i. rther faen, n lleſen will, der abonniere auf den 9 Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Wiennig monatlich. Bringerlohn 20 Pg monatlich, durch die Poſt dez inel Poſt⸗ aufſchlag..49 pro Quarxtal⸗ Einſel⸗Nummer s Pig Nur Sonntags Ausgabez 20 Pfennig monatlich, ins Haus od⸗ durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Auswärtige Inſerate„ 25 105 Die Reklame⸗Zeile. 860„ (Badiſche Boltszeitung) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölj Mal. Grleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. »Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegr amm⸗Adteſſ 15 „Journal Mannheim““. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redakttion: Nr. 877 Expedition: Nr. 218 Filiale: Nr. 818 E 6, 2. Nr. 600. Für unverlangt eingehende Manufkripte wird benerler Gewähr geleiſtet. Er We. eine gediegene und zugleich billige Seitung der Stadt mamhein und Ungebung. Erſcheint wöchentlich 12 Mal. Abonnementspreis: Caouge W 85 enne monatlich onntags Ausgabe⸗ 20 Peanng monatlich ohne Trägerlohn. Wee Der Solltarifkompromiß und die nalienal⸗ liberale Partei. Wieberholt haben wir entſchieden Verwahrung gegen die erhobene Beſchuldigung eingelegt, die Haltung der Fraktion habe bazu beigetragen, lediglich den Einfluß des Centrums und der Konſervativen zu verſtärken und den der Nationalliberalen zu vdermindern. Wir wieſen darauf hin, welche politiſche Kinderei es geweſen wäre, ein Kompromiß von der Hand zu weiſen, in welchen das Centrum und die im Weſentlichen Mittwoch, 24. We 1202. (Mittagblatt.) auf die von der nationalliberalen Parter befürwortete Rearue vorlage hinſichtlich des Getreidezolles einſchwenkten, und das ſo den Willen der nationalliberalen Partei zur Geltung brachte und die überagrariſchen Forderungen aus dem Zolltarif ausſchied. Zuſtimmung und weiterer Ausführung unſerer Darlegung be⸗ gegnen wir in einem bemerkenswerthen 1 des„Leipz. blatt“, worin es u. A. heißt: Daran, daß die von allem Anfang an der Vorlage günſtige Stellungnahme der großen Mehrheit der nationalliberalen Frak⸗ tion zu der Vorlage ganz weſentlich dazu beigetragen hat, das Centrum und die nicht gänzlich im Schlepptau der Führer des Bundes der Landwirthe befindlichen Konſervativen zum Ein⸗ lenken zu bewegen, kann kein Zweifel aufkommen; haben doch die Organe dieſer Konſervativen bis zum Ueberdruß verſichert, die Nationalliberalen hätten es in der Hand, durch Unterſtützung der klerikal⸗konſervativen Kompromißforderungen die verbünde⸗ ten Regierungen zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Ebenſo klar liegt es aber zu Tage, daß die nationalliberale Partei infolge ihrer verhältnißmäßig geringen Stärke das Centrum und die nicht extremen agrariſchen Konſervativen nicht weiter als bis zu den Zugeſtändniſſen nöthigen konnte, auf Grund deren dann der Zolltarif zur Annahme gelangte. Hätten nun die Nationallibe⸗ ralen, weil ihnen dieſe Zugeſtändniſſe nicht genügten, gegen den Tarif ſtimmen und ſich auf die Seie der Sozialdemokraten, der Freiſinnigen und der Bundesführer ſtellen wollen, ſo wäre nur zweierlei möglich geweſen: der Tarif wäre mit ganz geringer Mehrheit vom Centrum und den nichtbündleriſchen Konſerva⸗ tiven gegen die Nationalliberalen und die übrigen Neinſager an⸗ enommen, oder aber mit einer geringen, aus eben den National⸗ liberalen und den übrigen Neinſagern gebildeten Mehrheit ab⸗ gelehnt worden. In dem einen wie in dem anderen Falle hätten die„reaktionären Parteien“ allein das Verdienſt gehabt, in der für die verbündeten Regierungen wie für unſer ganzes wirth⸗ ſchaftliche Leben ſo überaus wichtigen Frage die Hand zu einem Ausgleiche geboten zu haben, und in dem einen wie in dem an⸗ ]I deren Falle hätte die Nationalliberalen der Vorwurf getroffen, mit den Sozialdemokraten, den Freiſinnigen und den Bündler⸗ führern allen Mahnungen des Reichskanzlers und der übrigen Vertreter der verbündeten Regierungen nicht nur, fondern auch der großen wirthſchaftlichen Korporationen unzugänglich ge⸗ weſen zu ſein. Ganz ſelbſtverſtändlich wäre in jedem der beiden Fälle der Einfluß der„reaktionären Parteien“ rieſengroß ge⸗ wachſen, der der Nationalliberalen dagegen in demſelben Maße geſunken. Kein Menſch hätte ſich dann wundern und kein Menſch Es verhüten können, daß die Regierungen dem Centrum und den Konſervativen bis an die Grenze des Möglichen entgegengekom⸗ men wären und mit ihrer Hilfe die Nationalliberalen ebenſo be⸗ kämpft hätten wie die Sozialdemokraten. Wenn nun, nachdem die nationalliberale Fraktion eine ſo rieſengroße Dummheit nicht begangen, die Regierungen trotz etwaiger reaktionärer Neigungen ſich genöthigt ſehen, Rückſichten auf den gemäßigten Liberalismus zu nehmen und etwaigen Forderungen des Centrums und der Konſervativen gegenüber eine kühle Reſerve zu beobachten, ſo iſt das ausſchließlich der nationalliberalen Fraktion zu ver⸗ danken. Gerade auf liberaler Seite hätte man alſo Anlaß, der nationalliberalen Fraktion dankbar zu ſein und ihr das Zuge⸗ ſtändniß au machen, daß ſie es getweſen iſt, die der. Beſo ſtellenunweſens. Wenn in ſolch kleinen, dunkl vor reaktionären Konzeſſionen der Regierungen den Boden ent⸗ zogen hat. Wer das Gegentheil behauptet, verwirkt das Re in politfſchen Dingen mit dem Anſpruch auf 9 das Wort ergreifen. politische Uebersichi. Mannbeim, 24. Dezember 1902. Zur Frage eines Schiedsgerichts im Venezuela⸗Streit heißt es in einer Berliner Zuſchrift der „Südd. Reichskorreſp.“ am Schluß: Die Bitte des Präſiden⸗ ten Caſtro um Zubilligung einer früher zurückgewieſenen ſchieds⸗ richterlichen Löſung det Streitfragen war die erſte Wirkung des gegen Venezuela eröffneten Zwangsverfahrens. Ueber die Sicher⸗ heften, unter denen der ſchiedsrichterliche Weg beſchritten we kann, haben ſich die Regierungen von Berlin und London g einigt, ohne Mühe und ohne daß von amerikaniſcher Seite irgend ein Druck ausgeübt worden wäre. Vielmehr hat das Kabinet von Waſhington ſorgſam Alles vermieden, was den Anſchein einer Begünſtigung Venezuelas durch die Vereinigten Staaten hätte erregen können. Im Zeichen dieſer von jeder betheiligten Großmachi geübten Mäßigung und Vorſicht Streitfall ſeiner Löſung ugegene werde Wohnungsfürſorge. Die Wichtigkeit heller Wohnungen für die Geſundheit il Inſaſſen wird von allen Hygienikern anerkannt. Vergegenwi tigt man ſich, daß nach dem Geſchäftsbericht der Ortskrankenke ſſe für den Gewerbebetrieb der Kaufleute, Handelsleute u. Apo ſeker zu Berlin für 1901 20,55 Prozent der lungenkranken Männ und 20,88 Prozent der lungenkranken Frauen in dunklen men wohnen, ſo ergibt ſich die Nothwendigkeit, hier auf Ab zu dringen. Daß darunter 3,60 Prozent der in Schlafſte oder möblirt wohnenden männlichen und 3,33 Prozent der Schlafſtelle oder möblirt wohnenden weiblichen Perſonen ſi finden, illuſtrirt ſo recht die Gemeingefährlichteit des Sch len Löcher verhälknißmäßig e enorme Miethspreiſe nächtigen ſſe ſchon ſchlimm genug, ſoll aber eine ſolche Stätte auch ge noch als Aufenthaltsort für Kranke dienen, welche nichts me wie Licht und Luft benöthigen, ſo müßte es Sache der Aerz ſein, jeden derartigen Fall zur Anzeige der Sanftätspoli; bringen, damit dieſe ſchleunigſt für zweckentſprechende Unte des Patienten Sorge trägt. Das wäre ebenſo wichtig fü Kranken, wie für die Krankenkaſſen, die ein großes Int daran haben, daß die von ihnen zu leiſtenden ützun ihren Zweck, zur möglichſt raſchen und gründlichen W ſtellung ihrer Mitglieder beizutragen, erreichen. Wo aber Vorbedingung hierzu fehlt, liegt den Kaſſen die Pflicht durch ſtete Einwirkung auf die Aerzte und die Behörd Aenderung derartiger unwürdiger Zuſtände 1 Deutsches Reich. otdel Karlsruhe, 28. Dez.(Z um 3097 0 g herzogliche Paar, der Erbgroßherzog und Stac miniſter von Brauer haben den Reichskanzler Grafen Bülo 15. unahme, D dellaarlage beg lück w i n Eichgrund. von Hans v. Wieſa. (Nachdruck verboten.) 40(Fortſetzung.) »Oeffne die Thür kleinen Geräthkammer!“ bemerkte ſeine chweſter. Er that es. Aber auch in dem kleinen, ſchmalen, mit Garten⸗ geräthen und großen Kiſten vollgeſtopften Raume war nichts zu er⸗ blicken. Nur eine Maus huſchte am Boden hin. Beide waren froh, daß ſich dieſe Löſung fand. Doch Frau Mer⸗ ns mochte durch dieſen Zwiſchenfall daran worden ſein, daß ian ſie im Schloſſe vermiſſen könnte. „Ich muß zurück,“ ſagte ſie, ihren Schleier wieder vor das Ge⸗ icht ziehend,„und ich werde verſuchen, was ich für Dich thun kann. Du wirſt nach Einbruch völliger Dunkelheit in die Borkenhütte kom⸗ men, die ſich in der Nähe des Schloſſes befindet. Wie Du dieſe findeſt, zeige ich Dir nachher. Dort erwarteſt Du mich! Ich kwerde ſelbſt ſorgen, daß Du dort einige Erfriſchungen vorfindeſt.“ „Du biſt gut, Dina,“ ſagte der Bruder, die Wange der Schweſter broſend,„und Du verdienteſt es, glücklich zu ſein!“ V. Adem ſie vorſichtig nach allen Seiten geblick, ob Jemand in der ſei und ſich überzeugt hatte, daß nirgends ein menſchliches Weſen ſich zeigte, führte ſie den Bruder bis nahe an den Ausgang des tenweges und beſchrieb ihm von hier aus den Weg zu dem Platze, am ſpäten Abend erwarten ſolle. er Bruder ſich langſam nach der Eimſtedeler wieder Frau Mertens ſchnell den 8 der 25 ſchon hie und da das 2. Ka Es war 19100 dunkel geworden. wölkt, und über der Erde lagerten graue Nebelſchwaden, die ſich dichter und dichter dallten und geſpenſtiſch hinaufſchoben bis ins Geäſt der Bäume. Kalt und feucht berührte die wäſſerige Dunkelſchicht das heiße Geſicht der raſch dem Schloſſe Zueilenden, aus deſſen Jenſtern Lampenlicht ſchimmerte. Frau Mertens betrat nicht durch das Hauptthor das Innere des Schloſſes, ſondern begab ſich nach dem hinteren Theile desſelben, wo ſich die befand. Einige Steinſtufen führten hinauf. Ihr Fuß 1 im welken Weinlaub, das ſich vom Spalier 85 hatte und die e 55 Veranda bedeckte. Durch eine Thür kam ſie in das ſogen. e von aus eine Wendeltreppe hinauf in das Balkonzimmer führte; denn das Dach der Veranda bildete zugleich die Baſis des Balkons. Dieſes Balkonzimmer war gewiſſermaßen das gemeinſame Entree für die Gemächer, die ſie und ihr Gemahl bewohnten. Es wies einige Hirſch⸗ geweihe als Wandſchmuck auf, ein großes Bild, eine Sauhatz dar⸗ ſtellend, hing noch von früher her dort, im Uebrigen zeigte es wenig Ausſtattung: einen Toilettenſpiegel, einen Tiſch und einige ſchwere eichene Stühle. Frau Mertens durchſchritt raſch dieſen Raum und wandte ſich Komm! erwiderte die Schweſter und wandte ſich dem Aus⸗ du den Zimmern rechts, die ſie perſönlich bewohnte. 15 Wartezimmer, das ſie betrat, war es he in 5 1100 einen Imbiß aufsutragen, die Ausfahrt habe ihr Appetit gemacht. wickelte ſie in ein großes Zeitungsblatt, das ſie von einem der Tiß nahm, 1 ſodann etwas von dem feurig 1 Weine in eine gier⸗ Feld f er Der 1 15 ſich be⸗ Diener 1 ſie ihr 1 einen kalten iahm und wartete ri bach der Borken, kte anzutreten, 150 ihr Bruder wahl e, Erſt ſeinen Hunger ſtillen, o Gott, ſeine wollte ſie den ſchweren Gang zu ihrem Gatten ar ihr gelingen, das harte Gemüth dieſes Mannes willi Sie dachte mit Seufzen an die nächſte Stunde. Um nicht beachtet zu werden, rief ſie den Diener, Tiſch räume, Sie wünſche nun ungeſtört zu bleiben, wolle etwas ruhen. Als ſie wieder allein war, machte ſie ſich auf, 3 um ihre Schultern und begab ſich in das Balkonzimmer 5on die Wendeltreppe mit leiſem Schritt hinab in das Gartenzim ſchlüpfte nach kurzem, lauſchenden Stillhalten hinaus auf die Ver Dichte Jinſterniß, lag vor ihr, die Wolken bedeckten jetzt den Himmel, und ein e ſchleuderte ihr einen Geſtent⸗ Raſch eilte ſie über den Kiesweg hinüber auf den Na weiter durch das feuchte Gras. Unterwegs ſank ihr Fuß einzige kleine Blumenrondel, das dieſen Platz ſchmückte. Si der Dunkelheit die Richtung verloren; nun wußte ſich befand, und dald zeigte ſich dann die aus Rinde her vor ihr. In geſpenſtiſchen Umriſſen erhob ſie ſich aus Nebeldunſt. Sie beſaß nur einen ſchmalen offene inneren Wände der Hütte waren mit Moos dicht bekle t, un Wind von der geſchützten Seite her wehte, bot ſi einen Sinne behaglichen Aufenthalt. 5 Der Bruder Wärtete ſchon auf ſie; er war bor ngen eingetr eten. Sie ſprachen nur wenige leiſe Worte. Die Schtweſter überg ihm das e und flüchtete dann eilends wieder 55 In kurzer Zeit war das Gewünſchte Zur Stelle. Sie entließ den Diener, nahm einige Biſſen zu ſich, einen Theil des Uebrit en Aber Schloß. Ihr Herg klopfte hörbar laut, als ſie die ſteile Treppe emporklomm. Und noch einmal mußte ſie heute dieſen W Sie beſchloß, ſofork ihren Gemahl aufzuſuchen. f den alten Ludwig herbei, einen Diener, d aus dem Salt ihres Vaters übernommen 2. Seiter Weſſeräl⸗Anzeicer, Maffrheim, 24. Dezemnde — *Berlin, 28. Dez.(Derpolniſch⸗ſozialiſtiſche Parteitag) findet während der Weihnachtsfeiertage in Berlin ſtatt; es handelt ſich hauptſächlich um die Frage der Verſtändigung der deutſchen und polniſchen Sozialiſten. Die polniſchen Sozialiſten Berlins haben den Antrag geſtellt, der Parteitag wolle beſchließen, daß die polniſch⸗ſozialiſtiſche Partei in Preußen in der einmal beſchrittenen Richtung verharren und auf ihre Sonderſtellung und Selbſtſtändigkeit micht verzichten möge. — Im Reichstagswahlkreis Bernburg⸗ Köthen) wollen, wie verlautet, die Nationalliberalen den Geh. Kommerzienrath Weſſel in Bernburg aufſtellen. —(Der einſtige Exerziermeiſter Kaiſer Wil⸗ helms 1J.), der Feldwebel Robert Lucke, feierte kürzlich in Neuendorf bei Potsdam ſeinen ſiebzigſten Geburtstag. Vom Jahre 1863, wie Prinz Wilhelm alſo erſt vier Jahre alt war, bis zu dem Tage, da 1866 das Regiment ins Feld gog, war Lucke, damals Sergeant der 10. Kompagnie des 1. Garde⸗Regiments zu Fuß, der Lehrmeiſter unſeres Kaiſers. In Potsdam wurde jeden Tag, in Berlin jeden zweiten Tag immer eine Stunde exerziert. Der Ser⸗ geant hatte ſeine Inſtruktion, an die er ſtreng gebunden war, und worin ſtand, daß das, was er einmal befohlen hatte, vom Prinzen unbedingt ausgeführt werden mußte. Um durchzudringen, bedurfte es nicht ſelten eines ſehr energiſchen Auftretens. Mit einem zierlichen Zündnadelgewehr machte der Prinz Schießübungen nach einer Scheibe, auf der, wenn das Zentrum getroffen war, ein Männchen hervorkam; und nach Kinderart begrüßte der Schütze mit fröhlichem Jubel das Erſcheinen der Figur. Im Jahre 1868 verließ Lucke das Regiment. Nach kurzem Dienſt bei der Schloßgarde kam er zur General⸗Ordens⸗ kommiſſion, bei der er bis zu ſeiner 1896 erfolgten Penſionirung thätig war. Der Kaiſer hat ſeinen Exerziermeiſter, wie wir in Ber⸗ liner Blättern leſen, nicht vergeſſen. Auf dem zur Feier ſeines 25⸗ jährigen Offigiersjubiläums gegebenen Feſte, bei dem auch die Alten vom 1. Garde⸗Regiment durch eine Abordnung vertreten waren, be⸗ grüßte ihn der Kaiſer mit den Worten:„Ja, mein lieber Lucke, ohne Sie hätte ich es nicht ſo weit gebracht!“ Das Verſchwinden der ſächſiſchen Nron⸗ Prinzeſſin. Die„Dresdener Nachrichten“ ſchreiben an der Spitze ihrer Ausgabe Folgendes:„Nur in tiefſter Ergriffenheit, mit der Empfindung größten Schmerzes und innigſter Antheilnahme wird man allerorts im Sachſenlande und weit über deſſen Grenzen hinaus von der Meldung des„Dresdner Journals“ Kenntniß nehmen. Man vermag den Inhalt dieſer Meldung kaum zu faſſen, das ſächſiſche Volk ſteht mit ſeinem Königs⸗ hauſe vor einem unlösbaren Räthſel! Um die ganze Ungeheuer⸗ lichkeit des Verhaltens der flüchtigen Prinzeſſin zu ermeſſen, wird man daran erinnern müſſen, was ſie hier aufgegeben hat: einen Gemahl, der von ganzem Herzen und ganzer Seele an ihr hing; fünf entzückende Kinder, drei Prinzen und zwei Prin⸗ zeſſinnen, die zu jeder Stunde, namentlich aber um die Weih⸗ nachtszeit, das unermeßliche Glück jeder Mutter ausmachen müßten; einen weiten Kreis Verwandter, an deſſen Spitze ein ſiebzigjähriges Familienoberhaupt ſteht, deſſen Leitſterne im Leben nur die treueſte Pflichterfüllung in ſeinem Beruf und das herzlichſte innigſte Zuſammenleben mit ſeinen Kindern und Enkelkindern ſind; die Anwartſchaft auf die Krone eines Landes, deſſen Volk ihr vom erſten Tage ihrer Anweſenheit aus innerſter Zuneigung zufauchzte und in ihr die Trägerin der Zukunft ſeines Herrſcherhauſes verehrte! Kaum iſt ein Menſchenſchickſal denk⸗ bar, welches von Gott und der Vorſehung begnadeter war als das dieſer Fürſtin, und ſo ſteht denn der logiſch denkende Menſch vor einer unſeligen Verirrung, die ſchließlich faſt Mitleid mit der Urheberin all' dieſes Wehes erwecken muß.“ Dresden, 28. Dez. Die fü ſiſche Kronprinzeſſin Luiſe reiſte von Salzburg aus zuerſt nach Brüſſel, von da nach Genf, ſo daß der Sachverhalt lange geheimnißvoll blieb; alle Verhandlungen wegen der öſterreichiſchen Prinzeſſin wurden über Wien geführt, außerdem war ihr Aufenthalt mehrere Tage gänzlich unbekannt. Eine Ghe⸗ ſcheidung des katholiſchen Paares iſt un mö glich, man macht ſich einige Sorgen wegen der Thronbeſetzung. Kronprinz Friedrich Auguſt beſcheerte geſtern Nachmittag zur Stunde des Be⸗ kanntwerdens des Falls einer Anzahl von Kindern aus Dresden⸗ Loſchwitz und Dresden⸗Wachwitz, wo ſich die Sommerreſidenzen des Hofes befinden. München, 23. Deg. Die hieſigen„Neueſten Nachrichten“ melden, die Kronprinzeſſin von Sachſen habe auf der Durchreiſe nach Salzburg mit einer Hofdame im hieſigen Rheiniſchen Hof übernachtet; als der ſächſiſche Geſandte ſie am 10. Dezember zum Bahnhof be⸗ gleitete, war von Mißſtimmung und Gedrücktheit nichts bemerkbar; die Kronprinzeſſin rief den Umſtehenden zu:„Auf Wiederſehen in acht Tagen“. Am 15. Dezember wurde hierher gemeldet, die Hronprinzeſſin werde Nachmittags mit dem Orientzug eintreffen, ſie kam aber nicht. Wien, 28. Dem Fremdenblatt wird aus Salzburg gemeldet: Die Kronprinzeſſin Luiſe traf am 10. Dezember hier ein und überreichte am nächſten Tage dem Primararzt Minnich, der dem CCCCC eereeeee e eee 9 Deg. Kronprinzen nach ſeinem Jagdunfall am 20. November ärgtliche Hülfe geleiſtet hatte, den fächſiſchen Albrechtsorden. In der Nacht bom 11. zum 12. ds. verließ die Kronprinzeſſin mit ihrem älteren Bruder Leopold Salzburg. Die Neue Freie Preſſe ſchließt ihren heutigen Leitartikel mit folgenden Worten:„Eind Frau iſt über Bord, welche, obwohl künftige Königin, Gattin und Mutter von fünf Kindern, obwohl aus älteſtem Herrſcherblut entſproſſen, dem Spiel ihrer natürlichen Triebe ſich williger als den Forderungen des königlichen Stolzes hingab. Im Thale, wo die„freie Liebe“ ihre Adepten und Adeptinnen hat, iſt ſolches nicht mehr ſelten; doch auch bergaufwärts mehren ſich die Beiſpiele, nur ſo offenbar, wie das von heute, iſt noch keines geweſen.“ Wien, 23. Dez. Die Abendblätter ſind, ſo meldet man der „K. Ztg.“, gefüllt mit Salzburger Skandalgeſchichten. Die Flucht der Kronprinzeſſin berührt in hieſigen Hofkreiſen aufs Peinlichſte; man tadelt insbeſondere das ganze Verhalten ihres älteren Bruders Leopold, den man hauptſächlich für ihre Entgleiſungen verantwortlich macht.— Der Bruder der ſächſiſchen Kronprinzeſſin Leopold Ferdinand wird den Namen Leopold Wölfing führen; er hatte Beziehungen zu einer bekannten Schönheit, die er morga⸗ natiſch ehelichen wollte; es trat eine ſcharfe Einmiſchung ein; der Erzherzog verpflichtete ſich, auf einige Monate Wien zu verlaſſen und begab ſich in ein Sanatorium bei Bonn, wo er ein halbes Jahr weilte; nach dem Austritt aus dem Sanatorium führte er ein zurückgezogenes Leben bei ſeinen Eltern in Salzburg. Nunmehr dürfte er ſeine ur⸗ ſprüngliche Abſicht ausführen und jenes Fräulein heirathen. Er iſt ein aufgeweckter, lebensluſtiger Mann, der in Wien viel in bürger⸗ lichen Familien verkehrte; in politiſcher Beziehung huldigt er radikalen Anſichten. Vor Jahren wollte er die Tochter des Don Carlos, die bekannte Donna Elvira, heirathen, die ſich dann ſpäter von dem Maler Folchi entführen ließ; die Heirath wurde damals durch politiſche Bedenken verhindert. +( Berlin, 23. Dez. Zu dem Zerwürfniß am ſächſiſchen Königshofe wird dem„Lokal⸗Anzeiger“ noch aus Dresden ge⸗ meldet: Eine Eheſcheidung kommt nicht in Betracht wenigſtens nicht nach den zur Zeit in Dresden maßgebenden Anſchauungen, auch nicht eine ſolche mit päpſtlichem Dispens. Ueber die Legitimität des Kindes, das die Kron⸗ prinzeſſin unter dem Herzen trägt, kann formell ein Zweifel nicht beſtehen. Die Niederkunft der Frau Kron⸗ prinzeſſin iſt in etwa 5 Monaten zu erwarten. Die traditionellen Beziehungen perſönlicher Freundſchaft zwiſchen dem Dresdener und dem Wiener Hofe werden unabhängig von dem was vorgefallen iſt, fortbeſtehen. Die Familie des Kaiſers Franz Joſef und die des Königs Georg ſteht zu der der Kron⸗ prinzeſſin in enger Fühlung.— Weiter berichtet das Berliner Tageblatt noch aus Dresden: Den Anlaß zu der Flucht der Kronprinzeſſin ſcheinen Familien⸗Zwiſtigkeiten ge⸗ geben zu haben. Schon während der Krankheit des Königs Albert in Sibyllenort ſoll es zu peinlichen und aufgeregten Szenen zwiſchen dem Kronprinzen Friedrich Auguſt und ſeiner Gemahlin gekommen ſein. Die Briefſchaften der Kronprinzeffin Louiſe ſind jetzt beſchlagnahmt worden. Der Bruch mit dem Hofe ſoll vollſtändig und nicht wieder einzurenken ſein. Der Hofſtaat der Kronprinzeſſin iſt aufgelöſt worden. Weiter wird behauptet, daß es zwiſchen dem Kron⸗ prinzen und dem Bruder der Kronprinzeſſin in Salzburg zu Thätlichkeiten gekommen ſein ſoll. Der Beinbruch des Kronprinzen ſei erfunden. Darauf ſei der Kronprinz nach Dresden gekommen, wo er ſeine Gattin mißhandelt habe. Der Nonflikt mit Venezuelaa. J4( Berlin, 28. Dez. Das Berliner Tageblatt meldet aus Wilhelmshaven: Der 130 Mann ſtarke Venezuela⸗ ransport hat heute Morgen die Ausreiſe angetreten. Berlin, 23 Aus London wird berichtet: Eine jingtoner Drahtung der Times vom 22. ds. beſagt, es ſei noch unbekannt, ob Präſident Rooſepelt einwilligen werde, als Schiedsrichter zu fungiren. Von verſchiedenen Seiten werde ein beträchtlicher Druck auf ihn ausgeübt, um ihn zu bewegen, das Amt abzulehnen. Allgemein ſei man beſorgt, daß die Annahme ernſte Verlegenheiten heraufbeſchwören könne. Es verlautet, der Vorſchlag, Rooſevelt das Schiedsrichteramt anzubieten, ſei vom Kaiſer Wilhelm perſönlich ausgegangen. Y+(Berlin, 23. Dez. Der Lokalanzeiger meldet aus Lon⸗ don: Aus Caracas wird gemeldet: Das venezolaniſche Kanonen⸗ boot Miranda iſt im ſüdlichſten Theile des Sees von Maracaibo außer dem Bereich der Verbündeten. Der deutſche Kreuzer„Falke“ verſuchte die Meerenge von Maracaibo ohne Lootſen zu durchfahren, gab aber den Verſuch als zu gefährlich auf und kreuzt jetzt nördlich davon. Die Lebensmittel⸗Vorräthe in Caracas reichen höchſtens 14 Tage. Nur eine Mehl⸗Exportfirma hat die Preiſe noch nicht erhöht. Caracas, 22. Dez.(Reuter.) Unter den fremden Importeuren in Caracas und La Guahyra entſtand große Erregung infolge des Befehls des Kapitäns des italieni⸗ ſchen Kriegsſchiffes„Giovanni Bauſan“, der den amerikani⸗ ſchen Dampfer„Caracas“ die Einfahrt in La Guayra unterſagte, da der Dampfer erſt am 15. Dezember von Netp⸗ Nork abgegangen war. Dieſer Befehl ſteht mit dem Befehl des Kapi⸗ Deg Des. käns des engliſchen Kriegsſchiffes„Tribune in Wide 1 in bequemer Verbindung ſtehen. welcher den engliſchen Konſul davon in Kenntniß ſetzte, d „Caracas“ einlaufen dürfe. Da die Blockade ſich als na⸗ für den amerikaniſchen Handel erweiſt, ſtellten fünfzehn Impoi ihre Aufträge für die Vereini gten Staaten ein. glaubt, daß der Vorrath an Lebensmitteln in Caracas nicht fü als vierzehn Tage ausreichen werde. Auf Erſuchen des Kapitär amerikaniſchen Kanonenbootes„Marietta“ und der amerikaniſche 1 1 Gefandtſchaft erhielt ſpäter der Dampfer„Caracas“ die Er⸗ laubniß, morgen in den Hafen von La Guahraeinzulaufen. Hamburg, 23. Dezg. Die für das beſchlagnahmte venezo⸗ laniſche Kriegsfahrzeug„Reſtaurador“ beſtimmte Beſatzung trat an Bord des Dampfers„Sibiria“ heute Mittag von hier die Ausreiſe an. ———— Aus Stadt und Land. *Mannheim, 24 Dezember 1902. Verſetzungen im Mittelſchulweſen. Der Großherzog hat den Profeſſor Wilhelm Dorn am Gymnaſium in Lörrach in gleicher Eigenſchaft an das Realgymnaſinm in Mannheim verſetzt und dem Lehramtspraktikanten Dr. Karl Dürr von Karlsruhe unter Er⸗ nennung desſelben zum Profeſſor eine etatmäßige Profeſſorenſtelle am Realgymnaſium in Mannheim zu übertragen. Der Mannheimer Lehrerturnperein, der gegenwärtig 229 Mil⸗ glieder zählt und unter der bewährten Leitung des Herrn Ludwig Berg ſteht, beging am Samſtag Abend ſein 22. Stiftungsfeſt. Das Programm ſetzte ſich zuſammen aus Vorführungen aus dem Mädchen⸗, Knaben⸗ und Männerturnen und einem Bankett. An der Vorführung der Mädchenturnübungen, die dem Stoff des 8. Schul⸗ jahres entnommen waren, betheiligten ſich 24 Herren. Es kamen Lauf⸗, Hüpf⸗ und Langſtab⸗Uebungen zur Darbietung, die unter der muſterhaften Leitung des als Autorität auf dieſem Gebiete rückhalt⸗ los anerkannten Herrn Reallehrers Leutz mit viel Eleganz und Akurateſſe durchgeführt wurden. Das Knabenturnen, an dem ſich 16 Herren betheiligten, umfaßte eine Gruppe Freiübungen aus dem 1. Turnjahr, geleitet von Herrn Bruder, eine Gruppe Barren⸗ übungen, 5. Turnjahr, geleitet von Herrn R. Schmidt, ſowie eine Gruppe Reckübungen, geleitet von Herrn Schweizer. Daran ſchloſſen ſich Uebungen am Pferd(Seitenſprung) für Männerturnen. Alle Uebungen wurden von der wohlgeſchulten Turnerſchaar muſter⸗ giltig und mit großer Gewandtheit ausgeführt und haben aufs Neue die Vorzüglichkeit und pädagogiſche Begründetheit der Maul ſchen Methode dargethan.— Das Bankett, dem der Vertreter des Heſſiſchen Landes⸗Lehrervereins, Herr Reallehrer Luley⸗Mainz, der Ver⸗ treter des Karlsruher Lehrerturnvereins, Herr Ehrhar d, ſowie Herr Stadtſchulrath Dr. Sickinger beiwohnten, nahm einen äußerſt animirten Verlauf. Mit großem Beifall wurde die Ver⸗ ſicherung des Vertreters der heſſiſchen Turnlehrerſchaft entgegen⸗ genommen, daß die heſſiſchen Turnlehrer ſich in ihren Beſtrebungen eins wüßten mit ihren badiſchen Kollegen. Herr Stadtſchulrath Dr. Sickinger gab ſeiner hohen Befriedigung über das Vorgeführte in beredter Weiſe Ausdruck und machte die mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommene Mittheilung, daß die Erkenntniß von den Vorzügen der Maul ſchen Turnmethode an hervorragenden Stellen von Nord⸗ deutſchland und im Elſaß ſich in erfreulicher Weiſe Bahn breche. Der Leiter des Banketts, Herr Schaber, feierte darnach ſeinen Vorredner als den eifrigen und unerſchrockenen Vorkämpfer der auch von den Lehrerkurnvereinen gepflegten Beſtrebungen und den rührigen Förderer der Sache des Mannheimer Lehrerturnvereins. Herr Ehrhard⸗Karlsruhe hob in ſeiner Begrüßungsanſprache die innigen Beziehungen zwiſchen den beiden Schweſtervereinen Karls⸗ ruhe und Mannheim hervor. Bewährte Kräfte aus der Zahl der Mitglieder verhalfen durch muſikaliſche und deklamatoriſche Leiſt⸗ ungen auch der traditionellen Gemüthlichkeit zum Durchbruch. *Mannheims Einwohnerzahl. Die berechnete Einwohnerzahl unſerer Stadt betrug Ende Oktober d. J. 145 287 Perſonen. Die Bauthätigkeit dieſes Jahr hat auch in der Innenſtadt ver⸗ ſchiedene hübſche Neubauten erſtehen laſſen. Hierunter iſt der Neu⸗ bau des Herrn Metzgermeiſters Friedrich Fiedler zu zählen, welchen derſelbe nach den Plänen des Herrn Architekten Karl Stark durch Herrn Baumeiſter Karl Bender auf ſeinem Grundſtlick 2 Nr. 19/20 erſtellen ließ. Der thurmartige Eckbau, in gelb⸗ lichem Sandſtein maſſiv ausgeführt, macht einen ſehr gefälligen Ein⸗ druck. Der Hauseigenthümer, Herr Metzgermeiſter Friedr. Fiedler, legte ein beſonderes Gewicht auf Gewinnung vortheilhafter Geſchäfts⸗ räume. Dies bezieht ſich namentlich auf die Ladenlokalitäten. Sie ſind, wie der Bau ſelbſt, in modernem Stil gehalten. Die Ladenein⸗ richtung iſt in ihrem Haupttheile für Mannheim eine Neuheit. Die Verkleidung der Theken, dieſe von der Firma Hugo Hauſer dahier geliefert, iſt in Alabaſterglas mit echter Nickelfaſſung ausgeführt und macht trotz der ruhigen Form einen äußerſt eleganten und ge⸗ fälligen Eindruck. Auch die im Laden angebrachte Dekoration, in Eichen gewichſte Schreinerarbeit, wurde von der Möbelfabrik Hugo Hauſer entworfen und ausgeführt. Ferner verdienen erwähnt zu werden die von der Firma Wotzka& Co. erſtellte farbenſchöne Kachelwandbekleidung, die Ständer⸗ und Fleiſch⸗Aufhängevor⸗ richtungen der Firma Erlewein in Ludwigshafen a. Rh. und die elektriſche Deckenbeleuchtung der Firma Frankel& Kir chner hier. Auch ſind im Souterrain praktiſche Kühlanlagen geſchaffen worden, die durch einen elektriſchen Aufzug mit den Lodenlokalitäten 1 graute Alte hing an ſeiner Herrin mit unbegrenzter Ergebenheit. Der Ton, den dieſe dieſem bewährten Diener gegenüber anſchlug, war deshalb auch ein faſt vertraulicher. „Ludwig, weißt Du, ob mein Mann dringende Beſchäftigung vor hat?“ „Muß ich faſt meinen, gnädige Frau“, ſagte der Alte, indem er ſeinen Blick im Zimmer umherwandern ließ, ob er nicht inzwiſchen irgend einen nützlichen Handgriff thun könne. Es war das ſo ſeine Gewohnheit. Er ſchritt denn auch unhörbar auf dem weichen Teppich raſch nach einem Seſſel, von welchem ein Buch herabgeglitten war, hob es auf und legte es auf den Tiſch. aiſt Jemand bei ihm?“ „Zu dienen, gnädige Frau, der Joſef meinte, es wäre ein Berg⸗ beamter.“ „Wird er lange bleiben?“ „Ich glaube, er bringt Geld für Klein⸗Jenkwitz.“ 5 . „Der Kauf iſt alſo ſchon abgeſchloſſen? Dann werden ja die Zechenhäuſer bald bis an unſeren Park rücken.“ (Fortjetzung folgt.) 1 3 0 Buntes Fenuilleton. — Pariſer Modeplauderei. Aus Paris wird berichtet: Ein be⸗ Merkenswerther Zug der heutigen Modeſchöpfungen iſt eine Vorliebe den Stil Louis XV. und Louis XVI.; aber dieſe Wieder⸗ belebungen der koletten Moden jener Zeit tragen doch ein neues, 8 Gepräge. Die moderne Kokette trägt ihr Kleid mit mehr Verfeinerung und weniger Geſpreiztheit als früher; auch erſcheint ſie weniger ſteif, was wahrſcheinlich daher kommt, daß die Unterkleidung eleganter iſt. In der größeren Schmiegſamkeit liegt die Grazie und die Anmuth der eleganten Damen des 20. Jahrhunderts. Beſonders haben hübſche und derflühreriſche Schauſpielerinnen, wie die Rejane und die Sorel, von der Bühne aus eine Wiederbelebung der Koket⸗ terien früherer Zeiten beeinflußt Bei der Wahl von Kleidern im Stile Louis XV. oder Louis XVI. ſucht man die Schöpfung der 1 leichten Stoff hergeſtellt, der prächtia friſirt, in faſt allen Farben ge⸗ Figur und Perſönlichkeit anzupaſſen. Ein kokettes Geſicht, ein Stülp⸗ naſe, ein flottes,„chices“ Ausſehen paſſen gut zum Stil Louis XV. Ein ſchlagendes Beiſpiel iſt eine Toilette der Réjane. Die kleine, offene Jackentaille über der ſpitzen Weſte, der hübſche Mantel aus Taffet, alles mit Rüſchen beſetzt, erinnert an die entzückenden Bilder Watteaus und Lanorets. Für eine Frau mit regelmäßigen Geſichts⸗ zügen von ausgeſprochenem Typus paßt beſſer der Stil Louis XVI. So trägt Mlle. Sorel auf der Bühne ein Kleid mit Muſſelinſchärpe, die mit Tüllrüſchen und kleinen Bällchenroſen beſetzt iſt. Wenn der Bühnenhut und der Kopfputz fehlt, ſo iſt dies eine entzückende Diner⸗ toilette. Der große Theatererfolg, den„La Chätelaine“ hatte, war gleichfalls fruchtbringend für die Toiletten. So trägt Jane Hadung im 4. Akt eine Toilette, die wunderbar zu ihrer traurigen und melancholiſchen Rolle paßt. Es iſt ein Kleid aus ſchwarzer Gaze auf Liberty, ganz mit ſchwarzen Clunyſpitzen beſetzt. Vorn iſt die Toi⸗ lette mit einer Reihe Stahlknöpfe beſetzt, und dazu wurde eine Toque mit ſchwarzen, nach hinten herabfallenden Chantillyſpitzen getragen. Mlle Berthe Cerny trug in demſelben Stück ein ſchönes Muſſelinkleid, das mit einem Band aus Liberty in der Taille gebunden iſt. Der untere Theil iſt mit Guipure beſetzt, ebenſo die Taille mit einem Kragen aus iriſcher Guipure über einem Streifen Zobel, und der Rock iſt mit ebenſolchem Pelz eingefaßt. Natürlich verſucht jede ele⸗ gante Dame, ihre eigene Perſönlichkeit durch etwas Neues und Ori⸗ ginelles ins beſte Licht zu ſetzen. Grau mit Hermelin iſt jetzt ſehr beliebt, aber Zobel behauptet noch immer das Feld. Aſtrachan iſt in dieſem Jahr nicht modern, aber eine reizende Neuheit iſt eine kleine Hermelinkravatte mit Spitzen. Hermelin wird überhaupt zu allem Möglichen verarbeitet. Er wird ganz weiß genommen, oder mit ſchwarzen Punkten getüpfelt oder mit Schwänzen. Sehr geſucht ſind Kragen aus Blaufuchs, für die 6000 bis 12 000 Fr. bezahlt werden. Unter der Pelzkleidung trägt man Bluſen aus Liberty oder Crepe de Chine, hinten zugeknöpft, mit Cluny oder Chantillhſpitzen und einem breiten Taillenband im Diractoireſtil, der jetzt auch modern wird und der der Originalität nicht entbehrt. Niemals wurde mehr Sammt getragen als jetzt. Die Fabrikanten haben einen neuen, ſehr macht werden kann und ſich für Kleider und Jacken eignet. Die ele⸗ ganteſten Farben ſind vergißmeinnichtblau, eine Farbe zwiſchen türkis⸗ und ſaphirblau und blaßroſa mit rubinrothem Schein. Der Stil der„épaules tombantes“ erhält ſich noch, mit großen Kragen aus koſtbarer Guipureſpitze, überhaupt werden alle Toiletten mit Spitzenſtickereien beſetzt, die unerläßlich für die Damentoiletten unſerer Zeit ſind. 5 — Weihnachten in Bethlehem. Den großen Gottesdienſt am Weihnachtsabend in der Gehurtskirche zu Bethlehem, dem ehrwürdigen Denkmal alter chriſtlicher Architektur, ſchildert ein Theilnehmer fol⸗ gendermaßen:„Es iſt Weihnachtsabend in Bethlehem. Wir ſtanden mit der großen Menge in der Geburtskirche, auf derſelben Stelle, wo nach der Tradition vor 2000 Jahren das größte Drama in der Geſchichte der Welt ſeinen Anfang nahm. Hier wurde der Heiland in einer Krippe geboren. Jetzt aber wird das große Ereigniß anders als damals gefeiert. Die rollenden Töne der Orgel, die ſich mit den freudigen Tönen der Feſtmuſik ausdehnen und anſchwellen, verkünden den Be⸗ ginn der Meſſe und das Nahen der Prozeſſion. Chorſänger mit Ta⸗ laren, Mönche, Prieſter mit Stolen, Novizen, weltliche und geiſtliche Brüder traten in anſcheinend endloſem Zuge unter Abſingung der Feſteshymne ein. Zuletzt kam der Biſchof in Robe, mit Krummſtab und Mitra und ſegnete Alle, während er durch die knieende Menge hindurch⸗ ſchritt. Dann folgten die katholiſchen Konſuln und ihr Gefolge unter Vorantritt der türkiſchen Polizeiſoldaten, und Alle nahmen vor dem Altargitter Platz. Jetzt begann die glänzende Zeremonie, die fünf Stunden währte. Am Hochaltar ſtrahlte Alles in glänzendem Licht die Inveſtitur des Biſchofs begann, und der Chor mit den zahlreichen Männerſtimmen begann ſeinen langen prächtigen Geſang. Sogar die Luft erbebte, als die mehr als 100 Stimmen laut und rein erklangen. Das prächtige Ritual dauerte Stunden, die erregten Beter oder inte⸗ reſſirten Zuſchauer merkten dies kaum. Die Hoftie war erhoben und geweiht worden, und die vollkommene Stille der Nacht beherrſehte einen Augenblick die große Menge. Die Glocken verkündeten die heilige Stunde. Kaum hatte es Zwölf geſchlagen, ſo wurde über dem Altar ein Vorhang fortgezogen, und die Geſtalt eines kleinen, neugeborenen annheim, 24 Dezember Geueral⸗ Aunzeiger Stadtpark. Von den an den beiden Weihnachtsfeiertagen ge⸗ Unterhaltungen erwähnen wir die Concerte der hieſigen Sdier⸗Kapelle im Stadtparkſaale des Nachmittags von—6 Uhr. Trwufildirigent Vollmenr bietet mit ſeiner Streichmuſik nur Durch knes und enthalten ſeine Programme neben mancher Novität Allſchlgbwechslung. Am zweiten Chriſttag, Nachmittags 3 Uhr, wird in der Kon⸗ dienkirche die Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule des Evang. Vereinshauſes ſtattfinden, wozu Jedermann freundlichſt ein⸗ geladen iſt. »Der Kirchenchor der Lutherkirche wird am erſten Weihnachts⸗ feiertag folgende Chöre zum Vortrag bringen: 1.„Weihnachts⸗ gzeſang“ von J. Feyhl, 2.„Altböhmiſches Weihnachtslied“. »Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik wird am erſten Weih⸗ achtsfeiertage Vormittags 10 Uhr in der Schloßkirche folgende Chöre zum Vortrag bringen: 1.„Ehre ſei Gott in der Höhe“ von Bort⸗ niansky(1752—1825). 2.„Ihr Chriſten auserkoren“ von G. Herzog(geb. 1822). 3.„Heil'ge Nacht, ich grüße dich“ von W. Frank(1690). 4.„Halleluja“ von M. Prätorius(1571—1620). Kaiſerpanorama E 5, 1. Eine intereſſante Wanderung in Indien iſt die dieswöchentlich im Kaiſerpanorama ausgeſtellte Serie. Wir rathen allen Beſuchern und Freunden des Panoramas, dieſen Cyklus ja nicht zu verſäumen. Die Bilder ſind ſehr fein ausgearbeitet und die Anſichten äußerſt intereſſant. Für uns fremdartig iſt die Bauart der indiſchen Tempel, Straßen und Häuſer. Auch das Leben und Treiben der Einwohner iſt im Bilde ſehr naturgetreu ver⸗ anſchaulicht. Alle Diejenigen, die dieſe Serie ſchon geſehen, ſind da⸗ von ſehr befriedigt geweſen. Gelegenheit, die Serie anzuſehen, iſt ja an den beiden Weihnachtsfeiertagen, an denen das Panorama geöffnet bleibt, genügend geboten. *Apollotheater. Am 2. Weihnachtsfeiertag findet das übliche Frühſchoppenkonzert der vollſtändigen Theaterkapelle bei freiem Ein⸗ tritt ſtatt. Nachmittags 4 Uhr Vorſtellung zu Einheitspreiſen: Saal er 80 72 50 Pfg., Balkon 1 Mk.; Abendz 8 Uhr Hauptvorſtellung zu gewöhn⸗ 15 lichen Preiſen. In beiden Vorſtellungen treten ſämmtliche Künſtler auf. Das Programm iſt außergewöhnlich vielſeitig und reichhalti ich Bergewohnlich vielſeitig und reichhaltig, daher ein Beſuch nur zu empfehlen. *Silberne Hochzeit. Der Schmiedemeiſter für Hufbeſchlag und Wagenbau Herr Karl Metz, K 4, 18, und ſeine Ehefrau Eliſabetha geb. Wenz feierten am 15. d. Mts. im Kreiſe ihrer fünf Kinder in aller Stille das Feſt der ſilbernen Hochzeit. 8 Uhr⸗Ladenſchluß. Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, findet hier nach den Feiertagen eine öffentliche Verſamm⸗ Jung zur Beſprechung des 8 Uhr⸗Ladenſchluſſes und ſeinen Folgen für Mannheim ſtatt. ö 5 Schneebeobachtungen. Das milde und regnexiſche Wetter, das in der berfloſſenen Woche eingetreten iſt, hat den Schnee, der das ganze Land bedeckte, zum Schmelzen gebracht; nur in den höchſten Lagen iſt er nicht völlig verſchwunden. Gegen Ende der Woche hat ſich neuerdings eine weit an den Bergen herabreichende Schneedecke gebildet, deren Höhe faſt überall größer iſt als vor dem Witterungs⸗ umſchlag. Am Morgen des 20. Dezember(Samſtag) ſind gemeſſen worden: in Furtwangen 16, in Dürrheim 15, in Stetten a. k. M. 15, in Heiligenberg 16, in Zollhaus 18, beim Feldberger⸗Hof 60, in Titiſee 30, in Bonndorf 22, in Höchenſchwand 16, in Bernau 12, in Gersbach 27, in Todtnauberg 31, in Heubronn 15, in St. Märgen 35, in Kniebis 18, in Breitenbrunnen 15, in Herrenies 11, in Kalten⸗ bronn 8, in Tiefenbronn 7, in Strümpfelbrunn 4 und in Buchen 2 Zentimeter. *Muthmaßliches Wetter am 26. und 27. Dezember. In Nord⸗ der aber auf die Wetterlage Süddeutſchlands nur inſofern einwirkt, als er bei uns die Kälte nicht allzuſehr ſteigen läßt. Ueber dem nörd⸗ lichen Bahern, Thüringen und Sachſen liegt jetzt das Maximum mit ca. 779 Millimeter, im ganzen übrigen Deutſchen Reich, ferner über der füdlichen Hälfte von Großbritannien und der nördlichen Hälfte von Frankreich, ebenſo der nördlichen Hälfte von Oeſterreich⸗Ungarn, meter. Unter dieſen Umſtänden wird ſich das Morgens mehrfach neblige, im Uebrigen aber trockene und tagsüber auch zeitweilig auf⸗ X A feiertage noch behaupten. Polizeibericht vom 24. Dezember. 1. Mehrfache Störungen des Betriebes der elektriſchen Straßen⸗ bahn auf der Strecke Mannheim⸗Ludwigshafen entſtanden im Laufe des geſtrigen Tages dadurch, daß in Folge der Glätte die Pferde dreier Laſtfuhrwerke auf der diesſeitigen Zufahrtsſtraße zur Rhein⸗ brücke zuſammenſtürzten und längere Zeit erforderlich war, bis die⸗ ſelben wieder aufgerichtet und die Geleiſe frei gemacht waren. .g in einem Zimmer des Hauſes L 4, 2 etwa 2½ Meter hoch von der Leiter herunter und brach dadurch 3 Rippen. Die Verletzte wurde mittelſt Sanitätswagens ins allgemeine Krankenhaus verbracht. 3. Am Uebergang des Seckenheimer Weges in Neckarau wurde geſtern Vormittag bei Einfahrt des Lokalzuges 11.37 Uhr unter⸗ laſſen, die Schranken zu ſchließen, was zur Folge hatte, daß zwei aneinander gekoppelte Kaſtenwagen des Philipp Zepp von Neckarau beim Paſſiren dieſes Uebergangs von der Maſchine des anfahrenden Huges erfaßt, zur Seite geſchleudert und der letzte der beiden Wagen ſo an eine Telegraphenſtange gedrückt wurde, daß er vollſtändig in Trümmer ging. 4. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Aus dem Großherzoathum. 0 0, Weinheim, 23. Dez. werksburſche, der an einem 4jährigen Mädchen unſittliche Manipu⸗ lationen vornahm; desgleichen ein Dienſtknecht unter dem Verdachte, einem Metzgerburſchen aus deſſen Koffer 395 Mark geſtohlen zu haben BC. Von der Wutach, 23. Dez. Der geheimnißvolle„nackte Maun“, der ſeit langer Zeit in den Wäldern des Wutach⸗, Steinach⸗ und Klettgauthales ein freifrohes Leben friſtet, macht ſich dann und wann wieder bemerkbar. Kürzlich hat er ſich bei Detzeln wieder ſehen ſkandinavien iſt ein neuer Luftwirbel von 755 Millimeter erſchienen, Ruſſiſch⸗Polen ete, behauptet ſich ein Hochdruck von über 775 Milli⸗ geheiterte Wetter bei mäßig kalter Temperatur über beide Weihnachts⸗ 2. Geſtern Nachmittag fiel beim Fenſterputzen ein Dienſtmädechen Verhaftet wurde hier ein Hand⸗ laſſen, ebenfalls ohne Emballage. Männern, die ihm nacheilten, war er bald entſchwunden, denn er ſoll unglaublich flinke Beine haben und vor jedtvedem Mannesweſen flüchten. Man erfuhr noch nie, daß er gefährlich geworden ſei. Manche Leute wollen ihn auch ſchon— wie einen Büßer in einem härenen Gewande, d. h. mit einem Thier⸗ fell bekleidet geſehen haben. Merkwürdig iſt, daß er auch ſchon im Winter, bei großer Kälte bemerkt wurde. Offenbar iſt bei dem Kerl im Oberſtübchen nicht Alles in Ordnung. B. C. Freiburg, 23. Deg. Ein frecher Ueberfall wurde auf dem Wege zwiſchen Schallſtadt und Thiengen verübt. Die Ehefrau eines Kaufmanns aus Thiengen war am Samſtag Nachmittag in Freiburg, wo ſie Geſchäfte hatte, und fuhr Abends nach Schallſtadt zurück, um ſich von da zu Fuß nach Thiengen zu begeben. Unterwegs fiel ein Stromer über ſie her und verſuchte ſie zu vergewaltigen. Die Frau rief aus Leibeskräften nach Hilfe, worauf der rohe Menſch ſie mehr⸗ fach mit Todtſtechen bedrohte. Die Hilferufe der Frau ließen trotz⸗ dem nicht nach. Die wiederholten Rufe nach ihrem Mann erweckten in dem ruchloſen Menſchen die Befürchtung, derſelbe könnte in der Nähe ſein, weshalb er von der furchtbar geängſtigten Frau abließ und das Weite ſuchte. Jene eilte nach Hauſe, kheilte ihrem Manne das Geſchehene mit und beſchrieb den Thäter. Der Kaufmann ſpannte ſofort ein und fuhr nach Mengen, um die Gendarmerie zu benach⸗ richtigen. Mit dieſer machte er ſich eiligſt auf zur Verfolgung des Thäters, die auch bald gelang. Man entdeckte den Wegelagerer im Rößle in Schallſtadt noch am gleichen Abend und nahm ihn feſt. Der Verhaftete geſtand lt.„Frbg. Ztg.“ die That und ſagte zu den Gen⸗ darmen mit eyniſcher Rohheit, es reue ihn jetzt, daß er die Frau nicht todtgeſtochen habe; es ſei nicht das erſte Mal, daß er Derartiges mit⸗ gemacht habe. Der gefährliche Verbrecher wurde ſofort nach Freiburg ins Amtsgefängniß eingeliefert. DFreiburg, 23. Dez. Letzten Samſtag, den 20. dſs. hielt der Brauergeſellenverein von Freiburg und Umgebung ſeine diesjährige Weihnachtsfeier ab. Der Gartenſaal des„Vater Jahn“, Sedan⸗ ſtraße erwies ſich als räumlich faſt zu knapp, die ſtattliche Verſamm⸗ lung aufzunehmen, die ſich aus Teilnehmern faſt aller Brauereien Freiburgs und der benachbarten Bierplätze zufammenſetzte. Wie Küche und Keller des Gaſtgebers, ſo fanden auch die dargebotenen Leiſtungen reichen Beifall, insbeſondere die Vorträge der Riegeler Kollegen. Auch Freiburger Mitglieder bolen hübſche Nummern. Herborzuheben ſind die Herren Liebermann, Wagner, Renz, Holl, Giedemann, Rubpp und Andere. Der Vereinsvorſtand, Herr E. Weis von der Brauerei Ganter, hieß in ſeiner ſpäteren Anſprache die An⸗ lweſenden herzlich willkommen und brachte zum Schluß ein Hoch aus auf die Freunde und Gönner des Vereins, insbeſondere die Herren Prinzipale, welche ſtets bereit ſeien, den Verein zu unterſtützen. Möge anderſeits jedes Mitglied eifrig beſtrebt ſein, ſich zu einem tüch⸗ ligen, überall gern geſehenen Brauer heranzubilden, das zum Lebens⸗ beruf erwählte Fach hochzuhalten, ſich treu an die Kollegen anzu⸗ ſchließen und auch das beſtehende gute Verhältniß mit den Arbeit⸗ gebern zu pflegen, welches in beider Intereſſe ſo nothwendig iſt und das in den letzten Jahren von einer gewiſſen Seite ſo gröblich hintan⸗ geſetzt wird. Eine Tanzbeluſtigung, beſonders der jüngeren Mit⸗ glieder ſchloß dieſe ſchön verlaufene Feier der Gambrinusjünger und alle werden ſich gewiß noch lange gerne des froh verlebten Abends erinnern, der ganz geeignet iſt, dem ſtrebſamen Verein neue Mitglieder zuzuführen. 71 B. C. Waldshut, 28. Dez. Die während des Wahlkampfes ge⸗ legentlich der Bürgerausſchußwahl erfolgten öffentlichen Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen dem Wahlausſchuß des nationalliberalen Bürger⸗ vereins und der Centrumspartei werden einen Prozeß im Gefolge haben. Der nationalliberale Wahlausſchuß, dem von Seiten des Centrums„Verleumdung und unmännliches Verhalten“ vorgeworfen wurde, bat Klage eingeleitet. o% St. Blaſien, 23. Dez. In der geſtrigen Bürgermeiſter⸗ wahl wurde der liberale Candidat Stadtrath Wasmer mit 146 Stimmen gewählt. Der Centrumskandidat Altbürgermeiſter Jünger erhielt 71 Stimmen. .e. Konſtanz, 23. Dez. Zu der von uns gemeldeten Verhaſtung des Landwirths Moosbrügger, Pächter des Kräher Hofes bei Duchtlingen, wird noch berichtet: Moosbrüager, der Vater von N haben und 3 unehelichen Kindern das Leben genommen aben. Cheater, Runſt und Uinenſchaft. Großh. Bad. Rof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Im Hoftheater vollendete geſtern Frl. Riza Bajor vom Stadt⸗ theater in Poſen ihr auf Engagement berechnetes Gaſtſpiel. Nach⸗ dem die Künſtlerin am Samſtag als„Medea“ und am Montag als „Maria Stuart“ aufgetreten war, um in klaſſiſchen Rollen ihr Können zu erproben, zeigte ſie geſtern als„Magda“ in Suder⸗ manns„Heimath“ den Grad ihrer Befähigung im Modernen. Das geſtrige Gaſtſpiel bekräftigt uns nur in unſerem an den beiden erſten Abenden gewonnenen Urtheil: Frl. Riza Bajor iſt ein bedeutendes Talent und verſpricht eine namhafte Künſtlerin zu werden. Die hochdramatiſchen Momente gelangen ihr auch geſtern nicht ganz, dagegen bot ſie an den Stellen, wo mehr das Gefühl zu ſprechen hat, eine recht anerkennenswerthe Leiſtung. Ihr Spiel ge⸗ wann an Wärme und innerem Empfinden. Gut gelangen ihr die Szenen, in denen die Kindesliebe zu dem alten Vater mit elementarer Gewalt durchbricht. In den leidenſchaftlichen Momenten zeigt die Stimme der Künſtlerin eine gewiſſe ſtörende Sprödigkeit. Ein Engage⸗ ment von Frl. Riza Bajor würde ſicher unſerem Künſtlerenſemble eine ſchätzenswerthe Kraft zuführen. Ob die Dame aber jetzt ſchon im Stande iſt, die durch den Weggang von Frl. Liſſl entſtehende Lücke gqanz auszufüllen, erſcheint uns fraglich. Die geſtrige Vorſtellung brachte uns noch ein zweites Gaſtſpiel. Herr Ernſt Hart vom Stadttheater in Elberfeld gab die Rolle des „Hefterdingk“. Da Herr Freiburg mit Ende dieſer Spielzeit aus un⸗ ſerem Hoftheaterverband ſcheidet, handelt es ſich bei Herrn Hart wohl um Engagementsabſichten. Der Künſtler führte ſich geſtern vor⸗ theilhaft ein. Sein Pfarrer Hefterdingk war eine in ſich abgeſchloſſene des wurde den Augen der ergriffenen Menge gezeigt. Noch einmal Die Glocken wetteiferten miteinander in hellem Jubel und Glückſelig⸗ keit.„Chriſtus iſt geboren,“ tönte es von allen Lippen, und der reiche hor ſang wie nie vorher von der Freude in den Herzen der Beter, in Gedanken erinnerte ſich Jeder des denkwürdigen Abends. eder herrſchte Stille, und wieder hörte man die eintönigen Stimmen er Offizianten. Große Lichter wurden angezündet und unter den hor, die Geiſtlichkeit und die Konſuln vertheilt. Zu Zweien führten Chorſänger immer lauter ſingend den Weg zur Geburtskapelle ſelbſt. Der Kerzen glänzten dann und wann in der Entfernung unter Igten und zulept kam der Biſchof, der in den Arnien einen Korb Stroh mit der Geſtalt eines Kindes in Windeln trug, deſſen Hand gnend erhoben war. Die Gläubigen knieeten nieder, als ſich die hohe Geſtalt des Prieſters nahte, und küßten den Saum ſeines geſegneten Kleides. Der Geſang wurde allmählich ſchwächer, als die Prozeſſion ſeſang leitete uns, als wir die Grotte beſuchten, deren Wände— wie radition meldet— auf die Geburt Chriſti— die Ankunft der en und die Anbetung der drei Könige geblickt haben. Das Kind de auf den Platz geſtellt, an dem Chriſtus geboren ſein ſoll, auf den er Stelle der Krippe bezeichnet, und dann zog die inten die Glocken in überſtrömender Freude. Chriſtus war geboren! den Hallen und Kapellen der großen Kirche. Die Konſulatsbeamten zurückzog. Die Spur der Füße, der immer mehr ſich entſernende gurück, und der Gottesdienſt nahte ſeinem können, die er nach langwierigen Arbeiten jetzt fertiggeſtellt hat. Die Stockholmer Zeitung„Idun“ berichtet darüber Folgendes: Seit zehn Jahren bemüht ſich Elmquiſt, Bronzeſtatuen ſo zu gießen, daß ſie keine ſpätere Veränderung mehr erfordern. Der voß ihm erreichte Erfolg ſcheint alle ſeine Hoffnungen zu erfüllen. Die bis jetzt gebrauchten Methoden hatten nach ſeiner Meinung für die künſtleriſche Produktion von Bronzen kein befriedigendes Ergebniß, da ſie viel Ueberarbeit er⸗ forderten; er widmete daher alle ſeine Bemühungen der Aufgabe, ein in dieſer Hinſicht befriedigendes Verfahren zu entdecken. Einer ſeiner Hauptverſuch wurde in Florenz gemacht, wo er ein Jahr weilte. Die neue Entdeckung von Elmquiſt vereinfacht nicht nur die Arbeit, fondern gibt auch erſtaunliche Ergebniſſe, deren bemerkenswertheſter Zug eine abſolute Treue gegenüber dem Original iſt; der Guß bewahrt völlig die künſtleriſche Vollendung des Modells. Elmquiſt hat die bis jetzt für Modelle gebrauchte harte Subſtanz, die ſchwer zu handhaben iſt, durch eine weiche, leicht zu modellirende erſetzt, die außerdem den Vorzug beſitzt, leicht gegoſſen werden zu können. Das in die Guß⸗ form gegoſſene Metall gibt eine genaue Reproduktion des Modells mit ſeinen feinſten Formen, ohne daß eine folgende Ueberarbeitung nöthig iſt. Ueberdies wird kein Künſtler darein willigen, ſein einziges Modell zu wagen, wenn er nicht die völlige Gewähr einer genauen und voll⸗ kommenen Wiedergabe hat, wie das bei dieſer Entdeckung der Fall iſt. Außerdem geſtattet ſie die Reproduktion der Modelle zu einem verhältnißmäßig niedrigen Preiſe. Elmquiſt hat in verſchiedenen Ländern Patente genommen, um ſich ſeine Erfindung Zu ſichern, deren Bedeutung in der beſonderen, chten Subſtanz liegt. von ihm gebrat 9 Kindern iſt, ſoll mit ſeiner früheren Dienſtmagd ein Verhältniß Die Auseinanderſetzungen würden lange Zeit —. Leiſtung. Er beſitzt ein ſicheres, gewandtes Spiel. Den übermäßig paſtoralen Ton, in den die Vertreter des Hefterdingk ſo gern verfallen, wußte er glücklich zu vermeiden. Man wird natürlich erſt noch weitere Gaſtſpiele des Herrn Hart, namentlich in den klaſſiſchen Stücken, ab⸗ warten müſſen, ehe man über ſeine Vefähigung ein Urtheil abgebeſr kann. Die Beſetzung der übrigen Rollen war die alte. Das gut be⸗ ſuchte Haus ſpendete den Darſtellern lebhaften Beifall.„ Kleine Mittheilungen. Profeſſor Theodor Mommſen hatl, wie berichtet wird, von dem ihm zuerkannten Nobelpreis 5009 Mark dem Magiſtrat von Charlottenburg, wo Mommſen wohnt, über⸗ wieſen, und zwar je 1000 M. für die Volksbibliothek und die Biblio⸗ 39 Seite 0 tkehen der Gymnaſien und 2000 M. für die Armen.— Graf Leo Tolſtoi iſt an eroupöſer Lungenentzündung erkrank. Stimmen aus dem Publikum. Der Neujahrsbrieſverkehr. Da der Jahresſchluß herannaht, dürfte es angebracht ſein, au einen Mißſtand hinzuweiſen, der ſich ſeit—3 Jahren in den erſ Tagen des Januar jeweils zu zeigen pflegt, nämlich die Thatfache daß im Bezirke des Poſtamts J bei den Briefträgern Tauſch ihrer Bezirke vorgenommen wird, und zwar gerade auf den Anfang des Jahres. Zrveckmäßig und im Intereſſe des Publikums will uns dieſ Anordnung nicht erſcheinen. Während die bisherigen Briefträger wenn ſie im Januar noch einige Zeit in ihren alten Bezirken belaſſen würden, viel raſcher und leichter die ohnedies große Fluth der Brief u. ſ. w. beſtellen könnten, da ſie die Bewohner ihres Beſtellbezirks, di von denſelben gehaltenen Zeitungen u. ſ. w. kennen, müſſen ſich di neuen Briefträger in dem ihnen neu zugetheilten Bezirke orientir die Wohnungen der Adreſſaten erſt kennen lernen, was mit Zeitberluf verknüpft iſt und die unangenehme Folge hat, daß das Publitum dg durch in den erſten Januartagen ganz beträchtlich länger warten muf bis es in den Beſitz ſeiner Poſtſtücke gelangt. Vielleicht wird Kaif Poſtamt durch gegenwärtigen Hinweis auf die Nachtheile eines Wechſels der Briefträger in ihren Beſtellbezirken gerade auf 1. Jauuar Veranlaſſung nehmen, dieſen Wechſel, wenn er dienſtlich geboten iſt, auf einen anderen Termin zu berſchieben. b. N 55 Heueſte Nachrichten und Celegramme. Privat-Celegramme des„General-Hnzeigers“ * Metz, 23. Dez. In der Nähe von Nilvingen bei Dieden⸗ hofen wurden während eines Streites zwiſchen elſäſſiſchen un italieniſchen Arbeitern zwei Arbeiter durch Meſſer ſtiche ſchwer verletzt. Einer der Verletzten wurde auf di Eiſenbahnſchienen gelegt und laut„Lothringer Zeitung“ v einer Lokomotive zer malmt. Hannoper, 23. Dez. Wie dem„Hannoverſ. Courier“ aus Osnabrück gemeldet wird, brannte di dortige Hebammen⸗Lehranſtalt heute Morgen zu größten Theil ab. Die Wöchnerinnen wurden nach der Fr vinzial⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt geſchafft. 5 Berlin, 24. Dez. Dem Juſtizrath Rieſer, Direktor d Darmſtädter Bank, wurde der Titel Geheimer Juſtizrath verliehen Berlin, 24. Dez Die„National⸗Zeitung“ hört, der nä jährige preußiſche Etat enthalte eine Poſition zur Errichtung e lechniſchen Hochſchule in Breslau mit einer allgemei Abtheilung, einer ſolchen für Maſchinenbau und Hüttenkunde 3 füs Elektrotechnik. „Berlin, 24. Dez. Nach den„Berliner Pol. Nachrichten“ ſteh enkgiltig feſt, daß in der nächſten Landtagstagung der Geſetzentw 1 über die Vorbildung für den Juſtigdienſt nicht err hingegen wiederum eine Vorlage über die Vorberathungen üb, höͤheren Verwaltungsdienſt eingebracht wird. 5 *Berlin, 21. Dez. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus berg: Der Kaiſer genehmigte die Veranſtaltung einer Lo f mit dem Reinertrag von höchſtens 950,000 Mark zur Freilegung d hieſigen Schloſſes. 755 Zur Verhaftung der Familie Humbert. Paris, 24. Dez. Oberpoligeikommiſſär Henn ion geſtern Abend mit einer Anzahl Beamten nach Madrid, un Mitglieder der Familie Humbert bei ihrer Auslieferung von de ſchen Behörden zu übernehmen. 7 75 Paris, 24. Dez. Die Geliebte Romain d Auxignac's, dAlaza, iſt heute bei ihrer Ankunft in Buenos Aires ver worden. Sur Flucht der ſächſiſchen Aronprinzeſf * Dresden, 23. Dez. Die Kronprinzeſſin bewerk ihre Flucht aus Salzburg an dem Tage, da der ihr von mit der Hofdame von Schönberg⸗Rotſchönberg nach Oberhofmarſchall von Tümpling einen Tag nach Bercht beurlaubt war. Die Entfernung der Prinzeſſin wur ſpäten Vormittag entdeckt. Der betreffende franzöſiſ lehrer Giron iſt ein bildſchöner Abbé und war de der kronprinzlichen Kinder.(Frkf. Ztg.) „(Dresden, 24. Dez. Zu der Flucht der Kronprinzeſſin wird gemeldet, daß der jetzigen Affa Sprachlehrer Giron einige nicht ſehr gut vorb deshalb mißlungene Fluchtverſuche mi Perſönlichkeiten vorangegangen ſeien, daß aber der Kr jedesmal ſeiner Gemahlin verziehen habe, die Verhältt aber diesmal derart, daß ein ſolcher Ausweg nicht n. ſcheint. Der Vater der Kronprinzeſſin berichtete nach deckung der Flucht ſeiner Tochter, die ihm erſt am mittag gemeldet wurde, ſelbſt an ſeinen Schwiegerſ Kaiſer Franz Joſef. Im Auftrage des Letzteren herzog Leopold Ferdinand ſeine Schweſter kehr nach Salzburg zu bewegen, mußte aber Genf w laſſen, ohne ſeinen Zweck erreicht zu haben. Am Muü Hofe treten Beſtrebungen hervor, in der Angelegenheit ei mittlungsrolle zu ſpielen. Die Kronprinzeſſin ſoll niemals wieder das eheliche Leben mit ihrem Gatten aufneh zu wollen, habe aber das Verlangen ausgeſprochen, Kinder ihr verbleiben ſollen. Der Kronprinz ſeinem Jagdunfall wieder ſoweit hergeſtellt, daß er ſich fahren laſſen kann. 94( Berlin, 24. Dez. Der„.⸗A.“ erfährt n. Dresden: Irgend welche neue Excentricitäten von der Kronprinzeſſin werden nicht befürchtet, ebenſo ſeie ſondere Schritte Seitens des Dresdner Hofes nicht zu V 2 4. Seite SGenerai⸗ Anzeicer Mannherm, 2 4. Dezem Uolkswirthschalt. Konkurs der Süddeutſchen Asbeſt⸗Induſtrie⸗A.⸗G. Maunheim. Wie gemeldet wird, hat die Geſellſchaft geſtern Konkurs angemeldet. Das Aktienkapital beträgt M. 350 000, die ungedeckten Forderungen M. 70 000. Deutſche Steinzeugwaarenfabrik für Kanaliſation und chemiſche Induſtrie, Friedrichsfeld i. B. Das Geſchäftsjahr 1902 iſt befrie⸗ digend perlaufen und iſt die Dibidende wieder auf 19 Proz., wie im Vorjahre, zu ſchätzen. Herreumühle vorm. C. Genz,.⸗G., Heidelberg. In der außerordentlichen Generalverſammlung der Herrenmühle, welche am 23. ds. abgehalten wurde, waren 608 ien von 700 vertreten. Es wurde einſtimmig die Herabſetzung des Grundkapätals um 100 Aktien beſchloſſen, welche zu 60 Proz, von der Geſellſchaft angekauft werden. Der ſich hieraus ergebende Kursgewinn von M. 40 000 ſoll zur Herabminder⸗ ung der Unterbilanz verwendet werden. Nach dem Bericht der Direktion arbeitet die Herrenmühle ſeit 1. Auguſt 1902(Eintritt der neuen Direktion) mit Gewinn, ſo daß, wenn keine beſonderen Verhältniſſe eintreten, die Unterbilanz vorausſichtlich im Laufe des Jahres 1903 ganz verſchwinden wird. Aankenthaler Keſſelſchmiede und Maſchinenfabrik Kühnle, Kopp u. Kat).⸗G. Nach Beſchluß der Generalverſammlung, bei welcher 27 Aktionäre ein Kapital von 943 000/ bertreten hatten, wurde zunächſt die Bilanz gutgeheißen, dem Vorſtand und Aufſichtsrath Entlaſtung ertheilt und der Gewinnvertheilungsvorſchlag des letzteren genehmigt. Nach Vornahme reichlicher Abſchreibungen kommt eine Dipidende von 4½ pett. mit 67 500% zur Vertheilung, dem ge⸗ ſetzlichen Reſervefonds werden 5 pEt. vom Reingewinn mit 6817 ¼ berwieſen und für Tantieme, Zuwendung an die Beamtenbenſions⸗ U. Arbeiter⸗Unterſtützungskaſſe, Gratifikationen, Geſchenke an Vereine und Wohlthätigkeitsanſtalten wurden 32 944% beſtimmt. Der aus dem Vorjahre herrührende Gewinnvortrag von 26 436/ wird zur Errichtung eines Maſchinen⸗Erneuerungs⸗Konto berwendet und der Reſt von 24096% wird des verſtorbenen Aufſichtsrath⸗ 5 würde Herr Direktor Eugen Wehrle, hier, und für Herrn Direktor Paul Packheiſer, Mannheim, der fein Amt aus Geſundheitsrück⸗ ſichten niederlegte, Herr Zivilingenſeur Guſtav Keim, hier gewählt. 221 (Das ſatzungsgemäß ausſcheidende Mitglied Herr Rentner Martin Glaſer, hier, wurde wiedergewählt. Mannheimer Marktbericht vom 24. Dez. Stroh per Ztr. M..60 bis M..—, Heu M..50 bis M..—, Kartoffeln M..— bis M..— per Ztr., Bohnen per Pfd. 00.90 Pfg., Blumenkohl per Stück 25—30 Pfg., Spinat per Portion 25—00 Pfg., Wirſing per Stütck 00.8 Pfg., Rothkohl per Stück 15—00 Pfg., Weißkohl p. St. 15 bis 20 Pfg., Weißkraut per 100 Stück 12., Kohlrabi 3 Knollen 0⸗00 Pfg., Kopfſalat per Stück—10 Pfg., Endivienſalat per Stück—10 Pfg., Jeldſalat p. Portion 00 Pfg., Sellerie p. Stück8—10 Pfg., Zwiebeln p. Pfund 00—8 Pig., rothe Rüben per Portion 6 Pfg., weiße Rüben Per Portion o Pfg., gelbe Rüben per Portion 6 Pfg. Carrotten per Büſchel 4 Pfg., Pflück⸗Erbſen per Portion—0 Pfg., Meerrettig per Stange 15—20 Pfg., Gurken per Stück 00—00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück.00 Mik., Aepfel per Pfd. 12—18 Pfg., Birnen per Pfd. 20—25 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00—00 Pfg., Trauben per Pfd. 00 Pfg. Pfirſiche per Pfd. 00—00 Pfg., Aprikoſen per Pfd. 0 Pfg., Nüſſe per 25 Stück—00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 45 Pfg., Eier per 5 Stleck 30—35 Pfg., Butter per Pfd..10—.20., Handkäfe 10 Stück 40 Pfg. Breſem per Pfd. 30—60 Pfg., Hecht per Pfd. 1,20., Barfch per Pf 70—80 Pfg., Weißfiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 0 Stockſiſche per Pfd. 30 Pfg., Hafe per Stück.00—.00 M. per Kg..40—.00., Hahn(Ig.) p. Stück.20—50., Huhn(jung) per. Stück.70—2., Feldhuhn per Stück.00..00., Ente per Stück 24.00., Tauben per Paar 901.00., Gans lebend per Stück —5.« geſchlachtet per Pfd. 00—75 Pfg., Aal.00—00 Pfg., Karpfen.00 Mk., Zwetſchgen per Pfd 00—00 Pfg. Mannheimer Getreidebericht vom 23. Dez. Die Stimmung war andauernd ſehr feſt. Die Forderungen von Amerika und Ruß⸗ Land waren unverändert, das Angebot jedoch ſchwach. Argen⸗ tinien lagen nur unrentable Offerten vor. Roggen wenig Geſchäft, Mais gefragt, Pfälzer Braugerſte feſt.— Südruſſiſcher Weizen M. 121.— bis 142.—, Kanſas 11 M. 126, Redwinter II M. 29 Rumäniſcher M. 125—135, Ruſſiſcher Roggen M. 103.—, Mixed⸗Ma Januar M. 94—95, La Plata⸗Mais M. 112, Futtergerſte M. 94 bis 95, Ruſſiſcher Hafer Mk. 105—125. Frankfurter Effekten⸗Soctetät vom 23. Dez. Kreditaktien 212.20.80 bz., Diskonto⸗Kommandit 159 40 bz. ult., 189.50., 40 ., ept., Berliner Handelsgeſellſchaft 157.90 bz., Deutſche Bank 211 10 bz., Preuß. Hyp.⸗Bank 94.10 bz. G, Neue Voden⸗Alt. 161 bz.., Banque Ottomane 117.90 bz. Staatsbahn 145.80 bz., Lom⸗ barden 16.70 bz. G. Zproz. Mexikaner 24.50 bz. G. ult., Zproz. Portugieſen 31.40., 30., Iproz Türken D 28.5 bz.., Zproz. Bulgaren 92.20 bz. G. Bochumer 175.75.70 bzy, Harpener 166.90 55.., Eſchweiler 213.50 bz. Elektr. Schuckert 77.90 bz., Elektr. Helios 10 bz. G. London, 23 N 1 Von 23. Dezember.(Baltic. Schluß.) Weizen im Allgemeinen wurde gegen Schluß des Marktes blieb aber ruhig. Verkauft: 1 Ladung Walla-Walla ſchwimmend zu 29 sb. 5 Ladung Rosario Sante Fe per 15. Januar⸗Februar zü 27 sh 9 d 8. ſefter, 1 Ladung Resario Sante Fe p. Jan.⸗Febr. zu 28 sh. 61 lbs. Angeboten: 1 Ladung Galftornier chwimmend zu 31 sb. 1 Ladung Wala-Walla ſchwimmend zu 29 sh. 1 Ladung Rosario Sante Pé per Febr.⸗März zu 27 sh 9 d. 61 J0s. 1 Ladung Azol lack Sea per Jan.⸗Febr. zu 25 sh 6 d. 1 Ladung Süd⸗-g ussischer per Dezember⸗Januar zu 28 sh 3 d. Mais blieb während des Marktes ruhig, aber unverändert. BVerkauft: 1 Theilladung American mixed maize p. Januar neu zu 20 sh 9 d netto. „1 Theilladung American mixed maize per Jan. zu 20 sh A. Angeboten: 1 Ladung La Plata per März⸗April zu 19 sh 6 d. 1 Ladung La Plata per April⸗Mat zu 19 sh 8 d. 1 Ladung La Platu per Mai⸗Juni zu 19 sh 3 d. Gerſte nahm gegen Schluß des Marktes eine feſte Tendenz an, blieb aber unverändert. 5 Verkauft 1 Ladung Süd-Russische 5 options per Januar zu 17 sh 7½ d. 15 1 Ladung Sud-Russische 5 optiong p. Jan.⸗Febr. zu 17 sh 9 1 Ladung Sud-Russische 5 options p. Febr.⸗März zu 17 sh 9 d. Hafer: Die ruhige Tendenz hielt bis Schluß des Marktes zu Gunſten der Käufer an. Rapsſaat wurde mit einer krägen, aber willigeren Tendenz ge⸗ ſchloſſen. Angeboten: Brown Ferozepore old terms per Dezbr.⸗Januar Verſchiffung nominal. aleutta old terms per Dez.⸗Jan. Verſchiffung 31 sh 6 d. Cawupore old terms per Dez.⸗Jan. Verſchiffung 31 sh 6 d. bLeinſaat wurde mit einer feſteren Tendenz infolge Bezahlung von —9 d erhöhten Preiſen geſchloſſen. Angeboten: Bombay per Dezbr.⸗Jan. Verſchiffung nominal. Haleutta per Dez.⸗Jan. Verſchiffung 46 80 3 d bezahlt. Ua Plata per Dez.⸗Jan. Verſchiffung 41 sh bezahſt. Mannheimer Petroleum⸗Notirung vom 24. Dezember. Amerkaniſches Pelroleum dispombel M. 22.50, ruſſiſches Petroleum M. N50, öſterreichiſches Petroleum M. 20.80 pro 100 Kilo netto verzolll ab hieſtgem Lager. Magdebnrg, 28. Dez. Kornzucker 88 proz..90—.10, 78 proz. .15—.40, Brodraff. I. 28.9, do. 1I.—.—, gem. Raffin. 28.70—00,%0 gem. Melis 28.20 ruhitg W Brüſſet, 23. Dez.(Schluß⸗Kurſe.) —, Türken 0 31.40, Türken 0 285 Prinz Heinrich—.— Spanker 86¼, Italiener 0 Warſchau⸗Wiener—.—, Liſſabon, 28. Dezember. Geld⸗ Agio 25— Proz. Wechſel auf London 42 ½ Pence. Silber 22/, Priv.⸗Disk. 4— Wechſel London, 23. Dez. auf deutſche Plätze 20.65. Valparaiſo, 28. Dez. Wechſel auf London 16 ½. Rio de Jaueiro, 28 Dez. Wechſel London 11 12 New⸗Nork, 23. Dez. 5 Uhr Nachm. Effeclen. 20. 22. 23. 22. 23. London 60 T. Sicht.82¼.88„New⸗Nork Central 153% 151¾ Lond. Cable Tranſ..87½.877½ North. Paeifte Pref. 110% 110— Paris k. S..198/.19% North. Pac. Com.———.— Deutſchland k. S. 94% 94%¾% N. Lac. 8% Bonds 79½ 717 Atch, Top. Santa Fe 83 829/ Norfolk. Weſt. Pref. 71½8 71 Canadian Pacifte 180/ 129.— Unton Paeifte Sh. 998/½60 981 Southern Paeific 64¼%.¼ 4% Bds. p. 1925 135— 133.— Chic. Milw.& St.P. 176¼ 175— Silber 48% 48½ Denv. Rio Gr. Pref. 90/, 90⸗p Kanſas City Sh. 59½ 58½ Illinois Central 144 144¼J United T. Steel 357/ 34½ Lake Shore—˖öÜͤ—„ Pref. 9977 84½ Louisville& Naſhv. 123¼ 123½ NRew⸗Pork, 23. Dez. 5 Uhr Nachm. Roth. Wint.⸗Weizen Naff. Rio Nr. 7Febr.].58.55 loco 79 279 do. März.75.65 „ Dezbr. 88% 84¼ do. April][.6.75 „ Januar— 75 do. Mai.85.85 „ Februar— do. Juni!.90.90 „ März 8 do. Juli.95.95 „ Mai 819½. 81. do. Aug..05.05 Funt—— do. Sept.].70.10 „ Juli 78½ 785/ MehlSpring⸗Wheat Mais Dezbr. 60— 60% cloars.10.10 „ Januar—— Baumw.⸗Zuf. v. Tg. 51000 68000 „ Februar 55 do.„Ausf. nach „ Mai 48% 489% Großbr. 10000 12000 „ Juli— 47 U5 do. ⸗Ausf. n. d. „ Auguſt Continent 4000 17000 Petroleum Raftned Baummolle loco.75.75 (in Caſos).50.50 do. Dez..53.5 Naff, Petrol. Stand⸗ do. Jan..55.58 ard white in.N..20.20 do. Febr..31.28 Raff. Petrl. Stand do. März.81.33 in Philadelphia.15.15 do. April.83.31 Credit Balances do. Mai.33 832 t Oil City 151.— 151.— do. Juni.35.81 Terpentin⸗Spiritus 55½ 55½ do. Jult.35.82 Schmalz⸗Weſtern do. Aug..18.14 ſteam. 10.80 10.70 Baumwolle in New⸗ Schmalz(Rohe& Orleans 87 857 Brothers) 11.— 11.— Baumwolle in New⸗ Schmalz(Wilcox) Orleans p. Dez..22.17 per Dezbr. 11.—10.90 Branntw. in New⸗ Talg 6 ⁰5—] Orleans p. Dez..30.81 Zucker 3¼/ 3 ½ Kupfer 11.65 11.65 Kaffee fair Rio Nr.7 5¼ 5 ½ Zinn 26.— 25.05 Kaffee RioRr.7 Dez..40.40 Getreidefracht nach do. Jan.45.40 Liverpool 5* Tages⸗Statiſtik. Zufuhren im Weſten: 22. 28. Winterweizen Bsh. 171 00⁰0 21 000 Frühjahrsweizen 80 1902 000 427 000 Zufuhren a. d. Seeplätz. Weizen„ 169 000 311000 Ausfuhr a. atlant. Häfen„„ 150 000 2 6000 für den Export: Leizen Bootsladung 6 Mais Getreidefracht nach London d.5 1 „ Antwerpen d 1 1 65„ Notterdam ets. 4 4 „ Bremen Pfg. 27 U⁰ 277 5„ Hamburg„ 17 17 Nachbörſe Weizen Mais Newpyork, 23. Dez. Abends 6 Uhr.(Tel.) Pro⸗ duktenbörſe. Weizen höher auf Deckungen, Gerüchte von Verkäufen für den Export und ſchwaches Angebot; dann niedriger auf Realiſirungen; weiterhin wieder feſter auf Dezem⸗ ber⸗Deckungen von Chicago. Schluß ſtill. Mais Anfangs anziehend auf Deckungen; ſpäter niedriger auf Plat⸗Verkäufe und im Einklang mit Chicago. Schluß willig. Kafſfee anregungslos. Schluß ſtetig. Baumwolle höher auf Deckungen der Platzſpekulanten; dann ſchwächer auf über Erwarten umfangreiche Zufuhren, Mangel an Käufern und Vorausſage von Vermehrung der Zu⸗ fuhren. Schluß ruhig. Chicago, 23. Dez. 5 Uhr Nachm. 22. 28. 22. 28. Weizen Dez. 73% 174% Schmalz Juli.37.42 „ Mal 77% 77%J Pork Dez.——— „ it 74 74—„ Mai 16.65 15.60 Mais Dez. 45% 45½„ Juli 16.45 15.20 8 gi 48 43½„ Dez..47 845 l 42% 42%„ Mai.55 857 chmalz Dez. 11.25 11.17 Speck.87.87 „ Mal.82.80 *Chicago, 23. Dez. Abends 5 Uhr.(Tel.) Pro⸗ duktenbörſe. Weizen, ausgenommen Dezember wurde ebenſo wie der Maismarkt von denſelben Einflüſſen beherrſcht wie in Newyork. Schluß ſtill bezw. willig. Liverpool, 23. Dez.(Schlußkurfe). 23. 28 Weizen per März.01% ſtetig.02 ruhig per Mai.01.01 Mais per Jan. n.06 ½ ruhig.06 ½ ruhig per März 5 .02%8.02¼ W. New⸗Nork, 23. Dez.(Mitteldepeſche). Weizen per Mai 81½ ſtetig 81½ ſtetig Mais per Mai 48 ½8 ſietig 48%/8 etig Baumwolle: per Januar.53.52 per Mai.38 ruhig.81 feſt W. Chicago, 23. Dez.(Mittel depeſche). Weizen per Mai 77⁴⁸ ſtetig Mais per Mai 43½ ftetig 77 ſtetig 48/ ſletig Zufuhren in Waggon à 750 Pud 20. A Weizen 7 11 Roggen 12 84 Hafer 58 93 Gerſte 41. 91 Leinſaat 20 42 Geſchäftſtimmung: ſtill. Wetter: Schner. Petersburg, 23. Dez.(Samarkg.) Produktenbericht. 18. 28. Weizen: unbeſt. ſtill Samarka(10 Pud rein Gewicht)—— Roggen: feſt ſtelig (ö9Pud xein Gewicht) 78—79 70 Hafer: feft ſtetig (5 Pud rein Gewicht) 66—67 65 Leinſaat: ſtelig ſtill (9 Pud rein Gewicht) 145⁵ 128 Hanf loco———— Talg loco 63 nächſter Monat Geſchäftsumfang nach Getreide: ruhig. Exportnachfrage: unbedeut. London, 23. 3 Monate 51¼, Welter: Froſt. Eiſen und Metalle. Dez.(Schluß). Kupfer per Kaſſa 51%, Kupfer tuhig.— Zinn p. Kaſſa 117½ Zinn 3 Monate. 118 ½, ruhig.— Blei ſpaniſch 10¼14, Blei engliſch 11—, feſt, Zink gewöhnlich 19¾, Zir k ſpezial 19%, Queckſilber%, ſeſt. New⸗Hork(Eiſen und Stahlmarkt). 22. 23. Eiſen Iron Nr. 1 Northern 23.——25.— 23.——25.— W 22.—23.— 22.—28.— Nr. 1 Suthern 22.—23.— 22.—23.— Nr. 1 Soft 22 22 Stahlſchienen 28.— 28.— Beſſemer Stahl 29.— 29.— Kupfer 11.65 11.65 i Zinn 25.90—26.— 25.95—26.05 Tendenz: ruhig. ̃ Waſſerſtandsnachrichten vom Aonat Dezember. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 12.20.21.22. 23. 24.]Bemerkungen 8 Jouſtaunuzß J276 2,92 Waldshnt 22,642, 52,204,62.35 2,28 Hüningen 2,302,191,97 2,43„,24 Abds. 6 Uhr Kehl.36 2,952,622,73 2,90 2,62 N. 6 Uhr Lanterburg 392 4,634,43 4,55 4,8% Abds. 6 Uhr Maxan„J3,83 4,50 4,414.52 4,82 2 Uhr 1 Germershein. 3,61 4,18 4,40„884,52.-P. 12. Uhr k Maunheim 8 3,30 440 4,56 4,28.47 4,60Morg. 7 Uhr 8 1 2,12 2,202,22.-P. 12 Uhr 9 DBiugen 1,55 2,22,702,89 2,91 10 Uhr 5 3,22.46 3,46 2 Uhr 2 Kobtenzßz; 8,82 10 Uhr 1 Küfflf 3 3,88 4,31 1,45 2 Uhr 9 Nuhrort 2 2,0 3,99 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 3,30 5,054,74 4,49 4,64„„ Heilbronn.85 2,56 1,95 1,19 V. 7 Uhr ——————————— Rme—.——— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, 1 25 für Lokales und Provinzielles: Eruſt Mülter, für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtmann, für den Inſeratentheil: Harl Apfel. 8 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Director Speer. 1* Ane 8 ANNHEIN „Pfälzer Hof. Erſatz für Maaßarbeit Hocglade Waffelnchade —* Landauer& Macholl, Heilbro Welt⸗Aus ün.. ſtellung Paris 1900: Goldene Medaille. 1+ Schmalz per Januar.37.42 Pork per Januar 16.15 16.20 Riga, 23. Dezember. 20. 28. Kop. Kop. Weizen per 129/130 Pfd. ſtill ſtill ruſſiſcher 90 90 Roggen 76 flau 76 flau ruſſiſcher 70—73 70—73 Hafer 85 ruhig ruhig ruſſiſcher 65—— gewöhnl. ungedörrter—— Gerſte per 180 Pfo. flau flau ruſſiſche 71 70 Leinſaat 136—137 136•137 kruſſiſche 154 3. feſt 154 3. feſt deß Mählzeit WKnechtks Cafolin. Absolut Flüssige Kaffee-Extrakt 5 feinster Qualität und vorzüglichen Aromas. —„„ Der Einzige 355 reine und durchaus haltbare Ein Theelöffel voll Cafolin auf eine Tasse Mileh gibt eine grossartige Mélange. 555 Vorzüglich für Mocca-Eis, Crëmes,— In glaſchen à mk..75 und mi..— bei J. Knab, belkatsssen-Handung Mannheim E 1. 5. Puddings und dergl. er te. 1 Die Eingeladenen werden erſucht, pünktlich zu erſcheinen. Männherm, 24. Dezember⸗ SGenerabunmeiger, 0 Enthebung von . deenjahrsgratulationen crg 1 Jür das Jahr 1903 werden wiederum Karten zur Euthebung von Neujahrsg atulationen gegen Entrichtung von wenigſteus Einer Mark ausgegeben. Die Namen der Perſonen, welche Karten gelöſt haben, werden in den hieſigen Zei⸗ tungen veröffentlicht und zwar in der am 31 Dezember erſcheinenden Hanptliſte alle Die⸗ jenigen, welche bis einſchließlich 28. Dezember Karten gelöſt haben.— In einer nach Neujahr er⸗ ſcheinenden Nachtragsliſte werden Diejenigen be⸗ kaunt gegeben, welche nach dem 28. Dezember ſich entheben laſſen. Aarten werden vom 20. Pezbr. ab ausgegeben: im Bureau der Armenkommiſſion R 1, 14, II., Zim⸗ mer No. 3(Aufgang zur Polizeiwache), im Rathhaus hier, Zimmer No. 10(parterre, 9 9 Breite Straße), in den Zeitungsexpeditionen, in den Muſikalienhand⸗ lungen K. Ferd. Heckel, O 3, 10 und Th. Sohler, 0. 2, 1, ſowie in den Buchhandlungen und Cigarren⸗ läden dahier, welche durch Aushängen dieſer Anzeige in den Schaufenſtern kenntlich gemacht ſind; ferner: in Käferthal: im Rathhaus daſelbſt, Zimmer No. 5, in Waldhof: bei Herrn Hauptlehrer Emil Hauck, Langeſtr. 1(parterre), ſowie beim Portier der Spiegelfabrik, in Neckarau: im Rathhaus daſelbſt, Zimmer No. 3. Schluß der Hauptliſte, die vor Aeujahr als beſondere ZeitungsBeilage erſtheint, mit dem 28. Dezember. Wir bitten von der Einrichtung der Enthebungs⸗ karten, deren Erlös dem Geſchenkefond der Armen⸗ kommiſſion zufließt, recht zahlreich Gebrauch zu machen. Die gütigen Schenkgeber werden dadurch die Armenkommiſſion in die Lage verſetzen, den zahlreichen Bittgeſuchen zu entſprechen und ſie können ſich des warmen Dankes Derjenigen verſichert halten, deren Noth zu lindern die Spenden beſtimmt ſind. Mannheim, im Dezember 1902. Armenkommiſſion: v. Hollander. 8 Kbbele. 28965 Vortreg. Am 15. Januar 1908 findet ein ſehr lehrreicher Vortrag mit Demonſtration für Kleibermacherinnen und Schülerinnen⸗ welche die Maunheimer Hochſchule für Zuſchneibekunſt und Damenſchneiderei, A, 15 abſolvirt haben und noch gegenwärtig beſuchen, über Folgendes ſtatt: 5818b 1. Damenmode vom 17. bis 19. Jahrhundert. „Faun die Damenmode beherrſcht werden? Damenreſormbekleidung und Korſett. Modewechſelnde Stoffe, Verzierungen uſw., Mode⸗Journale und Schnittmuſter. Maßuahmen, Zuſchnitt, Anproben, Behandlung u. Bearbeit⸗ Ung der verſchiedenen Arten Stoffe, ſowie Ausarbeitung der Schneidertaillen, Röcke, Paletots, Manteletts uſw. Alle Vortheile im Fertigſtellen der ſämmtlichen Arten Damen⸗ und Kindergarderoben. Der 6 200 findet Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nach⸗ miitags von 2 his 5 Uhr ſtatt. *. 85 be * 2 Neueintretende dürfen dieſen Vortrag mit anbören. 58180 1 21 Weitnaedfs deschenen empfehle: 26437 Schrelb-, Näh- u. 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