GBadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ guſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig, In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. Telegramm⸗Adrefſeꝛ „General⸗Anzeigeß Mannheim“, Telefon⸗Nummern: „Direktion u. Buchhaltung 149 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Nedakttgn. 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 Nr. 462. —— Zur Abwehr. Man ſchreibt uns aus Karlsruhe: Während der„Beobachter“ ſich bis jetzt auf einen objektiv gehaltenen Bericht über den Kaſſeler Vertretertag beſchränkt, und ſogar vichtig darüber urteilt, daß Baſſermann mit ſeinem Referat ein durchſchlagender Erfolg wurde und man es als Faszit der Tagung bezeichmen könne, daß die National⸗ liberalen eine Anlehnung nach rechts und links ablehnen, daß die aus bechniſchen Gründen(gemeint ſind wohl taktiſche Gründe) bei den Wahlen für den Freifinn eintreten, gibt der demokratiſche Landesbote in vollem Gegenſatz zum Schweſternblatt der„Neuen bad. Landeszeitung“— eine vorläufige„Würdigung“ des Vertretertags, die ſo ungerecht wie etwas äſt und im Intereſſe einer Einigung des badiſchen Liberalismus nur bedauert werden kann. Der Schreiber dieſer Würdigung kann nur witzeln über die Tatſache, daß man einig ſei, indem man alles unverſucht laſſe, was dieſe Einigung nach außen feſtſtellen könnte. Er ſtellt ſogar die micht recht glaubliche Behauptung auf, daß die Verſammlung nicht einig geweſen ſei in der Zuſtimmung zum Baſſermann⸗ ſchen Referate. Gewiß, in mancher taktiſchen Frage gehen die Meinungen auseinander; Aber in den großen program⸗ matiſchen und den großen takriſchen Fragen zeigte ſich eine o große Einigkeit, wie ſie die fortſchrittliche Volkspartei mit ihren heterogenen Elementen nie erreichen kann: Welcher Diskuſſionsredner gab von Baſſermann abtweichende program⸗ awatiſche Anſchauungen kund: keiner! Hier war kein Unter⸗ ſchied, wie in der fortſchrätklichen Volkspartei, wo man da. und dort Sozialpolitik verſchieden treibt, über Heeres⸗, Flotten⸗, Oſt⸗, Nord⸗ und Weſtmarkenfrage keine Einigung findet und wo man vor allem in der Wirtſchaftspolitik ſo ſehr auseinander fälbt, daß man nicht einmal in einem Land wie Baden eine geſchloſſene Stellung einnehmen kann. Iſt der Landesbote“ nicht zufrieden, daß die Anlehnung am die reaktionäre Sammelpolitik Bethmanns glatt abgelehnt iſt, daß Baſſermanns Führung dauernd befeſtigt wurde? Kann er ſich dieſer für den Geſamtliberalismus ſo erfreulichen Tat⸗ ſache wicht auch erfreuen, und muß er davon lehen, den Natio⸗ nallüberalen immer eins anzuhängen. Auf jeden Fall iſt es intereſſant, einmal zu konſtatieren, wie tiefgehende Unter⸗ ſchiede innerhalb der badiſchen fortſchrittlichen Volkspartei bei Gelegenheit der Beurteilung des Kaſſeler Parteitages zu Tage getreten find. Es gibt ein Sprichwort, das ſagt, man möge vor der eigenen Türe kehren. Wir empfehlen in aller Freundſchaft— und auch nur freundſchaftliche Er⸗ wägungen im Intereſſe der Möglichkeit eines badiſchen Blocks für die Reichstagswahlen diktieren dieſe Zeilen— nach dieſem Sprichwort zu handeln. Oder ſollte der„Landesbote“ die Proklamierung des Großblocks zu den Reichstagswahlen auf dem Kaſſeler Vertretertag gewünſcht haben, wachdem er im Anſchluß an Magdeburg dieſen ſelbſt füir unmöglich er⸗ klärt hatte? Wohl kaum glaublich! Die Fragen der Taktik aber, in denen die Meinungen auseinander gehen, ſind— ſugem wir einmal— landſchaftliche Fragen, bei denen den Ginzelorganiſationen Freiheit gelaſſen werden muß. In dieſen Fragen ſind wir aber von unſerm Standpunkt aus Feuilleton. Tantris der Narr.) Von E. H. Das mit dem doppelten Schillerpreis gekrönte Drama des jungen Weimarer Dichters Ernſt Hardt— Tantris der Narr—, ſchreitet im Siegeslauf über die deutſchen Bühnen. Voll Be⸗ wunderung und Genugtuung hörten und ſahen wir, wie die größten männlichen und weiblichen Darſteller, wie der verſtor⸗ bene Kainz und die Berlinerin Trieſch durch ihre hohe und feine Kunſt einen Triſtan und eine Iſolde ſchufen, welche uns in die Abſichten der Dichtung mit ihrer hinreißenden Schönheit über⸗ zeugend wahr und klar einführten. Das Drama will— nach Hardts eigenen Worten— eine letzte Vollendung der Triſtan⸗ ſage geben, deren Schluß uns in allen vorhandenen Darſtellungen unbefriedigt läßt. Da die mittelalterliche Ueberlieferung als Vorgeſchichte in das Drama aufgenommen iſt, ſo wird zum vollen Erfaſſen der Konflikte die Kenntnis der Sage von Triſtan und Iſolde voraus⸗ geſetzt, wie ſie uns in genußreichſter Form Gottfried von Straßburgs leider unvollendetes Epos vermittelt, wie ſie in ſchöner Neubearbeitung uns vorliegt in dem„Roman von Triſtan und Iſolde“, von Joſef des erts wieder hergeſtellt, und von Julius Zeitler tragen iſt. Es läßt ſich nun nicht ohne wei⸗ der voll Intereſſe ein in ſo modernes Werk in die Bedier, nach den franzöſiſchen Dichtungen Mittwoch, 5. Oktober 1910. (Abendblatt.) ſchon weit vorwärts gekommen und es wäre eine Torheit, dieſe Dinge über das Knie abbrechen zu wollen. Damit ver⸗ ſchlöſſen wir uns den Weg in der Partei und wären nur die Schrittmacher zur Abkehr der rechtsſtehenden Elemente in der Partei zu den Konſervativen. Damit wäre wohl dem numeriſch geſchwächten Liberalismus gedient? Wenn wir allerdings wie die linksliberalen Demokraten wären, müßten wir dieſe Frage bejahen: Wir tun es aber nicht, weil wir eine gut liberale Mittelpartei ſind und bleiben wollen und am Programm des Ausgleiches ſelbſt in der Zeit feſthalten werden, in der dieſes nach den offiziöſen Kundgebungen der extremen Parteien unbeliebt ſein ſoll. Man ſollte meinen, der von Baſſermann bekundete und von dem ganzen Ver⸗ tretertag ausgeſprochene Wille nach einer volkstümlichen Politik der verbündeten Regierungen wäre Programm genug, um auf fortſchrittlicher Seite jede ungerechte Kritik der Kaſſeler Tagung zu unterlaſſen und einig im geſamten Liberalismus zur Bekämpfung der Reaktion von rechts und links vorzugehen. Mit dieſen Ausführungen ſind auch die törichten Stim⸗ mungsdarſtellungen in der ſozialdemokratiſchen Preſſe er⸗ ledigt, die— ſoweit der„Volksfreund“ in Betracht kommt— einer Redakrion keine Ehre machen, der ein Kolb angehört. Wohl wird Rebmanns Rede ohne jede Kritik wiedergegeben. Aber das, was als allgemeine Beurteilung vorangeſtellt wird, iſt höchſtens inſofern einer Erwähnung wert, daß die Sozial⸗ demokratie allgemein enttäuſcht iſt, daß über die Großblock⸗ frage die Partei nicht in Brüche ging. Oder ſollten die Sozialdemokraten wirklich geglaubt haben, Kaſſel werde ein zweites Magdeburg? Dann wären ſie ſchlechte Menſchen⸗ kenner! Kaſſel crar mur die natürliche Reaktion auf Magde⸗ burg. Dafür, daß dies gekommen iſt, mögen ſich die Reviſio⸗ niſten bei Genoſſe Zubeil und Bebel bedanken. Die gleiche Vorleſung iſt— nur: verbis mutandis in der konſervativ⸗bündleriſchen Preſſe zu leſen. In dema⸗ gogiſch⸗unflätiger Weiſe behandelt die„Deutſche Reichspoſt“, das im Beſitze eines Bündlers befindliche und in Stuttgart erſcheinende Zentralorgan der badiſchen Konſervativen, das Kaſſeler Ergebnis. Dieſe Auslaſſung ſteht weit, weit unter dem, was eine konſervative Zeitung ſich zum äußerſten leiſten darf, wenn ſie ſich nicht dem Vonwurf radikal⸗demagogiſcher Kampfesweiſe ausſetzen will.„Freche Lüge“, ordinäre und ſchamloſe Hetze“, das ſind die Worte, deren ſich das Blatt eines Adam Röder bedient. Dem ganzen ſetzt aber die um⸗ wahre Behauptung die Krone auf.„Man ſuche auf dem Kaſſeler Parteitag vergeblich nach einem gehaltvollen oder tiefen Wort.“„Nicht eine einzige Wendung geiſtpoller oder weitblickender Auffaſſung, kein Ausſpruch, der eine ſcharfe nationale Reſonanz gibt.“ So iſt in der„Reichspoſt“ zu leſen. Wer ſo über Baſſermanns Rede, die hierbei ein⸗ begriffen iſt urteilt, zeigt, daß er nur mit Worten die Sozzal⸗ demokratie bekämpft und Freude hat an den ſozialdemokra⸗ tiſchen Wahlfiegen, weil ſie bis jetzt dem Liberalismus ge⸗ ſchadet. Nun ja, von einer Partei, deren nationale Arbeiter in der Stichwahl wie jüngſt in Frankfurt a. O. ſozialdemokra⸗ tiſch wählten, iſt eine andere Politik nicht zu erwarten. Die Beurteilung von Kaſſel in der„Reichspoſt“ iſt die beſte Be⸗ ſtätigung der Rebmannſchen Ausführungen, daß der Bund der Landwirte das politiſche Leben vergiftet.„„ In Kaſſel hat die geſamte nationalliberale Par bei konſervativen Partei die Hand zur Verſtändigung gebote wenn ſie zur alten Bülowſchen Blockpolitik zurückkehrt, die eine Abkehr der Konſervativen vom Zentrum erfordert. ſüddeutſchen Konſervativen weiſen durch den Mund d „Reichspoſt“ dieſe Hand zurück. Das wird man ſich me⸗ müſſen: Denn es beſtätigt einmal die Richtigkeit der rein badiſchen nationalliberalen Politik und zum zweiten zeig es, daß es den Konſervativen mit der Bekämpfung Sozialdemokratie bei den Reichstagswahlen nicht Die badiſche nationalliberale Partei weiß nun, woram ſie den bündleriſchen Konſervativen iſt, und ſie weiß auch, d ſich in Baden das Schauſpiel der konſervativ⸗klerikal Koalition bei den Reichstagswahlen wiederholen wird mit iſt die politiſche Lage in Baden gut geklärt un nationalliberale Partei kann in gleicher Weiſe wie bie ihre Vorarbeiten zu den Reichstagswahlen fortführen. politische Uebersicht. * Maunheim, 5. Oktober 1910 Vie vermißte Kaſſeler Reſolution. Ein Teilnehmer an dem nationalliberalen Parteite Kaſſel ſchreibt der„Köln. Ztg.“; In der am Freitag vor dem Parteitag abg Vorſtandsſitzung iſt ſelbſtverſtändlich auch die Frage Reſolution der Delegiertenverſammlung vorgelegt werd ſoll, eingehend beraten und bejaht worden. wurde gefaßt und eine die wichtigſten Punkte u Reſolution vorbereſtet. Aber man war auch ein mütig der Meinung, daß es von dem Gange der erh lungen ſelbſt abhängig gemacht werden ſollte, ob dieſe lution den Delegierten vorzulegen ſei. Nun kam di waltige Rede Baſſermanns, in der a in erſchöpfender Weiſe ſo klar behandelt waren, da de druck auf die ganze große Verſammlung gar kein ſein konnte, als daß durch eine noch ſo gute Reſolutie Wirkung nur abgeſchwächt werden müßte. Viel mäc und nachhaltiger als jede Reſolution wird die Ve tung der Baſſermannſchen Rede dure Deutſchland wirken, die ja unter jubelndem beſchloſſen worden iſt. Durch ſie werden alle unſere genoſſen und hoffentlich auch viele unſerer Gegne daß in ihr das Programm der Nationalliberalen und deutlich enthalten iſt, nach welchem ſie ihre J die kommenden ſchweren Zeiten einrichten ſoll. Es iſt d Heidelberger Programm, das, abgeſehen von einzeln die Zeit überholten Beſtimmungen, genau das unſere Gegner von der Reſolution verlangen und feſt und beſtimmt alle die Punkte nennt, auf d Einigkeit der Partei erſtreckt. So einig war man, Antrag, keine Reſolution zu faſſen, einſtimmig wurde. 5 Meinungsverſchiedenheiten ſoll man dann, Reſolution gefaßt wurde, in der Beſprechung Hand wimmt, auch mit dem Inhalk mittelalterlicher Cen ver wirol— aber für den Obeim! Verhängnisvoller Ir kraut iſt, und eine diesbezügliche Einführung iſt durchaus nötig, um die Möglichkeit zu geben, den Intentionen des Dichters über⸗ all hin folgen und ſein herrliches Kunſtwerk gebührend wür⸗ digen zu können. Die weſentlichſten Züge der Triſtanſage ſind folgende: Blancheflur, die Schweſter König Markes, iſt von Rivalin ent⸗ führt worden und ſtirbt bei der Geburt ihres Sohnes Triſtan. Dieſer wird von einem treuen Diener in allen ritterlichen Tugenden erzogen, kommt durch Zufall an den Hof König Mar⸗ kes, erringt ſich durch ſeine gewinnende Perſönlichkeit im Sturm das Herz des Königs, und mit Ausnahme weniger Neider, die Liebe ſeiner Umgebung, die ſich noch ſteigert, als ſeine Herkunft bekannt wird. Im Zweikampf mit dem tributfordernden Helden Marold von Irland wird Triſtan von deſſen vergifteter Waffe verwundet. Er ſelber aber tötet Marold, indem er ihm mit ſeinem Schwert einen ſolchen Hieb aufs Haupt verſetzt, daß ein Splitter dort ſtecken bleibt. krank, läßt er ſich in einem Schifflein ausſetzen, treibt an die Küſte Irlands und wird hier, unerkannt, von der geſchickten Königstochter Iſolde mit dem blonden Haar geheilt. An den Hof König Markes zurückgekehrt, wird er mit Jubel empfangen. Der Oheim ſteht in ihm ſeinen Erben und um ihm das Reich Ingekürzt überlaſſen zu können, will er unvermählt bleiben. Da⸗ gegen aber intriguieren die Neider. Um ihrem Drängen zu ent⸗ gehen, gelobt der König, als zwei ſich ſtreitenden Schwalben in ſeinem Saal ein goldenes Frauenhaar entfällt, keine andere Frau zu heiraten, als dieienige, der dies Haar gehöre. Triſtan zieht aus, ſie zu ſuchen, kommt wieder nach Irland und erlegt ſen men und län Lindwurm. An ſeiner Giftwunde hoffnungslos Ausgangspunkt aller ſpäteren Konflikte. Triſt entbrennen in heißer Liebe zu einander, wofür d Schiff während der Heimreiſe genoſſene Liebestrank das Symbol iſt. Das natürliche und das ſittliche Recht ſtehen ſie ſchroff gegenüber. Aber die Liebe der Beiden trägt ih⸗ Geſetz in ſich, und um ihres koſtbaren Beſitzes willen jedes Mittel erlaubt, jede Lüge, jeder Betrug, ja auch d züngigkeit gegen Gott. Dieſe Epiſoden ſind es, gege unſer modernes, ſittliches Empfinden ſich ablehn Wir können ſie aber durchaus verſtehen, wenn wir uns vergegenwärtigen, aus der ſie herausgewachſen find, eine in(welcher die Frau das Beſitztum des Mannes wa er nach Willkür ſchalten und walten konnte und gege walt und Gewalttätigkeit der Frau nur die Waffen ſchlagenheit und Liſt zu Gebote ſtanden. Als Iſoldens Liebesverhältnis zu Triſtan entde wird er zum Rad⸗, Iſolde aber zum Feuertod verdam Urteil Iſoldens dann aber ſo umgewandelt, daß ſie d gierigen Ausſätzigen ausgeliefert werden ſoll um in ihren den Tod zu finden. Triſtan entkommt, befreit, auch Iſolde, be entfliehen miteinander in den wilden Wald Mori Jahre lang ein elendes Leben führen, bis König Ma⸗ mal beim Jagen antrifft, ſchlafend, Triſtans entblößte zwiſchen ſich liegend. Marke, ergriffen und von 0 ˖ 2. Seite. Genal⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 5. Oktober. Wer in der Verſammlung anweſend geweſen iſt, muß ſich an den Kopf faſſen und ſich fragen, ob er dort geſchlafen hat oder taub geweſen iſt. Welch empörende Art von unehrlicher Berichterſtattung zeigt ſich hier wieder; hat dach der Bericht⸗ erſtatter der Volkszeitung in ſeiner geſchmackvollen Weiſe von einem„Niederbrüllen“ einzelner Redner geſprochen. Das tut man doch nicht, wenn keine Meinungsverſchiedenheiten ausgeſprochen werden. Und ſchließlich die Bemängelung, daß nur zwei Referate gehalten worden ſind. Abgeſehen davon, daß drei vorgeſehen waren und wegen des ſtrengen, an den Abg. Fuhrmann er⸗ gangenen ärztlichen Verbots, zu ſprechen, nicht gehalten werden konnten, lag in der Erörterung einzelner, auch noch ſo wichtiger Einzelfragen, wie Mittelſtands⸗ und Wirtſchafts⸗ politik uſw., nicht das Schwergewicht der ganzen Tagung— ſolche Verhandlungen können noch eingehend genug geführt werden—, ſondern in der Feſtlegung des Programms, des ganzen Programms der Nationalliberalen Partei, und nicht in der Beſtimmung einzelner Punkte. Die Kölniſche Zeitung bhat mit vollem Recht ſchon darauf hingewieſen, daß das Zentrum es allerdings nicht wagen darf, die Erörterung über die Meinungsverſchiedenheiten, die in dieſer Partei nicht nur in der Tiefe ſchlummern, an die Oberfläche zu bringen Und in aller Oeffentlichkeit vorzunehmen. Die Frage, worauf ſich denn die Einigkeit der Nationalliberalen Partei erſtreckt, 11 0 kommte ohne Reſolution beantwortet werden; vielleicht ein bisher noch nicht dageweſener Vorgang, aber ein die National⸗ Fbiberale Partei und ihre Delegierten hoch ehrender und das ganze Parteileben erhebender und fördernder. Die taktiſche Einigung der Liberalen. Für den Wahlkreis Meiningen J wurde in einer Ver⸗ trauensmänner⸗Verſammlung der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei unter einmütigen, herzlichen Vertrauenskundgebungen Abg. Müller⸗Mein ingen am Sonntag wieder als Kandidat aufgeſtellt. In einer überfüllten öffentlichen Ver⸗ ſanumlung nahm Dr. Müller zur geſamten politiſchen Lage unter ſcharfer Kritik der Regierung, des ſchwarz⸗blauen Blocks und der„Zubeil“⸗Partei und ihren Magdeburger„Ketzer⸗ gerichts⸗Glanzleiſtungen“ Stellung. Dr. Müller forderte zu einer allgemeinen taktiſchen Einigung der libe⸗ ralen Parteien überall, wo es ſich um den Kampf nach rechts und links handelte, unter ſtürmiſchem Beifall auf. Nur ſo könne die immenſe kulturelle Gefahr für die politiſche Ent⸗ wicklung Deutſchlands, die eine Folge mangelnder ſtaats⸗ bürgerlicher Erziehung ſei, gebannt werden. Die Verſamm⸗ ſammlung nahm folgende Reſolution an: „Die heufe in Meiningen tagende Vertvrauensmännerverſamm⸗ lung des 1. Meininger Wahlkreiſes drückt ihrem Abgeordneten Dr. Müller wiederholt ihre volle Anerkennung umd ihr volles Ver⸗ trauen zu ſeiner veichen, bisherigen Tätigkeit im Intereſſe des Volkes aus. Sie hofft, daß die mit Freuden begrüßte neuerliche Anmahme der Kandidatur durch Herrn Dr. Müller von neuem den Sieg der bürgerlich⸗liberalen Parteien über die mit verwerflichen Mitteln arbeitende Sozia⸗⸗ demokratie verbürgen wird. Sie hält zu dieſem Zwecke das energiſche Zuſammenarbeiten aller liberalen Män⸗ Intereſſen aller Stände erſtreben und eine mittelſtands⸗ feindliche Politik der Verteuerung auch in der ſogen. Reichsfinanzveform bekämpfen wollen, für unbedingt nötig. Sie ruft in dieſem Sinne zu treuer Pflichterfüllung bei dem bevor⸗ ſtehenden Wahlkampfe alle Liberalen auf.“ Der Landesvorſtand der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei Schleswig⸗Holſteien, Hamburg u. Lübeck hielt am Sonntag in Neumünſter ſeine konſtituierende Sitzung ab. In ſeiner politiſchen Anſprache wies Juſtizrat Waldſtein auf die Rede des Abg. Baſſermann in Kaſſel hin und erklärte, daß auch unſer Landesverband eine Scheidelinie zwiſchen den libe⸗ ralen Parteien nicht wünſche. Der Landesverband ſei bereit, mit ben Natfjionalliberalen zuſammen zu arbeiten und würde ſehr gern die Hand reichen, um eine Verſtändigung in Schleswig⸗Holſtein zu ermöglichen. Jetzt wäre die Zeit, wo der Liberalismus als Mittelpartei geſchloſſen den Kampf gegen rechts und links führen müſſe, den Kampf gegen die demoraliſierende Imbereſſenpolitik des Bundes der Landwirte und ſeiner Helfek, aber auch gegen Torheiten der Sozialdemokraten, die tatſächlich durch ihr Auftreten der Reaktion immer neues Waſſer auf die Mühle gießen. Den Kampf nach beiden Fronten würden wir ſtets zu führen haben, aber wir wären niemals bereit, den Kampf gegen die Sozialdemo⸗ kratie mit den Waffen zu führen, die die Reaktion uns gern in die Hand drücken wolle. Der Freiſinn habe es ſtreng zu vermeiden, ſich mit dem ſchwarz⸗blauen Block zu verquicken. Die nachfolgende PPPTcc0Ccccc0cccccccccc mamnſchen Rede nicht zum Austrag zu bringen gewagt haben. ner in Stadt und Land, welche den wirtſchaftlichen Ausgleich der ausgiebige Diskuſſion ergab die volle Eüumütigkeit des Landesvor⸗ ſtandes auf dem Boden der von dem Redner gezeichneten Richt⸗ linien.— Wegen der in der Preſſe mehrfach erörterten Reichs⸗ tagskandidatur für Tondern⸗Huſum wurde aus⸗ drücklich betont, daß bisher noch keine Partei zu dieſer Frage Stellung genommen hat und die Entſcheidung erſt am 9. Oktober durch einen Beſchluß des betreffenden Kreiswahlvereins in Huſum fallem wird. Bodenreformer in Gotha. * Gotha, 4. Oktober. Die heutige Verſammlung, welche wieder im„Hotel zum Schützen“ ſtattfindet, hat, da die Reichswertzuwachsſteuer auf der Tagesordnung ſteht, einen noch ſtärkeren Zuſtrom von Gäſten herbeigeführt, als der erſte Tag. Ueber die Stellung der deutſchen Wiſſenſchaft zur Wertzuwachsſteuer ſollte programmgemäß Wirkl. Geh. Rat Profeſſor Dr. Adolph Wagner⸗Berlin ſprechen, doch muß ſich dieſer aus Geſundheitsrückſichten auf ein kurzes Korrefe⸗ rat beſchränken. Die Frage wird daher Profeſſor Köppe⸗Marburg beſprechen. Zunächſt nimmt das Wort Reichstagsabgeordneter Behrens der chriſtlich⸗nationale Arbeiterſekretär, zu dem Thema „Die Stellung der deutſchen Arbeiterſchaft zur Wertzuwachsſteuer.“ Nach ihm iſt dieſe ihres Prinzips wegen eine wirtſchaftliche, ſo⸗ ziale und kulturelle Tat von nationaler Bedeutung, deren vollen Wert erſt kommende Geſchlechter erkennen werden. Es gibt kaum eine andere Angelegenheit, die die Arbeiter derart intereſſieren muß, wie dieſe Steuer. Jede Lohnerhöhung wird zum größten Teil von der Bodenrente wieder aufgezehrt. Der gewerkſchaftliche und genoſſenſchaftliche Weg allein und das Pochen auf den Zu⸗ kunftsſtaat führt die Arbeiter nicht zum Ziel, ſondern in die Ver⸗ zweiflung. Angeſichts dieſer Tatſache haben die Arbeiter ein In⸗ tereſſe daran, daß das Geſetz in der urſprünglichen Geſtalt, die die Regierungsvorlage aufwies, angenommen wird, denn es bietet eine der wichtigſten Möglichkeiten, die Zuwachsrente für die Ge⸗ ſamtheit zurückzugewinnen, und iſt zugleich ein Mittel zur Ge⸗ ſundung der Boden⸗ und Wohnungsfrage. Profeſſor Köppe⸗Marburg nimmt hierauf das Wort: Der Engländer Stuart Mill hat den Begriff des unverdienten Zuwachſes geſchaffen, und die ganze wiſſenſchastliche Welt hat ihn aufgegrif⸗ fen, in Deutſchland vor allem Liſzt. Die Gemeinden hätten nie einen ſolchen Aufſchwung genommen, wenn nicht das Reich die Grundlage geſchaffen hätte. Deshalb ſoll es auch an dem Gewinn beteiligt ſein. Die Wertzuwachsſteuer erregt jetzt die Oeffentlich⸗ keit und wird ſie in den nächſten Monaten beſchäftigen. In der Kommiſſionsfaſſung wird aber das Geſetz das beabſichtigte Ziel nicht erreichen; es muß Verwahrung dagegen eingelegt werden, daß dieſe Vorlage der Auffaſſung der Bodenreform entſpreche. Alle abſchwächenden Zuſähe gäben der Vorlage das Bild eines Löwen, dem man die Zähne ausgebrochen habe. Soll richtig ge⸗ wertet werden, ſo muß dem Erwerbspreiſe der Verkaufspreis ent⸗ gegengeſtellt werden ohne Anrechnung der Gebäudeabnutzung u. dergl. Es iſt die Zurückführung der Vorlage auf den klaren Ge⸗ danken der Bodenreform notwendig, wenn das Geſetz ſeinen Zweck erfüllen ſoll. Bei der Vorlage ſei die Regierung in einer Zwangs⸗ lage geweſen. Durch die Ablehnung der Erbſchaftsſteuer war eine Erbitterung geſchaffen, wie ſie ſeit Begründung des Reiches noch nie beſtanden. Um nun aber volkstümliche Steuern zu ſchaffen, habe man dieſe Vorlage eingebracht, deren Wiederherſtellung in ihrer urſprünglichen Geſtalt nötig ſei zum Segen eines auf freiem Boden ſtehenden Geſechlechtes.(Starker Beifall.) Wirklicher Geheimer Rat Prof. Dr. Wagner nimmt darauf das Wort zu ſeinem Korreferat, in welchem er im weſentlichen ſeinem Vorredner zuſtimmt. Auch er erklärt es für notwendig, daß das Reich, die Quelle von Recht und Si⸗ cherheit, die Steuer erhält. Wenn man einem öffentlichen Körper das Recht zuſpricht, an dem durch ihn geſchaffenen Gewinn teilzu⸗ nehmen, ſo iſt das ausſchließlich das Reich, das allein in der Lage iſt, dieſe Frage einheitlich zu regeln. Es liegt nun gewiſſermaßen ein Widerſpruch darin, daß wohl der Immobiliarbeſitz, nicht aber der mobile getroffen werden ſoll. An Beiſpielen weiſt er die Schwierigkeiten der letzteren nach und ſtellt dieForderung auf, daß, wenn die erſte Steuerart zur Einführung gelangt, dieſe mit mög⸗ lichſt vielen Ergänzungen verſehen werden muß. Der Redner bedauert, daß die Erbſchaftsſteuer nicht einge⸗ führt i ſt. Es iſt das ein Fehler, der ſich ſchon jetzt bemerkbar macht. Mit den Mitteln, die die Wertzuwachsſteuer dem Reiche zuführen ſoll, können andere Steuern vermieden oder erleichtert werden. Er ſchließt mit den Worten:„Ich hoffe, daß Freihändler, Katheder⸗ und Staatsſozialiſten von dem Gedanken ausgingen, Die Tagung der für des Reiches und Volkes Wohl zu arbeiten. Die Wiſſenſchaff aber darf die Führung noch immer beanſpruchen!“ Die Debatte. Nachdem ſich der ſtarke Beifall, den Wagners Ausführungen ausgelöſt, gelegt hatte, ergreift zu einer kurzen Bemerkung Prof. Emminghaus aus Gotha, ein alter Führer der Freihändler, die ſich hier vor 52 Jahren zuſammengeſchloſſen, das Wort. Nach ihm ſpricht Stadtrat Boldt aus Dortmund über die Stellung der deutſchen Gemeinden zur Frage der Wertzuwachsſteuer. Er führt aus, daß es ſich nicht um eine ſteuerliche Belaſtung der er⸗ werbstätigen Bevölkerung handele, ſondern nur um den unver⸗ dienten Zuwachs, der einer im Verhältnis zur übrigen Bepölke⸗ rung geringen Zahl von Grundbeſitzern, insbeſondere durch die ungeheuere Wertſteigerung der Grundſtücke in den Großſtädten, zugute kommt. Es iſt daher auch für die Gemeinden wichtig, daß allen Manipulationen, durch welche dieſe ſich der Beſteuerung entziehen können, ein Riegel vorgeſchoben wird. Die Veranlagung ſoll nicht, wie die Vorlage vorſieht, nur bis zum Jahre 1885 zu⸗ rückgreifen, ſondern bis 1871, da gerade zwiſchen dieſen Jahren ein weiter, großer wirtſchaftlicher Aufſchwung liege. Als Ver⸗ treter der Kaufmannſchaft ſpricht dann Großkaufmann Victor aus Bremen, der ſich den bisherigen Ausführungen anſchließt, Beſonders intereſſant in den Kreiſen der Bodenreformer ſind die Ausführungen des Vertreters der Landwirtſchaft, des Ritterguts⸗ beſitzers v. Schwerin aus Oberſteinbach. Er ſpricht aus, daß mehr Beſitz durch Verkauf als durch Erbgang in andere Hände übergeht. Den Vorteil hiervon haben die Güterſchlächter. Des⸗ halb kann die Landwirtſchaft der Vorlage nur ſympathiſch gegen⸗ überſtehen. Als Vertreter des Mittelſtandes redet C. Marſels, der Vorſitzende des Bundes der Uhrmacher, und für die Beamten Lehrer Flügel aus Berlin, der zweite Vorſitzende des Bundes der Feſtbeſoldeten. Auch dieſe beiden erkennen die ſchweren Schä⸗ den, die durch die ungeheuere Wertſteigerung des Bodens hervor⸗ gerufen worden ſind und unter denen Mittelſtand und Beamten⸗ ſchaft in gleicher Weiſe ſchwer leiden. Sie fordern daher ebenfalls eine ſcharfe Heranziehung der Bodenſpekulanten und des unver⸗ dienten Gewinnes zur Beſteuerung zum Wohle der Geſamtheit. Zu Beginn der Nachmittagsſitzung bringt der Vorſitzende fol⸗ gende Reſolution ein, die einſtimmig angenommen wird:„Der 20. Bundestag der Bodenreformer ſpricht ſein tiefſtes Bedauern aus über den Aus⸗ gang des Kampfes um das Tempelhofer Feld. Der Militärfiskus hätte in keinem Falle dieſe letzte große Baufläche in unmittelbarer Nähe der Reichshauptſtadt dem Mietskaſernenſyſtem ausliefern dürfen. Gerade die Heeresverwaltung mußte die Förderung der Geſundheit und Wehrhaftigkeit des Volkes es als Pflicht erkennen, die gemeinnützigen Geſichtspunkte über das rein Fiskaliſche zu ſtellen. Der Bund richtet die dringende Bitte an den hohen Reichs⸗ tag, dem von dem Militärfiskus getroffenen Abkommen die Ge⸗ nehmigung zu verſagen.“ Hierauf ſpricht Fabrikbeſitzer Freeſe⸗Niederſchönhauſen über die Stellung des Baugewerbes zur Reichswertzuwachsſteuer. Auch er ſtimmt der Steuer zu und fordert, daß ſie ſo geſtaltet werde, daß ſie auch wirklich etwas ein⸗ bringt, damit nicht nach urzer Zeit nach neuen Steuern geſucht werden muß. Der Wert des Bodens ſoll vom Gebäudewert ge⸗ trennt aufgeführt und beſteuert werden. Stadtkämmerer Ma⸗ chowicez⸗Schöneberg ſpricht vom Standpunkt der Gemeinden gegen die Vorlage und bedauert, daß ſie für die Gemeinden nicht einen Gewinn von 66 Prozent vorſieht. Reichstagsabgeordneter Neumann Hofer iſt der Meinung, daß der Kommiſſions⸗ entwurf zu agrariſch iſt. Oberbürgermeiſter Wilms⸗Poſen be⸗ zweifelt, daß durch das Geſetz ſo bald eine Herabſetzung der Miete eintreten werde. Die Bedeutung des ſpekulativen Grundbeſitzes dürfe nicht überſchätzt werden. Nach dem Dank an den Herzog, die Staatsregierung und alle Erſchienenen ſchließt der ſtellvertretende Vorſitzende Pohlmann die Verſammlung um 6% Uhr abends. Aus Stadt und L. and. * Maunheim, 5. Oktober 1040. Zur Denkmalsfrage. An den Mannemer Schbaziergänger! Bravo, alter Schbaziergänger! Du haſt wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen. Was uns da als Denkmal für Großherzog Friedrich hingeſetzt werden ſöll, iſt das Monument fütr einen König Pharad, für einen Deſpoten, der mit geballter Fauſt und ſcharfem Schwert über Sklaven herrſchte. Unten um den er zu einem König, deſſen Tochter Iſolde Weißhand heißt und die ihm die Erinnerung an die ferne Geliebte ſo nahe bringt, daß er im verzehrenden Kampf der Sehnſucht mit der täglich und ſtündlich wirkenden lebendigen Gegenwart ſchließlich dem Reiz der Sinne erliegt, ſich mit Iſolde Weißhand vermählt, um noch am Hochzeitstage ſelber bittere Reue über ſeine Un⸗ treue zu empfinden, Iſolde Weißhand verläßt und von nun an in mancherlei Verkleidung immer wieder zu Iſolde Blondhaar zurückkehrt. Auch als Narr, unter dem Namen Tantris gelingt es ihm, bei der Geliebten einzudringen und bei ihr eine Zeit ſeliger Liebesgemeinſchaft zu verbringen, bis der Verdacht der Wächter ihn zum Scheiden nötigt. Nun verläßt er Iſolde auf Nimmer⸗ wiederkehr, begleitet von ihrer Zuſicherung, auf ſeinen Ruf der⸗ einſt an ſein Sterbebett zu kommen. Dies Verſprechen erfüllt ſie. Beim Anblick des toten Triſtan ſinkt ſie entſeelt zu Boden. Jetzt erſt erfährt Marke vom Minnetrank, beſtattet, bon Reue getrie⸗ ben, die beiden Leichen in einem Grabe, daraus ein Roſenbuſch und eine Weintraube erblühen, die unzertrennlich ineinander berwachſen. Das iſt der weitwerzweigte, romantiſche Stoff, der die Grundlage für das moderne Drama Hardts abgibt, das die Un⸗ treue Triſtans gegen Iſolde Blondhaar zum Hauptthema hat. Hardt hat nämlich gefunden, daß dies Motiv in den mittelalter⸗ ſichen Dichtungen wohl vorhanden war, von den Bearbeitern aber umgangen wurde, um das ſchöne Verhältnis der Liebenden nicht zu trüben. Denn tatſächlich bringt dort die mit Iſolde Weißhand geſchloſſene Verbindung keinerlei Störung in Triſtans und Iſoldens Liebe. Hardt ſchafft daraus ein wunderbares pſy⸗ chologiſches und ethiſches Problem und will uns nun erleben laſſen, wie Triſtan durch ſeine Treuloſigkeit ſo entſtellt iſt, daß ihn die liebende, ſich in Sehnſucht nach ihm verzehrende Freundin nicht mehr erkennen kann. Die in der alten Sage vorhandenen Motive benutzte er, verflicht ſie, vertieft ſie vor allem, ſcheidet dos Gauber⸗ und Märchenhafte aus und bietet uns nun ein D Werk, in dem höchſte menſchliche Leidenſchaft und Tragik pulſiert. Der Aufbau iſt groß und klar und durchſichtig. Von Tintapol aus iſt König Marke mit Gemahlin und Gefolge nach Lubin gekommen, in das Schloß, das an den Wald Moris grenzt, jenen fürchterlichen, grauſamen Wald,„in den Iſolde mit dem blonden Haar und Herr Triſtan einſt geflohen ſind wie müdes, gehetztes Wild vorm Jäger flieht“ und wo, wie der treue Page Paranit glaubt, noch Fetzen von ihren Tüchern im Geäſt hängen und Blut von ihren Füßen die wirren Wurzeln färbt. Hier in Lubin war es auch, wo zwiſchen Marke und Triſtan der unſelige Vertrag geſchloſſen wurde, daß„wenn Triſtan, ſein lieber Neffe, je von dieſem Tage an ſein Wappen blicken läßt in Kurnwall, ſoll er zuſammen mit Iſolde, ſeiner Frau von Irland, Todes ſterben“. Der Vertrag war vor 10 Jahren geſchloſſen und in all dieſen langen Jahren hat ſich Iſolde nach dem fernen Geliebten geſehnt, gehärmt und iſt vor Kummer faſt vergangen, als ſie von ſeiner Treuloſigkeit hörte, daß er, fern von ihr, Iſolde Weiß⸗ hand zur Gemahlin genommen hat. Ihren Schmerz bringt ſie immer von neuem zum Ausdruck in ihrem täglichen Lied:„Herr Triſtan iſt untreu worden, Gott ſoll es ſtrafen an ihm, daß er mich will ermorden.“ Doch iſt ihre Liebe ſo unendlich, ſo unlös⸗ bar von ihrem ganzen Sein und Weſen, daß alles in ihr jubelt und klingt und ihr Herz vor Seligkeit zittert, gedenkt ſie der Vergangenheit, da der Freund ihr nahe geweſen. Hier in Lubin ſprechen alle Wände, alle Mauern zu ihr, hier haben die beiden, voneinander Abſchied nehmend, Schwüre getauſcht: „Mein Freund, ſo ſprach ich, hier Nehmt dieſen Ring aus Gold und grünem Stein. Und ſo mir einer dieſen Ring in Eurem Namen erweiſt, ſoll mich kein Turm, kein Schloß, Kein Riegel hindern, Euch mein Freund, zu Willen Zu ſein“.—„Oh Freundin, ſprach er, habet Dank Und ſo mich einer ruft bei Eurem Namen Will ich ihm Rede ſtehen bei Tage und bei Nacht.“ In der meiſterhaften Expoſition haben wir die dramatiſchen Momente, aus denen ſich die Handlung weiter entwickelt. Triſtan hat den mit Marke geſchloſſenen Vertrag gebrochen: er iſt ge⸗ ſehen worden, und zwar erhält Iſolde dieſe Beſtätigung aus Freundes⸗ und aus Feindesmund. Triſtan hat ſeiner verbürg⸗ ten Untreue— ſcheinbar— eine neue hinzugefügt und den letzten, Iſolden gegebenen Schwur gebrochen, er hat dem Ruf, der ihm im Namen Iſoldens zu ſtehen gebot, nicht gehorcht, ſondern iſt geflohen. Unter der Wucht dieſer Schmach verliert die ſtolze Frau in der Gerichtsſzene faſt die Beherrſchung, aber die Entfremdung von dem Freunde beginnt ſich zu zeigen, da ſie falt und ſchroff es ablehnt, um Triſtans Rückkehr gewußt zu haben „Doch an Euch, Ihr Herren muß ich mich mit harter, ſchwerer Klage nun wenden wider Herren Triſtan, Daß er ſo blindlings den Vertrag zerbrach Und mich verſtrickt in eine Schuld, an der Ich keinen Teil in meiner Seele habe.“ Marke, der arme, gequälte, von allen Foltern der Eifer⸗ ſucht zerriſſene König kennt keine Milde. Nach dem Wortlaut des Vertrages verurteilte er die Königin zum Tode. Als ſich die Barone dieſem Urteilsſpruch widerſetzen, ändert er ihn in der Raſerei ſeines Schmerzes: „Wenn ſie nicht ſterben ſoll, ſo will ich ſie Verſchenken! Dieſes darf ich wohl ihr Herren, Denn ich bin Marke, ihr rechtmäßiger Gemahl. Ich will ſie heute um Mittag, wenn die Sonne noch goldner färbt ihr goldnes Haar, Da will ich ſie verſchenken an die Siechen Und Bettler von Lubin.“ Bei dieſem entſetzlichen Urteilsſpruch, vor dem die Männer in Grauen erſtarren, zeigt ſich die ganze Erhabenheit der König⸗ lichen Frau, die voll Hoheit ſich an Marke wende: rungen Prof. ändler Nach tellung r. Er der er⸗ 19 unver⸗ zevölke⸗ rch die tädten, ig, daß nerung lagung 85 zu⸗ Fahren Ver⸗ ictor chließt. ind die rguts⸗ 8, daß Hände Des⸗ gegen⸗ ſels, amten zundes Schä⸗ ervor-⸗ imten⸗ enfalls unper⸗ ntheit. de fol⸗ g der Aus⸗ fiskus lbarer iefern ig der ennen, )he zu teichs⸗ e Ge⸗ hauſen u und 3 ein⸗ eſucht rt ge⸗* Ma⸗ inden nicht )neter ſions⸗ n be⸗ Miete eſitzes d alle maun ifer⸗ laut ſich der rner nig. 7 Mannheim, 5. Oktober. General⸗Augsiger.(Abendblatt.) 38. Serte. Sockel keuchen fie ſchon gebückt herum. Die Größe der Figur ſoll wohl die Armut an künſtleriſchen Einfällen verdecken. Sie wirkt wie eine jener vielvergrößerten Photographien, wie ſie früher in den guten Stuben hingen. Und diejenigen, die glauben, daß die ſchreckliche Rückſeite durch darumgepflanzte Baumgruppen beſſer würde, ſollen doch einmal außer etwa Pappeln uns Bäume nennen, die hoch genug woetren, als Hintergrund zu dienen. Darum fort mit der ganzen verpfuſchten Figur, neben der die zwei Adler wie Spatzen ausſehen! Ein neues Preisausſchreiben und neue Ent⸗ würfe werden wohl endlich das Rechte zu Tage fördern. Die Ausſperrung in der Metallinduſtrie. Zur bevorſtehenden Metallarbeiterausſperrung, ſo ſchreibt man uns, nahm am Dienstag abend eine Verſammlung der chriſt⸗ lich-organiſierten Arbeiter der Firma Benz entſprechend der neueren Situation Stellung. Die Verſammlung war ſehr ſtark beſucht. Bezirksleiter Thelen referierte über den augenblick⸗ lichen Stand des Ausſtandes in den Nord⸗ und Oſtſeewerften. Er ſtellte feſt, daß das unnötige Hinausſchleppen des Kampfes allein auf das Schuldkonto des ſozialdemokratiſchen Metallarbeiterver⸗ bandes zu ſetzen ſei, der von allem Anfang eine vom ſozialdemo⸗ kratiſchen Machthunger geleitete arbeiterſchädigende Taktik übte. Die volle Verantwortung für die ſchweren Folgen des nun kom⸗ menden Kampfes habe daher auch der ſozialdemokratiſche Metall⸗ arbeiterverband zu tragen, dem es aber anſcheinend gar nicht darauf ankomme, etwas bei dem Kampfe für die Werftarbeiter zu erreichen, ſondern lediglich der politiſchen Sozialdemokratie Zu⸗ treiberdienſte zu leiſten. Das ginge ſchon aus der Haltung der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchafts⸗ und Parteipreſſe, beſonders auch der hieſigen„Volksſtimme“ hervor. Die ſozialdemokratiſche Metallarbeiterzeitung habe in der letzten Zeit in verſteckter Form mit dem Generalſtreik gedroht; einer Maßnahme, die von ein⸗ ſichtigen Gewerkſchaftsführern ſozialdemokratiſcher Richtung ſelbſt Als ein Generalunſinn des öfteren bezeichnet wurde. Die Beſchlüſſe einiger Ortsverwaltungen des ſozialdemokratiſchen Metallarbeiter⸗ verbandes, im Falle der 60proz. Ausſperrung die übrigen 40 Pro⸗ zent aus den Betrieben zu ziehen, bedeute nichts anderes, als eine unvernünftige, allen praktiſchen Gewerkſchaftsgrundſätzen und Er⸗ fahrungen der letzten Zeit hohnſprechende Maßnahme, die dem Generalſtreik verzweifelt nahe komme. Die heutige Aufforderung der„Volksſtimme“, die gegenwärtige Situation zur Agitation und zur Stärkung der ſozialdemokratiſchen Partei auszunutzen, laſſe die Vermutung zu, daß man im Grunde genommen nicht die Ar⸗ beiterintereſſen zu fördern beſtrebt ſei, ſondern alles darauf an⸗ lege, dem politiſchen Maſſenſtreik mit revolutionären Begleit⸗ erſcheinungen Vorſchub zu leiſten. Dadurch würden aber die bitalſten Rechte des Arbeiterſtandes aufs äußerſte gefährdet. Syſte⸗ matiſch würde dadurch das Koalitionsrecht des Arbeiterſtandes untergraben und Maßnahmen a la Zuchthausvorlage 1898 ge⸗ waltſam provoziert. So käme, von dieſen Geſichtspunkten aus be⸗ trachtet, das Verhalten des ſozialdemokratiſchen Metallarbeiter⸗ verbandes geradezu einem Maſſenverrat der Arbeiterintereſſen gleich. Darum könnten die chriſtlichen Arbeiter in dieſem Kampfe nie der bisherigen Taktik und Parole dieſes Verbandes folgen. Zumal dieſe Leute die eigenen Mitglieder, wie der heutige Artikel in der Volksſtimme“ beweiſt, nur aus einer Sackgaſſe in die andere führen. Heute ſeien dieſelben Genoſſen, die im Vollgefühl des Kampfes vor einigen Tagen beſchloſſen, die 40 Prozent der nicht ſeitens der Unternehmer gekündigten Arbeiter aus den Be⸗ krieben zu ziehen, ſchon bei der Parole angelangt, die der cheri ſt⸗ liche Metallarbeiterverband von allem Anfang an als die allein richtige herausgegeben habe. Das zeuge von der Notwendigkeit der Zurückhaltung den Beſchlüſſen des ſozialdemo⸗ kratiſchen Verbandes gegenüber. Den chriſtlichen Arbeitern aber Zeweiſe dies aufs neue, wie ſehr ſie der Leitung ihres Verbandes vertrauen dürfen. Darum auch muß die Parole, keiner darf bie Arbeit niederlegen, dem nicht gekündigt wird, von den chriſtlichen Arbeitern bis zum letzten Mann durchgeführt werden. 5 Nach einer regen Diskuſſion, an der ſich unter anderem auch Gewerkſchaftsſekretir Frankenberg vom chriſtlichen Hülfs⸗ und Transportarbeiterverband beteiligte, wurde nachſtehende Re⸗ ſolution angenommen;:„Die heute im Kaiſergarten tagende Fabrikverſammlung der Arbeiter der Firma Benz u. Cie. erkennt, daß die volle Verantwortung für die ſchweren Schäden der kom⸗ menden Ausſperrung in der Metallinduſtrie insbeſondere den ſozialdemokratiſchen Metallarbeiterverband trifft. Derſelbe hat von Anfang an den Kampf unnötig hinausgezogen und durch un⸗ ſinnige Beſchlüſſe verſchärft. Den beſten Beweis erkennt die Ver⸗ ſammlung dafür in dem Beſchluſſe der Hamburger Metallarbeiter ſozialdemokratiſcher Richtung, wonach die 40 Prozent der übrigen Metallarbeiter bei der Ausſperrung weiter arbeiten. Die Ver⸗ ſammlung verurteilt daher auf das ſchärfſte die Beſchlüſſe der hieſigen und einzelner ſozialdemokratiſcher Ortsverwaltungen des ſoztaldemokratiſchen Metallarbeiterverbandes, die dieſer vernünf⸗ ligen Haltung des chriſtlichen Metallarbeiterverban⸗ des und der Hamburger ſozialdemokratiſchen organiſierten Ar⸗ beitern in der Werft und Metallinduſtrie entgegen ſtehen. Die Parole des chriſtlichen Metallarbeiterverbandes erklärt ſie daher für die allein richtige. Sie verſpricht daher dieſe mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln durchzuführen und nimmt alle etwa notwendigen Opfer, welche zur Durchführung derſelben und des kommenden Kampfes notwendig ſind, freudig auf ſich.“ *. 5— „Wie irrſt Du Marke, wenn Du wähnſt, Du haßteſt! Sie, Du dauerſt mich! Soll ich Jetzt flehen, Hände ringen, mich erniedern? Ich weiß nicht, wie wohl andre Edelfrauen Lebendig blieben in der Schmach des Siechen⸗ Gerichts, und will jetzt nicht darüber denken, Weil eine Frau vergehen muß, wenn ſiee Darüben denkt! Doch meinen Schwur will ich Noch einmal ſchwören, jetzt vor Euch und Gott. Nach dieſem Schwur ſoll er mir helſen oder Mich freſſen laſſen von den Geiern und 85 Den Hunden Sankt Lubins Ich ſchwöre, daß ich In Liebe niemals bin erbebt denn zu Dem einen, der in ſeine Arme mich „Genommen hat, da ich jungfräulich war Wie Schnee am erſten Wintermorgen! Dieſen Einen hab ich geliebt in Treuen Mit allen Gluten meiner Frauenſchaft Und mich zu eigen ihm gegeben, jubelnd Und tanzenden Gemüts und eines Leibes So voller Lachen, wie ein Maienmorgen Auf n lacht! Seht, dieſen liebte ich ni nen andern, wenn er mih ſchände verrät— Herr Marke! (Schluß folgt) 85 Unter Bezugnahme auf die Notiz im heutigen Mittags⸗ blatt werden wir um die Berichtigung erſucht, daß die Firma Mohr u. Federhaff am Montag auf den kommenden Sams⸗ tag ihrer Arbeiterſchaft gekündigt hat und die Firma Gebrüder Sulzer morgen ihren Arbeitern ordnungsgemäß kündigen wird. * Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat dem Unter⸗ ſtaatsſekretär im Königlich Preußiſchen Miniſterium der öffent⸗ lichen Arbeiten, Wirklichen Geheimen Oberregierungsrat Eduard Stieger das Kommandeurkreuz J. Klaſſe und dem vortragen⸗ den Rat im genannten Miniſterium Geheimen Oberbaurat Karl Breuſing das Kommandeurkreuz II. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. * Prüfungen. Die nächſte Frühjahrsprüfung der Rechtspraktikanten beginnt in der erſten Hälfte des Mo⸗ nats Januar k. J. Die Anmeldungen ſind im Laufe des Monats Oktober in der vorgeſchriebenen Form beim Juſtizminiſterium einzureichen.— Die diesjährige Verwaltungsaktuars⸗ prüfung wird am Montag, den 7. November ds. Is. ihren An⸗ fang nehmen. * Malermeiſter Albert Leemann f. Am geſtrigen Nachmittag iſt Herr Malermeiſter Albert Leemann nach längerem Leiden verſchieden. Mit ihm verliert nicht nur das Mannheimer, ſondern das ganze badiſche Handwerk einen ſeiner erprobteſten und tätigſten Führer. Jahrzehntelang ſtand er in erſter Reihe, wenn es galt, die Intereſſen ſeines Gewerbes und die des ganzen Gewerbeſtandes zu wahren und zu vertreten. Er war bis zu ſeiner Erkrankung bezw. ſeinem Ableben Vorſitzender der Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗ vereinigung und der Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗Einkaufsgenoſſen⸗ ſchaft, Aufſichtsratsmitglied der Mannheimer Gewerbebank, Mit⸗ glied und ſtellvertretender Vorſitzender der Handwerkskammer für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach. In dieſen Kolle⸗ gien hat er ſtets ſeinen Mann geſtellt und war beſtrebt, das Ver⸗ trauen ſeiner Kollegen und Wähler zu rechtfertigen. Ferner war er Vorſtandsmitglied des Gewerbevereins, des Vereins Lehrlings⸗ hort und ähnlicher ſozialer Vereinigungen. Von Geburt Schwei⸗ zer, kam er in jungen Jahren nach Mannheim, wo ihm Gelegenheit geboten wurde, ſeine geſchäftlichen Fähigkeiten zu zeigen und wo er eine zweite Heimat fand. Vor etwa Jahresfriſt befiel ihn eine heimtückiſche Krankheit, der er trotz ſorgfältigſter Pflege auch erlag. Er erreichte ein Alter von 64 Jahren. Seine zahlreichen Freunde und Kollegen werden ihm ein dankbares Andenken bewahren. * Die Ausſtellung der Gartenſtadt⸗Geſellſchaft im öſtlichen An⸗ baue der Kunſthalle bleibt bis 16. ds. Mts. hier, da ſich ein äußerſt reges Intereſſe gezeigt hat. Die Ausſtellung wird ſpäter nicht mehr hierherkommen, weil für abſehbare Zeit bereits Vormerkungen für andere Städte vorliegen. Die Ausſtellung iſt bis 16. Oktober täg⸗ lich ohne Unterbrechung von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends geöffnet. Es finden Führungen und Erklärungen ſtatt. * 9. Generalverſammlung des Bundes Deutſcher Frauenver⸗ eine. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die in dieſer Nummer enthaltene Annonde über die morgen Donnerstag beginnende, in Heidelberg ſtattfindende 9. Generalverſammlung des Bundes Deut⸗ ſcher Frauenvereine aufmerkſam. * Der Zirkus Sidoli, der geſtern abend ſein zehntägiges Gaſtſpiel in dem auf der Spielwieſe überm Neckar errichteten Rieſenzelt eröffnete, iſt hier ſo bekannt, daß man über ſeine Leiſtungen nichts mehr zu ſagen braucht. Man weiß, daß das Unternehmen den Hauptwert auf die rein zirzenſiſchen Vor⸗ führungen legt und daß es in dieſer Beziehung, namentlich was die Pferdedreſſur anbelangt, hervorrxagendes bietet. Umſo be⸗ dauerlicher iſt es, daß der Beſuch der Premiere ſehr zu wünſchen übrig ließ. Der Zirkus Charles ſcheint tatſächlich den„Rahm abgeſchöpft“ zu haben. Hoffentlich beſſert ſich trotzdem der Zu⸗ ſpruch, damit Herrn Direktor Sidolf das diesjährige Mann⸗ heimer Gaſtſpiel in gutem Andenken bleibt. Wir haben bereits betont, daß Herr Sidoli dem altbewährten Grundſatz treu bleibt, daß in einem Zirkus die equeſtriſche Kunſt auf keinen Fall in den Hintergrund gedrängt werden darf. Wenn wir auf dieſen Haupt⸗ vorzug des Unternehmens näher eingehen, ſo haben wir zunächſt die Freiheitsdreſſuren zu erwähnen, die auf einer außerordentlich hohen Stufe ſtehen. Am glänzendſten iſt der zweite Teil dieſer Freiheitsdreſſuren, bei dem die Manege von prachtvoll gebauten Rappen, Schimmeln und Braunen wimmelt. Herr Direktor Si⸗ doli, der dieſe Staatstiere vorführt, beweiſt damit nicht nur, daß er die größte Sorgfalt auf die Pferdepflege verwendet, ſon⸗ dern daß er auch ſtändig darauf aus iſt, neue ſchwierige Dreſſur⸗ tricks zu erſinnen. Herr Sidoli darf auf ſein Pferdematerial ſtolz ſein. Zwei vorzügliche Repräſentanten der„hohen Schule“ lernt man des weiteren kennen, ſo Fräulein v. Walberg, die eine Blumenſchule mit frappanter Akkurateſſe reitet, und Herrn Carl Petoletti, der einen wundervollen Goldfuchs Gang⸗ arten ausführen läßt, die ſelbſt für Mannheim den Reiz der Neuheit beſitzen. Auch der Doppel⸗Jockey⸗Akt der Gebrüder Ettore und Eugeniso iſt brillant. Die Sprünge aus der Manege auf das galoppierende Pferd werden mit beſonderer Eleganz und Sicherheit ausgeführt. Ausgezeichnet dreſſiert iſt auch der Elefant„Blondine“. Der Stand auf der Vorderhand auf zwei Flaſchen ſteht zweifellos konkurrenzlos da. Mr. Fran⸗ cbis iſt als Jongleur und Malabariſt zu Pferde zwar eben⸗ falls vorzüglich, beſitzt aber ebenſo wie ſein brigineller teller⸗ zerbrechender Aſſiſtent für Mannheim nicht mehr den Reiz der Neuheit. Auch die Spaßmacher könnten ſich einige neue Witze zulegen. Von den Varieteenummern ſind die„fliegenden Menſchen“, die 3 Leotardys, an erſter Stelle zu erwähnen. In dem Rieſenzelt kommt dieſe Luftnummer ſo recht zur Gel⸗ tung. Das Kleeblatt arbeitet mit der gewohnten Sicherheit. Die Tornadostruppe bietet erſtklaſſige Parterreakrobatik und Mlle. Dolares produziert ſich mit viel Erfolg als Drahtſeil⸗ künſtlerin. Obgleich das geſtrige Programm aus 30 Nummern beſtand, war die Vorſtellung doch ſchon um 412 Uhr beendigt. Damit ſoll zugleich konſtatiert werden, daß der techniſche Appa⸗ rat genau ſo ausgezeichnet funktioniert, wie man dies bei Sidoli gewohnt iſt. Ein Beſuch des Unternehmens ſei wiederholt auf das wärmſte empfohlen. * Die Geſellige Vereinigung zur Unterſtützung der Knaben⸗ horte der Neckarvorſtadt, veranſtaltet am 23. Oktober, abends 8 Uhr, im Saale des Geſellſchaftshauſes, Mittelſtraße 41, ihr zweitesgroßes Konzert, unter gefl. Mitwirkung des Ge⸗ ſangvereins„Flora“ ſowie hervorragender Muſik⸗ und Geſangs⸗ ſoliſten. Mit der Kartenausgabe iſt bereits begonnen, der Preis beträgt 30 Pfg. In Anbetracht des edlen Zweckes, dem dieſe Ver⸗ anſtaltung gewidmet iſt— der Reinerlös wird ausſchließlich den Knabenhorten der Neckarſtadt zugewieſen, mit der Bedingung, den dieſen Horten angehörenden Knaben, ſoweit es die Mittel geſtatten, hin und wieder ein kleines Abendeſſen, oder ſonſtige zweckdienliche Anſchaffungen zu machen— wäre es Wunſch der Vereinigung, auf eine rege Unterſtützung rechnen zu können. Durch Abnahme Kinderſeelen und trägt zum Gelingen des ſchönen Feſtes bei. Heſfen und Umgebun „„ 8, Dr. At „Neuſtadt ö Haardter Schlo zu nehmen. einer Karte erwirbt man ſich den Dank vieler Reichsrat der Krone Bayerns, wurde von einem leichten S chlag⸗ anfall betroffen. Momentan beſteht keine Lebensgefahr. Gerichtszeitung. * Widerrechtliche Benutzung von Bierflaſchen iſt ſtrafbar! Das geht aus folgendem Bericht über eine geſtrige Strafkammerberhand⸗ lung hervor: Auf dem Richtertiſch erblickt man eine Batterie halber und ganzer Bierflaſchen. Beweismittel gegen neun Angeklagte, nämlich gegen die Flaſchenbierhändler Ludwig Baumann, Friedrich Ehrlich, Franz Löhr, Sebaſtian Stoll, Chriſtian Bonacker, Karl Link, Chriſtian Krauß, Maximilian Gött und Alois Wagner, ſämtlich aus Mannheim, wegen Ver⸗ gehens gegen das Warenſchutzgeſetz vom 12, Mai 1894. Die Angeklagten ſind vom Verein Mannheimer Flaſchenbier⸗ händler angezeigt worden, daß ſie im Laufe des Jahres 1910 Bier auf Flaſchen füllten, die ihnen nicht gehörten, und dieſe gefülltn Flaſchen berkauften, trotzdem ihnen bekannt war, daß der Verein Mannheimer Flaſchenbierhändler mehrfach in den Zeitungen eine Warnung gegen dieſen Unfug erlaſſen hatte. Der Verein exrichtete dann Anfang dieſes Jahres eine Austauſchſtelle, um ſeinen Mit⸗ gliedern Gelegenheit zu geben, fremde Flaſchen, die ſie bei der Rück⸗ gabe erhalten hatten, gegen eigene umzutauſchen. Auch Nichtmik⸗ glieder konnten gegen eine mäßige Gebühr von dieſer Einrichtung Gebrauch machen. Der Verein verſchickte auch Zirkulare an die hieſigen Flaſchenbierhändler, worin er bekannt machte, daß er jede mißbräuchliche Benützung von Flaſchen gerichtlich verfolgen laſſen werde. Im Juni dieſes Jahres wurde dann ein hieſiges Detektiv⸗ bureau beauftragt, Erhebungen darüber anzuſtellen, wiebiel frem Flaſchen benützt würden. Das Ergebnis war überraſchend. Von hundert Flaſchen waren etwa zehn geſchützte fremde und noch mehr ungeſchützte fremde Flaſchen im Beſitz der Angeklagten. Mancher Betrieb ſchien überhaupt nicht ohne fremde Flaſchen durchführbar, Als die Staatsanwaltſchaft im Juli und Auguſt durch Kriminal⸗ ſchutzmann Vetter Erhebungen machte, wurde bei den Beklagten noch eine ziemliche Anzahl ihnen nicht gehöriger Flaſchen gefunden. Die Angeklagten erklärten, ohne jede widerrechtliche Abſicht handelt zu haben. Es ſei ihnen einfach unmöglich, jede ihnen z rückgegebene Flaſche beim Auffüllen zu kontrollieren. Staatsan und der Vertreter der Nebenkläger, Rechtsanwalt Dr. W. gart, beantragten eine Verurteilung nach Paragr. 14 des Marken⸗ ſchutzgeſetzes, letzterer auch die Zahlung einer Buße von 50 M. ar jeden der Nebenkläger, was eine Summe von 900 M. betragen würde. Rechtsanwalt Dr. Karcher glaubt eine Verletzung des Paragr. 14 bezweifeln zu können, da die Flaſche und nicht das Bier geſchützt ſei. Für ſeinen Klienten, Chriſtian Krauß, träfe auch nicht die Abſicht des Paragr. 14, Abſatz 2, zu, der von einer wiſſent. lichen Verletzung ſpricht, da Krauß den größten Teil des Tag außerhalb ſeines Hauſes ſei. Nach längerer Beratung kam Gericht zu folgendem Urteil: Die Angeklagten werden wegen gehens gegen Paragr. 14 zu einer Geldſtrafe von je 150 M und zu den Koſten verurteilt. Den Klägern wird des Recht geſprochen, das Urteil innerhalb 3 Wochen im„General⸗Anzeiger“ zu veröffentlichen. Von der Zahlung einer Buße konnte abgeſehen werden, da keiner der Beteiligten einen Schaden erlitten ha Theater, Kunſt und Wiſpenſchaft. Das Volkskonzert, das der Hamburger Lehrergeſangverein nächſten Sonntag im Nibelungenſaal veranſtalten wird, erfr⸗ ſich einer ſehr ſtarken Nachfrage. Intereſſenten, die im Konze nicht ſtehen wollen, ſeien darauf aufmerkſam gemacht, daß Karten zu Sitzplätzen nur noch in beſchränkter Zahl zu haben ſind. Von Tag zu Tag. — Ein betrügeriſcher Advokat. B Auf Erſuchen der Wiener Polizeibehörde iſt hier der Hof⸗ und Gerichtsadvokat Dr. Eder, der Vertreter tereſſen des Prinzen Franz Joſef von Braganza, wege ſchiedener betrügeriſcher Manipulationen, bei denen es um viele Hunderttauſende von Kronen handelt, ve worden. 5 — Ein Anſchlag. Hamborch(Mecklenbur der vorletzten Nacht wurden an einem Hauſe in der 9 Schule zwei Dynamitpatronen zur Exploſion gebracht, dasſelbe ſchwer beſchädigt worden iſt. Die Bewohn Hauſes wurden aus ihren Betten geſchleudert. — Verdorbene Fiſche. In einem Lehr ſeminar in Berlin erkrankten 90 Lehrerinnen Genuß von Fiſchen. — Ueber eine eigenartige Erpreſſer melden die Blätter aus Berlin: Ein Fräulein Emma das jetzt 43 Jahre alt iſt und früher Zimmermädchen in und Penſionaten war, machte ſich in letzter Zeit ein G. daraus, Rundreiſen durch die Provinz anzutreten und dab Bahnhöfen oder während der Eiſenbahnfahrt die Bekann älterer oder jüngerer Herren zu ſuchen. Ihre ſt ſcheinung machte es ihr leicht,„Anſchluß“ zu finden. H benutzte ſie die Beziehungen zu Erpreſſungen. Gingen auf die erſten Anzapfungen nicht ein, dann wurde deutlicher, und wenn auch das nicht half, mietete ſie ſi Wohnort des früheren Liebhabers ein und beläſtigte ſo lange, bis ſie ihr Ziel erreichte und Geld bekam. Vo Provinz aus operierte die Expreſſerin aber ebenſo ge liner Einwohner. Endlich ſchlug ein Opfer den ein und wandte ſich an die Polizei. Als die Erpreſſe die Unſchuld vom Lande ſpielte, jetzt wieder nach Berl wurde ſie auf dem Anhalter Bahnhof feſtgenomme — Aktentat auf einen Schloßherrn. wird gemeldet: Als in Gerzenſee der Schloßherr v. ſeinen Wagen beſteigen wollte, feuerte ein gewi Kieſel, der bei v. Erlach als Arbeiter am elektriſche ſchäftigt, aber entlaſſen worden war, zwei Revolverſchüſſ früheren Arbeitgeber ab. Eine Kugel traf v. Erlach h rechten Ohr und blieb im Knochen ſtecken. Hofer, t ſein Opfer getötet zu haben, ſchoß ſich ſelbſt eine Kopf und verwundete ſich ſchwer. Die Verurteilten im Tarn ow Wien, 4. Okt. Aus Venedig wird gemeldet? Nilolaus Naumow ſeine Kerkerſtrafe abgebüßt in Begleitung ſeines Vaters nach Rußland abreiſen, Mutter wiederzuſehen. Dann wird er ſich nach der S geben, um ſeine erſchütterte Geſundheit wieder herzt Gräfin Tarnowska iſt in letzter Zeit trauriger a ſie beklagt ſich, daß ihr Vater, Graf'Rurk, Er hält ſich gegenwärtig in Belgrad am Hofe K Zete Die Zofe Perrier bereitet ſich darauf vor, den Nonn Prilukop erwartet erſchöpft und verſtör gebnis ſeiner Reviſion. — Die Rache des entlaſſenen Mim kleinen Theaterſaale von Cortagena betrat ein dem gekündigt war, die Bühne, zog, aſter! 4. Seite General⸗Augeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 5. Oktober. Berlin, 5. Okt. (Von unſerer Berliner Redaktion.) Die beunruhigenden Nachrichten aus Por⸗ ktugal, die ſich in der letzten Zeit immer mehr häuften, wurden beſonders alarmierend, als Profeſſor Bombarda an⸗ geblich von einem geiſteskranken Offizier, in Wirklichkeit auf Veranlaſſung der Klerikalen, ermordet wurde, ſind nunmehr abgelöſt von der Tatſache der Revolution ſelbſt. Eingehende Nachrichten fehlen noch, da die Revolutionäre ſämtliche tele⸗ graphiſche Verbindungen zerſchnitten haben. Aber allein dieſe tſache beweiſt, daß die Revolutionäre Herren der Lage ſind. ne Nachrichten, die bisher ins Ausland gedrungen ſind, hat n der drahtloſen Telegraphie zu verdanken, mittels derer möglich geweſen iſt, von einem deutſchen Dampfer aus egramme weiter zu geben. Wie ſich das Schickſal des Königs entſchieden hat, iſt noch nicht ſicher. Mehrere Mel⸗ ungen beſagen, daß er gefangen genommen ſei, während von iderer Seite dieſe Meldung beſtritten wird. Es ſcheint aber, ob die Revolutionäre geſonnen ſind, auf unblutigem Wege Umwälzung in Portugal zu vollziehen. Der Ausbruch der Revolution, die am geſtrigen Nachmittag zum Bom⸗ bardement des Königsſchloſſes durch die Marine efüthrt hat, wird auf den Mittwoch Abend datiert. Die Marine ſteht vollſtändnig auf Seite der Revolutionäre, die rmee hat ſich der Marine angeſchloſſen. Die hauptſtädtiſche evölkerung ſteht gleichfalls vollſtändig auf Seite er Revolutionäre. Ueber die Auffaſſung der Pro⸗ inz iſt noch nichts zu erfahren. Die Nachricht in Paris. Die Nachricht von der portugieſiſchen Revolution traf rch drahtloſe Telegramme heute nach Mitternacht in Paris in. Nur der„Matin“ und„Das Echo“ berichten bisher und uch nur in lapidarer Kürze. Es beſtätigt ſich, daß die Portu⸗ al mit Frankreich einerſeits und mit England anderſeits erbindenden unterſeeiſchen Kabel während des ganzen eſtrigen Tages keine Nachrichten gebracht haben, was in iris als ſicherer Beweis dafür angeſehen wird, daß die Re⸗ utionäre Herren der Lage ſind und bis auf weiteres alle erbindungen mit dem Auslande abſchnitten. Zwei Be⸗ ichterſtatter fremder Blätter haben ein Schiff gechartert, das nweit der portugieſiſchen Küſte ankerte oder kreuzte. Von t aus gaben ſie die Nachricht auf drahtloſem Wege nach iner Station bei Marſeille auf, von wo ſie nach Paris weiter egeben wurde. Die Korreſpondenten fügen hinzu, daß es öglich ſei, in die Stadt Liſſabon zu gelangen und irgend ur, daß die Marine und der größte Teil der Armee ins ager der Republikaner gegangen ſeien und daß um 2 Uhr das Bombardement des Königspalaſtes durch die begann und daß Portugals Hauplſtadt von der Ver⸗ bindung mit der Eiſenbahn abgeſchnitten iſt. Auch die Nach⸗ daß der König Gefangener der Revolutionäre ſei, iſt Paris gedrungen, bedarf aber noch der Beſtätigung. Alle Anzeichen ſprechen für eine Revolution. nicht nur aus den letzten direkten Nachrichten ge⸗ n. Es war ſchon auffallend, daß die Ermordung des rztes und Abg. Dr. Bombarda vom Reuterſchen nur ganz kurz gemeldet wurde. Man nahm an, daß je Zenſur Einzelheiten unterdrückt habe, glaubt aber jetzt, aß infolge der Revolution die telegraphiſche Verbindung mit em Auslande unterbrochen war. Man glaubt, daß die E r⸗ lordung des Dr. Bombar da durch den wahnſinnigen nt Rabello den letzten Anlaß zum Ausbruch evolution gegeben habe. Dr. Bombarda erfreute Is Politiker und als Arzt großen Anſehens in Liſſabon. war kürzlich der republikaniſchen Partei beigetreten. Aus Grunde hält man die Nachricht, daß. Bombarda das fer eines geiſteskranken Offiziers geworden ſei, für falſch jebt die Tat klerikaler Anſtiftung zu. 5 Ueber den Ausbruch der Revolution ckt der Korreſpondent der„B..“ ſeinem Blatte auf draht⸗ Wege falgendes von heute datierte Telegramm aus uto Maria de la Mer: Ich bin von Liſſabon hierher ge⸗ en, um ihnen durch drahtloſe Telegraphie den Ausbruch Revolution in Portugal zu melden. Seit Tagen war rregung gegen die Regierung gewachſen. Durch die Er⸗ ng des beliebten antiklerikalen Deputierten Dr. Bom⸗ ſchlugen die Flammen auf. Man glaubt nicht an die 8 Irrſinnigen, ſondern an einen klerikalen Racheakt. 5 ßenbild in Liſſabon geſtern mittag konnte leinen ſſen, was zu erwarten war, noch bevor der erſte gefallen. Das war die Revolution, das En de der — m eine Einmiſchung der Provinz zu verhüten, bevor in ptſtadt die erſte Arbeit getan war, war es der erſte republikaniſchen Partei, alle telegraphiſchen Ver⸗ dungen mit dem Ausland zu unterbrechen. Mit der u die Stadt zu verlaſſen, war unmöglich. Unter Schwierigkeiten fand ich den Weg zum Hafen. Die iden wurden überall mit Mißtrauen behandelt. Die sführer weigerten ſich zu fahren, ſie mochten auch in ö um ihr Leben ſein, denn Barkaſſen mit Matroſen der riegsmarine patrouillierten und es war nicht abzuſehen, welche Haltung ſie annehmen würden. Endlich gelang es mir, ein reiches Geldgeſchenk den Beſitzer eines Segelbootes imen, mich auf den Dampfer Capo Blanco zu bringen. reichten den Hafen von Santo Maria de la Mer und ich in der Lage, die Marconiſtation zu benützen. zas in der Hauptſtadt vorgeht, iſt im Augenblick nicht Uen, doch ſicher iſt, daß das, was vorgeht, die Repolution iſt. inn war eine Militär⸗Revolte, die heute nacht h. Der größte Teil des Heeres, vor allem die geſamte e ſcheinen auf Seite der Revolutionäre zu ſein. Auf kriegsſchiffen, den Marine⸗Kaſernen und Forts auf der lche Einzelheiten zu geben. Man erfuhr auf dieſe Weiſe Der Ausbruch der Revolution wird in Paris, London und Seite des Hafens weht die vevublikaniſche Flagge.] bereits angekündiat. Revolution in Portugal. Der Palaſt des Königs iſt von Truppen umſtellt. Während ich hier auf dem Telegraphenamt ſtehe, dröhnt der dumpfe Donner der Geſchütze herüber. Der Palaſt wird beſchoſſen und in den umliegenden Straßen tobt der Kampf. Ich ſchließe das Tele⸗ gramm 3 Uhr früh hieſiger Zeit. Ich werde von hier aus den Verſuch machen, Badajez an der ſpaniſchen Grenze im Automobil zu erreichen. Die Urſache des Aufſtandes wird in dem Haß gegen die Dynaſtie geſucht. Die Londoner„Times“ bemerkt zu dem Aus⸗ bruch der Revolution, daß die Kritiſierung des Königs in der letzten Zeit ſehr ſcharf war. Ein in London vorgeſtern eingetroffener Brief von einer wohlinfor⸗ mierten Liſſabonner Perſönlichkeit erklärt, der König leiſte der monarchiſchen Sache faſt ebenſo ſchlechte Dienſte wie die Progreſſiven ſelber. Dieſer Mangel an Energie in der Politik, welche durch das offene Mißtrauen gegen das Privatleben des Königs verſchärft werde, habe ihm ſchnell das Vertrauen der Anhänger der katholiſchen Kirche entzogen. Unter den Marine⸗ und Armeecoffizieren gebe es ſchon lange Republikaner. Auch konſervative Staatsmänner ſtehen unter dem Verdacht, mit den republikaniſchen Führern in Verbindung getreten zu ſein. Während der jüngſten Wahlen wurden ſämtliche Kriegsſchiffe vom Tajo fortgeſchickt, wahr⸗ ſcheinlich aus Furcht vor einer Revolte. Bekannt iſt auch, daß viele Landbeſitzer und Kapitaliſten ihre Gelder ins Aus⸗ land ſchickten, um gegen Verluſte durch Ruheſtörungen ge⸗ ſichert zu ſein. 85 Die Liebſchaft des Königs. Ganz beſonders wurde das Vertrauen der Bevölkerung zum jungen König Manuel erſchüttert, weil die Ver⸗ ſchwendungsſucht des Königs und ſeiner Mut⸗ ter und Großmutter immer mehr ausartete. Ferner war die Bevölkerung empört, daß der König das Verhält⸗ nis zu einer Franzöſin, die aus Paris gekommen war, allzu öffentlich zeigte. Es handelt ſich um die bekannte Pariſer Variete⸗Sängerin Gaby Deslys. Die letzte Nachricht aus Liſſabon liegt von Brüſſel 11 Uhr vorm. vor. In der Marine, die durch einen ergangenen Beſehl, ſich von der Hauptſtadt zu entfernen, ſehr erbittert war, hat die republikaniſche Bewegung große Fortſchritte gemacht. Auch in der Armee herrſchte Auf⸗ lehnung gegen die Regierung. Die zahlreichen Drohbriefe, die die Mitglieder des königlichen Hofes und der Königin Amelie erhielten, ſind ein weiterer Beweis für die in allen Kreiſen herrſchende Gärung. Im Auswärtigen Amt iſt die Nachricht eingetroffen, wonach dasBombardement des Palaſtes beſtätigt wird. Ueber das Schickſal des jungen Königs laufen unkontrollterbare Gerüchte um. Von republikaniſcher Seite wird aber verſichert, daß kein blutiger Gewaltakt ſtattgefunden habe. Der Herzog von Oporto ſoll flüchtig ſein. Auf der portugieſiſchen Geſandtſchaft. war bis heute vormittag keine Nachricht über die Vorgänge in Liſſabon eingetroffen. Der Geſandte ſelbſt weilt zur Zeit in Liſſabon. Seine Vertretung wird von einem Legations⸗ rat geführt. Dieſer hat bis zur heutigen Mittagsſtunde weder von privater noch von amtlicher Seite irgend welche Mittei⸗ lungen über den Ausbruch der Revolution erhalten. Einen Brief hat er heute Morgen von ſeiner Mutter empfangen, aber in dieſem war auch nicht mit einem Wort die Kriſis erwähnt. Bevor man ſich eine Meinung von der Sache bilden wolle, müſſe man erſt die amtliche Beſtätigung der Nachricht abwarten. Auch der poͤrtugieſiſche Generalkonſul Eiſenmann, der ſeit vielen Jahren das General⸗Konſulat in Berlin ver⸗ waltet, erklärte, aus Liſſabon keinen Bericht empfangen zu haben. Das, was er über die politiſche Lage ſagen könne, beruhe ausſchließlich auf Unterredungen mit Portugießen und da müſſe er allerdings bekennen, daß in dieſen Unter⸗ redungen die Anſicht zutage trat, daß die Lage in Liſſabon ernſt ſei. Dennoch dürfe es überraſchen, daß ein Teil der Armee und Flotte ſich gegen den König erhoben habe, denn nach der Ermordung des Königs Carlos und des Kronprinzen habe ſich die Armee durchaus royaliſtiſch gezeigt. Ob heute das Land mit einer Republik zufrieden ſei, dürfe noch ſehr zu bezweifeln ſein. Franco habe verſucht, Ordnung in die verfahrenen Zuſtände zu ſchaffen und der König Carlos habe es mit ſeinem Sohne mit dem Leben büßen müſſen. Portugals Heer. An der portugieſiſchen Armee iſt beſonders bemertens⸗ wert, daß zwei Drittel der Offiziere aus den Reihen der Mannſchaften hervorgehen. Zwei Drittel der Offiziere er⸗ gänzen ſich dort aus den Sergeanten 1. Klaſſe, die etwa unſern Vizefeldwebeln gleichzuſtellen ſind und nur ein Drittel ent⸗ ſtammt höheren Schulen. Auch das allgemeine Bildungs⸗ Niveau des porlugieſiſchen Offizier⸗Korps iſt ein ſehr ge⸗ ringes. Die Brigade⸗ und Diviſionsgenerale werden auf Vorſchlag des Kriegsminiſters vom Parlament ernannt. Während der König nur wenig Sympathie beim Volke hatte, wurde das Militär bei jeder Gelegenheit vom Volk bejubelt, das ſich denn auch auf die Seite der Volksmaſſen geſtellt hat. Die Friedensbeſtände des Heeres, das etwa 30 000 Mann ſtark iſt, ſind ſehr klein. Ein Infanterie⸗Regiment zählt im Frieden nur 28 Offiziere und 469 Mann. An aktiven Offi⸗ zieren ſind 1650, im Kriege 3000 vorhanden. Die Kriegs⸗ ſtärke des Heeres beträgt 260 000 Mann. Die portugieſiſche Flotte umfaßt einen aͤlten Küſtenpanzer, einen neuen großen Kreuzer, 4 kleine Kreuzer, einen ungeſchützten Kreuzer, ein Kolonial⸗ kanonenboot und eine Anzahl alter Boote ſowie 5 Torpedoboote, von denen das größte der„Tago“ erſt im Auguſt d. J. in der Bucht der Balengainſel ſcheiterte. Verſuche zur Moderniſierung der portugieſiſchen Flotte wurden wiederholt gemacht. Man be⸗ abſichtigte, jetzt die Flotte mit Hilfe engliſchen Geldes wieder in die Höhe zu bringen und zwar ſollte die Firma Armſtrong die Reorganiſation durchführen. Eine darauf bezügliche Vorlage war *— und„Minerva“ ſind geſtern abend in See gegangen, um ſo ſchnell Im * Die portugieſiſche Königsfamilie gehört dem Hauſe Koburg an, das nach vielen blutigen Kämpfen mit dem letzten Manneserben aus dem Hauſe Braganza an die Regierung gekommen iſt. Die Verfaſſung von Portugal und Braſilien verbot im An⸗ fang des vorigen Jahrhunderts die Vereinigung beider Kronen. Deshalb machte Don Pedro 1. nach dem Tode ſeines Vetters im Jahre 1826 ſeine 7jährige Tochter Maria da Gloria zur portu⸗ gieſiſchen Königin, während er ſich ſelber auf ſeine amerikaniſchen Beſitzungen zurückzog und dieſe für ſich behielt. Dieſe Maria da Gloria iſt durch ihre Vermählung mit dem Prinzen Ferdinand von Sachſen⸗Koburg die Stammutter des heutigen Herrſchers ge⸗ worden. Sie ſtarb 1853. Ihr Sohn Pedro V. wurde mit zwei anderen Brüdern vergiftet. Nur dadurch, daß zufällig der jüngſte Bruder Ludwig J. in Deutſchland weilte, entging dieſer dem glei⸗ chen Schickſal. Der Thronerbe ſelber war ein tüchtiger Regent, unter dem ſich die wirtſchaftliche Lage des Reiches außerordentlich beſſerte. Er ſtarb 1889. Ihm folgte ſein Sohn Carlos. De ſtarke politiſche Gärung führte am 1. Jebruar 1908 zu dem blutigen Attentat, bei dem König Carlos ermordet wurde. König Manuel iſt am 15. September 1889 geboren Er iſt neben ſeinem Oheim, dem Herzog von Oporto, der einzige männliche Sproß ſeines Hauſes. In der Regent⸗ ſchaftsliſte iſt König Manuel der zweite ſeines Namens. Sein Vorgänger gleichen Namens lebte im 16. Jahrhundert. Dieſer führte wegen ſeiner glücklichen Hand in kolonialen Unter⸗ nehmungen den Beinamen„der Glückliche“, * König Manuel gerettet! wW. London, 5. Okt. Wie die Blätter aus Paris melden, erhielt die dortige braſilianiſche Geſandtſchaft die Nachricht, daß König Manuel ſich an Bord des braſiliauiſchen Kriegsſchiffes„Sab Paolo“ befindet. * m. Köln, 5. Okt.(Priv.⸗Tel.) Ein weſtdeutſches Großkauf⸗ haus erhielt eine portugieſiſche Depeſche, wonach dort alles drunter und drüber gehe. Die Revolution breite ſich weiter aus. Die Regierung erhielt bereits vorgeſtern War⸗ nungen, daß ein Putſch geplant ſei. Angeblich iſt der König in Sicherheit. Es iſt hierüber nichts beſtimmtes zu erfahren. Außer dem Schloſſe und dem Telegraphenamt befinden ſich auch die übrigen hauptſtädtiſchen Gebäude in den Händen der Repn⸗ blikaner. Von auswärts eingetroffene Depeſchen von Familien⸗ mitgliedern der königlichen Familie blieben unbeantwortet. Heute vormittag wurde ein neues Bombardement eröffnet. m. Köln, 5. Okt. Die„Köln. Ztg.“ erhielt aus Paris ein Telegramm, wonach dortige revolntionäre Kreiſe erklären, durchaus nicht überraſcht von der Revolntion zu ſein, die infolge der Verblendung des Königs und ſeine! Ratgeber und der Rückſichtsloſig keit der Be⸗. amten jetzt kommen mußte. Um gegen das Land zu regieren hätte man ſich auf das Heer und die Marine ſollen ſtützen können Aber die Marine ſei immer die Vor hut des Liberalis⸗. muls geweſen, und die Armee ſei im Begriffe zu folgen. Man nimmt an, daß die Ermordung des republikaniſchen Abgeordne⸗ ten Bombardas durch einen Infanterieofftzier die republikaniſchen Parteien zum Aeußerſten getrieben und ſie veranlaßt hat, die Er eigniſſe zu beſchleunigen. 1 w. Paris, 5. Okt. Wie der Agence Havas gemeldet wird, beſtätigt eine Nachricht aus privater, aber ſicherer Quelle, daß eine weitreichende revolutionäre Bewegung in Liſſabon ausgebrochen iſt, Das Bombardement der Stadt hat begonnen. Geſtern abend hielt ſich König Manuel noch im Schloſſe auf. Die auf den meuterndenn Schiffen gehißte Flagge zeigt die Farbe grün und blau. W. Paris, 5. Okt. Ein beim hieſigen portugieſiſchen Konſulat von privater Seite eingetroffene Meldung beſtätigt den Ausbruch der Revolution in Liſſabon. *Paris, 5. Okt. Der hieſige portugieſiſche Geſandte er⸗ klärte, der„Frkf. Ztg.“ zufolge, einem Journaliſten, er hoffe, daß die Nachricht von der Revolution ſich nicht beſtätige. Er iſt überzeugt, daß die Armee mit den Republikanern nicht gemeinſaͤſe Sache mache. In der Marine möge es wohl einige fortſchrittliche Elemente geben. Aber er ſei überzeugt, daß die Marine denſelben nicht folgen werde. Der König, welcher ſich auf einer Reiſe im Norden des Landes befand, habe nach Liſſabon zurückkehren müſſen, um den Präſidenten von Braſilien zu empfangen, welchem übri⸗ gens von der Bevölkerung ein warmer Empfäng bereitet worden ſei. Das braſilianiſche Panzerſchiff, auf welchem ſich der Präſt⸗ dent befindet, müſſe noch auf der Reede von Liſſabon liegen. Geſtern abend wollte König Manuel ſeinem Gaſt ein großes Ban⸗ kett geben.— Der„Figaro“ ſchreibt: Die letzten Wahlen ließen erkennen, daß das Land in der Hauptſache noch monarchiſtiſch war und daß die republikaniſche Propaganda nur die Hauptſtädte des Landes erreicht hatte. Nichts ließe vorausſehen, daß die Armee aufhören würde, dem König treu zu ſein. Unter dieſen Umſtänden iſt erlaubt zu hoffen, daß wenn die revolutionäre Bewegung ſich betätigt, ſich der Reſt des Landes und der Armee ſich um den Thronſcharen und der geſtrige Tag keine um ſtürzn leviſche Folgen haben werde. *Gibraltar, 5. Okt.(Reuter.) Die Kreuzer„New⸗Caſtle“ als möglich ſich nach Liſſabon zu begeben. Letzte Nachrichten und Celegramme. 1 Die Ausſperrung in der Metalliubuſtrie. Hamburg, 5. Okt. Heute mittag fand im Gewerkſchaftshaus eine Konferenz der Delegierten der ei e 9995 Hamburg, der Werften au der Weſer, Flensburg, Kiel, Roſtock und Stettin ſtatt, die Stellung nehmen ſoll zu den Vorſchlägen, zu denen die beiden Kommiſſionen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer geſtern gekommen ſind. Die Beſchlüſſe der Delegiertenverſammlung werden für die Vertreter der Arbeitnehmer maßgebend ſein für ihre Stellungnahme in der heute abend ſtattfindenden Abſtimmung der Werftarbeiter. Für heute abend iſt lt. Frkf. Ztg. gleichfalls eine weitere Sitzung der beiden Kommiſſivnen einberufen worden. Die Cholera. Paris, 5. Okt. Mehrere Blätter melden gerüchtweiſe aus Marſeille, daß zwei von den an Cholera erkrankten Schiffs⸗ baſſagieren geſtorben ſeien. Die Leichen ſeien verbrannt worden. Kon ſtantinopel, 5. Okt. In den letzten 24 Stunden iſt eine Choleraerkrankung und zwei Todesfälle vorgekommen. ſind bisher 68 Perſonen an Cholera erkrankt und 3 S% — . npfen u die An⸗ onen. 8im ortu-⸗ iſchen ia da inand 8 ge⸗ zwei ingſte glei⸗ egent, ntlich 1908 ordet oren. „derx; gent⸗ Sein neſel nter⸗ elden, daß chen zkauf⸗ lles ſich War⸗ ig in hren. auch ſtepn⸗ ilien⸗ Heute 0 t. elin ären, ſein, ner Be⸗ ieren, unen. lis⸗ Man rdne⸗ iſchen Er wird, eine n iſt, hielt enden ſchen ätigt Eer„ hoffe, + iſt ſame tliche elben e im iſſen, ühri⸗ rden räſi⸗ egen. Ban⸗ eßen war des rmee uden ſich Maunheim, 5. Oktober. General⸗Auzeiger. Avend latt. 5. Seite. Tandwirtſchaft. Badiſcher Verein für Bienenzucht. Karlsruhe, 3. Okt. Auf eine Anfrage des„Bad. Landesvereins für Bienenzucht“ bei dem Großh. Miniſterium des Innern, das in Ausſicht ſtehende Faulbrutgeſetz betr., er⸗ hielt der 1. Vorſtand des Landesvereins nachſtehende Antwort: „Nach Mitteilung des Reichsamts des Innern iſt ein Entwurf zu einem Reichsgeſetz über die Bekämpfung der Faulbrut noch nicht aufgeſtellt. Die Aufſtellung ſoll aber demnächſt erfolgen. Wir be⸗ halten uns weitere Mitteilung vor.“— Das preußiſche Miniſte⸗ rium für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten hat die preußi⸗ ſchen Landwirtſchaftskammern inſtand geſetzt, zu den Vorfragen zum Faulbrutgefetz⸗Entwurf Stellung zu nehmen. Weder dem kammer ſcheint eine diesbezügliche Zuſchrift zugegangen zu ſein. Großh. Miniſterium des Innern, noch der Bad. Landwirtſchafts⸗ Anzeigepflichtige Seuchen bei den Schweinen. R. C. Karlsruhe, 4. Okt. Im Monat Auguſt zeigten die anzeigepflichtigen Seuchen bei den Schweinen eine er⸗ hebliche Ausbreitung. Rotlauf trat in 60 Gemeinden und in 107 Ställen neu auf und die Schweineſeuche wurde in 18 Gemeinden und in 32 Stallungen feſtgeſtellt. An erſterer Krankheit veren⸗ deten 69 Schweine und 19 wurden deswegen freiwillig getötet und an letzterer ſtanden 36 Schweine um und 102 Stück wurden hier⸗ wegen geſchlachtet. Die Rotzkrankheit verbreitete ſich weiter auf ein Pferd, das polizeilich getötet wurde. Die übrigen Seuchen, die noch bei Tieren auftraten, nahmen einen günſtigeren Verlauf. TLondoner Börſen⸗Wochenbericht. II. W. London, 30. September. Heimi ſche ahnaktien ſtanden unter dem Eindruck der noch immer ungelöſten Arbeiterfrage in der Baumwollinduſtrie. Wenn man auch ſchließlich an eine befriedigende Beilegung der Streitigleiten glaubt, ſo fürchtet man andererſeits, daß die Ver⸗ handlungen ſich noch lange hinausziehen können und der Markt entſprechenden Einflüſſen für längere Zeit ausgeſetzt bleibt. Die letztwöchentlichen Einnahmeziffern ſind ſehr befriedigend und be⸗ gtätigen neuerdings die aufſteigende Konjunktur Englands. Auf dem Amerikaner⸗Markt war die Haltung im all⸗ gemeinen beſſer. Zwar lagen keine günſtigen Nachrichten über die wirtſchaftliche Lage vor, aber die beſſere Verfaſſung des Bond⸗ marktes hatte guten Einfluß auf die Lage der ſpekulativen Märkte, da die Dendenz des Bondmarktes ſchon oft der Vorläufer für den geſamten amerikaniſchen Effektenmarkt geweſen iſt Die hier er⸗ folgte Ausgabe von Eſtrl. 1 500 000 4proz. Union Pacific Railroad Iſt. Lien und Refunding Bonds à 97 Prozent fand günſtige Auf⸗ nahme, die Zeichmungsliſte konnte bald nach Eröffnung geſchloſſen werden. Die Bonds notieren 1 Prozent Agio. Gegen Schluß der Berichtswoche wurde der Markt jedoch durch den Sieg Rooſevelts als Präſident der republikaniſchen Konvention und durch ſeine agitatoriſche Rede beunruhigt. Auch kam hinzu, daß aus der Stahl⸗ induſtrie Nachrichten vorliegen, wonach ein Ausblaſen einer Anzahl Hochöfen beabfichtigt iſt. Einige Jahresberichte von argentiniſchen Bahnen ſind erſchienen. Sie haben ſämtlich nur den Erwartungen entſprochen und deshalb keinen ſtimulierenden Einfluß ausgeübt. Mevi⸗ gan Railway Emiſſionen erfuhren mehr Beachtung in Zuſammenhang mit der bevorſtehenden Dividenden⸗Erklärung. Wie erwartet, wurden auf die 2. Vorzugsaktien volle 5 Prozent Dividende und auf die Stammaktien 84 Prozent erklärt. Erneu⸗ dem Intereſſe begegneten National Railways of Mexico Emiſſionen im Hinblick auf die andauernd befriedigenden Bahneinnahmen und die Erwartung einer Dividende von—2 Prozent auf die 2. Vorzugsaktien im Anfang des nächſten Jahres. Südafrikaniſche Minenwerte verzeichneten eine ſehr ungünſtige Tendenz. Speziell gilt dies für rhodeſiſche Werte, in welchen große Glattſtellungen ſtattfanden. Beſonders ktten die Werte der Abe Bailey⸗Gruppe. Die vorgeſtrige General⸗ verſammlung der Rhodeſia Exploration Company hat die Auf⸗ nahme der übrigen Konzerne nunmehr definitiv beſchloſſen. Die in dieſen Tagen ſtattfindenden Generalverſammlungen der anderen Geſellſchaften werden unzweifelhaft den gleichen Beſchluß faſſen. Dem jetzt erſchienenen Interimsbericht der Globe und Phoenix⸗ Mine iſt zu entnehmen, daß trotz großer Schachtſchwierigkeiten während des erſten Halbjahres ein Nutzen von wurde. Die Aufſchließungen waren durchwegs recht günſtiger Na⸗ tur. Größeres Intereſſe machte ſich für Willoughby geltend, die auf 178/8 d angiehen konnten. Man ſprach von der bevorſtehen⸗ den Gründung einer Untergeſellſchaft. Wir hören jedoch, daß zwar alles zu dieſem Zweck bereit iſt, aber eine günſtigere Marktlage abgewartet wird. Nicht nur die Queen's Mine, ſondern auch die Eikeen Alannah Claims ſollen als ſeparate Konzerne bearbeitet warden. 5 Kaffirs verzeichneten ebenfalls eine rückgängige Tendenz. Bantjes Conſ. Shares erfuhren große Kurseinbuße auf eine Kabel⸗ meldung, wonach die erſten Verpochungsreſultake ungünſtig ſind. Es wurden 30000 Tonnen Erz von einem Durchſchnittswert von 685 derts. behandelt, was ca. 1 dwts. niedriger iſt, als man bisher ſchätzungsweiſe angenommen hat. Die Verwaltung keilt ferner mit, daß eine kleine Aenderung der Betriebsanlagen nötig iſt, mißt aber beiden Faktoren keine große Wichtigkeit zu, indem bei Be⸗ ginn der Verpochungen ſolche Vorkommniſſe recht häufig ſind. Der Markt jedoch beurteilte dieſe Mitteilungen ernſter, da erſt kürglich in demſelben Diſtrikt, nämlich bei der Roodepoort United Mine, ebenfalls ungünſtigere Erzreſultate erzielt wurden, als man ge⸗ hofft hatte. Diamantaktien verkehrten verhältnismäßig ſtetig. Auf De Beers Deferred wurde eine Dividende von 10 8/e bro Share, auf Jagersfontein eine ſolche von 6 8/— erklärt. Aus letzterer Verteilung geht hervor, daß die Geſellſchaft günſtiger gearbeitet hat, wie letztes Jahr, da zur Ausſchüttung der Dividende Lſtrl. 40 000 mehr nötig ſind, als im Vorjahr. Broken Hill Werte ſetzten bei Wochenende ihre vorwöchent⸗ liche Aufwärtsbewegung fort. Man beurteilt hier ſpeziell die Aus⸗ ſichten des Zinkmarktes günſtig und erwartet eine weitere Steige⸗ ung dieſes Metalls. Mexican Mines of El Oro lagen neuerdings niedriger, auf die ungünſtigen Erklärungen des Vor⸗ ſitzenden in der vorwöchentlichen Generalverſammlung, ſchließen jedoch leicht erholt zu Lſtrl. 81J Gummiaktien erfuhren ſtarke Kursrückgänge auf den wei⸗ teren Preisfall des Rohmaterials, und auf die Nachricht, daß ver⸗ i e Mineing Lane Häuſer in Schwierigkeiten ſind. Oel⸗ aktien mußten unter dem Einfluß der ſchwachen Haltung von Gummiaktien bei Wochenſchluß nachgeben, doch erſcheint ihr Grund⸗ ton feſt. Shell Transport verkehrten ſtark ſchwankend und ſchließen in ſchwacher Haltung. Die Portland⸗Cementfabrik Germania,.⸗G. in Lehrte er⸗ zielte in 1909-10 einen Bruttogewinn von 1 305 268 Mk., davon gehen für Abſchreibungen auf Anlagekonten 287814 Mk., auf Außenſtände 53 361 Mk.(22 902 Mk.), für Reparaturen 210 810 Mark ab. Unkoſten erforderten 407 249 Mk.(357594 Mk.) und Zinſen 335 820 Mk.(324 565 Mk.) Es bleiben dann als Vortrag 10 211 Mk.(53 065 Mk.); es gelangt alſo eine Dividende(i. B. 5 Proz. auf die Vorzugs⸗ und 0 Proz. auf die Stammaktien) nicht delt ſich um Eichen von hohem Wert und großem 3 Millionen Kronen angegeben. Wie es heißt, Eſtrl. 187 678 erzielt Der Handelsſachverſtändige für Chile, Bolivien und Peru in Mannheim.(Mitgeteilt von der Handelskammer Mannheim.) Der Handelsſachverſtändige beim Kaiſerl. Generalkonſulat in Valpa⸗ raiſo, Herr Dr. Gerlach, wird am Donnerstag den 13. Oktober auf der Handelskammer Mannheim bon 10—2 Uhr anweſend ſein, um mit den am Handel mit Chile, Peru und Bolivien intereſſierten Firmen nach Möglichkeit perſönlich Fühlung zu nehmen. Diejenigen Firmen, welche ein Intereſſe an der Beſprechung haben, werden erſucht, dies, ſoweit es noch nicht geſchehen iſt, umgehend der Handelskammer Mannheim mitzu⸗ teilen, damit der Zeitpunkt der Beſprechung feſtgeſetzt werden kann. Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Reichsbanb. Berlin, 5. Okt. Bei der Reichsbank betrug am 3. Okt. cke Notensteuer noch 682 Mill. Mark gegen 585 Mill. M. im Vorjahre und 608 Mill. Mark am 3o. September dieses Jahres. Darmstadter Banłk. Berlin, 5. Okt. Für die Bedürfnisse des Zinsen- dienstes Portugals in Deutschland steht, wie die Frkft. Ztg. hört, bei der Darmstädter Bank derzeit ein grosses Guthaben zur Verfügung der verfassungsmässigen Regierung. Claubigerversammlung der Niederdeutschen Bank. Dortmund, 5. Okt. In der heutigen Versammlung der Gläubiger der Niederdeutschen Bank teilte der Konkurs- verwalter mit, dass er an Aktiven M. 5 365 229 und an Pas- siven M. 2 197 365 ermittelt habe, Die Unterbilanz beträgt M. 21 832 136 M. In der Masse liegen 193/ Prozent. Neues dom Dividendenmarkt. W. Frankfurt à.., 5. Okt. Die Sektkellerei Frank- kurt à. M..-G. vorm. Gebrüder Feist u. Sne. schlägt dem Aufsichtsrat die Verteilung einer Dividende von wieder 6 Proz. wWie im Vorjahre vor. Zunehmende Ausꝛwanderung über Hamburg. Hambur g, 5. Okt. Die Auswanderung über Hamburg belief sich im September auf 9738 Personen gegen 6733 und 4374 im September 1909 bezw. 1908. Seit Jahresanfang stellt It. Frkft. Ztg. sich die Auswanderung auf 93 989 gegen 92 033 bezw. 90 781 Personen. Einnahimen der Sudbahin. Wien, 5. Oktober. Die Einnahmen der Südbahn be⸗ trugen im Monat September 13202 10% Kronen oder mehr Kronen 282 480 als im entsprechenden Vorjahrsmonat. Einnanmen der Schantung-Hisenbahn. Berlin, 5. Okt. Die Betriebseinnahmen der Schan- tung-Eisenbahn betrugen im Monat September 24/ o mexi- kanische Dollars gegen 280 000 mexikanische Dollars im gleichen Monat des Vorjahres. Seit dem 1. Januar bis zum 30. September betrugen die Betriebs-Einnahmen 9 642 O0⁰ mexikanische Dollars gegen 2 276 o0 mexikanische Dollars in der gleichen Vorjahrsperiode oder 16,08 Prozent. Organisierung eines russischen Mihilensyndikats. Petersbur g, 5. Okt. Der Kongress Mühlenexportes und Eroberung des nahen Ostens die Orga⸗ nisierung eines Mühlensyndikates. Berkauf eines bedeutenden ungariſchen Eichenwaldes. „ Berlän, 5. Okt. Wie wir erfahren, hat der Magnat Graf Ladislaus Julius Teleki in Nagyſomkut ſeine bedeutenden Eichen⸗ forſten an die Firma Karl Barna in Kolozsvar berkauft. Es han⸗ Alter. Der Kauf⸗ preis wird auf gegen iſt die Verwertung der Waldungen für den Export bezweckt. Das geringere Material, das in den Forſten enthalten iſt, ſoll in der Parkettfabrikation, die von der Käuferin betrieben wird, Verwen⸗ dung finden. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 4. Okt.(Fondsbörſe). Mit einer ſeltenen Ruhe faßte die Börſe die Nachrichten aus Liſſabon auf, welche den Sturz der Monarchte meldet. Der Ausbruch der Revo⸗ lution kam nach den in letzter Zeit aufgetauchten Nachrichten nicht ſo überraſchend, da man bereits ſeit einiger Zeit Nachrichten über große Unzufriedenheit im Lande erhielt. Da die Meldungen bis jetzt noch ſehr widerſprechend lauten, ſo bewahrte die Spekulation reſervierte Haltung. Im Anſchluß an die Londoner und Pariſer Börſen trat allerdings in den Portugieſiſchen Werten eine ſtarke Verflauung ein. Von den in Betracht kommenden Papieren notierten Portugieſen Serie 1 46.50 gegen geſtern 67.25, Serie 3 66.75 gegen 69.70, Portu⸗ gieſen Spezial 12 geſtern 12.25, von den anderen noch in Betracht kommenden Werten dieſer Serien kam ein Kurs nicht zuſtande. Auf dem Fondsmarkt der übrigen ausländiſchen Papiere blieb die Nach⸗ richt einflußlos, was auch von allen anderen Märkten zu melden iſt. Die Börſe zeigte ſogar bei allerdings ſtillem Geſchäft eine feſte Ten⸗ denz. Die Spekulation ſchritt zu Rückkäufen auf dem Gebiete des Montanmarktes auf befriedigende Darſtellungen vom Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Eiſenmarkt, betreffend der Verſtändigungsverhand⸗ lungen und auf die Hoffnung an die Möglichkeit eines guten Ab⸗ ſchluſſes. Feſt lagen Bochumer, Gelſenkirchener und Phönix Berg⸗ bau. Elektriſche Werte wurden ebenfalls höher bezahlt, Schuckert zogen 3 pCt., Siemens und Halske 3 auf dem Kaſſa⸗Induſtriemarkte und haben die Kurſe nur geringe Veränderungen erfahren. Bankaktien ſind bei mäßiger Nachfrage und befeſtigter Tendenz zu erwähnen. Transportwerte lagen be⸗ hauptet und ruhig. Prinz Heinrich gaben 1½ pt. nach. Später trat wieder Geſchäftsſtille ein. Es notierten Kreditaktien 20836, Dis⸗ konto 18916, Dresdner Bank 16196, Staatsbahn 172½, Lombarden 2298, Baltimore 10894 B. 10898 G. Bezugsrecht für Deutſch⸗Luxem⸗ burger 2,85 b. G. Tägliche Geldſätze. Privatdiskont Frankfurt a. M. 378, Berlin 334. Tägliches Geld war von%½ zu 4 pCt. reichlich erhältlich in Berlin. Die Seehandlung offeriert kägliches Geld zu%½ pCt. Privatdiskont in London 3½, tägl. Geld in London 2 pCt. * Berlin, 5. Okt.(Fondsbörſe). Die Börſe eröffnete im allgemeinen in feſter Haltung, da die Erwartung, daß die Aus⸗ ſperrung der Metallarbeiter verhütet werden wird, eine Erholung der Kurſe am Montanmarkte zur Folge hatte. Ein Prozent und mehr gewannen Phönix und Gelſenkirchener. Von Elektri⸗ zikätsaktien erfuhren Allgemeine Elektrizitätsgeſellſchaft und Siemens u. Halske, ſowie Schuckert erhebliche Beſſerungen. Auf dem Bankenmarkte ſetzten ruſſiſche Werte zu gebeſſerten Kurſen ein, ſchwächten ſich dann aber ab, namentlich Petersburger Internationale Handelsbank. Von Bahnen ſtiegen Warſchau⸗ Wiener im Verlauf der Börſe um mehr als 3 pCt., während die übrigen Werte teils zur Schwäche neigten, beſonders träge waren Schantungbahnen auf ungünſtige Einnahmeausweiſe. Auf dem Fondsmarkte ſtellten ſich Türkenloſe um 1½ pCt. niedriger. Im übrigen war der Verkehr ſehr ſtill, da die Nachrichten über die revo⸗ lutionäre Bewegung in Liſſabon die Neigung der Spekulation zur Zurückhaltung verſtärkte. Die Kurſe konnten ſich aber gut behaup⸗ ten, namentlich auf dem Montanmarkte, für Gelſenkirchener zeigte ſich gute Meinung. Kanada und Prinz Heinrichbahn beſſerten ſich nach anfänglicher Abſchwächung. Oeſterreichiſche Werte vernach⸗ läfſigt. Tägl. Geld 3½ pCt. Die gute Stimmung kam in der zweiten Börſenſtunde noch entſchiedener zum Ausdruck, namentlich Montan⸗ werte und Elektrizitätswerte zogen an. Ebenſo ſtellten ſich Siemens u. Halske, ſowie Schuckertaktien um 234 pCt. höher, gegen geſtern. Shantungbahnaktien erholten ſich zum Teil, auf die Mitteilung, daß die Mindereinnahmen aus der Verſpätung der Ernte zu erklären ſeien. Die Börſe ſchloß feſt, beſonders für Hütten⸗ und Elektrizitäts⸗ werte. Induſtriewerte des Kaſſamarktes teils fer. 8 pEt. an. Stiller Verkehr war —— südrussischer Mühlenbesitzer beschloss It. Frkft. Ztg. zwecks Hebung des Berlin, 5. Okt.(Produktenbörſe), Der Beſuch an der Produktenbörſe und die Beteiligung an dem Geſchäft war heute Wettert: regneriſch. **** ** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 5. Oktober.(Offizieller Bericht.) Au der Börſe wurden heute gefragt: Badiſche Brauereiaktien zu 68 pCt., Homburger Akt.⸗Brauerei⸗Aktien vorm. Meſſerſchmitt zu 40 pEt., Frankona Rück⸗ und Mitv.⸗Aktien zu 1200 pro Stück und Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien zu 155 pCt., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien blieben zu 146.50 erhältlich. Obligationen. 4½ Bad..⸗N. f. Rhſchiff. u. Seetransport 5 4½ Bad. Anil. u Sodafbr. 102.40 B keine Preisnotiz erfolgen wird. Pfandbrieſe. 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 99.60 bz ½%„„ verſchied. 90 50 bz 3½„„„Kommunal 90.50 b304% Bad. Anil. u. Sodafbr. Städte⸗Anlehen. Serie B 104.50 B 3% Freiburg i. B. 91.60 G04 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— 3 8 ½ Heidelberg v. J. 1908 92.50[5 Bürg. Brauhaus, Bonn 101.— 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.—Gſ4 Herrenmühle Genz 99.— G 3 Karlsruhe v. J. 18968—— G4% Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.50 0 3% Lahr v. J. 1902 91.60 6%%½ Mannheimer Dampf⸗ 4% Ludwigsha en 101.—G] ſchleppſchiffahrt 98.— B 4 5 v. 1906 100.40 54½ Mannh. Lagerhaus⸗ 3 5% 7 5 91. bzs Geſellſchaft 99.— G Mannh. Oblig. 1908 100.50 64%½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 2„ 1907 100.80 B] werke, Karlsruhe—.— 4 5„ 13906 100.80(4½% Pfälz. Chamotte und 4„ 1901 100.25 5[ Tonwerk,.⸗G. Eiſendg. 102.— 8 35³ 5„ 1885 92.50 G4% Pfälz. Mühlenwerke 100.— 35 5„ 1883 92.— B04½ Schuckert⸗Obligat. 100.50 352 5„ 1895 91.50 B04½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. 3½ 5„ 1898 91.— B Waldhof bei Pernau in 3 5„ 1904 91.— Livland 101.—5 „ 1905 91.30(4% Speyerer Brauhaus 5 8½% Pirmaſens unk. 1905 90,90 3].⸗G. Speyer 99.50 G %½ Speyerer Ziegelwerke 99.— B 4½ Südd. Drahtinduſtrie 101.— G 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr..Loſſen, Worms 102.60 4% Zellſtoffabrik Waldhof 3½ Zellſt Waldh. 1908 *** Serliner Effektenbörſe. Berlin, 5. Okt.(Anfangs⸗Kurſe.) 4½ Wiesloch v. J. 1905 91.50 G Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105/ 108.50 G 102.80 bz Kreditaktien—.———Laurahütte 171. 172 Disc.⸗Kommandit 18825 188.75] Phönix 246.25 247.75 Staatsbahn———— Harpener 189./ 189.75 Lombarden—.— 22 25] Tend.: feſt. Bochumer 232 234.— Berlin, 5 Okt.(Schlußkurſe.) Wachſel London.455 20.455 Reichsbank 142 60 143.20 Wechſel Paris 81.05 81.07 Rhein. Kraditban! 138 80 138 80 40% Reichsanl. 102.— 102.— Rufſenbant 164.90 16.70 40% 1909———— Schaaffb. Banko 145.— 143 350⁰ Neich anl. 92.1 92.10 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.80 117.80 38%„ 1909—.——.— Skaatsbabhn 162.%—— 36 Reichsauleihe 82 80 82·80 Lombarden 4% Conſols 102 20 102 90] Baltimore u. Ohto 108 50 108.% 1640 5 e Canada Pgeiſic 195 75 195.50 3%%„ 92.20 92.20 Hamburg Packet 141.60 142.— 3%„ 190% ô ed Lloyd 107— 108 40%0 7 82.80 8280 Bochumer 232 75 237 30 Bad. v. 1901 100.60 100.75 Deutſch⸗Fuxembg. 203.— 30, 1908/09 100.90 100.89 Dortmunder—.— 3%„ conv.———.— Gelſenkirchner 219.75 3%„ 1909/09 91 75 91.80 Harpener 189 75 37%% Bavern 91.40 91.25 aurahütte 171.— 375 dſe Haſſen 91—-—.— Phönixn 245 90 36% Heſſen 179.80 80— Weſterezeln 239— 30% Sachſen 82.90 8270. Allg. Elektr.⸗Geſ.—.— 4½ Japaner 1905 97.30 87.70 Anilinn 489.20 4% Italiener—.—— Anilin Treptow 370 70 40% Ruſſ. Anl. 1902 92.60 92 60 Brown Boveri 160.20 4% Bagdadbahn 86— 86.— Chem. Albert 487.20 48 Oeſter. Kreditaktien—.— 20875 D. Steinzeugwerte 289— 2 Berl. Handels⸗Geſ. 165% 166. Elberf. Farben 502— Darmffädter Bank 130.50 131.—Celluloſe Koſtheim 237.80 Dautſch⸗Aſiat. Bank—.— 147.90 Rütigerswerken 195— Deuiſche Bank 256.— 256.25 Tonwaren Wiesloch 111 20 1 Dise.⸗Kommandit 188.% 189.— Wf. Draht. Langend. 233.— 28 Drasdner Bank 161.— 161 75 J Zellſtoff Waldhof 260.50 26 Privatdiskont 3¾% W. Berlin, 5. Okt.(Telegr.) Nachbörſe. Kradit⸗Aktien— 208.75 Staatsbahn Diskonto RKomm. 183.75 189.—Lombarden Wiener Vörſe. Vorm. 10 Uhr. 163.50 162. 22., 2 Wien, 5 Okt. 94.15 94 Kreditaktien 665.— 663.70 Oeſt. Kronenrente Länderbank 529.70 530-(„ Papiecrente Wiener Bankverein 557 50 557 20„ Silberrante Staatsbahn 760,50 760,50 Ungar. Goldrente Lombarden 117. 1„ Kronentenn Marlnoten 117.65 117.600 Arpine Monian Wechſel Parts 95.31 95.32 Wien, 5. Okt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 664.50 664 20Buſchtehrad. B. Oeſterreich⸗Ungarn 1881 1876 Oeſterr. Papierrente Bau u. Betr..⸗G.„ Silberrente Tend.: ruhig. Unionbank 614.20 626.—„ Goldrente Ungar. Kredit 850.— 848.— Ungar. Goldrenie Wiener Bantverein 557.— 557.— Kronenrente Länderbank 530.— 526— AUch. Frauff. viſta Türt. Loſe 256.— 256.—„ London„ Alpine 766.— 766..„ Paris„ Tabalaktien— Amſterd.. Nordweſtbahn„„„ Npeenn Holzverkohlung—.— Marknoten Siaatsbahn 760.70 760.—Ultimo⸗Noten Lombarden 117.— 117.—] Tend.: ruhig. Tondoner Gffektenbörſe. 5 London, 5. Okt.,(Telegr.) Aufangsturſe der Eff 2% Conſols 80¾ 80ʃ1 Moddersfontein 3 Reichsanleihe 82— 82— Premier 4 Argentinier 90— 90.[Rand mines 4 Italiener 102½ 102˙/ Atchiſon comp. 4 Japaner 93— 93— Canadian 3 Mexikaner 35¾ 6Ü35¼¾ Balnmore 4 Spanier 93— 92 Chikago Milwautee Ottomandank 174/ 17ʃ¼ Denvers com. Amalgamated 66% 67½% Erie Anacondas 81 38½ Grand TrunkIII pref. 4 Rio Tinto 67½ 67 5„ brd. 2 Central Mining 16— 16— Louisville Cbartered 30½ 30½ Miſſourt Kanſas De Beers 17% 17— Ontario Gaſtrand 5½% 5½]Southern Pacifie Geduld 2— 2— Unton co•m Goldfields 5½ 507˙J Steels com. 8/%½ Teand,;: ſtill. Latalskonen noch geringer als geſtern, ſo daß aller Vorausſicht nach überhaunt 6. Seite. Generalsdugzeiger. Abenobplatt.) Mannheim, d. Onober Berlin, 5. Okt. 4. 5. Wekzen per Okt.—.—202 75 „ Dez. 203 75 204. „ Mai—.——— Roggen per Okt. „Dezbr.—.—. „ Mai Hafer per Dez Maf 158 80 Be(Telegramm.) Hreiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin Berliner Produktenbörfe. (Produktenbörſſe.) netto Kaſſe. 4. 5. Mals per Dub.. „Dez.—.——.— „ Mai—.——.— Rüböl per Ott.—ͤ——.— 5 ez 5750—.— „ Mat—.——.— Spfritus 7Oer locko———. Weizenmehl 28.— 28.— Roggenmehl 21.— 21.— Budapeſter Produktenbörſe. * Budapeſt, 5. Okt. Infolge der jüdiſchen Feiertage war der Verkehr geſchäftslos. Notierungen wurden keine feſtgeſetzt. Wetter: kühl, windig. Liverpooler Börſe. Liverpool, 5. Ott.(Anfan jskurſe.) 4. 2 Beizen per Dez. 7/% ruhig 74%½ ſtetig 7„ März 7¹⁴ Mafs per Okt. 4,5 ruhig 4/½5% ruhig pre Jan. 610 46%½ *** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continen tal⸗Telegraphen⸗Compagnfe. Reichsbankdiskont 5%. Schlußkurſe. Wechſel. 5. 4 B. Amſterdam kurz 149.45 69,40 Check Paris 81.05 81075 Belgien„ 50683 80 683 Paris kur 81016 31.0338 Italten 80 438.433 Schweitz. Plätze„ 80 866 80 875 Eheck London 20.455 20.455 Vien 85.— 84.975 London 20.415 20.412/ Navoleonsd'or 16.19 16.19 2 lang——— brivatdiskonto 518½%%/ Staatspapiere. A. Deutſche. 4 5. 45 8 Aao deulſch. Reichsanl 101.90 102.—J1 Mh. Stadt⸗A.1903—— 3„„ 19090—„„ 1909———.— 91.990 91 9003½%„19005—-——.— 38 7„1909—.———[B. Ausländiſche. 8 82 90 82.955 Arg. t. Gold⸗A. 1887—.— 4% pr. eönſ...Anl. 102.3 102.85 5% Chineſen 1896 102,10 101.20 3 do. do.1909———.„„ 1898 99.75 99 80 6 7 99.10 92.05½% Japaner 9780 97.50 „ 1909„——Nexitaner duß. 88/0 99.80—.— 7 82.90 82 95ſ6 Nexikaner innee Sbadiſche St.⸗A. 1901—.— 100 900 Zulgaren 100.80 101.— 4„„1908/9 101 30 10130%3¼ ttalten. Rente— biedad. St.⸗Olabg)fl—.——.—½ Oeſt. Silberrente 97— 97.80 „. 93.50 93.604%„ Papierrent. 5%„ 150900 91.50 91 00Oeſterr. Goldrente 98.50 98 60 37„„ 1904 91.50 91.700 Portug. Serie 1 67.25 64 50 3 1907 91.50 91.70ʃ3 8 III 69.70 66.75 1 1 Abayr..⸗B. A. b. 1915 101.30 101.10 4„ 1018 101.80 101 60 37% do. u. Allg.Anl. 91.30 91 10 do..B. Oblt. 4 Pfälz..⸗B. Prior.—. 101.20 % 92 30 92 80 4 Heſſen von 1908 101 30 101.30 8 Heſſen 80.— 8055 Sachſen 82.70 88.— %½% nene Ruſſen 105 100.10 100.15 4 Ruſſen von 1880 92.20 91.75 4 ſpan. ausl. Nent 4 Türten von 1903 86.70 86.80 „„ uzif. 94 10 94.50 4 Unger. Goldrente 93.50 9870 4„ Kronenrente 91.95 91.60 Berzinsliche Loſe. 3 Oeſterretchiſche860 175.50 175.50 Pih. Stadt⸗A. 1907—.——. Türkiſche 180.08 179.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Dad. Zuckerfabrtt 194— 195. Südp. Immobtl.⸗Geſ. 88.80 88.80 Gichbaum Manubeim 106.——.— Mh. Aktien⸗Brauerti 118.—118.— Parkakt. Zweibrücken 92.— 92.— Peltzz. Sonne, Speyer 84 50 81.50 Eenienttwerk Heidelbg. 146 40 147 Cementfabr. Kerlftadt 124.—124.— Badiſche Anilinfabrik 490— 490 25 Ch. Fabrit Grtesheim 262— 262.75 Farbwerke Höchet 534.50534.50 Ver, chem. Fabrit Mh.— 547.50 Chem. Werke Albert 492 50 450.— Südd. Drahtind. Pih. 154.156.— Atumul,⸗Fab. Hage——-— Asc. Böſe, Berlin 16.30 16 30 Hlektr.⸗Geſ. Allgem 281—282 75 Lahmeyer——117.— Glaktr.⸗Geſ. Schuckert 159.—163.— Rheiniſche 129 50 129.50 Siamens& Halske 250.75253.— Gumi Peter 364.10364.75 Wepß u. Freytag 149.70 149 70 Hedd. Ku. u. Züdd. Kö. 127.— 127.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 102— 103 50 Vederwerk. St. Ingbert 80.10 80.10 Spicharz Lederwerke 99 50 99 50 Zudwigsh. Walzmithle 158,50 158.50 Adlerfahrrabw. Rleyer 438 59 443.— Maſchinenfbr. Hilpert 89— 88 50 Maſchinenfb. Badenia 206.— 206.— Dürrkopp 410——— Waſchinenf. Grtzuer 251.50 251.50 Maſch.⸗,Armatf. Klein 119.—119.— Pf. Rähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 257.— 252.50 Ver cher Oelfabr. 157.—157— Schuhfabr. Herz, Frkf. 117.—118.— Seilinduſtrie Wolff 127.—130.— 'wollſp. Lampertsan 41 10 41.50 Kammgarn Kaiſersl. 208.50—.— Zellſtoffabr. Waldhof 260.— 25950 147.— 147.— ——— Berawerksaktten. Bochumer Bergbau 232.25 233 75Harpaner Bergbau 188 50 189— Buderus 110,20 110,20Kaliw. Weſterregeln 289 0 Concorbia Bergb.⸗G. Dentſch. Juxemburg 204.—208.9˙ Eſchweiler Bergw. 195.50 198.50 131.—131.— ſenkir yner Oberſchl. Eiſeninduſtr. 103.— 103.— Zhönix 246 25 247½ Ur.Königs⸗u. Laurah. 172. 171.— Hewerkſch. Roßleben 123— 1283— 218.½ 221./6 Aktien deutſcher uub ausländiſcher Trausportanſtalten. Südd. Giſend.⸗G. 191.60 121.60 Hamburger Packet 142.—141 60 Norpdentſcher Llovd 107.7½ 107 DOeft,⸗Ung. Staatsb. 163.25 162%¼ Oaſt. Südbahn Lomb. 22 25 22%/ Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahnn— do. Meridionalbahn 131.— 131. Baltimors und Ohio 108.50 108.25 Bauk⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. —.—184.— 116 50 11625 165.80 165.30 112 25 112 40 130 25 130.50 255— 256.50 147.— 147 107 20 107½ 188 75 189 ½ 161.25 161 50 209.80 210— 164.10 184.50 126 30 125 50 Badiſche Ban Berg u. Metallb. l. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Dist.⸗G. Darmftädter Ban! — ̃ Deutſchaf at. Ban D. Gffektien⸗Bank Disgonto⸗Comm. Dresdeuer Bank Frankl. Hop.⸗Ban! Oeſterx.⸗Ung Bank 134.50 134.— Oeſt. Länderbank 133 25 138.60 Kredit⸗Antalt 208 ¾ 2082/ Pfälziſche Bruk 105,10 105.10 Pfälz. Hyp.⸗Bant 195.40 195 10 Preuß. Hypotheknd.—.— 122.50 Deutſche Reichsök. 143—143. Nhein. Kraditdbank 139 10 189/10 Rbein. Hyp.⸗B. M. 197.— 197 75 Schaaffbh. Bantver. 143— 143 40 Hüdd. Bank Rhm. 117.50 11750 Irkf. Hyp.⸗Ereditv. 3 * iener Bankver. 149.90 140.80 Südd. Diskont 117 60 117.80 Zant Ouomane 188.— 188— ee Pfaudbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 1 8% Frk. Hyp. Pfdbb. 99.80 4% Preuß. Pfandb.⸗ 4% F. K. B. Pfobr.o3 8980 39.80] Bank unk. 1919 100.50 100.50 1910 104.— 100—% Pr. Pfdb. umt. 15 99.70 99.75 4% Pf. ODyp. Pfdb. 100.30 100 30 14% 17 100— 100.— S 91.40 91.40 11½„ 14 92.50 958.30 510½% Pr. Bod.⸗Fr..50 00 50„„12 90.60 90.60 99.— 99. 1½% Pr. Nfdhr.⸗Bk. * 22 5 Kleinb. b. 4—— * 10 Unk. 09 100.30 100.80 ½ Pr. Rfbhr.⸗Bk⸗ %„ Pfbbr..01 Hyp'⸗ Pfd.⸗Nom⸗ unt. 10 100 30 100.30 Ohf. untändb. 13. 4„Pfdbr..s 4 Rh. H. B. Pfb. 02 99.30 99 60 unk. 12 99.50 99.504% 1997 99.60 99 60 3½„hfdbr. v. 36 4%„ 1912 99 70 99.70 89 d. 94 90.20 90.60% 1917/ 100.— 100.— 6ſ. Pfd. 00%06 90.10 90.60,e%„„„ 1919 101.— 101.— 4e%„ Gom.⸗Obl. u,„ verſchied. 90.50 90 50 v. L. unk. 10 100 29 100,20 ½.„„„ 1914 90 50 90.50 3%„ Gom.⸗Obl. 11% fih. H. ⸗B. C. O 90.59 90.50 v. 87, 91.— 91.% R. W. B. C..10———— 5%„ Com.-Ool. 40% Bf. Z. ör.⸗Obl.———.— v. 96/06 91.— 91.—3½ſ Pf. V. Pr.⸗O.— 4% Pr. Pfdb. unk. O0 98 80 99..½ Ft zl.ſttl.3. EC. B. 72 70—.— 4% d doee——— 4% 14 99.75 99 75 Nannh. Vorſ.⸗G.⸗A. 729— 729.— Fvaukfurt a,., 5. Okt. reditaktien 208.25, ise nts⸗ Commandit 183 ½. Darmfläbter 130.50, Dresd aur Bau! 161.¾ Han⸗ delsgeſellſchaft 166.— Deu ſche Bank 256.—, Si wa wn 162 50 Lmbarden 22.25, Bochumer 232.75. Belſenlizchen 220.50, Laurahüne 172.—, Ungarn 98 50 Tendenz: ſtill. Pachbörſe. Kreditaktien 208.8% Disconto⸗Commandtt 189.1 'gatsbaen 162 8. Lombarden 22.3/ Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 3. Oktober 1910. Infolge ſchwächerer Notierungen der amerikaniſchen Termin⸗ börſen, waxr die Stimmung im Getreidegeſchäfte in abgelaufener Woche weſentlich ruhiger. Die Exporteure in Amerika haben das Veſtreben, mit Rußland und Rumänien auf den europäiſchen Märk⸗ ten zu konkurrieren und ermäßigten deshalb ihre Preiſe; bisher rentieren aber die Offerten von dieſer Seite immer noch nicht.— Rußland und Rumänien waren auch etwas billiger, jedoch iſt das Angebot nicht mehr ſo dringend als in den Vorwochen. Die Umſätze auf heutiger Börſe waren nicht von großem Be⸗ lang und erſtreckten ſich auf Deckung des notwendigſten Bedarfs. Wir notieren ver 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. alt M.—.——.—, neu M. 20.—— 22.— fränkiſcher M.—.——.—, bayriſcher alt M.—.—.—, neu M. 22.——22.50, niederbayriſcher M.—.——.—, Rumänier neu M. 22.25—28.25, Ulka M. 23.25—28.75, Saxonska M. 23.25—23.75, Azima M. 23.25.—28.75, Walla⸗Walla M.—.—.——.—, Laplata, M. 22.25—.25, Amerikaner M.—.— Redwinter M.—..—,. Californter M.—.——.—, Auſtralier M.——.— Kernen neu M. 20.——22.—, Dinkel neu M. 13.——15.—. Roggen württemb. alt M.—.—„ neu M. 14.—15.75, Roggen bayriſcher M.—.———.—, Roggen ruſſiſcher M.—..— Gerſte württemberg. M.—.———.—, Gerſte Pfälzer nominell M. 18.75—19.25, Gerſte bayrſſche M. 1850—19.50, Gerſte Tauber M. 18.——19.—, Gerſte Elfäſſer M.————. Gerſte ungariſche nominell M. 21.50—28.50, Gerſte Moldau M.—.——.—, Gerſte Anatolier M.—.——.—.—, Gerſte kaliforn. prima M Futtergerſte, ruſſ. M. 13.25—18.78. Hafer württ. alt M. 16.——17.—, neu M. 14.—15.50, Mals Laplata M. 15.——15.75, Mais Mixed M.—.———.—, Mais Hellow M.—.———— Mais ruſſiſch N.—.—.—, Mais Donau M. 15.——15.75, Kohlrepßs.—.— Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 33.——84.— Mehlpreiſe pro 100 kge incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.——84.—, Mehl Nr. 1 M. 32.——.88.—, Mehl 2 M. 31.—32.—, Mehl Nr. 5 M. 29.50—80.50, Mehl Nr. 4 M. 26.——27.—. Klele M..50 bis Mk..—(ohne Sack netto Kaſſe). 4——— 7 VBiehmartt in Maunheim vom 3. Oktober.(Amtlicher Be⸗ richt der Direktion). Es wurde bezahlt für 50 Ko, Schlachtgewicht die Preiſe in Klammern bezeichnen Lebendgewicht: 55 Och ſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes, die noch nicht gezogen haben(un ejocht) 90—94(49—51)., d voll⸗ fleiſchige, ausgemäſtete im alter von—7 Jahren 90—92(49—50) Mk., e) junge fleiſchige, nicht ausgemäſtete, und ältere ausgemäſtete 84—86 (45— 46) Mk., d) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 82—84 (—45) M. 45 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlacht⸗ wertes 80—86(45—48)., b) vollfleiſchige füngere 78—82(44—46) ., o) mäßig genährle jüngere und gut genährte ällere 75—78 (42—44) M. 812 Färſen(Rinder und Kühe): a) vollfleiſchige, aus⸗ gemäſtete Färſen, höchſten Schlachtwertes 88—92(46—48., d) voll⸗ fleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 78—82(37—39)., e) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, und Färſen 76—84(36—40)., d) mäßig genährte Kühe und Färſen 68—78 33—37)., e) gering genährte Kühe und Färſen 58—66(28— 32) Mark, 363 Kälder; a) Dopellender feinſter Maſt 00—00(00—-00) Mk, b) feinſte Maſtkälber 115—09(70—00) Mark, e) mittlere Maft⸗ und beſte Saugkälber 100—00(64—66) Mark, ad) geringe Maft⸗ und gute Saugkälber 95—00(60—00) Mark, e) geringe Saugkälder 90—00(58—00) Mark. Schafe: 0 Stallmaſtſchafe: a) Maſt⸗ lämmer und jüngere Maſthammel 00—00(00—-00) Mk., b) ältere Maſthammel, geingere Maſtlämmer und gut genährte junge Schafe 00—00(00-00) Mek., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merz⸗ ſchafe 80—00(40—00 Mart; 27 Weidemaſtſchafe: a) Maftlammer 00—700(00—40 Mark, b) geringere Lämmer und Schafe 78—00 (84—00) Mark. 1735 Schweine: a) Feitſchweine über 150 Kg. (8 Ztr.) Lebendgewicht 00—00(00—00) Mk., b) vollfleiſchige Schweine von 120—150 Kg.(240—300 Pfd.) Lebendgewicht 00—00(00—900) Mk., ch vollfleiſch ge Schweine von 100—120 Kg.(200—240 Pfo.) Lebendgewicht 73 00(57—00) Mk, 4) vollfleiſchige Schweine von 80—100 Kg.(160—200 Pfd.) Lebendgewicht 73—00(56½—00) Mtk. e vollfliiſchige Schweine unter 80 Ka(160 Pfd.) Lebendgewicht 73—00 (57½%—00) Mark,) Sauen 64—68(50—53) Mark. Es wurden bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000—0000., 87 Arbeilspferde: 300—1200., 70 Pferde zum Schlachten: 60—28., 000 Zucht⸗ und Nutzvteh: 000—000., 00 Stück Maſtvieb 00—00., 00 Milchkühe: 000—000., 000 Ferkel: .00—00.00., 8 Ziegen: 12—26 M. 0, Zicklein:—0.., 00 Lämmer 00-90 M. Zuſammen 3202 Srück. Handel mit Großvbieh, Schweine und Arbeitspferde mittelm ißig, mit Kälber und Schlachtpferde lebhaft. Shiffahrts⸗Rahrichten im Mausheimer Hafenverkehr Hafenbezirk Rheinau. Angekommen am 3. Oktober 1910, Mellinghoff„Kaiſer Joſef II“ von Alſum, 9170 Dz. Kohlen. Ziegler„Kaxl Wilh.“ von Duisburg, 13 780 Dz. Kohlen. Alendroth„Chriſtine“ von Rotterdam, 10 980 Dz. Kohlen. Lankers„Raab K. Nr. 17“ von Weſſeling, 15 030 Dz. Brkbr. Sack„Friedhelm“ von Ruhrort, 9080 Dz. Kohlen. Höhr„Anna“ von Ludwigshafen, leer. Ph. Wagenhöfer„Maria“ von Duisburg, 12 580 Dz. Kohlen. 5 Dahmen„H. P. Diſch 9“ von Duisburg, 13 150 Dz. Kohlen. „Friesling„Jak, Kröll“ von Duisburg, 13 180 Dz. Kohlen, 25——— 0 M. W. E. 8. G. 5 5 Aberfeeiſche Schiffahrts⸗Gelegramme. Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Noyd, Bremen. D. Prinz Friedrich Wilhelm angekommen Neuyork; D. Prinz Ludwig angekommen Bremerhaven; D. Würzburg angekommen Bremerhaven; D. Eiſenach angekommen Antwerpen; angekommen Colombo; D. randria; D. Derfflinger abgefahren Shanghai; fahren Gibraltar; D. D D. Lü D. Bülow Prinz Heinrich angekommen Ale⸗ zow abge⸗ Königin Luiſe abgefahren Neuyork; D. Bremen abgefahren Antwerpen; D. Zieten abgefahren Vliſſingen; D. George Waſhington abgefahren Cherbourg. 5. Oktober. Die Dampfer Schleswig angekommen Marſeille, Kronprinz Wilhelm angekommen Bremerhaven, Tübingen ange⸗ kommen Antwerpen, Goeben angekommen Genua, Hall ren Oporto, Kronprinzeſſin Cecilie abgefahren Prinz Ludwig abgefahren Brisbane, Weſtfalen abgefah bane, König Albert abgefahren Gibraltar, Bremen abgefahren e abgefah⸗ Bremerhaven, ren Bris⸗ Southampton, Prinzeß Irene abgefahren Gibraltar, Rhein paſſiert Lizard. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/½8, Telephon 180. Geſchäftliches. Infolge der großen Konkurrenz und ungünſti gen Zeit⸗ verhältniſſe mußte die Ziehung der Baden⸗Badener Geldlotterie vom 27. September auf 31. Oktober verlegt werden. Für nur 1 M. kommen Geſamtgewinne im Betrage von 45 800 Mark zur Verloſung. Der Hauptgewinn beträgt 20 000 M ark. Bei der Nürnberger Geldlotterie kommen Hauptgewinne von 100 000 Mark, 50000 Mark, 30000 Mark uſw., zuſammen 1 winne im Betrage Ziehung findet am 20. bis 22. Oktober ſtatt. Loſe 3 ſind bei Lotterieunternehmer J. Stürmer, Straßburg von 440 000 Mark zur Verloſung. 6887 Ge⸗ Die .30 Mk. i. Elſaß Langſtraße 107 und den bekannten Losverkaufsſtellen zu haben. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telearame ⸗Aldreſhe: Margold. Fernſprecher: Rr. 36 und 1632 5. Oktober 1910. Proviſionsfrei! Wir ſind als Selbſtkontrahenten der. Kaufer inter Vorbehalt: 9 unter Vorbehalt: 00* ———————bů̃— ͤ— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 225 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 133— Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien— 55 7„ Vorzugs⸗Aktlen 102— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 152 150 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 ifr, Bürgerbräu, Ludwigshafen vollbezahlte 227— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 985 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 172 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1973frf— Deutſche Südſeeplantagengeſ.— 445 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 232— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 108 105 terfabrit Enzinger, Worms— 180 link, Eiſen⸗ und Broncegießeret. Mannheim——— Herrenmühle vorm. Genz, Hetdelberg 98— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München— 121zfr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 100 97 Lindes Eismaſchinen 146 144 Neckarſulmer Fahrradwerke 140— Pacifte Phosphate Shares alte—.68/½ * 1 17 junge.39% 8. 3¹1¹ Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 115 fr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 150— Rheinmühlenwerke, Mannheim 140—* Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 9535r 6 Stahlwerk Mannheim— 115 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 120— Süddeutſche Fabel, Maunheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Bsauerei⸗Einrichtungen— 118 Unionbrauerei Karlsruhe 413frf— Ver. Diamantminen Lüde⸗ atbucht— 100 Vita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 555— Waggonfabrik Naſtatt 90 5 Waldhof, Bahngeſellſchaft Berantwortlich: Für Polttik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher, für den Juferatenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Berlag der Dr. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. 5. H. Direktor: Eruſt Müller. * Mk..10 + 5 0 9 per Meter . enlte klg⸗ E porto⸗ und zollfrei in ſchwarz, weiß und farbig, für jeden Bedarf. Verlangen Sie Muſter⸗ G. Henneberg, Zürich — — 8 — STOTZXCIE. Elektrizitäts-Gesellschaft m. b. H. MANNHEIM Tel. 662 u. 2032. 0 4,—9. Elektrische Licht- und Krxaft-Anlagen. Nusstallung moderner Belenctungskörper Hauptvertretung der OSRAMLAMFPE. 727⁵ er — me. emen. . Prinz kommen Bülow n Ale⸗ w abge⸗ bork; D. iſſingen; arſeille, n ange⸗ agefah⸗ erhapen, Bris⸗ ſefahren Rhein alle⸗ on 180. Zeit⸗ lotterie ür nur Mar Bei 100 000 37 Ge⸗ Di 30 Mk, Elſaß aben. 1 1632 rei! däufer 1881 Mannheim, den 5. Oktober 1910. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. Jöet Verein 0 3. 4. Gruße Verſteigerung Donnerstag Am Donnerstag, den 6. Or⸗ Abend 9 Uhr tober, nachmittags 2½ Uhr Reſt. Fauſt 2. St. verſteigere in meinem Lokal Q3, 4 — 1 ſchönes Pianino, ſchöne Betten. Vorlragsabend Schränke, Waſch⸗ und fiacſlgch z Tiſche, Stühle, Diwan, voll⸗ mit Damen. ſtändige ſchöne Küche, Schlafzimmer 20393 Bilder, Spiegel. Kaſſenſchrank, Eisſchrank, Fahrräder. Lüſter, eiue 1 große Partie Herren⸗, Damen- u. Kiuderkleider und ⸗Stieſel, Weiß⸗ zeug, Nipp⸗ und Küchengeräte aller Art und anderes mehr. Uebernehme jeden Poſten Möbel oder Waren zum Verſteigern oder gegen bar. 54309 M. Arnold, Auktionator II. General⸗Verſammlung des Bundes deutſcher Frauenpereine in Heidelberg, von.—9. Oklober 1910. Progra mim m: Donnerstag, den 6. Oktober, von—1 Uhr vormittags und—6 Uhr nachmittags: Begrüßungsanſprachen, Wahlen Tätigkeits⸗ und Kaſſen⸗ bericht, Berichte der Kommiſſionen, Bericht der Aus⸗ kunftsſtelle, Diskuſſion. Beratung der Anträge, u. a. zum Reichs⸗Theatergeſetz, zur Dienſtboten⸗ und zur Kellnerinnenfrage. Abends 8 Uhr: N3, II u. Q 2, 4 Tel. 2285 5 Ich laſſe meine Kleider ſtets in R 4 No. 15 bei der Reparatur⸗, Bügel⸗ und Reinigungs⸗Anſtalt Juhaber Waul Kuhn bei prompter Bedienung u. billigen Preiſen reinigen u. bügeln. Tel. 3218. I18450 Wir empfehlen f. Nngel-Schellfisch „ Hroüßs bd. 44 pge „Ilttel pin. 38 Pig „Hleine em. 20ris. „ Seeforelle 25 br. „ Bratscholle 25 vr. u Hotzunge echte 58 r. „ Talelzander 73 2 Joldharsch via. 18 pia ferner im Anſchnitt: fl. Kabeliau 30 Pfg: enthaltend: Das Buch f. Alle Zur gut. Stunde . Land u. Meer Diecartenlaube Die Woche Sonntagszeitg. Romanbiblioth. Welt und Haus Fliegen. Blätter enthaltend: Luſtige Blätter Jugend 25 Simplieiſſtemus Meggendorfer Gartenlaube Woche 2 Welt und Haus Fliegen. Blätter Berlin, ill. Ztg. Meggendorfer U. Land u. Meer Berlin. ill. Ztg. Das Buch f. Alle Modenwelt Zur gut. Stunde 55 Seelachs Pfd. 28 Pfg. Welteourier Weltcpurier „ Sdhellisc 43 573 „ Seehecht vr. 34 pr. „Heillputt 5 80 v. TOlil. Salm vra. le g Zuperläſſigſter Mappenwechſel an ſtets gleichen Wochentagen 85 mit nur fortlaufenden Nummern Abonnementspreis für R oder E per l p. Woche 5 lehende Schleien ganz neu NM. 18.— 1˙8 Woch. alt„.— 60 H. Rauterwaren V 85 612„„„— 25 Marinaden elc. älter„.——.20 täglich krisch Fischhalle NHORDSEE S1J. 2, Breitestr. rintlm C 4 Hannheim 4 Fernsprecher 1212. Telephon 2104. 5 Deffentliche Verſammlung. Vortrag von Fräulein Or. Gertrud Bäumer⸗Berlin über„Die Kultur⸗ ideen in der Frauenbewegung“. Freitag, den 2. Oktober, von—1 Uhr vor- imittags und—6 Uhr nachmittags: Vorträge von Frau Or. EGliſabeth Altmann⸗Gott⸗ heiner⸗Mannheim über„Wie erlangen wir das Gemeindewahlrecht?“ und Frau Alice Bensheimer⸗ Mannheim über„Die Mitarbeit der Frau in der Gemeinde“. Diskuſſion. Abends 8s Uhr: Oeffentliche Verſammlung. Frau in Handel und Gewerbe. die Volkswirtſchaft“. Simon⸗Berlin. Die Berufstätigkeit der „Ihre Bedeutung fur Referat von Fräulein Helene „Ihre Bedeutung für das perſön⸗ liche Leben“. Referat von Fräulein Or. Marie Bernays⸗Heidelberg. Diskuſſion. Samstag, S. Oktober, von—fl Uhr vorm.: Referat von Frau Or. H. Wegſcheider⸗Ziegler⸗Bonn und Korref,. von Frau E. Krukenberg⸗Kreuznach über„Das Gemeindebeſtimmungsrecht“. Diskuſſion. Nachmittags von—6 Uhr: Kommiſſionsſitzungen. Abends 8 Uhr: Oeffentliche Verſammlung für junge Mädchen. Vorträge von Or. Alice Salomon⸗Berlin und Frau Elsbeth Krukenberg⸗Kreuznach über„Freiheit und ſoziale Pflichten“. Sonntag, den 9. Oktober, von 1 Uhr vor- imittags bis 4 Uhr nachmittags: (Geſchloſſene Sitzung). Satzungsberatungen, Vorſtandswahl, Schluß der General⸗ verſammlung. Die Verſammlungen finden ſämtlich in der Stadthalle ſtatt, die Abendverſammlungen im Großen Saal im 1. Stock die geſchäftlichen Vor⸗ und Nachmittagsſitzungen ſowie die Kommiſſionsſitzungen in den Räumen des 2 Stockes. Auch die geſchäfllichen Sitzungen ſind, mit Ausnahme der Satzungs⸗ beratungen am Sonntag, den 9. Oktober, jedermann zugänglich. Maler- u. Tünchermeister- Einkaufsgenossenschaft E. G. m. b.., Mannheim. Todes-Anzeige. Allen unseren Mitgliedern die Trauernachricht, dass unser Herr Albert Leumang, Malermeister in Mannbeim Vorsitzender des Autsſehtsrats unserer Cenossensehaf“ am Dienstag. den 4. Oktober nach längerer Krankheit verschieden ist. In dem Dahingeschiedenen verlieren wir den kenntnisreichen Mitgründer und treuen Mit⸗ arbeiter für unsere Bestrebungen und werden wir dem- selben stets ein ehrendes Andenken bewahren. Die Beerdigung findet am Ponnerstag, den 6. Okt., mittags ½4 Uhr statt. Um vollzähliges Erscheinen zum letzten Ehrengeleite ersucht höflichst 10527 Vorstand und Aufsioptsrat der Einkautsgenossenschaft. del kcnnellster Austührung Trauerbriefe en un e Dr. B. Sdus lae Buchdruckerel G. m. ö. geſucht. außerhalb. Bekanntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen Es wurde der Antrag ge⸗ ſtellt, folgende Pfandſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: Lit. Nr. 35633 vom 23. Dezember 1909 Lit. B Nr. 73279 vom 11. Juni 1910 Lit. B Nr. 73280 vom 11. Juni 1910 Lit. C Nr. 60704 vom 18. Oktober 1909 Lit. C Nr. 16122 vom 12. September 1910 Lit. B Nr. 53041 vom 15. März 1910 welche angeblich abhanden ge⸗ kommen ſind, nach§ 23 der Leihamtsſatzungen ungiltig zu erklären. 447 Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre Anſprüch⸗ unter Vorlage der Pfand⸗ ſcheine innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an ge⸗ rechnet beim Städt. Leihamt Lit. O 5, 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloser⸗ klärung oben genannter Pfand⸗ ſcheine erfolgen wird. Mannheim, 4. Oktob. 1910. Städt. Leihamt. 5 N Ein ak. gebildeter Deutſcher ſucht tägl. geſellſchaftl. Verkehr mit Franzoſen. Evtl. geg. Vergütung. Off. unt. G. 1223 au Haaſenſtein& Vogler, .-., Manuheim. 986 — Witwer, 37 J. alt, Evang. mit zwei guten Geſchäften, mit 4 Kindern ſucht ein tüch⸗ tiges Mädchen oder Witwe ohne Kinder, nicht unter 28 Jahren zwecks Heirot. Ver⸗ mittler verbeten. Off. unter 39198 an die Exp. d. Bl. Unterricht. English Shorthand Wird gelehrt. Anfr. Postlager- karte Nr. 28, Mannheim. 33782 auf Gebr. Wagendecke z. kauf. Offerten unt. Z. M. 54306 5, 8 Ankaufsgeſchäft von getragenen Herren⸗ u, Damenkleidern Schuhe, Wäſche ꝛc. zahlt hohe reelle Preiſe Poſtkarte genügt Goldkorn, G 7, 17, Laden. Komme auch pünktlich nach Zahle höchste Preise Nflür getragene 8 Hekreu⸗xAnd Frauenkleider Schuhe, Bettfedern, Waſchzeug, Möbel, Hausgegenſt. aller Art. Von jungen Herrſchaften getr Kleider zahle ganz beſond. hohe Preiſe, komme pünktl. nach außerh. zahlr. gefl. Offert. erbiltet Goldberg, 12,9 taumelte um und kam unter die Räder zu liegen, die ihm den 53894 nur 14% 52593. 1 elektr. Orcheſtrion ſehr billig zu verkaufen. 39188 UI, 12 2. St. Gebrauchte Möbel bil. zu verk 39190 B 6, 21, 4. St. Atellen finden 8 — gutem Erfolg tätig waren erhalten den Vorzug. ds. Blattes erbeten. In ein gutes Haus, zwei Perſonen, wird ein tüchtiges reinliches Mädchen das kochen u. alle häusl. Arbeit. pünktl. verſteht, p. 15. Oktober oder 1. Nov. geſucht. Näheres U 3, 2, III. Geſucht wird eine Frau für Mongtsdienſt die von beſſeren Häuſern gut empfohlen wird. Zu erfragen in der Exvedition ds. Bl. u verkaufen. Schönes großes Holzhaus, früher Zoll⸗ und Wächterhaus mit 6 Fenſter und 2 Türen für Bauhütte, Lagerraum ꝛc. ſehr geeignet billig zu verkanfen. Näheres in der Exped. d. Bl. 2 gut erhaltene Pianos billig zu verkaufen. 54162 Scharf& Hauk, L 4. 4. Sehr ſchönes gutes Tafel⸗ obſt, Aepfel und Birnen (Zwergobſt) bat billigſt abzu⸗ eeben. W. Immerheiſer, Dammſtraße 16, 2. St. 54291 12 Lehrmädchen r 8 Lehrmädchen für feine Damenſchneiderei ſof, geſucht. L 40, 8 2. St. Lehrmädchen kann Ma⸗ ſchinenſtricken bei ſof, Bezahl. erlernen. 8 3, 7b. 39108 Aelr acden N Jg. Mädchen hen Monats⸗ ſtelle womög'!, Lindenhof, 39184 Bellenſtr. 24 2. St. Haupt-Agentur einer alten vorzüglich eingeführten Deutſchen Lebens⸗ Verſicherungs⸗Geſellſchaft mit bedeutendem Inkaſſo— Inkaſſoverdienſt p. a. z. Zt. M. 1200.— für Mannheim und Umgebung ſofort zu vergeben. Herren die in der Branche bereits mit nachweislich Ausbau des Geſchäftes genügend Gewähr bieten können, s Kaution erforderlich⸗ Gefl. Offerten unter Nr. 10530 an die Expedition 54303 54310N u. Küche zu verm. 7. 5 und die für den weiteren Fräulein ſucht Stellung zu einzelnem Herrn oder Dame per ſofort oder 15. Oktober. Gute Zeug⸗ niſſe ſtehen zu Dienſten. Zu erfr. Beilſtr. 15. 3. St. r. 39197 4 Läden. 15, 26 Laden mit 1 od. 2 Zimmer 20389 Schöner 2 fenſtriger Laden Breiteſtraße zu vermieten. Telephon 1779. 2090⁴⁰ Iu vermieten U 35 32 4 Zimmer u. Küche zu vermieten. 39185 Naäheres 2. Stock. 5 5 2 mal 2 LEuiſenring 5 Zimmer u. Küche u. 2. Stock 5 Zini. mit Zub. ſof. od. ſpät. z. v. 39187 Stamitzſtr. 6 ſchön aus⸗ geſtattete 3 Zimmer⸗Wohn⸗ ungen mit Bad u. Manſarde per ſofort oder ſpäter. Zu erfragen 4. Stock rechts Gutmann. 39194 Windecſstr. 49 2 Zuͤnmer mik Zubehör im 5. Stock auf 1. Nov. zu verm. Näh. b. Brehm 4. St. 3918 Möbl. Zimmer 2. St., gut möbl. U 3, 32 Zim., ſowie zwei leere Zimmer zu verm 39188 Für ſol. Herin o. Damen 2 heizbare Zimmer ſehr bill. zu verm. Dallbergſtr. 30, Ecke Neckarvorlandſtr., Neubau 3 Treppen rechts. 20390 Wohnung von 10 Zimmer, Warmwaſſer⸗Etagenheizung Näheres bei vährend ſie ſie mit 24 Paradeplatz, 0 2, 2. Louis Franz, O 2, 2, ſowie bei hieſigen Agenten. Küche, Bad u. Zubehüör, per 1. Oktober zu verm. 19810 E Pfg. verkaufen. In der Aus dem Großherzogtum. Baden⸗Baden, 3. Okt. Am 5. Oktober findet im hieſigen Rathausſaale der diesjährige badiſche Kreistag ſtatt. Gegenſtände der Tagesordnung ſind: 1. Bericht über den Verlauf der Kreisorganiſationsverhandlungen auf dem letzten Landtag. 2. Die Mitwirkung der Kreiſe beim Bezug elektriſcher Kraft durch die Gemeinden. 3. Unterſtützung gewerblicher In⸗ ſtitutionen durch die Kreiſe. 4. Hagelverſicherungsweſen. 5. Stellung und Aufgaben der badiſchen Kreisverwaltungen in ihrer geſchäftlichen Verbindung mit der Norddeutſchen Hagel⸗ derſicherungsgeſellſchaft. 6. Allgemeines. * Hleine Mitteilungen aus Baden. Als Reinerträgnis des vor. Monats in Karlsruhe veranſtalteten Margeritentages konnten bis jetzt an die Hilda⸗ und Luiſenkrippe 9000 Mark abgeführt werden.— Gemäß einem Stadtratsbeſchluß erhält in Waldshut jeder der noch am Leben befindlichen 40 Veteranen ein Geldgeſchenk von 10 M. — Unter ſehr großer Beteiligung wurde dieſer Tage Albert Icion alt, der vieljährige Bahnhofwirt in Woldshut, der begeiſterte Scheffelverehrer, zu Grabe getragen. An ſeinem Grabe wurden unter entſprechenden Anſprachen Kränze niedergelegt von der Freimaurerloge, dem Scheffelbund, dem Schwarzwald⸗Verein, dem badiſchen Bahnhofgaſtwirte⸗Verein und dem Militärverein.— Unter zahlreicher Beteiligung von nah und fern hat am Sonntag die Einweihung der neuen Schutzhütte auf dem Hünerſedel ſtattge⸗ funden. Die Hütte erhielt den Namen des verdienten Vor⸗ ſitzenden der Sektion Emmendingen des Schwarzw.⸗Vereins Anbele. Die Firma Philipp Haas u. Söhne in St. Georgen hat der Filiale des großh. Landesgewerbeamtes in Furtwangen zwei Uhren als Geſchenk zur Verfügung geſtellt und zwar eine aus den früheren Jahren bekannte Knödeleſſeruhr und eine ſehr intereſſante und ſchöne Schild⸗ wachuhr.— Das 5jährige Söhnchen des Milchhändlers Sauer in Heidelberg ſpielte mit Streichhölzern, die ſich ent⸗ zündeten. Die Kleider des Kindes gerieten in Brand. Der Knabe erlitt am ganzen Körper ſchreckliche Brandwunden. — Der 43 Jahre alte Fuhrknecht Karl Rüh le geriet in Pforz⸗ heim unter einen Möbelwagen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat. Karl Rühle ſoll angetrunken und des⸗ halb von einem anderen Fuhrknecht geohrfeigt worden ſein. Er Bruſtkorb eindrückten.— Ein im öffentlichen Leben Baden⸗Ba⸗ dens bekannter Mann, Privatier Ph. Mahler, beging das Feſt der goldenen Hochzeit.— Am 4. Oktober hat die Bäderfrequenz Baden⸗Badens laut„Badeblatt“ die 70.000 überſtiegen, 3 Tage früher als im Vorjahre und 40 Tage früher als im Jahre 1908.— In Übſtadt wurde der Landwirt Peter Weiler von ſeinem Pferde derart auf den Unterleib getreten, daß nach wenigen Stunden der Tod eintrat.— In der Wirtſchaft zur„Krone“ zu Büchenau war der 24jährige Sohn des Altbürgermeiſters Haſenfuß an einem Wirtstiſche eingeſchlafen. Als der Wirt den jungen Mann wecken wollte, mußte er die Wahrnehmung machen, daß er tot war. Ein Schlanganfall hatte dem Leben des jungen Mannes ein Ende bereitet. In Wintersdorf kam es Samstag Nacht zwiſchen einem Italiener und einigen Burſchen zum Streit, in deſſen Verlauf der Italiener einen Schuß abgab, welcher den an den Streitigkeiten unbeteiligten Karl Seiler in den Magen traf. Seiler wurde ſchwerverletzt in das Raſtatter Spital verbracht.— Ein in Neuhauſen wohnender italieni⸗ ſcher Arbeiter wurde nachts vom Zuge überfahren und getötet. Pfalz, Heſſen und Amgebung. P. Ludwigshafen, 4. Okt. einigung für Ludwigshafen und Umgebung hatte auf heute nachmittag in den„Wittelsbacher Hof! hierſelbſt eine öffentliche Verſammlung einberufen mit der Tagesord⸗ nung:„Die Schäden im Milchhandelsgewerbe und was können wir tun, um dieſe zu beſeitigen, bezw. zu verbeſſern.“ Milchhändler Heinz⸗Ludwigshafem verwies auf die vor ca. 7 Monaten ein.⸗ getretene Preisſteigerung ſeitens der Produzenten, die auf Koſten der Milchhändler geſchah, da die Milchhändler den 1 Pfennig aus ihrer eigenen Taſche bezahlten. Der Milchhändlerſtand ſei dadurch in eine noch prekärere Lage geraten. Es ſei ihm kaum noch mög⸗ lich, ſeine Exiſtenz zu finden. Der als Referent gewonnene Milch⸗ härdler Kaufmann aus Karlsruhe berichtete über den Kongreß des Verbandes in Koblenz. Die Milchhändler hätten auf demſelben gezeigt, daß ſie beſtrebt ſeien, dem Konſumenten eine gute, ein⸗ wandsfreie Milch zu liefern. Von den Abnehmern müßte man des⸗ halb auch verlangen, daß man dem Milchhändler das gebe, was ihm gebührt. Verſchiedene Redner wandten ſich heftig gegen die Mann⸗ heimer Milchhändler, die die höchſten Preiſe zahlen und dadurch die beſten Bezugsquellen wegnehmen. Die Preiſe in Süddeutſch⸗ land ſeien ohnehin ſchon agrariſchen Umgebung. ho Die Hämndler bezahlen dort für die Milch 1 Die Milchhändlerver⸗* he im Gegenſatz zu Berlin mit ſeiner Diskuſſion wandte man ſich entſchieden gegen die von der Stadt bei den Submiſſionen für Milchlieferungen verlangten 4 Prozent (1 Prozent für die Armenkommiſſion, 3 Prozent für die Peuſtons⸗ kaſſe). Es iſt bereits eine Eingabe an den Stadtrat gerichtet wor⸗ den, die eine Abſchaffung dieſes Modus verlaugt. Die Redner gingen ſich darin einig, daß ſie ohne Rückſprache mit den hierbei intereſſierten Konſumentenkreiſen ihre gerechten Forderungen durchzuführen gewillt ſind. Der Vorſtand wurde mit den notwen⸗ digen vorbereitenden Schritten zu einem gemeinſamen Vorgehen für eine Preiserhöhung betraut. * Aus den Nachbarländern. In Zweibrücken turnte ein Schulkind während der Pauſe an dem die Schulallee umgebenden Geländer. Plötzlich ſtürzte es ſo heftig zu Boden, daß es bewußt⸗ los liegen blieb. Der Arzt konſtatierte eine durch die Erſchütte⸗ rung hervorgerufene Zerrung der Sehnerven, ſodaß das Kind ſeine Sehkraft eingebüßt hat.— In Rodalben wurde unter dem Verdacht des betrügeriſchen Bankerotts der Schuhfabri⸗ kant Joſeph Metzger, in Firma Metzger u. Co. verhaftet 10jährige Praxis! 4 Hautleiden Lupus, Flechten, Hautjucken, gut- und 10 bösartige, sowie tuberkulöse Geschwüre, Gelenkentzündungen, chronische Nasen-, Hals, Bronchlal- und Lungenkatarrhe. Behandlung mit Röntgen-Bestrahlungen elektr. Hochfreguenzströmen, Sowie mit Natur- und slektrischem Lichtheilverfahren. aulf ertent Direktor Heinricn Sehäfer kunft erteilt Uuchttell-Institut„ELEKTRON“ gur N 3, 3, Mannheim gegenüber dem Restaurant„Widen Mann“. Sprechstunden: täglich von—12 und—9 Uhr abends. Sonntags von—12 Uhr. 9563 Wunderbare Erfolge. Hunderte Dankschrelben. Damenbedienung dureh Frau Rosa Schäfer.„ Zivile Prospekte Tel. 4320. Erst., grösst. u. bedeut. Institut am Flatze Ausführliche Broschüre Kratis. 2 — 7J7J%%%%% 2723 JJJ7J „56. — ————— Städt. Fuhrverwaltung: 8. Seite. General⸗unzeiger. Abendblatt) Mannyeim, den 5. Oktober. Bekanntmachung. Die Leiſtung des Geſchwornen⸗ und Schöffendienſtes betreffend. Wir bringen gemäߧ 5 der landesherrlichen Verord⸗ Rung vom 11. Juli 1879 zur Kenntnis, däß die Urliſte über diejenigen Einwohner, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, für das Jahr 1911 von Dounerstag, den 6. Oktober 1910 an mährend 8 Tagen und zwar für die Altſtadt auf dem Statiſtiſchen Amt(Rathaus Lit. N 1, II. Stock, Zimmer Nr. 20, für die Stadtteile Käfertal⸗Waldhof, Neckarau und Feudenheim auf den dortigen Gemeindeſekretariaten, zu Jebermanns Einſicht aufliegt und Einſprachen gegen die Richtigkeit oder Vollſtändigkeit der Liſte innerhalb der ge⸗ nannten Friſt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll daſelbſt erhoben werden können. Die Einſprache kann ſowohl den Eintrag von nicht be⸗ fähigten oder nicht zu berufenden, als auch die Ueber⸗ gehung von einzutragenden Perſonen zum Gegenſtand haben. 449 Perſonen, welche nach§ 35 der Gerichtsverfaſſung die Berufung zum Amte eines Schöffen oder Geſchworenen ablehnen dürfen, können ihre diesbezügl. Geſuche, vor⸗ behaltlich ihrer Befugnis zur ſpäteren Geltendmachung des Ablehnungsgrundes, nach Maßgabe der 8s 35 und 94 des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes ebenfalls binnen der Ein⸗ Wrachefriſt mit den nötigen Nachweiſungen anbringen. Mannheim, den 4. Oktober 1910. VORANZEIG Unsere enormen Einkaufe von Perser-Teppichen treffen im Laufe dieser Woche ein. Ciolina& Hahn Möbel u. Teppich-Haus. N 2. 12. TTerplestaltgungen Schreibmaschinen-Arbeſt E. Weiß, Schwetzſtr. 21. Tele Nr. Kuabankleider werden in und außer dem Hauſe angefertigt. 39082 U⁰G6, 18, 5. Stock. 10513 Monatskarte von Elektr. Straßenbahn für Oktober verloren. Abzugeben in der Exped. Statiſtiſches Amt: Dr. Schott. Bekanntmachung. Auf 1. Mai 1911 können an unbemittelte würdige Schülerinnen der Luiſenſchule nachſtehende, vom Großh. Oberſchulrat zu verwilligende Stipendien aus den der Ver⸗ waltungsaufſicht Großh. Verwaltungshofs unterſtellten Stiftungen vergeben werden: 2) für katholiſche Mädchen aus Gemeinden der alten da Baden⸗Baden vier Stipendien von je Dresdner Bank Filiale MANNHEITM P 2, 12, Planlen. Aktienkapital und Reserven Mark 260 000 000. b) für ein katholiſches Waiſenmädchen aus den ehe⸗ mals Fürſtbiſchöflich⸗Bruchſaler Orten 600 ¼; efür ein katholiſches Mädchen aus den Biſchöflich⸗Konſtanzer Orten 600 ½ d) für ein evangeliſches Waiſenmädchen aus der ehe⸗ maligen Markgrafſchaft Baden⸗Durlach nebſt den Herr⸗ ſchaften Lahr, Mahlberg und Lichtenau 600 ½/; e) für ein evangeliſches Waiſenmädchen aus den ehe⸗ mals Kurpfälziſchen Landesteilen 600 4J; 1) für Töchter von Staatsangeſtellten aus dem ganzen Zand und ohne Rückſicht auf die Konfeſſion Nachläſſe im Geſamtbetrag von 2500 ½ Geſuche müſſen mit eingehender Begründung und unter Anſchluß von Geburts⸗, Schul⸗ und Geſundheits⸗ zeugniſſen ſowie näherer Angabe über die Vermögens⸗ verhältniſſe bis 1. Dezember an die unterzeichnete Stelle eingereicht werden. 6983 Karlsruhe, im September 1910. Der Vorſtand der Abteilung J des Badiſchen Frauenvereins. Bekanntmachung. Die Schulordnung betr. Nr. 28399. Den Eltern, deren Kinder die hieſige Volks⸗ ſchule und Bürgerſchule beſuchen, werden nachfolgende Be⸗ timmungen der Schulordnung zur Beachtung empfohlen: 1. Die Aumeldung neueintretender Kinder erfolgt: 3) für die Altſtadt beim Volksſchulrektorat(U 2, Friedrichsſchuls, Eingang von U1 her) täglich von 11—12 und von—9 Uhr, b] für die VBororte bei dem betr. Oberlehrer. 2. Die Abmeldung von Schülern wegen Austritts ge⸗ 1 60 dagegen ausnahmslos beim Klaſſeulehrer(nicht beim ektorat). 3. Urlaubsgeſuche, Krankmeldungen, ärztliche Zeug⸗ uiſſe, Anträge auf Umſchulung uſw. ſind ebenfalls beim Klaſſenlehrer(nicht beim Volksſchulrektorat) einzureichen. 4. Nach dem Klaſſenlehrer ſind die Oberlehrer in den eiuzelnen Schulabteilungen diejenige Inſtanz, an die ſich die Eltern bei Vorkommniſſen, welche die Schüler betreffen, zunächſt zu wenden haben. 5. Auskunft über Schulangelegenheiten(Schulpflicht, Schulgeld, Unterrichtszeit, Lehrplan uſw.) wird von 11—12 und von—3 Uhr im Bureau des Rektorats U 2 [Eingang von 1 her) mündlich erteilt. Mannuheim, den 1. Oktober 1910. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Heu⸗Lieferung. Auf dem Submifftonswege vergeben wir ganz oder geteilt 446 1000 Zentues prima Blaukleeheu, I. u. II. Schur, 1000 Zeutner prima ſüßes Wieſenhen Iteferbar, loſe, franko Viehhofgeleiſe. Die Lieferung hat nach unſerer näheren Weiſung zu erfolgen. Bei der Berechnung wird das auf unſerer Waage er⸗ mittelte Gewicht zugrunde gelegt. Es wird nur prima unberegnetes ſüßes Heu von ſchöner Farbe und tadelloſer Ware angenommen; Sen⸗ dungen oder Teile derſelben, welche den Bedingungen nicht eutſprechen, werden zurückgewieſen. Schriftliche Angebote auf obige Lieferung ſind bis Montag, den 10. Oktober 1910, vormittags 11 Uhr verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Heulieferung“ ver⸗ ſehen, bei unterzeichneter Stelle, Luiſenring 49, ein⸗ zureichen, zu welchem Zeitpunkte die Eröffnung derſelben in Gegenwart der erſchienenen Submittenten erfolgt. Die Angebote treten erſt nach Umfluß von 10 Tagen, vom Eröffnungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Erfüllungsort iſt Maunheim. Die Rückbeförderung der zur Lieferung verwendeten Regendecken erfſolgt auf Wunſch und Gefahr des Oteferanten. Mannheim, den 4. Oktober 1910. vormals Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenhelten Ludwig Post 5 M 7, 24. Telephon 24. M 7, 24. empfiehlt zu billigsten Tagespreisen 9937 Serten Ruhrkohlen, Zechenkoks (Oentralheizkoks), Gaskoks und Briketts IY Hgausbramndgwæeecke. 437 petor Deuse Mittwoch, Donnerstag und Freitag Exfra-Verkaulstane as Talellische; Feinſter großzer Schellfiſcchh. Pfd. 40—45 Pfg. Leinſter mittel Schellfiſccg Pfd. 25 Pfg. Feinſter kleiner Schellfiſeggz Pfd. 20 Pfg. afeſehhht„„ Pfd. 40 Pfg. ilberlachs Holländer, faſt ſo ſchön als Schellfiſch. Pfd. 50 Pfg. 70 Rotzungen Pfd. 60 Pfg., Beilbutt Pfd. 80 Pfg. 10 Täſlich friſche Riucherwaren.- Reue Fiſchmarinaden aueva Se oen al ene Holinder Vollheringe, heſe Auullil, Stück 7 Pfg. Otd. 90 Pfg. Neue Salz- und Essiggurken im Füssern, Dosen und einzeln. 8. Parfümerie Ofto Hess Gegr. 1870 gandg Tel. 982. en-gros Lager E l, 16, 1 Treppe hoch. 90 Kreb der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchtenenen Bieter ſtattfinden wird. Nach der Eröffnung der Verdingungsverhandlung Zpangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 6. Oktober, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal hier, 4. 5, gegen bare Zahlung im Vergebnug b. Einfriedigungen. Nr. 10292 J. Für die Klein⸗ gartengebtiete 1 Lindenhof⸗ ſtadtteil, im Hinterſchlädig, II. Schwetzingerſtadt, aufeingehende Angebote wer⸗ Vollſtreckungswege öffentlich * +— K latt links ſollen 1 5 Detall 55 Filialen 5 8578 e Maſchendraht⸗ den nicht meßr augenommen. verſteigern: 39196 Die Zuſchlagsfriſt beträgt 8 1 Kaſſenſchrank, 1 Eisſchrank einfriedigungen mit Holz⸗4 Wochen. 1 unk, ten in ein oder mehreren. J 1010 Klavier, 1 Schreibmaſchine, O l, 5, Br eitestrasse 85 öffentlich vergeben eee eee 1 Fahrrad, 7 Oelgemälde u. werden. 4⁴8 Stauffert. andere Bilder, 1 Badeeinricht. E 1. N, Planken. 4886 Die Verdingungsunter⸗— 1 Saloneinrichtung u. Möbel PPPE Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 6. Oktober er., nachmittags 12½ Uuhr werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus gegen bare Zal lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: lagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamts zur Ein⸗ ſicht auf. Angebotsformulare können von dort bezogen werden, nach auswärts ge⸗ gen Einſendung des Portos von 0,20 in Briefmarken. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit entſpre⸗ chender Aufſchrift verſehen, aller Art. Mannheim, 5. Oktober 1910. Zollinger, Gerichtsvollzieher Theatrtabonnement II. Parkett 4 für die Spielzeit 1910%1 abzugeben. Wo ſagt die Expedition. 54311 8088 Letsterer Filiale ist ein neuer, moderner Damen- FrislerSalon angeschlossen.(Elektr. Apparate). Reismehiselle Otto Hess Ist weltherühmt. Nedzerebr Bankgelder ctadeg Möbel verſch. Art. 54308 Mannheim, 4. Okibr. 1910. Klee, Gerſchtsvollzieher. ſpäteſtens bis zum Moutag, 17. Oktober 1910, vormittags 11 Uhr Tiefbauamt einzulie⸗ beim wozelbit die Erüffunng. u. 4. d. Cxpedt. d. Bl. fern, ds. Blattes. 54303 ehnel U. post-Hamplar- lorbindhngen nach allen Weltteilen Bremen-NMew-Verk, zweimal wöchentlich direkt oder über Southampton-Cherbourg Bremen-Filadelphla Bremen-ganada Fremen- galusston Bremen-Brasilien Bremen-La-Plata Bremen-Ouba(Senua-Hew-Fork Reichspostdampfer-Linien Bremen-Ost-Asien Bremen-Australien Nähere Auskuntt erteilen: Horddeutscher bloyd Bremen oder dessen Agenturen. In Mannheim: Hermann Mallebrein, Hansa-Haus ———— 79889 Bau-Arbeiten Neubauten, Reparaturen, Abort-Anlagen Kaunalisation, Feuerungen etce. übernimmt in solider Ausführung L. Hemmersbach Baugeschäft, R 6, I1 10299 45 Winzer Wein Stüube D 4, II. Stadt Athen. D 4, II. Ausschank Naturweine ½¼ von 30 Pfg. an vom Winzerverein Dürkheim 2 Winzergenessenseh. Wachenheim sowie naturrelner Markgräfler. 10519 9742 Möbel-Haus H. Schwalbach Söhne 3, 18 Mannheim C 3, 16 Telephon 2848. Billigstes und leistungsfähigstes Haus zur Lieferung ganzer Mohnungs-Ein- nichtungen u. Braut-Husstat- tungen jeder Holz- und Stilart, vom einfachsten bis zum feinsten Genre. Einzelne Möbelstiicke in undbertroffener Ausvahl. Hissigs Läger, nur prima bewährte Fabrikate. Fachmännische Bedienung. Eigene Werkstätte Langlährige Garantie. Licht& Kraft Elektr.-Gesellsch. m. b. EH. Alzhen Na. W84g, Reparatur elektrischer Maschinen und Apparate aller Fabrikate. Bei Betriebsstör⸗ umgen sofortige Exsatzlieferung. Kollektorbau. Sämtliche Arbeiten unter Garantie bei billigster Be- rechnung. ingenieurbesuch und Offerten kostenlos. 79³³⁰ lenm e Kontor: E 7, 155a, part. Telephon 3581 empflehlt alle Sorten Rubhr- Kohlen, Ruhr- Koks, Sriketts, Buchen- und Lannenholz: 9583 fextigt ſchnel, billig, diskret“ vaal —