Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſi⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. he Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Auzeiger Mannheim“. Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burcau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 In ſerate: Die Colonel⸗Zeile 25 Pfg. Geleſenſte und verbr. etſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus RNedakttoen 677 Inſerate. 30 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ FV01 Schluß der Juſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 1 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. ee;, Nr. 472. Mittwoch, 12. Oktober 1910.(Abendblatt.) 27222 ĩðͤv 1* Sre0 2 8 Die Verſeuchung des Weſtens. (Von unſerer Berliner Redaktion.) Berlin, 11. Okt. Innerhalb des Zentrums und der katholiſchen Kreiſe Deutſchlands machen ſich ſeit längerer Zeit zwei ſtarke Gegen⸗ ſtrömungen geltend, deren Vorhandenſein trotz aller Vorſicht und Bemühung der leitenden Kreiſe nicht länger von dieſen geleugnet werden kann. Gegenſätze, die auf den erſten Blick harmlos erſcheinen mögen, die aber bei ſchärferer Beobachtung fich von unendlicher Tragweite erweiſen. Nicht ſo feſtgefügte Organiſationen wie die katholiſche Kirche und die auf dieſem Untergrund beruhende Zentrumspartei hätten ſchwerlich ſolche Gegenſätze durch ſo lange Zeit ertragen können, ohne daß es in ihnen zu ſtürmiſchſten Auftritten und leidenſchaftlichſten Kämpfen gekommen wäre. So aber iſt dort das einigende Band, der Hinblick auf die Kirche und auf Rom doch vielzu⸗ ſtark, als daß es nicht ſolche Herrſchaft über die uneinigen Geiſter vermöchte, im Austrag ihrer Meinungsverſchieden⸗ heiten Maß walten zu laſſen und vor allem die Rückſicht, welche die kirchliche Hierarchie kraft ihres Herrſchbedürfniſſes und ihres Machthungers von jedem einzelnen ihrer Glieder rückſichtslos fordert. Es iſt nicht Unberechtigt, die Gegen⸗ ſtrömungen im kirchlichen Zentrum in Parallele zu ſtellen zu den divergierenden Strömungen innerhalb der Sozial⸗ demokratie, wo freilich der Meinungsaustauſch durchaus un⸗ gezütgelt und ſchrankenlos ſich vollzieht. Hier wie dort iſt es letzten Endes der Streit um den Weg, auf welchem am beſten die Herrſchaft über die Maſſen und ſomit das letzte Ziel, das jeder dieſer beiden Mächte vorſchwebt, erreicht werden kann. Namen wie Roeren, Erzberger ſammelt, und der Kölner Rich⸗ tung, die ihren journaliſtiſchen Ausdruck in der„Köln. Volks⸗ Zeitung“ findet und die vor allem die alten Zentrums⸗ diplomaten wie Spahn, Bachem vereinigt. Aufs rein kirch⸗ liche Gebiet übertragen, ſind es die beiden großen Gegen⸗ fätze, die in Perſonen wie dem Fürſtbiſchof Kopp und dem Erzbiſchof Fiſcher von Köln ſich manifeſtieren. Die Ber liner Richtung, welche ſtrenge Kirchlichkeit, unbedingte Konfeſfionalität, Unterordnung auch der zentrümlichen Poc. tei⸗Politik unter dieſen leitenden Geſichtspunkt fordert, und im Gegenſatz hierzu die Kölner R ichtung, welche ebenſo ſtreng kirchlich wie jene Richtung doch nicht in kraſſer Kon⸗ jeſſionalität erſtarren will, welche„den individuellen Kräften innerhalb der katholiſchen Kirche die ihnen unentbehrliche Bewegungsfreiheit zugeſtehen“ will, welche, wie es Profeſſor Spahn in einem Hochland⸗Artikel vom 1. Auguſt 1909 zum Ausdruck bringt, jene Hemmuungen lockern will, die von der Kirche„der unbefangenen ſeeliſchen und geiſtigen Regſam⸗ keit der deutſchen Katholiken in ſchwerer Zeit auferlegt worden waren.“ Eingeſtändniſſe, die ſicherlich von hohem Wert für die Beurteilung jener Kreiſe ſind! Herr Spahn hat der Berliner Richtung großes Leid zu⸗ gefügt, und aus dem Rüffel, den die„Germania“ ihm vor kurzem erteilte, konnte man den Grad dieſes Schmerzes er⸗ meſſen. Im kirchlichen Zentrum iſt es der Kampf zwiſchen der ſog. Berliner Richtung, die ihre Mannen um Man konnte ihn ſchon aus den Vorgängen kennen lernen, die ſich bei der Kandidatur und nachfolgenden Wahl Martin Spahns abſpielten. Herr Spahn jun. wäre bald kalt zu ſtellen, wenn nicht im Weſten die„Köln. Volksztg.“ mit ihrem ganzen Anhang ſtünde. Und mit ihren Beſtrebungen, die auf die Verwirklichung deſſen hinauslaufen, was Spahn in ſeinem Hochland⸗Artikel deutlich genug präziſiert hat. Und wenn nicht vollends der Kölner Erzbiſchof dieſen Beſtrebungen, wenn vielleicht auch nicht übermäßige Sympathie— da dies neuerdings beſtritten wird— ſo doch zum mindeſten wohl⸗ wollende Neutralität entgegenbringt. Andeutungen über einen Privatbrief des Fürſtbiſchofs Kopp, worin von einer„Ver⸗ ſeuchung des Weſtens“ die Rede ſein ſollte, gingen vgr wenigen Tagen durch die Blätter, und ihre Tolerierung ſeitens der Zentrumspreſſe legten die tiefen Gegenſätze im kirchlichen Zentrum wieder einmal ſcharf zu Tage. Da die Zentrums⸗ preſſe die Exiſtenz dieſes Briefes nicht leugnen konnte, ſo war es leicht erklärlich, daß die Angelegenheit nicht zur Ruhe kam. Aus der nervöſen Abwehr der„Köln. Volksztg.“ und aus einem gleich nervöſen Hirtenbrief des Erzbiſchofs Fiſcher konnte man männiglich erfahren, daß vom Oſten her gegen den Weſten mit ſcharfem Geſchütz vorgegangen war⸗ Eine eigene Delegatur der Kurie mußte die„Verſeuchung des Weſtens“ an der Quelle ſtudieren. Was ſie gefunden, wird wohl nie das Ohr der Oeffentlichkeit erreichen; immerhin unternimmt in dieſen Zeitläuften Erzbiſchof Fiſcher eine Romreiſe und ſammelt in ſeinem Sprengel fleißig zum Peterspfennig, um nicht mit leeren Händen im Vatikan zu erſcheinen. Der Privatbrief des Fürſtbiſchofs Kopp wurde inzwiſchen ver⸗ öffentlicht, nicht von der Zentrumspreſſe, ſondern vom„Berl. Tageblatt“, und die Zentrumsreſſe hat nicht umhin gekonnt, die Echtheit des Briefes anzuerkennen. In ihm iſt der Vor⸗ noch ſchlimmer gegeißelt.— „Wir wollen unſere Hände und Gew iſſen rein be⸗ wahren. Wir wollen an der Verflachung des katho⸗ liſchen Empfindens nicht teilnehmen.“ Das Berliner Zentrumsorgan, die„Germania“, ſucht den böſen Eindruck dieſes Brieſes abzuſchwächen. Sie leugnet, daß Koppallgemein zum Ausdruck habe bringen wollen, der ganze Weſten ſei in religiös⸗kirchlicher Beziehung„ver⸗ ſeucht“. Die Germania iſt vielmehr„von der Ueberzeugung durchdrungen“, daß ein ſolcher Gedanke dem Fürſtbiſchof „völlig ferngelegen“ hat. Dieſe Verteidigung iſt etwas ſchwach; es hat auch nicht viel zu ſagen, daß die„Germania“ den letzten Faſtenhirtenbrief des Kardinal Fiſcher hervorzieht, um zu zeigen, daß Kopp und Fiſcher doch eigentlich ein Herz und ſo wäre? Was Fürſtbiſchof Kopp geſchrieben hat, iſt toto collo etwas ganz anderes als wie es die„Germania“ ihren Leſern glauben machen möchte. Wie verträgt ſich mit der Interpretation dieſes Blattes der ganze Schluß des Koppſchen Briefes? Dort heißt es— wir zitieren nach der„Germania“: So liegt die Sache. Ich meſſe alles, was bvom Weſten kommt, mitdieſem Maßſtab und ſehe immer wieder aus allen Beſtrebungen den Pferdefuß durchſcheinen. Ich habe noch einmal im Herbſt den Verſuch gemacht, wenigſtens ein hin die„Uebermacht des Objektiven“ im Ka wird, wer wollte dieſe Frage bejahen? Die Geſchi wurf einer„Verſeuchung des Weſtens“ nicht der ſchlimmſte die religibs⸗kirchlichen Verhältniſſe der Kölner Diözeſe werden Heißt es ihnen gegenüber doch: eine Seele ſind. Wozu die vielen Worte, wenn dem wirklich äußeres Zuſammengehen zu ermöglichen. Alles ſcheitert an dem wahrhaft häretiſchen Fanatismus, der im Weſten lich der ſozialen Frage herrſcht. Der Weſten braucht u Vertrauen nichtz er iſt jakluggenug, ſeine Beſtrebunge in ſeinen Kreiſen durchzuſetzen. In den Kreiſen, in denen ich di Verantwortung habe, werde ich ihn auf das äußerſte fernzu ſuchen. Vertrauen aber kann ich weder den Grundſätzen noch Taktik entgegenbringen. 35 8 5 Dieſe Sätze laſſen ſich durch keine noch ſo jeſuitiſche Di le tik in ihrer Wirkung abſchwächen. Hier iſt von allen Be ſtrebungen des Weſtens die Rede, von ſeinem„här Fanatismus“ in der ſozialen Frage, von ſeinen Grundſätzen und ſeiner Taktik. Die aber betreffen nicht irgend eine Frage, welche zwiſchen dem Fürſtbiſchof Kopp und dem Frl. Schalſcha hin⸗ und hergeworfen wird, ſondern ſie erf das religiös⸗kirchliche Leben überhaupt, die Frage, ob zismus ihre höchſte Steigerung behaupten ſoll, oder o „Schtwäche aller Kulturäußerungen der katholiſchen Vö (Spahn) geſteuert werden muß, indem den indi Kräften auch innerhalb der katholiſchen Kirche d unentbehrliche Bewegungsfreiheit zugeſtanden werden — Ob ſich dieſes Ringen nach geiſtiger Freiheit und Un hängigkeit in der katholiſchen Kirche Deutſchlands durchſ Papſttums hat immer von neuem gelehrt, daß derlei Em zipationsgelüſte vom hierarchiſchen Druck ſtets mi Gewalt niedergehalten worden ſind; die Geſchichte unf Tage zeigt, daß lieber das Papſttum an ſeinen Forderi ſcheitert, wie in Frankreich, in Spanien, in Portugal, es ſich einer größeren Freiheit erſchließt, und die Moderniſte Verfolgungen, unter denen beſonders Deutſchland bis in d letzten Tage zu leiden hatte, laſſen keinerl imiſtiſchen Au blick in die Zukunft zu. Aber es iſt bei 0 daß die katholiſche Hierarchie und das kirch che Zen wenn auch wider Willen, einen ſolchen Einblick i Weſen geſtatten. Daraus mag der Liberalismus ſein ziehen! * Der Gegenſatz zwiſchen der Berlin⸗Breslaue und der Köln⸗Gladbacher Gruppe nimmt imme Formen an, die bereits zu perſönlichen An gediehen ſind. Am Montag hatte die„Köln. einen Leitartikel unter der Ueberſchrift„Die Ve euch Weſtens“ veröffentlicht. In dieſem Arkikel war ſchüre„Köln eine Gefahr für den deutſchen Katholiz Bezug genommen, und hierbei wurden die Führer liner Bewegung mit ſchweren Anſchuldigungen be anderem wird ihnen vorgeworfen, daß ſie den Prival Fürſtbiſchofs von Kopp an Fräulein Schalſcha, anderem Wege in die Oeffentlichkeit gekommen i leger der Broſchüre übergeben und ihn zur Verö förmlich gedrängt hätten, daß aber der Verleger, Brief bereits geſetzt war, den Abdruck des Brief habe. Die Führer der Berliner Bewegung, H. Fournelle, F. von Savigny und Dr. Fleiſcher ſte in einer Zuſchrift an die„Germania“ feſt, daß ger Herren Dr. Fleiſcher und Baron von Savigny ſchiedenſte darauf hingewirkt hätten, daß der er Feuilleton. Charlotte Reſtner— Werthers Lotte. Von Hans Schmidt⸗Keſtner. Als ich ein Kind war, hing über dem großen, altmodiſchen Sofa einer dunkelgrünen Plüſchgarnitur im Elternhauſe ein alt⸗ modiſches Bild: in ſchwungvollem Oval einten zwei goldene matten, ungemein zarten Farben ein Frauenantlitz ſchaute: ein ſchöner, kleiner Mund, eine feine, nicht kurze Naſe, deren ideal⸗ gerade Konturen in gewölbten, ſchmalen Brauen über ein Paar träumeriſchen, klaren Augen verliefen. Darüber leuchtete die freie Stirn bis zu den hochgetürmten Maſſen reichen Haares, welches Duftiges Gewebe hüllte in ſpitzem Ausſchnitt den weißen Buſen ein. Als ich ein Kind war, ſtand ich oft auf jenem alten Sofa und ſtarrte jenem alten Bilde in dieAugen und wunderte mich, daß ſie ſo ſchön waren, und ängſtigte mich doch bald, weil ſie mich überallhin zu verfolgen ſchienen, wohin ich auch vor ihnen im Zimmer flüchtete. Und als ich mit dem Schweſterchen mir Ge⸗ ſchichten zuraunte von jener ſchönen Frau, da hörte ich zum erſten Mal im Leben,: Da eure Urahne! Und dann grübelte ich, was das bedeuten könnte, und klett Halſes zu dem edlen Nacken niederrieſelte. erte noch öf das Frauenantlitz ringelte Schlangen ihre glänzenden Leiber zu einem Rahmen, aus dem in naoch in langen Locken zu beiden Seiten eines wie durchſichtigen wie die Mutter zu uns Kindern ſagte: Das iſt ter auf das dunkelgrüne Sofa, über dem die „. ſechs Kinder, von elf zu zwei Jahren, um ein Mädchen von ſchöner Geſtalt, mittlerer Größe, die ein ſimples weißes Kleid, mit blaßroten Schleifen an Arm und Bruſt, anhatte— ein ſchwarzes Brot, und ſchnitt ihren Kleinen rings herum gab's jedem mit ſolcher Freundlichkeit Werthers Lotte und die Urahne,— zwei Frauengeſtalten,— jene bielleicht berühmter als dieſe, weil das ppetiſche Abbild der Wirklichkeit, weil Heldin eines dichteriſchen Werkes, das von ſeinem jugendlichen Meiſter, den ſchon die Mitwelt einen Götter⸗ jüngling nannte, wahrhaft genial empfangen und geſchaffen wurde. Denn wie ein langerſehntes Traumbild erfaßten es gierig alle Seelen jener Zeit, deren Gefühlsmaſſen geradezu nur auf den Wink eines Begnadeten warteten, um ſich in heißen Tränen eines Mitleids Luft zu machen, das ſie alle für ſich ſelbſt empfanden,— in Oſſian⸗begeiſterten Deklamationen, in pathetiſchen Dialogen, — endlich in bunten Fräcken, gelben Weſten und Stulpenſtiefeln, — der„Werther!“ Mode! Goethe ſelbſt an Keſtner und Lotte:„O, ihr Ungläubigen! Ihr Kleingläubigen!— Könntet ihr den tauſendſten Teil fühlen, was Werther tauſend Herzen iſt.—„Ein Mädchen ſagt mir geſtern, ich glaubte nicht, daß Lotte ſo ein ſchöner Name wärel Eine andere ſchrieb neulich: Ich bitte euch um Gotteswillen, heißt werther werde denn i ö Dies Werthers Lotte, deren ur deutſcher Sinn lebte, ſo⸗ e Anſpruch auf eid, welche der junge Goethe liebte, daß er von ihr ſchreibe Sie hielt mich nicht mehr Lotte! Nur nicht Lotte, bis ich des Namens Fraueneigenſchaften einer beſten Mutter in ſie Namen ungezählten Lippen talen Sehnſucht zu ſein, wie ihre Zeit ſie brauchte. Di ‚ „Betrügt ſie mich, und wäre ſo ordinär, und hät zum Fond ihrer Handlung, um deſto ſicherer mi zu wuchern, der erſte Augenblick, der mir das entdeckte, erſte, der ſie mir näher brächte, wäre der le kanntſchaft!“ F5 — die war größer, ſchöner, reiner,— deutſcher! Der Dichter blieb hinter der Wahrheit zurü war, um in der Dichtung wahrſcheinlich ſein zu mußte die moraliſche Reinheit ſeines wirklichen Ver Charlotte verlaſſen, um die Idee verherrlichen zu Leben ohne die Geliebte unmöglich ſei. * Charlotte Sophie Henriette wurde am 11. Wetzlar als Tochter des Deutſch⸗Ordens⸗Amtmanns Sie war das zweite von vierzehn Kindern einer M Schönheit ſo groß war, daß man ſie noch in ihre mit einer ihrer Töchter verwechſelte,— einer Frau am beſten dadurch bezeichnet iſt, daß ſie in und auße von jedermann berehrt und geliebt wurde. Man nan Frau mit den vielen ſchönen Kindern! Lotte war das ſchönſte! Lotte war das ed elſte 6 2. Seite. 1 5 89 5 Geueral⸗Anzeiger. Abendblatt) Mannheim, 12. Oktober. ch t werde, weil ſie den Abdruck des Briefes, der ledig⸗ rivatzwecke beſtimmt war, als großen Mißbrauch Auch habe Herr Dr. Fleiſcher die Emfängerin es, Fräulein von Schalſcha, auf den ihr völlig unbe⸗ ann Mißbrauch aufmerkſam gemacht, der mit dem Briefe getrieben worden war und noch getrieben werden könnte. Nach einer langen Unterredung hätten dann auch endlich in egenwart des Herrn Dr. Fleiſcher ſowohl Herr Kaplan Schopen(der Verfaſſer der Broſchüre), wie auch Herr Dr. Dietzſch(der Verleger der Broſchüre), der Dame das Ehren⸗ ort gegeben, den Brief nicht zu veröffentlichen. Herr Dr. etzſch hat alſo, ſo heißt es in der Erklärung der„Germania“ weiter, den Brief gerade wegen des energiſchen Einſpruchs er Führer der Berliner Bewegung und der Adreſſatin nicht veröffentlicht, obwohl er bereits geſetzt war und der Korrek⸗ Ur⸗Bogen fertig vorlag. So verhalten ſich die Dinge in Wirklichkeit. Die Darſtellung aber, welche die„Köln. Volks⸗ Zeitung“ in Nr. 852 unter Bezugnahme auf die Führer der Berliner Bewegung von dem Vorgang gibt, iſt das Gegenteil der Wahrheit. Wir überlaſſen es dem Leſer, ſich über die Kampfesweiſe der„Köln. Volksztg.“ ſelbſt das Urteil zu ülden.“ Das Urteil kann man in der Tat ſich bilden. Und wenn Darſtellung der Berliner Führer richtig iſt, dann hat bereits die Kölniſche Richtung in ihrer journaliſtiſchen Ver⸗ igung eine recht böſe Schlappe erlitten. Außerdem geht ber hervor, wie in beiden Lagern der Privatbrief des Fürſt⸗ jiſchofs Dr. Kopp in Wirklichkeit gewürdigt wird. So harm⸗ los alſo, wie die„Germania“ die Dinge hinzuſtellen ſucht, liegen ſie in Wirklichkeit denn doch vicht. Der Nordbaähn⸗Streik. [Von unſerm Pariſer Korreſpondenten.) R. K. Paris, 11. Okt. Der lang angedrohte Eiſenbahner⸗Streik iſt nunmehr zur atſache geworden. Heute Nacht ſind die Mechaniker, Heizer, ſtellten und Arbeiter der Nordbahn in den Ausſtand getreten und es liegt die Befürchtung nahe, daß auch das ſonal der andern Bahnen dem Beiſpiel der Nordbahn⸗ ſegen folgen wird. irn abend fand in der Arbeitsbörſe eine von 2000 dem Nordhahnnetz angehörenden Angeſtellten der ſo⸗ Streik beſchloſſen wurde, der um 341 Uhr nachts in aktuell in die Erſcheinung trat. Um 8 Uhr morgens ann die Provinz⸗Zentren dem Pariſer Beiſpiel folgen. h der Beſchlußfaſſung gingen etwa 30 Automobile Aſenbahner ſtand, erſcheint der Ausſtand auf dem Bahnnetz Nordbahn doch als antizipierter Akt. Tatſächlich hatte das ikat der Angeſtellten und Arbeiter,(die weit⸗ der drei Organiſationen der Eiſenbahner) erſt auf dem Jahreskongreß ein Streikkomitee gebildet, n das Recht zugeſprochen wurde, den Zeitpunkt des n beſtimmen. Von wohlunterrichteter Seite er⸗ ir, daß der Nordbahnſtreik das Reſultat verſchiedener icher Verfügungen der Geſellſchaft iſt, wie ſie bei⸗ elsweiſe in Tergnier, Calais und anderwärts erfolgt ſind und auch einen Teilausſtand in den Magazinen der Plaine Denis und der Chapelle zur Folge hatten. Niel(der frühere Sekretär der Confederation ale du Travail, Reviſioniſt) behauptet, daß dieſe Ge⸗ det Verwaltung eine allgemeine und tiefgehende nung unter dem Nordbahnperſonal hervorgerufen Nationalſyndikat der Eiſenbahner, dem Streik⸗ „der„C. G..“ ſei es ſ. Z. gelungen, im Intereſſe G heit der Eiſenbahner die Teilausſtände von tier und Calais aufzuheben. Damals hätten die Ka⸗ en dieſer Plätze im Geiſte der Diſziplin die Arbeit ommen. Solange nicht der Generalſtreik prokla⸗ t„bedeute der Nordbahn⸗Streik, wenn auch über ganze Netz der Geſellſchaft ausgedehnt, doch nur einen and. Es beſtehe nun die Frage, ob das National⸗ auch diesmal die Nordbahn⸗Angeſtellten auffordern die Arbeit wieder aufzunehmen und ob dieſe die Syndi⸗ ziplin ebenſo begreifen werden, wie ihre Kollegen und Calais. Louis Niel hält den Erfolg der Sſtände für ſicher. Er wünſcht nur, daß dieſe nicht der Sache der übrigen Eiſenbahner ſchaden möge, wenn dieſe ihre Stunde des Streiks gewählt haben werden Die Forderungen der Eiſenbahner, die bereits zwei Jahre lang in Form von Petitionen, Affichen, Kongreßbeſchlüſſen ete. proklamiert wurden, laſſen ſich in vier Paragraphen zu⸗ ſammenfaſſen: 1. Allgemeine Erhöhung der Saläre, 2. rück⸗ wirkende Kraft der Penſionsgeſetze von 1909, 3. Regelung der Arbeit, 4. Feſtſetzung eines Ruhetages in der Woche. Im allgemeinen erſcheinen dieſe Anſprüche als durchaus richtig. Speziell die Lohnerhöhung iſt angeſichts der enormen Preis⸗ ſteigerung der Lebensmittel berechtigt. Dennoch kann man der Zwangsform der Eiſenbahner nicht das Wort ſprechen. Die Aufhebung des Eiſenbahnverkehrs, von welcher Dauer ſie immer ſein möge, ſetzt die kapitalſten Intereſſen des Landes aufs Spiel. die Regierung angeſichts einer ſolchen Gefahr die ſchärfſten Maßnahmen ergreift. Sie hat ſchon längſt ihre Vorkehrungen getroffen, um einem eventuellen Eiſenbahn⸗Streik wirkſam zu begegnen. Die Ereigniſſe des geſtrigen Abends fanden ſie daher durchaus gewappnet. Miniſterpräſident Briand ließ ſofort an alle Verwaltungs⸗Gerichts⸗ und Militär⸗ vorſtände des Nordbahnnetzes telegraphieren, daß von 12 Uhr nachts, ſpäteſtens von 4 Uhr morgens ab, alle Linien dieſes Bahnnetzes, wie die Bahnhöfe, Signalpoſten, Kreuzungs⸗ linien ete, militäriſch zu bewachen ſind. Den Funktionären wurde bedeutet, daß ſie ſich in den Hauptbahnhöfen des Nordbahnnetzes permanent aufzuhalten haben. Sollte ſich der Streik auch auf die andern Bahnen erſtrecken, ſo würden dort dieſelben Verfügungen getroffen werden. Der„Figaro“ äußert ſich über den Streik der Nordbahnen folgendermaßen: Hoffen wir, daß diejenigen, welche ein ſo gefährliches Unternehmen empfehlen, raſch genug den Ernſt der Situation erkennen, um ſie nicht lange aufrechtzuerhalten. Es iſt ſchon genug daran, daß auf geſetz⸗ lichem Wege eine ſolche Herausforderung der Mechaniker gegenüber dem ganzen Lande erfolgen kann. Denn es ſtehen die Landesintereſſen auf dem Spiel! Und ſo etwas konnte im Namen und unter dem Schutz des Geſetzes— des Ge⸗ ſetzes von 1884— geſchehen! Es iſt eine unhaltbare Situation. Werden die Eiſenbahner dies einſehen? Es wäre zu wünſchen; auch in ihrem Intereſſe. Ein ſolcher Eiſenbahner⸗ ſtreik würde ſo große Wirren dem Lande bringen, ſoviel Schaden anrichten, ſoviel öffentliche und private Intereſſen ſchwer treffen, daß ſich notwendig die öffentliche Meinung dagegen auflehnen würde. Dann wäre allerdings auch zu fürchten, daß aus einem ſolchen Konflikt gewiſſe ſyndika⸗ liſtiſche Freiheiten etwas beſchädigt hervorgingen. Mögen das die Eiſenbahner bedenken! Sie ſpielen ein gefähr⸗ liches Spiel. Politische Uebersicht. Mannheim, 12. Oktober 1910. Laortſchrittler und Aationalliberale in „% Uhüringmnm. Wie ſchon kurz gemeldet, beſchloß der Landesausſchuß derr Fortſchrittlichen Volkspartei Thüringens, erneut an die national⸗ liberale Parteileitung wegen einer Verſtändigung über ein ge⸗ meinſames Vorgehen bei den nächſten Wahlen heranzutreten. Be⸗ merkenswert iſt, daß dieſer Beſchluß einſtimmig gefaßt wurde. In dem parteioffiziöſen Bericht über die Ausſchußſitzung wird noch beſonders hervorgehoben, daß der Beſchluß erfolgte unter beſonderer Berückſichtigung der Erklärungen, die der Führer der Nationallibe⸗ ralen Reichstagsabgeordneter Baſſermann und der Vorſitzende der Fortſchrittlichen Volkspartei Reichstagsabgeordneter Wiemer ſeinerzeit im Reichstage abgegeben haben, und welche dahin gingen, daß es die Aufgabe aller wahrhaft liberalen Männer ſei, dahin zu wirken, daß in keinem Wahlkreiſe ſich liberale Kandidaten gegen⸗ überſtehen. Wie verlautet, iſt von der Fortſchrittlichen Volkspartei vor⸗ geſchlagen, daß von den 12 thüringiſchen Reichstagswahlkreiſen 6 ihr und 6 den Nationalliberalen zufallen ſollten. Eine Be⸗ ſchleunigung der Verhandlungen wird verlangt, damit der Winter vollſtändig zur Agitation ausgenutzt werden kann. Von fortſchritt⸗ licher Seite wird beſonderer Wert auf ein Bündnis auf der ganzen Linie gelegt, um der Taktik zu begegnen, daß ſich die Nationallibe⸗ ralen in einem Teile der Wahlkreiſe gegen die Rechte, in dem an⸗ Deshalb iſt es durchaus begreiflich, daß deren Teil don der Rechten gegen die Fortſchrittliche Volkspartez wählen laſſen. Der Freiſinn ſcheint demnach ſchon mit einem feſten Programm in die Verhandlungen mit den Nationalliberalen ein⸗ treten zu wollen. Ob er mit dieſem Programm auf unbedingte Ge⸗ genliebe bei den Nationalliberalen rechnen darf, muß abgewarteb werden. 0 Der Mahlfonds des Hanſabundes. An die Angehörigen des deutſchen Gewerbeſtandes er⸗ läßt der Hanſabund folgenden Aufruf: Das Präſidium des Hanſa⸗Bundes hat einmütig eine um⸗ faſſende Wahlfondsſammlung für den Hanfa⸗Bund beſchloſſen. Die nationalen Aufgaben des Hanſa⸗Bundes können nur erreicht wer⸗ den, wenn der Deutſche Reichstag und die Parlamente der Bundes⸗ ſtaaten immer mehr durchſetzt werden von Angehörigen der im Hanſa⸗Bunde vereinten Erwerbsgruppen aus Handel, Gewerbe und Induſtrie. Es gilt aber vor allem, die einſeitige Inter⸗ eſſenpolitik des Bundes der Landwirte zu brechen und ſie zu erſetzen durch die vom Hanſa⸗Bund vertretene ge⸗ rechte, das heißt, allen Erwerbsſtänden, einſchließlich der Land⸗ wirtſchaft, gleichermaßen gerecht werdende Wirtſchafts⸗ und Finangpolitik. Es müſſen die Steuern und Laſten unter allen Erwerbsſtänden nach Maßgabe des B eſitzes und der Leiſtungsfähigkeit gleichmäßig verteilt werden. Große Kreiſe des deutſchen erwerbstätigen Bürgertums und auch der Hanſa⸗Bund ſind davon überzeugt, daß nur auf ſolcher Grundlage das verderbliche Ueberlaufen bürgerlicher Kreiſe zu ſtaatsgeg⸗ neriſchen Parteien verhindert werden kann. Die nächſten Reichs⸗ tagswahlen werden ferner über die nicht minder wichtige Fvage zu entſcheiden haben, ob der deutſche Gewerbeſtand und das deutſche⸗ Bürgertum gewillt ſind, mit aller Energie die ihnen zukom⸗ mende Stellung im Staate, d. h. in der Geſetzgebung, Verwaltung und Leitung des Staates, ſich zu erkämpfen und dafür Sorge zu tragen, daß die Gleichberechtigung aller Erwerbsſtände in Zukunft auch impraktiſchen Staatsleben die unver⸗ rückbare Grundlage der deutſchen Politik wird. Wenn das erwerbstätige Bürgertum jetzt, wo es vor die Ent⸗ ſcheidung geſtellt wird, verſagt oder zaudert, wenn es ſeine eigene Sache im Stich läßt, dann verdient es die Zurückſetzung, die es erfahren hat, und alles, was ihm dann ſeine zahlreichen Feinde noch in größerem Umfange auferlegen werden. Der Hanſa⸗Bund erwartet daher, daß jedes Mitglied und daß jeder Angehörige des deutſchen Gewerbeſtandes ſeine Pflicht tut. Der Hanſa⸗Bund iſt, keine politiſche Partei; er iſt eine wirtſchaftliche Ver⸗ einigung mit den durch ſein Wirtſchaftsprogramm bedingten wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Zielen. Es gilt daher, gemäß den Richtlinien des Hanſa⸗Bundes, die politiſchen Parteien, welche allein die Wahlen durchzuführen haben, bei Aufſtellung und Durchſetzung ſolcher Kan⸗ didaten zu unterſtützen, welche die Gewähr dafür bieten, daß ſie in ihrer parlamentariſchen Tätigkeit von den Grundgedanken des Hanſa⸗Bundes nicht abweichen werden. Pflicht aber eines jeden Angehörigen des deutſchen Gewerbeſtandes iſt es, den Hanſa⸗Bund in größtem Umfang und in opferwilliger Weiſe bei ſeiner ſchweren Arbeit finanziell zu unterſtützen und ſich am Wahltage ſeiner Wahlpflicht bewußt zu ſein. Wir bitten, die für den Wahlfonds des Hanſa⸗Bundes beſtimm⸗ ten Gelder entweder direkt an den Hanſa⸗Bund, Berlin NW. 7, Dorotheenſtraße 45, mit der Bezeichnung„Zentralwahlfonds des Hanſa⸗Bundes! oder an die Bank für Handel und Induſtrie in Berlin W. 56, Schinkelplatz—4, mit der Bezeichnung:„Zentral⸗ wahlfonds des Hanſa⸗Bundes“ alsbald gelangen zu laſſen. Es iſt ferner patriotiſche Pflicht, auch durch perſönliche Werbung für die gute Sache des Hanſa⸗Bundes einzutreten. Agrariſche Zahlenmanüver. Die„Deutſche Tageszeitung“ veröffentlichk eine Zu⸗ ſammenſtellung der bei acht Reichstagserſſatz wahlen er⸗ reichten natilonalliberalen Stimmziffern, für die dann(im Vergleich zu den bei den allgemeinen Wahlen des Jahres 1907 erzielten Zahlen) Verluſte von 22 bis 57 Prozent herausgerechnet werden. Es handelt ſich hier um die gleiche Irreführung der Oeffent⸗ lichkeit, die vor einigen Wochen die„Kreuzzeitung“ ver⸗ ſucht hat, als dieſe auf Grund der ſeit der Reichsſinanz⸗ reform ſtattgehabten Erſatzwahlen einen gewaltigen Stimm⸗ rückgang für die liberalen Parteien, dagegen einen„Zuwachs“ für die Konſervativen ſich zurechtlegte. Auch in der Zu⸗ ſammenſtellung des Bündlerorgans werden die im Jahre 1907 den Nationalliberalen gleich im erſten Wahlgang zugeführten Stimmen des Bundes der Landwirte bezw. des Freiſinns kurzerhand als nationalliberale Stimmen gerechnet, die dann bei den faſt überall aufgeſtellten Sonderkandidaturen des Jahres 1909 bezw. 1910 ſelbſt⸗ verſtändlich fehlen, und flugs iſt der„gewaltige Verluſt der Nationalliberalen“ fertig. Das gilt für nicht weniger als fünf der in der„Deutſchen Tageszeitung“ aufgezählten acht Erſatzwahlen(Verden⸗Achim, Stade⸗Bremervörde, Landau⸗ Neuſtadt, Friedberg⸗Büdingen und Cannſtatt⸗Ludwigsburg). ————————————————.————.—..———.——̃— ̃—— ñ...... fand Lotte das Feld, in allen Franentugenden zu Goethe hat die Geliebte nicht wiedergeſehen bis zum Jahre, über alle Erde ſandte. Aber es war makellos und ſtets durchweht rſtarken. Mit ſiebzehn Jahren zwang ſie der Tod der Mutter, elbſt das Szepter eines umfangreichen Hausſtandes zu über⸗ m ie führte es mit der Würde einer erfahrenen Frau, eit, auch Kind zu ſein, froh und arglos ins Leben teinen Augenblick ſich ſchwächlicher Sentimentalität d doch den ganzen Zauber bräutlicher Empfindungen Regierung unter den Geſchwiſtern, abgöttiſch von — geachtet, wo man ſie kannte, das war die Lotte, nahe trat, als exr nach Wetzlar kam. Wie elementar jungen Helden wirkte, ſagt am beſten er ſelbſt, wenn belebende Jugendvermögen“ der Geliebten ſchildernd, Hindlichkeit, welche allein dem Genie gehört, verſichert, en nun kommenden vier Monaten alle ſeine Tage Feſt⸗ ſchienen, und der ganze Kalender hätte müſſen rot werden“.. Idylle jener Zeit iſt zu bekannt, um auf ſie einzugehen. ber niemals genügend hervorgehoben werden kann, iſt das Ligenartige des Verhältniſſes der drei Menſchen: Goethe, Char⸗ ind Keſtner, welches beſonders eben durch den„Werther“ zdeutungen gelangt iſt. Es ſteht feſt, daß Lottens bräutliche „Treue zu Keſtner keines Gedankens Raum geſchwankt nſo unerſchütterlich war des Bräutigams Vertrauen zu toßen Freunde, deſſen überragende Art, deſſen übermenſch⸗ Weſen er wohl erfaßte, beſſer wie mancher jener Zeit. Dem⸗ ber ſtand die Liebe des Großen: ſtark und heiß in aller eit und doch nicht entheiligend, weder die Geliebte, noch ſfreund, noch ihn ſelbſt und ſeine hohe Seele. 0 am der Tag, wo gerade dieſe Liebe zu dem Weibe ihn d wo ihr reines Bild,— anders als Werthers Lotte! Kraft gab, Verzweiflung zu verachten,— anders als 8* 1816. Charlotte heiratete am 23. April 1773. Sie wurde Mutter von zwölf Kindern. Weib ihres Gatten zu ſein,— Mutter ihrer Kinder, war ihr Daſein. Aber man ginge fehl, anzunehmen, daß ihre geiſtige Höhe je der der gebildetſten Frauen ihrer Zeit nach⸗ gegeben hätte. Stets getreu der in der Jugend bereits ſo ſtark gepflegten Liebe zum Hausfrauenwalten, nahm ihr wacher Sinn doch an allem teil, was im geiſtigen wie auch im politiſchen Leben die Welt erſchütterte. Goethes Siegeszug im Reiche aller Dich⸗ tung zwang ja mehr als alles andere ſie, die einſt ſeine Muſe war, zum Mitgehen und zur freudigen Folge in das neue Land. Revo⸗ lution und napoleoniſche Cäſarentaten klangen in ihr an, und ſie war deutſch genug in einer Zeit, wo ungermaniſches Weltbürger⸗ tum leider und unverſtändlicherweiſe eben gerade im alten Goethe des Korſen Sturz bedauern wollte, die Befreiung deutſchen Landes als ein Glück aufzunehmen. Ihre geſellſchaftliche Stellung und ihr Umgang waren ſolche, daß ſie ſelbſt gelegentlich in älteren Tagen äußerte, ſie ſei zu verwöhnt, um an der Geſellſchaft eines für damalige Verhältniſfe vornehmen Bades Genüge zu finden. Ihr Leben ſpielte ſich in Hannovber ab. Nur in der Zeit der fran⸗ zöſiſchen Okkupation weilte ſie in Wetzlar und Frankfurt. Nach dem Tode des Gatten traf ſie mancher andere ſchwere Schlag: Todesfälle in der Familie,— Penſionsſorgen. Aber ſtets dachte ſie weniger an ſich, als an die Zukunft ihrer Kinder. Mit beſon⸗ derem Geſchick verſtand ſie es, dieſen Brücken zu bauen,— auch — auch Goethe mußte ſich der alten Freundin zuliebe mit Vorteil für einen ihrer Söhne verwenden. Frau Aja hatte ihr längſt Freundſchaft geſchenkt, und an dem Herzen von Goethes Mutter 525 auch Charlotte Keſtner eines Tages Troſt in Mutter⸗ orgen. Ihr Leben war das einer Frau ihres Zeitalters,— nicht außergewöhnlich,— nicht noch einmal wie in jungen Jahren durch⸗ sittert bon der Glut der Sonnenſtrahlen, die der werdende Genius vom Geiſte, der das Gute will, der Pflichterfüllung ſich zum köſt⸗ lichſten Ziele wählt und dieſes Ziel noch hinter ſich läßt. Darum, — als ſie 1828 die Augen ſchloß, war jener Greis in Weimar, der, ſelbſt ein Fauſt, an der Vollendung ſeines unſterblichen Vermächt⸗ niſſes ſchuf, ihr vielleicht fern,— vielleicht fortgeeilt über ſie hinaus,— aufgeflogen über alles Erdengebannte. Aber in ſeiner Größe blieb auch ſie unſterblich, und mit ihr dem Deutſchen das leuchtende Muſterbild der deutſcheſten Frau. Feſt⸗Ausſtellung des Runſtvereins Rarlsruhe. Dem Großherzogspaar zum Gruß und dem Kunſtſinn des badiſchen Hofes zur Ehre vereinigen frühere Schüler der Aka⸗ demie im Kunſtwerein Proben ihrer Kunſt. Als ehrenvolles Zeugnis für Karlsruher künſtleriſche Bedeutung flicht ihre Aus⸗ ſtellung ein friſchgrünes Blatt in den Ruhmeskranz der Karls⸗ ruher Kultur der letzten Dezennien. Wieviel Karlsruhe Deutſch⸗ lands Kunſt war, was die Karlsruher Künſtler ihr bedeuten, wird daraus klar, deutlich vor allem auch, was die deutſche Land⸗ ſchaftsmalerei der Landſchaft der Karlsruher verdankt, deren Tradition bis auf Johann Wilhelm Schirmer und auf Leſſing zurückgeht und die in Thoma und Trübner, in Schönleber und Dill, in Volkmann, Kallmorgen und Kampmann ihre carak⸗ teriſtiſchſten Vertreter hat. Was. man von ihnen ſieht, iſt wenig an Auswahl. Nicht mehr als eine kleine Kabinettausſtellung bietet ſich dar. Aber was in ihr iſt, iſt erleſenes Gut. Nur die Beſten hängen in ihr zuſammen, und ſie zumeiſt nur mit einem Zeugnis ihres Kön⸗ nens. Nur ſelten iſt eine Jury ſo ſtreng, als ſie es hier war. Dieſe Strenge ſicherte freilich der Ausſtellung ihre einzige Bedeutung in den Ausſtellungen des Jahres. Und ſie weckt zu⸗ gleich den Wunſch nach Nacheiferung und Wiederholung ſolchen Mannheim, 12. Oktober. Senernlehugreger.(Abenbolatt.) 3. Seite. Aber nicht nur das. Für den Wahlkreis Stollberg⸗Schnee⸗ berg werden ſogar die 1907 dort abgegebenen 14 600 reichs⸗ parteilichen Stimmen einfach als nationalliberal ge⸗ technet; nur um gegenüber den 1907 erzielten 9400 mational⸗ liberalen Stimmen einen Verluſt herausrechnen zu können! Solche unlauteren Praktiken charakteriſieren ſich von ſelbſt. Wenn die„Deutſche Tageszeitung“ ſich etwa darauf berufen ſollte, daß ſie die Zuſammenſtellung nur nachgedruckt und dies ausdrücklich bemerkt habe, ſo möchten wir das Blatt doch erſuchen, wenigſtens ſeine Quelle zu nennen. Anſcheinend erſchien ſelbſt dieſe nicht einwandfrei genug, um ſie offen anzugeben, aber immerhin noch gut genug, um der ſo bittergehaßten nationalliberalen Partei eins auszuwiſchen. Deutsches Reſch. — Die Knebelung des Klerns. Aus Rom wird gemeldet: Die Konſiſtorial⸗Kongregation veröffentlicht einige Ausführungsbeſtim⸗ mungen zum letzten antimoderniſtiſchen Motuproprio. Danach muß der bekannte autimoderniſtiſche Eid von allen Geiſtlichen bis zum 31. Dezember geleiſtet ſein; bei ſolchen Geiſt⸗ lichen, die fern von der Biſchofſtadt wohnen, genügt die Einſendung der von ihnen unterſchriebenen Eidesformel. Wer die Unter⸗ ſchrift verweigert, iſt ſofort der Inquiſition an⸗ zuzeigen. Der geiſtliche Ueberwachungs rat iſt ſtreng gehalten, alle zwei Monate zu tagen, am Erſcheinen verhinderte Mitglieder müſſen ihren Bericht ſchriftlich einſchicken. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 12. Oktober 1910. Zur Denkmalsfrage. Freuen wir uns, daß Bruno Schmitz das geniale Werk wie⸗ derum Manmheim geſchenkt hat. Ueberlaſſen wir Brunod Schmitz, das zu verbeſſern, was er für verbeſſerungsbedürftig hält. Nur Bruno Schmitz, der geniale Baumeiſter, der als Erſter in der gewaltigen Formenſprache des Titanen Michelangelo zu ſprechen berufen iſt, ſoll uns ſagen, was er ändern will. Aengſtlich müſſen wir vermeiden, ihm Vorſchläge zu machen, — die mit wenig Ausnahmen Vorſchläge kleiner Alltagsmenſchen wmwdmit dem engen Blick für das, was ſie kennen, ſind. Der Künſtler muß Verſtänd beim Beſteller ſehen, ſoll er das beſtellte Kunſtwerk freudig vollenden. Was ſollen wir dazu ſagen, daß z. B. Kritiker kadeln, weil der Großherzog ein Schwert in der Hand hält! Das Schwert iſt nur das Symbol des Herrſchers, wie die Krone, der Reichsapfel oder das Szepter. Ebenſogut könnte getadelt werden, daß Großherzog Friedrich den Hermelin trägt; er habe keinen Hermelim getragen, ſondern einen Gehrock oder eine Uniform; wenn der Künſtler ihm den Reichsapfel als Zeichen der Herrſcherwürde gegeben hätte, ſo könnte ebenſo richtig eingewendet werden, der Herrſcher habe Aepfel nicht gegeſſen, vielmehr Birnen. Brunod Schmitz wird ſein Kunſtwerk ohne unſere Hilfe vollenden. Dem Verſtändniſſe vieler Menſchen eilt er voraus; die Nachwelt wird ihn zu den Großen aller Zeiten geſelleen Eine Bitte ſpreche ich noch zum Schluſſe aus: Möchte der Sunun n ͤo un„enln * een n. e eerenneee eeeneeeee ber Erbauung des Denkmals durch Bruno Schmitz noch fertiggeſtellt werden, ſo daß noch die lebende Generation den herrlichen Platz fertig genießen kann, den ſie zum größten Teile gebaut hat. Noch gähnen die Straßen unabgeſchloſſen in den Platz, noch fehlt die Verbindung zum Roſengarten und zum künftigen Reißmuſeum, noch fehlen die Arkaden mit Läden zu beiden Seiten des Waſſer⸗ Wir blamieren uns als Bewohner der aufſtrebenden Kunft⸗ ſßadt Mannheim, wenn wir die größtenteils verſtändnisloſen, ab⸗ ſprechenden Kritiken über das Denkmal des Großherzogs nicht er⸗ midern, weil wir mit dem Denkmal zufrieden ſind und deshalb 13 wicht ſprechen zu müſſen glauben. Das Denkmal zählt zu den hervorragendſten Kunſtwerken in Dautſchland. AZchlußübung der Freiwillig. Kanitätskolounen nvom Roten Kreuf der Männerhilfsnereine u. Ariegervereine im Amtsbezirk Mannheim. Vom ſchönſten Herbſtwetter begünſtigt, hielten die Freiwilligen Samitätskolonnen vom Roten Kreuz der Männerhilfsvereine und Kriegervereine im Amtsbezirk Mannheim am letzten Sonntag nach⸗ mittag in Seckenheim ihre Schlußübun nahmen keil die Kolonnen Mannheim, Neckar au, Wal d⸗ hof⸗Käfertal, Feudenheim, Neckarhauſen, Sandhofen und Seckenheim. Die Leitung der Uebung war dem Kolonnenführer der Kolonne Seckenheim, Herrn Jatob Herdt, übertragen worden. Die ärztliche Leitung lag in den Händen des Seckenheimer Kolon⸗ nenarzbes, Herrn Dr. Bruch und Herr Hauptmann a. D. Groos, Führer der Freiwilligen Sanitätskolonne Mannheim, war der Lei⸗ kung zugeteilt. Als Vertreter des Vorſtandes der Freiwilligen EFF———xx.—⁵ůA“fr,]§]—¹-.———— Verfahrens. Es wäre zum Heil der Kunſt und der deutſchen Kunſtausſtellungen. 5 In Karlsruhe kam es ſo, daß die ältere Richtung mit Anton von Werner, Ed. v. Gebhard, Ferdinand Kaſpar Ritter und Otto Propheter ziemlich vollſtän⸗ dig und charakteriſtiſch, von den Jüngeren nur die vertreten ſind, die künſtleriſch etwas zu ſagen haben. Unter ihnen ſpricht gedan⸗ jentief und ſtark im Ausdruck und in der Form Klinger mit ſeinem bekannten Kraft ſeiner Landſchaft. Da ſieht man den klar ſchauenden, ge⸗ mütvollen Kallmorgen, Fehr, den anregenden Lichtmaler, Schönlebers Duft der Landſchaft und Dills edle Stiliſierung, da Volkmanns, Strich⸗Kapelles, Luntzs und Segiſ⸗ 1s wundervoll geſehene Ausſchnitte aus der Landſchaft. Da glänzt Thoma durch die Ausdruckſtärke und Tönung eines Bildniſſes und Trübner, die ſo ganz an! durch die Pracht ſeiner Farbe und die Meiſterſchaft der Technik, da Ludwig von Hofmann, der Weimarer, durch zwei reiz⸗ e und lebendige Figurenkompoſitionen. Anter den ganz Jungen ſteht numeriſch Wilhelm Ludwig Karlsruher Profeſſor, voran. Breit ge⸗ ünchen) ſeine 4 Könnens. Lan chram m⸗Zittau(M it kräftig aufgefaßtem uſtig ſich ein. den, Friedrichsplatz, abgeſehen vom Reißmuſeum, g leichzeitig mit g ab. An der Uebung Keller, Homer; Eugen Bracht durch die monumentale anders gerichtete Natur, nalt d wuchtig aufgebaute Landſchaften ſind Zeugniſſe ſeines erli 1 In wundervollem Grau hält Rudolf atte Farbigkeit zuſam⸗ dſchaftsbild führt Karl 11 e 3 Sanitätskolonnen des Badiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz war Herr Oberſtleutnant a. D. Huber aus Heidelberg zur Ab⸗ nahme der Uebung entſendet worden. Unter den zahlreich aus Mannheim erſchienenen Gäſten bemerkten wir Herrn Gr. Ober⸗ amtmann Geheimer Regierungsrat Dr. Clemm, Herrn Geh. Kommerzienrat Dr. Reiß, den Vorſitzenden des Militär⸗Rhein⸗ Neckar⸗Gauverbandes, Herrn Dr. Blum, den Großh. Bezirksarzt, Herrn Dr. Zix u. a. Als Vertreter der hieſigen Gemeindeverwal⸗ tung wohnte Herr Bürgermeiſter Volz der Uebung bei und den hieſigen Frauenverein vom Roten Kreuz vertrat der geſchäftsfüh⸗ rende Beirat, Herr Pfarrer Kun tz. Ein Parademarſch, den Herr Oberſtleutnant a. D. Huber über ſämtliche Kolonnen auf den Planken um halb 3 Uhr abhielt, leitete die Uebung ein. Alsdann ging es ſofort nach den Fabrikräumen der Chem.⸗Lack⸗ und Farbwerke Seckenheim, wo man eine Keſſelexploſion angenommen hatte. Die unter den Trümmern der zerſtörten Fabrik und des benachbarten brennenden Sägewerks liegenden zahlreichen verletzten Arbeiter ſollten von der Kolonne Seckenheim und den zur Hilfeleiſtung alarmierten Nachbarkolonnen herausgeſchafft und verſorgt werden. Die Kolonnen Seckenheim, Neckarhauſen, Feudenheim und Neckarau holten die Verwundeten aus den Trümmern heraus, transportierten ſie nach dem Notver⸗ bandszelt, welches die Kolonne Mannheim im nahegelegenen Garten der Schloßwirtſchaft aufgeſchlagen hatte, und legten dort die Not⸗ verbände an. Alsdann brachte die Kolonne Mannheim einen Teil der Verletzten vom Verbandszelt nach zwei zum Transport ein⸗ gerichteten Nachen, welche auf dem Neckar an der⸗ Schloßwirtſchaft vor Anker lagen. Die Ausrüſtung der beiden Nachen hatte die Kolonne Mannheim beſorgt. Als letzte Staffel der Uebung war der Transport des Reſtes der Verletzten vom Verbandszelt nach dem in der Seckenheimer Friedrichſchule hergerichteten Notlazarett vorgeſehen. Der Trans⸗ port geſchah auf improviſierten Wagen und zwar wurden geſtellt: je ein Pritſchenwagen von der Kolonne Neckarau und der Kolonne Neckarhauſen, ein Leiterwagen von der Kolonne Waldhof⸗Käfertal, und je eine Fahrradbahre von der Kolonne Feudenheim und der Kolonne Seckenheim. Das Auf⸗ und Abladen der Verwundeten wurde von je einem Halbzug der Kolonnen Sandhofen und Wald⸗ hof⸗Käfertal bewerkſtelligt. Den Abſchluß der Uebung bildete eine Beſprechung, welche auf dem Hofe der Friedrichſchule von Herrn Oberſtleutnant a. D. Huber und Herrn Dr. Bruch vor den verſammelten Kolonnen abgehalten wurde. Herr Oberſtleutnant a. D. Huber hob hervor, daß ſämtliche Kolonnen eine Exaktheit und Ruhe in der Ausführung der geſtellten Aufgaben bewieſen hätten, die vollſte Anerkennung verdiene. Es ſei erfreulich, daß auch die jungen Kolonnen ſich bemühten, immer Tüchtigeres zu leiſten und den ſchon lange bewährten Kolonnen nachzueifern. Herr Dr. Bruch beſprach die Uebung vom ärztlichen Stbandpunkte aus und ſtellte als erfreulichſtes Ergebnis der Uebung feſt, daß ſie bewieſen habe, daß die einzelnen Sanitäter nicht nur über ein eingedrilltes Wiſſen verfügten, ſondern daß ſie mit richtigem Verſtändnis die erſten Hilfeleiſtungen ausgeführt hätten. Mit einem Hoch auf den Protektor der Badiſchen Sanitätskolonnen, unſeren Großherzog. ſchloß Herr Oberſtleutnant a. D. Huber die Beſprechung. An die Uebung ſchloß ſich im Saale„Zum Zähringer Hof“ ein Bankett an, welches Herr Jakob Herdt, Kolonnenführer der Seckenheimer Kolonne, mit einer Begrüßungsanſprache einkei⸗ tete. Den erſten Trinkſpruch brachte Herr Dr. Bruch auf unſer Großherzogspaar aus. Herr Gr. Oberamtmann, Geheimer Re⸗ gierungsrat Dr. EClemm ſprach alsdann über die Bedeutung der Sanitätskolonnen, dankte der Gemeindeverwaltung, ſowie Herrn Lackfeebrikant Peter für die Unterſtützung, welche ſie der Kolonne Seckenheim zu der Uebung geleiſtet hatten, und toaſtete auf die Gemeinde Seckenheim. Das Hoch des Herrn Hauptmann a⸗ D. Graos galt der Kameradſchaft unter den Sanitätskolonnen. f 1 *Städtiſche Seefiſchmärkte. Man ſchreibt uns: Geſtatten Sie, wenn ich als Konſument in dieſer Sache auf die Ausführun⸗ gen des Händlers in No. 470 erwidere. Daß der Fiſchkonſum in Mannheim nicht in größerem Maße gepflegt wird, liegt vor allem an der Unkenntnis der höchſt einfachen Zubereitung der Seefiſche, gegenüber dem Fleiſche infolge des benötigten größeren Gewicht⸗ quantums, keinen genügenden Vorteil bieten. Mir liegen 3 No⸗ tierungen der letzten Woche von Geeſtemünder Großhandlungen vor, wonach Schellfiſche(Spiegel⸗Nordſeeware) 1. Qualität 21—23 Pfennig(40—45 Pfg.), Schellfiſche 2. Qualität 17—19 Pfg.(30 bis 35 Pfg.), Merlans 12 Pfg.(25 Pfg.), Schollen groß 25 Pfg. (50 Pfg.) 12 Pfg.(25 Pfg), Seelachs—9 Pfg.(30 Pf. ohne Kopf), Kabliau 10—12 Pfg.(30—40 Pfg.), Goldbarſch lein vorzüglicher Kochfiſchl)—7 Pfg.(18—20 Pfg.), Heilbutt 30—45 Pfg.(70—80 Pfennig) koſteten, unter Garantie beſter, friſcher Ware.(Die ein⸗ geklammerten Preiſe ſind die von dem Händler angegebenen hie⸗ ſigen Verkaufspreiſe.) Rechnet man zu den Preiſen die Fracht (100 Kg. M..23), Verpackung, 10 Proz. Gewichtsverluſt, Rollgeld, ſo ergibt das 5 Pfg. pro Pfund im Höchſtfalle. Demnach ſind die Koſten für den Verkauf und die ſonſtigen Speſen doch reichlich hoch aufgeſchlagen. Daß beim früheren ſtädtiſchen Seefiſchmarkt Fehler vorgekommen ſind durch unrationellen Verkauf, zu hohe Preiſe uſw., iſt bekannt, doch würde es hier ſeitens der Konſu⸗ menten mit Freuden begrüßt werden, wenn wieder während des Winterhalbjahres ſtädtiſche Fiſchmärkte eingeführt würden. Dieſe haben auch den Vorteil, daß dann die Fiſchhändler mit ihren Prei⸗ ſen gleichzeitig, der Konkurrenz wegen, heruntergehen. Und dann dürfte hoffentlich der Ausſpruch:„Seefiſche müſſen Volksnahrung J2 ͤ—T7T7T7T7T.T7TTT7TT7T7T7T7T—————————.....—————ůñ heimers— in Lichtwirkung und Tonſtimmung vorzügliche und techniſch vollendete Laudſchaftsbilder. Dieſe Kraft der jungen Talente iſt neben der Meiſterſchaft der Vorgänger vielleicht das erfreulichſte Zeichen der Ausſtellung. Denn ſie bürgt für die Zukunft des Karlsruher Kunſtruhms und trägt die märchenhaft ſchnell herangewachſene Bedeutung der Kunſtſtadt Karlsruhe in die kommenden Jahrzehnte. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Konzert des Männergeſangvereins Viernheim. In ſeinem diesjährigen Herbſtkonzert, das am vergangenen Sonntag ſich eines ſtattlichen Beſuches zu erfreuen hatte, ſteuerte der Verein unter der umſichtigen und energiſchen Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Hans Mayr eine bunte Reihe von teilweiſe recht ſchwierigen Kunſtchören und lieblichen Volksliedern bei, die alle recht tüchtig und ſauber geſungen wurden: beſonders fielen die führenden Tenöre durch Ausdauer und leichte Höhe auf. Auch in der Wahl der Soliſten zeigte ſich eine glückliche Hand: denn ſowohl Fräulein Minny Leopold aus Frankfurt, als auch Herr Guſtin Lamberth zeigten, von Herrn W. Weimar aus Frankfurt verſtändnisvoll begleitet, glänzende Stimmen, dem„Freiſchütz“, wie in ver⸗ Grieg, Bohm und Clutſam, tektt i Frl. Arien der Agathe und des Max aus ſchiedenen Liedern von Schumann, igen Duetten. Beide haben bei 1 5 und ſchließlich in zwei anmutigen rt etwas aus der Pfalz dann aber auch an den hier geforderten hohen Seefiſchpreiſen, die muſikaliſches Talent und ſehr geſchmackvollen Vortrag, in den werden!“ ſeine Berechtigung haben. Dem letzten Abſatze des Ar⸗ tikels in No. 470, daß in den Fortbildungsſchulen für Mädchen Seefiſch⸗Kochkurſe innerhalb des Unterrichts mit eingeführt wer⸗ den müßten, kann man beiderſeits nur freudig zuſtimmen. Die Geeſtemünder Fiſchereihafen⸗Verwaltung und dortige Großfirme ſtellen fachkundiges Perſonal gerne zur Verfügung. * Auszeichnung. Die Wanderer⸗Werke Akt.⸗Geſ. in Schoenau bei Chemnitz wurden ſowohl für die ausgeſtellte„Conti nental⸗Schreibmaſchine“ wie auch für ihre Spezial⸗Werkzeug maſchinen auf der Brüſſeler Weltausſtellung mit dem Gran Prix ausgezeichnet. 0 * Keine Winzerumzüge. Laut Beſchluß des„Vereins der Naturweinverſteigerer der Rheinpfalz“ finden am Schluſſe der Weinleſe der großen Weingüter dieſes Jahr wiederum keiner lei feſtliche Umzüge der Winzer und Winzerinne ſtatt in anbetracht der vollkommenen Mißernte. *114er Tag. Bei der Sonntag abend in Singen abgehalten Monatsverſammlung des Militärvereins wurde von der Ver ſammlung einſtimmig beſchloſſen, daß der nächſte 114er Da im Jahre 1914 in Singen abgehalten werden ſoll. * Tägliche Waldparkfahrten ſind, ſo ſchreibt man uns, ſchon öfters in allen Formen bekannt gegeben worden. Jetzt ſollen fi um 5 Uhr vom Reſtaurant zurückfahren. Bei den ſchönen kur Herbſttagen verläßt man ſich gern darauf. Wir waren etwa Perſonen, die um 5 Uhr heimfahren wollten— aber es wur nicht gefahren(wie ſchon oft)! Der Unternehmer hat ſein Bod nachdem es ſeine Hinfahrt erledigt hatte,„leer“ zurückgerufen wie man uns ſagte„weiler es anderweitig benötigte⸗ Etwas mehr Rückſicht und Kontrolle durch die Behörde wäre an⸗ gezeigt. 1 88 * Kaufmannsgerichtswahl in Erfurt. zogenen Neuwahl verteilen ſich die 20 Gehilfenſitze wie folgt: Deutſchnationaler Verband 8(1904:), Leipziger Verband 6(190 ), 58er Commisverein 3(1904: 0, Verſicherungsbeamte 2(1904: , Kathol. kaufm. Verein 1(1904:), Verein der deutſchen Kau leute 0(1904: 2.— Demnach gewannen die Deutſchnationale Handlungsgehilfen 5 Sitze, die Verſicherungsbeamten 2 Sitze. E verloren dagegen der Verband deutſcher Handlungsgehilfen Leipzig 3 Sitze, der Verein der deutſchen Kaufleute 2 Sitze, d 58er Verein 1 Sitz und der Kathol. kaufm. Verein 1 Sitz. * Eine Repolver⸗Affäre. Der Taglöhner Ludwig Becke aus Ruchheim i. d. Pf. gehört zu jener Sorte von Leuten, d man beſonders Nachts nicht gerne begegnet, weil man nie kann, welche Tücken ſie im Schilde führen, denn ſie ſuchen je legenheit, zum Revolver oder zum Meſſer zu greifen. Becker vozierte am 12. März Abends mit ihm begegnenden Paſſanten Luiſenring in B 6, 6 einen Streit durch einige unflätige Schim worte. Als er dann in die Taſche langte und der Keſſelſchmi Friedrich Stuhlfauth dem Gebrauch des Meſſers durch Beck einem Hieb zuvorkommen wollte, blitzte ſchon der Revolber an Die zwei Schüſſe Beckers gingen jedoch glücklicher W̃ Stuhlfauth ergriff hierauf die Flucht, aber noch zweima der Revolver, als Becker ihm näher gekommen war. St erhielt eine Kugel in den linken Ellenbogen. Das Schöffen, verurteilte den Schießhelden zu einer Gefängnisſtrafe von 9 naten. 8 8 Weibliche Veranlagung. Seine lagen ließen den Gedanken aufkommen, daß der A; 18 eine Diehertien, die ek hier f ausführte, auf perverſer Veranlagung beruhten, d ſchuldigt, Bedarfs⸗ und Luxusartikel für das weih geſtohlen zu haben, die auf 90 Mark Wert geſchätzt w Hauſe verrichtet er alle weiblichen Hausarbeiten, er ſtrickt, bügelt uſw. Im Gegenſatz zu ſeinem eVrteidge Stoll, iſt Bez.⸗Aſſiſtenzarzt Dr. Nitka jedoch der M nun wohl eine gewiſſe erbliche annormale Veranlagung zu w Arbeiten bei dem Angeklagten vorhanden iſt, eine lage äußert ſich jedoch ſtets in dem Gefallen an Gege bereits einer Dame gehören. Das Gericht kam zu einer teilung des Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 1 „ Hendſchels Lug ins Land nennen ſich die neueſte⸗ führer, die der durch ſein wertvolles Kursbuch bekann furter Verlag geſchaffen hat. Es iſt eine zwangloſe Sam von Heften, deren jedes eine Eiſenbahn⸗, Poſt⸗ oder ſchiffſtrecke in Wort und Bild ſchildert, ein Ideal⸗Rei den Reiſenden durch eine leichte, flüſſige und anregend derei in eine dengeren Konnex mit der Landſchaft und dern, die er durchfährt zu bringen berufen und geeignet i enthält das neueſte Heft 17, das von Herrn Profeſſ bearbeitet iſt und die Strecke Frankfurt⸗Heidelber, Freiburg⸗Baſel darſtellt, nicht den Platz Mannheim kehrs⸗Verein iſt infolgedeſſen beim Verlag vorſtellig und hat nicht nur die Zuſicherung erhalten, daß Ma dem demnächſt erſcheinenden Heft 18 Frankfurt⸗Baſel preußiſch⸗heſſiſche, pfälziſche und Reichseiſenbahnne findet, ſondern auch in zwei weiteren Heften berückf die ebenfalls anfangs 1911 zur Ausgabe gelangen. Fällen handelt es ſich um die Reiſeführer Frankfurt⸗M oder Heidelberg⸗Karlsruhe⸗Konſtanz reſp. Frankfurt⸗M oder Heidelberg⸗Stuttgart⸗Friedrichshafen. Aus dem Großherzogtum dt. Karlsruhe, 11. Okt. In heutiger B ſchußſitzung war das Zurückziehen eines 3 rätlichen Vorlage inſofern bemerkenswert, als d brechung eines bisher beobachteten Prinzip würde. Nach einem früheren Beſchluß des Bün wurde der Stadtrat ermächtigt, bei Bermietung v hafengelände für induſtrielle Zwecke des Mieters dieſem ein Vorkaufsrecht von 10 Duadratmeter oder zu einem höheren Preiſe in Ar ſtellen. Der Stadtrat hielt es nun für dringend erwü ihm in ähnlicher Weiſe auch die allgemeine gung erteilt werde, das Gelände am Rheinhafe Zwecke zu veräußern, ſofern der Kaufpreis mink pro Quadratmeter beträgt. Sollte ein geringerer Ka einbart werden, ſo werde die Zuſtimmung des 1. nach wie vor beſonders erwirkt werden. Der S nun wohl klar darüber, daß dieſe Ermächtigung ſo ein Natur ſei, daß er dieſen Teil der Vorlage zurückzog, ü einmal gründlich durchzuberaten. Mit ſeiner Anng das Syſtem der Erbpacht durchbrochen. Man darf im: ſpannt ſein, wie die Aufgabe gelöſt iſt, wenn ſie Tagesordnung erſcheint. Genehmigt wurden der A Gelände zur Durchführung der Knieling 21 000 M. zum Nach der ſoeben ausgeprägt weiblich beite 4. Seite General⸗Augsdger.(Abendblatt.) Mannheim, 12. Oktober Jahrestag des Gefechts bei Nuits, das Bankett am 18. Januar (Kaiſerproklamation) ſtatt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Kleine Mitteilungen aus den Nachbar⸗ Jändern. Auf der Straße nach Hanhofen fuhr der 18 Jahre alte Spenglergeſelle Maß Lehr von Dudenhofen mit ſeinem Rade in einen Bierwagen hinein, deſſen Deichſel dem Radfahrer in den Leib drang und ſo ſchwere Verletzungen verurſachte, daß er im Diakoniſſenhaus in Speyer in gleicher Nacht ſtar b.— In Darſtein ſtürzte in der Nacht zum 8. ds. Mts. der Wirt Adam Chriſtmann aus einem etwa vier Meter hoch ge⸗ legenen Fenſter hinaus, ohne daß die Hausbewohner etwas davon wahrnahmen. Von den Nachbarleuten wurde er morgens be⸗ wußtlos aufgefunden, und eine Stunde ſpäter gab er ſeinen Geiſt auf. Chriſtmann war in letzter Zeit geiſtig nicht normal.— Dot aufgefunden wurde unter einem Baum in der Nachbarſchaft von Reinheim der Schuhhändler Peter Niklas aus Brandau, der ſeit einiger Zeit vermißt wurde.— Durch einen Revolverſchuß getkötet hat in Mörlenbach der Bergmann Bardozk ſeine Geliebte. Gerichtszeitung. § Mannheim, 11. Okt.(Strafkammer.) Vorſitzender Landgerichtsrat Dr. Strauß. Der 30 Jahre alte Eiſenbahnſchaffner Georg Thyrauer aus Biebesheim hat ſich durch ſeine Charakterſchwäche einen dicken Strich durchs Leben gezogen. Er verging ſich an Spiel⸗ gefährten ſeiner Kinder und wird deshalb heute zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 8 Monaten verurteilt. Vert.:.⸗A. Dr. Frank. Sportliche Rundſchau. Luftſchiffahrt. * Eine Reichsverſuchsanſtalt für Luftſchiffahrt. Mit einem Projekt von weittragender Bedeutung beſchäftigt ſich gegenwärtig der Frankfurter Verein für Luftſchiffahrt. Wenn es ſeinen Bemühungen gelingt, ſo wird Frankfurt eine Reichs⸗ verſuchsanſtalt für Luftſchiffahrt erhalten, ein In⸗ ſtitut, wie es bisher nirgends exiſtierte. Zurzeit ſchweben noch die Verhandlungen, die zwiſchen dem Verein bezw. dem Phyſika⸗ liſchen Verein und dem Reichsamt des Innern gepflogen werden. Von privater Seite ſind auch ſchon finanzielle Zuſchüſſe in Aus⸗ ſicht geſtellt worden. Die Aufgaben der Anſtalt werden in der Prüfung des bei der Luftſchiffahrt und Aeronautik zur Verwen⸗ dung gelangenden Materials beſtehen. Da ſollen Propeller⸗Ver⸗ ſuche ſtattfinden, Motorprüfungen vorgenommen werden, Ma⸗ terial aus Holz und Metall auf ſeine Stetigkeit hin unterſucht werden. Man wird Motorprüfungsatteſte ausgeben. Es handelt ſich natürlich nur um eine reine Laboratoriumstätigkeit. Als Leiter ſoll eine auswärtige hervorragende Kraft gewonnen wer⸗ den. Ferner plant man die Anſtellung mehrerer auswärtiger In⸗ genieure und Gelehrten. Im Lenkballon nach Europa. Neuhork, 12. Sept. Walter Wellman erklärte laut „Irkf. Zeitung“, er werde heute die Fahrt im Lenkballon nach Europa antreten, falls der Wind günſtig iſt. Von Tag zu Tag. — Caruſo in Ohnmacht. München, 12. Okt. Bei der Abſchiedsvorſtellung von Boheme hatte Caruſo im vorletzten Akt einen kleinen Unfall, indem er ſich durch ein Eiſenſtück hinter den Kuliſſen am Kopf verletzte. Es überfiel den Künſtler eine kurze Ohnmacht, doch erholte er ſich bald wieder und ſpielte ſeine Rolle zu Ende. — Der wild gewordene Liebhaber. Langer⸗ feld bei Barmen, 12. Okt. Ein ausländiſcher Kuhſchweizer, der bei einem Landwirt in Haſelinghauſen bedienſtet iſt, verſuchte ſeine Geliebte, ein Dienſtmädchen, zu erſchießen, weil ſie ſich von ihm abwenden wollte. Er verletzte das Mädchen lebensgefährlich durch mehrere Revolverſchüſſe in den Unterleib. Als man ihn feſtnehmen wollte, ergriff er die Flucht und ſchoß auf den ihn verfolgenden Gendarmen, ohne ihn zu treffen. Der Beamte er⸗ widerte den Schuß und verletzte den Fliehenden ſchwer. — Die Strafe. Bern, 12. Okt. In Urnäſch hatte ein junger Burſche bei Waſſerleitungsarbeiten Dynamit geſtohlen. Als er ſeinen Raub daheim am offenen Herdfeuer ſeinem Bruder zeigen wollte, erfolgte eine fürchterliche Exploſion. Beide Brü⸗ der wurden auf der Stelle getstet. — Fingierte Rechnungen. Budapeſt, 12. Oktober. Ein ſtädtiſcher Arzt ſtellte fingierte Rechnungen aus, die von zwei Apotheken der Arbeiterkrankenkaſſe zur Zahlung vorgelegt wur⸗ den. Die Angelegenheit ſoll ſehr weite Kreiſe ziehen, da wahr⸗ ſcheinlich verſchiedene Aerzte durch falſche Rechnungen mindeſtens ihre Apothekerrechnungen bezahlt haben. — 20 Bergleute verſchüttet. Barſinghauſen, 11. Oktober. Auf dem Bullerbach⸗Schacht des hieſigen königlichen Bergwerks wurden heute nachmittag durch niedergehendes Geſtein etwa 20 Bergleute verſchüttet. Die Verſchütteten konnten bis auf zwei, die wahrſcheinlich ihr Leben eingebüßt haben, gerettet werden. Bis heute abend war es noch nicht gelungen, die Leichen der bei⸗ den Vermißten zu bergen. Letzte Nachrichten und Telegramme. 5* Bremen, 12. Okt. Nachdem die ausſtändigen Hafenarbeiter der Lagerhausgeſellſchaft geſtern abend Peſchloſſen hatten, die Arbeit wieder aufzunehmen, wurde Heute Morgen die Arbeit an allen Stellen, einſchließlich der Getreidearbeiter wieder aufgenommen. * Rom, 12. Okt. Der Irrſinnige, der ſich in ſeinem Hauſe verſchanzt hatte, wurde nach erbittertem Kampfe von Polizeidienern überwältigt und verhaftet. Die Fahrt des„P 6“ nach Berlin. * Bitterfeld, 12. Okt. Das Luftſchiff„P. 6“ iſt um 11 Uhr 52 Min. hier abgefahren und dürfte um 3 Uhr in Johannisthal eintreffen. Das Grab Kaiſer Ottos III. gefunden. * Aachen, 12. Okt. Bei den Ausgrabungsarbeiten in Münſter hat man geſtern nachmittag das Grab mit den Gebeinen Kaiſer Ottos III. gefunden. Daneben lagen eine Menge Münzen, meiſt franzöſiſchen Urſprungs. Der Arbeitskampf in der Werftinduſtrie. * Hamdurg, 11. Oktober. Morgen wird zwiſchen je zwei BVertretern des Geſamtverbandes der deutſchen Metallinduſtriellen und der Arbeiterorganiſation eine Beſprechung ſtattfinden zur Beilegung der noch ſchwebenden Differenzen. * Bremen, 11. Oktober. In der heutigen ſtark beſuchten Verſammlung der Werftarbeiter wurden nach längerer Debatte für die Wiederaufnahme der Arbeit 521 Stimmen, gegen die Wie⸗ deraufnahme 1177 Stimmen abgegeben. Da für die Weiterfüh⸗ rung des Streiks die Dreiviertelmajorität erforderlich iſt, dieſe jedoch nicht ganz erreicht wurde, werden morgen Verhandlungen mit den hieſigen Werften angeknüpft, um Garantien für die Aus⸗ zahlung der aufgelaufenen Akkordlöhne zu erhalten. Von dem Ausgang der Verhandlungen hängt es ab, ob die Arbeit in den nächſten Tagen wieder aufgenommen werden wird. Verliner Dratztbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 12. Okt. In Lauf bei Bamberg iſt heute nacht die althiſtoriſche, erſt vor wenigen Jahren renovierte Kunigunden⸗Kapelle durch Brandſtiftung völlig vernichtet wor⸗ den, in der die ſpäter heilig geſprochene Gemahlin Kaiſer Hein⸗ richs II. beſtattet liegt. In der Umgebung dieſer Kapelle wur⸗ den alljährlich die volkstümlichen Kunigunden⸗Feſte abgehalten. Berlin, 12. Okt. Aus Bremen wird gemeldet: Die hieſigen Hafenarbeiter haben heute früh die Arbeit in vollem Umfange wieder aufgenommen, auch die Getreidedampfer werden entlöſcht. In Nordenham, wo 120 Arbeiter in den Ausſtand ge⸗ treten ſind, dauert der Streik fort.— Auf den Flensburger Werften, wo geſtern 50 Prozent der Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen hatten, hat heute der Streik in vollem Umfange wieder eingeſetzt. Der Grund dürfte darin zu ſuchen ſein, daß die Werften ſich weigerten, die reſtlichen 50 Prozent heute morgen wieder einzuſtellen. Die Cholera in London. ſe[Berlin, 12. Okt. Aus London wird gemeldet: Hier iſt die aſiatiſche Cholera ausgebrochen. Ein junger Mann namens Hutſon ſtarb im Kgl. Hoſpital nach einem Tage an einer Krankheit, die laut bakteriblogiſcher Unterſuchung äls aſiatiſche Chylera feſt⸗ geſtellt wurde. Vor ſeiner Aufnahme in das Hyſpital iſt er bereits mit der Krankheit behaftet geweſen und mittellos durch die Straßen gewandert und hat in verſchiedenen Herbergen geſchlafen, ſodaß er wahrſcheinlich die Krankheitskeime weiter verbreitet hat. Die Waldbrände in Minneſota. JBerlin, 12. Okt. Aus Newyork wird gemeldet: In Minneſota ſcheint das ſchlimmſte vorüber zu ſein. Der Wind legt ſich. In den betroffenen Diſtrikten herrſcht eine furcht⸗ bare Panik. Man ſieht Herden von wilden Tieren durch die Straßen der Landſtädte flieheu, deren Bewohner alle dieſem Beiſpiele folgen. Der Staat hat Aerzte, Pflegerinnen, Medizin uſw. nach den Brandſtätten entſandt. Trotzdem iſt die Not ſehr groß. Dazu kommt noch, daß eine Typhus⸗ Epidemie ausgebrochen iſt. Die niedergebrannten Ortſchaften werden von hunderten von bewaffneten Dieben geplün⸗ dert. Schreckliche Szeuen ſpielten ſich bei der Abfahrt der Rettungszüge ab. Männer ſchlugen Frauen und Kinder nieder, um Platz in den überfüllten Wagen zu finden. Die Zahl der Typhuskrauken unter den Flüchtlingen beträgt 200. Schlägerei zwiſchen Liberalen und Klerikalen. Berlin, 12. Okt. Aus Rom wird gemeldet: Als der Kardinal Agliardi geſtern zu einer religiöſen Feſtlichkeit nach Albano kam, empfingen ihn die Antiklerikalen mit Proteſtrufen. Es kam vor dem Dom zu einer gewaltigen Schlägerei zwiſchen Liberalen und Klerikalen. Die Polizei hatte große Mühe, die Ordnung wieder herzuſtellen. Der antiklerikale Haupträdels⸗ führer wurde verhaftet. Er wird vor ein Gericht geſtellt werden. Der Eiſenbahner⸗Ausſtand in Frankreich. Berlin, 12. Okt. Aus Paris wird gemeldet: Präſident Fallieres hat ſeinen Aufenthalt auf ſeinem Weingut in Loupillon unterbrochen und ſich geſtern im Extra⸗ zug nach Paris begeben. Er will verſuchen, ob nicht ein Ausgleich zwiſchen den Bahngeſellſchaften und den Streikenden zu ermöglichen iſt. Die Stimmung der Bevölke⸗ rung iſt heute ſehr peſſimiſtiſch, da auch das Perſonal der Omnibus⸗Geſellſchaft und Untergrundbahn ſich geneigt zeigen, dem Streik der Eiſenbahner beizutreten. Zahlreiche Angeſtellte Pariſer Geſchäfte, die in den Vororten wohnen, ſahen ſich heute morgen außer Stande, nach Paris zu kommen. Die Weſtbahn⸗Direktion ver⸗ ſpricht, nach den großen Seehafenſtädten Frankreichs vor⸗ mittags, mittags und nachmittags je einen Extrazug abgehen zu laſſen. Außerdem ſoll jeder Perſonenzug alle Stationen dieſer Strecke berühren. Für die Paſſagiere der großen Ueberſeedampfer war ein großer Spezialzug vorgeſehen, doch wurden auch Automobile für dieſen Sonderverkehr in Dienſt geſtellt, falls der Zug nicht zur Abfahrt gelangte. In Paris und in der Provinz ſind Einberufungsbefehle an 27860 für den Eiſenbahndienſt taugliche Reſerviſten ergangen. Ob Zwangsvorführung im Falle des Widerſtandes anzuwenden ſind, wird noch erwogen. Es zeigt ſich immer mehr, daß die Genietruppen und Marineheizer für den Betrieb auf den Strecken kaum tauglich ſind. Man verwendet dieſe Hilfstruppen vorzugs⸗ weiſe bei den Elektrizitätswerken der Bahngeſellſchaften. In den Pariſer Markthallen macht ſich die Stockung im Verkehr ſchon ſehr fühlbar. Die großen Reſtaurants konnten ihren heutigen Morgenbedarf nur mit großen Schwierigkeiten decken. Die Vorſicht der reicheren Familien, ſich für mehrere Tage zu verproviantieren, erſcheint ſehr gerechtfertigt. Das Schlimmſte der Geſamtlage iſt, daß es an geſchickten Ver⸗ mittlern zwiſchen der Arbeiterbörſe und den Geſellſchaften fehlt. Die letzteren würden vielleicht Zugeſtändniſſe machen, wenn ihnen die moraliſche Demütigung, der Gewalt gewichen zu ſein, erſpart bliebe, doch hofft der Miniſter Millerand bis heute abend einen Fortſchritt nach dieſer Richtung hin zu erzielen. * Paris, 12. Okt. Die Augeſtellten des Nachtdienſtes der ſtaatlichen Weſtbahngeſellſchaft entſchieden ſich in einer Vormittags⸗Verſammlung für den allgemeinen Aus⸗ ſtan d. Auf dem Bahnhof St. Lazare ſind die Züge nur bis 7¼ Uhr abgegangen. Auf dem Oſtbahnhof nimmt die Zahl der aus den Dienſt tretenden Angeſtellten zu. Die Züge verkehren jedoch noch regelmäßig. Auf dem Nordbahnhof iſt die Situation unver⸗ ändert. Die Züge um.15 Uhr nach Belfaſt und Calais und um .10 nach Brüſſel ſind abgegangen. * Paris, 12. Okt. In St. Quentin wurden zwei Loko⸗ motiven in verbrecheriſcher Weiſe gegenein⸗ ander in Fahrt geſetzt. Die Maſchinen ſtießen zuſammen: Schaden wurde angerichtet. * Paris, 12. Oktbr. Die Verſammlung der Eiſenbahn⸗ Bedienſteten beſchloß heute mittag gleichfalls in den Streik ein. zutreten. * Paris, 12. Okt. Heute früh war der Ausſtand auf der Nordbahn vollſtändig. Auf dem Oſtbahnhofe ſtreiken nur wenige, auf dem Bahnhof Montparnaſſe niemand, dagegen auf dem Bahnhof Saint Lazare zahlreiche Angeſtellte. Hier iſt der Dienſt beträchtlich geſtört. Auf dem Orleans⸗ und Lyoner Bahnhof herrſcht vollkommene Ruhe; der Dienſt verläuft normal. * Paris, 12. Okt. 8000 Angeſtellte der ſtaatlichen Weſtbahngeſellſchaft entſchieden ſich in der geſtrigen Abend⸗ verſammlung für den Generalſtreik bis zur vollſtändigen Befriedigung ihrer Forderungen. Es wurde beſchloſſen, auch bei ihren noch in Dienſt befindlichen Kameraden dahin zu wirken, daß ſie ebenfalls im Stadtgebiet die Arbeit einſtellen. Man rechnet auf Unterſtützung auch in der Provinz. * Paris, 12. Okt. Die monarchiſtiſchen Blätter be⸗ nutzen den Eiſenbahnſtreik zu heftigen Angriffen gegen die Republik und den Parlamentarismus. Die„Aurore“ ſagt: Wenn es ſo weit gekommen iſt, dann iſt das gegenwärtige Re⸗ gime ſchuld daran, welches die konſervativen Parteien bekämpft und die Beruhigung nach links ſucht, d.., auf Seiten der Un⸗ ordnung, der revolutionären Erpreſſung und der Sabotage. Dagegen erklärt der nationaliſtiſche„Eclair“: Wir müſſen uns vollſtändig auf die Tatkraft der Regierung ver⸗ laſſen, die die Abſicht hat, uns ohne Schwächen und ohne Hinter⸗ gedanken zu verteidigen. Wir werden ſie in ihrer ſchwierigen Aufgabe nicht behindern. Die Jahrhundertfeier der Verliner Aniverſttät. * Berlin, 12. Oktober. Bei dem heutigen zweiten Feſtakf in der Univerſität wurden nach der Feſtrede von Profeſſor Lenz die Ehrenpromotionen verkündet. Die juriſtiſche Fakultät hat u. a. zu Ehrendoktoren ernannt: Se. Majeſtät den Kaiſer, Se. Kö⸗ nigliche Hoheit den Prinzen Rupprecht von Bayern, den Unter⸗ ſtaatsſekretär im Kultusminiſterium Schwartzkopf und Oberbür⸗ germeiſter Kirſchner⸗Berlin; die theologiſche Fakultät den Kultus⸗ miniſter von Trotz zu Solz und Miniſterialdirektor im Kultus⸗ miniſterium Naumann ſowie den Oberkonſiſtorialrat Lahuſen; die mediziniſche Fakultät den Oberpräſidenten Staatsminiſter Frei⸗ herrn b. Rheinhaben, den Vizezeremonienmeiſter von dem Kneſe⸗ beck, den Maler Profeſſor Hans Thoma⸗Karlsruhe, den Muſiker Profeſſor Max Retger⸗Leipzig und den Schriftſteller Wilhelm Raabe⸗Braunſchweig. * Berlin, 12. Okt. Anläßlich des Univerſitäts⸗Jubiläums wurden am heutigen 2. Feſttage ſeitens der philoſophiſchen Fakul⸗ tät u. a. zu Ehrendoktoren ernannt Reichskanzler v. Beth⸗ mann Hollweg, Staatsſekretär Dr. Delbrück, General⸗ Oberſt Graf v. Schlieffen, Reichstagspräſident Graf v. Schwerin⸗ Löwitz, Geh. Rat Rathenau; ſeitens der juriſtiſchen Fakultät wur⸗ den zu Ehrendoktoren ernannt u. a. die Profeſſoren Schrö⸗ der⸗Breslau, Hirſchfeld⸗Berlin und Oberbürgermeiſter Kirſchner⸗ Berlin; ſeitens der theologiſchen Fakultät Bürgermeiſter Burk⸗ hardt⸗Hamburg und Schiel⸗Tübingen. *Wien, 12. Okt. Die Blätter beſprechen die geſtrige Jahr⸗ hundertfeier der Univerſität und heben beſonders die Ankündi⸗ gung des Deutſchen Kaiſers hervor, daß ihr neue ſelbſtändige Forſchungsinſtitute angegliedert werden ſollen. Das„Fremdenblatt“ ſchreibt: Die Ankündigung iſt die ſchönſte Feier, die der Univerſität bereitet werden konnte. Aus eigener Initiative des deutſchen Kaiſers iſt dieſe Ausgeſtaltung des Berliner Wiſſenſchaftsbetriebes entſprungen und mit Bewun⸗ derung, die nicht frei von Neid ſein kann, vernehmen wir, mit welcher Bereitwilligkeit die Vermögenden der kaiſerlichen Initia⸗ tive entgegenkommen, um die Zukunft der wiſſenſchaftlichen For⸗ ſchung zu ſichern. Zwiſchen dem preußiſchen Volk und der Ber⸗ liner Univerſität knüpfte Kaiſer Wilhelm ein neues Band. In dieſer kaiſerlichen Tat wird man in Deutſchland die hohe Auf⸗ faſſung der Herrſcherpflicht erkennen, die Kaiſer Wilhelm immer noch über ſein kraftvoll betontes Herrſcherrecht geſtellt hat. Das „Neue Wiener Tagblatt“ ſchreibt: Die Univerſität iſt auf ihre Art eine der glanzvollſten nationalſten Schöpfungen der Hohen⸗ zollern, einer von den Faktoren, die durch ihre führenden Män⸗ ner beſtimmt waren, als ſich aus Preußen heraus das Deutſche Reich entwickelte. Kaiſer Wilhelm ſalutierte geſtern der modernen Forſchung und ſprach dabei zugleich von einer Erweiterung und Ausgeſtaltung der wichtigen Stätten des exakten Wiſſens. Er er⸗ ſtattete Bericht über die warmherzige imponierende Anteilnahme, die das Bürgertum an den Arbeiten der Gelehrten nimmt. Aus ſolcher uneingeſchränkter Doppelarbeit kann nur eine Fülle ſegens⸗ reicher Erkenntnis ſprießen und eine Summe von Kulturwelt ausgehen. 23 Vergleute von der Ausfuhr abgeſchnitten. * Hannover, 12. Okt. In einer Berichtigung der geſtrigen Meldung teilt die Direktion der königlichen Kohlen⸗ bergwerke Barfinghauſen mit, daß geſtern nochmittag 3 Uhr 23 Bergleute durch Bruch der Geſteine von der Ausfahrt abgeſchnitten worden ſind. Die Rettungsarbeiten wurden ſofort eingeleitet. Heute früh gelang es mit den Einge⸗ ſchloſſenen, die friſche Wetter haben, ſich zu verſtändigen und es beſteht die Hoffnung auf Rettung. Ob bei dem Unglüch jemand verletzt wurde, konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. *Hannover, 12. Okt. Zu dem Bergwerksunglück in Barſinghauſen wird weiter gemeldet: Geſtern nachmittag 2 Uhr fuhr die 23 Mann ſtarke Belegſchaft in den 60 Meter tiefen Bullerbachſchacht des königlichen Kohlenbergwerks ein. Als um 10 Uhr abends nach Beendigung der Schicht die Leute nicht heimkehrten, eilten die Angehörigen voller Sorge nach dem dreiviertel Stunden von Barſinghauſen entfernten, im Deiſter gelegenen Schacht und erfuhren dort, daß um 3 Uhr nachmittags der 15 Meter lange, 6 Meter breite und 9 Meter hohe Füllort eingeſtürzt ſei. Durch die Geſtein⸗ maſſen iſt die Fährte verſchüttet. Die Rettungsarbeiten wurden ſofort aufgenommen, geſtalten ſich aber ſehr ſchwierig, da das hängende Gebirge ſtets nachſtürzt. * Barſinghauſen, 12. Okt. Bis 11 Uhr vor⸗ mittags hatten ſich die Rettungsmannſchaften den einge⸗ ſchloſſenen Bergleuten, die ihren Rettern entgegenarbeiten, bis auf zehn Meter genähert, doch vor heute abend iſt an einen Erfolg der Arbeiten nicht zu denken. Die Einge⸗ ſchloſſenen ſind mit Proviant für einen Tag und mit friſchem Waſſer verſorgt. Bergrat Schloeſſer weilt an der Unfallſtelle⸗ Mannheim, 12. Oktober. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Aus dem Großherzogtum. e. Vom Murgtal, 10. Okt. Die Hoffnungen, die man im hinteren badiſchen Murgtal an die Erſtellung der neuen Bahn Weiſenbach⸗Forbach knüpfte, ſcheinen ſich hinſichtlich des geſteigerten Fremdenverkehrs voll zu erfüllen. Insbeſondere die Endſtation Forbach weiſt einen beſonders an den Sonntagen ge⸗ radezu rieſigen Verkehr auf“ Die zahlreichen ſchönen Verbindungs⸗ wanderungen, die ſich von Forbach nach Herrenalb⸗Wildbad und beſonders Baden⸗Baden jetzt leicht ausführen laſſen, locken ſtets neuen Verkehr hierher. Den Hauptgewinn trägt natürlich die End⸗ d⸗ ſtation davon. Wenn die Bahn erſt in einigen Jahren bis Freuden⸗ ſtadt durchgeführt, wird ſich ein Durchgangsverkehr entwickeln, der trotz der hohen Baukoſten ſicher eine gute Rendite bringt. Tandwirtſchaft. Herbſtausſichten am Bodenſee. * Vom Bodenſee, 11. Okt. Auf dem Hohentwiel und deſſen nächſter Umgebung ſind die heurigen Herbſtausſichten ledig⸗ lich negativer Art, indem wegen Traubenmangels von einer Weinleſe nicht die Rede ſein kann. In den letzten Jahrgängen iſt der ſehr beliebte„Hohentwieler“ ſchon unter der Kelter ver⸗ kauft und— je nach Qualität und Sorten— mit 36—70 M. pro Hektoliter bezahlt worden.— In der Markgräfler Gegend — dem wichtigſten Produktionsgebiete des badiſchen Oberlandes — iſt der 1910 er Jahrgang der ſchlechteſte ſeit Menſchengedenken und lohnt ſich die Mühe des Herbſtens nicht. Demzufolge ſind die Weinpreiſe in den Amtsbezirken Müll⸗ heim und Lörrach erheblich geſtiegen. Beiſpielsweiſe wird in Müllheim der 1906er Markgräfler um 80—90 M. pro Hekto⸗ liter, der 1907er Markgräfler um 75—90., der 1907er Laufener 85—100 M. pro Hektoliter verkauft, während der 1908er Mark⸗ gräfler zu 68—85., und der 1909er Markgräfler zu 65—75 Mark erhältlich iſt. Von den Müllheimer Rotweinen koſtet der Jahrgang 1907 lein vorzügliches Gewächs) 85—95 M. pro Hekto⸗ liter. Von den Kaiſerſtühler Weinen koſtet der 1906er Ihringer Rotwein 110—120., während der Affentaler Rote(190ker) mit 150 M. pro Hektoliter bezahlt wird.— In der Seegegend dauern die Verladungen von feinem Tafelobſt unausgeſetzt fort. Von der Eiſenbahnſtation Eſpaſingen gingen verſchiedene Waggons mit Tafelobſt, hauptſächlich Gravenſteiner Aepfel und Luiſenbirnen, nach Freiburg i.., Frankfurt a. M. und Nürnberg ab. 5 Jolkswirtschalt. Konkurſe in Süddentſchland. 3 Villingen. Bügler Wilh. Schmitz und Bügler Joſ. Maier. -.⸗T. 28. Okt..⸗T. 8 November. 9. Wiesloch. Zigarrenfabrikant Leopold Weipert in Rot..⸗ 4 T. 10. Nov..⸗T. 25. Nov. n. Ueberlingen. Alois Mohr, zum Alpenrösle, Kaufmann, Markdorf..⸗T. 27. Okt..⸗T. 15. Nov. Saulgau. Pauline Baier Wtw. Wirtſchaftspächterin, r. Pfrungenried..⸗T. 28. Okt..⸗T. 4. Nov. k⸗ Roſenheim. Karl Hellſtern, Hafnermeiſter, Roſenheim. .⸗T. 29. Okt..⸗T. 4. Nov. 15 Reichenhall. Fr. Pfaff, Goldſchmied..⸗T 29. Okt..⸗ 555 T. 7. November. .e Osnabrück. A. Günther, Kaufmann,.⸗T. 15. Nopbr., n.⸗T. 24. Nopember. ie Neuburg a. D. Agathe Baumgärtner, Spezereihändlerin. 18.⸗T. 22. Okt..⸗T. 3. Nov. 55 9 n⸗ Rheiniſche Nadelſabriken.⸗G., Aachen. In der geſtrigen ik! Hauptverſammlung der Rheiniſchen Nadelfabriken, a3.⸗G., in der ſieben Aktionäre 408 000 M. Kapital vertraten, r⸗ wurde die regelmäßige Tagesordnung erledigt. Der Gewinn be⸗ trägt nach reichlichen Abſchreibungen 33 624 M.(i. V. 4250 M. Verluſt). Hiervon fließen in die Rücklage 3000.; ferner wird 5 eine ſofort zahlbare Dividende von 4 Prozent verteilt und als er Vortrag verbleiben nach Abzug der Gewinnanteile 5624 M. Die 13 Geſellſchaft iſt zurzeit mit Aufträgen gut verſehen und erhofft von der techniſchen Vervollkommnung des Betriebs weiter gün⸗ u ſtige Ergebniſſe. Die J. Banning.⸗G. in Hamm Maſchinenfabrik erzielte he nach M. 61 783 li. V. M. 57271) Abſchreibungen einen Rein⸗ gewinn von M. 56 004(M. 46 467), woraus 3 Prozent(2¼ 18 Dividende verteilt, M. 2000 für Talonſteuer zurückgeſtellt und M. 12 423(M. 10 555) vorgetragen werden ſollen. Im laufenden Geſchäftsjahre liegen, wie die Verwaltung ausführt, für das 1. 5 Halbjahr Aufträge zu leilweiſe angemeſſenen Preiſen vor. 5 Das Konkursverfahren iſt eröffnet worden über die Futter⸗ lt⸗ mittelfirma Mock u. Cohrs in Hamburg und über die Manthee Cakes- und Biskuitfabrik G. m. b. H. in Pinneberg. Telegraphiſche Handelsberichte. Aktienbrauerei Wulle, Stuttgart. „Stuttgart, 12. Okt. Wie die„Frkf. Zig.“ hört, hat ſich 8 der Abſatz der Geſellſchaft, nachdem er ſich im vorigen Jahre von 5 147 416 auf 132 404 Hektoliter ermäßigt hatte, in dem am 30. Sept. 85 dieſes Jahres abgelaufenen Betriebsjahr wieder um einige tauſend rt Hektoliter gehoben. Soweit ſich bisher überſehen läßt, iſt wieder eine Dividende in der vorjährigen Höhe von 6 Prozent zu erwarten. * 5.G. Dortmunder Brauhaus in Konkurs. 8„ Dortmund, 12. Okt. Im heutigen Prüfungstermin des ick Konkurſes der.G. Dortmunder Brauhaus wurde⸗ mitgeteilt, daß die Berliner Handelsgeſellſchaft mehr als 2 Mill. Mark Forde⸗ rungen angemeldet habe. Bezüglich verſchiedener Einzelheiten be⸗ hält ſich die Konkursverwaltung eine Erklärung vor. Es wurde lt, „Irkf. Ztg. ein neuer Prüfungstermin auf den 23. Noy, feſt⸗ geſetzt. 7* Zahlungseinſtellung einer Mühlenfirma. „Berlin Wie wir hören, iſt die Dampfſchneidemühlenfirma Kutſchan u. Schmidt in Triebel(Kreis Forſt) in Schwie⸗ rigkeiten geraten. Dieſe ſind dadurch entſtanden, daß zu über⸗ billigen Preiſen Lieferungen an fiskaliſche Behörden ausgeführt wurden, wobei größere Verluſte entſtanden. Die Paſſiva ſind er⸗ heblich. In der Maſſe liegen gegen 20 Prozent. Die Firma bietet ihren Gläubigern einen außergerichtlichen Vergleich auf Baſis von 295 Proz. Derſelbe hat Ausſicht auf Annahme⸗ Abſchluß der türkiſchen Anleihe. 4„Berlin, 12. Okt. Der Abſchluß der türkiſchen Anleihe dürfte Ilt.„Frkf. Ztg.“ heute in Paris nach Beſprechungen zwiſchen Bom⸗ pard und dem Finanzminiſter Diavid Bey perfekt werden, nachdem die wichtigſten Finanzkontroll⸗Forderungen fallen gelaſſen worden ſind 4 5 Oeſterreichiſche Kreditanſtalt, Wien. Wien, 12. Okt. Geſtern waren hier Gerüchte von einer Kapitalserhöhung der öſterreichiſchen Kreditanſtalt verbreitet. Daß d Ar eine ſolche bald wieder aktuell werden dürfte, hat ſich bereits an' agl Halbjahresbilanz gezeigt. Es dürfte jedoch lt.„Frkf. 1 Ztg.“ erſt gegen Jahresſchluß darüber Beſchluß gefaßt werden, ob im Frühjahr eine Kapitalserhöhung erfolgen ſoll oder nicht. Goldverſchiffung. * London, 12. Okt. Wie verlautet, iſt die mehrfach erwähnte Verſchiffung von 700 000 Sovereign Gold von Braſilien hierher nunmehr für Donnerstag arrangiert worden. Die hier plazierten braſilianiſchen Schatzwechſel wurden lt.„Frkf Ztg.“ hier geſtern auf 438proz. Baſis umgeſetzt. Hüttengeſellſchaft. * Düſſeldorf, 12. Okt. Geſtern hat eine Aufſichtsrats⸗ ſitzung der Akt.⸗Geſ. Balcke, Tellering u. Cie., Röhrenwalzwerk bei Benrath ſtattgefunden. Wie die„Frkf. Ztg.“ hört, ſoll der Aufſichtsrat über eine vorliegende Fuſionsofferte beraten haben. Als Reflektant auf das Röhrenwerk wird die Deutſch⸗Lurembur⸗ giſche Bergwerks⸗ und Hüttengeſellſchaft, die einen derartigen Be⸗ trieb noch nicht beſitzt, genannt. Bank für Handel und Gewerbe, Berlin. * Berlin, 12. Okt. Wie die„Frkf. Ztg.“ hört, wird der Direktor E. G. Michel in Straßburg anſtelle des bekanntlich zum Schluß dieſes Jahres ſich zurückziehenden Geh. Kommerzienrats Andrae in die Direktion der Frankfurter Filiale eintreten. Ferner wird der zuletzt bei der Berliner Niederlaſſung, vorher dei der bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie tätig geweſene Direktor Schneider in die Straßburger Niederlaſſung der Bank übergehen. Neues vom Dividendenmarkt, [J Berlin, 12. Okt. Der Ueberſchuß der Chemiſchen Fabrik Honningen vorm. Walther Feld u. Co. beträgt 600 382 M.(465 940 Mark). Dividende 9 Prozent(8 Prozent). Der ordentlichen Generalverſammlung wird die Erhöhung des Grundkapitals um 3 750 000 M. vorgeſchlagen. Davon ſollen 3 250 000 M. zur Er⸗ werbung der ſeit nahezu ein halbes Jahrhundert beſtehenden Firma Meſſingwerke Reinickendorf R. Seidel verwendet werden, die reſt⸗ lichen 100 000 M. ſollen zur Verſtärkung der Betriebsmittel dienen. Neue Fuſion mit der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Bergwerks⸗ und Neues aus Amerika. * Newyork, 12. Okt. Das Bundesgericht erklärte lt.„Frkf. Ztg.“ das neue Geſetz betr. die Privatbankiers für verfaſſungs⸗ widrig. Bruttveinnahmen bei der Sputhern Railwaybahn. fuhren die Brutto⸗Einnahmen im abgelaufenen Jahr lt.„Frkf. Ztg. eine Zunahme von 5 106 401 Doll., die Nettoeinnahmen eine ſolche von 2 039 686 Doll. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *„ Frankfurt a.., 12. Okt. Fondsbörſe. Die Börſe zeigte bei Eröffnung ziemliche Zurückhaltung. Etwas verſtimmend wirkte das Auftauchen eines Gerüchts von einer Aenderung des Börſen⸗ geſetzes. Wenn man auch der Anſicht iſt, daß an eine Verwirklichung nicht zu denken iſt, ſo bildete es doch Gegenſtand der Beſprechung. An Anregung fehlte es heute überhaupt und die geſtrige Newyorker Börſe konnte nur geringen Einfluß ausüben. In den am hieſigen Markt gehandelten amerikaniſchen Bahnen wurde Baltimore Ohio reger umgeſetzt im Anſchluß an den günſtigen Regierungsbericht. Lombarden wurden von Wien aus gedrückt. Staatsbahn ruhig. Shantungbahn waren belebter und höher bewertet. Schiffahrtsaktien erfuhren mäßige Abſchwächung bei geringen Umſätzen. Auf dem Bankenmarkte war die Kursveränderung eine geringe. Von führen⸗ den Papieren ſind Berliner Handelsgeſellſchaft ſchwächer. Von den übrigen Papieren waren nur geringe Veränderungen zu erwähnen. Kreditaktien behauptet. Dem Montanmarkt fehlte es an Anregung. Später übte die Kursbewegung der Phönixaktien einen beſtimmen⸗ den Einfluß aus. In dieſem Papier fanden wiederum größere Käufe, welche den Kurs auf 251 ſteigerten, ſtatt. Hierdurch wurden auch die übrigen Werte etwas beeinflußt. Elektrizitätswerte ruhig. Von den Induſtriewerten des Kaſſamarktes neigten chemiſche Werte zur Ab⸗ ſchwächung. Griesheimer machten eine Ausnahme und zogen 4 Proz. an. Maſchinenfabriken ungleichmäßig, feſt verzinsliche Werte ruhig und behauptet. Das Kursniveauvon Portugieſen hat ſich nur wenig verändert. Heimiſche Anleihen luſtlos. Die Börſe zeigte auch im weiteren Verlaufe geringe Unternehmungsluſt im Hinblick auf den morgigen hohen israelitiſchen Feiertag. Der Verkehr war an der Nachbörſe ruhig. Phönix Bergbau lebhaft. Es notterten Kredit 20934, Diskonko 18916, Dresdener 16176, Staatsbahn 102%, Lom⸗ barden 22, Baltimore 10958, Phönix Bergbau 2504 a 251½ 2,5194, Bezugsrecht auf Aktien der Braubacher Blei⸗ und Silberhütte 2,30 b. ., der fränkiſchen Schuhfabriken 4,75 b.., Steaua Romana.⸗G. für Petroleuminduſtrie notierten 187,20 exkl. Dividendenkupon. * Berlin, 12. Okt. Fondsbericht. Die Börſe ſcheint die ge⸗ ſtrigen Beklemmungen wegen einer Revidierung des Börſengeſetzes in konſervativem Sinne und die ungeklärte Werftarbeiterfrage ziem⸗ lich ſchnell überwunden zu haben, denn heute war von Anfang an eine zuverſichtlichere Grundſtimmung zu erkennen. In den Kurſen kam dieſe jedoch weniger zum Ausdruck. Die Veränderungen be⸗ trugen nur Bruchteile und hielten ſich ſowohl nach unten als auch nach oben ungefähr die Wage. Die Umſätze erreichten nur in Spezial⸗ werten einen größeren Umfang, ſonſt war wegen des morgigen hohen jüdiſchen Feiertags eine gewiſſe Zurückhaltung unverkennbar. In Bankaltien zeigte ſich nur für ruſſiſche Werte größeres Intereſſe. Bevorzugt waren heute Petersburger Internationale Handelsbank. Von Montanwerten wurden Deutſch⸗Luxemburger und Phönix Berg⸗ bau reger gehandelt, erſtere auf das kategoriſche Dementt einer weiteren Kapitalserhöhung, ſowie von Streikgerüchten. Für letztere waren angeblich größere rheiniſche Käufe zu bemerken. Von Ver⸗ kehrswerten waren Amerikaner behauptet aber ſtill wegen des Aus⸗ falls des Börſenverkehrs in Newyork. Shantungbahn zogen auf die fortgeſetzte Preisſteigerung für Silber an. Warſchau⸗Wiener konnten bei großem Geſchäft eine weitere Steigerung um 5 Prozent durch⸗ ſetzen. In Schiffahrtsaktien erreichten die Umſätze aufangs eine größere Ausdehnung, jedoch wurde der Kursſtand der einzelnen Werte hiervon wenig beeinflußt. Auch am Rentenmarkt war das Geſchäft bei behauptetem Kursſtand geringfügig. Die ſpäter ſchärfer ſich ausprägende Feſtigkeit fand einen Rückhalt an den Meldungen aus London, daß Braſilien in der nächſten Zeit größere Gold⸗ ausfuhren nach London vornehmen werde, was der Bauk von Eng⸗ land die Aufrechterhaltung der derzeitigen Bankrate ermöglichen werde. Tägliches Geld 3½ Prozent. Die Berliner Börſe ſchloß bei meiſt ruhigem Verkehr feſt. Hüttenaktien und Induſtriewerte des Kaſſamarktes vorwiegend feſt. * Berlin, 12. Okt. Getreidebericht. Das Geſchäft am Getreide⸗ markt ließ wieder größere Lebhaftigkeit vermiſſen. Anfangs wirkten noch die Berichte von den Auslandsbörſen nachteilig auf die Preis⸗ geſtaltung ein; bald aber ſetzte ſich eine beſſere Stimmung durch, als holtie daher einen großen Teil des anfänglichen Verluſtes wieder ein, Futterartikel waren ſchwächer, Rübböl ſtill. Wetter: ſchön. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Haudelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Mittwoch, den 12. Oktober 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. [Hafer: Sept.—— Welzen: Sept. Nov. 209— BB. 208— G. Nov.—— 5 März 217— B. März———— Mai 220— B. MMüe— Mais: Sept.———— Nov. Nov.———— Märzzz März——— Meii—— Mai——— 5* *·* »Newyork, 12. Okt. Bei der Southern Railwaybahn er⸗ ſich Deckungsbegehr regte und auch Kaufluſt hervortrat. Brotgetreide Maunnheimer Effektenbörſe. Vom 12. Oktober.(Offizieller Bericht.) Kleines Geſchäft war heute in Bad. Brauerei⸗Aktien zu 68%[( Von Brauereien blieben noch begehrt: Homburger Akt.⸗Br. vorm. Meſſerſchmitt Akt. zu 40%% und Werger, Worms zu 740. Ferner notierten: Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aktien 890 G. und Koſt⸗ heimer Zelluloſe 238 G. Obligationen. %½ Bad..⸗H. f. Röſchiff. 111 99.60 bzl u. Seetransport 99.5085 90 50 bzſ4½ Bad. Anil. u Sodafbr. 102.40 N 90.50 b3[4½ Bad. Anil. u. Sodaffr. Serie B 104.50 8 Pfandbrieſe. 40 Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 3%„ verſchied. 3%„„ Kommunal Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg i. B. 91.60 G4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.—-8 8½ Heidelberg v. J. 1903 92 50[5 Bürg. Brauhaus, Bonn 101.—8 4 Karlsruhe v. J. 1907 101—G04 Herrenmüble Genz 99.—-G 3 Karlsruhe v. J. 1896—.— G4½% Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.50 G 3½ Lahr v. J. 1902 91.60]4% Mannheimer Dampf⸗ 2 5 8. 4½% Ludwigsha ſen 101.—G] ſchleppſchiffahrt 5 75 v. 1906 100.40 8ʃ4% 0 Lagerhaus⸗ 2 91.— bzſ Geſellſchaft 4 Mannh. Oblig. 1908 100.— G 4½ Oberrh Elektrizitäts⸗ 4 2„ 1907 100.80 B] werke, Karksruhe— 4„ 1906 100.80 B4½% Pfälz. Chamotte und 4 5„ 1901 100.25][ Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.—8 3 5⁰ 5„ 1885 92.50 G04% Pfälz. Mühlenwerke 10 G 3 5. 5„1885 92.— B4%½ Schuckert⸗Obligat. 100. 3½ 5„ 1895 91.50 54½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. 37„ 1898 91.. aldhof bei Pernau in 37½ 15„ 1904 91.— Livland 101.— 3 5² 5 1905 91.30[4½% Speyerer Brauhaus 3% Pirmaſens unk. 1905 4½ Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz, 105% 90.90 B].⸗G. Speyer 99.50 0 91.50 G604% Speyerer Ziegelwerke 99.— B 4½ Südd. Drahtinduſtrie 101.— 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 4½% Zellſtoffabrik Waldhof %½ Zellſt Waldh. 1908 103 50 G 102.80 b Aktien. Banken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Frankona, Rück⸗ und Gewrbk. Speyer50/ E—.——.— Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Bank—.— 105.25 Rück⸗ u. Mitverſ. Pfälz. Hyp.⸗Bank—195.50 Francona, junge Rhein. Creditbank 139.50 139.—Fr. Transp⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.—] Glas-Verſ.⸗Geſ. Südd. Bank— 118.— Bad. Aſſecuranz Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 Continental. Verſich. Mannh. Verſickerung Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Berſ. 648.— Juduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 134.— 133 Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 100 Emaillw. Maikammer—.— 105 Ettlinger Spinnerei—.— 99. H. Fuchs Wgf. Hdlbg. 193.ä—— Hüttenh. Spinnerei 68.— Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf.—.— Karlsr. Maſchinenbau 190.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 492.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.———.— Verein chem. Fabriken 341.50—.— Verein D. Oelfabriken 159.ä——.— Weſt..⸗W. Stamm—— 236.— 7„ Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei—.— 68— Durl. Hof vm. Hagen—.— 231.— Eichbaum⸗Brauerei 106.——.— Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganter, Freibg.—.— 90.— Nähmfbr Haid u. Neu—.— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 288. Hombg. Meſſerſchmitt—.— 40.— Maunh. Gum u. Asb.—.— 148 Ludwigsh. Aktienbr.—.— 212.— Maſchinenf. Badenia— 205 Mannh. Aktienbr.—.— 131.— Oberrh. Etektrizitä'—.— Brauerei Sinner 2838.——.—bfälz. Mühlenwerke—. Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 176.— Pf. Nähm.u. Fahrradf. 146.— „Schwartz, Speyer—.— 121.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 148 „S. Weltz, Speyer—.— 85.— Nh. Schuckert⸗Geſ. 130.—— .Storch., Speyer 73.——.—Südd. Draht⸗Induſt. 156.— Br. Werger, Worms—.— 74.— Verem Freib. Ziegelw. 120.— er Würzmühle Neuſtadt— Zellſtoffabk. Waldhof 262.— Zuckerfbr. Waghäuſel 19 Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 160.— Transport u. Berſicherung. —.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Zuckerfor. Frankenth.— Mannh. Damofſchl. 50.——.—Zucke raff. Mannh.—.— 85.——.— Mannh. Lagerhaus **. ER Berliner Effektenböärſe. Berlin, 12. Okt.(Anfangs⸗urſe.“ Kreditaktien 209.75 209.75 Laurahütte Diss.⸗Kommandtt 189.12 189.— Phönix Staatsbahn—.— 162.4½ Harpener Lombarden 22.12 22.— Tend.: beh Bochumer 233.25 282.% Berlin, 12 Okt.(Schlußkurſe.) Wechſel London 2 455 20.455J Reichsbank Wechſel Parts 81.10 81.10 Rhein. Kreditbanl 40% Reichsanl. 102.10 102.— Ruſſenbant 40% 5 1909—.——.— Schaaffb. Bankv. 3590% Neichzanl. 92.4) 92.50] Südd. Disc.⸗G.⸗A⸗ 3½0%„ 1909—.——— taatsbabn 30% Reichsanleihe 83 50 83 70 Lombarden 4% Conſols 102 30 102 30 Baltimore u. Ohio 4%„ 1909—.——.—FCanada Paeiſic 3 5%%0 5 92.4) 92.50 Hamburg Packet 355„ 1909—.——.— Nordd. Lloyd 40% 2 83.50 83.60 Bochumer 39% Bad. v. 1901 100.70 100,80 Deutſch⸗JZuxembg. 30%„„1908/09 102.— 101.— Dortmunder %%„ conv.—.— 91.50 Gelſenkirchner 3%„ 1902ſ09———.— Harpener 3% Bayern 91.25 91.30 Laurahütte 378 ſ% Heſſen 9110 91.10 Phönix 30% Heſſen 80.50 80.90] Weſterezeln Zele Sachſen 83.— 83 10 Allg. Elektr.⸗Geſ. %½ Japaner 1905 97.60 97.75 Anilin 4% Italiener—.—— Anilin Treptow 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.60 92 60 Brown Boveri 4% Bagdadbahn 85 90 85.75] Chem. Albert Oeſter. Kreditaktien 209.75 209 ½ D. Steinzaugwerke Berl. Handels⸗Geſ. 165 75 165.%½ Elberf. Jarben Darmſtädter Bank 131 75 181.25,] Celluloſe Koſtheim 238, Deutſch⸗Aſiat. Bank 146 20 146.90 Nüttgerswerken 195— Deulſche Bank 256.½ 25.¾ Tonwaren Wiesloch 1112 Disc.⸗Kommandn 183.75 189—[ Wf. Dra)t. Laugend. 230. Diesdner Bank 161.“/ 161 50] Zellſtoff Waldhof 2 Privatdiskon (Telegr.) Nachbörſe. 209 75 209,%[ Staatsbahn 188 75 189.—Lombarden VPariſer Börſe. W. Berlin, 12. Okt. Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. Paris, 12. Okt. Anfangskurſe. 3 e% Rente 97.17 96 50 Debeers Spanier 93.— 93.— Eaſtrund Türk. Looſe———.— Goldſteld Banque Ottomane 680.— 678.—Randmines We Ses e 6. Seite. Kredftaktien Länderbank Staatsbahn Lombarden Martnoten — Kreditaktien Unionbank Länderbank Türk. Loſe Alpine Tabakaktien Staatsbahn Lombarden Wiener Bankverein 1 Wechſel Parts Wien, 12 Okt. Oeſterreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G. Ungar. Kredit WMiener Bankverein Nordweſtbahn Holzverkohlung Gensral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Wiener Rörfe. Wien, 12 Ott. Vorm, 10 Uhr. 668.20 669.20 Oeſt. Kronenrente 94.15 94.15 533.50 533 50„ Papierrente 96.95 97.— 557— 556 7 Silberrente 97.— 97.— 761. 760,—[Ungar. Goldrente 111.50 11.55 117.50 16.50„ Kronenrente 91.75 91.75 117.69 117.61ʃ( Uipine Montan 774— 772.20 36 38.86] Tend.; ruhig. Nachm..50 Uhr. 670— 669 5 ſchtehrad. B. 968.— 989.— 1869 1872 Oeſterr. Papierrente 96.95 97— —— Silberrente 97.— 97. 628.— 628.— „ Goldrente 115.50 115.50 855 860.— Ungar. Goldrente 111.50 111.50 558.— 558.—„ Kronenrente 91.75 91.75 583.— 533.—ch. Frankf. viſta 117.61 117.45 256.— 256.—„ London„ 24050 240.55 747.— 772.„ Paris 5 95.37 95 38 ———, Amſterd.„ 199.40 199.50 ——.— Napoleon 19.0 19.11 117.61 117.65 117.60 117.62 Marknoten Ultimo⸗Noten Tend.: ruhig. 763.70 750.50 117.50 117.50 Tondoner Effektenbörſe. London, 12. Okt., 2% Gonſols 2 Reichsanleihe 4 Argentinier Naliener Japaner 4 Spanier Anacondas Rio Tinto Cbartered Golpftelvs 7 1 Noggen per * ** * achf Mexikaner 1 Ottomandank Amalgamated Central Mining Lagersfontein Berlin, 12. Okt. Preiſe in Mart pro 100 ke frei Berlin netto Kaſſe. Weſzen per Okt. Dez. Mai RMoggen per Ok.. 5„ Dezbr. „ Mai Welzen per Okt. „ A pril Olt. April „Apri Hafoer per Okt. 1 April Mais per Juli Auguſt Wat Kohlraps Auguſt (Telegr.) Unfangsturſe der Effellenborſe. 80½ 380¼ Moddersfontein 1 81½ ¶81¼/ Premier 89%½ 89½ Randmines 8n 85/5 102— 102—Atchiſon comp. 104¼ 104 ½ 92½ 92½][Canadian 200% 200¾ 35/ 35˙% Baltimore 111 111— 92— 92 Chikago Milwautee 126% 127. 17% 17—Denvers com. 34— 33/ 68% 69“% Erie 28½ 295% 8½% 8/ Grand TrunkIII pref. 47½% 47% ee 27 ½ 27 ½ 157/% 15˙ Louisville 15052 151— 30½¼ 30% Miſſouri Kanſas 35 36/½8 16% 163˙/[ Ontarto 43— 43ʃ%½ %½% 51½ Southern Pacific 119½ 119% 1% 1% Union com. 176 174½ 5% 5¾ 0Steels com. 72. 78 8˙%%8d] Tend.“ ſtill. Berliner Produktenbörſe. (Telegramm.)(Produftenbörſe.) 14. 12. 11. 19. 201.50201 Mais per Oltbkt..W 202.50 203.—„ Dez—.——— 207.50 207.50„ Mai—— —.——— Rüböl per Okt. 58 50 58 40 149.——.—„ Dez 57 70 57.50 152.50152.75„ Ma 56.70 56 70 159.50 160.— 5———e— —.—— Spiritus 70er loes.——.— 150,50150.— Weizenmehl 28. 28.— —. 157.50 Roggenmehl 21. 21.— Budapeſter Produktenbörſe. Dudap eſt, 12. Okt. Getreidemarkt.(Telegramm⸗). 11. 12. ver 50 kg ver 50 kg 10 15— flau 10 26—— feſt 1035—— 1035—— 749—— willig 755—— feſt 778—— 776—— 792—— ruhig 798—— feſt 861—— 831—— ———— willig——— ſtetig 543—— —— notizlos ——— 5 4⁵ —— —— notizlos Wetter: Schön. TLiverpooler Börſe. Ziverpool, 12. Olt. kurz en heck Vondon lang 5 lg. Roichsanl 102.10 102. 3„ 10 3. 1907 Abar..,B..b. 1518 104.50 10.30%4½ ncue Ruſſen 1908 100.15 100.15 1918 161.45 101 50]4 Rußfſen von 1880 Anl. 91.20 en todtzgl. 1907 1900 4% aſ. St.⸗Anl. 102.45 102.15½5 8, Chineſen 1505 808 (Anfangsturſe.) 14. 12. 73/ö ſtetig 72/ ſtetig 718½ 4,½4½%% träge— träge 4/5½— *** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont%. Schlußkurſe. Wechſel. 1 169.47 169.47 Check Paris 81.125 81 125 80.675 80.675 Parts kur 81 052 81.05 80.666 30.065 Schweitz. Plätze„ 80 933 80.875 20.462 20.46 Bten 84.975 84.938 20.425 20.4250 Napsleonsd'or 16 20 16.20 ——— Brivatdistonto 4 4% Staaispapiere. A. Deutſche. 11 12 112 4 Mh. Stadt⸗A.1908—.— 99.80 —.. 1909———.— —.— —.— 92.45 92 95% 1905 1— 6. Ausländtiſche. 88.% 88.5/5 Arg. l. Gold⸗A. 1887—.——.— 102.25 102.10 —25— doe. do.190———-—,,„„ 99.0 9965 5 1 92.50 92,356 Japaner 97.75— 4A„„ 1909-———[Nextkaner äuß. 88/0 99.90 99.80 8 88.40 88.40s Nerikaner innene 68 40 68.50 Abadſſche St..190—.——.—Bulgaren—— 100.60 5 4„ 1908/09 101.10—. J8¼ ſtalten. Rente—.——— dad. St.⸗Olabgil 96.——.—½ Oeſt. Silberrente 97 10 96.95 93.20 93.20(4½„ Papierrent.——— 1000 92.30 92 800Oeſterr. Goldreute 98.30 98 20 1004 91.50 91. oſe Vortug. Serie 1 685.— 65.— 91.40 91 50ʃ8 4 III 66.80 66.10 92.9 91.95 91.25ʃ4 ſpan. ausl. Rante —— 3 wdbo. 6. 81.60 81.904 Türken von 1908s 8650 86.50 4 Pfälz.⸗B. Prior. 100,90 100.60ſ(„ unlf. 94.30 94.45 8 9190 91.90%4 Unger. Goldrente 98.80 9890 4 pon 1908 101.30 101.800%„ Kronenrente 91.75 91.70 80.45 80 60][Verzinsliche Loſe. 8 Oeſterreichiſche880 175.—175.— Türkiſche 280.— 179.40 88.— 88.— —.——.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. 193 8093.50[Hedd. Ku. u. züdd. fb. 129.— 129.90 87.50 87.80/funſtſeideufabr. Frkf. 103— 103 ——— HGederwerk. St. Ingbert 7,25 77 50 „„„ n 99 50 99.50 20— 91.60 1 ihle 158, 158. 84— 84.—Adlerfab ver 450—447.50 730 46 50 86 20 86 20 206.—206.— 410—410.— 251.80 251.80 r 1 lnilinfabrik 49 30 2 83 Ppp neuf. Gritzner 540.25588,5004 Armatf. Klein 121—121.— Höchet Ver. chem. Fabrik). 54— Pf.Nähm. ⸗u. Fahrradf Chem. Albert 491.— 491.— ebr. Kayſer 146.—.— Südd, Drahtind. Peg. 156. 156— Nöhrenkeſſelfabrit Akkumul.⸗Fab. Hagen 214.—..—] borm. Dürr&K CLo.—— Acc. Böſe, Berlin 16.30 46.30 Schnellpreſſenf. Frkth. 253.50 258.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 283 50 84 Ver.deutſcher Oelfabr. 157.30157 50 Lahmeyer 117—117.Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.—119.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 162.% 162,50Seilinduſtrie Wolff 133.—133.— Rheiniſche 129— 129.—'wollſp. Sampertsan 41 50 41.50 Siemens& Halske 252 25 253.— Kammgarn Kalſersl. 208.50 208.20 Gumi Veter 313.90 36390 Zellſtoffabr. Waldhof 262.25261.— 156— 154.— VBergwerksaktien. 239.50238 750 Harpener Zergbau Weyß u. Freytag Bochumer Bergban 189 75 189 75 Buderus 110 50110.50 liw. Weſterregeln 285. 235. Coneordia Bergd.⸗H.———„Eiſeninduftr. 103.— 102.— Deutſch. Luxemburg 200./ 201. 249½ 250.⅜ 200.— 200.Br.Königs⸗u. Laurah. 172.25 178.— Friedrichshütte Bergb, 130 50 130—[Gewerkſch. Roßleben 123— 123— Gelſenkir ner 219—219.25 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 122.10 122 10 Hamburger Packet 44.— 143% Norddeutſcher Lloyd 109.— 108 ½ Oeſt.⸗Ung. Staatsb 162.%¾ 162 25 Osſt. Südbahn Lomb. 22½ 22 15 Eſchweiler Bergw. Gotthardbahn—.—— Ital. Mittelmeerbahhnn—- do. Meridionalbahn 181— 130 80 Baltimore und Ohio 109.50 109.% Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 8 6½% Frk. Hup.-Bfdp. 96 80 99 80ſ.% Preuß. Pfand9. 4%.K. B. Pfbbr.0 9980 89.80][ Bank unk. 1919 100 50 100 50 4%„ 1910 10— 100 le% Pr. Pfdb. mt. 15 99.,00 99 60 40% Pf.Oyp B. Pfob. 0030 100 3 VVV 99 90 99 90 91.40 91.4 5 93.30 93.30 31½% Pr. Bod.⸗Fr..30 90 30% ½%„„„ 12 9080 90.80 4% Etr,Bd, Pfb. ob 99 10 99 10/1% Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ 45 an Kleinb. b! 9 unk. OO 99.10 99 10/½% Pr. Bfbbr.⸗Bt.⸗ 4%„ Pfdbr..01 Onp.⸗ Ufd.⸗Rom.⸗ unz. 10 99.40 99 40 Obl, unkündd. 12. 4%„ Pfdbr,v. 08%½ Rh. H. B. Pfb. 99 99.0 99 60 Unt. 12 99.50 99.50 7 5 4 1907 99 690 99 60 %½%„ Pfobs. v. 86 d%„„ 1912 99 70 89 70 89 3. 94 90.20 90.10 9% 7 1917 100.— 100.— 34ʃ5 Pfo. 96½06 90.10 90,404%„„„ 1910 101— 101— 4%„ Gom bl. liſ%„ verſchied. 90.50 9050 v. I, unk. 10 100 20 100 20/ ½ 33 90.50 90.50 3%„ Com.⸗Obl. ½% Nih..⸗B. 6. O 90.50 90.50 v. 87/01 91.— 91 fe% R. W. B. C. B. 19—— .,. 14% Pf.. 7 5 2—— v. 98/06 91.— 91.—31½% Pf. B. Pr.O. 47 br. Pibgant 66 99 70 99.70 ete.—— 72 75⁵ 4„ 12 99 50 99.50—̃— 4„„ 14 99.60 99 60J 2 ung. Gert.⸗.⸗A. 720— 729.— Bank- und Berſichernngs⸗Aktien. Babiſche Bank 134.— 134.[Oaſteri.⸗Ung Bant 133.20 138 20 Berg u. Metallv. 118.— 118 25/ Oeſt. Länderbank 134— 134.— Berl. Handels⸗Geſ. 166 ½ 165.25 Kredit⸗Anſtalt 209— 209 75 Comerſ. u. Dist.⸗. 112 30 118 30] Pfälziſche Bank 105.— 105.— Darniſtäbter Bonl 131 ½ 131. Pfälz. Hyp.⸗Baunk 196— 196— 256 /¼ 256.60 147— 146 80 107 20 07— 188./ö 189 ½ 161./ 161½½ 210.— 210— 164.80 164.80 127.75 127%½ Deatſche Bant Dautſchaſtat. Ban! D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bauf Jrankf. Hyp.⸗Ban Irkf. Hyp.⸗Ereditv. Nationalbaut Breuß. Hypothekub. 122 90 122 95 Deutſche Reichsbk. 144 143 50 Nhein. Kreditbank 138 50 138 80 Rhein. Hyp.⸗B. M. 197 60 197 60 Schaaffb. Bautver. 143 143 50 Südd. Bank Nhm. 117.50 117.50 Liener Baukver. 140.70 140.80 Südd. Diskont 117 70 117.80 Zank Ottomane 137.— 187— Frauffurt a,., 12. Okt. Freditaktten 209.75, is nts⸗ Commandit 188., Darmfläpter 31.½, Dresduar Ban 161˙ Han⸗ dalsgeſellſchaft 165.25 Deu ſche Bank 356 25, Stantsb aon 162 25 Sombarden 22.½ Vochumer 233.—, Jelſenlizchen 219.—, amabüue 172.50, Ungarn 88 80 Tendenz: ruhig. Rachbörſe. Lreditaktien 209.75, Dissonto⸗Commandtt 189.% Stastsbahn 162 25. Lombarden 22.. ÜUberſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Red Star Liue. D. Kleiſt angekommen Antwerpen; D. Barbaroſſa abgefahren Bremerhaven; D. Hannover abgefahren Philadelphia; D. Halle abgefahren Las Palmas; D. Heidelberg abgefahren Odeſſa⸗ Queſſant: D. König Albert paſſiert Vellas; D. Bremen paſſiert Gibraltar; D. Friedrich der Große paſſiert Lizard. Bewegung der Dampfer: Marquette am 28. Sept. in Antwerpen von Boſton und Philadelphia angekommen; Meno⸗ minee am 30. Sept. von Philadelphia nach Antwerpen abge⸗ gangen; Mackinaw am 30. Sept. in Baltimore von Antwerpen angekommen; Krvonland am 1. Oktbr. von Antwerpen nach Neu⸗ hork abgegangen; Vaderland am 1. Oktbr. von Neuyork nach Ant⸗ werpen abgegangen; Lapland am 2. Oktbr. in Neuvork von Ant⸗ werpen angekommen; Maryland am 2. Oktbr. in Antwerpen von Baltimore angekommen; Manitou am 3. Oktbr. in Boſton von Antwerpen angekommen; Finland am 4. Oktbr. in Antwerpen von Neuyork angekommen. In Antwerpen erwartet: Vaderland gegen 10. Okt, von Neuyork via Dover; Menominee gegen 12. Oktbr. von Boſton und Philadelphia. Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Lloyd, Bremen. D. Rotterdam von Rotterdam nach Neuyork am 2. Oktbr. Lizard paſſiert; D. Nieuw Amſterdam von Neuyork nach Rotter⸗ dam am 4. Oktbr. von Neuyork abgegangen; D. Noordam bvon Rotterdam nach Neuyork am 3. Oktbr. in Neuyork eingetroffen; D. Ryndam von Neuyork nach Rotterdam am 30. Septbr. in Rotterdam eingetroffen; D. Potsdam von Neuyork nach Rotter⸗ dam am 27. Septbr. von Neuyork abgegangen. „George Waſhington“ angekommen Newyork,„Friedrich der Große angekommen Bremerhaven,„Schwaben“ angekommen Bremerhaven,„Neckar“ angekommen Bremerhaven,„Bülow ange⸗ kommen Aden,„Prinz Heinrich“ angekommen Marſeille,„Prinzeß Frene“ angekommen Genua,„Prinzeß Alice“ angekommen Co⸗ lombo,„Prinz Eitel Friedrich“ angekommen Hiago,„Würzburg abgefahren Bremerhaven,„Heſſen“ abgefahren Bremerhaben,„Ber⸗ lin“ abgefahren Newyork,„Bremen abgefahren Algier,„Kaiſer Wilhelm II.“ abgefahren Plymouth,„Köln“ abgefahren Galveſton. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. 1 Mannheim, 12. Oktober. Somthampton, 5. Okt.(Drahtbericht der White Star Line Sout⸗ hampton.) Der Schnelldampfer„Teutonic“ am 28. Sept. von New⸗York ab, iſt heute nachmi tar hier angekommen. New⸗Nork, 5. Okt.(Drahtbericht der White Star Line Sout⸗ hampton.) Der Schnelldampfer„Mafeſtic“ am 28. Sept von Sout⸗ hampton ab, iſt eute nachmittag hier angekommen. Rotterdam, 7. Okt.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Linte Rotterdam) Der Dampfer„Potsdam“ am 27. Septbr. von New⸗Nork ab iſt heute hier angekommen. New⸗Hovk, 7. Okt.(Drahtbericht der Amerikan⸗Line Sout⸗ hampton.) Der Schnell⸗Dampfer„St. Paul“ am 1. Oktbr. von Southampton ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. Southampton, 8. Oktbr.(Drahtbericht der Amerikan⸗Line Southampꝛon.) Der Schnell⸗Dampfer„St. Louis“ am 1. Oktbr. von New⸗Nork ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. New⸗Dork, 10. Okibr.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ werpen.) Der Dampfer„Kroonland“ am 1. Qkt. von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. Antwerpen, 11. Okt.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant werpen.) Der Dampfer„Vaderland“ am 1. Okt. von New⸗Pork ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſeburean Gundlach u. Bärenklan Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: am Hauptbahnhof. New⸗ork, 5. Okt.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗Linie.) Der Poſtdampfer„Blücher“ iſt am 6. Oktober, abends.15 Uhr, in New⸗NYork angekommen. (Drahtbericht der Hamburg⸗Amerkka⸗Slnie) New⸗Hork, 5. Okt Der Poſi⸗Dampfer„Pretoria“ iſt am 5. Okt., nachmittags 115 Uhr in New⸗York angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. von Reckow, Mannheim, L 14, 19. Marx& Goldschmict Mannheim Telegramp⸗oldreſſe; Margold, Fernſprecher: Rr. 56 und 1637 12. Oktober 1910. Proviſſonsfreil Wir ſind als Selbſtkontrahenten Räufer unter Vorbehalt: 005 0% FF———..:!..——...——— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bartk— M. 225 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 138— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Attien— 55 Vorzugs⸗Aktien 102— Benz& Co., Rhein. Gasmot. Mannheim, 152 150 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr. Bürgerbräu, Ludwigshafen vollbezahlte 227— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler otoren⸗Geſellfchaft, Untertürkheim— 172 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1953fr Deutſche Südſeeplantagengeſ.— 445 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 232— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 107 104 Filterfabrik Enzinger, Worms— 180 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, aunheim—— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 96— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München— 1213fr fühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 100 97 Lindes Eismaſchinen 146— Neckar ſulmer Fahrradwerke 140— Paeifte Phosphate Shares alte. 6% eee%%— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 115 zfr. Rheiniſche Automobtil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 150— Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim Stamm.— 953fr Stahlwerk Mannheim— 115⁵ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheinn 120— Südveutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—. M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 118 Unionbrauerei Karlsruhe Ver. Diamantminen Lüde agzbucht— 93 Vita Lebeus perſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 555— Waggonfabrik Raſtatt Waldhof, Bahngeſellſchaft 85 Für Polttik: Dr. Fritz Golbenbauenz für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtstzeitung: Nicharb Schönfelder! für Volkswirtſchaft und den übrigen rebakt. Teilt Frauz Rircher. für den Jnferatenteil und Geſchäftliches: Fritz Jues. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchbeuckerei, G. m. G. G. Direktor: Eruſt Müller. asseler Hafer-Kakao wird bei Magen⸗ und Darmleiden Als Kräftigungsmittel tausendfach Arztlich empfohlen. Nur echt in blauen Kartons für 1 Mk., ni- lose. 927¹ STOTZ& CIE. Elektrizitäts-Gesellschaft m. b. H. MANNHEIM Tel. 682 u. 2032. O 4,—9. Elektrische Licht- und Kraft-Anlagen. Busstellung moderner Beieuhtumgskörner Hauptvertretung der OSRAMLAMPE. 5 Mannheim, 12. Oktober 1910. General⸗Anzeiger!(Ahendblatt) 5 7. Seite Achter Deutſcher Luftſchiffernerbandstag. Am 7. d. M. begann im Ausſtellungspalaſt zu Dresden der Deutſche Luftſchifferverband durch einen Be⸗ grüßungsabe nd ſeine diesjährige Tagung. Der Verband umfaßt beinahe ſämtliche deutſche Bereine, welche die Förderung der Luftſchiffahrt bezwecken. In ſeinem, die Tagung einleitenden Vortrage konnte der Verbandsvorſitzende, Geheimrat Busley (Berlin) auf die glänzende Enzwickelung hinweiſen, die der Ver⸗ band im Laufe der Jahre genommen hat. Der Verband iſt im Jahre 1903 von 4 Vereinen mit zuſammen etwa 1000 Mitgliedern gegründet worden. Heute gehören 64 Vereine mit über 55 000 Mitgliedern dem Verbande an. Auf dem im vorigen Jahre an⸗ gebahnten Wege will man fortſchreiten und ſich noch eingehender mit den Luftſchiffen und Flugmaſchinen befaſſen. Dr. Weiß⸗ wange(Dresden) ſprach über die Verbandszeitſchrift. Ober⸗ leutnant Raſch, der Geſchäftsführer des Verbandes, führte an Hand einer eingehenden Statiſtik aus, daß es auf Grund der bedauerlichen Unglücksfälle der letzten Zeit geboten ſei, daß die Pereine ſich gegen Haftpflicht, die Ballonfahrer aber gegen Un⸗ glücksfälle verſicerten. Major v. Salviati hielt einen Vor⸗ rag über Ballonſignale. Am 8. Oktober begann die eigentliche Tagung, auf der die 64 Vereine des Verbandes mit 222 Stimmen vertreten waren. In dem Jahresbericht führte der Schriftführer, Dr. Stade aus, daß auch im verfloſſenen Jahre der Verband eine rege Wirkſam⸗ Beſonders betonte er, daß auf wiſſen⸗ ſchaftlichem Gebiete eifrig gearbeitet worden ſei. So haben ſich dem Durchgang der Erde durch ſeinen Schweif 35 Ballons der Ver⸗ bandsvereine mit wiſſenſchaftlichen Beobachtungen beteiligt. Zur⸗ zeit ſind im Beſitze der Verbandsmitglieder 123 Ballons. Der keit entwickeln konnte. allein an der Erforſchung des Halleyſchen Kometen bei Ausbildung der Ballonführer habe der Verband infolge der be dauerlichen Unglücksfälle dieſes Frühjahres noch weitgehendere Zum Verbande gehören ebiete Aufmerkſamkeit gewidmet wie bisher. allein ſieben Luftſchiffe, die in Privatbeſitz ſind. Auf dem G des Flugweſens iſt beſonders die Veranſtaltung von Flug vorführungen Anlage von Flugplätzen, Aufſtellung von Normen für Ausführung von Flugfahrten uſw. Grund geweſen, daß au dieſem erfreulicher Fortſchritt zu verzeichnen iſt. worden. Von den vielen Gegenſtänden der Tagung intereſſieren die Deffentlichkeit vor allem die Maßnahmen, welche zur Verhüt⸗ un g werden. Auch ſ führt, im Aufſteigenlaſſen von Ballons ausgebildet ſein. De Verband ſtellt von jetzt a Ballonführer mindeſtens zwölf Freiba f [lonfahrte zu verkaufen. Quaker Oats wird niemals anders als in geschlossenen farbigen Paketen verkauft und zwar trägt jedes Paket den geschützten Namen„Quaker Oats“ und die geschützte Quakerfigur. Quaker Oats mpapy 4817 's muß im Holz ſteche.) Von Hermine Villinger. So vierzig Jahre mögen's her ſein, da ſtand auf den öden Höhen des Feldbergs ein kleines, gottverlaſſenes Raſt⸗ haus. Unwirtlich war der Weg im Sommer. Im Winter gab's überhaupt keinen, ſo daß man die Leiche der jungen bis jetzt in Deutſchland ſtark vernachläſſigten Gebiete ein Bis heute ſind durch den Verband 36 Patente an Führer von Flugzeugen ausgeſtellt von Unglücksfällen getroffen worden ſind. Es ſoll jeder Aufſtieg eines Freiballons von einem Ballonführer geleitet oll jeder Führer, ehe er eine Fahrt ſelbſtändig b Führerpatente erſt aus, wenn der betr. mit Leuchtgas und Waſſerſtoffgas gemacht hat und von dieſen fünf als Führer ſelbſtändig geleitet hat. Die Beteiligung an nationalen und internationalen Ballonwettfahrten iſt nur In⸗ habern von Verbandsführerzeugniſſen geſtattet. Der Verband hat beſchloſſen, alljährlich eine Medaille anuszuſetzen für 1. die längſte, 2. die weiteſte Fahrt eines Freiballons, eines Luftſchiffes und eines Flugzeuges ohne Zwiſchenlandung, ſofern dieſe Fahrten außerhalb ſonſtiger Wettbewerbe gemacht ſind. Der Verband beſchloß, eine wiſſenſchaftliche Kom⸗ miſſion zu wählen Als beſonders wichtiges Gebiet, das dieſe Kommiſſion zu bearbeiten habe, wurde u. a. die Ausbildung der Führer in der aſtronomiſchen Ortsbeſtimmung bezeichnet. Auch wurde angeregt, daß durch wiſſenſchaftliche Freiballonfahrten unſere Kenntnis in der Erforſchung der Luftſtrömungsverhält⸗ niſſe erweitert würden. Zur Ausführung dieſer Arbeit legte Hauptmann Hildebrandt einen Plan vor. Der Ausſchuß für Aufſtellung von Fachausdrücken auf dem Gebiete der Luft⸗ fahrt erſtattete Bericht durch ſeinen Vorſitzenden Prof. Pöſchel (Meißen). Die Vorſchläge fanden Zuſtimmung. Prof. Dr. Bamler(Eſſen) berichtete über die Arbeiten der Kommiſſion für Luftſchifferkarten. In dem neugewählten Vorſtande ſind vertreten: Generalleutnant z. D. v. Nieber, als Vor⸗ ſitzender, Geheimrat Prof. Hergeſell(Straßburg), erſter ſtell⸗ vertretender Vorſitzender, Prof. Dr. Bamler(Eſſen), zweiter ſtellbertretender Vorſitzender, Graf v. Sierſtopff(Berlin) als Vertreter des Kaiſerlichen Aeroklubs, Hauptmann von Abercron (Köln), als Vorſitzender der Freiballonkommiſſion, Hauptmann d. D. Hildebrandt(Berlin), als Vorſitzender der Flugkommiſſion, Hauptmann a. D. v. Kehler(Berlin), als Vorſitzender der Luft⸗ ſchiffkommiſſion. Am Sonntag, den 9. Oktober berieten die Delegierten der Vereine über die Annahme des Grundgeſeßes des Luft⸗ ſchifferverbandes. Zu einer Aenderung des Statuts war man hauptſächlich dadurch veranlaßt, weil das unter anderen Be⸗ dingungen aufgeſtellte alte Grundgeſetz nicht mehr der ſo ſchnellen Entwicklung des Luftfahrweſens Rechnung trug. Die Sport⸗ kommiſſion beſteht nunmehr aus drei techniſchen Abteilungen der Freiballonkommiſſion, der Luftſchiffkommiſſion und der Flug⸗ zeugkommiſſion. Unter den 15 Mitgliedern der Freiballon⸗ kommiſſion befinden ſich unſere bekannteſten Ballonführer, wie v. Abercron, Broekelmann, Berſon, Hiedemann, Poeſchel uſw. In der Flugzeugkommiſſion ſind unter anderem neben Hildebrandt, v. Tſchudi, Puſtau, die Flieger Engeklhardt, Euler und Lochner vertreten. Der Luftſchiffkommiſſion gehören Vertreter der ver⸗ ſchiedenſten Syſteme an. So unter anderen v. Kehler, Cols⸗ mann, Dürr, Eckener b. Kleiſt, Meckel, v. Parſeval und Schütte. Neben dieſen Kommiſſionen wurde noch eine Kommiſſion für Be⸗ arbeitung des wiſſenſchaftlichen Gebietes und eine Rechtskom⸗ miſſion ernannt. An beiden Tagen wohnten den Sitzungen als fN 2 mann und Dr. Thule. Die Militärbehörden waren durch Oberſt Schmiedecke vom Kriegsminiſterium, Hauptmann Thomſon vom Großen Generalſtab und Hauptmann Glücksmann von der In⸗ ſpektion der Verkehrstruppen vertreten. Oberſt Schmiedecke er⸗ klärte am erſten Tage der Sitzungen, daß das Kriegsminiſterium ſehr gerne Mittel zur Verfügung geſtellt habe und weiter ſtellen werde. Er bat aber, nur mit Wünſchen an das Miniſterium heranzutreten, wenn es ſich um nationale Fragen handele und Privatintereſſen zurücktreten zu laſſen. Als Verbandsorgan iſt bis jetzt die„Deutſche Zeitſchrift für Luftſchiffahrt“ anerkannt. Als Ort für den nächſten Luftſchiffertag wurde Breslau be⸗ ſtimmt. Der Verband ernannte laut„Köln. Volkszeitung“ ſeinen bisherigen verdienſtvollen Vorſitzenden, Geheimrat Prof Bus⸗ ley, zum Ehrenmitglied. Atimmen aus dem Publikum. Straßenſchmerzen. Die Reinigung der Gehwege in der ſchön angelegten Max Joſephſtraße läßt oftmals ſehr zu wünſchen übrig. Die zuſtändige Aufſichtsbehörde dürfte ſicherlich des Dankes vieler Anwohner gewiß ſein, wenn ſie Veranlaſſung nehmen würde, hier einmal nach dem Rechten zu ſehen bez. Ordnung zu ſchaffen. [Eine lobenswerte Ausnahme kann bei dem, Herrn Architekten Heiler gehörigen Häuſerblock konſtatiert werden). In der Innen⸗ ſtadt werden die betr. Vorſchriften viel beſſer eingehalten, was wohl auf eine ſchärfere Kontrolle zurückzuführen ſein dürfte. Be⸗ dauerlich iſts auch, in welch ſchlecht gepflegtem Zuſtande ſich in dieſer Straße ein größerer Teil der Vorgärten befindet. Man muß ſich wirklich wundern, daß die Mieter ſich dies bieten laſſen. Mit wenig Mitteln könnten doch die Gärten leicht in Ordnung gehalten und jeweils Anpflanzungen von Blumen— der Jahres⸗ zeit entſprechend— vorgenommen werden, ſo z. B. jetzt mit Aſtern, dieſen ſo farbenprächtigen und dankbaren Herbſtblumen; das Straßenbild würde dadurch eine weſentliche Verſchönerung 5 erfahren. Hoffentlich tragen dieſe Zeilen dazu bei, daß hierin bald ein Wandel zum Beſſeren eintritt. E Handwerkerbewegung und Gewerbeleben. * Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten und Lieferungen. Einer Anregung aus Gewerbe⸗ und Handwerkerkreiſen zufolge ſollen die zurzeit in Heidelberg geltenden Beſtimmungen über die Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten und Lieferungen einer Rebiſion unterzogen werden. Nachdem die hierwegen eingeleiteten Vor⸗ erhebungen beendet ſind, beſchloß der Stadtrat, die Angelegenheil einer beſonderen Kommiſſivn, in die auch zwei dem Gewe und Handwerkerverein angehörige Mitglieder berufen nVertreter der Reichsregierung bei die Geheimräte Dr. Zimmer⸗ Es ist in letzter Zeit zu unserer Kenntnis gelangt, dass gewissenlose Händler versuchen, für Quaker Oats andere minderwertige Haferprodukte in Paketen oder lose zu verabfolgen. Dadurch wird das Publikum betrogen und für uns bedeutet es eine Geschäftsschädigung. Die Quaker Oats Company hat den grossen Absatz Qualitat und reeller Geschäſtsführung zu verdanken. Die Quakermarke ist gesetzlich geschützt und jeglicher Missbrauch derselben verstösst gegen das Gesetz. Wir beabsichtigen die Verfolgung in jedem Falle, Wo wir den Beweis. erhalten, dass andere Ware anstatt Quaker Oats verkauft worden ist, und wir bitten dass Publikum in seinem eigenen Interesse und in dem unsrigen um Bekanntgabe jeglichen Versuches, andere Waren oder andere Marken an Stelle des wohlbekannten Quaker Oats ihres Fabrikats der hervorragenden ſollen, zur weiteren Prüfung und Vorbereitung zu übe 2 8 Hamburg Ihr war nicht wohl bei der Sache, aber ſie brachte Flaſche und Gläſer herbei und ſchenkte ein. „Nur's Fläſchle dagelaſſe, Jüngferle,“ meinte der eine und wollte ſie in die Wange kneifen. Fanny riß mit der Rechten die Flaſche an ſich, mit der Linken gab ſie dem Mann einen derben Schlag auf die Hand. „He, he, Jüngferle,“ lachte er auf, ſchau doher, Kraft hat's. Wo ſind die andre?“ 8 ging ruhig und ſtet an den Männern vorbei, zur Tür, li dieſe halb offen und rief nach dem Stall: „Du, Karl, Male, Chriſtian, zum Eſſe—“ Da wurde es lebendig hinter ihr. Sie denkt: jetz ich verloren— und es wurde ihr ſchwar 4 z vor den Angen. Aber die Kerle ſtolperten an ihr vorbei, über Hals u Kopf zum Haus hinaus. 2 „Zechpreller,“ ſchrie ſie hinter ihnen dr ein, ganz ſit jetzt, die Fauſt ballend,„Zechpreller!“ Und ſie liefen, als ſtünden ſechs Mann hinter Damals war ſie zwanzig. Jetzt iſt ſie ſechzig. Und 15 Frau, die einem kleinen Sohn da oben das Leben gegeben und dabei das ihrige eingebüßt, im Schnee hatte vergraben müſſen. Erſt zur Schneeſchmelze konnte die Verblichene ihrer letzten Ruheſtätte unterhalb des Feldbergs zugeführt werden. „Nit weit.“ „So rufet den Wirt.“ „Käm' ihm recht, er ſchafft im Stall.“ An ihrer Statt waltete alsbald die Schweſter des jungen Witwers— 8 Fanny, wie die Leute ſie nannten. Sie hatte kluge Augen, einen ernſten Mund und eine Und Klugheit, Ernſt und Kraft, das alles kräftige Naſe. war auch in ihr. Als ſie jedoch das Kindlein an ihr He nahm, kam noch die Güte dazu, die Milde und die Heiterkeit. Wie oft, war ſie wieder einmal allein mit dem Kinde i Haus. Der Bruder war mit dem Knecht und der Magd zu Schneeſchaufeln gegangen. 's Fanny ging von der Stube in die Küche, ſah nach dem Eſſen, kehrte wieder, ſcherzte mit dem Kleinen, legte Wäſche zuſammen und war keinen Augenblick müßig. Plötzlich ein Stoß gegen die Tür. Zwei verwilder Kerle traten über die Schwelle— Holgzfäller, die auf dem unbewachten Feldberg taten, als wären ſie die Herren der Welt. Sie nahmen Platz, nickten Fanny mit unverſchämt Vertraulichkeit zu und begehrten Schnaps. Dichterin der von uns neulich der„Leipziger Illuſtrierten Zeitun deutſchen Kronprinzeſſin angenommen „) Wir entnehmen dieſe Schwargwaldſkisge der badiſchen ch angezeigten„Frauen⸗Kummer ung', deren Widmung von der worden iſt.(Preis 2,50.) „Wieviel ſeid Ihr Leut da obe?“ „Da niüßt' ich erſt zähle!““ 5„Noch einen Schnaps, Jüngferle, und ein Schmützle azu.“ Sie legte ſchon wieder Wäſche zuſammen, ruhig, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber ihre Knie zitterten. „Wird's bald?“ ſchrie der Menſch ſie an und reckte aber⸗ mals die Hand nach ihr aus. „Nix gibt's mehr,“ fuhr ſie i wüſcht genugg Mit großen, ruhigen Schritten ging ſie in die Küche, kehrte mit zehn Tellern aufs Mal zurück und ſtellte ſie auf. Gemächlich nahm ſie Meſſer und Gabeln aus der Lade. Holte auch den irdenen Weinkrug herbei. 15 „Schon Eſſenszeit?“ fragte einer der Männer. „Wolle beizeiten zum Schneeſchaufeln gehe,“ gab ſie zur Antwort. In der Küche rang ſie einen Augenblick die Hände. Sie weiß, vor einer Stunde darf ſie die Ihren nicht erwarten. Dann biß ſie die Zähne zuſammen, goß heißes Waſſer in die größte der Suppenſchüſſeln und trug ſie hinein. Sie warf einen Blick auf die Uhr, nahm das Kind aus der Wiege und 18 mn II 1 In an, ſe te er die Zeit her hat ſie's ähnlich getrieben. d mir ſchon Ging ſtets ihr Weg, war keine Minute müßig. Kam eine Schwierigke biß ſie die Zähne zuſammen und machte ſich ans Werk. den Zechprellern war ſie gleich ſcharf hinterher. So unter ihrer Hand aus der kleinen Schankwirtſchaft ein licher Gaſthof. Und aus dieſem wiederum ein großartig Anweſen auf luftiger Schwarzwaldhöhe. Herrliche Wege führen herauf, die Menſchen kommen in Scharen. Einmal zur Eſſenszeit kamen die Holzfäller nahen Wald, um im„Wirtſchaftle“ neben dem größen Ho ihren Imbiß zu nehmen. Zwei von ihnen, übel ausſehen Männer, alt und grau, mit vom Trunk geröteten Naſe; ſchloſſen ſich den andern nicht an, ſondern beſchrieben ein weiten Bogen um den ſtattlichen Feldbergerhof. „Hm,“ meinte der eine, indem er einen ſchielend nach dem Hotel warf,„s hat's doch verdammt weit 's Fanny, und iſch doch bigot nur ein Weibsbild.“ Der andere ſeufzte:„Das iſch all eins— da halt jetzt doch dahinterkomme— s muß im Hol man kann mache, was man will, wenn's nit im Holz bringt man's zu nir, und wenn man ein Mannsbild General⸗Anzeiger. (Ahendblaft.) 0 ſelde dis feinsfen Gœhre He GrSSO 25 UſfdSSCHO⁰ tfeichsStę NNSreN at een 5 SOlide Holtbare Sfokfe d f e Weer N, See Bel9= i Der Hilligste c De e Stadlf Jeeſ CfSIchlll a9ehg 10670 7 Peler peu 717 „ Donnerstag und Freitag Großer Maſſen⸗Fiſchverkauf, feinſte lebendfriſche Tafelſiſche Aleiner Schellfise mitbringen. Körbe und Netze 4 Pfd. 60 Pfg. Feinſter Kabelfau Goldbarſcech Täglich friſche Räucherwaren Aus der Marinieranſtalt feinſte Fiſchmarinaden als Bismarckheringe, Rollmops, Doſe von 80 Pfg. an, Geleeheringe, Aal Feinſter großer Bolländer Angel⸗Schellfiſch Feinſter mittel Kiterrr: ,, è8 *„* 0 Feiſſter Tafelheetkt Makrelen, hochfeiner Baaſſch„„„ als Rieler Bücklinge, Sprotten Lachsforellen, Schellſiſche uſw. in Gelee uſw Pfd. 40 Pfg. „ie g. .„Pfd. 30 Pfg. . Pfd. 30 Pfg. Pfd. 40 Pfg. „Pfd. 35 Pfg. .Pfd. 18 15 10691 Salz- u. 80 einzeln und in Dosen. Bekauntmachung Almendeinweiſung in Käfertal betreffend. Nr. 44386 J. Wir bringen zur Kenntuis der Almend⸗ genußberechtigten von Käfer⸗ tal, daß am 478 Montag, 17. Oktober 1910, vormittags 11 Uhr im Rathaus zu Käfertal die Berteilung erledigter Al⸗ mendloſe vorgenommen wird, wozu alle Genußberechtig⸗ ten, die glauben nach ihrem Rang zum Einrücken in den Genuß oder zum Vorrücken in eine höhere Klaſſe berech⸗ tigt zu ſein, hiermit ein⸗ geladen werden. Mannheim, 10. Okt. 1910. Kommiſſion für Fuhr⸗ und Gutsverwaltung: Berſteigerung von Budenplätze in Seckenheim und Rheinaubetr. Nr. 4705. Die Plütze zur Aufſtellung von Schau⸗ buden, Schießbuden und Marktſtänden, anläßlich des am 16. und je. Oktober ds. Is. im Hauptort Seckenheim und Nebeuort Rheinau ſtattſindenden Kirchweihfeſtes werden am Donnerstag, 15. OGktbr. ds. Is., vorm. 10 Uhr an den Planken in Secken⸗ heim und am gleichen Tag nachmittags 2 Uhr auf dem Marktplatz in Rheinau verſteigert. 10694 Seckenheim, den 10. Oktober 1910. Gemeinderat: Volz. Schmitt. 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