Durch auſcchl⸗ bvoerlebt werden. —55 Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt dez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mak. Mannheimer Volksblatt.) Telegrammi⸗Abreſſei „Journal Manuheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2892. eeere Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 e E G, 2. Gkleſenſte und verbreitelſr Jritung in Maunheim und Amgebung. E G, 2.„ Rcdaltion: Nr. 377 auele geile.. 20 Pf„ Expedition: Nr. 218 8 1955 aaale 925 225 5 Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr⸗ Filiale: Nr. 815 Die Neklane⸗Zeile. 60„ 8 Nr. Mittwoch, 24. Dezember 1902.(Abendblatt.) 601. Für unverlangt eingehende Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Des Weihnachtsfeſtes wegen erſcheint die nächſte Nummer Samſtag Vormittag. ————— „ 42 Weibhnachten. Die alte Römerwelt begann müde zu werden. Müde von der Ueberſpannung aller Kräfte in Arbeit und Genuß. Die Anderen ſeinem Herrenwillen dienſtbar zu machen, das war der Lebenstrieb des römiſchen Reichs, das war das Streben jedes Einzelnen, der den Beruf zur Macht in ſich fühlte. Und denen er verſagt war, die ſuchten von dem Guten dieſer Erde den denk⸗ har angenehmſten Gebrauch für ſich zu machen. Stieß aber ſolch ein ſinnenfroher Genußmenſch mit einem überlegenen Herren⸗ menſchen feindlich zuſammen, dann öffnete er ſich die Pulsadern und berließ dies Leben mit derſelben— wahren oder erkünſtelten — Anmuth, womit er von einem Kreiſe guter Freunde nach ge⸗ noſſenem Gaſtmahl Abſchied zu nehmen pflegte. Mit dieſen ihren Lebensidealen war die alte Welt in eine Sackgaſſe gerathen, woraus es einen Ausweg, eine Weiterent⸗ wicklung nicht gab, für die Herren ſo wenig wie für die Unter⸗ drückten. Auch im einſt ſo ſtolzen Volke Israel vermochten die Letzteren nichts anderes, als ſich aus dem gegenwärtigen Zuſtande wehrloſer Erniedrigung hinüber zu retten in Träume von zu⸗ fünftiger Herrlichkeit. Johannes, der Prediger in der Wüſte, peitſchte das müde Volk auf zu Buße und Taufe, damit es würdig werde, den Meſſias zu empfangen, der es erhöhen ſollte zum Herrn über alle Völker. Das Ideal der knirſchenden Ohnmacht war neue, ungeahnte Machtfülle. Da fiel in dieſe gährende, ſich ſelbſt verzehrende und zer⸗ ſtörende Welt ein neuer Ton. Von Nazareth ging die neue Bot⸗ ſchaft aus, die zwiſchen den beiden ausgeprägteſten Formen menſchlicher Selbſtſucht, zwiſchen ſchrankenloſer Herrſchaft und ſchrankenloſem Genuß, den Ausweg wies. Liebe Deinen Nächſten wie Dich ſelbſt, das war der Kern der Botſchaft, die dem echten Rbömerthum ſo fremd und widerſinnig klang, daß es ſie für Narr⸗ heit hielt. Aber Johannes der Täufer, auf dem die Hand der irdiſchen Gewalt ſchwer laſtete, begriff in einer Stunde tiefer Er⸗ ſchütterung, daß in dieſer Botſchaft eine weltüberwindende Kraft liege, und daß ſeine Rolle ausgeſpielt ſei. Langſam kam auch dem alternden Römerreich die Erkenntniß, daß mit dieſer Lehre, die die Welt verachten lehrte und das Leben nur um Andrer willen für lebenswerth erklärte, die Axt an die Wurzel ſeiner Staats⸗ einrichtungen und ſeiner Geſellſchaftsordnung gelegt werde. Und es wüthete mit Feuer und Schwert gegen die Bekenner des Ur⸗ Da war's aber ſchon zu ſpät. Denn hatte die Heilsbotſchaft von Nazareth den Seelen einen Ausweg gewieſen, ſich aus dem inneren Zuſammenbruch einer überreifen Kulturwelt zu retten, ſo waren Andere bereit, auch in der Körperwelt freie Bahn zu ſchaffen für eine neue Entwicklung. Die jugendfriſchen Stämme der Germanen löſten das Dilemma, worin die Antike gerathen war, auf ihre Weiſe, indem ſie das Römerxeich einfach zu Trüm⸗ mern ſchlugen. Dabei aber kamen auch ſie mit der neuen Lehre in immer engere Berührung, und da der Voltscharakter der Deut⸗ ſchen manche günſtige Eigenſchaft aufwies, ſo konnte es nicht ausbleiben, daß die tiefgründige Ethik des Chriſtenthums den alten Götterglauben verdrängte. Daß ihr Reich nicht eigentlich von dieſer Welt ſein ſollte, das wollte den thatenfrohen Germanen nur ſchwer eingehen. Um ſo beſſer war bei ihnen, die die Treue hoch in Ehren hielten und ein geſundes Familienleben entwickelt hatten, der Boden bereitet für die werkthätige Seite des Chriſten⸗ thums. Hilfsbereite Nächſtenliebe verband ſich auf deutſchem Boden mit einer daſeinsfrohen Hingabe an die Freuden und die Schönheit dieſer Welt. Dieſe Elemente blieben dauernd verbunden in dem Feſte der Weihnacht, auch für Menſchen, die ethiſchen Regungen ſonſt nicht allzu leicht zugänglich ſind. Auf welche Art immer man das Feſt feiern mag: nur allein kann man's nicht feiern. Wer ſie nicht leiblich um ſich verſammelt hat, die Lieben, in denen er lebt, der beſchwört doch liebe Exinnerungen herauf, daß ſie ihm Ge⸗ ſellſchaft leiſten. Am Weihnachstage wird auch der hartgeſottene Egoiſt ſich bewußt, auf wie wenig Augen ſein irdiſch Glück ſteht — oder geſtanden hat. Da werden längſt verblaßte Bilder wieder greifbar hell: die Mutter, die ein ſeliges Kind vor den ſtrahlenden Baum führte, der Vater, der am heiligen Abend Ernſt und Sor⸗ gen abgelegt hatte, um im Glück ſeiner Kinder glücklich zu ſein; Geſchwiſter, die uns zum Verkrauten ihrer hochfliegenden Wünſche machten. Und dann traten andere in den trauten Familienkreis, fremde Geſtalten, die uns vertrauter werden woll⸗ ten als die leiblichen Anverwandten, die uns das Glück bringen ſollten, jenes beſeligende, alles verſchlingende Glück, das den Er⸗ wachſenen den von heißer Erwartung durchzitterten Weihnachts⸗ traum der Kinderzeit noch einmal erleben läßt. Und wie dann an die Stelle der ungeſtümen Wünſche allmählich die ſtillere Freude der Erinnerung trat, am Weihnachtsabend fühlen wir's noch einmal und fühlen auch darin ein nicht alltägliches Glück. Wohl dem, der es im Kreiſe ſeiner Lieben genießen kann; wem das aber nicht beſchieden iſt, der wolle nicht vergeſſen, daß es der Bedürftigen genug giebt, und daß eine Gabe am Weihnachtstage doppelt erfreut! Niicht leicht iſt ja die Zeit, und die Sorge ums tägliche Brot mag Manchen heute ſchwerer drücken, als er ſich vor Jahresfriſt noch träumen ließ. Aber auch der Mühſelige und Beladene mag Verheißung neue Hoffnung ſchöpfen. Iſt es doch das alte, deutſche Feſt der Winterſonnenwende, wo die leuchtende Herrin des Tages wieder höher am Himmel hinauf zu ſteigen beginnt und die Herrſchaft von Schneegeſtöber und Eis zu brechen ſich an⸗ ſchickt. Iſt doch das Zeichen des Feſtes der immergrüne Tannen⸗ baum, dem die Kälte nichts anhaben kann und der uns in ungaſt⸗ licher Winterszeit einen Hauch verſpüren läßt vom Duft ſonnen⸗ durchwärmter Frühlingswälder! Möge denn das Feſt auch unſeren Leſern in glücklicher Stimmung verlaufen, möge es matt gewordene Hoffnungen neu beleben und ſtillgehegte Wünſche er⸗ füllen, und möge denen, die mit Wunſch und Hoffnung abge⸗ ſchloſſen haben, ein freundlicher Schimmer bergangenen Glücks dieſe Tage verklären zu Fröhlichen Weihnachten! Ein Interview mit Baſſermann. Ueber ſeine Unterredung mit Baſſermann ſchreibt der geſtern erwähnte Mitarbeiter der„Basler Nachr.“: Baſſermann empfing mich auf ſeinem Bureau, das übrigens ein behaglicher Raum iſt; das Lenbach'ſche Bild von Bismarck, ſitzend in Küraſſter⸗ uniform, eine große Photographie des Camphauſen'ſchen Bildes „Kaiſer Wilhelm und ſeine Generale“, eine Allegorie des wieder auferſtandenen Kaiſerreichs und eine große Photographie des jetzigen Kaiſers, welche die Wände zieren, würden im Uebrigen ſofort über die politiſchen Anſchauungen des Bewohners belehren; von bedeutenderen Kunſtwerken fällt neben den genannten Bil⸗ dern noch eine große Heliogravüre der Rembrandt'ſchen„Schaar⸗ wache“ auf. Auch Baſſermann nimmt für die Nabional⸗ liberalen das Verdienſt ganz in Anſpruch, daß der Zoll⸗ tarif zur Annahme gebracht worden ſei. Eine leichte Nuance zu Blankenhorns Darſtellung lag aber doch vor. Während nach Blänkenhorns Darſtellung auch die Konſervativen, die ſich durch vorzeitige Fraktionsbeſchlüſſe hätten feſtgelegt gehabt, ſchließlich froh waren, über dieſen Ausweg aus einer Sackgaſſe, den ihnen die Nationalliberalen eröffnet haben, meinte Baſſermann, dies ſei wohl nicht ganz zutreffend; denn die Konſervativen hätten nur mit Widerſtreben und Bedauern eingelenkt. Die Konſerva⸗ tiven ſeien durch die Obſtruktion der Sozialiſten und der Frei⸗ ſinnigen Vereinigung zum Einlenken beſtimmt worden, deren Toben und gewaltthätiges Auftreten ſchließlich das monarchiſche Gefühl bei ihnen ausgelöſt habe. Er ſelbſt ſei Augen⸗ und Ohrenzeuge geweſen, wie die wachſende Entrüſtung über das Verhalten der Oppoſition die einzelnen Konſervatiben zu Be⸗ ſchlüſſen getrieben habe, die ſie ſonſt nicht gefaßt hätten. Dieſes Verhalten der Obſtruktion ſei um ſo unbegreiflicher geweſen, als ohne ein ſolches kein Rechtsgrund zur Aenderung der Geſchäftsordnung vorgelegen wäre. Aber an dieſe Möglichkeit habe eben die Linke nicht glauben wollen, ob⸗ wohl man ihr ſeit Wochen mit einem ſolchen Schritt gedroht habe. Hätte die Obſtruktion ſich mit einſtündigen und auch anderthalb⸗ ſtündigen Reden begnügt, ſo wäre man heute noch nicht über Poſ. 350 des Zolltarifes in der 2. Leſung hinausgekommen und hätte froh ſein müſſen, wenn man im April oder Mai 1903 das Geſetz und den Tarif mit ſeinen 946 Poſttionen in dritler Leſung chriſtenthums. am Weihnachtsfeſte einmal Athem holen, mag aus ſeiner frohen 411. unter Dach bringen können. Aber Bülo w habe wieder Tagesneuigkeſten. — Weihnachten in Sandringham. Aus London wird berichtet: Die Geburt eines neuen Prinzen— des erſten während der Regierung Eduards VII.— wird mit dazu beitragen, daß das kommende Weih⸗ fachtsfeſt am engliſchen Hofe freudig gefeiert wird. Es wird das erſte Mal fein, daß das Königspaax ſeit der Thronbeſteigung Weihnachten heit der Königin in London zurückgehalten. Die Königin reiſte bereits heit der Königin in London zurückgehalten. Die Königin bereiſte bereits ant Sonnabend in Begleitung der Prinzeſſin Viktoria und des Prinzen und der Prinzeſſin von Dänemark nach Norfolk ab. Mit einigen Aus⸗ gahmen ſind nur Mitglieder der königlichen Familie zu Weihnachten einngeladen. Die Feiertage werden ruhig, ohne beſondere Feſtlichkeiten, Weihnachten wird am engliſchen Hofe immer im kraditionellen Stil gefeiert. Große Vorbereitungen finden ſchon vorher ſtatt, um paſſende Geſchenke und den Ausputz des Weihnachtsbaumes ſertig zu halten. Der aus Deutſchland ſtammende Weihnachtsbaum ff ſeit vielen Jahren von großer Wichtigkeit in engliſchen Häuſern. els der Prinzgemahl bald nach ſeiner Heirath den Weihnachtsbaum bei Hofe einführte, fand Königin Viktoria ſofort Gefallen an ihm, und bis zu ihrem letzten Weihnachten hatte ſie einen Baum. Aber er war nicht der erſte, der die Aufſtellung eines Baumes am engliſchen Hofe veranlaßte; Amelia Mürray erzählt in ihren„Erinnerungen“, daß„Königin Charlotte, die Gemahlin Georgs III., regelmäßig einen Baum aufſftellte, der mit Geſchenken für die Kinder behängt war, die ihn ſehen durften; und ich erinnere mich an das Vergnügen, wenn man nach ſeinem Namen jagen mußte, der ſicherlich an einem oder mehreren hübſchen Geſchenken befeſtigt war.“ Die Feier des Feſtes heginnt am Heiligen Abend; an dieſem Tage werden die Angeſtellten außerhalb des Hauſes und die Leute in den Dörfern beſcheert. König Eduard ſorgt dafür, daß in jedem Hauſe Weihnachtsfreude herrſche, und außer Fleiſch werden auch andere Nahrungsmittel vertheilt. Jas Königspaar und die Mitglieder der königlichen Familie ſind bei dieſer Vertheilung in der Reitſchule anweſend, und dabei werden Weihnachtswünſche ausgetauſcht, ſodaß keine Förmlichkeit herrſcht. Die von der Königin gewählten Geſchenke für Frauen und Kinder werden an demſelben Tage in den Hütten abgeliefert. Hauptſächlich beſtehen ſie aus nützlichem Hausgeräth und warmen Kleidungsſtücken, neuen Mänteln für die Schulkinder und paſſendem Spielzeug. Am Heiligen Abend beſchäftigt ſich die Königin und ihre Familie üherdtes mit der Ausſchmückung der Kirche und Halle mit Stechpalmen. Ant Weihnachtsmorgen ſehen alle Mitglieder der Familie und des Haus⸗ halts zuerſt die ſie erwartenden Geſchenke. Im vorigen Jahre wähylte der König z. B. viele ſchöngebundene Bücher und die Königin Schmuck⸗ ſachen, Poterien, Kunſthandarbeiten, Holöſchnitzereien, ſeidene Kleidet u. ſ. to. Die Holzſchnitzereien und Kunſthandarbetten wählte die Königin, da der verarmte Adel ſich mit deren Herſtellung beſchäftigr. Die Sachen werden von der vorher benachrichtigten Firma nach dem Palaſt zur Auswahl geſchickt, von einem Vertreter aufgeſtellt, mit Preisauszeichnungen verſehen, dann ausgewählt und nach Sand⸗ ringham geſchickt. Nach dem Frühſtück nehmen alle am Gottesdienſt in der Kirche des Parkes theil; der König und die Herren gehen zu Fuß, oft begleiten ſie auch die Königin und die anderen Damen; bei ſchlechtem Wetter jedoch fahren ſie. Die ganze königlicde Familie ſitzt auf dem hohen Chor, während die Kirche vom Gefolge, einem Theil der Dienerſechaft, einigen Kindern der königlichen Schulen und Dorfbewohnern beſetzt iſt. Der Chor der Schulkinder ſingt Weihnachts⸗ lieder und die Volkshymne; und beim Kommen und Gehen der könig⸗ lichen Familie ſteht die ganze Gemeinde auf. Zum Lunch, dem Mit⸗ tageſſen der Kinder, kommt der brennende Plumpudding auf den Tiſch. Die kleinen Prinzen und Prinzeſſinnen haben ihren beſonderen Weihnachtsbaum mit neuen hübſchen Ueberraſchungen, der von der Königin und ihren Töchtern ausgeputzt worden iſt; bei der Vertheilüng iſt die ganze Familie anweſend. Zwiſchen den Mahlzeiten finden je nach dem Wetter Spazierfahrten im Wagen, Automobil oder Schlitten ſtatt, oder ein Spaziergang und ein Beſuch der Ställe und Hunde⸗ hütten, oder auch Schlittſchuhlaufen auf dem großen See im Park, oder Tennisſpielen. Zum Diner gibt es den traditionellen Eberkopf, die ungetheilten Lendenſtücke eines Rindes und den Plumpudding — Idylliſches aus Caracas erzählt Frederie Febore, das frühere kann; die Tafel war verſchwenderiſch gedeckt, die Lakaſen weiß ge⸗ Lande der Orchideen“, die er im„Gauldis“ veröffentlicht; die Kon⸗ traſte, die das eigenartige Land in ſich birgt, kommen darin ſehr gut zum Ausdruck. Febore ſollte an einer Wohlthätigkeitsvorſtellung für die Geſellſchaft zum Rothen Kreuz theilnehmen und kam infolge deſſen mit Matos, dem damaligen Finanzminiſter und jetzigen General, zu⸗ ſammen.„Caracas iſt eine kleine, kokette, moderne Stadt,“ ſchreibt „mit elektriſcher Beleuchtung und geraden Straßen; in den ariſtokra⸗ tiſchen Stadttheilen ſind die Villen und kleinen Wohnhäuſer in ganz päriſeriſchem Stil. Der Bolivarplatz iſt mit exotiſchen Bäumen be⸗ bflanzt, auf denen die Orchidee blüht; und die Muſik der Garde be⸗ ſtreitet die Programme der ſehr beſuchten Konzerte. Die Muſtker ſind alle ſchwarz, und auch der Kapellmeiſter iſt von dunkler Farbe Als ich bemerkte, daß bei einer Stelle des Stückes eine Wirbeltrommel fehlte, antvortete er, daß der Finanzminiſter aus Sparſamkeit dieſes Inſtrument unterdrückt hatte. Mit einem einheimiſchen Begleiter be⸗ ſuchten wir die kleine Hauptſtadt, deren Komfort manchen Pariſer über⸗ raſchen würde. Wir dinirten bei M. Matos, und ſch muß geſtehen, daß man ſich keine eleganteren und künſtleriſchen Wohnungen denken pudert, mit Kniehoſen und roſa Seidenſtrümpfen, das Menu aus⸗ erwählt. Die erſte Nacht, die wir in unſerem Hotel berbrachten, brachte jedoch zwei kleine Zwiſchenfälle. Der erſte war dre Eutdeckung eines jungen Skorpions, der ſich in einem Handſchuhſachet nieder⸗ gelaſſen hatte. Dann hatte der Wind während des Schlafes ein Fenſter ſo weit geöffnet, daß wir mitten in der Nacht aufgeſchreckt wurden durch eine brüske Aufforderung der Poliziſten, die uns darauf hin⸗ wieſen, daß es ſehr unklug wäre, im Erdgeſchoß es den Dieben leicht zu machen, uns einen Beſuch abzuſtatten. Außer dem unangenehmen Eindringen der Skorpione oder der Negerdiebe gibt es aber auch noch die„concaratehs“, eine Art Schwaben von brauner Farbe, die wie große Fliegen flattern, ſich in die Haare ſetzen und außer einer u mäßigen Neigung zu Parfümerien eine bedauerliche Vorliebe für dis Spitzen von Lackſtiefeln haben... Im Laufe eines Befuches, den ich beim Miniſter des Aeußern machte, ſagte er plötzlich, Mitglied der Comédie⸗Frangaiſe, in einer hübſchen Plauderei„Im über die Teudenzen der franzöſiſchen Literatur ſprache„W bitte, einen Augenblick, es ſcheint mir, gls oh in dieſem A Y. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim 24. Dezember. einmal ſein unglaubliches Glück gehabt. Auf dieſes Glück, auf irgend ein großes Loos, das ihm irgend einmal„bvom Himmel herab in den Schooß falle“, wenn er auch die Dinge nur einfach gehen und kreiben laſſe, habe ſich der Reichskanzler wie in anderen, ſo auch hinſichtlich des Zolltarifes verlaſſen. Und wieder, wie ſo oft, ſei ihm die Sache eingeſchlagen, beſſer als irgend Jemand auch nur entfernt hätte vermuthen können. Nun werde ſich die Hauptarbeit des Reichskanzlers dem Ab⸗ ſchluß der Handelsberträge zuwenden. Dabei werde jetzt der ſchweigeriſche Handelsvertrag, der jg überhaupt nicht zu den eigent⸗ lichen ſchwierigen Vereinbarungen gehöre, kaum Sorgen machen; ge⸗ ſtützt auf den neuen Zolltarif und deſſen hohe Poſitionen werde ja ſogar der Abſchluß des ſchwierigſten, des ruſſiſchen Handels⸗ vertrages, keine unüberwindlichen Hinderniſſe mehr bieten. Noch dem jetzigen Reichstag werde vorausſichtlich der ruſſiſche Handelsvertrgg vorgelegt werden und ſodann ebenſo der leichteſte, der belgiſche mit der Beſeitigung des unſinnigen Quebrachoholzzolles. Dann werde ſelbſt der Handelsvertragsberein einſehen, wie ſchlecht er geleitet geweſen ſei. Was das Verhalten des Centrums bei den Zolltarifverhand⸗ lungen anlange, ſo ſei es das herkömmliche geweſen; erſt allerlei be⸗ ſondere von den Regierungsvorſchlägen abweichende Forderungen und ſchließliches Einlenken; nur habe es diesmal keinen Kuhhandel gegeben und es ſei dem Centrum für ſein Beigeben im vorliegenden Falle ſeines Wiſſens kein beſonderes Douceur in Ausſicht geſtellt worden. Die Bezahlung dieſes Verhaltens liege diesmal vielmehr in ihm ſelber; hohe agrariſche— ausſichtsloſe— Forderungen habe man an⸗ ſangs vorgebracht, um durch dieſen leeren Lärm den agrariſchen Flügel zufrieden zu ſtellen, und ſchließlich habe man ſich gerne der Regierungsvorlage gebeugt und ſo die induſtriellen Wähler wieder herföhnt Die Richtigkeit dieſer Berechnung werde auch der Aus⸗ fall der nächſten Wahlen zeigen. Daß dieſe einen großen Zuwachs für die Sozialbemokratie bringen werden, bezweifle er⸗ In Frage komme ein Wechſel nur in einigen 30 Wahlbezirken. Die Städte ſeien ohnedem an die Sozialdemokratie verloren und man müſſe doch annehmen, die werde endlich einmal„geſättigt“ ſein. Richter haſe außerordentlich geſchickt laviert und ſich höchſt vortheilhaft ins Hinten ckreffen geſtellt. Das werde ſich ihm bei den Wahlen bezahlt machen. Was die nationalliberale Partei betreffe, ſo ſeien die Bedingungen für dieſe provinziell ſehr verſchieden. In Baden habe ſie z. B. von dem Bund der Landwirthe nichts zu fürchten; dieſer habe hier keinen nennenswerthen Einfluß; in Württemberg aber breche nun die agra⸗ riſche Agitation die Machtſtellung der Demokratie, die hier ja ſogar dieſer Strömung Rechnung tragen müſſe. Triumphirend wies ſodann Baſſermann darauf hin, daß es über der Zolltariffrage diesmal, im Gegenſatz zu früheren ähnlichen Anläſſen, nicht zu einer Spaltung in der nationalliberalen Partei gekommen ſei. Habe doch nur ein Nationalliberaler ſchließlich gegen den neuen Tarif geſtimmt, gerade wie ſich nur ein Mitglied des Centrums der Stimme enthalten habe. Selbſt die freihändleriſche Königsberger„Allgemeine Zeitung“ nehme nun das lait accompli des neuen Zolltarifes, wenn auch mit einem Seufzer an. Anderen Blättern, wie der Berliner„Nationalzeitung“ und den„Münchener Neueſten Nachrichten“, ſpreche er das Recht ab, ſich als nationalliberale Organe zu bezeichnen; ſie ſeien das ſo penig als etwa der„freiſinnige“„Hamburgiſche Korreſpondent“. Mit beſonderer Wärme vertheidigte Baſſermann die Reichs⸗ regierung ſodann wegen der Annahme des höheren Minimal⸗ zolles für Braugerſte. Da drei Viertel der Gerſteneinfuhr Futtergerſte ſei, für dieſe aber der Minveſtzoll ganz in Wegfall komme, ſo handle es ſich thatſächlich eher um das Gegentheil als um einen„agrariſchen“ Umfall. Was die Unterſcheidbarkett von Brau⸗ und Futtergerſte betreffe, ſo müſſe man ſich mit den zweiten Regierungserklärungen und der Gefährlichkeit der Defraudation begnügen. Im Uebrigen ſei dieſe Sache im Ver⸗ gleich zum Ganzen don höchſt nebenſächlicher Bedeutung. Ihr Kern ſei, daß den Konſervatjven durch dieſes Nachgeben der Schein eines anſtändigen Rüctzuges zugeſtanden worden ſei. Zufammenfaſſend erklärte Baſſermann die raſche Annahme des Jolltarifes für ein großes Glück nicht nur für das Reich, ſondern auch für die nationalliberale Partei Deutsches Reich. ..0. Berlin, 23. Dez.(Die amtliche Unter⸗ ſuchung der„Wittels bach!.) Nachdem dem Panzer⸗ kreuzer„Prinz Heinrich“ und dem Linienſchiff„Kaiſer Wilhelm der Große“ das Abſchleppen von S. M. S.„Wittelsbach“ vom Halskow Riff am 20. Morgens gelungen war, trafen die drei Schiffe im Laufe des Abends bis Mitternacht in Kiel ein und gingen an ihre Hafenbojen. Am 21. Vormittags überzeugten ſich bder Geſchwaderchef Prinz Heinrich, der Oberpwerftdirektor, ſoßpie berſchiedene höhere See⸗Offiziere und Schiffsbaubeamte perſönich davon, daß der Boden des Schiffes trotz des im Seegang wiederholten Aufſtoßens während der viertägfgen Strändungszeit vollſtändig dicht geblieben war. Am 22. Vor⸗ mittags ging das Schiff in das neue Trockendock Nr. V. eiwas Erdbeben wäre Ich werde mich erkundigen. Nachdem er einige Worte mit Kabinetschef ausgetguſcht hatte, kam er zu mir zurück und ſagte lächelnd:„Ich hatte mich geirrt, heute iſt Richts zu befürchten.“ Als ich Abſchied flahm, zeigte mir der Miniſter bom Balkon ſeines Kabinets die hohen Berge am Horizont, mit ihrez Urwälderng auf den Gipfeln und ſagte einfach:„Dort gibt es Rothwild und Reptilien. Wenn Ihnen das Hera danach ſteht, wollen meine Freunde und ich gern Treibjagden auf Jaguare machen Wenn Sie ſich Uifs aniſchließen wollen, ſind Sie am Sonntag ſpillkommen.“ Sg lie⸗ benswürdig mir dieſer Vorſchlag erſchien, ſo glaubte ich doch, ihn hlehnen zu müſſen. Inmitten der Stadt befindet ſich eine Art öffent⸗ licher Garten, der Kalvarienberg, der von hundertfährſgen Bäumeg beſchattet iſt. Damals ſah man in einem Käfig eine in der Umgegeng bvon Cargcas gefangene Tigerin. Man hatte ihr zur Zerſtreuung einen lleinen Tiger gegeben; in der Nacht hatte ſie jedoch ihren Gefährten 8 ſchlungen, ſicherlich um zu zeigen, wie theuer ihr ihre Einſamkeit Auf einem der Plätze der Stad ſteht ein Denkmal, das zuerſt zu Ehren von Guzmann Blanco errichtet wurde; nach ſeinem Abgang ſchnitt man den Kopf der Statue ab und ſchraubte den Kopf ſeines Nachfolgers auf. Die Präfidenten können verſchwinden, das Stand⸗ bild bleſbt, man ändert eben nur den Kopf. In einer Vorſicht, die der dtperwaltung zur Ehre gereicht, hat man die Reſidenz des Präſt⸗ der Republik dem Bahnhof gegenüber erbaut. Es ſoll ſogar eime Treppe vom Palaſt zum Warteſgal führen. Caſtro wird eigen kurzen Weg zu machen haben, um den Eilzug in die zu fſehmen, in gerade ſoviel Zeit, wie man braucht, um Die Jugenieurleiſtungen des Alterthums. In Aegypten findet 5 Denkmäler der Welt, und ſie werden es wahrſcheinlich alle 1 liſche Fachblatt„Engine. cht wieder ein Gebäude ſehen, das wie die Pyramſde bon ſieben Millionen Tons Steinen be⸗ ſteht, und es wird lange dauern, ehe bvon größerem Rauminhalt wie de lionen Tons Waſſer zwiſchen d (ichen bielt. Wie das Labhrinh wak, h Nachfolgers an die Stelle ſeines eigenen zu ſetzen.. er Wahrſcheinlich werden wir, ſchreibt das eng⸗ ee 1 1 2 —(Die Betriebsergebniſſe) der preußiſch⸗heſſi⸗ ſchen Eiſenbahngemeinſchaft belſefen ſich im Mongt November auf 114,374,000 Mark, das ſind gegen den November des Vor⸗ jahres 2,270,000 M. oder auf 1 Kilometer 3572 M.(). Davon entfielen auf den Perſonen⸗ und Gepäckverkehr 26,389,000 M.( 1,127,000), auf den Gütervertehr 80,998,000 M. (+ 1,277,000). In der Zeit vom Beginn des Rechnungsjahres bis Ende November betrugen die Einnahmen 962,102,000 M. (+ 16,067000) oder auf 1 Kilometer 30,324 M.(— 63). Da⸗ von ſtammen aus dem Perſonen⸗ und Gepäckverkehr 621,446,000 M.(+ 11,434,000). —(Verurtheilungeiner Gewerkſchaft zum Scha denerſaßz.) Das Oberlordgericht zu London hat am 19. Dez. ein für die engliſchen Gewerkſchaften wichtiges Ur⸗ theil gefällt, deſſen Unterlagen im„Vorwärts“ ausführlich dar⸗ geſtellt werden. Danach hatte eine Bahngeſellſchaft einen Signal⸗ wärter, der für die Organiſation der Gewerkſchaft der Eiſenbahn⸗ angeſtellten thätig war, verſetzt und zwar auf einen beſſer be⸗ zahlten Poſten, wo ihm aber die Gelegenheit zur gewerkſchaft⸗ lichen Thätigkeit genommen war. Da die Geſellſchaft ſich wei⸗ gerte, die Maßnahme zurückzuziehen, brach Streik aus, und zwar bei einer Anzahl von Arbeitern durch Kontraktbruch. Nach Aus⸗ bruch des Streiks leiteten die angeſtellten Beamten der Gewerk⸗ ſchaft die Bewegung. Die Bahnlinie wurde durch Streikpoſten ſcharf beſetzt, die den Verkehr zum Stillſtand brachten. Die Arbeitswilltigen— ſo leſen wir wörtlich im„Vorwärts“— wur⸗ den gezwungen, ſich dem Ausſtande anzuſchließen, und wo Ueber⸗ redung oder Geld nicht halfen, da wurde auch zur Gewalt ge⸗ griffen. Erſt die Furcht vor körperlicher Züchtigung hielt die Arbeitswilligen in Schranken.“ Die Bahngeſellſchaft erlangte durch den Richter Farwell einen Einhaltbefehl gegen das Streik⸗ poſtenſtehen. Derſelbe ſprach gleichzeitig den Grundſatz aus, daß die Geſellſchaft kooperativ für die Zuwiderhandlungen ver⸗ antwortlich ſei. Mit der Unmöglichkeit des energiſchen Streik⸗ poſtenſtehens brach der Ausſtand bald zufſammen. Die Arbeiter nahmen ihre Beſchäftigung wieder auf. Die Gewerkſchaft der Eiſenbahnangeſtellten appellirte an die zweite Inſtanz, die das Urtheil Farwell's umſtieß, worauf die Bahngeſellſchaft an die Lorbrichter appellirte. Dieſe ſtellten das Urtheil Faxwells wieder her, das nunmehr füralle Inſtanzen rechtsbindend wurde. Die Bahngeſellſchaft ſtellte nun gegen die Gewerkſchaft eine Schadenerſatzklage an auf Zahlung von 550,000 M. Beide Par⸗ teien überließen es in dem letzten Termine dem vorſitzenden Rich⸗ ter, die Höhe des Schadenerſatzes zu beſtimmen. Aus Stadt und Cand. Maunheim, 24 Dezember 1902. * Auszeichnungen von Poſtbedienſteten. Den etatsmäßig ange⸗ ſtellten Unterbeamten der Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung werden in Zukunft bei tadelfreier Führung nach einer Geſammtdienſt⸗ zeit bon 15 Jahren, von denen die letzten 5 Jahre in der Stellung als vollbeſchäftigter Poſt⸗ oder Telegraphenunterbeamter zugebracht ſein müſſen, als Auszeichnung goldene Schulterplattſchnüre verliehen. Die Unterbeamten in gehobener Dienſtſtellung erhalten nach der Art ihrer Verwendung die Titel Oberpoſtſchaffner, Oberbriefträger oder Ober⸗ leitungsaufſeher. Für die beſtätigten gehobenen Unterbeamten tritt dieſe Titelverleihung ſofort in Kraft. Es iſt in Ausſicht genommen, die gleichen Titel auch bewährten Unterbeamten in nicht gehobener 15 nach Vollendung einer längeren tadelfreien Dienſtzeit zu ver⸗ eihen. Eine Neuerung auf den badiſchen Bahnen ſoll mit dem 1. Jan. für die Inhaber von Arbeiterwochenkarten eintreten. Künftighin ſoll bei Löſung der Arbeiterwochenkarten die Vorlage einer Beſcheinigung des Arbeitgebers erforderlich ſein. Manatsbericht pro Oktober. Die ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Monatsberichte geben vom Monat Oktober folgendes Bild: Seit Mongten zum erſtenmal wieder iſt im Oktober die Einwohner⸗ zahl der Stadt geſtiegen, da die Ab⸗ und Zuwanderungen keine Unterbilanz, ſondern ein Ueberwiegen des Zuzugs um 252(311) Köpfe ergaben. Ein Zeichen der Geſundung der wirthſchaftlichen Lage iſt hierin freilich nicht zu erblicken, da der Ueberſchuß zu mehr als drei Vierteln auf Rechnung des Dienſtbotenziels vom 1. Oktober zu ſetzen iſt. Der Zuzug von Familien und ledigen ſelbſtſtändigen Perſonen iſt zwar auch ftärker geweſen, als deren Abwanderung, dagegen blieb bei den lebigen Arbeitskräften das umgekehrte Verhältniß beſtehen. Ins⸗ keſondere ſind wieder Erdarbeiter und Taglöhner in. außerordentlich großer Zahl abgeſtrömt(2“ Wegzüge gegen 177 Zuzüge), ebenſo ſind die Arbeiter der Eiſeninduſtrie au der Abwanderung erheblich ſtärker, als am Zuzug betheiligt. Für die Bauarbeiter brachte der Oktober in Geſtalt des am 25.(16. Nogember), alſo ſehr frühzeitig, eingetretenen ebſten Froſtes eine unaugenehnſe Mahnung an die bevorſtehende Einſſellung bezw. Reduktign der Bauthätigkeit. Im ganzen Monats⸗ durchſcheitt war der OSttebor mit 8,68(10,09) Grad erheblich kälter, als in den letzten Fahren, während die Niederſchlagshöhe mit 30,8(57,5) Millimeter ſich nicht unweſentlich hinter der vorjährigen hielt. Der Waſſerſtand des Rheins war dementſprechend, wenigſtens ———.xx ͤ—xx.,.....ñññ——— hielt es für ein größeres Wunder als die Pyramiden, wenn auch für ein kleineres als den Möriſſee. Ferner giht es eine Tradition, daß in der dunklen Vergangenheit der Nil am Fuße der libyſchen Berge floß und daß ſein Jauf in das jetzige Bett abgeleitef wurde; falls dieſer Bericht wahr iſt, ſo war das ein Werk von rieſiger Größe. Vor Allem thaten ſie ſich in dem Trausport und der Handhabung großer Laſten hervor. Unter den hauptſächlichſten Beiſpielen dieſer Art be⸗ finden ſich die Säulen des Karnaktempels. Einen Steinblock in einem entfernten Steinbruch zu ſchneiden, ihn zu einem Cylinder von 12 Fuß Durchmeſſer zu verarbeiten, den Nil herunterzuflößen, ihn zu landen und ihn auf eine Säule von ähnlichen Steinen, die im Ganzen 60 Fuß hoch iſt, zu bringen, war kein kleines Unternehmen. Eine noch ſchwierigere Leiſtung war aber der große Obelisk, der jetzt in Rom ſteht, und der 108 Fuß hoch iſt und 450 Tons wiegt. Die größte Thgt der ägyptiſchen Ingenfeurkunſt war indeſſen die Koloſſalſtatue Ramſes II. in Theben. Sie beſteht aus einem“einzigen Block aus rothem Granit von 60 Fuß Höhe, deſſen Gewicht auf 887 Tons ge⸗ ſchätzt wird. Dies ſind bekannte Beiſpiele der Ingenieurkunſt der Alten, auf die jeder moderne Ingenieur ſtolz ſein könnte. Man muß freilich daran denken, daß ſie mit großer Muße ausgeführt wurden. Die Stadt Theben wurde 2000 Jahre lang gebaut, und es machte nafürlich nichts aus, wenn ein Jahr gebraucht wurde, um einen Obelisken aufzuſtellen. — Muſik für die Tauben. Amüſante Anekdoten von dem be⸗ rühmten italieniſchen Komponiſten Spontini erzählt Charles Joly in der franzöſiſchen Zeitſchrift„Muſica“. Spontini iſt der Held ſo pieler drolliger Geſchichten geweſen, ſchreibt er, daß man faſt dazu gelangt, bei ihm den Muſiker mit dem pomphaften und feierlichen Genie zu vergeſſen, und ſich nur noch an den Mann erinnert, der ſo viel Lachen hervorgerufen hat. Beſonders in Berlin war er der Gegen⸗ ſtand endlgſer Scherze, anläßlich ſeiner„Agnes von Hohenſtauffen“, die man in der Oper in Szene geſetzt hatte und deren Orcheſtrirung ſo lärmend war, daß Niemand die Plätze in der Nähe der Blechinſtru⸗ mente und der Trommel einnehmen wollte. Eines Morgens bemerkte au, daß mam eine ungeheure Vittſchrift in die Hand der Statue des General Blücher, die ſich neben der Oper erhebt, praktisirt hatte, und in den erſten Hälfte des Monats, ein ziemlich niedriger, trotzdem! der Schiffsverkehr in ſämmtlichen Häfen pait 352 000(581 0 Trizzien noch etwas häher als in b f als im September, da die Einſ der ifffahrt nach Str hurg dem Umſchlag der hieſigen Häfſen zu Gute kam. Die Zuſamm ſtellung der im Stgats⸗ und Induſtriehafen während der erſten? Wierteljoahre angetonimenen Güter zeigt dem gleichen Zeitraum des Vaxjahres gegenuber eine Mehrung fü Düngemittel, Eiſen aller Art, Auffüllmaterfal, Oele, Pe eum, dageg ine Abnahme hei Holz, Mauerſteznen, vor Steinkohlen und Koks, während Getreide faſt dieſelben Zifſern aufweiſt. Der Abnahme des Kellenverkehrs im Staats⸗ und Induſtriehafen ſteht freilich eine ſehr ſtarke Zunahme im Rheinguhafen gegenüber, ſodaß es ſich hier mehr um eine Verſchiebu.ng zwiſchen den Hafenanlagen, als um einen Aus⸗ fall handelt. Der Geſundheitszuſtand war ein hefriedigender. Die Stepblichkeit war mit 20,27(17,48) pro Mille zwar nicht un wefentlich ſtärker, als in dem milden Oktober des Vorjahres, hielt ſich aber auf der Höhe des September. Die Geburtenziffer ent ſprach mit 42,19(2,53) pro Mille gleichfalls ziemlich genau der im Vormonat konſtatirten, ſodaß ſich der Geburtenüberſchuß wiederum guf ſeiner ſehr bedeutenden Höhe verharrte. Die Gheſchlie z⸗ ungsziffer zeigte mit 14,41(14,17) pro Mille wieder das bekannte Maximum des Ok ſe es, zumeiſt noch etwas ſtärkeres im Mai gegenüberſtehr. Der Mitgliederſtand der Kran ken⸗ kaſſen war mit 49 196(50 746) faſt genau ſo hoch wie im Vor⸗ monat, allein bei näherem Zufehen ergab ſich abermals eine ſehr er⸗ hebliche Abnahme(von 14840 im September auf 13 962 bei den Be triebskrankenkaſſen, welche nur durch die ſtarke Zunahme bei der Orts⸗ krankenkaſſe der Dienſtboten(ſ..) und die etwas erhöhten Zahlen der Ortskrankenkaſſe Maunheim I u. für Handelsbetriebe reichlich ausge⸗ glichen wird. Der Arbeitsmarkt, der ſeit Mai im Ganzen eine leichte Veſſerung erlennen ließ, begann im Oktober die winterliche Phyſiog⸗ nomie anzunehmen, d. h. ſich bedeutend zu verſchlechtern; wenn trotz⸗ dem das Verhältniß von Angebot und Nachfrage günſtiger war, als im Oktober 1901, ſo iſt dieſe Erſcheinung auf Rechnung der ſehr ſtarken Abwanderung von Arbeitskräften zu ſetzen. Auch im Armen⸗ meſen machte ſich das Herannahen des Winters in der ſehr erheb⸗ lichen Steigerung der Zahl der Unterſtützten von 2749 auf 3047 (3816) und des Aufwandes von 15 120 auf 15 615(15 514) be⸗ merklich. Die Zahl der Unterſtützten beträgt jetzt wieder genau 2 pek, der ganzen Einwohnerſchaft, der Aufwand 107,66(107,09)% zuf 1000 Einvohner. Der Trambahnverkehr hat ſich mit 39 018(37 698) beförderten Perſonen pro Tag dem Vormonat gegenüber etwas gehobhen, während der Giſenbghuverkehr ſich auch dem Ottober 1901 gegenüber verringert hat. Zum Theil mag dies übrigens feinen Grund darin haben, daß jetzt in Folge der ſtarken Benutzung der halben Kilometerhefte III. Klaſſe viele Fahrten mit ſolchen, ſtatt mit regulären Fahrkarten ausgeführt werden. Einen ſehr bedeutenden Rückgang hat die Bauthätigkeit erfahren, welche nur 21(32) Wohngebäude mit 111(201) Wohnungen und 14(86) Geſchäftsgebäude erſtellt hat. Angeſichts der großen Zahl leerſtehender Wohnungen und Läden wird dieſes Maßhalten kaum zu beanſtanden ſein. Der Liegenſchaftsverkehr war mit 70 Fällen im Werth von 2,24(1,70) Mill. ziemlich intenſiver als im Oktober 1901 und als im Vormonat, und zwar dank den zahl⸗ reichen Käufen von Bauplätzen in der öſtlichen Stadterweiterung, daneben war diesmal auf dem neuen Bauterrain des Lindenhofs beim Rheinpark ein ſtärkerer Umfatz bewirkt worden. Der Gas⸗ und Waſſerverbrauch haben ſeit Beginn des Jahres faft gleichmäßig(um 1,59 bezw. 1,53 pct.) gegenüber dem Vorjahr zu⸗ genommen.(Die in Klammern beigeſetzten Zahlen bedeuten immer den Parallelmonat des Vorjahres.) gegen eine 51 * Silberne Hochzeit. Herr Albert Reil, hier, Jungbuſchſtr. 11, langjähriger Meiſter der Firma H. A. Bender Söhne, hier, und deſſen Gemahlin Johanna, geb. Sator, feiern am zweiten Weihnachstage das Feſt der ſilbernen Hochzeit. * Ein elektriſch erleuchteter Chriſtbaum iſt im Reſtgurant„Löwen⸗ keller“, gegenüber dem Stadtpark gelegen, aufgeſtellt, eine intereſſante Sehenswürdigkeit, die während des Weihnachtsfeſtes viele Beſucher anlocken dürfte. Der Kanonier⸗Verein Mannheim hielt am 21. d. M. in ſeinem Lokal„Graf Walderſee“, P 4, 8 bei gutem Beſuch ſeine ordentliche General⸗Verſammlung ab. Der 1. Vorſtand, Herr Kafſer be⸗ richtete über die am 6. September im Lokal abgehaltene Barbara⸗ Feier. Hierauf wurde der Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht erſtattet. Alsdann ergriff der 1. Vorſtand, Herr Kaiſer nochmals das Wort, bevor er ſein Amt bis zur Neuwahl niederlegte und überreichte mit einer feierlichen patriotiſchen Rede den neu aufgenommenen Mit⸗ gliedern das Militär⸗Vereinsverbands⸗Abzeichen, welches unſer Lan⸗ desherr Großherzog Friedrich von Baden geſtiftet hat. Nachdem er den Kameraden ans Herz legte, zum Wohl und Gedeihen des Vereins zu arbeiten, ſchloß er mit einem Hoch auf unſeren Erbgroßherzog und ſeine hohe Gemahlin. Als Porſtand bis zur Neuwahl war von den Mitgliedern Kamergd Veith, als Schriftführer Kamerad Rfeger geswählt. Die Neuwahl des Vorſtandes hakte folgendes Reſulkat: Einſtimmig wurden gewählt als 1. Vorſ.: Herr Kaiſer, 2. Vorſ.: Herr Schlager, Schriftführer: Herr Mezger, Kaſſier: Herr Watzel, Ferner wurden gewählt als Beiſſtzende die Herren Veith, Hoffmann und Kropp, als Reviſoren die Herren Sauer, Freh, Erail. Jeder Gewählte nahm ſein Amt dankend an. An die General⸗Verſammlung reihte ſich eine angeregte Unter⸗ haltung. als man ſie herunterholte, las man darauf folgende Bitte an den König:„Majeſtät, Sie haben mir die Ehre erwieſen, mir eine Statue zwiſchen Ihrem Palais und der Oper zu errichten, damit ich in Frieden ruhen, Ihren Anblick genießen und gute Muſik hören kann, Aber ſeit einiger Zeit werde ich ganz taub gemacht von einem Lärm, mit dem der desͤrſeges nicht zu vergleichen iſt. Verhindern Sie doch im Intereſſe meiner Ruhe die Vorſtellungen der Oper von Spontini, und ich werde Ihnen ſehr dankbar ſein.“ Die Anekdote verbreitete ſich durch die ganze Stadt und ergötzte alle Welt. Aber einige Tage darauf brachte eine andere Geſchichte die Freude zu ihrem Höhepunkt. Man erzählte, daß ein Arzt, der einen infolge eines lauten Geräuſches plötzlich taubgewordenen Kranken hatte, verſuchen wollte, durch daſſelbe Mittel eine Heilung herbeizuführen. Er hatte ſeinen Patienten zu Schießübungen mit der Kanone geführt und ihn in die größte Nähe der Kriegsmaſchine geſtellt; aber der Taube hatte nichts gehört. Da führte er ſeinen Kranken an einem Abend, an dem man„Agnes von Hohenſtauffen“ gab, zur Oper und ſetzte ihn in dgs Orcheſter zu den Blechinſtrumenten und der großen Pauke. Und richtig, im zweiten Akt machte der Taube plötzlich einen Sprung und rief ſtrahlend:„Ich kann hören, ich bin geheilt.—„Was fehlt Ihnen denn, erpidertz der Doktor ſanft,„das Orcheſter ſpielt ja nicht? Jetzt war der Doktor taub geworden — Merlwürdiges von den engliſchen Pairs. Ueber die Myſterien der Pairie in England klärt der neue Band von,Dod's Peerage guf, ein Werk, das ſchon ſeit 63 Jahren erſcheint. Erſtlich gibt es biel mehr Titel gls Pairs, was ſich daraus erklärt, daß mehrere mit einer Menge Titel geſegnet ſind. So hat der Herzog von Atholl 22 Titel, der Herzog von Argyll 17, der Herzog von Hamilton 16, der Marquis von Bute 15, der Herzog von Buccleuch 15, der Herzog von Abergorn 12, der Marquis don Lansdowne 10. Trotz dieſer Fülle von Titeln kommt derſelbe Titel öfters vor. So gibt es 5 Lords Howard,§ Lords Hamilton, 4 Lords Grey, 4 Lords Stewart(oder Stuart) 3 Lords Bohle, 3 Lords Bruee, 3 Lords Douglas, 3 Lords Hay, 3 Lords Herbert, 3 Lords Hill, 3 Lords Montagu und zahlreiche Titel⸗ die doppelt vorhanden ſind. Mäffnhert, 24. Dezember⸗ Weleral⸗ Anfeiger. *Von der hieſigen Auskunftsſtelle des Schwarzwald⸗Vereins alten wir die Nachricht, daß auf den Höhen des Schwarzwaldes, inentlich Sand, Hundseck ete., das herrlichſte Winterwetter älte herrſche und zur Wanderung einlade. in Mannheim. Ueber das Vermögen des Spiel⸗ tarenhändlers Walther Garbrecht in Mannheim wurde der dakurs verhängt. Zum Konkursverwalter iſt Kaufmann Friedrich Bühler hier ernannt worden. Anmeldetermin: Freitag, 23. Januar. Aus dem Großherzogthum. Neckarau, 24. Dez. Am verfloſſenen Freitag hielt die freiw. Feuerwehr ihre diesjährige Generalverſammlung im Gaſthaus zur Stadt Mannheim ab. Dieſelbe war gut beſucht. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete Herr Noll dem verſtorbenen Herrn Conſul Carl Leoni, dem größten Wohlthäter des hieſigen Corps, einen war⸗ men Nachruf. Herr Noll machte auch den Anweſenden die Mittheilung, daß dem Corps von der Familie des Herrn Conſul die reiche Gabe von 300 Mark überwieſen wurde; einer Aufforderung an die Anweſenden, ſich zum ehrenden Andanken an den Verſtorbenen von den Sitzen 3zu erheben, wurde ſehr gerne Folge geleiſtet. Als erſter Punkt ſtand die Unfallverſicherung des Corps auf der Tagesordnung. Hier wurde der Verwaltungsrath beauftragt, das Corps bei einer Verſicherungs⸗ geſellſchaft gegen Unfall zu verſichern, und der Wunſch ausgeſprochen, daß die Verſicherung womöglich mit dem kommenden 1. Januar in Kraft treten ſolle. Zweiter Punkt: Die Neuverpflichtung der Mann⸗ ſchaften als Mitglieder der freiw. Feuerwehr auf weitere drei Jahre. Die Anweſenden verpflichteten ſich ſämmtlich durch ihre Unterſchrift, dem Corps auf weitere drei Jahre anzugehören; die Nichtanweſenden ſollen durch den Diener zur Unterzeichnung erſucht werden. Es wur⸗ den noch verſchiedene Angelegenheiten beſprochen und herrſchte dabei vollſte Einigkeit. Möge das ſchöne Inſtitut der freiw. Feuerwehr gum Segen und Wohle unſeres Stadttheiles auch in Zukunft immer blühen, wachſen und gedeihen. FBreiburg, 23. Dez. Ueber den frechen Ueberfall am Samſtag Abend auf dem Wege zwiſchen Schallſtadt und Thiengen wird noch gemeldet: Die Ehefrau des Kaufmanns G. in Thiengen war an gemeldet: Man hält es nicht für unvahrſcheinlich, daß man es in dem Verhafteten mit demſelben Menſchen zu thun hat, der kürzlich den Einbruchsdiebſtahl in der Stadtapotheke in Breiſach berüht und den Apotheker durch einen Meſſerſtich unters Auge ſchwer verletzt hat. neee pfalz, Beſſen und Umgebung. AZ3bweibrücken, 23. Dez. In Sachen Heinrich Herrle ber⸗ lautet jetzt, daß die Auslieferungsbedingungen von der amerikaniſchen Regierung auf Antrag Bayerns dahin erweitert ſind, daß die Anklage gegen Herrle wegen aller ihm zur Laſt fallenden Fälſchungen erfolgen kann, während ſie früher nur auf zwei Wechſelfälſchungen beſchränkt war. Da die Unterſuchung inzwiſchen auch ſchon abgeſchloſſen ſein dürfte, ſo iſt zu erwarten, daß die Hauptverhandlung Ende Januar vor der hieſigen Strafkammer ſtattfinden kann. Wegen der anderen Verbrechen, deren Herrle angeklagt iſt, kann eine Beſtrafung nicht erfolgen, da die Auslieferung nicht wegen derſelben erfolgt iſt. Mainz, 28. Dez. Vor der Kammer für Handelsſachen wurde heute Nachmittag in der Klageſache des Emil Diſch gegen die letzke „Generalverſammlung der Aktiengeſellſchaft für Handel und Schifffahrt H. A. Diſch wegen Berechnung der Tantismen vom Saldovortrag Urtheil geſprochen. Das Gericht wies die Klage als zum größeren Theil unbegründet ab, nur wurde bei der Extra⸗ zuweiſung auf den Erneuerungsfonds in Höhe von M. 66 000, von welcher Summe der Direktion vertragsmäßig ebenfalls 10 Proz. Tan⸗ tieme zuſteht, die Klage über den Betrag von M. 45 400 hinaus, mit M. 2059 Tantieme, als begründet erklärt. Der Kläger wurde in ſechs Siebentel und die Beklagte in ein Siebentel der Koſten ver⸗ Urkheilt, 79 5 f Würzburg, 22. Dez. Ein brinzipieller Fall, der bei Geſchäfts⸗ leuten ernſte Beachtung verdient, beſchäftigte heute die Strafkammer. Wegen Betrugs zu verantworten hatte ſich der 43 Jahre alte ver⸗ heirathete Baumeiſter Lorenz Krämer von Ochſenfurt. Es war ihm zur Laſt gelegt, daß er als Mitglied der Steinbruchs⸗Berufsgenoſſen⸗ ſchaft in Berlin bei Aufſtellung der erforderlichen Jahresnachweiſe über die Lohnverhältniſſe der bei ihm beſchäftigten Arbeiter in Bezug auf die Unfallverſicherung weit niederige Löhne, als thatſächlich aus⸗ hezahlt wurden, nachgewieſen habe, ſo im Ganzen pro 1899 34 642 Mark, ſtatt 75 349 Mark, pro 1900 30 799 Mark ſtatt 82 601 Mark und im Ganzen 68 421 Mark ſtatt 157 654 Mark, auf welche Weiſe die Genoſſenſchaft um 1795 Mark geſchädigt wurde. Krämer redet ſich auf Irrthum in der Buchführung, die er nicht gelernt habe, heraus. Die Verhandlung ergab u.., daß Krämer zu dem mit Herſtellung der Lohnliſte Beauftragten äußerte:„Trag mir nicht ſo viel ein, mach mehr ein Halb⸗ und Viertel⸗Tage, ſonſt komme ich zu hoch in die Umlagen hinein“. Krämer erhielt 6 Wochen Gefängniß. Theater, Runff und Wfffenſchaf. Gr. Hoftheater Karlsteutze.(Spielplan.) a) im Theater in Karlsruhe: Donnerſtag, 25. Dez.:„Ein Sommernachtstraum“. — Freitag, 26.:„Tannhäuſer oder der Sängerkrieg auf Wartburg“. — Samſtag, 27.:„Der Geizige“.„Das Schtvert des Damokles“ — Sonntag, 28.: In neuer Ausſtattung:„Don Juan“.— Dienſtag, 30.:„Ein Falliſſement“.— Mittwoch, 31.:„Ein Sommernachts⸗ traum“.— Donnerſtag, 1. Januar:„Stegfried“.— Freitag,.: Feſtouverture.„Die Journaliſten“. Feſtepilog.— Samſtag,.: „Iphigenie in Aulis“.— Sonntag,.:„Das Glöckchen des Ere⸗ miten“.„Pan im Buſch“.— b) im Theater in Baden: Freitag, 26. Dez.: Zum erſten Mal:„Siegende Kraft“.„Hinter Schloß und Riegel“.„Fräulein Wittwe“.— Samſtag, 27.:„Die Neuvermähl⸗ ten“.„Blau“.— c) Samſtag, 27. Dez.: Zum erſten Mal: Weihnachtsoratorium von Vach, .—3. Theil.— Montag, 29.: Zum erſten Mal: Weihnachtsbra⸗ torium von Bach,.—6. Theil. e Gerſchtszeitung. * Mannheim, 23. Dez.(Strafkammer.) Vorſ.: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Referendar Dr. Kohler. 1. Einige Jungen in den Flegeljahren kamen am 11. Oktober in eine Wirthſchaft in Käferthal und beſtellten Handkäſe. Es war nur einer da. Um dieſen gab es Streit. Dem, der ihn bekommen hatte, nahmen die anderen Burſchen den Käſe weg und warfen ihn auf die Erde. Der Burſche hob ihn wieder auf und ſagte:„Gegeſſen wird er doch!“ Einer ſchlug vor, den Käſe zu verſteigern. Soweit kam es nicht, die Buben geriethen ſich in die Haare und bei dieſer Balgerei 8og * der 15jährige Zimmerlehrling Heinrich Kreuzer das Meſſer und berſetzte dem Taglöhner Joſef Walk einen Stich in den Rücken. Das Schöffengericht hat den jungen Meſſerhelden zu der exemplariſchen Strafe von 10 Wochen Gefängniß verurtheilt. Die Berufung Kreuzers bleibt erfolglos. 2. Der 65 Jahre alte Kaufmann Franz Reiter wird wegen eines Sittlichkeitsvergehens zu einer Gefängnißſtrafe bon 1 Jahr 3 Monaten verurtheilt. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt Reiter ſchon vor 20 Jahren wegen eines Vergehens dieſer Art beſtraft worden. 3. Der 30 Jahre alte Schieferdecker Ludwig Beſt aus Darmſtadt lebt von ſeiner Frau, die zwei Kinder von ihm zu ernähren hat, ſeit einigen Jahren getrennt. Er hat ſich mit einer gewiſſen Mina Hof⸗ mann zuſammengethan, welche ihm zwei Kinder gebar, die aber das eine während der Geburt, das andere bald nachher ſtarben. Beſt hat nun dieſe Kinder, um wegen ſeiner wilden Ehe keine Scheerereien zu bekommen, das eine als das Kind ſeiner rechtmäßigen Frau ange⸗ meldet, während er das andere als ehelich geborenes Kind der angeblich mit ihm verheiratheten Hofmann in die Standesregiſter eintragen ließ. Die Beurkundung war ſelbſtverſtändlich für Rechte und Rechts⸗ verhältniſſe von Erheblichkeit, weshalb Beſt zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt wird. 4. Taube ſind im Straßenverkehr doppelt gefährdet und ſie ſollten ohne Begleitung ſich nicht auf den Straßendamm wagen, oder wenigſtens die Augen umſomehr aufthun. Der Küfer Paul Bürk eI, der ſtocktaub iſt, wurde am 29. Sept. ds. Is, als er den freien Platz am Neckarauer Uebergang kreuzte, von dem in ſchneller Gangart aus der Friedrichsfelderſtraße nach der Viehhofſtraße fahrenden einſpänner Pritſchenwagen des Metzgermeiſters Ernſt Kuſterer erfaßt und niedergeworſen. Er erlitt dabei derartige Verletzungen, daß er ſteben Wochen arbeitsunfähig war. Kuſterer wurde wegen fahrläſſiger Körperverletzung unter Anklage geſtellt. Er erklärt heute, er habe nicht gewußt, daß Bürkel faſt taub ſei, er habe den Mann in Begleitung eines Anderen die Straße kreuzen ſehen, aber angenommen, daß er noch auf die andere Seite hinüberkomme. Auf Grund der Beweisauf⸗ nahme kommt das Gericht zu einer Verurtheilung Kuſterers zu einer Geldſtraſe von 24 Mark oder 6 Tagen Gefängniß. Verth..⸗A. Dr. Katz. Vertreter der Nebenklage:.⸗A. Hecht. 8 5. Der frühere Poſtgehilfe Leo Noe aus Fahrenbach hat ein von dem Fahrradhändler Wilhelm Mayer auf Abzahlung gekauftes und nur theilweiſe bezahltes Fahrrad einem Wirth für Zechſchulden verpfäudet und berſucht, einen Apothekergehilfen zu beſtimmen, ihm 50 Mark zu leihen, damit er zum Begräbniß ſeiner Mutter nach Hauſe fahren könne. Dabei iſt aber ſeine Mutter ſchon ſeit 14 Jahren todt. Ferner lieh ihm der Wirth Ruf in Ladenburg, den er darum angegangen hatſe, weil er bei der Poſt Kaution ſtellen müſſe, die Summe von 300 Mark. Bei der Poſt war er damals ſchon längſt nicht mehr. In Bezug auf den letzteren Punkt erfolgte Freiſprechung, da Ruf das Geld nicht auf die Angabe hin, daß Noe es für Sicherheitsſtellung brauche, hergab, ſondern weil der vermittelnde Agent Link den jungen Mann als ſo vermögend bezeichnet, daß er für das Geld als gut betrachtet werden konnte. Wegen der beiden anderen Streiche lautet das Urtheil auf 5 Wochen Gefaͤngniß, welche durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. Vertheidiger: R⸗A. Selb ſen. erreu: — Sein wWeihnachtsengel. Großſtadtſkizze von May Wundtke. 135 Nachdruck verboten. So weit alſo war es nun mit ihm gekommen! Von Stufe zu Stufe herabgeglitten. vom Bauunternehmer und Grundſtücks⸗ ſpekulanten bis zum Falſchſpieler, zum Wechſelfälſcher Jetzt war er auf der tiefſten Stufe angekommen er ſtand im Begriff, zum Einbrecher und Dieb zu werden. Er war ſich vollkommen klar darüber; und auch darüber warler ſich klar, daß ihm gar keine andere Wahl mehr blieb, wenigſtens wie er die Dinge betrachtete. Die ge⸗ fährlichen Papiere ſchleunigſt, ehe der Fälligkeitstermin kam und die älſchung entdeckt wurde, einzulöſen, daran konnte er nicht denken. Er beſaß ja ſo viel wie nichts mehr. e brandmarkter Verbrecher, und die Thore des Zuchthauſes öffneten Dazu durfte er es nicht kommen laſſen. Sein Plan war Er wollte hinüber nach Auſtralien und ein neues Leben an⸗ Ein neues Leben! Ja, er war dieſes Treiben ſatt. Der Ekel vor ſich ſelbſt war es nicht minder, als die Furcht vor dem eſetz, was ihn über das große Waſſer in die jüngſte der Welten trieb. Morgen ſollte das Schiff, deſſen Wimpel ihn von drüben her am Hafeneingange grüßten, in See gehen tung, das neue Leben aber er beſaß kein Geld:e „Nun wohl, man muß es ſich verſchaffen,“ ſagte er ſich.„Wir haben uns bisher mit Skrupeln und Bedeken nicht aufgehalten, wenn um Wohlleben und Vergnügen handelte; ſollten wir jetzt dabor ckſchrecken, wo Freiheit und Zukunft auf dem Spiele ſteht? Wir werden uns das Geld nehmen. Es iſt ja nur dieſes einzige Mal, beſchwichtigte er ſein Gewiſſen, und es handelt ſich um mein Leben! Drüben ſoll ein neues Kapitel beginnen, und ich will ein beſſerer Menſch werden. Alſo dieſes eine Mal nur! Ich habe ſa keine andere chkeit, um mich zu retten! Und nehmen muß ich mir's doch, willig gibt es mir Niemand, und ich muß fort, muß! noch!“ verlaſſen hatte, nd ſchien ihn ie Tiefe des cherthums hinabzuſinken. As r ſchit Gedanken ab Rettung! Rettung um jeden Preis! ind die G i war ihm helld Hotel dieſes Gaſſeng ängerin, die unter dem klangt er Hamburger In acht Tagen war er ein „da winkte ihm Ret⸗ Morgen AUnd da ſtand ihm plötzlich das traurige Antlitz ſeiner Frau, die hor Augen und ſchien ihn anzuflehen, nicht ganz Aber er ſchüttelte Ein hartes, erkünſt Seit dem bracht, daß ſie ſehr zurückgezogen und einfach lebe und eine ziemlich bedeutende Gage bezog. Es mußte alſo Geld da ſein. Und da ſie nur ein junges Mädchen zu ihrer Bedienung bei ſich hatte, konnte es unmöglich mit großen Schwierigkeiten verknüpft ſein, dort heimlich einzuſchleichen und ſich in den Beſitz der benöthigten Baarmittel zu ſetzen. Der Weihnachtsabend beginnt, ſeine ſchwarzen Schatten ülber die Rieſenſtadt zu werfen. Immer dichter ziehen ſich die Nebelſchleier, vom Hafen aufſteigend, in den Straßen zuſammen, in denen die Menſchen mit raſtloſer Geſchäftigkeit durcheinander haſten. Die Gas⸗ laternen flammen auf, und hier und da ſieht man aus den Fenſtern ſchon hellen Kerzenglanz ſtrahlen. Der Verlorene ſchaut hinauf, bleibt dann ſtehen, um mit finſterem Blick und zuſammengekniffenen Lippen in das Leere zu ſtarren. Dann zieht er fröſtelnd den Mantel um den Leib und ſchleicht weiter, wie einer, dem die ganze Welt keinen Pfifferling mehr werth iſt. Mit einem kaum hörbaren Pfeifen auf den Lippen tritt er in eine Bar und läßt ſich einen Grog geben, um die Geiſter in ihm ein wenig anzufeuern; aber unter ihnen ſtellen ſich auch ungern geſehene Gäſte ein, Gäſte, denen er bisher aus dem Wege gegangen die Geiſter der Vergangenheit werden lebendig. Aber das mag er nicht leiden; ungebetene Gäſte wirft man aus dem Hauſe. Er zahlt ſeinen Grog und geht. Doch das heimliche Raunen und Wiſpern iſt mit ihm gegangen; es läßt ihn nicht los. Er verſucht, an Anderes zu denken; aber der Kerzenglanz, der durch die Scheiben dringt, der Kinderjubel, der aus den Fenſtern und Thüren klingt, Alles das thürmt eine Mauer um ſeine ſcheuen Gedanken, über die ſie nicht hinwegkönnen, ſo ſehr ſie ſich auch abmühen. Sie bleiben gefangen das ſich zu ihm herniederneigt. in der Chriſtuskirche in Karlsruhe: Art Speiſezimmer, das zugleich als Wohnzimmer z in deiſezimr Auf dem großen Tiſch in der Mitte ſtand ein reichgeputztes Be Eisſport. Die Vorſtände der Park⸗Geſellſchaft und des Laſhn Tennis⸗Klubs haben ſich dahin derſtändigt, daß beide Ei bahnen ſowohl den Abonnenten des Stadtparles, als auch den des Lawn⸗Tennis⸗Klubs zugänglich ſind. Die Eisbahn auf den Latvn⸗Tennisplatz iſt bereits fahrbar und die Eröffnung der Eisbahr im Stadtpark ſteht täglich bebor.(Wir berweiſen auf das Inſerg⸗ im Anzeigentheil.) 5„ Geſchäftliches. (Außerhalb der Verantwortung der Redaktion.) „Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) vom Mittwoch, 24. De 5 enthält: Der Kehraus in der Dezembernacht.— Die Otavibahn. Die ſogenannte Eiſenbahnreform in Sachſen.— Stern der Stund Ausgleich.— Neue Kunſtblätter.— Naturwiſſenſchaftliche Belletr — Militäriſche Rundſchau.— Die„Illuſtvirte Unt haltungs⸗Beilage“ enthält: Gedenktage.— Sonnenkind (Roman⸗Fortſetzung).— Die Völkertypen Venezuelas.— Bilder Tage: Zum venezolaniſchen Konflikt.— Landrath v. Meiſter.— A. 2 22 5 5 88 5 1 relia Redy.— Die Petersburger Akabemie.— Heiliger Abend g hoher See.— Der neue Gouverneur von Tokio. —— Stimmen aus dem Publikum. Zum 8⸗Uhr⸗Ladenſchluß. Anläßlich des von Seiten des Stadtrathes über den Achtuh Ladenſchluß abgegebenen Gutachtens ſind in den letzten Tagen den hieſigen Tagesblättern eine Reihe von Beſprechungen unter d Marke„Eingeſandt“ erſchienen und, wie dies auch ſchon früher be ähnlichen Angelegenheiten geſchehen iſt, in einigen derſelben der Kau männiſche Verein in Form von Anfragen oder VBehauptungen in dei Sinne angeführt worden, als ob derſelbe zu der beſtehenden Frar ruhig die Hände in den Schooß legen würde. Es wäre ein gro Irrthum, daraus, daß der Kaufmänniſche Verein die den Handkung gehilfenſtand betreffenden wichtigen Fragen nicht ohne Weiteres dur Zeitungsartikel zu vertreten ſucht, den Schluß zu ziehen, daß der B ſtand ſolchen Fragen nachläſſig oder gar gleichgültig gegenübe⸗ wir möchten vielmehr von einer ſeitherigen bewährten Gepflogenhe nicht abgehen, wonach wir die Intereſſen unſeres Vereins direkten Verkehr mit den jeweils zuſtändigen Behörden ſchriftlich perſönlich in deßhalb nicht weniger energiſche Behandlung neh namentlich ſo lange die Einzelheiten einer Sache noch nicht geni bekannt und geklärt ſind. So haben wir auch nach Bekannttwerden des ſtadträthlichen G achtens uns ſofort damit beſchäftigt und eine den Achtuhr⸗Ladenſch ſordernde Eingabe an das Bezirksamt abgeſandt und wollen hof daß ſwir damit Erfolg haben. Der Vorſtand des Kaufmänniſchen Ver heueſte Bachrichten ung Celegramme Orſwat⸗Telegramme des„Seneral-Hnzeigers Hur Flucht der ſächſiſchen Kronprinzeſf Wien 24. Dez. Das„Fremdenblatt“ meldet: Glei mit der Abreiſe der Kronprinzeſſin bon Sachſen wird nur ö daß der Erzherzog Leopold Ferdinand an den atif Erſuchen richtete, aus der kaiſerlichen Familie ſcheidenzudürfen. Mehrere Blätter berichten: der Erzher ſandte ſeine Ehrenzeichen an die betreffenden Höfe ab und gab Austritt aus der Armee bekaunt. Dies hängt mit der Abſicht ſammen, die Ehe mit einer Schauſpielerin zu ſchließen herzog war der Oberſt des 81. Infanterie⸗Regiments Zeit beurlaubt. Die Schauſpielerin, welche er zu ehe heißt Adamowitz; ſie iſt die Tochter eines Poſtbeamtel i 28 Jahre alt und hat eine Schweſter in Graz verheirathe ebenfalls der Bühne widmet. Der Erzherzog verkehrt in kreiſen ſtets unter dem Namen Wölfling.— Aus Sa ſchreibt das„Neue Wiener Tageblatt“: Heute wird bekan daß der Kronprinzeſſin von Sachſen, ſowie bon ihrem Bruder Erz Leopold Ferdinand bei der Abreiſe Briefe zurückgeblieb denen ſie ihr Vorgehen motiviren. In dem Briefe der kommt ein Paſſus vor, in dem ſie die Erklärung abgibt, daß keinen Umſtänden zu ihrem Gatten zurückzukehren gedenke, herzog gibt die Erklärung ab, daß er mit dem Vorge Schweſter einverſtanden iſt und fügt hinzu, daß er alle Titel und Würden verzichte, als die Angelegenheit von der Schweſter gewünſchten Weiſe erledigt ſei. Uebe⸗ ſelbſt wird bekannt, daß der Erzherzog und die Prinzeſſin mi zweiſpännigen Miethswagen nach Hallein fuhren. Es hatte d ſchein eines Ausfluges zur Jagd. In Hallein wurde der zurückgeſchickt und das Geſchwiſterpaar beſtieg einen Ei zug. 2 5 ee. Damals, als ſeine wahnwitzigen Spekulationen wankten und br und er das Weib, das ihm mit wortlos duldender Li ſeinem Schickſal überließ, damals hatte er eins zu erwarte er hatte genug mit ſich ſelber zu thun, als daß er ſich um kümmern können.„ Da dröhnten Thurmuhrſchläge ſchwer und in merkbare ungen durch die neblige Luft. Er zählte; zuerſt vier, dann n. Pauſe in tieferer Tonart ſieben brummende Anſchläge. D Stunde. Eine geſpannte Unruhe ergriff ihn. Als er wieder Hotel ſtand, ſchaute er auf. Finſter ſtarrten die Fe d auf die menſchenleere Gaſſe hinab. Eine dicht verh die er für eine Kammerzofe hielt— die Sängeri einer Stunde fort ſein— trat aus dem Hauſe u 25 Schrittes dem Innern der Stadt zu. Wenige Augenblicke d er in der finſteren einſamen Wohnung. Ein kleines Wachsk er anzündete, wies ihm den Weg. Durch einen Salon la 55 Allerlei Gaben, die ein Kinderherz zu erfreuen geeignet w. ſorglich geordnet, unter dem Chriſtbaum. Er ſtaunte. B. Kinde der Tartaglia wußte die Welt nichts. Dann war a zu erwarten, daß man bald zurückkehren würde, un nachtsfeier zu beginnen. Er mußte ſich alſo beeit „Diurch das Schlüſſelloch der nächſten Thür fiel ein Lichtſchimmer. Er lauſchte und da ſich nichts regte ſichtig die Thür. Eine Ampel, die an der Decke hing, grünliches Licht aus: das Schlafzimmer. Aber wo mochte und lauter raunen die Geiſter, und greiſbarer ſtehen die Geſtalten thümerin ihr Geld aufbewahren? Ein weiteres Zimmer ex ſti vor ſeiner Seele. Da ſieht er auf einem weißen Fenſtervorhang ein einfaches, aber rührendes Schattenbild: Ein reichlockiger Kinderkopf ſpitzt das Mäulchen und reckt ſich, um ein bärtiges Antlitz zu küſſen, Wie ein Schauer, aus Glück und Schmerz gemiſcht, fährt es durch ſeine Nerven; etwas wie heiße, weinende Sehnfucht ſteigt aus dem Herzen empor und legt ſich wie ein Flor über die brennenden Augen. Sehnſucht nach Weib und Kind? Aber da gewahrte er dicht am Kopfende des Bettes, b gerückt, ein zierliches Damenſchreibtiſchchen. Ah Offenbar hielt ſie ihre Koſtbarkeiten im Schlafzimmer f anderswo. Er ktrat jetzt vollends ein, ſchrak aber plötlich ſo ſehr zuſam 5 daß er einen Augenblick wie gelähmt daſtand. In einem chen, er vorher nicht beobachtet hatte, richtete ſich ein allerli blondke dkopf auf, ſah ihn mit großen verwunderten Augen ſit kiiſichen:/ 5 Biſt Du der Papa?? 15 Wortlos und regungslos ſtand der ken zu faſſen, wie gebannt von 1* 4. Seite. Dresden, 24. Dez.(Frkf. Ztg.) Zur Flucht der ſäch⸗ ſiſchen Kronprinzeſſin ſchreibt der„Dresd. Anz.“: An hieſiger hoher Stelle iſt der derzeitige Aufenthalt der Kronprinzeſſin und ihrer Umgebung wohl bekannt, und gerade mit Rückſicht auf dieſe heiden Umſtände iſt die entſcheidende Erklärung im Dresdener Jour⸗ nal erfolgt, deren beglaubigter Wortlaut ſicherem Bernehmen nacz im Einverſtändniß mit Kaiſer Franz Jofef feſtgeſtellt wurde. Die Spuren der flüchtigen Prinzeſſin führten, nachdem in Brüſſel vergebliche Nachforſchungen angeſtellt worden waren, nach Genf, wo ſie im Hotel d' Angleterre in Geſellſchaft ihres Bruders und des franzöſiſchen Sprachlehrers, der bis vor Kurzem Erzieher der Prinzen in Dresden war, beobachtet wurde und Dienſtag noch weilte. Dieſe Thatſachen deuten darauf hin, daß die Kronprinzeſſin in einer viel⸗ leicht durch ſeeliſche Erregung geförderten Vergeſſenheit der Pflicht, die ihr als Gattin und Mutter oblagen, gehandelt und ſich ſomit den Rücktveg in ihre bisherigen Verhältniſſe ſelbſt abgeſchnitten hat. Hier verlautet, daß König Georg kürzlich eine ſehr ſcharfe Auseinanderſetzung mit der Kronprinzeſſin Luiſe gehabt und ihr wegen ihres Verhaltens Vorſtellungen gemacht habe. Der am 12. Dezember plötzlich entlaſſene, erſt dieſen Sommer engagirte Sprachlehrer Giron iſt ein geborener Belgier. Er lebte zuletzt einige Zeit in Paris. Brüſſel, 24. Dez. Der junge Sprachlehrer Giron iſt ein Brüſſeler, 23 Jahre alt, welcher hier die techniſche Hochſchule beſuchte. Genf, 24. Dez. Die ſächſiſche Kronprinzeſſin wohnt ſeit dem 14. Dezember im Engliſchen Hof und iſt nicht vom Erz⸗ herzog Joſef Ferdinand, ſondern vom Erzherzog Leopold begleitet. Prof. Giron iſt 28 Jahre alt, trägt einen ſchwachen brünetten Schnurrbart und iſt nicht außergewöhnlich ſchön, jedoch äußerſt elegant. In Begleitung der Kronprinzeſſin iſt eine Dame, die mit dem Erzherzog Leopold in Zuſammenhang gebracht wird, was aller⸗ dings hier unkontrolirbar iſt. Zur Verhaftung der Bumbherts. *Paris, 24. Dez. Die vorgenommene Unterſuchung ergab, daß der verhaftete frühere Verwalter der Jamilie Humbert, Pa⸗ rahre, in der letzten Zeit beſchäftigt war, ſpaniſch zu lernſen. Man erblickt darin einen Beſpeis dafür, daß Parayre den Aufenthalt der Humberts launte und wahrſcheinlich die Abſicht hatte, ſich ihnen an⸗ zuſchließen. Die Belahnung von 25 000 Fres. wird dem Madrider Polizefinſpektor Carg zuerkannt, da feſtgeſtellt worden iſt, daß er das Haus, in dem die Familje Humbert wohnte, bereits ſeit dem 15. Dezember überſpachte, während der anonyme Brief erſt om 17, Dezember datirt. Die Geliebte Romain Daurignacs, Fräu⸗ lein Dalaza, wurde in dem Augenßblick verhaftet, als ſie in Buenos⸗Ayres den Dampfer„Labrador“, mit dem ſie aus London eingetroffen wax, verlaſſen hatte. Die Verhaftung exfolgte guf Er⸗ ſuchen zweier franzöſiſcher Geheimpoliziſten, die an Bord des Daſnpfers waren. Fräulein Dalgza, deren Gepäck beſchlagnahmt wurde, wird der Mitſchuld an dem Diebſtahl der Humberts be⸗ ſchuldigt⸗ Der Nonflikt mit Benezuelg, * Waſhington, 24. Dez. Das geſammte Kabinet berieth heute die venezolaniſche Frage. Dabei trat eine Verſchieden; heit der Anſchauungen darüber zu Tage, ob die Uebernahme des Schiedsgmts durch Präſident Rooſevelt zu wünſchen ſei oder nicht. Es wird befürchtet, daß im Laufe der ſchiedsrichterlichen Thätigkeit ſich die eine oder die andere Zufälligkeit ergeben köngte, welche Amexikg ernſtlich mit in die Verwickefung ziehen könnte. Späterhin würde hekanſft, daß einige Mitglieder des Kabinets Einſpruch da⸗ gegen erhoben hatten, die Frage dem Haager Schiedsgericht zu unter⸗ breiten. Es liege kein Grund vor, zu wünſchen, die Monroedoktrin einem nichtamerikaniſchen Gerichtshof zur Entſcheidung zu über⸗ laſſen, auch ſpepn dies der unzweifelhaft unparteiſſche Haager Gexichtshof wäre. Sie würde vjelmehr vorzjehen, daß, wenn denn einmal die Monroedoltrin Gegenſtand eines Schiedsſpruchs ſein ſoll, der amerikaniſche Einfluß ſelber in der Angelegenheit entſcheidet. Ein anderer Grund, den die Miniſter gegen erſteren Punkt anführen, iſt der, daß, wenn der Haager Gerichtshof einen Spruch fällen ſollte, dies zu langge Zeit in Anfpruch nehme, während Präſident Roofevelt im Stande wäre, den Schiedsſpruch in einigen Tagen abzugeben. La Guahra, 23. Dez. General Matos erbat kürzlich eine Unterredung mit Kommodore Scheder, um die venezolaniſche Angelegenheit zu beſprechen, wurde jedoch an Kammodore Mont⸗ gomepie als dienſtälteſten Offizier verwieſen. Aber auch Mont⸗ gomerte lehnte es ab, Matos zu empfangen. Berlin, 24. Dez. Nach einem Telegramm des Komman⸗ danten Scheder begann die Blockade bon Puerto Eg⸗ Hhello am 22., die von Margegibo am 24. ds. durch die Deutſchen. Fargeas, 28. Dez. Die Schiffsagenten in Cargeas wurden berſtändigt, daß nach dem 30. Dezember keinem Danpfer mehr die Einfahrt in die venezolgniſchen Häfen erlaubt werde. Die Schiffe ollen aber die Blockadeſchiffe anrufen, um die Poſt und neutrale Paſſagiere in Booten des Blockadegeſchwaders unter der Parlamen⸗ kärsflagge gus Land bringen zu laſſen. Ein Schoner, der heute in den Laſen einlaufen mollte, wurde genommeg. Brüſſeß, 24. Dez. Die belgiſche Regierung richtete in Uebereinſtimmung mit der deutſchen und engliſchen eine Note an Venezuela, in welcher ſie guf Erhaltung ihrer pekuniären Anſprüche dringt. England und Deufſchland befaſſen ſich mit der Eintreibung auch dieſer Forderung. 1 Curacgap, 28. Dez.(Reuter.) Sine Depeſche aus Ca⸗ racas meldet: Der Waffenſtillſtand zwiſchen der Regie⸗ rung und den Aufſtändiſchen iſt morgen beendet. Die Regierung erhielt die Mittheilung, daß drei Armeen in Stärke von über „Ich und Mama, fuhr der Blondkopf faſt in einem Athemzuge fort,„haben immer gebetet: Lieber guter Gatt, bringt unſern Papa wieder! So haben wip gebetet. Jaſt Du das gehört? Und nun beommſt Du zum Weihnachtsengel, nicht wahr 7“ Jedes einzelne Wort war in ſeine Seele gefallen, wie Tropfen glühenden Erges auf einen Eisblack, Ein Zittern flog dunch die hohe Geſtalt, dann ſchwoll es in ſhm empor, ſtark und ſtärker, und riß ihn einem widerſtandsloſen Wirbel der Gefühle hin. Bor dem Bettchen ſürgte er auf die Kniee nieder, ergriff die kleinen Händchen des Kindes und drückte heiße Küſſe darauf, indeß die Zähren zwiſchen den Finger⸗ chen entlang rannen. Scham, Rührung, Reue, Erinnerung, Sehnſucht alles das ſfrömte gleich einer Springfluth über ſein Herz hinweg und ließ ihn zu keinem ÜUgren Gedanken jormen. Was nichts ver⸗ mochte— dieſes Kind hatte in ſeiner Unſchuld den Schlüſſel zu ſeinem Herzen gefunden.„ er war wirklich zu ſeinem Weihngchtsengel ge⸗ n. begann draußen im Schloß ein Schlüſſel zu klappern. , Fief das Kind, ängſtlich gewarden durch das ſeltſame weſen des Naunes. Erſehrochen ſprang der Khieende auf, der Alles um ſich her bergeſſen hatte. Fliehen! Jawohl, aber wohine Es war zu ſpät. Die Thür öffnete ſich, und—„Mamal“ fauchzte der Blondiopf, ſprang im mblic an der Bettchen auf und klatſchte lachend in ſei um Gotteswillen“,— die war im — % ſtammelte er und küßte die Hände k, und in Gedanken fuühr er fort; Wenn nun auch jnein Kind rend, ſa lieb und fromm und ſa voll Sehnfucht nach dem Vater General Anzeiger. Mannheim, 2 1. Dezemberd 6000 Maunn auf Cargcas heranmarſchiren. Die Lage iſt äußerſt kritiſch. Stuttgart, 24. Dez. Der Kommandeur der 52. Brigade, preuß. Genralmajor v. Paczensky und Tenczin wurde laut „Schtväh. Merkur“ vom Kriegsgericht der 26. Divifton wegen Zwei⸗ lampfes zu 3 Monaten Feſtungshaft verurtheilt. Cronberg, 24. Dez. Als geſtern der 24jährige Schloſſev Fritz Schneider aus Soden mit der Anlage einer elektriſchen Leitung beſchäftigt war, erhielt er beim Anbringen des Drahtes einen elek⸗ triſchen Schlag und ſtürzte todt zu Boden. Emden, 24. Dez. Heute früh 4½ Uhr brach im Hotel Bellevue, das hauptſächlich von durchreiſenden Arbeitern benutzt wird, im Innern Feuer aus. Ein Arbeiter iſt erſtickt, ein anderer wurde noch lebend ins Krankenhaus geſchafft. *Saalfeld, 24. Dez. Im ſtädtiſchen Steinbruch explodirte aus bisher nicht bekannter Urſache eine in einer Frühſtücksbude auf⸗ bewahrte WMenge Dynamit. Ein Arbeiter wurde getödtet, einer leicht und einer ſchwer verletzt. *Wien, 24. Dez. Der ſehr bekannte Hotelier Sacher in Baden bei Wien iſt inſolvent. Die Paſſiven belaufen ſich auf 1 200 000 Kronen. London, 24. Dez. Die„Times“ melden aus Shanghai, die Miſſionare in der Hauptſtadt Kanſu hätten aus vertrauenswürdiger Quelle erfahren, daß, wenn auch Tungfuhfiang zweifellos Vor⸗ räthe und Mannſchaften ſammle, die Ortsbehörden ſein Verhalten nur ſeiner Furcht vor Verhaftung zuſchreiben und keinerlei aggreſſive Schritte von ihm erwarten. Auch die ausführlichen Meldungen von einem organiſirten Aufſtande im Norden Chinas, über den die Tar⸗ taren⸗Generale der mandſchuriſchen Provinzen jüngft an den Thron Bericht erſtattet hätten, betrachteten die chineſiſchen Beamten mit Miß⸗ trauen und Zweifel. * Brüſſel, 24. Dez. Nach Berichten hat ſich das Befinden des Präſidenten Stejn weſentlich gebeſſert. Konſtantingpel, 24. Deg. Seit geſtern herrſchen hier große Schneeſtürme. Auf offenem Meere ereigneten ſich zahlreiche Unfälle. Viele Verkehrsſtörungen ſind eingetreten Chicago, 23. Dez. Der hieſige italienifche Konſul ſchießt allen Mitgliedern der Maseagniſchen Tr uppe Geld Zur Neherfahrt nach Ftaljen vor. Mascagnj hat auf ſeiner amerika⸗ niſchen Tournee 10 000 Dollars verloren. Volkswirthsehaft. Der Konkurs über das Vermögen der Aktiengefellſchaft Süd⸗ deutſche Asbeſtinduſtrie Mannheim wird nunmehr amtlich bekannt gegeben. Zum Konkursverwalter iſt Rechtsanwalt Dr. Reis in Mannheim ernannt worden. Konkursforderungen ſind bis 28. Febr. 1903 anzumelden. Die Prüfung dieſer Forderungen findet am Mittwoch, 1. April ſtatt. Termin zur Beſchlußfaſfung über die Wahl eines definitiven Verwalters und über die Peſtellung eines Gläubiger⸗ gusſchuſſes iſt auf Mittwoch, 21. Jannar, Vormittags 10 Uhr in das Großh. Amtsgericht, Abtheilung VI., 2. Stock, immer 10 anberaumt worden. Wie wir hören, hatten in den letzten Tagen Verhandlungen wegen Sgnirung des Unternehmens und Eintritts eines Frankfurter Kapitgliſten in das Geſchäft ſtattgefunden, die jedoch ergebnißlos ver⸗ liefen. Dargufhin erfolgte die Anmeldung des Konkurſes. Mannheimer Eſfektenbörſe vom 24. Dezember. * Obliggationen. Staatspapiere. 4% Ludwigsßafen von 1900102.25 G 4% Bad. Ohlig. v. 1900105.60[1½% Ludwigshafen—.— 3½% Bid. Oblig. v. 190200,90:J4% 5 103.— B 84%„1900 00.75 6¼½% 98.— G ** 3½„(abgeeſt.) 96,80 34% Mannbeimer Obl. 1901,104.20 G 9ſ½„ Oblig. Mark 100,40 b3% f5„ 1900004.— B 3½„„ 1886 100.20526 ½¼ 8„ 1885 98.90 b; „ 1892/%4 100.45 b38 ½ 85„ 1888 98.90 bz 1** 91.— 355 7 1895 99.— bz 4„ TL. 100 Looſe 147. 70 h½%„„ 16980 98.70 b; ½% Bayer. Obliggtionen 106.700:3½% Pirmaſenſer 96.— G 9 5 91.10 ff⸗ 30 91% Delliſche Reichanleihe 102.— 5: Junduſtrie⸗Obligation 9% 102— b54½ v% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 8 91.BaG ſtrie rückz. 105% 101.10 4% Priuß Conſes 01 20.0% N5. A⸗.f. Abſchif 8/% 8 101.80 62] u. Seetr.— 100.10 G %/ĩü„ 91.50 G4½% B.Anilin⸗n. Sodaf 106.— bz 9 1% Kleinlein, Heidbg. M Giſenbahn⸗Anlehen. 3% Bürgl,Argußaus Bonn 96.— G 470 Pfälz(Lud Mar Nord 108.80 fl½% Gebr. Hemmer 31% 99.90 f Maſchfaß. Neidenfels—.— gi%½%„„ konvertiri 99.90 64% Herrenmühle, Genz—.— Pfandbrieſe. 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 4% Rhein, Hyp.⸗B. unt.1902100.60 bz, Geſellſchaf 101.—6 8„ alte M. 96.— bz4½% Oberrhein. Elektri⸗ „ unk.1904 96.75 bz zitätswerke in Kerlsrube—.— 8˙%„Communal 97.75 b34½ Speyerer Ziegelwerke 101.80 G Städt eselnlehen 4˙½% Sildd. Drahtindu⸗ 7 ſirie Waldhof⸗Mannheim 101.— G % Freihufg i. B. 4% Karlsrußer v. F. 18g6 3½ d% Lahr v. J. 1909 98.60 G4½ Verein chem. Fabriken 101.50 G 99530 8%½ Zellſtofffabrit Waldhof 104.80 G 98.5 8 AFFEK KTT———.. ͤ ͤwHI———ʃ——f̃̃ ͤK——— K———N8—— als müſſe ſie ihn vor drohender Gefahr behüten,„was iſt dennn angſtvoll wandte ſie den Kopf dem Eindringling zu.„Fritz!“ ſchrie ſie erſchrocken guf. Bleich, kalten Schweiß auf der Stirn, mit dem Rücken gegen den Thürrahmen gelehnt, ſtand der Mann und ſtarrte mit weit ge⸗ öffneten Augen auf die Mutter. „Iſt das der Papa?“ tönte jetzt die Kinderſtimme wie ver⸗ ſöhnend Glockengeläut durch dies drückende Schweigen.„Hat er mich denn nicht lieb?“ Mik erſchütterndem Aufſtöhnen ſchlug der Mann die Hände vor ſein Geſicht und begann laut und konvulſiv zu ſchluchzen. Sie trat zu ihm und legſe die hübſche Hand auf ſeine Schulter. „Du biſt unglücklich, Fritz“, ſagte ſie mit weicher Stimme.„Ich weiß nicht, was Dich zu uns geführt hat; aber ich ſehe, daß unſer Kind den Weg zu Deinem Herzen fand. Wenn das Unglück Dich beſſer machte, ſieh, wir haben jeden Tag für Dich gebetet und nicht gufgehört, Dich zu lieben „Cs— iſt— zu ſpät!“ ächzte der Mann, der das Paradies, das ſich ſoeben vor ſeinen Blicken gufgethan, für immer berfinken ſah.„u ſpät!“ „Niemals! Komm— ſie faßte ihren Mann bei der Hand und zag äihn auf einen Divan—, und ſprich Dich aus, Fritz. Es wäre es wohl beſſer gekommen, wenn Du ſchon früher Vertrauen zu mir gehabt hätteſt. Vielleicht weiß ich Rath, viellejcht kann ich helfen. fage mir Alles, Fritz!“ „Johanna!“ ſtöhnte er auf und umklammerte ihre Hände; aber er wagte nicht, ihr ins Geſicht zu ſehen.„Ich fühle ja mein Unrecht; ich habe einen Engel von meiner Seite geſtoßen jetzt iſt's zu pät! Ich bin Deiner nicht werth, heute noch weniger als damals. Dl irit icl, volle S bergchten.“ Aktien. Pfafzhrau. v. Geiſel u. Mohrſ 114.50 GBraue Bauken. Badiſche Bank SinnerFrünwiffeſſt94 ß Ered.n Depofith Zweihrck 122.— N„Schroedl,Heidelberall86. red.en Depaſitb.,; 122 332 Gemerbebank Speher 500f127.50 Schwartz, Speyer 123.5 Mannheimer Bank etzingen—. —.— 7 Ritter e Oberrßein. Bank 91.10„ Pfälziſche Bank 102.80 G Pfälz. Hyp.⸗Bank 186.— Gf, 85 W2 Afli. Spar⸗u Edh. Landan 64.— Bfmeeft eeran Rheiniſche Creditbank 140.— G Pfälz. Preßh. u. S: Nßiein. Hyp.⸗Bank 180.50 Tvansvort Südd. Bank 100.— G] und Verſicherung. Bad. A G. f Mhſch. t. Seetr. 108.— B 280— G Manmß. Dammfſchleppſchiff03.— 141800 15 Lagerhaus 112.— 164.—0 Bad. Rück⸗ u. Mitverſich 120.— B — Schifffahrt⸗Aſſecuran:ſß35.— G Contfnentale Nerſicherung 96.— G Eiſenbahnen. Pfälziſche Ludwigsbahn 75 Marbahn 5 Nordbahn Heilbronner Straßenbahn. Ehemiſche Induſtrie. Mannheimer 420.— 8* 85 .⸗G. f. chem. Induſtrie.— ADberrh. Rerf⸗Geſellſcaft 0 8 Bidiſche Anilin⸗ n. Soda 425.— 5 Württ. Transportverſich. 70.— G Chem. Fabrik Goldenberg 185.— G Juduſtrie. 5 Verein chem Fabriken 204.— G Act.⸗Gef. f. Seilinduſtrie 105.— G Verein D. Oelfabriken 116.— 3 Dingler'ſchedRaſchinenfabr 185.— B Weſteregeln Alkal. Stamm 204.— B Tmaillirfabrit K iler..— Vorzug 106.— GEmgillirwerke M 10 155 Ettlinger Spinnerei 98.— Brauereien. Hüttenheimer Spinnerej 80.— G Bad. Brauerei 1388.— GKarlsr. Nähmf. Haid u. Neu—. Binger Aktienbierbrauerei—.—[Mannh. Gum.⸗N. Asbeſtfbr. 97.— Durlacher Hof vorm. Hagen 220.— GDagersheimer Spinnere!—.— Eichbaum⸗Brauerei 161.— zbfälz. Nähm. u. Fahrräderf. Elefantenbräufühl, Worms 100.— BPortl.⸗Cementw. Heidelberg 109.— Brauerei Ganter, Freiburg 104.— YVerein Freiburger Ziegelm 125.— B Kleinlein, Heidelherg 173.— GVerein Speyerer Ziegelwerke 86. 75 G Homburger Meſſerſchmitt 89.—.Zellſtofffgbrik Waldhof 230.— G Ludwigshafener Brauereſ—— Zuckerfabrik Waghäuſel 71. Mannh. Aktienbrauerei 154. G Maunheimer Effekſenhörke vom 24. Dez.(Offtzieller Bericht.) In Aktien der Brauerei Eichbaum war kleines Geſchäft zu 61 Proz. Von Brauerei⸗Aktien haben noch Mannheimer Aktienhrguerei 1 Proz. angezogen. Notiz: 154 G. Sonſtiges ohne weſentliche Ver⸗ änderungen. Frankfurter Effektenbörſe. Achluß⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphep⸗Compagnie. Reichsbank⸗Disk, 4 9% Wechſel. in Kurze Sicht 2½—8 Monate Reichsmark% Vor. Kurs Heut. urs Vor, Kurs Heut,Kurs Amſterdam hfl. 100—168.37 168.87—— Belgien.. Fr. 100—81.116 31125—— Italien... Le. 100—81225 31.225—— London... Iſt. 13— 20.412 20.410—— Madrid Pf. 100————— New⸗Hork„Dll. 100————— Paris,, Fr. 199—81.216 81.225—— Schweiz Fr. 190 ½ 81.15 31.15 5785 Petersburg..100 4½— 5 85 5 Trieſt. Lr. 100—— 5—— Wien 100 3½ 85.383 380— de, n Stagts; e A. Menzſche, 5 23. 23 24. 3½ DfchReichsanl. 102 25 102.25 5 ftalien. Rente 103.40 108.10 3½%„„„ 102 25102.25 4 Oeſterr. Golgr. 192 95 10290 3 5 91400 91.50[ 4½ Oeſt. Silberr. 101.55 101.80 3½ Pr. Skaats⸗Anl. 101.90 102.— ½ ODeſt. Papierr. 101.70 101.70 „„ 101.0 101.954½ Portg. St,⸗Anl. 49 700 49.70 Jb dlo. äuß. 31.35 31.40 3½ Bad. St.⸗Obl.fl 99.70 99.80 4 Ruſſen von 1880 100.,25 100.25 „ A. 100.40 100.50 Kruff. Staatsz. 1894—.— 97.35 „1900,,———.—4ſpan. ausl. Rente 88.20 87.60 4 bas, St.⸗A. 105.35 105.35 1 Türken Lit..28.60] 28.80 100.70/ 100.90 4 Ungar. Goldrente 101.10 101.10 BBahern, 9„„91.10 91.—5 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer. GE.⸗B.„A. 105.35 105.85 Anleihe 1887 88 30 88 80 4 Heſſen 105.6005 55 4 Egypter unificirte 108.80 108.60 3 Gr. Heſf. St.⸗ A 5 Mexpikaner äuß. 99 80] 99.60 von 1896 89 500 89.503 5 inn. 24.50][ 24 40 3 Sachſen. 89.55 89.554½ Chineſen 1898 90.70 90.90 4 Mh. St⸗A. 1899 103.80 108 75 Waraee 91.05 92.20 55 Verzihsl. Looſe. 5. Ausländiſche. 3 Oeſt.Looſe v. 1860 152.45152.20 5 Oer Griechen 44.70] 40 70 3 Türkiſche Looſe 121.80 122.— Afktien induſtriefler Uuternehmungen⸗ 5 Bad. Zuckerf. Wagh.] 71 10/ 70.,70] Parkakt. Zweibr. 106.—106.— Heidelb. Cementw. 108.50108.50 Gichbaum Mannh. 160,20 162.— Anflin⸗Aktien 428.—429.50 Seilinduſtrie Wolff 105.50 05.50 Ch. Fbr. Griesheim 215.50]—. Weltz z. S. Speyer 126— 26.— Höchſter Farbwerk 856.50 35650 Walzmühle Ludw. 114 20 114.20 Vereinchem. Fabril[ 205— 205.— FFahregdw. Kleyper 160,20 160.— Chem Werke Alberti 196.70197.30] Maſch. Arm. Kleinſ 105 20 106.— Accumul.⸗F, Hagen 124.50 124.50] Maſchinf. Gritzner 180— 180.— Ace. Böſe, Berlin 76.— 76.— Schnellprf. Frkthl. 156 50 156 80 Allg.Glek.⸗Geſellſch 180.70179 80 Oelfabrik⸗Aktien 115 80 116. Helios„ 10.90/ 10.90 Bwllſu Kampertsm]-——. Schuckekt⸗ 7770 7780 Spin. Weh Hüttenh—.——.— Lahmeyer 72— 71.—Zellſtoff Waldhof 230.10 230.20 Allg. G⸗G. Siemens122 50 123.80 Cementf. Kallſtadt 82.50 8e 50 181.— Lederw St. nabert] 75— kriedrichsh⸗ Berab.131 50 ———— ů—— Die Liebe fann nimmer ſterben, und die Liebe war's, die mich Dein Weib werden hieß. Wie könnte die Liebe verachten? Du haſt gefehlt— wohl, aber Du warſt nie ſchlecht. Das „Sprich nicht ſo, Fritz. wäre mir eine rechte Liebe, die eine Grenze ihres Verzeihens wüßte!l Ich halte Dich ja hier in meinen Händen, Fritz, Dich, den ich liebe, den zu lieben ich unſer Kind lehrte, und Du biſt unglücklich,— meinſt Du, ich ließe Dich wieder vor mir? Nun öffne mir auch Dein Herz, daß ich hineinſchaue.“ Und mit ſtockenden Worten geſtand er ihr die Schuld, die im Begriff war, ihn von der heimiſchen Erde zu vertreiben. „Und wenn Du gleich nach dem Feſt hingingeſt und das unſelige Papier einlösteſt.. würde Dich das retten? Ja? Nun, dann nein, kein Aber! Was auch nöthig ſein wird. es handelt ſich um Deine, um unferes Kindes Ehre, um unſer aller Hoffnung. Du Fre Frk Na Ob Oef baß 157 Nof 165 Ve De mad wa nal Ru ſiehſt, Fritz.. zu etwas war ich doch wohl nütze, nein, nein, ich wilkn nicht mehr von früherem reden; aher es iſt mir geglückt, meine Stimme, die alle Welt ſo lobte, auszunutzen, und ich freute mich heut, daß mich mein ehemaliger Geſanglehrer auf die Idee gebracht hat, ob⸗ wohl ich ſchwere Arbeit hatte, meinen Widerwillen niederzukämpfen. Aber was halfss. Wenn ich auch gern entbehrt hätte. ich thats um Gretchens willen, und um. doch laſſen wir das! Nun haben wir Dich ja wieder und Alles wieder gut werden, nicht wahr, Fritz?“ Und ſie ſah ihm mit herzlicher Liebe in die Augen, und auch er ſenkte ſeinen feuchten Blick in die ihren. „Johanna, ich will gut werden“, ſagte er mit ausdrücklicher Be⸗ konung. „O, dann muß es auch gut werden“, erwiderte ſie lächelnd. „Nun aber komm, unter den Lichtern des Weihnachtsbgumes laß ums von der Zukunft träumen.“ —— 0— Bergwerks⸗Atien. 174 60J 175 80 20 90 203 90 92.30 92.—. 207.20 207.20 80.— 80.— Weſterr. Alkali⸗A. 106 600 J% 50 Sperſchl. iſenakt 276.— Ver Königs⸗Laura 175.80 Deutſch, Juxemb, V. 166.80 ausläudiſcher Transport⸗Anſtalten. 280.— Oeſterr, Lit. B. 115—[115.— —.— Gotthardbahn 179.—179.— 1418[ Jura⸗Simplon 100.70/ 100.65 134 20 Schweiz. Centralb.—-—. 120.20 Schweiz. Nordoſtb. 98.20 Ver, Schwz. Bahnen 95 70 Ital. Mittelmeerb. 87.60 87.70 146.—]„ Meridionalbahn 183.— 133.— eſterr. Süd⸗Lomb. 16.70.70 Northern prefer,—.——.— Nordweſth 111.—111.—]La Veloce—.— Pfandbriefe, Priovitäts⸗Ohligationen. 4 rk. Hyp.⸗Pfdb. 100.950 10.90 3¼ Rh..⸗B.C. O] 97.80. Pfdb 102.— 102.—%8 Stisgar.s It. Eif.] 69 45 97.600 976034% Pr. Pfbr.B. 1905 95.30 — 90 Fr. Bod.⸗Cr.—— 3¹„1908] 95.40 % Pf. B. Pr.⸗Obl„1908101.25 ½% Pf. B. Pr.⸗O.„1909/ 101 25 Rh. Pf. Br. 1902 100.50 J 8½„KbO. 94.75 „1907 102.8 02.80 16— Mbein. Weſtf⸗ „1904J 96.75] 96.75.⸗C.B. 1910 Bank⸗ und Verficherungs⸗Aktien. eutſche Reichsbk. 158.40 153 45 Oeſt. Länderbank adiſche Bank 114.50/ 114.50„Fredit⸗Anſtalt erliner Bank 90.20 90 20 Pfälzif che Bank J. Handels⸗Gef. 157.80 157.30 Pfälz. Hyv.⸗Bank garmſtädter Bank 134.70 134 20 Rhein. Kreditbank eutſche Bank 211.I0 210,%½0] Rhein. Hyp.⸗B. M. konto⸗Commd. 189 50 186.20 Schaaffh. Bankver. eukſche Gen.⸗Bk. 95.90 95.90 Südd. Bank Mhm. dresdener Bank 143 30 143 50 Wiener Bankver. rankf. Hyp.⸗Bank 19460195.— D. Effekten⸗Bank 101.60101.50 rkf. Hyp.⸗Creditv. 139.— 139.— Bank Ottomane 117.90 117,90 ationalbank 117 116 80 Mannheimer Verſ.⸗ berrhein. Bank 90.9 905 Geſellſchaft—.——.— eſterr.⸗Ung, Bankl 112.—111.55 Privat⸗Discont 3%, Fraukfurt a.., 24. Dezember. Krebitaktien 212 40, Staats⸗ ahn 145 60, Lombarden 16.70, Ggypter.—, 4% ung. Goldrente .1a, Gotthardbabhn 179.30, Disconto⸗Commandit 189.10, Laura 7 50, Gelſenkirchen 175.80, Barmft ſtädter 184.—, Handelsgeſellſchaft 157 20, Dresdener Bank 143.23, Deutſche Bant 210. 80, Vochumier 176.— Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe, Kreditgktien 215—. Stagtsbahn 146.—, Lombgrden 16 70, Disconto⸗Commandit 180.10, Frankfurter Börſenbericht. (Prinattelegramm des General⸗d Angeigers.) W. Frankfurt, 24. Dez. Trotz des ſehr eingeſchränkten gerkehrs 5 die 15 5 und iar di Werthe 276 50 175 40 166 50 Aktien deutſcher und udwh.⸗Bexbacher 229 50 karienburg.⸗Mlw.—. ilz. Marbahn 141.80 fälz. Nordbahn 184 20 üdd. Eiſenb.⸗Geſ. 120 20 amburger Packet 93.1. 95 80 146.20 —— N 97.70 95.30 —— 95.40 108— — 4 * 770 7 101.25 94.75 401,80 100. 50 101.80 —1100.50 212.200 213.— 102 30 108.50 188.15—.— 140.— 140.— 182 50 182.50 115.— 115.— 100.— 100.— 118 60 118.80 wartet. Italiener eiwas matt auf Heimathland. Bulgaren haben ahezu den früheren Hochſtand erreicht. Spanfer etwas niebriger. Rumänier fehr feſt aber wenig verändert. Türken nach offiziel⸗ em Schluß in beträchtlicher Steigerung auf Paris. Chineſen eheſſert. Argentinier 70,30. Schuckert 77,80. Helios⸗Obli⸗ akionen in guter Frage und höher. Banken ruhig, theilweiſe minimell ee Maten namentlich Eiſen. efragt n und 1 Berliner z gſetenbörſe VN. Berlin, 24. Dez. Anfangscourſe.(Telegr.) redit⸗Aktien 211.20 212.50 Diskonto⸗Comm, taalsbahn 14.0—.—Laurahütte ibarden 16.800 16.70 J Harpener Tendenz: ruhig, Berlin 24 Dez. editaktien 212.10 Lombarden 16.80 8 a 148.80 189.50 211.— 143 500 134 50 157.80 121.70 179.— 212.30 16. 7 189. 25 Northern 30% Neſchsamelhe Maxienburger Bochumer Dortmunder Laurahütte Gelfenkirchener Harpenen Hibernia 6% Mexikaner Spanier 143.50 134.60 157.40 121.40 179.— armſtädter Bank ee e rliſche Looſe zotthard taltener Tendenz: ruhig. Berlin, 24. Dez. Schlußeourſe. 216.05 216.15 Hanug Bank ——Berg⸗Märk, Bank 102. 20 102.25 2 0 Hyp.⸗ 5591 155 91.50 91,40D. Grund ſchuld B. 0 100,70 100.40 Dy amit Truſt 105.20 105.30 Bochumer —— Conſolidation 89.40 Dortmunder Union 105.70 Sanlene F 89.40 890 Harpener ibernig gurahütte 103.20 Püe hönix Schalk, G. u. H⸗V. Elekt. Licht u. Kraft Weſterr Alkaliw. Aſchersleben Al. W. 65 ledrichsf nie 90 e 4 Pfbr. Rh. W. 5 Mannh.⸗Rh. Tr. 0 Kannengſeßer 119.— 11 10[Hörder Bergw. 104.— Erivat⸗ Diskont 955„. Berlin, 24. Dez.(Telegr Nachbörſe. 212. 20118. 50 145.70 145.70 Diskonto⸗Comm. Berliner Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) w. Berlin, 24, Dez. Börſe eingetretene Rü ückſchlag veranlaßte die hieſige Spekulation .75 157. 11040 176.60 41.25 69.20 175. 60 166.80 175.70175.50 207.400 207.50 127.75 197.25 117. 20119.50 827.— 93.50 203.— 142.10 291 5⁰ 141.20 101.— 72— 160.70 349.50 63440 176.10 166.90 —.— 714.30 78.80 145.80 18 90 16.70 128.60 128 219.50 andels⸗Geſ 157.70015 armſtädter Bank 18 70,1 ütſche Bankak. 211.—7 ide Comm Aktien 189.40,1 ener Bank 143.50 —.— 89.50 89.5 50 ar abwartenden 8 Die Kurſe zu⸗ 101.25 Italieniſche Wine löſten Ahounements⸗Karten für beide —— 827.20 88.70 203.60 148.— 295.— 141.30 101.— Lombarven 16. 0 16.60 1 1* Der geſtern an der New⸗ Horker feſt erwies ſich von vornherein die Tendenz für Hüttenaktien, da⸗ 8 gegen waren Kohlenaktien vorwiegend wächer. Bahnen und Fonds behaupiet. Im ſpäteren Verlaufe enſwickelte ſich infolge von Deckungen ein reger Verkehr in öſterreichiſchen Kreditaktien, Kredit gewannen dabei ca. 3 Proz. Ferner zeigte ſich eine um⸗ fangreiche ſpekulative Nachfrage für türkiſche Looſe, die ca. 2 0 gewannen. In den übrigen Werthen war das Geſchäft 00 in feſter Grundtendenz äußerſt geringfügig. Das Prolonga⸗ tionsgeſchäft war ziemlich angeregt bei einem Zinsſatze von 54 7 für Ultimogeld. Eifenaktien eiwas anziehend, Kohlen⸗ aktien ſich erholend. Dritte Börſenſtunde durchweg etwas feſt. Türkenlooſe weiter ſteigend. Kaſſa⸗Induſtriewerthe meiſt beffer. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 24. Dezember.(Telegramm.) Produktenbörſe Preife in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 238. 24. 160.25 160.,50 158.50 158 50 159.75 159.50 188.50 138 25 140.75 140.,50 141.— 141 75 137.25 138.— 184.75 134.75 —.— 110.50 —— 48.80 47.99 48.— 42.—— Weizen per Dezember. per Mai Der k per Dezember. per Mai n per Dezember. per Mii per Dezember,. per Ma:i per Dezember. per Mai Spixitus 70er locp. per Oktober Weizenmehl 5 Roggenmehl 5 per Otfober Roggen Hafer Mais Rüböl „K2„„„„„„66„ 9596˙2ů»„„ —.——.— ** 253235*.»r-„„„„„% Wetter; Regen. Berliu, 24. Dez.(Tel.) Prod uk tenbörſe. Der Froſt iſt geſchwunden und es fehlt an äußerer Anregung, Der Getreidehandel war äußerſt ſtill. Die Preiſe im Weizen iand Roggen kaum verändert. Hafer per Dezember etwas beſſer, ſonſt ünbegchtet. Rüböl unbelebt. Preiſe unverändert. Spiritus nicht umgeſetzt. Wetter: regneriſch, Liverpool, 24. Dez.(Anfangskurſe.) 23. 24. Weizen per März.02 ruhig.02 per Mai.01.01 Mais per Jan. 709 ruhig.06 ½ per März 92˙.5 4020% amburg, 24. Dezbr. Tagesturſe Hamburg.(Telegr, von Bondy milgetheill durch S. de Jong Manfhein. Kaffe Zood aßerage Sgutos: März 27.75, Mafi 29.25, Juli 28.50, Septbr. 25.—. Dezhr. 29.75. Baumwolle amerfk, Baſſ. midd.: Mai 44 ruhig ruhig Dezbr. 28 März 44—5 Schmalz roh(Steam Lard) per 50 8. Dezbr, Jan. 51/8, März 48½ Maj 45—. Salpeter, Chile per Ztr.; Febr.⸗März.70—, Sept.⸗Okt..05—, Febr.⸗März.35—. Petroleum ratt, amerik. per 30 E: per Dezbr..—, Jan. .05, Febr..05, Spiritus roh e per 100 Liter: Dez.⸗Jan, 17—, Jan.⸗Fehr. 1 75 Febr.⸗März 17—. 1 Chicggo i. eks.: Dezbr. 45¼½ Jan. 44½ Mai 48½, uli 42/. Schmalz, Chicago per 100 Ihs,; Dezbr. 10.25.—, Jan..82½, Maf.37½, Julf.25.—. Weizen per duglel Chicago: Deibt⸗ 78%½, Mai 77/, Juli 74 e Dez..40, März.68, Mai.85, Juli.98. epter Baumwolle per 100 Ibs. New⸗Vork: Jan..55, März.63, Maf.35, Juli.35. 0 New⸗Nork per bushel—ets,; Dez. 83 00% Mai 81½ * 7 18 Baumwolle, Liverpool: Jan.⸗Febr..52d, März.⸗April.52ͤ, Mai⸗Junt 4. 8d, Juli⸗Auguſt.58dl, Aug.⸗Sept..88d. London, 24. Dez.(Baltie. Anfang.) Wetter: Froſt. Weizen war bei Eröffnung des Marktes feſt, unverändert. Mais blieb bei Eröffnung des Marktes ruhig, aber unveränderf. Gerſte war bei Elöffnung des Marktes feſt, aber unverändert, Hafer: Die ruhige, unveränderte Tendenz hielt bei Erüffnung an. Rapsſaat wurde mit einer tuhigen Tendenz eröffnet. wurde mit einer Tendenz Vereinigte te Eisbahnen Sladtpark uud Lawu-Teunis⸗Club. Zufolge getroffener 110 Galtt 1 ge⸗ ahnen iglei Abonnementspreis für Parkabannenten, nur au der Parkkaſſe Mitglieder des Tennisclub, nur am Wenzieflat, Nicht⸗Mitglieder an beide Kaſſen—— Tageskarten an beiden Caſſen 50 Pfg. ie Karten ſind ſichthar zu tragen. 9 995 Lennlaß 105 dehs oſ eröflag en dtpark 5 täglich zu erwarte en. Me. Deaantwontlh für Politik: Ghelredakleur Ur, Daul Harms, Lokales und Geuſt Karl Apfel. Dru und Verlag der Dr. F. Goas'ſchen Sucengerd, G. m. b..; Dlrector Speer. eee Geburt 5 der Mun. 5 n Georg Buß(Kiſſingen). Nachdrug berboten. Ein 75 Ideal trat unter die Völker des ſinlenden Alterthums, um den Kampf zu beginnen gegen die freſſende Selbſtſucht und die ſtarre Kälte der Herzen. Das Reich der Liebe that ſich den Schwachen, Armen und Elenden ayf, und freudige Hoffnung winkte den nieder⸗ gedrückten Maſſen: die da mühſelig und beladen waren, ſollten er⸗ phern und Gleichniſſe der Bibel zu Grunde liegen. Kunß und der dei heit berichtet der Windeln ſwſckelte und, weil kein Raum in der; von der Geburt des ſich von dem Goeſchehenen zu üherzeugen— und ſie fa Maria und Jeſeph, und das Kind in der Krippe niegeng. 11 ein Zauberwort, das wie lautere 75 2 7 5 And unſere Herzen höher ſchlagen läßt— das Wort heißt Weihnachten. Die Gedanken lenkt es zu dem Ideal, das damals jn die Welt geſetzt wurde, zu dem großen Ibdeal aufoßfeender, hingehender Liebe. Und mit dem Gedenken läßt es in der Menſchen Bruſt aufs Neue den beſeligen⸗ den Vorf atz erſtarken, im Geiſte des Ideals zu handeln, Liebe zu ſpen⸗ den, Leid zu ſtillen und Thränen zu trocknen, damit das Menſchliche durch die That ſich ſeiner göttlichen Herkunft werth erweiſe und der einſt erlöſt einziehe in das Reich, von wannen es gekommen iſt. Was die Menſchen bewegt, was ſie antreibt zu großen und kleinen Thaten, ſucht der Künſtler ſichtbar und geklärt zu geſtalten. Und ſo hat das gloris in excelsis Deo, das durch die Länder und die Jahr hunderte ſchallt, die chriſtliche Kunſt geſchaffen, um der Erhebung des Geiſtes im Glauben die Wohlthat jener läuternden, befreienden Schönheit zu geſellen, deren Aallmächtiger Wirkung ſelbſt Spötter und Zweifler nicht widerſtehen. Denn wer will einen Engel Fieſoles, eine Madonna Raphaels, einen Ehriſtus Michelangelos des Irrthums zeihen? Wer bermag ſich angeſichts ſolcher Geſtalten, von denen der Schauer des Erhabenen ausgeht, dem Banne der ewigen, weltum⸗ faſſenden Gottheit zu entzjehen? Und wer will vor der Madonna, die in mütterlicher Sorge das Kind hält, und vor dem leidenden Chriſtus leugnen, daß der Gedanke, durch die allbarmherzige Liebe, die ihr Beſtes hingiebt, Leid zu ſtillen, zu retten und zu helfen groß und gewaltig iſt? In ihren großen Meiſtern iſt dieſe chriſtliche Kunſt von bezwingender Macht, ſiegreich über jedes Gemüth und ein edler Führer, der uns hinandringen hilft zu Regionen, die hoch über dem Gemeinen und Niedrigen in ungetrühter, ewiger Reinheit liegen. Freilich, es bedurfte langer Zeit, ehe die chriſtliche Kunſt ſo weit erſtarkt war, um den bibliſchen Stoff meiſtern zu können, Vorläufig waren die Hände, die Pinſel und Meißel führten, noch zu ſchpach, um in ihren Werken das Großartige und Weltbedeutende und die Tiefe der neuen Lehre auszuprägen. Zwar ragte die antik⸗römiſche Kunſt noch auf ſtolzer Höhe, aber das junge Chriſtenthum hatte keſn Theil daran; denn nicht aus der Zahl der Vornehmen und Reichen ſtrömte ihm die Mehrzahl der Bekenner zu, ſondern aus der großen Schaar der Enterbten und Bedrückten. Ihnen war der Glanz und die Pracht des kgiſerlichen Rom gleichgiltig. Verachtend ruhten ihre Blicke auf dem Prunk und den Schwelgern, war es dach heiliges Ge⸗ bot des Nazareners, gegen den Tand der Welt enthaltſam zu ſein. Mißachtet und oft berfolgt, fanden ſie kaum die Gelegenheit, das, was die Seele empfand und die Phantaſie erſchaut, in Bildern auszu⸗ een wäre auch die Fähigkeit wirklich dazu vorhanden geweſen Nicht zu gedenken der Sorge, durch weihevolle Ausſchmückung irgend⸗ welcher Gemeinderäume die lauernde Aufmerkſamkeit grauſamer Be folger zu erregen und die frommen Schöpfungen der Gefahr der Profanation auszufetzen. Schon ſicherer und freier konnte man ſich ergehen unten bei den Todten, in dem tiefen Schweigen und iß der Verlaffenheit der Gallerieen und Grabkammern, und von hier, von den düſteren Todtenſtätten der weltbeherrſchenden Romg, hat auch die chriſtliche Kunſt ihren Anfang genommen, Anmuthige Ornamentik, wie ſie die heitere, römiſche Dekorations⸗ kunſt liebte, kommt hier und da in den Katakomben vor, als ſolle ſie über die Schwermuth des Ortes hinwegtäuſchen. Daneben aber fin⸗ den ſich Monogramme Chriſti, eigenartige Zeichen und Figuren, mit Inſchriften auf Verſtorbene, flüchtig und ohne Kunſt in Umriſſen und ausfüllenden Farben hingeſetzt. Dann auch Sinnbilder, denen Met Nur dem Ein⸗ geweihten mochten ſie berſtändlich ſein, während ſie für den Un⸗ kundigen eine im Sinne antiker Myſtik zuließen. Die Mäln⸗ nergeſtalt, die das Lamm guf den Schultern trägt, konnte ebenſogut auf Ehriſtus, den guten Hirten, als auf den widdertragenden Hermes. den Beſchützer der Heerden, bezogen werden. Schon im zweiten Jah hundert ſind ſolche Darſtellungen guf Decken und Wänden ge worden. Und weiter führte, nachdem ſich das Können der Ger durch den Beitritt kümſtleriſch gebildeter Genuaſſen erweitert, lockende Bilderſchatz der Bibel zur Schilderung alt⸗ und neuteſt mentlicher Begebenheiten, obwohl anfänglich eine gewiſſe Sche lag, die Geſtalt des Herrß im Bilde wiederzugeben. Mit wurde zur Darſtellung die Auferweckung des Lagarus gewäßlt. doch der Vorwurf ſo recht geeignet, die Gedauken der Lehenden au die Auferſtehung von den Todten zu lenken und die Gemüther mit gläubiger Hoffnung zu erfüllen und aufzurichten, Das ſwars im Lau des dritten Jahrhunderts, In dieſer frühen Zeit wurden auch bereits die erſten Bilder ⸗ malt, deren Gegenſtand mit der Geburt des Herrn in Verbind! ng ſteht. S ſcheint des Evangeliſten Matthäus Erzählung von den Weiſen aus dem Morgenlande, die unter Führung des leuchtenden Sterns herbeigekommen waren, um das Kind anzubeten und G Weihrauch und Myrrhen zu ſpendeu, beſonders tiefen Eindruck 9 Wede zu hahen, denn ſie par ein Zeugniß für die weltumſpannen Bed eutung des Naggreners und ſeiner Lehre; nachweislich 1 3¹¹ den erſten ſzeniſchen Darſtellungen, an denen ſich die Künſtler verfuchten. Seit jenen Tagen iſt die Anbetung 1 qus dem Morgenlande einer der heliebteſten Poxwürfe der ch Kuziſt geblieben, Aund ſie hat bornehmlich im Mittelalter und Rengiſſanee bis hinauf zu Velgsquez und Rembrandt di Meiſter des Pinſels und des Meißels beſchäftigt. Als ſich endlich in der Konſtantiniſchen Zeit der Druck, der her auf den jungen chriſtlichen Gemeinden geruht hatte, zu l begann, onnte auch die Kunſt aus der Tiefe der Katakomb roſige Licht des Tages emporſteigen und ſich frei in der Schi des aſſen Bilderkreiſes ergehen. Aber die Zeiten maren 1d en! die Kunſt des Alterthums war in Verfall; die große Ar die eigentliche Trägerin der Schweſterkünſte, war tief 118 die diente mehr zum Schmuch des Geräthes und lophage und erging ſich mit Vorliebe in Elfenbein end⸗ dit Malerei ſich in den Dienſt 15 goldf ſtratenbet iaturen geſtellt hätt Wiel iſt von dieſem Schafſen, das ſeh umtoſt von den S ne der Wälkerwanderung und 9 80 nachhallenden Donner, entwicke und ausbreitet und durch die germaniſchem Boden bekannt wind, nicht erhalten geblieben. Im bin ſind unter dem Erhaltenen Darſtellungen aus dem Bild der Geburt vorhanden. Vei den monumentalen Moſaiken de aäͤlteſte Kirchen Roms und Ravennas ſind ſie allerdings ni ſondern in einer oft etwas handwerklichen Relieſplaſt den ſchlichten Werken der Kleinkunſt, unter geſchnſttenen. 8 Sendhoten des Chriſtenthums aue Elfenbeinſchnitzereien. Für die Geburt Chriſtt kommt in Betracht die ſchlichte zählung im Evangelium Luege. In rühren in Ebche, mie Marſa das neug Krippe legte, und wie die Hirten vom Felde, denen 11 5 Herrn und die himmliſchen Heerſchgaren des Nachts die 1 eilandes üherbracht, neug quickt werden, und mit den Hungrigen ſollte das Brod getheilt wer⸗ den. Wie ſie ſtaunten über ſolche Liebe Aund mehr noch über das Gebot: „Liebet eure Feinde; ſegnet, die euch fluchen; thut wohl denen, die euch haſſen; bittet für die, ſo euch beleidigen und verfolgen. ſo einfach war der Grundgebanke der neuen L. wird die Erlöſung, Nun war das Reich Gottes benründet und 548 e eher— per ſelbſlos ſch ſeinen Eigenwillen hingibt an den Willen, der das Ganze lenkt, dem re R ee in benen auch die Szene von dieſer Geburtsſtäkte des Henen 3u lennzeichnen, Iazen ſich die 10 815 die ſich mit der Schilderung der Geburt Ehriſti beſeten ia und ſein: hei der Krippe, in der das Kind ruht, h den früheſten Darſtellungen Ochs und Eſel. Zu dieſen insbefandeße die Reliefs an verſchiedenen römiſe ſtlig J. Selle, VeieraiAnzeiger: 7 Ambrogio in Mailand, einer Baſilika, die im Jahre 380 bon St. Ambroſius begonnen iſt und mithin zu den älteſten chriſtlichen Bauwerken gehört, kann als treffendes Beiſpiel dienen: im Relief Deckels iſt bereits das Charakteriſtiſche für die fernere Darſtellung der Geburt feſtgelegt— Ochs und Eſel bei der Krippe mit dem Kinde und in ſtiller Einfalt Maria und Joſeph, die ſich des Familien⸗ zutvachſes freuen. Man merkt das naive Streben, recht deutlich zu ſein und Jedermann verſtändlich zu machen, daß der Heiland nur in einem Stalle, nicht in einem reichen Hauſe oder ſtolzen Palaſt das Licht der Welt erblickt hat. Die Künſtler bleiben vorläufig am Realiſtiſchen des Vorganges haften, aber ſie wiſſen ihm doch ſchon einen Reiz zu verleihen, der ſonnig und warm das Gemüth berührt. Die Kunſt der germaniſchen Völker hat es in beſtrickendſter Weiſe verſtanden, den ngiven Zug noch weiter auszubilden und mit ihm uüberzeugender zu wirken, als mit der Ausprägung religiös⸗myſtiſcher Stimmung durch wunderbare Lichteffekte, wie ſie Correggios„Heilige Nacht“ in Dresden gibt, oder mit hoheitsvoller, pathetiſcher Haltung und Gebärde der Maria und des Joſeph. Ihnen genügt faſt immer der Nimbus für das Haupt der Eltern und des Kindes, um den Vorgang über das Gewöhnliche emporzuheben und als einen heiligen zu bezeichnen. Gerade bei der Behandlung dieſes Vorwurfs macht ſich in der reiferen Kunſt der ſpäteren Jahrhunderte der Unterſchied zwiſchen germaniſchem und romaniſchem Weſen ſo recht bemerkbar. In ähnlicher Weiſe wie der Sarkophag von Sant' Ambrogio Aberliefert uns die Geburt ein geſchnittener Stein aus dem 6. Jahr⸗ hundert. Auf ſeiner halbkreisförmigen, mit griechiſcher Inſchrift verſehenen Fläche ruht in der Mitte Maria und über der Mutter bei Ochs und Eſel das Kind, während links unten im Winkel Joſeph ſitzt, das Haupt nachdenklich in die Hand geſtützt, und rechts zwei Hirten ſichtbar ſind. Auf einem Mekallfläſchchen im Schatze im Dome zu Monza, der im Jahre 550 von der bayeriſchen Fürſtin Theudelinde, Gattin des lombardiſchen Königs Autharich, gegründet wurde, und guf dem Elfenbeinrelief einer Hoſtienbüchſe der Benediktinerabtei zu Werden erſcheint das Kind gleichfalls zwiſchen Ochs⸗ und Eſel. Das Elfenbeinrelief zu Werden, eine kleine rechteckige Tafel, weiſt gußerdem noch die Geſtalt einer dienenden Magd auf, die im Hinter⸗ grunde der Szene ſteht. Das ſind die älteſten Darſtellungen, die wir von der Geburt des Herrn kennen; ſie reichen von der römiſch⸗chriſtlichen Zeit bis in das 6. Jahrhundert hinein und legen Zeugniß ab, wie ſchon damals der Drang vorhanden war, den bedeutſamen Vorwurf ſichtbar zu geſtalten. Die Entwicklung der Miniaturmalerei in der Folgezeit hat die Schilderung bibliſcher Gegenſtände außerordentlich begünſtigt. Sie hängt zuſammen mit der regen Förderung des wiſſenſchaftlichen Lebens im weiten Frankenreiche durch Karl den Großen. Die fehler⸗ haft gewordenen kirchlichen Bücher wurden einer kritiſchen Durchſicht Anterzogen und die Schönſchrift in neuen Schreibſchulen zur höchſten Vollendung gebracht. Nun galt es als Ehrenſache, die Handſchriften ſo gut als möglich auszuſtatten und ſie mit reichem Bilderſchmuck zu berſehen. In St. Wandrille, Tours, Metz, Rheims, St. Denis, Corbie und an anderen Orten entſtanden jene prächtig geſchriebenen und mit Kapitalbuchſtaben, Ornamenten und Miniaturen in Gold und Farben geſchmückten Folianten, die heute, ſoweit ſie auf unſere Zeit gekommen find, den gerechten Stolz der großen Bibliotheken und Urchlichen Schatzktammern Europas bilden. Es ſind zwei karolingiſche Handſchriften, die Darſtellungen der Geburt des Herrn enthalten: das aus der Schreibſchule zu Metz ſtammende, jetzt in der Pariſer Nationalbibliothek befindliche Sakra⸗ mentarfum des Drogo, eines natürlichen Sohnes Karls des Großen, und das gegen 845 im Auftrage des Abtes Raginold von St. Martin in Tours zu Mauresmünſter geſchriebene Sakramentarium zu Autun. In dem Drogo⸗Sakramentarium hat der Maler die Schilderung der Geburt dem Rankenwerke eines großen Buchſtabens eingefügt. Hier iſt der Stoff ſchon freier behandelt: Joſeph ſitzt in nachdenklicher Stellung am Fußende und die Dinerin auf dem Rande von Mariens Lager⸗ ſiatt, während zum Kinde, das oben zwiſchen Ochs und Eſel ruht, drei auf Stöcken geſtützte Hirten wandern und unten der Neugeborene gebadet wird. Im Sakramentarium von Autun hat die Szene die Form eines Medaillons erhalten: in der Mitte liegt in einer Krippe, die ſich wie eine moderne Kinderbettſtelle ausnimmt, das Kind unter den Häuptern der beiden Thiere; rechts ruht Maria, vor ihr ſteht eime Dienerin, und links ſitzt auf einem Stuhle Joſeph, in der einen Hand einen Stock und die andere ausgeſtreckt; oben ſtrahlt der Stern, und unten verkündet ein ſchwebender Engel mit dem Kreusſtabe swei Hirten, die die Heerde weiden, des Herrn Geburt. Auch in der Wandmalerei der karolingiſchen Zeit iſt der Vor⸗ wurf der Geburt behandelt worden. Zwar iſt der im 8. Jahrhundert entbrannte Bilderſtreit, deſſen Kern die Frage behandelt, ob Bilder mit heiligen Geſtalten nur der Belehrung, Exinnerung und Erbau⸗ ung oder auch der Verehrung dienen dürfen, einer kraftvollen Entpwick⸗ lung der großen Kunſt nicht günſtig geweſen, aber nichtsdeſtoweniger ſind damals in Paläſten und Kirchen, ſo in der Kapelle und im Schloß der kaiſerlichen Pfalg zu Ingelheim, in St. Gallen und an anderen Orten, manche CTyklen von Wandbildern zur Ausführung gelangt. Die Gemälde in den Paläſten hatten Gegenſtände aus der Heldenfage, die in den Kirchen ſolche aus dem alten und dem neuen Teſtament zum Vorwurf. Nichts von dieſen Bildern iſt erhalten ge⸗ klieben, nur ſchriftliche Mittheilungen geben von ihrem Inhalt Kunde. Es ſcheint, daß Karl der Große der Wandmalerei mit bibliſchen Vor⸗ würfen nicht allzu geneigt geweſen iſt, denn ſeine Meinung, die in den Libri Carolini zum Ausdruck gelangt, war die: Du ſollſt Gott nicht in Bildern, ſondern im Geiſte und in der Wahrheit anbeten. Erſt die fortſchreitende Kunſt des zweiten Jahrtauſends hat es vermocht, die Geburt des Herrn in wirklich volltönenden und ergrei⸗ fenden Akkorden zu feiern. Ghirlandajo, Lorenzo di Eredi, Carlo Erivelli, Leonardo da Vinei und Correggio unter den Italienern, Dürer, Altdorfer, Matthias Grünewald, Hans Baldung⸗Grien, Cra⸗ nach und Holbein unter den Deutſchen, ganz abgeſehen bon den zahl⸗ reichen anderen Meiſtern des Pinſels und Meißels, haben ihre beſte Kraft eingeſetzt, um die Szene im Stalle zu Bethlehem mit dem Heinen Knäblein, den fromm blickenden Thieren, den ſtill beglückten Eltern, den anbetenden Hirten und Weiſen, dem ſtrahlenden Stern, dem Engel und den anderen himmliſchen Heerſchaaren in einer Weiſe zu ſchildern, daß offenbar werde: Ein großes Heil iſt der Welt wider⸗ fahren— Ehre ſei Golt in der Höhe und Friede auf Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen! Aber mag auch in dieſen Werken der Gentus reden und uns zur Höhe emportragen, ſo wollen darum die ſchlichten Darſtellungen des erſten Jahrtauſends nicht verkleinert werden, denn ſie haben Bahn gebrochen für das Große, was nachmals entſtanden iſt, und ſie machen auch in ihrer einfachen Sprache erkenn⸗ bar, daß aus der heiligen Nacht in berückendem Glanze die allum⸗ faſſende, beglückende und erlöſende Liebe ſtrahlt. 185 Die Krippe mit dem Kinde, bei dem Ochs und Eſel ſtehen, und die ganze heilige Sippe, die in der Weihnachtsnacht und in der früheſten Kindheit Jeſu handelnd auftritt, haben noch eine echt volks⸗ thürmliche Darſtellung in den ſogenannten Krippenbauten gefunden. ornehmlich in katholiſchen Ländern, wo man den Weihnachtsbaum, kſtorbenen Natur, wegen ſeines heidniſchen Anklanges mied, Brauch, ſich das Szenarium der Geburt des Heilands zur er heiligen Nacht aufzubauen und zu erleuchten. Der offene chlehem, oft auch eine phantaſtiſch aus Felſen und Moos 0 ie Krippe mit dem Kinde und den Thieren, Maria Engel und die Hirten, die drei Weiſen aus dem s ſchon längſt zu Königen umgewandelt waren, Herodes und vie mit reichlicher Verwendun ten Lappen, Flitter, Gold Farben recht naib und treuherz ar die Holsſchnitz⸗ Symbol für das forkdauernde Walten der Gottheit in der ſchein⸗ ſtandenem, ere Perſonen brachte der gläubige Fnſt blühte, wie in Tirol, ſind dieſe Krippenbauten beſonders figuren⸗ keich, ſchön und reizvoll ausgeſtattet worden, ſtellte man doch beim Stall oder der Grotte das Gebirge, den Wald und die Alm mit weiden⸗ den Heerden, Bauern, Bäuerinnen und dem jagenden Jägersmann dar. Die berühmteſte Krippe dieſer Art, die des Bürgers Mofer in Bozen, ſoll mehr als 10 000 Gulden gekoſtet haben. Aber die von den Proteſtanten gepflogene Sitte, in der heiligen Nacht den Chriſt⸗ baum anzuzünden, hat ſich auch in katholiſchen Kreiſen mehr und mehr eingebürgert und die Krippenbauten etwas zurückgedrängt. Zuerſt ſoll eine ſolche Krippe zur Feier des Weihnachtsfeſtes der heilige Franciskus im Jahre 1223, drei Jahre vor ſeinem Tode, errichtet haben. Sein frommes Werk fand päpſtliche Billigung und ward ſeitdem vielfach nachgeahmt. Noch jetzt ſtellen um die Weih⸗ nachtszeit die Kirchen Roms und Italiens ihren„Bambino“ aus, zu dem Stadt⸗ und Landvolk gläubig wallfahrten. Auch in den Kirchen anderer Länder, ſo am Rhein, wird noch die Krippe aufgebaut, zur Freude der Kinder, die glückſelig in den märchenhaften Glanz hinein⸗ ſchauen. Die Ideen der Religion ſind unvergänglich, mögen ihre Formen auch wandelbar ſein. Die Form des Chriſtenthums begann mit der heiligen Nacht. Ein Kind ward geboren und reifte zum Manne und predigte gewaltig eine neue Lehre— die Erlöſung der Menſchheit durch die Liebe. Die Glocken ſchallen im feierlichen Akkord von den hohen Domen, die Orgeln erbrauſen, die Lobgeſänge dringen empor zum Himmelszelt, und die Bäume erſtrahlen im hellen Glanze der Lichter, aber die höchſte Feier wird bis in alle Gwigkeit bleiben, im Sinne des Lehrers barmherzige Liebe gegen die zu üben, die da müh⸗ ſelig und beladen ſind. Dann iſt Weihnacht an jedem Tage und zu jeder Stunde. Wer — 0. Weihnachten im Bauernhauſe. Von Arete Gogarten(Schmargendorf). Nachdruck perboten. „Gekommen iſt das ſchönſte Feſt; Laßt Jeden luſtig ſein! Mit Epheu putzt die Stub' aufs beſt', Mit Rosmarin die Thüren fein! Aus Nachbars Schornſtein raucht es toll, Die Weihnachtsblöcke glüh'n; Vom Julholz iſt der Herd ſchon voll, Bratſpieß' geh'n her und hin. Den Gram laßt draußen nur getroſt, Und ſollt' erfrieren er vor Froſt, Backt ihn in'nen Weihnachtskuchen ein Und laßt uns Alle fröhlich ſein! (Altes Weihnachtslied.) Und laßt uns alle fröhlich ſein! Dieſer Ton naiver Licht⸗, Feſt⸗ und Lebensfreude klingt ſchon aus fernen Jahrtauſenden zu uns herüber, als noch die Naturvölker, vornehmlich Nord⸗ und Mittel⸗ europas in den Mittwinderszeiten ihre Erntedank⸗, Opfer⸗, Licht⸗ und Freudenfeſte feierten. Die harte, ſchwere Bodenarbeit war vor⸗ über, die Ernte eingeheimſt, nun kam die Zeit der Ruhe, der Er⸗ holung, des ſchwererworbenen Genuſſes. Den Göttern wurden Dankopfer für die Ernte an Bodenfrüchten und Vieh dargebracht und zum Schluß der Feſte neue Opfer geboten, um ihren Schutz für die kommende Arbeit, die junge Saat zu gewinnen. Und nicht nur den Ernte⸗ und Ackergöttern, auch der Licht, Wärme und Segen ſpendenden Sonne, dem Sonnengott vor Allem galten dieſe Feſt⸗ zeiten. Wie im Mittſommerfeſt dem höchſten Stand der Sonne, ſo wurden in den Mittwinterfeſten dem tiefſten Stand der Leben und Segen ſpendenden Kraft Feſte und Opfer geweiht. Die heilige Feſtzeit bei den germaniſchen Völkern mit einer Vor⸗ feier ſchon gleich nach eingebrachter Ernte(im November) dauerte bis zu der Zeit, in der die Soune höher geſtiegen iſt und das Beſtellen der Saat beginnt(im Februar). Das war das Haupt⸗ oder Jul⸗ feſt, das nachweislich um die Zeit des 11. Februar in heidniſch⸗ germaniſchen Ländern gefeiert wurde. Diejenige Zeit jedoch, inmitten dieſer Feſtperiode, in der die Sonne ihren tiefſten Stand erreicht, dann ſcheinbar ſtille ſteht und nach einer Reihe von Tagen wieder anfängt, höher zu ſteigen(alſo vom 23. Dezember etwa bis zum 6. Januar), galt als beſonders heilig. Die Götter hielten in dieſen Nächten ihren Umzug durch Flur und Feld, Heimſtätte und Landſchaft, Allen voran Wodan auf ſeinem Schimmel Sleipnir und Frigga, die Beſchützerin der Ernte, während auf goldborſtigem Eber Freyr, der Sonnengott, durch die Lüfte ſauſte. Alle Arbeit ins Haus und Hof, Stall und Feld, Ackerbau und Handwerk und die Arbeit des Haus⸗ geſindes am Spinnrad und Rocken ruhte in dieſer Zeit; Krieg und Unfriede und alle Rechtsſtreitigkeiten nahmen ein Ende; auf den Bergen loderten die Mittwintersfeuer; an Opferſchmäuſen und Ge⸗ lagen nahmen die Dienſtleute theil mit den Herren; das Wildſchwein, dem Sonnengotte geheiligt, wurde geopfert, und die Lehnsmannen ſchwuren, die Hände auf den Rückenborſten des Thieres, dem Lehns⸗ herrn zum Jul neue Treue, Die Kirche kam bei der Chriſtianiſirung der germaniſchen Völker dieſem Naturdienſt in wunderbarem Verſtändniß für das Bedürfniß der Volksſeele entgegen: ſie adoptirte Feſte und Volksſitten, heiligte und ſegnete ſie und gab ihnen chriſtlich kirchliche Bedeutung. An demſelben Tage, an dem die Römer ſeit uralten Zeiten das Geburts⸗ ſeſt des perſiſchen Sonnengottes Myrthas und, damit verbunden, ihre Saturnglien begingen, wurde in der Chriſtenheit das Geburtsfeſt des Gottesſohnes als großes Freudenfeſt gefeiert; die Ernte⸗, Licht⸗ und Freudenfeſte der heidniſchen Germanen waren fortan nicht mehr den Göttern, ſondern dem Chriſtuskinde und den Heiligen der Kirche geweiht. Das große Julfeſt wurde, wie noch vorhandene Dekrete beweiſen, auf Befehl von ſchwediſchen und norwegiſchen Königen nach ihrer Bekehrung zum Ehriſtenthum, vom 11. Februar auf den 25. Dezember berſchoben, dem neugeborenen Erlöſer der Welt zu Ehren. Dem hl. Martin wurden die Vorbereitungsfeſte fortan ge⸗ weiht, ihm galten die lodernden Freudenfeuer(die in den Martins⸗ ſeſten erhalten), ihm die erſten Opfer nach der Ernte. Den Mittwinter⸗Nächten, in denen einſt die Götter durch die Lande zogen, wurde eine neue Weihe gegeben, ſie wurden zu den „heiligen Zwölften“ der Chriſtenheit, aus den Ernte⸗ und Dank⸗ opfern wurde das Dank⸗ und Freudenfeſt der Weihnachtsbeſcheerung, und aus den feſtlichen Opferſchmäuſen das reich aufgetiſchte Weih⸗ nachtsmahl. Unſere Ahnen in Dorf und Halde, in Hütte und Burg beteten fortan in Kirchen und Kapellen zu dem hl. Chriſt, dem ſie Krippen bauten, und deſſen Lob ſie in feſtlichen Spielen ſangen. Daheim aber am flackernden Feuerherd in der Hütte, auf einſamer Heide oder im Waldgebirg erzählten die Alten noch immer heimlich von Wodan und der holden, glänzenden Frigga und den nächtlichen Umzügen der Götter in den Zwölften und den Mittwintersfeſten. Von Jahrhundert zu Jahrhundert vererbten ſich dieſe Erzählungen fort; in Volks⸗ ſitten und Feſten, in Spielen, Umzügen, Vermummungen, Schwänken und Späßen hat ſich das Landvolk die Erinnerung an die alten Götter, an die Mittwinterfeſte und ihre Gebräuche treu bewahrt. Freilich ſind dieſe Reſte der alten Naturfezle wunderlich umge⸗ ſtältet und verändert, die alten Gebräuche bald auf dieſen, bald auf jenen Tag des großen Feſtkreiſes verlegt und verſchoben; zu unver⸗ oft ſinnloſem Aberglauben iſt geworden, was einſt frommer Glaube, Theil des Kultus und gottgeweihter Gebrauch war. Aber in dieſen alten Bräuchen wurzeln die Quellen der echten Volkspoeſie und des deutſchen Gemüthslebens in dem Landvolke, deſſen ganze Exiſtenz noch immer aufs Engſte mit dem Leben, Schaffen und den Erſcheinungen, dem Segen und den Schrecken der Natur zuſammenhängt, dem die Heiligkeit und Bedeutſamkeit der „Zwölften“ ein Jahrtauſend altes Erbe iſt, das ſich noch heute in Fat und Brauch unter dem Landvolk in ganz Deutſchland erbollen 2 fat** 8— 1 Malnheim, 24. Dezembei Man ſagt, daß ſtets beim Nahen dieſer Zeit, 25 Da unſers Herrn Geburt gef Der Hahnentuf die ganze 9 nt; Dann heißt es, wagt kein G ehn Die Nächte ſind geſund, kein Stern kann ken, Kein' Elfe raunt, es zaubert kei 5 So hejlig iſt und ſegensbvoll Heilig, geweiht und bedentengsvoll iſt dieſe Zeit al den Bauernſtuben der Hochgebirge Süddeutſchlands dörſern Thitringens und Mitteldeutſchlands höften der norddeutſchen Heiden und Ebenen. Allüberall halten die alten Götter noch immer ihre Umzüge: als Knecht Ruprecht, als Schimmelreiter, Niklas oder Märten, oder gar als das Chriſtkind felbſt, das als weiß gekleideter Engel auf ſeinem Schimmel dahinreitet, als Frau Perchta oder Holle, ziehen ſie durch Wald und Feld, Dorf und Au und ſpenden den guten Kin⸗ dern Gaben, den böſen aber droht die Rute. Das Beſchenken, die Beſcheerung iſt überall ſchöner alter Brauch; der heidniſche Kultus der Erntefeſtgaben an alle Hausgenoſſen und an Arme hat ſich in dieſer Sitte am hartnäckigſten erhalten. In Süddeutſchland und den Alpenländern backt dis Bäuerin ſo viel Kuchen, daß alle Armen der Gegend genug haben; arme Kinder gehen von Haus zu Haus, zum Theil verkleidet, ſingen allerlei Verſe dabei und werden mit Obſt, Kuchen und Backwerk reichlich beſchenkt. Beſondere und möglichſt reiche Feſtſpeiſen ſind in allen Gegenden feſtſtehende Sitte. Speiſen, die vielfach noch als Erinnerungen an alte Ernteopfer der betreffenden Gegend anzuſehen ſind. Die Weihnachts⸗ oder Neu⸗ jahrskuchen ſtellen überall ſymboliſche Figuren dar, Pferde, Eber als Opferthiere, Bretzel und Kringel als Darſtellungen des Sonnen⸗ rades, Kanne und Krug deuten auf das Opferwaſſer u. ſ. w. Bei unſern Bauern in der Mark, in Holſtein, Hannover, Weſtfalen und anderen Gegenden bilden die Weihnachtstage den Höhepunkt der Tafelfreuden und Feſtſchmätuſe, die denen der heidniſchen Altvordern an Fülle und Reichhaltigkeit nichts nachgeben. Auch die Thiere des Hauſes und des Feldes gehen nicht leer aus, denn auf ihrem Gedeihen beruht ein Theil des Reichthums der ländlichen Heimſtätte, ſie nehmen deshalb an der Feſtfreude theil und können dann um ſo beſſer böſem Zauber widerſtehen. Die Kühe und Pferde erhalten in der Chriſt⸗ nacht in faſt allen Gegenden ſo viel Hafergarben, wie ſie freſſen wollen; nach uraltem Glauben können ſie in der hl. Nacht ſprechen und haben die Gabe, kommende Ereigniſſe zuvor zu ſehen, ſie wiſſen in der Stunde der Geburt des Herrn, ob im nächſten Jahre Familien⸗ mitglieder des Hofes ſterben. Der Bauer, der in der rechten Stunde in den Stall geht, hört ſie ſprechen. Den Vögeln, den Freunden des Landmanns, werden in Oeſter⸗ reich Aehrengarben in der Chriſtnacht geboten die alten Opfer⸗ garben für die den Göttern geheiligten Vögel— und dem Schimmel Wodans, Ruprechts oder des Chriſtkindchens ſetzen die Kinder in Schleſien, den Rheingegenden, Oeſterreich, Elſaß u. ſ. w. Heu, Brod, Hafer und Waſſer vor die Hausthür. Alle Pflanzen und Naturerzeugniſſe nehmen Theil an dem Segen der„Zwölften“—: in der hl. Nacht„5 „Werden alle Waſſer zu Wein, Und alle Bäume Rosmarein.“ N Eine Stunde lang tragen dann die Apfelbäume Blüthen und Früchte. Von einem Apfelbaum bei Tribur a. Rh. wird in den Chroniken des Mittelalters erzählt, daß die in der hl. Nacht gereiften Früchte alljährlich dem Langrafen von Heſſen gebracht wurden. Der tauſend⸗ jährige Weißdorn an der Glaſtonbury⸗Abtei in England blühte in jeder Weihnachtsnacht oft unker Schnee und Eis; ein Aſt des blühenden Baumes wurde an jedem Weihnachtstag unter feierlicher Prozeſſion der Mönche den engliſchen Königen, zuletzt Karl II., dargebracht. Brod und Korn hat beſondere Heilkräfte in dieſer Zeit. Wer von dent in der Weihnachtszeit gebackenen Brod oder Kuchen ißt, bleibt geſund; in Oberbayern werden für die umherziehende Perchta beſondere Kuchen gebacken, die die Bäuerin in den heiligen Nächten draußen vor die Fenſter legt. In Oeſterreich ſtreut man in der hl. Nacht Korn auf den Acker oder vergräbt ein Brod in die Erde— das bringt Segen, Fruchtbarkeit und Gedeihen! Ja, der Segen und das Gedeihen, das die Göttin Perchta oder Frigga der Saat, dem Korn und Flachs ſpendete, iſt in Süd⸗ und Südweſt⸗Deutſchland auch auf Maria übertragen, die Aehren⸗ und Flachsſpenderin geworden und in manchen Kapellen als Maria„mit den Aehren“ dargeſtellt iſt. Der faſt überall verbreitete Glaube, daß die tägliche Arbeit in der hl. Zeit auf das Nothwendigſte beſchränkt werden müſſe und daß alle darüber hinausgehende Arbeit von Unſegen und Mißgeſchick be⸗ gleitet iſt, weiſt ſehr deutlich noch auf ſeinen heidniſchen Urſprung hin. Beſonders iſt Waſchen, Miſten, Spinnen und Weben verboten in dieſer Zeit,— den Uebertreter trifft die Strafe böſer Geiſter. Aus dem Garn, das in den Zwölften geſponnen wird, dreht der Teufel Ketten, es wird ein Strick daraus, an dem der Frevler ſich einſt ſelbſt erhängt. Wo ein Spinnrad rund geht, beſchmutzt und zerſtört Frau Holle den Rocken; nichts was drehbar iſt oder mit einem Rad zuſammenhängt, darf in den Zwölfen bewegt werden(Ueber⸗ lieferung des Sonnenkultus, des Julfeſts); auf den frieſiſchen In⸗ ſeln werden ſogar Wagen und Schiebkarren von den Gehöften weg au beſondere Orte gebracht und bleiben unberührt während der Zeit der„Zwölften“. Alles Waſchen, Miſten der Ställe, Säubern in Haus und Hof, Backen und Putzen und Abſpinnen muß vor Beginn der Zwölften geſchehen ſein; wer es verſäumt hat und ſoſches in der Hl. Zeit thut, ſtirbt im michſten Jahr oder wird von ſchwerſtem Un⸗ glück verfolgt. Es liegt nahe, daß die Heiligkeit dieſer Zeit ſich auch in ihrer Bedeutung als Los⸗ und Schickſalstage bekundete. Jeder Tag hatte ſeine beſondere Bedeutung nach altem Glauben; erſt in neuerer Zeit iſt die Bedeutung als Lostag auf Sylveſter verlegt und dies zumeiſt in den Städten. erall, ob in den Wald⸗ oder den einſamen Ge⸗ 1* halb umwickelt der Landmann ſie mit Stroh in dieſer Zeit und ſchüttelt ſie derb, beſonders in der Chriſtnacht mit den Worten: 51„Bäumchen, wach auf, 5 Der Wode kommt!“ Lange Eiszapfen in den Zwölften bringen langen Flachs. Kork ſchwimmende Lichter laſſen erkennen, ob der Betreffende leben bleibt. In Saterland(Friesland) bereitet jeder Bauernburſch ſich ein Wegelrot(Sonnenrad), das inmitten ein Goldblech mit auslau⸗ fenden Strahlen als Speichen darſtellt, am Ende der Speichen iſt es mit Aepfeln beſteckt und wird nach Mitternacht in der Neufahrsnacht in das Haus des erwählten Schatzes geworfen. als glückliche Vorbedeutung für die Hochzeit. Auch die Thiere gelten Jede Landſchaft hat darin ihre eigenartigen Auf dem Lande haben neben Sylveſter noch alle einzelnen Tage der Zwölften ihre beſondere Schickſalsbedeutung be⸗ halten. Das Wetter in den 12 Tagen zeigt das des ganzen Jahres an; ſchüttelt der Sturm die Obſtbäume, ſo werden ſie fruchtbar, des? Auf; Die Annahme gilt als Propheten in dieſer Zeit, vor Allem die Opferthiere: das Schtvein 5 mit ſeinen Borſten, die Fiſche mit den Schuppen; ſodann Erbſen, Aepfel und Feldfrüchte mit ihren Schalen. So ſehen wir gleich den Tagen der heidniſchen Vorzeit auch heute noch die Zeit der„Zwölften“ dem Landvolke in ganz Deutſchland heilig und geweiht in uralten Sitten und Gebräuchen. Ob heid⸗ S= niſchen, ob chriſtlichen Urſprungs, es iſt die Zeit der Feſtfreude, des neugeborenen Lichtes, der Liebe inmitten dunkler trüber Winters⸗ zeit; feſtlich und froh wird ſie gefeiert; auch in die dunkelſten Tiefen ſoll ein Strahl des himmliſchen Lichtes fallen, auch in den ärmſten und kälteſten Herzen der Reichthum und die Wärme göttlicher Liebes⸗ fülle aufleben, ſo klingt as in Dorf und Stadt, in Hütte und Schloß wieder in dem weihnachtlichen Freudegruß: 15 „O du ſelige, o du fröhliche, gnadenbringende Weihnachtszeit!“ * 12 N n de r⸗ r= el! in ta m ich en llt in 15 e g er 0 d L Hs eg zitg in in er n⸗ 28 te it iſt le es 8. nd 80 0 Trodern. Du biſt morgen zu einer Hochzeitsfeſer einge⸗ Reit züm Hirathen! durch!—„Ja, meine geſchiedene Frau heirathet wieder!“ Durchſchaut. Schaffner(zu einem Herrn, auf den ein Studioſus aufſchla(Meggend“) pringli ich einredet):„Wir fahren ab, mein Herr! Bablich. Maxl(der durchs Telephon mit einem Herrn ſpricht, Dauer des erſten Zwiſchenattes 20 Minuten, des zweiten 25 Minuten. 1 e Oper in einem der 5 ſtotkert): Der Evangelimann. zaungeim, 2d. Hezember⸗ Seserebentepen J. Seite Juſtige Gcke. Knoter hrlich. „Wit dem neuen H hineinlaſſen 1 ſein?]“ Sherr 1+ ich Sie deh jede nicht zu me 1 Ol Der „Mama, wir wollen Zahnarzt einmal Dein Gebiß kriegen?“ 2 Dieſe Kinder! hereinplatzend): kleine Fritz(in ſpielen, Großh. Hof⸗ u. Nationaltheater in Maunheim. Donnerſtag, den 25. Dezember 1902. 18. Vorſtellung außer Abonnement. Dpitte Nachmittags⸗Vovflellnug. Nachmittags ½6 Uhr zu ermäßigten Preiſen. Muſikaliſches Schauſpiel in 2 Abtheilungen(3 Akten). Nach einer in den Erzählungen„Aus dei Papieren eines Polizei⸗ kommiſſars“ von De. L. E 77 0 mitgetheilten Begebenhell. Muſik von Wilhelm Kienzl. Dirigent: Herr Hoftapellmeiſter Langer.— Regje: Herr Fiedler. Friedrich Engel, Julr(Pfleger) im Kloſter St. Othmar Martha, deſſen Nichle und Mündel Magdaleng, deren Freundin Freudhefer, Schullehrer zu Othmar Mathias Frelthhofer, deſſen jüngerer Beuder/ Acetugrius Anecreiben im Kloſter Faver Zitterbart, Schueidel 2 Anton Schngppauf, Büchſeumgcher Aübler, ein älterer Buͤrger 8 Heſſen Frau 8 Frau Hüber Hans, ein junger Bauerburſche 5 Ein Nachtwächter 8 5 Eine Lumpenſammlerin Ein alter Leiermann. Ein Kegelbube. Seneh elkier. Bauern. Knechte und Finder. Zeit: Das neunzehnte Jahrhundert, Ort der Handlung: Die erſte Abtheilung in Benedictinerkloſter St. Othmar in Niederöſterreich(1820), die zweite Abtheilung (2 und 3. Ak) in Wien(1880). Herr Mgrx. Frl. Schoene Frl. Kofler. Herr Kromer. Herr Meaikl. Herr Hecht. Herr Voiſin. Herr Vanderſtetten. Frau Schönfeld. Frau Schilling. Herr Rüdiger. Herr Schippers. Frl. Nagei. Bürger. %½8 Uhr. Ende nach 5 yr. Nach ber erflen Abtheilung ſindet eine größere Pguſe ſtatt. Kaſſeueröffu. 2 u r. Anf, präc. Abends ½7 Uhr. 36. Vorſtellung. Abonnement A. Wilhelm Tell. Schauſpiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. In Scene geſetzt und neu einſtudirt vom Intendauten. Tell Herr Ernſt Hart vom Stadithegter in Elberfeld als Gat Manenerg uung 6 uhr. ezu, prac. 7 ller. unde 10 175 —5 dem zweiten Akt findet eine größere Pauſe ſigtt. Große Gintrittspreiſe. Freitag, den 26. Dezember 1902. 19. Vorſtellung außer Abonnement(Vayrecht.) Nie Meiſterſinger von Nürnberg. Oper in 3 Akten von Richard Wagner, Dirigent; Herr Hofkgpellmeiſter Kähler. Regiſſeur: Herr Rehler Herr Buckfath. ans Sachs, Schuſter, e a 80l Herr Fenten. eit Pogner; Goloſchmied, Kunz Vogelgeſang, Kürſchner, 15 Otto. Konrad Nachtigall, Spengler, Herr Voiſin. Sirtus Beckmeſſer, Stadtſchreiber, Herr Marx⸗ 10 Kothner, Bäcker, Herr Kromer. baſar Zorn, Zinngießer, Jetr Mgikl. Ullrich Eizlinget, Würzkrämer, 8 Hert 1 0 115 chödl, erv Bergmann. err Banderſtetten. 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Inſerats: Oie Colonel⸗Zeile 20 uswärtige Inſerate 28 80 — Expedition: Nr. 218. Nr. 282. Konkursverfahren. Nr. 50434 II. Ueber das Ver⸗ d ⸗ geſellſcha Induſtrie Mann⸗ hellte Nachmittags Konkursverfahren ſt Sü * deniſche As heim wurde Uhr das eröſſuet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nalnt: Rechtsanwalt Dr. Reis in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis Jum28. Februar 1903 bei dem Gerichte anzumelden und werden dither alle diej welche an ls onkursgläubiger en, hiermit Alifgeſordert, ihre Auſprüche mit dein dafür verlaugten Vorrechte bis zum genannten Termine ent weder ſchrftlich einzureichen oder der Gerichtsſchreiberei zu Proto⸗ koll zu geben unter Beifügung dey urkundlichen Beweisſtücke oder einner A ft derſelben. he Zugleich iſt zur Beſchluß⸗ ſaſſung über die Wahl eines deflnitlven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über in 8 132 kürsordnung 8 der Kon⸗ g bezeichneten Gegen⸗ ſtände auf Mitwoch, 21. Januar 1903, Bormittags 10 Uhr, ſowie zur Prüfung der angemel⸗ deten Forderungen auf Mittwoch, den 1. Aprit 1903, Vormittags 11 Uyr, vor dem Gr Aimtsgerichte Abtheil. VI, 2. Stock,; Termin auberaumt. Allen Perſonen, welche eine Zimmer 10, zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben Lürdn etwas wird au ben, nichts ier zu verabfolgen en, auch die Ver⸗ gt, von dem und von den r welche ſie aus dey Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in ruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 28. Febrnar 1903 Anzeige zu machen. 2997 Maunheim, 23. Dezbr. 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 6: Mioh r. Bonkuraverfahren. Nr. 50377 J. In dem Konkurxs⸗ verſahren über das Vermögen des Wirihs Valentin Hörner in Käſerthal iſt Termin zur An⸗ hörung der Gläuvigerverſamm⸗ lung über den ſeitens des Kon⸗ kürsverwalters geſtellten Antrag auf Einſtellung des Verfahrens, eine den Koſteu des Ver⸗ entſprechende Konkurs⸗ ſe nicht vorhanden iſt, be⸗ umt auf: Mitiwoch, 14. Jauuar 1903, Burmittogs 11 uhr, 2. Stock, Zimmer Nr. 10. Maunheim, 23. Dezbr. 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts WI: Mohr. 9990 Forderungen, f No. 50056 U. kur deß In dem Kon⸗ Sperfahren über den Nachlaß des Bäckermeiſters Franziskus Geiger in Mannbeim iſt zur Prlifung der nachträglich ange⸗ nieldeten Forderungen Termin auf 1900 Freitag, 16. Jaunar 1903, VBormittags 9½ Uhr nor dem Großh. Aſntsgerichte hlerſelbſt, 2. Stock, Zimmer No. 8 Anberaumt. Maunheim, 17. Dezember 1902. „„ Mohr Gerichtsſchreiber des Großh. Zwaugsverſteigerung. Samſtag, den 27. Dez. 1902, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, 4. 5, hier 1086⸗ Möbel aller Art, 2 Billard, Betten, Dampfmaſchinen, Spiegelſchränke, verſchiedene Werke u andere Gegenſtände gegen Baarzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſtsigern. Mannheim, 24. Dez. 1902. Noſter, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. Am Samſtag, 27. Dezember 1902, Nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Bfandlokale Q 4, 5 gegen baare lung im Vollſtreckungswege feutlich verſteigern: Möbel und Einrichtungs⸗ gegenſtände verſchied. Art; Sgran anſchließend am Pfandorte mit Zuſammenktunft im Dykale 4, 5: 1 FKaſſen⸗ ranr Weiß⸗ un Roth⸗ wein in Fäſſern, Ftaſchen⸗ weine leere Fäſſer, ſowie Möbel und Einrichtungs⸗ gegenſtände verſe ied. Ar⸗ Nannheim, 24. Dezbr. 1902. Schmitt, Gerichtsvollzieher, 1,. 10866 amt deponirk;: 1 Handkoſſer und 2 Packete ein Portemonnaie. 30383 Schirme Fefändel en de Konkursverfahren. Nr. 50635 1. Ueber das Ver⸗ mögen des Spielwaarenhändlers Walther Garbrecht hier wurde heute Vormittag 12 Uhr das Konkursperfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Kaufmann Friedrich Bühler bier. Konkursforderungen ſind bis zum 30. Jaunar 1902 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich iſt. zur Beſchluß⸗ faſſung über die W eines de⸗ finittwen Verw über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegennände auf Freitig, 23. Jan. 1903, Vormiütags ½10 Uhr, ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Freitag, 13. Jebr. 1903, VBormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte, Abth. III, 2. Stock, Zimmer No. 2, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine ikulsn gehörige Sache z haben oder zur Konkurs⸗ maſſe eiwas ſchuldig find, wird aufgegeben, nichts an den Ge⸗ iſteinſchuldner zu oder zu leiſteu, auch die verabfolgen 8 Ver⸗ pflchtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den gen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedig⸗ ung in Anſpruch nehmen, dem ſtonkursverwalter bis zum 30. Jannar 1903 Anzeige zu machen. 3087 Mannheim, den 22. Dezbr. 1902. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts; Mohr. g. 1 7— Konkursperfahren. Nr. 50001 JI. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen der Firma A. Kirchtenner und Safferling in Maunheim iſt zur Prüfung der nachträg⸗ lich angemeldeten Forderungen Termin auf Freitag, den 9. Januar 1903, Bormittags h unr vor dem Großh. Aimtsgerichte hierſelbſt, 2. Stock, Zimmer Nr. 8 anberaumt. 3036 Maunheim, 28. Dezbr. 1902. Mohr, Gerichtsſchreiber des Großherzogl. Auttsgerichts⸗ Bonknrsverfahren. Nr. 50836 J. Das Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen der Ehefrau des Kaufmanns Johaunceorg Frey, Eugenie geb. Katz in Maunheim wurde niach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins durch Beſchluß Gr. Amtsgerichts 1 hier vom 22. Dezember 1902 aufgehoben. Mannheim, 23. Dezbr. 1902 Der Gerichtsſchreiber Großh. Amisgeriches I: Mohr. Hellauntmachung. Nr. 30277. Durch Entſchlieſ⸗ ung des Großh. Miniſtertums der Juſtiz, des Kultus und Unter⸗ richts vom 11. Dezember 1902 Nr. 42137 wurde mit Wirkung von 1. Jannar 1903 ab die Gemeinde Seckenheim mit Mheinau aus dem Notariats⸗ diſtrikt Maunheim VII dem Notarfatsdiſtrikt Mannheim 1 zugewieſen. 3082 Manuheim, 19. Dezbr. 1902. Großh. Landgericht. 5 V. Fr. Waltz. Dung⸗Nerfteigerung. Montag, 5. Jaunar k.., Vormittags 10 uhr, verſteigern wir auf unſerem Bureau im ſtädtiſchen Bau⸗ hofe U 2 No. 5, das Dünger⸗ ergebniß von 121 Pferden vom 5. Januar bis inel. 1. Februar 1903 in Wochen⸗ abtheilungen. 29137 Mannheim, 22. Dez. 1902 Städt. Fuhr⸗ und Guts⸗ Verwaltung. Krebs. Mebrannten Raffee von Ggorg Schepeler Hoflieferant, Frankfurt.M. Weitaus berühmt und bevorzugt empfiehlt stets frisch Chocgdadenhabs C. Unglenk F 1, 3. K 1. öa. 5 Telephon 2596. werden vepa⸗ rirt u. über⸗ zogen in der Schirmfabrir von J. Nauſch. 59718 ad 1. 3. Bekauntmachung. De. Gerichtsvoll⸗ zieyerdieuſt beim AmtsgerichtMann⸗ heim beir. Hilfsgerichtsvollzieher Wenger vohnt von heute ab in U 5, 4, 2. Stock. Großh. umtsgericht I. Gießler. 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Der Gottesdienſt iſt zu denſelben Stunden wie an den Sonntagen. Nachmittags 3½ Uhr iſt Andacht für die hl Weihnachtszeit. Kathol. Bürgerhoſpital. Donnerſtag, 25. Dezember. (Weihnachtsfeſt.) ½9 Uhr Hochamt mit Predigt u. Segen Der Nachmittagsgottesdienſt fällt am 1. Feiertag aus — Freitag, den 26. Dezember:%9 Uhr Amt mit Predigl. 4 Uhr Andacht. Die Schüler der Mittelſchulen beſuchen den Goitesdienſt in den Pfarrkirchen. Thereſienhauslapelle. Do merſtag, 25. Dezbr. Gotles⸗ dienſt für die Italiener. Alle ore nove nelle Capells Theresienhaus T 5, 3 Messa con predica per gli Operai Italiani. Laurentiuskirche. Neckarvorſtadt. Donnerſtag, 25. De⸗, (Hochheiliges Weihnachtsfeſt.) 6 Uhr Chriſtmekte. Vol 7½½10 Uhr iſt jede hande Stunde eine hl. Meſſe. Die bl. Kommunion wird während der 7 Uhr⸗Meſſe ausgetheilt, 8 Uhr iſt die Hirtenmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und levit. Hochamt vor ausgeſetztem Allerbeiligſten. 11 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Feierl Vesper.— Freitag, 86, Dez (Feſt des hl. Stephanus.) Beichtgelegenheit von Morgens 6 Uhr an. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr N imtt Predigt. ½10 Uhr Hochamt. 11 Uhr zl. Meffe. ½8 Uhr Weitznachtsandacht. Weihnachtsfeſt.) 5½ Uhr hl. Meſſe mi Kommunion. 6 Uhr Ehriſtmette. Prozeſſion zur Krippe und lev. Engelamt vor ausgeſetztem Allerheiligſten und Te deum mit Segen Hiernach hl. Meſſen. 8 Uhr Hirtenmeſſe mit deutſchen Liedern. ½ Uhr hl. Meſſe. ½10 Uhr Feſtpredigt, hier⸗ nach lev. Hochaumt vor ausgeſetztem Allerheiligſten mit Je deum und Segen. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Nachm. ½3 Uhr feierl. Vesper mit Segen. Nachher Beicht⸗ gelegenbeit.— Freitag, 26. Dez.(Feſt des hl. Stephauus.) 6 Uhr Frühmeſſe. Beicht. 7½¼ Uhr hl. Koamunion. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.„10 Uhr Predigt und ler t. Hoch⸗ amt. 11 Uhr hl. Meſſe. Nachmittags ½8 Uhr Weihnachts⸗ andacht. Altkatholiſche Gemeinde. Donnerſtag, den 25. Dezember, 1. Weihnachtsfeiertag, 20 Uhr Feſtgottesdieuſt mit hl. Abendmahl. Fſadpa ub 2, 1 Mannheim 2, 1 Telefen 460. 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