eee 293 , Haut⸗ ngen⸗ räfti-⸗“ nichts rseits Abonnement: Eägliche Ausgaber 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Gadiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Uumgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verhreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreye: ⸗Adreffe: „Journal Maunheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 E G, 2. Inſerate:„ Redaktion: Nr. 877 Die Colonel⸗Zeile 20 8 dition: Nr. 218 e ee e Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 95 95 1 Die Reklaine⸗Zeile. 60„ 0 +. Nr. 476. Monlag, 15. OGktober 1902.(Mittagblatt.) um ſo weniger, als rechts und links die Parteien gewiſſe wirthſchaft⸗ ſeiner Bedeutung für uns und unſer Vaterland. Redner gedenkt der Für unverlangt eingehende Manufkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. ſchende Zentrum. * Bationalliberaler Parteitag. Giſenach, 12. Oktober 1902. Begrüßungsabend. Der Delegirtentag ſelbſt begann mit einem Begrüßungsabend in der„Erholung“, zu welchem die Abgeſandten aus allen Theilen des Reiches ſich zahlreich in fröhlicher Tafelrunde zuſammen fanden. Der gemeinſchaftliche Geſang des„Bundesliedes“ leitete ihn ein. Dann hieß der Vorſtand des nationalliberalen Reichsvereins Eiſenach, Prof. Dr. Flex, die Verſammlung herzlich willkommen. Er wies hin auf die Anregung und Belehrung, welche von ſolcher Tagung für alle Betheiligten ausgeht, auf die bedeutende Rolle, welche Eiſenach in der Geſchichte des nationalen Denkens und Strebens von Luthers Tagen bis zur Gegenwart ſpielt, auf die Gründung des National⸗ vereins, die hier erfolgte. Eine jetzt friſch bekränzte Gedenktafel im Marienthal erinnert an ſie und an Rudolf v. Bennigſens hohes Ver⸗ dienſt um dies Werk, um die nationalliberale Partei und die natio⸗ nale Sache überhaupt. Redner gedachte der Schüvierigkeiten, welche die Partei gerade als ſolche habe, als objektive Vertreterin der natio⸗ nalen, nicht ſelbſtſüchtigen Einzelintereſſen. Sie erfüllt uneigen⸗ nützig die Pflicht, welche dem charaktervollen Vaterlandsfreund ob⸗ liege. Er begrüßte dann im Beſonderen den Senior der Partei und Vorſitzenden des Zentralvorſtandes Hammacher, den Vizepräſi⸗ denten des Reichstags Büſing, den des Abgeordnetenhauſes Krauſe, den Führer der Reichstagsfraktion und das Haupt der bahr. Landtagsfraktion Baſſermann und Wagner, im Wei⸗ teren alle anweſenden Abgeordneten und Parteigenoſſen.„Mögen die Verhandlungen ein Segen ſein für die Partei, für das Allge⸗ meine, dem wir Alle angehören und dienen. Möge der Geiſt der Ein⸗ tracht und der redliche Wille die Verhandlungen beherrſchen, trotz aller Meinungsbverſchiedenheiten das Bindende im Auge zu behalten.“ (Lebhafter Beifall.) Alsbald ergriff der Vizepräſident des Reichs⸗ tags, Büſing, das Wort, um im Namen aller Delegirten herzlichen Dank zu ſagen für die Mühe, welche die Partei am Ort ſich gegeben, für den liebenswürdigen Empfang und die freundliche Begrüßung. Wir tagen im Herzen Deutſchlands, der Perle Thüringens. Unſere Herzen gingen auf, als wir hinausblickten auf die Wälder und Berge, auf die Wartburg. Die zahlreiche Betheiligung bewies, wie gern wir hierher gekommen ſind, aber auch, wie groß das Bedürfniß war, wieder einmal unſeren Heerbann zu muſtern und ernſte Ausſprache zu halten über die Ideale und Aufgaben der Partei, unſere Zuſam⸗ mengehörigkeit aufs Neue zu bethätigen, unſere Bande enger zu müßpfen. Es läßt ſich nicht leugnen, daß die Partei ſich in einer überaus ſchwierigen Lage befindet. Wir ſind die am meiſten an⸗ gefeindete Partei Deutſchlands.(Sehr richtig.) Wir haben Front zu machen nach links und nach rechts und gegen das leider herr⸗ Deßhalb nimmt die Reichstagsfraktion eine ſo überaus exponirte Stellung ein. Ein erſchwerendes Moment liegt in der nationalen Verſchiedenheit. Abgeſehen von dem allgemeinen Kampf gegen die Sozialdemokratie hat Jeder in ſeinem Wahlkeirs mit einem anderen Hauptgegner zu kämpfen, gegen das Zentrum, gegen die Konſervativen, gegen den Freiſinn. Da iſt es natürlich, daß jeder aus den Verhältniſſen ſeines Wahlkreiſes die Dinge anders anſieht.(Sehr richtig!) Hieraus ergibt ſich von ſelbſt eine Ver⸗ ſchiedenheit der Anſchauungen betr. der praktiſchen Politik im Reichs⸗ tag. Dazu kommt noch die von unſerer Partei gewährte Freiheit in wirthſchaftlichen Fragen. Sie fällt um ſo ſchwerer ins Gewicht, als ſeit Langem die wirthſchaftlichen Fragen im Vordergrund des Intereſſes ſtehen und nicht ſcharf zu trennen ſind von den politiſchen verweile, ſo entſpricht das nicht nur unſerem G liche Grundſätze zu Programmpunkten gemacht haben. So wird die Situation für die Partei überaus ſchwierig und zum Gegenſtand der Kritik, auch aus der Partei ſelbſt heraus. Wir bitten aber, dieſe Verhältniſſe zu berückſichtigen. Dann wird man anerkennen, daß in dieſen vier Jahren unendlich viel geſchehen iſt, um die verſchiedenen Glemente zu aſſimiliren, und daß ein tüchtiges, gutes Stück Arbeit geleiſtet worden iſt. Noch große Aufgaben ſind uns geſtellt. Wir ſind und bleiben eine nationale Partei. Es iſt nicht wahr, daß Jedermann ſei. Es gibt immer noch genug nationale Forderungen zu erfüllen. Wir werden immer eintreten für die Einheit, Macht und Größe des Vaterlandes.(Bravo.) Dabei aber ſind wir eine liberale Partei. Wir werden immer eingedenk ſein der großen liberalen Vergangen⸗ heit der Partei und feſthalten an den Errungenſchaften, die das Deutſche Reich uns gebracht. Wir werden ſtets reaktionären Be⸗ ſtrebungen der Regierung oder anderer Parteien entgegentreten, ſtets die liberalen Anſchauungen auf geiſtigem, politiſchem und wirth⸗ ſchaftlichem Gebiete zur Geltung bringen.(Bravo!) Wir haben überall unſere Anhänger, aber in unſeren eigenen Reihen auch unſern größten Feind: die politiſche Gleichgiltigkeit.(Sehr richtig.) All die Recken aus dem Kampf um die höchſten Güter ſcheiden einer nach dem andern von uns. Das nachgekommene Geſchlecht lebt im Genuß des Errungenen gleichgiltig oder widerſtrebend. Um ſo erfreulicher iſt es, daß unſere Jugend ſich regt, daß unſere Ideale nun auf⸗ genommen werden von ihr. Es iſt die höchſte Zeit, daß der alte Wein in neue Schläuche gefüllt werde. Wenn die Jugend uns gehört, gehört uns die Zukunft. Dann wird die Partei blühen und ge⸗ deihen zum Wohl des Vaterlandes. In der Hoffnung, daß die Tagung zu allſeitiger Zufriedenheit verlaufen, daß die Partei neu gefeſtigt und gekräftigt aus ihr hervorgehen werde, für die bevorſtehenden Kämpfe, brachte Redner der Stadt Eiſenach und ihrem national⸗ liberalen Reichsverein unter ſtürmiſchem Beifall den Dank der Ver⸗ ſammlung dar. (Nachher brachte Oberlandesgerichtsrath Wagner⸗Augsburg ein Hoch auf die Jugend aus, welches Rechtsanwalt Dr. Falck⸗ Köln Namens der Jugendvereine mit einem Hoch auf die Führer der Partei erwiderte.) Erſter Verſammlungstag. Die erſte ordentliche Verſammlung begann heute Vormittag im großen Saal des„Fürſtenhofs“. Der weite Raum war dicht gefüllt. Auf den Tribünen hatten ſich zahlreiche Damen und Parteifreunde eingefunden. Das Vorſtandspodium war geſchmückt mit friſchem Grün, aus dem ſich die Bildſäulen des Kaiſers, des Großherzogs von Weimar und Rudolf von Bennigſens heraushoben. Eine Ge⸗ dächtnißfeier für dieſen bedeutendſten Mitſchöpfer und Führer der nationalliberalen Partei ging der eigentlichen Tagung vorauf. Der Neſtor der Partei, Dr. Hammacher, hatte es übernommen, dem vieljährigen Freund die verdiente Würdigung und Dankesſpende zu gzollen: Niemand ſei wohl in den Saal getreten, der nicht der Meinung ſei, daß vor Eintritt in die Geſchäfte der großen Verluſte gedacht werden müſſe, welche das Vaterland und die Partei erlitten. Das deutſche Volk trauere um den König von Sachſen, des gerechten Landesvaters, des letzten der großen Feldherren, die in großer Zeit das deutſche Heer von Sieg zu Sieg geführt. Beſonders ſchmerzlich ergriffen aber ſind wir durch den Tod zweier hochangeſehener Mit⸗ glieder unſerer Partei, Oechelhäuſers und unſeres unvergeßlichen großen Führers, Rudolf von Bennigſen. Es ſind erſt wenige Tage, daß wir Oechelhäuſer begruben; kaum ſind die Kränze der Liebe und Dankbarkeit auf ſeiner Gruft verwelkt. Wir verehren ihn als treues, unentwegtes Mitglied unſerer Partei, als fleißigen Arbeiter im Reichstag, als edlen Menſchen und hilfsbereiten Freund. Sein Ge⸗ dächtniß ruht tief in unſeren Herzen. Wenn ich bei Bennigſen länger ühl, ſondern auch Warnung erhoben, um die Selbſt ſchweren Schickſalsſchläge, welche die letzte Lebenszeit des greiſen Patrioten verdüſterten, des tragiſchen Todes ſeines Sohnes, ſeiner Gattin, unter denen der geiſtig und körperlich ſo kräftige Mann faſt zuſammenbrach. Als er dem Freund ſeine Theilnahme brieflich zum Ausdruck brachte, antwortete dieſer:„Das furchtbare Elend iſt für meine alten Tage zu viel. Meine Frau und ich mußten unſere ganze Religion und Philoſophie zuſammennehmen, um unſer Schickſal mit Gelaſſenheit zu tragen.“ Redner ſchildert ſeine Verſuche, Bennigſen zu bewegen, daß er ſich ausſpanne und ſich unter ſeine Freunde be⸗ gebe; aber ſeine Neigung zur Zurückgezogenheit und wiſſenſchaftlichen Studien wurde immer ſtärker:„Was wollen Sie, ich bin ſtets bei meinen Freunden. Meine Bücher ſind meine beſten Freunde.“ Auch die Theilnahme am Delegirtentag lehnte er ab; er war entſchloſſen, dem öffentlichen Leben fern zu bleiben und ſich ausſchließlich der Wiſſenſchaft und ſeiner Famile zu widmen. In einer Unterhaltung über die Lage der Partei und des Vaterlandes klagte er über den Rückſchlag, den das politiſche Leben erlitten. Er habe alle Kräfte in den Dienſt des Vaterlandes ſtellen wollen. Das ſei ihm mißlungen durch die Starrköpfigkeit und die Parteiſucht der Linksliberalen. Es wäre wohl möglich geweſen, die liberalen Parteien wie in anderen Ländern zuſammenzufaſſen, eine jede unter Aufgabe gewiſſer Vor⸗ urtheile. Es ſähe dann beſſer aus im Vaterland. Die Liberalen würden den Einfluß auf die öffentlichen Angelegenheiten ausüben können, der heute verſagt ſei. Es wäre nicht dahin gekommen, daß das deutſche Volk durch den Kampf und die materiellen Intereſſen dauernd Schaden leidet. Beim Tod ſeiner Gattin ſchrieb er:„Ich habe ſehr viel verloren und weiß noch nicht, wie ich Alles tragen ſoll, das in meinem Alter über mich herelngebrochen. Wir haben in 48 Jahren glücklicher Ehe zuſammengelebt. Sie war die Herzensgüte und Fürſorge ſelbſt. Daß meine Kinder ſo gut erzogen ſind bei meiner langen Abweſenheit, war ihr Werk.“ Am 7. Auguſt riß der Tod nun auch unſern Freund dahin. Selten iſt einem Parteiführer ſo viel Anerkennung geworden; ſelbſt die Gegner feierten ſeinen reinen Charakter, ſeine warme Vaterlandsliebe, ſeine nationglen Verdienſte um den Ausbau des Reichs. Ihn zu würdigen, müßte man die Ge⸗ ſchichte des letzten Jahrhunderts aufrollen. Redner wirft einen ge⸗ drängten Rückblick auf dieſe und auf Bennigſens Leben und Wirken, auf die tiefe Zerrüttung Deutſchlands in der Mitte des letzten Jahr⸗ hunderts, auf die völlige Entmuthigung des dautſchen Volkes nach den fruchtloſen Kämpfen von 1848/49, auf die wüſten Orgien der Reaktion, auf das erſte politiſche Auftreten Bennigſens in Hannover, das ſofort gegen dieſe ſich richtete, auf die bedeutſame Gründung des Nationalvereins. In ihm zeigte Bennigſen ſofort den rechten Weg, auf dem Deutſchland aus der Zerriſſenheit bereit und zu einem ge⸗ ordneten Staatsweſen ausgebildet werden konnte. In ſeinem großen „Manifeſt“ betonte er die Nothtvendigkeit der Zuſammenfaſſung der Kräfte, einer ſtärkeren Vertretung nach außen hin, die Ohnmacht der Bundesverfaſſung, die Unfähigkeit Oeſterreichs, zur Löſung der deut⸗ ſchen Frage infolge ſeiner nicht rein deutſchen Intereſſen. Seine Hoffnung ſetzte er ſchon damals auf Preußen, deſſen Ziele mit den deutſchen Zielen zuſammenfallen. In dieſem Sinn richtete er einen warmen Appell an die preußiſche Regierung und ſeine Partei. So ſtand er damals ſchon ganz auf dem Boden der Politik Bismarcks, der eben ſeine Vorbereitungen zum erſten Akt des deutſchen Einigungs⸗ werkes, zu 1866, traf. Der Eine ſchuf an dem großen Werk durch ſeine Macht in der preußiſchen Regierung, der Andere durch ſeinen Einfluß auf den beſten Geiſt im deutſchen Volke. Man hat Bennigſen vorgeworfen, daß er darnach geſtrebt habe, die Selbſtſtändigkeit Hannovers zu beſeitigen. Nichts iſt unwahrer als dies.(Sehr richtig!) Bei dem erſten Zuſammentreffen Bennigſens mit Bismarck 1866 bat er, es möge von Hannover nicht geſprochen werden und ſo geſchah es. Er lehnte auch Bismarcks Antrag, an die Spitze von Hannover zu treten beſtimmt ab. Bennigſen hatte vielmehr rechtzeitig ſeine ſtändigkeit Hannovers zu retten. 8. —— Swiſ chen zwei Pflichten, Roman frei nach dem Amerikaniſchen. Von Erich Frieſen. Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) XVII. Obgleich die Saiſon in Neapel ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat, jagen die Feſtlichkeiten einander doch ſchon gar gewaltig. Bälle, muſikaliſche Soireen, Premiesren in den großen Theatenn, Segel⸗ parthien wechſelnd in bunter Reihenfolge. Mehr denn zwei Monate ſind bereits vergangen, ſeit Oberſt Antonelli mit ſeiner Tochter das ſtille Idyll Capri verlaſſen und ſich dem neapolitaniſchen Geſellſchaftstrubel in die Arme geſtürzt hat. Zwar ſeufzt der alte Herr gar oft unter dem„zu viel“ dieſer geſellſchaftlichen Pflichten; aber ſchweigend fügt er ſich. „FJedora amüfirt ſich,“ pflegt er ſich als Troſt zu ſagen.„Laſſen wir ſie alſo! Man iſt nur einmal jung im Leben!“ Fedora amüſirt ſich. Ach, amüſirt ſie ſich wirklich? Keiner zweifelt daran. Die„ſchöne Ruſſin“, wie man ſie in den Kreiſen des Oberſten gerne nennt, bildet überall das Geſprächs⸗ thema. Jedermann liebt ſie— die Männer ſowohl wie die Frauen. Ihr gleichmäßig, liebenswürdiges Benehmen, ihre ruhige Anmuth, ihre beſtechende Unterhaltungsgabe, ihre blendende Schönheit— all dies machen ſie gar bald zum Hauptanziehungspunkt eines jeden Feſtes. Die höchſte Ariſtokratie der Stadt beginnt bereits, Fedora förmlich mit Einladungskarten zu bombardiren. Die Marcheſa Morgano ſchwimmt in einem wahren Meer von Wonne. Sie iſt es, unter deren Fittichen die„ſchöne Ruſſin“ die Feſte mit ihrer Gegenwgr e beehrt— folglich ſtrahlt etwas von dem 45) Glanze dieſes Ste der mit auf ſie hinüber. Seit Fedora bei den N kleinen Empfangsabenden der braven Dame die Honneurs macht, können die kleinen Räume kaum die Menge der vornehmen Beſucher faſſen. „Ich komme in die Mode,“ ſagt ſich die Marcheſa ſelbſtgefällig. „Endlich erkennt man meine geſellſchaftlichen Talente an— endlich!“ Wer Fedoras heiteres Geſicht bei all dieſen Feſtlichkeiten ſieht, hält ſie für vollkommen glücklich. Nur ein ſehr ſcharfer Beobachter würde merken, daß ihre Züge ein wenig ſchärfer werden, daß der Glanz der herrlichen Augen ſich etwas trübt. Doch die Italiener ſind keine ſcharfen Beobachter. Ihr Naturell weiſt ſie darauf hin, fröhlich das hinzunehmen, was ihnen geboten wird, ohne viel zu grübeln, ohne tiefer auf den Grund zu gehen! So ahnt alſo Niemand etwas von den trüben Nächten, die Fedora durchwacht, von den vielen Thränen, die ſie weint, von den heißen Kämpfen und Zweifeln, die ihr Hers durchwühlen. Niemand außer einer Perſon: Maruſchka. Dieſe treue Freundin weiß, daß ſeit jener Nacht, da ſie Fedora ohnmächtig am Boden liegend fand, da ſie durch alle nur möglichen Ueberredungskünſte die arme, gemarterte Seele aufzurichten ſuchte— daß ſeit jener Nacht eine Veränderung mit Fedora vorgegangen ift Vierzehn Tage ſind verfloſſen ſeit jener verhängnißvollen Nacht. Die Gräfin Olga Merikoff bewohnt mit ihrer Dienerſchaft eine Etage in einem der erſten Hotels und wurde von Fedora in die neapolitaniſche Geſellſchaft eingeführt.„Nr. Drei“ dagegen reſidirt noch immer in dem kleinen Häuschen am Toledo bei der alten, halb⸗ tauben Frau Wereſchagin; er hält es für klüger, im Hintergrund zu bleiben und von dort aus ſcharf zu beobachten.— Eines Abends— die große Bronceuhr hat ſchon lange Mitter⸗ nacht verkündet— ſitzt Maruſchka noch wartend in dem Boudoir ihrer errin. Das Mädchen iſt erſichtlich unruhig. Immer wieder tritt es ans Fenſter, um hinauszulauſchen, in die finſtere, ſternenloſe Nacht. Endlich— Pferdegetrappel, Räderrollen. Gleich darauf Oeffnen der Parkthüierr Dann auf dem Kies Fedoras feſte Schritte, gefolgt von den etwas müden ſüres Vaters. Jetzt unten im Gang herzliches Gutenacht⸗Sagen. Der Oberſt zieht ſich zurück, und auch Fedora ſucht ihr Zimmer auf. Maruſchka eilt ihr mit allen Zeichen der Erregung entgegen. „Wie lange Du geblieben biſt, Fedora!“ „Ich ſagte Dir ja, daß wir ſchwerlich vor ein Uhr zurückkehren würden, Maruſchka. Drei Geſellſchaften an einem Aben!! Und überall dieſelben Menſchen, dieſelben Begrüßungsphraſen, die⸗ ſelben banalen Geſpräche. Gott ſei Dank, daß es für heute vorbei iſt! Nun raſch zu Bett!“ Eilig beginnt ſie ſich auszukleiden, ſich im Stillen über Maruſch⸗ kas Einſilbigkeit wundernd. Als das ſilbergeſtickte, blaue Atlasgewand abgelegt iſt und Fedora in ihr ſpitzenbeſetztes Nachtkleid ſchlüpfen will, ſagt Maruſchta plötzlich ernſt: „Hier Fedora! Ich habe ſchon Alles zurecht gelegt— den grauen Mantel und auch den Kapothut mit dem Schleier.„Nr. Drei“ erwartet Dich ſchon ſeit mehreren Stunden.“ Fedora erbleicht. „Heut Abend noch? Ich bin ſo müde!“ „Es muß ſein, Fedora.„Nr. Drei“ hat etwas beſonders Wich⸗ tiges mit Dir zu beſprechen. Boris wartet unten, um Dich nach Santa Lucia zu begleiten.“ „Nach Santa Lueia? Warum ſo weit?“ „Nr. Drei“ ſagt, es ſei hier nicht ſicher. Die geheime Polizei beobachte unſer Haus ſchon. Alſo ſchnell, ſchnell, Fedora! Schlüpf in den Mantel!... Und jetzt die Kaputze über!.... Nun in die wollenen Strümpfe und in die dicken Lederſchuhel... So, jetzt kann Dich kein Menſch erkennen!“ Mit einem faſt hilfloſen Ausdruck läßt Fedora Alles über ſich ergehen— auch, daß Maruſchka ihr noch ein wollenes Tuch um die Schultern legt. „Jetzt komm, Fedora!“ Leiſe ſchleichen die beiden Mädchen die Treppe hinab An der Hausthür wartet bereits Boris. Auch er hat ſich durch einen alten, grauen Ueberzieher und einen ſchäbigen Kalabrefer⸗Hut unkenntlich gemacht. 1 — 2. Selte. 755— Weneral⸗Anzeiger. Marmheim, 13. Oktoder. Was er ſeit 1866 politiſch für utſſere Partet für Kaiſer und Reich im Sinne der Stärkung desſelben und der freiheitlichen Entwickelung geleiſtet, liegt klar vor Aller Augen. Redner würdigt die ausge⸗ zeichnete parlamentariſche Thätigkeit Bennigſens. Er war die Zierde des Parlaments, der Stolz unſerer Partei, geachtet auch von den Gegnern als weitausſchauender, von großen Geſichtspunkten geleiteter Politiker. Er trat ſtets ein für die Stärke des Reiches nach außen; war überzeugt, daß ein Staat, um ſie zu gewinnen und zu wahren, im Innern gefeſtigt ſein muß. Er trat ſtets entſchieden auf gegen das Ueberwuchern der materiellen Beſtrebungen über die idealen. Als es doch eintrat, hat Niemand das mehr beklagt als er. Aber er war kein Idealiſt, der auch das Nothwendige und Erreichbare aus dem Auge verloren hätte, ganz im Gegentheil. So war er auch in wirth⸗ ſchaftlichen Dingen praktiſch und maßvoll geſinnt. Nur durch Unter⸗ ordnung des Einzelnen unter das Ganze kann das Vaterland vor Gefahren und Kriſen gerettet werden. Die Geiſt und Herz bergif⸗ tenden, das Vaterland ſchädigenden Uebertreibungen der Agrarier, die Aufreizung der Maſſen durch die angeblichen Vertreter der Land⸗ wirthſchaft, zu deren wirklichen Vertretern er ſelbſt gehörte, verur⸗ theilte er ſcharf. Er bekämpfte energiſch Alles, was unſere geiſtige Freiheit bedroht, ſo auch durch die große Reichstagsrede den Schul⸗ geſetzentwurf; ihm iſt es zu danken, daß dieſer zurückgezogen wurde. Redner kennzeichnet dann die bekannte Epiſode von 1877/78, den geſcheiterten Plan Bismarcks, Bennigſen ins Miniſterium zu be⸗ rufen. Dieſer Vorgang zeigt die ganze Selbſtloſigkeit Bennigſens und ſeine Treue gegen die Partei. So haben wir in ihm das Bild zeines Mannes, der ſeine reichen Gaben unabhängig und uneigen⸗ nützig in den Dienſt des Vaterlandes ſtellte, der früh den rechten Weg erkannte, Deutſchland aus Schwäche und Zerriſſenheit zu führen, der im reifen Alter mitwirken konnte beim Ausbau des Reichs, der nie gewankt in der Treue zu Kaiſer und Reich, durchdrungen von der Erkenntniß, daß kein Staat nach Innen und Außen der Kraft und Feſtigkeit entbehren kann, wenn er ſeine idealen freiheitlichen Güter wahren will, daß aber deren Beſitz ein vitales Lebensbedürfniß jeder Kulturngtion iſt, beſonders für das ideal angelegte deutſche Volk. Ohne ſie lann teine Regierung ihre hohen Aufgaben löſen. So lange noch die deutſchen Herzen ſchlagen, wird das Gedächniß an Rudolf von Bennigſen nie ſchwinden, bie Dankbarkeit und Verehrung des deutſchen Volkes nicht aufhören.„Er hat den Beſten ſeiner Zeit genug gethan, er hat gelebt für alle Zeiten.“ Die ausgezeichnete, in Form und Inhalt gleich vollendete Rede des greiſen Parteiführers, oft von Zuſtimmung unterbrochen, fand am Schluß einhelligen ſtürmiſchen Beifall. 8 Nunmehr wurde zur Wahl des Bureaus geſchritten. Auf Vorſchlag des Herrn Baſſermann wurde unter allgemeiner Zu⸗ ſtimmung zum Ehrenvorſitzenden Herr Dr. Hammacher gewählt. Den Vorſitz übernahm der Vizepräſident des Reichstags, Herr Geh. Finanzrath Büſing⸗Schwerin; ſeine Stellvertreter ſind die Herren Juſtizrath Dr. Krauſe, Vizepräſident des preußiſchen Landtags, und Oberlandesgerichtsrath Wagner⸗Augsburg, der Vorſitzende der liberalen Fraktion der 2. bayeriſchen Kammer. Als Schriftführer fungiren die Herren Abg. Geheimrath Dr. Sattler⸗Berlin, Abg. Dr. Binz⸗Kalsruhe, Profeſſor Dr. Flex⸗ Eiſenach und Generalſekretär Patzig⸗Berlin. Nach der Kon⸗ ſtituirung des Bureaus brachte der Vorſitzende, Geh.⸗Kath Büſing unter begeiſtertem Beifall der Verſammlung in kernigen Worten ein Hoch auf Kaiſer Wilhelm II. und den Großherzog Wilhelm Ernſt von Sachſen⸗Weimar aus und ſchlug vor, folgende Tele⸗ gramme abzuſenden: An Seine Majeſtät den Kaiſer und König Berlin, Schloß. Eurer Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät bringen die in der Wartburgſtadt zu ernſter patriotiſcher Arbeit verſam⸗ melten Delegirten der nationalliberalen Partei Deutſchlands ihren ehrfurchtsvollen Huldigungsgruß dar. Unverbrüchliche Treue zu Kaiſer und Reich, das iſt der Leitſtern, der unſeren Weg überall hell erleuchtet hat und immerdar erleuchten ſoll. Aus dankbarem Herzen und begeiſtert rufen wir: Gott ſchütze und erhalte Eure Majeſtät. Im Auftrage: Dr. Hammacher. Büſing. Dr. Krauſe. Wagner⸗Augsburg. Sr. Kgl. Hoh. dem Großherzog Wilhelm Ernſt Weimar. Eurer Königlichen Hoheit ſenden die in der Wartburg⸗ ſtadt zahlreich verſammelten Delegirten der nationalliberalen Partei Deutſchlands ehrerbieten Gruß. Im Auftrage des Allgemeinen Delegiertentages Dr. Hammacher. Büſing. Dr. Krauſe. Wagner⸗Augsburg. Unter lebhaftem Beifall erfolgte die Zuſtimmung. Sodann fand der Vorſchlag des Centralvorſtandes, das Referat über das Finanzweſen im Reiche auf Montag zu verſchieben und dafür heute ſchon die Fragen der Organiſation und Wahlvorbereitung zu verhandeln, Annahme. Vor Eintritt in die eigentliche Tages⸗ ordnung brachte Herr Profeſſor Dr. Ewald⸗Gotha Namens des Landesausſchuſſes der Verſammlung die Willkommengrüße der thüringiſchen Parteifreunde dar. Hierauf wurde zum ztbeiten ſchritten. Abg. Baſſermann(mit lebhaftem Beifall empfangen): Meine Aufgabe iſt, einen Ueberblick über die politiſche Lage zu geben und über die Thätigkeit der nakionalliberalen Partei. Im Vordergrund ſteht die Erneuerung des Dreibundes, deſſen Be⸗ deutung zu ſchätzen, nicht zu überſchätzen iſt. Was Oeſterreich anlangt, ſo iſt deſſen Zukunft unſicher Angeſichts des Nationali⸗ tätenſtreites und des Einfluſſes der deutſchfeindlichen Polen. In Italien haben die franzöſiſchen Liebeswerbungen keinen Erfolg den weſtlichen Nachbar. Der Zweibund, geſchaffen als Gegen⸗ gewicht gegen den Dreibund, hat keine kriegeriſchen Abſichten ———————— Ohne ein Wort zu ſprechen, geleitet Boris ſeine Herrin ins Freie. 5 Vorſichtig ſchließt Maruſchka hinter ihnen die Thür. Dann geht ſie in Fedoras kleinen Empfangsſalon, legt neue Holzſcheite in den Kamin, bläſt das Feuer an, hängt die ſoeben abgelegte glitzernde Geſellſchaftstoilette in den Schrank, verſchließt die Diamanten und übrigen Schmuckgegenſtände, füllt den kleinen ſilbernen Theekeſſel mit friſchem Waſſer und ſetzt ſich hierauf ans Fenſter, hinaus⸗ blickend in die finſtere, kalte Nacht, in welcher ihre junge, ſchöne Herrin, dem Rufe der„großen Sache“ folgend, jetzt umherirrt. Ein kalter Wind bläſt drunten vom Golf her. Schnell ſchließt Maruſchka wieder das Fenſter. Faſt bedauert ſie Feborg, die bei dem ſchlechten Wetter in die tiefe Nacht hinaus mußte. Doch raſch macht ſie die Augen zu. Vor ihr erſtehen die ſchreck⸗ lichen Szenen in den Bergwerken Sibiriens?s Sie beißt die Zähne aufeinander. Ihre Hände ballen ſich. Ein finſterer, harter Zug gräbt ſich in ihr Geſicht. ̃ Ha, fort mit allen weichen Empfindungen! Fetzt beneidet ſie Fedora um die ihr zuertheilte Aufgabe. Sie ſelbſt möchte die That ausführen— ſie, Maruſchka! Inzwiſchen eilt Fedora mit Voris die menſchenleeren Straßen entlang. 4Fortſetzung folgt.) Punkt der Tagesordnung:„Allgemeine Stellung der Paxtei“ ge⸗ gehabt, aber im Norden zumal fehlt es nicht an Sympathien für kundgegeben und Rußland will für Frankreich die Kaſtanien nicht aus dem Feuer holen. Aber die Revancheluſt lodert in Frankreich immer wieder empor. Das beweiſen die letzten Mini⸗ ſter⸗Reden, und nach wie vor wird auf eine Iſolirung Deutſch⸗ lands hingearbeitet. England gegenüber müſſen wir kaltes Blut behalten, und ehe wir eine ſtarke Flotte haben, wäre es verfehlt, ſich in eine England feindliche Politik hineintreiben zu laſſen. Mit Neid und Eiferſucht verfolgt man in England die Aus⸗ dehnung unſeres Handels und das Wachsthum unſerer Kriegs⸗ flotte. Auch die Entwickelung der Vereinigten Staaten Nord⸗ amerikas, die Ausdehnungsgelüſte mahnen uns, unſre kriegeriſche Rüſtung, namentlich zur See, nicht zu vergeſſen. Das Jahr 1903 bringt uns ein neues Quinquennat. Während wir das letzte Mal eine Vermehrung der Infanterie, der Artillerie und der Spezialwaffen erhalten haben, wird es ſich das nächſte Mal darum handeln, die Kavallerie zu verſtärken. Was die Flotte anlangt, ſo wird die Regierung ſich im Rahmen des Flottenplans halten. Aber es war ein Fehler, daß durch die Schuld des Centrums der Reichstag ſeiner Zeit die 12 Aus⸗ landskreuzer geſtrichen hat. Am Fall„Panther“ ſehen wir, wie wichtig es iſt, überall Kriegsſchiffe zum Schutze deutſcher In⸗ tereſſen zu haben. Vor Allem kommt Oſtaſien in Betracht, wo wir eine ſtärkere Station brauchen. In dieſer Marinefrage wer⸗ den wir ſtets der kräftigen Initiative des Kaiſers Wilhelm II. gedenken, der das Ziel, Schaffung einer großen deutſchen Flotte, nicht aus dem Auge verliert. Ob das Centrum hier verſagt oder nicht, iſt ſchwer zu ſagen. Klar aber iſt die Stellung der nationalliberalen Partei, rechtzeitig müſſen wir auch die Mög⸗ lichkeit ins Auge faſſen, daß es über ſolche Fragen zu Konflikten kommt, und wir müſſen uns darauf rüſten. Bei einer Kritik der politiſchen Lage kann der Kaiſer nicht überſehen werden, der mit ſeinem lebhaften Temperament überall eingreift und deſſen Reden ſo mannigfaches Aufſehen erregen. Der Kaiſer läßt ſich keine Vorſchriften machen, wann und wo er ſchweigen ſoll. Dank⸗ bar ſind wir dafür, daß wir am Kaiſer einen ſo thatkräftigen Monarchen beſitzen, und Manches dürfen wir dafür vergeſſen, was uns weniger gefällt. Es hat freilich ſeine Gefahren, wenn der Kaiſer durch ſo häufige Reden einzugreifen ſucht. Insbe⸗ ſondere aber leidet darunter die Stellung des Reichskanzlers, und es iſt der Wunſch nahe liegend, daß dadurch nicht denjenigen, die von abſolutiſtiſchen Tendenzen und von perſönlichem Re⸗ giment in Deutſchland ſprechen, ein Schein von Recht gegeben wird. Die innere Politik wird erſchwert durch die Schwäche der Re⸗ gierung, der es an zielbewußtem energiſchen Vorgehen fehlt. Das zeigte ſich bei der Kanalvorlage, nach deren Scheitern die Regierung ſich damit begnügte, die kanalfeindlichen Landräthe nach kurzer Zeit ſämmtlich avanciren zu laſſen. Dadurch wird der Reſpekt vor der Regierung geſchwächt, und die konſervative Partei quittirte ihren Dank dadurch, daß ſie zu einer Oppoſitionspartei geworden iſt. Auch dem Zentrum gegenüber zeigt die Regierung keine Feſtigkeit und neigt auch bei nationalen Forderungen, bei Heer und Flotte, Kompro⸗ miſſen zu. Schwächlich iſt die dilatoriſche Behandlung der Jeſuiten⸗ frage und beim Zolltarif. Wenig Reſpekt vor der Regierung zeigt es, daß trotz der feierlichſten Erklärung, die Regierung gehe nicht über die Sätze der Vorlage hinaus, Zentrum und Konſervative ſo thun, als ob man an dieſe Verſicherung nicht glaube, als ob die Regierung doch noch nachgebe, Da wäre es in der That beſſer geweſen, der Reichskanzler hätte noch einmal in der Kommiſſion eine Erklärung klipp und klar abgegeben. Harte Kritik wird am Reichstag geübt. Aber richtig iſt, daß kein Parlament ihm, was Leiſtungen betrifft, überlegen iſt. Man denke an die Geſetzgebung des bürgerlichen Rechts, an die des Militärſtrafprozeſſes, an die Reform der Ver⸗ ſicherungsgeſetzgebung. Auf der anderen Seite iſt die ſtändige Be⸗ ſchlußunfähigkeit ein öffentlicher Skandal geworden, ſo daß Schluß⸗ anträge unmöglich werden und die Debatten endlos ſich hinſchlep⸗ pen. So kam man auf die Forderung von Anweſenheitsgeldern aus praktiſchen Gründen, die wir aber nicht jetzt wollen etwa als ein Trinkgeld für den Zolltarif. Um eine Kompenſation jedoch auf ver⸗ faſſungsrechtlichem Gebiet kann es ſich dabei nicht handeln. Der Reichstag iſt in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung reaktionär, wie auch die meiſten Einzellandtage. Es gibt eine Mehrheit für Befähigungs⸗ nachweiſe, obligatoriſchen Innungszwang, Aufhebung des Jeſuiten⸗ geſetzes, für den ſogen. Toleranzantrag, für die lex⸗Heinze u. ſ. w. Um ſo mehr thut eine Verſtärkung des Liberalismus, ein Bekämpfen Was unſere Stellung zu andern Parteien anlangt, ſo ſtehen wir in traditionellem Kampf gegen Zentrum und Sozialdemokratie. Ge⸗ fährlich iſt die wachſende Macht des Zentrums, mit deſſen Einfluß auch ſeine Begehrlichkeit wächſt, was man in Baden und Bayern ſehen kann. Lernen können wir vom Zentrum, was ſtraffe Organifation betrifft. Dank verdient die liberale Fraktion im bayriſchen Land⸗ tag, die mit Zähigkeit das Zentrum bekämpft— aber alles Ver⸗ ſtändniß fehlt uns für die Aufforderung des Herrn Dr. Barth, die Freiſinnigen ſollten in Forchheim für den Ultramontanen gegen den Nationalliberalen ſtimmen. Ueberall nähern ſich die Konſervativen dem Zentrum, daſſelbe thut der Bund der Landwirthe und ſo erhält die ultramontane Partei Sukkurs aus dem proteſtantiſchen Laget. Darin liegt eine ernſte Gefahr. Erfreulich ſind die Verhältniſſe in Elſaß⸗Lothringen und man war in der Lage, den Diktaturparagraphen aufzuheben, und wenn jetzt eine Zentrumspartei in Elſaß⸗Lothringen ſich bildet, ſo mögen ſich auch die liberalen Elemente regen. Zum erſten Male— darin ſehen wir ein gutes Omen für die Zukunft — ſind bei uns elſäſſiſche Delegirte erſchienen. Die Stellung zur Sozialdemokratie ſei dieſelbe geblieben, wir werden ſie überall bei den Wahlen bekämpfen. Man müſſe endlich einſehen, daß Polizeigeſetze unwirkſam ſeien. Die bedauernswerthe Läſſigkeit und Faulheit in allen bürgerlichen Kreiſen, mangelnde Organiſation und vornehme Zurückhaltung, das ſeien die Urſachen der nicht genügenden Erfolge im Kampfe gegen die Sozialdemokratie, Das liberale Bürgerthum müſſe ſich hier zuſammenfinden gegen den Feind. Der Münchener Parteitag habe, was Verflachung und Ideenloſigkeit anbetreffe, das Höchſte geboten. Vernſtein verfechte weiter ſeine Ideen, als ob er niemals widerrufen hätte. Vollmar mache die bahriſche Wahlreform mit trotz der entgegengeſetzten prin⸗ zipiellen Anſicht Bebels. So lange Bebel zwar das Parteiſzepter führe, werde die Partei äußerlich feſt zuſammenſtehen. Aber manches Andere habe die Partei gelernt, ſo im Reichstage poſitiv mitzuar⸗ beiten, wie z. B. bei den Verſicherungsgeſetzen, dann aber vor Allem: Kleines zu nehmen, wenn ſie Größeres noch nicht bekommen könne. Auch die Freundſchaft mit dem Zentrum gehe allmählich in die Brüche. Und die Erkenntniß greife um ſich, daß der Streik eine gefährliche Waffe und den ſtarken Organiſationen der Arbeitgeber gegenüber nur mit Vorſicht anzuwenden ſei. Vieles Andere habe die Partei nicht ge⸗ lernt, die Veſchimpfung der Volksgenoſſen dauert fort, dafür ſpräche die Behandlung der Hunnenbriefe u. a. m. Aber auch die bürgerliche Geſellſchaft ſolle ſich hüten, der Sozialdemokratie ſo dankbaren Agi⸗ tationsſtoff zu geben, wie es im Fall Hildebrand und im Fall Löhning geſchehen ſei. Die Stellung der Sozialdemokratie zum Zolltarif ſei eine demagogiſche, durch keinerlei ſachliche Erwägungen getrübt. Ihr Widerſtand gegen alle Induſtriezölle heißt große Erwerbszweige ruiniren und große Arbeitermaſſen brodlos machen, Auch der Partei⸗ tag in München habe ſich zur ſachlichen Behandlung nicht auf⸗ geſchwungen. Der Hauptſtreit habe ſich um die Stellung der Reviſio⸗ niſten zur Orthodoxie gedreht. Bebel habe aber nicht gewagt, Voll⸗ mars Aeußerungen entgegenzutreten. Während die nationalliberale Partei ausreichende Sozial⸗ und Reformgeſetzgebung erſtrebe und dieſe Ideen in immer weitere Kreiſe hineintrage, ſei die Sozialdemo⸗ kratie der größte Gegner jeder Reform. Ihr Verhalten ſtärke den Einfluß aller Derer, die von der Polizeiherrſchaft das Heil erwar⸗ teten, ſie begeifert jede Reform. nalliberalen Lager trete mit erfreulichem Eifer den ſozialpolitiſchen Aufgaben nahe. Die Bahnen der von der Partei einzuſchlagenden Sozialgeſetzgebung habe Rudolf v. Bennigſen gezeigt, im Geiſte dieſes verſtorbenen Führers werde die Partei weitergehen. Sie habe den alten Streit über die Handwerkerorganiſationen im Reichst Ende geführt und werde ſtet r Erhaltung der Gewerbefreiheit und gegen die obligatoriſche Zwangsinnung und den Befähigungsnachweis eintreten. Die Zeit eines Kartells mit den Konſervatiben ſei vor⸗ über. Es zeige ſich in vielen Gegenden Deutſchlands ein wahrer Heißhunger nach einer ſtarken liberalen Partei. Das liberale Bür⸗ gerthum nehme im Staate nicht die ihm rechtmäßig gebührende Stellung ein. Je mehr jetzt der radikale Liberalismus in den Hin⸗ tergrund gedrängt werde, deſto mehr müſſe die national⸗ liberale Partei alle wahrhaft liberalen Elemente unt ſich verſammeln und in ſich aufnehmen, das Werk ge⸗ linge, wenn wir eine ehrliche liberale Politik im Reichstage und Landtage treiben.(Lebhafter, lang anhaltender Beifall.) Die fort⸗ dauernde Ausdehnung des Reichsverbandes, der nationalliberalen Jugendvereine ſei ein Zeichen von der Geſundheit und der Lebens⸗ kraft der Partei. Die Gegenwart exfordere ein ſtärkeres Betonen des liberalen Gedankens(anhaltender Beifall), zu den Zielen der liberalen Politik gehöre auch die baldige Schaffung eines verſtändigen Vereinsgeſetzes. In der Hauptfrage des Zolltarifs müſſe die Partei entgegen ihren Wünſchen damit rechnen, daß eine Einigung nicht zu Stande käme, ſodaß die neuen Wahlen zum Reichstag unter dem Zeichen des Zolltarifes ſtattfinden würden. Die Oppoſition der Agrarier gegen die Regierungsvorlage ſei unberechtigt. Nicht die ſeien die Freunde der Landwirthſchaft, die eine Erledigung des Zoll⸗ tarifs verhinderten.(Lebhafter Beifall.) Wer Handelsverträge wolle, der müſſe bei der Feſtſetzung von Minimalzöllen die Grenzen ein⸗ halten, die Verträge möglich machen und erlauben. Die Regierung habe mit ihrer Vorlage eine große Verantwortung übernommen, ſie ſei agrariſch, ſie wolle der Landwirthſchaft helfen und erkenne ge⸗ wiſſe Nothſtände der Landwirthſchaft an, die von ihr gebilligten Minimalſätze müßten alſo wohl die äußerſte Grenze ſein. Der Reichstag habe eine große Mehrheit, die für den Schutz der Land⸗ wirthſchaft ſei, dieſe Mehrheit aber ſei durch die Forderungen der Agrarier zerſplittert worden. Wenn der Zolltarif ſcheitere, ſo ſei ez zweifelhaft, ob die Regierung nochmals den Muth haben werde, den Tarif einem neuen Reichstage vorzulegen, dann aber auch, ob der neue Reichstag eine Mehrheit habe, die dieſen Schutz gewähren werde. Im Volke nehme der Widerſtand gegen einſeitige Intereſſen⸗ Vertretung mehr und mehr zu. Und mit Recht. Imparative Man⸗ date ſeien für das öffentliche Leben ſchädlich. Der Standpunkt des allgemeinen Wohles müſſe die Parole ſein. Die Partei ſtehe heute feſtgefügt und ſei eine dauernde politiſche Nothwendigkeit. Alle Ver⸗ ſuche, ſie zu zerſprengen, ſeien erfolglos geblieben, ihr oft voraus⸗ geſagter Untergang ſei nicht erfolgt, da ſei der Wunſch der Vater des Gedankens geweſen.(Bravo!) Die Urſache von gewiſſen Mei⸗ nungsverſchiedenheiten innerhalb der Partei liege in ihrer Zuſam⸗ menſetzung. Die Nothwendigkeit gewiſſer Freiheiten auf wirthſchaft⸗ lichem und ſozialpolitiſchem Gebiete zu gewähren, habe die Partet jederzeit anerkannt, in gewiſſen Fällen in begrenztem Maße. So⸗ bald aber eine wirthſchaftliche Frage zu einer politiſchen Frage erſten Ranges werde, wie die des Zolltarifs, ſo ſei Einigkeit der Partei nothwendig. Dem Delegirtentage ſeien aus allen politiſchen Lagern ungezählte Rathſchläge gegeben worden, wohl ſo viele wie keiner Partei ſonſt. Der Weg der Partei aber ſtehe feſt, er richte ſich nicht nach links oder rechts, ſondern nur immer geradeaus auf das eine Ziel: Förderung des Allgemeinwohles, Erhaltung der Wohlfahrt des Vaterlandes, entſchiedene liberale Politik gegen jegliche Reaktion und gegen die mehr und mehr um ſich greifende Ueberwucherung der materiellen Intereſſen. Der Einfluß des liberalen Bürgerthums müſſe geſtärkt werden, die Organiſation der Partei überall uner⸗ müdlich ausgebaut werden. Bei der entſchiedenen Verfolgung dieſer Politik werde der Sieg der Fahne der nationalliberalen Partei be⸗ ſchieden ſein.(Begeiſterter, langanhaltender Beifall.) Als Korreferent erſchien Juſtizrath Prof. Dr. Kahl. Die Spekulation auf Auflöſung der nationallſberalen Partei wird ſtets vergeblich ſein, Wenn wir betrachten die Entgleiſungen der konſervativen Uebermenſchen, die Anſtrengung der Sozialdemokratie, ihre Anhänger zur Zucht und Ordnung zu zwingen, den Aufwand des Centrums an feſtlichen Auf⸗ zügen und diokletianiſchen Chriſtenverfolgungen, um ſeine Einheit zu marktren, dann iſt uns um die unſere nicht bange. Gewiß, es giebt Meinungsverſchiedenheiten unter uns, aber ſie ſind zugleich unſere Stärke. Was in wirthſchaftlichen Fragen die Herzen bedrückt, ſoll 55 8 Ausſprache und Austrag kommen. Wir wollen ſtets dem Vorbild Bennigſens folgen, des Realpolitikers, deſſen Kraft im Idealen, in der Größe des Vaterlandes, im Allgemeinwohl wurzelte. So dürfen wir auch nicht die wirthſchaftlichen Fragen zum alleinigen oder vorherrſchen⸗ den Inhalt unſerer Polittik machen. Namentlich die Jugend läßt ſich durch das Materielle allein nicht befriedigen. Sie wilt auf Höheres hingewieſen, darin unterrichtet werden. Denn der Menſch lebt nicht vom Brod allein. Auch Bismarcks Politik ſei uns darin ein leuchtendes Beiſpiel. Höher ſtehen die nationalen, die geiſtigen Güter, für ſie müſſen wir täglich in Kampf treten; in ihnen muß unſere Jugend heranwachſen. Die wirthſchaftlichen Fragen ſtehen heute natürlich in dem Vordergrunde, aber ſie dürfen das nicht dauernd ſein. Wieviel uns zu thun bleibt nach nationaler und liberaler Seite, haben uns die letzten Jahre gezeigt. Redner geht unn beſonders auf die Polenfrage und den Ültramontanismus ein. Erſtere ſei keine preußiſche, ſondern eine deutſche. Die glühende Anhänglichkeit der Polen an und Mutterſprache ſei ein hochedler Zug; aber ſie müſſen ſich in ben Staat einfügen. So, wie ſie ſich äußern, ſei es organiſirter Hoch⸗ und Landesverrath. Wir wären ſchon weiter, wenn unſere Oſt⸗ markenpolitik wie früher eine beharrliche wäre. Hoffentlich werde ſie es nach den Verſprechungen des Reichskanzlers wieder werden. Die Haupt⸗ ſache ſei die Anſiedelung, aber ſie erfordere Einſicht und Ausdauer, Redner ſpricht gegen eine Poſenſche Univerſität, die nur zu einer groß⸗ polniſchen Centrale werden würde. Der Zweiſprachenzwang ſei ein zwei⸗ ſchneidiges Schwert; er gebe den Polen ein geiſtiges Uebergewicht. Aber unfere politiſche und kulturelle Miſſion erfordert ihn. Wir können keine Verdummnngspolitik treiben. Redner führt nun die Sprachen⸗ und Schulfrage des Nähern aus. Die Germaniſirungsarbeit muß im Rahmen konſtitutioneller Freiheit bleiben. Aber die polniſche Sprache darf in Verſammlungen nicht geduldet, daß Geſetz muß entſprechend geändert werden. Es muß Alles geſchehen, die Autorität des deutſchen Beamtenthums zu ſtärken und wenn ein deutſcher Beamter es an ſich fehlen läßt, ſo bedarf es nicht des Vorwandes einer ni e Heirath, ſondern man ſoll ihm klipp und klar erklären: Wir können gegen die Vergquickung von Religion und Politik, den Fluch der böſen That Ledochowskis, der in unſerm Centrum fortwirkt. Seine Haltung in der Polenfrage iſt der Gradmeſſer ſeiner nationalen Ge⸗ ſinnung.(Sehr wahr!) Ganz beſonders warnt Redner vor Unter⸗ ſchätzung der ultramontanen Gefahr, vor Leiſetreterei und Wir würden unſer innerſtes Weſen wenn wir über dieſe Fragen hinweggehen wollten. Gründliche Abrechnung mit dem Ultra⸗ montanismus iſt unumgängliche Pflicht unſeres Delegirtentages. Unſer Kampf iſt hier Abwehr, nicht Angriff. Abwehr fortgeſetzter Beunruhigung und Gefährdung der Grundlagen unſeres Staatslebens.(Sehr wahr). Der Ultramontanismus licbt es, ſich dann als den verfolgten Katholi⸗ zismus hinzuſtellen. Aber niemand glaubt es ihm. Wir kämpfen nie und nimmer gegen die katholiſche Religion, gegen die Katholiken. Religion iſt uns heilig.(Bravo.) Das friedliche Zuſammenleben der Con⸗ feſſionen iſt eine unbedingte Vorausſetzung unſeres ſtaatlichen Wohles.(Lebhafter Beifall.) Auch für kirchliche Freiheit treten wir ein. Aber ſie muß ihr Maß haben Die Jugendbewegung im natio⸗ Dich nicht brauchen.(Stürnmſcher Beifall) Redner wendet ſich ſcharf gegen den„dentſchen“ Geſchäftspolonismus, aen der Freiheit der anderen Kirchen und des Staats. Wir ſind fü“ ufhebung aller un⸗ +— — Ded Sceco Maunheiu 1. Oktober⸗ General⸗ Auzeiger. ., Selte. berechtigten Beſchränkungen, ſei es in Sachſen, Mecklenburg oder in anderen Staaten. Aber das ſind doch keine Angriffspunkte, ſondern eberreſte aus alter Zeit. Man muß doch auch bedenken, daß Pro⸗ teſtanten in katholiſchen Staaten noch längſt keine kirchliche Freiheiten hatten als Katholiken in proteſtantiſchen Staaten ſie längſt beſaßen. Wir wollen keinen Kulturkampf und haben nie einen angefangen, der Anfang kam von der anderen Seite. Aber wir kämpfen gegen den Mißbrauch der Religion für ſelbſtſüchtige, politiſche Zwecke(Bravo!) gegen den politiſchen Katholizismus, der von anderer Seite geleugnet, aber immer wieder bewieſen wird, zuletzt zur Epidenz auf dem Mann⸗ heimer Katholikentag, beſonders durch Erzbiſchof Noerber von Freiburg, der aufforderte,„praktiſchen Katholizismus mit dem Stimmzettel in der Hand zu treiben“. Die Inſzenirung dieſer Lage geht auch ſtets vom Zentrum aus. Man kann alles Mögliche zum politiſchen Prinzip erheben, nur nicht eben die Religion zumal im paritätiſchen Staat.(Sehr richtig,) Das führt zunächſt zum„Kuhhandel“, zum Beſtreben, kirchliche Vortheile gegen politiſche Bewilligungen einzutauſchen. Er braucht nicht ſo plump aufzutreten, daß 100,000 Mark für Kunſt verweigert worden, weil ein paar Proſeſſoren nicht ſofort dafür auf den Scheiterhaufen mußten, daß ſie gegenüber einem ultramontanen Miniſter einige Selbſtachtung zeigten. Viel gefährlicher iſt der feiner auftretende Ultramontane. Die Verdienſte des Zentrums um nationale Forderungen, beſonders für Heer und Marine? Aber das iſt doch kein erſt hervorzuhebendes Verdienſt, ſondern eine einfache Pflicht, durch deren Erfüllung übrigens das Zentrum auch zugleich der eigenen Selbſterhaltung und Macht dient. Uebrigens hat der Katholicismus dem Reich ſoviel zu danken, daß ſein Eintreten für deſſen Lebensforderungen natürlich iſt. Aber das Verhalten in der Polen⸗ ſrage, die Verunglimpfung des Staats, das Betreiben der Wiederher⸗ ſtellung des Kirchenſtaates, ſind doch Umtriebe, die zu denken geben können. In dieſem Zuſammenhang geißelt Redner den bekannten Satz Schädlers, allein die Kirche könne dem Arbeiter helfen, der Staat habe für ihn nur Kanonen und Steuerzettel. Man leugnet jetzt das„nur“, aber das iſt gleich. Der Satz iſt nicht nur Unſinn, ſondern bewußte Entſtellung und Aufhetzung, wie ſie auch die Socialdemokratie nie ſchlimmer betrieben habe.(Stürmiſcher Beifall.) Oder weiß Herr Schädler wirklich nichts von der durch Kaiſer Wilhelm I. inaugurirten paterländiſchen Sozialgeſetzgebung? Solche Worte laſſen mich die nakionale Geſinnung des Zentrums mindeſtens nicht überſchätzen. (Heiterkeit.) Redner geht auf die Paritätsfrage ein; die ziffernmäßige Berechnung bedeute nicht ihre Durchführung, ſondern ihre unge⸗ heuerliche Verletzung; man will mit all Dieſem nur politiſchen Einfluß durch das Hilfsmittel der Religion. Redner fordert ſtgatliche Schulaufſicht, energiſche Abwehr der Angriffe auf die Freiheit der Univerſität und Wiſſenſchaft im Intereſſe der Wahrheit, mögen ſie kömmen, woher ſie wollen.(Stürmiſcher Beifall.) Die Wahrheit darf nicht Halt machen vor dem Dogma.(Lebhafter Beifall.) Scharf verwahrt ſich Regner gegen die falſche Toleranz, die thatſächlich Intolexanz iſt. Dann geht Redner auf die Ordensfrage ein. Unſere badiſchen Freunde ſollen in ihrem Kampf gegen die Orden eine Stärkung mit nach Hauſe bringen.(Bravo]) Wir wollen keine Erweiterung der Reichskompetenz nach dem Muſter des Toleranzantrags, weil ſonſt die Kirchenpolitik noch mehr bei den Reichstagswahlen als Agitationsmittel dienen würde. Das würde zu einem nationalen Unglück führen. Das deutſche Reich iſt kein römiſches, auch kein heiliges, ſondern ein gut bürgerliches.(Stürmiſcher Beiſall.) Leider ſind wir in dieſem Kampfe ganz auf uns ſelbſt angewieſen; auch vom doctrinären Freiſinn haben wir nichts zu erwarten. Und doch kann nur von der Stärkung und Zuſammenfaſſung des Liberalismus das Heil kommen. Vielleicht aber bricht einmal unter dem Druck geſchichtlicher Ereigniſſe der Tag an, daß der geſammte Liberalismus ſeine wahre Lebensaufgabe erkennt. Von den Konſervatien iſt erſt recht nichts zu hoffen, ſie gehen in ihrer Verblendung mit dem Zentrum, wo es irgend möglich. Wir ſtehen allein im Kampfe. Nur zweierlei kann uns helfen: Gerechtigkeit und Beharr⸗ lichkeit.(Beifall.) Wenn irgendwo die Katholiken gut und frei lehen können, ſo iſt es im Deutſchen Reiche. Aber wir können keine Politik mitmachen, die auf jeden Schritt vorwärts einen zurück thut. Iſt unſere Partei in dieſer Frage gerecht und beharrlich, ſo wird ſie ihrem innerſten Weſen treu, ihrer Vergangenheit würdig ſein.(Stürmiſcher, lang an⸗ haltender Beifall.) 8 Nach einer Frühſtückspauſe wurde in die Diskuſſion über die Referate eingetreten. Es lagen zwei Reſolutionen vor; die eine drückte den badiſchen Freunden die Zuſtimmung des Dele⸗ girtentages aus in ihrem Kampfe gegen die Einführung der Miännerklöſter; ein zweiter Antrag, von Dr. Max Jänecke und zahlreichen Hannoveranern eingebracht, lautete: „Es iſt unter den gegenwärtigen Verhältniſſen beſonders dringend nothwendig, daß die nationalliberale Partei ihren alten liberalen Grundcharakter in entſchiedener Weiſe be⸗ thätigt. Der Delegirtentag erwartet, daß die Vertreter der Partei in den Parlamenten dieſen Standpunkt energiſch zum Ausdruck bringen.“ Der Antragſteller tritt wiederholt für den Antrag ein, ebenſo in lebhafter Rede Herr Held. Beide legten unter Hin⸗ weis auf die beſonderen hannoverſchen Verhältniſſe die Noth⸗ wendigkeit dar, den liberalen Grundcharakter der Partei in einer klaren und knappen Reſolution zu präziſiren. In der Dis⸗ kuſſion wurden Bedenken gegen die taktiſche Zweckmäßigkeit einer ſolchen Reſolution geltend gemacht, denen Abg. Wallbrecht durch nachſtehende Faſſung zu genügen beantragte: Der Delegirtentag begrüßt in den Ausführungen der beiden Referenten Baſſermann und Kahl die entſchiedene Betonung des alten liberalen Grundcharakters der Partei Uund erwartet, daß ihre Vertreter in den Parlamenten dieſen Standpunkt entſchieden zum Ausdruck bringen.“ Wallbrecht begründet ſeinen Vorſchlag, und beide Referenten treten für einſtimmige Annahme ein. In der Abſtimmung würde ſowohl die Reſolution, betreffend die badiſche Kloſter⸗ frage, wie die hannoverſche Reſolution in der Faſſung Wall⸗ brecht einſtimmig angenommen. Die Verkündigung des Ergebniſſes wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Wenn der urſprünglich geplante Antrag Hannovers auch bedeutend energiſcher gehalten war, ſo darf man angeſichts der vielfach geltend gemachten Meinung, zu dieſem Gegenſtande der Tagesordnung keine Reſolution zu be⸗ ſchließen, dies Ergebniß immerhin als erfreulichen Erfolg be⸗ grüßen. Dien letzten Gegenſtand der Tagesordnung bildete die Frage der Organiſation der Partei, namentlich der Antrag Hannover, betreffend die Zuſammenſetzung des Delegirtentages. Der unſeren Leſern bekannte Antrag wurde von Generalſekretär Flathmann begründet. Dieſer wie die anderen Anträge auf Abänderung des Organiſationsſtatuts wurden dem Zentralvor⸗ ſtand zur Berathung mit den Antragſtellern und vorläufiger Inkraftſetzung des neuen Statuts überwieſen. Die endgiltige Genehmigung bleibt dem Delegirtentage vorbehalten. Polifische ebersſcht. Manuheim, 13. Oktober 1902. 8 Vom Kolonialkongreß in Berlin. In ſeiner Rede beim Kolonial⸗Banket führte Staats⸗ ſekretär v. Richthofen aus: Zur Durchführung der kolo⸗ nialen Pläne und Entwickelung bedürfen wir das nervus rerum. Dieſes Geld kann die Regierung allein und können auch die kolonialen Vereine nicht beſchaffen, dazu bedürfen wir der werkthätigen Mithilfe des Reichstages. Von dem gegen⸗ kbärtigen Reichstage erhoffen und erwarten wir noch Vieles und Gewichtiges, aber der neue Reichstag ſteht vor der Thür und da ſorgen Sie dafür, daß ein Kandidat, den Jeder von Ihnen zu wählen beabſichtigt, er mag, welcher politiſchen Partei es auch ſei, angehören, mit dem Tropfen kolonialen Oeles bedacht iſt, der erwünſcht iſt, damit die Reichsmaſchine auch nach dieſer Richtung glatt, ſchnell und ſegensreich läuft und dann tragen Sie in die deutſchen Gauen von dieſem Kolonialkongreß hinaus das Ge⸗ fühl der Kolonialfreudigkeit, wie es ſich vorbildlich ausgeprägt in der Perſon des erlauchten Präſidenten des Kon⸗ greſſes, der ſein ganzes Sein in den Dienſt der kolonialen Sache geſtellt hat und dem weite Kreiſe des deutſchen Volkes nicht ver⸗ geſſen werden, daß er ſelbſt in einer Zeit, während der die Re⸗ gierung ſeines Landes auf ſeinen Schultern laſtete, das Prä⸗ ſidzum der deutſchen Kolonialgeſellſchaft beibehalten hat. Aus Stadt und Land. *Mannheim, 13. Oktober 1902. Ju den ſtädtiſchen Wahlen. 1II. Die Demokraten wollen es jetzt nicht geweſen ſein und ſuchen unter allerhand leeren Ausflüchten die jahrelange Bundesgenoſſen⸗ ſchaft mit dem Zentrum, die ihnen jetzt unangenehm iſt und an welche ſie nicht gerne erinnert ſein möchten, von ſich abzuſchütteln. Es wird dies aber ein vergebliches Bemühen ſein, denn die zentrumsfreundliche Haltung der badiſchen Demokratie in den letzten Jahrzehnten iſt eine ſo offenkundige Thatſache, daß ſie ſelbſt von dem gewandteſten politiſchen Jongleur nicht in ihr Gegentheil verkehrt werden kann. Wenn ein demokratiſcher Artikelſchreiber der„Neuen Bad. Ldsztg.“ ſagt, die Demokraten ſeien bei dieſem Bündniß mit dem Zentrum ſtets nur der empfangende Theil geweſen, und nicht der gebende, ſo wird der betreffende Herr dieſe mehr als kühne Behauptung wohl kaum ſelbſt ernſt nehmen. Oder ſollte der Herr Artikelſchreiber wirklich keine Kenntniß beſitzen von der zentrumsfreundlichen Haltung, die ſeine demokratiſchen Parteifreunde im badiſchen Oberlande bei allen Reichstags⸗ und Landtagswahlen, in denen ſich Kandidaten der nationalliberalen und der Zentrumspartei gegenüberſtanden, einge⸗ nommen haben, eine Haltung, die vielfach dem Zentrum den Sieg ſicherte? Ohne die Hilfe der Demokraten wäre ſo manches ober⸗ badiſche Zentrumsmandat, ſei es nun für den Landtag oder für den Reichstag, nicht haltbar. Sollten die Demokraten, ohne deren thätige Hilfe und Unterſtützung das Zentrum in Baden nie ſo groß geworden wäre als wie es jetzt thatſächlich i ſt, fortfahren, ihre ganze politiſche Vergangenheit der letzten Jahr⸗ zehnte zu verleugnen, ſo wird es nothwendig ſein, ihr Gedächtniß etwas aufzufriſchen. Reiches Material hierzu bieten die Faszikel der„N. B..“ aus der Zeit, da ſie das Zentrum gegenüber den Nationalliberalen als kleineres Uebel zu bezeichnen pflegte; reiches Material bieten auch die Reden der hieſigen und auswärtigen demo⸗ kratiſchen Führer, die faſt ausnahmlos darauf hinausliefen, den Wählern die tradionell gewordene Vorliebe der Demokraten für das Zentrum mundgerecht zu machen und ihnen anderſeits die National⸗ lieberalen in den ſchwärzeſten Farben zu ſchildern. Der von uns geführte Nachweis, daß die Demokraten bereit geweſen ſind, um einiger Stadtberordnetenmandate willen den ganzen Kampf gegen das Zentrum, mit dem man jetzt ſo furchtbar renommirt, preis⸗ zugeben, beſtätigt der demokratiſche Artikelſchreiber. Er hat aber eine Entſchuldigung, die nach ſeiner Anſicht für Jedermann durch⸗ ſchlagend ſein muß. Er meint, bei der Erhaltung des ſeitherigen Beſitzſtandes der verſchiedenen Parteien, welche die Demokraten für ihre Betheiligung an dem Konpromiß zur Bedingung machten, würden in der zweiten Klaſſe nur 3 Zentrumsmänner gewählt worden ſeien, während auf der Liſte der Nationalliberalen, des Zentrums und der Freiſinnigen 4 Zentrumsmänner ſtanden, alſo ein ganzer Zentrums⸗ mann mehr. Und um dieſes einen Zentrumsmannes willen ein ſolcher Lärm! Dieſer eine Zentrumsmann hätte nach der Behauptung der Demokraten dem Zentrum einen überwiegenden Einfluß auf dem Rathhaus verſchafft und die Gefahr der Klerikaliſirung der Schule näher gerückt. Solche maßloſe Uebertreibungen müſſen auf jeden ehrlichen Politiker geradezu abſtoßend wirken. ***. Für die Stadtverordnetenwahl der erſten Klaſſe, die morgen Dienſtag, 14. Oktober, von Mittags 12 bis Abends 8 Uhr ſtattfindet, iſt von den Nationalliberalen, dem Zentrum und den Freiſinnigen folgender Vorſchlagszettel aufgeſtellt worden: e Dyckerhoff, Hermann, Kaufmann, M 6, 11. Engelhorn, Dr., Friedrich, Fabrikant, K 1, 3. Eſch, Friedrich Hermann, Fabrikant, Fabrikſtation. Haußer, Karl, Sekretär der Handwerkskammer, M 5, 5. „Keßler, Dr., Heinrich, prakt. Arzt, D 2, 15. König, Andreas, Mechaniker, Dalbergſtr. 6. Ladenburg, Dr., Richard, Bankier, M 1, 8. Lanz, Heinrich, Geh. Kommerzienrath, A 2, 6. Ludwig, Auguſt, Baumeiſter, Luiſenring 39. Müller, Dr., Franz, Oberſtabsarzt a.., C 8, 12. Nuber, J.., Fabrikant, U 1, 17. Reinhardt, Emil, Kaufmann, Rheinſtraße 6. Schweikart, Karl, Architekt, Eliſabethſtraße 4. Selb, Georg, Rechtsanwalt, L. 5, 5. Sickinger, Dr., Anton, Stadtſchulrath, Moltkeſtraße 6. Teſcher, Ludwig, Bankdirektor, Moltkeſtraße 6. Wachenheim, Friedrich, Kaufmann, Kaiſerring 8. — S N N 90 d —— — 2222 Sdgee= 8 * Sprechverkehr. Mannheim iſt zum Sprechverkehr mit Saar⸗ louis und VBöckingen zugelaſſen. Gebühr 1 l. *Enthüllung des Moltkedenkmals und Jubelfeier des hieſigen Grenadier⸗Regiments. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, iſt heute bei der zuſt ändigen Stelle die hocherfreul. Mittheilung eingetroffen, daß an den Feſtlichkeiten auch der Bruder unſeres Großherzogs, Prinz Carl von Baden theilnehmen wird. * Silberlotterie des Wöchnerinnenaſyls. Wie uns mitgetheilt wird, findet die Ziehung der Silberlotterie des Wöchnerinnenaſhls beſtimmt heute Montag Abend ſtatt. Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium, Abtheilung Maunheim. Die regelmäßigen Mitgliederverſammlungen haben wieder ihren Anfang genommen. Sie finden, wie im vergangenen Jahre, jeden zweiten Dienſtag, Nachmittag, 5 Uhr, im Hotel National ſtatt. In der morgigen Verſammlung wird der Vorſtand Bericht über die Wiesbadener Bundestage geben. * Ein Monſtreprozeß. In Reilingen war man am Samſtag, ſo wird berichtet, in Aufregung und zwar mit ausreichen⸗ dem Grunde. Nicht weniger wie 24 Weibsperſonen wurden auf's Rathhaus eitirt, wie es heißt, wegen einer Unterſuchung in einer Anklage auf Verbrechen wider das keimende Leben. Anweſend waren die Großh. Staatsanwaltſchaft, der Bezirksarzt und ein Gendarmerie⸗ aufgebot von 8 Mann. Welchen Ausgang die Sache genommen, iſt zur Zeit noch unbekannt. 5 * Eine weitere Meſſerſtecherei ſpielte ſich vergangene Nacht in der Nähe des Weinheimer Bahnhofs über dem Neckar ab. Gelegentlich eines Streits wurde dem 24 Jahre alten Schloſſer Hermann Wober aus Dortmund ein Stich in die Lunge beigebracht, ſo daß er ſchwer verletzt nach dem Allg. Krankenhaus verbracht werden mußte. »Meſſerſtecherei mit tödtlichem Ausgang In vergangener Nacht geriethen einige junge Leute in einer Wirthſchaft in P 2 in Streit, welchen ſie auf der Straße zwiſchen P 2 und Q2 fortſetzten. Plötzlich griff einer der Betheiligten zum Meſſer und verſetzte dem 19 Jahre alten Kaufmann Auguſt Woerner, F2, 2 wohnhaft, einen ſo heftigen Stich in die Lunge, daß der Verletzte auf dem Transport nach dem Krankenhaus ſeinen Geiſt aufgab. Von dem Thäter hat man bis jetzt noch keine Spur.— Der Polizeibericht meldet über den Vorfall folgendes: In vergangener Nacht zwiſchen 12 und ¼1 Uhr wurde auf der Straße zwiſchen P und Q 1 und 2 der 19 Jahre alte Kaufmann Auguſt Woerner, wohnhaft F 2, 2 hier, von 5 bis 6 jungen Burſchen durch Schlagen mit Spazierſtöcken und Stechen ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Wege nach dem Kranken⸗ haus verſtarb, Unterſuchung iſt eingeleitet. * Muthmaßliches Wetter am 14. und 15. Oktober. Während über der Balkanhalbinſel, an der unteren Donau und Südrußland ein Hochdruck von 765 mm ſich behauptet, iſt das Barometer im ganzen Deutſchen Reich, Deutſch⸗Oeſterreich und den nordweſtlichen Gebieten Rußlands, ferner über Italien und Spanien unter Mittel zurückgegangen. Je ein barometriſches Minimum von 750 mm liegt in der Umgebung der ſüdſchwediſchen Binnenſeeen und am ſüdlichen Ausgang des Aermelkanals. Für Dienſtag end Mittwoch iſt noch immer warmes, aber neben kurzer Aufheiterung vorwiegend bewölktes und auch zu kurzen und lokalen Störungen geneigtes Wetter zu erwarten. Verſammlungs⸗ und Vergnügungskalender. Montag, 18. Oktober. Vergnügungen: Hoftheater: Miß Hobbs.— Panorama: Die Erſtürmung von Bazeilles.— Apollotheater: Vorſtellung 8 Uhr. Polizeibericht vom 12. und 13. Oktember. 1. Am 11. Oktober, Abends 347 Uhr, ſtieß ein Straßen⸗ bahnwagen auf der Straße vor dem Hauſe L 2, 1 mit einem ein⸗ ſpännigen Hotelomnibus zuſammen. Das vor den Omnibus geſpannte Pferd wurde zu Boden geworfen und an der Bruſt leicht verletzt; die Lannen an dem Hotelwagen wurden abge⸗ riſſen und der Straßenbahnwagen beſchädigt. 2. Bei der Einbiegung der Käferthaler⸗ in die Garniſon⸗ ſtraße dahier gerieth am 11. d.., Abends 57½ Uhr, ein zwei Jahre altes Kind zwiſchen die Pferde eines mit Kies beladenen Fuhrwerks, es wurde umgeworfen und an der linken Hand und an der Naſe verletzt. Durch das Zurufen einer Frau, welche den Vorfall mit anſah, konnte das Fuhrwerk zum Stehen gebracht und das Kind vor dem Ueberfahren gerettet werden. 3. Ein fünfjähriges Mädchen wurde geſtern Vormittag vor dem Hauſe G 4, 1 von einem zu raſch fahrenden Radfahrer umgefahren und an der Stirne verletzt. 4. Von der Sandbahn der Firma Grün& Bilfinger wurde am 11. d.., Nachmittags 5½ Uhr ein vierjähriger Knab vom Waldhof, welcher beim Herannahen des Zuges unter der geſchloſſenen Barriere durchgeſchlüpft war, erfaßt und zur Seite geworfen. Verletzungen hat derſelbe nicht erlitten. 5. Im Verbindungskanal benahm ſich am 11. d. M. in der Mittagszeit ein in einem Nachen ſitzender Händler von hier durch lautes Schreien und Umherfuchteln mit den Rudern derart auf⸗ fällig, daß auf der Brücke ein größerer Zuſammenlauf von Menſchen entſtand. Durch Zureden ſeiner Angehörigen konnte er zum Landen und Nachhauſegehen veranlaßt werden. In ſeiner Wohnung angekommen wurde er kobſüchtig und m mittelſt Sanitätswagen ins Allgemeine Krankenhaus verbrach werden. 6. Weitere Körperverletzungen wurden in den Wirthſchaften Langſtraße 14, Lindenhofſtraße 42, im Hauſe Meerfeldſtraße 10, beim Rheinbrückenaufgang, auf dem Meßplatz Neckarvorſtadt, bef der Schiffswerft H 12, auf der Straße vor dem Hauſe R 3, 5, am neuen Rangirbahnhof in Waldhof und in Käferthal verüh und angezeigt. 8. Verhaftet wurden 25 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. 0. e. Heidelberg, 12. Okt. Mordanſchlag und Selbſt⸗ mord. Geſtern Abend gegen 7 Uhr gab ein Commis in dem Colonialwagrengeſchäft des Herrn Kaufmann Metzger auf der Brückenſtraße auf ſeinen Principal, mit welchem er Differenzen gehabt hatte, 2 Revolverſchüſſe ab und erſchoß ſich dann ſelbſt durch eine Kugel in den Kopf, welche ſeinen ſofortigen Tod herbeiſührte. Der Prinzipal blieb unverletzt. Hd. Heilbronn, 12. Okt. Am geſtrigen zehnten Tage der Prozeßverhandlungen wurde das Urtheil im Heilbronner Gewerbe⸗ bank⸗Prozeß gefällt. Nach ſechsſtündiger Berathung wurde der Wahr⸗ ſpruch der Geſchworenen verkündigt. Derſelbe lautete bei Fuchs u bei Keefer auf Bejahung der Untreue, Unterſchlagung, Verſchleierung, Kursſpannung, einfacher Bankerott und Depotunterſchlagung. Krug iſt in allen dieſen Fällen der Beihülfe beſchuldigt. Den Angek gt. werden für alle dieſe Fälle mildernde Umſtände verſagt. Außerde werden die Angeklagten Keefer und Krug der Urkundenfälſch ſchuldigt mit Zubilligung mildernder Umſtände. Von der zum Börſenſpiel wird Fuchs freigeſprochen. Das Urthei richtshofs lautete nach längerer Berathung: Fuchs 8 Jahr haus, Keefer 4 Jahre 3 Monate Zuchthaus und Krug drei J. zwei Monate Zuchthaus. Auus der Stadtrathsſitzung von 10. Oktober 1902. 1775 (Mitgetbeilt vom Bürgermeiſteramt.) 2 Die Wahlzeit zur Abgabe der Stimmzettel bei der auf Dienſtag, 14. Oktober ds. Is., anberaumten Wahl durch die 1. Klaſſe der Wahl⸗ berechtigten wurde erweitert und nunmehr auf die Stunden von Mittags 12 Uhr bis Abends 8 Uhr(ſtatt—7 Uhr) feſtgeſetzt. Das Tiefbauamt wird ermächtigt, an der Käferthalerſtraße zwiſchen Friedrichsbrücke und Zimmerſchen Fabrik jene Bäume, welch gur Ausführung der Straßenbahn zu den Kaſernen unumgänglich be ſeitigt werden müſſen, auszuheben und zu verpflanzen. Dem Buchhalter Schemenauer wird zur Mitwirkung bei de Prüfung der letztjährigen Rechnung der Ortskrankenkaſſe Mannheim! die Genehmigung ertheilt. Von der Schrift„Das Klima von Mannheim von med. Schönſeld werden zur Verwendung für die Schulen 50 Exe⸗ plare angekauft. Der Stadtrath nimmt Kenntniß von der Vollendung un weihung des hervorragenden Wohlfahrtsunternehmens, welche 4. Seitg Geueral⸗Unzeiger, Mannheim, 13. Oktover. ſtändige Ausſtattung des St. Joſefshauſes Lindenhof— beſtehend in einer groß angelegten Kinderbewahranſtalt für Kinder aller Kon⸗ feſſionden und einem Heim für Krankenſchweſtern— in uneigen⸗ Rutzigſter Weiſe begründet hat und ſpricht dem Stifter für dieſes glänzende Werk menſchenfreundlicher opferwilliger Geſinnung die pollſte Anerkennung und den herzlichſten Dank aus. Einladungen ſind eingetroffen: 1. von dem Kunſtgewerbeverein„Pfalzgau“ zum Beſuche der Ausſtellungdes Künſtlerbundes Karlsruhe in der ſogen. Inſtitutskirche, dvon dem Mannheimer Dieſterwegverein zu dem am Sonntag, 12. Oktober, ebenda 6 Uhr ſtattfindenden erſten Volks⸗ unterhaltungsabende. Dem hieſigen Grenadierregimente werden zur Ausſchmückung der Jeſträume anläßlich des bevorſtehenden Regimentsjubi⸗ läums verſchiedene ſtädtiſche Dekorationsgegenſtände zur Ver⸗ fügung geſtellt. Der Erlös aus Plätzen auf dem Schaubudenplatz für die Herbſtmeſſe beträgt 9988 75 8. Schloſſer Philipp Kurz und Eiſendreher Martin Schenkenwald in Neckarau werden zum Autritt des angeborenen Bürgerrechts zuge⸗ laſſen. Die Ausführung der Rohrleitungsanlage für die Erweiterung des Elektrizitätswerkes wird der Firma Gebr. Reuling hier über⸗ tragen. Gegen die Baugeſuche des Vereins chemiſcher Jabriken(Erſtellung eines Bureaugebäudes an der Käferthaler⸗ ſtraße) und des Gärtners Georg Friedrich Gleißner im Waldhof (Erbauung eines Wohnhauſes mit Stall und Remiſe am Speckweg) wird nichts eingeiwendet. Die Baupläne nachgenannter Steigerer von Bauplätzen it öſtlichen Stadttheil werden im Sinne der Bauplatzver⸗ kaufsbedingungen gutgeheißen: 1. Georg Kirchner, Kaufmann, Villa, Lamehſtr. 34(Detail⸗ faſſaden); 2. Karl Söhnlein, Bauunternehmer, Wohnhaus, Beethoven⸗ ſtraße 20; „ 3. Mart. Mayer, Bauunternehmer, Villa, Hildaſtraße Nr. 1a; 4. Georg Waibel, Bauunternehmer, Wohnhaus, Auguſta⸗ Anlage 7, ., Georg Rautenbuſch, Kaufmann, Wohnhaus, Auguſta⸗ Anlage 21 und Mollſtraße 23. Dem Königl. Bezirkskommando wird zur Abhaltung der Herbſtkontrollverſammlungen der Hof ſowie der Gang im 1. Quergeſchoß des Zeughauſes zur Verfügung geſtellt. „Die Lieferung eines feuerfeſten Schrankes zur Auf⸗ bewahrung der Vermeſſungswerke und der Lagerbücher beim Tief⸗ bauamt wird der Firma A. Pfeuffer u. Co. hier um 1540 M. übertragen. Die Ausführung der Entwäſſerung des Iſolier⸗ ſpitals wird der Firma K. Gſſert u. Mendt um 1714.21 M. Übertragen. Die Lieferung von eiſernen Schlammabfuhr⸗ wagen wird dem Schmiedemeiſter Jakob Linnebach um 780 Mark pro Stück übertragen. Die Lieferung des FJußbodenbelags für die Ka⸗ ·e 14 e der Leichenhalle auf dem Hauptfriedhof wird der Firma FJoſ. Krebs hier um 1731 M. übertragen. Der Vertrag mit Schloſſermeiſter Joſ. Lang über Lieferung der flußeiſernen Tragkonſtruktion für den Sandfang des Pumpwerks im Ochſenpferch wird genehmigt. Dem abgeänderten Entwurf über die Planlegung von Straßen auf dem Gelände des Herrn Kommerzienraths Karl Haas beim Luzenberg in Waldſhof wird zugeſtimmt, und wegen Einleitung des Feſtſtellungsberfahrens Vorlage an Großh. Bezirksamt erſtattet. Das Tiefbauamt wird beauftragt, zur proviſoriſchen Entwäſſerung eines Theils der 14. QOuerſtraße bei den Häuſern 40—42 einen Sinkkaſten einzubauen, und eine Rinne von cg. 50 Mtr. Länge herzuſtellen. Zufolge eines eingelaufenen Angebots wird der Termin zur Vornahme der Verſteigerung der VBillenbauplätze Lachner⸗ ſtraße Nr. 1 2, 1 4 u. 16 im öſtlichen Stadttheil im Maaße von 1403,01 Omtr. auf Mittwoch, den 29. Okt. l.., Nachmittags 8 Uhr, anberaumt. Die Plätze werden in Klumpen verſteigert, unter der beſonderen Bedingung, daß auf denſelben nur ein einheitlicher Gruppenbau erſtellt werden darf. Dem Schloſſermeiſter C. Groß von hier, wird die Herſtellung biſerner Winkel an die unbekleideten Pfeiler und Wandecken der Feſt⸗ Halle übertragen. Die Lieferung und das Verlegen des Thonplattenbelags in Mettlacher Fabrikat im Veſtibül der Feſthalle wird an die Firma Joſ. Krebs hier vergeben. Es wird vergeben die Ausführung der Beſchlagsarbeiten an Fenſtern und Thüren der Feſthalle: am Außenbau an Schloſſermeiſter J. Lang, hier, im Innernbau an Schloſſermeiſter J. Gerber, hier. Mit der Ausbildung der Niſche an der Haupttreppe im Veſtibül der Feſthalle in Geſtalt eines marmornen Wandbrunnens mit Muſcheltechnik und Bronzetafel wird Profeſſor Bruno Schmitz in Charlottenburg beauftragt. „ESchluß folgt.) Cheater, Kunſt und(Oiſſenſchaft. Broßh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Tannhäuſer. Fräulein Brandes als Eliſabeth war die Freude des Abends. Die ene der Oper war eine ſo fehlerreiche Leiſtung des Hoftheaters, daß hierüber Schweigen angebracht iſt. Die Betheiligten wiſſen zumeiſt ihre Fehler, die Fehler dieſer Aufführung waren aber ſelbſt dem Ohre des uſtfreundes bemerkbar, der keine Klavierauszüge ſpielt. Es erübrigt ſich daher für der jede Note kennt und aus eigener Erfahrung urtheilt, Weiteres zu ſagen. Im Foyer des erſten 555 konnte man aber Urtheile hören... Neu beſetzt war außer der Eliſabeth 5 nur noch die Rolle des Walther. Herr Maſkl mag pielleicht die ger glte Schuld haben, denn er iſt ein Anfänger und Anfänger ſind un erechenbar. Aber wir meinen: entweder lernt Herr Maikl ſingen, oder man gibt ihm nicht ſolche Parthien. Der Dedur Satz im erſten Finale war überhaupt unwürdig!!— Zu etwas Er⸗ eulichem. Fräulein Brandes war eine ſehenswerthe Eliſabeth und örenswerth obendrein. Die Künſtlerin iſt gewiß eine jener„Senſitiven“, die erſt dann ihr Beſtes geben, wenn ſie die rechte Relation mit dem Publi gefunden haben. Der heutige Abend, der Fräulein Brandes ch dem zweiten Akte gar ehrenvolle! eiſallsbezeugungen brachte, wird die Wendung zum Guten ſein. Halten wir uns darum auch bei allerlei Unebenheiten nicht weiter auf, ſie iſt doch eine in ihrer Art feſſelnde Künſtlerin, ihre Rollen ſind eigenarlig dargeſtellt, ſie hat Feinheiten der a wie ſie nur ein wahres Talent findet. Kurz: die Eliſabeth 82 . des ulein Brandes wird, einmal befreit von dem Banne einer ewiſſen Beklommenheit(welche die Athemtechnik gefährdet), der aunheimer Bühne zur Ehre und Zierde gereichen. Der Gang der Vorſtellung mag auch eine ſo gewandte und in allein Muſikaliſchen perblüffend ſichere Sängerin oft beunruhigt haben, der Verſtehende aber at keine daß die nächſte Vorſtellung dieſer Oper alle unſere ünſche erfüllt. Arthur Blaß. Erſte Matinse des Maunheimer Streichquartetis. Jeden Freitag Morgen fanden im Hauſe des Fürſten Karl Lich⸗ nowsky Muſikunterhaltungen ſtatt. Als Zuhörer fanden ſich die ange⸗ ehenſten Muſtker und Kunſtfreunde zuſamnten. Mit dem Hauſe des ürſten Lichnowsky war Beethoven eng verbunden. Für dieſe Frei⸗ age ſchrieb er ſeine berühmten Streichauartette. Alles was Beeiboven engenjeur Oskar Smrecker durch Erbauung und voll⸗ eomponirte, wurde dort brühwarm aus der Pfanne durchprobirt und nach ſeiner eigenen Angabe ausgeführt. Und wenn der Meiſter gut ge⸗ launt war, ſetzte er ſich an den Flügel und phantaſirte, Unterhaltendes (Variationen über beltebte Themen) oder Sinniges, oft Tieffinniges. Das Feuer ſeines Vortrages, die„abenteuerlich⸗erhabenen“ Ideen boten außergewöhnliche Anregungen. Das waren Ereigniſſe in der Muſik⸗ ſtadt Wien. So berichten die beſten Biographen des Meiſters. Kammer⸗ muſik war alſo damals nicht etwa das, was die heutige Matinse bot. Kammermufik war ein Genuß, den nur die Ariſtokratie bot. Sie bot ihn ohne Entgelt, neben den muſtkaliſchen Gaben— durchweg Neu⸗ heiten!— gab es noch angeregte Unterhaltung und in den Pauſen trugen die Lakaien Erfriſchungen umher. So war es auch im Winter 1806/7 zu Wien. Beethoven hatte gerade die drei Quartette des opus 59 poll⸗ endet, von denen unſere hieſige Quartettgenoſſenſchaft das mittlere, das Streichquartett in-moll geſtern zum Vortrage ausgewählt hatte. Um es gleich vorauszunehmen, unſere Mannheimer ſpielen ganz vortrefflich zuſammen, ſie arbeiten ihre Vorträge mit dem Fleiße tüchtiger Künſtler aus, ſie erfreuen durch die Gediegenheit ihrer Leiſtungen. Neben dem Beethoven'ſchen Quartett ſagte allgemein die Durchführung des ſchönen Quartettes von Joſeph Haydn zu. Dies Werk(als op. 64, No. 5 regiſtriert) wurde mit dem Finale glänzend beendet. Das Vivgee im ¼ Takte mit den ſchnellen, prickelnden Figurationen iſt ſo ein Stück Zigeunermuſik. Wenn die tapfere Quartettgenoſſenſchaft dies Stück noch etwas mehr„auf den Efſelt“ ſpielte, ſo würde die Wirkung gewiß ein — Dacaporuf ſein!— Gefreut haben wir Alle uns wohl über das zwei⸗ ſätzige Streichquartett in-moll von S. Tanéjew(op). Die jungruſſtſche Schule beherbergt ſo viel Echtes, Empfundenes, zugleich aber ſo viel Wiſſen und Können in der ſchwierigen Gattung des Streichquartetts. Der Laie fühlt ſich ſofort gefeſſelt durch die wohlklingenden flaviſchen Melodien, den guten Quartettſatz bewundert der Kenner, den zweiten Theil genießen beide gemeinſchaftlich. Das Andantino grazioſo mit ſeinen Vartationen mußte noch beſſer wirken, weil eben die Variationen eines gegebenen ein⸗ fachen Stoffes vom Ohre des Laien leichter aufzufaſſen ſind. Das Werk iſt ſehr ſchwierig für die Inſtrumente geſetzt, das rythmiſche Element wohl nur durch gründliche Studien ſo zu geben, wie es die Herren Hans Schuſter, Arthur Poſt, Adolf Fritſch und Carl Müller zur Aus⸗ führung brachten. Die Wiedergabe dieſer Neuheit iſt daher mit doppeltem Lobe, mit doppelter Anerkennung zu bedenken. Eigentlich ſollte man ſolch ein Werk ſogleich zweimal hören;„da's aber nicht kann ſein“, ſo würden wir uns einer baldigen Wiederholung ſehr erfreuen. Ein Glückauf dem Mannheimer Streichquartett! Arthur Blaß. Merkwürdige Kirchenchöre. Die Sucht nach dem Abſonderlichen, das die Aufmerkſamkeit der Leute erregt, ſcheint bei amerikaniſchen Geiſtlichen immer ſeltſamere Blüthen zu treiben. So berichtet ein engliſches Blatt von einigen„Neuheiten“ in Kirchenchören. Bei einem vor Kurzem abgehaltenen Kindergottesdienſt in der Trinitäts⸗ Methodiſtenkirche in Atlanta im Staate Georgia hingen zum Ent⸗ zücken der Jugend Hunderte von Kanarienvögeln in Käfigen an den Wänden und am Dach des Gebäudes. Die gefiederten Chorſänger ſangen ſo kräftig, daß ſie die Stimmen der Prediger häufig über⸗ tönten. Als dann der Geſang begann, erhoben die Kanarievögel erſt recht ihre Stimmen, wurden ſehr erregt und fügten„mit außer⸗ ordentlicher Wirkung!“ ihre hellen Töne dem Gemeindegeſang hinzu. In Newhork gibt es auch einen Kirchenchor von kleinen Kindern. In der„Grace Church“ nimmt dieſer Kinderchor an jedem Sonntag Nachmittag am Gottesdienſt theil. Die kindlichen Choriſtinnen tragen blendend weiße Schürgen und eine hübſche, eng anſchließende Kappe; die jüngſten Mitglieder dieſes einzigartigen Chors ſind nicht über bier Jahre alt, aber ſie ſingen mit vollkommener Uebereinſtimmung und Klarheit. Vor einigen Monaten wurde berichtet, daß der Rev. W. E. Kaiſer von der Baptiſtengemeinde in Campton im Staate Kentuckyh die Einrichtung getroffen hatte, daß ſein Kirchenchor— pfiff, ſtatt zu ſingen. Er ſelber leitete das Pfeifen und widmete den größeren Theil ſeiner Predigt der Verurtheilung der Vokal⸗ und Inſtrumentalmuſik in der Kirche. Da der Geiſtliche ferner für die Gleichförmigkeit iſt, ſind alle Chormitglieder gleich groß, und wenn ein junges Mädchen auch eine vorzügliche Stimme hatte, aber zu klein oder zu groß war, ſo konnte ſie nicht in dieſen Kirchenchor eintreten. Ebenſo werden keine verheiratheten Frauen zugelaſſen, und wenn ein Mitglied in den Stand der Ehe eintritt, ſo muß es ſich aus dem Pfeiferinnenchor zurückziehen. Gerichtszeſtung. * Die Verhandlung gegen den Mörder der Juſtizräthin Ißmer in Potsdam, wird am Montag, 13. d.., vor dem dortigen Schwur⸗ gericht ihren Anfang nehmen. Die auf Raubmord lautende An⸗ klage richtet ſich gegen den Malergehilfen Otto Wagner aus Neuendorf. Zu der Verhandlung ſind nur wenige Zeugen und zwei ärztliche Sachverſtändige geladen. Der Angeklagte, welcher zur grö⸗ ßeren Sicherheit ſeit einiger Zeit im Moabiter Unterſuchungsgefäng⸗ niß internirt iſt, wird von Gerichtswegen durch den Rechtsanwalt Kennes in Potsdam vertheidigt werden. Die Verhandlung dürfte vorausſichtlich in einem Tage zu Ende geführt werden, da der An⸗ geklagte in der Vorunterſuchung ein umfaſſendes Geſtändniß ab⸗ gelegt hat. *Internationale Spitzbuben. In Mainz ſtand vor der Straf⸗ kammer der 30j. Kaufm. Hch. Herm. Harmeus aus Hamburg, an⸗ geklagt, gemeinſchaftlich mit dem flüchtigen Kaufmann Karl Cäſar Schröder aus Hamburg, in Hamburg, Braunſchweig, Magdeburg, Kaſſel, Köln und Mainz bedeutende Einbruchsdiebſtähle verübt zu haben. Im Mai 1898 fielen den Einbrechern in Hamburg bei einer Wittſwe 440 M. baar, ſilberne Löffel und Schmuckſachen im Werthe von 2000 M. in die Hände. Im November 189s ſtahlen ſie in Braunſchweig einem Buchbinder für 6000 M. Werthpapiere, Gold⸗ und Silberſachen ete. Im Dezember brachen ſie in Magdeburg bei einem Rentner ein und erbeuteten Werthpapiere für 22 000., Sparkaſſenbücher mit 1400., für 200 M. Koupons und 1100 M. baar, ſowie einen Hhpothekenbrief über 13000 M. Im März 1901 brachen ſie bei dem Oberlandmeſſer Kloſe zu Kaſſel ein und ſtahlen für 1900 M. Werthpapiere, für 2500 Live Koupons und drei Spar⸗ kaſſenbücher. Am 8. April kam der Eiſenbahndirektor Urban in Kaſſel dran mit Werthpavieren für 20 000., Schmuckſachen und 420, M. baar. Am 1. April ſtahlen ſie einem Kaſſenbeamten in Braunſchweig für 14 600., 6000 M. Koupons, 620 M. baar, Schmuckſachen, zwei Sparkaſſenbücher und einen Hypothekenbrief von über 1000 M. Am 23. Juni 1901 ſtahlen ſie in Köln aus der Woh⸗ mung des Mathematikers Balzer Koupons und Talons für 125,200 Mark. Den Hauptkoup führten ſie am 16. September 1901 in Mainz aus. Hier brachen ſie in die Wohnung des Bibliothekars Hofrath Börckel ein, wobei ihnen Koupons und Talons für 98 000, Mark, 7000 M. baar und ſonſtige Gegenſtände in die Hände fielen. Das erbeutete Geld wurde hauptſächlich auf Spiel⸗ und Renn⸗ plätzen mit Frauenzimmern verſchwendet. Auch in Frankreich und England verübten ſie Einbruchsdiebſtähle. Das Gericht erkannte auf 15 Jahre Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. heueſte Nachrichten ung Celegramme. Eröffnung des Stuttgarter Hoftheaters. Stuttgart, 12. Okt. Mit einem dreifachen Hoch wurden die Majeſtäten begrüßt, als ſie unter Vorantritt des Intendanten Putlitz die Logen betraten. Stehend hörten ſie und das Publikum der von der königlichen Kapelle geſpielten Volkshymne zu. Dann begann die Aufführung des Tannhäuſer, die von Harlacher inſeenirt und von Pohlig dirigirt, beſonders durch die ausgezeichnete Leiſtung von Eliſe Wiborg als Eliſabelh, Ingeborg Fink als Venus, der Hru. Gieß⸗ wein in der Titelrolle, Holm als Landgraf und Fricke als Wolfeam, einen trefflichen Verlauf nahm. Nach dem J. Akte fand im Foyer Cercle ſtatt, bei welchem ſich außer der Hofgeſellſchaft zahlreiche Genf, 12. Oktober. Samſtag Abend und in der Nacht war Alles ruhig. Die Stadt nimmt ihr gewohntes Ausſehen wieder an. In Folge des Beſchluſſes mehrerer Gewerkſchaften, die Arbeit! wieder aufzunehmen, ſcheint der Geſam mtausſtand über⸗ haupt beendet zu ſein. Genf, 12. Okt. Die am allgemeinen Ausſtande betheiligten Arbeiter beſchloſſen heute Nachmittag, unter Proteſt gegen die Maßnahmen der Polizei und der Truppen, die Arbeit wiederxr aufzunehmen. Nach antlicher Mittheilung wurden bei den Unruhen 50 Soldaten leicht verletzt; 230 Verhaftungen wurdeſt vorgenommen, 110 Ausländer ausgewieſen und über die Grenze abgeſchoben, darunter 45 Italiener, 80 Franzoſen und einige Deutſche, F. Genf, 18. Oktober. Der geſtrige Tag und Abend iſt gut verlaufen. Die Streikenden kehren heute meiſt zur Arbeit zurück, Nur die Straßenbahner müſſen weiter feiern, da ſich die Trambahn⸗ Direktion auf keine Unterhandlungen einläßt, Ausſtand der franzöſiſchen Bergarbeiter. Lens, 12. Okt. Im Kohlengrubenbezirk von Pas de Calais iſt die Nacht ruhig verlaufen, nur ein in den Gruben in Lens aufgeſtellter Poſten wurde durch einen Steinwurf am Kopfs In den Reihen der Ausftändigen macht ſich eine ſchwer verletzt. gewiſſe Abſpannung bemerkbar. Paris, 13. Okt. Die Meldung eines Blattes, daß die gelben Syndikate Revolver und Patronen an ihre Anhänger bertheilt hätten, um ſich gegen die Ausſtändigen, die ſie ver⸗ hindern, zu arbeiten, zu ſchützen, wird von zuſtändiger Seite alz unbegründet erklärt. Zum Ausſtand der amerikaniſchen Kohlenarbeiter. N. Newyork, 13. Okt. Hier kurſirt das Gerücht, daß man ſich an MWorgan, dem Urheber des Kohlenarbeiterſtreikes, zu rächen beabſichtigt. N. Newhork, 13. Okt. Von Seiten der Regierung dauern die Verſuche zur Beilegung des Kohlenarbeiter⸗Streikes fort. Die Streikenden wollen Morgan als Schiedsrichter gcceptiren, 5*.*.* Orivat-Telegramme dles„General-Hnzeigers“, *Mainz, 13. Okt. Der heſſiſche Handelskammertag nahm geſtern eine Reſolution an den Reichstag an, den Vorſchlag der Zolltarifkommiſſion betr. Erhöhung der Lebensmittelpreiſe abzulehnen. Nur die Handelskammer Worms ſtimmte dagegen. »München, 18. Okt.(Amtlich.) Bei dem Eiſenbahnzu⸗ ſammenſtoß in Gaedheim wurden 12 Perſonen leicht verletzt, darunter 5 vom Zugsperfonal. Carmeaux, 13. Olt. Jaurs hielt in einer öffentlichen Vere ſammlung eine Anſprache, in welcher er den Ausſtand der Art und Weiſe zuſchreibt, wie die Geſetze über die Arbeit auf Lohn⸗ kürzungen angewendet werden ſollen. Der gegenwärtige Ausſtand könne nur dann zu einem günſtigen Reſultat führen, wenn keing Gewaltthätigkeiten vorkämen. Sache der öffentlichen Gewalten ſei es den Konflikt zu löſen, dieſe würden ein Verbrechen begehen, wenn ſie gegenwärtig diejenigen im Stiche ließen, die ſie immer unterſtützt hätten. Delegirtentag der nationalliberalen Partei. hs. Eiſenach, 12. Okr Zum Zolltarif lag folgender Antkrag des Centralporſtands vor: Der Delegirtentag der national⸗ liberalen Partei erachtet die Verabſchiedung eines neuen Zoll⸗ tarifgeſetzes und Zolltarifs, ſowie das Zuſtandekommen günſtiger langfriſtiger Handelsverträge für eine wirthſchaftliche und politiſche Notwendigkeit. Er bedauert, daß durch Verſagung des erforderlichen Zoll⸗ ſchutzes für die Landwirthſchaft von radikaler Seite, durch Auf⸗ ſtellung übertriebener, das Allgemeinwohl ſchädigender Forder⸗ ungen im einſeitigen Intereſſe eines Berufsſtandes von agrari⸗ ſcher Seite das Zuſtandekommen der Vorlage erſchwert oder gefährdet wird. Der Delegirtentag erwartet, daß die Reichstagsfraktion ſich im Weſentlichen auf den Boden der Regierungsborlage ſtellt, daß ſie keinesfalls über die in der Regierungsvorlage enthaltenen Mindeſtzölle hinausgeht und daß ſie weitere Mindeſtzölle ab⸗ lehnt. Nach lebhafter Debatte wurde dieſer Antrag mit über⸗ wiegender Mehrheit angenommen. 1 Eiſenbahnunglück. wWürzburg, 13. Okt. Der Zuſammenſtoß des Schnell⸗ zuges Frankfurt⸗Berlin mit einem Güterzug bei der Station Gäd⸗ heim erfolgte in Folge falſcher Weichenſtellung. Mehrere Wagen wurden zertrümmert. Kondukteur Spiegel aus Bamberg wurde ſchwer verletzt, ferner 12 Perſonen leicht. Verzelli, 12. Okt. Der von Mailand kommende Gxpreß⸗ zug ſtieß bei der Einfahrt in den hieſigen Bahnhof auf eine Loko⸗ motive. 4 Leute vom Zugsperſonal wurden leicht verletzt. Bamberg, 12. Oet. Der Samſtag Abend 9½ Uhr fällige von Frankfurt a. M. über Aſchaffenburg⸗Würzburg kommende Gil⸗ zug ſtieß in der Station Gädheim auf einen zur Ausfahrt be⸗ reitſtehenden Güterzug. Zehn Perſonen ſind leicht verletzt. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Von den Burenführern. 8. Brüſſel, 13. Okt. Dem geſtrigen Gottesdienſte in der evangeliſchen Kirche wohnten die Generäle Botha, Delaraqy und Ferreig mit ihren Damen bei. Den ganzen Sonntag umlagerte eine große Maſſe das Hotel, die von Zeit zu Zeit lärmend maniſeſtirten'⸗ In öffentlichen Lokalen wurde für die Buren geſammelt. Das Aus⸗ bleiben De Wets wird von der Preſſe lebhaft commentirt. Man ſpricht von einem offenen Zerwürfniß bei den Generälen De Wet traf um 9 Uhr geſtern Abend hier ein. Er hielt vom Balkon des Hotels eine Anſprache an die Menge, in welcher er nochmals der Brüſſeler Bevölkerung für den warmen Empfang dankte. Heute Früh reiſen die Generale nach Paris. Berliner Drahtbericht. Aus Greiz. In Folge Exploſton einer Petroleum⸗ lampe brach hier ein Großfeuer aus, durch welches in der Marktſtraße 12 Häuſer eingeäſchert wurden. Der Schaden wird auf 7 bis 800,000 M. geſchätzt,— Aus Wien. Hier iſt der bekannte Akademiker Aloys Greil geſtorben.— Aus Saloniki. Zwiſchen Cares und Petrie kam es zwiſchen bulgariſchen Banden und türkiſchen Truppen zu ernſten Zuſam menſtößen, wobei auf bulgariſcher Seite 100 Todte und Verwundete blieben. Auch die Türken hatten ſchwere Verluſte und erlitten bei einem anderen Zuſammenſtoß eine empfindliche Schlappe. Geſtern wurden 2 Bataillone mittelſt Eiſen⸗ bahn von Saloniki nach Demir Hiſſar transportirt, von wo ſie in 1 hohe Seamte und ſonſtige Notabilitäten in der Umgebung der nördlicher Richtung abmarſchirken. Ueber einen kleineren Zuſammen“ Hoß bei Dichuma feblen bisber Eiuzelhgiten Der Ausſtand in Genf. 1221— ht war wieder Arbeit ü ber⸗ iligten en die ieder i den burden Grenze utſche. ſt gut zurück, ibahn S de ben in Kopfs eine tß die zänger ber⸗ e als man rächen auern treikes dtiren. rs“% rtag r- ſchlag beiſe 5 nzu⸗ rletzt, Ver⸗ r Art Lohn⸗ ſtand keins en ſei wenn ſtützt kr goll⸗ Auf⸗ der⸗ rari⸗ oder ſich tellt, enen ab⸗ E r⸗ ell⸗ Bäd⸗ agen urde eß⸗ zoko⸗ llige Sil⸗ be⸗ Der der und eine ten· lus⸗ Nan len vom an m⸗ der auf inte hen hen cher tten ine ſen⸗ in em des nal⸗ oll. tiger und ALur Aufbewahrung von Werthpapieren und Werth —— Markt zu beherxſck 1 Mannheim 13. Oxtoßer. Wenleral⸗Ameiger. Jolkswirthschaft. Mannheimer Marktbericht vom 13. Okt. Stroh per Ztr. M..00 bis M..—, Heu M..00 bis M..—, Kartoffeln M..— bis M..— per Ztr., Bohnen per Pfd. 12.00 Pfg., Blumenkohl per Stück 30—50 Pfg., Spinat per Portion 25—00 Pfg., Wirſing per Stück 00.7 Pfg., Rothkohl per Stück 15—00 Pfg., Weißkohl p. St. 15 bis 20 Pfg., Weißkraut per 100 Stück 10., Kohlrabi 8 Knollen-15 Pfg., Kopfſalat per Stück—8 Pfg., Endivienſalat per Stück—10 Pfg., Feldſalat p. Portion 20 Pfg., erie p. Stück—10 Pfg., Zwiebeln p. Pfund 00—8 Pfg., rothe Rüben per Portion 6 Pfg., weiße Rüben per Portion 0 Pfg., gelbe Rüben per Portion 6 Pfg. Carrotten per Bliſchel 4 Pfg., Pflück⸗Erbſen per Portion—0 Pfg.,Meerrettig per Stange 15—20 Pfg., Gurken per Stück 00—00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück.00 Wek., Aepfel per Pfd. 10—12 Pfg., Birnen per Pfd. 20—25 Pfg., Kirſchen per Pfd. 09—00 Pfg., Trauben per Pfd. 20 Pfg. Pfirſiche per Pfd. 15—30 Pfg., Aprikoſen per Pfd. 0 Pfg., Nüſſe per 25 Stück—-25 Pfg., Haſelüüſſe per Pfd. 35 Pfg., Eier per 5 Stück 50—85 Pfg., Butter per Pfd..10—.20., Handkäſe 10 Stück 40 Pfg., Breſem per Pfd. 50—60 Pfg., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd. 70—80 Pfg., Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg. Stockfiſche per Pfd. 30 Pfg., Haſe per Stück.00—.00., Reh per Pfd..50—.00., Hahn(ig.) p. Stück.20—50., Huhn(jung) per. Stück.70—2., Feldhuhn per Stück.00.—.00., Ente per Stück —.00., Tauben per Paar 90⸗1.00., Gans lebend per Stück —0., geſchlachtet per Pfd. 00—00 Pfg., Aal.00—00 Pfg., Karpfen.00 Mk., Zwetſchgen per Pfd 12—18 Pfg. Heu⸗ und Strohbericht vom 13. Okt. Vergangener Woche brachte die Marktlage inſofern etwas Beſſerung, als gute Nachfrage namentlich für Kleeheu herrſchte, während andererſeits die übrigen Wgaren ziemlich vernachläſſigt waren— Wir notiren: Kleeheu.50 Mk., Wieſenheu.30 Mk., Roggenſtroh(Flegeldruſch).0 Mk., Preß⸗ ſtroh.40 Mk. Allesper 50 kg franko hier. Zur Lage der deutſchen Eiſeninduſtrie. Nach den jetzt vor⸗ Uegenden Geſchäftsberichten der deutſchen Montaninduſtrie iſt nach wie vor ein unleugbarer Rückſchritt zu verzeichnen. Die neueſte Rieſentruſtbi in den Vereinigten Staaten, die United States Steel Corporation, und der damit verbundene augenblickliche Aufſchwung der amerikaniſchen Eiſeninduſtrie beeinflußte be⸗ reits in verhän zoller Weiſe den Weltmarkt. Die Tage der deut⸗ ſchen Eiſenausfuhr nach Amerika, die ſich von Januar bis September dieſes Jahres immerhin auf nahezu 200 000 Tonnen bezifferten, ſcheinen gezählt; es müßten denn Ereigniſſe eintreten, die den — Werdegang der Dinge auf Fortſchritt zu verzeichnen, recht dürftiger. ſo iſt auch der Inlandshandel ein Die plötzliche Belebung, welche vor Jahresfriſt den en begann, hat einer Stagnation Platz gemacht, welche beſonders eine große Gefahr für die Arbeiterwelt in ſich birgt. Nirgends ſind aber auch nur die geringſten Aus⸗ ſichten auf eine Beſſerung auch in unabſehbarer Zeit vor⸗ handen. Vielmehr ſcheint es, als ob die deutſchen Produ⸗ genten den Amerikanern unterliegen werden, in deren Monopoliſirungsbeſtrebungen wohl kein anderer Zweck zu ſuchen iſt, als die europäiſche Konkurrenz vom Weltmarkt gänzlich guszuſchließen. Auf dieſe Abſicht dürfte auch die jüngſte Reiſe des Präſidenten des amerikaniſchen Stahltruſtes, Schwab, nach Europa hindeuten. Darum ſollten die deutſchen Montaninduſtriellen mehr als je auf die„amerikaniſche Gefahr“ achten und ſich nicht das bischen Boden, auf dem ſie noch ſtehen, entziehen laſſen. Dazu iſt aber die Hilfe der Geſetzgebung unerläßlich. Ein Herabſetzen oder gar Fallenlaſſen der Eiſenzölle würde ein Fehler ſein, deſſen Folgen ſich wohl jeder unſchwer ausmalen kann, welcher die Gefahr der amerikaniſchen Truſtbeſtrebungen kennt, welche dann keinerlei Schranke mehr zu fürchten brauchten. Wir haben den Wettbewerb mit den Vereinigten Staaten auch dort zu fürchten, wo wir bis jetzt ein ziemlich großes Abſatzgebiet unſerer Eiſeninduſtrie⸗Erzeugniſſ hatten. Zumal England dürfte in Zukunft oft lieber von Amerika als von Deutſchland im ren. Wenn es auch zweifelsohne ge⸗ lingen wird, durch die neuen Handelsverträge mit einigen Ländern einige Vortheile vor anderen Staaten zu erringen, ſo iſt doch eine Efnſchränkung der Produktion, die noch dazu in keinem Verhältniß zur Nachfrage ſteht, unbedingt geboten, wenn nicht ſtarke Erſchütterungen die deutſche Eiſeninduſtrie noch mehr erſchüttern ſollen. Kohlen aus gepreßtem Kohlenſtaub. In St. Louis hat ſich eine Geſellſchaft mit einer Million Dollars Kapital gebildet, um Kohlen aus gepreßtem Kohlenſtaub zu fabriziren. Die ausge⸗ brannten Kohlen längs der Eiſenbahngeleiſe auf Long⸗Island wer⸗ den geſammelt und zu einem Dollar für den Barrel verkauft. Die Verſicherungs⸗Abtheilung der Dresdner Bank macht durch Inſergt bekannt, daß ihr Prämien⸗Tarif für Auslooſungs⸗Verſicher⸗ ung für den Monct November 1902 erſchienen iſt. Derſelbe enthält U. A. die Prämien⸗Sätze für Braunſchweiger 20 Thaler⸗Looſe, ſe por Füddeutsche Banl MANVHEIM. 2 2 2 gegenständlen empfchlen wir in unserem euen Bankgebäude Lit. D 4 Nr. 9 bis 10 die nach den neuesten Erfahrungen der Technik erbaute Stahlkammer. In dieser Stahlkammer vermiethen wir eisernesSchrank⸗ fücher(Safes) unter Selbstyerschluss der Miether und Mit⸗ Lerschluss der Bank in verschiedenen Grössen, Zur ungestörten Handhabung mit dem Inhalte dieser Safes stehen den Miethern iun Vorsgale des Tresors ve schliessbare Kabinette zur Verkügung. Die Bedingungen werden an unseren Schaltern unentgeltlich Nerabfolgt oder auf Wunsch zugesandt. 23355 Die Direktion. Ghgfum- Hbele A..76,.50, 78.00, 78.00, 28. 00%e 49.00 ,. in heſour, Holle Alousen u und Seide ..75,.50,.50,§.50,.0 5i 48,0% J,. Gerbsl.- Goslüme H. J8. 00 bis 75.00 ,½. Neu auſgenommen: Sadifi sul. Gnstüm.eluale. SGGGSSssssss 2 08000 8e als Muſterlagerhäuſer anerkannt ſind. Zur Lagerung werden uübernommen: unter Ausſchluß riechender, ſtaubender oder dem Verderben ausgeſetzter Waaren. Das Lagergeld beträgt bei einzelnen Kollis 40—80 Pfg. pro Kolli, bei(J mehrexen Kollis oder größeren Partien 50—80 Pfg, pro Kubikmeter und Monat 88 je nach der Güte der Gegenſtände und Dauer der Lagerung. Die Lagerung im OLagerhauſe ſtellt ſich in der Regel nicht theurer, häuſig ſogar billiger als in ſonſtigen gemietheten Räumen, die meiſtens nicht trocken, feuer⸗ und diebes⸗ ſicher, nicht ſtaub⸗ und ungezieferfrei ſind. erwähnter Art keine geeigneten Maßnahmen gegen Motten und Ungeziefer, ſowie keine der Jahreszeit entſprechende Lüftungen vorgenommen werden. Häufig ſind auch ſchlechte Treppen oder ſchmale Gänge vorhanden, in denen Beſchädigungen leicht möglich ſind. Das Lagerhaus iſt im Gegenſatz hierzu abſolut trocken, ſtaubfrei, feuer⸗ und diebesſicher, iſt durchaus ungezieferfrei, wird ſtets der Jahres⸗ zeit entſprechend gelüftet und ſind geeignete Maaßnahmen gegen Motten und Gänge und Treppen ſind nicht vorhanden. chieht per elektriſchem Aufzug, ſo daß Beſchädigungen leicht zu vermeiden ſind. Es wird volle Garantie für jede Beſchädigung oder Verluſt gerung, entſprechend den Beſtimmungen des Haneeee e ſonſtiges Ungeziefer getroffen. Der Transport ge während der La übernommen. 7 Die Berechnung des Lagergeldes erfolgt von Monat zu Monat und iſt der Einlagerer an keine Kündigungsfriſt gebunden. auf die eingelagerten Gegenſtände Darlehen bis zu des Werthes ewährt. 5 2 Lagerhaus kann jederzeit, jedoch nur bei Tage, beſichtigt werden. Referenzen, Vertragsentwürfe, Voranſchläge ſtehen unentgeltlich und ohne jede Verbindlichkeit des Auftraggebers zur Verfügung. 5. Seite Neuenburger 10 Fres.⸗Looſe, Oldenburger 40 Thaler⸗Looſe, Ans⸗ bach⸗Gunzenhauſener 7 Fl.⸗Looſe, Ungariſche 100 Fl.⸗Looſe, Kursk⸗ Kiew⸗Eiſenbahn⸗Aktien und der diverſen Preußiſchen Provinzial⸗ Rentenbriefe. Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft zu Leipzig, auf Gegenſeitigkeit errichtet 1880(alte Leipziger) In den erſten drei Vierteljahren ahres 1902 ſind 5047 Anträge über M. 38 810 150 Ver⸗ herungsſumme eingegangen und 4435 Verſicherungen über 33 482 900 abgeſchloſſen worden. Es hat ſich damit der Ver⸗ 5 id auf 642 Millionen Mark gehoben, während das Vermögen auf 222 Millionen Mark angewachſen iſt. Im laufenden Jahre beträgt die Dividende für die länger als fünf Jahre beſtehen⸗ den Verſicherungen beim Dividendenplan A, wie ſeit nunmehr 15 Jahren, 42 Proz. der ordentlichen Jahresbeiträge, bei abgekürzten Verſicherungen außerdem noch 1,5 Proz. der Summe der gezahlten Zuſatzprämien; beim Dividendenplan B gelten ſteigende, nach der Dauer der Verſicherung abgeſtufte Dividendenſätze, die die Leipziger Geſellſchaft in der von Anfang an in Ausſicht geſtellten Höhe fort⸗ gewährt. Wein. Aus der Pfalz, 10. Okt. Die Leſe der Portugieſertrauben iſt in der Dürkheimer und Neuſtadter Gegend beendet, im Grünſtadter Kanton, im Zellerthal und am oberen Haardtgebirge aber jetzt voll im Gange. Die Menge befriedigte nicht nur, ſondern übertraf die Erwartungen, namentlich im Dürkheimer Kanton. Die zuletzt feſt⸗ geſtellten Moſtgewichte wieſen bis zu 90 Grad nach Oechsleſcher Waage auf. Der Verkauf des Moſtes ging heuer ſo glatt vor ſich, wie ſelten in einem Jahre; die Preiſe ſind hoch. Die 40 Liter Maiſche wurden in Neuſtadt, Hambach, Mußbach, Gimmeldingen und Haardt zu M. 8½—10, in Dackenheim, Weiſenheim, Bobenheim, Herxheim, Leiſtadt, Erpolzheim, Freinsheim, Gönnheim, Ellerſtadt, Friedels⸗ heim, Niederkirchen, Kallſtadt, Ungſtadt und Dürkheim zu M. 8 bis 9% verkauft. In Wachenheim gingen annähernd 3000 Logel Por⸗ tugieſermoſt zu durchſchnittlich M. 8½ und in Ruppertsberg, Deides⸗ heim und Forſt Poſten zu M. 11—13½ die Logel(= 40 Liter) in andere Hände über. Am oberen Gebirge wurde Portugieſermoſt in Weyher, Rhodt, Edesheim, Edenkoben, Diedesfeld und in Landau und Umgegend zu M.—9 und Weißmoſt(Vorleſe) zu M. 10½% bis 11 abgeſetzt. In Grünſtadt, Sauſenheim, Aſſelheim, Bockenheim, Dirnſtein, Klein⸗ und Großkarlbach, Laumersheim, Biſſersheim und Kirchheim wurde die Logel Portugieſermoſt mit M. 77½—794 und in Niefernheim, Mölsheim, Albisheim, Herxheim und Zell das Viertel 8 Liter mit M..50—.80 bezahlt. Auch bedeutende Mengen gekelterter Moſt wurden zu M. 250—350 das Fuder, größtentheils von württembergiſchen Wirthen und Händlern, auf⸗ gekauft.— Die Weißtrauben haben in den letzten Tagen bei der beſſeren Witterung bedeutende Fortſchritte gemacht; man wird des⸗ halb die Leſe ſo lange, als noch möglich, hinausſchieben. Der Verkehr mit Wein war in der jüngſten Zeit nicht lebhaft; nur Roth⸗ weine der beiden letzten Jahrgänge wurden in größeren Mengen zu anziehenden Preiſen umgeſetzt. Weißweine waren weniger begehrt. London, 11. Oktober.(Baltic. Schluß.) Weizen im Allgemeinen wurde gegen Schluß des Marktes träge und unthätig. Angeboten: 1 Ladung Carlifornler ſchwimmend zu 30 sh 3 d. 1 Ladung Californier per November⸗Dezember zu 29 sh 9 d. 1 Ladung Walla-Walla ſchwimmend zu 29 sh 6 d. 1 Ladung Walla-Walla per Oktober⸗Dezember zu 28 sh 3 d. 1 Ladung Blue Stem ſchwimmend zu 30 sh 9 d. Verkauft: 1 Ladung Nr. 1 Hard NManitoban per Oktbr.⸗Nopbr. zu 28 sh 3 d. Mais nahm gegen Schluß des Marktes eine ruhige aber ſtetige Haltung an. Angeboten: 1 Ladung La Plata due out verladet zu 28 sh 6 d, 28 sh 3 d Käufer. 1 Ladung La Plata prompt zu 23 sh 6 d, 23 sh Käufer. 1 Ladung Galatz-Foxanian per Os per Oktober zu 25 sh 6 d. 1 Ladung Galatz-Foxanian per Nov.⸗Dez. zu 24 sh. ½ alt. 1 Ladung Galatz-Foxanian per Qkt.⸗Nov. zu 24 sh 6 d ½ alt. 1 Ladung Donau⸗Mais per November⸗Dezember zu 24 sh ½ alt. Verkauft: 1 Theilladung Odessa ſchwimmend zu 24 sh 10 ½ d. Gerſte blieb während des ganzen Marktes feſt und ruhig. Angeboten: 1 Ladung Süd-Russische per Dez.⸗Jan. zu 17 sh 4½ d. 1 Ladung Süld-Russische per Ot.⸗Nov. zu 17 sh 4½ d. 1 Ladung Donau⸗Gerſte prompt zu 17 sh 4½ d. Verkauft: 1 Ladung Sücd-Russische eight options per Nopbr.⸗ Dezbr zu 17 sh 1½ d. 1 Theilladung Süd-Russische ſchwimmend zu 16 sh 10½ d. Hafer: Die feſte und ruhige Tendenz hielt bis Schluß des Marktes an. 5 Waaren, Kaufmannsgüter, Maschinen eto. Material zur Verpackung wird leihweiſe unentgeltlich geſtellt. J. Kratzer's Lagerhaus Neidelberg— Mannheim— Karlsruhe— Landau. SOooesssssesesessesseeesesessee 88888888588858588660 J. Kratzerks Lagernaus. Mein Lagerhaus iſt durch Entſchließung des Großh. Bezirksraths vom 16. März 1894 amtlich genehmigt worden. Ich unterhalte in Heidelberg und Maunheim große feuerſichere Lagerhäuſer mit elektriſchem Perſonen⸗ und Güteraufzug, die durch ihre in jeder Beziehung tadelloſen Einrichtungen Auch von den Filialen Karlsruhe und Landau werden geeignete Lagerräume unterbalten. In Mannheim iſt dies Lager⸗ haus das einzige für Möbellagerung entſprechend eingerichtete am Platze. Ganze Haus-Einrichtungen, einzelne Möbel, Reise⸗ Effekten, Verfügungsgüter, Zweiräder, Automobils, Auch können in Räumen letzt⸗ Auf Wunſch werden Verkauft: 1 Theilladung Cargos St. Petersburg 304 Ibs Ver⸗ ſchiffung verſchifft zu 14 sh 4½ d. Rapsſagt wurde mit einer trägen Tendenz geſchloſſen. Angeboten: Broyn Ferozepore ol terms per Okt.⸗November⸗ Verſchiffung 38 sh 9 d. 1 Ferozepoxe new terms per Oktbr.⸗Novbr. Verſchiffung 34 sh 3 d. Jalcutta old terms per Okt.⸗Noy. Verſchiffung 33 sh 6 d. Cawnpore old terms per Okt.⸗Nov. Verſchiffung 38 sh. Cawnpore new terms per Okt.⸗Nov. Verſchiffung 34 sh. Leinſgat wurde mit einer ſtetigen Tendenz geſchloſſen. Angeboten: Bombay per Okt.⸗Nov. Verſchiffung 52 sh. La Plata per Dezember⸗Januar Verſchiffung 43 sh. Calcutta per Okt.⸗Nov. Verſchiffung 46 sh 9 d bezahlt. Ueberfeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New⸗Nork, 11. Okt. Drahtbericht der American Line, Sout⸗ hampton. Der Schnelldampfer„St. Paul“, am 4. Olkbr. von Southampton ab, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gn d⸗ Jlach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, direkt am Haupkbahnhof. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Gktober. Pegelſtationen Datum: vom Rhein:.9. 10.11.12.13.[Bemerkungen Konſtaunz 3, 30 Waldshut..,12 2,08 204 2,07 Hüningen 1J1,72 1,661,611,60 Abds. 6 Uhr Kehl„„12,07 2,07 2,02 1,98,982,39] N. 6 Uhr Lanterburg ,38 3,45 3,413,35 Abds. 6 Uhr Maxan.3,32 3,39 3,34 3,30 ,20 3,40 2 Uhr Germersheim 8,09 3,00.-P. 12 Uhr Maunheim. 2,62 2,67 2,68 2,64 2,61 2,62 Morg. 7 Uhr Maiunz J0,45 0,43 0,44 0,44.-P. 12 Uhr 1,26 10 Uhr Kaulbß J1,88 1,36 1,38 1,391,37 1,84 2 Uhr 150 1,58 10 Uhr 2 8.22 1,20 l18 2 Uhr RNiIVͤ»I 0,60 0,58 6 Uhr vom Neckar: Mannuheimm„2,62 2,70 2,71 2,712,84 2,64] V. 7 Uhr Heilbroun J0,40 0,40 0,37 0,35 0,35 0,511 V. 7 Uhr r ere- imageeeerr Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, ſür Lokales, Provinzielles und Volkswirthſchaft: Eruſt Müller, für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goedecker, für den Junſeratentheil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Director Speer. Beste Kindernahrung. Vorzügl. Zusatz zur Kuh⸗ milch,. Muskel- u. knochen- bildend. 22mal prämürt. — Leborall zu haben. 25 7 2——2 85 5 durch Plakate kenntlich. Engros-Lager: Basger- Engels& Scheel Nachf,; Imhoff& Stahl. Niederlage 2 8 mann& Oo. bshlagenbitter Drit Knechts Mag 2 FEFFEEEECCE 2 2 feiffer& Diller's Kaffee-Essenz! Niederlagen überall! Fabrik Horchheim bei Worms a. Rh. Lehmann& Co Aunſtgewerbl. Anſtalt für Glas⸗Decoration Glas⸗ und Bilderrahmen⸗Handlung. F 2, 4a Lernſprech⸗Anſchluß 356. F 2, 4a Nüächste Haltestelle der slektrischen Kunstyerglasungen Strassenbahn: für Pfälzer Hof oder Marktplatz. Salon, Erker und Treppen- häuser in Opalescent und allen andern Glasarten nach gegebenen u. eigenen Entwürfen, Metallvrerglasungen für Möbel-Einsätze in Messing-, Kupfer-, Nickel- und Blei- Fassung. 25429 GMlasmalerei kirchlich und profan. Glasschleiferei Fagettirung von Crystall⸗ gläsernzed. ormu. Grösse. Glasbuchstaben Glasätzerel in Spiegel, gewöhnlichem und Farbenglas nach jeder Zeiehnung. 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Wir bringen hiermit zur öſſentlichen Kenntüiß, daß in der Gemeinde Erpolsheim die Geflügelcholera wieder er⸗ loſchen iſt. 2577 Manuheim, 7. Oktober 1902. Großh. Bezirksamt: Heintze. Aufgebot zum Zweche der Kraftlos⸗ erklärung zweier Aktien nebſt Zuterimsſchein. Zahlungsſperre! No. 36428 J. Auf Antrag des John Engliſh Riley, Mitinhabers der Firma J. J. Riley& Sons in Montrecl, pertreten durch die Mannhetimer Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft Akt.⸗Geſ. ſu Manuhein, dieſe pertreten durch die Rechts⸗ anwälte Geißmar daſelbſt, wird gemäߧ 1019.⸗P.⸗O. der ManunheimersPVerſicherungsgeſell⸗ ſchaft Akt.⸗Geſ. in Maunheim als der Ausſtellerin der zwei Aktien No. 404 und No. 405 Über je 1000 Mk. und eines Interims⸗ ſcheins No. 2587 über 1000 Mk. berboten, an den Inhaber dieſer Papiere eine Leiſtung zu bewirken, insbeſondere neue Gewinnantheil⸗ ſcheine auszugeben. 2566 Mannheim, 19. Septbr. 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts III: Mohr. Ladung. Nr. II. 40213. Jakob Haber⸗ ſtroh, geb. 15. November 1866 in Dürrn, Amt Pforzheim, Gold⸗ ſchmied, zuletzt wohnhaft in Mannheim, z. Zt. unbekannt wo, iſt beſchuldigt, daß er als beur⸗ laubter Erſatzreſerviſt I. Claſſe uhne Erlaubniß ausgewandert iſt. Uebertretung gegen 8 360 Ziff. 8.⸗Str.⸗G.,B. 2574 Derſelbe wird auf Anordnung des Gkoßh. Amtsgerichts— Abth. X.— hierſelbſt auf: Dienſtag, den 30. Dez. 1902, Bormittags 8½ Uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur de geladen. Bel Unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe guf Grund der nach 8 472 Abſ. 2 und 3 Str.⸗P.⸗Ord, von dem Bezirks⸗ kommando Maunheim ausge⸗ ſtellten Erklärung vom 27. Sep⸗ tember 1902 verurtheilt werdeß. Maunheim, den 8. Okt. 1902. Der Gerichtsſchreiber Groſßh Amtsgerichts: K. Bernauer. Bekanntmachung. Den Schutz des ee etr. Nr. 108119 11. Mit Zuſtim⸗ mung des Stadtraths und nach Vollziehbarkeitserklärung durch den Gr. Herrn Laudesklommiſſär 9„Ortspolizeilſch⸗ oxſchriſt“ erlaſſen. Mannheim, 27. Aug. 1902. Großh. Bezirksamt. Polſzelbirektion: gez. Schäfer. Ortspolizeiliche Vorſchrift betreffend den Schutz des eee Kinder⸗ u. Sportswagen dür⸗ ſen auf den Friedrichsplatz nicht eingeführt werden. 2 unde dürfen auf den Fried⸗ rlchsplatz nur mitgenommen werden, wenn dieſelben an kurz anzuziehender Leine geführt werden. 8 8. Das Betreten der Waſſerbe⸗ hälter des Friedrichsplatzes, ebenſo das Spielen an deuſelben oder die Vornahme von Reinig⸗ ungshandlungen oder ſonſtigen andlungen, welche geeignet ünd, das Waſſer oder die Be⸗ hälter zu verunreinigen, iſt un⸗ terſagt. 8 4. Nach Eintrift der Dunkel⸗ heit wird der Friedrichsplatz durch die ſtädtiſchen Aufſeher abge⸗ Während der Dauer es Abſchluſſes iſt das Betreten des Plätzes überhaupt verboten. 5 8 5. Neben dieſer Vorſchrift behal⸗ ten die einſchlägigen Beſtimmun⸗ gen der örtspolizeilichen Vor⸗ 6. Auguſt 1896 über en„Schutz der ſtädtiſchen An⸗ lagen“ uneingeſchränkte Geltung Uebertretungen der Beſtim⸗ mungen dieſer Vorſchrift werden auf Grund des§ 366˙.⸗Str.⸗ .„.,§ 129.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 80 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Nr. 27492 J. Vorſtehendes bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß. Mannheim, 28. Sept. 1902. Bürgermeiſteramt: 268859 Martin. Schilling. Straßen auf dem Waldhof betr. No. 109239 J. Der Stadtrath der Hauptſtadt Mannheim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten inſdem zwiſchen Sandhoſerſtraße, Riedſtraße und der Spiegelfabrik gelegenen Ge⸗ biet des Stadttheils Waldhof beautragt. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntniß mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwend⸗ ungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrathe hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſeBekanntmachung euthaltende Aimtsverkündigungsblatt ausge⸗ gehen wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendüungen als verläumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts und des Stadtraths zur Einſicht oſſen. Mannheim, 9. Oktober 1902. Großh. Bezirksamt: Gotthold. Bonkursverfahren. No. 37570 II. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Conrad Ginz Söhne, Inh. Ginz hier, iſt zur Prüfung der nachträglich angemeldeten For⸗ derungen Termin auf Dienſtag, 11. November 1902, Vormittags 11 Uhr, vor dem Großherzogl. Amts⸗ gerichte hierſelbſt, 2. Stock, Zimmer No. 11, anberaumt. Mannheim, 10. Oktb. 1902. Mohr, Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Bekäuntmachung. Nr. 37761 IIl. Am 27. Sepk. 1902 iſt über das Vermögen der Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie in Mannheiſn das Konkursverfahreneröfſnet worden. Die bezeichnele Geſeilſchaft hat im Jahr 1899(Proſpett vom 18, Anguſt 1899) eine 4½ iige Hypothelar⸗Anleihe von 1,000,000 Mark, eingetheilt in 1000 Stück Theilſchuldverſchreibungen zu je 1000 Mk. aufgenommen. Gemäß 88 18, 26, Abſ. 2 des Geſetzes betr, die gemeinſamen Rechte der Beſitzer von Schuld⸗ perſchreibungen vom 4. Dezenber 1899 beruſt das unterzeichnete Konkursgerichteineverſammlung der Glänbiger aus den oben ge⸗ naunten Schuldverſchreibungen, um über zdie Beſtellung eines gemeinſamen Vertreters im Kon⸗ kursverfahren über das Vermögen der.⸗G. für Chem. Juduſtrie in Mannheim zu beſchließen. Die Verſammlung findet ſtatt am: 2581 Montag, 3. November 1902, Vormittags 10 Uhr, 2. Stock, Zimmer 10 des Or. Amtsgefichts Maunheim Gezählt werden bei der Faſſung von Peſchlüſſen nur die Stimmeſ derjenjgen Gläubiger, welche ihre Schuldverſchrelbungen ſpäteſtens am zweiten Tage vor der Ver⸗ ſammlung bei der Reichsbauk hinterlegt haben. Mannheim, 10. Oktober 1902. Der Gerichtsſchreiber des Großh. Ammtsgerichts: Mohr. 2579 Zwangg⸗Perſteigerung. Dienſtag, 14. Oktober 1902, Nachmittags 2 Uhr, werde ich in Käferthal vor dem Rathhauſe gegen baare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Das Erträgniß an Kar⸗ toffeln von 10 Aar Acker in der 14. Sandgewaunn 1 zweith. Kleiderſchrauk und 1 Kommode. Mannheim, 13.Okt. 1902. Angſtmaun, 9402 Gerichtsvollzieher. Heffentliche Verſteigerung. Mittwoch, den 15. Okt. 1902, und die darauf folgenden Tage, jeweils Nachmittags 2 uhr, werde ich im Pfandlokale 4,5 hier im Auſtrage des Hrn. Nechts⸗ auwalts Dr. Fürſt hier, die zur Konkursmaſſe der Allgem. Pro⸗ duktiv⸗ und Handelsgeſellſchaft gehörenden Fahruiſſe gegen Baar⸗ 1 5115 öffentlich verſteigern: Ladenwaaren aller Art, diverſe Liköre, 1 neuer Federhandwagen, 1 Ladeneinrichtung u. Sonſtiges. Mannheim, 12. Oktober 1902. Nopper, Gerichtsvollzieher. 9409 Webe Vorſchuß auf Möbel und Waaxen aller Art, welche nir zum Verſteigern od. Verkauf übergeben werden. 8954 „Arnold, Auktiouator, 2, 10. Telep on 2285. Süßrahmbutter 10 Pfd. Colſſ.80 Mk., z. Probe 5 Pfd. Butt. u. 5 51 Honig 4,90 Mk. Sternlieb, Iuste 93(via Breslau). 7145 2580. Geld! Sofort Geld! 1. Bd. IX.,.Z. 112: Firma Sigmund de Jong, Maunheim. Inhaber iſt Sigmund de Jong, Kaufmann, Mafnheim. Geſchäftszweig: Agentur⸗ und Kommiſſionsgeſchäft. 2. Bd..,.⸗Z. 134: Firma B. de Jong in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſammt der Firma auf den Geſellſchafter Benjamin de Jong übergegangen. 3. Bd. VI.,.⸗Z. 20: Firma Boswau& Kuauer in Mann⸗ heim als Zweigntederlaſſung mit dem Haußtſitze in Berlin. Die Prokura des Guſtav Müncheberg, Heinrich Stridde, Friedrich Carl Menking, Hugo Kühn, Guſtav Kietz, Hermann Kubermuß, Franz Freyer. Arthur Schybilski und Fritz Pohlmann iſt exloſchen. Die Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim iſt aufgehoben ünd die Firma dahier erloſchen. 4. Bd. IX.,.⸗Z. 113: Firma Richard Gund, Mannheini. Inhaber iſt Richard Gund, Kaufmann, Mannhein. Geſchäftszweig: Kolonial⸗ waaren und Delikateſſen. 5. Bd. NN.,.⸗Z. 114: Firma Hofen& Mechler, Maunheim. Ofſene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Juli 1902 begonnen. Geſellſchafter ſind Joſef Hoſen, Kaufnann und Elektrotechniker, Maunheim und Philipp Mechler, Elektrotechniker, Mannheim. c* Geſchäftszweig: Elektriſche Licht⸗ und Kraftanlagen und Telegraphenbau. 2592/97 6. Bd. VIII.,.⸗Z. 97: Firma Schieler& Wachter, Maunheim Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. Mannheim, 11. Oktober 1902. Großh. Anmtsgericht J. Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechts⸗Rteg. Bd. III würde eingetragen: 1. Sejte 399. Preis, Julius. Metzger, Sandhofen und Marie geb. Bauer: No. 1: 385 Jurch Vertrag vom Dezember 1992 iſt Güter⸗ treunung vereinbart. 2. Seite 400: Gaſſert, Joſef, Metzger und Taglöhner, Mann⸗ heim und Margäretha geb. Oeſlreicher: No. 1; Durch Vertrag vom 24, Sepiember 1802 iſt Erkungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. Vorbehaltsguüt der Frau iſt das im Vertrage näher beſchrſebene Vermögensbeibringen der Frau ſowie alles, was dieſelbe während der Ehe durch Erbſchaft oder Schenkung erwirbt. 3. Seite 401: Lion, Dr. Viktor, Arzf, Mannheim und Pauline genl. Paula Straßburger: No. 1: Durch Verkrag vom 29. September 1902 iſt Erxxungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 4. Seite 402: Geller, Otto, Wirth, Maunnheim⸗Neckarau und Withelmine geb. Benzing: No. 1: Durch Vertrag vom 80. September 1802 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher beſchrie⸗ bene Vermögen derſelzen. 5. Seite 403: Eberle, Valentin, Taglöhner, Mannheim und Ehriſtiaue geb. Weiß: No. 1: Durch Vertrag vom 29. September 1902 iſt allge⸗ meine Gütergemeinſchaft verein⸗ bart. 6. Seite 404: Drechsler, Franz Walter, Wirth Maunheim und Maria Magdalena geb. Metz: No. 1: VDurch Vertrag vom 23. September 1902 iſt Erxrungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. 7. Seite 405: Ißle, Peter, Gärtner, Ryeinau⸗Stengelhof und Magdaleng geb. Fraſk: No. 1: Durch Vertrag vom 1. Oktober 1902 iſt Errungen⸗ ſchaſtsgemeinſchaft vereinbark. 8. Seite 406: Appel, Emil, Glaſermeiſter, Mannheim und Rarolina geb. Mechler: No. 1. Durch Vertrag vom 4. Oktbr. 1902 iſt Gütertrennung vereinbart. 9. Seite 407: Himmelsbach, Ernſt, Buchhalter, Mannheim und Bertha geb. Metzermacher: No. 1. Mit Vertrag vom 12. Auguſt 1902 wurde Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 2582/91 10. Seite 408: Helten, Heinrich, Friſeur, Mannheim und Veronika geb. Heiter: No, 1. Mit Vertrag vom 29. September 1902 wurde Güter⸗ trennung vereinbart. Mannhetm, 11. Oktober 1902. Großh. Amtsgericht I. Vermögensabſonderung. Nr. 37462 II. Dile Gärtner Heinrich Haußer Ehefrau, Eliſe geb. Legleiter in Maunheim, Waldhofſfraße 11, wurde durch Urtheil Gr. Amts⸗ hier vom 6. d. Mis. für erechtigt erklärt, ihr Vermögen von demjenigen ihres Ehemannes abzuſondern. 2578 Nanuheim, 6 Oktober 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtesgerichts V: Mohr. kinzeln u. tompl. Wehnungseinricht. nur gediegen. Fabrikat Die Veranlagung der Brenner⸗ eien zum Kontingent für die Zeit vom 1. Oktober 1908 bis dahin 1908 betreffend. Die Alkoholmengen, die von einer Brennerei in je einem Betriebsjahre zum niedrigern Verbrauchsabgaben⸗ ſatze hergeſtellt werden dürfen(als ſogenanntes Kontingent), ſind jetzt neu zu berechnen und zu genehmigen, und zwar für fünf Jahre, vom l. Oktober 1903 bis 30. September 1908. Maßgebend für dieſes Geſchäft iſt die vom Bundes⸗ rath am 18. September ds. Is. genehmigte Kontingentir⸗ ungsordnung(K..) Danach iſt das Kontingent einer bisher ſchon kontin⸗ gentirten Brennerei ohne Zuthun des Eigenthümers oder Beſitzers von der Steuerbehörde zu berechnen und zwar im Allgemeinen auf der Grundlage des ihr jetzt zugewieſenen Kontingents. Wünſcht dagegen ein Eigenthümer oder Beſitzer einer Brennerei, daß ihm ein Kontingent erſtmals zugewieſen oder das bisherige Kontingent neu berechnet wird, ſo muß er dies vor dem 1. November ds. Is. beantragen; der Antrag kann beim Hauptſteueramt oder bei der Steuer⸗ einnehmerei, in deren Bezirk die Brennerei liegt, ſchriftlich eingereicht oder zu Protokoll erklärt werden. Der Antrag auf Kontingentirung einer Abfindungsbrennerei kann auch bei einem Steueraufſichtsbeamten zu Protokoll erklärt werden. Zuläſſig iſt die Neuveranlagung nur: a, für die in den letzten fünf Betriebsjahren neu entſtandenen und bis zum Beginne des Koutingen⸗ tirungsjahrs betriebsfähig hergerichteten land⸗ wirthſchaftlichen Brennereien und Material⸗ brennereien, die als ſolche ein beſonderes Kon⸗ tingent bisher nicht beſaßen; für die bisher am Kontingente betheiligten land⸗ wirthſchaftlichen Brennereien, deren wirthſchaft⸗ E liche Lage durch Verringerung oder Ver⸗ größerung der regelmäßig beackerten oder ſonſt landwirthſchaftlich genutzten Fläche während der letzten fünf Betriebsjahre eine weſentliche Ver⸗ 85 änderung erfahren hat; o. für die landwirthſchaftlichen Brennereien, welche als dickmaiſchende Getreide⸗ oder als Hefen⸗ brennereien am Kontingente betheiligt und im Laufe der letzten fünf Jahre dauernd und vollſtändig entweder zur Verarbeitung von Kartoffeln übergegangen ſind oder die Heſen⸗ gewinnung aufgegeben haben; d. für die bisher am Kontingente betheiligten land⸗ 1 wirthſchaftlichen Brennereien, bezüglich deren bei einer früheren Neukontingentirung weſeftliche Veränderungen des Grundbeſitzes unberückſichtigt geblieben ſind. Landwirthſchaftliche Brennereien dürfen, einerlei welchen Umfang der Betrieb hat, in jedem Betriebsjahre bis zu' 10 Hettoliter Alkohol zum Verbrauchsabgabenſatze von 50 Pfg. herſtellen; die Zuweiſung eines Kontingents iſt dazu nicht nöthig. Materialbrennereien, die kein Kontingent oder nur ein ſolches von 10 Hektolitern be⸗ ſitzen, dürfen innerhalb der Zeit vom 1. Oktober 1903 bis 30. September 1908 zuſammen bis zu 50 Hektoliter Alkohol zum Verbrauchsabgabenſatze von 50 Pf, herſtellen; die Wahl der Brennzeit ſteht ihnen völlig frei. Material⸗ brennereien, die erſt während jener fünf Jahre entſtehen, dürſen anſtatt der 50 Hektoliter nur ſovielmal 10 Hekto⸗ liter zum Satze von 50 Pfg. herſtellen, als mit Einſchluß des Jahres ihrer Errichtung Betriebsfahre in jenen Zeit⸗ abſchnitt fallen. Materialbeſitzer, die ſelbſt die Betriebserklärung ab⸗ geben, dürfen in einer fremden Brennerei ohne Rückſicht auf die Höhe ihrer Geſammterzeugung in jedem Betriebs⸗ jahre bis zu einem Hektoliter Alkohol zum Verbrauchs⸗ abgabenſatze von 50 Pfg. herſtellen. 27220 Mannheim, den 10. Oktober 1902. Großh. Hauptſteneramt. Oeffentliche Wein⸗Verſteigerung Nachdem das Konkurs⸗Verfahren über das Vermögen des Hoteliers Karl Holzapfel hier durch Zwangsvergleich erledigt iſt, werden im Auftrag des Konkursverwalters nach der mit den Gläubigein getroffenen Vereinbarung die noch vorhandenen WMeine und Liqueure ca. 2500 halbe und ganze Flaſchen, gegen Baarzahlung dem öffentlichen Verkauf ausgeſetzt. Die Weine ſind durchgehends feine Sorten aus allen Weingebieten, darunter befinden ſich eine Reihe Originalweine. Eine Liſte der Weine, in der zugleich die für den Hotelbetrieb angeſetzten Verkaufspreiſe angegeben ſind, liegt im Verſteigerungs⸗ lokal auf. Termin zur Verſteigerung iſt beſtimmt auf Montag, den 13. D. Mis. und Dienſtag, den 14. d. Mis. je Rachmiklags 2 Uhr im Pfandlokal n 4, 5 hier, wobei zunächſt die Liquenre verſteigert werden. Die Berſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Mannheim, den 10. Oktober 1902. Roſter, Gerichtsvollzieher, C 1, 12. 9855 6.10 Möbel 67. liefert zu billigen Preiſen 27078 Julius Egenhäuser Möbelfabrik G 7, 16.— Kein Laden. Louis Franz»o⸗ O 2,2 Paradeplatz 0 2, 2 Petroleum⸗Lampen waren Telephon: Redaktion: Nr. 377. Expedition: Nr. 218. 8455 225. Montag, 13. OGktober 1902. U2. Jahrgang. Bekannkmachung. Bekauntmachung. unt Handessregſer Noſe 7 115 Alanlezung neuer wiibr eingelragen td.. Bekanntmachung. Vekanntmachung. durch die I. Klaſſe der Wahl⸗ betreffend. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 16. September d. J. bringen wir zur öffentlichen zettel bei der auf Dienſtag, den 14. Oftober d. Js. berechtigten erweitert und unumehr auf die Stunden von Mittags 12 Ahr bis Abends 8 Ahr (ſtatt—7 Uhr) feſtgeſetzt worden iſt. Maänuheim, deu 9. Oktober 1902. Stadtrath: Ritter. Maul nach ärztl. Vorſchriſt. eeee 51 5 — Todles-Anzeige. Heute ſrüh 6½ Uhr verſchied ſanft unſer lieber Gatte, Vater, Schwiegervater, Großvater u. Schwager 75 2 Herr Louis im 76. Lebensjahre. 27223 Um ſtille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen Eliſe Bärenklau, Ww. Louiſe Funck, geb. Bärenklau. Liſa von Bremen, Ww. geb. Bärenklau. Toni Bärenklau. Franz Funck. Mannheim, 12. Oktober 1902. Es wird gebeten, Blumenſpenden im Sinne des Verſtorbenen zu unterlaſſen. Das Seelenamt findet Mitt woch, den 15. 88., Uhr in der unteren Pfarrkirche ſtatt. Dankſagung. 1 Zurückgekehrt von dem Grabe unſeres guten, treuen und unvergeßlichen Sohnes und Bruders WIIhelm Rissel ſagen wir Allen, die ihm während ſeiner kurzen, aber ſchweren Krankheit, Troſt und Hilfe gewährten, namentlich den ehr⸗ würdigen Niederbrouner Schweſtern für die liebevolle und aufopfernde Pflege, ſeinen Vorgeſetzten und Collegen, allen Freunden und Bekannten für die Theilnahme an dein uns ſo hart betroffenen Verluſte, die überaus keiche Kranzſpeude und ehrenvolle Begleitung zur letzten Ruheſtätte ſowie der aunnheimer Turngeſellſchaft der ſein ganzes geſelliges Leben gewidmet war, für die ſehr ſtarke Betheiligung und den liebevollen Nachruf am Grabe, unſeren herzlichſlen Dank. Manuheim, den 12. Oktober 1902. Nie tiefttauernden Hinterblibenen. (Das Seelenamt für den im Herrn Entſchlafenen findet Dieunſtag, den 14. ds., Vormittags 9½ Uhr in der unteren Stadtpfarrkirche ſtatt.) Sachſenhäuſer Apfelweinstube, 2. 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