Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 270 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig, In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Amgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabbängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene RNedaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. (Maunheimer Volksblatt) „General⸗Anzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 15 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Redaktion 8 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 2¹8 Nr. 464. Donnerstag, 6. Oktober 1910. (Abendblatt.) FVVVCCC Zwei konſervative Stimmen. Auch die„Konſervative Korreſpondenz“ hat nunmehr zu einer parteiamtlichen Aeußerung über den national⸗ Uberalen Partertag das Wort ergriffen. Ihre Bemerkungen find in der Form zurüchhaltend und in der Sprache maß⸗ voll, doch kann das über die Tücken des Inhalts nicht hinwegtäuſchen. Das offigiöſe Organ der Rechten gibt den „großen perſönlichen Erfolg des Führers der national⸗ Uberalen Partei“ zwar zu, aber mit der Einſchränkung, daß „Klärungen nach innen und außen“ nicht erreicht ſeien! Und zwar deshalb, weil der Abg. Baſſermann„nach rechts und links ausgewichen ſei.“ Alſo auch hier ſcheint man ſich, analog der linken Seite, mit der Illuſion getragen zu haben, der nationalliberale Führer würde trog der ob⸗ waltenden Umſtände einer Stellungnahme zur konſervativen Partei nicht ausweichen. Inſoſern dieſe Illuſion als der Niederſchlag des Wunſches nach Aumäherung an die national⸗ liberale Partei angeſprochen werden darf, nehmen wir von ihm Notig. Aber es muß doch geſagt werden, daß von einem „Ausweichen“ hier nicht gut die Rede ſein kann. Und der irreführende Ausdruck ſcheint auch nicht ohne Abſicht gewählt zu ſein. Denn⸗ die nationalliberalen Vorausſetzungen einer konſervativ⸗nationalliberalen Annäherung liegen doch offen zutage und gehen auch aus der Baſſermannſchen Rede un⸗ zweideutig hervor. Sie ſind in aller Hauptſache das An⸗ erkenntnis der Gleichberechtigung des nationalliberalen Ein⸗ fluſſes in Geſetzgebung und Verwaltung, ſowie die Los⸗ löfung der deutſch⸗konſervativen aus der klerikalen Liaiſon Aund aus dem zum Bund der Landwirte beſtehenden Abhängig⸗ keitsverhältnis. Es iſt andererſeits auch nicht einwandfrei, wenn die„Konſerv. Korr.“ durch die verſteckte Bemerkung, die Forderung eines nationalliberalen Redners nach einer rück⸗ halkloſen Parole gegen die Sozialdemokratie ſei durch Zwiſchenrufe unterbrochen worden, den Eindruck zu erwecken ſucht, als entbehre die Haltung der nationalliberalen Partei gegenüber der Sozialdemokratie der rochten Zuverläſſigkeit. Indeſſen akzeptieren wir gern das Schlußurteil, in das die „Konſ. Korr.“ ihre Kaſſeler Eindrücke zuſammenfaßt:„Für die konſervative Partei entſteht aus den Verhand⸗ Jungen zu Kaſſel erneut die Lehre, daß in der heutigen politiſchen Lage nur eine Partei in Ehren beſtehen kann, die innerlich gekräftigt und gefeſtigt iſt, ſo daß ſie auch Meinungsverſchiedenheiten im eigenen Lager ertragen und ſie vor der Oeffent lichkeit verhandeln kann.“ Die„Konſ. Korr.“ wird es ja nicht ganz ſo gemeint haben,— aber wir nehmen es doch gern zur Kenntnis, daß die Rechte aus der öffentlichen Verhandlung nationalliberaler Meinungsverſchiedenheiten den Eindruck der innerlichen Kraft des Nationalliberalismus gewonnen hat. Im ganzen aber zeigt dieſes konſervativ⸗offiziöſe Kom⸗ mitrique doch, wie geſagt, im wohltuenden Gegenſatz zu Friiberen Auslaſfungen das Beſtreben der Mäßigung. Es fragt ſich nur, ob und wie lange das vorhalten wird. So⸗ lange die konſervative Partei ſich dem im Bund der Land⸗ FSirte und insbeſondere in der Perſon des Herrn Dr. Diederich Hahn verkörperten agrariſchen Radi kalismus willenlos unterwirft, iſt auf eine dauernde] 1893, 1898 und 1903: Mitte Juwmi. Beſſerung der nationalliberal⸗ konſerva⸗ tiven Beziehungen jedenfalls nicht zu rechnen. Herr Dr. Hahn wildert zurzeit wieder in den nationalliberalen Gefilden der Provinz Hannover. Dort hat er eine„Konſer⸗ vative Vereinigung“ gegründet und zu deren Empfehlung am Sonntag in Stade eine Rede gehalten, aus der einiges von Intereſſe iſt. Er betonte nach dem„Stader Tagebl.“, daß die Konſervative Vereinigung nicht„parteipolitiſch im engeren Sinne“ aufzufaſſen ſei, ſondern in dem Sinne, daß ſie alle chriſtlichen, nationalen und monarchiſchen Elemente in ſich vereinigen und vor allem den Kampf gegen die Sozialdemokratie führen wolle:„Der Diberalismus der 70er Jahre war national bis in die Knochen, jetzt verwandelt er ſich zur Demokratie. Die liberalen Forderungen und Wünſche ſind längſt erfüllt, damit ſoll er ſich zufrieden geben und nicht demokratiſieren.“ Es iſt dies jene feine Miſchung von Hinterhältigkeit und demagogiſcher Unwahrhaftigkeit, wie ſie in ſolchem Grade nur bei Herrn Dr. Hahn zu beobachten iſt. Es iſt nun einmal nicht ſeine Sache, den geraden Weg zu gehen. Eine Natur, wie die ſeine, fühlt ſich nur auf Schleichwegen wohl; weshalb die eigenartige Interpretation des Begriffes parteipolitiſch“ für dieſen Bündlerführer be⸗ ſonders kennzeichnend iſt. Herr Dr. Hahn weiß, daß die bündleriſche Parole bei der aufgeweckten Bevölkerung Han⸗ novers nicht mehr zieht oder vielmehr: noch immer wicht zieht. So hat er ſich denn großmütig entſchloſſen, alle„chriſt⸗ lichen, nationalen und monarchiſchen Elemente“ an ſein Herz zu dridcken, obwohl er ſich doch eigentlich ſelbſt ſagen könnte, daß die chriſtlichen, nationalen und monarchiſchen National⸗ liberalen Hannovers auf das geniale Manöver nicht hinein⸗ fallen werden. Wenn ſchließlich gerade Dr. Hahn, der die konſervativ⸗bündleriſche Agitation auf das traurige Niveau ſkrupelloſeſter Demagogie erniedrigt hat, von der„Demo⸗ kratiſierung“ des(Iies: nationalen) Liberalismus zu er⸗ zählen wagt, ſo hat er ja wohl ſelbſt keinen Zweifel, daß er ſich einer bewußten Verdächtigung ſchuldig macht; aber ein ſolches Bewußtſein hat ihn noch nie beunruhigt. Darum wird und kann es mit der Rechten keinen Frieden geben, ſo⸗ lange eine Perſönlichbeit von dieſen Qualitäten im der kon⸗ ſervativen Partei den alles beherrſchenden Einfluß aus⸗ üben darf. Politische Aebersicht. * Maunheim, 6. Oktober 1919. Der Termin der nächſten Reichstagswahlen. An der Behauptung, daß die nächſten Reichstagswahlen vorausſichtlich ſchen vor dem nächſten Herb ſü ſtatt⸗ finden, hält der„Vorwärts“ feſt. Er ſchreibt heute,„daß in der Tat der Gedanke erwogen wird, den Reichstag ſo zeitig aufzulöſen, daß die Wahl noch vor dem Beginn der großen Ferien ſtattfinden kann.“ Wenn dieſer Behauptung mehr als eine Vermutung zu Grunde liegt, ſo iſt damit zu rechnen, daß die nächſten Reichstagswahlen etwa zu derſelben Zeit ſtattfinden wie Die Reichstagswahlen ſind bisher zu ſehr verſchiedenen Zeiten anberaumt worden. Die erſte Reichstagswahl nach Errichtung des Reiches fand ſtatt am 3. März 1871 an demſelben Tage, an dem die deutſchen Truppen nach Annahme des Friedensvertrages Pavis räumten und überall in Deutſchland die Freude in Glockenklängen, Kanonen⸗ donner, wehenden Fahnen und feſtlicher Illumünation zum Aus⸗ druck kam. Die Legislaturperiode dieſes erſtem Reichstags dauerke alſo bis zum 2. März 1874. Auf Betreiben Bismarcks wurde aber der Wahltermin für die nächſten Reichstagswahlen ſchon zwei Monate früher, auf den 10. Januar 1874, anberaumt. Die An⸗ ordnung ſetzte den Abbruch der laufenden Wahlperiode voraus und deshalb wurde gleichzeitig mit der Bekanntgabe des Termins für die Neuwahlen der Reichstag durch kaiſerliche Verordnung vom 29. Nobember 1873 aufgelöſt. 1877 fanden die Neuwahlen wieder am 10. Jamuar ſtatt. Nach den Attentaten erfolgke ſchon ein Jahr ſpäter die Auflöſung des Reichstags mit Neuwahlen am 30. Juli 1878. Im Jahre 1881 ließ ſich Bismarck Zeit: Die Neuwahlen fanden erſt am 27. Oktober ſtatt, alſo drei Monate nach Ablauf der Legis⸗ laturperiode. Wenn in jener Zeit infolge unvorhergeſehener Um⸗ ſtände die Einberufung des Reichstags ſich als zwingend notwendig hevausgeſtellt hätte, wäre eine ordnungsmäßig gewählte deutſche Volksvertretung nicht vorhanden geweſen. Denn das Mandat der am 30. Juli 1878 gewählten Abgeordneten war am 30. Juli 1881 abgelaufen. Im Jahre 1884 erfolgten die Reichstagswahlen am Tage nach dem Ablauf der Wahlperiode: dieſem Tage gewählte Reichstag fand nach periode ein jähes Ende am 14. Januar 1887: den am Roſenmontag, 21. Februar, vorgenommen. Der Septen⸗ natsreichstag wurde nach Ablauf der Wahlperiode durch einen neuen am 20. Febrwar 1890 erſetzt. Inzwiſchen war 1888 die Ein⸗ führung der fünfjährigen Legislaturperiode beſchloſſen worden. Der 1890 gewählte Reichstag aber wurde ſchon nach kaum drei Jahren, am 6. Maf 1893, nach Ablehnung der Capriviſchen Militär⸗ borlage aufgelöſt und die Neuwahlen erfolgten am 15. Juni. Nach Ablauf der Wahlperiode wurden dann 1898 und auch 1903 die Reichstagswahlen am 16. Juni vorgenommen. Der 1903 gewählte Reichstag wurde nach dem Duell Dernburg-Roeren imfolge der Ablehnung des Regierungsvorſchlags über die Verminderung der Truppen in Südweſtafrika am 18. Dezember 1906 aufgelöſt. Am 25. Januar 1907 erfolgten die Neuwahlen. Die Legislaturperiode des gegenwärtigen Reichstags läuft alſo erſt am 24. Januar 19 1 2 ab. Vorher können Reichstagswahlen nur ſtattfinden, wenn der Reichstag vom Kaiſer für aufgelöft erklärt wird. Trifft die Behauptung des„Vorwärts“ über die Vornahme von Neuwahlen„noch vor dem Beginn der großen Ferien“ im Sommer 1911 zu, ſo muß eine Auflöſung des Reichsbags etwa Ende April oder Anfang Mai n. J. erfolgen und Als⸗ dann tritt Artikel 25 der Reichsverfaſſung in Kraft: Im Falle der Auflöſung des Reichstags müſſen innerhalb eines Zeitraums von 60 Tagen nach derſelben die Wähler und innerhalb eines Zeitraums von 90 Tagen nach der Auf⸗ löſung der Reichstag verſammelt werden.“ Die Randidatur Lehmann in Jena. Ablauf der Legislatur⸗ Die Neuwahlen wur⸗ am 28. Oktober. Der aw ——— — —— Es ſcheint jetzt feſtzuſtehen, daß der Reichstagsabgeordnete Paul Lehmann, den bekanntlich ſeine Haltung zur Erb⸗ ſchaftsſteuer von der nationalliberalen Partei gebrennt hat, 1 Wahlkreiſe Jena⸗Neuſtadt⸗ nicht wieder in ſeinem bisherigen Blankenhain kandidieren wird. In der vorigen Woche ſollte, ſo erzählte das„Jen. Volksbl.“, Feuilleton. Mufikaliſche Planderei üher die Glocken der Chriſtuskirche. Von Dr. H. W. Egel⸗Mannheim. Nach jahrelangem Fernſein von der deutſchen Heimat und der bertrauten Baterſtadt grüßten mich die neuen Glocken der Chriſtus⸗ kirche. Es war ein Willkommgruß, der einen tiefen und uachhal⸗ tigen Eindruck hinterließ. Als Moment der Erhabenheit erſchien es, da der erſte Ton der hohen-Glocke zu uns herniederief. Sie führt den Spruch: „Dein Reich komme und wird ſpäter als Vaterunſerglocke das Gebet des Herrn mitſingen als Mittlerin zwiſchen Himmel und Erde. Mit jedem weiteren tieferen Tone wuchs das Klangvolu⸗ men. Die Es⸗Glocke ſingt die Worte:„Ich bin das Leben“. Die nächſtfolgende Glocke ſteht in C und bringt den Spruch:„Ich bin die Wahrheit“; die-Glocke hat den Taufſpruch:„Ich bin der Weg“. Die tiefſte der fünf Glocken erklingt im Contra⸗As und trägt die Inſchrift:„Ich bin das Licht der Welt.“ Zunächſt läßt ſich Einiges ſagen über die außerordentlich ſinn⸗ reiche Wahl der Taufſprüche. „Ich bin das Licht der Welt“, Glockenſchweſtern mit ehernem Munde. Die Sonne, der reale Urquell alles irdiſchen Lebens beſtrahlt auch heute noch die Licht⸗ geſtalt des Erlöſers, die ideale Quelle alles irdiſchen und himm⸗ liſchen Seins, das Licht des Troſtes der Seele. Ein bedeutungs⸗ voller Sinnſpruch für den Grundton eines Glockenakkordes. Auf dieſer Tonika As baut⸗ſich denn auch die volle fünfſtimmige Har⸗ monie des prachtvollen Geläutes auf, das zu den erhabenſten Schöpfungen zählt, die ich ſeit Jahren gehört habe. Das Licht ſo ſingt die tiefſte der fünf des Lebens, die Idealgeſtalt des Heilandes zeigt uns den„Weg“. Aus dem As entwickelt ſich die große Sekunde B. Der rechte Le⸗ bensweg iſt nur denkbar in der„Wahrheit“, die dritte Glocke ver⸗ kündet mit ihrem C, der großen Terz des Grundtones. Wie die Wahrhaftigkeit dem Leben eines jeden Menſchen den Stempel auf⸗ drückt, ſo gibt die Terz den wahren Charakter jedes Dreiklangs! Der Weg der Wahrheit führt zum„Leben“, zum ewigen Leben. Die vierte Glocke bringt das Es, die reine Quinte zur Tonika, das Tongebet der Vollendung. Das Erlöſerwort:„Dein Reich komme“ krönt das Ganze, wie auch die hohe F⸗Glocke den Abſchluß der Harmonie mit ihrer großen Sexte bringt. So fein⸗ und zartſinnig die Wahl der Taufſprüche iſt, ebenſo charakteriſtiſch wirkt das Geläute in voller Harmonie, in dem Einzelklang und in den verſchiedenen Kombinationen der Zwei⸗, Drei⸗ und Vierſtimmigkeit. Das Geſamtgeläute läßt, wie geſagt, einen fünfſtimmigen Akkord erklingen, die Töne As, B, C, Es und F ergeben den Quintſextakkord auf der Tonika As mit hin⸗ zugefügter großer Sekunde B, die den melodiſchen Fluß weſentlich begünſtigt. Der Klang der einzelnen Glocken iſt durchaus edel und weich, man kann ſich von Herzen freuen, daß jede grelle Ton⸗ nuance vermieden iſt. Der Einzelklang der tiefſten As⸗Glocke iſt beſonders ſchön gelungen; wenn ſie ruhig, nicht zu ſchnell geläutet wird, kann ihre mächtige Wirkung nur noch vermehrt werden. Das Prinzip der Obertöne ſcheint beſonders befriedigend gelöſt zu ſein. Die Güte des Materiales kam vor allem klar zu Tage bei dem paarweiſen Läuten, dem Prüfſtein neuer Glocken. Alle Intervallkombinationen klangen gut. Den Dreiklang As-—-Es halten wir in ſeiner ſtrahlenden Durchſtimmung beſonders ge⸗ eignet für die frohen Feſte, man könnte ihn hauptſächlich an Weih⸗ nacht, Oſtern und Pfingſten läuten. Der Sextakkord As-A— würde mit ſeiner elegiſchen Mollſtimmung— Fmoll— änßerſt niszenz ſtimmungsvoll in die Charwoche und vor allem auf Charfreitag paſſen. Das volle fünfſtimmige Werk könnte man ja zu ganz be⸗ ſonderen Feſtlichkeiten aufſparen. Ueberblicken wir die fünf ſo werden wir ſehr bald herausfinden, daß in ihnen verſchiedene kleine Motive ruhen, die jedem muſikliebenden Menſchen nahe⸗ ſtehen. Denkt man ſich die Glocken nach Art eines Glockenſpieles ge⸗ läutet, wie wir es ſo häufig in England und deſſen Kolonien fin⸗ den, man braucht nur an das uralte Geläute der Weſtminſter⸗ Abtei in London zu erinnern, dann läßt ſich zunächſt die Tonreihe AsCESs Es-Es-Es.-Es bilden, welche die Anfangszeile des herrlichen Chorales bringt:„Wachet auf, ruft uns die Stimme her“, ſchon zu den Zeiten des dreißigjährigen Krieges manche Ge⸗ Töne As-BCESs.-F genauer, in Triptis eine Ver⸗ trauensmännerſitzung der ſogenannten alten Kartellparteien ee 7bCCC(( K meinde durch ſeine Kraft wieder aufrichtete und deſſen Vertonern jedenfalls Philipp Nicolai war. Die Töne—Es motiv erklingen, das ſo vielen Kirchenkomponiſten zum muſikali⸗ ſchen Grundſtein diente, man braucht nur an Liſszts Kreuzritter⸗ marſch aus deſſen leider ſo ſelten gehörten Dratorium„Chriſtus“ denken, wo es mit elementarer Gewalt als Tonſymbol des Kreu⸗ zes verwertet wird, ſpäter auch auf die Worte„Gott will es“. Die Reihenfolge der Klänge As—-ES bringen das u endlich reiche Motiv des Abendmahles aus Richard Wagners Pars ſifal. Das myſtiſche Vorſpiel mit den Worten:„Nehmet hin meinen Leib“, ſetzungsworten des Herrn. den Abendmahlein⸗ Die Umkehrung dieſer Tonreihe, alſo FEs-CB.A er⸗ innert uns in ſeiner Transpoſition von Edur nach Asdur an die Abſchiedsmelodie Wotans an Brünhilde aus der„Woalküre“ Schließlich bringen uns die Töne Es.—.E die Nemi⸗ an das Gralsmotid, wie es ſowohl im„Lohengrin“ mit ſpäter im„Parſifal“ vorkommt. beginnt damit und ſpäter erkönt es laſſen das uralte gregorianiſche Gloria- General-eingeiger.(Abenbblatt) — Mannheim, 6. Oktober. (Konfervative, Bündler u. Nationalliberale) des fünften Ver⸗ waltungsbezirks ſtattgefunden haben. In dieſer Sitzung, die ein Zuſammengehen mit den Fortſchrittlern für undiskutabel erklärt habe, ſei eimmütig beſchloſſen worden, Herrn Lehmann die Kandidatur wieder anzutragen.„Man verhehlte ſich die Bedenken nicht, die einem ſolchen Beſchluß entgegenſtehen, aber man betrachtete es geradezu als eine Pflicht der Pietät, den Mann, der ſo lange ſeine ganze Arbeitskraft den in Frage ſtehenden Parteien gewidmet habe, nun in einer ſchwierigen Situation nicht fallen zu laſſen.“ Das„Jenger Volksblatt“ richtete im Anſchluß an dieſe Meldung an die nationalliberale Parteileitung in Jena die Frage,„ob ſich in dieſem Be ſchluß der Vertrauensleute des 5. Verwaltungsbezirks die berühmte neue Baſis offenbart?“ Die Antwort auf dieſe Frage iſt prompt und mit größter Deutlichkeit erfolgt. In der„Jenaiſchen Zeitung“ wird er⸗ klärt, daß in Triptis eine ſolche Vertrauensmännerſfitzung überhaupt nicht ſtattgefunden habe und infolgedeſſen auch nicht von einer Wiederaufſtellung des Herrn Lehmann ge⸗ ſprochen worden ſei. Schließlich wird verſichert,„daß Herr Lehmonn ſelhſt nicht daran denkt, in unſerem Wahlkreiſe wieder zu kandidieren.“ Hoffentlich iſt dies das letzte Wort über die Kandidatur Lehmann. Konſervatine Rampfesweiſe. Uueber die Kampfesart der Konſervativen in Pommern macht der fortſchrittliche Parteiſekretär Miro bezeichnende Mitteflungen. Er ſchreibt u. a. im„Greifswalder Tagebl.“: »Es iſt unmöglich, die pommerſchen Landorte alle aufzuzählen, in denen die Gaſthöfe für liberale Verſammlungen geſperrt ſind. Im Wahlkreiſe Kolberg⸗Köslin⸗Bublitz, wo 1907 allein 280 ländliche Wahlbezirke vorhanden waren, ſtehen den Libe⸗ ralen— hoch gerechnet— 20 Verſammlungslokale offen. In weit Über 200 Landorten dieſes einzigen Wahlkreiſes iſt eine nichtkon⸗ ſervative Verſammlung vollſtändig unmöglich! Im den anderen Kveiſen ſieht es ebenſo ſchlimm oder noch ſchlimmer aus. Natürlich liegt die Schuld nicht bei den Gaſtwirten, denn ein Gaſtwirt be⸗ treibt ſein Gewerbe ebenſowenig wie andere Leute um der ſchönen lugen der Konſervativen willen, ſondern um zu verdienen, und hm iſt das Geld der Liberalen genau ſo lieb wie das der Kon⸗ ſervativen. Er darf nicht. Die Erklärung für die Lokalverweige⸗ rung iſt immer dieſelbe: Furcht vor dem Amtsvorſteher, manchmal auch vor dem wohlhabenderen Bauern. So werden jahr⸗ aus, jahrein Hunderte von Gaſtwirten in ihrem Verdienſt geſchmä⸗ lert, und mancch einer, der dagegen aufzubegehren wagte, iſt von dem allmächtigen Agrariertum von Haus und Hof ſchikaniert wor⸗ den. Das iſt konſervative Mittelſtandspolitik.“ Ees gibt aber auch eine Stadt in Pommern, wo den Liberalen kein Verſammlungslokal zur Verfügung ſteht. Dieſe intereſſante Stadt iſt Schlawe, ein Ort von etwa 10 000 Einwohnern. Schlawe iſt nicht etwa konſervativ, un 1907 wurden trotz der Saalablreibereien und ähnliche Dinge dort mehr liberale Stimmen als konſervative abge⸗ geben. Es gibt in Schlawe drei Säle, ſo erzählt Miro, unter nie man vorſorglich alle Gaben verteilt hat. In dem größten tagen die konſervativen Verſammlungen, im andern der riegerverein, und im dritten pflegt das Kaiſergeburtstags⸗ em vor ſich zu gehen. Jeder der Inhaber fürchtet nun, nen Anteil zu verlieren, wenn er eine liberale Verſamm⸗ ung aufnimmt. Inhaber des Reichstagsmandats für den Wahlkreis Schlawe⸗Bütow⸗Rummelsburg und Vorſitzender des Kriegervereins Schlawe iſt Herr v. Michaelis⸗Quatzow. Da Kriegervereine einen unpolitiſchen Charakter haben ſollen, vandte ſich Miro an ihn mit dem höflichen Erſuchen, um ine Erklärung, daß der Kriegerverein Schlawe aus dem agen einer liberalen Verſammlung in ſeinem Vereinslokal eine dem Wirte nachteiligen Konſequenzen ziehen werde. Herr von Miclgelis zog es aber vor, zu ſchweigen, obwohl in frankiertes und adreſſiertes Kuvert beigelegt war! Dieſes Schweigen iſt aber entſchieden ſehr beredt! Erzbergers Mege. In dem häuslichen Streit, der zur Zeit im Zentrum zwiſchen den„Marodeuren“ und dem„verſeuchten Weſten“ utbrannt iſt in Wirklichkeit ein Sturm im Glaſe Waſſer vertritt bemerkenswerter Weiſe der Abg. Erzberger ſchroffkomfeſſiomelle Richtung der Trierer und Berliner teilungen. In einem Leitartikel in der„Germania“ „228) beſchwört er die Auttorität Windhorſts und beteuert, was alle Welt wußte, daß das Zentrum von Anfang an„im en Anſchluß an die Biſchöfe“ Politik getrieben Unter Heranziehung auf eines Ausſpruchs Windhorſts September 1885),„daß die Laien fort und fort auf die kirchliche Autorität hingewieſen werden müßten,“ betont ſein Epigone Erzberger, daß die Windhorſtiſchen Ideen ſich u w⸗ bekümmert weiter entfalten müßten, aber„nicht in der Richtung, als hätte ſich die biſchöfliche Autorität auf das Dogma zu beſchränken.“ Der klerikale Volks⸗ tribun und Führer der demokratiſchen Zentrumsmehrheit ſchreibt:„Wir ſtreiten gegen eine weitere Säkulari⸗ ſation der Geiſter und Entziehung weiter Gebiete des öffentlichen Wohls aus der kirchlichen Rechtsſpähre.“ Nimmt man dazu, daß Erzberger, Gwaf Oppersdorff und Dr. Fleiſcher die Redner in der großen „Entrüſtungsverſammlung“ des Berliner Zen⸗ krums über die Rede des römiſchen Bürgermeiſters Nat han ſind, ſo ſieht man deutlich die Wege, die die klerikale, auf konfeſſionelle und demagogiſche Maſſenverhetzung einge⸗ ſchworene Demokratie geht, um im Zentrum mit Hilfe des intranſigenten Kurien⸗Ultramontanismus das Heft völlig in die Hände zu bekommen. Die Achwüche des gundes der Landwirte. Das bayeriſche Zentrumsorgan, der„Bayeriſche Kurier“ in München, verbreitet ſich in längeren Ausführungen über die Verhältniſſe in der Pfalz. Er gibt der Meinung Aus⸗ druck, daß ein Zuſammengehen des Bundes der Landwirte und der Liberalen nicht unmöglich wäre und daß es unrichtig ſei, wenn man von einem Bündnis des Zentrums und des Bundes der Landwirte geſprochen hätte. Er führt dann folgendes aus: Die Bündler nehmen Fühlung mit den Nationalliberalen, um bei der Wahl nicht allein zu ſtehen bezw. von den Wählern nicht verlaſſen zu werden. Die Bündler werden auch aus einem anderen Grunde zu vermeiden trachten, allein in den Wahlkampf zu ziehen. Es hat in der Erſatzwahl zum Reichstage für den Abg. Schellhorm⸗ Wallbillich am 20. Juli 1909 allgemein überraſcht, daß die Bündler in dieſem Wahlkreiſe, dem Verbreitungsgebiet des„Pfälz. Kuriers“, nur 2378 Stimmen aufgebracht haben, etwa den 4. Teil der für den nationalliberalen Kandidaten abgegebenen. Das war ein ſehr beſcheidenes Ergebnis, und in anderen Wahlkreiſen dürfte es noch beſcheidener ausfallen. Was wäre dem Zentrum al ſo praktiſch mit einem ſolchen Zu⸗ ſammengehen gedient? Gar nichts. Der„Bayeriſche Kurier“ dürfte nicht ganz Unrecht haben mit dieſer Darſtellung. Obwohl in der Pfalz Herr Dr. Roeſicke einen Reichstagswahlkreis inne hat, iſt es bekannt genug, daß er zu dieſem nur mit liberaler Hilfe gelangen konnte. Sein rückſichtsloſes Vorgehen als Vertreter ein⸗ ſeitigſter und kraſſeſter Großgrundbeſitzerintereſſen hat natür⸗ lich ſeine Stellung bei den kleinen pfälziſchen Bauern nur noch mehr erſchüttert; das iſt jedem Kenner der dortigen Ver⸗ hältniſſe bekannt. Daß dies aber auch ein Zentrumsorgan zugeſteht, will bei den warmen Beziehungen zwiſchen Bund der Landwirte und Zentrum ſehr viel heißen. Das Erpreſſer⸗ und Mörderpaar KRoppius vor Gericht. ̃ sh. Leipzig, 5. Oktober. Vor dem hieſigen Schwurgericht begann heute unter unge⸗ heurem Andrange des Publikums der Prozeß gegen die Brüder Karl und Fritz Koppius, der eine der ſenſationellſten Kriminal⸗ affären der letzten Jahrzehnte zum Abſchluß bringen ſoll. Die Angeklagten werden des vollendeten und verſuchten Raubmordes, ſowie der berſuchten Erpreſſung an dem bekannten Verleger der „Illuſtrierten Zeitung“, Weber, beſchuldigt. Beide Angeklagte werden gefeſſelt vorgeführt. Karl Koppius iſt ſorgfältig gekleidet und trägt hochaufgedrehten ſchwarzen Schnurrbart. Sein Bruder trägt Gefängniskleidung, er ſcheint von Karl Koppius ſtark beein⸗ flußt zu werden. Zur Perſonalfeſtſtellung gibt Karl Koppius an, daß er als Kind wegen Diebſtahls zu drei Tagen Gefängnis verurteilt worden ſei; ſein Bruder iſt noch unbeſtraft. Karl Kop⸗ pius hatte ſich bis zu ſeiner Militärzeit 500 M. geſpart. Das Geld ging drauf, als er ſeine Mutter und die Geſchwiſter nach Leipzig kommen ließ, um ihnen eine beſſere Exiſtenz zu bieten. Dazu kam, daß er ſeinen Verdienſt in Sport und Spiel vergeudete, ſodaß er bald vor dem Nichts ſtand. Auf Grund einer Annonce kaufte er ſich ein Buch„Wie komme ich vorwärts“ für 20 Mark. In dieſem Buche hieß es, daß man keine Rückſicht auf ſeine Neben⸗ menſchen zu nehmen brauche, wenn man vorwärts kommen wolle. Auch enthielt das Buch einige Beiträge zur Pſychologie des Ge⸗ wiſſens. Gewiſſen dürfe ein moderner Menſch überhaupt nicht haben, das ſei nur eine dumme Einbildung. Er habe dann einmal in der Zeitung geleſen, daß mam einen Geldbriefträger überfallen habe, und da ſei ihm der Gedanke gekommen, es auch ſo zu machen. Der Angeklagte ſchildert dann, wie er den Ueberfall auf den Geld⸗ briefträger Rübner ausführte, wobei er 8000 M. erbeutete. Damit fing er wieder zu wetten an. Er hatte es durch Gewinme auch ſchon zu einem Beſitz von 14000 M. gebracht, verlor aber alles wieder. Seiner Braut hatte er immer erzählt, daß ihre Zukunft geſichert ſei. Sodann wird das Attentat auf die Fabrikanteneß, frau Wagner durchgeſprochen. Dieſe iſt von dem Angeklagten Hauſe Gottſchedſtraße 15 überfallen und durch Meſſerſtiche am Hal verletzt worden. Nur ihre dicke Boa verhinderte es, daß der At geklagte der Frau den Hals durchſchmitt. Karl Koppius behaup daß er nicht die Abficht gehabt habe, die Frau etwa zu berau Er habe damals wieder 100 M. im Wetten verloren und ſei dadurch ſo in Wut gekommen, daß er beſchloß, den erſten beſten Menſchen umzubringen. Der zweite Angeklagte Fritz Koppius bekundet, d ſein Bruder Karl ihm im Volkshaufe den Ueberfall auf Rübner er, zählt habe. Als fie dann ſpäter beide kein Geld hatten, ſei der Plagn zwiſchen ihnen erwogen worden, wieder einen Briefträger zu er⸗ morden. Karl Koppius bemerkt dazu, ſein Bruder ſei eine harm⸗ loſe Natur und kein Verbrecher, er, Karl, habe ihn durch die Er⸗ zählung von dem Ueberfall erſt auf den Gedanken, wieder ein Verbrechen zu begehen, gebracht. Er habe noch einmal ſein Glüc im Wetten verſucht, nachdem die Mutter das Geld dafür durch Ver⸗ kauf der geſamten Einrichtung aufgebracht hatte. Er gewann aber wieder nichts und ſo wurde bei den Gheleuten Friedrich ein Zimmer gemietet und der Geldbriefträger Frohwald durch eine Poſt, anweiſung über M..25 dorthin gelockt. Vorher wurden die beiden alten Leute durch Hammerſchläge, nach einem vorher zwiſchen den Angeklagten beſprochenen Plane, ermordet. Der Geldbriefträge, Frohwald kam zu ſeinem Glück zuſammen mit dem gewöhnlichen Briefträger und entging ſo dem Tode. Die beiden Verbrecher raub⸗ ten in der Friedrich'ſchen Wohnung Depoſitenſcheine, Sparkaſſen⸗ bücher, Goldſachen und 50 M. bares Geld. Nach einiger Zeit faß⸗ ten die beiden Angeklagten, als ſie wieder in Not waren, den Plan, eine alte Dame zu berauben. Sie ſuchten lange nach einem Opfer und beobachteten verſchiedene Wohnungen, bis ſie auf die der Ren.⸗ tiere Rauher verfielen. Durch Zählen der Brötchen im Frühſtücks⸗ beutel überzeugten ſie ſich, daß nur zwei Perſonen ſich in der Woh⸗ nung aufhielten. Fritz Koppius klingelte eines Morgens, mit einem Fliederſtrauß in der Hand, an der Wohnung. Als das Diemſtmädchen Seiffert öffnete, ſtürzte er ſich auf ſie und würgte ſie. Das Mädchen ſchrie aber auf, ſodaß Fritz Koppius und ſein inzwiſchen hinzugekommener Bruder die Flucht ergriffen. Auf der Straße trieben ſie ſich noch eine Zeit lang in der Nähe der Woh⸗ nung herum, bis ſie den Plan endgiltig aufgaben. Das Mädchen hatte bei dem Ueberfall ſchwere Verletzungen davongetragen, da Fritz Koppius auch von ſeinem Meſſer Gebrauch gemacht hakte. um die Spur von ſich abzulenken, ſchriebKarl Koppius einen anonymen Brief an das Leipziger Tageblatt, in dem er u. a. von„blödſinnigen Journaliſten“ ſpricht. Darauf wurde die Verhandlung auf morgen Aus Stadt und Land. * Mauuheim, 6. Oktober 1910. Zur Denkmalsfrage. Auch ein gutgemeintes Wort zur Frage des Großherzog Friedrich Denkmals. Das am Friedrichplatz errichtete Verſuchsmodell nach detz Plänen des Profeſſors Bruno Schmitz ſoll den Zweck haben über die Maſſenwirkung eines Denkmals in derartigen Dimen⸗ ſionen ein Urteil zu gewinnen. So drängt ſich aber auch unwill⸗ 1 kürlich die Frage auf, ob damit auch die darzuſtellende Perſönlich⸗“ keit und die Platzfrage in befriedigender Weiſe gelöſt wird, ſo daß man zu einer endgültigen Beurteilung kommen kann; es wird immerhin ſchwer ſein, allen das Richtige zu treffen. Der Friedrichsplatz iſt in abſehbarer Zeit das eigentliche Verkehrszeutrum zwiſchen einem alten und einem neuen Stadt«⸗ teil und es dürfte zu bedenken ſein, ob ein Denkmal mit Hinter⸗ grund(Pflanzenwerk oder Architektur) nicht zu verwerfen iſt⸗ Man würde es ſpäterhin ſicherlich als einen Mangel empfinden, wollte man den prächtigen Straßenzug der Auguſtaanlage, den wie eine Schlagader vom Herzen ausgeht, künſtlich verbarrika⸗ dieren, denn in nicht allzu langer Zeit wird ſich der Verkehr im Oſten nach dem Friedrichsplatze ebenſo günſtig entwickeln, wie heute vom Waſſerturm her. Die Herren Stadträte, welche bei einer ſolchen Frage nicht nur an die Gegenwart, ſondern auch an die Zukunft zu denken haben, werden deshalb die vornehmen Stadtteile nicht durch eine künſtliche Kuliſſe von dem eigentlichen Zentrum getrennt wiſſen wollen. Eine weitere Frage wird die ſein; Kann der große Luftraum zwiſchen den beiden Eckgebäuden der Auguſtaanlage durch ein hochragendes und großzügig geglie⸗ dertes Denkmal ſo ausgefüllt werden, daß dasſelbe ein abge⸗ ſchloſſenes Ganzes und aber auch ein wohltuendes, abſchließendes Bindeglied von einem Eckgebäude zum andern bildet? Meinungsverſchiedenheiten laſſen ſich wohl durch die ſtrenge Logik wie in der Ruhe im Urteil am beſten einigen. Der Standort des Denkmals befindet ſich an der Peripheriee eines großen kreisförmigen Platzes, im Zentrum eine Fontäne, und bildet ſo in der Grundform einen Kreisausſchnitt. Iſt das Denkmal nach dieſem Prinzip gedacht, ſo muß auch für das emp⸗ findende Auge eines jeden Beſchauers der Zweck des Denkmals⸗ aufbaues erkannt werden, der ſo in ſeinem Weſen ein Bindeglied zwiſchen der unterbrochenen Mauerwand bleibt, welche den Fried⸗ Mannheim, das ſich in kurzer Spanne Zeit ſo glänzend ent⸗ kelt hat, iſt reicher um einen großen Schatz, den nur wenige haft zu würdigen wiſſen, es hat ein vollendet ſchönes Geläute u, das Generationen zur Andacht rufen wird. Sein Schöp⸗ iſt der Glockengießer Bachert in Karlsruhe. Wie ein 0 offer Mißton klingt es in die Harmonie der neuen Glocken am derplatze, daß der Mann, der es nach langer künſtleriſcher teberlegung vorbereitet und zuſammengeſtellt hat, daß der Mann mehr Anteil nehmen durfte an dem Feſte der Glockenweihe nd dem erſten Klange der erhabenen Stimmen. Hänlein wurde allzufrüh und allzuſchnell aus dem Leben geriſſen. Seine ank, ſein eigentliches Arbeitsfeld ward ihm durch den Tod n. Sein ehemaliger Schüler und Schreiber dieſer Zeilen üt Tauſenden ſeiner Freunde, was er an ihm verloren. ms Kirchenmuſik hat damit einen ihrer härteſten Schick⸗ ſchläge erhalten. Mögen die neuen Glocken der Chriſtuskirche em vberehrten Lehrer und Orgelmeiſter noch übers Grab hinaus ſterblichen Worte Schillers nachfingen: FzFriede ſei ihr erſt Geläute!“! An Goethe geſtorben. Unter dieſer Ueberſchrift verſucht Dr. O. F. Genſichen Oktoberheft von Velhagen u. Klaſings Monatsheften dem Berg⸗ ſter und Goetheforſcher Hermann Mahr gerecht zu werden, der iner übergroßen ſelbſtgeſtellten Aufgabe zu Grunde ging. en ſchreibt: 5 in Ilmenau lernte ich Ende der ſiebziger Jahre auch den ſter Hermann Mahr kennen, der zwar Goethe nicht mehr gekannt, aber durch Vater, Schweſter und Schwager zelheiten aus deren perſönlicher Bekanntſchaft mit dem ſein liebenswürdiges, beſcheidenes Weſen, durch ſeine tiefe Begei⸗ ſterung für echte Poeſie und durch ſeine hohe Intelligenz gar bald zu feſſeln. Ich beſuchte ihn in ſeiner ſchmucken, außerhalb des Städtchens an der nach dem Jagdſchloß Gabelbach und dem Gickel⸗ hahn hinaufführenden Waldſtraße belegenen Villa, und er geſtat⸗ tete mir freudig wenigſtens einen flüchtigen Einblick in ſeine rei⸗ chen Sammlungen und Vorſtudien zu einer umfaſſenden Goethe⸗ biographie. Auf Grund der von ſeinem Vater über den Ilmenauer Berg⸗ bau und den mit Gvethe geführten Briefwechſel angelegten Akten wollte Hermann Mahr urſprünglich nur eine ubrkundliche Dar⸗ ſtellung der Beteiligung Goethes an der Wiederbelebung des Il⸗ menauer Bergbaues ſchreiben. Hätte er ſich auf dieſes ſein eigent⸗ liches Spezialgebiet beſchränkt, ſo würde er vermutlich einen ſchätzbaren Beitrag zur Beurteilung von Goethes amtlicher Tätig⸗ keit geliefert und auch manche pfychologiſchen Rückſchlüſſe auf deſſen Leben und Dichten eröffnet haben. Durch die beſtändige Beſchäftigung mit Goethe erwuchs in Hermann Mahr allmählich der Plan, ſeine urſprünglich nur als Spezialforſchung über die Beteiligung des Dichters am Ilme⸗ nauer Bergbau beabſichtigte Studie zu einer Geſamtmonographie zu erweitern, die an lückenloſem Herbeiſchaffen des ganzen Quel⸗ lenmaterials nicht ihresgleichen haben ſollte. Ob ſeine Begabung, ſeine wiſſenſchaftliche Bildung zu ſolchem Rieſenwerk hingereicht hätte, entzieht ſich meinem Urteil. Aber auf den anſpornenedn Mahnruf, den ich in meinen„Studienblättern“ an ihn richtete, antwortete er mir am 20. Dezember 1880:„Meine Goethearbeiten ſcheinen das Geſchick des penelopiſchen Schleiers als Schutzmarke zu tragen. Je mehr ich, als dürftiger Efeu, an dem Urweltſtamm emporrankte, erhält, der Schmarotzerpflanze gleich, jeder Treibe⸗ zweig mit der Verlängerung immer neue Luftwurzeln, aber die er gehürt hatte. Berqmeiſter Hermann Mahr wußte durch erkennen, welches Wagnis ich beging. Wie augenblicklich den Knaben vor meiner Tür der fortgerollte Schneeball unter der Hand zum hohen Rade heranwächſt, ſind meine Notizen jetzt ſo umfangreich geworden, daß ich um die Kraft bange bin, welche nötig iſt, ſie in der Schwebe zu erhalten. Dazu das Unbeſtimmte einer oft durch Krankſein unterbrochenen halben Kraft.“ Seit meinem bisher einzigen Buche in Ilmenau im Oktober 1878 habe ich Mahr nie wieder geſehen, aber manchen Brief mit ihm gewechſelt, ihm manche meiner neueſten Schriften überſandt und von ihm als Gegengabe ſeine 1881 veröffentlichte Karte den „Umgegend vom Bad Ilmenau“ erhalten, in die er für mich noch eigenhändig mit roter Tinte alle durch Gvethe erwähnten Pläge und Bergbauanlagen, ſowie die fünf verſchiedenen Quartiere, in denen Goethe Logis genommen, ſorgfältig verzeichnet hatte. Aber vom Fortſchreiten, geſchweige denn vom Vollenden ſeiner Goethebiographie verlautete nichts mehr! Er, der genug Energie beſaß, um noch in ſeinen letzten Lebensjahren die ſpaniſche Sprache ſo gründlich zu erlernen, daß er einige in ihr geſchriebene geologiſche Werke überſetzen und in Fachzeitſchriften beſprechen konnte, hätte ſicher auch Willensſtärke genug beſeſſen, ſeine Goethe⸗ kollektaneen in lesbarer Weiſe zu veröffentlichen, wenn er ſich nicht das über ſeine Kraft gehende Ziel geſetzt hätte, eine kunſtvolle, allſeitig erſchöpfende Biographie zu ſchreiben! Er war Mitglied der Goethegeſellſchaft in Weimar geworden, und die von ihr veröffentlichten Einzelforſchungen mochten ihm die Durchführung ſeines Planes immer ſchwieriger erſcheinen zu laſſen. Im Februar 1889 fuhr er nach Weimar, half dort dem Geheimrat Ruland, Goethes landſchaftliche Zeichnungen nach dem Gegenſtand zu beſtimmen, und verſprach ihm, ſeine Goethebio⸗ graphie zur Begutachtung einzuſenden. Sofort nach ſeiner Rück⸗ kehr nach Ilmenau ſchickte er die Manuſkripte an Ruland. Aber endloſe Veräſtelung des großen Ganzen läßt mich mehr und mehr don Stund an trieb ihn eine nervöſe Unruhe raſtlos umher. Wa nſchen 5 daß er exr Plan zu er⸗ herrm. e Et⸗ r. eiß Glück Ver⸗ mmer oſt⸗ eiden n den räger lichen raub⸗ aſſen⸗ faß⸗ Plan, Opfer Ren⸗ tücks⸗ Woh⸗ mit das ürgte ſein f der Woh⸗ dchen „da Um )men tigen örgen en 10. rich⸗ detz ben, nens will⸗ lich⸗ „ ſo es liche adt⸗ ter-⸗ iſt, den, der ika⸗ kehr wie bei iuch nen chen die den flie⸗ ge⸗ des ange erie äne, das mp⸗ als⸗ lied ied⸗ 80 den der ſo Iche mte ber mit ndt der och ätze in ner gie ſche ene hen he⸗ icht lle, en, die zu em em io⸗ ick⸗ er ag großen Wahrheit, daß der warnt ihn abzuſtehen, Maunheim, 6. Oktober. Gonema bugeiger.(Abendblatt.) 3. Seite. richsplatz begrenzt. Trotzdem auch dieſes Verſuchsmodell nach dieſer Idee erſtellt iſt, ſo kann man ſich doch nicht mit dieſem Pro⸗ jekt befreunden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die ſitzende Figur auf einen mächtigen Unterbau placiert werden muß, um Ver⸗ zerrungen aus dem Wege zu gehen; auch wird von hinten geſehen ein künſtleriſcher Hintergrund nicht genügend decken und die Statue nur als unmförmiger Klotz hervorragen, ganz abgeſehen davon, daß mit dieſem Abſchluß die eigentliche Beſtimmung der Hauptverkehrslinie nach dem Zentrum der Stadt nicht mehr er⸗ kenntlich iſt. Um ſo mehr zeigen ſich nun die Vorzüge des preis⸗ gekrönten Entwurfes„Frieden“ von Stadelhofer. Durch die aus⸗ geſprochene horizontale und vertikale Axenſtellung trägt die Sil⸗ houette den Charakter eines Bindegliedes. Der künſtliche Hinter⸗ grund fällt infolgedeſſen ganz weg und ſichert ſo dem Denkmals⸗ aufbau eine intereſſante Anſicht vom Friedrichsplatz und von der Auguſtaanlage aus. Noch mehr wird der Bewohner der öſtlich gelgenen Stadtteile befriedigt ſein, wenn er ein Denkmal erſchaur, das von der Erde frei gen Himmel ſich zu monumentaler Größe auftürmt. Das mächtige Becken mit dem ſtiliſierten Schiff iſt für die Hafenſtadt Mannheim ſinnreich erdacht und bildet mit den flankierenden Löwen und dem driginellen Waſſerſpiel ein will⸗ kommenes Motiv auch als Abſchluß der Auguſtaanlage nach dem Friedrichsplatz. Die Architektur iſt dürftig, es könnte aber ab⸗ geholfen werden. Die Querſtellung des Pferdes mit der Langſeite dem Friedrichsplatz zugekehrt, bietet von beiden Seiten eine wirk⸗ lich originelle Silhouette und läßt auch die charakteriſtiſchen Merkmale in der äußeren Erſcheinung des Fürſten auf einem ruhig daſtehenden Pferder zu, unbeſchadet der monumentalen Größe, während eine ſitzende Statue auf wuchtigem Unterbau zur Architektur übergehen muß, um den Zuſammenhang mit dem Unterbau nicht zu verlieren. Der Einwand, daß der Waſſerturm ein hoch entwickelter Denkmalsaufbau durch die Maſſenwirkung erdrücken könnte, ſcheint nicht in Betracht zu kommen, da dem Beſchauer von der Auguſtanlage aus, wo die beiden Objekte in einem und demſelben Augenblick erſcheinen, die Perſpektive den erwünſchten Ausgleich vollzieht. Die Kunſt iſt ein Spiegelbild der Zeit. Möge ein Meiſter⸗ werk geſchaffen werden, das der Nachwelt die glorreiche und ſegensreiche Regierungszeit eines im Volke unvergeſſenen Für⸗ ſten verkündet und dem Künſtler ein ehernes Zeugnis ſeines genialen und künſtleriſchen Schöpfergeiſtes ausſtellt, ſo daß man ſich auch in künftigen Zeiten an der geſunden Formenſprache er⸗ freuen kann. 3 * Hocherfreut über Ihren Artikel(461 Mittagblatt)„Zur Denk⸗ malfrage“, der im Grunde mal etwas anderes war als die Per⸗ mutationen der immer gleichen Meinungen, wonach an dem Vor⸗ wurf geändert werden müſſe, erlauben wir uns zu geſtehen, daß durch die in ihm geäußerte Meinung ein ſchwerer, drückender Alb von unſerem Herzen genommen worden iſt, denn durch dieſe haben wir die frohe Ausſicht auf Beibehaltung des Kunſtwerkes. Von all den irrigen Ausſichten, die über das Denkmal variiert wurden, waren wir von vornherein nicht ſonderlich angetan und konnten * wir nie verſtehen, wie man nur dazu gekommen ſein mochte. Nicht aus der philoſophiſchen Retorte ſind unſere Gedanken deſtilliert, da wir keine Philoſophen ſind, ſondern rein kontemplativ ge⸗ wonnen. Unſere Meinung iſt unbefangen und unſer erſter Ein⸗ druck immer noch der gleiche geblieben, ganz ſo, wie er in Ihrem geſtrigen Artikel ausgeſprochen worden iſt. Wir haben hier ein Kunſtwerk von ſo hervorragender Qualität, daß eigentlich um ſeinetwegen weit mehr vorhanden iſt, als umgekehrt das Denkmal um der ſogenannten Geſamtwirkung willen. Die koloſſaliſche Monumentalität des Waſſerturms wird etwas herabgemindert, wenn uns auch nicht ſcheinen will, in dem Sinne, als würde man durch ein umgekehrtes Opernglas ſchauen. Die Wirkung des ſitzen⸗ den Großherzogs iſt ungemein ſeelenvoll und einzig in ſeiner Art und ſie könnte nimmermehr durch ein Reiterſtandbild erreicht werden, ſchon weil dieſem ein gewiſſer Nimbus anhaften würde, welcher gerade beim Volke nicht ſo ſympathiſch berührte. Gleich⸗ wohl ſind wir nicht pathologiſch befangen und haben auch nichts an dem Schwert auszuſetzen, ebenſowenig wie uns die Silhouette ſtört, wenn wir das Denkmal zufällig von der Seite betrachten. Wir kennen wenig Leute, die dieſe Kunſtleiſtung ausgerechnet, von neben bewundern wollen. Sonſtige kleine Veränderungen, welche in den Größenverhältniſſen des Denkmals an und für ſich liegen, wird der Künſtler ohne weiteres mit Geſchick durchführen. Was den monumentalen Hintergrund des Denkmals anlangt, ſo kann er durch nichts wuchtiger erreicht werden, als eben durch die macht⸗ voll ragenden Häuſerfluchten der Prachtbauten zu beiden Seiten der Auguſta⸗Anlage. Alles iſt am Friedrichsplatz in Wirkung und Gegenwirkung, ein gigantiſches, architektoniſches Panorama, das feinesgleichen ſucht, und ſogar von einer Dramatik iſt, die ewig in Erinnerung ſein wird für den Fremden. Denkmal, Waſſer⸗ turm, Arkaden, die ſpielenden Kaskaden ete,, die mächtige Himmels⸗ decke mit ziehenden Wolken. * Verliehen wurde den nachgenannten Offizieren uſw. S. M. S. Zähringen die ſolgenden Auszeichnungen: A. vom Orden vom Zähringer Löwen: das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe: dem Kommandanten Kapitän zur See Hebbinghaus; das Ritterkreuz 1. Klaſſe: dem 1. Offizier, Korvettenkapitän Fleck; das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Eichenlaub: dem Kapitänleutnant Schoch; B. die ſilberne Verdienſtmedaille: dem Oberzimmer⸗ mannsmaat Hülſemann, dem Privatmann Joſef Röſch in Mauer das Ritterkreuz 2. Klaſſe vom Orden vom Zähringer Löwen. * Ernannt wurde Profeſſor Guſtav Künkel am Lehrer⸗ ſeminar II in Karlsruhe zum Kreisſchulrat in Konſtanz, Ober⸗ landesgerichtsrat Alfred Böhler unter Verleihung des Titels Miniſterialrat zum vortragenden Rat im Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. *Ueberkragen wurde dem Eiſenbahnaſſiſtenten Arnold Maier in Emmendingen unter Verleihung der Amtsbezeich⸗ nung Betriebsaſſiſtent, die etatmäßige Amtsſtelle eines Bureau⸗ und Abfertigungsbeamten. Die diesjährige Landesverſammlung des Bad. Frauen⸗ vereins, zu der auch die Großherzogin ihr Erſcheinen zugeſagt hat, findet am Montag, den 10. Oktober, vormittags 9 Uhr be⸗ ginnend, in der Turnhalle des Realgymnaſiums in W einheim ſtatt. Von den Verhandlungsgegenſtänden dürften beſonders die Vorträge:„Die Mobilmachung und die Frauenvereine“,„Die Tätigkeit der Frauenvereine auf dem Gebiete der Volks⸗ ernährung“,„Die Nutzbarmachung der Krankenhäuſer und Heil⸗ anſtalten für die Armee⸗ und Krankenpflege der Frauenvereine“ von beſonderem Intereſſe ſein. Man erwartet daher eine zahl⸗ reiche Beteiligung. * Beihilfen an Hinterbliebene von Volksſchullehrern. Geſuche um Bewilligung von Beihilfen an Hinterbliebene von Volksſchul⸗ hauptlehrern(Gnadengaben) nach Maßgabe der landesherrlichen Verordnung vom 15. Oktober 1908 ſind im Laufe des Monats Oktober bei den Bezirksfinanzſtellen einzureichen. Außerhalb des Großherzogtums wohnende Perſonen haben ihre Geſuche an die Sberſchulbehörde zu richten. Zu den Geſuchen ſind Vordrucke zu benützen, die von den genannten Stellen unentgeltlich abgegeben werden. * Die Stadt Mannheim als Darleihgeberin. Die Stadtver⸗ waltung Mannheim hat der Stadt Mainz ein Darlehen in der Höhe von 800 000 M. zu 4½% Prozent, rückzahlbar bis zum 1. April 1911, gewährt. * Verkehrsverein. Landesverbandes zur Hebung des Fremdenverkehrs, dem der hieſige Verkehrsverein als Mitglied angehört, findet am Samsdbag, den 8. Oktober, nachmittags 3 Uhr, im Bürgerausſchußſaal des Rat⸗ hauſes zu Heidelberg ſtatt. Die Mitglieder des Verkehrs⸗ Vereins und ſonſtige Intereſſenten der Verkehrs⸗Vereins⸗Beſtreb⸗ ungen ſind zur Beteiligung eingeladen. Die Tagesordnung und das für Sonntag den 9. Oktober vorgeſehene Vergnügungspro⸗ gramm können im hieſigen Verkehrsbureau(Rathaus, Bogen 47/48) eingeſehen werden. *Das Straßburger Margueritenfeſt am letzten Sonntag zu Gunſten des Straßburger Säuglingsheims hat einen Reiner⸗ trag vön ungefähr 25000 Mark abgeworfen. Da die Gräfin Wedel die nötigen 200 000 Margueriten geſtiftet hatte, entſtanden der Veranſtaltung keinerlei Speſen. 34⸗Jahresumſatz des Allg. Rabattſparvereins Mannheim und Umgebung(E.). Verkaufte Rabattmarken 28 500 M. (1909 266 500) entſprechend einem Warenumſatz von 5630 000 Mark. Ausbezahlte Sparbücher: 52 300 Stück a 5 M.= 261 500 Mark(1909: 47 300 Stück). In der Geſchäftsſtelle war ſonach der Geſamtmehrumſatz 40 000 M. Deponierter Einlöſungsfond bei hieſigen Banken und Sparkaſſen 162 000 M. * Fortbildungskurs für höhere techniſche Beamte. Wie wir hören, wird auch im laufenden Jahre und zwar in der Zeit oom 3. bis 17. Oktober an der techniſchen Hochſchule Karlsruhe ein mit Genehmigung des Großh. Miniſteriums des Innern von der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues veranſtalteter Fortbildungskurs für höhere techniſche Be⸗ welcher neben den ſpeziellen techniſchen fachwiſſenſchaftlichen Gegenſtände aus dem Gebiet der Volkswirt⸗ ſchaft, Sozialpolitik und der Rechtskunde umfaſſen wird. Fol⸗ gende Herren haben ſich zur Uebernahme von Vorträgen bereit erklärt: Geh. Hofrat Prof. Dr. ing. Geh. Oberbaurat Prof. Dr. ing. Baumeiſter(Straßen⸗ und Städtebau); Prof. Benoit(Pumpen⸗ und Hebzeuge); Geheimer Oberbaurak Prof. Dr. ing. Engeſſer(Eiſenbetonbau); Bau⸗ rat Dr. Fuchs(Abwaſſerbeſeitigung, techniſche Einrichtungen); Geh. Obermedizinalrat Dr. Hauſer(Abwaſſerbeſeikigung vom hygieniſchen Standpunkt); Oberlandesgerichtsrat Mainhard (Grundbuchweſen); Profeſſor Pfütßner(Heizung und Lüftung); Oberbaurat Prof. Rehbock(Waſſerbau); Prof. Dr. v. Zwie⸗ amte abgehalten werden, * Die Hauptverſammlung des Badiſchen Arnold(Elektrotechnik]; der Voltswirt⸗ ſchaft und Sozialpolitik). Zur Ergänzung der Vorträge werden unter ſachverſtändiger Führung Beſichtigungen einzelner ausge⸗ führter Anlagen ſtattfinden. Die Zahl der Teilnehmer und zwar an allen Vorträgen beträgt: aus dem Geſchäftskreiſe der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues 24, der General⸗ direktion der Staatseiſenbahnen 8, der ſtaatlichen Hochbauver⸗ waltung 9; an einzelnen Vorträgen nehmen ferner teil: 16 Be⸗ amte der Oberdirektion und 4 Beamte der Generaldirektion. „Die Nordland⸗Reiſe des Kaiſers eröffnet im Saalbautheater das neue Programm. Eine andere Naturaufnahme führt den Be⸗ ſucher unter den ewig blauen Himmel Italiens und zeigt in hervor⸗ ragenden Bildern herrliche Gebirgspartien, wechſelnd mit roman⸗ tiſchen Tälern aus der Landſchaft und Provinz Umbrien. Ein kolorierter Kunſtfilm„Meſſalina“, Drama von Plinius dem Ael⸗ teren, führt uns ein Stück römiſcher Geſchichte vor und zwar aus der Zeit der römiſchen Kaiſerin Meſſalina. Der Roman eines Jockeys iſt ebenfalls ſehr ſpannend dargeſtellt. EGin intereſſanter Detektivroman iſt der Film„Die Diamantenbetrüger“. Bezüglich der Zuſammenſetzung des Programms verweiſen wir auf das In⸗ ſerat in der heutigen Nummer⸗. * Kaiſer⸗Panorama(Kaufhaus Bogen 57). Dieſe Woche hat man im Panorama die Gelegenheit, eine billige und ſchöne Rheinreiſe zu machen. Wir berühren die ſchönſten Punkte von Mainz bis Köln. Nach einem Spaziergang durch Mainz be⸗ ſteigen wir einen Rheindampfer und fahren den Rhein hinunter an Bingen, Rüdesheim mit dem Niederwalddenkmal, Aßmanns⸗ hauſen uſw. vorbei. Nun gehts weiter an Burg Rheinſtein, Sonneck, an Bacharach, an det Pfalz im Rhein, dem Loreley⸗ felſen, Burgruine Kaß, St. Goar, Ruine Rheinfels, Ruin Maus vorbei, um bei dem Schloß Stolzenfels Halt zu machen. Nach einer Beſichtigung der herrlichen Innenräume dieſes Schloſſes gehts direkt weiter nach Koblenz, Andernach. Noch 5 kurzer Aufenthalt in Bonn und wir ſind im alten heiligen Köln. 5 1 * Der König der Bohsme auf freiem Fuß. Am Sonntag na mittag um 5 Uhr wurde der bekannte Kabarettiſt Danny Gür aus dem Gefängnis in Darmſtadt nach Verbüßung einer vie wöchentlichen Gefängnisſtvafe, die er wegen Beleidigung des Pap⸗ ſtes erhalten hatte, entlaſſen. Vor dem Gefängnis hatten ſich Menſchen angeſammelt, die den Entlaſſenen mit Hochrufen be grüßten und denen er ſpäter vor der Stadt einen Vortrag über ſei Gefängnis in Wort und Bild hielt. 4. Die ſilberne Hochzeit feiert heute mit ſeiner Ehefrau Herr Bäckermeiſter Stephan Weber in(J 1. Von Seiten der Bäck meiſterzwangsinnung wurde Herrn Weber ein Diplom ſowie einige Geſchenke überreicht. * Pferdediebe haben ihre Tätigkeit am Montag hier ausge In Griesheim wurden Diensdag früh 6 Pferde vorgefunde die zunächſt hervenlos waren. Später ſtellte ſich heraus, daß f dem Wirt und Pferdebeſitzer Böller⸗Karlsruhe gehörten. Sie waren auf dem Mannheimer Markt dem Eigentümer unter den Händen verſchwunden und tauchten plötzlich in Griesheim wieder auf, ſo ſie dem Beſitzer wieder zugeſtellt werden konnten. * Gute und billige Volksliteratur auf der Meſſe. guten Erfahrungen auf der Frühjahrsmeſſe hat der Rhein⸗Mainiſche Verband für Volksbildung in Franlfurt auch die jetzige Meſſe wieder beſchickt. Die Bude ſteht auf dem Zeughaus⸗ platz in der 3. Reihe vor dem Moltkedenkmal. Die bekannten hilligen Volksbücher der verſchiedenen Verlage und Vereinigungen (Wiesbadener Volksbücher, Hillgers Jugendbücherrei, Bücher der deutſchen Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung. Rheiniſche Hausbücherei, die Schriften und Kunſtblätter der verſchiedenen Lehrervereinigun⸗ gen die Voigtländerſche und Teubnerſche Steindrucke uſw. ſind zü haben Wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes hatten ſich wieder zwei Angeklagte am Schöffengericht zu verantworten. D verheiratete Taglöhner Gottlieb Schweitzer verging ſi Herbſt vergangenen Jahres in den Quadraten C 7 und D 7 ge über Schulmädchen an einer Reihe von Tagen, der andere, ell Max Uferwaſſer, produzierte ſich in dem Hauſe gegen dem„Prinz Karl“ in L 6 morgens zwiſchen 6 und 7 Uhr d teren am Fenſter in völlig adamitiſchem Zuſtande. Schweitzer hielt eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten, Uferwaſſer ein von 6 Wochen. * Nächtliche Ruheſtörung. Man ſchreibt uns: Am ment leuchten die freundlichen Sterne. Der Mond Silberlicht über die ſtille Gegend. Es iſt ſo ſtill und friedlich uns im Vorort Feudenheim. Der Lärm der Stadt Mannhe dringt nur wie ein leiſes Summen herüber, als hal ſichtbare Mauer das laute Pochen und Hämmern und l zurück. In unſerem Orte iſt es ſchon dunkel. Hier und da ein helles Fenſter. Eine Tür öffnet ſich, man hört einen nachtgruß und enteilende Schritte. Müde von des Tages und Sorgen fallen die Augen zu; wohlig dehnen ſich di ſtrengten Glieder, eine beglückende Ruhe durchzieht Leiſe, ganz leiſe klingt noch ein Klang, dann Gutena ſchrickt man auf: ein langgezogenes Geheul ſteigt gen Ein Geheul, das das Herz erzittern läßt. Wüten dinek⸗Südenhorſt lwichtige Fragen aus eeeee 7J77Cͤ ²˙ AA FE ᷣ ͤT e ihm das Unzulängliche ſeiner bisherigen Bearbeitung des ünge⸗ heuren Materials erſt jetzt zum Bewußtſein gekommen? Fürchtete er Rulands abſprechendes Urteil? Ohne es abzuwarten, ging er freiwillig in den Tod. Die Familie war nach auswärts zu einer Hochzeit geladen; er ließ Frau und Tochter allein reiſen, um ihnen erſt für den letzten Tag nachzufolgen, und blieb ganz allein in ſeiner Villa zurück. Als die Frauen am 24. Februar 1889 heimkehrten, war das Haus verſchloſſen, und man mußte durch ein eingedrücktes Fenſter einſteigen. Mahr lag in ſeiner Schlafkammer ausgeſtreckt im Schlafrock auf ſeinem Bett. Man glaubte, ein Schlaganfall habe ihn jäh getötet. In der Hand hielt er einen Gegenſtand, den man als ſeine kurze Tabakspfeife vermutete. Erſt der herbei⸗ gerufene Arzt erkannte, daß es ein kleiner Taſchenrevolver war. Der Schuß war in die Schläfe gegangen und hatte, ohne den Toten zu entſtellen, eine kaum bemerkbare Wunde hinterlaſſen; kein Tropfen Bluts war gefloſſen. Hinter ſeinem Kopfkiſſen aber lag ein Band des Goethejahr⸗ buchs mit einem Aufſatz über die Entſtehung des„Wilhelm Mei⸗ ſter. In dieſem Aufſatz hatte Mahr die aus Goethes„Annalen“ zitierten Worte eingeknifft und angeſtrichen:„Die Anfänge Wil⸗ helm Meiſters entſprangen aus einem dunklen Vorgefühl der Menſch oft etwas verſuchen möchte, wozu ihm Anlage von der Natur verſagt iſt, unternehmen und ausüben möchte, wozu ihm Fertigkeit nicht werden kann; ein inneres Gefühl er kann aber mit ihm nicht ins klare kom⸗ Wege zu falſchem Zwecke getrieben, Hierzu kann alles gerechnet Dilettantismus uſw. genannt Zeit ein halbes Licht auf, U men und wird auf falſchem ohne daß er es weiß, wie es zugeht. werden, was man falſche Tendenz, hat. Geht ihm bierüber von Zeit zu ſo entſteht ein Gefühl, das an Verzweiflung grenzt. Dieſe W̃ mord. Denn erſt jeßt ſtellte es ſich heraus, daß in ſeiner ge⸗ planten Goethebiographie kaum ein Anſatz zu dem eigentlichen Buche gemacht, ſondern alles noch bei den Vorarbeiten geblieben war. Dieſe Vorarbeiten waren freilich nach Umfang und Gründ⸗ lichkeit ſo gewaltig, daß der Verfaſſer wohl verzweifelte, Ordnung und Geſtalt in das geſamte Chaos zu bringen. Im Auftrag der Großherzogin Sophie erwarb Geheimrat Bernhard Suphan das geſamte Material käuflich von den Hinterbliebenen für das Goethe⸗ Schiller⸗Archiv in Weimar, wo es noch heute dem Studium jedes Forſchers zur Benutzung ſteht, doch unter der Bedingung, daß dem verſtorbenen Mahr bei etwaigen Veröffentlichungen die gebührende Autorſchaft zuerkannt werde. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Müuchen in Paris. Ueber die Müuchner Ausſtellung für an⸗ gewandte Kunſt in Paris ſeien folgende Preßurteile wiedergegeben: Das Journal des Debats ſchreibt:„Der beſondere Reiz des Herbſtſalons beſteht diesmal in einer Art von Wettbewerb, bei dem ſich auf dem Gebiet der angewandten Kunſt unſere Künſtler mit den Münchner Künſtlern treffen: ein Wettbewerb ohne Konkurrenz⸗ neid. Dank Herrn Frantz Jourdain, der vor zwei Jahren bei ihnen daheim ihre Schöpfungen geſehen hat, von der Geſellſchaft des Herbſtſalons eingeladen, haben die Münchner Künſtler die Ein⸗ ladung mit einem Vergnügen angenommen, deſſen Aufrichtigkeit man an den Opfern ermeſſen kann, die ſie ſich auferlegt haben. Wie man uns liebt!.. Man kann ſich nur freuen, daß die an⸗ gewandte Kunſt den Künſtlern der beiden Länder Gelegenheit gibt, ihre Sympathien zu erneuern Die Räume bieten als Ganzes eine eindrucksvolle Mannigfaltigkeit dar. Sie unterſcheiden ſich ſcharf von dem, was man ſeit zehn Jahren bei uns ſah, Man iſt bei uns allmählich von den Extravaganzen zurückgekommen, zu denen das Suchen nach einem neuen Stil manche Künſtler getrieben batte. Man findet davon keine Spur in der Münchner dekorativen Worte enthalten den Beweggrund zu Mahrs Selbſt⸗ Kunſt. Sie imme manchmal heiber, oft ſtreng und ernſt einfach, ausgeglichen, gediegen. s fehle die franzöſiſche mlich Man muß es vor allem den Münchner Künſtlern danken, da nicht von unſerem modernen Stil, wie wir ihn zu einer wir ein wenig krank waren, erfanden, haben beeinfluſſen und man muß ſie beglückwünſchen, daß ſie ſich einfach bon Geiſt ihrer Raſſe haben leiten laſſen.“— Im Siecl man: „Mit dem größten Reſpekt vor den Prinzipien und mi an ſeltenen Uneigennützigkeit hat eine Gruppe von Ar nd Dekorationskünſtlern eine Art von idealer Villa erbe nach ihrer Laune und ihrer Begabung ausgeſchmückt habe⸗ ſtehen hier alſo vor einem Werk, das wir beurteilen könner Innere eines Palaſtes, oder eines Bürgerhauſes. Man ſpaziet durch dieſe 18 Säle! Man wird erſtaunt ſein über den Will der ſich da zu erkennen gibt. Denn dieſe„germaniſche mehr noch als den Eindruck von Willen.. Das Erge Ganzen iſt bemerkenswert. Wird es unſerem franzi ſchmack gefallen? Das iſt eine andere Frage Was ma iſt eben etwas Fremdes, geſchaffen für andere Sitten anderes Temperament als das unſere.“— Der Kritik die helle, heitere Note. Es ſei alles ſo ſchrecklich ernſt. alles iſt nicht vollkommen: aber es beweiſt ein wacker Joſeph Lauff hat einen neuen Roman„Kevelaer“ der in dieſem Herbſt bei G. Grote in Berlin erſchein Der gleiche Verlag wird um dieſelbe Zeit die geſamm ſätze von Ernſt von Wildenbruch unter „Blätter vom Lebensbaum“ und die nachgelaſſenen Ged füngſt verſtorbenen Prinzeſſin Feodora wig⸗Holſtein(F. Hugin) ausgeben. Der literariſche Unfug, die einzelnen Kapitel ei von verſchiedenen Verfaſſern ſchreiben zu laſſen, Schweden Nachahmung gefunden. Stockholms Dagbl einen„Roman der Fünf“ an, der in ſeinem Feui Tage beginnen werde, und rebdet davon irrtümlich als ganz Neuem“. Die fünf Schriftſteller(Guſtaf I. Stjernſtedt⸗Nordſtröm, Lu'ordſtröm, Sig Gu Uman iben 2. Abenbbkatt.) folgt. Und da kommt vom anderen Ende der Straße die Ant⸗ Ruhe dahin. Kaum hat das Gekläff eine halbe Minute aufge⸗ hört, dann bricht es wieder von neuem los. In nerpöſer Unruhe wartet man auch ſchon auf die Fortſetzung des Konzertes, wie auf das Zucken eines kranken Zahnes. Denn man weiß: es kommt es kommt ganz ſicher wieder, der Hund hat kein Erbarmen. Und wir armen, ſchlafbedürftigen Nachbarn der Hundebeſitzer liegen da und können nicht die ſo dringend benötigte Ruhe finden. Wir prozeſſieren nicht gern, wollen daher nachfolgende Entſcheidung nur als freundnachbarliche Warnung aufgefaßt ſehen: Profeſſor Dr.., der in einem Vororte von Frankfurt a. M. eine Villa bewohnt, hatte zum Schutze ſeines Eigentums ſich einen Wach⸗ hund zugelegt. Der Hund mußte nachts von 11—3 Uhr außer⸗ halb der Villa verbringen. Mit dieſer Ausquartierung war aber der Hund nicht einverſtanden und er ſuchte ſeinem Unmut durch fortwährendes Bellen Ausdruck zu geben. Die Bewohner der Nachbarvillen waren aber von dieſem nächtlichen Hundekonzert nicht ſehr erbaut und als eine verſuchte Inhibierung auf güt⸗ ichem Wege keinen Erfolg hatte, erſtattete ein Villenbeſitzer An⸗ zeige wegen nächtlicher Ruheſtörung. Das Schöffengericht hat Isdann den Profeſſor zu 100 M. Geldſtrafe verurteilt, weil ſein Hund in den letzten drei Monaten durch fortgeſetztes Bellen nächtliche Ruheſtörung verurſacht hat. Gegen dieſes Urteil legte Profeſſor B. Berufung ein. Die Strafkammer hob das öffengerichtliche Urteil nur inſoweit auf, daß ſie die Straſe 50 M. herabſetzte. In der Urteilsbegründung wurde noch gusgeführt, daß das minutenlange, grundloſe Bellen eines Hundes ur Nachtzeit nicht geſtattet werden könne. Ein Wachhund dürfe leinmal anſchlagen, wenn er Geräuſch höre oder gereizt werde, im übrigen müſſe er aber ſo dreſſiert ſein, daß er ſich ſonſt ruhig verhalte. Wie das bewerkſtelligt werden müſſe, ſei Sache des Hundebeſitzers. 5 Vergnügungen. * Börſencafé⸗Konzerte. Hervorragende Künſtler hat Herr Kapellmeiſter Macciacchini in ſeinem Quintett vereinigt, in welchen er durch ſein ſeelenvolles Spiel die erſte Stelle einnimmt. Italieniſche Verve liegt in den Darbietungen. Alles wird in einer Hochkünſtleriſchen Auffaſſung zur Ausführung gebracht, ſodaß mit Recht behauptet werden kann, die Konzerte im Börſencafs ſind erſt⸗ ſig in jeder Beziehung. Heute Donnerstag findet Soliſten⸗ end ſtatt. Aus dem Großherzogtum. Altlußheim, 6. Okt. Am Sonntag vormittag fiel der berheiratete Landwirt Jakob Stephan II. von ſeiner Scheuer herab und zog ſich hierbei ſchwere Verletzungen zu, ſo daß er nach dem Akademiſchen Krankenhaus Heidelberg überführt werden mußte. JOberhauſen, 5. Okt. Ueber die hier verübte Bluttat noch folgendes zu berichten: Die Veranlaſſung des Streites ſchen Scholler und dem getöteten Stehlin war ein Wortwechſel, er ſich ſchon des Nachmittags entſpann. Beide trafen ſich abends ochmals in der Wirtſchaft. Gegen 9 Uhr entſtand nun aber⸗ tals zwiſchen den beiden ein Streit. Kurz darauf krachten drei Schüſſe. Beim erſten Schuß will Scholler infolge unrichtiger handhabung des Revolvers vorzeitig an den Abzugsbügel gekom⸗ ten ſein, worauf die Waffe ſich entlud. Scholler traf ſich ſelbſt in den linken Arm. Der zweite Schuß ging Stehlin durch die der dritte Schuß durchbohrte ſein Herz, worauf er entſeelt hat ſich vorgeſtern abend in einem Aborte des Bundesbahnhofs zu in ſelbſtmörderiſcher Abſicht einen Schuß in die Bruſt beigebracht. Schwerverletzt wurde der junge Mann in das Basler Bürgerſpital verbracht. 5 dce. Pforzheim, 5. Oktober. Der 37 Jahre alte frühere chlachthauskontrolleur in Pforzheim, Emil Kohlmann aus ein, wurde von der Strafkammer Karlsruhe wegen Sittlich⸗ Sberbrechens zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Speyer, 6. Okt. Im Verlaufe eines Streites, den der edige Taglöhner Karl Frizmann mit einem jungen Manne imens Jeſter in einer hieſigen Wirtſchaft am Montag bekam, ßterer zum Maßkruge und hieb damit dem Fritzmann der⸗ uf den Schädel, daß er ins Hoſpital aufgenommen werden andau, 6. Okt. Beim 18. Inf.⸗Regt. ſind heute 37 Ein⸗ eingetreten, beim 1. Bataillon des 23 Inf.⸗Regts. 14, 12. Feld⸗Art.⸗Regt. ein Einjähriger. Generalverſammlung des Bundes deutſcher Frauen. 7 + 5* Sch. Heidelberg, 6. Okt. Nach einem Begrüßungsabend, der ſehr ſtim⸗ svoll und harmoniſch verlief, begann heute vormittag ßen Saale der Heidelberger Stadthalle in Anweſenheit etwa 600 Delegiertinnen die 9. Generalverſamm⸗ des Bundes deutſcher Frauenvereine. eiligung Mannheims iſt ſehr ſtark. Man ſieht viele nte Geſichter. Begrüßungsanſprachen. m 410 Uhr eröffnete die ſtellvertretende Vorſitzende, Frau v. Forſter⸗Nürnberg, gung mit herzlichen Begrüßungsworten im Namen des tgeren Vorſtandes. Mit Bedauern konſtatiert die Rednerin, Frau Stritt den Vorſitz des Bundes niedergelegt hat. würden das Bedürfnis haben, Frau Stritt für ihre lang⸗ ei je zwei von den 12 Kapiteln des Romans geſchrieben Eine Beſonderheit iſt die, daß jeder der fünf aus eigenen len und Romanen Geſtalten entnommen hat und ſie in der inſame Stilübung auftreten läßt: So lieferten Siwertz und n je drei Perſonen, Ullman und Nordſtröm je zwei, Frau dt eine. Dieſe ſechs entliehenen Figuren bewegen ſich n eigentlichen Helden, der ſo den Vorzug hät, die einzige öpfung zu ſein. Wie Stockholms Dagblad weiter ſeinen errät, ſind einige Kapitel objektiv erzählend, während ie Form von Briefen des einen Verfaſſers an den en haben„mit unterhaltſamen Betrachtungen über den in und deſſen Handlung“. So erſcheint alſo zum Ueberfluß Erzählform des Romans zerriſſen! Daß mit dieſer un⸗ ſchen Spielerei ein Preisausſchreiben verbunden iſt, ver⸗ am Rande. Die törichte Raterei, wie ſich die einzelnen tel auf die fünf Schreibersleute verteilen, kann alſo losgehen; glücklichſte Rater erhält ſämtliche Werke der Fünf! wort. Und noch ein dritter Hund antwortet. So iſt die nächtliche Freiburg, 5. Okt. Ein 17jähriger Gymnaſtaft von hier, jährige aufopfernde Tätigkeit vorläufig durch ein Telegramm zu danken. Die Rednerin begrüßt alsdann den Vertreter der Großh. Regierung, Herrn Geh. Regierungsrat Jolly, Se. Exg. den Herrn Prorektor der Univerſität Heidelberg, Geh. Kirchenrat v. Schubert, den Vertreter der ſtädtiſchen Be⸗ hörden, Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, die Dele⸗ gierten der angeſchloſſenen Verbände, die Einzelvereine und Ortsgruppen, die Mitglieder der Bundes⸗ organiſationen, die Delegierten der befreundeten Organiſa⸗ tionen und die Vertreter und Vertreterinnen der Preſſe. Mit der heutigen Generalverſammlung ſchließe der Bund eine Ge⸗ ſchäftsperiode ab, innerhalb welcher die Frauen vorwärts ge⸗ kommen ſeien auf einer neuen Entwicklungsbahn, auf einer Bahn, die ſich der Bund durch eigene, nie erlahmende Kraft erſchloſſen hat. Während der letzten zwei Jahre hätten die Frauen zum erſten Male vollberechigt teilgenommen am öffent⸗ lichen Leben, an der Arbeit auf ſozialem Gebiete. Die poli⸗ tiſchen Verſammlungen ſind ihnen nicht mehr verſchloſſen. Die politiſchen Parteien haben die Frauen mit mehr oder minder großer Freude als Mitglieder begrüßt. So ergeben ſich neue und große Entwicklungsmöglichkeiten. Man ſei auch über⸗ zeugt, daß die große Kulturbewegung einen gewaltigen Schritt vorwärts getan hat. Man wiſſe auch, daß die Begeiſterung, mit der man an das Werk immer wieder von neuem gehe, das Werk vollenden werde.(Lebhafter Beifall.) Geh. Regierungsrat Jolly begrüßt die Tagung namens des Miniſters v. Bodman und der Bezirksverwaltungsbehörde. Wir entnehmen der vorzüglichen Rede folgende Hauptgedanken: Es iſt längſt ſchon erwieſen, daß es ſich bei Ihrem Bunde nicht um eine Eintagserſcheinung handelt, daß es vielmehr eine in die Tiefe gehende nachhaltige Bewegung iſt. Ein neuer Typus der Frau iſt im Werden, ein neues Frauenideal im Entſtehen. Solch einer Fülle von Gedanken, ſolch geſammelter, von warmer Begeiſterung getragener Kraft, ſolch gewaltigen poſitiven Leiſtungen gegenüber, wie ſie die moderne Frauenbewegung gezeitigt hat, hält auch die Großh. Regierung mit dem Aus⸗ druck ihrer Sympathie, ihrer ehrlichen Bewunderung nicht zurück. Zum Beweiſe dafür, daß dieſe Sympathie nicht platoniſch iſt, erinnert der Redner daran, daß Geſetzgebung und Verwaltungspraxis unſeres Landes ſchon ſo manche For⸗ derung verwirklicht haben. Manche Delegierten werden finden, das alles ſei herzlich wenig, kaum ein Anfang, gemeſſen an der Summe der Wünſche und Forderungen. Gerade zu der Frage des Frauenſtimmrechts in den öffentlichen Angelegen⸗ heiten, die die Generalverſammlung in beſonders ausgiebiger Weiſe beſchäftigen ſoll, habe ja auch Miniſter v. Bodman im letzten Landtag, als zu einer noch nicht ſpruchreifen, Stellung zu nehmen, abgelehnt. Aber wie jeder neuen, große Teile, ganze Klaſſen oder Berufsgruppen des Volkes erfaſſenden Be⸗ wegung gegenüber, ſo könne auch den Bundesbeſtrebungen gegenüber, ſoweit ſie die völlige Gleichſtellung von Mann und Frau, vor allem auch im öffentlichen Leben des Staats und der Gemeinde, bezwecken, die Regierung nur eine zuwar⸗ kende Stellung einnehmen und zwar nur aus zwingenden Gründen des Staatswohls. Die Großh. Regierung ſehe ſehr wohl, daß es ſich hier um eine große geiſtige Bewegung handle und gewähre ihr darum zu ihrer Entfaltung und Betätigung“ Sie ſehe aber auch, daß dieſe Be⸗ den freieſten Spielraum. wegung doch erſt im Anfang einer nach aller geſchichtlichen Erfahrung langen Entwicklungsreife ſteht, daß der innerſte Kern noch lange nicht auch nur von der Mehrheit der Frauen erfaßt und zum beſtimmten Mittel⸗ und Ausgangspunkt ihres Denkens und Fühlens geworden ſei. Auch die fortgeſchrit⸗ tenſten Frauenrechtlerinnen würden bei ruhiger, nüchterner Würdigung der Sachlage zugeben müſſen, daß jener geiſtige Umwandlungsprozeß, der die Vorausſetzung für die Erfüllung der Bundesbeſtrebungen ſei, eben erſt begonnen habe, daß heute nicht abzuſehen ſei, wie er weiter verlaufen, wann und in welchem Umfange er zur Vollendung kommen werde. Sei der Inbegriff der Beſtrebungen und Forderungen unſerer heutigen Frauenbewegung Recht und Wahrheit, dann werde ihr auch der Sieg nicht fehlen!(Lebhafter Beifall.) Herr Geh. Kirchenrat von Schubert, der Prorektor der Univerſität Heidelberg, begrüßte die Verſammlung im Namen der Ruperto Carola, wobei er insbeſondere darauf hinwies, daß die Heidelberger Univerſität mit zu allererſt das Frauenſtudium ermöglicht habe. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens ent⸗ bot der Tagung im Namen der Stadt Heidelberg herzlichen Will⸗ komm. Die Vorſitzende dankte herzlich für die Begrüßungs⸗ worte. Es ſei das erſtemal, daß Vertreter der Regierung und der Univerſität auf einer Bundestagung geſprochen hätlen Es folgt die Wahl der Mandatsprüfungskommiſſion, zweier Pro⸗ tokollführerinnen und der Protokollprüfungskommiſſäre. Jahresbericht. Frau Marianne Weber⸗Heidelberg erſtattet nunmehr Be⸗ richt über die Tätigkeit des Bundes in der abgelaufenen Geſchäftsperiode. Die Rednerin konſtatiert einleitend, daß der erzielte Erfolg nicht der im abgelaufenen Jahr aufgewendeten Arbeit entſpricht. Nur eine Petition ſei der Regierung als Material überwieſen worden. Man werde aber trotzdem nicht erlahmen, bis man ſich durchgeſetzt habe. Dem Bund ſind im leß⸗ ten Jahre acht neue Verbände beigetreten. Die Zahl der dem Bunde angeſchloſſenen Verbände beträgt 33, die der Vereine 237/. Es wurden acht Eingaben an die geſetzgebenden Körperſchaften ausgefertigt, die größeren Einfluß der Frauen auf das öffent⸗ liche Leben beweckten. Für das innere Leben des Bundes war einmal die Ausarbeitung eines neuen Kompromißentwurfes zur Reorganiſation des Bundes von Wichtigkeit, ferner der Ver⸗ lagswechſel des Bundesorgans, das in erweitertem Umfange er⸗ ſcheint. Der Bund beteiligte ſich weiter an verſchiedenen inter⸗ nationalen Tagungen. Eine Diskuſſion über den mit Beifall auf⸗ genommenen Jahresbericht wurde nicht gewünſcht. Kaſſenbericht. Nach dem gedruckt vorliegenden Kaſſenbericht betrugen 1908/09 die Einnahmen und Ausgaben 8545.77., 1909/10 die Einnahmen und Ausgaben 8203.50 M. Das Vermögen bezifferte ſich am 1. Oktober 1910 auf 8612.68 M. Nach dem Bericht der Rechnungsprüferin wird dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Bericht der Kommiſſionen. Auf Antrag aus der Mitte der Verſammlung wird die Dis⸗ kuſſion über die Berichte auf den Nachmittag verſchoben, weil die gedruckt vorliegenden Berichte zu ſpät oder überhaupt noch nicht in die Hände der Delegierten gelangt ſind. * Delegierten der Die Beratung der erſten drei Anträge iſt bereits zu Begin der Verſammlung zurückgeſtellt worden. Es wird deshalb zunächſt folgender Antrag des Roſtocker Frauenvereins zu Debatte geſtellt:„Der Bund deutſcher Frauenvereine wolle fo gende Petition an den Reichstag richten: Ein hoher Reichsta wolle den Erlaß eines Reichstheatergeſetzes 5 tunlichſt beſchleunigen und dabei die Punkte beſonders berüc. ſichtigen, die geeignet ſind, die Intereſſen der weiblichen Bühnen⸗ mitglieder als des wiriſchaftlich ſchwächſten Teils zu fördern“ Frau Henni Lehmann⸗Roſtock begründet den Antrag. Die deutſche Frauenbewegung müſſe dafür ſorgen, daß ein Geſetz zu⸗ ſtande komme, das die Forderungen des Bundes nicht übergehe Die Rednerin beſpricht die einzelnen Forderungen. Die jetzigen Verträge ſeien reine Unternehmerverträge. Einmal müßten die Beſtimmungen über die Eheſchließungen geändert werden. Im Intereſſe der Hebung des ganzen Standes müſſe man fordern, daß eine Beſtimmung in das Reichstheatergeſetz komme, die die Ehe der weiblichen Bühnenmitglieder als Privatſache betrachte. Ueber Schwangerſchaft ſollte eine Beſtimmung in das Geſetz auf. genomen werden, nach der die Schwangerſchaft den Bühnenver⸗ trag nicht löſt und nach der die ehelichen und unehelichen Schwangeren in die Krankenbeſtimmungen aufgenommen werden Des ferneren werde eine ſechswöchentliche Krankenfürſorge ge⸗. fordert. Die Frage der Koſtümlieferung ſei ſo oft in der Preſſe erörtert worden, daß man darauf nicht näher einzugehen brauche. Zum mindeſten müſſe die Stellung der hiſtoriſchen Koſtüme und ein Teil der Toiletten verlangt werden. Durch geſetzgeberiſche Maßnahmen würden allerdings nur die ſchlimmſten Auswüchſe beſeitigt. Der perſönliche Einfluß der Frau müſſe das übrige tun.(Lebhafter Beifall.) In der Diskuſſion pflichtete Frau Eicholz⸗Hamburg der Referentin vollkommen bei. Man müſſe die Forderungen des Roſtocker Vereins in vollem Umfange akzeptieren. Hofſchau⸗ ſpielerin Frl. Sanden⸗Mannheim bemerkt, es gebe im Bühnenvertrag nur Rechte des Direktors und Pflichten des Theatermitgliedes. An Hoftheatern ſei es einigermaßen erträg lich. Rednerin legte Wert darauf, daß darauf gedrungen wird, daß Gage und Spielhonorar nicht mehr getrennt werden, damtit in Krankheitsfällen das Spielhonorar nicht einfach abgezogen wer⸗ den kann. Rednerin ſchildert die prekäre Lage mancher Bühnen⸗ künſtlerin. Eine Freundin bezieht nach 25jähriger Tätigkeit die „brillante“ Gage von 120 Mk. Die Koſtümfrage iſt der Punkt, aus den alle Unmoral komme. Die Bühnenkünſtlerin habe ſich zu ſpät der Frauenbewegung angeſchloſſen. Faſt die Geſamtheit der deutſchen Bühnenkünſtlerinnen habe ſich vor 8 Jahren gegen die Lieferung der hiſtoriſchen Koſtüme durch die Direktoren aus⸗ geſprochen. Die Koſtümfrage ſei das traurigſte Kapitel im Thea⸗- terleben. Eine große Schuld komme auf das Konto des Publi⸗ kums.(Sehr richtig.) Das größte Talent könne nicht aufkommen, wenn es nicht die nötigen Toiletten habe. Rednerin fordert die Lieferung aller Toiletten durch die Theater. Ven einer Gage von 120 Mk. an könnte ganz gut die Hälfte geſtrichen und dafür die Toiletten geliefert werden. Dann würde auch der übermäßige Luxus eingeſchränkt. Die mittleren Theater, wo die Gage auf 100 und 150 Mk. ſteige, ſeien die ſchlimmſten. Die kleinen Schmieren könnten ganz gut verſchwinden.(Sehr richtig. Der Direktor müßte Fachmann in jedem Falle ſein, kein„Schuſter“, Cebbafter Beifall, Frl. Liſchnewska bittet um Annahme des Antrages ohne weitere Debatte mit Rückſicht auf ſeine Bedeutung. Der Antrag wird hierauf mit großer Majorität angenommen.(Lebhaften Beifall.) Frau Lehmann⸗Roſtock, die Referentin, erſucht nun⸗ mehr um Ernennung einer ad hoc-Kommiſſion zur Ausarbeitung der Petition. Der Antrag wird mit großer Majorität ange⸗ nommen. Weiter wird beſchloſſen, die nötigen Sach ver⸗ ſtändigen in die Kommiſſion zu berufen. Die Einſetzung der Kommiſſion wird dem Geſamtvorſtand überlaſſen. Kurz nach halb 12 Uhr wird in die Frühſtückspauſe eingetreten. Im an⸗ ſchließenden Reſtaurativnsraum waltet der Ortsausſchuß ſeines gaſtlichen Amtes mit dem erfreulichen Erfolg, daß bald alles E. bare vergriffen iſt. Kurz nach 12 Uhr werden die Verhandlungen wieder aufge⸗ nommen. Die Vorſitzende bringt drei Dringlichkeits⸗ anträge zur Kenntnis. Der erſte Antrag lautet:„Die General⸗ verſammlung des Bundes deutſcher Frauenvereine wolle auf die Kaiſerrede vom 26. Auguſt 1910 durch eine zu faſſende Reſolution eine würdige Antwort geben und ſpricht dem Vorſtand die Bitte aus, eine dahingehende Reſo⸗ lution der Generalverſammlung vorzulegen.“ Es wird beſchloſſen, den Antrag ſofort zu beſprechen. Frl. Liſchnewska begründet den Antrag. Man würde es nach außen hin nicht verſtehen, wenn man an den Aeußerungen des Kaiſers ſtumm vorübergehe. Man dürfe nicht vergeſſen, daß die Meinung des Kaiſers von vielen tauſenden von Männern geteilt werde. Man müſſe dieſer Männer⸗ meinung die Meinung der Frauenbewegung entgegenſetzen. Man müſſe von dem ſchlecht unterrichteten Kaiſer an den beſſerunter⸗ richteten Kaiſer appellieren.(Lebh. Beifall.) Frl. Dr. Salo mon bittet, nicht den Vorſtand zu beauftragen, die Reſolution aus. zuarbeiten. Dies ſollte eine Kommiſſion beſorgen. Frl. Paula Müller⸗Hannover meint, daß auch eine andere Interpretatin der Kaiſerrede möglich ſei. Der Schaden, der durch einen unüber⸗ legten Schritt verurſacht werde, werde größer ſein, als durch das ſtillſchweigende Uebergehen der Kaiſerworte.(Lebhafrer Beifalll) Der Deutſch⸗evangeliſche Frauenbund bedauere die Katſerworte, aber es war eine Uebereilung.(Lebh. Beifall.) Frl. Ziez unter⸗ ſtützt die Ausführungen Frl. Liſchnewskas auf das Entſchiedenſte. Die ernſten Frauen, die im Saale ſäßen, würden nicht übereilt handeln.[Lebh. Beifall)) Frl. Anna Papritz⸗Berlin ſchlägt die ſofortige Wahl der Kommiſſion vor. Die Rednerliſte wird ge⸗ ſchloſſen. Frau Anna Weber⸗Heidelberg empfiehlt die An⸗ nahme des Dringlichkeitsantrages. Von einem Mißerfolg der Be⸗ wegung durch die Annahme des Antrages könne nicht die Rede ſein. Se. Majeſtät habe der Frauenbewegung ſchwer Unrecht ge⸗ tan. Wenn von ſolcher ſchlecht unterrichteten Stelle ein ſolches Unrecht geſchehe, dann habe man den Finger darauf zu legen, gan; gleichgültig, ob man davon Nachteile zu erwarten habe. Frl. Dr. Bäumer Berlin beantragt, den Vorſtand zu beauftragen, die Reſolution auszuarbeiten. Frl. Paula Müller bemerkt, es widerſtrebe ihrem monarchiſchen Empfinden, daß eine derartige Reſolution gefaßt werde.(Bewegung und Widerſpruch) Der Antrag Liſchnewska wird hierauf mit geringer Majo⸗ rität angenommen. 5 Ein weiterer Dringlichkeitsantrag der Rechksſchutzſtelle Mannheim ſpricht ſein Bedauern darüber aus, daß die Frouen von der Mitwirkung als Schöffen durch die Reform des Straf⸗ „7 ˙ll»:!:! Waurheim, 6. Ottober. Geusral⸗Mnzeigev.(Abenbölatt.) 5. Seite rechts ausgeſchloſſen werden ſollen. Der Antrag wird ohne Debatte einſtimmig angenommen. Ein dritter Dringlichkeits⸗ antrag, der von Frl. Paula Müller im Namen von 50 Vereinen eingebracht iſt, begrüßt es mit Freuden, daß durch den Entwurf der neuen elſäſſiſchen Kirchenordnung augsburgiſcher Konfeſſion den Frauen ein beſchränktes paſſives kirchliches Wahl⸗ recht gegeben werden ſoll. Der Antrag wird ebenfalls ohne Debatte einſtimmig angenommen. rück⸗ Es wird hierauf in der Erledigung der Tagesordnung mit der nen⸗ Weiterberatung der Anträge ern.“ tortgefahren. Vom Zentralverein für Arbeiterinnen⸗ Die Intereſſen⸗ Berlin liegt folgender Antrag vor:„Der Bund zu. Deutſcher Frauenvereine möge ſich dem ſtändigen Ausſchuß für Ar⸗ gehe. beiterinnenintereſſen anſchließen, um in direkte Fühlung mit der Arbeiterinnenbewegung zu kommen.“ Frl. Marg. Frieden⸗ thal⸗Berlin begründet den Antrag mit dem Hinweis auf die fruchtbringende Arbeit des ſtändigen Ausſchuſſes und erläutert die Notwendigkeit des Zuſammengehens der beiden Inſtanzen. Der Bund Deutſcher Frauenvereine habe noch keine direkte Fühlung mit den Arbeiterinnen, obwohl dieſe den größten Prozentſatz der er⸗ werbstätigen Frauen ausmachten.(Lebhafter Beifall.) Frau Dr. Altmann⸗Gottheiner⸗Mannheim unterſtützt den Antrag auf das allerwärmſte. Es handle ſich hier lediglich darum, Vertre⸗ terinnen in einen Ausſchuß zu entſenden. Formale Bedenken gegen den Antvag könnten nicht in die Wagſchale fallen.(Lebhafter Beifall.) Frl. Helene Lange⸗Berlin ſchlägt vor, lediglich eine Vertreterin in den Ausſchuß zu entſenden. Frau Hammerſchlag⸗ Frankfurt bringt einen entſprechenden Antrag ein. Es wird nach längerer Debatte einſtimmig beſchloſſen, eine Delegation von 3 Per⸗ ſonen zu den Beratungen des ſtändigen Ausſchuſſes für Arbeiter⸗ innenintereſſen zu entſenden und zu den Koſten eine Beihilfe von je 100 M. zu bewilligen. Damit ſchließt kurz vor 2 Uhr die Vor⸗ mittagsſitzung. 85 Von Tag zu Tag. hau⸗— Ein Reuterdenkmal in Glogau. In Form im eines Monumentalbrunnens wird zum 100. Geburtstag des ehe⸗ des maligen„Feſtungsgefangenen“ Fritz Reuter in Glogau ein Denk⸗ räg · mal errichtet werden. Es beſteht aus einem Steinbecken, an vird deſſen Rückſeite auf einem Poſtamente die drei Figuren Onkel ——— Bräſigs, Linings und Minings ſich erheben. Das Bild der Weß„Hornburg“, des alten längſt verſchwundenen Stadtgefängniſſes, 8 in der Reuter den Glogauer Teil ſeiner Feſtungshaft zu⸗ 55 brachte, iſt aus dem Beſitz eines Glogauer Gaſtwirts für 50 Mk. 5 an das Renter⸗Meuſeum in Berlin verkauft worden. h zu Letzte Nachrichten und Telegramme. Der Arbeitskampf in der Metallinduſtrie. W. Hamburg, 6. Okt. Die Werften haben heute vormittag die neuerlichen Einigungsvor ſchläge der Kommiſſion des Geſamtverbandes der Metallinduſtrie ange⸗ nommen. Kaffernrevolte in Deutſch⸗Südweſtafrika. wW. Berlin, 6. Okt. Nach einem Telegramm des Gou⸗ verneurs von Windhuck revoltierten bei Wilhelmstal in Süd⸗ weſtafrika am 4. Oktober die Transkay⸗Kaffern der Bahn⸗ firma für den Umbau der Strecke KaribibWindhuk. Die Revolte wurde ſofort mit Hilfe des Militärs unterdrückt. 12 Eingeborene wurden getötet, 10 verwundet. Für aus⸗ reichenden militäriſchen und politzeilichen Schutz iſt geſorgt. Der nähere Tatbeſtaud iſt noch unbekannt. Ein eingehende Unterſuchung iſt eingeleitet. 8 Ein Fernflug Petersburg—Krouſtadt. w. Petersburg, 6. Oktbr. Der Marineleutnant Piotrowski iſt mit einem Paſſagier in einem Monoplan Bleriot von Petersburg nach Kronſtadt geflogen. * Die Nevolution in Portugal. Die Proklamierung der Republik. 85* Liſſabon, 6. Okt. Der Präſident der proviſoriſchen 805 Regierung Theophil Braga richtete an die aus w är tigen ſe Miniſterien der Mächte ein Telegramm, das die Pro⸗ klamierung der Republik und die Einſetzung der ben proviſoriſchen Regierung anzeigt. Die Regierung eſo⸗ ſtehe für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ein. 155 Das Schickſal des Königshauſes. 8 m. Köln, 6. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Aus Bankkreiſen Nan verlautet, daß die Königinmutter von Portugal be⸗ elen reits ſeit Wochen die Kataſtro he herankommen ſah und deshalb bemüht war, für die Unterbringung eines großen Teils ihres Privatvermögens im Aus⸗ lande zu ſorgen. Beteiligt an dieſem Engagement ſind an⸗ geblich hauptſächlich engliſche Bankhäuſer. Wie es heißt, hat Die Königin⸗Mutter und der König die Abſicht geäußert, ſich kula zuwächſt in England niederzulaſſen und dort den Gang der tivn Ereigniſſe abzuwarten. Beide leben der Hoffnung, daß es her · den monarchiſtiſchen Truppen gelingen möge, die Revolution das zu unterdrücken. alll)* Innsbruck, 6. Okt. Nach einer in Schloß Mentel⸗ berg bei Verwandten des portugieſiſchen Königshauſes einge⸗ troffenen Depeſche befindet ſich K önig Manuel und deſſen Mutter in Liſſabon in ſicherem Schutze an Bord eines engliſchen Kriegsſchiffes. 5 * Liſſabon, 6. Okt. Die königliche Jacht„Amelia“ iſt geſtern abend mit dem Herzog von Oporto, der ſich in Cascaß eingeſchifft hatte, in See gegangen. Man vermutet, daß die anderen Mitglieder der königlichen Familie in Eriſ⸗ cira oder in Peniche an Bord genommen werden ſollen. *Badajez, 6. Okt. Es geht das Gerücht, die könig⸗ ge⸗ ches liche Familie ſei gefangen an Bord eines Kriegs⸗ Dr ſchiffes 885 5 Berkin, 6. Okt.(Von unſ. Berliner Bureau.) Ganz im Ungewiſſen iſt man in London noch über das Schickſal 65 König Manuels. Im allgemeinen wird die Nachricht für ge 7 her wahrſcheinlich angeſehen, nach der König M anuel jo⸗ ſich auf ein braſilianiſches Krie 93ſchiff geflüchtet hal. Eine Spezialdepeſche ergänzte dieſe Nachricht dahin, daß die Flucht im Ein verſtändnis mit den Leitern der Repolution ſtattfand, die darauf hin das Feuer auf den Palaſt einſtellen ließen. Es ſcheint, daß ſich der König engliſches Kriegsſchiff begab und entweder auf dem Wege nach London oder nach Gibraltar iſt. Nach einer anderen Depeſche hat ſich der König jedoch nach Eintra und nach einer anderen nach Mahra, etwa 30 Kilometer von Liſſabon entfernt, geflüchtet, wo auch die Damen des Königshauſes ſein ſollen. Mahra iſt ein leicht in Verteidi⸗ gungszuſtand zu ſetzendes Schloß. Die dortige Garniſon ſoll dem König treu geblieben ſein. Der Onkel des Königs, der Herzog von Oporto ſoll mit der Gebirgs⸗Artillerie geflüchtet ſein, die von den Revolutionären während des Kampfes aus Liſſabon hinausgetrieben wurde. Mit offenen Augen in den Abgrund. m. Köln, 6. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Die„Köln. Zig.“ meldet aus Berlin: Die Zunahme der republikaniſchen Bewegung im Heer und der Marine ſei der Regierung keineswegs unbekannt geweſen. Noch vor einigen Tagen brachte das Liſſaboner Blatt Diario da Noticitas eine Unterredung mit dem portugieſiſchen Kriegsminiſter der ganz offen erklärte, die Monarchie könne ſich nur noch auf die Munizipalgarde verlaſſen, die allein entſchieden königstreu ſei, die anderen Truppenteile erſchienen ſtark mit republikaniſchem Geiſt durchſetzt, was daraus hervorgeht, daß mehrere Kommandanten zur Zeit der Ermordung des Königs erklärt hätten, im Falle einds energiſchen Vorgehens der Truppen nicht ſicher zu ſein. Noch ſchlimmer ſtände es bei der Marine, wo die unzuverläſſigen Ele⸗ mente noch einflußreicher ſeien, als im Heere. Die Straßenkämpfe in Liſſabon. Berlin, 6. Oktbr.(Von unſ. Berliner Bureau.) Neben einem offiziellen Telegramm des engliſchen Geſandten in Liſſabon liegen heute morgen noch eine ganze Anzahl in⸗ folge der Zenſur verſpäteter Telegramme aus Liſſabon und einige Privatdepeſchen aus Vigo vor, aus denen hervorgeht, daß die meiſten Einwohner der portugieſiſchen Hauptſtadt erſt Dienstag früh durch den Donner der Kanonen von dem Ausbruch der Revolution erfuhren. Mehrere Infanterie⸗ Kavallerie⸗ und Artillerie⸗Regimenter hatten, wie aus Liſſa⸗ bon gemeldet wird, die ſich ſträubenden Off iziere getötet und drangen in das Zentrum der Stadt, von wo aus ſie den im Hafen liegenden Kriegsſchiffen ſignaliſierten. Dieſe hißten darauf die grünblaue republikaniſche Flagge. Dieſelbe Flagge wurde ſodann auch auf dem Almataforts und den Regierungswerken von Barreiro aufgezogen und in den letzteren wurde ein allgemeiner Streik erklärt. Unterdeſſen hatten die republikaniſchen Truppen unter dem Befehl von 6 Generälen ſich in der Rotunde Avenida konzen⸗ triert, wo an dieſem Tage gerade ein großer Markt abge⸗ halten wurde. Auch hier wurde ebenfalls die republikaniſche Flagge aufgezogen. Die Artillerie richtete ihre Geſchütze auf die Straßenmündungen und bereiteten ſich zum Kampf mit den noch loyal gebliebenen Truppen vor. Die rebelliſche In⸗ fanterie beſetzte eine Anzahl Häuſer in der Avenida und andere Hauptſtraßen. Bis nach Mitternacht dauerte der Kampf mit den loyalen Truppen. Nach einem Bericht erhielten die Re⸗ bellen am Dienstag nachmittag Verſtärkungen durch 8000 bewaffnete Bauern. Sogleich begannen auch zwei im Hafen liegende Kriegsſchiffe ſich an dem Kampf zu beteiligen. Dieſe richteten ihr Feuer zunächſt auf den Palaſt des Neceſſidates, wo man den König Manuel vermutete, doch dauerte die Be⸗ ſchießung nur etwa 15 Minuten, vom Dache herniedergeholt wurde. Das Bombardement wurde ſodann in den Straßen fortgeſetzt. Beide Parteien kämpften mit großer Erbitterung und bei voller Dunkelheit bis Mitter⸗ nacht. Mittwoch morgen ſchwiegen die Geſchütze. Man hörte nur noch vereinzelte Gewehrſchüſſe. Die wenigen dem König noch treu gebliebenen Truppen marſchierten in ihre Kaſernen zurück und legten die Waffen nieder. Auf allen Regie⸗ rungs⸗Gebäuden wurde nun wie auf ein gegebenes Zeichen die republikaniſche Flagge gehißt und die Kriegsſchiffe begrüßten ſie mit Salut. Jetzt wagt ſich das Volk wieder auf die Straßen. Am Mittwoch nachmittag boten die Straßen von Liſſabon ein außerordentlich lebhaftes Bild. Vom Lande war viel Volk zugeſtrömt und lange Pro⸗ zeſſionen durchzogen die Stadt und ſangen die portugie⸗ ſiſche Marſeillaiſe. Ein von Mittwoch nacht 11 Uhr datiertes Telegramm erklärt, daß die Stadt vollkommen be⸗ ruhigt ſei. Trotz der tagelangen Straßenkämpfe ſcheint die Zahl der Toten einige Hundert nicht zu überſchreiten. Die Hoſpitäler ſind jedoch von Verwundeten überfüllt. Unter der Beſchießung ſeitens der Kriegsſchiffe und Artillerie haben hauptſächlich einige Regierungsgebäude gelitten, in denen die Revolutionäre die Führer der konſervativen Partei ver⸗ muteten. Die Oberleitung der revolutionären Operationen liegt in den Händen des Admirals a. D. Carlos Reic. Köln, 6. Okt.(Priv.⸗Tel.) Nach 24ſtündigem Kampfe blieben die Revolutionäre Sieger. Die Verluſte auf beiden Seiten ſind ſchwer. In der Stadt herrſcht muſter⸗ hafte Ordnung und außerordentliche Be⸗ geiſterung. Telegraph und Bahn ſind noch unterbrochen. Alfonſo Coſſa erklärte dem Korreſpondenten der„Köln. Zig.“ in Liſſabon, es ſei die erſte Sorge der neuen Regierung, die Ordnung aufrecht zu erhalten und die Verbindung mit der Außenwelt ſchnellſtens wieder herzuſtellen. Der Königspalaſt zerſtört. *„ Coruna, 6. Okt. Dem Dampfer„Ppiranga“, der im hieſigen Hafen ankert, iſt ein drahtloſes Telegramm zu⸗ gegangen, daß bei der Beſchießung Liſſabons der Königspalaſt zerſtört wurde. Der Selbſtmord des Generals Gorjas. Berlin, 6. Okt. Ueber den Selbſtmord des Generals Gorjas wird noch folgendes bekannt: Gorjas hatte den König und die Königin bei dem Bombardement in ſicheren Kellerräumen untergebracht und leitete mit wahrem Heroismus die Verteidi⸗ gung des Palaſtes gegen die Aufſtändiſchen. Erſt als der General bemerkte, daß ſich unter ſeinen eigenen Leuten Ver⸗ ſchworene befanden, die den Aufſtändiſchen die Zugänge zum Palaſt öffneten, gab er die Sache des Königs verloren, ſchrieb einige rührende Abſchiedsworte an den König und ſchoß ſich mit ſeinem Revolver eine Kugel in die Schläfe. Die in dieſem Moment eindringenden Revolutionäre entblöſten vor dem Leichnam des Generals das Haupt. Auf einem Tiſch m. cpätet von dem braſtlianiſchen auf ein inzwiſchen eingektoffenes worauf die Königliche Flagge präfekten von Liſſabon, worin geſagt wurde, daß jeder Wider⸗ ſtand vergeblich ſei, da das 5. und 16. Infanterieregiment ſowie das erſte Jägerregiment, auf das man ſicher gerechnet hatte, nach Beſeitigung der oberſten Offizierschargen zu den Repolutionären übergegangen ſei und das Arſenal beſetzt hätten. Die Wirkung der portugieſiſchen Revolution auf Spanien. * Barcelona, 6. Okt. Geſtern abend 8 Uhr zogen zahlreiche Gruppen Radikaler durch die Stadt, wurden aber von der Polizei zerſtreut. * Paris, 6. Okt. Aus Rom wird gemeldet: Im Vatikan ſei man wegen der portugieſiſchen Revolution ſehr beſorgt, weil dieſelbe einen antiklerikalen Charakter habe und eine Rückwirkung auf Spanien ausüben könnte. Sympathiekundgebungen für die Republik. * Marſeille, 6. Okt. Der Generalrat des Departe⸗ ments Rhonemündung nahm geſtern nachmittag einmütig und trotz der Vorbehalte des Präfekten einen Beſchlußantrag an, in welchem der Wunſch ausgeſprochen wird, daß die Re⸗ publik in Portugal triumphieren möge. 285 5 Die auswärtigen Mächte und die Revolutioun. * Paris, 6. Okt. Nach einer Blättermeldung aus Sevilla halten ſich die Truppen der dortigen Garniſon be⸗ reit, an die portugieſiſche Grenze abzumarſchieren. * Paris, 6. Okt. Wie verlautet, wird ſich der heutige Miniſterrat mit den Ereigniſſen in Portugal beſchäftigen und insbeſondere Beſchluß darüber faſſen, ob ein Kriegsſchiff nach Liſſabon entſandt werden ſolle *** 95 w. Madrid, 6. Okt. Wie aus Rigo gemeldet vir) brachte der Dampfer„Kap Blanco“ die Nachricht mit, daß der portugieſ Miniſterpräſident ſich an Bord des braſilianiſchen Panzerſchiffs „Sao Paolo“ begeben habe. W. Valencia, 6. Okt. Der republikaniſche Klug wird über⸗ wacht. Gendarmerie und Soldaten patrouillieren durch die Stra⸗ ßen. Auf Befehl des Gouverneurs wurde die republikaniſche Fahne, die der Klub gehißt hatte, wieder eingezogen. 83 * Zaurener Marques, 6. Okt. Hier herrſcht Ruhe. Man befürchtet keinerlei Störung der Ordnung. Gerichtszeitung. § Mannheim, 5. Oktober. Strafkammer II. Vor? Landgerichtsdirektor Schmitt. Der Kaufmann Wilhelm Jakobs ſteht mit der Arbeit auf dem Kriegsfuße und läßt ſich von ſeiner Frau ernähren, die mit ihren ſpärlichen Reizen nachtfaltert. Jakobs wird wegen Kuppele auf ſechs Monate dem Landesgefängnis überwieſen, auch werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren abgeſprochen. Mit fremden Federn ſchmückte ſich die Fabrikarbeiterin Liſette Niebel. Sie ſtahl nämlich am 12. Auguſt einer Frau Dippold in H 2, 3 eine Taille, einen Unterrock und ein Paar Strümpfe it Werte von zuſammen 7,50 M. Als rückfällige Diebin erhält ſie eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. Der Maurer Ludwig Schläger aus Ludwigshafen ſchlich ſich am 11. Auguſt in den Neubau Heinrich⸗Lanzſtraße 29 55 ſtahl dort aus dem Kleiderraum der am Bau Beſchäftigten e ſilberne Taſchenuhr und ſpäter noch Kleidungsſtücke im Wert 17 Mk. Schläger wird wegen Diebſtahls im Rückfall zu einer fängnisſtrafe von 5 Monaten verurteilt. Der Taglöhner Heinrich Waldſchmidt aus Germershei gebürtig, ſtahl am 22. Auguſt dem Schloſſermeiſter Wilhelm Ax ein Fahrrad; er wurde aber dabei erwiſcht und der Polizei über geben. Sein Freund, der Taglöhner Franz Löſer aus Ludwigs hafen ſoll Schmiere geſtanden haben, was ihm aber nicht bew werden kann. Waldſchmidt, ſchon mehrfach vorbeſtr Menſch, erhält wegen Diebſtahlsverſuch eine Gefängnisſtrafe 2 Monaten, Löſer kommt mit einem ſtrengen Blick des Vorſitzen den davon. 5 Im Sommer ds. Is. geriet der 54 Jahre alte Hauf Gottlieb Mauzen, der für einen Reklamekalender Beſtellun ſammelt, in Geldknappheit und ſchickte ſeiner Auftraggeberin Firma Hammerſchlag u. Co. in Freiburg fingierte Beſtellunge ein, auf Grund deren ihm einige Hundert Mark Proviſio unrecht ausbezahlt wurden. Der Angeklagte, der einſt beſſ Tage geſehen, wird zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt, w 6 Wochen als durch die Unterſuchungshaft verbüßt, abgehen. V .⸗A. Weinberg. Sportlicje Nundſihjan .M. Fußball. Zu dem am 16. Oktober in Kleve ſtatt den Länderwettſpiel Deutſchland gegen Holland gende Mannſchaft vom Deutſchen Fußballbund aufgeſtellt den: Tor: Werner(Viktoria⸗Hamburg): Verteidiger: r Neiße(Eimsbüttel⸗Hamburg), links Hollſtein(Kar ruher Fußballverein]; Läufer: Ulgi(Verein für wegungsſpiele Leipzig., Breunig GFußballver Karlsruhe), Weymer(Viktoria Hamburg); Stürmer: Haufen (Altona 93), Förderer(FJußballver ein Karlsruh Jäger(Altona 93), Umbach(Fußballklub.⸗Gladbach), (Eintracht Braunſchweig),. 2 59 0 138 0 5 — Dieſe alte Wahrheit ſollte gegenüber den Mitteln zur Erhaltung und Erneuerung der Körperkraft woh 25 beachtet werden. Scotts Emulſion gehört unſtreitig unter die beſten, ſowohl inbezut auf ihre bewährte Zuſammenſetzung, al auch hinſichtlich der in ihr verarbeiteten Rohſtoffe. Sie werden gut daran tun, das Beſte zu kaufen und einen Verſuch m EEScotts Emulſion zu machen, nur bitte Neebengſe wir, ausdrücklich Scotts Emulſion z verlangen und ſich keine Nachahmunge ichen Verſahte! aufreden zu laſſen. fand man einen mit Bleiſtift geſchriebenen Zettel des Palizei⸗ 15 1 1 —— Kolonien am beſten nützen könnten. Börſe war ein recht lebhafter. Genusral⸗Auzeiger. Abendblatt.) rr 6. Seite. Perlimer Prußhtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) er deutſche Kolonialkongreß. UBerlin, deutſche Kolonialkongreß würde heute vormittag unter zahlreicher Beteiligung im Reichs⸗ zagsgebäude eröffnet. Herzog Johann Albrecht zu Mecklen⸗ burg leitete die Verhandlungen mit einer Anſprache ein, in der er auf die ſchweren Zeiten hinwies, in der der letzte Kongreß 4905 tagte. Damals hatte der Krieg unſere Kolonien ber⸗ wültet, aber deutſcher Fleiß und Ausdauer hätten die Spuren des Aufſtandes wieder verwiſcht und das Land wieder nutzbar gemacht, ſein Inneres dem Verkehr erſchloſſen und ſeine Bodenſchätze gehoben. Mit voller Berechtigung dürfe man nun erwarten, auch diesmal den geſteckten hohen Zielen näher zu kommen und Mittel und Wege zu finden zur Förderung unſerer Kolonien und zur Kräftigung unſeres Vaterlandes. Im Anſchluß an dieſe Rede wurde auf Vorſchlag des Herzogs die Abſendung eines Telegramms an den Kaiſer beſchloſſen, in dem der Kongreß dem Haupt und Schirmherr der deutſchen Schutzgebiete ſeine ehrfurchtsvolle Huldigung darbringt. Im Auftrage der Kaiſerin überbrachte Kammerherr v. Behr Grüße. Sodann nahm der neue Unterſtaatsſetretär des Reichskolonial⸗ aämts, Dr. Böhmer, das Wort. Der deutſchen Kolonialber⸗ waltung ſeien mit der fortſchreitenden Entwickelung der Kolonien fortgeſetzt neue Aufgaben erwachſen. Immer neue Fragen forderten ihre Löſung; in dieſer Aera des Fortſchritts richteten ſich die Blicke der Regierung auf die hier verſam⸗ melten Männer, die mit ihren Erfahrungen der Sache der Darauf wurde mit den Vorträgen begonnen. Es fiel allgemein auf, daß in keiner der Anſprachen auch nur mit einem Wort des verfloſſenen Staats⸗ ſekretärs des Reichskolonialamtes Dernburg gedacht wurde. Die Verhandlungen wurden mit einem Vortrag des Präſi⸗ denten der Hamburger Handelskammer, Max Schinkel, er⸗ öffnet, der über„Kolonialwirtſchaft als Ergänzung der heimiſchen Volkswirtſchaft“ ſprach. Eine ſchwere Gewalttat gegen einen Arbeitswilligen. [Berlin, 6. Okt. Eine neue ſchwere Ausſchreitung kam geſtern in Moabit vor. Auf dem Heimwege ſprachen den Arbeiter Wallſchmidt ſechs ihm unbekannte Männer an Und fragten ihn, wie er dazu komme, auf dem Kohlenplatz zu arbeiten, er wiſſe doch, daß dort geſtreikt werde. Ohne eine Antwort abzuwarten, ſchlugen die Männer den Arbeiter Rieder und mißhandelten ihn und ließen ihn blutüberſtrömt ldegen. Zum Bewußtſein gelangt, begab ſich Wallſchmidt nach ſeinner Wohnung und reinigte ſich dort. Er entfernte ſich jedoch bald wieder von ſeiner Wohnung, weil er ſeine Mutter ſprechen wollte. Kaum hatte er jedoch den Hof betreten, als . rr. Der tuls dem gegenüberliegenden Flügel 6 Mann heraustraten, ihnn in ihre Mitte nahmen und nach einer Schankwirtſchaft brächten. Sie führten ihn in ein hinteres Zimmer an einen „Gerichtstiſch“, verhörten ihn und verboten ihm bei Androh⸗ ung ſchwerer Strafe weiter zu arbeiten und ſie verſprachen, ähm auch weitere Arbeit zu verſchaffen, nahmen ihn wieder in die Mitte und führten ihn nach Plötzenſee zu ab. Walb⸗ ſchznidt glaubte, daß man ihm die neue Arbeitsſtelle zeigen wollte, jedoch ſeine Begleiter machten ſich wieder über ihn her ünnd mißhandelten ihn ſchwer. Sie begleiteten ihn dann nach Hauſe und entließen ihn mit der Drohung, daß ſie ihn totſchlagen würden, wenn er noch weiter arbeite. Wall⸗ ſchmidt ſagte zu Hauſe nicht, woher er ſeine Verletzungen er⸗ Halten. Seine Frau brachte es aber doch heraus, ſodaß der Ueberfall zur Kenntnis der Polizei kam. Golkswirtschalft. 92 H. Fuchs, Waggonfabrik.⸗G., Heidelberg. Nach dem Geſchäftsbericht für das Jahr 1900/10 wurde innt abgelaufenen Jahre ein Reingewinn von M. 456 527(inkl. Vortrag) gegen M. 549 867 im Vorjahre erzielt. Die Urſache für den Rückgang lag hauptſächlich in der im zweiten Geſchäftshalbjahr ſcharf einſetzenden Verſchlechterung der Geſchäftslage und der ſtark weichenden Preiſe. Die zur Verteilung vorgeſchlagene Divi⸗ dende beläuft ſich auf wiederum 12 Prozent ⸗ 120 M. pro Aktie. Geſchäftsunkoſten, Gehälter ete. erforderten M. 362 500 (888 564), Obligationszinſen M. 33 890(38 750), Abſchreibungen M. 88 147(86 738), denen eine Wareneinnahme von M. 885 528 (951 859), ſowie ein Zinſen⸗ und Pachtkonto von zuſammen Mark 40 190(47 208) gegenüberſtehen. In der Bilanz ſtehen die Vor⸗ raäte mit M. 1 386 398(1661 353) und Gebäude mit M. 1 102 951 (1116 238) zu Buch. In der Kaſſe ſind M. 2243(1864) M. verhan⸗ Den. Debitoren belaufen ſich auf M. 643 463(592 424), die Kredi⸗ totren auf M. 229 282(315 322). An Avale figurieren in Aktiva und Paſſiva je M. 286 000(206 000) M. Reſerven ſind M. 400 000 vorhanden. Ueber die Ausſichten wird mitgeteilt: Für das folgende Geſchäftsjahr liegen zwar Aufträge in faſt gleicher Höhe des ver⸗ floſſenen Geſchäftsjahres vor, doch ſind die Preiſe ſchlechte zu mennen, zumal ſich die Rohmaterialpreiſe in aufſteigender Rich⸗ tung bewegen. Der Verkehr an der heutigen Die Tendenz für Weizen charak⸗ keriſterte ſich als ausgeſprochen ſeſt und die Kaufluſt war eine recht vege, da die feſteren Tendenzberichte von den amerikaniſchen Märk⸗ ten und die erhöhten Auslandsforderungen ſtimulierten. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen deilweiſe um 25 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim erhöht. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahig⸗Blanca oder Barletla⸗Ruſſo 78 Kg. der ſchwimmend M. 159—160, dito ungariſche Ausſaat 78 Kg. per ſchwimmend M. 160—1861, dito ungariſche Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per Au zuſt Mk.—.—, Hartwinter 2 per September Mk.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimmend M. 154 bis 155, Ulka 10 Pud M. 156 157, Aumg 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. Me 158—159, Rumänier 78⸗79 Kg. p. September⸗Oktobr. M. 156—15,7 dito 3 5ſ0 blaufrei prompt M.—.—, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent Hauftei M.—.—, dito per September⸗Oktober M. 157—158. Roggen kuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt Mark 105—106, dito 9 Pud 20⸗25 per prompt Mk. 106—107, dito 9 Pud 30⸗35 per ptompt 107—108. Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per September⸗Oktober Mk. 96 bis 96.50, dito 58⸗59 Kg. per September⸗Oktober Mark 95.50—96, rumä⸗ niſcher 59⸗60 Kg. per September Mark 97 50—98.50. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 102.50—103, September⸗Oktober Mark 103—108.50—, Donau Galax Fornanian ſchwimmend 103,50—104.—, Odeſſa Mark—.—, Novoriſſik weiß per prompt Mk.—.—, Mixed per Dezember⸗März neue Ernte Mark 104.50 bis 105.—. Hafer ruſſiſcher 46⸗47 Kg. prompt M. 97.50—98, dito 4748 Kg ompt M. 98.50—99.—, Donau 46⸗47 prompt Mk. 98—98.50, dito 477/ ſeg. prompt M. 98.50—99. Mannheimer Produktenbörſe. Der Siegerlüänder Eiſenſteinverein hat entſprechend der Preis⸗ erhöhung von 1 M. für Rohſpat den Grundpreis für Rohſpat um 0,70 M. die Tonne erhöht. Für Glanz⸗ und Brauneiſenſtein beſteht kein feſter Grundpreis; die Preisveränderungen hierfür ſchwanken zwiſchen 5 und 15., je nach Beſchaffenheit. Die er⸗ höhten Preiſe gelten auch ſchon für weitere Käufe für das letzte Viertel dieſes Jahres; es zeigt ſich, daß für dieſen Zeitraum noch ziemlich Bedarf vorliegt. Der Rohſpatgrundpreis beträgt ſomit zetzt 116 M. für 10 T. »Die Deutſche Mineralöl⸗Induſtrie,.⸗G. in Köln, beantragt bei der Hauptverſammlung am 29. Oktober auch die Verlegung des Sitzes von Köln nach Wietze. Diskontogeſellſchaft, Berlin. In der geſtrigen Sitzung des Auf⸗ ſichtsrats der Diskonto⸗Geſellſchaft wurde von den Geſchäftsinhabern elegt und über den Gang des yr des laufenden Jahres Bericht er⸗ ſtattet. Infolge einer erfreulichen Zunahme des Geſamtumſatzes ergibt ſich eine Erhöhung der Gebühreneinnahmen. Auch der höhere Zinsfuß erbrachte eine Zunahme des Zinserträg⸗ niſſes. Das Geſamtergebnis konnte in jeder Beziehung als zufrie⸗ denſtellend bezeichnet werden. Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten aus dem Bezirk des amerikaniſchen Generalkonſulats Berlin betrug im dritten Vierteljahr 5 042 200 D.(i. V. 4 457 100.) und ſeit dem 1. Januar 18 048 518 D.(11 908 299.). Telegraphiſche Handelsberichte. Elektrizitäts⸗A.⸗G. vorm. Lahmeyer, Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 6. Okt. Die Geſellſchaft teilt der „Frkf. Zt.“ mit, daß in dem Anfechtungsprozeß, den der Aktionär Baumgardt gegen den Generalverſammlungsbeſchluß vom 6. Juli angeſtrengt hat, durch den klägeriſchen Anwalt die Berufung gegen das landgerichtliche Urteil vom 21. Dezember 1909 zu rück⸗ gezogen worden iſt. Halbjahresbilanz der Gelſenkirchener Bergwerks⸗Geſellſchaft. * Berlin, 6. Okt. Die dem Aufſichtsrat der Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft vorgelegte Halbjahresbilanz ergibt 5 Mill. Mark Mehrgewinn gegenüber dem Vorjahre vor Berück⸗ ſichtigung der Abſchreibungen. Sonſt brachte die Sitzung nichts Neues. Der Verkauf der nach früheren Realiſierungen im Beſttze der Geſellſchaft befindlichen Minorität von etwa 400 Viktoriakuxen an Außenſtehende zum Preiſe von 28 000 M. für das Stück bei einem Buchpreis von 14000 M. wurde lit.„Frkf. Ztg.“ pro forma genehmigt. Die Termine für die Zahlung der Kaufpreiſe ſtehen noch nicht ganz feſt. An die Ausgabe der noch im Portefeuille der Geſellſchaft befindlichen 20 000 Gelſenkirchener Obligationen ſei derzeit nicht zu denken, ſondern erſt, wenn das Eſcher Werk zur Vollendung kommt. Nachwehen des Bankkraches in Dortmund. wW. Dortmund, 6. Okt. In der Gläubigerverſammlung der von der Niederdeutſchen Bank mit 1½ Mill. M. Aktienkapi⸗ tal gegründeten.⸗G. für luftloſe elaſtiſche Fahrzeugbereifung teilte der Verwalter mit, daß deren Leiter, Rechtsanwalt Nolden ſeit Juli 1909 überhaupt keine ordentlichen Bücher mehr geführt habe. Die aktive Maſſe betrage 13 418., die Schulden betragen 535 731., konkursberechtigte Forderungen 9000 M. Nach Abzug dieſes Betrages und der Zahlung der Patentgebühren bleiben nur 26035., ſo daß nicht einmal 1½% in der Maſſe liegen. Es iſt daher ſehr wahrſcheinlich, daß das Einſtellen des Konkursver⸗ fahrens erfolgt. der Halbjahrsabſchluß vor Geſchäfts im erſten Halbjahr d Neues vom Dividendenmarkt. * Dresden, 6. Okt. Die Generalverſammlung des Vereins für Zellſtoffinduſtrie.⸗G. genehmigte lt.„Frkf. Ztg.“ die Ausſchüt⸗ tung einer Dividende von 6 Prozent(i. V. 4 Prozent). 535 Gründung einer türkiſchen Bank. W. Konſtantinopel, 6. Okt. Der„Jeune turc“ bringt die Nachricht von der Gründung einer türkiſchen Bank durch ein⸗ heimiſche Kapitaliſten mit einem Kapital von 555 000 Pfund. Die Bank will auf die Befreiung der Türkei von der wirtſchaftlichen Bevormundung durch das Ausland hinarbeiten. Generalverſammlung der Canadian⸗Pacific⸗Eiſenbahn. Montreal, 6. Okt. Die Generalverſammlung der Cana⸗ dian⸗Pacific⸗Eiſenbahn genehmigte den Geſchäftsbericht des Verwaltungsrats und nahm die Anträge betreffend die Pachtung einiger kurzer Linien ſowie betreffend die Anlage von Bewäſſerungs⸗ werken für den öſtlichen Teil des Landbeſitzes der Geſellſchaft an. Die Koſten für das letztere Unternehmen werden auf 8 500 000 Doll. geſchätzt. Ferner wurde der Antrag bezüglich der Erwerbung der Aktien der Dominion Atlantie Eiſenbahn gutgeheißen. Schließlich wurde genehmigt, daß in Zukunft die Dividenden auf die Stamm⸗ aktien vierteljährlich erklärt werden ſollen unter Wegfall des Schluſſes der Aktienbücher in Montreal, Newyork und London. Der Präſident des Verwaltungsrats führt in dem Bericht aus: Die Bruttoeinnahmen der⸗Geſellſchaft mit Ausnahme des Seedampfſchiff⸗ betriebes wären gegen das Vorjahr um 18 600 000 Dollars größer; die Betriebsausgaben ſeien um 7700 000 Doll. geſtiegen. Die Rei n⸗ einahmen zeigten demnach eine Zunahme von 10 900 000 Doll. Die großen Geldbeträge, welche während der verfloſſenen 8 Jahre für Verbeſſerungen aufgewendet worden ſeien, lieferten reichliche Erträge. Der Umſtand, daß infolge des ungenügenden Regens die Quantität der Ernte Canadas gelitten habe, würde ſich wahrſchein⸗ lich in dem ſpäteren Teil des Jahres in der Verminderung der Bruttoeinnahmen zum Ausdruck bringen. Die Verwaltung halte es für geraten, einen großen Teil des beſonderen Vermögens der Ge⸗ ſellſchaft, welches jetzt etwa 50 Mill. Doll. betrage, zu reſervieren, anſtatt daraus einen Extra⸗Bonus zu verteilen. W. Montreal, 6. Okt. In der Generalverſammlung der Cana⸗ dian Pacifie⸗Eiſenbahn wurde hervorgehoben, es werde beabſichtigt im Aufſichtsrat zu erwägen, in welcher Weiſe während des kommen⸗ den Jahres den Aktionären Zuwendungen aus den Einnahmen des Sondervermögens gemacht werden können. Telegraphiſche Börfen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *» Frankfurt a.., 6. Okt.(Fondsbörſe.] Die zahl⸗ reichen Depeſchen, welche über den Ausbruch der Revolution in Por⸗ tugal berichten, übten auch heute keinen günſtigen Einfluß auf die Tendenz aus. Die Geſpräche über die Ereigniſſe und die Zukunft Portugals bildeten den Hauptgegenſtand. Im Hinblick auf die Han⸗ dels⸗ und finanziellen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Por⸗ tugal iſt es leicht erklärlich, daß jede Nachricht über den Stand der Verhältniſſe beſprochen wird. Soviel ſcheint nun ſicher, daß Por⸗ tugal eine Republik iſt und bereits eine proviſoriſche Regierung hat. Eine weſentliche Bedeutung übte dieſe Meldung auf die Grund⸗ tendenz nicht aus, abgeſehen von dem Markte der portugieſiſchen An⸗ leihen, die bereits geſtern teilweiſe, ſoweit ſie zur Notierung ge⸗ kommen ſind, Einbußen erfuhren. 4proz. Renten waren verhältnis⸗ mäßig beſſer gehalten. Zproz. Portugieſen(Serie 1) verloren 1½ pEt., desgleichen Serie 3 1½ pEt., Spezialportugieſen behauptet. Die Werte der übrigen ausländiſchen Anleihen erfuhren keine Aende⸗ rung. Heimiſche Anleihen gut behauptet. Das Geſchäft und Ange⸗ bot war in Portugieſen beſcheiden und fand gute Aufnahme. Im übrigen war die Stimmung an der Börſe günſtig, da allgemein die Annahme beſteht, daß die Metallarbeiterausſperrung verhindert werden kann. In Montanaktien waren die Umſätze beſcheiden, doch war eine feſte Grundtendenz vorherrſchend. Elektrizitätswerte feſt und ruhig. Von Kaſſainduſtriewerten ſind chemiſche Werte behauptet. Maſchinenfabriken feſter. Newyork beeinflußte die Werte der in Be⸗ tracht kommenden Bahnen. Oeſterreichiſche Werte ſtill und behauptet. Schiffahrtsaktien feſter auf den geſteigerten Auswanderungsverkehr. Im weiteren Verlaufe hat ſich in den Kurſen nur wenig verändert. Die Tendenz blieb allgemein ruhig und feſt. Die Nachbörſe war ſtill. Phönix Bergbau und Wittener Stahl feſt. Es notierten Kredit⸗ aktien 208986 a 76, Diskonto Kommandit 189½, Dresdner 162358, Staatsbahn 16298, Lombarden 2296, Baltimore⸗Ohio 108¼, Phönix Bergbau 248 ½. Der Kursabſchlag in Deutſch⸗Luxemburger Bergwerksaktien für das Bezugsrecht aus laufenden Engagements iſt auf.9678 pert. feſt⸗ geſetzt. Bezugsrecht für Aktien der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Berg⸗ werks⸗Aktien⸗Geſellſchaft.10 bez. Geld. * Berlin, 6. Okt.(Fondsbericht.) An der Börſe herrſchte zwar auch heute im allgemeinen eine feſte Stimmung, es machte ſich aber eine größere Zurückhaltung geltend als geſtern. Einzelne Mon⸗ tanwerte ſetzten nach der geſtrigen Aufwärtsbewegung etwas ſchwächer ein. Weſentlich höher ſtellten ſich Warſchau⸗Wiener bei ſehr lebhaftem Geſchäſt. Auch Kanadaaktien ſetzten 1 pCt. höher ein auf den glänzen⸗ den Jahresabſchluß, konnten aber die Beſſerung nicht voll aufrecht erhalten. Banken behauptet. Schiffahrtsaktien lagen feſt. Elektrizitätsaktien neigten zum Teil zur Abſchwächung. Der Verkehr geſtaltete ſich im ſpäteren Verlaufe ruhig bei gut be⸗ haupteten Kurſen. Dem Montanmarkte gewährte der günſtig lautende Jron Agebericht eine Stütze. Oeſterreichiſche Werte waren bei ruhigem Geſchäft kaum verändert. Von Bahnen lagen Prinz Heinrichbahn recht feſt. Warſchau⸗Wiener ſtellten ſich 3 pet. höher, Auf dem Fondsmarkte gaben Türkenloſe weiter nach. Tägl. Geld 3½ pCt. * Berlin, 6. Okt.(Produktenbörſe.) Das Geſchäft am Getreidemarkt ließ heute noch lebhaften Verkehr vermiſſen. Weizen war anfangs feſt, ſchwächte ſich aber im Verlaufe unter Realiſierungen ab. Die Umſätze in Roggen blieben beit feſter Tendenz begrenzt. Hafer konnte im Preiſe etwas anziehen. Maizs war träge, Rüböl verkehrte in feſter Haltung auf hohe Raps⸗ und Leinſamenpreiſe. Wetter: regneriſch. Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 6. Oktober. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 21.25——.—]Hafer, bad. 15.50—16.15 „ Rheingauer—.——— Hafer, nordd.—— „ norddeutſcher 21.25——.— Hafer, ruſſiſcher 16.50—17.— „ ruſſ. Azima 22.25—22 50„ La Plata 16.——.— „ Ulka 21.50—22.25 Mais, amer. Mixed.—.— „ Theodoſia 24.——„ Donau 14.50——.— „Taganrog 21.50—92.25l„ La Plata 14.50—.— „ Saxonska 22.25—23.—Kohlreps, d. 26. 27— „rumäniſcher 22.50—22.75 Kleeſamen, dentſch. I 126—140 „ ant Winten 2 8 5 7 5 E 118—125 „ Manitoba“!—.—„ Luzerne ital. 160—170 „ Walla Walla——„ Provenc. 175—185 „ Kanſas II——„ Eiparſette 36.—38.— „ Auſtralier—.——.— Igoger Rotklee——— „ La Plata 22.25——.—Leinöl mit Faß—23——• Kernen, 21.25——.—[Rüböl in Faß 67.———— Roggen, pfälzer neu 15.50—15.60 Backrüböl 69.—.— „ rufſtſcher 16.50——.—[Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 180.80 „norddeutſcher 16.———.—-f„„„ unverſt.„ 56.30 „ amerik.—.———[Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 177 30 Gerſte, hieſ. neu 15.75—17.50„„ unverſt. 80ß88 55.30 „ Pfälzer neu 16.——18.— Alkohol hochgr., 92/94 55.30 Gerſte, ungariſche—.——.—„ 7„ 88/90 54.30 Ruſſ. Futtergerſte 12.25—.— Nr. 00 0 1 2 4. Wfihermeßl 59.50 31.50 29.50 28.— 28.50 22.50 Roggenmehl Nr. 0) 25.— 1) 22.— „Tendenz: Weizen feſter, Rozgen, Gerſte, Hafer und Mais un⸗ verändert. Mannheim, 6. Oktober. Leinſaat 37.— Mk. ***** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Donnerstag, den 6. Oktober 1910. 185 Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Welzen: Sept. —— Hafer: Sept.——— Nov. 212— B. 209½ G. Nov.——— März 218% B.—— März——— Mai———-— Mai—— Roggen: Sept.———— Mais: Sevt.———— Nov. Nov.———— Mär? März—— Mai—— Mai———— Mannheimer Effenktenbürſe. Vom(. Oktober.(Offizieller Bericht.) An der Börſe waren heute Banken⸗ und Induſtrie⸗Aktien voll⸗ ſtändig unverändert. Von Brauereien blieben Schwartz⸗Speyer zu 121 Prozent begehrt, während Storchenbrauerei zu 78 Prozent er⸗ hältlich waren. Badiſche Aſſekuranz⸗Aktien ſtellten ſich auf 2400 G. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—. 184.— Frankona, Rück⸗ und Gewrbk. Speyer5o0% E—.——.— Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Bank—.— 105.25] Rück⸗ u. Mitver).—— 120⁰ Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195.50 Francona, junge—.— 1190 Rhein. Creditbank 139.50 139.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.— Glas-⸗Verſ.⸗Geſ.— 2250 Südd. Bank—. 118.—Bad. Aſſecuranz—— 240⁰0 Südd Disc.⸗Geſ.—.— 117.50 Continental. Verſich.—.— 660.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 490.— Cbem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken 341.50—.— Verein D. Oelfabriken 159.——.— Weſt..⸗W. Stamm—— 239.— 7„ Vorzug—.— 10.80 Brauereien. Bad. Brauerei—.— 68— Durl. Hof vm. Hagen—.— 231.— Gichbaum⸗Braueret 106.——.— Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganter, Freibz.—.— 90.— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— ombg. Meſſerſchmitt—.— 40.— Mannh. Verſickerung—.— 729.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 880.— Württ. Transp.⸗Verſ. 648.——.— Juduſtrie., .⸗G. f. Seilinduſtrie 129.——. Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 100.— Emaillw. Maikammer—.— 105.— Ettlinger Spinneret—— 99.— H. Fuchs Waf. Hdlbg.—.— 194.— Hüttenh. Spinnerei 68.— 67.— Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf.—.— 128.— Karlsr. Maſchinenbau 190.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 244.— Koſth. Cell. u. Papierf. 235.ä——.— Mannh. Gum. u. Asb.—.— 148.— Ludwigsh. Akrienbr.—.— 212.— Maſchinenf. Badenta—.— 205.— Mannh. Aktienbr.—.— 131.— Oberrh, Elektrizttät—.— 19.— Brauerei Sinner 238.——.—fälz. Mühlenwerfʒkee— Br. Schrödl. Heidlbg.—.— 176.— Pf. Nähm. u. Fahrradf. 14650—.— „Schwartz, Speyer—.— 121.— Portl. Zement Hdlbg.—.— 148.— „ S. Weltz, Speyer—— 85.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 180.——.— „. Storch., Speyer 73.——.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 155.— Br. Werger, Worms—.— 76.— Verein Freib. Ziegelw. 120.——.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 160.— 205 ae 105—— ürzmühle Neuſtadt———.— Trausvort Jellſtoffabk. Waldhof 262.—. Zuckerſbr. agbäuſel 195.——.— T Mannh. Lagerhaus 85.——.—1„„ * 1** Serliner Effektenbörſe. Berlin, 6. Okt.(Anfanas⸗Kurſe.) Kreditaktien—.———Laurahütte 172— 172.50 Dist.⸗Kommandlnt 188.75 189.50 Böbunt 247.78 347.½ Diactsbahn—— 189.75 191.50 Lombarden 22 25 22.25 Taend.: ſtil. Bochumur 284.— 288.— 8 „ ereeee * PFPp. ̃ und = 3u. er⸗ G. „ 2 8 Maunheim, 6. Oktober Seneral⸗wugeiger. Abendblatt.) 7. Seite. — erlin, 6. Okt.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.455 20.,46 Reichsbank 143.20 143 90 Wechſel Paris 81.07 81.07 Röbein. Kreditbank 138.80 138.80 4% Reichsanl. 102.— 102.— Ruſſenbant 164.70 164.80 4%„ 1909—.——.—Schaaffb. Bankv. 143— 145.10 350% Reichsanl. 92.10 92.10 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.80 117.70 200%„ 1900—.——.— Staatsbahn 5 80% Reichsauleihe 82.80 82.90 Lombarden 22.25 22 25 4% Conſols 102 90 102.25 Baltimore u. Ohio 108.% 108. 4010„ 1909—.———Canada Pacatſte 195.50 196.75 92.20 92.25 Hamburg Packet 142.— 142.— 9%„ 1909—.——— Nordd. Lloyd 108.— 108 40 40% 5 82.80 82.90 Bochumer 233./ 283. Zeſ, Bad. v. 1901 100.75 100.50 Deutſch⸗Juxembg. 204./ 205.25 80%„„ 1908/09 100.80 100.80] Dortmunder——.— 3½%„ eonv.—.——.—[Gelſenkirchner 220 ½ 221.50 3%„ 190%9 91.80—.— Harpener 189 50 190.75 8½%% Bayern 91.25 91.25 Laurahütte 172 50 172.75 2½% Haſſen————Phönix 247.70 247.40 30% Heſſen 80.— 80.— Weſteregeln 237.70 286 70 36% Sachſen 82.70 82.60 Allg. Elektr.⸗Geſ. 282.70 282.70 4% Inpaner 1905 97.70 97.40 Anilin 490.— 490.— 4% Italiener———— Auilin Treptom 372.20 374— 4% Nuſſ. Anl. 1902 92.60 92.75] Brown Boveri 160.80 160.50 40% Bagdadbahn 86.— 85 90 Chem. Albert 485.— 487.60 Oeſter. Kreditaktieg 20875—.—D. Steinzeugwerke 239— 239— Berl. Handels⸗Geſ. 166.J 166/ Elberf. Farben 503 50 508 70 Darmftädter Bank 131.— 130.— Celluloſe Koſtheun 234.— 234.— Dautſch⸗Aftat. Bant 147.90 157.90 Rüttgerswerken 197.70 196 70 Deutſche Bantr 256.25 256.50 Tonwaren Wiesloch 11150 111.20 Disc.ſtommandit 189.— 188.25 Wf. Draht Langend. 288.50 234.— Drosdner Bank 161 75 162.— Zallſtoff Waldhof 261.50 261.70 Privatdiskont%% W. Berlin, 6. Okt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 208.75 208 75 Staatsbahn 162.75 162./½ Diskonto Komm. 189.— 189.25 Lombarden 22.25 22.25 Pariſer Vörſe. Parts, 6. Okt. Anfangskurſe. 8 d Rente 97.10 97.20 Debeers 436.— 434— Spanier 95.90 94.10 Eaſtrand 133.— 134.— Türk. Looſe———[Goldfteld 150.— 150.— Bangue Ottomane 687.— 685 Randmines 217— 217.— tto Tinto 1709 1710 8 2 2 Wiener Börſe. Wlen, 6. Okt. Vorm. 10 Ubr. Kredtlaktten 668.70 664.50 Oeſt. Kronenrente 94.20 93.90 Länderbank 530 530.50]„ Papierrente 97.05 97.— Wiener Bankverein 557.20 557.—„ Silberrane 97.05 97.10 Staatsbahn 760.50 761.20 Ungar. Goldrente 111.50 111.20 Lombarden 116.— 117.50„ Kronenrente 91.70 91 60 Marknoten 117.60 117.60 Atpine Montan 765.50 766.50 Wechſel Paris 95.32 95.32] Tend.: ruhig. Wien, 6. Okt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 664.20 666.50J Buſchtehrad. B. 985.— 985.— Oeſterreich⸗Ungarn 1876 1876 Oeſterr. Papierrente 7 05 86.90 Bau n Veir A⸗—„ Silberrente 97 05 92.— Untiondank 626.— 626.—„ Goldrente 115.40 115.25 Ungar. Kredit 848.— 852.— Ungar. Goldrente 111.50 111.20 Wiener Bankvecein 557.— 556.—„ Kroneuronte 91.65 91.60 Länderbauk 526.— 582.— Wch. Frankf. biſta 117.60 117.58 Türk. Loſe 256.— 256.—„ London„ 240.46 240.47 Alpine 766.— 768.„ Paris 95.32 95.32 f„„„„ iee eln anens 5 beſtbabn— Napoleon 19.09 19.09 Holzverkohlung— Marknoten 11760 117.58 0 760.— 761.50 Ultimo⸗Noten 117.57 117.57 117.— 117.50] Tend:.: ſtetig. Londoner Effektenbörſe. London, 6. Okt.(Telegr.) Aufangskurſe der Effettendörſe. 2% Conſols 80t, 80½ Moddersfontein 3 Reichsanleihe 82— 82.—Prsmier 7% 7 4 Argentinier 90.— 90—Randmines 8 8¹ 4 Italiener 102˙½ 102—Atchiſon comp. 103 5 102½ 4 Japaner 93— 927˙½ Canadian 198˙% 199½ 8 Mexikaner 35%¼ 35¼ Baltimore 109/ 109. 4 Spanier 92 92½ Chikago Milwaulec 127— 1255ſ Ottomandank 17¼ 17“%½/ Denvers com. 32½ 32 /½ Amalgamated 67% 66 ½Erie 28/ 28 Angeondas 38½% 8˙ Grand Trunk!III pref. 46˙% 46% Rio Tinto 67% 67/%„„ ord. 268/ 26˙06 Central Mining 16— 16— Loutsville 149— 148½ Chartered 30½% 30¼ Miſſouri Kanſas 837/½ 34% De Beers 17— 17— Qutario 42% 42 ½ Gaſtrand 50½ 5¼ Souihern Pacifie 118˙—9 117˙5 Geduld 2— 2— Union com 173— 171¹œᷣ Goldflelds 5 5½% Steels com. 72— 71— Lagersfontein d% 8˙%] Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 6. Okt.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 55 5 5. 6. Weizen per Okt. 202 75 203.75 Mais per Oltbr.———.— „Dez. 204.204.75„ Dez.—.——.— „ Mai—. 209.75„ Mai—-—.— 5 RMübst! per tt. Roggen per Okk.—.—149.75„Dez.—— 58 80 „Dezbr.—.— 154.50„ Mai— 57.20 8 15 —.——— Spiritus 70er loco—.——.— Faßer per d. Weizenmehl 28.— 28. „Ma—.— 159 25 Roggenmehl 21.— 21.— Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 6. Okt. Getreidemarkt.(Telegramm.) 8 6 per 50 kg per 50 lg Weizen per Okt. 1008—— ſtetig 10 22— feſt „„April 1083838 10 45— Roggen per Ott. 736—— ſtetig 743—— feſt CTTT 775⁵— Hafer per Ott. 797— feſt 33555 *„ April! 833 837——— Mais per Julrt———— feſt det ——— Nat 557— 958853 7 Kohlraps Auguſt— notizlos———2+ notizlos Wetter: Schön. Liverpooler Börſe. Ziverpool, 6. Olt.(Anfangskurſe.) 5. 6 Weizen per Dez. 74½% ſtetig 7576 feſt Ni 715% J6% Mais per Okt. 4/½5½ fkuhig— träge pre Jan..6%— E* Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont%%. Schlußkurſe. Wechſel. 5 65—7 5. 6. Amſterdam turz 169.40 109.5 Check Paris 81 075 81.05 Belgten„ 80 683 0 6830 Paris kur! 81.033 81.033 Italien„ 80.433 80.475 Schweitz. Plätze„ 80 875 80 883 Check London 20.455 20.457 Bien„ 84.975 8495 London„20.412 20.41[Napoleonsd'or 16.19 16.¼19 lang— Privaldiskonto 3% 51½16 Staatspapiere. K. Deutſche. 5 6 3. 6 4e% veutſch. Reichsanl 102.— 101.95ft Mh. Stadt⸗A.1908—.——.— 3„ ir„ 1909— 9190 91 950320 1905———.— 3 55 55„1909—— 6. Ausländtſche. 5„ 82.95 82 805 Arg.. Gold⸗A.1887—.— 4% or. önſ. St.⸗Anl. 102.35 102.255% Chineſen 1896 101.20 102.10 3 do. do. 1909—— 402 1898 99 80 99.50 5 5 92.05 92.—11% Javaner 97.50 97 50 „ FCCCFC Mexikaner duß. 88/00—.— 99.80 8„ 5 82 05 82 953 erikaner innere—— 68 80 Abadiſche St.⸗A.901 10090—.—lBulgaren 101.——.— „ 1908/09 101.30 100 953¼ italten. Rente—.— 108.20 85% bad. St.⸗Olabg)fl—.——. ½ Oeſt. Silberrents 97.50 97 30 35 4 M. 93.60 92.600(4/„Papierrent.— 7 3%„„ 1900 910 92.— Oeſterr. Goldrente 98 60 98.40 376„„ 1904 91.70 91.302 Portug. Serie L 64 50 63.— 4„ 1907 9170 91.58%8 5„ III 656.75 65.10 Abayr..⸗B. A..1915 101.10 101.304% neue Ruſſen 105 100.15 100.20 1 1918 101 60 101.500(l Rußen von 1880 91.75 91.80 3½ bo. u, Allg. Anl. 91.10 91.30ſf ſpan. ausl Rentt 3 do. GCB.Obl. Türken von 1908 86.80 8650 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.— 101. 4 unif. 94.50 92 50 „„ 92 80 92 60ſe Ung r. Goldrente 83.70 90.80 4 Heſſen von 1908 101.30 10110%f(„ Kronenrente 91.60 91.75 3 Heſſen 80 15 80.05[ Berzinsliche Loſe. 3 Sachſen 83.— 82.8008 Oeſterretchiſche860 175.50 174.40 4 Bih. Stadt⸗A. 190)—.——.—Fürtiſche 179.80 179.40 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 283 75 233.%e Harpener Zergbau 189.— 191.— Buderns 110,20 111. Kaliw. Weſterregeln. 237.50 Goncordia Bergy.⸗G.——. Oberſchl.Eiſeninduſtr. 103.— 103.— Diutſch. Luxemburg 208.5s 205.25 Zhönix 247.½ 248.25 Eſchweiler Bergw. 196.50 199.— Ur.Königs⸗u. Lnur rh. 121.— 172.50 Friedrichshütte Berzb. 31— 131—Gewerkſch. Roßleben 123— 123— Gelſenkiechner 221./½8 0221.721 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 121.0 121.60 Hamburger Packet 141 60 142.50 Aull en büſn Norbpaniſcher Aond 104 10875 bo. Meridionalbahn 13.131.— DOeſt.⸗Ung. Staatsb. 162 ¼ 162.„ Haltimore und Obio 108.25 108.25 Oeſt. Südbahn Lomb. 22% 22 ½ Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bauk 13 4.— 134.—J Oeſterr.⸗Ung Bauk 184.—18350 Berg u. Metallb. 116 25 116 50J Oeſt. Läuderbaul 133.60 133 10 Berk. Handel 3⸗Geſ. 165.30 166 7]„ Kredit⸗Anſtalt 205%/ 208 8/ Comerſ. u. Dist.⸗G. 112 40 112 200 Pfälziſche Bank 105.10 105.10 Darmſtädter Bank 130.50 131— Pfälz. Hyv.⸗Bank 195.10 195.20 Deutſche Bank 256.50 256% Preuß. Hypotbeknb. 122.50 12269 Demtſchaſtat. Bank 147.47 30 Deutſche Relchsbk. 143.— 143 25 D. Effekten⸗ZBauf 107 ½ 40 30 Kbein. Kreditbank 139.10 139.— Discomto⸗Comm. 189 ½ 189 59/ Rhein. Hyp.⸗B. M. 197 75197.95 Dresdener Bank 161 50 162.25] Schaaffb. Bankvor. 143 40 143.— Frankf. Gov.⸗Bank 210.— 210.— Südd. Bank Ahm. 117.50 117.50 Frkf. Hyp.⸗Ereditv. 164.50 164.50 Wiener Bankver. 140.80 140.55 Nationalbank 125 50 126.8/8[ Südd. Diskont 117.60 117 60 Zank Ottomane 188 138— Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 3% Frk. Hyv.-Pfbdv. 99.80 39 80ſ 49% Preuß. Pfandb.⸗ 8 4.K. B. Pfdör.05 69.50 99.80] Bank unk. 1919 04 5, 190 0 % 100 5 295 80 4e% Pv. Pfdb. unt. 16 105 75⁵ 100 4% Pf. HypB. Pfpb. 30 99 80ſ(0% 100.— 100— —905 8 91.40 91.40 10„ 85 5 15 93.30 93.80 1ſ7e Pr. Bod, 0 50 20 80%„ ſ dd d0.80 4% Etr.Bd. Pfd. vgo 99. 99.—3i½ Pr.cfdbr.⸗Bk.⸗ 4— 2 Kleinb. b 0 4 Unk. 09 100.30 99.403½,, Pr. Ufdbr.⸗Bk.⸗ 4%„ Pfdbr..0! Onp!⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ uni. 1 100 30 99.40 Obl, unkündb. 12 93 69 99.40 4%„ Pfdbe.v. 0g 4eſ, Rh. ö. B. Pfb. o 30 60 93.40 uu 1 8e ds, ee ee 3½„ Pfpbr. v. 98 19%„ 1912 79 f. 60 0 0„„„„ 3% Pfd. 960f 90.60 90.10fle„„„ 1919 190 190.30 4%„ Gom.⸗Obl. ziſ,„ verſchied. ee 0 3%„ Gom.⸗Obl. 11J, Rh...6. 5—.5 v. 87/1 91. 91.—lel N. W..C..10.——.— 5%„Com.⸗Obl. beſ, Bf.. PrObl..... v. 96/06 91.— 91.—110% 4% Pr. Pfob. unk. 09 99.— 99 ½ K 4%„ 12 99.70 997[— 4%„ 14 99 75 99.75J Maunz. Vert..⸗A. 729.— 729.— Pf. B. Pr.⸗O.— 72 70 Akkl.al F. B. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 195..— 194 80 Hedd. Ku. u. Südd. eb. 127.— 128.— Südd. Immtobil.⸗Geſ. 88.80 S8.80[Kunſtſeidenfabr. Frkf. 103 50 105.— Gichbaum Manuheim—.——.— Cederwerk. St.Ingbert 80 40 80.10 Mh. Aktien⸗Brauerei 118——.— Spicharz Lederwerke 99 50 99 5 Parkakt. Zweibrücken 92.— 90.— Sudwigsh. Walzm ihle 158.50 158. Weltzz. Sonne, Speyer 84.50 84— edlerfahrradw. Kleyer 443.— 44359 Cementwerk Heidelbg. 147— 147.— Maſchtneafbr. Hilpert 88 50 87 50 Cementfabr. Karlſtast 24.— 124— Naſchinenfb. Badenia 206— 206.— Badiſche Auflinfabrik 490 25 491-Därrtopp—y— Eh. Fabrit Grtesheim 262.75 263.— Maſchinenf. Gritzner 251.50 251.50 arbwerke Höcht 534.50 53.50 Maſch.„Armatf. Klein 119.— 119.— Ver. chem. Fabrik 9. 54.50 343 50 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Chem. Werſe Aldert 450.— 489.— Gebr. Kayſer 147.— 146.— Südd. Drahtind. Peh. 156.— 156. Nöhrenkeſſelfabrik Akkumul,⸗Fab. Hagen———— vorm. Dürr& Co.———. Aec. Böſe, Berlin 1630 16.30Schnellpreſſenf. Fckt. 252.50 253,— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 282 75 282 75Bet.deutſ her Oelfabr. 157.— 457.— Lahmeyer 117.— 117—Schuhſabr. Herz, Frkf. 118.— 118.— Glektr.⸗Geſ. Schuckert 103.— 16275 Seilindu ſtrie Wolff 130.— 131.— Rheiniſche 129.50 129 50'wollſp. Lampertsai 21.50 4150 Siemens& Halske 253.— 254 75 Kammgarn Katſersl.—.— 209— Gumi Beter 364.75 364.— Zellſtoffabr. Waldhof 259.50 260.50 Weyß u. Freytag 149 70149.50 Frankfurt a.., 6. Okt. Treditaktten 208.8, Bissonte⸗ Commande 189 ½. Darmſtädzer 130.75, Dresdner Ban, 16175 Hau⸗ delsgeſellſchaft 167.25 Deu'ſche Bank 256 37, Sraueb in 162% Sombarden 22., Bochumer 233./, Belſenltzchen 221.25, Vaure gülie 172.25, Ungarn 88 70 Tendenz: ſeſt. Wachbörſe. Lteditaktien 208.5% Digconts⸗Somesandit 189.½ Stastsbahn 162%65 Lombarden 22.U0 Shiffehrtz⸗Rahrichten in Maunhrimer Haftnperdeht Hafenbezirk Rheinan. Angekommen am 4. Oktober 1910. J. Specht„Anng Maria“ von Ruhrort, 9250 Dz. Kohlen. J. Siebmann„M. St. 78“ von Ruhrort, 10 000 Dz. Kohlen. A. Hufen„Freya“ von Ruhrort, 16030 Dz. Kohlen. W. Schiffer„Joſ. Schürmann 2“ von Alſum, 6570 Do. Khl. u. K. W. Spieker„Lea“ von Ruhrort, 11600 Dz. Kohlen u. Koks. G. Nalbach„Juturna“ von Rotterdam, 3300 Da. Kohlen u. Getr. J. Schmitt„Mannheim 65“ von Rotterdam, 8000 Dz. Kohlen. J. Wartenberg„Niederrhein 20“ v. Duisburg, 14080 Dz. Roheiſ. K. Emmig„Katharina“ v. Rotterdam, 12 250 Dz. Kohlen u. Holz, FJ. B. Hänlein„Helene“ von Rotterdam, 5340 Dz. Kohlen. F. Poß„Madonna“ von Ruhrort, 9760 Dz. Kohlen. Geſchäftliches. Fleiſchtenerung und Maggi's Würze. An Stelle teuren Suppen⸗ fleiſches kauft man gute Suppenknochen, kocht dieſe unter Beigabe der üblichen Suppenkräuter gut aus, ſeiht die Brühe durch und kräf⸗ tigt beim Anrichten nach Geſchmack mit Maggi's Würze, Marx& Soldschmidt, Mannheinm Tele wem⸗Adreſte: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 6. Oktober 1910. Proviſionsfreil 55 Wir ſind als Selbſtkontrahenten 1 Käufer unter Vorbehalt:„ „———..——...—..— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 925 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 133— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 55 „ Vorzugs⸗Aklien 102— Benz& Co., Rhein. Gasmot. Mannheim, 152 150 Bruchſaler Brauerel⸗Geſellſchaft 64 fr..— Hürgerbräu, Ludwigshafen vollbezahlte 227— Chemiſche Fabriken Gernsbeim⸗Heubruch— 96 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 17 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 197zfrf Deutſche Südſeeplantagengeſ.— 4⁴⁵ Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken 2232— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 108 105 Filterfabrik Enzinger, Worms 180 Flink, Eiſen⸗ und Broncogießerei, Nannheim—— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg 96— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München— 1213fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 100 97 Lindes Eismaſchinen 146 14 Neckar ſulmer Fahrradwerke 14⁰— Pacific Phosphate Shares alte—.6% 5 5„ junge.8½ L. 31/ Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 115 8fr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 150 Rheinmühlenwerke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106 Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stam. Stahlwerk Mannheim— 115 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 120— Süddeutſche Kabel, Mannheim,. Genußſcheine— M. 170 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 118 Unionbrauerei Karlsruhe 41frff— Ver. Diamantminen Lüde⸗sbucht— 10⁰0 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 555— Waggonfabrik Raſtatt 90 Waldhof, Bahngaſellſchaft— 10⁰ Berantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichts zeitung: Nicharb Schönfelde⸗ kur Bolkswirtſchaft und den übrigen redart. Tetl: Aranz f für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fyritz Jen. Druc und Berlag der Dr. Hoas'ihen Bechbendesel, G. m. 5. G. Direktor: Ernſt Müller. —— Bei Wöchuerinnen und ſtillenden Frauen bildet„Kufek ſehr gut ernährende, leicht verdauliche Speiſe, die zu jeder Zeit genommen wird und eine angenehme Abwechflung gegenüber d liebten Verabreichung von Hafſergrütze darſtellt. 2 * Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem schweren Ver- luste, der uns betroffen, sagen wir auf diesem Wege unsern tiefgefühlten Dank. 10563 Frau E. Appler Wwe. und Söhne. Mannbeim, 5. Oktober 1910. Zwangsverſteigerung. Freitag, den 7. Oktober 1910, vorm. 10 Uhr werde ich in Neckarau, Pfandlokal, gegen Barzahlung im Be ſtreckungswege öffentlich verſteigern:„„ Fahrrad, Möbel und Sonſtiges. Neckarau, 6. Oktober 1910. Groß, Gerichtsvollzieher, Neckarau. Zwangsuerſteigerung. Freitag, den 7. Oktober 1910, nachmitiags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 hier gegen bare Zahlung ſtreckungswege öfſentlich verſteigern: Möbel verſch. Art und Sonſtiges. Mannheim, den 6. Oktober 1910. Armhbruſter, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. FBreitag, den 7. Oktober 1910, nachmittags 2 Uht werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier gegen bare Zahlung i ſüreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Polyphon, Möbel aller Art und Verſchiedenes. Sommer, Gerichtsvollzieher. J KTT Heneral⸗Inzeiger. (Abendbfatt.) Mannheim, den 6. Orrover. e EOnk S0beeg FslllEn Selt 20 Jahren eln sehr bewährtes Mittel. 59900 Badiſche Brauerei, Mannhein. Bet der heute durch das Großh. Notariat I vorgenom⸗ menen Ausloſung von 18 500.— unſerer 4% Teilſchuld⸗ verſchretbungen vom Jahre 1896 wurden zur Heimzahlung auf 1. Jauuar 911 gezogen: 5 15 Stück zu 1000.— Nr. 24 77 111 134 166 194 276 308 348 352 420 446 461 497; 7 Stück zu 4 500.— Nr. 506 568 570 573 621 640 700. Die Einlöſung geſchieht vom 2. Januar 1911 an mit 102% gegen Rückgabe der Schuldverſchreibungen nebſt un⸗ nerfallenen Zinsſcheinen und Erneuerungsſcheinen bei der Rheiniſchen CEreditbank in Mannheim und deren Zweig⸗ AUteberlaſſungen, bei der Bank für Handel und Induſtrie, Filiale Maunheim, ſowie bei der Geſellſchaftskaſſe in Mannheim. 10547 Mannuheim, 5. Oktober 1910. Der Vorſtand: Rich. Sauerbeck. Vierbrauerei Durlacher Hof, A⸗G. vorm. Hagen A2annheim. In heutiger durch Großh. Notariat J vorgenommenen Ausloſung unſerer Partial⸗Obligationen wurden nachfolgende Nummern gezogen: Nr. 38, 68, 201, 210, 216, 236, 281, 307, 321, 334, 394 zu 1000.— Nr. 410, 429, 447, 453, 457, 485, 514, 531, 589 zu 500.— Die Auszahlung geſchieht am 2. Januar 1911 mit einem Zuſchlag von zwei Prozent mit 1020.— bezw. 510.— au der Kaſſe uuſerer Geſellſchaft oder bei der Rheiniſchen Ereditbauk in Mannheim und deren Filialen. Die Verzinſung dieſer Stücke hört mit dem 1. Januar 191¹ auf. Manunhem, den 5. Oktober 1910. Der Vorſtand: PHh. Bohrmann. Kanal⸗ und Straßenarbeit. Zur Anlage eines Teiles der Gartenſtraße in Secken⸗ heim vergeben wir namens dieſer Gemeinde im Angebots⸗ verfahren: Die Ausführung von 87[fdm Steinzeugkanal non 20—35 em l..; von 1 Einſteig⸗ und 2 Straßeuſink⸗ ſchächten, ſowie die Herſtellung der Erd⸗ und Geſtückarbeit für die 125 an lange Straßeuſtrecke. Die Angebote wollen Anter Benützung der von uns erhältlichen Vordrucke, ver⸗ ſchloſſen und mit der Aufſchrift„Straßenarbeit“ verſehen, längſtens bis Dounerstag, den 13. ds. Mts., vormittags Uhr auf dem Nathauſe in Seckeuheim eingereicht werden. Während dieſer Zeit liegen die Pläue und Bedingungen auf unſerem Geſchäftszimmer zur Einſicht auf. 105⁴8 Großth. Waſſer⸗ u. Straßenbau⸗Juſpektion Heidelberg. KRanal⸗Arbeit. Zur Entwäſſerung eines Teils der Mannheimer Straße And der Kirchſtraße in Brühl vergeben wir namens dieſer Wemeinde im Angebotsverfahren die Herſtellung von 274 Iidm Steinzeugkanal von 20 bis 45 om l. W. und 11 lfdm Zementrohrkanal von 40/60 m l.., von 4 Eiuſteig⸗ und 13 Straßenſinkſchächten. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Kanalarbeit“ verſehen, bis Donners⸗ tag, den 13. Oktober l.., nachmittags 2 Uhr auf dem Rat⸗ Haus in Brühl einzureichen. Während dieſer Zeit liegen die Pläne und Bedingungen auf unſerem Geſchäftszimmer aur Einſicht auf, woſelbſt auch die Vordrucke für die An⸗ gebote abgegeben werden. 10549 Großh. Waſſer⸗ u. Straßenban⸗Inſpektion Heidelberg. Beamte= Angeſtellte können unter ſtrengſter Diskretion ihren Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Vettvorlagen, Tiſch⸗ decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. Erbſtüll⸗Bettdecken, Linoleum⸗ und Linoleum⸗Teppiche ꝛc. von einem Spezial⸗Geſchäft Mannheim's unter be⸗ quemen Zahlungsbedingungen ohne Preisaufſchlag erhalten. 5 Offerten unter Nr. 11633 an die Expedition des Mannheimer General⸗Anzeigers, E 6. 10546 Pfiyat-Bildhauer- und Zeichen-Schule. Unterricht im Modellieren, Holzschnitzen, em, Zeichnen, nach der Natur Stilisie⸗ ren ete. Das Abendalkt- und Kopfzeichnen findet regel- mässig Mittwoch und Donnerstag, abends—8 Uhr, im gressen Saale der Sternwarte statt. 102²9 Aumeldungen und Auskunft daselbst. Hermann Taglang Tel. 8441. akad. Sildhauer. 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Zum Anbau eines Schul⸗ hauſes in Seckenheim wird dte Beleuchtungsanlage ver⸗ geben. 10553 Zeichnungen und Bedin⸗ gungen können auf dem Rathaus Seckenheim, Zim⸗ mer Nr. 6 vormittags von —12 Uhr eingeſehen, wo⸗ ſelbſt auch Angebotsformu⸗ lare abgegeben werden. Augebote ſind bis 17. Or⸗ tober ds. Is. beim hieſigen Bürgermeiſteramt einzu⸗ reichen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 14 Tage. Seckenheim, 4. Okt. 1910. Gemeinderat: Hörner. Schmitt. Techniker zu möglichſt baldigem Ein⸗ tritt als Gehilfe für das Stadtbauamt geſucht. Ver⸗ gütung ab 1. Januar 1911 je nach Ausbildung und Leiſtung 1400—1800 l pro Jahr. Offerten ſind untet Anſchluß von Zeugniſſen (Abſchriften] u. ſelbſtgeſchrie⸗ benem Lebenslauf bis zum 15. ds. Mts. beim Stadt⸗ bauamt einzureichen. 10551 Ettliugen, 4. Oktober 1910. Gemeinderat: Dr. Hofner. 7 Bekauntma un!. Wir bringen hiermit zur Kenntnis des Publikums, daß ein Verzeichnis über die im Monat September 1910 im Bereiche der elek⸗ triſchen Straßenbahn gefun⸗ denen Gegenſtände im Haus⸗ flur des Straßenbahn⸗De⸗ pots, Nuitsſtraße 2/12, wäh⸗ rend 6 Wochen zur Einſicht⸗ nahme ausgehängt iſt. Mannheim, 3. Okt. 1910. Städt. Straßenbahnamt: iwie Hochalpen Limburgerkäſe nach alter Fabrikation ſeh' fett und wohlſchmeckend empfiehlt ½% Pſfund 18 Pfennig. N. Freff Spezial⸗Geſchäft für feinſte Molkerei Erzeugniſſe F. 4, um Schmollers⸗Eck. 54336 Zwangs Verſteigerung. Freitag, 7. Oktober 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfandlokal 4, 5 gegen bare zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Pierd u. Möbel verſch. Art Mannheim, 6. Okt. 1910 30246 Günther, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 7. Oktober 1910 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale, 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 54338 Möbel und Sonſtiges. Mannheim, 6. 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