17695b Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Hringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt dez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Juſerate.. 25 15 Die Reklane⸗Zeile.. 60 (Badiſche Volkszeitung) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung⸗ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Gtleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 5 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 E 6, 2.„ Redaktion: Nr. 377 „„ Expedition: Nr. 218 „ Filiale: Nr. 815 Nr. 489. Für unverlangt eingehende Manufkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. ——— Der Solldebatte dritter Tag. (Von unſerem Korreſpondenten.) )*( Berlin, 19. Okt. Unendliche Dauerreden; langwierige Wiederholungen von dem, was wir ſchon tauſendfach hörten und laſen; pathetiſche Beſchwörungen, an die im Ernſt kein Menſch mehr glaubt; eine wachſende Unfähigkeit, ſachlich zu diskutiren— das iſt's, was dieſe zweite Leſung des Zolltarifgeſetzes kennzeichnet. Und geſtern wurde erſt aus Mittags um zwölf und ſieben Uhr Abends der dritte Tag: wie mag ſich das noch geſtalten, wie enden! Einen bedeutſamen Höhepunkt hatte freilich die geſtrige Sitzung; einen, der in gewiſſem Sinne auch die politiſch wichtige Erklärung des Kanzlers überragte: der badiſche Finanzminiſter Dr. Buchenberger ſprach mit Ernſt und Wärme, mit dem offenen Blick des praktiſchen Staatsmannes und der Tiefe ge⸗ lehrter Einſicht für die Vorlage der verbündeten Regierungen. Wer die Bücher des Miniſters kennt— Dr. Buchenberger hat zwei Bände Agrarpolitik geſchrieben, die zu dem Beſten gehören, was auf dieſem Gebiet nationalökonomiſcher Wiſſenſchaft ge⸗ leiſtet wurde— für den bot die Rede im Einzelnen kaum etwas Neues; das Eine und das Andere davon hatte Excellenz Buchen⸗ berger zudem auch ſchon daheim in den badiſchen Kammern vor⸗ getragen; aber in dieſem ſtolzen Reichshauſe, wo ein blödes, lärmendes Banauſenthum ſich längſt daran gewöhnte, die Stimme des unterrichteten und einſichtigen Mannes als billige Pro⸗ feſſorenweisheit zu verhöhnen, wirkte ſeine Lehre von der Agrarfrage als ſozialer Frage wie eine friſche Offen⸗ barung. Als Herr Buchenberger geendet, drängten ſich auf der Bundesrathsempore die Excellenzen— der Kanzler an der Spitze— dem gelehrten Staatsmann Glück zu wünſchen. Auch im Hauſe hatten ſeine Darlegungen ſichtlich tiefen Eindruck ge⸗ macht. Nur bei den vereinigten Konſervativen und Bündlern nicht; in deren Namen hatte ja ſchon einſt der weiland Cavallerie⸗ rittmeiſter und Landrath von Gadauer, Clemens Graf Klinckow⸗ ſtröm, in einem krauſen Sammelſurium Herrn Buchenberger widerlegt und das genügt„uns“. Darum trug auch der Edele b. Wangenheim wieder frohgemuth ſein Sprüchlein vor: enttweder 7 M. 50 Zoll oder der Aſt wird abgeſägt, auf dem die Monarchie ſitzt. Den Schluß bildete eine anmuthige Leiſtung des Abgeordneten Stadthagen. 1½ Stunden hatte er über die Geſchichte und die verſchiedentlichen Arten der Obſtruktion geſprochen; dann erklärte er ſchalkhaft:„ſoviel möchte ich voraus⸗ ſchicken, bevor ich zu meinem eigentlichen Thema komme.“ Und nun ſprach der Wackere noch weitere 194 Stunden zum„Thema“. Das heißt, wie die Annahme der Regierungsvorlage unweiger⸗ lich zum Kindermord im Großen, zur allgemeinen Kinderſterb⸗ lichkeit führen müßte. Es wird wirklich Zeit, daß dieſe Be⸗ tathung zu Ende geht! *.* 5 in Deutſchland ein kontinentales Klima, (Abendblatt.) ee Die Rede des Miniſters Buchenberger ſei nachſtehend ausführlich und im Zuſammenhang wiedergegeben: Herr v. Wangenheim wird, glaube ich, nicht die Illuſion hegen, daß ſeine Anträge Ausſicht haben, auch nur von einem nennenswerthen Bruchtheil des Hauſes angenommen zu werden, und ebenſowenig wird er im Zweifel darüber ſein, welche Aufnahme ſie bei den verbündeten Regierungen finden. Da iſt es mir einigermaßen unverſtändlich, daß er als Vertreter der Landwirthſchaft in dieſer Stunde mit ſolchen Inträgen hervortritt. Mir will es ſcheinen, daß in dieſem kritiſchen Stadium gerade die landwirthſchaftlichen Parteien Alles vermeiden ſollten, was dazu beitragen könnte, ihre Stimmen zu zerſplittern. Die verbündeten Regierungen ſind in einer beſonders ſchwierigen Lage, weil ſie nach zwei Fronten zu kämpfen haben, nach der linken, die in den Zöllen auf landwirthſchaftliche Produkte über die im Wege der Handelsverträge normirten Getreidezölle nicht hinausgehen will, und auch nach den landwirthſchaftfreundlichen Parteien, denen wir doch in dieſer Vorlage im kweiteſten Maaße entgegenkommen.(Lachen auf der äußerſten Rechten.) Ich möchte dieſer Stellungnahme auf der rechten Seite des Haufes gegenüber doch auch meinerſeits noch ausdrücklich betonen, daß die badi ſche Regierung, von der man, glaube ich, nicht ſagen kann, daß ſie nicht agrarfreundlich ſei (oho! rechts), ſondern die ihre Agrarfreundlichkeit in den letzten Jahrzehnten erwieſen hat, daß ſie den allergrößten Werth auf die Durchbringung des Zolltarifs legt, daß ſie aber im Einklang mit den unzweideutigen Ausführungen des Reichskanzler auch ihrerſeits den dringendſten Wunſch hegt, daß der Reichstag in ſeiner Mehrheit mit den verbündeten Regierungen bezüglich der Agrarzölle auf dem von uns vorgeſchlagenen Boden ſich zu einer Verſtändigung zuſammen⸗ filldet. Ich will in dieſer Stunde nicht mich in longum et latum darüber auslaſſen, nur zwei Vorwürfen muß ich entgegentreten. Zunächſt dem der Brodvertheuerung. Das iſt nicht unſere Abſicht (Lachen der Sozialdemokraten) und auch nicht die Wirkung der von uns vorgeſchlagenen Zollſätze. Die Herren auf der Linken haben ſich die Beweisführung trotz des faſt unheimlichen Zahlenmaterjals, das ſie gebracht haben, doch etwas leicht gemacht. Sle haben das, bas zu beweiſen wäre, daß nämlich eine unbedingte zahlenmäßige Korre⸗ ſpondenz zwiſchen der Höhe der Zölle und der der Getreidezölle und zwiſchen den Getreidepreiſen und den Brodpreiſen beſteht, als er⸗ wieſen angenommen, und damit fallen Ihre Schlußfolgerungen. (Zuruf von links: Leſen Sie doch Seite 158 der Regierutigsvorlage! — Präſident Graf Balleſtrem erſucht, den Miniſter nicht zu unterbrechen.— Wie weit Zölle oder Steuern einen Einfluß haben auf die Preisgeſtaltung der davon betroffenen Artikel, iſt eine der dunkelſten und geheimnißvollſten Fragen der theoretiſchen National⸗ ökonomie(Lachen links), und ich, der ich mich in dieſer Frage etwas auszukennen glaube, möchte ſagen, daß, ſo viele gelehrte und unge⸗ lehrte Köpfe mit dieſem Problem ſich beſchäftigt haben, es noch keinem gelungen iſt, zu einem zwingenden Beweis zu kommen. Man kann höchſtens Vermuthungen anſtellen, man kann höchſtens, wie es der Reichskanzler gethan hat, Schlußfolgerungen ziehen aus Vor⸗ gängen der Vergangenheit. Und was zeigt uns dieſe Vergangenheit, dieſe ganze Periode landwirthſchaftlichen Zollſchutzes ſeit 1879?2 Sie zeigt uns in zwingendſter Weiſe, daß er in dieſer ganzen Aera, von einigen wenigen Jahrgängen abgeſehen, wo die Verhältniſſe der Weltgetreide⸗ produktion eine entgegengeſetzte Belvegung verurſacht haben, die Preisſkala der landwirthſchaftlichen Produkte eine nach unten fallende geweſen iſt, und daß die Wirkung des Zollſchutzes ſich nur darin ge⸗ äußert hat, einen weitern Preisſturz hintanzuhalten. Wir wollen nicht die deutſche Landwirthſchaft in Zuſtände bringen, wie ſie in Eng⸗ land ſind. Wir wollen nicht die von Ihnen erſtrebte, um jeden Preis erſtrebte Brodverbilligungspolitik durchführen auf Koſten und zum Nachtheil von Millionen landwirthſchaftlicher Exiſtenzen. Wir haben nicht das inſulare, welches kechts, der Beſteuerung, der Technik u.., und vergegenwärtigen Sie England in den Stand ſetzt, ſeine Viehzucht beliebig auszudehnen, ebenſowenig können wir den Getreidebau in beliebiger Weiſe durch Handelsgewächſe erſetzen. Ich glaube, mich über dieſe Dinge im Hauſe nicht mehr verbreiten zu müſſen, ich meine aber, in Deutſchland bleibe das Rückgrat immer die Landwirthſchaft(Beifall rechts) Gegen⸗ über allen freihändleriſchen Angriffen bleibt das ernſthafte Beſtreben der verbündeten Regierungen beſtehen, durch entſprechenden Zollſchutz die ins Wanken gekommenen landwirthſchaftlichen Verhältniſſe wieder einigermaßen zu beſtätigen. Es iſt nun geſtern den verbündeten Regierungen vorgeworfen worden, ihre Politik ſei nichts als eine Bereicherung der„Junker“(ſehr richtig! links). Wegen einer Handvoll Leute bringe man das ganze Volk in die größte Beun⸗ ruhigung(ſehr richtig! links). Nun, unſere Bauern in Süddeutſch⸗ land, die mit verſchiedenen Ausnahmen die Träger der geſammten Getreideproduktion ſind, werden im höchſten Maaße erſtaunt ge⸗ weſen ſein, heute Morgen dieſe Standesveränderung in den Aus⸗ laſſungen des Abg. Antrick mit ſich vorgenommen zu ſehen(öHeiter⸗ keit und Beifall.) Was den Herren in ihren Betrachtungen ſo un⸗ angenehm iſt, iſt eine Thatſache, über die die verbündeten Regierungen ſich nicht hinwegſetzen können. Glauben Sie denn, daß unſere ſüd⸗ deutſchen Bauern ſo einfältige Leute ſind, den großen Beſitzern nachzu⸗ laufen und deren Geſchäfte zu beſorgen? Unſere Bauern ſind im Allgemeinen kluge und geſcheite Leute, die wiſſen, wo ihre Vortheile Ulid wo ihre Nachtheile liegen. Man darf natürlich keinen unrichtigen Maßſtab anlegen und vielleicht mit Summen rechnen, die in der Großinduſtrie keine Rolle ſpielen, wohl aber im bäuerlichen Haus⸗ halt. Ob ein landwirthſchaftlicher Haushalt 200 bis 500% Mehr⸗ einnahme hat, das kann unter Umſtänden entſcheiden für die Mög⸗ lichkeit, Schuldzinſen zu bezahlen.(Beifall rechts) Fehlen dieſe baar hundert Mark längere Zeit, ſo kommt der Haushalt ins Wanken. Die berbündeten Regierungen lehnen deshalb die Politik der Schutz⸗ loſigkeit ab bei allem Wohlwollen für die unteren Bebölkerungsklaſſen. Wir verkennen aber allerdings nicht, daß bei dieſer Getreidezollfrage in der That eine ganze Reihe delikater Momente wirkt, und es iſt nicht zu leugnen, daß dieſe Frage höchſte Umruhe in weiten Kreiſen herborruft mit Bezug auf die Ernährungsintereſſen. Daraus folgert auch für die berbündeten Regierungen eine gewiſſe Rückſicht. Und nun, meine verehrten Herren von der Rechten(große Heiterkeit links), Sie werden nicht in Abrede ſtellen, daß auch in Ihren Kreiſen wiederholt die Anſicht bertreten worden iſt, daß die A grarzölle nicht allein der Angelpunkt der Agrarfrage ſind, daß es ſich vielmehr um ein Konglomerat der verſchiedenartigſten Fragen handelt⸗ Da kommt die Frage der Bodenpreiſe, des landwirthſchaftlichen Erb⸗ ſich, was Alles im letzten Jahrzehnt in Ausdehnung einer vernünftigen Agrarpflege geſchehen iſt in Form von Zuwendungen an die Land⸗ wirthſchaft(großer Lärm und ironiſcher Beifall links, Unruhe rechts), ſo mütſſen Sie auch den Standpunkt der verbündeten Regierungen. begreiflich finden, daß man auf dieſem Gebiete umſomehr A mla hat zu einer gewiſſen Zurückhaltung. W̃ könnten ja noch weiter entgegenkommen, hätten wir noch dieſelben Verhältniſſe wie vor 30, 40 Jahren. Ich meine die Zeit, da die land⸗ wirthſchaftliche Bevölkerung noch Zweidrittel der Bebölkerung des ganzen Reiches darſtellte, wo die Induſtrie noch in ihren Anfängen begriffen war und vorwiegend nur vom inländiſchen Markte abhing, Ingwiſchen hatten wir die Entwicklung der Eyportin du ſt x ie auf dem deutſchen Inlandmarkte mit dem andern ſozuſagen auf allen Ozeanen und in allen Welttheilen. Man mag verſchiedener Meinung ſein, ob es gerade beſonders glücklich war, daß dieſe Entwicklung ſo ſtürmiſch vor ſich gegangen iſt, ob eine ruhigere, langſamere nicht beſſer geweſen wäre, aber darauf kommt es nicht an; wir müſſen mit der Thatſache rechnen, daß in einer großen Export⸗Induſtrie Milliarden Mark inveſtirt und Millionen von Arbeitskräften be⸗ ſchäftigt ſind. Berückſichtigen Sie alle dieſe kollidirenden Intereſſen, dann ſind doch die verbündeten Regierungen eigentlich im Entgegen⸗ Einiges von der Regie. Was die Meininger uns trotz aller Ausbwüchſe ihrer Inſzenirungs⸗ tweiſe doch ein für alle Mal geſchenkt— was wir vor unſeren Vätern, die im Weſentlichen bloß Schauſpieler, kein Enſemble kannten, jetzt boraushaben: iſt das künſtleriſche Zuſammenſpiel auf der Bühne. Jeder einzelne Darſteller ſoll nach den heutigen Anſchauungen bom Willen zum höchſten Gelingen des dramatiſchen Geſammtkunſtwerks beſeelt, nicht Selbſtzweck, ſondern nur Mittel zum Zweck ſein.„Es kommt mir nicht darauf an, hervorzuſtechen und zu ſcheinen, ſondern Zuszufüllen und zu ſein,“ ſagte ſchon der große Schröder, der Ahn⸗ err unſerer modernen Schauſpielkunſt. Der Schöpfer jenes Zuſammenſpiels, des Enſembles, wie man es nennt, iſt nun der Regiſſeur, der damit als die wichtigſte, einfluß⸗ reichſte und verantwortungsvollſte Perſönlichkeit des modernen Theaters zu gelten hat. Er iſt der Stellbertreter des Dramatikers auf der Bühne, ſein Augenmerk iſt darauf gerichtet, daß jeder Mit⸗ twirkende dem Ganzen dient, er ſchlägt die Grundtonart des Stückes en und achtet darauf, daß ſie feſtgehalten wird, mit einem Wort: was der Dichter im Reiche der Phantaſie, das vollbringt der Regiſ⸗ ſeur im Reich der Bühnenwvirklichkeit. Max Marterſteig, einer unſerer feinſinnigſten Theoretiker der Bühne, ſtellt die unerläßlichen Kriterien des Spielleiters feſt, wenn er gelegentlich ſagt:„Der Regiſſeur ſoll ja, was ſoll, was muß er nicht Alles! Zunächſt und vor Allem hat er eine Perſönlichkeit im Goetheſchen Sinne zu ſein, eine reiche, harmoniſche Natur, die Alles mit Wärme, Liebe und Refem Verſtändniß ſich aneignen und aus ſich wiedergebären kann. Die Technik zweier Künſte muß er ſpielend beherrſchen und dazu die Kenntniſſe aller anderen zu ſicherem Geſchmack ausgebildet haben. Er ſoll von flüſſigſtem Temperament ſein, aber frei von jeder Vor⸗ kingenommenheit in Liebe oder Haß. Ein Proteus und ein Pedant. Ein Kunſtphiloſoph und ein Schutzmann der Kuliſſenwelt, in der emmter neunundneunzig Teufel herumſchwirren.“ Vei all dieſer Bedeutung des Regiſſeurs für die Bühne begreift man ſehr wohl, daß ein geiſtreicher und gelehrter Kenner des äußerlichen Vermittlerpoſten zwiſchen Dichter und Schauſpieler nur Theckters wie Or. Karl Hagemann, der„Regfe] ein umfäng⸗ reiches, auf reichen Quellenſtudien beruhendes Buch widmen konnte, aber man iſt nicht wenig erſtaunt, aus eben dieſem Werke zu ver⸗ nehmen, daß die vorklaſſiſche und ſelbſt noch die klaſſiſche Zeit unſerer Dichtkunſt einen Regiſſeur nicht gekannt hat! Mehr nach einem Dramaturgen, als nach einem Regiſſeur verlangt Joh. Elias Schlegel, der größte Vorläufer Leſſings, in dem bekannten „Schreiben von Errichtung eines Theaters in Kopenhagen“:„Die Aufſicht über die ganze Komödie müßte nicht einem Komödianten überlaſſen ſein, ſondern einem Manne von einigem Anſehen, der Ge⸗ ſchicklichkeit und Wiſſenſchaft genug hätte, gute Stücke auszuſuchen und groben Witz von feinen Einfällen zu unterſcheiden.“ Auch bei einigen franzöſiſchen Theoretikern des Theaters finden wir die For⸗ derung nach einem Vermittler zwiſchen Autor und Schauſpieler. So berlangt Diderot, daß der Dichter nach dem„Verzierer“ ſchicken ſolle: er leſe dieſem ſein Drama vor und der Verzierer„ſuche den Ort der Szene aufs beſte zu faſſen und bedenke, daß die theatraliſche Malerei weit ſtrenger, weit wahrer als irgend eine Gattung der Malerei ſein müſſe.“ Gottſched weiß vom Regiſſeur noch gar nichts. Auch Leſſing erwähnt ihn in ſeinen zahlreichen drama⸗ turgiſchen Schriften mit keiner Silbe. Er kennt auf der Bühne nur zwei Mächte: den Dichter und den Schauſpieler. Natürlich gab es auch zu dieſer Zeit am Theater Leute, welche den Geſammtverlauf der Vorſtellung überwachten und für die Bühnenleitung berantwort⸗ lich waren. Haben doch ſelbſt Goethe und Schiller und zwar in ſehr umfaſſender Weiſe Regie geführt. Im Allgemeinen aber handelte es ſich hier um eine etwas höhere Inſpiziententhätigkeit, um eine Art Bühnenmeiſterei. Was die Klaſſiker von der Bühnenkunſt for⸗ derten, war nach Hagemann ein volltönendes, von den einfachſten, faſt typiſchen Bewegungen begleitetes Zur⸗Geltung⸗Bringen der Dichtung. Und das machte der entſprechend erzogene Darſteller im Großen und Ganzen allein. Dem Regiſſeur blieb außer ſeinem mehr )„Regie“, Studien zur dramatiſchen Kunſt bon Dr. K. niſſes beim Publikum abzielten. Er rief dem Schauſpieler 3. B. Hagemann, Verlag von Schuſter c Löffler. au: Jetzt machen Sie eine kleine Paufe, nehmen die 2 für niedrige, ſelbſtiſche Zwecke angeſehen wurde, kam wieder allein modernen Regiſſeur und ſtellte ihn unter dem Drucke einer den Künſtler. wurde jetzt für die Bühne nutzbar gemacht. ſeur mehr die f Seite der Inſzenirung betont. Laubes ſtändiger Komentar, ſo be⸗ richtet Paul Lindau in ſeinen perfönlich Publikum muß immer klüger ſein Bühne, deshalb muß man ihm das nicht ganz Deutliche oder bloß An⸗ die Herrichtung der damals höchſt einfachen Scene und die Auswahl der Koſtüme, nachdem man angefangen hatte, die handelnden Per⸗ ſonen in hiſtoriſcher Gewandung auftreten zu laſſen. 5 Anders und beſſer wurde es in der nachklaſſiſchen Zeit. Der Romantik bleibt das Verdienſt, hier durchgreifend reformatoriſch ge⸗ wirkt zu haben. Tieck, der unpvergleichliche Dramaturg der roman tiſchen Bühne, Immermann, deſſen eigenartiges Theaterunternehmen in Düſſeldorf an der Kleinlichkeit elender Kunſtphiliſterei ſcheiterte, ſowie der braunſchweigiſche Hoftheater⸗Intendant Klingemann können als die eigentlichen Bahnbrecher unſerer modernen Bühnen⸗ kunſt, als die Ahnen des Herzogs Georg von Meiningen und Richard Wagners bezeichnet werden. Was die beiden Letzteren anſtrebten, war nichts Anderes als die mit allen von der Zeit gebotenen künſt⸗ leriſchen Mitteln zur Augenfälligkeit gebrachte, ſelbſtloſe und er⸗ ſchöpfende Verkörperung des dichteriſchen Kunſtwerks durch ein farbenprächtiges, kongenjales Bühnenbild.„Der Dichter, der von einem auch heute noch nicht ganz überwundenen banauſiſchen Vir⸗ tuoſenthum, von dieſen im Grunde kunſtfremden Handwerksburſchen, im wohligen Erſter⸗Klaſſe⸗Abtheil nur noch als ein bequemes Miktel zum Wort, beſtieg wieder ſeinen Herrſcherthron.“ Und jetzt gab man dem Dichter einen Gehilfen, der in oberſter Inſtanz über die Dar⸗ ſtellung der künſtleriſchen Idee zu wachen hatte: man ſchuf den ganz ungeheuren Verantwortung in die vorderſte Reihe der ausüben⸗ Die Vorarbeit von Laube und Din gelſtedt Laube hatte als Regif⸗ prachliche, Dingelſtedt mehr die maleriſch⸗plaſtiſche hen Erinnerungen, war: das als der Schauſpieler auf der gedeutete beſonders klar zu Bewußtſein bringen. Er ſpar un⸗ erſchöpflich in Erfindungen, die auf dieſe Steigerung des Verſtänd 2. Seite. Geueral⸗Auzeiger. 1 Mannhelm 20. Ortober. Lommen recht weit gegangen(lebhafte Zuſtimmung links), und ich glaube weiter entgegengekommen, als vor fünf, ſechs öder ſieben Jahren mancher ernſthafte Politiker gedacht hat.(Stür⸗ miſche Zuſtimmung und Heiterkeit links.) Die Politik des„alles oder nichts“ iſt bei dieſer Sachlage unverſtändlich(Lärm und Bei⸗ fall) und vom Standpunkte der landwirthſchaftsfreundlichen Parteien ſehr unzweckmäßig. Ich habe mich über eine Erklärung gefreut, das ſiſt die geſtrige aus dem Munde des Abg. Dr. Paaſche.(Hohnge⸗ Lächter der Sozialdemokraten.) Ich möchte nur wünſchen, daß dieſer Vorgang bald weitere Nachfolge findet.(Lärm links.) Ich beſtreite, daß die Politik Wangenheims wirklich den Stimmungen und Wünſchen des Gros unſerer Landwirthſchaft entſpricht.(Unruhe rechts.) Im Laufe des letzten Halbjahres habe ich unzählige Male Gelegenheit gehabt, Angehörige des landwirthſchaftlichen Berufs im Süden in meinem Heimathlande zu ſprechen. Und was war jeweils der Refrain dieſer Unterredungen?„Herr Miniſter, wir nehmen, was wir kriegen können.“(Schallende Heiterkeit links, lebhafter Beifall, Lärm.) Ich verkenne nicht, daß ein gewiſſes Opfer verlangt iſt, nachdem man ſich auf Wünſche und Hoffnungen verſteift hat. Es iſt ein gewiſſer Akt der Selbſtberleugnung. Aber glauben Sie denn, daß in dieſer Tariffrage ſolche Akte nur von Ihnen verlangt werden? Sind ſie nicht auch im Schooße des Bundesraths nöthig geweſen? (Sehr richtig! und Bewegung.) Das Werk iſt im Bundesrath nichf Ihne große Mühen und Schwierigkeiten zu Stande gekommen. Nach Anſicht diefer oder jener Regierung iſt auch noch ein Reſt von Uneben⸗ heiten geblieben. Wir haben darüber hinweggeſehen, um das Ganze zu retten(Bewegung), wie wir überhaupt immer ſo verfahren in großen nationalen Fragen, denn wenn auch einmal partikulare Wünſche und Strömungen auftreten, ſo laſſen wir ſie zurücktreten, um den Weg zu großen bedeutungsvollen Zielen der nationalen Politik nicht zu verſperren.(Beifall und Unruhe.) Ich glaube, es iſt nicht zu biel verlangt, Ihnen zuzumuthen, was die verbündeten Regier⸗ ungen auch ihrerſeits gethan haben.(Unruhe und Veifall.) Es iſt höchſte Zeit, daß dieſe erbitterten Kämpfe aufhören(lebhafte Zuſtimmung), daß die Waffen ruhen, und die landwirthſehaftsfreund⸗ lichen Partejen im Hauſe müſſen vor Allen dazu beitragen.(Bei⸗ fall, Gelächter und Unruhe.) Eine ausgeſprochene Mehrheit iſt doch außer aller Frage, die mit uns der Anſicht iſt, daß der geringe Schutz des jetzigen Tarifs nicht ausreicht. Hier haben Sie nun einen Tarif, der es zugleich ermöglicht, die von der Mehrheit des Hauſes gewollte Politik der Handelsverträge fortzuſetzen, der zugleich an den verſchiedenſten Stellen wirkſame Waffen für die neuen Verhandlungen bietet, eine Unterlage, auf die wir mit einem gewiſſen Vertrauen aufbauen können, da helſen Sie doch, daß das Werk der Zolltarif⸗ reviſton in Bälde geborgen wird. Laſſen Sie zurücktreten, was uns lrennt und hervortreten, was uns einigt.(Beifall und Be⸗ wegung.) Bringen Sie das Opfer einer gewiſſen Ueberzeugung. Vereinigen Sie ſich in dieſem beſtrittenſten Theile des Tarifs auf den Vorſchlag der verbündeten Regierungen, und Sie werden ſich um das Vaterland verdient machen.(Veifall und Bewegung; Lärm.) ————— Nachllänge zum national⸗liberalen Delegirtentag. Der Abg. Dr. Krauſe, Vicepräſident des Abgeord⸗ netenhauſes, beröffentlicht mit ſeinem Namen in der„Königs⸗ berger Allg. Ztg.“— er iſt bekanntlich in Königsberg gewählt— über den Eiſenacher Delegirtentag einen Artikel, worin er ſagt: Der Gegenſatz, daß in wirthſchaftlichen Dingen dent Einzelnen in der Partei Freiheit gelaſſen werde, wurde zwar au ſich faſt allſeitig nicht angetaſtet. Kräftiger als bisher wurde jedoch betont, daß wirthſchaftliche Freiheit ihre Grenze habe und da finden müſſe, wo die Intereſſen der Allgemeinheit, welche die Partei immer über die der Einzelnen geſtellt hat, nicht mehr mit dem Standpunkt des Einzelnen vereinbar ſeien. Das Streben, durch die Zollgeſetzgebung der Landwirthſchaft in höherem Maße als bisher zu helfen, finde ſeine Grenze da, wo das Intereſſe aller Berufs⸗ tände einſetzte. Der Delegirtentag hat nun in ſeiner ganzen über⸗ wiegenden Mehrheit bezüglich des Getreides die Mindeſtſätze der Regierungsvorlage als die im Intereſſe der Allgemeinheit höchft zu⸗ läſſigen erklärt und weitere Mindeſtzölle(auf Vieh und Fleiſch) ver⸗ worfen. Es muß erwartet werden, daß auch die Abgeordneten der nationalliberalen Reichstagsfraktion ſich auf den Boden dieſer Be⸗ ſchlütſſe ſtellen werden. Wie Baſſermann in ſeiner vortrefflichen Rede mit Recht ausgeführt hat, können an ſich wirthſchaftliche Fragen gufhören, lediglich ſolehe zu ſein, und werden zu politiſchen. Es kann ent Zweifel unterliegen, daß die Zolltariffrage eine eminenk poli⸗ tiſche geworden iſt. Angeſichts der beſtimmten Erklärungen der Reichsregierung, daß behufs brauehbarer Handelsverträge nicht über die Vorlage hinausgegangen werden dürfe, in Anbetracht der weſent⸗ lichen Erhöhung des Zollſchutzes landwirthſchaftlicher Produkte, kann die Haltung der Agrarier im Reichstag, insbeſondere der Konſer⸗ Paliven, nicht als von rein wirthſchaftlichen Gründen beſtimmt an⸗ geſehen werden. Es gilt, der Regierung den Willen der Agrarkonſer⸗ Hativen aufzuzwingen. Daß, wenn dies gelänge, nicht bloß die Wirth⸗ ſchaftspolitik vom Geſichtspunkt des Agrarkonſervatismus beinflußt werden würde, ſondern daß auch in idealen Fragen eine rück⸗ ſchrittliche Politik in noch höherem Grade als bisher zu befürchten wäre, welchem Liberalen möchte dies entgehen! Wieder⸗ holt hervorgehoben wurde auch auf dem von zahlreichen Landwirthen beſuchten Delegirtentag, daß die wahren Freunde der Landwirthſchaft nicht die wären, welche noch weiter gehender Forderungen wegen die Vorlage mit ihren großen Vortheilen für die Landwirthſchaft ge⸗ 7 ³ ͤ VddddddGdfcccßß0ßcß0ß0ß000ß00ec vor Ihnen liegt und glätten ſie langſam auf den Knieen. Während dem ſagen Sie langſam Ihren Satz. Es liegt in der Natur der Sache, daß Sie während des Glättens langſamer ſprechen. Alſo da ſuchen Sie nach einzelnen Wörtern. Dadurch wird das, was Sie ſagen, wichtiger. Die Zeitung können Sie nachher wieder weglegen. Für das liebevolle Ausgeſtalten einer bühnengerechten Umwelt, für das mehr äußerliche Arrangement einer Scene hatte Laube jedoch nur wenig Verſtändniß. Er verſchob den Schwerpunkt vom Schauen auf das Hören und machte damit aus dem Schauſpiel ein Hörſpiel⸗ Abſichtlich gab er vom Rahmen nur das Allernothwendigſte, um, wie er ſagte, die Idee nicht zu beeinträchtigen. Und hier hatte nun Dingelſtedt eingeſetzt, der Erfinder und Meiſter deſſen, was man heute Stimmung nennt. Mit einem fabelhaften Inſtinkt und mit dem feinſten Geſchmack für das bühnenmäßig Wirkſame und Zu⸗ läſſige ausgeſtattet, ſah er den letzten Sinn einer dramatiſchen Dar⸗ ſtellung im Erzielen eines harmoniſchen Geſammteindruckes, dem ſich Einzelheiten und Einzelkünſte zu fügen hatten und dem ſa ſchließlich auch das Dichterwort, wenn auch an erſter Stelle, dienſt⸗ bar iſt. Auf die Verdjenſte dieſer beiden großen Praktiker gehen nun in erſter Linie die bühnenkünſtleriſchen Muſterleiſtungen zurück, die wir heute auf dem Bayreuther Feſtſpielhügel oder im Münchener Prinz⸗ Regententheater bewundern. Aber die Schauſpielkunſt iſt bei der Glappe Meiningen, München, Bayreuth nicht ſtehen geblieben, die Mühnentechnik des endenden 19. und des beginnenden 20. Jahr⸗ Hunderts mußte wohl oder übel von dem dekorativen Styl der Idea⸗ liſten zu dem wahren der Veriſten fortſchreiten. Die ungeheuren Fortſchritte der modernen Naturwiſſenſchaft und Ingenieurkunſt, ſowie der hochgradige Wirklichkeitsſinn der modernen Kultur ver⸗ langten gebieteriſch, auf der Bühne wirkliche Menſchen in einer wirklichen Umgebung zu ſehen. Und was der moderne Geiſt er⸗ wartete, die dramatiſche Kunſt vermochte es zu leiſten. Derſelbe Zeitgeiſt, der den Wirklichteitsſinn geboren, hatte auch für ſeine Be⸗ friedigung geſorgt. So konnte man dem von Ibſen ausgehenden für uns Deutſche in Hauptmann kulminirenden realiſtiſch⸗pſychologiſchen oſtelbiſchen Konſervativen zu vergleichen ſind. Milieudrama auch eine neue Bühnenkunſt, nämlich die den vollen fährdeten, ſondern diejenigen, welche im Einverſtändniß mit der Regierung das Erreichbare erſtrebten.. Der Werth des wirth⸗ ſchaftlichen Beſchluſſes in Eiſenach liegt ebenſowohl wie in der Feſt⸗ ſetzung der Mindeſtſätze der Vorlage als der höchſtzuläſſigen, ſo auch darin, daß in einer wirthſchaftlichen Frage überhaupt eine be⸗ ſtimemte Stellung genommen worden ift. Die bisherigen Reſo⸗ lutionen der Parteiorgane waren mehr oder weniger dehnbar, und es machte ſich im Lande unter den Anhängern der nationalliberalen Partei immer ſtärker das Verlangen geltend, poſitiv und klär die Grenze zu bezeichnen, welche von der Partei einzuhalten ſei. Nicht zumm Wenigſten iſt dieſe Auffaſſung geſtärkt und ſchließlich zur Geltung gebracht worden durch den Widerwillen gegen die verhetzende Agitation, welche von der Leitung des Bundes der Landwirthe be⸗ trieben wurde. Eine Scheidung der Geiſter zwiſchen Bund der Landwirthe und Nationalliberalen tritt an jedem Tage deutlicher hervor.— Wenn der wirthſchaftspolitiſche Eiſenacher Beſchluß im Intereſſe einer größeren Geſchloſſenheit und Einmüthigkeit der Partei zu begrüßen iſt, ſo dürfte auch die Reſolution, in welcher eine enk⸗ ſchiedene Betonung und Bethätigung des Liberalismus ver⸗ laugt wird, eine insbeſondere für die nächſte Zukunft nicht unerheb⸗ liche volitiſche Bedeutung beizumeſſen ſein. Zwar konnte und ſollte eine Parole für die 1908 bevorſtehenden Wahlen noch nicht ausgegeben verben. Und es iſt nicht in Abrede zu ſtellen, daß in den verſchiedenen Theilen unſeres Vaterlandes die Parteigruppirungen und der Charakter mancher Partei ein verſchiedener iſt. So gibt es 3. B. im Süden und Weſten Deutſchlands kaum Konſervatibe, die mit unſeren Alte Vereinigungen und Vereinbarungen, alte Gegenſätze ſpielen bei der Wahltaktik eine Rolle. Das aber kann auch als Ergebniß des Delegirtentages feſt⸗ geſtellt werden, daß die Neigung, mit den Konſervativen zuſammen die Wahlen zu machen, in vielen Gegenden, beſonders in Preußen, bei den Nationalliberalen geſchwunden iſt. Der allſeitig betonte Wunſch, dem Liberalismus zu kräftigerem Leben und zu der ihm ge⸗ bührenden Stellung im Staate zu verhelfen, wird bei einem Zu⸗ ſammengehen mit den Konſervativen nicht erfüllt werden können. In erſter Reihe wird daher die nationalliberale Partei auch bei den kommenden Wahlen aufſichſelbſt angewieſen ſein. Mögen aber alle liberalen Parteien ernſt prüfen, ob ſie Angeſichts der mehr und mehr drohenden Reaktion und einer konſervativ⸗ultramontanen Alliance zur Abtwehr derſelben nicht an vielen Orten zuſammenſtehen können. Dieſe Kundgebung des Abg. Dr. Krauſe, bemerkt die Nationalzeitung, iſt um ſo erwünſchter, da über ſeine, in demſelben Sinne gehaltene Rede auf dem Delegirtentag in dem von dem Centralbureau herausgegebenen Bericht nur ſehr unzulänglich, in ſieben Zeilen, referirt war. Das Blatt führt dann eine Beſchwerde des Hannoverſchen Couriers über einſeitige Berichterſtattung der Nat.⸗Lib. Korreſp. an und fügt dem von ſich aus hinzu: Die„Stelle“, von der in dieſen durchaus zutreffenden Aeuße⸗ rungen geſagt wird, daß ſie„der ausgeſprochenſte Gegner klarer politiſcher Stellungnahme für unſere Partei“ ſei, iſt das General⸗ ſekretariat derſelben. Von dieſem iſt auch der in vielen Punkten un⸗ zulängliche Bericht über den Delegirtentag ausgegangen.... Schon ſeit mehreren Wochen ſteht feſt, daß Herr Patzig von dem Amte des Generalſekretärs der nationalliberalen Partei— übrigens auf ſeinen Antrag und aus perſönlichen Gründen— zurücktritt. Da der Zeik⸗ punkt dieſes Rücktritts ſich, wie wir hören, möglicher Weiſe bis zum Frühjahr verzögern wird, ſo möchten wir den Wunſch ausſprechen, daß bis dahin eine weitere einſeitige Einwirkurez des bisherigen Generalſekretärs ſowohl in Fällen, wie die hier erwähnten, als auch im Allgemeinen unterbleiben möge. Soweit die Nationalzeitung. Nachdem dieſe Dinge einmal in die Oeffentlichkeit gedrungen ſind, hat es keinen Zweck mehr, daran vorüberzugehen; obwohl man über die Zweckmäßigkeit der Hereinziehung von Perſonenfragen ſtreiten kann. Daß die ent⸗ ſcheidenden Vorgänge auf dem Delegirtentage in den erwähnten Berichten— und beſonders auch in den Deutſchen Stimmen— in eine etwas andere Beleuchtung gerückt wurden, als ſie den Theilnehmern erſcheinen mußten, unterliegt keinem Zweifel. Deutsches Reich. Karlsruhe, 19. Okt.(Der Strafantrag gegen Prof. Böhtlingk.) Die Großh. Staatsanwaltſchaft er⸗ klärte ſich außer Stande, gegen Herrn Prof. Böhtlingk vorzu⸗ gehen, da die Canoſſa⸗Schrift außerhalb Badens, in Frank⸗ furt a.., erſchienen iſt und der Verfaſſer nur am Erſcheinungs⸗ ort ſtrafrechtlich verfolgt werden kann. Daraufhin hat das Erz⸗ biſchöfliche Ordinariat den Strafantrag bei der Frankfurter Staatsanwaltſchaft eingereicht. [ Berlin, 19. Okt.(Zzum Reichshaushalt.) Wenn ſich auch etwas Beſtimmtes darüber noch nicht ſagen läßt, ſo wird doch in den mit der Vorbereitung des Reichshaushalts⸗ Voranſchlages betrauten Kreiſen angenommen, der Tehlbetrag Ulanen⸗Regiments, enthoben. F7CCCCCC W werde ſich niedriger ſtellen, als bisher mehrfach verlautete. Aller⸗ dings wird er auf jeden Fall höher ſein, als 100 Millionen Mark. (Von einem Schwabenſtreich) wird der „Augsb. Abendztg.“ aus Stuttgart berichtet:„Die hieſigen ſozialdemokratiſchen Gemeinderäthe haben bei der Eröffnung des Interim⸗Theaters wundervoll ihren Männerſtolz vor Königs⸗ thronen bewieſen. Da die Stadt Stuttgart zu dem Bau des Theaters einen anſehnlichen Beitrag verwilligt hatte, ſprach der König hierfür ſeinen Dank aus und lud die Mitglieder der bürgerlichen Kollegien zur Eröffnungsfeier ein. Der Einladung wurde vollzählig Folge geleiſtet, auch die vier„Genoſſen“ fanden ſich ein. Als aber nach Erſcheinen des Königs im Theater der Oberregiſſeur Meerh ein Hoch auf den König ausbrachte und das Orcheſter die Königshymne ſpielte, verließen jene vier Herren den Saal, um nachher erſt wieder zu erſcheinen und weiterhin die Gaſtfreundſchaft des Königs zu genießen.“— Unter den Genoſſen außerhalb des Schwabenlandes wird vermuthlich doch mancher den Kopf ſchütteln. (Zu den Reichstags⸗Verhandlungen) Über die Zolltarif⸗Vorlage ſchreibt die National⸗Zeitung: Zur Abſtimmung über die Mindeſtzölle wird es wahrſcheinlich erſt am Mittwoch kommen, da die Rednerliſte ſehr umfangreich iſt und weitere ſozialiſtiſche Dauerreden zu erwarten ſind. Als⸗ dann dürfte vorausſichtlich der 7 M. 50⸗Antrag Wangenheim und der neuerdings eingelaufene 6.⸗Antrag Heim abgelehnt werden und das ſogenannte Kompromiß der Kommiſſion zur Annahme gelangen. Wenn dann die Regierung gleichwohl die Berathung fortſetzen will, ſo iſt es unausbleiblich, daß Angeſichts des Umſtandes, daß an eine Beendigung der zweiten Leſung vor Reichstagsſchluß nicht zu denken iſt, eine allgemeine Intereſſen⸗ loſigkeit und Verſumpfung eintritt. Aus Stadt und Land. Maunheim, 20. Oktober 1902. * Die Frau Großherzogin im Großh. Inſtitut. Die Frau Großherzogin beehrte Sonntag Mittag in Begleitung der Hofdame Freifräulein von Adelsheim das Großherzogliche Inſtitut mit Höchſt⸗ ihrem Beſuche. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache einer Pen⸗ ſionärin im blauen Saale und Ueberreichung eines prächtigen Blumenſtraußes unterhielt ſich die hohe Frau wie immer auf dasHuld⸗ vollſte mit den ſämmtlichen Zöglingen und Lehrerinnen. Die hoch⸗ verehrte Landesfürſtin nahm an dem einfachen Mittagsmahl Theil, welches auf ausdrücklichen Wunſch in der gewöhnlichen Weiſe gehalten war und bei welchem Zöglinge des Hauſes ſich wie immer am Serviren betheiligten. Der hohe Beſuch geſtaltete ſich zu einem hellen Freuden⸗ tag für das ganze Haus. Ihre Königliche Hoheit ſelbſt haben ſich außerordentlich befriedigt über den Empfang und den Aufenthalt im Großherzoglichen Inſtitut ausgeſprochen und ſich von allen An⸗ weſenden nach einem nur zu raſch verlaufenen gemüthvollen Aufent⸗ halt herzlichſt verabſchiedet mit dem huldvollen Ausſpruch:„Auf baldiges Wiederſehen.“ * Die Großherzogin in der Diakoniſſenanſtalt. Sonntag Abend um 5 Uhr beſuchte die Großhersogin die Diakoniſſenanſtalt und gab dadurch einen erneuten Beweis höchſtihres huldvollen Intereſſes, das ſie an dieſem Liebeswerke in unſerer Stadt nimmt. Sie wurde von dem Vorſitzenden des Diakoniſſenvereins, Herrn Stadtpfarrer Ach r⸗ nich, und von dem Leiter der Anſtalt, Herrn Pfarrer Kühle⸗ wein, begrüßt und ſprach längere Zeit mit ihnen über den Stand des Werkes. Hierauf redete ſie alle Schweſtern, die im großen Saale verſammelt waren, aufs Herzlichſte an und ließ ſich von einzelnen aus ihrer Arbeit berichten. Zuletzt ließ ſie ſich noch ein Lied von den Schweſtern ſingen, und nach einem kurzen Wort des Abſchieds, das die hohe Frau an die Schweſternſchaft im Allgemeinen richtete, fuhr ſie nach ½6 Uhr ab, * Verſetzungen und Ernennungen. Der Großherzog hat dem Vorſtand der Großh. Eiſenbahnbauinſpektion Offenburg, Bahnbau⸗ inſpektor Oberingenieur Richard Hergt, den Titel„Baurath“ ver⸗ liehen. Die ausgeſprochene Verſetzung des Betriebsaſſiſtenten Albert Langenbrunner in Pforzheim nach Gottmadingen wurde zurückgenommen und der Genannte zur Verſehung der Stationsver⸗ walterſtelle nach Untergrombach verſetzt. Eiſenbahnexpeditions⸗ aſſiſtent Max Grnſt in Immendingen wurde nach Baſel verſetzt. * Der Zurücktritt des Erbgroſherzugs von Baden von der Stellung als kommandirender Genergl des 8. Armeekorps wird in den Militärdienſtnachrichten amtlich wie folgt mitgetheilt: Erbgroß⸗ herzog von Baden, Königliche Hoheit, General der Infanterie und kommandirender General des 8. Armeekorps, auf ſein Anſuchen von dieſer Stellung, unter Belaſſung in dem als Chef des 5. Bad. Inf.⸗Regts. Nr. 113, à la suite des 1. rde⸗Regiments zu Fuß, des 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗Regts. Nr. 109 und des 1. Garde⸗ Anſchein der Wirklichteit als ketzten Zweck proklamfrende Illuſions⸗ kunſt, in die Erſcheinung treten. Oder anders gewendet: Die Zeit ſelbſt ſchuf ſich die Bühne, auf der ihre grundlegenden Ideen verwirk⸗ licht werden konnten. Otto Brahm und das Berliner„Deutſche Theater“ unter ſeiner Leitung haben in dieſer Beziehung bei uns zu Lande die Führung gehabt. Wie ſteht es nun aber angeſichts dieſer geſteigerten Wichtigkeit der Regie mit der Ausbildung der Regiſſeure? Wird denn überhaupt etwas für den Nachtvuchs gethan? Leider eben nicht! Obwohl der Spielleiter⸗Poſten einen ganzen Mann und einen ganzen Künſtler erfordert, wird dieſe wichtige Funktion nach wie vor noch in den meiſten Fällen— im Nebenamte geleiſtet! Die meiſten unſerer Regiſſeure ſind„mit Spielverpflichtung“ faſt durchweg für ein erſtes Darſtellerfach verpflichtet. Das heißt: dem wichtigſten und meiſt⸗ beſchäftigten Schauſpieler legt man etwas an Gage zu und über⸗ trägt ihm für einen gewiſſen Zweig auch noch die Regie. Wie un⸗ ſinnig und ſchädlich dieſer Brauch iſt, bedarf keiner Erörterung, Noth⸗ wendigerweiſe geht dem darſtelleriſch mitwirkenden Leiter einer Auf⸗ führung ganze Strecken lang die Freiheit der Führerſchaft, der Ueber⸗ blick über das Ganze vollſtändig verloren. Er kann dus Bühnenbild nicht unparteiiſch überwachen, wenn er ſelbſt darin ſteckt: das iſt ein Unding. Ganz abgeſehen dovon, daß für ihn ſelbſt als Mit⸗ wirkenden der Regiſſeur überhaupt fehlt. Und doch braucht auch der genialſte Schaufpieler unter allen Umſtänden einen Regiſſeur. Es iſt in der That nicht eher eine Beſſerung unzerer namentlich in der Provinz noch vielfach hächſt unzuläſſigen Theaterverhältniſſe zu erwarten als bis ſämmtliche Bühnen ſich auch für das Schauſpiel eine erſte litterariſch, künſtleriſch und bühnenfachlich ausgebildete Kraft leiſten. Wirklich gute Regiſſeure gehören allerdings zu den ſeltenſten Erſcheinungen. Zunächſt ſind die Anforderungen mit Rückſicht auf die allgemeine künſtleriſche und menſchliche Bildung ſchon an ſich außerordentlich groß; ſodann pflegen aber auch nur ganz Wenige über die erforderliche Feinfühligkeit, den unerläßlichen In⸗ ſtinkt zur abſoluten Entſcheidung des augenblicklich Richtigen und Möglichen zu verfügen. Dr. Hagemann meint: Ehe wir als Paral⸗ lelerſcheinung zu den Konſervatorſen keine ſtaatlichen oder ſtädtiſchen Schauſpielſchulen haben, werden wir auch keine guten Regiſſeure haben, wenigſtens nicht an den mittleren und kleineren Bühnen, die ja in der Mehrheit ſind. Eduard Engels, ——ũœł—— Cagesneuigkeſten. — Die elektriſche Reklame beginnt, nachdem ſie in Amerika ſchon längſt einen recht großen Umfang angenommen hatte, nun auch bei uns in Deutſchland an Verbreitung zu gewinnen. Da jetzt faſt in jeder Großſtadt ſolche noch fremdartig berührenden Dinge in den Straßen zu ſehen ſind, iſt es wohl gerechtfertigt, ſich auch einmal um das techniſche Zuſtandekommen dieſer Lichtbilder zu kümmern. Eine ziemlich erſchöpfende Zuſammenſtellung darüber hat der Ingenieur Lenggenhager im„Elektrotechniſchen Anzeiger“ gegeben. Er weiſt zunächſt mit Recht darauf hin, daß dieſe Axt der Reklame in einen ge⸗ wiſſen Zuſammenhang mit der jetzt überall bemerkbaren Neigeing trete, für die Empfehlung irgend einer Waare ein Schlagwort zu finden. Was läßt ſich Wirkſameres denken, als wenn dieſes Schlag⸗ wort durch die Jaubermacht der Elektrizität plötzlich im abendlichen Dunkel aufleuchtet, dann wieder verſchwindet, von Neuem in einer anderen Farbe erſcheint, zum dritten Mal vielleicht wieder noch in einer neuen Farbe u. ſ. w. oder wenn gar eine unſichtbare Hand das betreffende Wort in großen feurigen Buchſtaben auf den Hintergrund eines Hauſes oder des dunklen Himmels zu ſchreiben ſcheint! Dieſe beiden Möglichkeiten geben zugleich auch die beiden hauptſächlichen Arten der elektriſchen Reklame. Vei der erſteren erſcheint das be⸗ treffende Wortbild als Ganzes, bei der zweiten allmählich, als ob es pom erſten bis zum letzten Buchſtaben langſam geſchrieben würde⸗ Die erſtere Art iſt begreiflicherweiſe auch die einfachere. Man wählt für ſie am beſten große lateiniſche Buchſtaben, die nur gleichmäßig ſtarke gerade Linien beſitzen. Dieſe Buchſtaben werden dann durch punktweiſe Anordnung bon Glühlampen zuſammengeſetzt. Die Um⸗ viſſe der Buchſtaben werden gewöhnlich noch auf der die Beleuchtungs⸗ körper vorn bedeckenden Glasplatte angezeichnet. Das ganze Reklame⸗ ſchild beſtebt in einem vollſtändig„chloſſenen flachen Kaſten, der* Mannheim„90. Oktober. N . 3. Seile. 8 während einer Kindtaufe ſtatt. Der Schwiegerſohn gerieth nämlich fER in einer weinſeligen Stimmung mit dem Herrn Schwiegerpapa in 13 Streit, wurde aber durch den Schwager von beabſichtigten Thätlich⸗ 5 keiten abgehalten. Als die Schwiegereltern nach ihrer an der Blücherſtraße gelegenen Wohnung eilten, ſchlich ſich der nette 5 Schwiegerſohn nach und verſetzte ſeinem Schwiegervater einen be⸗ 2 deutenden Meſſerſtich in den linken Oberarm, wofür der Schwager 8 des Thäters für dieſe Rohheit mit zwei Meſſerſtichen ins OGeſicht r quittirte. Das Gericht hat ſich nun mit der Angelegenheit zu be⸗ 1 ſchäftigen. 2* Schlechter Streich. In der Nacht vom 18. zum 19. verzog 0 der Ackerer Volleried von Neuſtadt nach Mundenheim und ließ ſich dort von dem Tagner Karl Schuler beim Ausladen der Mo⸗ er bilien Hilfe leiſten. Als ſie um 3 Uhr früh damit fertig waren, 18 klopften ſie einen Wirth heraus, bei dem ſie nun zwei Stunden nn zechten. Auf dem Heimweg ſchloß ſich Schuler dem Volleried an, ie um ihm den Weg zu zeigen, warf ihn aber zu Boden und bedrohte ihn n mit Todtſtechen, wenn er ſein Geld, etwa 120 Mark, nicht gutwillig hergebe. Als Volleried ſich weigerte, das Geld herzugeben, nahm 4 es ihm SFuler mit Gewalt ab und ging damit flüchtig. Der Thäter iſt verhaftet, hat das Geld aber nicht mehr im Beſitz. * Muthmaßliches Wetter am 21. Oktober. Ueber Süd⸗ und W Mittelſkandinavien liegt noch ein Luftwirbel von 750 mm bis ſ4 747 mm, über Südengland ein Minimum von 752 mm. Ueber Spa⸗ ſt nien behauptet ſich noch ein Hochdruck von 765 mm. Ueber Südfrank⸗ 8. reich und der Schweiz ſteht das Barometer wenig über Mittel, iſt 1 aber neuerdings auch dort, wie in Süddeutſchland, im Fallen be⸗ griffen. Das vorwiegend bewölkte und zu vereinzelten Nieder⸗ nt ſchlägen geneigte Wetter wird ſich demgemäß am Dienſtag und Mitt⸗ r woch noch fortſetzen. te 12 2 18 Aus dem Großherzogthum. .e. Karlsruhe, 19. Okt. Am 1. Oktober d. J. betrug die fort⸗ geſchriebene Einwohnerzahl unſerer Stadt 100 404. .0. Karlsruhe, 19. Okt. Die durch das Geſetz betr. Aenderung des Elementarunterrichtsgeſetzes und Erhöhung des Wohnungsgeld⸗ tarifs bewirkten Erhöhungen der Bezüge der Hauptlehrer und ⸗Leh⸗ rerinnen, Unterlehrer und Unterlehrerinnen ſowie der Induſtrie⸗ lehrerinnen verurſachen der ſtädtiſchen Schulkaſſe pro 1902 einen 115 Mehraufwand von 16 586., um welchen der diesjährige Vor⸗ anſchlag überſchritten werden muß. n.6. Karlsruhe, 19. Okt. Gegen den vom Stadtrathe veröffent⸗ ſtx⸗ lichten Entwurf neuer Beſtimmungen über die Sonntagsruhe im n⸗ Handelsgewerbe haben zahlreiche Kaufleute Einwendungen erhoben, 10 die ſich darauf ſtützen, daß durch die Kürzung der ſonntäglichen Ver⸗ kaufszeit den Betheiligten ein großer Nachtheil erwachſe. Der Stadt⸗ rath glaubte daher, den Entwurf nicht aufrecht erhalten zu können h⸗ und ſchlägt in Uebereinſtimmung mit der Handelskammer eine Rege⸗ il, lung nach folgenden Grundſätzen vor: Die Arbeitgeber ſind ver⸗ 85 pflichtet, ihre im Handelsgewerbe beſchäftigten Gehilfen, Lehrlinge 75 und Arbeiter mindeſtens jeden zweiten Sonntag von der Arbeit voll⸗ ſtändig freizulaſſen. Dieſe Verpflichtung wird dadurch nicht hin⸗ N* fällig, daß ein Gehilfe ete, auf deren Erfüllung verzichket. Feſttage, ich die nicht auf einen Sonntag fallen, gelten als Sonntage. Sonntage, m an denen auf Grund der Gewerbeordnung eine Beſchäftigung von f Gehilfen ete, ſtattfindet, ſowie der Weihnachts⸗, Oſter⸗ und Pfingſt⸗ 1⸗ fonntag werden nicht als Sonntage gezählt. .0. Karlsruhe, 19. Okt. Das Schwurgericht verurtheilte vor⸗ f geſtern den 40 Jahre alten verheiratheten Taglöhner Valentin Maier gus Obertsroth, wohnhaft in Gernsbach, wegen Sittlichkeitsver⸗ nd brechens unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 8 Monaten Ge⸗ fängniß, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft.— Das Schwur⸗ gericht erkannte geſtern gegen den 26 Jahre alten verheiratheten as Schloſſer Franz Joſef Fiſcher aus Reichenbach, hier wohnhaft, wegen on Sittlichkeitsverbrechens unter Zubilligung mildernder Umſtände auf t⸗ eine Gefängnißſtrafe von 9 Monaten und drei Jahre Ehrverluſt. 5 2. Baden⸗Baden, 19. Okt. Die aus dem Nachlaß der Wittwe Eichrodt dem Bremer Staate zugefallene Villa, welche früher Turgen⸗ nd jew gehörte, ſoll von ruſſiſchen Schriftſtellern angekauft werden, ale um daſelbſt ein Heim für bejahrte und kranke Literaten einzurichten. en.0. Raſtatt, 19. Okt. Geſtern beging das Infanterie⸗Regiment en Markgraf Ludwig Wilhelm Nr. 111 das Jubiläum ſeines 50jährigen 55 Beſtehens gleichzeitig mit der Enthüllung des Kaiſer⸗ und Krieger⸗ denkmals. Zu den Feſtlichkeiten hatten ſich zahlreiche Angehörige ihr des Regiments und Abordnungen, darunter eine ſolche des öſter⸗ reichiſchen Regiments Markgraf Ludwig Wilhelm aus Budapeſt ein⸗ 55 gefunden. Der geſtrige Tag wurde eingeleitet durch Ehoral und u⸗ muſikaliſches Wecken. Das Feſt ſelbſt begann mit der Ankunft des er⸗ Großherzogs und Erbgroßherzogs mit Gefolge auf dem hieſigen Bahn⸗ ert hofe. Vor demſelben hatte die Regimentskapelle Aufſtellung genom⸗ de men. Zum Empfange der höchſten Herrſchaften waren am Bahnhof 9 erſchienen u. A. die Spitzen der Militärbehörden, das Offiziers⸗ 185 korps, der Bürgermeiſter, Landeskommiſſär Braun, Oberamtmann Frech. Nach kurzer Begrüßung, wobei der Großherzog mit den der einzelnen Herren kurze Worte wechſelte, ging die Fahrt nach dem 18 Schloßplatz, wo ein Feldgottesdienſt ſtattfand. Demſelben ſchloß ſich 17 die Parade an. Nach derſelben erfolgte die Fahrt nach dem Denkmal 55 an der Badener Brücke. Die Feſtrede hielt der Bürgermeiſter, welcher 55 mit einem Hoch auf den Großherzog ſchloß. Unter Kanonendonner des und Muſikklängen fiel die Hülle des Denkmals. In kurzen Worten 108 erwiderte der Großherzog auf die Anſprache des Bürgermeiſters. he⸗ Nachdem die höchſten Herrſchaften das Denkmal beſichtigt und ihre Freude über dasſelbe ausgeſprochen hatten, wurde eine Fahrt durch re vorn eine durchſichtige Glasſcheibe mit der Inſchrift trägt, während die die Rückſeite die Leitungsdrähte aufzunehmen hat, die zu den im Innern befindlichen elektriſchen Lampen führen. Die geſchloſſene Kaſtenform des Apparats bietet auch den Vortheil, daß die Glüh⸗ lampen nicht noch in eine beſondere Glasglocke eingeſchloſſen zu werden brauchen, wie ſie ſonſt für die Aufſtellung im Freien ge⸗ fordert wird. Gewöhnlich werden je—12 Glühlampen zu einem Stromkreis vereinigt. Enthält das Schild z. B. 60 Glühlampen, 7 ſo würde man dieſe auf 6 Stromkreiſe vertheilen. Soll das Reklame⸗ 10 wort in mehreren verſchiedenen Farben abwechſelnd erſcheinen, ſo müſſen die verſchiedenfarbigen Lampen ſelbſtverſtändlich in beſondere n Stromkreiſe gruppirt werden. Der ſelbſtthätige Farbenwechſel wird 05 durch das Schwingen eines Pendels bewirkt. Der Apparat ver⸗ 17 einfacht ſich natürlich bedeutend, wenn ein Farbenwechſel nicht ver⸗ langt wird. Die Aus⸗ und Einſchaltung geſchieht entweder durch 45 das Eintauchen und Herausheben eines Leitungsdrahre in beztw. aus 10 einem Queckſilbergefäß oder durch ſogenannte Schleifcontacte. Das 19 Contactwerk iſt der wichtigſte Beſtandtheil eines ſolchen elektriſchen zu Reklameſchildes. Die ganze wunderbare Verpendungsfähigkeit der 5 Elektrizität tritt aber erſt bei den ſchreibenden Reklameſchildern in 5 die Erſcheinung. Hier müſſen die Lampen der Reihe nach zum ler Brennen gebracht werden, und deshalb muß auch jede Lampe durch 11 einen beſonderen Draht mit dem Contactwerk verbunden ſein. Die a8 Lampen werden nacheinander durch Berührung ihres Drahts mit d einer durch einen kleinen Elektromotor gedrehten Walze eingeſchaltet eſe und dann im beſtimmten Augenblick alle zuſammen wieder ausge⸗ en ſchaltet. Auch hier kann außerdem ein Farbenwechſel bewirkt werden. 7 Es gibt aber auch noch Schilder, aus denen durch ein automatiſches es Taſtenwerk eine beliebige Gruppirung von Lampen eingeſchaltet und de. damit auch beliebige Buchſtaben oder Worte zum Erſcheinen gebracht hlt werden können. Ste ſind jedoch wegen ihrer verwickelten Bauark und 2 der geringeren Deutlichkeit der Schrift weniger zu empfehlen. Be⸗ rch ſonders hervorzuheben iſt, daß der Elektrizitätsverbrauch bei dieſen 155 Reklameſchildern ſich recht günſtig ſtellt, nämlich nur auf die Hälfte 5 des Verbrauchs, der durch das gleichzeitige und dauernde Brennen ie⸗ * Eine familiäre Auseinanderſetzung fand in Ludwigshafen ausgeführt werden kann, das haben in letzter Zeit mehrere ſolcher Romans liegt ſchon Jahre zurück. Sie verliebten ſich ineinander, als den Kuliſſen, auf der Straße, überall traf ſie das ſchöne Geſicht und die hohe Geſtalt Henri Cains, der immer erfolgreicher als Librettiſt wurde. Er zog ſie von einem Erfolg zum andern, es gab keine Rolle für Sopran oder Mezgoſopran, die ſie ſeiner Meinung nach nicht aus⸗ ſchaften überall vom Publikum lebhaft begrüßt wurden. Bei dem Feſteſſen im Schloſſe, an welchem ca. 200 Perſonen theilnahmen, er⸗ hob ſich der Großherzog zu einer Anſprache, in welcher er auf die Bedeutung des Feſtes des Regiments hinwies, auf deſſen Entſtehung und Entwickelung er zurückblicken könne. Der Großherzog ſchloß mit einem dreifachen Hurrah auf Kaiſer Wilhelm II. Daran anſchließend ſprach der jetzige Kommandeur Regiments, Herr Oberſt du Fais, den Dank des Regiments für die große Ehre des Beſuchs der hohen Gäſte aus. Er gedachte der Mitkämpfer von 1870⸗71 und ſchloß mit einem dreifachen Hurrah auf Se. Kgl. Hoheit den Großherzog. Der Großherzog gedachte ſodann des Markgrafen Lud⸗ wig Wilhelm. Sein Hoch galt dem Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm. Hiernach ſprach der älteſte Offizier des Regiments, Herr General Freiherr Röder von Diersburg. Er gedachte der vielen Beziehungen und Auszeichnungen, die Se. Kgl. Hoheit der Großherzog dem Regiment ſchon erwieſen und ſchloß mit einem Hoch auf das Offizierskorps. Um 347 Uhr ſangen die Geſangvereine bor dem Schloſſe das Lied vom„Badener Land“, wofür der Groß⸗ herzog dankte. Hierauf fuhren die höchſten Herrſchaften unter Hur⸗ rahrufen der Bevölkerung nach der Bahn, um ſich nach Karlsruhe zu begeben. Bretten, 20. Okt.(Telegr.) In der Gemeinde Goelshauſen brach vergangene Nacht Großfeuer aus, welches vier Anweſen einäſcherte. Als die Feuerwehr von Bretten anfuhr ſtürzte ein Giebel ein und begrub zwei Feuerwehrleute unter den Trümmern. Beide wurden todt hervorgezogen, einem Anderen wurden beide Füße abgeſchlagen. k. Von der Murg, 19. Okt. Wie erſt jetzt von hier gemeldet wird, wurde am Sonntag in hieſiger Gegend aus weſtlicher Richtung ein leichteres Erdbeben wahrgenommen. Dasſelbe machte ſich durch ein einmaliges, ca. 20 Sekunden anhaltendes Rollen bemerkbar. r. Furtwangen, 19. Okt. Der Gebäudeſchaden infolge des letzten Brandes in Katzenſteig betrug ca. 8000., derjenige der Fahrniſſe ca. 9000 M.— Geſtern fiel hier der erſte Schnee.— Betr. des Pro⸗ jektes einer elektriſchen Bahn Triberg⸗Furtwangen haben die Fre⸗ quenzzählungen ein günſtiges Reſultat ergeben. Im Frühjahr ſoll mit der Ausarbeitung des Projekts begonnen werden. .c. Konſtanz, 19. Okt. Das Regiment Nr. 114 beging geſtern Mittag am Kaiſer Friedrich⸗Denkmal das 25jährige Jubiläum der Ernennung des ſpäteren Kaiſers Friedrich III. zum Chef des Regi⸗ ments. Herr Oberſt v. Cochenhauſen hielt eine Anſprache, die mit einem Hurrah auf Kaiſer und Großherzog ſchloß. Hierauf legte Herr Oberſt v. Cochenhauſen im Auftrage der Großherzogin einen Lorbeerkranz am Denkmal nieder, ſowie einen zweiten Namens des Offizierkorps des Regiments, weitere Kränze ließen niederlegen: der 114er Verein in Pforzheim, die Stadt Konſtanz, der Kriegerbund, der Militärverein, der 114er Verein Karlsruhe und der 114er Verein Konſtanz. Ein Feſteſſen vereinigte ſpäter die Offiziere und die ge⸗ ladenen Gäſte im Kaſino Gerichtszeſtung. Konitz und kein Ende! Im Beleidigungsprozeß gegen die Herren Dr. Bötticher und Bruhn von der„Staatsb.⸗Ztg.“ in Sachen des Konitzer Mordes haben die von der 2. Straf⸗ kammer verurtheilten Angeklagten gegen das Urtheil ihre Verthei⸗ diger von dem Rechtsmittel der Reviſion Gebrauch machen laſſen. Das Reichsgericht wird alſo die Prozeßverhandlungen und das Urtheil in Bezug auf etwaige prozeſſuale Verſtöße und Rechts⸗ irrthümer einer Nachprüfung zu unterziehen haben. * Kindsmord. Zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängniß wurde vom Schwurgericht Frankfurt die 20jährige Verkäuferin Anna Leiſter aus Kreuznach verurtheilt. Dieſelbe gebar am 6. September in der Wohnung ihrer Eltern ein Kind, das ſie ſofort nach der Geburt erwürgte. Mildernde Umſtände wurden der Ange⸗ klagten zugebilligt. * Ein Bankier als Mörder vor Gericht. Heute begann unter großem Andrange des Publikums vor dem hieſigen Schwurge⸗ richt die Verhandlung gegen den Bankier von Baden⸗B runs wegen Ermordung des Oberamtsrichters Becker. Der Angeklagte behauptet, ſich der That nichterinnern zu können; er müſſe i m Wahnſinn gehandelt haben. Sport. * Köln, 19. Okt. Bei dem heutigen internationalen Radrennen bot das Hauptintereſſe der Match zwiſchen Ellegard⸗ Schilling⸗Amſterdam und Rütt⸗Duisburg um den großen Preis bon Köln(1000.). Ellegard wurde Erſter mit 4, Rütt Zweiter mit 5 Punkten. Im 10 Kilometer⸗ und im 25 Kilometer⸗ Fahren errang Worm⸗M.⸗Gladbach den Sieg. Im Motorrennen blieb Motor Sauer⸗Vieſen Erſter, derſelbe, der auch in den beiden vorhergehenden Rennen die Sieger führte. Die Trauerfeier für Ottokar von Bradsky⸗Laboun fand am Freitag in Paris unter überaus ſtarker Betheiligung ſtatt. Die Leiche des bei einer Ballonfahrt Verunglückten wird ſpäter nach Dresden gebracht werden. des ———————.... ͤĩ ̃˙7— ˖ er —— mit geradezu bewunderungswürdiger und verblüffender Schönheit Neuheiten in den Berliner Straßen gezeigt, wo man auf hohen Dächern röthlich lodernde Fackeln oder große immer um ſich ſelbſt ſich bewegende feurige Rädet zu ſehen glaubt. 85 — Der Roman einer Primadonna. Die bevorſtehende Heirath der bekannten franzöſiſchen Primadonne GEmma Calve mit Henri Cain, dem Dichter und Künſtler, bildet den Schluß eines kleinen Romans, der in einem Newyorker Blatt ausführlichſt erzählt wird. Die Primadonna war in Paris vor zwei Jahren ein Gegenſtand des Mitleides; denn überall flüſterte man ſich zu, ihr Geliebter hätte ſie wegen Natalie Dufton, einer bekannten Tänzerin der Opera Comique, verlaſſen. Cain hatte nach dem Tode ſeiner Frau Emma Calve immer wieder gebeten, ihn zu heirathen. Sie hatte ihn aber ſtets zurück⸗ gewieſen, indem ſie behauptete, ſie müſſe frei ſein und der Reiz ihrer Beziehungen würde durch eine Heirath nur verdorben werden. Je drängender er wurde, um ſo eigenſinniger wurde ſie. Nun kannte Cain Emma Calve zu gut und wußte, er würde ſie nicht auf gewöhn⸗ liche Art gewinnen. Deßhalb wandte er eine Kriegsliſt an, um die ſpröde Schöne zu beſiegen. Er behauptete in Natalie Dufton verliebt zu ſein, und dieſe Geſchichte wurde das Tagesgeſpräch in Paris. Seit dieſer Zeit wurde Mme. Calve plötzlich eine Lobrednerin der Ehe, ſie bat in ihrer Eiferſucht um das, was ſie einſt verworfen hatte. Der Dichter zeigte ſich zuerſt gleichgiltig, zuckte mit den Achſeln, ſprach von den Reizen der Freiheit und meinte, eine Heirath würde Alles ver⸗ derben. Erſt als er ſah, daß ſeine Liſt die geliebte Frau thatſächlich krank gemacht hatte, gab er nach, und jetzt erklärte die Künſtlerin ſich für die glücklichſte Frau Frankreichs Der Beginn dieſes er ein junger, wenn auch verheiratheter Mann war, und als ſie am Beginn ihrer Laufbahn ſtand. Im Foyer der„Opera Comique“, in wobei die höchſten Herr⸗ Cheater, Runſt und Oiſſenſchaft. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Gaſtſpiel der Mme. Charlotte Wiehe.) Die Reklametrommel, die bis zur letzten Minute mit voller Kraf gerührt wurde, ſchweigt. Der Vorhang geht in die Höhe; das Intereſſe Aller iſt auf die Erſcheinung des Gaſtes konzentrirt oder vielmehr der Gaſtin, welche das Publikum auch nicht lange auf die Geduldsfolter ſpannt. Da iſt ſie: chik, graziös, ſinnlich⸗verführeriſch das echte Bild einer franzöſiſchen Tänzerin. Ihr Gewand, ihr Hals ihre Finger, ein Meer von Feuer unzähliger Diamanten. Ob ech oder Talmi? Das feſtzuſtellen, wäre unſerer Damenwelt ſeh genehm, iſt aber durchaus nicht meine Aufgabe. Ja die lieben Frauen kamen aus dem Staunen nicht heraus. Diamanten, Perlen, Ringe Ketten! Welches Weib wäre darnach nicht begierig? Und das weiß unſere Vivette, ſie bietet darum Alles auf, ihre verführeriſche Mach durch Toilettenkunſt zu erhöhen und Frauen ſowohl als Männer in gleichem Maße zu reizen. Allein ich ſchreibe kein Modejournal, noch will ich pikante Sachen erzählen. Es gilt vielmehr die Frage zu b antworten: War Mme. Wiehe wirklich das, als was ſie„verkündet“ wurde? Nun jetzt noch Zweifel in ihre Kunſt zu ſetzen, hieße mehr als ungerecht ſein. Allein offen geſtanden, ich wäre zu Lob berei williger geweſen, wenn unſer Gaſt ſich auch als wirkliche Menſchen⸗ darſtellerin gezeigt, wenn ſie eine Pröͤbe ihrer wahren Schauſpielkun ſt abgelegt hätte. Charlotte Wiehe iſt als Schau⸗ ſpielerin von Feuer und Temperament bekannt, uns zeigte ſie ſich nur als das kokette, tändelnde, verführeriſche Weib. Dazu war das Programm des Gaſtſpielabends bis auf Schnitzlers„Abſchiedsſoupe literariſch und muſikaliſch werthlos. Hingegen war Auftreten u Spiel der Mme. Wiehe in der That über jede Kritik erhaben. Ihr ſchauſpieleriſches Talent, das ſie in„'homme aux poupées“ ent⸗ faltete, dürfte von einer Anderen ihres Faches kaum erreicht ſei Man konnte oft Zweifel hegen, ob man hier eine Puppe oder ein Lebe⸗ weſen vor ſich habe. Dieſer Leiſtung ſtand ihre Vivette kaum nachz ſie verſtand eine Koketterie zu entwickeln, daß das Publikum ganz i Banne ihres Spiels, über die Mache des„Mimodramas“ willig wegſah. In der Szene, wo Vivette den Einbrecher entdeckt und i gegenüberſteht, ließ die Gaſtin ihre große dramatiſche Kunſt kennen, welche uns ganz zu genießen leider verſagt blieb. Die Au kleideſzene ließ an dezentem und dabei wirkungsvollem Spiel n zu wünſchen übrig. Ueber ihre Louiſe will ich kein Urtheil fälle hier ſchwebt mir das Spiel der Sorma noch allzuſehr vor, mit der f getroſt einen Vergleich aushalten kann. Alles in Allem waren lobenden Urtheile, welche wir vor ihrem Gaſtſpiel über uns ergeh laſſen mußten, gerechtfertigt. Zwar konnten wir uns kein abſchließe⸗ des Urtheil bilden, aber die Bekanntſchaft mit Mme. Wiehe gem zu haben, war zum wenigſten lohnend und intereſſant. Vielleicht e anderes Mal mehr! Wenn ich über die einzelnen Stücke noch Einiges ſage, ſo möch ich in erſter Linie Schnitzler's„Abſchiedsſouper“ nenn Comedie nennt es Vaucaire in ſeiner Ueberſetzung. Dramatiſi Feuilleton wäre die richtige Bezeichnung. Anatol(nach Vaugair Maurice) beabſichtigt ſein Verhältniß mit Annie(Louiſe) zu Annie aber das ihrige mit Anatol. Dieſer gibt ein Souper— ſiebente bereits, denn er findet nie das entſcheidende Wort— al Annie kalt und freundlich erklärt, man müſſe ſich doch einmal trenne Und weil ſie und er will, trennt„man“ ſich eben. Annie liebt eine Andern, einen von Ihresgleichen, einen armen Teufel. Und darur ade Champagner und Creme! Ja die Liebe, der opfert man Alle — Ganz nett gemacht, aber wenig dran. Und nun, armer Bereny! Für Dich bleibt mir nichts meh übrig. Das Lob iſt hingegeben, begnüge Dich mit dem Applaus, de Dir„vermeintlich“ wurde; gegolten hat er Derjenigen, welche Dich ihrer Liebenswürdigkeit— und vielleicht auch Dankbarkeit vor da Publikum zog. Schließlich muß ich noch Mr. Seyerin⸗Mars nenner kwelcher ſich als ebenbürtiger Partner mit Mme. Wiehe um den Erfol⸗ des Abends bemühte. Das faſt ausverkaufte Haus zeigte ſich in beſt 5 Laune und ließ es an Beifall und— einem Blumenſtrauß fehlen. 508 508 ) Wir bringen die bereits heute Mittag veröffentlich ſprechung des Gaſtſpiels nochmals zum Abdruck, da durch ei ſehen des Setzers mehrere Zeilen in ſinnſtörender Weiſe umgeſt waren. Die Hochſchule für Muſik baut ſich immer mehr au der grundlegenden Idee, welche den Stiftern vorgeſchwebt hat. J deſſen ſcheint den weiteren Kreiſen der Begriff zu ſehlen, welch idealen Ziele eine moderne„Univerſität“ der Muſik verfolgen ſoll und muß. Bezüglich der Erweiterung des Unterrichtsplanes, der letzten Jahre hinſichtlich der theoretiſchen Disziplin durchgefühn worden iſt, ſeien unfere Kunſtfreunde auf den in dieſen Tagen ſcheinenden Jahresbericht verwieſen. Ueber die neugeartete B lung der beiden Wiſſensgebiete, der muſtkaliſchen Theorie in ge licher Entwicklung und der Muſikgeſchichte in Umriſſen, welche du muſikaliſche Vorträge illuſtrirt wurde, iſt dort das Nöthige ge Eine beſondere Darſtellung für Laien, die ſo manche Anre und Belebung ihrer Freude an muſikaliſchen Meiſterwerken er ſollen nun in dieſem Jahre die„Vorträge mit Interpretation Klavier“ und die„muſikphiloſophiſchen Vorleſungen“ geben ſich Niemand, der entweder ſelbſt Beethoven's Klavierfongt oder ſolche Werke gerne hört, an dem Titel muſikphiloſop Vorleſungen ſtoßen. Dieſe von Herrn Muſikdirektor Ph. Bade üb nommenen Vorleſungen ſind allgemein verſtändlich gehalten.§ Bade begann vorgeſtern Abend den Kreis ſeiner muſikphiloſophif Vorträge mit der„Gſoteriſchen Analyſe einiger Klav gun n unterbrochen, und in Frankreich ſah man ſie als Idealpaar an Henri Cains Frau ſtarb, drängte er zur Heirath, aber ſie erkl dieſe Heirath würde ihrem Glück ein Ende machen, beide müßt ſein, und er könne nach Belieben gehen und kommen. Dieſer Ausſpruch hatte ihn zu ſeiner Kriegsliſt gebracht. Wa 0 während der Abweſenheit der Künſtlerin fleißig arbeitete, um ſo freier zu ſein, ſuchte er jetzt eine neue Muſe, überf öffentlich mit Blumen und Zeichen der Verehrung, pries ihre Anmuth und beobachtete ſie von den Kuliſſen aus. Als den Ohren Emma Calbés kam, lachte ſie erſt ungläubi zweifelte ſie, ſtellte ſich aber gleichgiltig, Niemals ſang ſo ſchlecht, und alle ſagten, ſie wäre krank. Eiferſüch Paris zurück; aber als ſie die ſchöne Natalie Dufton bon aus beobachtete, brach ſie in einen Thränenſtrom aus ſie ihren früheren Geliebten auf. Er hörte ſie höfli e „Aber Sie wollten mich einſt heirathen“, rief ſie.„Ja, i mich, aber Sie hatten Recht, ich kann meine Freiheit nicht einer wegen aufgeben.“ Nun erkrankte ſie, brach ihre Kontrakte merte ſich weder um Geld noch Ruhm. Als Henri Cain ſah, Liſt gewirkt hatte, gab er ſein Spiel auf. Ihre Stimme, ihre Jugen ihre Anmuth kehrten wieder, die Liebe hatte ſie geheilt. Ihr zu künftiger Gatte wünſcht, daß ſie die Bühne verläßt, und ſie willi ein. Eine Frau ſoll unter keinen Umſtänden ihren Mann verlaſſe nteint ſie, denn ſie kann nie wiſſen, was kommen mag. 135— Die Frauen als Einjährig⸗Freiwillige. weiſt in den„Blättern für Profeſſor Zimme Volksgeſundheitspflege“ auf die gro Bedeutung einer körperlichen Erziehung der Frauen hin, die mit d militäriſchen Dienſtzeit der jungen Männer zu vergleichen Das geeignete Gebiet, auf dem die Frauen eine ſolche Stä ihres Körpers mit gleichzeitig wohlthätiger Einwirkung auf die ſtige Richtung durchmachen könnten, wäre die Krankenpflege. ebangeliſche Diakonie⸗Verein hat ſeit über acht Jahren willigenjahr in der Krankenpflege für Mädchen und Fr höherer allgemeiner Bildung zwiſchen 18 und 35 Jahren Die Schülerinnen werden, nachdem ſie, i elektriſche Reklame aller Glüßlampen entſtehen würde. Wie füllen konnte. Der Roman wurde nur durch gelegentliche Tournees Männern vor Eintritt in das Heer geſchi JFFFFF .„„,. eerekemgeges — 1 — Manheim, 207 Oktober⸗ ſonaten von Beethopen“, Der Vortragende ging davon aus daß der überwuchernde Materialismus des 19. Jahrhunderts auch unſerer Kunſt großen Schaden gebracht hat. Die höhere Idee, die jedem echten Kunftwerke zu Grunde liegt, verkannute man. Man hörte Muſik nur mit dem äußeren Ohre, man ſpielte Beet⸗ hovens Klavierſonaten mit äußerer Fertigkeit, man verſtand don dieſen Eingebungen des Genius nur die ſinnliche Erſcheinungsform. Das„innere“ Ohr vernahm nichts, die Seele des Hörers empfand nicht die poetiſche Idee, welche nach Beethovens eigenem Ausſpruche„den meiſten“ ſeiner Dichtungen in Tönen zu Grunde liegt. Allmählig aber regt ſich auf allen Gebieten der iunere Sinn, das„eſoteriſche“ Bedürfniß, die Sehnſucht nach tieferer Auffaſſung des Irdiſchen und Göttlichen im Menſchenlehen. Won dieſer Auffaſſu ng ausgeb bend erläuterte nun Herr Bade zwei Sonaten Beethoven's, die in Es⸗dur, op. 7 und die Sonate in As⸗dur op. 26. Er zeigte am Slagle, wie man ſie nicht ſpielen ſoll; indem die poetiſche Idee der Sonagte in Es⸗dur nach einer alten (und wohlbegründeten) Wiener Tradition ſeſtgeſtellt wurde, ergab ſich mun der poeliſche Vortrag, der für eben dieſe Sonate allein ange⸗ meſſene, von ſelbſt. Nun ſtimmiten die einzelnen Sätze zu einer ſymphoniſchen Dicht tung zuſammen, es waren wirklich für den Hörer Vier Bilder, die in einem inneren Vorgange ihre Erklärung und ihre Vereinigung 0 Wie Herr Bade dieſe Sonate geſpielt hat, das— wiſſen ja Alle, die ihm mit geſpannter Aufmerkſamkeit zugehört haben. Den weiteren Vorträgen wünſchen wir einen noch größeren Zuhörerkreis; gerade für Dilettanten(im guten Sinne des Ubel beleumdeten Wortes) werden dieſe Vorträge viel Neues, viel Intereſſantes bieten. Kaiſergruft im Speyerer Dont. Die Kaiſergruft im Dom iſt num ſeit einigen Tagen vollendet, doch ruhen die Leichen der Kaiſer noch in ihren proviſoriſchen Särgen. Neben dem Denkmal Rudolfs von Habsburg hat man die berühmte ſteinerne Grabplatte mit dem Relief Rudolfs an einem Pfeiler angebracht. Die Wände des Domes werden zur Zeit gereinigt, da durch die erforderlichen Arbeiten ſich ſtarke ee eden gebildet haben. Wenn nun noch das Thor, welches an die Kaiſergruft kommt, fertiggeſtellt iſt und der ſonſtige brnamentale Schmuck, ſo dürfte der Speherer Dom in noch erhöh⸗ terem Maße ein Anziehungspunkt aller Freunde der Kunſt ſein als bisher. Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 21. Okt.: „Die Hugenotten“.— Mittwoch, 22.:„Die Geiſha“.— Donnerſtag, 28.: Zum erſten Male:„Eugen Onegin“,— Freitag, 24.:„Hänſel und Gretel“,— Samſtag, 25.:„Romeo und Julie“.— Sonntag, 26., Nachm.:„Die Geiſha“. Abends:„Eugen Onegin“,— Montag, 27.:„Der Waffenſchmied“.— Dienſtag, 28.:„Das Rheingold“. Frankfurter Schauſpielhaus. Dienſtag, 21. Okt.:„Die ver⸗ ſunkene Glocke“.— Mittwoch, 22.:„Lorbeerbaum und Bettelſtab“. — Bonnerſtag, 28.:„Des Meeres und der Liebe Wellen“.— Frei⸗ tag, 24.:„Die rothe Robe“.— Samſtag, 25.:„Der Nachtwächter“ Hierauf:„Der alte Vürgerkapitän“.— Sonntag, 26., Nachm.:„Der Nachtwäch ter“, Hierauf:„Der alte Bürgerkapitän“, Abends:„Die Fournaliſten“,— Montag, 27.:„Klytämneſtra“,— Dienſtag, 28.: „Lorbeerbaum und Bettelſtab“, Ein Porträt von Rembrandt für 300 000 Francs. Die„Ga⸗ getle de'Hötel Drouot“ meldet, daß ein bedeutender Rembrandt, das„Porträt des Admirals van Tromp“, für 300 000 Francs an Mr. Schwab verkauft worden 55 Das Porträt iſt auf Holz ge⸗ malt und mißt 33 zu 27 Zoll. Im Jahre 1832 war dasſelbe Bild an Paris für 17 100 Francs verkauft worden, ſo daß ſein Werth in ſiebgig Jahren faſt um das Zwanzigfache geſtiegen iſt. Es gibt mehrere Porträts Van Tromps von Rembrandt; eins ging bei der Hope⸗Verſteigerung im Jahre 1849 in den Beſih der Familie Roth⸗ ſchild über. Kleine Mittheiln iugen. Ju Frankfurt a. M. hat ſich ein Komites gebildet, welches zu einem Denkmal für den am 13. November 1901 verſtorbenen Prediger und Landtagsabgeordnet en Carl Sänger Geldſpenden ment.— Der Großherzog von Baden hat unterm Oktober d. J. dem Profeſſor D Dr. Heintich Finke an der Univer⸗ ſität Freiburg Charakter als Hofrath verliehen.— Sonnabend Nachmittag iſt der bekannte Hiſtoriker Hofrath Franz Krones Ritter von Marchland, Profeſſor an der Grazer Univerſität, an Nierenſchrumpfung, 67 Jahre alt, geſtorben. Krones exwarb ſich beſonderen Ruf durch ſeine eingehenden Forſchungen im Gebiete der inneröſterr eichiſchen Geſchichte.— Der italieniſche Komponiſt Puc⸗ eini iſt in Dresden eingetroffen, um der morgen ſtattfindenden Erſtaufführung ſeiner Oper„Tosco“ beizuwohnen.— Der Ordi⸗ narius für Strafrecht und Strafprozeß an der Heidelberger Univer⸗ ſität Prof. Dr. b. Lilientha! iſt im Nebenamt zum Hilfsrichter bei der Strafkammer des Landgerichts in Heidelberg ernaunt worden. er neue„theoretiſche Praktiker“ waltete in der Strafkammerſitzung B. 17/ ds. zum erſten Male ſeines Amtos. Auch in Freiburg ſoll der dortige Strafvechtslehrer zur richterlichen Praxfs zugezogen werden. — Der Hiſtorienmaler Aug. b. Brandis hat ſein großes Gemälde Die dem in n ge⸗ 8** Stimmen aus— Bublükun. Wie man hört, beabſichtigt man, die Malerarbeiten im Iunern der Feſthalle an Spezialiſten nach auswärts zu vergeben, jedenfalls wieder nach Berlin, da hier keine Meiſter ſind, welche man nach Anſicht des Herrn Profeſſors mit dieſen Arbeiten betrauen kann. Ich meine denn doch, daß es auch in unſerer Stadt Meiſter gibt, welche ich mit den Berkiner Malern meſſen können. Die äußeren Arbeiten, wie Anſtreichen von Gittern, Fenſtern ete,, ſind zum zweiten Male ausgeſchrieben; hier können ſich die hieſigen Meiſter wieder luſtig unterbieten. 1— eee Dienſtfähigkeit geprüft worden ſind, in größeren ſtädtiſchen Kranken⸗ häuſern in der Krankenpflege theoretiſch und praktiſch ausgebildet und ein Jahr lang beſchäftigt. Solche Kurſe ſind vorläufig in Elber⸗ eld, Zeitz, Erfurt, Magdeburg, Stettin und Danzig eingerichtet. Der Ein⸗ und Austritt iſt völlig freiwillig, nur daß eine Kündigungsfriſt von vier Wochen verlangt werden kann. Profeſſor Zimmer wwpeiſt beſonders auf die geſundheitliche Bedeutung dieſes Freiwilligen⸗ jahres für das weibliche Geſchlecht hin. Die jungen Mädchen der wohlhabenden Stände haben ſelten Gelegenheit zu körperlicher Be⸗ wegung und gröberer Arbeit. Bei der Krankenpflege aber iſt es unerläßlich, daß die ihr ergebenen Perſonen keine Arbeit als er⸗ niedrigend ſcheuen, wenn auch ungewöhnliche körperliche Leiſtungen von den freiwilligen Pflegerinnen nicht verlangt werden. In den ten Wochen wird die Thätigkeit mit ihren Anſprüchen an die vielleicht recht auſtrengend ſein, aber der ln geigt ſich der gefunden Eßluſt, die ſich bei ihnen ſtets als Folge 155 kräftigen Muskelthätigteit bemerklbar machen. Bei geeigneter Leitung kömmt edes junge Mädchen, deſſen körperliche Anlage nicht von vornherein ungenügend iſt, über die erſte Zeit gut binweg und gewöhnt ſich bald an die Leiſtung der geſtellten Anforderung. Der Segen einer der⸗ arkigen Beſchäftigung reicht aber noch weit über die Kräftigung der eſundheit hinaus. Die jungen Mädchen und Frauen lernen, daß gewiſſe Verrichtungen, die ſie ſich ſonſt nicht zumuthen laſſen würden, n der Kramkenpflege nicht nur nothwendig, ſondern auch hochgeachtet find. Sie ſammeln eine Fülle von Erfahrungen, die ihnen als Gattinnen und Müttern von unermeßlichem Werthe ſein und ſich bei hrer Umgebung ſegensreich bemerkbar machen müſſen. Vorläufig ei noch erwähnt, daß die freiwilligen Krankenpflegerinnen nach den magern, ſondern 15—20 Pfund zuzunehmen pflegen. Die Beſtreb⸗ ungen, die hier gekennzeichnet worden ſind, haben eine ſo ee Be⸗ deutung, daß ſie dem allgemeinen Intereſſe nicht warm empfoblen werden können. 35 und 55 Pfg. zu haben. Feſthalle, bisherigen Feſtſtellungen innerhalb des Dienſtjahres nicht abzu⸗ genug Briefkaſten. Sparſame Hausfrau. Auf die Bitte an unſere Leſerinnen, die Frage der„ſparſamen Hausfrau“ zu beautworten, ſind mehrere Ant⸗ worten eingelaufen, von denen wir zwei hiexr wiedergeben: Um auf einfachſte Art Tomaten aufzubewahren, koche man in einem großen Keſſel Waſſer, füge demſelben ſoviel Salz bei, daß ein in das Waſſer Ei ſich vom Boden des Keſſels hebt. Zum Einlegen von Tomaten nehme man nur tadelloſe nicht zu weiche Früchte. Dieſelben werden von Kelch und Stiel befreit, gewaſchen und in einem Steingut⸗ Topf übereinander geſchichtet. Das gallhteindig erkaltete Salzwaſſer wird über die Tomaten gegoſſen und muß mindeſtens handbreit über der enden ſtehen. Nun bedecke man die Früchte mit einem reinen Tuche,—3 nebeneinander gelegten Breiichen und einem mäßig großen Steine. Der Stein ſoll die Tomaten unter dem Waſſer halten, dieſelben aber nicht quetſchen. Wöchentlich einmal müſſen Tuch, Brettchen und Stein in reinem Waſſer abgewaſchen werden. Ein⸗ ſender dieſes hält jedes Jahr 40—50 Pfund Tomaten auf dieſe Weiſe friſch. V. W.— Abonnentin A. L. ſchreibt: Am Beſten halte ich es Sie ſchneiden die Tomaten in Stücke, d. h. kleinere halbiren und größere viertheilen, dann füllen Sie dieſelben in Konſervengläſer ein und übergießen ſie mit einem leichten Salzwaſſer. Die hierauf gut verſchloſſenen Gläſer ſtellt man in einen Keſſel mit kaltem Waſſer auf das Feuer. Hat das Waſſer den Siedepunkt erreicht, ſo läßt man die Gläſer noch 15 Minuten darin und nachher am beſten in dem Waſſer langſam erkalten. Auf dieſe Art halten ſich die Früchte ſehr gut. Sollten Sie die Ausgabe Anſchaffung der Konſervengläſer ſcheuen, ſo könnten Sie ja auch die weiten Steinkrüge bei demſelben Verfahren mit luftdichtem Verſchluß von Cork und Schweinsblaſe benützen, aber immerhin bieten dieſelben eben nicht genügende Sicherheit für die Haltbarkeit der Früchte. Geſchäftliches. * Es iſt jetzt ſo viel die Rede von der Fleiſchnoth und Fleiſch⸗ theuerung. Demgegenüber ſei auf die Ausführungen des Prof. Dr. Bunge⸗Baſel verwieſen, daß weder der Zucker noch das Fleiſch, ſondern eingig und allein ein vollwerthiges Schwarz⸗ brod unter dem Begriff Volksnahrungsmittel verſtanden werden kann. In Kreuznach iſt eine Muſterfabrik entſtanden, die es ſich zur Aufgabe macht, ein ſolches Brod herzuſtellen. Zur Anwendung kommt dabei unter der Leitung des Erfinders das Steinmetz⸗Patent⸗ Verfahren. Bei dieſem wird im Gegenſatz zu der üblichen Müllerei, die nach dem Mahlen die Unreinlichkeiten und Kleie zu entfernen ſucht, zuerſt das Getreide gewaſchen, enthülſt und dann erſt ver⸗ mahlen. Die hieraus gebackenen Brode ſind zum Preiſe von 30, Den Hauptvertrieb für hier hat Herr Wilh. Albers, G 3, 19. * Die richtige Zubereitung iſt eine Hauptbedingung für den Geſchmack eines jeden Kaffees. Den verehrten Hausfrauen kann daher nicht genug empfohlen werden, bei der Verwendung von Kathreiner's Malzkaffee die auf jedem Packet aufgedruckte Ge⸗ brauchsanweiſung genau zu befolgen, denn nur dann kann der un⸗ erreicht daſtehende Kathreiner's Malgzkaffee Eigenſchaften in Bezug auf Aroma und Geſchmack erfüllen. Nur dann kann ſich Jedermann ſelbſt davon überzeugen, daß es keinen beſſeren Kaffee⸗Erſatz und Zuſatz gibt, wie Kathreiner's Malz⸗ kaffee, der infolge ſeiner vorzüglichen Eigenſchaften ſchon in Hundert⸗ tauſenden von Familien Eingang gefunden hat. * Um den Kindern die Geſundheit zu erhalten, iſt vor Allem die richtige Ernährung erforderlich; dabei ſollen ſie den Genuß ſcharf gewürzter Speiſen, alkoholiſcher Getränke und des aufregenden Bohnenkaffees vermeiden. Für den Kaffee iſt ſeit Jahren ſchon ein beliebtes, vorzügliches Erſatzmittel vorhanden, das in hohem Grade Geruch und Geſchmack des Bohnenkaffees beſitzt, nämlich Kathreiner s Malskaffee. Während die Erwachſenen dieſen Malzkaffee häufig nur als Zuſatz gebrauchen, empfiehlt es ſich, für Kinder ihn rein zu ver⸗ n allein mit Milch, was ein ganz vorzügliches Getränk für unſere Lieblinge abgibt. —— Beueſte Nachrichten und Celegramme. Drivat-TCelegramme des„General⸗Anzeigers“. * Stuttgart, 20. Okt. Generaladjutant General der In⸗ fanterie Frhr. bv. Bilfinger erlitt nach dem„Schwäb. Merkur“ einen Unfall. Bei einem Ausritt ſcheute ſein Pferd vor einer Straßenwalze. Der General kam zu Fall und zog ſich eine Ver⸗ g3errung des Rückgrats zu. *k Koblenz, 20. Okt. Sämmtliche Vereine der Stadt bringen am Mittwoch dem Erbgroßherzogpaar Friedrich von Baden einen Fackelzug, die Geſang⸗ vereine ein Ständchen. Die endgültige Abreiſe des Hofes erfolgt in dieſer Woche. Der Erbgroßherzog kehrt zu einem ſpäter von der Provinz zu veranſtaltenden Feſtmahl hierher zurück. )( Berlin, 20. Okt. Die Auflöſung der oſt⸗ aſiatiſchen Abtheilung im Miniſterium iſt nunmehr e e. Dresden, 20. Okt. Geſtern Abend feuerte in einem Anfalle von Geiſtesſtörung in einem Reſtaurant im Vorort Plauen der Litograph Barth einen Revolver⸗ ſchunß auf den Eiſenbahnangeſtellten Stolz ab und ver⸗ letzte ihn ködtlich. Der Verletzte iſt heute morgen der⸗ ſchieden. Der Thäter wurde zur Beobachtung ſeines Geiſtes⸗ zuſtandes in eine Irrenanſtalt überführt. o. Bozen, 20. Okt. Der Taglöhner Anton Reimer ertappte heute Nacht im Zimmer ſeiner Stieftochter und Geliebten deren zweiten Liebhaber, den verheiratheten Müllergehilfen Franz Dellavai, undtödtete ihn durch Meſterſtiche in die Leiſtengegend. *Rouen, 20. Okt. Der ſozialiſtiſche Deputirte Jaur es hielt geſtern hier einen Vortrag, in welchem er u. A. die Abrüſt⸗ ungsfrage beſprach und ausführte, der Krieg müſſe abge⸗ ſchafft werden. * Jeruſalem, 20. Okt. Nach den amtlichen Ausweiſen beträgt die Zahl der CTholeraerkrankungen in Gaza ſeit dem 4. Oktober 186, die Zahl der Todesfälle 188. In Lyda ſind 56 Perſonen erkrankt und 28 geſtorben. Schluß der Düſſeldorfer Ausſtellung. Düſſeldorf, 20. Okt. Heute Vormittag fand der Schlußakt der Ausſtellung ſtatt. Geh.⸗Rath Lücck hielt eine Rede, in welcher er ausführte, daß bis zum 5. Oktober 4882 459 Perſonen die Ausſtellung beſuchten und das Eintrittgeld 3 184 385 Mark ergab. Vertheilt werden Diplome für 216 goldene, 447 ſilberne und 586 bronzene Medaillen, zuſammen 1229 bei 2800 Ausſtellern. 380 Diplome erhalten Mitarbeiter der Ausſtellung und der Aus⸗ ſtellungsleitung. 9. Plenarſitzung des deutſchen Beterinärrathes. Mäünchen, 28. Okt. Der deutſche Beterinärrath begann mit einer Feſtſitzung im Rathhausſaal die 9. Plenar⸗ ſätzung, der auch Prinz Ludwig beiwohnte. Der Präſident des Veterinärraths, Geh. Rath Eſſer, begrüßte die Vertreter der ſeine vielgerühmten deutſchen Dunde aden und die Behörden und betonte, die wichtigſte Frage, die die Plenarverſammlung geſtaltung des Reichsviehſe miniſter v. Feilitzſch begrüßte die Verſammlung Namens der bayeriſchen Regierung. Geh. Rath Kelhch ſprach im Namen des Reichsamts des Innern und hob dabei hervor, daß der neue Ent⸗ wurf des revidirten Viehſeuchengeſetzes im nächſten Mongt im Reichsgeſundheitsamte von Sachverſtändigen durchberathen werde. Sodann begannen die eigentlichen Verhandlungen über das Thema: Auf welche Seuchen ſoll das neue Viehſeuchengeſetz ausgedehnt wer⸗ den, wie und welche Faſſung ſoll es erhalten. Die Verhandlu gen über das Thema werden morgen fortgeſetzt. Heute Nachmittag findet ein Feſteſſen ſtatt. Der ſerbiſche Thronſolger, * Wien, 20. Okt. Die„Sonn⸗ und Montags⸗Ztg.“ be⸗ richtet, König Alexander habe in einer Konferenz ſeinen Willen kundgegeben, den Bruder ſeiner Frau, den Djährigen Oberleutnant Sunjewitza, zum ſerbiſchen Thron⸗ folger zu proklamiren. 5 Ein Proteſt gegen die polniſche Agitation. Wien, 20. Okt. Die Blätter melden aus Bieli 3: Aus Anlaß der Einweihung und Eröffnung des polniſchen Axbeiterheims befand ſich die deutſche Bevölkerung der Stadt in großer Aufregung. Schon am Samſtag Abend kam es in den Straßen zu großen Anſammlun gen. In der Nacht wurden alle Wände des polniſchen Vereinshauſes mit Tinte beſpritzt und ſämmtliche Glasſcheiben 8 er⸗ tæütmmert. Mehrere Arbeiter, die in den vorderen Zimmern ſchliefen, wurden leicht verletzt. Geſtern Abend ſammelten ſich auf dem Wege bom Bahnhof zum Vereinshaus viele Tauſende Deutſche an, welche die ankommenden Delegirten ni cht in die Stadtlaſſen wollten. Mehrere 100 Arbeiter aus Galigien muß ten umkehren. Auch zu Prügeleien kam es, wobei einige Ver haftungen erfolgten. Als der Landtags sabgeordnete Stojanowski das Vereinshaus verließ, wurde nach ihm mit Eiern und Steinengeworfen. Auch nach dem Reichstags⸗ abgeordneten Bomba wurde mit Steinen geworfen. Auf Ermahnung einiger älterer Bürger beruhigte ſich ſchließlich die Menge. Stojanowski konnte unbehelligt zur Kirche gehen. Die Rückxeiſe der fremden Delegirten konnte erſt erfolgen, nach⸗ dem ſie auf Umwegen zum Bahnhofe gelangt waren. Weitere Ausſchreitungen kamen nicht vor. Zum Kampf der Kongregationen in Fraukreich. Paxis, 20. Okt. Der vatikaniſche Korreſpondent des „Jigaxo“ meldet: Der Papſt ſprach dem Erzbiſchof von Bordeaur in einer Audienz ſeine Betrübniß darüber aus, daß die fran⸗ zöſiſchen Katholiken ſeine Rathſchläge nicht befolgten und allzuhäufig religiöſe Fragen in die Politik hineinzögen. Paris, 20. Okt. Der ſozialiſtiſche Deputirte Erneſte Roche wird in der heutigen Kammerſitzung einen Antrag auf Trennung der Kirche vom Staat, Streichung des Kultusbudgets, Kündigung des Konkordats und auf Aufhebung der Botſchaft beim Vatikan einbringen. Der „Matin“ will wiſſen, der Miniſterpräſident werde den Antrag be⸗ kämpfen und darauf hintpeiſen, daß ſich die Regierung in ihrer An⸗ trittserklärung für die Aufrechterhaltung des Konkordats aus⸗ geſprochen habe. * Paxis, 20. Okt. Der Miniſter des Innern wies den Direktor im Kultusminiſterium, Dumay, an, die Biſchöfe, welche das am 9. Oltober von verſchiedenen Blättern veröffentlichte Schreiben der franzöſiſchen Erzbiſchöfe und Biſchöfe mitunterzeichnet haben, ſo lange nicht 3 empfangen, bis der Miniſterrath ſich am Nede über ſchlüſſig gemacht hat.„„ Ausſtand der franzöſiſchen Bergarbeiter. Paris, 20. Okt. Der Abgeordnete Basly hielt in Dün⸗ kirchen eine Verſammlung ab, in der er die Hafenarbeiter aufforderte, keine ausländiſchen Kohlen mehr auszuladen und auf dieſe Weiſe den Ausſtand der Bergarbeiter zu unterſtützen. *Paris, 20. Okt. Die Eiſenhüttenwerke zu Denain und Angin entließen den Theil aie 8 beiter, weil Kohlenmangel eingetreten iſt Von den Burenführern. Brüſſel, 20. Okt. Botha und Delarey äußerten ſich ſehr begeiſtert über den Aufenthalt in Berlin. Sie reiſen heute nach dem Haag. t. Mentone, 20. Okt. Die Burengenerale werden vor ihrer Abreiſe nach Afrika dem Präſidenten Krüger einen waee abſtatten und mehrere Tage hier verweilen. Das neue ſerbiſche Kabinet. * Belgrad, 20. Okt. Das neue Kabinet iſt nuuce gebildet und folgendermaßen zuſammengeſetzt: Präſident und öffentliche Arbeiten der bisherige Miniſter der öffentlichen Arbei⸗ ten Welimirowitſch(radikal), Miniſterium des Aeußeren der bisherige Kriegsminiſter Antonitſch(neutrah, Mini⸗ ſterium des Innern Kronanwalt Todorowitſch(radikah), Finanzminiſt erium Profeſſor der Hochſchule Militſch Ro do⸗ wanowitſch(radikal), Juſtizminiſterium Nintſchitſch (Fortſchrittler), Volkswirthſchaft Nikolitſch(radikal), Kriegsminiſterium Milan Pawlowitſch(neutral), öffent⸗ licher Unterricht Profeſſor Markowitſch(Fortſchrittler). Die venezolaniſchen Unruhen. RNewphork, 20. Okt. Ein Telegramm aus Willemsſtadt meldet: Nach einer Erklärung des Führers der Aufſtändiſchen hätten dieſe den Kampf erſt aufgegeben, als ſie ſich überzeugt hätten, daß La Viktoria uneinnehmbar ſei und Caſtro nicht herauskommen würde, um ſie anzugreifen. Der Führer macht für die Niederlage die 1200 Aufſtändiſche verantwortlich, die den Zug mit 500 000 Patronen unter Bedeckung von 100 Mann Regierungstruppen nach La Viktoria hätten gelangen laſſen, ohne ihn anzugreifen oder die Brücken zu zerſtören. Ein Beweis dafür, wie ſchwer die Regierungstruppen gelikten hätten, ſei, daß Caſtro die Ver⸗ folgung nicht aufgenommen hätte. Der Führer gibt zwar zu, daß auch ihre Streitkräfte gelitten hätten, aber die Truppen Caſtro's ſeien auf 3100 Mann zuſammengeſchmolgen, während Matos über 9000 Mann verfüge. Nach der Schlacht hätten die Aufſtändiſchen nicht die beſchäftige, ſei die uchengeſetzes. Ne u⸗ Staats⸗ Flucht ergriffen, ſondern einen geordneten Rückzug ange⸗ treten. 8kwi fole We dem ertlh wer da kine die wir An eine bar an eine Aue und zöll. berf Sosz lei E hine phab Pr han Kaß Mit wir das Die Bed dazt hin erſe ſcho geſe Ma Fol die ſtell eber 555 den mol mit hafe (G. ohn gebe blei Ver beze eine von thei Auf klär be! mit dem wer kam ſchl. thei lan nob jetz kap tra 955 nel Gr Abt Es ſchr wer 7 ſchr Die 190 Um Neb bah ſoll 976m̃ĩdùF An !-————————— ̃Tb— ² ² ẽůmn'; ſchlagen, ſi theiligen. Harburger Aktien⸗Brauerei, Harburg. Die zur Ausgabe ge⸗ langenden 200 000% neuen Aktien die, wie gemeldet, von der Han⸗ Rnoberſchen Bank zu 110 pCt. übernommen worden waren, werden fegtzt den bisherigen Aktionären zu 114 pCt. angeboten. Das Grund⸗ Mannheim, 20. Oktober. Seneral⸗Anzeiger. 5B1I Seite. — 2 Am Ppowsky. Vertheilen. erſchienen. Bundesr hinausgehende Deutſcher Reichstag. (198. Sitzung.) Berlin, 20. Oktober. athstiſch Staatsfekretär Graf Poſa⸗ Die zweite Berathung des Zolltarifgeſetzes (Getreidezölle) wird fortgeſetzt. Der Präſident, Graf Balleſtrem, eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minuten. SGraf Schwerin⸗Löwit(konſ.)(faſt unyerſtändlich), polemiſirt zunächſt gegen den Abg. Stadthagen. i Sozialdemokraten jemals in Deutſchland die Herrſchaft gewinnen ſollten, ſo werde Deutſchland genau ſo ſchutzzolllos ſein, wie heute. Ein Theil meiner Freunde iſt nicht in der Lage, dem Antrage Wangenheim die Zuſtimmung zu Der Landwirth würde zufrieden ſein, wenn man wenigſtens den Zoll für Sommergetreide erhöhte, da der Anbau desſelben ſtark zugenommen. Wir würden es für eine Illoyalität gegenüber den übrigen Parteien halten, die ſich auf den Boden des Kompromiſſes geſtellt haben, wenn wir das Zuſtandekommen des Kompromiſſes erſchwerten, Angeſichts der politiſchen Lage und der Unmöglichkeit, einenſ erhöhten Zoll zu erhalten. Zollerhöhung würde dazu angethau, Handelsverträge zu ermöglichen. Hierauf ſprach Abg. Sattler(natl.). Inzwiſchen ſind der Reichs kanzler, Fſekretäre von Richthofen, Thielmann und der bayriſche Finanzminiſter Riedel unter Anderen am Bundesrathstiſch Halten wir unverrück⸗ bar an den Kommiſſionsbeſchlüſſen feſt, wenngleich wir an ſich vom Standpunkt des landwirthſchaftlichen Intereſſes einen Zoll, von 7,50 Mark für nöthig erachten. Der württembergiſche Bevollmächtigte v. Piſcheck führt aus: Auch bei uns in Süddeutſchland hält die Geſammtheit der kleinen und kleinſten Landwirthe entſchieden an der Erhöhung von Gelreide⸗ zölle als Grundbedingung des wirthſchaftlichen Beſtehens feſt. Jeder berſtändige Mann kennt die eigenen Intereſſen am beſten. Die Sozialdemokratie und die Linken werden als Arzt für die leidende Landwirthſchaftdie Kurnach Artdes Dr. Eiſenbarth vornehmen. Die über die Regierungsvorlage unerwünſchte haben. Die Regierungen haben in der Vorlage den Standpunkt des Produzenten und Konſumenten ins Auge gefaßt. Es handelt ſich nicht wie Abg, von Wangenh eim meint, um ein Kapitulieren der Regierung vor der Agitation der Sozialdemokratie. Mit der im Entwurf vorgeſehenen Mittellinie ſind wir der Land⸗ wirthſchaft ſoweit wie möglich entgegengekommen; damit aber hat das Maß des Entgegenkommens ſeinecſrenze gefunden. Die Zollabſätze der Regierungsvorlage berückſihtigen einerſeits die Bedürfniſſe der konſumirenden Bepölkerung und ſind andererſeits die Staats⸗ Wenn die Folgen 7 ebenfalls der tragen. 4 97% PCt. Berlin, 18. Okt. meldet: Die preußiſche — Jolkswirthschalt. Von den Rheinaugeſellſchaften. ſchon vor einigen Tagen mitgetheilt, ſind die Paſſiven der Rheinau⸗ 1 geſellſchaften auf 18,8 Mill. Mark und die Aktiven auf über 25 Mill. 55 Mark veranſchlagt worden. Hierzu ſchreibt nun noch die„Frkf. Ztg.“ Folgendes: Nachdem durch die Veruntreuungen des Direktors Böhm die Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie zuſammengebrochen iſt, ſtellt ſich allmählich heraus, daß auch die Rheinaugeſellſchaften, die eitung Vöhms unterſtanden, nicht ohne empfindliche schädigungen geblieben ſind, und daß die Verquickungen all dieſer Geſellſchaften eine auseinanderführende Regelung und vor Allem den Ueberblick recht ſchwer machen. Die Geſellſchaften Neue Im⸗ wmobilien⸗Geſellſchaft in Rheinau(G. m. b..), Rheinaugeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Betriebsgeſellſchaft für den Rheinau⸗ hafen(G. m. b..), und Terraingeſellſchaft (G. m. b..). Für die Geſellſchaften wird die Paſſiba ohne Geſellſchaftskapital mit 18,62 Millionen geben; die Aktiva aber beträgt 25,78 Mill., wobei jedoch dahingeſtellt bleiben muß, ob die Bewerthung des Terrainbeſitzes den veränderten PVerhältniſſen auch wirklich entſpricht. Als ſehr auffällig iſt noch zu bezeichnen, daß die Mannheim⸗Rheinauer Transportgeſellſchaft mit eeiner Forderung von 1,030 Millionen an die Rheinaugeſellſchaft und von/ 800 000 an der Betriebsgeſellſchaft vom Rheinauhafen be⸗ teiligt iſt, beide anſcheinend ohne beſondere Sicherheit. Wie der Außffichtsrath dieſer Kreditgewährung zuſtimmen konnte, ſcheint uner⸗ Klärlich. Nürnberg, 20. Okt.(Telegr.) Die außerordentliche General⸗ berſammlung der Straßenbahngeſellſchaft nahm mit großer Mehrheit das Kaufangebot der Stadt an, nach⸗ dem für 1000 M. Aktien 2100 M. Zproz. Stadtobligationen gegeben, werden und die uebernahme am 1. Januar 1905 erfolgen ſoll. Breslauer Wollauktionen. Der Vorſtand der Landwirthſchafts⸗ kammer für Schleſien hat beſchloſſen, die Breslauer Wo IL⸗ auktionen wieder eingehen zu laſſen und der Kammer vborzu⸗ ch an dem projektirten Wolllagerhauſe in Berlin zu be⸗ kblapital wird nach Durchführung der Transaktion„ 1 Million be⸗ Die Dividenden betrugen in den letzten Jahren 9½, 8½, von Nrivgtgahnen e⸗ Wie der„Generalanzeiger“ (Telegr.) Der„Preußiſche Staatsanzeiger“ Staatsregierung machte der Dortmund⸗ Gronau⸗Enſcheder Eiſenbahngeſellſchaft für die Abtretung ihres Unternehmens an den Staat folgendes Angebot: Es ſoll gewährt werden für eine Aktie zu/ 600: Staatsſchuldver⸗ ſchreibungen der dreiprozentigen konſolidirten Anleihe zum Nenn⸗ werthe von„/ 1200 mit Zinsſcheinen vom 1. Januar 1903 ab und 12 baar; ferner für eine Aktie zu„ 1200: Staatsſchuldver⸗ ſchreibungen der Zproc. konſolidirten Anleihe zum Nennwerthe von 4 2400 mit Zinsſcheinen vom 1. Januar 1903 ab und/ 24 baar. Die Verwaltung und der Betrieb des Unternehmens ſoll ab 1. Jannar 190f für Rechnung des preußiſchen Staates geführt werden. Der Umtauſch der Aktien gegen Staatsſchuldverſchreibungen, ſowie der lebergang des Eigenthums der Dortmund⸗Gronau⸗Enſcheder Eiſen⸗ ahn auf den preußiſchen Staat, ſowie die Auflöſung der Grſellſchaft ſoll dagegen am erſten Tage des zw zwiſchen dem Staat und der Geſellſcha folgenden Monats ſtattfinden. Weſentlich im Jutereſſe den Karer bae eiten auf die Perfektion des ft abzuſchließenden Vertrages Der Staatsanzeiger fügt hinzu: tlichen Provinzen machte die Staats Sporrwörth Mark ange⸗ * angebot. Nach weiteren Erwägungen iſt es noch möglich geworden, auch der Dortmund⸗Gronau⸗Enſcheder Eiſenbahngeſellſchaft ein Kaufangebot zugehen zu laſſen, nachdem es in Verfolg der kürzlich ſtattgehabten Verhandlungen mit Vertretern der Stadt Dortmund gelungen iſt, die Bedenken zu heben, welche ſolchen Maßnahmen bis dahin entgegenſtanden. Mit dem Erwerb dieſer ſieben Privatbahnen für den Stagt iſt die Verſtaatlichungs⸗Aktion in Preußen als abgeſchloſſen anzuſehen. 25 Pittsburg, 20. Okt.(Telegr.) Die Weſtern Unjon Telegraph Company ſtrengte gegen die Pennſyl⸗ vania Railroad Company eine Klage an, die be⸗ zweckt, letzterer die Benutzung der der Klägerin gehörigen Tele⸗ graphenlinie längs der Pennſylpanigeiſenbahn zu unterſagen. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Helios. In die bloße Konſti⸗ tuirung einer Schutzvereinigung für die Obligationäre iſt jetzt inſofern eine Durchkreuzung eingetreten, als ein Reichspräjudilat in Betreff einer anderen Aktiengeſellſchaft vorliegt, wonach für die bisher vielfach angewandte Sanirungsmethode durch zwangs⸗ reduktion von Aktien neue Wege eingeſchlagen werden müſſen. Es frägt ſich immer, ob unſer Handelsgeſetz noch immer weiter für die Erhaltung des Geſellſchaftskapitals eintreten möchte, oder oh es unter Umſtänden auch dem Aktionär erlaubt ſein muß, durch andere Mittel den Reſt ſeines hierbei eingelegten Kapitals zu retten. Wir erklären noch immer, daß in dieſer ganzen augenſcheinlich wieder komplizirter gewordenen Angelegenheit des Helios Alles auf die Bank⸗ reſp. Contocorrentgläubiger der Bank ankommt. Direkte Fabrikſchulden ſcheinen aber nicht in großem⸗ Maße vorhanden zu ſein, da wie wir erfahren haben, ſelbſt Liefer⸗ ungen bis zu M. 40 000 ſchließlich und ohne allzu großes Mahnen bezahlt worden ſind. Intereſſant wäre es nur zu wiſſen, warum die Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft, die eine Zeit lang ſich mit dem Helios ſehr liirt hatte, neuerdings wieder der Kölner Geſellſchaft ferner ſtehend zu ſein ſcheint. Iſt es doch noch nicht lange her, daß der Helios große Beſtellungen an andere Fabriken anullirte unter ausdrücklichem Bezug darauf, daß bekannter⸗ weiſe(was vielleicht noch gar nicht einmal ſo bekannt war) ein neueſter Verkrag mit der A..⸗G. Veranlaſſung gebe, derartige Beſtellungen nur in Berlin zu machen. Hamburger Handel mit Cuba. Der Uebergang der Perle der Antillen aus dem ſpaniſchen Beſitz in den Machtbereich der amerikaniſchen Union hat auch im verfloſſenen Jahre in keiner Weiſe die Befürchtungen beſtätigt, daß dieſe Beſitzergreifung zu einer Verdrängung des europäiſchen Handels führen möchte. Im Gegentheil erſcheint die Kaufkraft der ſchönen Inſel für deutſche Fabrikate und Handelswaaren abermals, nach den Ergebniſſen des Jahres 1901 zu urtheilen, ſehr beträchtlich ge⸗ ſteigert. Von Hamburg aus wurden in den Jahren 1895 bis 1897 je für zwiſchen 2 und 3 Millionen, 1898 für 1,½, 1899 bereits für 5,9, 1900 für 8,8 und im letztvergangenen Jahre für 10,2 Millionen Mark Waaren ausgeführt. Die Aufnahme⸗ fähigkeit des kubaniſchen Marktes iſt außerordentlich vielſeitig; 124 Waarengruppen der Ausfuhr dorthin zählt die Hamburgiſche Statiſtik auf. Die Reiseinfuhr Cubas über Hamburg iſt allein in den beiden letzten Jahren von 1/1 auf 4,5 Millionen Mark geſtiegen, Malz von 60 000 auf 167 000 Mark, Baumwoll⸗ waaren von 151 008 auf 262 500 Mark, Strumpfwaaren von 196 000 auf 260 000 Mark, Papier von 202 000 auf 387000 Mark u. ſ. w. Eiſenwaaren, Poſamentirwaaren, Spielwaaren ſind gegen 1900 wieder etwas zurückgegangen, übertreffen aber das Jahr 1899 ſämmtlich. Auch der Ausfuhr der Inſel nach Hamburg kann man nur Gutes nachſagen, wenn ſie auch im letztvergangenen Jahre ein wenig hinter den Reſultaten des Vor⸗ jahres zurückgeblieben iſt. Sie war von 16 Millionen(1895) auf 6,7 Millionen im Jahre 1898 geſunken, betrug dann 1899 wieder 12,3, 1900 13,2 und 1901 12 Mill. Mark. Zigarren mit 7,0 Millionen und roher Tabak mit 3,0 Millionen Mark ſtehen in der Ausfuhr weit voran; die Zigarrenausfuhr hat dabei ein Minus von ca. 800 000 Mark, die Tabakausfuhr jedoch ein Plus von ca. 400 000 Mark aufzuweiſen. Außerdem kommen noch Holz(1 Million Mark), Wachs(865 000.) und Rinds⸗ häute(300 000.) mit größeren Werthen in Betracht. Die zweite Südafrikafahrt des Lloyd. Man ſchreibt uns aus Wien: Gegen Ende des Monats Oktober wird ein zweiter Dampfer des Llohd den Hafen von Trieſt verlaſſen, um mit Einhaltung der⸗ ſelben Route, wie die Charinthia die oſt⸗ und ſüdafrikaniſchen Häfen anzulaufen.— Das Intereſſe für dieſe zweite Fahrt iſt noch viel geringer, als für die erſte, und es iſt ſehr fraglich, ob das Schiff mit halbwegs befriedigender Ladung von Trieſt abgehen wird. 5 Süddeutſche Patent⸗Metallpapier⸗Fabrik.⸗G. in Fürth. Unter dieſer Firma wurde in Fürth eine neue Aktiengeſellſchaft ge⸗ gründet. Der Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung von Metallpapier nach einem neuen, dem Chemiker Fritz Karl Wickel patentirten Verfahren. Das Aktienkapital beträgt 169 000 ,, Die Gründer ſind die Kaufleute Johann Mathäus Bauer, Johann Jul. Bauor, Johann Chriſtian Bauer, Chemiker Fritz Karl Wickel, Kauf⸗ mann Karl Brünn und Kaufmann Georg Brünn, ſämmtlich in Fürth, ſowie die Jahresuhrenfabrit Sylveſter, G m. b. H. in Fürth. Der Vorſtand beſteht aus den Herren Chemiker Wickel und Kaufmann Karl Brünn; der Aufſichtsrath ſetzt ſich zuſammen aus den Herren Johann Mathäus Bauer, Johann Julius Bauer, Johann Chriſtian Bauer und Georg Brünn. Gummiwerke„Elbe“ Pieſteritz. am „Die urſprünglich mit/ 1 Million Kapital unter dem Namen „Oxyhlin⸗Werke“ gegründete Geſellſchaft wurde, als ſie zuſammen⸗ brach, von der Leipziger Bank ſanirt, indem dieſe neu ausgegebene Vorzugsaktien im Betrage non„ 400 000 übernahm, während gleich⸗ zeitig die alten Aktien im Verhältniß von 4 zu 1 zuſammengelegt wurden. Die Geſellſchaft wollte nunmehr natürlichen Gummi ver⸗ arbeiten; es waren auch die erforderlichen Maſchinen bereits ange⸗ ſchafft, als der Konkurs der Leipziger Bank den Betrieb abermals zum Stillſtand brachte. Nunmehr hat ein Hamburger Konſortium unter Führung der Commerz⸗ und Disconto⸗Bank die Aktien er⸗ worben, und es wird die Fabrikation fortgeſetzt werden. Konkurzeröffnungen: Maurer Franz Joſeph Laick, Alzey; Fleiſcher Friedrich Arns Hempo, Plaue(Auguſtusburg i Erz⸗ geb.); Kutſcher Jakob Leopold König, Bad⸗ Nauheim; Firma 8. Bochum; Kaufmann Karl Pabn, Bran de burg a. d..; Nachlaß des Tagners Abraham Heitz, Neuenbe (Buchsweiler i..⸗Elſ.); Kaufmann Peter Schleinkofer, Burglengenfeld; Kaufmann Max Campe, der Wittwe Berding, Halle a. d..; Nachlaß des Materialwaaren⸗ händlers Karl Becker, Halle a. d.. enhändler Johann Friedrich Ferdinand Weidemeyer, Hamburg; Rentmeiſter Ernſt Kipper, Hamm; Nachlaß des Gaſthofbeſitzers Heinrich Neumann, Haynau; Maurermeiſter Andreas Benz, He id e nhe i m; Bauer Albert Ocker, Frankenbach(Heilbronn); Bäcker Heinrich Wöhr⸗ mann, Herne; Schuhwaarenhändler Heinrich Jung, Ko blen z; Fouragehändler Lorenz Zervos, Köln; Nachlaß des Fuhrwerksbe⸗ ſitzers Kark Friedrich Albin Lehmann, Lauenſtein i. Sa.; Maſchinenfabrikant Karl Guſtav Lingme, Leipzig; Inge nieur Johannes Heinrich Kreutz, Leipzig; Mühlenbeſitzer Johann Bell⸗ Gloſſen(Löbau); Aus Hamburg wird geſchrieben: Hitzacker(Dan⸗ nenberg); Korbmacher Auguſt Heinrich Schadt, Eutin; Nachlaß 3½ Freiburg i. B. 80 Nalenler ruber p. J. Jedsdel(8II8 Baenbeer Gite Wigter, Holzhändler Karl Auguſt Guſtav Schneider, Meißen; Firma Chemiſche Induſtrie⸗Geſellſchaft Comberg, Wiegand& Co, Wülfrath(Wettmann); Ingenjeur Karl Leps, Dresden(München); Kaufmann Wilhelm Büſcher, Mittelkalbach (Neuhof); Tiſchler Oskar Kutter jun., Sagan; Nachlaß der ver⸗ wittweten Färber Henriette Schröder, Sagan; Stellmacher Franz Joſeph Eiſchek, Lichtenhain(Schandau); Rittergutspächter Albert, Siebert, Adl. Saleſche(Schwetz); Firma A. Weppen, Stendal; Glaſer Max Rudolf Fiecke, Wilsdruff; Kupferſchmied Max Rich. Bigl, Zittau. Dividendenvertheilung und Abſchlüſſe. Augsburg: Zahn⸗ räderfabrik Augsburg vorm. Joh. Renk,.⸗G.: Dividende%½ 90 (.%).— Beèerlin: Schultheiß⸗Brauerei.⸗G.: Dividendenvor⸗ ſchlag 14%. Dresden;: Sächſiſche Malzfabrik Plauen⸗Dresden: Geſpinn 16543 /. Dividende 0. Die Geſellſchaft wurde in dem abgelaufenen Geſchäftsfſahr 1901/) 2 durch das Darniederliegen der Induſtrie und den dadurch herbeigeführten geringeren Malzeonſum für die Biererzeugung veranlaßt, die Produktion noch mehr einzuſchränken. Gelſenkirchen:.⸗G. Schalker Gruben⸗ u. Hüttenverein: Rohgewinn/ 6 284 569(/ 4 588 569). Dividendenvorſchlag 30% 2 652 000(32½%%) Ham⸗ burge Reiherſtiegſchiffswerft und Maſchinenfabrik.⸗G.: Rein⸗ gewinn/ 4d1 755(% 300 972). Divpidendenvorſchlag 13% 325 000%(10%)— Hannover: Hannoverſche Maſchinenbau⸗ .⸗G. horm, Georg Egeſtorff: Bruttogeſpinn 1783 248., Dibi⸗ dendenporſchlag 20 0%(28%).— Köln: Gasmotorenfabrik Deutz in Köln⸗Deutz: Reingewinn 1 052 632/(1126 242). Dividen⸗ denvorſchlag 5%(wie i. VB.). Zur Tilgung des Bankguthabens bringt der Aufſichtsrath die Ausgabe von 1000 000%/ neuer Aktien zu 100% in Vorſchlag. Die Durchführung des Beſchluſſes der Kapitalerhöhung wird von Seiten des Aufſichtsrathes gewährleiſtet. Die Hauptverſammlung findet am 14. November ſtatt.— Kohl⸗ ſcheid: Vereinigungsgefellſchaft für Steinkohlenbau im Wurm⸗ rebier: Reingepinn 1 399 272 /%(1 448 632). Dividendenvor⸗ ſchlag 8½% 1 189 932%(pie i..):— Langenöls: Schleſiſche Holzinduſtrie.⸗G, vorm. Ruſchewehh& Schmidt Rein⸗ gewinn 96 489 /¼. Dibidendenvorſchlag 6%(7%),— Plauen ..: Gardinenfabrik: Dividendenvorſchlag 4%(6%).— Sta ß⸗ furt: Staßfurter chemiſche Fabrik vorm. Vorſter und Grüneberg, .⸗G.: Reingewinn 309 252%(894 618 ,/). Dividende 8 240 000%/(10% 300 000“.) 8 Bautzen j..: Bautzener Brauerei⸗ und Mälzerei⸗A.⸗G. Dibidendenvorſchlag 5½ Proz.(5 Proz.).— Berlin; Neue Gas⸗ Aktiengeſellſchaft: Dividendenvorſchlag 6 Proz.(),— Biele⸗ feld: Bielefelder Maſchinenfabrik vorm. Dürkopp cc Co.: Divi⸗ dendenvorſchlag 15 Proz.(12 Proz.). Die Grazer Filiale, welche aufgelöſt werden ſoll, ergab zum erſten Male einen Gepwinn, der ſich auf etwa 50 000 M. beziffert.— Mechaniſche Weberei Ravensherg in Schildeſche bei Bielefeld: Reingewinn 826 M.(37 782.). Dividende 0O.— Dortmund: Aktiengeſellſchaft für Gasbeleuch⸗ tung: Reingewinn 361961 M. Dividendenvorſchlag 23½ Proz.— Eſſen: Rheiniſche Anthrgeitwerke: Dividende 9 Proz,, ſofort zahl⸗ bar.— Frankfurt a..: Brauerei Kempf,.⸗G.: Dividenden⸗ borſchlag 8 Proz.— Görlitz: Geſellſchaft für Fabrikation von Eiſenbahnmaterial(Lüders): Dibidende 12 Proz., ſofort zahlbar. — Leipzig: Deutſche Spitzenfabrik,.⸗G.: Reingewinn 227 258 Mark(188 106.). Dividendenvorſchlag 16 Proz.(wie i. Vorj.) —Masmünſter..: Nap. Koechlin& Co., Komm.⸗Gef, a. Akt,: In die Bilanz iſt nur der Saldo des Gewinns und Gewinnkontos mit M. 14 299 Gewinn(i. V. M. 18 874 Verluſt) eingeſtellt, über deſſen Verwendung uns Angaben nicht vorliegen.— Nürnberg: Vereinigte Pinſelfabriken in Nürnberg: Dividende 11 Proz.(wie im Vorj.) zahlbar.— Regensburg: Nationale Verlagsgnſtalk bormals G. J. Manz,.⸗G.: Die beſchloſſene Dividende von 5 Proz. gleich 50 M. pro Aktie kommt ſofort zur Ausbezahlung. 3 Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 20. er 16.25—16.50 A „amerik. weißer—. Weizen hierländ. „ norddeutſcher—.———.— „ ruſſ. Azima 16.50—17.50] Maisamer.Mixed—.——..— Ulg 16.75—17.25„Donau „ Theodoſia 17.50—18.—„La Plata „ Saxonska 17.——17.50] Kohlreps, d. neuer 24.——.—.— „ Taganrog 16.50—17.50[ Kleeſamendeutſch. 1—.——. „ rumäniſcher 17.——17.50 15„ II „ am. Winter—.——16.85„ amerit.—.——.— 100 Manitobal-——. „ Walla Walla 17.25 „ KanfasIIneuer—.17.— „ neuerpfälzer—e „Luzerne——— „Provene, „ Californiev 17.50—.„ Eſparſette „ La Plata—.—.—[Lelubl mit Faß Kernen 16.75——.—„. bei Waggon Roggen, pfälz. 15.—— Miülbsl in Faß „ rufſifcher—.—14.85 bei Waggon—.——57.50 Al. Petroleum Fanñ fr. init 20 Tara———.75 „ rumäniſcher—.———.— Am. Petrol. Wagg.—.——20.900 Rorddeutſcher—. amerik. Gerſte, hierlünd. 18.25—15.50 Am. Peſrol. in ſt. 5 „ Pfälzer 15.25—16,50.⸗O0ko netto verzollt.——17.50 „, ungariſche—.——.— Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——20.75 Futtexß, 12.50—12.75 Ruff. Petrol. Wagg.—.——19.40 Gerſte rum. Brau—.———.—[ Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ 5 Hafer, bad. 14.75—15.25 ſternen p. 100konecto—.——16.— „rufſiſcher 14.75—15.25—Rohſprit, verſteuert—.— 115.— „norddeutſchenr. oer Sprit—.—47.5⁰ 9Oer do. unverſt. 32.———. Wei me Nr. 90⁰ 0 1 2 8 4 ſeeh eee e e.2 Roggenmehl Nr, 0) 23.— 1) 20.—. 8 Weizen und Roggen feſt. Gerſte zußig. Hafer and Mais feſt⸗ Mannheimer Effektenbörſre vom 20. Oktober. Obligationen. Staats papiere. 4% Ludwigshafen von 1900ſ1 .% Vad. Oblig. v. 1901104.90 55[%% Ludwigshafen 340% Bad. 25 1902 188555 5 00. 2 95 1 30% 5(abgeſt.) 4% Mannheimer Obl. 19011 3½„ Oblig. Mark 00.254½%„„ 1900ſl08. 3%„ 1886 100.50 5z 310 7„ 1885 3½„„ 1892/4 100.50b;%%%ẽ»1888 §˙ 92.20 bf 970„ 1895 99. T. 100 Looſe 147.70 b53%½%„ 1898 95.— * 4 T. 10 75 3% Bayer. Obligationen 100.55 bijf3½% Pirmaſenſer 8 2„ 51.30b3 Juduſtrie⸗Obligation. 3 Deütſche Reichsanleihe 102.20 bz 4½9% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 6%„„ 192.105;0 ſtrie rückz. 1055 101—6 5 92.40 b; G. f Nhſchiff 27 Preuß, Conſols 01.500 e 100 „ 655 4½% Bad⸗ Antlin⸗i. Sopaf 108.— b „ 4% Kleinlein, Heidbg. M.—.— Eiſenbahn⸗Alulehen. 5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 99.50 G 47½ Vfäl;(eud. e 55 0 185 50 Hemmer 99.30 G aſchfab. Neidenfels 98.75 B 6„ convertiri 99.40G 4% Herrenmühle, Genz—.— Pfandbriefe.%½% Mannh. Lagerhaus⸗ 735 3 Geſellſchaft 102.— 8 %½ Wn.öpp⸗B alte. 9. 54½%% Oberrhein eueß, 30% 1 unk. 1904 96.60 55 zitätswerke in Karlsruhe—.— %½%„„ Communal 97.75 ö; 4%.80 Städte⸗Anlehen. trie Waldho hheim 30 6. Seite. —— 0 Geueral⸗Auzeiger. Maunhelm, 20. Oktober. Baunken. Vadiſche Bank Gewerbebank Speye Mannheimer Bank Oberrhein. Bank Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Nhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank .⸗G. f. chem. Indi Verein chem. Fabri Durlacher Hof vorm. Eichbaum⸗Brauerei Kleinlein, Heidelber Homburger Meſſerſ Ludwigshafener Br Mannh. Aktienbrau Spritfabrik Aktien Heu⸗ in Reichsmark Amſterdam Pflz. Spar⸗ u. Cdb. Landau Mheiniſche Creditbank Nordbahn Heilbronner Straßenbahn. Chemiſche Induſtrie. Badiſche Anilin⸗ u. Soda Chem. Fabrik Goldenberg Verein D. Oelfabriken Binger Aktienbierbrauerei ElefantenbräuRühl, Worms Brauerei Ganter, Freiburg hfl. 1003 115.— B Cred.⸗u. Depoſitb. Zweibrck. 126.— G 128.50 G 150E iſtrie Aktien. 5 108.—G 106.50 b 182.— B 184.50 B 140.25 G 180.80 bz 101.50 G Eiſenbahnen. Pfälziſche Ludwigsbahn 228.— G 5 Maxbahn 137.— G 31.—G 418.— G 174.— G ken 195.30 G Hagen 0 chmitt auerei erei 95 B. 0% 3— 2 174.—G 100.— B 103.— G 155.— G 116.60 G Weſteregeln Alkal. Stamm198.— G „ Vorzug 106.— G Brauereien. Bad. Brauerei 141.50 G 15.— 8 89.—B 188.— G Maunheimer Gffektenbörſe An der heutigen Börſe wurden 40.25% umgeſetzt. Sonſtige Notirungen: und Strohbericht vom 20. Okt. Stkrohgeſchäft verlief in vergangener Woche in ruhige Haltung. Preiſe ſind unverändert.— Wir notiren: Kleeheu.50 Mk, Wieſen⸗ heu 3,30 Mk., Roggenſtroh(Flegeldruſch).60—70 Mk., Preßſlroh .40—50 Mk. Alles per 50 kg franko hier. HFrankfurter Effektenbörſe. ** 1* + * „.Storch, Sick * Transport Lagerhaus + Induſtrie. Ettlinger Spinnerei Werger, Worms Wormſer Brauhs. v. Oertge Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. und Verſicherung. Bad..⸗G. f. Rhſch. u. Mannh. Dampfſchleppſchiff Bad. Rück⸗ u. Mitverſich. „Schifffahrt⸗Aſſecuranz Continentale Verſicherung Mannheimer Verſicherung Oberrh. Verſ.⸗Geſellſchaft Württ. Transportverſich. Act.⸗Geſ. f. Seilinduſtrie Dingler'ſcheMaſchinenfabr. Emaillirfabrik Kirrweiler Emaillirwerke Maikammer Hüttenheimer Spinnerei Karlsr. Nähmf. Haid u. Neu Mannh. Gum.⸗u Asbeſtfbr. Oggersheimer Spinnerei Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf, Portl.⸗Cementw. Heidelberg Verein. Freiburger Ziegelw. Verein Speyerer Ziegelwerke Zellſtofffabrik Waldhof Zuckerfabrik Waghäuſel Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr—.— Brauer. Sinner Grünwinkel 195.50 G Schroedl, Heidelberg Schwartz, Speyer Ritter Schwetzingen SonneWeltzSpeyer 167.— G 128.— G 128.— B 102.— G 8 125.75 B 95.— B Seetr. 109.— bz 101.—G 112.— G 90.— G 525.— B 290.— G 390.— G 285.— G 500.— G 101.— B 135.— 60.— B 88.— 98.—B 80.— G 174.— G 98.— B 108.— G 124.— G 87.— 219.— G 70.40 G vom 20. Okt.(Offizieller Bericht.) Rheiniſche Creditbank Aktien zu Achluß⸗Kurſe. Wechſel. Kurze Sicht Vor. Kurs 168.62 Belgien... Fr. 100 Atalien... Le. 100 idon, Iſt. 1 Madrid.. Pf. 100 New⸗York„Dll. 100 Paris.. Fr. 100 Schweiz.. Fr. 100 Petersburg.⸗R. 100 Fet Kr. 100 Wien Kr. 100 m. S. 55 — 3— 5— 5— —3 4— 81.125 81.25 20.445 81.383 81.175 85.425 3½ 90 Dſch. Reichsanl. I* + 3% Pr. Staats⸗Anl. N„ 3½ Bad. St.⸗Obl. fl. 91. 3*„1900, 4 bad. St.⸗A. 0 Bayern„„ 1 5 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 5 Hoer Griechen 5 Aktie Bad. Zuckerf. Wagh. Heidelb. Cementw. Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Perein chem. Fabrik Chem. Werke Albert Accumul.⸗F. Hagen Aee. Böſe, Berlin Allg.Glek.⸗Geſellſch Helios„ Schuckert Lahmeyer Allg..⸗G.Siemens * * * 18. 102.— 102.— 92.10 101.70 101.80 92.— 99.90 100.50 100,¼40 105.60 100.65 91.20 105.30 107.— 89.50 89.95 40.— 72— 105.50 417.— 214.50 352.— 195— 194.80 124.50 78.50 166 10 12.— 81— 69 50 113.— Lederw. St. Ingbert Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner Harpener 155 Ba Deutſche Reichsbk. Badiſche Bank erliner Bank Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Diskonto⸗Commd. Deutſche Gen.⸗Bl. Dresdener Bank rankf. Hyp.⸗Bank rkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Oberrhein. Bank 77.— 172.30 104.30 275.50 172.90 170.— 155.50 114.— 88.— 156.— 184.80 209.8 187.25 95.40 142.40 189 50 186.70 115.90 108.— 114.50 Deſterr.⸗Ung. Bank 20. 102.— 102.— 91 90 101.80 1092.10 91.80 100.45 100 40 105.80 100.50 91.40 105.25 * 89 80 89.95 103.80 40.10 70.40 105.50 417.— 214.50 352.50 195.— 194.90 124.50 73.50 164.70 12.50 80.50 69.90 112.50 77— 170.20 103 80 275.50 173.60 169.10 nk⸗ und Verſi 155 60 114.20 87 50 156.— 185 50 209.— 188.— 95.25 142.60 189.70 136.70 116— 107.50 ergwerks⸗Aktien. Heut. Kurs 168.70 81.15 83 25 20.480 81.325 81¹.20 85.433 EEEFPFEIE Staatspapiere. A. Deutſche. 5 italien. Rente 4 Oeſterr. Goldr. 4¼ Oeſt. Silberr. 4½ Oeſt. Papierr. 4½ Portg. St.⸗Anl. 8 dto. äuß. 4 Ruſſen von 1880 4 ruſſ. Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit. D. 4 Ungar. Goldrente 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 4 Egypter uniſteirte 5 Mexikaner äuß. 8 5 inn. 4½ Chineſen 1898 Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 3 Türkiſche Looſe un induſtrieller Unternehmungen. Parkakt. Zweibr. Lederw. Spichartz Walzmühle Ludw. Fahrradw. Kleyer Maſch. Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Maſchinf. Hemmer Schnellprf. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Bwllſp. Lampertsm. Spin Web. Hüttenh Genenff Waldhof ementf. Kallſtadt Friedrichsh. Bergb. Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt Ver. Königs⸗Laura Alpine Montan Vor. Kurs cherungs⸗Aktien. Oeſt. Länderbank⸗ „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Eſſekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſe⸗ 114 50 Geſellſchaft EEEFF 18. 103.20 103.30 100.90 101.— 50.45 31.90 100.40 97.— 88.50 28.50 101.45 87.— 110.— 100.90 26.60 93.15 153.— 120.80 106.— 77.— 115— 168.50 108.— 167.50 156.— 116.60 75.— 218.— 80.— 180.— 193.— 95.50 198.95 101.30 214.20 105 20 182.— 140.25 180.30 116— 101.25 115 20 101.80 117.40 391.— Ferner herrſchte Nachfrage für die Aktien des Verein chemiſcher Fabriken zu 195.30% und für Zuckerfabrik Wag⸗ Bäuſel Aktien zu 70.400/. Badiſche Rück⸗ u. Mitverſicherungs Aktien 100 B. 90., Pfälziſche Preßhefen⸗ und Das Heu⸗ und Die (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Disk. 4 9% 3 2½—3 Monate Heut.Kurs 20 103.30 103.10 101.— 101.10 50.60 31.90 100.40 97.— 88.70 28.55 101.60 87.10 100.20 100 95 26.50 93.10 158.— 121.20 106.— 7 168 0 108.— 168.10 156.— 116.50 78.— 218.— 125.50 193 20 91.— 197.55 187. 101.30 213.— 105.50 182.— 140.25 180.30 115.50 101.30 115.20 101.20 117.90 390.25 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 228.— 228.— Oeſterr, Lit. B.„„ Marienburg.⸗Mlw. 73.80 73.80 Gotthardbahn 180.— 180.40 Pfälz. Maxbahn 137.40 137.40 Jura⸗Simplon 99.50 99,50 Pfälz. Nordbahn 131.— 131.25 Schweiz. Centralb.———.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 119.—118.— Schweiz. Nordoſtb.———.— Hamburger Packet 104.15 103.90 Ver. Schwz. Bahnenſf———.— Nordd. Lloyd 104 15 103.60 Ital. Mittelmeerb. 84.50 83.80 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 152 40 152 2„Meridionalbahn 127.10 127.— Oeſterr. Süd⸗Lomb.“ 20.20 20 20 Northern prefer.—.——.— Nordweſtb!—.—]—.— La Veloce——.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb.] 100.90 160.90 3½ Rh..⸗B..O. 97.80 97.80 4% Pf. HypB. Pfdb. 101.70 101.75 3% Sttsgar. It. Eiſ. 68.85 68.40 D 97.50 97.50 3½% Pr. Pfobr. Bk. 3½% Pr. Bod.⸗Cr.] 95.25 95.25 Pföbr. 1908] 95.50 95.50 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 102.80]—— 4Pr. Pf.⸗B.Pfb1909 101.25 101.25 3½% Pf..Pr.⸗O.] 9990 99.90 4½ Rhein. Weſtf. 4% Rh. Pf. Br. 1902 100.50 100.50.⸗C.⸗B. 1910 101.70 101.70 4%„„„ 1907 102.80102.80 4 Grundſchuld⸗Bk.———.— 3½„„„ 1904] 96.75] 96.753¼ 1 Priv at⸗Discont 3%, Frankfurt a.., 20. Okotber. Kreditaktien 214.—, Staats⸗ bahn 152.25, Lombarden 20.—, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 101.50, Gotthardbahn 180.20, Disconto⸗Commandit 187.90, Laura 197.75, Gelſenkirchen 173.60, Darmſtädter 135.20, Handelsgeſellſchaft 156—, Dresdener Bank 142.50, Deutſche Bank 208.90, Bochumer 170.20, Northern—.—. Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 213.—, Staatsbahn 152.20, Lombarden 20.20, Discono⸗Commandit 188.—. Frankfurter Effeeten ⸗Soeietät. 20. Oktober. Kredit⸗ aktien 212 80, Diskonto⸗Kommandit 187.80, Staatsbahn 151.75, Lombarden 20.10, Gotthardb ahn 180.40, Bochumer—.—, Gelſen⸗ lirchen—.—, Harpener 169.50, Hibernig——, Laurauhütte—.—, Egypter—.—, Ungar. Goldrente—.—, Spanier—.—, Mexikaner 26.50. Tendenz: ſchwächer. Berliner Effektenbörſe. W. Berlin, 20. Okt. Anfangscourſe.(Telegr.) Eredit⸗Aktien 213.90—.—[Diskonto⸗Comm. 187.70187.50 Staatsbahn 152.20 152.25 Laurahütte—.— 197.— Lombarden 20.20—.—[Harpener 170.30 169.60 Tendenz: feſter. Berlin 20. Okt. Kreditaktien 213.900—.— Northern—.——.— Lombarden 20.20—.—3% Reichsanleihe 91.90 91.70 Staatsbahn 152.20 152 25 Marienburger—.— 73 20 Disconto Command 187.70 187.50 Bochumer 172.50 170.50 Deutſche Bank 203.75 208.90 Dortmunder—.——— Dresdener„ 142.80—.—Laurahütte— 197.— Darmſtädter Bank 135.40 135.30 Gelſenkirchener 174.20 173.50 Handelsgeſellſch. 155.80—.—Harpener 170.30 169.60 Türkiſche Looſe 120.75 120.40 Hibernia 175.10 174.60 Gotthard 186.40 180.106% Mexikaner Italiener—.— 103.10 Spanier 88.50—.— Tendenz:—. Berlin, 20. Okt. Schlußcourſe. Ruſſennoten 216.20216.75 Leipziger Bank 1.20.25 Ruſſ. Anl. 1902———.— Berg⸗Märk. Bank 156.25 156.50 3½ 9 Reichsanl. 102.— 101.90 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.——.— 8 9% Reichsanleihe 92.10 91.90 D. Grundſchuld⸗B.“———.— 3½ Bd. Sl.⸗Obl. 00 100.30—.— Dynamit Truſt—— 1867.60 4 Bad. St.⸗A. 105.60 105.80] Bochumer 171.20 169.70 3½ Bayern 100.50 100.40 Conſolidation 338.25 334.60 8pr. ſächſ. Rente 90.— 90.— Dortmunder Union———.— 4 Heſſen 105.75 105.70 Gelſenkirchener 173.60 172.90 3 Heſſen 89.40 89.50 Harpener 169.70 169.10 4 Italiener 103.10 103.20 Hibernia—.— 173.90 1860er Looſe—.— 152.70 Laurahütte 198.40 196.70 Lübeck⸗Büchener 152.10—.—[Wurm⸗Revier 125.25 195 54 Marienburger 73.20 73.20 Schalk, G. u. H⸗V. 328.70 826.— Oſtpr. Südbahn 77.70 77.40 Stett. Vulkan 209.40 208.70 Staatsbahn⸗Aktien 152.40 152.— Elekt. Licht u. Kraft 85.50 85.60 Lombarden 20.20 29.— Weſterr Alkaliw. 192.60 193.— Canada Pacifie. Sh. 136.50 136.60 Aſchersleben Al. W. 141.60 141.20 Heidelb. Str. KB. B.—.——.— Steinz. Friedrichsf.—.— 290.— Kreditaktien 213.75 213.—Hanſa Dampfſchiff. 190.60 120.70 Berl. Handels⸗Geſ. 155.80 155.60 Wollkämmerei⸗Ak. 147.50 149.40 Darmſtädter Bank 135.30 135.60 4 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.— 101.— Deutſche Bankak. 208.70 209.— Mannh.⸗Rh. Tr. 80.— 80.— Disc. Comm Aktien 187.40 187.90 Kannengießer 121.75 121.25 Dresdener Bank 142.80 142.80 Hörder Bergw. 99.— 97.20 Privat⸗Diskont 2%. W. Berlin, 20. Okt.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Aktien 213.70 218.10 Lombarden Staatsbahn 152.40 152.— Diskonto⸗Comm. Wiener Effektenbörſe. Wien, 20. Okt. 20.10 20.— 187.10 188.— Kreditaetten 678.— 677.—Oeſterr. Papierrente 100.50 100.60 Staatsbahn 709.25 708.50 Oeſt. Kronenrente 100.20 100.20 Lombarden 77.59 77.20 Ungar. Kronenrente 97.65 97.60 Marknoten 117.06 117.06 Alpine Montan 351.50 357.50 Ungarn—.——.— Tend:: ruhig. Wien, 20. Okt. 85 Kreditaktien 678.—675.—[Buſchtelrad. B. 990.— 985.— Oeſt.⸗Ung. 15.84 25.84 Oeſterr. Papierrente 101.55 100.50 Bau⸗ u. Betr..⸗G.—.——.—„ Silberrente 101.45 100.50 Unionbank 535.— 585.— Oeſt. Goldrente 120.65 120.70 Ungar. Kredit 717.— 718.—Ungar. Goldrente 120.15 120.10 Wiener Bankverein 453.— 452.— Ungar. Kronenr. 97.60 97.40 Länderbank 392.— 389.—[Wch. Frkf. viſta 117.02 110.97 Türk. Looſe 113.— 112.—„ London„ 239.30 239.25 Alpine 653.— 851.—]„ Paris„ 95.17.15 Tabek⸗Aktien 327.— 827.—„ Amſtrd.„ 197.45 197.30 Nordweſtbahn 451.— 450.—Napoleons 19.07 19.07 Elbthalbahn 462.— 461.—[Marknoten 117.02 116.97 Staatsbahn 709.— 707.—[Bankdisk. 4% Lombarden 77.— 77.— Tend.: ſchwach. Pariſer Börſe. Paris, 20. Okt. Anfangskurſe. 3 9% Rente 100.17 100.05 Türk. Looſe 121.——.— Italiener 102.82 102.80 Ottoman 592.— 593.— Spanier 87.57 87.60 Rio Tinto 1112 1105 Türken D. 28.35 28.55 Bankdisk. 3 0% Paris, 20. Okt. Schlußkurſe. 3% Rente 100.15 100.— Staatsbahn—— Italiener 102.82 102.82 Lombarden—— Egypter—.——.—[Ottomane 593.— 589.— Spanier 88.10 87.40 Rio Tinto 1109— 1097 Portugieſen 32.30 32.20] Tend.: ſchwach. Italieniſche Effektenbörſe. W. Mailand, 20. Okt.(Telegr.) Börſe. 3% Rente 102.80 102.90 Wechſel a. Paris 100.— 90.97 Mittelmeer⸗A. 418.— 417.—Wechſel a. Berlin 122.900 122.85 Meridionall. 644.— 643.— Bankdisk. 5 00 W. Genua, 20. Okt. Banea d Italia 888. 18. 20. Weizen per Dez. niedrigſter Preis 5 72 7 „„hblöͤchſter 72 7. 72 ſtelig Mais„„ niedrigſter„ 537% 53 ½ 2 17 7 höchſter 53 willig Schmalz per Januar..25.17 Pork 1„5 15.95 15.82 Londoner Effektenbörſe. London, 20. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe 5% Reichsanleihe 901½[90½ Rio Tinto 43/ 49 3 0% Chineſen 100% 100½ Southern Pak. 76. 7 200 00 12 1 9% 925— Chieago 15 1997 194% ½% Conſo 93116 93%8 Denver Pref. 95 ⁰/%/ 9 49% Italiener 102¼ 102½][Atchiſon Pref. 104/% 1040% 4 90 Mon. Griechen 44 44½ Louisv. Nash. 144— 140% 3d%e Portug. 31/%86 31% Union Pak. 109½ 1091 Spanier 87% 87½¼][Tend.: träge. Türken D. 28½ 28¼ Debeers 22 /% Na 4% Argentinier, Chartered 3978 50 3% Mexikaner 26/ 26— Goldfiels 8115 8ů0 5 9% 15 100% 100%½[Randmines 1175 1150 Tend.: beh. Eaſtrand 8⁵0 9— Ottom. 18¾6 135%8 Tend.: beh. Bankdiskont 3½ 9% VBerliner Produktenbörſe. Berlin, 20. Oktober.(Telegramm.) Produktenbörſe (Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 18. 20. Weizen per Dioßer—.——— e 153.25 153.50 pPer Mii! 156.25 156.50 Roggen per Oktober„ 140.50 140.75 Der Dezenmden 138.75 138.75 139.75 139.75 HGafe der Diolen 137.50 138.— per MMR!! 136.75 187.— Mais per Oktober—.— 132.75 FN%CC 110.75 511 Rübtl e dbee:: 50.60 50.80 PDer Ma 49.— 49.10 Spiritn r e,, 42.30 42.30 ,,—.——.— eienn—.——.— Roggenmeh!!!!n—.——.— —.——.— Wetter: Trübe. Berlin, 20. Okt.(Tel.) Produktenbörſe. Das Ge⸗ ſchäft war derart beſchränkt, daß anfänglich etwas geſteigerte For⸗ derungen für Weizen und Roggen kaum aufrecht zu halten waren Hafer recht feſt, doch wenig umgeſetzt. Rüböl feſtgehalten; der Handel ruhte jedoch vollſtändig. 70 Spiritus ſchwach; angeboleg zu 42.30 /. Umſatz 8000 Liter. Wetter: ſchön. Wien, 20. Okt.(Telegramm). Getreidemarkt. 18. 20. 1220 G. 555 G. Weizen per Herbſt 747 7 48 75¹ 752 per Frühjahr 7 49 750 7 53 7 54 Roggen per Herbſt 6 71 6 7² 6 75 6 76 per Frühjahr 6 73 6 74 6 76 677 Mais per Sept.⸗Oktbr. 6 92 6 95 6 93 6 98 Hafer per Herbſt 6 55 6 56 6 61 662 per Frühjahr 657 6 58 6 61 661 London, 20. Okt.(Baltic. Anfang.) Wetter: Regen. Weien blieb bei ſpärlichen Angeboten bei Eröffnung feſt. Mais: Infolge guter Rachfrage wurde bei Eröffnung des Markles eine Preiserhöhung von 3 d gefordert. Gerſte nahm bei Eröffnung eine ruhige, aber ſtetige Tendenz aß Hafer: Die feſte, aber unveränderte Tendenz hielt bei Eröffnung an, Rapsſaat wurde mit einer feſten Tendenz eröffnet. Leinſaat wurde mit einer ruhigen Tendenz eröffnet. Liverpool, 20. Okt.(Anfangskurſe). 18. 20. Weizen per Dez..10/ ruhig.10¾ ruhig per März 5118/5.11½ Mais per Okt. nom. ſtetig nom. ruhig per Jan..04% nom. Holländiſche Porduktenbörſe. W. Amſterdam, 20. Okt.(Telegr.) Schlußkurſe. 17. 20. 175 20, Weizen Noy.—.——.— Leinöl loco 27½ 27 „ März—.ä——.—„ Nov. 27—— Roggen Oktbr.—— Nov.⸗Dez. 25— 25½ „ Maärz 132.— 133.—„ Jan.⸗Mat——5 „ Juni⸗Aug.— WNew⸗Pork, 20. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe. 18. 20. Weizen per Dez. niedrigſter Preis 78¹0 78 5 „„ höchſter 0 5 78 4% ſſketig Mais„„ niedrigſter„ 585/ 58 ½ „„ böchſeeß 85 58 ½ willig Baumwolle per Oktobernr.37— % Jair.56.56 ſtetig WChicago, 20. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe. Dch marz Paris, 20. Okt. Talg 71.50. Ruhig. Antwerpen, 20. Okt. Schmalz. Amerikaniſches Schwei ſchmalz 138.——137.50. Ruhig. Kaffee. Hamburg, 20 Okt. Schlußkurſe. Santos per Dez. 30 ½, per März 31½, Antwerpen, 20. Okt. Kaffee Santos good aperage per Otl. 38—, per Dez. 38½, per März 38¾, per Mai 39½. 1 Zucker. Antwerpen, 20. Okt. Dez. 18½, per Jan.⸗Febr.⸗März 17—. Baumwolle und Petroleum. Bremen, 20. Okt. Petroleum. Baumwolle 43.75. ruhig. Antwerpen, 20. Okt. Petroleum: Schlußkurſe. weis loco 18¼, per Okt. 19—, per Okt.⸗Nov. 19/. 8 Liverpool, 20. Okt. Baumwollmarkt. Umſatz 8000 Baller Amerikaner feſt,% höher. Surats: unverändert. Etiſen und Metalle. Amſterdam, 20. Okt. Zinn Banca loco 78—, Zinn Billitoun— Glasgow, 20. Okt. per Monat 57su—d. geſchäftslos. Middleborough, 20. Okt, 53sh—d, per Monat 51 sh 8½. London, 20. Okt.(Schluß.) Kupfer p. Kaſſa 58½, Kupfel 3 Monate 538, feſt.— Zinn p. Kaſſa 121½, Zinn 3 Monat⸗ 120.—, feſt.— Blei ſpaniſch 10¾ Blei engliſch 10 ſ4 ruhig Zink gewöhnlich 19 ½, Zink ſpzial. 19¼ ruhiger.— Queckſilber 8 ſ Schottiſches Eifen flau. Verantwortlich für Polttit: Chefredakteur Ir. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller, 5 für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtmann, für den Inſeratentheil' Karl Apfel. 10% Kaffee good axerags Zucker per Okt. 18—, per Olt⸗Nov⸗ Standard white loco—— Raff. Tipe“ Schottiſches Eiſen p. Kaſſa 57sh%½% per Kaſſa Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Director Speer⸗ St hö iſt ge Se be ſch la we vol Ord Bi ork zut leit ent 2 fal die in ohl Po In N der erh the hei Iu — 1— i 18Ge⸗ e For⸗ waren, nz det geboteg G. 7 52 7 5⁴ enz an. ung an, ruhig 20, 2700 2570 — Seneral-Anzeiger. „F. Seite Luſlige Ecke. Fatale Ausrede. Sohn beſuchen will): geben worden 1 Abſchreckungsmittel. berſtein?“— Bankier:„J wo! Die Bilder hab' ich nur ſchreckung für meine Cafſirer in den Geſchäftsräumen aufhängen 57 177 laſſen! Rachſucht. Freund:„Du ſchauſt wie ein Tätowirter wer hat Dich denn raſirt?“— Schullehrer:„Ein früherer Schüler von mir!“ Vater(der frühmorgens ſeinen ſtudirenden „Wie, mein Sohn iſt noch nicht zu Hauſe, da hört aber Alles auf!“ Hauswirthin(verlegen):„Ja, in der Kneipe iſt er aber ſicher nicht mehr, da iſt er gewiß wieder verkehrt abge⸗ Fremder(in einer Bank auf einige Gemälde zeigend, die untergehende oder mit dem Sturme kämpfende Schiffe darſtellen):„Sie lieben wohl dieſe Art Malerei, Herr Sil⸗ zur Ab⸗ aus— von 1000 Mk zu zahlen. Zeuge: J. H. Gieſeke. Ländliche Sparſamkeit. Sie müſſen doch Ihre Fenſter'mal reinigen laſſen! Man kaun ja Auf der Secündärbahn. Erſter Paffagier: Um Wottes⸗ willen, was iſt denn das? Man ſchießt ja auf den Paſſagier:„Ach nee, mei Kuteſter! Wo wern ſe denn! Aber weil beim Einfahren in die Station die Hunde immer ſo um die Locomo⸗ tive rumſpielen un'n Zug in Gefahr bringon, ſchmeißen der Locomotiv⸗ führer und der Heizer mit Knallerbſen.“(„Dorfbarbier“), Eine ſonderbare Verlobungsanzeige wird im An⸗ zeigetheil der„Baſſumer Zeitung“ veröffentlicht; ſie lautet: Ehege⸗ löbniß: 1. Frl. Währmann und Herr Albert Seidel erklären ſich als Verlobte und verſprechen ſich, die Ehe innerhalb ſechs Wochen vor dem zuſtändigen Standesbeamten zu ſchließen. bringt ihr ſämmtliches mütterliches Vermögen in die Ghe. 3. Sollte einer von den Verlobten von der Ehe ohne Grund zurücktreten, ſo verpflichtet ſich derſelbe, dem andern Theil eine Konventioualſtrafe Emma Wähmann, Albert Seidel. Städter:„Aber, Herr Wirth, Zug! Zweiter 2. Frl. Wähaann Als gaß nicht ins Freie fehen!⸗ die machen mer nich reene, ſonſt müſſen mer ja doch— Vorhänge hab'n wegen der Sonne!“ Zuvorkommend. Gaſt(der ſich ins Beſchwerdebuch einge⸗ tragen hat, weil er ein ungenügend gefülltes Glas Bier bekommen): „Hier haben Sie Ihr Buch wieder!“— Kelluer:„Behalten Sie 8 doch gleich... Sie haben ja auch Eſſen beſtellt!“ Troſt. meinem Fox herumgebiſſen?— Lakai: Einem Hofrath, ich weiß den Namen nicht gleich.— Sereniſſimus: Na, da geht's ja noch! Liebhaber. blätternd): Sind das alles frühere Liebhaber von Dir? Ja, das heißt, ich hatte mehr,. dieſe haben's ernſt gemeint!(L. Bl.) Caſernenhofblüthe. ſo ntedergeſchlagen da, wie'n abgebrannter Student, der bedauert, daß er nicht ſchon in der Kreidezeit gelebt hat!“ — Wirth aus dem Dorfgaſthof:„Nee, (Ilgde. Bl.) Sereniſſimus: Wem gehört der Hund, der ſich mit Freundin(im Photographiealbum der Köchin — Köchin: Feldwebel;„Huber, ſteh'n Sie nicht Einladung. 5— 222 + Die Wahl des geſchäftsleitenden Vor⸗ ſtandes der Stadtverordneten beir. Nach umfloſſeuer geſetzlicher Dienſtzeit und nach zunmehr vollzogener Erneuerungswahl in das Collegtunt der Stadrver⸗ ordueken treten folgende Mitglieder aus dem geſchäftsleitenden Vor⸗ ſtande der Stadtverordueten aus, nämlich 1. Herr Diffene, Phit., Geh. Komſnerzienrath, Obmann, 2.„ Fulda, Wilh., Kaufmann, Stellvertreter, 3.„ von Harder,., Nechtsanwalt, 4.„ KRönig, Andreas, Mechaniker, 5.„ Pfeiffle, Georg, Expedient. Der§ 43 der Städteordnung beſtimmt: „Die Stadiverordneten allein ohne die Stadt⸗ räthhe wählen unter entſprechender Beobachtung der Vorſchriften des§ 15 für den Zeitraum bis zur nächſten Erneuerungswahl einen geſchäftsleitenden Vorſtand und aus deſſen Mitgliedern in ein eim beſonderen Wahlgang den Obmann des Vorſtaudes als Vorſitzenden des Letzteren, ſowie einen Stellvertreter des Obmaus.“ Es ſind daher in beſonderen Wahlgängen zu wählen: a) Fünf Mitglieder des geſchäftsleitenden Vorſtandes und ſodaun bp) nach Feſtſtellung des i de aus der Zahl dieſer Mikglieder, den Obmann des Vorſtandes, ſowie einen Stell⸗ vertreter desſelben. Die Wahl wird gemäß 8 1 der Geſchäſtsordnung für den Bürgerausſchuß von dem an Lebeusjahren älteſten Stadtver⸗ ordneten unter Zuziehung zweter von ihm als Urkundsperſonen zu erneunenden Stadtverördneten und eines Piotokollführers ge⸗ leitet. Die Wahl erfolgt mittelſt geheimer Stimmgebung und entſcheidet dabei die relative Mehrheit der Stimmen. Das Wahlverfahren richtet ſich nach den für die Wahl der Stadträthe in der Wahlordnung für die unter die Städteordnung ſallenden Städte enthaltenen Vorſchriften. Zur Vornahme dieſer Wahlen beehrt ſich der Unterzeichnete die Herren Stadtverordneten auf Samſtag, den 25. Oktober 1902, Vormittags 11 Uhr in das Rathhaus, großer Saal, einzuladen. Der Einladung ſind zwei Wahlzettel beigegeben. Das Wahlrechk wird in Perſon durch verdeckte Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeſchen verſehen ſein. In die Stimmzettel ſind die Namen Derjenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung einzutragen. Zur Giltigkeit der Wahl iſt erforderlich, daß mehr als die Hälfke der Herren Stadtperordneten abgeſtimmt haben. Als gewählt gelten Diejenigen, welche die meiſten Stimmen erhalten; bei Stimmengleichheit entſcheidet das Loos. Maunheim, den 17. Oktober 1902. Heinrich Zimmern. Bekanntmach WBelanntmachung. Alterthümer betr. Anläßlich der Herausgabe einer Geſchichte Maunnheim's, welche als Feſtgabe zum 300jährigen Stadiſubiläum 1906 erſcheinen ſoll, richten wir an die hieſigen Einwohner die Bitte, uns Mit⸗ theilung zu machen von hiſtoriſchem Material, das ſich allenſalls in ihrem Privatbeſitz beſindet: Fundſtücken und Alterthümer aſler Art, alten Bildern, Familienpapieren u. ſ..⸗Wir ſind bepeit, geeignete Gegenſtände, die ſich auf die Geſchichte Mann⸗ heimis ünd' ſeiner Umgebung beziehen, für die hieſigen Samm⸗ lungen zu erwerben oder unter Wahrung des Eigenthumsrechts der Beſizer in den Sammlungsräumen auszuſtellen. Unter Uhr⸗ ſtänden kaun ſchon dadurch der heimiſchen Geſchichtsforſchung ein weſentlicher Dienſt geleiſtet werden, daß die Eigenthümer von der Exiſtenz ſolcher Gegenſtände kunde geben und die Einſicht⸗ nahme geſtatten. Jusbeſondere bitten wir dringend die Haus⸗ und Grund⸗ beſitzer von Mannheim und Umgebung, die Bauunternehmer, Alchitekten, Landwirthe ꝛc dem mitunterzeichneten Vorſitzenden des Alterthumsvereins möglichſt ſoſort(event. telephoniſche Rufnummer 802) Anzeige zu erſtatten, wenn bei Bau⸗ u. Eld⸗ arbeſten Alterthümer gefünden werden, wie Thon⸗ od. Glasgeſäße, Waffen und Geräthe aller Art, Münzen, Gebeine u. ſ.., ferner wenn Spuren alter Anſiedelungen und Grabſtätten zum Vorſchein kommen, oder wenn Reſte der ehemaligen Befeſtigungswerke, Minengänge u. ſ. w. auſgedeckt werden, damit eine Beſichtigung an Ort und Stelle, eventuell eine genaue techniſche Aufnahme erfolgen kann. Die auf Privateigenthum gefundenen Gegenſtände bitten wir der Alterthumsſammlung zu überlaſſen(eventuell gegen Ent⸗ ſchädigung) und ſo der allgemeinen und öffeſitlichen Beſichligung zugänglich zu machen. Ben betreffenden Bauaufſehern, Vor⸗ arbeitern oder Arbellern wird eine entſprechende Fundgebühr bezahlt. „Bor dem Abbruch charakteriſtiſcher Alt⸗Mannheimer Hänſer mögen die Beſitzer dem Vorſtand des Alterkhumsvereins. behuſs evenfueller photographiſcher Aufnahme rechtzeitig Mit⸗ theilung machen bezw. ſelbſt photographiſche Aufnahmen her⸗ ſtellen laſſen und ein Exemplar der Aufnahme, geeignetenfalls auch hiſtoriſch intereſſante Gebäudetheile den Sammlungen überweiſen. Mannheint, 3. Mai 1901. Der Stadtrath: Der Vorſtand Beck. des Alterthums⸗Vereing: 87688 Seubert. J. Hauschild, T 6, 39. früher E E, 8. Mannheim. früher U 2. S. Bezirksamll. geuehmigte ürztl. empfohlene Anſtalt den Geſundheitspflege, für rationelle Aufarbeitung vor Federhetten. Spezialität: Reinigen u. Desinſiziren von Bettfedern mit Dampf⸗ und elektriſchem Betriebe. Waſchen, Lendern, um⸗ und Nachfüllen von Veltſtücken. Berechnung findet nach Gewicht ſtalt unter Garantie für prompte, reelle und gefſünde Aufarbeitung. 20097 Herm. Klebusch, Bofphatograph, Stiohmarkt, 4, 5, Halleſtelle der Straßenbahn. 23702 eeeeeeeee Todes-Anzeige. Freunden, Bekaunten und Verwandten die ſchmerzliche Mittheillung, daß unſer innigſtgeliebtes Kind PMM⁰IJA uns heifte früh im Alter von 7 Jahren und 3 Monaten; plötzlichsdurch den Tod entriſſen würde. Um ſtille Theilnahme bitten: Berthold Sauter& Frau. Marznheim, den 20. Oktober 1902. 27396 t ſedker besonderen Anzeige. 27889 2 Bekauntmachung. Die Reviflon des Kataſters der land⸗ und ſorſtwirthſchaft⸗ lichen Unfallverſicher⸗ ung für das Jahr 1902 betr Nr. 6162. Wir e hier⸗ mit zur Neuntniß der Betheiligten, daß wir nunmehr mit der Revl⸗ ſion des Kataſters der land⸗ und ſorſtwirthſchaftlichen Unſallver⸗ ſicherung beginnen und fordern alle diejenigen, deren landwirth⸗ ſchaftlicher Belrleb im Laufe dieſes Jahres eine ſolche Aender⸗ ung ekfahren hat, welche eine Verſetzung in eine höhere oder mindere Beitragsklaſſe bedingt, ſowie diejenigen, welche einen Betrieb neu eröffnet oder einge⸗ ſtellt haben, hiermit auf, dieſe Veränderungen bei dem Städt. Sekretariat ſür Arbeiterverſicher⸗ ung dahier(Faufhaus— Allge⸗ meine Meldeſtelle— Schalter), bezw, beim Gemeindeſekretariat Käferthal oder Neclarau anzu⸗ zeigen. Das Kataſter für Maunheim (Altſtadt) liegt bei dem ſtädt. Sekretariat für Arbeiterverſicher⸗ ung hier, dasjenige für Käferthal u. Waldhof auf dem Gemeinde⸗ ſekretarigt Käferthal und das⸗ jenige für Neckarau auf dem Gemeindeſekretariat Neckarau zur Einſicht der Betheiligten wäh⸗ rend 8 Tagen auf. 27881 Mauuheim, 17. Oktober 1902. Abſchätzungskommiſſion für die lanb⸗ 4. forſtwirlhſchaftliche Unfallverſicherung: v. Hollander. Link. Arbeits⸗Vergebung. Zum Schulhausneubau an der Käferthalerſtraße ſollen im Wege des öffent⸗ lichen Angebots die Terrazzo⸗ arbeiten vergeben werden Angebyte ſind verſchloſſen und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen bis ſpäteſtens Freitag, 31. Oktober l. Is., Vormittags 11 Uhr, auf unſerem Bureau N 1, 9, 2. Stock, Zimmer No. 10 einzureichen, woſelbſt die Er⸗ öffnung in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgen wird. Angebotsformulare werden im Zimmer No. 8 gegen Er⸗ ſatz der Umdruckkoſten verab⸗ folgt. Mannheim, 18. Okt. 1902. Städt. Hochbauamt. Perrey, Stadtbaurath. Zwangaverſteigerung. Dieuſtag, den 21. Okt, d.., Nachmittags 2 Uhr, zwerde ich im Pfandlakal 4, 5 dahier im Vollſtreck⸗ ungswege gegen Bagrzahlung öffentlich verſteigern: 9580 Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 20. Okt. 1902. Harder, Gerichtsvollzieher. Heſfentliche Nerſteigerung. Dienſtag, 21, October 1902, Nachmittags 2 uhr werde ich im hieſ. Verſteigerungs⸗ locale 4, 5 gegen baäre Zahlung im Auftrage der Großh. Polizeidirection dahier ver⸗ ſteigern: 9581 Fundgegenſtände gller Art. Mannheim, 20. October 1902. Danquard, Gerichtsvollzieher. Zwaugsverſleigerung. Dienſtag, 21. Oktober 1902, AMachntittags 2 uhr, werde ich im hieſigen Verſteiger⸗ ungslokale Q 4, 8, gegen baare Zahlung im Vollſtrecküngswege öffeutlich verſteigern: Geſetzbücher, 1 Bilz⸗Buch, 1 Kochbuch, 1 Küchenſchrank, 1 Schrank, 1 Kruzifix, 1 Serpiee und Möbel aller Art, 1 Sack Mehl, 1 Pauirmaſchine, aufge⸗ rüſtete Betten und andere Sachen mehr. 9578 Die Verſteigerung findet be⸗ ſtimmt ſtatt. Mannheim, 20., Oktober 1902. Danquard, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 21, Oktober 1902, Nachmittags 2 uhr werde ich im Piaudlokal 2 4, 5 hler im Vollſtreckungswege gegen Bagrzahlung öffeutlich Ber⸗ ſteigern: 9579 2Herreufahrräder. Mäunheim, 20. Oktober 1902. Lindenmeier, Gerichtsvol Bekanntmachung. Den Schutz des Friedrichsplatzes betr Nr. 108119 11. Mit Zuſtim⸗ mung des Stadtraths uld nach Vollzlehbarkeitserklärung dulch den Gr. Herrn Laudeskommiſſät wird folgende„Ortspolizeiliche Borſchrift“ erlaſſen. Maunheim, 27. Aug. 1902. Großh. Bezirksamt. Polizeibirektion: gez. Schäfer. Ortspolizeiliche Vorſchrift betreffend den Schutz des Kinder⸗ u. Sportswagen dür⸗ fen auf den Friedrichsplatz nicht eingeführt werden. Hunde dürfen auf den Fried⸗ richsplatz nur mitgenommen werden, wenn dieſelben an kurz anzuziehender Leine geführt werden. 8 8. Das Betreten der Waſſerbe⸗ hälter des Friedrichsplatzes, ebenſo das Spielen an denſelben oder die Vornahme von Reinig⸗ ungshandlungen oder ſonſtigen Handlungen, welche geeignet ſind, das Waſſer oder die Be⸗ hälter zu verunreinigen, iſt un⸗ terſagt. 8 4. Nach Eintritt der Dunkel⸗ heit wird der Friedrichsplatz durch die ſtädtiſchen Aufſeher abge⸗ ſchloſſen. Während der Dauer des Abſchluſſes iſt das Betreten des Platzes überhaupt verboten. 8 5. Neben dieſer Vorſchrift behal⸗ ten die einſchlägigen Beſtimmun⸗ gen der ortspoltzeilichen Vor⸗ ſchrift vom 6. Auguſt 1896 über den„Schutz der ſtädtiſchen An⸗ lagen“ uneingeſchränkte Geltung. 6— Uebertretungen der Beſtim⸗ mungen dieſer Vorſchrift werden gquf Grund des§ 3660.⸗Str.⸗ .⸗B.,§ 129.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Nr. 27492J. Vorſtehendes bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß. Manuheim, 23. Sept. 1902. Bürgermeifleramt: 26839 Martin. Schilling. 7 Jafßd⸗Verpachtung. Die Ausübung der Jagd auf hieſiger Gemarküng mit einen Flächeninhalt von etwa 2700 Heetär, eingetheilt in 6 Jagd⸗ bezirke, wird am Mittwoch, 22. Oktober l.., Vormittags 10 Ahr, im hieſigen Rathhauſe anderweit und zwar die Jagdbezirke—v auf die Dauer von 6 Jahren(vom 1. Februar 1903 bis 31 Jauuar 1909) und der Jagdbezirk VI auf die Dauer von 2 Jahren (vom 1. Februar 1908 bis 31. Jannar!905) öffentlich verpachtet. Wir laden hierzu Pachtlieb⸗ haber mit dem Bemerken ein, daß der Entwurf des Jagdpacht⸗ vertrages diesſeits zur Einſicht oſſen liegt und daß in der Tag⸗ fahrt als Bieter nur ſolche Per⸗ ſonen zugelgſſen werden, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes beſiuden oder durch ein ſchrift⸗ liches Zeugniß der zuſtändigen Behörde(des Bezirksautes) nach⸗ weiſen, daß gegen die Ertheilung des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwältet. 27075 Weinheim,(an der Bergſtraße) den 3. Oktober 1802. Gemeinderath: hret. Reinhard. Iwangs⸗Perſteigerung. Dienſtag, 21. Oktober 1902, Nachmittags 2 uhr werde ich in Käferthal vor dem Maothgee gegen bagre Zahlung im Vollſtreckungswege ffentlich verſteigern; 9572 1 gebrauchtes Fahrrad. Männheim, 20. Oktober 1902. Aungſtmann, Gerichtsvollzieher. Zum Waschen und Bügeln wird angenommen. 3286b Frau Schmibt, E 4, 13, 2. St. Ein ſchulentlaſsenes Mädchen Mittags einige Stunden zu einem Kinde Wa 364b Näh. zit erfr, L 8, 1. 2. Stock. 1—— 2 Stalt besonderer Anzelge! 8 1 2 18 Hlonence Hads 19 1 Hlobiis Auſin 5 4 Verlobte.„ 43 Forbach Mannheim —(Lothringen). II 3, 7. SS SS e dd Herbſt⸗Aneige. Nächſten Mittwoch, den 23., beginnt die Weinleſe in der Ge⸗ 27399 gute zu bezeichnen. Dukbach, den 16, Oktbr. 1902. Bürgermeiſterkamt: Müller. Bitte. In der Arbeiter⸗Kolonie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an Röcken, Joppen, Hofen, Weſten, Hemden, Socken und insbeſondere an Schuhwerk fühlbar. Wirrichten deshalb an die Herren Ver⸗ trauensmänner und Freunde des Vereins die herzliche Bitte, wieder Sammlungen; der genauuten Bekleidungsgegenſtände gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammtlungen wollen enk⸗ weder an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt Dürr⸗ heim und Station Kleugen—, oder au die Central⸗Sammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, eingeſandt werden. 23885 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſlt abgeführt werden. Karlsruhe im Mai 1902. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonjen im Großherzogthum Baden. Sochend Neben doted uses kinden Sle in dem unter⸗ zelchneten Spezial-Geſchäfte stets eine sehr gute Huswahl welche, um das Lager cuxant zu erhalten abgegeben werden, laut Verzelchniss im Verkaufs⸗ lokal, Tapeten⸗Baus pon Derblin 0 2. Zur Feststellung des Be⸗ darfes Höhe und Umfang der beſfeffenden Räume Junger Kaufmann mit dopp. Buchfg. vertr., ucht per bald anderweitig Engagement unter beſcheldeneſi Anſpr, Gefl. Offerten unter . 382 F., an Rudolf Moſſe. Maunheim, erbet. 27894 5 1 Tr. fein mbl. Z. a. d. 03,. 20 Str. ſof zu vm. 3638b F Tep, an gutem 1 6. 4 bürgerl. Mittag⸗ u. Abendtiſch können noch einige Herren thellnehmen. 36370 — Aademiestr. 2. Stock: 6 Zim.(Bad) und Zubehör, 9574 3. Stock: 4 Zimmer und Zubehör, ev. auch zuſammen ſofort oder ſpäter zu verm. Näheres B 7, 19, Hof. Empf. mich im Nähen, Ausbeſſ. u. Bügeln gußer dem Hauſe. 30 Kevvlerſtraße 23, 3. Stock. Weinlese. Die diesjährige Weinleſe dabier findet auf der Seite gegen Doſſenheim au Dienſtag, den 21. dſs. Mis., auf der Seite gegen Leuters⸗ Ibauſen am Mittwoch, den 22. dſs. Mis. fatt. Wir machen darauf aufnterkſam, daß bei all⸗ gemein guter Quglität ein Drittel Herbſt za laden wir Kaufliebhaber hiermit ergebenſt ein. Schriesheim, den 13. Oklober 1902. 85 Bürgermeiſteramt. 85 27261 Urban. 1925 hnienstag, 21. Okt. 1902, Abends 2½ Uhr in der Frinitatiskirche 5 8 Präludium für die Orgel Aus den Orgelstücken op. 118 von Enrieo Bossi. (Herr Musikdirektoer Hänlein) 2 Cantieum Canticorum ODas hohe Lied) von Hnrico Bossi. Solisten: Sopran: Fräul. Dina van der Vyver. Hofopernsängerin, Zariton: Herr Joachim Kromer, Hofopernsünger. Orgel: Herr Musikdirektor A. Mänlein, Direktion: Herr Hofkapellmeister Ferd. Langer. Grossh. MHoftheater-Orchester. Knabenchor: Schüler der Oberrealschule unter Leitung ihres Gesanglehrers Herrn Mack. 55 Uuseren Mitgliedern steht das Recht zu, in der Hofmusikalienhandlung von K. Ferd. Heeckel 1) gegen Aufzahlung von M..— pro Platz und Rückgabe der Ein- trittskarten Sperrsitze auf der ersten Empore oder im Schiff umzutauschen, 2) Weitere auf Namen ausge- Stellte Eintrittskarten für Familienangehörige a M..50 in Empfang zu nehmen. Tageskarten: Re- servirter Platz auf der ersten Empore eder im Schiff M..50, Niechtreservirter Platz im Schiff, auf der ersten und zweiten Empore M..50 in den Musikalienhandlungen) Vvon K. Ferd. Heckel u. Th, schler, sowie Abends an der Kasse. 27335 lauptprobe Montag, 20. Okt. 1902, Abends 8 Uhr in der Trinitatiskirche. Eintritt für Mitglieder M..—, für Nichtmitglieder M. 2,50 sind nur Abends an der Kasse zu haben. — ö Aimaunscher Mannheim. E. v. Cyklus kunſthiſtoriſcher Vorlräge des Herrn Geheimrath hrof He nry Thode, Heidelberg, 5 Über: Dir deulſche und die niederländiſche Malerei im 15. Jahrhundertl (durch grosse Lichtbilder erlkutert) jeweils Donnerſtag, den 30. Oktober, 6. November, 13. Nopvember und 20. November, Abends 8½ Uhr, im Saale des„Bernhardushofes“. Karten für Nichtmitglieder und zwar: für einen gewöhnlichen Platz Mark.— für einen Sperrſitz ſind auf unſerem Bureau, C 1, 10/½1 erhältlich. Karten zu einzelnen Vorträgen werden nicht abgegeben. 27392 Der Vorstand. NB. Für die Mitglieder ſind die Legitimations⸗ xeſp. Damenkarten giltig; auf Sperrſitz ſind 4 Ml. nachzuzahlen. Guſtap⸗Adolf⸗Frauenvereins am 8. u. 9. November 1902 im Caſiuoſaale. Die Mitglieder und Freunde des Vereius, die dem Bazar Gaben zugedacht haben, werden gepeten, ſolche bis ſpäteſtens 6, November den unten verzeichneten Vorſtaudsmitgliedern Waee zu wollen. Der Vorſtand! 90 Frau Stadtpfarrer Ahles, G 4, 2. Frau Moll, Charlottenſſraße 9, „ Vöhriüger, ammſtraße 32.]„ Poſt, L 15, 12, 8 „ Aetuar Ehriſt, X l, 7.„ Kirchenrathgtuckhaher, n 1½18. 1 Nee 46„ Anitsrichter Schönemaun, „ Med.⸗Rath Fiſcher, N 4, 16. Rennershoſſtraße 10, „ Direktor Flink, Götheſtr. 12. Stadtpſarrer von Schöpffer, „ Gottſchalck, Bismarckplatzg. Weiderſtraße 7. „ Stadtpfaxrer Hitzig, G 4,5. Frl. Schumacher, Prinz Wilhelm⸗ „ Bürgermſtr. von Hollander, ſtraße 15, Mennershofſtraße 15.„ Sciplo, N 5, 6. „ Kühnle, E 5, 12. Wohne ſebhk J 1, 18, ETSULB eane 7 J. 3 WMeiss udekraulheiten. A Große ſchäne Bäume zu vermielhen. Der 2. Stock unſeres Hauſes 6, 30/31, gegenüber dein Stadtpark iſt per ſofort oder ſpäter zu vermiethen; ſet es als Bureau mit oder ohne Wohnung, Vereinslokal oder Wohnung, als ganzes und getheiltes Stockwerk. Näheres zu erfahren 5 26650 —— Couploir der Maunheimer Aclienbraukrri, 8 0 8. * 2 Leneral-Anzeiger. Mannheim, 20. Oktober . Senle. e Jahrzehute lang ſuchte man das Auge durch ein möglichſt weißes Brot zu beſtechen. Man mußte aber die Erfahrung machen, daß deſſen Werth als Nahrungsmittel dadurch fehr verloren hat. Daher auch die Einführung von Graham⸗Schrot⸗Broten, die jedoch feinerem Geſchmacke widerſtreben. Es dürfte daher freudig begrüßt werden, daß durch ein neues Patent⸗Verfahren es möglich geworden iſt, das Getreide durch Waſchen und Euthülſen von dem Schmutz und den uuverdaulichen Hülſen und Strohfaſern zu befreien, ohne den Nährwerth des Brotes zu vermindern. Mit dieſem, von wiſſenſchaftlichen Autoritäten als hahubrechend bezeichneten Steiumetz⸗Verfahren, iſt einem wahren Bedürfuiß abgeholfen. Alle Geſundheitslehrer haben dieſes Steiumetz⸗Brot als das Brot der Zukuuft bezeichnet. 27304 Jusbeſondere, wo heute das Fleiſch immer theurer wird, gewinnt ſolch nahrhaftes Brot erſt den vollen Werth. Es erſetzt das Fleiſch und iſt dabei noch von auerkaum wunderbarer, geſunder Wirkung auf die Verdauungsorgane. Probiren geht auch hier über Studiren! Allein⸗Vertreter: 76 E 55 in Laiben von ca. 4 Pfd. 50 Pfg. albe Kraft⸗Brote 2 5 2 Kleine Kraft⸗Brote, viereckig 30„ Wilhelm Albers, C 3, 19. Diät⸗Brote für Verdaunngsleidende 35„ Fernsprecher 1875. — Zu haben in den meiſten Colonialwaaren⸗ und Delikateß⸗Geſchäften. bie aus der Geschältsübertragung der Pirma Werkheimer⸗Dreyfus — 3— D Lin 7 Jont 75 Mięloner uul Jelmenllorstor enler — Fabriſg-Miederlage. Hnormes Zager in 2efflicſtien Oualitäten. Viele palentirtle und hreisgehronte Meuieilen. Mlusster. 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