Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal,. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, roßer S(Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim⸗“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. 5 Druckerei: Nr. 341 15 88 8 E 6, 2. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E G, 2. VVVVVV phon 20 Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Erpebitien Auswange Fiſerate.. 25 0 Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 hr. ee, Die Reklame⸗Zeile. 60„„ Filiale: Nr. 815 womög!⸗ 7655 8 00 N Montag, 15. OGktober 1902.(Abendblatt.) tand. 85*VL—— deee—— Für unverlangt eingehende Manufkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. heln. Pationalſiberaler Parteitag. ober 190 r 206 mal r Königlit Die Stellungnahme zum Zolltarif. Von unſerem Korreſpondenten.) hs. Eiſenach, 12. Okt. Die heutige Sitzung des Delegirtentages brachte die mit großer Spannung erwartete Debatte über die Stellung, die die Partei nach Anſicht der Delegirten im Zollkampfe einzunehmen hat. Der Beſuch, der ſchon am Freitag außerordentlich ſtark var, hat ſich inzwiſchen noch geſteigert. Die Zahl der Vertreter dürfte näher an 700 als an 600 herankommen, vielleicht die erſte Zahl noch überſteigen. Von Mannheim ſind, außer den Herren Baſſermann und Emil Mayer vom Centralvorſtand, als Delegirte anweſend die Herren Bou quet, Reinmuth, Ulm und Dr. Harms. Von Großſachſen iſt Herr Feder erſchienen, auch ſonſt iſt Baden in anſehnlicher Zahl pbertreten. Es iſt recht fleißig gearbeitet worden, am Freitag tagte der Centralvorſtand mit einer kurzen Pauſe von 11 bis gegen tukt 10 in Feſtzug, t zahlreich abzeichen ſ Kaiſer, rch zu der 90 1 ½% Uhr Abends, die allgemeine Delegirten⸗Sitzung am Samſtag 525 Ul dauerte von 510 bis gegen 6 Uhr. Heute Vormittag trat zu⸗ ſtattfinde nächſt der Ausſchuß für das Bennigſen Denkmal zu⸗ ſammen. Es wurde ein vorbereitendes Komitee aus fünf Mlung hannoberſchen Herren unter dem Vorſitz des Abg. Wallbrecht ernannt, das die einleitenden Schritte zum Erlaß eines Auf⸗ rufs thun wird; für das Denkmal war binnen kürzeſter Friſt iag. einne Summe von über 10 000 Mark gezeichnet, mittlerweile dürften zahlreiche weitere Beiträge bereits angemeldet ſein. An die Spitze des Denkmals⸗Ausſchuſſes wird Herr Dr. Ham⸗ us bis g macher als Ehrenpräſident treten. Im Anſchluß daran trat der Centralvorſtand nochmals zu Reiner kurzen Sitzung zuſammen, als deren Ergebniß den Dele⸗ aade girten nachſtehende Reſolution vorgeſchlagen wurde: heim, 09 Der Delegirtentag der nationalliberalen Partei erachtet Natztes, die Verabſchiedung eines neuen Zolltarifgeſetzes und Zoll⸗ 1. tarifs, ſowie das Zuſtandekommen günſtiger langfriſtiger Handelsverträge für eine wirthſchaftliche und politiſche Noth⸗ wendigkeit. 5 667. Er bedauert, daß durch Verſagung des erforderlichen 03 aun Zollſchutzes für die Landwirthſchaft von radikaler Seite, Nen durch Aufſtellung übertriebener, das Allgemeinwohl ſchädi⸗ den Heuß gender Forderungen im einſeitigen Intereſſe eines Berufs⸗ ſchafes ſtandes von agrariſcher Seite das Zuſtandekommen der Vor⸗ lage erſchwert oder gefährdet wird. Der Delegirtentag erwartet, daß die Reichstags⸗ — fraktion ſich im Weſentlichen auf den Boden der Regierungs⸗ Nsohll vorlage ſtellt, daß ſie keinesfalls über die in der Regierungs⸗ vorlage enthaltenen Mindeſtzölle hinausgeht und daß ſie weitere Mindeſtzölle ablehnt. Den einleitenden Vortrag über die zollpolitiſche Lage hielt keinen feſt Einmüthigkeit, worin die ausgezeichnete Rede ausklang, weckte ſich auf einer mittleren Linie zu einigen und mit einer ge⸗ den lebhafteſten Sympathie⸗Bezeugungen auch ein Angehöriger einen geradezu ſtürmiſchen Widerhall, der ſich in endloſem Bravorufen und Händeklatſchen ausdrückte. Die Erörterung, die ſich daran anſchloß, war lebhaft und gründlich. In ihrem Ver⸗ laufe trat es mit einer überzeugenden Deutlichkeit hervor, daß die überwiegende Mehrheit der Delegirten eine klare, unzwei⸗ deutige Stellungnahme im Kampfe um den Zolltarif wünſcht. Die zündendſte Rede in der Debatte hielt Dr. Krauf e⸗Königs⸗ berg, der in charaktervollſter Weiſe die Nothwendigkeit begründete, ſchloſſenen Kundgebung vor das Land zu treten. Es war 5 Uhr geworden, als nach einem kurzen, aber ein⸗ dringlichen Schlußworte des Referenten die Abſtimmung vor⸗ genommen werden konnte. Abſatz 1 der Reſolution wurde ein⸗ ſtimmig gutgeheißen, Abſatz 2 gegen einer verſchwindende Minderheit von 4 Stimmen. Zu Abſatz 3 lag ein Antrag Wagner⸗München vor, die zweite Hälfte des 3. Abſatzes zu ſtreichen und ſtatt deſſen— nach„ſtellt“— zu ſagen:„und hierdurch das Zuſtandekommen des Zolltarifs und langfriſtiger Handelsverträge zu ſichern“. Für dieſen Abänderungsborſchlag erheben ſich 81 Delegirte— bei einer Präſenz von—700! In der Geſammtabſtimmung wurde dann der ganze Antrag in der Faſſung des Centralvorſtandes, die für die Erhöhung der Korn⸗ zölle eine beſtimmte, äußerſte Grenze feſtgeſetzt, gegen 48 Stimmen, alſo mit überwiegender Mehrheit an⸗ genommen. Das Ergebniß wurde mit lautem Beifall begrüßt, der be⸗ ſonders dem Theil der Oppoſition galt, der ſeine abweichende Anſicht hartnäckig und tapfer vertheidigt hatte, zum Beſten der Geſammtpartei aber in dem Augenblicke auf weiteren Wider⸗ ſtand verzichtete, wo er zwecklos geworden war⸗ Mit dieſem Er⸗ gebniß, dem man es anſieht, daß es in ehrlichem Streit der Meinungen errungen worden, kann die Partei unſeres Erachtens wohl zufrieden ſein. Daß eine Strömung in der Partei vor⸗ handen war, die bereit geweſen wäre, über die Mindeſtſätze des Regierungsentwurfs noch hinauszugehen, war kein Geheimniß. Es war aber nothwendig, einmal feſtzuſtellen, wie ſtark dieſe Strömung eigentlich ſei. Nun, ſie hat ihre Poſition geſchickt, zäh und ausgiebig vertheidigen können und doch nur eine Stimmenzahl erreicht, wovon auch der übelwollendſte Gegner der nationalliberalen Partei wird behaupten können, daß ſie die Zahl der Freunde des angenommenen Antrages„neutraliſtre“. Die heutige Abſtimmung iſt in Wahrheit einmal geeignet, ein „Markſtein“ in der Geſchichte der Partei zu werden. Der Reſt der heutigen Tagesordnung wurde auf morgen vertagt; um 6½ Uhr Feſteſſen. ** Die Debatte am Samſtag. Unſerem Bericht über die Debatte am Samſtag iſt noch Folgendes nachzutragen: Bei der Berathung der Organiſationsanträge ergriff unter des Arbeiterſtandes, Herr Eiſendreher Uebelhör aus Augsburg das Wort. Unter der größten Aufmerkſamkeit der Verſammlung ſchilderte er, wie die liberalen Arbeiter ſeiner Heimath ſich orga⸗ niſirt hätten, um gleichzeitig auf politiſchem und auf dem Gebiet e der wirthſchaftlichen Selbſthilfe nationale und liberale Politik zu treiben. Er empfiehlt der Partei auf das Dringlichſte, die Arbeiterkreiſe, die noch lange nicht ausnahmslos der Sozial⸗ demokratie verfallen ſeien, bei der Organiſation zu berückſichtigen und ſie zur politiſchen Mitarbeit heranzuziehen. Der Vorſitzende Dr. Büſing gab im Namen der Verſamm⸗ lung dem Vorredner die Verſicherung, daß ſeine Worte auf fruchtbaren Boden gefallen ſeien. Herr Patzig empfahl in ſeinem Schlußwort den Delegirten ebenfalls dringend, die Worte des Augsburger Arbeitervertreter bei der Arbeit in den Wahlkreiſen zu beherzigen. Sodann ver wies er noch beſonders auf den Wahlkreis Forchheim⸗Kulmbach deſſen Organiſation es vor Allem ermöglicht habe, daß die Partei zu einer ſo außergewöhnlichen Anſtrengung ihrer Kräfte bei der Stichwahl fähig geweſen ſei. Zweiter Verhandlungstag. Eiſenach, 12. Oktober. Zu Beginn der heutigen zweiten Sitzung lag folgender Antrag Firle und Genoſſen vor:„Die Delegirtenverſammlung wolle beſchließen: Den geſchäftsführenden Ausſchuß zu beauftragen, für eine Maſſenverbreitung der Baſſermann'ſchen und Kahl'ſchen Reden Sorge tragen zu wollen.“ Der Antrag wurde einſtimmig angenommen. Das Referat über „Verkehrsweſen im Reich und in den Einzelſtaaten“ hatte Abgeordneter von Eynern übernommen. Er führte etwa Folgendes aus: 5 Selbſtverſtändlich werde er bei ſeinem Referat nicht über Chauſſeen, Feld⸗ oder Fußwege, ſondern nur über Eiſenbahnen und Waſſerwege ſprechen. Und da die Ausbildung dieſer Verkehrswege thpiſch für ganz Deutſchland in Preußen ſtattgefunden, in den andern Einzelſtaaten gleiche Verhältniſſe abwaltetenk, werde er auch hauptſächlich die preußiſchen Verhältniſſe berückſichtigen, umſomehr, als hier der Kampf um die Verkehrswege ſich zu einer wirthſchaft⸗ lichen und Parteifrage erſten Ranges herausgebildet habe. Und das mit zwingender Nothwendigkeit, weil in Preußen eine mächtige Partei mit der Hemmung des Kulturfortſchritts auf allen Gebieten beſtrebt ſei, ihre Herrſchaft aufzurichten. Da die Kultur eines Volkes abhängig ſei von ſeinem Wohlſtand, in der Erleichterung der Gütererzeugung und dieſer durch die Güte der Verkehrswege und billige Transporte bedingt ſei, ſo heiße das Zurückbleiben in den Ver⸗ kehrsweſen ein Zurückbleiben in der wirthſchaftlichen und damit auch kulturellen Entwickelung eines Volkes. Man müſſe nach den wirth⸗ ſchaftlichen Erfahrungen befinden, daß das Transportweſen für die Volkswohlfahrt heute eine wichtigere Rolle ſpiele, als ein etwas mehr oder weniger Zoll auf einzelne Güter. Ein Rückblick auf die Be⸗ gangenheit ſei aber wenig befriedigend. Wir ſeien nicht in der Enk⸗ wicklung eiſerner Verkehrsſtraßen derart fortgeſchritten, wie man es bei Zuſtimmung zu der Verſtaatlichung unſerer Giſenbahnen er⸗ wartet habe. Und beſonders ſei Preußen, während der Finanz⸗ wirthſchaft des Finanzminiſters Miquel, und nach ſeinem Vorbild auch die anderen deutſchen Staaten, weſentlich unter der Durch⸗ führung des Gedankens in der Ausbildung des Eiſenbahnweſens zurückgeblieben, daß die Erſparniſſe der Nation zu neuen produk⸗ tiven wirthſchaftlichen Anlagen nicht weiter zu verwerthen ſeien, als das zunächſt Nothwendigſte erforderlich mache. Statt, vorausſchauend in die Bedürfniſſe einer jährlich um 800 000 Menſchen ſich vermehrenden Nation, neue produktive, zur Ernährung des Nachwuchſes dienende Anlagen zu befördern, habe dieſes Syſtem nur Flickarbeiten geleiſtet, einen Spartopf nach dem anderen behaglich bei Seite geſetzt und an Kleinigkeiten, wie an den Dr. keit oder Prof. Paaſche, deſſen eingehende und klare Darlegungen neen darin gipfelten, daß er den Antrag deb Vorſtandes zu möglichſt Zeit einſtimmiger Annahme empfahl. Der lebhafte Appell an die kenkt ge Berliner Muſikbrief, Der Dorflump von Hubah im Theater des Weſtens; das 1 9 Glockenſpiel von Urich, das Mädchen von Navarra von Maſſenet im kgl. Opernhaus. ̃(Nachdruck verboten.) von EI Während mein letzter Bericht von der Erſtaufführung des Pfeifertags von einem großen Erfolg— er dauert noch heute an— . 26) berichten konnte, muß ich heute als gewiſſenhafter Berichterſtatter leider konſtatiren, daß von den in dieſer Woche neu aufgeführten Opern nur eine einzige, das Mädchen von Naparra von Maſſenet, die Mühe ſeiner Einſtudirung gelohnt hat, während wohl jeder Hörer auf die Aufführung der beiden anderen Stücke gern verzichtet hätte. Es mag ſchwer zu entſcheiden ſein, was heut'gen Jages ſchlimmer iſt: eine im modernen Gewande, jedoch kompoſitoriſch wie tertlich unzulänglich ſich darbietende Opern⸗Schöpfung anzuhören oder eine, textlich nicht unintereſſante und muſikaliſch ſogar großes Können verrathende, aber dafür an Kompoſitionen längſt vergangener Zeiten nur zu ſehr erinnernde Partitur an Auge und Ohr vorüber⸗ gehen laſſen zu müſſen. Wenn ich die Hubah'ſche Oper„Der Dorf⸗ lump“ als das weitaus minderwerthigere Produkt dieſer beiden ſchwachen Schöpfungen bezeichne, ſo geſchieht das aus dem Grunde, weil nicht nur die Mufik mit ihren immer und immer wiederkehrenden kurzathmigen ungariſchen Rhytmen eine Armuth ſondergleichen an Erfindung bekundet, ſondern weil noch dazu das Textbuch dieſer Oper ein ſo unglaubig ſchwaches Machwerk iſt, daß ich mich, ſo⸗ wweit ich zurück zu denken vermag, überhaupt keines ſchwächeren ent⸗ ſinnen kann. Der Held des Stückes, der ſogenannte Dorflump— warum er o heißt, iſt aus der Handlung nicht zu erſehen— berſucht am Schluſſe des erſten Aktes ſeine treuloſe Geliebte zu erſchießen, ſitzt aber bei Beginn des zweiten Aktes ganz vergnügt beim Wein, um ſich ein Violinſolo vorſpielen⸗zu laſſen. Nachdem er dies geduldig angehört hat— das Solo war der große Erfolg des Abends— macht er mit einer anderen Geliebten zuſammen ſoviel Spektakel, daß allgemeine * ſia eroi, obe, 9 Art, eise. 250%% len 2500 trassd gute Aufführung verwendet hatte. nächtliche Ruüheſtörung eintritt, ſpobef ein drittes Mädchen, das er bis jetzt noch gar nicht beachtet hat, das ihn aber heimlich liebt, auf die bloße Denunziation der Geliebten No. 2 von ſeinem Vater ver⸗ ſtoßen wird. Im dritten Akt nimmt unſer Held zunächſt von No. 2 Abſchied, erklärt dann No. 3, die er im Walde trifft, er könne ſie niemals lieben. Dieſe ſtürzt ſich darauf ins Waſſer und erzielt nun den Effekt, daß der Dorflump plötzlich ſeine Liebe zu ihr erwachen fühlt, ſie aus dem Waſſer herauszieht und ſie in einem Jahre, wenn er ſich gebeſſert hat— ſo ſagt er— zu heirathen verſpricht. Ich glaube, meine verehrten Leſer, wenn Sie nach dieſem meinem Verſuch einer kurzen Inhaltsangabe der Oper ebenſowenig von der darin ſpielenden Handlung verſtanden haben wie zuvor, ſo mögen ſie ſich ungefähr in der gleichen Lage befinden, in der ich und das ganze am Aufführungsabend anweſende Publikum ſich befanden. Nachdem der erſte Akt nicht gerade abgefallen war, das Violinſoſo im zweiten, meiſterhaft von Hubah ſelbſt geſpielt, rauſchenden Applaus hervor⸗ gerufen hatte, wandelte ſich von da an die Stimmung des Publikums bei den tragiſch ſein ſollenden Stellen des Bühnenvorgangs zu immer größer werdenden Heiterkeit um, die mir ſchlimmer ſcheinen wollte, als wenn das Stück direkt ausgeziſcht worden wäre. Hätte nicht die zahlreich anweſende ungariſche Holonie eine glänzende Claque abgegeben, ſo wäre der Vorhang am Schluß wohl lautlos herabgegangen. So brachte es der Komponiſt, deſſen ſchlimmſtes Verbrechen jedenfalls das iſt, eine immerhin gutgemeinte, wenn auch äußerſt ſchwache Muſik zu einem ſolchen Schändtext komponirt zu haben, zu einem mäßigen Achtungserfolg, der aber für den Kenner Berliner Theaterverhältniſſe einem Durchfall verzweifelt ähnlich ſah. Schade um die Müthe, den das Opernperſonal auf eine im Ganzen Ein hieſiger Kritiker ſchrieb am Tage nachher ungefähr folgendermaßen:„Herr Prof. Hubah er⸗ freute ſeine Hörer geſtern durch ein prächtig geſpieltes Geigenſolo, das ſeine Vorzüge als Geiger in hellſtem Lichte erſtrahlen ließ. Schade Rür, daß man gleichzeitig eine dreiaktige Oper anhören mußte, die der Komponiſt Hubah um dieſes Solo herumkomponirt hatte.“ Ich glaube, das iſt das kürzeſte und treffendſte Urtheil, das man über Etwas beſſer darf ſchon die erſte Nobität des Oßernhauſes, die zwweiaktige Oper„Das Glockenſpiel“, Text von Mérh u. Gheuſi, Miſik von J. Urich, beurtheilt werden. Aber ein lebensfähiges Werk hat der Komponiſt, ein ehemaliger Schüler Gounod's, keinesfalls ge⸗ ſchaffen. Auch hier iſt das Textbuch nicht einwandsfrei: nach einer ſehr ſchönen Expoſition, die einen wirklich tief gehenden dramatiſchen Konflikt ergibt, hat der Textdichter offenbar nicht den Muth gehabt, dieſen Konflikt, wie Jedermann erwartet, tragiſch zu ändern und dadurch ein wirklich lebensfähiges Drama zu ſchafefn. Allerdings iſt es ſehr fraglich, ob der Komponiſt, deſſen Talent mehr lyriſcher als dramatiſcher Natur zu ſein ſcheint, einem dramatiſchen Ausgang ge⸗ wachſen geweſen wäre. Der Stoff iſt ſehr dankbar und böte für einen Dramatiker, der daraus etwas zu machen verſtünde, ein ausgezeichnetes Feld. Man ſehe nur. Die Handlung ſpielt in Dünkirchen am 11. Oktober 1646. Die Spanier, die ſeit ca. 20 Jahren die Stadt beſetzt gehalten haben, werden von dem franzöſiſchen Entſatzheer, unter Turenne, hart be⸗ drängt. Die Uebergabe kann nur noch eine Fräge von Stunden ſein. Der alte Küſter der Kirche von Saint⸗Eloi, Coſter, der im Herzen ein guter Franzoſe geblieben iſt und dieſen Täg ſich als Rachetag erſehnt, hat das Glockenſpiel der Kirche und die Sturmglocke, die ſeit der ſpaniſchen Okkupation nicht mehr in Stand waren, ausbeſſern laſſen. Das Glockenſpiel ſoll nach der Uebergabe zum Frieden läuten, die Sturmglocke ſoll das Zeichen zur Ermordung aller Spanier geben, die Coſter plant, obwohl Turenne der Beſatzung freien Abzug ver⸗ ſpricht. Und nun iſt Coſter's einzige Tochter heimlich mit einem ſpaniſchen Offizier vermählt. Wir ſehen den ſeeliſchen Konflikt der Tochter, die zwiſchen der Liebe zum Vater und Gatten ſchwankt, wir ſehen den gleichen Konflikt bei dem ſpaniſchen Offizier, der im Vater der Geliebten den Feind erkennt und wir ſehen ſchließlich den Vater ſelbſt mit dem Beil in der Hand vor den ſpaniſchen Offizier hintreten, den er dann als Gatten der geliebten Tochter erkennen muß. Was hätte ſich hieraus für eine Tertdichtung ſchaffen laſſen! Statt deſſen erſcheint plötzlich der franzöſiſche Kommandant als Friedensverkünder auf der Scene und Alles verſöhnt ſich. Dieſer Schluß nach einer ſo die Oper fällen kann.“ hoben dramatiſchen Spannung wirkt geradezu lächer lich 2. Seite. General⸗Anzeiger Mannheim 18. Oktober. Erträgniſſen der Platzkarten und der Bahnhofsſperre beſondere Freude empfunden. Bei 31000 Kilometer Vollbahnen habe man an den Jahren 1890 bis 1900 nur 400 Millionen Mark an Bahn⸗ Hofs⸗, Stations⸗ und Erweiterungsbauten ausgegeben und im Ganzen, trotz des drängenden, ſich alljährlich im Landtag aus⸗ ſprechenden Bedürfniſſes, nur 4000 Kilometer neue Linien gebaut. Solche Politik möge für ein in der Bevölkerungszahl ſtagnirendes Land wir Frankreich richtig ſein, nicht für uns. Der Eiſenbahn⸗ miniſter Herr v. Thielen habe, da ſich Herr v. Miquel in den Partei⸗ perhältniſſen des Landtags beſſer zurechtgefunden habe, wie er, nicht nach der anderen Seite durchgreifen können. Er habe aber einen Überaus geſchickten und theilweiſen Ausweg darin gefunden, daß er das Kleinbahnweſen der privaten Unternehmung preis⸗ gegeben habe. Das koſtet keine Staatsanleihen und ſomit ſtieß er damit auf keinen Widerſpruch. Das Geſetz über die Kleinbahnen ſei ein Ruhmestitel der Thielenſchen Verwaltung. 6000 Kilometer Kleinbahnen ſeien entſtanden, allerdings, weil die Spekulation nicht abgewehrt werden konnte, bielfach mit nicht geſicherten finanziellen Grundlagen. Aber mit dieſen Bahnen ſei, gegenüber dem Bedürf⸗ niß, noch lange nicht genug geſchaffen. Die Natur habe uns in reichſter Fülle Kohlen, die„Quelle aller Kraft“, und Eiſen,„den Inbegriff aller Stärke“, gegeben. Wir ſtänden mit unſerer Eiſen⸗ und Kohlenproduktion faſt über England, aber unter Amerika. Zu dieſen Bodenſchätzen habe ſich noch das Salz geſellt. Der dauernde Wettbewerb in Landwirthſchaft und Induſtrie erfordere die billigſten Frachten für Maſſenartikel. Der Eiſenbahnbau habe verſagt. Und da ging aus der Anregung unſeres Kaiſers die Forderung der Kanalbauten hervor und fand nirgends lebhaftere Unterſtützung als beim Eiſenbahnminiſter, nach deſſen Aeußerung„im Weſten die Eiſenbahnen an der Grenze der Leiſtungsfähigkeit angekommen waren.“ Mit voller Wucht ſollte die Macht des Reiches für die Kanalprojekte, welche Rhein⸗Elbe⸗Weſer⸗Oder⸗Havel⸗Spree ver⸗ binden ſollten, nach den Worten des Kaiſers in Dortmund eingeſetzt werden— aber mit voller Wucht, unter Benutzung aller parlamen⸗ tariſchen Machtmittel, ging die unter der verkehrsfeindlichen Führung des Bundes der Landwirthe ſtehende konſervative Partei gegen die Projekte vor. Redner ging dann auf die Geſchichte der Kanalkämpfe in Preußen, auf die ſchwankende Haltung des Finanzminiſters Miquel, aus welcher die Konſervativen ſtets Muth für ihren Wider⸗ ſtand geſchöpft hätten, ein. Er führte des Weiteren aus, wie in der Kommiſſion die konſervative Partei zunächſt alle möglichen Ein⸗ wendungen gegen Kanäle überhaupt gemacht hatte, wie: Durchſickern es Waſſers, Zufrieren, Einfallsthor für ausländiſches Getreide, Zegünſtigung ausländiſcher Häfen und dergleichen mehr. Alle dieſe Einwendungen ſeien aber vergeſſen geweſen, ſobald es ſich um den Ausbau öſtlicher Kanalſtrecken, der Warte, der Netze, der Oder, der Havel und der Spree gehandelt habe, ebenſo habe man für den Berlin⸗Stettiner Kanal den beſten Willen gehabt, auch die Lippe habe man den Ultramontanen zu Liebe, um dieſe damit gegen die Emſcher Linie zu verführen, kanaliſiren wollen. Aber Alles, was dem induſtriereichen Weſten habe dienen ſollen, ſei bis aufs Meſſer befehdet worden, aus Haß gegen die Entwicklung des alt⸗brandenburgiſchen Staates zu einem Induſtrieſtaat und des damit befürchteten Niedergangs des Einfluſſes der, oſtelbiſchen Agrar⸗Konſervativen. Um die Verbindung des Dortmund⸗Rhein⸗ Kanals und der Verbindung der großen Ströme Rhein, Elbe, Weſer unter ſich und mit den Meeren, mit Stichkanalen nach Osnabrück, Minden, Emden, Hildesheim, Peine, Magdeburg handelt es ſich. Dafür waren aber die Konſervativen nicht zu haben und traurig mußte der Reichskanzler, Graf Bülow, beim Landtagsſchluß am 14. Januar dieſes Jahres bekennen, daß die Vorlage, namentlich in ihrem Haupttheil, der direkten Verbindung zwiſchen Rhein und Elbe, keine Ausſicht auf Annahme habe. Der Redner ging dann auf das weitere Verhalten der Konſervativen gegen die Vorlage ein. Man habe, als alle Gründe erſchöpft waren, verſucht, die finanzielle Leiſtungskraft des Staates für das Unternehmen in Zweifel zu giehen. Zunächſt ſei da Herr v. Miquel einmal energiſch, wie man anerkennen müſſe, aufgetreten und habe ausgeführt, daß die jähr⸗ liche Ausgabe für alle vorgeſchlagenen Kanalbauten höchſtens 9½ Millionen betragen würde; man habe auf Oeſterreich mit 250 Mill. Kronen, auf Frankreich mit 838 Millionen, neuerdings wieder 440 Millionen, hingewieſen und auf die gewaltige Kanalentwickelung in Amerika. Man habe vom Weſten aus die Einrichtungen für die Er⸗ haltung des Wettbewerbs verlangt, mit dem Hinweis, daß im Rhein⸗ land und Weſtfalen allein zwei Fünftel aller Steuern aufgebracht würden und daß eine Schädigung dieſer Provinzen eine Schädigung der Geſammtnation ſein würde. Man wies darauf hin, daß die⸗ ſelben Konſervativen der Kommiſſion mit den Forderungen für den Oſten, inkluſive Berlin⸗Stettin⸗ und Lippe⸗Kanal, die Hälfte der ganzen geforderten Sum mme bewilligen wollten und daß die nach Abzug der Beiträge für den Weſten verbleibende andere Hälfte von 170 Millionen Mark kein Gegenſtand der Finanzbedenken bilden könne. Es half Alles nichts. Zuletzt, mit allem Widerſtand in die Gcke gedrückt, ſchien die Majorität der Kommiſſion darauf fußen zu wollen, daß Tarifbedenken und Bedenken gegen Staats⸗ ausgaben im Weſten, der ohnedem in gedeihlicher wirthſchaftlicher Entpicklung ſich befände, ihr Votum beſtimmen müſſe. Mit letzterem Grund wären wir dann glücklich an die Zerreißung der Gemeinſchaft in Intereſſengruppen, an der Gefahr der itio in partes angelangt. Der wahre Grund des Widerſtandes der oſtelbiſchen Agrar⸗Konſer⸗ vativen iſt aber von Dr. Sattler ſchon auf dem Coblenzer Parteitag 1901 angegeben worden und trotz allem Geſchret darüber müſſe der Ausſpruch aufrecht erhalten werden:„Veim Kampf um die Kanalfrage handle es ſich für die konſervative Oppoſition nicht um dieſe, ſondern darum, den Nachweis zu führen, daß in Preußen die Regierung nicht gegen die Konſervativen ver⸗ wandt werden könne.“ Redner führt dann das Verhalten der unter der Herrſchaft der oſtelbiſchen Agrar⸗Konſervativen ſtehenden konſer⸗ vativen Fraktion nicht allein beim Kanal, ſondern ihr Verhalten quf allen Lebensgebieten der Nation an, es beweiſe die Wahrheit dieſer Auffaſſung. Die Stellung der Partei ſei heute gerade ſo wie 1872, als Bismarck den entſcheidenden Bruch mit ihr vollzog. Sie war den Finanzfragen die Erfüllung der Wünſche nicht leicht ſei. damals nicht mehr eine Partei des„konſervatiwen Fortſchritts“, wie Roon ſie wolle, ſie gefiel ſich, wie Bismarck es in ſeinen„Ge⸗ danken und Erinnerungen“ geſchildert habe, in der Rolle des Hemm⸗ ſchuhs, durchſetzt mit zünftleriſcher, verkehrsfeindlicher Agitation und rückſtändigen Elementen unter Bauern, Handwerkern und Arbeitern; und ſie gefiel ſich(Fol. 150 der„Gedanken und Erinnerungen“) darin, Bismarck mit éiner Bitterkeit und einem Fanatismus zu be⸗ kämpfen,„wie ſie keiner ſtaatsfeindlichen Partei etwas nachgab.“ Bismarck gelang es, unter Kämpfen, die ſein Leben verbitterten, wie er ſchreibt, den Sieg über dieſe Parteibeſtrebungen davonzutragen. Aber einen Bismarck hätten wir nicht mehr. Man möge nur nicht glauben, daß mit dem Sieg in der Kanalfrage die Konſervativen ihren Siegeslauf abgeſchloſſen wähnten. Durch die Agitation im Lande für die extremſten Agrarzölle ſuche man ſich die Plätze im Landtag zu ſichern. Von da aus mit dem Kampf gegen die geiſtige Entwickelung vorzugehen, ſei der der Partei vorgeſchriebene Weg. Ein neues Zedlitzſches Schulgeſetz ſei jeden Augenblick zu erwarten und man würde es, mit Sicherheit auf die Unterſtützung des Zen⸗ trums rechnend, ſchon längſt eingebracht haben, wenn man der Ge⸗ nehmigung des Kaiſers nicht entbehre. Die geſtern von Profeſſor Kahl geſchilderten Verſuche, die Freiheit der Wiſſenſchaft an den Univerſitäten zu beſchränken, hätten ihren Ausgang auch nur aus dieſer Parteirichtung. Habe man gefragt, welchen Inhalt der Ruf nach links haben ſolle, ſo antworte er: der Ruf bedeute nicht, daß wir nach den linksſtehenden Parteien Anſchluß ſuchen ſollen, er be⸗ deute, daß wir uns mehr erinnern ſollen, daß das Reich unter der Flagge der Freiheit geboren und durch den liberalen Staatsgedanken gefeſtigt iſt, und daß ſein Beſtand in Frage komme, wenn wir uns in ſchwacher Hingabe und Nachgiebigkeit ein Stück dieſer liberalen Arbeit nach dem anderen entreißen laſſen. Der Redner ſchloß dieſe Sätze mit dem Rufe: Deutſches Bürgerthum, wahre Deine heiligſten Güter. Redner kam dann noch kurz auf das Verhältniß der Einzel⸗ ſtaaten zu einander in Sachen der Eiſenbahnbeziehungen zu ſprechen. Die Frage einer allgemeinen nationalen Verkehrseinheit trete mit der Zunahme der Bevölkerung immer mehr hervor und der Wett⸗ bewerb zwiſchen den Verkehrsintereſſen der einzelnen Staaten, namentlich durch Umgehungsbahnen, ſei oft nicht ſchön. Redner war aber der Meinung, daß wegen der mit den Bahnen zuſammenhängen⸗ Erſt das drängende Bedürfniß werde, wie einſt bei der Gründung des Zollvereins, die Einigung durch Zuſammenſchluß herbeiführen. Der erſte Schritt dazu ſei in der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahngemein⸗ ſchaft gemacht und er würde weitere auf dieſes letzte Ziel gerichtete Vereinigungen zur Folge haben. Wallbrecht⸗ Hannover: Die Eiſenbahnpolitik in Preußen iſt nicht ſo geführt worden, wie es hätte ſein ſollen. Man hat die Eiſenbahnen zu einer guten Einnahmequelle gemacht. Aber das darf nicht allein maßgebend ſein. Es iſt viel geleiſtet worden, aber es iſt verfehlt, Alles aus dem Laufenden machen zu wollen. Bei den Kanalbauten hat das preußiſche Abgeordnetenhaus verſagt. Alle Gründe wurden mißachtet. Wenn die Induſtrie ſich entwickeln ſoll, muß man die Waſſerſtraßen, dieſe billigen Verkehrswege, ausbauen. Sonſt ſind wir nicht konkurrenzfähig mit andern Ländern.(Bravol) Die Diskuſſion wird geſchloſſen und der Delegirtentag kommt aktuellſten Punkt ſeiner diesjährigen Verhandlungen. Zum zweiten Gegenſtand der Tagesordnung:„Wirthſchafts⸗ und Handelspolitik“, ergreift als Berichterſtatter Geh. Reg.⸗Rath Abg. Profeſſor Dr. Paaſche das Wort zu einem anderthalbſtün⸗ digen Vortrag, um unter geſpannter Aufmerkſamkeit der noch ſtärker als geſtern beſuchten Verſammlung das geſammte Gebiet der mit dem Zolltarif zuſammenhängenden Fragen in ſachlicher, gründlicher und gediegener Weiſe zu beleuchten. Allgemeiner ſtürmiſcher Beifall lohnte den Redner.(Ausführlicher Bericht folgt morgen.) Zur Berathung liegende folgende Anträge vor: Antrag des Centralvorſtandes: „Der Delegirtentag der nationalliberalen Partei erachtet die Vorabſchiedung eines neuen Zolltarifgeſetzes und Zolltarifs, ſowie das Zuſtandekommen günſtiger langfriſtiger Handelsverträge für eine wirthſchaftliche und politiſche Nothwendigkeit. Er bedauert, daß durch Verſagung des erforderlichen Zollſchutzes für die Landwirthſchaft von radikaler Seite, durch Aufſtellung über⸗ triebener, das Allgemeinwohl ſchädigender Forderungen im ein⸗ ſeitigen Intereſſe eines Berufsſtandes von agrariſcher Seite— das Zuſtandekommen der Vorlage erſchwert oder gefährdet wird. „Der Delegirtentag erwartet, daß die Reichstagsfraktion ſich im Weſentlichen auf den Boden der Regierungsvorlage ſtellt, daß ſie keinesfalls über die in der Regierungsvorlage enthaltenen Mindeſt⸗ zölle hinausgeht und daß ſie weitere Mindeſtzölle ablehnt.“ Antrag Wagner⸗Augsburg und 44 Genoſſen: aus dem Antrag des Zentralvorſtandes(im 3. Abſatz) das Komma nach dem Worte„ſtellt“, ſowie die beiden letzten Zeilen(daß ſie keines⸗ falls u. ſ..) zu ſtreichen und dafür zu ſetzen: und hierdurch das Zuſtandekommen des Zolltarifgeſetzes und langfriſtiger Handelsverträge ſichert.“ Die Debatte hierüber läßt es hervortreten, daß der Gegenſatz innerhalb der Partei, der durch letzteren Antrag zum Ausdruck kommt, hauptſächlich nur aus der Beſorgniß entſpringt, es möchte das Zuſtandekommen des Zolltarifs erſchwert, ſtatt gefördert werden, zum wenn man ſich jetzt feſtlege gegen eine, vielleicht nur geringfügige erhöhte Grundlage der Verſtändigung zwiſchen Regierung und Mehr⸗ heit, des Weiteren die Beſorgniß, daß hiermit ein imperatives Man⸗ dat gegeben und das Prinzip der wirthſchaftlichen Freiheit geopfert werden ſolle- Hiergegen wurde von allen Rednern, die den Antrag des Zentralvorſtandes vertheidigten, verſichert, daß es ſich nicht um letzteres Prinzip, ſondern in Anſehung der gegenwärtigen Sachlage darum handle, ſich über das Rüſtzeug der deutſchen Nation zur Er⸗ zielung günſtiger Handelsverträge zu einigen; daß andererſeits der Delegirtentag berechtigt und berufen ſei, den Abgeordneten gegenüber auszuſprechen, welche Haltung er, bezw. ſeine Mehrheit von ihnen wünſche und erwarte. Der erſte Abſatz des Reſolutionsvorſchlags des Zentralvor⸗ ſtandes wird einſtimmig, der zweite mit allen gegen 4 Stimmen an⸗ genommen. Der Aenderungsantrag Wagner zum 3. Abſatz wurde mit allen gegen 81 Stimmen abgelehnt, demnächſt der Antrag des Zentral⸗ vorſtandes mit derſelben Mehrheit beſchloſſen. Die Reſolution im Ganzen wird dann mit allen gegen 49 Stimmen angenommen. ANus Stadt und Land. *Mannheim, 13 Oktober 1902. Aus der Stadtrathsſitzung vom 10. Oktober 1902. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) (Schluß.) Der Firma Mohr& Federhaff hier wird die Lieferung eines Laſtenaufzugs für Handbetrieb und 6 elektriſch betriebene Speiſeaufzüge in der Feſthalle übertragen. Die Ausführung der Stromzuleitung von der Transformatoren⸗ und Umformerſtation nach den Motoren der Aufzüge wird an die Firma Biſchoff& Henſel hier vergeben. Für Lieferung der Treppen⸗ und Podeſtbeläge im Veſtibül der Feſihalle in Carrara⸗Marmor wird der Firma Otto Ghmüllen hier der Zuſchlag ertheilt. Das Tiefbauumt erhält den Auftrag, das Abheben des Sandes und das Abſchütten des Humus längs des Gartengeländers der Feſthalle ſofort in Angriff zu nehmen. Der Vertrag mit der Firma Paul Ilyau in Verlin, vertreten durch Architekt Walch hier, wegen Lieferung der Klappfauteuils für den Konzertſaal der Feſthalle wird genehmigt. 5 Maler Auguſt Unger in Berlin wird mit der Bemalung der Bühnenſeite(akuſtiſche Wand) im Konzertſaal der Feſthalle betraut. Die z. Zt. im ſtädtiſchen Bauhof untergebrachte Suppen⸗ ausgabeſtation der Armenkommiſſion wird mit Wirkung vom 15. November l. J. an in das ſtädtiſche Gebäude Lit. 2, 14 verlegt. Die Stelle eines Schreibgehilfen auf der Kanzlei des Standes⸗ amts wird dem Heinrich Folz hier und die Stelle eines Berufs⸗ feuerwehrmanns dem Maurer Joſeph Schaefer hier übertragen. Die ſtädtiſche Waſchbleiche jenſeits des Neckars oberhalb der Friedrichsbrücke wird für die Zeit vom 15. Oktober 1902 bis dahin 1908 dem Maurer Martin Schmitt hier, H 4, 31, verpachtet. Wegen eines in No. 176 der hieſigen Volksſtimme unter der Aufſchrift„in eigener Sache“ erſchienenen Artikels war unterm 4. Juli l. Is. bei Großh. Staatsanwaltſchaft gegen den Verfaſſer dieſes Artikels, Wirth Robert Klein, hier, Mittelſtraße No. 98 Strafantrag geſtellt worden. Nachdem der Genannte in einer Er⸗ klärung vom 7. ds. Mts. die in fraglichem Artikel ausgeſprochenen Beleidigungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zurückgenommen hat, wird der Strafantrag zurückgezogen. In den exſten drei Quartalen d. J. ſind auf Grund der neuen Beſtimmungen über Vergebung ſtädtiſcher Ar⸗ beiten und Lieferungen nur in 23 Fällen mit zuſammen 61 Looſen Arbeiten innerhalb derjenigen Koſtengrenze vergeben worden, welche früher für die Anwendung des Mittelpreisverfahrens beſtimmend war. Von dieſen 61 Looſen ſind 30 dem Mindeſtfordernden zuge⸗ ſchlagen worden. Bei den übrigen 31 Looſen exfolgte der Zuſchlag an höhere Angebote, theils weil der Mindeſtfordernde entweder nicht geeignet, oder hier nicht anſäſſig war, theils um bei den Vergebungen unter den Handwerksmeiſtern thunlichſt abzuwechſeln. Die Vergebungsſumme für obige 61 Looſe beziffert ſich auf 112 893 W. Im Monat Auguſt l. Is. ſind von der Armenkommiſſion folgende Unterſtützungen verabfolgt worden a) Baarunterſtützungen an 968 Familien und Einzelperſonen 15 353 54. b) Geldgeſchenke an 51 Perſonen 800 A. c) Pflege⸗ gelder an arme Kinder: A. in Familien 107/ 42 3. B. in An⸗ ſtalten 4338, 89 3. Kgr. e) Suppe 41 433 Portionen. kf) Schulmaterialien an 7 Schüler und Schülerinnen. Außerdem wurden an Stadtarme, Lehr⸗ und Pfleglinge Schuhe und Kleider abgegeben. Das Tiefbauamt wird beauftragt, im Benehmen mit der Direktion der Gas⸗ und Waſſerwerke, den vor dem Hauſe Lit. T 4, 21a ſtehenden öffentlichen Brunnen zu entfernen. Die Lieferung des Linoleumbelags zum Schulhausneubau an der Käferthalerſtraße wird je hälftig an die Firma H. Engel⸗ hard und die Firma H. Sexauer Nachf. übertragen. Es wird zur Kenntniß gebracht, daß Fuhrmann Johann Gejer hier, Waldhofſtraße No. 21 wegen Beleidigung eines Fahrbedienſteten der ſtädtiſchen Straßenbahn zu einer Geldſtrafe von 15„ ev. 3 Tage „Haft und Viehhändler Andreas Weinreuther hier wegen Be⸗ leidigung eines ſtädtiſchen Viehhofbedienſteten zu einer Geldſtrafe von 10/ ev. 2 Tage Haft verurtheilt worden ſind. Auf Vorſchlag des Hochbauamts werden in Hinkunft bei Ausführung von Mauerarbeiten an ſtädtiſchen Hochbauten nur die Verputzarbeiten, einſchl. Vorhalten der Gerüſte und Geräthe an die Unternehmer vergeben, während die erforderlichen Baumaterialien, wie Steine, Kies, Sand, Kalk und Cement von der ſtädtiſchen Bauver⸗ waltung im Wege des öffentlichen Ausſchreibens zu beſchaffen ſind. Die Stelle einer Wartfrauim Bedürfnißhäuschen an der Stefanienpromenade wird der Ehefrau des ſtädtiſchen Arbeiters Chriſtof Geiſt übertragen. 7 e eeeeeee Der Komponiſt, der ein nicht abzuleugnendes formaliſtiſches Talent bekundet, wandelt leider auf muſikaliſchen Bahnen, die an die Zeiten Meyerbeer's ſtark gemahnen. Hie und da glimmt auch ein Fünkchen auf, das anzeigt, daß dem Komponiſten auch mal Wagner über den Weg gekommen ſein muß, aber im großen Ganzen hält er ſich in Erfindung und Inſtrumentation an obiges Vorbild. Es iſt Alles ſehr ſchön erdacht, wir erkennen plaſtiſch ſchöne Themen und kunſtfertigſte Kontrapunktirung, aber im Ganzen genommen läßt uns dieſe Art von Muſik völlig kalt. Das Thema des Glockenſpiels wird atürlich im Orcheſter bei jeder nur anzubringenden Gelegenheit herbeigezogen. Im Ganzen genommen läßt das Werk jede höhere dramatiſche Wirkung vermiſſen, es bezeugt lediglich ein hübſches riſches Talent und großes muſikaliſches Können ſeines Schöpfers, was aber nicht ausreicht, um es über Waſſer zu halten. Ich muß geſtehen, mir iſt es unerfindlich, auf welchen Wegen dieſes opus ins Kgl. Opernhaus gelangt iſt. Doch genug von Novitäten, die mit wenigen Aufführungen von der Bühne verſchwinden werden. Da ſteht es glücklicherweiſe mit der dritten Neuaufführung weitaus beſſer. Als die erſten Takte des Maſſenet'ſchen Einakters erklangen, athmete man förmlich auf: ſchon daß jetzt etwas komme, was ſich Beachtung erzwinge. Und man täuſchte ſich nicht: la Navarraise(das Mädchen von Navarra), Text von Claretie und Cain, Mufik von Maſſenet, iſt ein bedeutendes Werk, das vollſte Beachtung verdient. Des franzöſiſchen Komponiſten Maſſenet Opern haben an deutſch⸗ redenden Theatern ein eigenthümliches, reſp. gar kein Schickſal Merk⸗ würdig iſt und bleibt es, daß die wenigen Bühnen, die Aufführungen boranſtalteten, die größten Erfolge damit erzielten, daß indeß die das erſte von den Poſaunen maßvoll getragene Motiv zeigte ſofort, meiſten deutſchen Bühnen ſich ganz von dem Komponiſten ausſchließen. Man frage nur einen Wiener nach Manon oder Werther, und er wird eine ſtundenlange Lobeshymne auf den Komponiſten, auf Van Dyck und die Lola Beeth ſingen, man frage einen Berliner, und es wird ſich herausſtellen, daß er bis zur heutigen Aufführung dieſes Einakters noch nichts von den Werken Maſſenet's gehört hat. Ich muß geſtehen, nach dem Anhören dieſes Werkes, das von der hieſigen Kritik durchaus als ein hinter jenen Werken zuxückſtehendes bezeichnet wird, das mir aber, der ich die anderen Opern nur aus einzelnen Szenen kenne, einen ſehr bedeutenden Eindruck gemacht hat, iſt mir dieſe geringe Verbreitung der Maſſenet ſchen Opern an deutſchen Bühnen ganz unerfindlich. Der hier aufgeführte Einakter verfügt über ein glänzendes Text⸗ buch, dem ſich aber die Arbeit des Komponiſten gleichwerthig anſchließt. Die Szene führt uns eine Epiſode des Karliſtenkrieges in Spanien von 1874 vor. Die Regierungstruppen, unter denen ſich der Sergeant Araquil befindet, der in Liebe mit der Marketenderin Anita, dem Mädchen von Navarra, verbunden iſt, ſind geſchlagen. Zuccaraga, der Führer der Karliſten, droht ſogar mit baldiger Verfolgung. Araquil's Vater, ein reicher Bauer, will ſeinen Sohn an ein reicheres Mädchen verheirathet ſehen und ſagt höhnend zu Anita, erſt, wenn ſie zweitauſend Duros ihr Eigen nenne, gebe er ihr den Sohn zum Mann. Da verdient ſich Aniia das Geld dadurch, daß ſie ſich zu dem Karliſtenführer geleiten läßt und dieſen ermordet, Araquil, der erfahren hat, die Geliebte ſei ins feindliche Lager ge⸗ gangen, ſtürzt ſich im Glauben, ſie habe ihn betrogen, in den vorderſten Kampf, um zu ſterben. Ueber dem Todten, der noch in den letzten Worten ſie ob ihrer vermeintlichen Untreue geſchmäht hat, ſtürzt das Mädchen nach einem kurzen Lachkrampf zuſammen. Dieſen außerordentlich dramatiſchen Vorgang haben die Teptdichter in zwei Epiſoden, die durch ein muſikaliſches Zwiſchenſpiel getrennt ſind, ſehr wirkungsvoll dargelegt. Die Charakteriſirung der einzelnen Perſonen iſt ausgezeichnet gelungen. Habe ich oben die Dichtung des Dorflumpen als ein ſchlechtes Machwerk bezeichnet, ſo muß ich dieſem Text das denkbar beſte Zeugniß ausſtellen. Aber auch muſikaliſch iſt Alles ausgezeichnet gelungen. Maſſenet zeigt eine große Charakteri⸗ ſirungsfähigkeit, ſeine Themen ſind von wuchtiger Größe und Plaſtik und ſeine Inſtrumentirungskunſt ſteht auf der Höhe der Zeit. Es iſt nun einmal ohne dieſe Errungenſchaften auf inſtrumentalem Gebiet nach Wagner, Verdi und Vizet in der Oper nicht mehr auszukommen. Mit Letzterem zeigt Maſſenet große Verwandtſchaft und ſcheint mir auch, was übrigens ſehr erklärlich, nicht wenig von ihm beeinflußt 8t ſein. Doch ſpricht er bei alledem ſeine ureigene, perſönliche Ton⸗ ſprache: das höchſte Lob, das man heute einem Komponiſten ſpenden kann. Jedenfalls, und das möchte ich hier betonen, ſcheint mir nicht nur die Aufführung dieſes kleinen, ca. 1 Stunde dauernden Werkes, für jede Bühne fruchtbringend zu ſein, ſondern ich glaube auch nach dieſer Probe Maſſenet ſcher Kunſt die Hoffnung ausſprechen zu dürfen, daß die Werke des Komponiſten nicht mehr den deutſchen Bühnen ſo fremd bleiben mögen, wie das bisher der Fall war. Die Aufführung im Opernhaus, die uns das Glockenſpiel und den Einakter brachte, war ſehr ungleich: Während in dem Urich'ſchen Werke die Darſtellung nicht ganz auf der Hohe war, bildete die Wiedergabe der Maſſenet'ſchen Oper einen hohen Genuß, der neben den einheimiſchen Kräften, unter denen ſich Herr Philipp als Araquil auszeichnete, hauptſächlich Mad. de nRuobvina von der Opéra Comique in Paris als Trägerin der Titelrolle zu danken iſt. Berlin, 12. Okt. Dr. phil. Albert Mahen⸗ Reauac Zuſammen 4441 // 81 g. d) Brod 9215% ral⸗ 2. zung bene ren⸗ die der Le n des ders eten uils der aut. en⸗ mit Lit. des⸗ ufs⸗ igen. der ahin der kerm aſſer 98 Er⸗ enen hat, uen Mr⸗ imen eben rens uge⸗ chlag nicht ngen auf ion onen lege⸗ An⸗ 9215 n* chuhe der 21a 1 an el⸗ teten Tage Be⸗ trafe t bei rdie udie tlien, uver⸗ ſind. che n iters und ſchen e die neben bals 1 der n iſt. * Mannheißl, 13. Okkober⸗ 7 General⸗Auzeiger. — * 3. Seite. Fu den ſtädtiſchen Wahlen. Y. Mit den morgen erfolgenden Stadtverordnetenwahlen durch die erſte Klaſſe erreichen die ſtädtiſchen Wahlen, ſoweit ſie durch die Hürgerſchaft vorgenommen werden, ihren Abſchluß. Die Neuwahlen in den Stadtrath erfolgen bekanntlich durch das Stadtverordneten⸗ kollegium und die ſeitherigen Stadtrathsmitglieder, wobei gemäß einer allerdings ſehr und reformbedürftigen Be⸗ ſtimmung der Städteordnung auch die ausſcheidenden Stadt⸗ rathsmitglieder mitwählen. In der Hand der Wähler der erſten Klaſſe liegt morgen die Geſtaltung der Geſchicke unſeres Gemein⸗ weſens in den nächſten 3 Jahren. Fällt die Wahl zu Gunſten des demokratiſchen Wahlvorſchlags aus, dann werden die Sozialdemo⸗ kraten und die Demokraten das Uebergewicht in den ſtädtiſchen Kol⸗ legien erhalten und Herr Süßkind wird die erſte Geige ſpielen, nach der die radikale Mehrheit des Bürgerausſchuſſes zutanzen hat. Die ſozialdemokratiſchen Vertreter werden, um das Vertrauen ihrer Parteigenoſſen, das bei dieſer Wahl bekanntlich ſehr erſchüttert war, wieder zu befeſtigen, ſich bemühen, möglichſt viele im Intereſſe ihrer Wähler gelegene Forderungen durchzudrücken. Die Koſten werden die Wähler der erſten Klaſſe, namentlich die Groß⸗Haus⸗ beſitzer, zu tragen haben. Die Demokraten, die ihre Wahl weſentlich bder Unterſtützung der Sozialdemokraten verdanken, werden nicht umhin können, dieſen bei den Abſtimmungen Heeresfolge zu leiſten Szepter des Herrn Süßkind zu unterwerfen. Fällt alſo die morgige Wahl zu Gunſten der demokratiſchen Liſte aus, ſo be⸗ deutet dies die Proklamirung der demokrakiſch⸗ ſozialdemokratiſchen Herrſchaft auf dem Rat h⸗ haus. Und dabei hieß es in einem dieſer Tage bon demokratiſcher Seite kommenden Artikel der„N. B..“:„wenn die demokratiſche Liſte auch in der erſten Klaſſe ſiege, werde der Bürgerausſchuß eine einigermaßen vernünftige erfahren!“ Es geht einſach nichts über die demokratiſche Beſcheidenheit! Intereſſant iſt auch ein von dem parteiloſen Bürgerwahlverein ſtammender Artikel der„N. B. L. Hier wird zunächſt die merkwür⸗ dige Behauptung aufgeſtellt, daß den Hausbeſitzern„fortwährend eine ausreichende Intereſſenvertretung auf dem Rathhauſe ver⸗ weigert worden ſei.“ Dieſer Behauptung gegenüber ſei nur kon⸗ ſtatirt, daß von den bisherigen Stadtverordneten und Stadträthen nicht weniger als 62, alſo die Mehrheit des ſtädtiſchen Kollegiums, Hausbeſitzer waren und darunter befanden ſich drei Vorſtands⸗ mitglieder des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins. Merkwürdig iſt auch die Verbindung des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins einerſeits u. der gemeinnützigen Vereine der Vorſtädte andererſeits. Während erſterer über zu hohe Umlagen u. ſonſtige Belaſtungen klagt u. die ſtädt. Ausgaben verringern will, ſtreben die gemeinnützigen Vereine erhöhte Ausgaben an, indem ſie Mehraufwendungen für die Vorſtädte verlangen. Alſo zwei ſich ſchroff gegenüberſtehende Intereſſentengruppen. Sehr intereſſant iſt die erſt jetzt bekannt werdende Thatſache, daß die Demokraten, die ſich jetzt auf die Bekämpfung des Zentrums ſo biel zu Gute thun, bei den ſtädtiſchen Wahlen vor drei Jahren bei den Zentrumsführern antichambrirt haben, um mit ihnen ein Bündniß abzuſchließen. Und jetzt heucheln die gleichen Leute die tiefſte Entrüſtung über das Zuſammengehen der Nationalliberalen und der Freiſinnigen mit dem Zentrum. Ja, ja, das nennt man politiſche Ehrlichkeit. *.**„*% Der parteiloſe Bürgerwahlverein hat nunmehr auch für die erſte Wählerklaſſe eine eigene Vorſchlagsliſte aufgeſtellt, auf der ſich nicht weniger als 12 demokratiſche Namen befinden, wieder ein Beweis, daß man es bei dem ganzen Vorgehen des Bürgerwahlvereins mit einer demokratiſchen Mache zu thun hat, dazu beſtimmt, unter der Wählerſchaft Verwirrung anzurichten. merkwürdigen 0 und ſich dem Zuſammenſetzung Aus der 6. Vollverſammlung der Band⸗ werkskamnier Mannheim. Die Handwerkskammer für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach tagte heute Vormittag in 6. Vollver⸗ ſammlung, welche der Vorſitzende der Kammer durch eine Begrüßung der Erſchienenen eröffnete. Nach Feſtſtellung der Präſenzliſte, welche die Anweſenheit ſämmtlicher Mitglieder ergab, und nach Verleſung des Protokolls der letzten Vorſtandsſitzung vom 11. Auguſt wurde in die Tagesordnung eingetreten. In dem Thätigkeitsbericht des Vorſtandes führte der Referent, Herr Sekretär Haußer, u. A. Folgendes aus: Als Reiſebeihilfe zum Beſuch der Induſtrie⸗ und Gewerbeausſtellung in Düſſeldorf wurden 905 M. verausgabt und zwar 10 Stipendien à 50 M. und 9 à 45 M. Das Miniſterium des Inneren hatte der Handwerkskammer 100 M. zu dieſem Zweck zur Verfügung geſtellt. Vom Großh. Herrn Landeskommiſſär hier wurden wir zum Bericht darüber aufgefordert, ob und welche Fälle zu unſerer Kenntniß gelangt ſeien, in welchen Handwerksmeiſter gleichzeitig neben den Amlagen für die Handwerkskammer auch noch Beiträge für die Han⸗ delskammer zu zahlen hatten bezw. haben. Eine Umfrage in be⸗ theiligten Kreiſen ergab, daß ſolche Fälle nicht ſo häufig ſeien, als man nach den Aeußerungen der Fachpreſſe annehmen möchte. Bei der Reviſion der Betriebe durch unſere Beauftragten zeigte ſich leider, daß viele Handwerksmeiſter über die Anmeldepflicht ihrer Lehrlinge bei der Kammer ſchlecht unterrichtet ſind. Vereinzelt laufen auch Lehrperträge ein, die zwiſchen Vater und Sohn geſchloſſen ſind. Abgeſehen von der geſetzlichen Unzuläſſigkeit derſelben, haben die vertreten, daß der Vater nicht gezwungen werden ſoll, mit ſeinem Sohn einen ſchriftlichen Lehrvertrag abzuſchließen. Nur wird ver⸗ einzelt verlangt, daß der Vater, falls er einer Innung angehört, bei dieſer, anderenfalls bei der Handwerkskammer ſeinen Sohn als Lehrling anmelde, unter Mittheilung der erforderlichen Angaben. Die Abnahme der Geſellenprüfung erforderte die größte Aufmerk⸗ ſamkeit des Vorſtandes. Die Vorſitzenden und Stellvertreter der Prüfungsausſchüſſe wurden, ſofern dies nicht ſchon früher geſchehen war, während der Berichtsperiode in ihren Dienſt eingewieſen und haben ſich dieſelben mit ernſter Hingabe ihrer Aufgabe unterzogen. Es geht, ſo ſchloß der Referent ſeinen Bericht, ein friſcher, belebender Trennende zu bermeiden und das Gemeinſame zu betonen, und es darf mit Sicherheit erwartet werden, ſtrebungen zum Heil werden. An den Thätigkeitsbericht ſchloſſen ſich längere Erörterungen, ſandwerkskammer Keinerſeits, die Beitrags zur Hande be werkslammer andererfeits, obn ie zu l badiſchen Kammern unter Zuſtimmung des Miniſterfums die Anſicht Zug durch den gewerblichen Mittelſtand. Immer mehr ſucht man das daß dieſe gemeinſamen Be⸗ und Segen des deutſchen Handwerks gereichen kann nur ein ur tes Lob g 5 I zollt werden. Beſonders verdient machte ſich das Ehepaar Profeſſor die zumal die Beitragsleiſtung der Handwerker zur Handels⸗ und verpflichtet wären, betrafen. Die Anregung, man ſolle die Umlagen für die Handwerkskammern auf Gemeindekoſten übernehmen, da ja viele ländliche Handwerker auch Beiträge zur Landwirthſchaft leiſten müßten, fand keinen Anklang. Jeder Handwerker hätte von jeher geſagt, daß er ſelbſtſtändig und nicht von einer Gemeinde abhängig ſein wollte. Die Anfrage, ob Derjenige, welcher von Rechtswegen zur Beitragsleiſtung zur Handelskammer herangezogen würde, auch der Handwerkskammer gegenüber beitragspflichtig ſei, wurde dahin beant⸗ wortet, daß die eine Beitragsleiſtung die andere nicht ausſchließe, und daß Jeder, der ein Handwerk betreibe, eben auch der Hand⸗ werkskammer beizutreten habe, gleichwohl ob er auch zur Handels⸗ kammer gehöre. Eine läugere Diskuſſion führte die Frage herbei, wie Redner, welche in Gewerbevereinen und ähnlichen Vereinigungen ſprächen, entſchädigt werden ſollen. Herr Helfferich ſtellte hierzu den Antrag, die Kammer möge beſchließen, den Vorſtand zu ermäch⸗ tigen, den Vereinen, welche wünſchen, daß bei ihnen über die Düſſel⸗ dorfer Ausſtellung berichtet würde, einen Redner zu ſtellen. Die Koſten habe in der Regel der Verein ſelbſt zu tragen. Hierauf erſtattete der zweite Vorſitzende der Handwerkskammer, Herr Herrmann, ſeinen Bericht über den deutſchen Han d⸗ werks⸗ und Gewerbetag in Leipzig, über den die Tages⸗ preſſe bereits hinreichend orientirt hat. Bei der Feſtſtellung der Meiſterprüfungsordnung für den Handwerkskammerbezirk Mannheim verlas der Sekretär der Handwerkskammer zunächſt einen Erlaß des Großh. Miniſterfums und theilte die auf die Prüfungsordnung bezüglichen Beſchlüſſe der letzten Vorſtandsſitzung mit. Die 26 Paragraphen umfaſſende Mei⸗ ſterprüfungsordnung wurde mit den ſeitens des Vorſtandes der Handwerkskammer vorgenommenen Abänderungen und Zuſätzen ein⸗ ſtimmig angenommen. Bei Paragraph 1 machten ſich einige redak⸗ tionelle Aenderungen nöthig, wie Paragr. 22 Abſ. 2 gänzlich ge⸗ ſtrichen wurde. Bei Abſtimmung über Paragr. 7(Prüfungsgebühr) wurde beantragt, die Prüfungsgebühren für Maurer, Zimmerer und Steinmetze von 50 M. auf 30., für die übrigen Bauhandwerker von 40 auf 20 und für die übrigen Handwerker von 20 auf 10 M. herabzuſetzen. Dieſem Antrage wurde nicht ſtattgegeben, da der Abſ. 2. des Paragr. 7 eine Erleichterung für Aermere ſchon enthalte. Um aber für ſolche, welche die Prüfung nicht beſtehen, eine noch⸗ malige Prüfung pekuniär zu erleichtern, nahm die Verſammlung auf Antrag des Herrn Regierungskommiſſärs einen Zuſatz zu Para⸗ graph 7 an, nach welchem durchgefallenen Prüflingen die Hälfte der Gebühren zurückerſtattet werden ſoll. Bei Berathung über Paragr. 17 wurde in Anregung gebracht, von ſeiten der Handwerkskammer Aus⸗ züge aus den wichtigſten Geſetzen zu machen, um ſo den Prüflingen die Kenntniß der Geſetze zu ermöglichen. Auch wurde vorgeſchlagen, bei andern Vereinigungen anzuregen, ihre Mitglieder mit der ſozialen Geſetzgebung vertraut zu machen. Die Gebühren der Mitglieder der Prüfungskommiſſionen(Paragr. 24) ſollen nach Paragr. 46 des Statuts bemeſſen werden. Die eingelaufenen Anträge und Eingaben wurden auf Beſchluß der Kammer dem Vorſtand zur Verfügung geſtellt. Nach Zſtündiger Sitzung ſchloß der Vorſitzende der Kammer, Herr Leon⸗ har d, die Verſammlung. * Ueber den Entwurf zur Kanaliſation des Neckars von Mann⸗ heim nach Eßlingen hielt im„Mittelbad. Architekten⸗ und Inge⸗ nieurberein“ Oberbaurath Baumeiſter einen intereſſanten Vor⸗ trag. Der Redner ſchilderte die weſentlichen Theile des von Bau⸗ amtmann Specht ausgearbeiteten Entwurfs. Von der 200 Kilometer langen Linie entfallen 91 auf badiſches, 109 Kilometer auf württemb. Gebiet. Der Neckar ſoll durch bewegliche Wehre auf eine Tiefe des Niederwaſſers von 2 Meter gebracht werden, ſo daß Schiffe von 600 Tonnen mit 1,75 Meter Tiefgang verwendet werden können. 49 Schleußen von 2,5 bis 3 Meter Höhe ſind vorgeſehen. Die Baukoſten ſind auf 14,5 Mill. für den badiſchen Theil und 28 Millionen für den württembergiſchen Theil berechnet; ſie ſind für den letzteren ver⸗ hältnißmäßig höher, weil die Schwierigkeiten größer und weil einige Hafenanlagen einbegriffen ſind. Man berechnet, daß durch die Stau⸗ ung des Neckars Waſſerkräfte(außer den ſchon in Benutzung be⸗ findlichen) im Betrag von 26 000 Pferdekräften gewonnen würden, davon 16 000 auf badiſchem und 10000 auf württembergiſchem Ge⸗ biet. Der Redner anerkannte die ſachgemäße Aufſtellung des Ent⸗ wurfs; über die Rentabilität ſprach er ſich nicht weiter aus. * Zu Lenans 100. Geburtstag, welchen das geiſtige Deutſch⸗ land am 13. Auguſt feierte, veranſtaltete geſtern Abend der Manm⸗ heimer Dieſterweg⸗Verein in der Aula der Friedrichs⸗ ſchule ſeinen 1. Volks⸗Unterhaltungs⸗Abend— Das erſte Mal tritt der Verein mit dieſer Veranſtaltung in die Er⸗ ſcheinung, veranlaßt durch das Beiſpiel anderer großer Städte, die günſtige Aufnahme und den hohen Zweck ſolcher Abende. Wenn der Verein auch in dieſer Weiſe geiſtig und künſtleriſch erziehen will, ſo hat er wahrlich keinen Fehlgriff gethan, und der außerordentlich ſtarke Beſuch wie die beifällige Aufnahme, welche der geſtrige Abend fand, dürfte dem Verein nicht nur eine Anerkennung für ſeine Arbeit, ſondern auch ein Anſporn zu weiterer Arbeit in dieſer Rich⸗ tung ſein.— Mit einer kurzen Gedächtnißrede auf Lenau eröffnete Herr Hermann Itſchner den geſtrigen Abend. Er gab ein klares Bild von dem Leben und Wirken des Jahrzehnte lang geleſenſten und gefeiertſten Poeten. Dispoſition und Milieu, Studium und Liebe ſeien es geweſen, die aus Lenau das machten, was er war und als was er erſchien, ein weicher, melancholiſcher, unſteter Charakter⸗ Die beſte Illuſtration, die man zur Charakteriſirung Lenaus geben kann, ſind ſelbſtverſtändlich ſeine eigenen Werke, von welchen die ſtärkſte, ergreifendſte Wirkung die lyriſchen und zwar die kleineren lhriſch⸗epiſchen Gedichte ausüben. Hier zeigt ſich die ganze Tiefe ſeines Schaffens, die Kraft und Lebendigkeit der Bilder, die unge⸗ heuer feine Charakteriſtik, der Wohllaut ſeiner Lyrik, das Erfaſſen aller ſeeliſchen Vorgänge im Menſchen, die Fähigkeit der Erzählung und die unendliche Innigkeit und Weichheit ſeiner Gefühle. In ſeinen Gedichten finden wir ganz Lenau wieder, wie hören aus ihnen den Weltſchmerz, der den Dichter quälte, die ewige Klage an ſein Geſchick. Wie er ſeine Tage verſchlenderte, wie er ſie verträumte, das Alles bewahrt er in ſeinen Gedichten, ſeinen Bekenntniſſen. Für dieſes Träumen und zweckloſe Hinſchlendern iſt das bezeichnendſte drei Indianer“, die„Heideſchenke“, die„Werbung! und der„offene Schrank“. Zwei wahre Meiſterſchöpfungen Lenaus ſind die „Sturmesmythe“ und„Der Poſtillon“. Den eigentlich Lenau'ſchen Geiſt, die tiefe, ſchmerzensreiche, geheimnißvolle Stimmung, die traumhafte Sehnſucht nach einem anderen Leben athmen aber das rezitirte„Schilflied“, die„Winternacht“ und das„Waldlied“. Es ſind die drei letztgenannten wohl die drei ſchönſten Gedichte, die uns geſtern zu Gehör kamen. Recht geſchickt gewählt war auch das muſikaliſche Programm des geſtrigen Abends, das ſich den Regungen Muſikdarbietungen und Lenaus Leben und Charakter zu ziehen. Das würde uns zu weit führen und die Nennung der Vorträge er⸗ übrigt dies. Der Zigeunerpolka in E⸗moll von Conradi⸗Liszt folgten 2 Nocturnos von Chopin, worauf die ſchon genannte Früh⸗ Bernard'ſche Reverie in D⸗moll für i Abend. Den Ausführenden kann nur ein uneingeſchränktes Lob ge⸗ Himmelſte in um den Abend. Die Rezitationen des Herrn Willh Himmelſtein entſprechen ganz der Stimmung und dem Geiſt der Dichtungen Lenaus und war der Veifall nur berechtigt. Als vor⸗ züaliche Interpretiſtin Liſtzſcher und Chopinſcher Muſik bewährte ſich Frau Nakalie Himmelſtein, welche in Herrn Robert Pracht, von kommen. hätte. getilgt ſein und auf Jahre hinaus wären hochfahrende Pläne zurü gerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staatsbehörd die Strafen milde ausfallen: Die Wittwe erhält 6 Wochen, d Beiſpiel„Die drei Zigeuner“, welche wir auch geſtern hörten. Von den eigentlich erzählenden Gedichten kamen zum Vortrag:„Die fängniß verurtheilt worden iſt, wird als unbegr⸗ und Empfindungen des Dichters ganz anpaßte. Das größte Inter⸗JUnfugs mit einer Haftſtrafe von 5 Tagen belegt worden iſt.! eſſe nahm wohl die Beethoven ſche Frühlingsſonate in Anſpruch, Lenaus Liebslingswerk, welches er oft in trüben Stunden ſpielte. Wir wollen uns enthalten, eine Parallele zwiſchen den geſtrigen d. Is. der Radfahrer Ziegler Michael Brucker aus Brühl einem entgegenkommenden Radler zuſammen. mit 4 M. Geldſtrafe bedacht, legte Brucker Berufung ein. der„verruchten That“. Verth.:.⸗ bleibt erfolglos. Verth.:.⸗A. Jordan. lingsſonate für Klavier und Violine zum Vortrag kam. VDie Violine ſchloß den gelungenen des Frauenarztes Dr. Benſinger verurtheilte das M einer Geldſtrafe von 250 M. oder drei Wochen Haft. bett erkrankt war. den Arst einen Brief, d0 dem wir zwei Geigenvorträge hörten, einen ebenbürtigen Partner fand. Jahnfeier und Rekruten⸗Abſchied im Turn⸗Verein. An⸗ ſchließend an die am Samſtag Abend ſtattgehabte Vereinsver⸗ ſammlung, woſelbſt die Abgeordneten zu dem am Sonntag, 26. Okt,, in Landau ſtattfindenden Kreisturntag gewählt und die Anträge durchgeſprochen wurden, nahm man auch Veranlaſſung des Todestages des Turnvaters Jahn zu gedenken, wobei der Vorſitzende Herr Wilh. Rub in einer kurzen Rede darauf hinwies, gleichzeitig aber be⸗ merkend, daß die offizielle Feier gemeinſam mit der Ludwigshafener Turnerſchaft am nächſten Mittwoch, 15. Oktober, im großen Saale des„Pfälzer Hofes“ in Ludwigshafen gefeiert wird. Der Turn⸗ Verein wird mit ſeiner Sängerriege und einer Gruppe Frei⸗Pyra⸗ miden das Programm bereichern und dadurch zum Gelingen der Ver⸗ anſtaltung beitragen. Anſchließend an die Worte des Vorſitzenden verlas Turnwart Kermas den in der Sonntagsnummer des hieſigen General⸗Anzeigers erſchienenen Artikel„Turnvater Jahn“, Ein Gedenkblatt zur 50. Wiederkehr ſeines Todestages, 15. Oktober 1902. Der Artikel umfaßt in kurzen Zügen Jahns Lebensgang von der Geburt aus, bis an ſein am 15. Oktober 1852 erfolgtes Lebensende.— Nunmehr ging man zur Gemüthlichkeit über und ergriff der Vorſitzende zunächſt das Wort, um die vom Militär zurückgekehrten Vereinsmitglieder zu begrüßen und an die zum Militär abgehenden Turner einige herzliche Worte richtend. Mit einem Zfachen Gut Heil auf die Betreffenden ſchloß er ſeine trefflichen Worte und begeiſtert ſtimmten die Turner ein. Aus dem Bericht des Rekruten⸗Inſtruktors, Vorturner Berton, iſt zu entnehmen, daß in dieſem Jahre 32 Mitglieder des Turnvereins zum Militär ein⸗ rücken, wovon 28 Turner ziemlich regelmäßig an den Vorübungen theilnahmen, welche Alle vollkommen mit den Anfangsgründen be kannt gemacht wurden, ſodaß die betr. Herren Vorgeſetzten jedenfalls eine Freude an den Turnern haben werden. Zum Schluß wurden noch einige Chorlieder geſungen und kurz nach 12 Uhr trennte man ſich, den Rekruten ein fröhliches Wiederſehen und Wohlergehen wünſchend. * Fahndung. Der Großh. erſte Staatsanſpalt, Herr Mühling, erläßt folgendes Ausſchreiben. In der Nacht vom 12. auf 13. d.., zwiſchen 12 und 341 Uhr, wurde auf der Straßenkreuzung P und Q 1 und 2 dahier der 19 Jahre alte Kaufmann Auguſt Wörner von dem unten beſchriebenen Thäter derart in den Unterleib geſtochen, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Signalement des Thäters: Alter: 20—21 Jahre; Größe: etwa 1,70 m, Körperbau: ſchlank; Geſicht: ſchmal, blaß; Bart: ſchwachen blonden Schnurrbart; Kleidung: mattgrünen Sackanzug, weicher, ſchwarzer, oben eingedrückter Filz⸗ hut; Sprache: Mannheimer Dialekt. Auf die Ermittelung des Thäters iſt eine Belohnung von 100 ausgeſetzt. Etwaige Anhaltspunkte zur Aufklärung des Sachverhalts wollen alsbald der Kriminalpolizei hier(Schloß) zur Kenntniß gebracht werden. Von der Rheinau wird uns geſchrieben: Wenn nach de Wunſche des„Gen.⸗Anz.“ hier Alles gründlich angeſchaut werden ſoll, dann wird wohl auch der evang. Kirchenbau an die Reihe Die evang. Gemeinde zählt rund 1000 Seelen. Der Gottesdienſt wird ſei Jahren in einem Schulzimmer abgehalten und durchſchnittlich von etwa 45—50 erwachſenen Perſonen beſucht. Für dieſe muß nun eine Kirche für mindeſtens 100 000 Mark gebaut werden! Sollte da nicht am Ende auch ein bischen Spekulation dahinterſtecken? Eine Minderheit war ſchon ſeit Jahren der Anf ht, daß ein Betſaal für viele Jahre dem wirklichen Bedürfniß gedient Auch heute, wo die Einwohnerzahl eher ab⸗ als zunimmt, hat dieſe Anſchauung noch Berechtigung, aber ihre Verfechter werden nicht gerade freundlich von den Betreibern des Kirchenbaus behandelt. Für die jetzt hier Lebenden iſt es ja leicht, über große Ausgaben beſchließen, denn die wenigſten können überſehen, ob ſie in einem oder zwei Jahren noch hier anſäſſig ſind. Hätte man aber vor einigen Jahren ſchon einen würdigen Betſaal gebaut, über welchem ſogar die Diakoniſſenſtation oder Wohnung des Geiſtlichen hätte untergebracht werden können, dann könnte heute ſchon die Schuld geſtellt geblieben. *Unterſchlagungen des Direktors Böhm. Wie ſchon früher mit⸗ getheilt, war der verhaftete Direktor Böhm auch der Teſtamentsy N ſtrecker des Nachlaſſes der verſtorbenen Gräfin La Roſe. Die V muthung, daß der Nachlaß der Gräfin nicht ganz in Ordnung ſei könnte und Böhm ſich an ihm vergriffen habe, beſtätigt ſich nunmehr Böhm hat von dem Nachlaß 100 000% verwendet. Wie ſpir hierz bon anderer Seite erfahren, gibt Böhm die Entnahme der 100 000% zu, jedoch will er ſie nicht unterſchlagen, ſondern ſie ſich in ſ ne Eigenſchaft als Teſtamentsvollſtrecker und Vermögensberwalter nu geliehen haben(22). Auf dieſe fein ausgedachte Definition d ſich das Gericht kaum einlaſſen. pfalz, heſſen ung Umgebung. M Ludwigshafen, 13. Okt. Geſtern Nachmittag hat ſich in der Gräfenauſtraße wohnende 69 Jahre alte ſtädt. Latern anzünder Stephan Zimmermann in Gegenwart eines Schut mannes in ſeiner Wohnung mittels Revolverſchuſſes ent ib Zimmermann war wegen unbefugten Schießens angezeigt worde und ein Schutzmann ſollte die darauf bezüglichen Erhebungen vor nehmen, als ſich Zimmermann vor den Augen des Beamten erſchoß Gerichtszeſtung. „Mannheim, 9. Okt.(Strafkammer III.) Vorſ.: Herr — Herr Staatsanwalt Morath. 1. Die 32 Jahre alte Wittwe Kath. Kolb geb. Gdel aus Oberfinkenbach ließ ſich, nachdem ihr viel älterer Mann, de zweite Frau ſie geweſen, geſtorben war, mit ihrem Stiefſohn, d 20 Jahre alten Taglöhner Abraham Kolb in Beziehung das Geſetz nicht duldet. Die Verſuchung lag immerhin ſo na Mann 4 Wochen Gefängniß. Verth.:.⸗A. Wetzel. 2. Die Dienſtmagd Marie Schröder hat dem Sch Ehriſtian Bopp auf der Rheinau Schuhe im Werthe von entwendet und ein Paar davon ihrer darum wiſſenden Marie Schwarz berehrt. Die vorbeſtrafte Schröder 1 Jahr 8 Monaten Zuchthaus, die Hehlerin zu 1 Tag Gefän urtheilt.„„„„ 3. Die Berufung des Eigarrenmachers Johann 8 lingen, der vom Schöffengericht wegen Bedrohun 5 4. Mehr Erfolg hatte mit ſeiner Berufung der Kimptner aus Kelſch, der vom Schöffengericht hält man ebenſo viele Mark Geldſtrafe für eine ausreicher Dr rank 5. Auf der linken Seite der Straße fahrend ſtieß am 26. J Vom Schöffengeric * Beleidigung eines Frauenarztes. Wegen ſchwerer B Schöffengericht die Gattin des Kaufmanns Louis Fei ſinger hatte die Schweſter der Frau Feitler, die Ehefrau Hemmerdinger behandelt, di iner ir . Selte. 8 Generm⸗Anzeiger; 2— den Vorwurf machte, den Tod ihrer Schweſter verſchuldet zu haben. Dieſer ſchwere Vorwurf erwies ſich in der geſtrigen Verhandlung als völlig haltlos. Außer einer Anzahl hieſiger Aerzte wurden Ge⸗ heimrath Dr. Czernh und Geheimrath Dr. Kehrer aus Heidel⸗ berg als Sachverſtändige vernommen. Sie bezeugten dem Privat⸗ Fläger, daß er in jeder Hinſicht ſeine Pflicht erfüllt und den an ſich einzig daſtehenden Fall durchaus korrekt behandelt habe. Nur mit Rückſicht auf die Exregung der Beklagten, als ſie den Brief ſchrieb, wurde von einer Freiheitsſtrafe Abſtand genommen. *Mannheim, 13. Okt. Das Schwurgericht trat heute unter dem Borſitz des Landgerichtsdirektors Wa lez zu ſeiner erſten Sitzung für das 4. Quartal zuſammen. Nachdem die Bank ausgelooſt und die Geſchworenen über ihre Pflichten und Rechte belehrt waren, wurde der 9 1. Fal!l aufgerufen, in welchem als Angeklagter der 32 Jahre alte aus Horkheim gebürtige und in Mannheim wohnhafte Wirth Ernſt Veytel erſchien, der beſchuldigt war, am 9. Januar d. J. vor dem Amtsgericht Mannheim wiſſentlich auf ſeinen Eid ein falſches Zeugniß abgelegt zu haben. Die Wirthſchaft„zum Goldenen Ochſen“ in der Jungbuſchſtraße gehört nicht zu den Lokalen von erſtklaſſigem Ruf. Ihr Publikum rekrutirt ſich aus der Hefe der Geſellſchaft, aus arbeitsſcheuen Elementen und Dirnen. Am Abend des 8. Dez. v. J. kam in dieſe Schenke ein Betrunkener, der ſeinen Hut verloren hatte. Er verlangte am Buffet einen Schnaps. Einer der Gäſte, ein gewiſſer Baumgart, bot ihm eine Kappe zum Kaufe, damit er nicht„bloßkopps“ herumzulaufen brauche. Das Angebot ärgerte den Betrunkenen. Er antwortete mit einer Fluth von Schimpfworten auf die Gäſte, das Lokal und den Wirth. Dieſer forderte ihn darauf auf, das Lokal zu verlaſſen. Inzwiſchen war auch der ſchon genannte Baumgart aufgeſtanden. Er packte den Betrunkenen unter den Armen Und, unterſtützt bon zwei anderen Gäſten, trug er den Mann vor die Thür. Einer dieſer Helfer, der Maurer Lange, verſetzte dem Betrunkenen noch einige Schläge auf den Kopf, worauf man ihn Vewußtlos am Boden liegen ließ, und in die Wirthſchaft zurückkehrte. Es ſtand nicht lange an, ſo fand ein Vorübergehender den Bewußt⸗ loſen und rief einen Schutzmann herbei, der ganz richtig den Schluß zog, daß der Mann aus dem„Goldenen Ochſen“ hinausgeworfen worden ſei. In der Wirthſchaft wollte aber Niemand etwas von der Sache wiſſen. Der Wirth ſagte nur, es ſei ein Betrunkener da⸗ geweſen, was aber weiter geſchehen ſei, wiſſe er nicht. In der Unter⸗ ſuchung der Sache wurde dann auch der Wirth vor das Amtsgericht geladen und als Zeuge eidlich vernommen. Er behauptete, er ſei zur kxitiſchen Zeit nicht in der Wirthſchaft geweſen. Auch die ſonſtigen Zeugen wollten nichts geſehen haben. Längere Zeit nachher denun⸗ Zirte einer der Gäſte, die an dem fraglichen Abend im„Goldenen Ochſen“ geweſen waren, der Wirth habe als Zeuge nicht die Wahr⸗ cgheit geſagt. Er ſei während des ganzen Vorgangs des Hinausbringens des unbequemen Gaſtes im Buffet geweſen. Die ſämmtlichen heute vorgeladenen Zeugen ſagten mit einer einzigen Ausnahme für den Wirth belaſtend aus. Einer wußte zu berichten, daß der Wirth ſogar ſelbſt mit Hand anlegen wollte, als der Betrunkene hinausgeſchafft wurde, davon aber zurückgehalten wurde. Er ſei erſt aus der Wirth⸗ ſchaft gegangen, als es draußen laut wurde und er vernahm, daß Schutzleute kämen. Nach dem Hinausſchaffen des Betrunkenen habe der Wirth die Parole ausgegeben:„'s wird nichts verrathen!“ und den betrunkenen Large wollte er ins Bett ſchaffen, ſonſt„verrathe der bie ganz' Bloos!“ Die Vertheidigung(.⸗A. Dr. Franzj be⸗ antragte, die Schuldfrage zu verneinen. Die Qualität der Zeugen ſei nicht ſo zweifelsohne, als daß darauf der Angeklagte unbedenklich ſchuldig geſprochen und ins Zuchthaus geſchickt werden könne. Die Geſchworenen verneinten die Schuldfrage, worauf das Gericht den Angeklagten freiſprach. 2. Fall. Auch hier lautete die Anklage auf Meineid. Die 18jährige Tochter Anna des Landwirths Johann Völker in Eiter⸗ bach fing früh mit Burſchen Liebesbeziehungen an und duldete auch das„FJenſterln“. Mit ihrem Vater ſtand ſie nicht gut, weil er zum dritten Male geheirathet und ihr eine Stiefmutter ins Haus gebracht hakte, die nur wenige Jahre älter war als ſie. Als ihr Vater ſie nun eines Tages, nachdem er erfahren, daß die Tochter den Dienſtknecht Keßler Nachts ins Haus laſſe, mit Ohrfeigen traktirt hatte, ging ſie „in die Fremde“. Aber nicht allein. Keßler war ihr Begleiter, bielleicht hatte er überhaupt die Anregung zur Flucht gegeben. Sie wandten ſich nach dem Rheinland. Das Mädchen ging in Eſſen als Kellnerin in Stelle, Keßler fand dort keine Arbeit und begab ſich Feßhalb nach Crefeld. Hier wurde er auf den Strafantrag des Vaters ſeines Liebchens wegen Entführung verhaftet. Anna Völker wurde als Zeugin vor das Amtsgericht Erefeld einbeſtellt und behauptete dort wahrheitswidrig, ſie habe mit Keßler nur in Ehren verkehrt, während ihr Verhältniß von Anfang an das denkbar vertraulichſte war. Keßler iſt von der Strafkammer in Heidelberg zu 3 Wochen Ge⸗ fängniß verurtheilt worden. Sein Schatz ſteht heute wegen Meineids vor dem Schwurgericht. Die Sache wird hier verhandelt, weil das Mädchen als Minderjährige dem Gerichtsſitz des Vaters folgt. Die Angeklagte macht den Eindruck großer Beſchränktheit. Es muß Alles ſozuſagen aus ihr herausgepreßt werden. Knappere Antworten als ſie gibt, ſind kaum denkbar. daß ſie die Eidesannahme als eine Art Kontrakt aufgefaßt und nicht gedacht habe, einen wirklichen Eid zu leiſten. Die Jury verneinte die Kardinalfrage des wiſſentlichen Meineids und erklärte die Angeklagte im Sinn einer vom Vertheidiger.⸗A. Dr. Feiſt geſtellten Hilfs⸗ frage) nur des fahrläſſigen Falſcheids ſchuldig. Es wurde auf dieſes Wahrſpruchs auf eine Gefängnißſtrafe von 6 Monaten erkannt. Cheater, Runſt ung IWiſſenſchalt. Theater⸗Nachricht. Den A⸗Abonnenten bleibt das Vorkaufs⸗ recht für Samſtag, 18. Oktober— einmaliges Gaſtſpiel der Madame Charlotte Wiehe— bis Mittwoch, 15. Oktober, Mittags 1 Uhr, ge⸗ wahrt. Die ſchriftlich beſtellten Eintrittskarten werden Freitag, 17. Oktober, Vormittags von 10—1 Uhr, ausgegeben. Leoncavallo iſt in Paris eingetroffen, um die Vorbereitungen für die Aufführung ſeiner Oper„Pagliacci“ zu treffen, die Ende Noh. in der Großen Oper zum erſten Male in Szene gehen ſoll. Man wird„Pagliacci“ zuſammen mit dem Ballet„Bacchus“ geben und gzwar nach dem erſten Akt des Ballets, während die beiden anderen Akte von„Bacchus“ erſt nach der Oper geben werden. Für Paris iſt dieſe merkwürdige Vertheilung des„Spielſtoffes“ neu, in Italien aber iſt das nichts Ungewöhnliches. Ein Mitarbeiter des„Echo de Paris“ hatte eine Unterredung mit Leoncavallo, in deren Verlauf er den Komponiſten fragte, ob er„den von Kaiſer Wilhelm II. beſtellten“ „Roland von Berlin“ ſchon fertig habe.„Beinahe“, erwiderte Leon⸗ caballo.„Ich glaube, daß man dieſes Werk im Monat April des mächſten Jahres im Berliner Opernhaus geben wird.“—„Iſt es wahr, daß der Kaiſer von Deutſchland bei dieſer Oper Ihr Mitarbeiter iſt?“ fragte der neugierige Journaliſt.—„Ich hoffe“, antwortete Eoncavallo,„daß Sie dieſe von einem engliſchen Blatte in die Welt ſetzte Ente, die durch die ganze Preſſe geflogen iſt, nicht ernſt nehmen. Es iſt nicht ein wahres Wort an dieſer ganzen Geſchichte.“ Die deutſche Städteausſtellung in Dresden 1903, die vom 20. Mai bis Ende September währen wird, ſoll dem„Centralbl. der Bauberſo.“ zufolge den Stand des deutſchen Städteweſens zu Anfang des 20. Jahrhunderts, insbeſondere die Entwickelung der größeren Gemeinden Deutſchlands in den letzten Jahrzehnten und die Fort⸗ dieſer Zeit veranſchaulichen. Die Ausſtellung der Städte wird in folgende acht Hauptabtheilungen zerfallen: 1. Fürſorge der Gemeinden für Verkehrsverhältniſſe, für Beleuchtung, Straßenbau und Ent⸗ wäſſerung, Brücken und Häfen, einſchließlich des geſammten Tiefbau⸗ und Vermeſſungsweſens, der Straßenbahn u. ſ..; 2. Stadt⸗ erweiterungen, Baupolizei und Wohnungsweſen; 8. Fürſorge der Gemeinden für öffentliche Kunſt(Architektur, Malerei, Bildnerei); Sie muthet dem Gericht zu, zu glauben, ſchritte auf den verſchiedenen Gebieten der Gemeindeverwaltung in 4. Allgemeine Geſundheit und Wohlfahrt, Poligeiweſen; 5. Schul⸗ weſen und Volksbildung; 6. Armenweſen, Krankenpflege, Wohlthätig⸗ leitsanſtalten, Wohlthätigkeitsſtiftungen; 7. Kaſſen u. Finanzverwal⸗ tung einſchließlich Steuern, ſtädt. Gewerbebetriebe und ſtädt. zur Ge⸗ meindeverwaltung nicht unmittelbar benutzter Grundbeſitz, ſowie Ein⸗ richtungen der Gemeinden für Sparkaſſen u. Leihweſen, und 8. Regi⸗ ſtratur⸗ und Bureaueinrichtung, Beamtenſchaft u. ſ.., ſowie Statiſtik und Schriftthum. Neben der eigentlichen Städteausſtellung wird noch eine Ausſtellung von Gewerbetreibenden ſtattfinden, welche ſolche zum Gebrauch in der Verwaltung größerer Gemeinden be⸗ ſtimmte Einrichtungen und Gegenſtände zur Darſtellung bringen ſoll, die Anſpruch auf Neuheit und Muſtergültigkeit erheben können. Mascagni iſt in Newyork eingetroffen und gleich bei ſeiner Ankunft Gegenſtand ſehr ſchmeichelhafter Huldigungen geweſen. Ein eigenartiges Abenteuer iſt jedoch mit ſeinem Muſikmanufkript zu Hall Caines Stück„ThebGternalbkith“ paſſirt; es wäre dadurch beinahe unmöglich geworden, die Aufführung zur feſtgeſetzten Zeit heraus⸗ zubringen. Am 30. Auguſt hatte Mascagni an die amerikaniſchen Managers das Manuſfkript, natürlich eingeſchrieben, abgeſchickt, und von Florenz war es nach Newyhork gegangen, dann aber ſpurlos ver⸗ ſchwunden. Als es nicht eintraf, reklamirten die Managers es tele⸗ graphiſch von dem Maeſtro, der ſchon unterwegs war, und ihnen rief; eine Kopie von dem Londoner Direktor Beerbohm Tree, der das Stück bereits aufgeführt hat, zu erbitten, was dieſer auch gewährte. Die amerikaniſche Poſt aber ſtellte eine Unterſuchung an und entdeckte in der That einen Schuldigen: einen für die Muſik begeiſterten Beamten, der den Inhalt des Umſchlags geprüft und ſich die Muſik angeeignet hatte, ohne zu ahnen, daß es ſich hier um ein noch nicht veröffentlichtes Manuſkript handelte. Notizbuch. Morgen findet im Elberfelder Stadttheater die „überhaupt erſte“ Aufführung von Raoul von Koczalki's dreiaktiger Oper„Rymond“ ſtatt. Raoul v. Kocgzalski iſt mit ſeinem Vater zu den Proben in Elberfeld eingetroffen.—'Annun⸗ zios Drama„Die todte Stadt“ erzielte bei der Erſtauf⸗ führung im Leipziger Stadttheater durch das Enſemble des Direktors Lindemann aus Berlin einen ſtarken Erfolg.— Puc⸗ cini's Muſikdrama„Tosca“, das in Italien, Frankreich und Belgien mit ſehr bedeutendem Eindruck über die Opernbühnen ge⸗ gangen iſt, wird ſeine erſte deutſche Aufführung demnächſt im Dresdener Hoftheater erleben.— Im königl. Schauſpiel⸗ hauſe zu Berlin wird heute Eduard Tempelteh's Tragödie „Klytämneſtra“ neu einſtudirt zur Aufführung kommen. Der Dichter, am 13. Oktober 1832 in Berlin geboren, feiert an dieſem Tage ſeinen ſiebzigſten Geburtstag. An vielen deutſchen Bühnen wird an dieſem Tage„Klytämneſtra in Szene gehen.— Robert Miſch's neues vieraktiges Versluſtſpiel, das eine der nächſten Novi⸗ täten des Berliner Königlichen Schauſpielhauſes ſein wird, hat nun⸗ mehr den definitiven Titel„Krieg im Haus“ erhalten.— Im Wiesbadener Reſidenz Theater fand Meyer⸗ Förſters„Der Vielgeprüfte eine freundliche Aufnahme.— Ziehrers„Fremdenführer hatte im„Wiedner Theater zu Wien ſehr freundlichen Erfolg. Mehrere Nummern ſchlugen ein und mußten wiederholt werden. Ziehrer wurde mit den Hauptdarſtellern nach den Akt⸗Schlüſſen wiederholt geruſen. Geſchäftliches. „„Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) vom Sonntag, den 12. Okt, enthält: Das Kartell⸗Problem.— Eines Luxus⸗Zuges Glück und Ende— Zum Militär⸗Penſionsgeſetz.— CEhamerlain als Kaut⸗ ſchukpolitiker.— Ein Geduldſpiel.— Grillparzer's„Ahnfrau“— Emil Zola's ſoziale Träume.— Otto Faber du Faur.— Unterricht und Erziehung.— Die„Illuſtrirte Unterhaltungsbeilage“ enthält: Gedenktage.— Gottesurtheil(Roman⸗Fortſetzung).— Bilder vom Tage: Die internationale Ruderregatta.— Oberſtleut⸗ nant Graf Stuerghk.— Ein Kinderfeſt.— Die Marquiſe von Montebello.— Geh. Hofrath Max Stägemann.— Vom Herbſt⸗ meeting in Stuttgart.— Neue Forumausgrabuugen.— Zwei Bühnenbilder. 5 peueſte Nachrichlen und Celegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ Coblenz, 13, Okt. Der„Coblenzer Ztg.“ zufolge tödtete in der letzten Nacht in dem benachbarten Raubenach ein Arbeiter während eines Streites eine Perſon durch Meſſerſtiche und ver⸗ wundete 6, darunter einige ſchwer. Der Jhäter wurde verhaftet. o Dortmund, 13. Okt. Die aus 8 Perſonen beſtehende Familie des Arbeiters Witte iſt unter heftigen Vergiftun g8⸗ Erſcheinungen erkrankt. Drei Kinder ſind geſtorben, die übrigen Erkrankten befinden ſich außer Lebensgefahr. *Stuttgart, 13. Okt. Das neue königliche Interims⸗ theater iſt in ſechs Monaten durch die Architekten Eiſenlohr und Weigle erbaut worden. Der Saal, welcher bei der feſtlichen Beleuch⸗ tung geſtern Abend einen ſehr gefälligen Eindruck machte, faßt im Ganzen über 1000 Perſonen. Die Einrichtung des Bühnenhauſes entſpricht ebenfalls allen Anforderungen. Die Aufführung des„Tann⸗ häuſer“ gab vollauf Gelegenheit darzuthun, daß auf der neuen Bühne alle Schwierigkeiten der Dekorationskünſte und ſzeniſchen Technik mit Leichtigkeit zu überwinden ſind. Frankfurt, 13. Okt. Das neue Schauſpielhaus wird bis 25. Oktober nicht eröffnet werden können. Man hofft es bis 1. November fertig ſtellen zu können. *Berlin, 13. Okt. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Die „Wiener Allgem. Ztg.“ hat ſich aus Berlin eine auch in reichsdeutſche Blätter übergegangene Erzählung über ein G eſpräch des Kai⸗ ſers Wilhelm mit dem Rektor der Univerſität Straßburg melden laſſen, die ſich auf die Univerſitätsprofeſſoren bezogen haben ſoll. Wir können erklären, daß an dieſer Erklärung kein wahres Wort iſt. Hannover, 18. Okt.(Frankf. Ztg.) Dem Ober⸗Präſi⸗ denten Grafen Stollberg wurde der Abſchied bewilligt. An ſeine Stelle wurde der Reichsrath Wenzel⸗Wiesbaden ernannt. Wien, 13. Okt. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet aus Belgrad Wie verlautet reichte das Miniſterium nach dem geſtrigen Miniſterrath in Niſch ſeine Demiſſion ein. Paris, 18. Okt. Die Regierung ſandte der Wittive des in Terre Noire erſchoſſenen Bergarbeiters eine Unter⸗ ſtützung von 300 Francs zu. R. Paris, 13. Okt. Geſtern Abend ſtieß auf dem Boulevard de la Republique ein Omnibus mit einem Wagen der elektriſchen Straßenbahn zuſammen. Sämmtliche Perſonen, welche auf dem Verdeck des Omnibuſſes ſaßen, wurden herabgeſchleudert und trugen Verletzungen davon, auch die Paſſagiere im Inneren des Omnibuſſes erhielten Verletzungen. Im Ganzen ſind 40 Perſonen mehr oder weniger verletzt. *Paris, 13. Okt. Die„Libre Parole“ behauptet, daß an⸗ läßlich der Ernennung eines Biſchofs ein Konflikt zwiſchen dem Heiligen Stuhl undder franzöſiſchen Regie⸗ rung entſtanden ſei, und daß dieſe mit der Kündigung des Konkor⸗ dats drohe, falls ihren Wünſchen nicht entſprochen werden ſollte⸗ Maſinheim, 139 Ortöver⸗ *London, 138. Okt. Der hervorragende engliſche Arzt Semon macht die Mittheilung, daß demnächſt in England eine Be⸗ wegung eingeleitet werden ſoll, um die Mittel zu einer dauernden Ehrung des Andenkens Virchows auſtzubringen. London, 13. Okt.„Daily Mail“ meldet aus einer Schanghaier Firma gehörige Dampfer„Muenchen“ iſt im Kanal aufgelaufen und verſperrt die Fahrt. *Chriſtiania, 12. Okt. ImAuftrage des deut⸗ ſchen Kaiſers überreichte geſtern hier der deutſche Marineattache Freiherr v. Schimmelmann Otto Sbperdru p den ödronenorden erſter Klaſſe. * Konſtantinopel, 13. Okt.(Reuter). Die Pforte richtete an die Mächte eine Zir kularnote in der über mangelhafte Beaufſichtigung der Grenze Seitens der bulgariſchen Behörde ſowie darüber Beſchwerde geführt wird, daß beim Rilokloſter ſolchen bulgariſchen Reſerveoffizieren Kommandos ertheilt ſeien, welche ſich den Banden anſchloſſen. Sitzung des Bundesrathes. * Berlin, 13. Okt.(Frkf. Ztg.) In der letzten Bun⸗ desraths⸗Sitzung unter Vorſitz des Reichskanzlers dürfte, wie man in politiſchen Kreiſen annimmt, volle Ueber⸗ einſtimmung der Regierungen über die weitere Behandlung des Zolltarifs im Sinne der vereinbarten Erklärungen der Reichsregierung konſtatirt worden ſein. Der Kaiſer in Frauenburg. * Braunsberg, 10. Okt. Die„Ermländiſche Zeitung“ meldet über den Beſuch des Kaiſers in Frauenburg: Der Kaiſer begab ſich vom Dom aus zu Fuß, vom Biſchof geleitet, mit Gefolge in das biſchöfliche Palais, wo er nach kurzer Begrüßung das vom Kaiſer dem Biſchof ge⸗ ſchenkte Reliefbild, die Heilige Jungfrau mit dem Jeſus⸗ kinde darſtellend, das aus Kadiner Thon von Profeſſor Menzel hergeſtellt iſt, beſichtigte. Alsdann wurde das Frühſtück im Weißen Saale eingenommen, während deſſen Se. Majeſtät die herrliche Ausſicht auf das Haff zu bewundern Gelegenheit hatte. Unter Anderen kam bei der Tafel auch das Geſpräch auf den Papſt, deſſen außerordentlicher Arbeitskraft und Rüſtigkeit der Kaiſer mit großer Wärme gedachte. Nachdem die Tafel aufgehoben war, bemerkte der Kaiſer, daß das im grünen Saale befindliche Kaiſerporträt, welches 1886 von dem Maler Boche⸗ nek⸗Berlin angefertigt wurde, ihn doch nur als Prinz von Preußen und als„jungen Major“ darſtelle, während er jetzt ſchon„alter General“ ſei; er wolle daher dem Biſchof als Pen⸗ dant zu dieſem Bilde ſein neueſtes Porträt ſchenken. Der Kaiſer beſichtigte auch mit beſonderem Intereſſe die Uhr, die aus dem Nachlaſſe des Ermländiſchen Fürſtbiſchofs Karl von Hohen⸗ zollern(1795—4803) herrührt, und vor wenigen Jahren in den Beſitz des Biſchofs gekommen iſt. Endlich wurde noch eine Er⸗ innerung an König Friedrich Wilhelm IV. vorgelegt, der am 5. Auguſt 1851 den damaligen Biſchof Joſephus Ambroſius Geritz mit ſeinem Beſuche beehrt hatte. Hierauf verabſchiedete ſich der Kaiſer in herzlichſter Weiſe vom Biſchof und verließ unter erneutem Jubel der Spalier bildenden Bevölkerung mit ſeinem Gefolge um 1 Uhr die Stadt. Es ſei noch bemerkt, daß der Kaiſer u. A. das Pilgerkreuz vom Heilig. Grabe und die St. Benediktsmedaille angelegt hatte. Bon den Burenführern. 5 * Berlin, 13. Okt. Den Blättern ging ein Aufruf Wildenbruchs zu einer Burenehrenſpende der Bürger Berlins an die Generale Botha, Delarey und Dewet gzu. S Brüſſel, 13. Okt. Die Burengeneräle ſind heute früh 8½ Uhr vom Südbahnhof aus nach Paris abgereiſt. Sie wurden von den zahlreich anweſenden Reiſenden und dem Publikum mit Hochrufen begrüßt. Ueber die Angelegenheit der Audienz beim deutſchen Kaiſer lehnten die Ge⸗ neräle eine offtzielle Aeußerung ab, nachdem ſie noch geſtern Abend den Vertretern der Preſſe erklärt hatten, noch vor ihrer Abreiſe Klarheit in die Affäre zu bringen. Ein intimer Freund Bothas theilte den bei der Abreiſe erſchienenen Jouraliſten mit, der angebliche Zwiſchenfall habe überhaupt nicht ſtattgefunden. Die diesbezüglichen Auslaſſungen offizieller deutſcher Blätter beruhen auf Unwahrheit. Um die Sache jedoch nicht noch zu ver⸗ ſchlimmern, würden die Generäle nicht weiter darüber reden. Die Generäle gedenken am Mittwoch Abend in Berlin ein⸗ zutreffen. * Paris, 13. Okt. Die Burengenerale kamen heute Mittag 1 Uhr auf dem Nordbahnhofe an und wurden von den Vertretern des hieſigen Burenkommitees empfangen und von einer großen Volksmenge ſtürmiſch begrüßt. In den Straßen, wo ein dicht gedrängtes Publikum Spalier bildete, hielt die Po⸗ lizei die Ordnung aufrecht. An der Spitze der von der Garde Republicaine eskortirten Wagen, in welchen ſich die Buren⸗ generalen befanden, fuhr der Polizeipräfekt Lepine nach der Rue de la Paix, wo ſich das Abſteigequartier der Generale be⸗ findet. Dieſelben wurden dort mit ſtürmiſchen Hoch⸗ rufen begrüßt. Einige junge Leute ſtießen Schmährufe gegen England aus. 5 Der Ausſtand in Genf. * Genf, 13. Okt. Die Arbeit wurde heute hier überall in vollem Umfange wieder aufge⸗ nommen. Genf, 13. Okt. Nach der vorgenommenen Zählung haben 300 Genfer Bürger den Militärdienſt verweigert. Ballonunglück. Paris, 13. Okt. Im Parke von Vaugtrard ſtieg heute Morgen 8 Uhr ein von Luftſchiffer Brads ky konſtruirtes lenkbares Luftſchiff auf. Darin ſaßen Bradsky und ein gewiſſer Morin. Die Fahrt ſollte zunächſt bis nach der Madeleinkirche und zurück gehen, Anfänglich verlief Alles gut. Das Schiff bewegte ſich bei einer Höhe von 300—400 Meter über den großen Boulevard nordwärts, Die beiden Propeller arbeiteten vorzüglich. Eine leichte Beſchädigung des Steuers zwang jedoch, etwas im Bogen zu fahren. Um 10 Uhr wollten Arbeiter des Ingenieurs Lachambre in Bogira das Luft⸗ ſchiff haben zurückkehren ſehen. Dieſes muß aber eine Täuſchung geweſen ſein. Eine halbe Stunde ſpäter ging der Polizei⸗ präfektur ein Telegramm aus St. Ains im Arrondiſſement St. Dennis zu, nach welchem ein Ballon dort zur Erde ge⸗ ſtürztſei. Beide Inſafſen ſeien ums Leben gekommen. Ueber die Kataſtrophe wird noch gemeldet, daß der Korb aus einer bisher noch nicht feſtgeſtellten Urſache ſich vom Balkon loslöſte und die beiden Luftſchiffer aus einer Höhe von etwa 20 Meter nieder⸗ ſtürzten. Beide blieben ſofort todt. Paris, 18. Okt. Es beſtätigt ſich, daß das Ballonunglück den Ballon Bradsky betraf. Das Unglück ereignete ſich gegen 9½% Uhr dadurch, daß das Gondelſeil riß wodurre Bradsky und ſein Gefährte mit der Gondel auf den Erdboden cheſchleudert wurden. Der Balkon ſelbſt iſt in unbekannte Regionen davorgegangen. 7 9 2 65 * Sof an; gele Net M. Gel f0 Grt rich ohn Er ſch Ma der En Pr Abf Ab Abe käm lieg Ver verſ pen per kich gew Stä [An Zah ferel konf Pen Die de E Stell Wie wied Mar Maffthelm, 13. Offehtrt.. 2 —— General⸗Auzeiger. 5. Sette. Zur Lage auf dem Balkan. Konſtantinopel, 13. Okt.(Corr.⸗Bureau.) Am Donnerſtag FNund Freitag gingen von Saloniki und andern Orten 2000 tü rkiſche Truppen per Bahn nach Dedia Hiſſari ab und von dort zur Ver⸗ ſtärkung der Beſatzung an die bulgariſche Grenze, Nachrichten aus dem Vilajet Monaſtir beſagen, ein Befehl des Generalkomitees in Soſia ordnet die Einſtellung der Bandenthätigkeit zum Frühjahr an; ſo lange jedoch dieſer Befehl nicht zur allgemeinen Kenntniß gelangt ſei, dürfte das Bandenunweſen fortdauern, Zum Ausſtand der amerikaniſchen Kohlenarbeiter. *London, 13. Okt. Mehrere Zeitungen melden aus 8 — Newyork: Der Leiter des Grubenarbeiterbundes des Weſtens, Mehers, erſuchte Mitchell dringend, die Grubenarbeiter im Gebiet der bituminöſen Kohle zum Streiken aufzu⸗ fordern, er ſelbſt würde dann dieſelbe Aufforderung an die Grubenarbeiter im Weſten des Miſſiſſippis und in Canada richten. Mitchell erwiderte, er acceptire die Anregung nicht ohne Weiteres, werde den Vorſchlag jedoch ſorgfältig ernwägen. * Wilkesbaſſe(Pennſylvanien), 13. Okt. Die [Erie⸗Company erſuchte durch öffentlichen An⸗ ſchlag die ausſtändigen Arbeiter, die Arbeit h. ite wieder aufzunehmen und verſpricht den Arbeite n Schutz. Man glaubt, dies ſei der erſte Schritt der Kohlen zeſellſchaften, der Streilbewegung unter dem Schutze einer Truppenmacht ein Ende zu hereiten. rhr Wie die Tribune meldet, iſt Präſident Rooſevelt entſchloſſen, beim Kongreſſe die Abſchaffung der Eingangszölle auf Kohle durchzuſetzen. Die Abgeordneten kämpfen. N. Newhork, 13. Okt. Das En de des Streiks liegt nochin weiter Ferne. Der Vorſitzende des Arbeiter⸗ Verbandes, Mitchell, hat dem Gouperneur von Newyork berſprochen, die Ausſtändigen wieder zur Arbeit zu veranlaſſen, wenn die Bergwerksbeſitzer eine Lohnerhöhung von 2½ Penny per Tonne bewilligen und außerdem die Arbeiter⸗Vereine ge⸗ kichtlich anerkannt würden. Die Bergwerksbeſitzer haben ſich geweigert, auf dieſen Vorſchlag einzugehen.— Aus 20 größeren Städten der Vereinigten Staaten wird berichtet, daß die Anthracit⸗Vorräthe vollſtändig erſchöpft ſind. Zahlreiche Werke mußten den Betrieb einſtellen. 4* Newyork, 13. Okt. Morgan hatte eine Kon⸗ ferenz mit dem Präſidenten der Reading⸗Bahn. Rooſevelt konferirte aus dem gleichen Grunde mit dem Präſidenten der Pennſylvania⸗Bahn. Uuruhen in Mittelamerika. Newyork, 13. Okt. Eine Depeſche aus Colon meldet: Die Regierungstruppen haben die Aufſtändigen bei San Juan de Eienaya geſchlagen und General Uribe von ſeiner befeſtigten Stellung in der Nähe von Tenriff gegen die Berge zurückgetrieben. Wie gemeldet wird, iſt der Madelaineſtrom wieder offen. Eine De⸗ Jpeſche aus Wilhelmſtaad berichtet, General Caſton hat Loſtequeſt wieder aufgegeben und verſchanzte ſich bei La Vietoria, Gegeral Martos iſt in Villa de Cura eingetroffen. Golkswirthschalt. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 13. Oktober. Weizen bierländ. 16.——16.40 Hafer, württb. Alp—. „ norddeutſcher—.———.—„ amerik, weißer—.——.— des Kohlenreviers werden dieſen Antrag be⸗ „ ruſſ. Azima 16.50—17.50 Maisamer. Mixed—.——. AUlka 16.75—17.50„Donau Theodoſia 17.50—17.75„ La Plata „ Saxonska 17.——17.50Kohlreps, d. neuer 24.—.—.— 16.50—17.50 16.75—17.50 16.80 „ Taganrog „rumäniſcher „ am. Winter „ Manitoba J „ Walla Walla 17.25—-—.— „ KanſasIIneuer—.——17.— Kleeſamendeutſch. 1—.——.— 70 „amerik, „ neuerPfälzer——— „Luzerne „Provene.—.——.— ——— —.——— „ Californier 17.40-—.—„Eſparſette————..— „ Le Plata—.——17.—[Leinél mit Faß—.——65.— rnen. 16.75——.—„ bet Waggon—.——64 50 Roggen, pfälz. 14.85—.— Rüböl„„—.— 60.50 kuſſiſcher—.—14.75„ bei Waggon—.——58.25 „ rumäniſcher—.———.— Am. Petroleum Faß „s norddeutſcher—.———.— fr. mit 20% Taxa—.——22.— „ amerik.—.——.— Am. Petrol. Wagg.—.——20.80 Werſte, hierländ. 15.25—15.75[ Am. Petrol. in Ciſt. „ Pfälzer 15.50—16.50.⸗OOko netto verzollt.—17.60 , ungariſche Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——21.— Futter Ruff. Petrol. Wagg.—.——19.20 Gerſte rum. Brau Ruſſ. Petrol, in Ci⸗ Hafer, bad. ſternen p. 100konetto—.——15.80 12.50—12,75 14.75—15.25 14.50—14,75Rohſprit, verſteuert—.— 115.— „norddeutſcher————.—[ Joer Sprit—.—47 5⁰ 90er do. unverſt. 32.—.—.— me Nr. 00 0 1 2 3 4 Weizenmehl 1r. 4*V 25.— 28.— 22.— 21.— 19.— Roggenmebl Nr. 0) 23.— 19 20.— Weizen und Roggen feſter. Gerſte und Hafer unverändert. Mat fef. Mannheimer Effektenbörſe vom 13. Oktober. 8 Obligatfonen. Staatspapiere. 4% Ludwigshafen von 1900102.— 5 %% Bad. Oblig. v. 1901104.90 b54%% Ludwigshafen 4% Bad. Oblig. v. 102 100.50 5 5 00 6 5 10 , bee 100.—54%½ Mannheinner Obl. 1600110.80 b % Oclig Mark 0025%„ 34„ 1886 100.50 bö 5„ 5 5 5 „ 1892/94 9 055 3½*„ 1895 99.—b; 17 705 0.2 3 8 77 1 8 1* 44½%„ 1898 99.— bz daen 0 855J6%½. wmclerle. 68—6 Bayer. Obligationen 100.55 bz]5/ „ 91.30 bz[ Induſtrie⸗Obligation. Deutſche Reichsanleihe 102.20 bz 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 5 e 101.—0 175 44 ad..⸗G. f. ifff. u. Seetr. 1 100.50 B „„ 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 106.— bz 61* 92.05 b34c% Kleinlein, Heidbg. M—.— 8 Aſenbahn⸗Alnlehen.%è Bürgl. Brauhaus,Bonn 99.50 G 1 Pfälz.(Lud. Max Nord) 10 55 93 99.80 aſchfab. Neiden 75⁵ 99.40 G4% Herrenmühle, Genz—.— 102.—G 102.—B ** 2* 0 „ 8 80% 38 5 1 Preuß. Conſols 2 „„ Fonpertirt 7 Pfandbriefe. 4 Gſellſhn Lagerhaus⸗ eRhein. Hyp.⸗Beunk.1902 44½% Oberrhein. Elektri⸗ 15 1 itätswerke in Karlsruhe 10 Commungh 87.55 bi4% bSud. Prahtne ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.25 G 100.60 bz 96.—8 Banken. Badiſche Bank Mannheimer Bank Oberrhein. Bank Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Maxbahn 55 Nordbahn +* Bad. Brauerei Eichbaum⸗Brauerei Kleinlein, Heidelberg in Reichsmark Amſterdam hfl. 100 Belgien... Fr. 100 Italien... Le. 100 London... Oſt. 1 Madrid New⸗York. Dll. 100 Paris..„Fr,. 109 Schweiz. Fr. 100 Petersburg.⸗R. 100 Trieſt.. Kr. 100 Wien.. Kr. 100 *** 3½ Bad. St.⸗Obl. fl. 3 7 5½„ 4 bad. St.⸗A. 3½ Bayern„„ 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 8 Gr. Heſſ. St.⸗A. von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 5 90er Griechen Bad. ZuckerfWagh. Heidelb. Cementw. Anilin⸗Aktien Vereinchem. Acc. Böſe, Berlin Helios„ 75 Schuckert 5 Lahmeyer Ludwh.⸗Beybacher Marienburg.⸗Mlw. Pfälz. Maxbahn Pfälz. Nordbahn Hambeerger Packet Nordd. Lloyd 4% Verein chem. Fabriken 101.50 G Zellſtoftfabri zaldbof 115.— 8 126.— G 128.50 G„ Cred.⸗u Depoſitb., Zweihrck, Gewerbebank Speyer 5090 E 107.50 BB* 106.50 bz 182.— 134.50 BJ Warmſe 1100 G Pfälz. Preßh. U. Spritf 180.80 bz 101.— G Pflz. Spar⸗u. Cdb. Landau Rhefniſche Creditbank Eiſenbahnen. Pfälziſche Ludwigsbahn Heilbronner Straßenbahn. Chemiſche Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtrie Badiſche Anilin⸗ u. Soda Chem. Fabrik Goldenberg Verein chem Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſteregeln Alkal. Stamm Vorzug Brauereien. Binger Aktenbierbrauerei Durlacher Hof vorm. Hagen Elefantenbräugtühl, Worms Brauerei Ganter, Freiburg Homburger Meſſerſchmitt Ludwigshafener Brauerei Manuh. Aktienbraueret Maunheimer Effektenbörſe An der heutigen Börſe waren wiederum ein Aktien bevorzugt und erfuhren Courserhöhungen: Badiſchen Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Geſellſchaft und die der Con⸗ tinentalen Verſtcherungs⸗Geſellſchaft. 100 Brief, letztere 290 G. Ferner wurde ein größerer Poſten Zuckerfabrik Waghäufel Aktien zu 72.50% umgeſetzt. ztemlich unverändert. Die Rheinaugeſellſchaften halten morgen Mittag eine Zuſam⸗ menkunft ab, um über die zukünftige Finanzirung zu berathen. Die Rheinaugeſellſchaften ſind: 1) Rheinau, G. m. b.., ) Betriebsgeſellſchaft für den Rheinauhafen, G. m. b.., 8) Neue Immobiliengeſellſchaft, G. m. b.., Rheinau i.., 4) die Terraingeſellſchaft Sporrwörth, G. m. b.., Rheinau⸗ Weſtf. Ztg.“ hört von zuberläſſiger Seite: Eine große deutſche Handelsfirma ſchloß am Samſtag über Antwerpen ein Geſchäft von 4000 Tonnen Grieskoks nach Centralamerika. Junsbruck, 18. Oktober,(Tel.) Der Kaſſirer Schindel der hieſigen Filiale der niederöſterreichiſchen Verſicherungsauſt wegen Unterſchlagung verhaktet. (Muttergeſellſchaft), Eſſen, 18. Okt. Die„Rhein. „„f. 100 5 3½ Dſch. Reichsaul.] 102.— 3½ 101.90 3½ Pr Stacts⸗Anl. 101.80 101.75 „ M. 100.20 11900, 100.40 105.40 100.60 105.10 105 30 Aktien induſtriehſer Unternehmungen. 107.— 412.— Ch. Fbr. Griesheim 214.90 Höchſter Farbwerk 351.50 abrik 195— Chem. Werke Albert 194.50 Accumul.⸗F. Hagen 125.50 Allg. Elek⸗Geſellſch. 167 50 88.25 Allg..⸗G.Siemens 118.— Lederw. St. Ingbertſ 77.— Aktien deutſcher und 226.76 76.— 136.50 Schweiz. Centralb. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 119.— 166.— 106— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 154.— Oeſterr,. Süd⸗Lomb. Northern prefer.—.— „ Nordweſtb 115.— La Veloce Aktien. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mahr—.— „ Nitter Schwetzingen—.— Trausport Ated Berſſcherung. „ Lagerhaus Württ. Transportverſich. Induſtrie. Oggersheimer Spinnerei—.— Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf. Schlußf⸗AKuyſe. (Telegramm der Continental⸗Telegrapheu⸗Compagnie.) Reichsbauk⸗Disk. 4 0% Wechſel. i Kurze Sicht Vor. Kurs[Heut. Kurs 2½.—8 Monate 2 N — 168.72 31.175 31 266 20.450 31.833 31.183 VVo»ff ) 55.40 Staatspapiere.. Deutſche. 108.80/ 103.2 102.90/ 102.90 101.— 101.3 101.150 101.80 5 italien. Reute 4 Oeſterr. Goldr. 4¼ Oeſt. Silberr, .½ Oeſt. Papierr. 4½ Portg. St.⸗Anl. 50.50 50.70 3 dto, äuß. 31.85 31.85 4 Ruſſen von 1880 100.70 100.75 4xuſſ. Staatsr. 1894—.— 4 ſpan, ausl. Rente 89.10 1 Türken Lit. D. 1 28.65 4 Ungar. Goldrente 101.60 101.40 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 8T05 87 4 Egypter unificirte 109.40 109.40 5 Mexikaner äuß. 101.50 101.— 8 5 inn. 26.60 26.60 4½ Chineſen 18988 93.— 92.65 Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 152.600 152.80 3 Türkiſche Looſe 123.— 122.60 80.50 106.4% 106.40 77.— 77.— Parkakt. Zweibr. Lederw. Spichartz Walzmühle Ludw. 115— 115.— Fahrradw. Kleyer 163.80 164.— Maſch. Arm. Klein 109 50 109.50 Maſchinf. Gritzner 167.50 167.50 Maſchinf. Hemmer—.——.— Schnellprf. Frkthl. 163.— 163— Oelfabrik⸗Aktien 117.— 116.50 Bwllſp Lampertsm.] 75.— 75.— Spin. Web.Hüttenh 77.— 77.— Zellſtoff Waldhof 220.— 220.— Cementf. Kallſtadt 80.— 80.— Friedrichsh. Bergb. 186.50 184.— ausläupiſcher Transporl⸗Auſtalken Oeſterr, Lit. B. 118s: Gotthardbahn 180.20179.— Jura⸗Simplon 100.— 100.— Schweiz. Nordoſtb.“—.——.— Ver. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. 5 „Meridionalbahn 129.— 129.. ——— — 55 BrauerSinner Grünwinkel 195.50 G Schroedl, Heidelberg67.— Schwartz, Speyer 122.50 G SonneWelß Speyerſ128.— B „.Storch, Sick 102.— G „ Werger, Worm8s 96.— G Wormſer Brauhs. 9125.50 K .99.— 8 Bad..⸗G. f. Rhſch. u. Seetr. 109.— bz Mannh. Dampfſchleppſchiff 106.50 B 112.— G Bad. Rück⸗ u. Mitverſich. 100.— B „ Schifffahrt⸗Aſſecuranzſö25.— B Continentale Verſicherung90.— G Mannheimer Verſicherungs85.— G Oherrh. Verf.⸗Geſellſchaft 285.G 500.— G Ack.⸗Geſ. f. Seilinduſtrie 101.— 5 Dingler'ſcheMaſchinenfabr. 185.— B Emaillirfabrik Kirrweiler—.— Emaillirwerke Maikammer 93.— B Eltlinger Spinnerei 98.—5 Hüttenheimer Spinneret 80.— G Karlsr. Nähmf. Haid u. Neu 174.— G Mannh. Gum.⸗u. Asbeſtfbr.. 98.— B Portl.⸗Cementw. Heidelberg 107.— Verein Freiburger Ziegelw. 124.— G VereinSpeyerer Ziegelwerke 87.— B Zellſtofffabrik Waldhof 219.— G Zuckerfabrik Waghäuſel 72.50 b5 vom 13. Okt.(Offizieller Bericht.) zelne Verſicherungs Die Aktien der Erſtere notirten 30 Geld, Sonſtiges alt wurde or. Kurs Heut, Kurs Eredit⸗Aktien Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner Harpener 3½ 104.50, Northern—.—. aktien 216.—, Ungar. Goldrente 3½% Pr. Bod.⸗Cr. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl 3½%% Pf..Pr.⸗O. 4% gth. Pf. Br. 1902 270 Efe, 100.90 10180 99 40 100.50 100.60 —.— 106— 174 17 170.700 170.50 Wfandbrf %ͤ Frk. Hyp.⸗Pfdb. 4% Pf. Hyp B. Pfdb Priaritäts⸗Obligationen. 100.90 101.60 95.50 95.40 99.70 Bergtverks⸗Aktien. 178.50177 89 Weſterr. Alk Oberſchl. Ver, Königs tr Alpine Montan 4%„„„ 1907 102.80 102.80 Grundſchuld⸗Bk.—.— 3½„„„ 1904] 86.750 96.7/53½ 5„„„5 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aßtien. Deutſche Reichsbk. 155.2 155.70] Oeſt. Lär bank 101.86 Badiſche Bank 114.39 114.30„Kredit⸗Auſtaltſ 216.30 Berliner Bank 88.50 88— Pfälziſche Bank 102 8ʃ Berl. Haudels⸗Geſ. 156.20 156.10 Pfälz. Hyp.⸗Bank 182.— Darmßädter Bank 186.— 185.70 Rhein. Kreditbank 149.55 Deutſche Bank 208.9 209.40 Rbein. Hyp.⸗B. M. 180.80 Diskonto⸗Commd. 187.60 187.90 Schaaffh. Bankver. 115 90 Deutſche Gen.⸗Bk. 9450 94.75 Südd. Ban 10 Dresdener Bank 143.60 143.50 Wiener Bankver. 115 50 Frankf. Hyp.⸗Bank 189.10 189.10 D. Gffekten⸗Bank 101.90 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 136.50 138.50 Bank Ottomane 116.90 Nationalbank 116,20 117 10] Mannheimer Verf.⸗ Oberrhein. Bank 107.50 107.50 Geſellſchaft 387.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 114.60 114 40 5 Privat⸗Discont 2½%, Gotthardbahn 180.—, 209.—, Gelſenkirchen 174.—, Darmſtädter 135.60, 155.25, Dresdener Bank 143.50, Deutſche Tendenz: ziemlich feſt. „Nachbörſe. Kreditaktien 216.20, Staatsbahn 153.80, Lomburden 20.40, Disconſo⸗Commandit 187.80. Frankfurter Effeeten ⸗Societät. Diskonto⸗Kommand Lombarden 20 40, Gotthardbahn 179.—, lirchen—.—, Harpener 170.—, Hibernia —.—, Spanier Staatsbahn Paris, 18. Okt. 3% Rente Italiener Egypter Spanier Portugieſen 103.— 216.50 154.20 99.95 Frankfurt a.., 13. Okotber, bahn 153.80, Lombarden 20.40, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente Disconto⸗Commandit 188.—, 215.60 Lombarden 153.70 Diskonto⸗Comm. Wiener Effektenbörſe. Wien, 13. Okt. Schlußkurſe. 99.95 102.80 — Rio Tinto Slaatsbahn Lombarden Ottomane Rio Tinto end Bochumer Oeſterr. Papierrente 100.80 100.10 Oeſt. Kronenrente Ungar. Kronenrente Alpine Montan Tend.: luſtlos. 97.80 373.50 Buſchtelrad. B. Oeſterr. Papierrente „ Silberrente Oeſt. Goldrente Ungar. Goldreute Ungar. Kronenr. Wch. Frkf. viſta „ London„ * „Amſtrd.„ Napoleons Marknoten Bankdisk. 4% Tend.: ſtill. Pariſer Börſe. Türk. Looſe Ottoman Kreditactien 686.25 685.— Staatsbahn 716.— 715.50 Lombarden 79.— 78.50 Marknoten 117.06 117.05 Ungarn—.—— Wfen, 13. Okt. Kreditaktien 683.— 685.— Oeſt.⸗Ung. 15.95 15.90 Bau⸗ u. Betr..⸗G.—— Unionbank 588.— 538.— Ungar. Kredit 726.— 725.— Wiener Bankperein 456.— 455.— Länderbank 395.— 395.— Türk. Looſe 115.— 114.— Alpine 372.— 372.— Tabak⸗Aktien 324.— 327.— Nordweſtbahn 455.— 455.— Elbthalbahn 465.— 464.— Staatsbahn 717.— 715.— Lombarden 78.— 78.— Paris, 183. Okt. Anfangskurſe. 3% Rente 99.97 99.95 Italiener 163.ä——.— Spanier 88.60 88.20 Türken D.—.— 28.70 Bankdisk. 3 9% 101.30 216.20 104.— 181.50 140.45 180.— 115.70 101.— 115.20 11770 388.— Kreditaktien 216.—, Staats⸗ Handelsgeſellſchaft gank 209.50, Bochumer 178.—, 13. Oktober. it 187.50, Staatsbahn 153.80, —.—, Gelſen⸗ —.—, Laurauhütte——, —.—, Mexikauer 88.—, ſtill. Berliner Effektenbörſe. W. Berlin, 18. Okt. Anfangscourſe.(Telegr.) Kredit⸗ 20.500 20.30 187.60 187.60 Laura Credit⸗Aktien—.—216.20 Diskonto⸗Comm. 1875 187.60 Staatsbahn 154.30 153.75Laurahütte 203.90 202.20 Lombarden 20.50 20.30 J Harpener—.—1170.50 Tendenz: ungleichmäßig. 8 Been t, Kreditaktien—.— 216.20 Northern—.——.— Lombarden 20.50 20.303% Reichsanleihe 93.—— Staatsbahn 154.30 153.75 Marienburger—— Disconto Command 187.25 187.60 Bochumer 178.50 178.10 Deutſche Bank—.— 209.30 Dortmunder——— Dresdener„—.— 143.50 Laurahütte 203.20 202.20 Darmſtädter Bank 135.60 135.70 Gelſenkirchener— 17420 Handelsgeſellſch.—.— 156.25 Harpener—.— 170.50 Türkiſche Looſe 123.60 122.50 Hibernia—— 175.50 Gotlhard 179.25 179.60 6% Mexikaner—— Ilaltener—.— 103.25 Spanier 89.25 89.— Tendenz: ungleichmäßig. Berlin, 13. Okt. Schlußcourſe. Nuſſennoten 216.35 216.35Leipziger Bank.80.10 Rufſ. Anl. 1902———— Berg⸗Märk. Bank 156.— 155.75 3¼ 9 Reichsanl. 101.90 101.90Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.——— 3 9½ Reichsanleihe 92.10 92.20 D. Grundſchuld⸗B—— 3½ Bd. Si.⸗Obl. 00(—.——.— Dynamit Truſt 167.10—.— 4 Bad. St.⸗A. 105.50 105,50Bochumer 180.70 178.50 3½%% Bayern 100.50 100.50 Conſolidation 337.— 888.25 3pr. ſächſ. Rente 90.— 90.— Dortmunder Union———.— 4 Heſſen 105.20—.—[Gelſenkirchener 174.60 174.— 3 Heſſen 89.50 89.50 Harpener 170.70 169.90 4 Italjener 103.40 103.20Hibernig 175.70 174.90 1860er Looſe 152.90 152.80Laurahütte 203.10 202.20 Lübeck⸗Büchener 150.50—.— Wurm⸗Revier 128.— 128 Marienburger 75.40—.— Schalk, G. u. H⸗V. 332.20 382.— Oſtpr. Südbahn—.— 80.50Stett. Vulkan 209.— 208.25 Staatsbahn⸗Aktien 154.30 158.70 Elekt. Licht u. Kraft 86.20 86.— Lombarden 20.50 29.30Weſterr Alkaliw. 194.— 198.— Canada Pacifie. Sh 134.10 132.20 Aſchersleben Al. W. 141.70 142.— Heidelb. Str.&K.B.—.——.— Steinz. Friedrichsf. 285.50 285.50 Kreditaktien 216.20 216.10 Hanſa Dampfſchiff 120.30 120.— Berl. Handels⸗Geſ.—.— 156.10 Wollkämmerei⸗Ak. 149.70 149.10 Darmſtädter Bank 135.60 135.604 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.— 101.— Deutſche Bankak.— 209.30 Mannh.⸗Rh. Tr.—.——— Dise. Comm Aktien 187.60 187.50 Kannengießer 121.— 121.75 Dresdener Bank—.— 143.20J Hörder Bergw. 102.— 101.— Privgt⸗Diskont 9%%. W. Berlin, 13. Okt.(Telegr.) Nachbörſe. S8. Sekke⸗ General⸗Anzeiger. Mannheim, 8. Oktober, Londoner Effektenbörſe. London, 13. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe 7⁰ Reichsanleihe] 90¼ 90¼ Rio Tinto 42 75 o Chineſen 100¾ 100¾ Souther 73— 9% Chineſen 92 92½ 195— 34 9% Conſols 93186 93¼56 98 %0 Italiener 102¼ 102½½ Atchiſon Pref. 102¼ 105 9% Mon. Griechen 4. 44.— Louisv. Nash. 141— 140½ 8% Portug. 31¼ Union Pak. 106/%8 104¾ 4 8777 Font Spanier 87¼8 Tend.: mait Türken D. 28¼[Debeers 4% Argentinier 67¼[Chartered 3 90 Mexikaner 2658 26 Goldfiels 8560 87˙ 5 0% 100%½ 100%½[Randmines 11% 11 Tend.: träge. Eaſtrand—— 857 Ottom. 18½ 13½]Tend.: beh. Bankdiskont 3½ o/,. Italieniſche Effektenbörſe. W. Mailand, 18. Okt.(Telegr.) Börſe. 3% Rente 103.27 108.10] Wechſel a. Paris Mittelmeer⸗A. 38 437.— Wechſel a. Berlin Meridional 650.— 649.— Bankdisk. 5%0 W. Genua, 13. Okt. Banca d' Italia 8886. 2 8 Berliner Produftenbörſe. (Telegramm.) Produktenbörſe frei Berlin netto Kaſſe.) 100.07 100.07 123.02 128.05 Berlin, 13. Oktober. (Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm 11. Weizen per Okltober—.— per Dezember 5 ee 155.— Roggen per Oktober 138.— per Dezember, 137.25 e 138.15 aeeeSktoberrtr 185.— F 188.— Mais per Okto ber 129.— per Mai 110.— Raöo der Sktoberr 49.70 48.90 eeless, 42.80—.— Der Dtoberr.—.——.— Weizenmelaa!k! ep—.——.— nei ober Weiter: Schön, Berlin, 13. Okt, Produktenbörſe.(Tel.) Der Verkehr war be⸗ ſchränkt und das Angebot in Weizen und Roggen zurückhaltend, ſo⸗ daß Käufer ſich den Forderungen vom Samſtag im Lieferungshandel fügen mußten. Hafer ſeſt, aber wenig umgeſetzt. Rüböl kaum ver⸗ ändert. Spiritus mangels Angebote ohne Umſatz. Wetler Schön. Wien, 13. Okt.(Telegramm). Getreidemarkt. 10. 13. 785 G.. G. Weizen per Herbſt 7 44 7 45 743 744 per Frühjahr 752 753 75¹ 7 52 Roggen per Herbſt 674 6 7⁵ 6 75 671 per Frühjahr 678 6 79 676.78 Mais per Sept.⸗Oktbr. 687 6 40 6 54 6 55 Hafer per Herbſt 635 6 86 637 6 88 per Frühjahr 647 648 6 46 6 48 London, 18. Okt.(Baltie. Anfang.) Wetter: Trübe. Weizen blieb bei Eröffnung des Marktes ſtetig, aber ruhig. Majis blieb bei Eröffnung des Marktes ruhig und unverändert. Gerſte: Infolge der anhaltend ruhigen Tendenz wurde bei Eröffnung elne Preiserhöhung von 1½ d gefordert. Hafer: Die ruhige, aber unveränderte Tendenz hielt bei Eröffnung des Marktes an, Rapsſaat wurde mit einer krhigen Tendenz eröffnet. Leinſaat wurde mit einer ruhigen Tendenz eröffnet. Liverpool, 13. Okt,(Anfangskurſe). 11 165 18. Weizen per Dez..10 ruhig.10½ ſtetig per März.10½¼.10%õ Mais per Okt. nom. ruhig nom. ruhig per Jan..03%½.08 W. New⸗ork, 13. Okt.(Mitteldepeſche). 1 81 Weizen per Dezember 75 7 willig. 76% feſt Mais per Dezember 54% willig 55 ſtetig Baumwolle: per Januar.46 feſt.45 willtig 2 85 per März.67.62 W. Chieago, 18. Okt.(Mitteldepeſche). Weizen per Dezember 70 4½ willig 71 ½ feſt Matis per Dezember 48 feſt Schmalz per Januar.97 Pork per Januar 15.90 15.75 Paris, 13. Okt. 11 18. Rüböl per Oktober 57— 57— per November 57— 57— per Nov.⸗Dezbr. 57— 57 N per Januar⸗April 57/ ruhig 57 ½ ruhig Spiritus per Oktober 86 7½ 35„/½ per November 36 8¼ 86 57/ per Nov.⸗Dezbr. 7— 37 ½ per Januar⸗April 37 ½ matt 87 ¼ feſt. Weißer Zucker per Oktober 28 ½½ 23 8 per November 28 70 23 72 per Januax⸗April 24 2 24 ½ per März⸗Juni 25— ruhig 24% matt Rohzucker 88» loco 19 ¾20 Uruhig! 19 /20½ beh. Mehl per Oktober 29 15 29 40 per November 28 40 28 40 per Nop.⸗Februar 27 75 27 8660 per Januar⸗April 27 65 ruhig 27 70 ruhig Weizen per Oktober 20 95 20 907 per November 20 90 20 90 per Nov.⸗Februar 20 75 20. per Januar April 20 80 ruhig 20 80 ruhig Roggen per Oktober 15 50 15 45 8 per November 15 50 15 40 per Nov.⸗Februar 1⁵ 50 15 40 per Januar⸗April 15 65 ruhig 15 40 ruhig Wetter: Schön. Schmalz. Paris, 18. Okt. Talg 71.—. Ruhig. Antwerpen, 13. Okt. Schmalz. Amerikaniſches Schweine⸗ ſchmalz 185.—134.50. Ruhig. Kaffee. Hamburg, 13. Okt. Schlußkurſe. Santos per Dez. 31¼, per März 31½. Antwerpen, 18. Okt. Kaſſee Santos good axerage per Okt. 88—, per Dez. 88½ per März 39¾ per Mai 39 ¼. Zucker. Antwerpen, 13. Okt. Zucker per Okt. 17⅛, per Okt⸗Nov.⸗ Dez. 17¼, per Jan.⸗Febr.⸗März 18 ½, Baumwolle und Petroleum. Bremen, 13. Okt. Petroleum. Standard Wpite loco—.— VBaumwolle 45.50. Ruhig. Antwerpen, 13. Okt. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Tüpe⸗ weis loco 18—, per Okt. 18½ per Okt.⸗Nov. 18½ Kaffee good average Eiſen und Metalle. Amſterda m, 13. Okt. Zinn Banca loco 68½, Zinn Billiton—. Glasgow, 18. Okt. Schottiſches Eiſen p. Kaſſa ö7sh 9 d. per Monat 58sh 0— d. ruhig. Middleborough, 13. Okt. Schottiſches Eifen 588h 4½ d, per Monat 52 sh 11— d. ſchwach. London, 13. Okt.(Schluß.) Kupfer p. Kaſſa 51½, Kupfer 3 Monate 51/⁰, unregelm.— Zinn p. Kaſſa 114—, Zinn 3 Monate 118 ¼, ruhig.— Blei ſpaniſch, 10¼, Blei engliſch 11—, ruhig. Zink gewöhnlich 19¾,, Zink ſpzial, 19½, ruhig.— Queckfilber 8¼, London, 13. Okt. Schluß Kupfer per Kaſſa 51/e, feſt. Kupfer 3 Monate 51¾ñ.— Zinn per Kaſſa 114¾, Zinn 3 Monate 113, ruhiger. per Kaſſa Haſenrein. Humoreske von Adolf Thiele. (Rachdruck berboſen.) Da mag einer ſagen, was er will, die Jagd iſt und bleibt ein nobles Vergnügen! Es iſt doch ſchon ein Genuß, ſo in der Joppe und im Hütchen mit Gewehr und Jagdtaſche ausgerüſtet, durch die Straßen zu gehen. Man bemüht ſich ja natürlich als vernünftiger Mann ein möglichſt gleichgültiges Geſicht zu machen, aber— Hand aufs Herz— es freut einem doch, wenn einen alle Leute mehr oder weniger anſehen oder wenn gar ein Bekannter daherkommt. Merkt man's doch wirklich ſogar am Gruße, daß den gewöhnlichen Menſchen, wie ſie ſo in ihrer Alltagstracht dahergehen, der Jägersmann imponirt. Dieſem prächtigen Theile des Jägerlebens folgt nun ein weit weniger angenehmer: die Jagd. Man hat ja nicht die Uebung und— ſeien wir einmal offen— man trifft eben zu viel vorbei. Dazu die ſpöttiſchen Geſichter der Geübten und der Treiber— wirklich recht fatal! Nachher wird's ja wieder beſſer, im Wirthshaus gibt's zu eſſen und zu trinken, und Appetit macht die Jagd, der iſt nicht von Pappe, und dann die luſtigen Erzählungen, das Jäger⸗ latein, die Späße— das iſt ja wieder ſchön. Auch die Heim⸗ kehr iſt angenehm, man bringt der erfreuten Hausfrau eine Beute mit, und eine Beute gibt's ja allemal: erlegt man ſie nicht ſelbſt, dann beſorgt man ſich eine, die ein Anderer erlegt hat. Unter Uns Jägern iſt dies ja im Grunde ganz egal! Ja, das Jäger⸗ leben hat ſchöne Momente, den Gang durch die Stadt, das Wirthshaus, die Heimkehr; ja das Jägerleben wäre herrlich, wenn nur die Jagd nicht wäre! eſe und ähnliche Gedanken zogen in einem etwas ſchläfri⸗ gen Tempo durch das Haupt des Herrn Fabrikanten Melzer, als dieſer an einem Wintertage bei einer größeren Haſenjagd ſeinen Plaß in der Schützenkette einnahm. Da ſtand er nun in ſeinem neuen Jagdkoſtüm, die neue Flinte in der Hand, und ſchon dreimal hatte er, als er Mitglieder des Geſchlechts derer von Lampe erblickte, die todtbringende Waffe erhoben und reſpektable Löcher in die Natur geſchoſſen. Die Treiber kamen jetzt näher, und plötzlich ſprang noch ein Haſe gegen Herrn Melzer zu. Kaltblütig hob der Weidmann die Waffe, ein Knall— dann Stille. Gleich darauf rief der nächſte Treiber:„Hier iſt er durch!“ Melzer triumphirte im Stillen— er ſchien doch getroffen zu haben. „Bluket er?“ wollte er dem Treiber zurufen, da beſann er ſich jedoch zum Glücke noch, daß er ſich ja durch Anwendung eines ſo durchaus unweidmänniſchen Ausdrucks eine Blöße geben würde. „Schweißt ere“ rief er alſo. „Bis jetzt noch nicht,“ rief der Treiber zurück,„aber wenn er ſo weiter läuft, wird er wohl noch in Schweiß kommen!“ Zorn ſprühte Melzers Auge auf den ſpöttiſchen Treiber, der ſeinerſeits allerdings auch machte, daß er weiterkam. Bald darauf war die Jagd zu Ende, und man kehrte ge⸗ meinſchaftlich ein; leider wurde Herrn Melzers Mißgeſchick der⸗ art durchgehechelt, daß er ſich vornahm, auf dieſes„Vergnügen“ künftig am Liebſten zu verzichten. Zwar befanden ſich unter den Anwefenden noch verſchiedene Leidensgefährten, denn auch auf dieſer Jagd traf man Leute, die nichts trafen. Doch ein ſüßer Troſt lebt ja für dieſe unfreiwilligen Thier⸗ ſchutzvereinler, und dieſer ſüße Troſt heißt Wildprethändler. Nach der Rückkehr in die Stadt trennte ſich Melzer von ſeinen Jagdgenoſſen und ſah ſich ſorgfältig um, ob ihm keiner von ihnen folgte, dann verſchwand er im Laden des Herrn Ratzen⸗ berger. 55 Dieſer joviale Mann hörte theilnahmsvoll Herrn Melzers Klagen an, daß er heute„zufällig“ nichts geſchoſſen habe— „elender Stand, überhaupt keinen Haſen zu ſehen bekommen—“ dann hob er hervor, daß der Zufall leider oft bei der Jagd eine Rolle ſpiele, und er wußte dabei, durch Uebung in dieſer Situation geſchult, ein Lächeln zu unterdrücken. Nachdem er ſo Herrn Melzers Herz gewonnen, machte er ihn auf ſeine Waaren aufmerkſam. „Hier, dieſer fette Haſe, das wäre vielleicht was. Bitte, das Kaliber Ihres Schrotts. Richtig, mit dem iſt dieſer Haſe auch geſchoſſen; paßt alſo für Sie. Dort habe ich noch einen mit Hundebiß an der Kehle, iſt aber nichts für Sie, haben ja keinen Hund mit. Nun wollen wir den Haſen noch ein bischen wärmen, damit er lebenstearm erſcheint.“ Von einer Laſt befreit ſteuerte Herr Melzer ſeinem Heim zu, ſeinen mit ſilberner Kugel geſchoſſenen angewärmten Haſen in der Jagdtaſche. Frau Melzer, eine praktiſche und„weiſe“ Frau, empfing ihren Gatten zunächſt mit einem etwas mißtrauiſchen Blicke, als er jedoch mit ſchwungvoller Handbewegung den Lampe aus der Jagdtaſche herausnahm, wußte ſie ihren Mann nicht genug zu preiſen. Dieſer rührenden Familienſcene folgte zwei Tage ſpäter, am Sonntage, das fröhliche Mittagsmahl, bei dem die Beute des ſtolzen Jägers den Weg alles Fleiſches ging. Das Ehepaar kam in ſeiner vergnügten Laune ſchließlich auf die Idee, eine Schlittenfahrt zu unternehmen. Die beiden Töchter jubelten, als ſie dies hörten, und Alle machten ſich reiſe⸗ fertig, während das Dienſtmädchen nach einem Schlitten fort⸗ geſandt wurde. Lina blieb„ewig“ aus, endlich jedoch, nach langem Warten, hielt ein ſtattlicher Schlitten vor dem Hauſe. „s war gar keiner mehr zu kriegen,“ grinſte Lina,„den hier habe ich gerade noch im Fahren angehalten.“ Die Familie beſtieg nun fröhlich den Schlitten, und fort ging's. Aber eigentlich ging es doch ein bischen langſam, indeſſen — tröſtete man ſich, daß das Pferd im Freien wohl flotter aus⸗ greifen würde. 82 wird auch eines Tages dieſes Grundſtück kaufen und bei der Doch gefehlt, auch vor der Stadt ſetzte der Gaul ſeinen! gemächlichen Tritt fort. 4 „Kutſcher, fahren Sie doch etwas ſchneller!“ rief da daß Oberhaupt der Familie. Der Mann auf dem Bocke dreht kommt mir doch ſo bekannt vor,“ fuh — und ſagte mit freundlicher Miene: gar kein Kutſcher, mir gehört der Schlitten. 12 Ihr Mädchen an, und ich fragte ſie, wer fahren! N Vi dachte ich: Herrn Melzer kannſt Du ja f fahre 00 natürlich nicht! Aber Herr Melzer,“ fuhr der Roßlenker mz ſein gewinnendem Lächeln fort,„Sie müſſen mich doch auch kenneſf ſeh ich bin ja der Wildprethändler Ratzenberger, Sie waren ja erſ Res vorgeſtern Abend bei mir!“ ſoel Wäre in dieſem Augenblicke eine Bombe im Schlitteg Unt explodirt, ſo hätte Herr Melzer nicht mehr erſchrecken könneſ 5 Verräth dieſer Theekeſſel in ſeiner Thranigkeit die ganze Haſen ſan geſchichte! Wi Schuldbewußt— denn auch er wurde ſich über ſeine unbeſ und dachten Worte, ſeinen„Mosbacher erſter Güte“ klar— krümmz 2 ſich Ratzenberger in ſich zuſammen, Melzer aber ſaß zur Salz ſäule erſtarrt und wagte erſt nach einiger Zeit, zu ſeiner Gatti hinüberzuſchielen. Glücklicherweiſe hatten die beiden Backfiſche den Sinn deß Worte nicht erfaßt, die väterliche Autorität blieb alſo gewahrſ ſe Frau Melzer jedoch nahm die Sache von der humanen Seiz tigu ſie fing über andere Gegenſtände zu plaudern an. 93 50 77 5 5 Str. Nur am Abend, beim Gutenachtfagen, konnte ſie ſich nif wir verkneifen, ihrem Gatten ein ſpöttiſches Wörtchen zuzuflüſten aut das mit dazu beitrug, Herrn Melzer auf die dornenreiche a Wa bahn eines nichtstreffenden Jägers verzichten zu laſſen; e äußerte nur mit freundlichem Lächeln:„Du haſt ein ſanft el Ruhekiſſen, Dein Gewiſſen iſt— haſenrein!“ 9 V 13 9 2 11. + 12 Buntes Feuilleton. die — Ein Schauerroman. Zu all den ſchönen Dingen, über derg 9815 Verſchwinden zu klagen heutzutage Mode geworden iſt, gehüß gaa auch der Schauerroman. Das ſtellt der untröſtliche Erneſt Bl um gern ſeinem letzten„Journal'un Vaudevilliſte“ wehmüthig feſt, wenn 15 ſich auch damit tröſtet, daß er eines Tages in ſeinem alten Glaut dern wieder auferſtehen wird. Und dann erzählt er mit ſeinem ſf 840 lichen Humor eine eigene Erfahrung auf dieſem Gebiete:„Ich haß zithe ein Geſtändniß zu machen. Es iſt lange mein geheimer Ehr Hier geeſen, der Verfaſſer eines dieſer endloſen Romane zu werdeſ de die ſo viele Geſchlechter unterhalten haben. Zu der Zeit, als Ia mit Ponſon du Terrail, dem Meiſter auf dieſem Gebiet, verkeh kam mir eines Morgens der Gedanke, ihm Konkurrenz zu machef Ich überlegte alſo einen Plan, und als ich ihn genügend entwich Lin zu haben glaubte, ſuchte ich Ponſon du Terrail auf, um ihn 1— Rath zu bitten. Er hörte mich mit verächtlichem Wohlwollen und ſagte:„Wieviel Feuilletons wollen Sie denn daraus machen Diet „Wanigſtens hundert.“„Ich ſehe aber nur eins.„Oho!“„ hundert Feuilletons zu machen, dazu gehört mehr Phantaſie, als 6 zu haben ſcheinen, beſonders darf man kein Sujet haben.“„Aochſ im! „Oder ein ſehr einfaches, das nicht ſtört; ich werde Ihnen eins gebez verff aus dem Sie bequem 30 000 Zeilen ſchinden können. Es iſt eine G. 15 ſchichte, die ich geſtern in meinem Hauſe erlebt habe. Der Wirth 7 gekommen, um ſeine Miethen ſelbſt einzuziehen, und hat auch ein ganz oben wohnenden liebenswürdigen Bohemien beſucht; dieſer 8 ein ſchlechter Zahler, hat auch nicht bezahlt, und der Wirth Dien fluchend ohne Geld davon gegangen. Beim Heruntergehen hat einen Fehltritt gethan, iſt zwei oder drei Treppen heruntergepurz dabi und natürlich auf ſeine Beine gefallen— das iſt es!!„Das geze Alles?“„Ja.“„Und daraus kann ich 30 000 Zeilen ſchindenſ beiſt „Vollkommen. Zunächſt ſtirbt der Wirth an ſeinem Fall, und wi⸗ 9 klagt natürlich den Bohemien an, ihn abſichtlich die Treppe hinunte geſtoßen zu haben. Im Laufe der Unterſuchung ſtellt ſich herauß 8 daß er ein uneheliches Kind iſt, aber weſſen? Man ſucht, die Wi des Wirthes ſucht auch und entdeckt aus den Papieren des Verſch denen, daß der unſchuldige Bohemien— denn natürlich iſt er unſ dig— ein uneheliches Kind des Wirthes iſt.„Unglücklicher, Du Deinen Vater ermordet,“ ruft ſie ihm in ſeinem Gefängniß zu.„A iſt ſchon ſehr intereſſant.“„Beſtürzung des Bohemien, der ſich verge lich zu vertheidigen ſucht; er war mit einem jungen Mädchen ba zu k lobt, die an ſeine Schuld nicht glauben kann; ſie widmet ſich J gute Ehrenrettung des jungen Mannes, deſſen Frau ſie werden ſollt Bz Vor Allem gilt es, den Schuldigen zu finden, denn es iſt einer da „Das Geländer der Treppe.“„Nein, ein anderer Miether, der dg Wirth ſeiner Miethen berauben wollte, ihn mit einem Meſſerſtich ten dann plünderte und ihn die Treppe herunterrollen ließ, damit m 0 an einen Todesſturz glauben ſollte!“„Das iſt ſehr geſchickt erſonnen Sti „Wie ſoll man nur ahnen, daß dieſer Miether der Mörder iſt? 1 gilt für reich, hat eine glänzende Stellung; bei der nächſten Waß wird er vielleicht Abgeordneter.“„Er auch?“„Das junge Mädchf nlei verliert den Muth nicht; allein, als Mann verkleidet, durcheilt ſie g dau gewöhnlichſten Pariſer Spelunken, wo ſie den wahren Mörder 00. entdecken hofft. Eines Tages bleibt ſie beſtürzt vor einem Weſß ſtehen, das eine Bande Miſſethäter befehligt. Dieſes Weſen iſt ſiether und Mörder, der reiche Nachbar ihres armen Bräutigam „Das iſt ein derber Theatercoup.“„Sie hier,“ ſagt ſie.„Sie kenn 121 mich?“ fragt der zukünftige Abgeordnete. — „Ja, ich kenne Sit „Dann beklage ich Sie, daß Sie mich erkannt haben,“ ſagt Und dabei gibt er ſeinen Gefährten ein Zeichen, ſie Mörder. mächtigen ſich des jungen Mädchens, öffnen eine Fallthür und h. fördern die unglückliche Braut in einen Keller, wo ſie ſo viele Zeilt ſoſo wie Sie wollen, bleibt.“„10 000 Zeilen!“„Das iſt übertrieh Bet aber es kann ſchließlich lange dauern.“„Zuerſt wird ſie faſt Hungel Jür ſterben.“„Und es wird Ratten geben; das gibt Zeilen, viele Ratten Arb „Sie wird zu entweichen verſuchen, aber ihre Kräfte und ihre 9 dabei verbrauchen. Die Perſon, die ſie endlich retten wird, iſt Wittwe des Wirthes. Dieſe ſammelt nämlich gern Grundſtit au ſichtigung das letzte Stöhnen des armen Mädchens hören! Man ſ die Thür einſtoßen, und die Wirthin wird in ihr, die ſie glüch befreit, ihre eigene Tochter, ihr uneheliches Kind erkennen!“! E ſind dann ſchon zwei.“„In einem Schauerroman kann es niemals] die viel uneheliche Kinder geben! Nun ordnet ſich natürlich Alles;! bat, Verräther wird beſtraft, der Unſchuldige befreit, die Liebenden kigu rathen ſich und erben alle Grundſtücke der Wirthin.“„Das iſt wi⸗— derbar!“„Und nun brauchen Sie ſich nur noch an die Arbeit machen,“ ſagte Ponſon du Perrail lachend. Ich habe es gethe aber nach dem erſten Feuilleton glaubte ich in allen Ereigniſſen Stoff zu einer Operette zu ſehen, die ich Gott ſei Dank(benſolen 4 wie den Roman beendet habe. Ich glaube nur, daß die Opere 55 wahrſcheinlicher erſchienen wäre— wegen der Muſik.“ die Verantwortlich für Politik: Chefredalteur Dr. Paul Harm⸗ 0 für Lokales, Provinzielles und Volkswirthſchaft: Ernſt Mülleg 100 für Theater, Kunſt und Feuilleton: Fritz Goedecker, 5 für den Inſeratentheil: Karl Apfel. 125 Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruückere —— G. m. b..: Director 5 leer. 8 Mannheim, 18/ Oktobet eeemene, 7. Seike. idtchen im meln ſuch durch 85 um 9 ug bei der e gemeinde beir. inn dee Nr. 30045 J. Aus Anlaß der ewahrt ſortwährend in großer Zahl ein⸗ 9 fenden Geſuche um Beſchäf⸗ ligung bei der Stadtger neinde als Die Straßenkehrer, Straß eſtarbeiter u. bergl. machen wir darauf au kſam, daß alle llen beſetzt eller i Jahre hinaus keine Bexückſichtigun ig finden können. Maunhelm, 7. Oktober 1902. Bürgermeiſteramt. 228 Zuangs⸗ Verſeigerung. Dienſtag, den 14. Okt. i 00 Nachmitlags 2 Uhr werde ich im Pfandl lofal Q 4, vege gegen ich verſlei⸗ Geſucbe auf Jeein⸗ 1 Ladentheke, 1 Ladenſchrank, edene Negale, weine, igarretten, Tabak, herde, 1 Akord⸗ 1 5 aller Art. und 1 Pfandloka al f „ us uſammen ca. 3070 verkehr Peine ſind lauter beff. Sorten. Maunheim, den 13. Okt. 1902. vollen 9 Zwau⸗ Pöverſtriger gerung. machen Dienſtag 4. Oktsber 1902, , e Nachmkttegs 2 2 Uhr, werde ich in hieſ. Verſteigerungs „als G „„Aach lokal O 4 5 gegen baare Zahlung „A im Vo lſtreckungswege öffentlich ns gebeß verſteigern: 94¹5 eine G 9 05 und Peilſch en. 5 MNiriſR kannheim, 13. Oktober 1902 Wirth Danguard nich dieſer Swalgsvebflei Wirth Dienſtag⸗ 14. Otto er 11 n hat Nachmittags uhr berde ich im Pfaudlokal 0 4, 5 cgepurg dahier im Vollſtreckun ugswege „Das gegen baare Zahlung öffentlich chinden! berſteigern: 9418 Möbel verſchied. Art. Mannheim, 18. Oktober 1902. und m hinunte 0 heran. Redakteur— eine r Yankee hatte im ver ein Weſten Amerikas herauszuge „und als er im Ort 115 deſſen Umgebung Subſkribenten e, ſagte man ihm, daß man ihn unterſtützen wolle, Aus den„ en die berüchtigten Spieler, die ſich dort aufhielten, e dieſen Wunſch ſeiner ſten Nummer. auf und fe 5 Luſtige Ecke. 4 Jla Arizona⸗ e 9 nat eine N genen einen ſcharfen Leitartikel ren n ein und fragt, Red akteur antwortet:„Nein h will ihn rufen, ſetzen Sie ſich ſo lange. e begegnet ihm ein anderer wüthender Menſch, den„Münch. Neueſt. Knittel bewaffnet, und fragt, ob der Redakteur widmet haſt, meinem Vater gezeigt, und der war 8 ſehr er⸗ „0 f ia er fi auf ſeinem e Stuhl und lieſt! ͤ Mit einem ſchrecklichen Fluche Üüt den auf dem Stuhle 9 in blinder Raſerei an. Es fe dreſchen wacker auf einande und als der E 8ie geht's, den Abſatz fand. den an⸗ Mitbürger und den anweſenden Damen iſt e gegen die lein:„Gehen Sie, Am anderen Morgen, als er in„O nein, Fräulein ob liegt, tritt ein grimmig aus⸗„Was heißt denn ob er der] Akademie der Wiſſenſe er iſt[ Anſichtskarten ſchicken.“ 55 Die folgenden Blüthen amerikaniſchen Humors entneh Nachr.“:„Ich habe das Gedicht, d freut.“„Wirklich?“ eilt derDichter ſeieſt, die brächten es „Wie wiſſen Sie, daß die Ehe dhe gt eine„Sie lieſt Alles was er r los,—„Meinſt Du, daß d Herr bis der Letztere den e die Trepße hinunterwirft. hatte den Leuten, die der Lärm he ine unten anlan Herr Redakteur? Irrthum inne wurden Ort und verwünſe gte, rief 11 Jeder teggendorfer Blättern“. Beſtrafte terie. Herr(in der Dameng zeſellſchaft zu 1 Ne zündbarin) eine hübſcher wie die ar Aſſeſſor, ich bin doch ſo häßlich!“ Erklärung. eſpondirendes i haften?“—„Na, die werden halt einander „bei Ihnen fängt's an!“ das eigentlich: kor „Ja, er ſagte, er ſei 92 er lerd chten den Redakteur, deſen 8 10 guten haupt nicht t 5 größten Dummköpfe.“ menade bcgennerk .: 8„Alſo 255 Verlobungen zu Stande—— 19 5 ein Auskunft Mein 2 „Meii das Du mir ge⸗ es war wini 150 „ſo 1 Sen che ſel, wwie piele Nerzte es darſtellen? hat erſt im vorig * en Jah re begonner „Niitttr E Witt iz Blondir Du Farben Erfahrung.“— iſcher 1 Vaters entlaufen iſt Barbara würde etwas ſo Unmodernes über⸗ iſt mit dem Chauffeur ihres Vaters davon⸗ „Die ſchönf ten Mädchen heirathen gewöhnlich die Sie:„Soll ich das als einen Heirathsantrag bei :„Was iſt das d aimmt, wenn wir en gerettet!“ dem letzten Wohlthäti 3; ein reicher Onkel von r zu färben, 196„ver⸗ haben, M zen, die b Barbara „Das iſt eine bös⸗ junger Pro⸗ bor „Ach, der gkeitsbazar ſind :„Jawohl— Ein großer Laden mit Zubehör, am Frucht markt vis--vis der Börſe, per ſofort zu vermiethen. 20944 Zu erfragen in der Expedition dieſes Blatkes. 1 geräumiger Laden mit 2 Zimmer und Küche in der Nähe des Marktplatzes zu vermiethen. 9298 Näheres Lederhandlung H 3, 7. 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Mangel an Röcken, Joppt Hoſen, Weſten, Hemde Socken und insbeſondere Schuhwerk fühlbar. Wir rich deshalb an die Herren trauensmänner und Freunde Vereins die herzliche Bitte, wich Sammlungen der genanlh Bekleidungsgegenſtände gülh veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen ⸗ weder an Hausvater Wern in Ankenbülck— Poſt Diß heim und Station Kleugen oder an die Central⸗Sammilſe in Karlsruhe, Sophienſtraße eingeſandt werden 258 Etwaige Gaben an Geld, gleichfalls recht erwünſcht 0 wollen an unſere Vereinskaſſt Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gülg abgeführt werden. Karlsruhe im Mai 1902. 1 Der Ausſchuß des Landesverſ für Arbeiterkolonien im Großherzogthum Babe Handwagen für alle Gewerbe lieſert J. 11. Querſtr. 34. Verloren große el Abzugeben gegen gute W ung B 4, 1, part. eine 5175 Verloren Panien 4 Sonntag Nachmittag, 5 Abzugeben geg 10 Marke 4 lo 6, 6, 4. Stock 9 8 0 ein ganz Zulelausen un geflecktes 9 3358b