überall un den ländlichen Volksſchulen Schulgärten einzurichten. Der Antrag wurde von Marie Weguer(Düſſeldorf) begründet. Sie führt aus:„Die Mehrzahl der erwerbsthätigen auen in Deutſchland iſt allerdings ſchon heute in landwirthſchaft⸗ ichen Betrieben thätig. 27½ Millionen im Hauptberuf, 1% im Nebenberuf, darunter ungefähr 18 000 Wirthſchaftsbeamtinnen und 352 200 Selbſtſtändige. Infolge der mangelhaften Ausbildungs⸗ Möglichkeiten ſind aber leider die Ausſichten für den Frauenerwerb auf bdem Lande zur Zeit noch recht ungünſtig. Die Arbeiterin 3. B. ver⸗ Hlent durchſchnittlich die Hälfte des, dem beſſer ausgebildeten Manne —— Tolſtoi über Erziehung. 0 Ein ſehr intereſſanter Brief Tolſtois über die Erziehung, der für die ſtrenge Weltanſchauung des greiſen Dichterphiloſophen ſehr⸗ bezeichnend iſt, wird im„Athengeum“ veröffentlicht. Er iſt vor Kurzem an eine nahe Verwandte gerichtet, die zu der oberen Klaſſe in Rußland gehört, deren Kinder gewöhnlich in Gymnaſien geſchickt und dort vor Allem auf die Examina vorbereitet werden. Tolſtoi ſchreibt:„Liebe., Ich war ſehr froh, mit J.(dem Ehemann der Abdreſſatin] eine ernſthafte Unterredung über Kindererziehung zu haben. Wir ſtimmen darin überein, was aber nur negativ iſt, daß Kinder ſo wenig wie möglich unterrichtet werden müſſen. Daß Kinder aufwachen ſollten, ohne gewiſſe Dinge gelernt zu haben, nicht annähernd ſo ſchlimm als was faſt allen Kindern widerfährt, beſonders ſolchen, deren Erziehung von Müttern geleitet wird, die die die ihre Kinder lernen, nicht kennen: ſie bekommen eine Unterrichts⸗Verdauungs ſchwächſe und gelangen dahin, den Unterricht zu verabſcheuen. Ein Kind oder ein Mann kann lernen, wenn er Appetit hat auf das, was er ſtudirt. Ohne Appetit iſt Unter⸗ richt ein Uebel, das zur geiſtigen Verkrüppelung führt. Um des Him⸗ melswillen, liebe., wenn Sie mit mir nicht ganz übereinſtimmen, zich gebe Ihnen mein Wort, daß ich an Sie darüber nicht ſchriebe, wenn es nicht eine Sache von ſo ungeheurer Wichtigkeit wäre. Vor Allem, glauben Sie Ihrem Gatten, der die Sache ganz vernünftig anſteht. Aber dann kommt die gewöhnliche Entgegnung: Wenn Kinder nicht unterrichtet werden, wie ſollen ſie beſchäftigt werden? Sollen ſie mit den Dorfkindern Knöchelſpiel ſpielen und alle Arten Dummheiten und Zoten lernen? Bei unſerer Herrſchaftlichen Art zu leben hat dieſe Entgegnung wohl Verechtigung. Aber iſt es wirklich nöthig, Kinder an eine herrſchaftliche Lebensweiſe zu gewöhnen und ſie fühlen zu laſſen, daß alle ihre Bedürfniſſe von Jemand irgendwie befriedigt werden, ohne daß ſie irgend einen Antheil an der Arbeit gegahlten Lohnes. Letzterer beträgt für den Mann 1,18 als niedrigſter, 1,44 als höchſter Durchſchnittslohn, für die Frau 0,43 als niedrigſter, 0,73 als höchſter Durchſchnittslohn. Je niedriger die Löhne, alſo jemehr nach dem Oſten hin, nimmt die Zahl der weiblichen Arbeiter auf dem Lande zu. Eine Schonung vor und nach dem Wochenbett iſt unbekannt, worauf es vielfach zurückzuführen iſt, daß Unterleibserkrankungen und Wochenbette mit tödtlichem Aus⸗ gang auf dem Lande verhältnißmäßig häufig vorkommen. Ganze Schaaren von Mädchen ſtrömen jährlich des leichteren, oft allerdings nur ſcheinbar lohnenderen Verdienſtes wegen in die Städte, wo ſie ſehr oft, unerfahren und ungeſchützt wie ſie ſind, ent⸗ weder dem Großſtadtleben ganz unterliegen oder krank und ſich Mutter fühlend in die Heimath zurückkehren. Dieſe Erſcheinung iſt für einzelne Gegenden ſo thpiſch, daß ein Mädchen, welches in die Großſtadt zieht, ſchon von vornherein als ſittlich verkommen gilt. Im Sſten, wo es in Folge dieſer Landflucht ſchon längſt an Arbeitern beiderlei Geſchlechts fehlt, werden dieſelben für die Sommermonate durch ſlaviſche Arbeiter erſetzt. Welchen Einfluß dieſe, wenn auch nur zeitweiſe Einwanderung der Polen, Galizier und Ruſſen auf das ſittliche Niveau unſeres Volkes hat, kann nur der ermeſſen, welcher einmal die Behauſung eines ſlaviſchen, proviſoriſch einquartirten Mädchentrupps, oder die ihrem Aufenthalt folgenden Schwurgerichtsverhandlungen beſucht hat. Gegen dieſen Schmutz, gegen dieſe Zügelloſigkeit, der, ihrer ſie ſonſt moraliſch beeinfluſſenden Umgebung entriſſenen Mädchenbande, ſollten wir deutſchen Frauen uns ſchützen, indem wir unſere deutſche Landarbeiterin dem flachen Lande erhalten. Die ſtets zunehmende Landflucht der Arbeiter iſt zunächſt durch den landwirthſchaftlich gärtneriſchen Unterricht in den ländlichen Volksſchulen zu bekämpfen. Für die gebildete Frau auf dem Lande ſind irgend welche Aus⸗ ſichten für einen auskömmlichen Verdienſt ohne Vorbildung erſt recht nicht vorhanden. Die betheiligten Kreiſe muß man darauf hinweiſen, daß die Einkünfte der Landwirthſchaft überall dort zufriedenſtellend ſind, wo Werth auf den Kleinbetrieb, Gartenbau, Geflügelzucht und Bienenzucht gelegt wird. Die gründliche Ausbildung in dieſen Zweigen, die Erlernung der Buchführung und die Anleitung zur Ver⸗ werthung der Produkte iſt für die gebildete Frau auf dem Lande bei den heutigen Verhältniſſen ganz unentbehrlich. Es erſcheint wünſchenswerth, daß der Staat, welcher durch die Erhöhung der Lebensmittelzölle die Landwirthſchaft kräftigen will, auch für die ver⸗ beſſerte Kultur und die ergiebigere Produktion eines Theils der noth⸗ wendigſten Nahrungsmittel eintritt. Die ſtets zunehmenden, viele Millionen umfaſſenden Summen, welche für Gemüſe, Obſt, Eier und Geflügel ins Ausland gehen, beweiſen, daß in anderen Ländern auf dieſem Gebiete bereits Erfolge erzielt worden ſind. Eine Nachfrage in den Läden und auf den Märkten unſerer großen Städte kann jede Frau davon überzeugen, wie wenige der von ihr eingekauften Nahrungsmittel im Vaterlande bezogen worden ſind.(Lebh. Beifall.) Auf Wunſch von Frau Kruckenberg(Bonn) wurde hinter Landsvirthſchaft eingefügt„und Gartenbau“ und der Antrag, für den Namens der Frauengruppe für Bodenreform noch Frl. Lüders (Berlin) ſprach, einſtimmig angenommen. Zu einer längeren lebhaften Debatte führte ein Antrag des Zweigbereins Dresden der Internationalen Förderation:„Der Bund wolle beſchließen, den Kampf gegen die ſtaatlich reglementirte Proſtitution als Programmpunkt nachdrücklicher als bisher zu betonen und ſowohl der Oeffentlichkeit als den geſetzgebenden und ausführenden Gewalten gegenüber Stellung zu dieſer Frage zu nehmen.“ Zur Begründung führte Frau Scheven(Dresden) aus:„Die organiſirte Frauenbewegung müſſe ſich einmüthig erheben, um gegen die größte Schmach der modernen Kultur zu proteſtiren.(Stürm. Beifall.) Die Proſtitution iſt eine der ſchärfſten Ausdrücke des ge⸗ meinſamen Marthriums, das auf uns Frauen allen ruht. Zwar ver⸗ tritt der Stant eine doppelte Moral und macht ſich zum Sklavenhalter, um weibliche Weſen zum geſchlechtlichen Frohndienſt zu zwingen. Ueberall im Ausland wachſe die abolitioniſtiſche Bewegung und bei uns wachſe die Gefahr, daß wir wieder in den meiſten Städten Bor⸗ delle erhalten. In einigen Städten Sachſens, 3. B. Döbeln, Mitt⸗ weidg, und in zwei Garniſonsſtädten der Reichslande hat man mit der Schaffung öffentlicher Häuſer begonnen.(Hört! hört!) Was nian über die Reglementirung geſagt habe, treffe noch mehr auf die Bordelle zu.(Beifall.) Hier feiert die Verſuchung, unterſtützt durch die Gelegenheit zum Alkoholgenuß wahre Orgien. Durch die Bordelle werden unſere Jünglinge zu Fall gebracht und viele Eheleute zu Ghe⸗ brechern. Die Bordelle ſind auch die Schlupfwinkel des ſchändlichen weißen Sklavenhandels. Für die internirten Mädchen ſind ſie die Schulen des Laſters, das bis zur Virtuoſität erreicht wird. Ein Strom von Gift geht von dieſen Laſterhöhlen aus, die ſo manches blühende Leben zerſtört haben. Wir wollen keine Ausnahme⸗ beſtimmungen gegen das weibliche Geſchlecht, ſondern wir wollen in Bezug auf den außerehelichen Verkehr das gemeine Recht für beide Geſchlechter. Bei den Männern haben wir wenig Mithilfe zu er⸗ warten. Die organiſirte Frauenwelt aber muß ſich dagegen wehren, daß tauſende Frauen in ihren Menſchenxechten und ihrer Menſchen⸗ würde mit Füßen getreten werden.(Stürm. anhaltender Beifall.) Frl. Pappritz(Verlin) tritt für den Antrag ein und wendet ſich gegen die von Frau Vieber⸗Böhm erhobene Forderung, daß jeder außereheliche Verkehr unter Strafe geſtellt werden müſſe. Das ſei ein ausſichtsloſer Antrag. Es ſei bekannt, daß 80 Prozent der Männer geſchlechtskrank ſeien; dieſelben wären alſo Anſtifter und gehörten als ſolche hinter Schloß und Riegel. Man kann doch nicht erwarten, daß der Stagt dieſe 80 Prozent in Gefängniß bringen werde.(Heiterkeit.) Bei unſeren ſozialen Verhältniſſen könne man dem Manne auch nicht allein die Schuld beimeſſen. Erſt führe man eine höhere Sittlichleit ein, die aber nicht im Gefängniß erworben werde, weder von Männern noch Frauen.(Beifall, Zwiſchenrufe der daß das Kind wiſſen ſollte, daß Alles, was es gebraucht, nicht fertig gemacht vom Himmel fällt, ſondern durch andrer Leute Arbeit er⸗ zeugt wird. Zu verſtehen, daß Alles, wovon es lebt, von der Arbeit für ein Kind(Gott gebe, es möge das verſtehen, wenn es erwachſen iſt); aber zu verſtehen, daß das von ihm gebrauchte Nachtgeſchirr ohne Vergnügen von einem Kinder⸗ oder Hausmädchen geleert und ge⸗ reinigt wird und daß die Stiefel und Ueberſchuhe, die es ſtets rein anzieht, ebenſo gereinigt werden, nicht aus Liebe zu ihm, ſondern aus einem ihm ganz unverſtändlichen Grund,— das iſt etwas, das es berſtehen könnte und ſollte, und worüber es beſchämt ſein follte. Wenn es ſich deſſen nicht ſchämt und ſie weiter gebraucht, ſo iſt das der ſchlimmſte Anfang einer Erziehung und hinterläßt die tiefſten Spuren für ſein ganzes Leben. Das zu vermeiden iſt jedoch ſehr leicht und gerade das erſuche ich Sie, für Ihre Kinder zu thun, der ich(um mich eines poetiſchen Ausdrucks zu bedienen), auf der Schwelle des Todes ſtehe. Laſſen Sie ſie Alles ſelbſt für ſich thun, was ſie können, ihren eignen Spülicht hinaustragen, ihre eignen Krüge füllen, aufwaſchen, ihre Zimmer in Ordnung bringen, ihre Stiefel und Kleider reinigen, den Tiſch decken u. ſ. w. Glauben Sie mir, ſo unwichtig dieſe Dinge ſcheinen mögen, ſo ſind ſie doch für das Glück Ihrer Kinder wichtiger als eine Kenntniß des Fran⸗ zöſiſchen oder der Geſchichten u. ſ. w. Es iſt wahr, daß hier die Hauptſchwierigkeit zum Vorſchein kommt. Kinder thun nur das willig, was ihre Eltern thun, und daher bitte ich Sie, thun Sie dieſe Dinge! Das wird ſogleich zwei Hauptſachen bewirken. Es macht es möglich, weniger zu lernen, wenn man die Zeit in der nützlichſten und natürlichſten Weiſe ausfüllt, und es erzieht die Kinder zur Ein⸗ fachheit, Arbeit und Unabhängigkeit. Bitte, thun Sie es! Sie werden vom erſten Monat an befriedigt ſein, und die Kinder noch mehr. Wenn Sie dazu Arbeit auf dem Lande, und wenn es nur ein Gemüſegarten iſt, hinzufügen können, ſo wird das gut ſein, obgleich anderer Leute kommt, die es weder kennen noch lieben, iſt zu viel Frau Bieber⸗Böhm.) Rednerin fortfahrend: Regen Sie ſich nur nicht auf!(Stürm. Heiterkeit.) Frau Bieber⸗Böhm: Der Staat bürfe nicht dulden, daß Jemand ein ſo gemeingefährliches Gewerbe treibe. Auch Spiel und Wucher beſtrafe der Staat und dieſes Gewerhe ſei das gemein⸗ gefährlichſte der Welt. Sie beantrage daher, daß die Beſeitigung„des ſtaatlich geduldeten Gewerbes der Proſtitution“ verlangt werde. Frl. Dr. jur. Augspurg(Berlin): Es wäre eine allgemeine Entrüſtung und Empörung unter den deutſchen Frauen nöthig, dann⸗ werde der ſchimpfliche§ 861 Ziffer 6 bald ſallen. Die norwegiſchen Frauen haben ſich das Stimmrecht durch einen Sturmlauf auf das Parlament erzwungen. Wenn ſich doch die deutſchen Frauen auch endlich einmal zu einer derartigen berechtigten Forderung aufraffen wollten.(Lebh. Beifall.) Frau Bieber⸗Böhm zog ihren Abänderungsantrag zurück und es wurde der Dresdener Antrag unverändert einſtimmig ange⸗ nommen. Ferner wurde ohne Debatte gegen wenige Stimmen fol⸗ gender Reſolution zugeſtimmt: In Anbetracht der ſich häufenden polizeilichen Mißgriffe auf Grund des§ 361 Ziffer 6 des Reichs⸗Geſetz⸗ Buches erklärt der Bund deutſcher Frauenvereine dieſen Paragraph, der ein Ausnahmegeſetz für das weibliche Geſchlecht enthält, für eine Schmach der geſammten deutſchen Frauenwelt. Die zahlreichen Verhaftungen unbeſcholtener Frauen beweiſen, daß jede Frau einer unwürdigen Polizeiwillkür preisgegeben iſt und die Polizei, welche dem Schutze und der Sicherheit der Bür⸗ gerſchaft dienen ſoll, wird durch dieſen Paragraph zu einer Ge⸗ fahr für die weibliche Hälfte des Volkes. Der Bund deutſcher Frauenvereine hält es daher für eine unabweisbar Pflicht jedes deutſchen Ehrenmannes, ſolidariſch mit den deutſchen Frauen von den gefetzgebenden Körperſchaften die Beſeitigung dieſes Paragraphen zu verlangen.“ Frau Bonfort(Hamburg) erklärte dazu, daß ſie ſich mit verſchiedenen anderen Dingen der Abſtimmung enthalten habe, weil ſie die Reſolution für einen Mißgriff halte.(Heftiger Widerſpruch.) Beſchloſſen wurde weiter durch Petitionen und Agitation für die Zulaſſung der Mädchen in Gymnaſien, Realgymnaſien, Oberrealſchulen und Realſchulen für Knaben einzutreten. Schul⸗ direktor Knittel(Karlsruhe) theilte mit, daß bei den badiſchen Mittelſchulen bereits 426, bei den Gymnaſien 15, bei den Ober⸗ realſchulen 3 Mädchen zugelaſſen ſeien. Frauenſtimmrecht. Der letzte Antrag der heutigen Tagesordnung betraf eine Inter⸗ pellation des Frl. Maria Iyſchnewska⸗Spandau Namens der „Fortſchrittlichen Vereine“ des„Vereins Frauenwohl“: Verpflichtungen erwachſen den Bundesvereinen nach Paragr. 2 der Satzungen gegenüber der Frage des Frauen ſtimmrechts?? Die Anfrage ſei hervorgerufen worden durch ein Vorgehen des Dan⸗ ziger Vereins„Frauenwohl“ gegenüber den das Frauenſtimmrecht verfechtenden, ſogenannten„vorwärts ſtürmenden“ Frauenvereinen, Damit ſei den Gegnern eine Waffe in die Hand gegeben worden. Für uns iſt dieſe Frage, die uns die Klinke der Geſetzgebung mit in dis wird die Frauenbewegung Bedeutung haben. kandes haben ſeit Jahrzehnten für das Frauenſtimmrecht gekämpft, Heute können wir darauf hinweiſen, daß in anderen Ländern ſchon das Frauenſtimmrecht beſteht, daß der Staat deßhalb nicht zu Grunde gegangen iſt, ſondern im Gegentheil, dabei recht gut gedeiht. Was in Danzig geſchehen, kommt auch noch anderwärts vor; man ſchreckt vor jedem neuen Gedanken zurück. Wie will man da das Geſchlecht der„Neuen Frau“ heranziehen, das zur Ausführung unſerer Pro⸗ grammpunkte nöthig iſt. Auch in den von uns noch gar nicht be⸗ rührten Fragen der Ehe und der Mutterſchaft werden wir voll⸗ ſtändig umlenken. Zur Löſung brauchen wir ein freies vorurtheil⸗ koſes Geſchlecht. Sie erwarte, daß die Antwort auf die Interpellation landes zu ſein.(Lebh. Beifall.) zu erklären, daß der Bund ſich in die Angelegenheiten der Einzelver⸗ eine nach den Satzungen ſich nicht zu miſchen habe. Frau Heitfeld⸗Danzig: unſere Meinung zu ſagen, wie die fortſchrittlichen Vereine; wir hatten ein Recht, unſerer Gegnerſchaft zu den Beſtrebungen Ausdruck zu geben,(Vereinzelter Beifall.) Ein Antrag von Frl. Helene Lange⸗Berlin und Frau Bon⸗ foart⸗Hamburg auf Uebergang zur Tagesordnung wird mit großer Mehrheit abgelehnt und in die Beſprechung der Interpellation ein⸗ getreten. Frl. Pappritz⸗Berlin: Wenn wir Abgeordnete mit zu wählen hätten oder ſelbſt Abgeordnete im Reichstag gehabt hätten, ſo wären der Arbeitgeber⸗Paragraph und die Erhöhung des Schutz⸗ zolles ſicherlich durchgegangen.(Beifall.) Die Aengſtlichteit iſt nicht mehr am Platze. Auch die gemäßigten Frauenrechtlerinnen ſind jetzt ſchon Anhängerin des Frauenſtimmrechts. So iſt Frl. Lange bei der Begründung der kirchlich⸗ſozialen Frauengruppe für das Frauen⸗ ſtimmrecht eingetreten, ſodaß Hofprediger Stöcker nachher er⸗ klärte: ihm hätten dabei die Knie gezittert.(Stürm, Heiterkeit.) Irl. Dr. Augspurg⸗Berlin erblickt in dem Angriff des Danziger Vereins einen Verſtoß gegen die Kameradſchaftlichkeit, Der Artikel in der„Danziger Zeitung“ ſei den kämpfenden Mit⸗ arieernae. n 5— eignen Bedürfniſſe zu ſorgen und ſeinen eignen Spülicht herauszu⸗ tragen, wird von den beſten Schulen zugegeben, wie z. B. Bedales, wo der Direktor der Schule ſich ſelbſt an ſolcher Arbeit betheiligt Glauben Sie mir, ohne jene Bedingung gibt es keine Möglichleit einer moraliſchen Erziehung, oder eines Bebvußtſeins der Thatſache, daß alle Menſchen Brüder und unſeres gleichen ſind. Ein Kind kann noch verſtehen, daß ein erwachſener Mann, ein Bankier oder Drechsler, ein Künſtler oder Aufſeher, der durch ſeine Arbeit die ganze Familie ernährt,— ſich von Beſchäftigungen befreit, die ihn hindern, ſeine gange Zeit ſeiner einträglichen Arbeit zu widmen. Aber wie kann ein Kind— das noch unerfahren und unfähig iſt, etwas zu leiſten— ſich erklären, daß andere etwas für es thun, was es natürlich ſelbſt thun ſollte? Die einzige Erklärung für das Kind it, daß die Menſchen in zwei Klaſſen getheilt ſind— Herren und Sklaven; und wieviel wir auch in Worten zu ihm über die Gleichheit und die Brüderlichkeit des Menſchen ſprechen mögen, alle ſeine Lebensbedingungen, vom Auf⸗ ſtehen an bis zur Abendmahlgeit, zeigen ihm das Gegentheil. Es hört nicht nur auf zu glauben, was Aeltere ihm über Moralität ſagen es ſieht in der Tiefe ſeiner Seele, daß alle dieſe Lehren lügneriſch ſind, es hört auf, ſeinen Eltern und Lehrern zu glauben und glau ſogar ſchließlich nicht mehr an die Nothwendigkeit irgend einer Mora⸗ lität überhaupt. Und noch eine Erwägung: Venn man Alles, was ich erwähnt habe, nicht thun kann, ſo muß man die Kinder wenigſtens Dinge thun laſſen, bei denen ſie den Nachtheil, wann ſie nicht gethan ſind, ſogleich fühlen. Z. B. Wenn die Kleider und Stiefel zum Aus⸗ gehen nicht gereinigt ſind, muß man nicht ausgehen; wenn kein“ Waſſer geholt und das Geſchirr nicht abgewaſchen iſt, iſt nichts zu trinten da. Vor Allem, fürchten Sie in dieſer Sache nicht, lächerlich zu ſein. Neun Zehntel aller ſchlechten Dinge in der Welt werden eeeeeeeeeeee ihut. Leo Tolſtoi, baben? Ich denke, die erſte Bedingung einer auten Erziehung iſt, es zu oft ein bloßer Beitvertreib wird. Die Notwendiakeit, für ſeine + „Welche Hand geben ſoll, eine der einſchneidenſten Fragen, denn erſt dann Die Frauen des Aus⸗ eine des Bundes würdige ſein müſſe und daß gezeigt wird, daß die deutſche Frau Anſpruch erhebt, Vollbürgerin des Vater⸗ Frau Marie Stritt⸗Dresden hat Namens des Vorſtandes Wir haben ebenſo gut das Recht, gethan, weil es für lächerlich gehalten würde, wenn man ſie nicht „e eerr„e +r— ⏑ ²²'Direeee — 0 5 Mannheim, 7. Oktober. General⸗ Auzeiger. 8. Seſte. — 1 icre 615[Beifaff INr 5 1tt⸗ 1 17 5 1 75 F a 777 17085 ur chweſtern in den Rücken 12 M. f* Städtiſche Wahlen. Die Betheiligung an den heute ſtatt⸗ dieſer ſchroffen Ablehnung ſind vorläufig unbekannt. Dieſe Mit⸗ be: Der Vorf hat hier nie perſönlichen Stellung zum; 0 8 8 theil 0 in Theaterkreif 7 ehr Aufſehe 5 a5 Dresden: Der vrr 5 11 findenden Bürgerausſchußwahlen iſt eine ſehr lebhafte und die Agi⸗ theitungen machen in Theaterkreiſen um ſo mehr Aufſehen, als die Frauenſtimmrecht egeben, ſo Mür den Sanden N Aufführung der Goldmarkſchen Oper für den Januar bereits ge⸗ nd r Bun„ſonſt hätten ſchon längſt erklärt:tation für die einzelnen Liſten eine äußerſt rührige. ſichert ſchien. n= wir ſind für da immt(Lebh. Beifall.) 5 775 Verlegung des Rheindammes auf dem Lindenhof. Der gegen⸗ Der Frankfurter Intendant Emil Claar vollendet heute das bin mit ganze wärtige niedere Waſſerſtand wird eifrig benützt, um die Verlegung] 60. Lebensjahr. Seele für das Stimmrecht, ig würde den Austritt der haben.(Beifgll und Wider⸗ Frl. L ange 9 aber eine Vergewaltic nach der Ri micht zuſtimmenden Vereine zur Folge ſpruch.) 5 Frau Bonfort⸗Hamburg: Ich kann nur beſtätigen, daß eine Anzahl Vereine mit einem Beſchluß zu Gunſten des Stimmrechts edrängt werden würden.(Hört! Hört!) mit großer Mehrheit folgende Reſolu⸗ aus dem Bunde hinau Schließlich wurd kion angenommen: ind 125 5 „Es iſt dringend zu wünſchen, daß die Bundesvereine das Verſtändniß für den Gedanken des Frauenſtimmrechtes nach ol⸗ Kräften förd veil alle Beſtrebungen des Bundes erſt durch das Frauenf recht eines dauernden Erfolges ſicher ſind.“ ffe Am Nachmiktag hielten die Sittlichkeits⸗ und Arbei⸗ 5 jerinnenſchutz⸗Kommiſſionen noch Sitzungen ab, Beſchlüſſe ſen wurden nicht gefaßt. * ocht elt. Der Juſammenbruch der Beilbronner fſ Gewerbebank vor dem Schwurgericht. 15 IV. 5* Heilbronn, 6. Okt. her Die Verhandlungen des vierten Tages bezogen ſich auf die des B derſchleierungen und Bücherfälſchungen. Hierüber wird Zlu⸗ erſt Bücherreviſor Schöpfer vernommen, welcher ausdrücklich be⸗ nen tont, daß ihm nur die rechneriſche Prüfung der Bücher oblag, nicht n g aber die Ueberwachung der Zahlungen an die Banken. Die Auf⸗ nahme des monatlichen Kaſſenbeſtandes ſei auf Fuchs' Anordnung mit unterblieben. Die Quittungen„Merkle“ und„Wolz“ habe er unter abe, die Hände bekommen, ohne zu wiſſen, daß Keefer und Krug die Aus⸗ iger ſteller waren, wie er auch von der Entnahme von Spekulations⸗ gewinnen keine Ahnung hatte. Sihler bildete mit den Aufſichts⸗ i räthen Bauer und Heck die Reviſionskommiſſion. Bei dieſen Revi⸗ 1 ſionn ſei es allerdings unterblieben, die Ueberträge aus dem alten Buch in das neue Kundenkontokorrent zu vergleichen, weil ſie ſich ul⸗ hierin auf den Reviſor verließen. Dadurch wurden die Fälſchungen chen ermöglicht. Sihler will vielmals einen gründlichen Vergleich der ber⸗ Bücher vorgeſchlagen haben, das hätten aber Fuchs und Krug als Mißtrauen ausgelegt und da der Aufſichtsrath einen Beſchluß nicht faßte, ſei der Vergleich unterblieben. Das war vor zwei Jahren. ſter⸗ Fuchs ſtellt dieſen Vorgang anders dar: Derſelbe ſei eine taktloſe der Einmiſchung des Sihler geweſen, unter der die Autorität der Direk⸗ elche toren hätte leiden müſſen und deßhalb habe er dagegen remonſtrirt. der Auch Hrug äußert ſich in ähnlichem Sinn. Sachverſtändiger 820 Sachs⸗Sindelfingen gibt dann elne zahlenmäßige Darſtellung der dan⸗ Spekeulationen und der dadurch entſtandenen Verluſte. Fuchs und recht Keefer ſpekulirten ſchon 1894; damals war der Saldo ausgeglichen. nen., 1895 war ein Fehlbetrag von 42 000 Mark auszugleichen, was auf rden. Konto Koch(Fuchs) geſchah, während auf dem Bankenkonto da ſchon n die die Summe von 350 000 M. durch Falchbuchungen untergebracht dann wurde. Aber ſchon in dieſem Jahr war ein Gewinn nicht mehr zu Aus⸗ verzeichnen, wenn die Buchungen richtig erfolgt wären. Und in den mpft. hächſten Jahren ſchwoll dieſe Summe lawinenartig an. Sie betrug ſchon ende 1896: 964171., 1897: 1 254 163., 1898: 1 425 394, unde 1899: 1926 724., 1900: 2 863 153.; Summen, die immer Was ſwieder durch falſche Buchungen ausgeglichen wurden, ſo zwar, daß hreckt Alljährlich ein ſich ſteigernder Reingewinn herauskam, aus dem hlecht Tantiemen und Dividenden vertheilt wurden! Fuch 8 Hibt dies awar Pro⸗ zu, doch ſei die Endſumme um etwa 700 000 M. zu hoch gegriffen. t be⸗ Sachverſtändiger Lorch bezeichnet die ganze Buchführung als ſolche voll⸗ gals eine große Schlamperei. Die Fälſchungen waren deßhalb ſo theil⸗ ſeicht auszuführen, weil die Reviſionskommiſſion die neuen Bücher ation Kicht mit den alten verglich und auch keine Stichproben machte. Daß ß die das Bankkontokorrent rebidirt wurde, bezweifelt er überhaupt, da ter⸗ ſonſt die ungeheuren Fälſchungen unbedingt hätten entdeckt werden müſſen.— Weiter werden Fuchs und Keefer beſchuldigt, daß ſie auf andes Täuſchung berechnete Mittel abwandten, um den Kurs der Aktien Aper⸗ hochzuhakten und ihre einträglichen Stellungen nicht zu verlieren. Dieſe Vergehen ſtellen ſich als eine Konſeguenz der Spekulationen, Recht, die zu verbergen ſie beſtrebt waren, dar. Zu dem Zweck empfahlen wir ſie in öffentlichen Bekanntmachungen und Zirkularen die Akkien der sdruck Gebwerbebank, ſtellten Agenten zum Vertrieb an und verſprachen ſeogar noch dem eigenen Kaſſendiener eine Belohnung, wenn er ſolche gon aßbſetzte. Das gelang denn auch in zahlreichen Fällen, über welche roßer eine Reihe von Zeugen vernommen wird, die durchweg zu den„Leid⸗ eſn⸗ fragenden“ gehören, darunter u. a. ein 78jähriger Mann, der in kc, 48jähriger Fabrikarbeit ſich gegen 12 000 M. geſpart hatte. Banuk⸗ it zu biener Bauſenhardt bezeugte noch, daß Keefer alljährlich einen ätten, hohen Stoß Briefe u. ſ. w. verbrannte, die, wie er einmal ſagte, schutz Niemand ſehen dürfe. nicht d jetzt Aus Stadt und Land. auen⸗ r er⸗*Maunheim, 7. Oktober 1902. ie„ Wie der Rheinauhafen entſtanden iſt. In den bisherigen Er⸗ hrkerungen über den Zuſammenbruch der Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie iſt, ſo wird dem„Bad. Beob.“ in Karlsruhe ge⸗ icheit. ſchrieben, ein Moment noch nicht erwähnt worden, deſſen Beleuch⸗ Mii⸗ lung die großen Buchfälſchungen unter den verſchiedenen Rgeinau⸗ —gheſellſchaften, wenn auch natürlich nicht entſchuldigen, ſo doch einiger⸗ Raßen begreiflich erſcheinen laſſen dürfte. Es wird dadurch ein dales, Schlaglicht auf die vielfach etwas dunkle Frage geworfen, wie es kigentlich kam, daß die Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie, ichkeit deren Thätigkeitsgebiet doch der Bau und Betrieb von Hafenanlagen 10 bHöllig ferne liegt, ſich in ein derartiges Unternehmen ſtürzen konnte. cler Da iſt es dann von Intereſſe, zu hören, daß das Projekt für den ilie Rheinauhafen ebenſo wie dasjenige des Karlsruher Hafens auf anrin: Mannheimer ſtaatlichen Bureaus entſtanden iſt. Es liegt darnach 1 Hdie Vermuthung nahe, daß von jenen Amtsſtellen ſeiner Zeit — ſich 3 Auregung zum Bau des Rheinauhafeus worden iſt An 5 b thun Direktor Böhm unbewußt und ohne eigene Abſicht lediglich das nſchen führende Organ gur Verwirklichung bon Plänen war, 155 55 4 wir berer Seite verfolgt worden. Daß dieſe e 195 15 eit des für die Stadt Mannheim eingegeben waren, darf 8 Zei 8 Auf⸗ kinleuchtend gelten, denn es iſt doch völlig klar, daß man bei Anlage 8 hört des direkt vor der Schwelle der Stadt Mannheim erbauten hafens von vornherein damit rechnete, dem eee neriſch Induſtriehafen eine ſeharfe Konkurrenz zu bereiten. e en 8 glaub! ſcheint dabei insbeſondere, daß die Erbauung des e Mora⸗ bei denkbar glatteſtem Verlauf kaum 1 Jahr in Anſpruch na ⸗ während die Stadt Mannheim, obwohl mit einem zahlreichen tech⸗ niſchen Beamtenperſonal ausgerüſtet und mit Verwaltungsbeamten en der Spitze, trotz eifrigſter und thatkräftigſter Bemühungen eines Zeitraumes von 7 Jahren bedurfte, bis die Verhandlungen mit den Staatsbehörden ſoweit gediehen waren, daß der Verkauf begſw. die Bebauung von Plätzen im Mannheimer Induſtriehafen in Angriff genommen werden konnte. Nachdem aber einmal die dem Leiter der Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie eingeflüſterte Idee des Rheinauhafens Fleiſch und Blut angenommen hatte, ging begreif⸗ licherweiſe das Beſtreben dieſer Geſellſchaft dahin, auch die Beſiede⸗ lung dieſes Hafens nach Möglichkeit zu beſchleunigen, und aus dieſer Tendenz heraus entſtanden die zahlreichen Töchtergründungen auf der Rbeinan. des Rheindammes in der Vorſtadt Lindenhof fertig zu bringen. Mittels Baggermaſchinen wird der Kies an der neuen Ueberfahrts⸗ ſtelle der Ludwigshafener Boote in bereitſtehende Kippwagen be⸗ fördert und nach dem nahen Aufſchüttungsplatz verbracht. Durch das Vorrücken des Rheindammes wird ein prächtiges Bauterrain direkt am Rhein geöffnet. Bisher konnten dieſe Plätze, die mit dem großen Rheinpark einen unrentablen Komplex bildeten, nicht als Bauplätze benützt werden, da ſie im Bereich des Hochwaſſers lagen. Von dieſer Gefahr befreit, bietet nun das zudem höher gelegte Ter⸗ rain geſunde Plätze für die dort vorgeſehene Villenkolonie. Aber auch für die ganze Stadt bietet dieſe Neuregelung einen großen Vor⸗ theil, da an Stelle des bisherigen einen ſchmalen Weges nach dem Neckarauer Wald, der Luftſtation der Mannheimer, nunmehr eine große breite Fahrſtraße für Fuhrwerke, Radfahrer, Reiter und be⸗ ſondere Fußgängerwege angelegt werden konnten. Für die Verkehrs⸗ ſicherheit bedeutet dies einen großen Fortſchritt. Zur Warnung vor dem Abſpringen von den Straßenbahn⸗ wagen theilen wir folgendes Vorkommniß aus Straßburg mit: Der 30jährige Kaufmann Emil Winkel verunglückte beim Aufſpringen auf den anhängenden Wagen der Straßenbahn, indem er anſtieß und zwiſchen Motor⸗ und Anhängewagen fiel. Dabei ging ihm ein Vorderrad über die Bruſt und ein Hinterrad des Wagens, der ſich aus dem Geleiſe hob, über den Kopf. Außerdem wurde dem Ver⸗ unglückten die rechte Hand zerriſſen. Er verſtarb bald darauf, Aus dem Grobberzogihum. UI Ladenburg, 6. Okt. Die hieſige landw. Winterſchule wird Montag den 3. November ihren 35. Unterrichtskurs beginnen. Der gute Beſuch der Schule beweiſt, daß man einſehen gelernt hat, wie nothwendig der Beſuch einer landw. Fachſchule für unſere Söhne iſt, wenn ſie den Anforderungen, welche die gegenwärtige Zeit an den Landwirth ſtellt, gewachſen ſein ſollen. Bei Aufſtellung des Lehr⸗ plans unſerer 2klaſſigen Schule hat man nicht nur darauf Bedacht genommen, die Schüler in den eigentlich landwirthſchaftlichen und, in den damit in engſtem Zuſammenhang ſtehenden naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Fächern zu unterrichten, ſondern man hat es dem Be⸗ ſucher der Anſtalt auch möglich gemacht, bei gutem Fleiß ſich mit all⸗ gemeinen Kenntniſſen, die jeder Geſchäftsmann beſitzen muß, zu verſehen. Es iſt deshalb der Beſuch der landwirthſchaftlichen Schule nicht nur für den jungen Landwirth von großer Bedeukung, ſondern. auch für jene jungen Leute von unverkennbarem Werth, die ſich ſpäter einem gewöhnlich mit Landwirthſchaft verbundenen Gewerbe, wie Bäcker, Metzger, Müller, Wirth u. dergl. widmen wollen. Ganz beſonders iſt der Beſuch der landw. Schule dadurch exleichtert, daß die Unterrichtszeit auf nur wenige Wintermonate beſchränkt iſt, in denen der Sohn zu Hauſe am eheſten entbehrt werden kann.— Die Zöglinge der landw. Winterſchule ſind von dem Beſuch der Fort⸗ bildungsſchule befreit. Die Unterrichtszeit dauert vom 3. November bis Mitte März. Der Unterricht wird mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage täglich von—12 Uhr und von—4 Uhr ertheilt. Die in den Nachbarorten wohnenden Schüler können täglich zu Fuß oder mittelſt Schülerkarte per Bahn billig nach Hauſe zurückkehren. Für gute und billige Koſt und Wohnung zum Preiſe von 1,30 M. bis 1,50 M. ber Tag iſt Sorge getragen. Mittageſſen allein kommt guf 40—50 Pfg. zu ſtehen. Das Schulgeld beträgt 10 M. Schüler, welche die Schule zum zweiten Mal beſuchen, ſind vom Zahlen des⸗ ſelben befreit. Die Anmeldungen zum Beſuche der Schule ſind als⸗ bald mündlich oder ſchriftlich an den Schulvorſtand: Landwirth⸗ ſchafts⸗Inſpektor Kuhn in Ladenburg zu richten. Hoffen wir, daß ſich die landw. Winterſchule auch in dieſem Jahre wieder eines recht zahlreichen Beſuches zu erfreuen habe. B. C. Bruchſal, 6. Okt. Ein hieſiger lediger Metzgerburſche Namens Peter Brand wurde von 2 Brüdern überfallen und durch Meſſerſtiche in Kopf, Arm und Hand ſo ſchwer verletzt, daß ſeine Ueberführung vom hieſigen Spital, wo er jetzt darniederliegt, nach Heidelberg in die Klinik nöthig fallen dürfte. An der Hand ſind ihm ſämmtliche Sehnen durchgeſchnitten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Darmſtadt, 6. Okt. Die Hauptverſammlung der Mitglieder des Landesgewerbevereins, welche geſtern dahier ſtattfand, nahm unter Leitung des Vorſitzenden der Centralſtelle für die Gewerbe, Herrn Regierungsrath Noack, einen guten Verlauf. Als Vertreter der heſſiſchen Regierung war Miniſterialrath Braun erſchienen. Als Ort für die nächſte Hauptverſammlung wurde Mainz gewählt. Herr Seminarlehrer Buxbaum⸗Bensheim ſprach über die Berufs⸗ bildung der Handwerker. Nach kurzer Entgegnung durch Hofmann⸗ Beerfelden wurden ſeine Leitſätze angenommen. Genoſſenſchafts⸗ direktor Paech berichtete hierauf über das Thema: Förderung des genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluſſes in Heſſen. Auch ſeine Leit⸗ ſätze fanden Zuſtimmung. Reutlinger⸗Offenbach berichtete über den Antrag des Bezirksverbandes Offenbach, Einführung einer ſtaat⸗ lichen Mobiliarberſicherung im Großherzogthum mit Beitrittszwang. Er beantragte die Hauptverſammlung ſolle im Hinblick auf die in Heſſen ſeit mehr als 100 Jahren beſtehende Landesbrandverſicher⸗ ungsanſtalt an die Großh. Regierung die Bitte richten, es möge im Großherzogthum die Einrichtung einer ſtagtlichen Mobiliarver⸗ ſicherung mit Beitrittszwang getroffen werden. Dr. Schröder be⸗ Dr. antragt Zurückverweiſung des Antrags an den Ausſchuß, zieht aber ſeinen Antrag zurück, nachdem er vom Vorſitzenden darüber auf⸗ geklärt wird, daß die Frage im Landtage eingehend behandelt und durch die Regierung hinreichende Erhebungen angeſtellt ſeien. Der Antrag wird hierauf angenommen. Die noch vorgeſehenen Reſerate über den Stand des gewerblichen Unterrichtsweſens in Heſſen, Refe⸗ rent Inſpektor Meyer⸗Darmſtadt, und Umpandlung der Sterbekaſſe, Referent Handwerkskammerſekretär Engelbach⸗Darmſtadt, ſollen im Gewerbeblatt veröffentlicht werden. Ein gemeinſames animirt ver⸗ laufenes Mittageſſen, Beſichtigung der Stadt mit Umgebung, ſchloſſen ſich den anregenden Verhandlungen an. Mainz, 6. Okt. Am Donnerſtag, den 9. Oktober 1902, Nachmittags 3 Uhr unternimmt der Mittelcheiniſche Fabrikanten⸗ Verein unter liebenswürdiger Führung des Herrn Bau⸗ und Betriebs⸗ inſpektor Merkel eine Beſichtigung der im Bau begriffenen neuen Eiſenbahnbrücke unterhalb Mainz. Die Theilnebmer an der Be⸗ ſichtigung werden von einem von der Firma Phil. Holzmann& Co. bereitwilligſt zur Verfügung geſtellten Dampfer um 2 Uhr 50 Min. am Kaiſerthor in Mainz aufgenommen und zur Brückenbauſtelle verbracht. 5 „ Offenbach, 6. Okt. Heute Vormittag 10 Uhr wurde auf dem Friedhof in Offenbach das von der kgl. Eiſenbahndirektion in Frank⸗ furt a. M. dem Andenken der bei dem Eiſenbahnbrand am 8. Nov. 1900 verunglückten Paſſagiere gewidmete Denkmal feierlich enthüllt. Eiſenbahndirektionspräſident Thomé⸗Frankfurt übergab das Denk⸗ mal und betonte, es ſei kein Sühnedenkmal, da keinen Beamten irgend eine Schuld an der damaligen Kataſtrophe treffe. Ober⸗ bürgermeiſter Brink⸗Offenbach übernahm das Denkmal. Ein Geſangverein eröffnete und ſchloß die Feier. An dem Denkmal wurden eine Menge Kränze niedergelegt. Die Koſten für das Monument betragen 20 000 Mark, Chꝛater, Runft und(Uiſſenſchalt. Direktor Mahler macht wieder viel von ſich zu reden. Wie jetzt das„Neue Wiener Journal“ meldet, weigert er ſich, Karl Gold⸗ marks neue Oper.„Götz von Berlichingen“ in der Wiener Hofoper aufzuführen. Er ſoll erklärt haben, die Oper auch dann nicht aufzufübren, wenn ſie in Deutſchland Erfolg hätte. Die Gründe Er iſt am 7. Oktober 1842 zu Lemberg als Sohn eines Advokaten geboren. Wie die meiſten ſeiner Berufsgenoſſen iſt auch er erſt auf Umwegen zur Bühne gekommen; urſprünglich ſollte er Arzt, dann Kaufmann werden. Unter einem angenommenen Namen betrat er endlich, gegen den Willen ſeiner Eltern, die Bretter. Sein Förderer war kein Geringerer als Laube, der ihn ins Burg⸗ theater aufnahm und ihn ſpäter an das Leipziger Stadttheater, dann als Regiſſeur ans Hoftheater in Weimar berief. 1872 wurde Emil Claar Oberregiſſeur des Prager Landestheaters; 1876 übernahm er die Leitung des Berliner Reſidenztheaters, und ſeit 23 Jahren iſt er der verdienſtvolle Intendant des Frankfurter Stadttheaters. Auch als Schriftſteller hat er ſich hervorgethan. Seine drei Gedichtſamm⸗ lungen zeugen von einem beachtenswerthen Talent. Dazu kommen eine Reihe von Dramen wie das Luſtſpiel„Simſon und Delila“, das Schauſpiel„Die Schweſtern“, die Trauerſpiele„Shelley“(1874) und„Königsleid“(1895). Sarah Bernhardt iſt in Berlin angekommen und hat eine „Organprebe“ im königl. Schauſpielhauſe abgehalten. Sie dekla⸗ mirte einige Versparthien und einige Probeſtücke ihres Repertoirs vor ihren Begleiterinnen, die ſie dann über die akuſtiſche Wirkung aufklärten. Ober⸗Regiſſeur Max Grube und Hofrath Blank wohnten dieſer vorläufigen Probe bei, und es wurden, wenn auch noch nicht endgiltig, die Stücke verabredet, in denen die Pariſer Künſtlerin hier auftreten wird, jedenfalls in„Phädra“ von Racine und als Hamlet. Ein neues Theater in London. London ſoll wieder ein neues Theater bekommen. Am Sonnabend wurden die Verhandlungen über ſeine Errichtung an der Ecke von St. Martin's lane zu Ende geführt. Das Kapital des Unternehmens wird 4 000 000% be⸗ tragen, und Mr. Oswald Stoll wird der Direktor des Theaters ſein, das den Namen„Coliſſeum“ führen wird. — Eine Ziegler⸗Peary⸗Polarexpedition. Der amerikaniſche Millionär William Ziegler, der die Polarexpedition des kürzlich zurückgekehrten Forſchers Baldwin ausgerüſtet hatte, plant, wie aus Newyork gemeldet wird, eine neue Expedition, die er zu Anfang des nächſten Frühlings auszuſenden hofft. Dieſe Ankündigung intereſ⸗ ſirt in wiſſenſchaftlichen Kreiſen Amerikas beſonders, da berichtet wird, daß Ziegler die Leitung der neuen Expedition Leutnant Pearyh an⸗ vertrauen will. Es iſt nicht bekannt, ob Pearh in dieſer Angelegen⸗ heit ſchon befragt worden iſt; aber man glaubt, daß er ein ſolches Anerbieten gern annehmen wird. Die Comedie Frangaiſe folgte, ſo wird uns aus Paris ge⸗ ſchrieben, dem guten Beiſpiele des Odéon und gab gleich zu Beginn der Winterſaiſon ein neues Stück, die vieraktige„Gertrude“ des Dr. Bonchinet, der bis jetzt als Litterat wenig bekannt war, obſchon er nicht mehr zu den Jungen gehört. Seine Sittenkomödie iſt freilich noch viel ältlicher als er, denn es iſt ein ebenſo breites als fades Rührſtück, das auf Seribe zurückweiſt. Die Heldin Gertrude iſt die alte Haushälterin eines verbitterten Sonderlings, deſſen Sohn ſie als mutterlofen Knaben liebevoll großgezogen hat. Dieſer Sohn, ein hoffnungsvoller angehender Arzt, ſteht im Begriffe, eine gute Partie zu machen, die daran zu ſcheitern droht, daß, wie der künftige Schwiegervater, ein Rath am Rechnungshofe, erkundſchaftet hat, der alte Herr und ſeine Haushälterin in freier Ehe leben. Der Sohn macht dem Vater und ſeiner Pflegemutter bittere Vorwürfe, die Damen der Familie der Braut miſchen ſich darein und nach vieraktiger Rührung verläßt Gertrude das Haus, wo ſie jahrelang beſcheiden und pflichttreu gewaltet hat. U Trotz aller Mängel erreichte der Verfaſſer den Rühreffekt, auf den er gerechnet hatte, und dazu trugen die wackere Thereſe Kolb und Lelo ir reichlich das Ihre bei. Die Theaterkritik iſt trotzdem der Novitär nicht hold. Notizbuch. Im Deutſchen Schauſpielhaus zu Hambung iſt das Schauſpiel„Das Ende“ von P. A. Kirſtein, eine uer⸗ quickliche Ehegeſchichte, entſchieden abgelehnt worden. Stimmen aus dem Publikum. Ehrgeiz oder Gewinnſucht? Die merkwürdige Anſicht, daß Böhm lediglich aus Ehrgeiz und nicht aus Gewinnſucht ſeine Fälſchungen begangen habe, vermag ich nicht zu theilen. Zunächſt werfe ich die Frage auf, ob Böhm(und ihm näher⸗ ſtehende Perſonen) zur Zeit des Darniederliegens der Cherd, Fabrik einen größeren Aktienbeſitz hatte und ob der letztere nicht zur Zeit der Kursſteigerung von Böhm und den Seinen abgeſtoßen wor⸗ den iſt. Hat eine ſolche Abſtoßung ſtattgefunden, ſo liegt es auf der Hand, daß nicht der Ehrgeiz ſondern die Gewinnſucht das Motiv dieſer Handlung war. Sodann hat Böhm aus dem vorgeſchwindelten Reingewinn Tantismen bezogen, die er nicht etwa unter die Armen vertheilt, ſondern fein ſäuberlich für ſeine Zwecke auf ſeine Bank getragen hat. Auch der Gehaltsbezug Böhms muß unter dem Geſichtspunkt betrachtet werden, daß Böhm ſich denſelben wie überhaupt ſeine Belaſſung auf dem gutbezahlten Poſten eines Direk⸗ tors nur durch ſeine Scheinerfolge geſichert hat. Hätte Böhm ſeine Bilanzen richtig gefertigt und dadurch offenbar werden laſſen, daß ſeine Fabrikleitung keine finanziellen Erfolge erziele, ſo wäre wohl ſeine Stellung genau ſo gefährdet geweſen, wie diejenige jedes an⸗ deren Direktors, der keine Dividenden ausſchütten kann bezw. mit Unterbilanz arbeitet. Daß ein Mann wie Böhm dieſe ſeine fatale Situation rechtzeitig erkannte, muß ohne Weiteres angenommen werden; daß er nicht gefälſcht hat, um lediglich Fabrikdirektor zu bleiben, ſondern daß es ihm auch um den zugehörigen Mammon zu thun war, iſt ebenſo zweifellos. Endlich hat Böhm den großen Kredit, der ihm für die Grün⸗ dung von Rheinau nöthig war, nur auf Grund der ſcheinbaren That⸗ ſache erwirkt, daß er die ſ. Zt. verkracht geweſene Chem. Fabrik in Flor brachte. Er hat ſeine Fälſchungen, wie man hört, im Jahre 1894 begonnen, im Jahre 1895 gründete er die„Rheinau G. m. b..“, aus der ſich dann der Rattenkönig ſonſtiger Grimdungen enk⸗ ſwickelte. Es darf die Frage aufgeworfen werden, ob Böhm zu ſeinen großen und waghalſigen Unternehmungen nicht mehr durch ſein vorher begangenes Verbrechen der Fälſchung als durch große Ideen getrieben worden iſt. Die Fälſchungen hat er bielleicht nur be⸗ gangen, um einen größeren Aktienbeſitz abzuſtoßen und alles Andere wäre dann lediglich Folge und Wirkung, nicht Urſache geweſen. Böhm ſoll ein Vermögen von 1 Mill. Mark beſitzen; von Haus aus beſaß er bei Weitem nicht ſo viel. Von ſeinem Beſitz iſt alſo der größte Theil von ihm ſelbſt erworben und zwar erworben durch unrechtmäßige Gewinne an Aktien, unrechtmäßig bezogene Tan⸗ tiemen, vielleicht auch noch durch Erbſchaftsunterſchlagung und end⸗ lich durch erſchwindelten Kredit; denn kein Menſch hätte Böhm ſo viel Geld anvertraut, wenn man gewußt hätte, daß er miſt der Lei⸗ tung der Chem. Induſtrie Fiasco gemacht habe. Hat Böhm ſein Vermögen etwa zu irgend einem edlen Zweck verwendek oder zur ſpäteren Verwendung für einen ſolchen beſtimmt? Mit michten. Er hat das Geld, wie man zu ſagen pflegt„auf die hohe Kaate“ gelegt und zwar lediglich für ſeine Zwecke. Man laſſe daher der Juſtiz freien und ungehinderten Verlauf, damit die ſchwer beleidigte öffentliche Moral eine Sühne finde, die unbedingt nöthig iſt, wenn anders nicht Unrecht zu Recht und Recht zu Unrecht verkehrt werden ſoll. Civis. *** Sofern ſich dieſe Zuſchrift gegen eine Bemerkung in unſerer letzten Wochenſchau richten ſoll, rennt ſie offene Thüren ein. Wir haben die Alternative„Ehrgeiz oder Gewinnſucht“ jedenfalls nicht geſtellt, geſchweige daß wir etwa gar dafür plaidirt 4, Soſte, Weneral⸗ Anzeiger/ * A enheim, T. Oktober: hätten, man ſollte der Juſtiz nicht freien Lauf laſſen, Wir haben lediglich die pſychologiſch intereſſante Thatſache hervorgehoben, daß diesmal im Charakter des Hauptſchuldigen„die ſpekulative Gründer⸗ Leidenſchaft anſcheinend in Reinkultur auftritt, von keinerlei geſellſchaftlichem Ehrgeiz oder perſönlichem Eigennutz durchkreuzt.“ Das will ſagen: Der Hauptſchuldige unterſcheidet ſich diesmal im Chargkter weſentlich von den Otto, Schmidt, Exner, Gentzſch u, ſ.., die darauf ausgingen, geſellſchaftlich eine möglbichſt glänzende Rolle zu ſpielen und vom Ertrag ihrer Schwindeleien vor allen Dingen einmal ſo gut zu leben, wie ihnen das irgend möglich war, Beides war— wie uns von unterrichteter Seite mehrfach beſtätigt worden — nicht der Ehrgeiz des Hauptſchuldigen beim Rheinau⸗Krach. Ihn hat— ſoweit man ſeine Beweggründe zu begreifen vermag— weder das Verlangen getrieben, geſellſchaftlich zu glänzen, noch die Sucht nach perſönlichem Wohlleben. Er wollte anſcheinend Ge⸗ ſchäfte machen— um wieder Geſchäfte machen zu können; das war es, was wir als„ſpekulative Gründer⸗Leidenſchaft in Reinkultur“ bezeichnet hatten. Sie ſchließt„Gewinnſucht“ als treibendes Motiv a nicht aus, im Gegentheil: um zu verlieren macht wohl kein bernünftiger Menſch Geſchäfte, am wenigſten der leidenſchaftliche Gründer. Daß ſich ſtrafbar macht, wer durch betrügeriſche Hand⸗ lungen Verluſte zu verdecken oder Gewinne zu erheucheln ſucht, iſt eine ſo ſelbſtverſtändliche Frage, daß wir ſie gar nicht erſt auf⸗ geworfen haben. Ebenſowenig glaubten wir erſt verſichern zu müſſen, daß Betrügen unmoraliſch ſei, mag es nun aus geſchäftlichem Ehr⸗ geig oder aus rein materieller Gepinnſucht oder aus was für Gründen immer geübt werden. 25 D, R. Geſchäftliches. * Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) vom Dienſtakh, 7. Oktober enthält: Das Proletariat.— Truſts und Kanzeln in Newhork.— Preußiſche und engliſche Eiſenbahnen.— Ein falſches Mittel.— Die WMWahrheit über den Zolltarif.— Ludwig Fulda's„Kaltwaſſer“.— Seine Kammerzofe.— Aus Deidesheim.— Flotten⸗Rundſchau.— Die„Illuſtrirte Unterhaltungs⸗Beilage“ enthält: Gedenktage.— Gottesurtheil(Roman⸗Fortſetzung.)— Bllder vom Tage: Ein Volksfeſt im Bregenzerwalte.— Maria Stritt.— Ein Soldatendenkmal.— Der Panzer„Zähringen“.— Jenö Hubah.— Fürſtlicher Beſuch in Düſſeldorf.— Dombaumeiſter Voigtel f.— Prinz und Priuzeſſſz Mlolaus von Griechenland.— Das kleinſte Pferd der Welt,* J Beueſte hachrichten und Telegramme. Privat-Celegramme des„General-Hnzeigers“. München, 7, Okt. Der Polizeibericht meldet: In der ver⸗ gangenen Nacht wurde ein hieſiger Banklerladen mittelſt Nachſchlüſſel geöffnet. Der Dieb nahm die Mäntel von Obligationen im Werthe von 50 000%/ mit, während ihm die ge⸗ ſondert verwahrten Couponbogen und Talons entgingen. Berlin, 7. Okt. Bei einem heute Vormittag ausge⸗ brochenen Brande in der Scharxenſtraße kam ein dreijähriges Kind um. * Berlin, 7. Okt. Die„Nord d. Allg. Zkg.“ meldet, ſie könne beſtätigen, daß die Reportermeldung durchaus unbegründet ſei, nach welcher auf Berufung des Reichs⸗ kanzlers in Berlin Konferenzen der Miniſter der größeren Bundesſtaaten wegen des Zolltarifent⸗ wurfs ſtattfinden ſollen. * Genf, 7. Okt. Der Regierungsrath hat das Füſilier⸗Batafllon wieder aufgelöſt. Die Ruhe iſt ungeſtört. Der Generalſtreik iſt vertagt, doch wurden die vorgeſtern gefaßten Beſchlüſſe der Gewerkſchaften heute Abend für geheim erklärt. Wien, 7, Okt. In Anzeſenheit des Kaiſers, mehrerer Erzherzöge, des Miniſterpräſidenten und mehrerer Miniſter fand heute Vormittag die Grundſteinlegung für ein großes ſtädtiſches Verſorgungshaus im 13. Bezirk ſtatt. Das⸗ ſelbe bietet Raum für 2000 Pfleglinge und kann auf den doppelten Raum erweitert werden. Die geſammten Koſten ſind auf 7% Mill, Kronen veranſchlagt. RK. Paris, 7. Okt. Das National⸗Komitee der Grubenarbeiter tritt heute in der Arbeiterbörſe zu Lille zuſammen. Dasſelbe beſteht aus 8 Mitgliedern. Man erwartet einen Beſchluß zu Gunſten eines allgemeinen ſofortigen Ausſtandes. Ponta Moufſon, 7. Okt. Durch eine Gyploſion eines Hochofens wunden hier ein Arbeiter getödtet und ſieben berwundet. Newmarglian(Prov. Jerghana), 9. Okt, Geſtern Nachmittag wurde hier ein ſtarkes wellenförmiges Erd⸗ beben, zwei Minuten dauernd, verſpürt. * Newyork, 7. Okt. Die ganze National⸗ garde von Pennſylvanien iſt zum Dienſte im Ausſtands⸗ gebiet einberufen. 7 Der Kaiſer in Königsberg. Königsberg, 7. Okt. Der Kaiſer iſt heute Mittag 1275 Uhr unter Salutſchüſſen hier eingetroffen. Der Kaiſer ließ ſich im Fürſtenzimmer des Bahnhofes gleich nach ſeiner Ankunft einen Vortrag über die geplante Königsberger Schloßfreiheit halten und nahm ſodgnn den Entwurf und die Photographie dieſes Pro⸗ jelts entgegen. Dann fuhr der Kaiſer im offenen Zweiſpänger durch die Kaiſerſtraße nach der Kaſerne des Grenadierregiments König Friedrich Wilhelm., zu deſſen Chef ſich der Kaiſer bei ſeiner Anzweſenheit zur Erinnerung an das 200jährige Beſtehen des Königreichs Preußen erklärt hat. Kurz nach 1 Uhr traf der Kaiſer vor der Kaſerne am Steindammerthor ein. Die Mannſchaften des Regiments nahmen vor der Kaſerne Aufſtellung und begrüßten den Kalſer mit einem„Guten Morgen, Majeſtät“. Der Kaiſer begab ſich ſodann in das Innere der Kaſerne, wo ein Frühſtück ſtattfand, an welchem der kommandirende General und mehrere Generale und Offigſere des Regiments, ſowie als Gaſt des Kaſſers Fürſt zu Dohna⸗Schlobitten theilnahmen. Königsberg, 7, Okt. Der Kaiſer verließ heute Nach⸗ mittag 8 Uhr die Kaſerne des Infanterje⸗Rugiments König Friedrich Wilhelm J. Er begab ſich im offenen Wagen nach dem Oſtbahnhof und nach Cadinen. Auf der Fahrt zum Bahnhof bereitete die Be⸗ bölterung dem Kaiſer lebhafte Kundgebungen. Das Wetter iſt kegneriſch. 15. Generalverſammlung des Gvang. Bundes. Hagen i. Weſtf., 7. Okt. Die Generalverſamm⸗ kung des Evang. Bundes iſt unter zahlreicher allgemeiner Betheiligung der evangeliſchen Bevölkerung der Stadt hier zuſammen⸗ getreten. Oberbürgermeiſter Kuhno begrüßte die Verſammlung Namens der evangeliſchen Einwohner mit warmen Worten. An den aiſer wurde folgendes Huldiaungstelegramm abgeſandt; „Euerer Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät bringt die in Hagen tagende 15. Generalverſammlung des evangeliſchen Bundes Aller⸗ unterthänigſte Huldigung dar. Euere Majeſtät bezeichnete in feier⸗ licher Weiheſtunde als hohes Ziel allerhöchſt ihres Lebens, unter Wahrung der berechtigten Selbſtſtändigkeit für die Ginigung der evangeliſchen Kirche Deutſchlands zu wirken, In der alten Kaiſerſtadt Aachen ſprach Euere Majeſtät den beiden chriſtlichen Confeſſionen die Erwartung aus, daß alle Geiſtlichen und Laien Allerhöchſt Ihnen helfen werden, die Religion aufrecht zu erhalten. Wir ßpiſſen uns in beiden Beſtrebungen mit Euerer Majeſtät von Herzen eins, und geloben aufs Neue, an unſerem Theile in Treue gegen das Glaubenserbe unſerer Väter an der Förderung wahrhaft chriſtlicher Frömmigkeit unermüdlich zu arbeiten. Möge der allmäch⸗ tige Gott auf Euere Majeſtät wirken, ſein Reich ſegnen und alle dahin gerichteten Beſtrebungen mit ſreudigem Gelingen krönen.“ Wüllners Nachfolger. * Meiningen, 7. Oktober. Generalmuſikdirektor Fri tz Steinbach wurde einſtimmig zum Direktor des Konſer va⸗ toriums und zum Leiter der Gürzenich⸗Concerte in Köln an Stelle Franz Wüllners gewählt. Bergarbeiter⸗Ausſtand. * Paris, 7. Okt. Der Abgeordnete und Bergarbeiterführer Basly erklärt in einem Berichk des„Figaro“, daß nach ſeiner Anſicht der Bergarbeſterausſtand im Kohlenrevier Pas⸗de Calais und Lofre, ſowie in Carmaupx allgemein ſein würde. In den anderen Kohlenrevieren ſei ein Geſammtausſtand nicht zu erwarten, theils weil die Organiſation der Bergarbeiter nicht vollendet ſei, theils weil die Bergarbeiter eben erſt einen langen entbehrungs⸗ vollen Streik durchgemacht haben. Auch die Bergarbeiter in MWon⸗ ceaules Mines würden nicht mitthun aus Groll darüber, daß ſich Niemand ihrer im letzten Streik angenommen hätte. Paris, 7, Okt. Der Präſident des Centralkomités der Kohlengruben Frankreichs hat heute in Beantwortung eines Schreibens des Generalſekretärs der Vereinigung der Bergarbeiter, Cotta, mitgetheilt, es ſei zwecklos, Delegirte der Arbeitgeber nam⸗ haft zu machen, welche ſelbſt mit den Delegirten der Arbeiter über Fragen verhandeln wollten, mit denen die Behörden befaßt ſeien, be⸗ ſonders da die Anſchauungen der Arbeitgeber bekannt ſeien. Der Ausſtand ſei ausgebrochen, ohne daß man das Signal dazu abge⸗ wartet habe, oder Gründe für denſelben angab. Von den Burenführern. Brüſſel, 7. Olt.(Telegr.) Das Meeting in der Harmonie war über die Maßen ſtark beſucht. Die Menge jubelte den Burengeneralen begeiſtert zu und wollte ſich Nachts um 1 Uhr noch nicht entfernen, ohne den Generalen die Hände gedrückt zu haben. Auf dem Wege zu ihrem Hotel wurden Nachts den Generalen ſtürmiſche Ovatjonen gebracht. Die Polizei verhaftete einige Perſonen, welche gegen England demon⸗ ſtrirten und nieder mit Chamberlain riefen. Heute früh be⸗ ſichtigten die Burengenerale das Schlachtfeld von Waterloo. * London, 7. Okt.(Frkf. Ztg.) Der Beuiner Kor⸗ reſpondent des„Telegraph“ fügt zu der Meldung, daß der Kaiſer die Burengenerale empfangen werde, hinzu, gegenwärtig ſei keiner amtlichen Stelle in Berlin etwas davon bekannt, ob die Generale durch den engliſchen Botſchafter vorgeſtellt werden, da, ſoweit in Berlin bekannt, noch keine dies⸗ bezügliche Inſtruktion von London erfolgt iſt, Zur Kohlennoth. 8 * Newyork, 7, Okt.(FIrkft. Ztg.) Der Gouverneuer Stone hat die ganze Staatsmiliz, insgeſammt 11 000 Mann auf⸗ geboten, um Ordnung in den Streikorganiſationen zu ſtiften. Die Zechenbeſitzer haben die Hoffnung, daß die meiſten Arbeiter zur Arbeit zurückkehren werden, menten unerträglich. Große Geſchäftsgebäude Newyorks kürzen den Perſonenaufzugsdienſt und das elektriſche Licht. Geſtern hat weiter eine anſehnliche Reihe von Induſtrie⸗Gtabliſſements geſchloſſen. *5** Deutſch⸗nationale VBorkonferenz zur Be⸗ kämpfung des Mädchenhandels. * Frankfurt a.., 7. Okt. Die deuiſch⸗ nationgle Vorkonfetenz zur internationalen Be⸗ kämpfung des Mäd enhandels nahm heute Vormittag in der Frankfurt⸗Loge ihren Anfang. Als Vertreter der deutſchen Regierungen waren anweſend: Reglerungsrath Dillmann vom bayeriſchen Staatsminiſterium, Pfarrer Hertzog von der Landesregierung von Elſaß ⸗Lothringen, Miniſterialrath Hilbert vom württembergiſchen Staatsminiſterium, Polizei⸗ rath Dr. Hopff⸗Hamburg, Oberſtaatsanwalt Dr. Hupertz vom preußiſchen Juſtizminiſterium, Polizeipräſident von Müffling vom preußiſchen Miniſterium des Innern, Kanonikus Dr. Müller⸗Simonis von der Landes⸗ regierung von Elſaß⸗Lothringen, Senator Stadtländer⸗ Bremen, die Kriminalkommiſſare v. Treskow und Wil⸗ ber g, ſowie Polizeirath Wolff von der Kriminalpolizei. Kammerherr 00 raf von Keller⸗Potsdam, der Vorſitzende des deutſchen Nationalkomitees, eröffnete dieſelbe mit einer Be⸗ grüßung der zahlreich erſchienenen Damen und Herren. Er betonte, daß die Beſtrebungen interkonfeſſionell und unpolitiſch ſeien und alle Berufe und Stände hätten das gleiche Intereſſe an der Bekämpfung des großen Uebels. Die Erfolge verdanke man dem Kaiſer und den höchſten Reichs⸗ und Staatsbehörden, welche den Beſtrebungen von vornherein ihr Intereſſe und ihre Unterſtützuſig zuwenden. Die ganze Geſellſchaft ſei in dieſer Frage abſolut einig. Hierauf wurde die Tagung eröffnet, Den Vorſitz übernahm hierauf Graf bon Bernſtorff⸗Berlin, der übrige Vorſtand ſetzt ſich, wie folgt, zuſammen: bahr. Unterſtaatsſekretär von Mayer, Privatdozent Dr. von Burchard⸗Berlin, Dr. Werthmann, Präſident Gäbel, Gräfin zu Erbach⸗Schönburg, Sanitätsrath Dr. Maretzki, Pfarrer Burckhardt⸗ Berlin. Weiter nahm die Verſammlung die Berichte der Zweig⸗ vereine entgegen. Unterſtaatsſekretär Prof. Dr. v. Maher⸗ München berichtete über die Thätigkeit des bayriſchen Zweigpereins. Sanitätsrath Dr. Maretzki in Verlin ſprach über die Thätigkeit des jüdiſchen Zweigkomitees zur Bekämpfung des Mädchenhandels, Der Verein hat beſonders unter den Juden in Galizien gewirkt und Arbejt und Bildung dort verbreitet. 1000 Frauen und Mädchen wurde zu einer Beſchäftigung verholfen. Der Weſtdeutſche Zweigverein war durch Paſtor Diſſelhof⸗ Kaiſerwert vertreten. Er hat hauptſächlich auf Holland und Beligien ſein Augenmerk gerichtet. Auch in dieſen Ländern wurde der Mädchen⸗ handel bon deutſchen Staatsangehörigen betrieben, welche die Opfer durch Geſindevermiethungsbureaux zunächſt dem Kellnerinnengewerbe en Eine Ueberwachung des Grenzverkehrs nach Holland und elgſen ſei erwünſcht. Für den badiſchen [Achtnich⸗Mannheim. Inzwiſchen wird die Lage der Konſu⸗ Zweigperein ſprach Pfarrer Sodann begannen die Vorträge. Pfarrer Burckh ardt⸗ Berlin ſprach über: Das Nationalkomitee, die Zweigkomitees und Vertrauensperſonen in ihren Aufgaben und ihren gegenſeitigen Be⸗ ziehungen, Der Redner empfahl die Anſtellung eines tüchtigen Berufsar⸗ beiters oder Agenten für jedes Nationalkomitee, der, mit juriſtiſcher oder polizeilicher Schulung, den einzelnen Fällen des Mädchenhan⸗ dels nachgeht, ſie bis in die betr. Städte verfolgt und dort die Freunde Redner ſtellte ſchließlich folgenden Antrag: 19 inſtruirt. „Der Kongreß hält einen Austauſch der wichtigeren Protokolle der den Mädchenhandel betreffenden Schriften ſeitens der Lokal⸗ komitees und Zweigvereine für dringend erwünſcht. Zur Gewinnung eines regen Meinungsaustauſches und zur Stärkung eines gemein⸗ ſamen Vorgehens hält der Kongreß die jährliche Abhaltung einer Nationalkonferenz für nothwendig, vielleicht mit Ausnahme der Jahre, in denen internationale Konferenzen ſtattfinden. Der Kon⸗ greß beſchließt die Anſtellung eines beſonderen Agenten, der ſeine Aufträge vom Nationalkomitee bezſw. deſſen Vorſitzenden empfängt, der auf den Kongreſſen über ſeine Thätigkeit berichtet und deſſen Gehalt von der Nationalkonferenz aufgebracht wird.“ In der anſchließenden Diskuſſion ſprachen Geiſtlicher Rath Dr. Werthmann⸗Freiburg i. B. Namens des Charitasverbandes für das katholiſche Deutſchland, des deutſchen Verbandes katholiſcher Mädchenſchutzvereine, des Rafaelsvereins zum Schutze Aus⸗ wanderer u. ſ. w. An der Diskuſſion nahmen ferner Theil Ober⸗ rabbiner Dr. Werner⸗München, Frl. Heymann⸗Hamburg, Rath Dr. Hopf⸗Hamburg, Reichstagsabgeordneter Henning⸗Berlin. Schließ⸗ lich wurde der Antrag des Pfarrers Burckhardt ange⸗ nommen, worauf eine einſtündige Pauſe eintrat. Bei Wiederbeginn der Verhandlungen ſtellte Namens des bay⸗ riſchen Zweigkomitees Unterſtaatsſekretär z. D. Prof, von Mayr u. A. die Anträge, die Regierungen möchten erſucht werden, bei etwaiger Reviſion der Strafgeſetzbücher gleichlautende Grundſätze aufzuſtellen über die Beſtrafung der einzelnen Sitt⸗ lichkeitsdelikte und ferner den Begriff der Rückfälligkeit derart zu konſtruiren, daß auch die in auswärtigen Ländern rechtskräftig ge⸗ wordenen Urtheile anzuerkennen ſind. Redner begründet die Anträge in eingehender Weiſe und ver⸗ langt beſonders eine ſchärfere Beſtrafung der Mädchenhändler. Oberſtaatsanwalt Hugertz⸗Frankfurt a. M. ſagt: Die Konferenz ſolle ſich darauf beſchränken, die Regierungen zu erſuchen, admini⸗ ſtrative Maßregeln zu treffen, welche die Verſchickung der Mädchen ins Ausland verhindern und ſie zur Rückbeförderung ermöglichen könne, Oberrabbiner Werner⸗München ſagt: Auch der Ver⸗ ſuch des Mädchenverkaufs müſſe ſtrafbar ſein. Ebenſo müſſe eine Anzeigepflicht für dieſe Vergehen beſtehen. Privatdozent Dr. Burckhardt referirte ſodann über den Stand der Handhabung der deutſchen Geſetzgebung. Die Anträge von Mayr werden einſtimmig angenommen. Paſtor Büttner⸗Bremen beantragt, das Nationalkomitee ſolle dahin wirken, daß der FInternationale Kongreß alle Schifffahrts⸗ linien erſuche, der Vernichtung des Mädchenhandels ihre Aufmerk⸗ ſamkeit zu ſchenken. Auch ſolle man beſtrebt ſein, die Auswanderung über deutſche Häfen zu leiten. Von 8½ Uhr ab wohnte Oberpräſi⸗ dent Graf von Zedlitz⸗Trütſchler den Verhandlungen bei. Unterſtaatsſekretär z. D. don Mayr⸗München bat den Grafen Keller, dem Kaiſer den Dank der Konferenz für die Unter⸗ ſtützung und Förderung der Beſtrebungen auszuſprechen. Der Vor⸗ ſitzende ſehloß hierauf gegen 4 Uhr die Sitzung mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiſer. der ..* Berliner Drahtbericht. )l Berlin, 7. Okt. Aus Wien: Miniſterpraſdent bon Szel! wurde heute Vormittag vom Kaiſer empfangen und hat ſeinen Bericht über den Stand der Ausgleichsverhandlungen erſtattet. Ob er auch eine Unterredung mit Körber haben wird, iſt nicht bekannt. Mittags 2 Uhr empfing der Kaiſer Körber und Goluchowsky gemeinſam in Audienz. Aus Kingston wird gemeldet, daß am Montag vor 8 Tagen ein neuer vulkaniſcher Ausbruch erfolgt iſt. — Aus Laibach: Die hieſige Erdbebenwarte verzeichnete geſtern Vormittag 10 Uhr 22 Min. ein Fernbeben, welches wahrſcheinlich in Oberitalien ſtattgefunden hat.— Aus Par is: Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, welches die Kammer für den 14. Oktober einberuft.— Aus Brüſſel: Prin⸗ zeſſin Clementine gerieth geſtern unter die Hufe zweier ſcheu gewordenen Pferde. Nur dem ſchnellen Eingreifen von Beamten des königlichen Parkes iſt es zu danken, daß die Prinzeſſin mit dem Schrecken davon kam.— Aus Peters⸗ burg: Auf dem Kaſan⸗Platze kam es geſtern zu einem Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen demonſtrirenden Arbeitern und der Polizei. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, darunter ſolche von mehreren Studenten.— Aus London: Die St. James⸗Gazette theilt aus angeblich heſter Quelle mit, der ruſſiſche Botſchafter in Konſtantinopel habe bei der Pforte Vorſtellungen gemacht, damit die Wiederherſtellung der Ordnung in Macedonien Seitens der Pforte herbeigeführt werde. Frankreich unterſtützt die Forderungen Rußlands. 8 DVolkswirthsepalt. Stahlwerk Mannheim. Ueber die geſtrige Gläubigerverſamm⸗ lung erfahren wir noch Folgendes: Die anwefenden Gläubiger ver⸗ traten nahezu 7, der geſammten Creditoren⸗Summe. Nach längerer Erörterung einigte man ſich auf ein vorläufiges Moratorium und ernannte ein Gläubigerkomitee, mit deſſen Einvernehmen die auf Sanirung des Unternehmens abzielenden Ver⸗ handlungen abſchließend gepflogen werden ſollen. Aus den Verhandlungen iſt insbeſondere hervorzuheben, daß eine Ueber⸗ ſchuldung des Stahlwerks nicht vorliegt, ſondern lediglich eine momentane Zahlungsſtockung, dadurch hervorgerufen, daß die Rheinau, G. m. b.., die ſeit Anbeginn dem Stahlwerk eine namhafte Kreditunterſtſtzung gewährte, ſich durch den Sturz der Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie veranlaßt fah, die Kreditverbindung abzubrechen. Uebrigens ſteht auch die Rheinau, G. m. b.., den Sanirungsverhandlungen durchaus ſhmpathiſch gegenüber, was ſchon daraus hervorgeht, daß ein Vertreter der Rheingu in das Gläubigerkomitee gewählt worden iſt. Neue Immobflien⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Rheinau. Auf 28. ds. Mts. werden die Beſitzer der öproz. Obli⸗ gationen von 1900 zu einer Verſammlung einberufen, in welcher lt.„FIrkf. Zig.“ Beſchluß gefaßt werden ſoll über die Wahl eines gemeinſamen Vertreters zur Wahrnehmung der Rechte der Gläu⸗ biger und Ermäßigung des Prozentſatzes der Obligationen, ſowie der Geſtundung der Obligationen unter gleichzeitiger Verbeſſerung der für die Anleihen gewährten Sicherheit. Bayeriſche Vodenkreditanſtalt in Würzburg. Der Baheriſſchen Bad Eret Gen Mat Obe Pfä Pfä Pflz Rhef Mhe Sild Heil Ch A. Bad Cher Vere Vere Weſt Bad Bint Dur CEich! Elefe Brat Klei Hom Lud Mat In Cou Cou rhein Oert ruhe Bodenkreditanſtalt in Würzburg wurde die Genehmigung zur Mus⸗ gabe einer neuen Serie(NXV.) Aproz. Pfandbrieſe auf den Inhe aber 13 2 enz ni⸗ jen hen ** ine Dr. der en. ter⸗ or⸗ hen manngerm, 7, Oktober 4 9 76 Galteatectzg68 8 0 + ret 215 c. Sette, 1 Betrage von 5 Mill. Deck ung d keitsdauer dienen. Stagatspapiere. Ei ſenbahn⸗Aulehen. 4% Pfälz.(Lud. Max Nord) 8 379 convertirt Pfandbriefe. 40⁰ R hein. Hyp.⸗B.unk. 1902 „äalte M. „ Unk.1904 5„ Communal Städte⸗Aulehen. 3½ Freiburg i. B. 30% Karlsruher v. J. 1896 „„ 77 10 „ Banken. Badiſche Bank Ered. ⸗ Depoſtth., Zweibrck.! Gewerbebank Speyer 5090E Mannheimer Bank FPfälz. Hyp.⸗ Oherrhein. Bank Pfälziſche Bauk Bank Pflz. Spar⸗ u. Cdb. Landau Rheiniſche Credilbank Rhein. Hyp.⸗Bank Sildd. Bank Eiſeubahnen. Pfälziſche 5 Maxbahn Nordbahn Heilbronner Straßenbahn. Chemiſche Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtrie Budiſche Anilin⸗ u. Soda Chem. Fabrik Goldenberg Verein chem Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſteregeln Alkal. Stamm „ Vorzug Braueveien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbrauerei Durlacher Hof vorm. Hagen chbaum⸗Brauerei Flefantenbräudühl, Worms Prauerei Ganter, Frelburg klein, Heidelberg omburger Meſſ ſerſch mitt üdwigshafener el Mark, Ae in 3u 2900 7800. vom 7. 4 0% Bad. Oblig. v. 1901104.90 b; 3½ 0% Bad. Oblig. v. 1902400„50 b304 „„„„190000,S0 5z 5„(abgeſt.) 100.—bz 31½%„ Oblig. Mark 100.25 G 3½ 1886 100.50 bzJ. 35½ 1892/94 100.30 bz 8 92.20b; 4 T. 100 Looſe 147.70 b; 340 9 Obligationen 100.55 bze 8 15 91.30 bz 755 Deulſche Reichsanleihe 102.20 bz 102.100 30⁰̊⁰ 77 17 93.40 öf 4 3½ Preuß. Conſols 101.90 bz N5 5 101.95 bz 80% 92.05 bz 108.60 bz 99.30 G 99.40 G 100.60 bz 96.— bz 96.60 bz 97.75 bz 98.25 G 90.40 B Akt 113.—B 26.—G 128.50 G 108.50 B 106.50 b: 182.— B 184.50 B 141.— G 180.50 G 101.20 G kannh. Aktienbrauerei Courſe von 385 226.—B 137.— 132.— B 411—6 174.— G 194.20 G 117.80 G 196.— 106.—G 141.50 G G 174.—G 100.— B 103.— G 155.— G 89.— 188.— G Manunheimer Effektenbörſe vom 7. Okt. u Aktien der Rheiniſchen Creditbank fanden Abſchlüſſe ſtatt zum Courſe von 141%8, ebenfo in Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien zum Mark pro Stück. einiſche Bank Aktien 108 G. 108., Wormſer Brauhaus vormals Oertge 125.50., Continentale Verſicherungs Aktien 285 5 W ruher Nähmaſchinenfabrik Haid& Neu 174 Geld. 5 Srankfurter Effektenboͤrſe. Ram cheimer Eſſektenbörſe Oktober. Obligationen. 40% Ludwigshaſen von 1900 4½% Ludwigshafen 40% 400 1 3 900 1. 40% M annheimer Obl. 1901 4% 1900 1885 1888 1895 1898 * * * — ** 39 0% 7 3½%% Pirmaſenf. er Juduſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff. u. Seetr. 4½ 9% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 4% Kleinlein, Heidbg. M 5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 4½% Gebr. Hemmer Maſchfab. Neidenfels 4% Herrenmühle, Genz 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½% Oberrhein. Elektri⸗ zitätswerke in Karlsruhe 4½ Speyerer Ziegelwerke 4½%ͤ Südd. Drahtindu⸗ ſtrie Waldhof⸗Mannheim 4½ Verein chem. Fabriken 4½ Zellſtofffabrik Waldhof ien. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohi BrauerSinner Grünwinkel Schroedl, Heidelberg Schwartz, Speyer Ritter Schwetzingen SonneWeltzSpeyer z. Storch, Sick„ Werger, Worms Wormſe rBrauhs. v. Oertge 300, 200 und 100 Mark, welche bis zum Jahre 1909 unverloosbar 155 ee ſein ſollen, unter der Bedingung ertheilt, daß zur er Pfandbriefe nur Hypotheken mit 95 Unkündbar⸗ 102.— B 102.— 8 96.— G 103.80 bz 103.80 G 99.— bz 99.— bz 99.—bz 99.—bz 96.— G 101.— G 100.50 B 106.70 G 99. 50 G 98.75 B 102.— G 101.80 G 101.25 G 101.50 G 104.50 Pz 195.50 G 167.— G 122.50 G 198.— 102. G 96.— G 125.50 B Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 99.— B Trausport und Verſicherung. Bad..⸗G..Rhſch. u. Seetr. 109.— hz Mannh. Dampſſchleppſchiff 107.— B „ Lagerhaus 112.—G Bad. Rück⸗ u. Mitverſich.“—.— „ Schifffahrt⸗Aſſecuranzß25.— B Continentale Verſicherung 85.— G Mannheimer Verſicherungs85.— bz Oberrh. Verſ.⸗Geſellſchaft 285.— G Württ. Transportverſich. 500.— G In duſtvie. Aet.⸗Geſ. f. Seilinduſtrie 104.— G DingleriſcheMaſchinenfabr. 185.— B Emaillirfabrik Kirrweiler—. Emaillirwerke Maikammer 93. 8 Eltlinger Spinneret 98.— B Hüttenheimer Spinnerei 80.—G Karlsr. Nähmf. Haid u. Neu l74.— G Mannh. Gum.⸗u Asbeſtfhr. 98.— B Oggersheimer Spinnerei—.— Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf.—.— Portl.⸗Cementw.Heidelberg 107.— B Verein. Frelhurger Zlegelw.124.— G VereinSpeyerer⸗ iegelwerke 87.— B Zellſtofffabrik Waldhof 220.— G Zuckerfabrik Waghäuſel 73.40 G (Offizieller Bericht.) Sonſtige Notirungen: Ober⸗ Schluß⸗Kuyſe. (Telegramm der C anedeegempeonen eichsbank⸗Disk. 4 9% Wechfel. in Kurze Sicht 230—8 Menats Reichsmark 9 Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor, Kurs Heut.Kurs Aanledem bfl. 1003— 168.68 168.33 ͤuͤU Bel gien.„Fr. 100 3— 81.066 81.10—— Le. 1005—81.35 81.075—— ondon,„ Iſt. 13— 20.447 20.442—— Madrid Pf. 100—— EÜo New⸗Jork„Dll. 1004———— Paris. Fr. 109 3 81.266 31.2898—— Schweiz„r. 100 3½ 81.10 f1.18 ͤ˖ 5 Petersburg.⸗R. 100C44½——— 50 et Kr. 100——— ien,„„Kr. 1003½ 85.383 35.883—— We————2 Steafspopiere- A. Deuiſche „ Dſch⸗Reichsanl.] 101.60 101.90 s italien. Rente 108.—103.35 „„„ 101.65101.90] 4 Oeſterr. Goldr. 102.90 102.90 91.95 92.—4½ Oeſt. Silberr. 101.10 100,90 Pr. Stadts⸗Anl. 101.80 101.65 4½ Oeſt, Papferr. 101.15101.05 „„„ 101.80 102.—%½ Portg. St.⸗Anl. 51.— 50.80 N1190 08 5 dio. äuß. 32.20 32.— cdeih 100.10 100,104 Ruſfen von 1880 100.50 100.50 15 M. 100.25 100.30 Aruff. Staatsr. 1894 97.30 96.85 „1900,—.—100 30 4 ſpan. ausl. 1—5 88.— 89.35 bad. St l. 105.10 105.20 1 Türken Lit. 28.50 28.50 ½ Bayern 105.60 105,.55 4 Ungar. 101.50 101.30 91.250 91.205 Arg. innere Gold⸗ bayer. G..⸗A. 105.10 105.05 Anſeihe 1887 87.— 87.— —.— 105.30 4 Egypter unifieirte—.— 109,30 ſſ. St.⸗ A. 5 Mepikaner äuß. 101.50 101.10 89.40 89 50 inn. 26,35 26.85 1 89.85 89.85„ Chineſen 1898 91.70/ 91.90 5 e s 914% Looſe. usländiſche. 3 Oeſt. Sooſe v. 1860 152.85 152.40 oer Griechen 39.60] 89.853 Türkiſche Looſe 12160 121.03 VBergwerks⸗Aktien. 179.70 178.30 Weſterr. Alkali⸗A. 650 194.— 105— 105.— Oberſchl. Eiſenakt 011% 100.30 279,80 280. Ver. Königs⸗Laurg 201.— 2 Alpine Montan 187 Bad. Zuckerf. Wagh. Heidelb. Cementw. Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Vereinchem. Fabril Chem. Werke Albert Accumul.⸗F. Hagen Ace. Böſe, Berlin Allg. Elek. Geß ellſch Helios„ Schuckert Lahmeyer Allg..⸗G.Siemens Lederw. St. Ingbert Aktien deutſcher und Ludwh.⸗Bexbacher Marienburg.⸗Mlw. Pfälz. Maxbahn Pfälz. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗Geſ. Hamburger Packet Nordd. Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb. Oeſterr. Süd⸗Lomb. 106.5 8 22 2 5 17 SdeSere= 75 d — — U 119.— 106.70 166.25 152.8 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 30 Pf.HypB. Pfdb. 250 3 9% Pr. Bod.⸗Fr. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 1060% Pf. B. Pr.⸗O. 4% Rh. Pf. Br. 1902 100.50 40% 17„ 1907 102.80 3½„„1904J 96.75 Bank⸗ Deutſche Reichsbk. Badiſche Bank Berliner Bank Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Diskonto⸗Commd. Deutſche Gen.⸗Bk. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frlf. Hyp.⸗Creditv. Natſonalbank Oberrhein. Bank Oeſterr.⸗Ung. Bank 100.80 101.60 97.50 95.30 102 70 99.25 0 7 114.30 89— 155.75 135.10 208.70 185.90 95.— 142.80 188.80 136.60 116 65 107.80 114— Pri Fyankfurt a.., 201.—, Gelſenkirchen 173.3 Northern—.—. Nachbörſe.! Tendenz: Frankfurter Eff aktien 215 40, 409.9 90 410.— 226—2 75.50 186.50 20.70 Nordweſtb“—.— Pfandbriefe, Diskonto⸗Kommandit 166.10, Parkakt. Zweibr. Lederw. Spichartz Walzmühle Ludw. Fabrradw. Klepyer Maſch. Arm. 214.— 350.— 0 2 11 71 dnellprf. Frkthl. Oelfabrik⸗Aklien Bwllſp, Lampertsm. Spin. Web. Hüttenh Zellſtoff Waldhof, Cementf. Kallſtadt Friedrichsh.“ Bergb. Oeſterr. Lit. B. Gotthardbahn Jura⸗Simplon Ver. S 152.80 20.45 Northern prefer. La Veloce Prioritäts⸗Obligatione 100.80 3¼½ Rh..⸗B. C. O. 101.70 30% Stisgar. It. Eiſ. 97.50 3½% Pr. Pfdbr. B1 95.30 Pfdbr. 1908 102.70 4Pr. Pf.⸗B. Pf1909 99.254 Rhein. Weſtf. 100.50.⸗C.⸗B. 1910 102,894„Grundſchuld⸗ Bk. 96.753½ 71* und Verſicherungs⸗Aktien, 155.29 114.30 89.— 155.50 135.30 208.10 186.— 95.25 142.20 188 90 186.80 116.65 108.. 114.— vat⸗Discont 2%%. 7. Okotber Oeſt, Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm., Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſ.⸗ Geſellſchaft 0. Darmſtädter 135.90, ſtill, eeten ⸗Societät. änbiſcher Transport⸗ Schweiz. Centralb. Schweiz. Nordoſtb. chwz.Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridionalhahn Artien induſtrielſer Unternehmungen. 72.75 72 70 90106.50 115.— 163 50 7 109.50 167.— 160— 117.— Anſta 128.50 ite 97.80 68.40 95.4ʃ 101.25 101.70 101.3 214.80 106./0 182.— 141.— 180.50 114.50 101.— 115.25 102.20 115.60 —.— 7. Oktober. Kredit⸗ Staatsbahn 152.75, 9 108.40 77.— 115— 163.— 109.50 167.— 158.— 117.90 75.— 75 50219.30 500 186.50 lten. 50178.50 100.— 128.50 97.80 68.55 95.40 101.25 110.70 * 101.30 215.10 106.30 182.— 141.— 180.60 114 40 101.— 115.50 101.90 115.60 77 Kreditaktien 215.10, Staats⸗ bahn 152.70, Lombarden 20.40, Egypter—.—, 4% ung. Eoldrente 101.50, Gotthardbahn 178.50, Disconto⸗Fommandit 186.—, Handelsgeſellſchaft —.—, Dresdener Bauk 142.70, Deutſche Bank 208.10, Bochumer 177.90, Laura Rreditaktien 215.10, Staatsbahn 152.80, Lombarden 20.30, Disconio⸗Commandit 186.—. London, 3 Monate 52½, ruühig.— Zinn p. K W. Genua, 7. Okt. Banca Berlin, 7. Oktober, Berlin, 7. Okt,(Tel.) nicht aufrecht erhalten. erhöhung oon 1½ d Gerſte: Rapsſaat wurde mit einer Liverpool, 7. Okt. Antwerpen, 7. Okt. Antweypen, 7. Okt. remen, 7. Okt, Baumwolle 46,—, Mgtt. Antwerpen, 7, Okt, Petroleum. per Monat össh 3— dl. ſtetig. Middleborongh, 7. Okt. 7. Okt.(Schluß.) 114—, ruhig.— Blei ſpaniſch, London, 7. Okt. Schluß. für Politik: für den Inf nateuhell. Lombarden 20.20, Gotthardbahn 178.50, Vochuner 176.—, Gelſen⸗ kirchen 173.—, Harpener 168.25, Hibernia—.—, Jaurauhülte 200.50, Ungar. Goldrente—.—, Spanier—.— Mexikauer—ſtill. Berliner Effektenbörſe. Belein! Olt. Kreditaktien 20 0 215,10 Northern———.— Lombarden%é Reichsanleihe 91. 80 91.80 Staatsbahn—— 152.80 Marienburger 0 Disconto Command 188 90185.80 Bochumer 179. 70 178.20 Deutſche Bank 208.50 208.25 Dortmunder 44.80 43.60 Dresdener„ 143.— 142.50 Laurahütte—— Darmſtädter Bank 135.22 Gelſenkirchener 174.50 173.20 Handelsgeſellſch. 156.10 158. 40 Harpener 169,20168.70 Türkiſche Looſe 121. 90 121.50 50 175.— 178.80 Gotthard 178.75 178.606% Mexikaner—.——.— Italtener 10² 90 103.20 Spaßteh 88.90 89.25 Tendenz—. Berlin, 7. Okt. Schlußcourſe. Ruſſennoten 216.55216.35Leipziger Bank.90.60 Ruſſ. Anl, 1902.—— Perg⸗Märk, Bank 154.60 155.50 3½% Reichsanl. 101.90 101.90 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—— % Reichsanleihe 92.— 92.—D. Grundſchuld⸗B.———.— 3% Bd. Sl.⸗Obl. 00 100,20 100.20]Dynamit Truſt 167.10 166 80 4 Bad, St.⸗ 105.— 105.10 Bochumer 179.— 178.70 3½% Bayern 100,40 105.10Conſolidation 335.50384.28 Zpr. ſächf. Rente 89.90 89.90 Dortmunder Union 49.90 43.70 4 Heſſen 105.10 105.20Gelſenkirchener 174.400178.40 3 Heſſen 89.40 89.40 Harpener 169.70 168.60 4 Italiener 103.20403.30 Hibernia 174.70 178.90 1860er Looſe 159.10 152,60 Laurahütte 202.40 200.70 Lübeck⸗Büchener—.—-—[Wurm⸗Revier 127.40 126.75 Marienburger 76.20 75,70Schalk, G. u. H⸗V. 334.— 332.— Oſtpr. Südbahn 81.100/ 80.20JStett. Bulkan 210.— 208.90 Slgatsbahn⸗Aktien 152,70 153,.50 Elekt. Licht u. Kraft 87.— 87.— Lombarden 20.60 20.10 Weſterr Alkaliw. 195.— 193.50 Canada Paeific. Sh. 136.50 134.50 Aſchersleben Al. W. 143.— 143.— Heidelb Str. KB.B.—.——.— Steinz, Friedrichsf. 282.59 283.— Kreditaktien 215.— 215.20 Hanſa Dampfſchiff, 120.50 120.50 Berl. Handels⸗Geſ. 156.— 155.50 Wollkämmerei⸗Ak. 150.—-—.— Darmſtädter Bank 135.30 134.704 Pfbr, Rh. W. BEr. 101.— 101.— Deutſche Bankak. 208.80 208.50 Mannh.⸗Yth. Tr.—.— 94.10 Dise. Comm. Aktien 186.40 185.90Kannengießer 121.40121.— Dresdener Bank 142.90 142,50J Hörder Bergw. 105.20 109.— Privgt⸗Diskont 2½%, W. Berlin, 7. Okt.(Telegr.) Nachbörfe. Credit⸗Aktien 215.10 f215.40] Lombarden 20.60 20.20 Stgatsbahn 152.70 152.50 Diskonto⸗Comm. 186.20 185.90 Wiener Effektenbörſe. Wien, 7. Okt. Kreditgetien Oeſterr. Papierrente 100.75 100.70 Htaatsbahn 10.75 710,25 Oeſt. Kronenrente 9990 99.90 Lombarden 79.50 78.50 Ungar. Kronenrente 97.50 97.65 Marknoten 117. 12 117.11 Alpine Montan 371.— 370.— Ungarn—.——.—Tend.: ſchwach. Wien, 7. Okt. Kreditaktien 681.— 682.— Buſchtelrad. B..99 10.— Nan 15.85 15.90 Oeſterr. Papierrente 100.75 100.80 Bau⸗ u. Betr..⸗G„„„Sülberrente 100.80 100.70 Unionbank 537.— 587.— Oeſt. Goldrente 120.50 120.45 Ungar. Kredit 719. 721.— Ungar. Goldrente 120.— 120.10. Wiener Bankverein 456.— 456.— Ungar, Kronenr. 97.65 97.60 Länderhank 895.— 396.— Wch. f 9570 viſta 117.08 117.08 Türk. Looſe 112.— 113.—]„ London„ 239.55 239.55 Alpin 371.— 871.— 5 Parxis 75 95.17 95.17 Tabak⸗Aktien—.— 326.—„ Aimſtro.„ 197.65 197.70 Nordweſtbahn 450.— 451.— Napoleons 19.05 19.05 Elbthalbahn 457.— 456.— Marknoten 117.08 117.08 Stkaatsbahn 710.— 709.—Bankdisk. 4% Lombarden 79.— 78.— Tend.: ſtill. un und der Weſzen per liober per Dezemben Roggen per Oktobr per Dezember Haſevr der Dibes pe Maittt!! Mais per Oktober 93 per Mai„5 RMübik ie obernr! e Maeeie Spliitu der de per Oltobhengn Weizenmehl Ne per Oktober Wetter: Trübe. 3252*„%% V œũ„„„„„„ pariſer Börſe. Paris, 7. Okt. Anfangskurſe. 8 0 Rente 109.99 100.07 Türk. Looſe 149.50420.— aliener 102.90 108.25 Ottoman 579.— 582.— Spanier 88.20 88.60 Rio Tinto Türken D. 28. 5 28.97 Bankdisk. 3 9% Paris, 7. Olt. Schlußkurſe, 3% Rente 100.07 109.15 Staatsbahn 9—.—1762.— Italiener 103.20 103.15 Lombarden—ͤ———H Egypter———.—Ottomane 582.— 580.— Spanier 88.90 Nio Tiute 1094 1097 Portugieſen 39.40 31.97 Tend:; feſt. WieNans* FIuee Londoner Effekten örſe. London, 7. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe 3 90 Reichsanleihe 90¼ 90¾ JRio Tinto 439%5 43 5 0% Chineſen 100% 100% Southern Pak⸗ F 4½%x Chineſen 91½ 91%½ Chicago Milw. 198¾ 198— 2/ 0 Conſols 93˙ë 93/46 Denver Pref. 96½% 93½ 4% Italiener 101½ 101½% Atchiſon Pref. 103½% 103½ 4 9% Mon. Griechenſ 44— 44—[Louisv. Nash. 141½ 140½ 30% Portug. 32½ 31—Union Pak. 106% 106¼ Spanier 88½ 87½[Tend.: unenlſch. Türken D. 27/8 28½ Debeers 21860 2˙ 4% Argentinier 67% 67—[Chartered BM 3% Mexikaner 268 26¾ Goldftels 8786 8/5 5 9% N 100% 101—[Randmines 11% 1 Tend.: unentſch. Eaſtrand—¶αꝰçꝰ 85/¾ Ottom. 12% 11¼% Tend.: behauptet. 5 Bankdiskont 3½e 90. 5 Italieniſche Effektenbörſe. W. Mailand, 7. 10(Telegr.) Börſe. 3 90 Rente 103.20103.45. Wechſel a. Paris 100.17 100.10 Mittelmeer⸗A. 440.— 440.— Wechſel a. Berlin 128.20 123,13 Meridional 658.— 652.— Bankdisk. 5% 5 d' Italia 890. Berliner Produktenbör (Telegramm.) Pr o (Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin ne 882 6. 187.50 138.590 188 50 185.25 109.75 49.70 48.80 —.— 5gsh 1½d, per Monat 53(sh 1—. ſtetig. Kupfer p aſſa 118— Produktenbörſe. lag ſtill, doch fanden ſpärliche Umſätze in Weizen und Roggen zu ungefähr geſtrigen Preiſen ſtatt. Rüböl konnte die geſtrige Beſſerung Spiritus zu M. 42.60 offerirt. fanden nicht ſtatt. Wetter: trübe. Wien, 7. Okt.(Telegramm). Gelreſdemarkt 6. 75 5 G. 55 Weizen per Herbſt 780 731 726 727 per Frühjahr 7 49 7 50.41¹ 742 Roggen per Herbſt 661 6 62 6 59 6 60 per Frühfahr 6 76 6 77 6 76 6 77 Mais per Sept.⸗Oltbr. 630 6 84 630 682 Hafer per Herbſt 6 16 618 6 16.17 per Frühjahr 642 6 43 6 40 641 London, 7. Okt.(Baltie. Anfang.) Wetter: Trübe. Weizen war bei Eröffnung des Marktes ruhig bei Angeboten mit einer Preis⸗ Mais blieb bei Eröffnung des Marktes ruhig, aber Ane Infolge anhaltend feſter Tendenz bei Eröffnung wurde keine Steigerung gegen geſtrige Preiſe gefordert. Hafer: Die feſte, aber ruhige Tendenz hielt bei e an. eſten Tendenz eröffnet. Leinſgat war bei Eröffnuug einen Schatten ſteliger⸗ (Anfangs kur ſe). 7, Weizen per Dez. 5. 09 ruhig.09¼ duue per März.10½.10% Mais per Okt..06 ruhig nom. Mäge per Jan..08¼ 408% W. New⸗York, 7. Okt. F5*Vk;K. Weizen per Dezember 74 ½ feſt. fage Mais per Dezember 55 ſtramm 4 70 ruhig Baumpwolle: per Januar.55 ſtetig 853 ſtetig per März.68.69 W. Chicago, 7. Okt.(Mitteldepeſche). 5 Welzen per Dezember 69 ¼ feſt 255 40 90 Reis Mais per Dezember 4— + ſtramm„ ruhi?sg Schmalz per Janugr.— 725 80 95 Pork per Januar 15.90 1855 Schmalz. Parvis, 7. Okt. Talg 70.50, Ruhig. Antwerpen, 7. Okt. Schmalz. walraſe⸗ ſchmalz 135.50—133.%. Ruhig. Kaffee. Kaffee Santos good erage ber 38 ½, per Dez. 38¼, per März 38 ½, per Mai 398¾., Zucker. Zucker per Auguſt 15 ½— Okt⸗Nov.⸗Dez, 17½, per Jan.⸗Febr,⸗März 18¼ Baumwolle und Petroleu m, Standard White le ünan gachlacen. Ra Ti weis loco 18½, per Sept.— per Okt.⸗Nov. 1 f Eiſen und Metalle, Amſterdam, 7. Okt. Zinn Banca loco 68 ¼, Zinn Billiton Glasgow, 7. Okt. Föpottſſches Eifen p. Kaſſa össh 0 d, ee Eifen per Kaſſa „Kaſſa 52½, Kupfe Zinn 3 Mon 10½, Blei engliſch 11—, ru Zink gewöhnlich 195¾, Zink ſpzial. 19½½ ruhig.— Queckſilber 8¼. Kupfer per Kaſſa 52½, kuhig Monale 52¼.— Zinn per Kaſſa 115—, Zinn 3 19%8, A Pr,. ea, Ha für Wlales, und 105 D 1 tto K 12.25 155.25 138.75 187.50 133 18 135.50 128.50 110.10 49.70 48.70 42.60 ———— Der Handel Umſätze de Selre, Generat⸗ Anzeiger. a. Mannheim, 7. Oktober⸗ Erſte Schultage.) Das erſte Semeſter Wie ſich dies Alles in die junge Seele prägt vom Dage an Ja, vom erſten Augenblick, da ſo ein kleiner Kerl zur erſten Unterrichtsſtunde das Schulzimmer betritt Zunächſt freilich bleibt man noch das Dummchen, was man geweſen, ich glaube ſogar, man wird ein klein wenig dümmer: denn allſogleich vermag man doch dieſe Fülle des Neuen, des Ueberraſchenden, des Fremden nicht zu faſſen. Dreißig Jungen, die ſtille ſizen müſſen! Ganz unbekannte Geſichter. Man guckt nach ihnen... man ſchielt zur Seite... Das wird man doch dürfen Plötzlich fängt einer an zu ſchluchzen. Erſchreckt ſchauen die Anderen hin... Für einen Augenblick hören neunund⸗ zwanzig Herzen auf zu pochen, um dann mit ängſtlicheren Schlägen ihre Arbeit wieder aufzunehmen. In den Augen iſt etwas wie ſcheues Entſetzen. Der Lehrer kommt ſchnell heran. „Na, kleiner Mann, wo fehlt'?“ „Ich—— will——— zu meiner Mama——— will ich!“ ſchreit der Kleine unter ſtrömenden Thränen. Einige Jungen lächeln ſchon. Das iſt das Ganzee Oh, ihre Mama hat ihnen ſchon ſeit einer Woche jeden Tag geſagt, daß es furchtbar ungezogen iſt, in der Schule nach Mutter zu kufen, Andere machen Miene, dem Beiſpiel des Schluchzenden zu folgen. Der Lehrer hat inzwiſchen verſucht, den armen Jungen zu kröſten. Er ſpricht ihm ſo freundlich zu und ſtellt ihm allerlei wunderbare Unterhaltungen in Ausſicht. Auch darf der Kleine ſich in die allererſte Bank ſetzen, damit er den Haſen beſſer ſehen kann, der auf dem Podiumtiſch ſteht. Es iſt wieder ruhig. Mit befriedigtem Lächeln begibt der Lehrer ſich nach ſeinem Platze zurück, ſieht ſich ſeine Jungens an und ſagt ernſthaft: erſten ö„Na, Jungens, wer nach Hauſe gehen will zu Mutter, der ſoll's nur lieber gleich ſagen.“ Tiefe Stille „Willſt Du nach Hauſe?“ fragt er den Ernſten und runzelt die Brauen, als wolle er recht ſtreng dreinſchauen. „Nein,“ ſagt das Bürſchchen zaghaft. „Du vielleicht?“ Der Zweite, Dritte, Vierke u. J. w. wird gefragt. Sie alle ſind der Anſicht, daß es hier ganz ſchön iſt. „Wollt ihr nach Hauſe?“ wendet ſich der Lehrer an die ganze Klaſſe. „Nein,“ ſchallt es im Chorus zurück. 5Ihr wollt alſo hier bleiben?“ %J— a— a— al“ Jetzt finden's die Jungen ſchon ganz fidel in der Schule. Und nun erzählt der Lehrer den Kindern die Geſchichte des ausgeſtopften Haſen, der auf ſeinem Tiſche ſteht. Sie kennen ſie zwar ſchon alle, dieſe Geſchichte von dem Häschen, das dem Bauer ins Kraut gegangen iſt und deshalb ſein Leben elendig⸗ lich hat einbüßen müſſen, aber ſie hört ſich doch wie ganz neu an, wenn man ſo den Haſen ſieht, dem die traurige Geſchichte paſſirt iſt, und gar wenn man ihn zuletzt anfaſſen darf. Der Lehrer erwähnt, daß der Jägersmann, der den Haſen erſchoſſen hat, ſein Freund geweſen ſei Vor Einſchlafen meint Peter ganz glückſelig: — *) Ein heiteres Buch, das zu Weihnachten vorigen Jahres er⸗ ſchienen ift und nunmehr bereits die dritte Auflage erreicht hat, iſt: „Erſtes Semeſter“(Verlag von H. Seemann Nachfolger, Leipzig), von Manuel Schnitzer. Der Verf. läßt darin eine junge Mutter in ſtets liebevoller, oft aber auch luſtiger Weiſe von den erſten Schulerfahrungen und Erlebniſſen der Fibelgelehrten er⸗ zählen. Mit Erlaubniß des Verlags bringen wir hier ein Kapitel aus dem reizenden Werke, das in ſeiner hübſchen Ausſtattung ein allerliebſtes Geſchenkbuch iſt(Preis eleg. geb.„½.—), zum Ab⸗ bruck⸗ „Ach Mutter, ich freue mich doch ſchon ſo auf morgen!“ „Warum denn?“ „Na, heute hat uns Herr Heinrich doch den ausgeſtopften Haſen gebracht, und das war doch der wirkliche, lebendige, aus⸗ geſtopfte Haſe „Jawohl, das war er—— „Na, da wird er uns doch morgen den ausgeſtopften Jäger bringen——— Und darauf freue ich mich!“ Welch ein Dummchen! In den nächſten Tagen war meinem Jungen überhaupt nicht beizubringen, daß neben der Schule noch eine andere Welt beſtehe. Alles brachte er mit ihr in Verbindung. Ich muß hier erwähnen, daß ſein Geſanglehrer Hübner heißt. Eines Tages ſpielt im Hofe ein umherziehender Muſtkant. Fanny, die ans Fenſter gelaufen iſt, kommt mit der Meldung zurück. „Ein Herr ſpielt im Hof Violine.“ Peter wird mit einem Male unruhig. „Iſt es ein vlter Herr?“ fragt er überaus intereſſirt.„Sag doch, iſt's ein alter Herr?“ „Ja, ſehr alt.“ „Und hat'nen weißen Schnurrbart?“ „Ja, hat er.“ „Und ſpielt Violine?“ „Ja doch.“ „Dann iſt es Herr Hübner,“ meint Peter mit großer Sicherheit! So ein Dummchen! Nun iſt er doch ſchon ein Schüler, der ſein erſtes Quartal hinter ſich hat, aber immer noch lebt er in der Vorſtellung, daß die Dinge vom Standpunkt ſeiner 64 beurtheilt werden müſſen. So hat er gehört, daß ſein Papa in der Redaktion ein anderes Zimmer bezogen und einen neuen Platz bekommen hat. „Ihr ſeid alſo in Eurer Rehdaktion„geſetzt“ worden, Vater?“ fragt er. „Ja, mein Junge,“ erwiderte mein Mann lachend. „Biſte nu rauf oder runter gekommen?“ Darauf mußte ihm Vater die Antwort ſchuldig bleiben. Ein paar Tage darauf erzählt mein Mann, daß ihm wieder ein anderes Reſſort zugetheilt worden ſei und daß er deshalb ein zweites Mal ſeinen Platz wechſeln müſſe. „Habt ihr aber'n komiſchen Lehrer! Immer und immer⸗ zu werdet ihr„geſetzt“. Na, das wird'ne ſchöne Zenſur werden!“ Daß Jemand Nichtſchüler iſt und ſein kann— das will ihm durchaus nicht einleuchten; dies läßt er höchſtens für Herrn Heinrich gelten und allenfalls auch— aber nur in Ausnahme⸗ fällen— für ſeine Mma Das Eſſen hat ihm geſchmeckt. „Emilie,“ ſagt er zu unſerem Mädchen,„heute haben Sie im Kochen Null Fehler. Sie kriegen ne Eins, Strich, Lob.“ „Emilie, der Eierkuchen heute war leider nur eins bis zwei.“ „Wenn die Milch nochmal ſo heiß iſt, Emilie, werden Sie ſich um drei runterſetzen!“ Einmal hat er mit dem Mädchen, das er ſonſt ſehr liebt, wegen irgend einer Sache Streit. Als ich kam, erzählte er mir, was vorgefallen war, und ſchloß ſeinen Bericht mit den Worten: „Ueberhaupt, Emilie, Betragen nicht genügend!“ Das war das Stärkſte, was ſein Unmuth ihm eingegeben hatte. 1¹ 25* 25 Nun können ſie ſchon leſen: Fanny ziemlich glatt und Peter noch etwas mühſam, aber es geht gerade. Einmal war mir das gar nicht recht. Das kam ſo: Emilie darf den Kindern zuweilen aus dem Märchenbuche vorleſen. Es iſt ihr dabei ſtrengſtens angeſagt, Alles wegzu⸗ 2—— Buntes Feuilleton. — Die Inſel der Mörder. Schreckenerregende Bilder von dem Leben in der ruſſiſchen Strafkolonie Sachalin entwirft der eng⸗ liſche Reiſende Charles H. Havas, der die Inſel beſucht und das Innere ſowie die nordöſtliche Küſte erforſcht hat.„Ich brachte einige Tage in Alexandrowsk zu“, erzählte er u. a. einem Vertreter von Reuter,„wo wie in den andern Kolonien ungeſtraft gemordet wird. Mährend meines Aufenthaltes wurden vier Leute ermordet, darunter ein Knabe, der mit mir in einem Hauſe lebte. Faſt jeder auf den Straßen iſt ein Verbrecher, denn mit wenigen Ausnahmen werden gur die ſchlimmſten Gefangenen nach Sachalin geſchickt, und neben träflingen, Exſträflingen, ihren Frauen und Kindern und den Be⸗ amten gibt es ſicherlich nicht ein Dutzend freigeborener Individuen auf der Inſel. Es ſind wenigſtens 8000 Mörder da, und eines Tages kraf ich auf der Straße einen Mann, der ſchon acht Leute getödtet hatte. In Sibirien werden die Verbannten nicht grauſam behandelt, Aber ihr Loos in Sachalin iſt in der Theat ſchlecht, was weniger dem Syſtem ſelbſt als den Lebensbedingungen und der großen Entfernung bon einem zentralen beaufſichtigenden Einfluß zuzuſchreiben iſt. Es ſſt nicht übertrieben zu ſagen, daß die Mehrzahl der Beamten zum Auswurf gehören und in nur zu vielen Fällen betrunken und brutal ind. Die ruſſiſche Regierung iſt vor kurgem davon unterreichtet orden und hat den Gerichtshof von Irkutsk geſandt, um faſt den e Stab wegen Betrug, Unterſchlagungen und noch ſchlimmerer Hinge vor Gericht zu bringen. Ich beſuchte einige Gefängniſſe. Es ſind trotz aller Ableugnung noch zwei elende Gefangene da, die Tag und Nacht an Schiebkarren gefeſſelt ſind. Im Gefängniß zu Alexandrowsk waren 600 Sträflinge in vier Räume gepfercht, die für je 50 Perſonen gebaut ſind. Während ich auf der Inſel war, kamen faſt 1800 friſche Gefangene, meiſt für Aund man kann ſich danach den nun folgenden Zuſtand denkeng ch fand, daß die als„Plet“ bekannte Peitſche mit drei Riemen und Bleienden, deren Gebrauch in Rußland verboten iſt und in Sibirien Ausſtirbt, hier noch allgemein gebraucht wird, ebenſo wie die in Salz getauchte Birkenrute. Mit dieſem Inſtrument wurden im Februar üwei Frauen ausgepeitſcht, deren Ankläger, zwwei Aufſeher, eher hätten beſtraft worden ſollen. Ganz Sachalin ſteht unter Kriegsrecht. In einem Gefängniß werden von 600 Gefangenen 500 meiſtens an⸗ gekettet und in gezwungenem Müßigang gehalten, ſodaß viele wahn⸗ ſinnig werden. Während einer ſtürmiſchen Nacht entflohen ſechs Gefangene und verbargen ſich in einem angrenzenden Wald, nach⸗ dem ſie ihren dieſes Gefängniß an, Weg über eine zwanzig Juß hohe Einpfählung ge⸗ nommen hatten. Auf die Gefangenſchaft in Sachalin folgen ſechs Jahre Zwangsaufenthalt auf der Inſel als„verbannte Koloniſten“, Und nach weiteren ſechs Jahren als„Bauern“ in Sibirien dürfen ſie nach Rußland zurückkehren, aber thatſächlich verlaſſen neun Zehntel der Sträflinge niemals die Inſel. Wahnſinn iſt ſehr allgemein. Sogar unter den Augen der Beamten wüthet das Verbrechen. Während meines zweimonatlichen Aufenthalts wurden zwei Häuſer untertunnelt; das eine gegenüber dem Gefängniß und der Kaſerne wurde ausgeraubt und das andere in Brand geſteckt und gänzlich zerſtört. Meine Wirthin, die Frau eines Beamten, ſagte, ſie lebe in ſtändiger Furcht und wiſſe nie, wann ſie ermordet oder ihr Kind wegen ſeiner Kleider getödtet werden würde. Ein ſtarker, feſter aber wohlthätiger Gouverneur könnte viel zur Verbeſſerung thun. Jetzt wird jede Neigung zum Guten ſeitens eines untergeordneten Beamten Unterdrückt. Der einzige lichte Punkt auf der Inſel iſt die Anweſen⸗ heit einer heldenmüthigen Frau, Eugene de Meyer, die jung und anziehend iſt und begeiſtert allein inmitten dieſer ſchreck⸗ lichen Umgebung lebt. Sie fürchtet ſich nicht und lebte unlängſt mit 200 Sträflingen lange Zeit im fernen Innern. Die Zarin intereſſirt ſich ſehr für ihr Werk und darum ſetzten die Beamten ihr keine ſo große Feindſeligkeit entgegen, wie man erwarten könnte“. Von einer ſeiner Expeditionen erzählt Hawes:„Beim Vordringen von Alexandrowsk nach dem fernen Norden Sachalins kamen wir erſt 60 engliſche Meilen durch einen dichten Wald, dann ging es 300 Meilen hin und weitere 300 zurück in ausgehöhlten Kanoes der Eingeborenen. Die beiden Hauptgefahren waren Bären und ent⸗ ſprungene Sträflinge. In 2½ Tagen ſahen wir die Spuren von 100 Bären. Nachts durften wir wegen der zahlreichen entſprungenen Sträflinge kein Feuer zum Vertreiben der Bären anmachen. Als wir von der Küſte des Stillen Ozeans zurückkehren wollten, ließen die Beamten uns ſagen, daß fünf Sträflinge aus dem Gefängniß von Rikowsk entflohen wären und unſere Gaſtfreunde, einen einge⸗ borenen Häuptling und zwei Ingenieure, deren Hütte wir getheilt hatten, tödten wollten. Man theilte uns zur Warnung mit, daß drei bon ihnen mit Wincheſters bewaffnet waren, und wir erhielten die Inſtruktion, ſogleich auf jeden Ruſſen, den wir in den Wäldern ſahen, zu feuern. Von entſprungenen Sträflingen wurden in 2½ Monaten achtzehn erſchoſſen. Sie ſind außerordentlich gefährlich, denn ihre Lage iſt ſo verzweifelt, daß ſie bereitwilligſt jeden Begeg⸗ nenden ermorden, bloß um in den Beſitz von einem Paar Stiefel zu gelangen. Die Eingeborenen fand ich nicht feindlich, ſondern freundlich und intereſſant. Sie haben aber ihre Zivillſation ſeit Langem verloren. Sie kleiden ſich hauptſächlich in Fiſchhäute und Robbenfelle und leben faſt wie die Bären. Sie ſind äußerſt arm und kommen mit den ruſſiſchen Beamten nicht viel in Berührung.“ laſſen, was irgendwie grauenhaft wirken könnte auf das Gemüth der Kleinen. Das thut ſie denn auch; leider iſt ſie aber kein ge⸗ ſchickter Cenſor. Wenn ſie an eine gefährliche Stelle kommt, macht ſie eine kleine Verlegenheitspauſe, hört mitten im Satze auf und beginnt ohne jede Vermittelung einen neuen. Die Kinder haben das ſehr bald herausgebracht, daß ihnen hier etwas unterſchlagen wurde, und beklagten ſich ſchon wieder⸗ holt bei mir darüber— bis Peter auf den Einfall kam, daß ſich mit ſeiner lieben Fann Unterſtützung leicht Hilfe ſchaffen lileße. Wenn ſie alſo merken, daß Emilie einen Satz weggelaſſen hat, ſagen ſie nichts mehr(ſie ahnen wohl, daß ich mit dem Mädchen im Bunde bin), ziehen ſich vielmehr mit ihrem Märchen⸗ buche ſtill in einen Winkel zurück und entwickeln ein ebenſo eifri⸗ ges wie geheimnißvolles Treiben. Dieſer Tage kommen ſie nun ſehr erregt auf mich zugeſtürzt und erzählen, daß Emilie im„Ritter Blaubart“ folgendes fort⸗ gelaſſen habe: „—— Da hingen—— die blu—ti—gen,“ begann Peler langſam zu leſen. Fanny riß ihm das Buch aus der Hand und fuhr ſchneller fort: blau angelaufenen Leichen der ſechs Frauen Blaubarts——— „Gerade das Schönſte!“ ruft Peter in höchſter Empörung. 1 Das ſind nun ſo die Nachtheile der Wiſſenſchaft. *** Was die Schulrekruten an ihren Lehrern vor allem andere ſchätzen, das iſt nach meiner Erfahrung die Gerechligkeit. Man ſollte es nicht glauben, welch feines Gefühl die Klei⸗ nen dafür beſitzen. Freilich, ſie wiſſen nicht, was das iſt: Gerechtigkeit, aber in ihrem Empfinden iſt es lebendig, und ſie müſſen ſchon zu den völlig Gleichgiltigen gehören, wenn ſie ſich nicht über eine ver⸗ meintliche Ungerechtigkeit empören ſollten, auch über eine Unge⸗ rechtigkeit, die anderen als ihnen gegenüber begangen wurde. Als ob das Gefühl dafür tief in jeder menſchlichen Seele wurzelte und nicht eine hohe, nur wenigen zugedachte Tugend wäre! Ich glaube, ein Lehrer, der ungerecht iſt, ſei es auch nur aus Bequemlichkeit oder aus Verſehen— denn wer wollte mit vollem Bewußtſein ungerecht ſein?— bringt Verwirrung in daß Gemüth des Kindes. „Alſo,“ erzählt Peter ſehr eifrig,„alſo, Herr Hübner(det Geſanglehrer) muß nach der 5 K gehen, weil er dort ſein Streich⸗ holz vergeſſen hat...“ „Was für ein Streichholz?“ unterbreche ich ihn verwunderſ „Na, womit er über die Violine ſtreicht. Alſo, wie Hertſ Hübner raus iſt, macht Großmann Lärm und quietſcht. Un gerade kommt Herr Hübner mit ſeinem Streichholz wieder rein. Und er hört quietſchen! Und geht richtig zu Kurt Formes und haut ihm'ne Maulſchelle. Und der iſt es doch gar nich geweſen!“ „Vielleicht hat der Formes auch Lärm gemacht,“ ſuchte ich Peter zu beſchwichtigen,„Du haſt es nur nicht geſehen“ „Nein, nein,“ betheuert er leidenſchaftlich,„wir haben 10 Alle geſehen, daß der Großmann gequietſcht hat. Der Form war ganz ruhig.“ Ich ſuche aus dem Vorfall für Peters Erziehung Kapitſ zu ſchlagen, und rede dem Jungen freundlich zu: „Siehſt Du, Peter, Du mußt mir verſprechen, niemalz Lärm zu machen, wenn Herr Heinrich oder eine anderer Lehret aus der Klaſſe herausgegangen iſt..“ Er ſieht mich im höchſten Grade erſtaunt an. „J, warum nicht?! Wenn doch'n anderer die Maulſchel kriegt — Ein dichteriſcher Traum. Einen intereſſanten Beitrag zu der oft erörterten Frage, wie dichteriſche Ideen entſtehen, gibt ein Vor, wort von dem bekanten engliſchen Dichter Hall Caine zu einen neuen Stück„The Eternal City“, deſſen Aufführung durch Beerbohm Tree in„His Majeſty's Theatre“ in London kürzlich ſtattgefunden hat. Das Stück iſt nach dem gleichnamigen Roman geſchrieben der im vorigen Jahr großes Aufſehen erregte.„Vor etwa zehl Jahren,“ heißt es in dem Vorwort, ging ich nach Rußland mit del (ſpäter angegebenen) Idee, ein Buch über den Raſſenkampf zu ſchreß ben, der in der gewaltſamen Austreibung der Juden aus den heiligen Städten dieſes Landes gipfelte, und die Szenen thranniſcher Ver waltung, deren Zeuge ich dort war, machten einen ſchmerzlichen Anb dauernden Eindruck auf mein Gemüth. Die Bilder des Tages ver⸗ folgten mich oft während der Nacht, und nach einer ungewöhnlichen ſchrecklichen Enthüllung offizieller Grauſamkeit träumte ich von eine Jüdin, die dazu gebracht worden war, ihren Mann der ruſſiſchen Polizei zu denunziren; indem ihr verſprochen wurde, daß ſie ſein Leben ſchonen wollten, das er als Führer einer revolutionären Bewegung verwirkt haben ſollte. Der Gatte erfuhr, wer ihn verrathen hatte und er verfluchte ſein Weib als ſeine ſchlimmſte Feindin. Sie beſchwon ihn kniefällig, ihr zu glauben, daß die Angſt um ſeine Sicherhei der einzige Beweggrund ihres Handelens geweſen war, fluchte ſie von Neuem. Seine Sache war verloren, nungen waren todt, ſein Volk war verzweifelt, weil das einzih Weſen, das der Himmel ihm als Stütze gegeben hatte, ihn aus del Schwäche ſeiner weiblichen Liebe ſeinen Feinden überliefert hatte Ich erwachte Morgens mit der lebhaften Erinnerung an dieſe neuß Verſion der alten Geſchichte von Simſon und Delilah, und naßß meiner Rückkehr nach England ſchrieb ich den Entwurf eines Stücke mit dieſer Begebenheit zwiſchen Mann und Frau als Mittelpunt Wie aus dieſem Keim, der im vorigen Jahr unter dem Titel„ Eternal Eity“ herausgegebene Roman entſtand, das iſt freilich ein lange Geſchichte don mannigfachen perſönlichen Erfahrungen, deg Studien, Reiſen, Zuſammenkünften mit Staatsmännern, Prieſter Diplomaten, Polizeibeamten, Arbeiterführern, Nihiliſten un —— der un will derte wo S erhal Tag Geſp —— Anarchiſten in verſchiedenen Ländern und von dem Wachsthuß meiner eigenen politiſchen und religiöſen Ueberzeugungen.“ 3 — Das koſtbarſte Taſchentuch befindet ſich, wie ein franzöſiſche Blatt erzählt, im Beſitz der Königin⸗Mutter Margherita von Italien 1 Es iſt ganz aus echten venetianiſchen Spitzen aus der erſten und ſtammt aus dem Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. De⸗ Werth des vollkommen erhaltenen Taſchentuches wird auf wenigſten 8 50 000 Francs geſchätzt. ůID dlente Fan Di ynen aia the ihi n Alter der, deren Klei⸗ er in den ver⸗ Inge⸗ Urde. Seele igend nur e mit n das nderbf Hert Und rein und nicht gu der n Vor⸗ einem erbohn funden ſrieben, a zehl mit del ſchrei⸗ heiligen r Ver⸗ hen und ſes bek⸗ hnlichen n einel uſſiſchn n Lebes wegung u hatte heſchwwo icherhel er ber⸗ e Hoff einzig aus 11 jatte eſe neug nd Stüche telpunt el„T lich ein en, bo rieſter N Al ichsthun zöſiſche Italien ten Zei 3. De migſten Deamtiheint) T. 1 Oktober, Weneral⸗Unzeiger 7. Seite. Juflige Ccke. Einige Blüthen amerikaniſchen Humors bringen die„Münch, i: Miß Fortyeld zu ihrer Freundin:„Ich möchte meinem em Gebt rts stage eine große, Ueberraſchung be⸗ ir nicht einen Rath geben? ſeünee Ver⸗ 905 5(im Strafhauſe):„Sagen Gie mir, arme Neund, weshalb ſind Sie denn hier?“ Sträfling: Ich bin ein Opfer der verhängnißvollen Zahl 138. 12 Geſ chworene und ein Richter!—„Ehrlichkeit, mein Sohn“, ſagte der millionenreiche Kongreßmam,„iſt die beſte Politik“.„Aber es will mich bedünken, Du biſt trotzdem nicht ſchlecht gefahren“, erwi⸗ derte der Sohn.—„Wie war das Eſſen in der ländlichen Gegend, wo Sie den Sommer ſcerprach haben?“„O, ganz gut; die Leute erhalten die Milch, die Sahne, Bufter, Eier und alles Uebrige jeden Tag friſch aus der Stadt.“ Kindermund. Eine zunge Mutter berichtet uns folgendes Geſpräch ihres ſiebenjährigen Jungen mit ſeiner ſechsjährigen Schweſter. e f Die Kinder ſich über eine kleine Spielkameradin und Fritz ſagte:„Ihre Eltern leben nicht mehr.“— Roſa: hat doch Velche gehabt?“— Fritz: hätte ſie ſonſt erzogen? Natürlich!“ Großmutter thun können; Roſa:„Hätte dies können?“ Uebertrieben..: „Aber ſie „Natürlich.“— Roſa:„Wer Fritz:„Nun, das hätte die aber wer hätte ſie denn geboren?“— nicht auch die Großmutter thun „Iſt Ihr Vetter eigentlich noch immer ſo mager?“—.:„Na, ich ſage Ihnen, und zudem kriegt er eine Glatze; er ſieht jetzt aus, wie ein Spazierſtock mit einem Elfen⸗ beinknopf!“ Anugemeſſen..:„Wie gefällt Ihnen meine junge ameri⸗ kaniſche Nichte?“— Ganz vorzüglich! Sie ſieht in der That ſehr chie aus!“—.:„Ja, ſte kommt auch direkt von Chieago!“(Aul!!) Beim Verhör. Richter: Haben Sie ſchon mal vor Gericht geſtanden?“— Angeklagter: „Nee, Herr Richter, ich habe noch nie vor Gericht wat geſtanden!“ „Habe gehört, Herr Baron wollen machen. Einfach unverſtändlich!“— Leutnant:„Hm, Kreidefelſen! Unangenehme fe 11 11 Hochzeitsreiſe nach Rügen Baron:„Wie ſo?“— Erinnerung 5 Ja ſo!.: Da ſpielen Sie wohl recht ſtark in der Lot terie? aber ich bin— Zahnarzt.“ Na ja! Dame: hyr Antrag kommt mir überraſchend, Herr Leutnant,— geben Sie mir Zeit.— Leutnant:„Natürlich, begreife ja, daß Gnädigſte ſich an Ihr Glück erſt gewöhnen müſſen.“ Vorſichtig. Bergwirth(zu einem Vergnügungsreiſendenh: „Wollen Sie nicht mal herauskommen, Herr Schnipſers Es ſtehs ein herrlicher Regenbogen am Himmel!“— Fremder:„Koſtets was 2“ B V. „Das „Ich gewinne bei jeder Ziehung.“ So? 31—.: 72 75 nicht, Erklärt..:„Ich finde den Afrikareiſenden fürchterlich groß⸗ mäulig?“—„Ja, ich glaube, der hat auf ſeinen Reiſen weiter nichts wie Löwenmaulſalat gegeſſen!“ — Maäastu“-schutzborden: Qual. A, Borde mit Mastu-Besen, „ B, Glanzborde mit Mastu-Besen, „ Ou. D, Borden mit Kordel u. Mastu- Besen Inufen niemals ein, düanster aber tandsfähigster Besen, der selbst nach e,sSobaldg getrocknet, grösste bewahrt une dadurch selbst⸗ thätig den Saum von Staub befreit. Die 4Maästu-Schutzborden sind auf jeder Borde gestempelt: Mastu A, B, 0 oder D, je nach der Pre islage. „Mastu“-Krageneinlage„Porös“ „Mastu“-Stoss mit und ohne Besen „Mastu“-Nockgaze 26886 „Mastu“-Wattirleinen sind WTaschbar, laufen niemals ein, ewahren selbst nach jeder Wäsche, sobald getrocknet, ihre ursprüngliche Form, Hürte u. Elastieltät. Jede Waare ist mit Etiquett„Mastu“ versehen, um nichts Falsches zu erhalten; Mastu-Fabrikate sind ganz neu, für die gesammte Schneiderel ballabrechend und desshalb überall zu fördern. Patent in verschiedenen Staaten. Alleinige Erfinder u. Fabrikanten: Mann& Stumpe, Barmen. 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Januar 1869 in Mannheim, zuletzt wohnhaft in Mannheim, 3. Zt. unbekannt wo, wird be⸗ ſchuldigt, daß er als beurlaubter Erſatzreſerviſt 1. Klaſſe ohne Erlaubniß ausgewandert iſt. Uebertretung gegen 8 860 Ziff. 3 Str.⸗G.⸗B. geſetzes ausgeſprochen worden, daß].⸗S 1. die Linie für die Verlegung derStrecke Maunheim—Käferthal der Nebenbahn Mannheim— wie ſolche in der katur ausgeſteckt und profilirt Aund in den Plänen dargeſtellt 0 als feſt beſtimmt zu gelten abe; 2, die betheiligten Eigenthümer, welche in die Abtretung desfEigen⸗ thums nicht eingewilligt haben, Verpflichlet ſeien, die in Betracht kommenden Grundſtücke der Ge⸗ Markung Maunheim zum Zwecke dieſer Bahnanlage an die Süd⸗ beutſche Elſenbähn⸗Geſellſchaft gegen vorherige Entſchädigung Abzutreten; 3, den von den Betheiligten in der Tagfahrt vom 24. Sept. d. Js. geſtellten Anträgen, ſoweit ſie von der Expropriationstommiſ⸗ ſton für begründet erachtet und von derBahnunternehmung deren Berückſichtigung zugeſagt wurden, zu entſprechen ſei. 28889 Karlsruhe, 3. Oktober 1902. Gryoßh. Miniſterium des Junern. 9* Heil. Jolly. Nr. 108605 J. Vorſtehendes hringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Keuntniß. annheim, 6. Oktober 1902. Großh. Bezirktsamt: Lang. Bekaunkmachung. Den Schutz des Friedrichsplatzes betr Nr. 108119 l. Mit Zuſtim⸗ mung des Stadtraths und nach VBollzſehbarkeitserklärung durch den Gr. Herrn Landeskommiſſär wird folgende„Ortspolizeiliche Borſchrift“ erlaſſen. Mauünheim, 27. Aug. 1902. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: gez. Schäfer. 2556 Ortspolizeiliche Vorſchrift 9 betreffend den Schutz des Friedrichsplatzes. 1 Kinder⸗ u. Sportswagen dür⸗ ſen auf den Friedrichsplatz nicht Eingeführt werden. 2 Hunde dürfen auf den Fried⸗ kichsplaz nur mitgenommen werden, wenn dieſelben an kurz anzuziehender Leine geführt werden. 8 8. Das Betreten der Waſſerbe⸗ hälter des Friedrichsplatzes, ebenſo das Spielen an deuſelben oder die Vornahme von Reinig⸗ ungshandlungen oder ſonſtigen welche geeignet ud, das Waſſer oder die Be⸗ hälter zu verunreinigen, iſt un⸗ derſagt. 4. Nach Eintritt der Dunkel⸗ deit wird der Friedrichsplatz durch die ſtädtiſchen Aufſeher abge⸗ cbloſſen. Während der Dauer es Abſchluſſes iſt das Betreten es Platzes überhaupt verboten. 2— Neben dieſer Vorſchrift behal⸗ zen die einſchlägigen Beſtimmun⸗ gen der ortspoltzeilichen Vor⸗ e vom 6. Auguſt 1896 über en„Schutz der ſtädtiſchen An⸗ lagen“ uneingeſchränkte Geltung. 3 8 6 Uebertretungen der Beſtim⸗ mungen dieſer Vorſchrift werden auf Grund des 8 3661.⸗Str.⸗ .., 8 129.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Nr. 274921J. Vorſtehendes bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß. Maunheim, 28. Sept. 1902. Bürgermeiſſeramt: 26839 Martin. Schilling. die hieſige Spätjahtsmeſſe beginnt am Mountag, den 20, d. Mis., und dauert 9 Tage. Heidelberg, den 3. Okt. 1902. Der Stadtrath: Dr. Wilckens. 2079 Webel⸗ GruR Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts— Abt9. 12— hierſelbſt auf: Donnerſtag, 11. Dezbr. 1902, Vormittags 9 uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 8 472 Abſ. 4 Str.⸗P.⸗ Ord. von dein Bezirkskommando Mannheim ausgeſtellten Erklär⸗ ung vom 15. September 1902 verurtheilt werden. 2557 Mannheim, den 6. Okt. 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts: K. Bernauer. Ladung. No. II. 38979. Zieglerund Fuhr⸗ knecht Johannes Schmelzinger, ge⸗ boren am 31. Oktobei 1874 in Mannheim, zuletzt wohnhaft in Mannheim, z. Zt. unbekannt wo, wird beſchuldigt, daß er als be⸗ urlaubter Rerſerviſt ohne Erlaub⸗ uiß ausgewandert ſei. Ueber⸗ tretung gegen 360 Ziffer 3 ReSte. Ge. 1 Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Anitsgerichts— Abth. 12— hierſelbit auf: Donnerſtag, 11. Dez. 1902, Vormittags 9 Uhr, vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtenn Aus⸗ bleiben wird deiſelbe auf Grund der nach 8 472, Abſ. 2 und 3 Skr.⸗P.⸗Ord. von dem Bezirks⸗ klommando Mannheim aus⸗ geſtellten Erklärung vom 15. Sep⸗ tember 1902 verurtheilt werden. Mannheim, 6. Oktober 1902. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts XII.: K. Bernauer. 2559 Ladung. No. II. 39236. 1. Wilhelm Scharrer, geb. 21. Mai 1870 zu Erlangen, Drechsler, 2. Guſtav Adolf Schuon, geb. 11. Februar 1871 zu Cann⸗ ſtadt, Maler, 3, Zudwig Nikolgus, geb. 20. Juni 1876 in Schwabhauſen, Taglöhner, 4. Karl Kübler, geb. 6. Fe⸗ bruar 1867 in Böſingen, Sattler, alle zuletzt wohuhaft in Maun⸗ heim, z. Zl. unbekannt wo, ſind beſchuldigt, daß ſie und zwar erſtere drei als beurlaubte Re⸗ ſerviſten 1. Klaſſe, letzterer als Laudwehrmann 1. Aufgebots, 1355 Erlaubniß ausgewandert ſind. Uebertretung gegen Ziff. 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Dieſelben werden auf Anord⸗ nung des Großh. Anmtsgerichts — Abtheilung 10— hierſelbſt auf Dienſtag, 30. Dezbr. 1902, Vormittags 3½ uhr vor das Großh. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben werden dieſelben auf Grund der nach 8 472 Abſ. 2 und 3. Str.⸗P.⸗Ord, von dem Bezirkskommando Mannheim ausgeſtellten Erklärungen vom 13., 15., 15, und 24. September 1902 verurtheilt werden. Mannheim, 4. Oktober 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh, Anitsgerichts X. K. Beruauer. Bekauntmachung. Die Verabreichung von Frühſtück au Schulkinder unbe⸗ mittelter Eltern be⸗ treffend. Nr. 29,120 I. Die Lieferung des Bedarſs an 27019 ., Brötchen(Waſſerwecken) mit ca. 300,000 Stück, ., Milch mit ca. 75,000 Liter zurVerabreichungvonßrühſtück an Schulkinder unbemittelter Eltern im kommenden Winter ſoll an hleſige Bäckermeiſter und Milch⸗ händler vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit der Aufſchrift „Brölchenlieſerung, bezw. „Milchlleferung“ verſehen, bis längſtens Samiſtag, den 18. ds. Mts., Vormittags 11 Uhr auf dem diesſeitigen Buxeau Lit. R 1, 14, 3. Stock, Zimmer Nr. 5 einzureichen, woſelbſt zu ge⸗ naunter Zeit die Augebote ge⸗ offnet werden. Mauuheim, 1. Oktober 1902. Bürgermeiſteramt: Ritter, 8 360 2558 Sauter. B 6, 30/%81. B 6, 3031. Hestaurant Löwenkeller. Schönes Nebenzimmer zu vergeben.— Abonfenten zun Mittag⸗ u. Abendtiſch werden Nähmaſchinen reparirt angenonemen. 9150 IK. Machits, Reſtaurateur. Bekauntmachung. Ausgrabungen von Leichen betreffend. Nr. 216891. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß für die Ueber⸗ führung einer Leiche oder der Ueberreſte einer ſolchen von einer Grabſtätte in eine andere, oder nach auswärts, von jetzt ab außer der in 8 68 der Leichenbegräbniß⸗ und Friedhofordnung vorge⸗ ſchriebenen Ueberführungs⸗ taxe noch jeweils eine beſon⸗ dere Vergütung von 5 Mark für den Todtengräber und 3 Mark für jeden der beiden Friedhofarbeiter zu entrichten iſt.— Zahlungspflichtig ſind diejenigen Perſonen, welche die Ueberführung veranlaßt oder beantragt haben. Mannheim, 3. Okt. 1902. Stadtrath: Martin. 27085 Schaum. Zwangs⸗Perſteigerung. Miitwoch, den 8. Okt. 1902, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal hier 2., 5 gegen baare im Vollſtreckunigswege öſſentlich ver⸗ ſteigern: 9260 Vertikow, Spiegel, Kleider⸗ ſchränke, Divan, CTommoden, 2 Eiskaſten, 2 Ladentiſche mit Mar⸗ morplatten und Souſtiges. Manuheim, 7. Oet. 1902. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Böckſtraße 20, 3. St. Geſfenkliche Jerſteigerung. Mittwoch, den 38. Oktober, Nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale, O 4,5 dahier, gem. 8 1234 ff. B. G. B öffentlich gegen baare Zahlung verſteigern: 1. Tafelklavier, 1 Canapee, 1 Kleiderſchrank, 1 runder Tiſch, 3 Stühſe, 1 lederner Ruheſeſſel, 1 Nähmaſchine, 1 Regulator und 2 ovale Wein⸗ fäſſer. 9261 Mannheim, 7. Oktober 1902. Harder, Gerichtsvollzieher. Obſtverfteigerung. Im Güterbahnhof Mann⸗ heim⸗Neckarvorſtadt werden Mittwoch, den 8. ds. Mts., Nachm. 3 Uhr, zwei Wagen friſches Obſt— 888 Körbe Zwetſchen und 4 Körbe Aepfel im Gewicht von zuſammen 400 Zentner —öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung ver⸗ ſteigert. Das Ausgebot er⸗ folgt im Ganzen oder in kleineren oder größeren Par⸗ thien. 27082 Mannheim, 6. Okt. 1902. Die Güterabfertigung: Jäger. Jagb⸗Velpachtung. Die Ausübung der Jagd auf hieſiger Gemarkung mi einem Flächeninhalt von etwa 2700 Hectar, eingetheilt in 6 Jagd⸗ bezirke, wird am Mittwoch, 22. Oktober l.., Vormittags 10 Unr, im hieſigen Rathhauſe anderweit und zwar die Jagdbezirke—5 auf die Dauer von 6 Jahren(vom 1. Februar 1903 bis 31 Januar 1909) und der Jagdbezirk VI auf die Dauer von 2 Jahren (vom 1. Februar 1903 bis 31. Januari1905) öffentlich verpachtet. Wir laden hierzu Pachtlieb⸗ haber mit dem Bemerken ein, daß der Entwurf des Jagdpacht⸗ vertrages diesſeits zur Einſicht oſſen liegt und daß in der Tag⸗ fahrt als Bieter nur ſolche Per⸗ ſonen zugelaſſen werden, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes beftuden oder durch ein ſchrift⸗ liches Zeugniß der zuſtändigen Behörde(des Bezirksgſntes) nach⸗ weiſen, daß gegen die Ertheilung des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. 27075 Weinheim,(an der Bergſtraße) den 3. Oktober 1902. Gemeinderath: Ehreit. Reinhard, 8 415 + 22 1 15— Dd. Ak. 10,000 auf gute LI. Mypothek aus⸗ zuleſhen! Anfragen befördert Unt. Nr. 9224 a. d. Expd. d. 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Johann Ranzinger,.⸗A. und Thereſia Gibis. 26. Mathäus Müller, Oberaufſeher und Anna Heid. 30. Karl Maierhöffer, Bäcker u. Maria Magd. Müttener Sept. Getraute: 25. Philipp Friedrich Weidner, Landwirth mit Barbarg Fitterling. 27. Emil Getroſt, Eiſenhobler mit Barbara Schmitt. 27. Joſef Frey, Zimmermann mit Eliſabetha Köhler. Sept. Geborene: 22. d..⸗A. Karl Sauer e. T. Luiſe. 18. d. Spenglermeiſter Gg. Lud. Joachim e. S. Hans Willh. Magazinier Ludwig Hillenbrand e. T. Barb. Anng Schloſſer Peter Barth e. S. Karl Walther. Eiſendreher Wilhelm Hammer e. S. Albert. Eiſengießer Gg. Adam Frey e. T. Hedwig Kath. Schloſſer Jakob Moſer e. S. Adam Gottlieb. Georg Adam. .⸗A. Franz Auguſt Knopp e. S. Franz Arthur. .⸗A. Leopold Pöltl e. T. Hermine Thereſia. Maurer Ernſt Pribil e. S. Ernſt. Geſtorbene: Marie geb. Wörns, We. d. Schneidermeiſters Herm, 31 J. 5 M. alt. 25. Karolina, T. d. Seilers Georg Heinrich Frey, 8 M. 25 T. alt. 25. Adam Otto, S. d. 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