Wohrung der ſpeziellen fachlichen Intereſſen, gangszeitalters, das Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. (Badiſche Volkszeitung.) In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 80„ Die Reklame⸗Zeile... 1 Mark Geleſenſte und verby. etſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme ſüt das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Tel Adreſſe⸗ „Seneral⸗Anzeiger Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbetten 341 Redaktion 877 5 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 Nr. 476. Donnerstag, 13. Oktober 1910. (Abendblatt.) — Zentraliſation in der Handwerks⸗ Organiſation. *Wenn man im deutſchen Volk im allgemeinen krotz ſeiner ſonſt vortrefflichen Eigenſchaften einen gewiſſen Hang zur Sonderbündelei beklagt, ſo iſt dieſer Erbfehler ganz beſonders beim Handwerkerſtand zu beobachten. Freie und Zwangs⸗ Innungen, Meiſter⸗ und ſonſtige Vereinigungen, Gewerbe⸗ und Kunſtgewerbevereine, Handwerkervereine und Genoſſen⸗ ſchaften wechſeln in bunter Reihe miteinander ab und jede dieſer Organiſationsformen glaubt die richtige Formel ge⸗ funden zu haben, die das goldne Tor des Wohlſtandes für die Mitglieder öffnet. Man vergißt aber bei der Schaffung neuer Vereinigungen ſehr häufig, daß es nicht auf die Form ankommt, unter der ſich Fachgenoſſen zuſammenfinden, ſondern auf den Geiſt, der ſie beherrſcht. Auch in der beſten geſetz⸗ lichen Form wird nie etwas erſprießliches erreicht werden können, wenn die Mitglieder nicht von dem Geiſte wahrer Kollegalität beſeelt und von dem aufrichtigen Wunſche erfüllt ſind, mitzuarbeiten zum Wohle des Ganzen und damit auch zum Vorteil jedes ein⸗ zelnen. Treue Mitarbeit iſt in erſter Linie notwendig. Daran läßt man es aber vielfach fehlen und wenn dann, wie es garnicht anders ſein kann, der erwartete Erfolg ausbleibt, gibt man gar gerne der Form die Schuld und verſucht es mit einer neuen, um auch mit dieſer die alten Klagen wieder eerſtehen zu laſſen. Es iſt nun zweifellos richtig, daß es Fragen gibt, die nur von den Angehörigen eines beſtimmten Gewerbes richtig verſtanden und gelöſt werden können und für dieſe bildet eine Fachvereinigung oder Innung die richtige gibt aber auch Angelegenheiten, an welchen Organiſfation; es der Geſamtgewerbeſtand intereſſiert iſt, z. B. die Reichsver⸗ ſicherungsordnung, um ein aktuelles Thema anzuführen, die nur dann eine befriedigende Löſung im Sinne der Forde⸗ rungen des Handwerks finden können, wenn das geſamte Handwerk hinter ſeinen Führern ſteht. Die Parole muß daher lauten: Fachvereinigungen zur Handwerker⸗ verbände zur Vertretung der allgemeinen Forderungen. Dieſe Parole wird nicht immer befolgt. Man iſt trotz unliebſamer Erfahrungen gar leicht geneigt, die Bedeutung der eigenen Organiſation zu überſchätzen und läßt ſich infolgedeſſen gerne verleiten, ſich abzuſondern. In dieſer Neigung zur Abſonde⸗ rung liegt aber eine ernſte Gefahr, die darin beſteht, daß es den Anträgen dieſer Vereine an allſeitiger Unterſtützung und damit an der nötigen Stoßkraft fehlt. Daraus erklärt ſich auch der oft minimale Erfolg ihrer Beſtrebungen, der in keinem Verhältnis ſteht zu der aufgewendeten Mühe und Zeit. Man ſollte doch endlich einſehen, daß in unſerm heutigen Staatsleben ſelbſt berechtigte Wünſche und Anträge nur dann auf Berückſichtigungen rechnen können, wenn ſie ſich als von einem erheblichen Teil des Volkswillens getragene Forde rungen darſtellen und erſchöpfend begründet ſind. Zu einer einwandfreien, formgerechten Begründung iſt aber ein ver⸗ ſtändnisvolles Eindringen in die volkswirtſchaftlichen Grund⸗ lehren, mit einem Wort, eine gediegene volkswirtſchaftliche Seuilleton. Rainz Von Egon Friedell.) Kainz war der künſtleriſche Geſtalter des ſeeliſchen Ueber⸗ das letzte Viertel des vorigen Jahrhunderts ausgefüllt hat— dies iſt ſeine bleibende Bedeutung. Er hat als Erſter und Größter den impreſſioniſtiſchen Menſchen auf die Bühne geſtellt, mit ſeiner neuen Differenziertheit, ſeiner überwie⸗ genden Intellektualität, ſeinem Zwieſpalt zwiſchen peripheriſchem und zentralem Nervenſyſtem. In ihm hat ſich der Vorläufer⸗ menſch, der Dekadent aus Ueberfülle neuer Seelenkräfte, der Malequilibré des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts ſeinen ſchauſpieleriſchen Ausdruck geſchaffen. Die Zeit der„Naturkünſt⸗ ler war vorbei: man konnte nicht mehr Theater ſpielen, wie der Indianer reitet oder der Seehund ſchwimmt, infolge ſeiner natür⸗ lichen, phyſiologiſchen Begabung, Es war eine Zeit des Suchens, in der der alte Menſch tot und der neue noch nicht geboren war, und wie immer in ſolchen Zeitaltern, half man ſich mit Surrogaten: mit Intelligenz, Fleiß, Wiſſen. Kainz hat das Moment der Arbeit in ſeine Kunſt eingeführt, das ihr bis dahin faſt fremd war. Er arbeitete unter einem ungeheuren Hochdruck von Selbſtzucht, Uebung, Geiſtesſchärfe, Gedächtnis. Seine Mittel waren denen vieler andrer keineswegs von Natur überlegen; aber ſie waren mit einer bis dahin unerhörten Kraft ausgebildet, verfeinert und Wochenſchrift für die geſamten Bildung und Schulunz unerläßlich und daraus ergibt ſich wie es der Schauſpieler der vor⸗ die weitere Forderung, daß für die Heranbildung tüchtiger Volkswirte und für deren Heranziehung zur Erledigung der Verbandsaufgaben Sorge getragen werden muß. Es iſt nun ſelbſtverſtändlich kaum möglich, daß jeder Verein oder jede Innung einen Beamten, bei dem dieſe Vorausſetzungen zutreffen, anſtellen kann und den Vorſtands⸗ mitgliedern, die in der Regel durch ihr eigenes Geſchäft in Anſpruch genommen ſind, kann man es billigerweiſe nicht zu⸗ muten, ſelbſt wenn ſie die Qualifbation dazu beſitzen, die erhebliche Arbeitslaſt auf ſich zu nehmen. Deshalb iſt es notwendig, eine Zentraliſation zu ſchaffen, wie ſie da und dort ſchon beſteht, z. B. in den Innungs⸗ und den Gewerbe⸗ und Handwerkerverbänden— auch die ſogenannten Mittel⸗ ſtandsvereinigungen ſind auf etwas erweiterter Baſis aus dieſem Bedürfnis heraus entſtanden— und zwar zunächſt örtlich. Die lokolen Wünſche hinſichtlich der Gewerbeförde⸗ rung ſtehen für die meiſten Handwerker in erſter Reihe, wie aus den Protokollen über die Beratungen in den einzelnen Vereinigungen unzweideutig hervorgeht. Viel Arbeit wird hier doppelt und mehrfach geleiſtet, was vermieden werden könnte, wenn das Prinzip der Arbeitsteilung auch hier durch⸗ geführt und eine richtig funktionierende Zentraliſation in der Organiſation geſchaffen würde mit einem tüchtigen Vor⸗ ſtand, der aus den Vertretern der einzelnen Vereinigungen zuſammengeſetzt iſt und mit einem erfahrenen, ausreichend vorgebildeten Geſchäftsführer an der Spitze. In ähnlicher Weiſe ſind die Bezirksvereine zu organiſteren. Die Organi⸗ ſation allein tuts freilich nicht, es muß in den Organiſationen fleißige, poſitive und erſprießliche Arbeit zum Wohle des Handwerks geleiſtet werden. Dieſenige Form wird die Sieges⸗ palme erringen, die ſich am erfolgreichſten betätigt hat.„An ihren Früchten ſollt ihr ſie erkennen!“ Zar und Kaiſer. SDer Zar weilt ſeit nunmehr ſechs Wochen in Deutſch⸗ land. Beim Betreten deutſchen Gebietes hatte er, wie dies üblich, ein Telegramm an den Kaiſer gerichtet und ein Tele⸗ gramm vom Kaiſer erhalten. Ueber dieſen Telegrammpwechſel hinaus hört man nichts mehr von einer Berührung der beiden Souveräne. Es tauchten zwar eine ganze Reihe von Gerüchten über angeblich in Friedberg oder Homburg geplante Be⸗ gegnungen, zu denen auch der König Georg von England kommen ſollte, auf; aber alle dieſe Gerüchte erwieſen ſich als unwahr und wurden dementiert. Nun beſteht aber kein Zwei⸗ fel mehr darüber, daß im Laufe des Novembers eine Be⸗ gegnung der beiden Monarchen, wie ſie ihren freundſchaft⸗ lichen Beziehungen entſpricht, ſtattfindet— und zwar in Potsdam. Die Wahl des Platzes bringt eine kleine Ueber⸗ raſchung. Der Zar war ſeit 1903 nicht mehr in Potsdam. Daß er jetzt nach Potsdam kommt, beweiſt, daß er auf das Fortbeſtehen der freundſchaftlichen Beziehungen, welche durch⸗ aus perſönlicher und herzlicher Natur ſind und die ihn von jeher entſprechend der Tradition der Väter mit dem Deutſchen Kaiſer und König von Preußen verbindet, Wert legt und einen Beſuch in Potsdam einer Begegnung in Heſſen vorzieht. Da⸗ mit hat alſo das Rätſelraten ein Ende und alle feinen Kom⸗ binationen, die eine Stbrung dieſer freundſchaftlichen Be⸗ ————— beherrſcht. Im Zeitalter der Maſchine hat er aus ſeinem eigenen Körper— ſeiner Stimme, ſeinen Gliedmaßen, ſeinem Antlitz— die ſubtilſte, willigſte und leiſtungsfähigſte Präziſionsmaſchine ge⸗ macht. Ferner brach er mit dem Vorurteil, daß ein Schauſpieler nur ſeine Rolle kennen müſſe, oder beſtenfalls das Stück: in ſeinen Geſtalten war die geſamte Bildungsſphäre unſeres Zeitalters, und das war das Geheimnis ſeiner Wirkung. Er war nicht eine Einzelerſcheinung, hingeſtellt in die Kultur ſeiner Zeit, um deren Bedürfniſſe nach Unterhaltung und Poeſie zu befriedigen, ſondern in ihm vibrierte dieſer ganze vielfältige Inhalt und ſprach zu den Hörern. Obgleich er hierdurch die Schauſpielkunſt zweifellos auf ein höheres Niveau gehoben hat, ſo fehlte ihm doch andererſeits etwas, was die Früheren— zum Beiſpiel die Künſtler des alten Burg⸗ theaters— beſaßen, nämlich das, was man das phyſiologiſche Myſterium nennen konnte. Es wirkte niemals als etwas Uner⸗ klärliches. Man konnte ihm ſeine Wirkungen zwar nicht nach⸗ machen, wohl aber nachrechnen. Wenn Sonnenthal oder die Wolter auf die Bühne traten, ſo trennte den jüngeren Zeit⸗ genoſſen eine rieſige Kluft von dieſer vorzeitlichen Kunſt, aber dennoch konnte ſich niemand dem magiſchen Einfluß, den ſie aus⸗ übte, entziehen. Dieſe Künſtler wirkten gewiſſermaßen als organiſche Beſonderheiten, rein phyſiologiſch, durch ihr Daſein, der Komik irgend eines poſſierlichen Naturweſens, und wenn Le⸗ winsky im„Hannele“ den Dorfſchneider ſpielte, ſo ſpielte er ihn gar nicht, ſondern ließ von ſich eine unerklärliche Atmoſphäre aus⸗ ſtrahlen, die an Träume und Viſionen erinnerte. bewußt geworden. wie Pflanzen oder Tiere. In der Komik Meixners war etwas von Unſre geit bringt ſolche Künſtler nicht mehr hervor; dazn iſtt Und der Schauſpieler den 5 ziehungen der beiden Herrſcher nicht ungern ſehen würden, haben das Nachſehen. 5 Natürlich handelt es ſich bei der Begegnung in Potsdam um keinen offiziellen und hochpolitiſchen Beſuch. Der Be⸗ ſuch hat, wie man aus der Ankündigung ſchließen kann, einen mehr privaten Charakter. Er unterſtreicht, daß die perſön⸗ lichen Beziehungen der beiden Herrſcher die gleichen gehliehen ſind und bleiben ſollen und daß weder Preßfehden noch ſo⸗ zialdemokratiſche Verſammlungen daran bisher etwas ändern konnten. Auf den aktuellen Gang der Politik wird die Potsdam⸗ Begegnung ſchwerlich einen auch äußerlich merkbaren Ein⸗ fluß haben. Unſere Beziehungen zu Rußland ſind zeitweiſe freundſchaftlicher geweſen als heute, ſind aber auch heute durchaus korrekt. Iswolsky iſt Botſchafter in Paris geworden und kann dort mit anderen ehemaligen Miniſtern, Tittoni und Schoen, aber mit mehr Grund zur Unzufriedenheit mit ſich ſelbſt, über die Politik der letzten Jahre nachdenken. Mög⸗ lich, ſogar wahrſcheinlich, daß mit ihm ein Element der Be⸗ unruhigung aus der Zentralleitung der ruſſiſchen Pol itik ausgeſchieden iſt und daß dieſes Ausſcheiden ſich auch in der Entwicklung der deutſch-ruſſiſchen Beziehungen fühlbar machen wird. Sein vorausſichtlicher Nachfolger, Stolypins Schwager, Herr Saſſonom, ſoll ein„nationaler“ Politiker ſein und eine ſolche Politik zu verfolgen beabſichtigen. Damit wird wohl gemeint ſein, daß er ſich mehr nach rein ruſſiſchen Intereſſen als nach den in Weſteuropa wehenden Winden richten wird. Indeſſen ſoll man ſich durch dieſen Ausdruck nicht verl laſſen, anzunehmen, der neue Miniſter plane eine Abkehr von England und von der durch die engliſch⸗ruſſiſche Ent 1le bedingten Richtlinien der ruſſiſchen Politik. Eine ſolche Ab⸗ kehr, ſo ſehr ſie vom ruſſiſchen Standpunkt aus verſt wäre, iſt nicht wahrſcheinlich. Trotz ſeines unbeſtr Reichtums und trotz des ebenſo unzweifelhaften wirtſchaft⸗ lichen Aufſchwungs, der in Rußland ſeit ein bis zwei Jahren wieder eingeſetzt hat, bleibt Rußland finanziell auf P gewieſen. Es liegt auf der Hand, daß Frankreichs En genoſſe, auch wenn es bisher ſelbſt den finanziellen B niſſen Rußlands nur ſehr wenig entgegengekommen i dieſem Zuſtand profitieren wird, und Frankreich ſein alles daran ſetzen wird, die engliſch⸗ruſſiſchen Bezieh möglichſt gut zu erhalten. Somit wird wohl alles im weſentlichen beim Alten bleiben. Das ſchließt aber nicht aus, daß man in Petersburg anfängt, einzuſehen, daß es nicht im ruſſiſchen Intereſſe lieg wenn der Draht zwiſchen Berlin und Petersburg abreißt u daß die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu Deutſ nicht bloß ein Erbſtück ruſſiſcher Politik, ſondern eines wichtigſten Gebote iſt.„%%% Poſlitische Aebersſeht. Maunheim, 13. Oktober 1910. Die nationalliberale Partei und der Zch Ein entſchiedenes Bekenntnis zum Schutzzoll legte kanntlich der Führer der nationalliberalen Partei, der menſchen der guten alten Zeit, Unſer ganzer Weg geht wir ſind in der Lage, uns dies nicht bloß abſtrakt zu konſtr ſondern auch an konkreten Beiſpielen vorzuſtellen, mit Hilfe lich von Anachronismen, von verfrühten Einzelnen, die inzt ſchon aufgetreten ſind. Der neue Menſch hat ſich bereits auf Gebieten gezeigt: in der Literatur als Friedrich Nietzſche, in Schauſpielkunſt als Friedrich Mitterwurzer. Auf dieſem Wege war Kainz nur eine Etappe, die üb werden wird. Aber eine unerläßliche Etappe. Ein unbekauntes Gedicht Lenaus Wer ſeine Jugend überlebt, Wen unvergeßlich Leid getroffen, Wem ſchal geworden jedes Hoffen, Für das er ſehnlich einſt gebebt, Und wenn er kalt für Ruhm und Ehren, Kein Kuß ihm zündet mehr am Mundte O könnt ein Zauber ihm gewähren, Ein Kind zu ſein nur eine Stunde, Könnt er die Welt mit friſchen Blicken Nur einmal noch und freudig ſeh'n, Es würd ihn ſtärken und erquicken, Bis das Geſchick ihn beißt vergeh n. Nikolau 2. Seite. Geusral⸗Augeiger.(Abendblatt) Mannheim, 13. Oktober. bagsabgeordnete Baſſermann, auf dem nationalliberalen Parteitage in Kaſſel ab. Er führte daſelbſt aus: Dann zu unſerem Wirtſchaftsprogramm. Ich muß es als frivole Verdächtigung unſerer Politik bezeichnen, wenn man gerade in den Kreiſen des extremen Bündlertums uns vorgeworfen hat, wir hätten für die Landwirtſchaft nichts übrig.(Sehr richtig!) Vor meinem Gedächtnis ſtehen jene Zeiten, als wir unter dem Für⸗ ſten Bülow den neuen Zolltarif zuſammengezimmert haben. In heißem Kampfe und erfülkt von der Ueberzeugung, daß der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft geholfen werden muß, haben wir damals unſere Pflicht getan.(Stürmiſcher Beifall.) Wir haben an der Zollgeſetzgebung mitgewirkt, um unſeren Bauern eine auskömm⸗ liche Lebensſtellung zu ermöglichen. In jenen Zeiten haben wir den geſamten Einfluß der nationalliberalen Fraktion eingeſetzt, um das Zuſtandekommen des Zolltarifs zu ermöglichen.(Stürmi⸗ ſcher Beifall.) Wir haben treu zur deutſchen Landwirtſchaft ge⸗ halten in allen Fragen des Viehſchutzes und der Seuchengeſetz⸗ gebung. Wenn man heute in die Lande hinausgeht und uns als Freihändler und als antiagrariſche Partei bei den Bauern in Miß⸗ kredit zu bringen ſucht, ſo bedauere ich das aufs tiefſte.(Sehr richtig!) Wir ſind nicht einſeitig agrariſch, wir ſind keine Klaſſen⸗ partei. Das können wir nicht ſein und werden wir niemals ſein. Aber wir ſind ſo verſtändig geweſen, daß wir geſagt haben:„Da, wo ein ſo wichtiges Glied des deutſchen Volkes zu erkranken be⸗ ginnt, muß der Staat ſchützend einſpringen“, und wir haben daher unter Zurückdrängung vieler Bedenken den Entſchluß gefaßt, mit Uunſerer ganzen Energie für die Bauern einzutreten.(Stürmiſcher Beifall.) Das haben wir getan und von dieſem Wege werden wir uns nicht abbringen laſſen. Wir verbitten uns daher jene Ver⸗ leumdungen und Verdächtigungen.(Stürmiſcher Beifall.) Damals, im Jahre 1884, beſtanden in der nationalliberalen Partei über die Frage des Zollſchutzes ſtarke Meinungsverſchiedenheiten, heute ſind wir einig darin, daß für Deutſchland ein gemäßigtes Schutzzoll⸗ ſyſtem für Induſtrie und Landwirtſchaft notwendig iſt.(Sehr richtig!) Zu dieſen Ausführungen ſchreibt die Korreſpondenz des Deutſchen Bauernbundes: Wir freuen uns über dieſe entſchiedene, für uns auch ſelbſtverſtändliche Stellung⸗ nahme. Wir hoffen, daß nunmehr der Bund der Landwirte aus der Beteiligung nationalliberaler Bauern am Präſidium und Ausſchuß des Deutſchen Bauernbundes nicht mehr die Verdächtigung ſchöpfen wird, der Deutſche Bauernbund meine es nicht ernſt mit der Schutzzollpolitik. Würden die Herren. das weiter tun, dann würden ſie ſich dem Vorwurf ausſetzen, den auch der Abgeordnete Baſſermann gegen ſie erhoben hat. Die„Areuztg.“ und die Jungliberalen. Die Jungliberalen dürfen ſich auch nach Kaſſel der liebevollen Aufmerkſamkeit der„Kreuzztg.“ erfreuen. Sie haben dort den ganzen Sommer hindurch die Rolle ingrimmiger Diktatoren ſpielen müſſen, welche in der nationalliberalen Partei ein wahres Schreckensregiment ausübten, gegen das niemand mehr aufzu⸗ mucken wagte, ſo daß der geſamte Nationalliberalismus, jeden ſelbſtändigen Willens bar, trübſinnig unter dem jungliberalen Joch dahindämmerte. Der„Kreuzztg.“ machte das hübſche Bild ſo viel Freude, daß ſie es faſt jeden Morgen und Abend von neuem in aller Behaglichkeit ausmalte. Die Vorſtellung war ihr ſo ſehr zur fixen Idee geworden, daß ſie es nicht einmal mehr merkte, wenn ſte in dem gleichen Arktikel die Abweiſung jungliberaler Deſiderien durch nationalliberale Führer meldete und dennoch wieder das alte Lied von der jungliberalen Tyrannis innerhalb der Geſamtpartei zum beſten gab. Dann kam der Tag von Kaſſel und der Geſchichten⸗ erzähler der„Kreuzztg.“ geriet in große Not. Es trat kein Jung⸗ lüberaler auf, der Herrn Baſſermann und den Parteivorſtand ab⸗ kanzelte; es erſchien auch kein noch ſo kleines Reſolutiönchen, aus dem ſich bei einiger Interpretationskunſt ſo etwas wie junglibe⸗ rales Diktaturgelüſt herausleſen ließ. Sondern Abg. Baſſermann entwickelte das Programm der Geſamtpartei, gegen das die Jung⸗ liberalen ſo wenig zu erinnern hatten, daß ihr Organ, die„Jung⸗ liberalen Blätter“, den Rückblick auf den Parteitag ſogar mit der Aufſchrift verſahen:„In Treue feſt“; in Treue feſt„zu Baſſer⸗ mann als dem Verkörperer alter guter nationalliberaler Tradi⸗ tion!“ Und wie das gemeint war, ergab ſich für jeden ehrlichen Leſer aus dem Schluß des Artikels, der nach erneuter„rückhaltloſer Zuſtimmung zur Baſſermannſchen Politit“ wörtlich heißt:„Das Verſprechen, welches ſich alle in Kaſſel gegeben haben, muß ein⸗ gehalten werden unter Zurückſetzung allzu einſeitiger Wünſche. Daß das geſchieht, dafür wollen wir unſere Ar⸗ beit in Zukunft einrichten.“ Eine Bekundung von dieſer lohalen Rückhaltloſigkeit, welche etwaige jungliberale Sonder⸗ wünſche zugunſten der Einheitlichkeit der Partei ausdrücklich zurückzuſtellen verſpricht, ſollte doch eigentlich nicht miß⸗ gedeutet werden können. Die„Kreuzztg.“ bekommt es gleichwohl fertig, nachdem ſie vier volle Tage brauchte, um im Kampfe mit der politiſchen Wahrhaftigkeit Sieger zu bleiben. Heute endlich können wir dort leſen, Herr Baſſermann iſt in Kaſſel haupt⸗ ſächlich Vertreter der Jungliberalen geweſen:„Sonſt ſucht zunächſt der Nachwuchs ſich an den Erfahrungen der Alten zu bereichern, bevor er ſeine Ideen zur Geltung bringt. Im Nationalliberalismus iſt es eben anders!“ Wir müſſen durchaus darauf verzichten, dieſer— Auslegung, die ſich ſelbſt kennzeichnet, ein Wort der Kritik zu widmen. Nur eine Warnung iſt vielleicht am Platze, und zwar an den konſer⸗ bativen Nachwuchs. Er ſoll jeden Verſuch unterlaſſen, ſich etwa in die politiſche„Gedankenwelt“ der„Kreusgtg.“ hineinzuarbeiten. Denn er trüge hierbei keine Bereicherung davon. Der Zmiſt im Zentrumslager In der„Köln. Volksztg.“ werden wächſt, blüht und gedeiht. aus den Kreiſen der katholiſchen Arbeitervereine Weſtdeutſch⸗ lands die Behauptungen der„Germania“ von der„Inter⸗ konfeſſionaliſierung der Arbeiterbewegung“ zerpflückt, zum Schluß heißt es da:„Daß es ſich bei den interkonfeſſionellen Organiſationen nur um interkonfeſſionelle Zuſammenſetzung der Mitglieder, nicht um eine Interkonfeſſionaliſierung der religiöſen Grundſätze handelt, iſt oft genug betont worden.“ Da iſt eben zu ſagen, daß der Berliner Richtung ſchon die durch die interkonfeſſionelle Zuſammen⸗ ſetzung der Mitglieder der Gewerkſchaften gegebene Berüh⸗ rung zwiſchen katholiſchen und proteſtantiſchen Arbeitern ein Greuel iſt. Die Berliner werden alſo dieſe Verteidigung der Köln⸗München⸗Gladbacher ebenſo wenig gelten laſſen, wie alle bisherigen. Zum Briefe des Kardinals Kopp veröffentlichen die Herren Liz. H. Fournelle, F. v. Savigny und Dr. Fleiſcher in der„Germania“, Nr. 235, Erſtes Blatt vom 12. Oktober 1910 eine Erklärung dahingehend, daß ſie 1. Hrn. Kaplan Schopen nicht dem Verleger Dr. Dietzſch zugeführt hätten, 2. daß ſie den Brief dem Verleger Dr. Dietzſch nicht zur Veröffentlichung übergeben hätten, 3. daß ſie auch Dr. Dietzſch nicht zur Veröffentlichung gedrängt hätten. Die drei Herren geben über ihre Teilnahme an der Veröffentlichung des Briefes folgende Darſtellung: Als Herr Dr. Dietzſch und Herr Kaplan Schopen dem Herrn Generalſekretär Fournelle am Tage nach dem Delegiertentage des Verbandes der katholiſchen Arbeitervereine in Berlin am 18. Mai dieſes Jahres ihre Karten wegen einer Unterredung übereichen ließen, erklärte Herr Generalſekretär Liz. Fournelle:„Es tue ihm leid, die Herren nicht empfangen zu können; er ſei nicht zu ſprechen.“ Als aber Herrn Dr. Fleiſcher und Baron v. Savigny von Herrn Dr. Dietzſch die bereits fertigen Druckbogen der Bro⸗ ſchüre:„Köln eine innere Gefahr. zugänglich gemacht wur⸗ den und dieſe den Brief Sr. Eminenz des hochwürdigſten Herrn Kardinals Dr. Kopp darin abgedruckt fanden, erhoben beide ſofort den ſchärfſten Widerſpruch gegen die Veröffentlichung dieſes Brie⸗ ſes; nicht etwa deshalb, weil ſie den Inhalt gu fürchten gehabt hätten— die Kölniſche Volkszeitung wird beſtätigen, daß dies wahr⸗ lich nicht der Fall iſt—, ſondern aus dem Grunde, weil ſie den Abdruckeines Briefes, der lediglich für Privatzwecke be⸗ ſtimmt war, als einen groben Mißbrauch berurteilten. In Gegenwart des Herrn Pfarrer Treitz, der gelegentlich des Dele⸗ giertentages des Verbandes der katholiſchen Arbeitervereine in Ber⸗ lin weilte, machte außerdem Herr Dr. Fleiſcher Herrn Kaplan Schopen und Herrn Dr. Dietzſch ſeine Bedenken in eindringlichſter Weiſe geltend. Ebenſo eindringlich warnte Herr Baron v. Sa⸗ vigny vor der mißbräuchlichen Veröffentlichung des Briefes und erklärte, daß, falls Verleger und Verfaſſer auf der unerlaubten Veröffentlichung beſtehen würden, er, ſeine Freunde und die ge⸗ ſamte Berliner Bewegung den ſchärfſten Kampf gegen die neue Broſchüre führen würden, ſelbſt dann, wenn ſie ſonſt manch rich⸗ tigen Gedanken enthalten ſollte. Herr Dr. Fleiſcher machte die Empfängerin des Briefes, Fräulein v. Schalſcha, ſofort auf den ihr völlig unbekannten Mißbrauch aufmerkſam, der mit dem Brief getrieben worden war und noch getrieben werden ſollte. Nach einer langen Unterredung gaben denn auch endlich in Gegenwart des Herrn Dr. Fleiſcher ſowohl Herr Kaplan Schopen wie auch Herr Dr. Dietzſch der Dame das Ehrenwort, den Brief nicht zu veröffentlichen. Zu dieſer Darſtellung hat die„Köln. Volksztg.“ folgendes zu bemerken: Wenn in der in unſerm Artikel in Nr. 852 in der dort abge⸗ druckten Berliner Zuſchrift von„denjenigen Führern der Berliner Bewegung, die hinter der Broſchüre Köln eine innere Gefahr ſtehen“, die Rede iſt, ſo hat unſer Gewährsmann dabei die drei genannten Herren(v. Savigny, Dr. Fleiſcher, Liz. Fournelle), die ſich als die„Führer“ der Berliner Bewegung bekennen, nicht im Auge gehabt. Bei dieſen drei Herren denkt alle Welt zunächſt an die Berliner Fachabteilungsrichtung im Gegenſatz zu den chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften. Mit der hier in Rede ſtehenden Berliner Bewegung aber meint der Verfaſſer der in Nr. 852 abgedruckten Zuſchrift offenbar die Herren, die hinter der Berliner Broſchüre liegenden Ortſchaft geführt werden müſſen. — „Köln eine innere Gefahr“ ſtehen. Im übrigen richtet ſich die vor⸗ ſtehende Erklärung nur formell gegen die Kölniſche Volkszeitung, tatſächlich richtet ſie ſich gegen die Darſtellung, die der Verleger der Schrift„Köln eine innere Gefahr“, Herr Dr. Dietzſch, an ver⸗ ſchiedenen Stellen über die Entſtehung und Geſtaltung der ge⸗ nannten Schrift gegeben hat. Deutsches Reich. — Die Unruhen in Berlin⸗Moabit nehmen noch immer das Tagesintereſſe, und keineswegs nur das der Einwohner unſerer Reichshauptſtadt, in Anſpruch. Wenn auch zu er⸗ warten iſt, daß endlich die Vernunft geſiegt hat und die Un⸗ ruhen vorüber ſind, ſo iſt es jedenfalls eine Frage, die, durch ſie veranlaßt, nun auch den Eingang in die Wiſſenſchaft ge⸗ funden hat. In der„Deutſchen Juriſten⸗Zeitung“, dem Zen⸗ tralorgan der deutſchen Juriſtenwelt, werden die Uünruhen und das Zeugnis Verweigerungsrecht der Aerzte beſprochen, und der literariſch ſehr bekannte Reichs⸗ gerichtsrat Ebermayer führt in einem intereſſanten Artikel aus, daß die Beſchlagnahme der Krankenjournale ſeitens der Berliner Polizei keinem Bedenken unterliegt. Die Aerzte hatten der Polizei die Auskunft über die Perſönlichkeit der bei den Unruhen verletzten und in Behandlung getretenen Perſonen unter Berufung auf ihre Schweigepflicht verweigert. Dieſe ſtreitige Frage wird nun von Ebermayer dahin gelöſt, daß, ſelbſt wenn die Aerzte zur Verweigerung des Zeugniſſes berechtigt geweſen wären, kein geſetzliches Hindernis für richterliche Beſchlagnahme beſtehe, da Schriftſtücke im Sinne des Paragr. 97 der Strafprozeßordnung nicht in Frage ſtehen. Für die möglicherweiſe noch zu erwartende richter⸗ liche Entſcheidung wird das Ebermayerſche Gutachten jeden⸗ falls von Wichtigkeit ſein. AHus Stadt und Land. * Maunheim, 13. Oktober 1910. Gründung der Gberrheiniſchen Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft. (Schluß.]) Bezeichnend für das Weſen der neuen Aktiengeſellſchaft iſt die Verteilung des Aktienkapitals. Nach dem Vertrage wird dieſes Aktienkapital von den Vertragsſchließenden zum Nenmwerte in folgendem Verhältniſſe übernommen: die Stadt Mannheim erhält 51 Prozent, die Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft 26 Prozent, die Neue Rheinau⸗Geſellſchaft 11½ Prozent, die Rheiniſche Schuckerr⸗ Geſellſchaft 10% Prozent, die Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft 1 Prozent des Aktienkapitals. In dieſer Verteilung des Aktien⸗ kapitals liegt ein außerordentlich ſchwerwiegendes und großes Zu⸗ geſtändnis der übrigen Vertragsſchließenden an die Stadt Mann⸗ heim. Durch dieſe Verteilung wird der Stadt Mannheim die Majorität in der neuen Aktiengeſellſchaft geſichert und ihr da⸗ mit der ausſchlaggebende Einfluß in der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahn⸗Geſellſchaft eingeräumt. Es iſt dieſes Zugeſtändnis um ſo bemerkenswerter, als die von der Stadt Mannheim in die Aktien⸗ geſellſchaft eingebrachten Objekte den geringſten Wert aufweiſen. Die Stadt Mannheim wird daher für die von der Aktiengeſellſchaft auszugebenden Obligationenanlehen in Höhe von 16 Millionen Mark die Garantie übernehmen. Erleichtert wird der Stadt die Uebernahme dieſer Verpflichtung allerdings dadurch, daß ſie für das daraus erwachſende Riſiko durch Beſtellung erſtſtelliger Siche⸗ rungshypotheken an den verpfändbaren Grundftücken der Aktien⸗ geſellſchaft Rückdeckung erhält. Die Oberrheiniſche Giſenbahn⸗ Geſellſchaft wird ſchon mit den bei ihrer Gründung übernom⸗ menen Bahnen und Werken eine ganze Reihe von Gemeinden be⸗ rühren, und deren Zahl wird ſich mit dem Ausbau weiterer Vorort⸗ bahnen, den die Geſellſchaft beabſichtigt, vergrößern. Es iſt des⸗ halb im Vertrag Vorkehr dafür getroffen worden, daß die im Intereſſengebiete der Bahnen und Werke der neuen Aktiengeſell⸗ ſchaft gelegenen Gemeinden ſich durch Aktienübernahme an ihr be⸗ teiligen und dadurch Intereſſe an ihr gewinnen können. Da die ſämtlichen Aktien der Geſellſchaft von den Gründern übernommen werden, ſo muß die Aktienabgabe an die Gemeinden des Inder⸗ eſſengebiets der Aktiengeſellſchaft, deren Beteiligung erwünſcht oder zugelaſſen iſt, aus dem von den Gründern übernommenen Beftand erfolgen. Der Betriebsvertrag ſieht folgendes vor: 1. Einführung der elektriſch betriebenen Vorortbahnen(Fern⸗ bahnen) in das Stadtinnere. Dieſe Bahnen ſind: Die Linien MannheimViernheimWeinm heim, MannheimLadenburg—Schriesheim und Mannheim Edingen—Heidelberg. Dieſe 3 Linien ſollen in das Stadtinnere eingeführt werden. Bezüglich der Einführung der Fernbahnen wird vereinbart, daß alle in das Stadtinnere eingeführten bezw. aus demſelben kommenden elektriſchen Wagen und Züge von der näch⸗ ſten bezw. bis zur nächſten außerhalb der jetzigen Gemarkung Durch dieſe Beſtim⸗ Buntes Feuilleton. Aus dem Lande Fritz Reuters. Profeſſor Richard Woſſidlo, der beſte Kenner der mecklenburgiſchen Volkskunde, dem wir muſterhafte folkloriſtiſche Sammlungen verdanken, erzählt in der Einleitung zu ſeinem hübſchen, ſoeben bei Otto Wigand in Leipzig erſchienenen Buche„Aus dem Lande Fritz Reuters“ allerlei unterhaltende und vergnügliche Ge⸗ ſchichten über ſeine Erlebniſſe als Aufſpürer der alten volks⸗ tümlichen Ueberlieferung. Im Sommer 1891 eilte er in ruheloſer Haſt von Dorf zu Dorf, um Rätſel und Reime zu ſammeln. In einem Kruge im Ratzeburger Lande war er einmal, während der Wirt mit ſeiner Frau nach Lübeck ge⸗ fahren war, mit der Großmutter und den Kindern allein geblieben. Als die Mittagszeit heranrückte, erklärte Groß⸗ mutter:„Na, wenn ick Se denn wat to Middach kaken ſall, denn möten Se Fritzing ſolang' wohren.“ Ich tue das, ſo gut ein Junggeſelle das verſteht. Fritz hält mit dem„Lohn“ nicht zurück. Großmutter kommt mit dem Eſſen.„Je, Groß⸗ mudder, Fritzing hett ſik hier goor nich ſchön upführt“.— „O, denn willn wie da Fenſter man'n bäten upmaken, denn drögt da fixer.“ Nur durch wiederholte Einkehr ins Dorf gewinnt der Forſcher das Vertrauen der Leute und kann ihnen Zeit laſſen, ſich in die alten Erinnerungen hinein⸗ zuleben, und kann dann daran gehen, Sammelabende zu ver⸗ anſtalten, die Woſſidlo anſchaulich ſchildert, deren Beſuch eine Arbeitsfrau z. B. dem Beſuch des Theaters vorzog; ſie ging lieber„na'n Sozialen Abend von Herrn Voßlow“. Derbheiten kommen natürlich bei den Erfahrungen der Leute genug vor:„Ik ſpräk grad'ut“,„dat möt all rin, ſüs is dat jo nich richtig“,„ſüs hat das Spill jo keen Anſehn“, iſt ihre * Entſchuldigung. Auf die Frage nach ihren Quellen und Gewährsmännern, ob ſie die Erzählung vielleicht aus einem Buche kennen, hört der Sammler von den Leuten etwa:„Dat is all ſowat, wat ik ut Sülwerkenntnis weet; ut Böker iis dat nich“, oder„früher geew dat jo ſo'n Lüd, de dor in beknüppt un verdahn wiren. Dor wier'n ollen Kohhirer (Kuhhirt) in., dee wüßt goor un goor to väl. 5 He glöwte feſt doran, man dörfte keen Mien vertracken, ſüs vertellte he nicks wedder. To den'n güng ick ümmer Sünndags hen; von den'n heff ik dat mihrſte, wat ik weet.“ Daß der Samm⸗ ler ihren Namen unter die Erzählungen ſchreibt, iſt den Erzählern meiſt nicht recht. Wenn Woſſidlo deshalb ſtatt der Namen eine Abkürzung oder ein lateiniſches Wort oder griechiſche Buchſtaben unter ſeine Aufzeichnungen zur Kenntlichmachung der Gewährsmänner ſetzte, konnte er öfters hören:„Dat is wol Avokatenſchrift, wat Se dor ſchriben“, oder„Dat ſünd vör unſ Ogen luter Ulen un Apen“. Kommt der Sammler zum erſten Mal in ein Dorf, ſo iſt das Staunen groß:„Herrgott ne, ne, wat dor wol bi rutbrüden mag“. Einmal war Woſſidlo in Klüz an der Oſtſee am ſelben Tage eingetroffen, wie einige Italiener mit Kamel und Affen⸗ wagen. Als er zu einer alten, ihm empfohlenen Frau ge⸗ kommen war, erzählte dieſe ihm erſt eine Viertelſtunde aus ihren Erinnerungen, unterbrach ſich dann aber mit der Frage: „Na, nü ſeggen Se dewer mal ihrſt, willen Se hät abend noch mit die Apen Kemedi(Komödie) machen? Ein ander⸗ mal, als er einer alten Frau von Halslöſungrätſeln erzählte — Rätſel, die ein zum Tode Verurteilter den Richtern auf⸗ geben darf und die ihm das Leben retten, wenn jene ſie nicht löſen können— und ſie fragte, ob ſie ſolche Rätſel kenne, antwortete ſie:„Ach, nu verſteh ik ihrſt, worüm Se in'n Lann rümreiſen dohn, Se hebben Mitleid mit de armen Verbräkers un ſöken nu ſön Geſchichten toſaam, dat de von'n Dod fri⸗ kamen dohn“. Eine andere Frau, die er nach Leberreimen fragte, glaubte, daß er zu einer Hochzeit reiſen wolle, denn „de worden jo doch wol blot up Hochtiden brukt“. Was Woſſidlo zuſammenbringt, das iſt nach der Meinung der Leute „Bäten Nigs(bischen Neues) ut de oll Welt“, manche glauben, er reiſe für die Meggendorffer oder die Fliegenden Blätter. — Der Humor der Brüder Wright. Seit den Tagen, da die Brüder Wright mit ihren erſten öffentlichen Flügen den Siegeszug der modernen Aviatik einleiteten, ſind die beiden erfolgreichen Konſtrukteure anſcheinend von der Bühne ab⸗ getreten: man hört noch viel von ihren Maſchinen, doch ſelten etwas von den beiden Männern, die den erſten Wright⸗ apparat zum Siege führten. In der Tat ſitzen die Brüder faſt den ganzen Tag über in ihrem Arbeitszimmer, in Dayton, Ohio; man merkt ihnen an, daß ſie von neuen Plänen völlig in Anſpruch genommen ſind, aber kein Reporter und kein Wißbegieriger erfährt etwas; ſie ſchweigen. Es iſt ſchwer, die beiden Erfinder aus ihrer Zurückhaltung hervorzulocken; das Munſey Magazine, das den Brüdern einen intereſſanten Aufſatz widmet, weiß zu berichten, daß ſie die Oeffentlichkeit ſcheuen. Die Unſitte, daß jede Aeußerung von ihnen gleich in die Preſſe lanziert wurde, hat es ihnen unwillkürlich zur Gewohnheit werden laſſen, ſich überhaupt nicht mehr als einzelnes Individuum zu fühlen: der eine ſpricht immer zugleich für den anderen mit. Charakteriſtiſch dafür iſt eine amüſante Anekdote, die ſich vor einiger Zeit in einem ameri⸗ kaniſchen Hotel abſpielte, in dem Wilbur Wright abgeſtiegen war. Er betritt das Rauchzimmer, man bietet ihm eine Kiſte Zigarren dar, und er lehnt ab mit den Worken: Nein, ich danke, wir rauchen nicht. Die Gewohnheit ließ ihn Mannheim, 13. Oktober. Gentenk⸗Wugsiger.(Abendblatt.) 3. Seie. mung ſoll die Konkurrenz für den Lokalverkehr mit der ſtädtiſchen Straßenbahn ausgeſchaltet werden. Die Umſteigefahrſcheine 9 Straßenbahnnetzes der Städte Ludwigshafen und Mannheim ein⸗ ſchließlich der neu zu erbauenden Strecken Neckarau—Rheinau und Waldhof Sandhofen haben auch in den Geſellſchaftswagen(Mann⸗ heim—Käfertal, Mannheim—Feudenheim) Gültigkeit, ebenſo gelten die in den Geſellſchaftswagen auf den Strecken innerhalb der Ge⸗ markung ausgegebenen Umſteigefahrſcheine auch in den Wagen der 8 ſtädtiſchen Straßenbahnlinien. Für die Benützung der ſtädtiſchen 10 Straßenbahnſtrecken durch die Betriebsmittel der Geſellſchaft wird 3 ein Bahngeld an die Stadtgemeinde entrichtet. Für die Mit⸗ benützung von Geſellſchaftsſtrecken durch die ſtädtiſche Straßenbahn 6(Mannheim—Käfertal) gelten ähnliche Beſtimmungen. Der bisher 4 an die Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft bezahlte Betrag für ent⸗ „5„ gangene Einnahmen auf der Käfertaler Linie kommt in Wegfall. Der Strompreis, den die Gefellſchaft an die Stadt zu zahlen hat, betrügt für die erſten 3 Jahre 10 Pfg. pro K..St.; für die folgen⸗ den Jahre wird der Strompreis auf der Grundlage der den Groß⸗ abnehmern von Strom durch die Stadtgemeinde eingeräumten niedrigſten Preiſe für die K..St. jeweils für eine dreijährige Periode neu feſtgeſetzt. 2. Einführung der Kleinbahnlinien Waldhof—Sandhofen—Lam⸗ pertheim und Neckarau—Rheinau Schwetzingen in das Stadtinnere. Dieſe Linien werden von der Geſellſchaft erſtellt; ihr Betrieb wird wie folgt geregelt: a) Solange die Strecken Mannheim Sandhofen bew. Neckarau—Rheinau allein beſtehen, werden ſie dem Straßenbahnnetz der Stadt Mannheim angegliedert. Der Betrieb dieſer beiden Linien wird von der Stadtgemeinde in der gleichen Weiſe, wie dies zur Zeit für die der Stadtgemeinde Ludwigshafen gehörenden Straßenbahnlinien geſchieht, geführt. b) Sobald die Linien nach Lampertheim bezzw. nach Schwetzingen verlängert wer⸗ den, übernimmt die Geſellſchaft die Betriebsführung auf ihren Strecken, alſo auf der Strecke Waldhof⸗(Hafenbahnſtraße)—Sand⸗ hofenLampertheim und auf der Strecke Neckarau—Rheinau Schwetzingen derart, daß mit der ſtädtiſchen Straßenbahn ein durch⸗ gehender Gemeinſchaftsbetrieb eingerichtet wird. Es werden mit⸗ hin ſowohl Wagen der Stadt, als auch Wagen der Geſellſchaft nach Lampertheim bezw. nach Schwetzingen verkehren. Bezüglich der Einnahmen für dieſen Gemeinſchaftsbetrieb iſt beſtimmt, daß alle Einnahmen für Fahrten von Halteſtellen des ſtädtiſchen Netzes nach Halteſtellen der Linie Waldhof—Sandhofen, bezw. nach ſolchen der Linie Neckarau-Rheinau und umgekehrt der Stadtgemeinde gehören, wenn ſie auf ſtadteigenen Strecken erzielt werden. Sie ſind Gigentum der Geſellſchaft, wenn ſie auf deren Strecken für Fahrten nach Haltepunkten des Maunheimer Netzes erzielt wer⸗ den. Von den Einnahmen für Fahrten nach Haltepunkten des Ludwigshafener Netzes gehören 40 Prozent der Geſellſchaft und 60 Prozent der Stadt. Bei dem nach Lampertheim bezw. nach Schtwetzingen erweiterten Bahnbetrieb ſind die Einnahmen derart zu berteilen, daß alle Einnahmen aus Fahrten, welche von dem Straßenbahnnetz der Stadt nach Halteſtellen zwiſchen Sandhofen und Lampertheim, bezw. nach ſolchen zwiſchen Rheinau und Schwetzingen und umgekehrt erfolgen, nach Abzug eines der Stadt⸗ gemeinde gehörenden Anteils— je nach der Fahrtlänge von 10 bezw. 15 Pfg.— Eigentum der Geſellſchaft ſind. Für die Strecke Neckarau-—Rheinau.—Schwetzingen wird der Strom durch die Ge⸗ ſellſchaft aus dem Elektrizitätswerk Rheinau geliefert, für die Strecke Waldhof—Sandhofen—Lampertheim erfolgt die Strom⸗ lieferung durch das ſtädtiſche Elektrizitätswerk vermittelſt eines beſonderen Speiſekabels, in welches eiln Stromzähler eingeſchaltet wird. Die Vorlage ſchließt mit folgendem Antrag: Der Bürgeraus⸗ ſchuß wolle: I. zuſtimmen, daß die Stadtgemeinde die in§ 2 Ziffer 1 des Vertrages A bezeichneten Objekte gemäß den Beſtimmungen des Vertrages C in die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft .⸗G. einbringt; 2. zuſtimmen, daß der zur Uebernahme von 51 Prozent des Aktienkapitals der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft .⸗G. nach Abzug des Werts der unter 1 genannten Sach⸗ einlage erforderliche Betrag von höchſtens 3 500 000 M. aus den Mitleln des Erneuerungsfonds ber ſtädtiſchen Straßen⸗ bahnen und ergänzungsweiſe aus Mitteln der Erneuerungs⸗ fonds der übrigen ſtädtiſchen Betriebe, ſoweit erforderlich auch aus Grundſtocksmitteln entnommen werde; 3. die Zuſtimmung dazu erteilen, daß die Stadtgemeinde bis zur Höhe von Mark 16 Millionen die Garantie für die Ver⸗ zinſung und Tilgung der von der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft.⸗G. auszugebenden Obligationen über⸗ nehme; 4. Aeee daß die Stadtgemeinde die in 8 2 des Vertrages C vorgeſehene ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft übernimmt; 5. den Stadtrat zum Abſchluß eines Betriebsvertrages mit der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft auf der Grundlage der Veſtimmungen des Vertragsentwurſes D ermächtigen. * Ernannt wurde Landgerichtsrat Joſeph König in Karls⸗ ruhe unter Enthebung von ſeiner Stelle als Vorſitzender einer Kammer für Handelsſachen beim Landgericht daſelbſt zum Ober⸗ landesgerichtsrat, Landgerichtsrat Dr⸗ Wilhelm Benckiſer in Karlsruhe für die Zeit bis Ende des Jahres 1911 zum Vorſitzen⸗ den einer Kammer für Handelsſachen beim Landgericht daſelbſt, HDPberamtsrichter Peter Hottinger in Oberkirch zum Land⸗ gerichtsrat in Karlsruhe und Aktuar Georg Ziegler beim Amtsgericht Durlach zum Gerichtsſchreiber. 5 * Veſetzt wurde Aktuar Karl Riebel bei den Notariaten Karlsruhe zum Landgericht Karlsruhe und Betriebsaſſiſtent Otto Kern in Haltingen nach Leopoldshöhe. »Etatmäßig angeſtellt wurde Aktuar Georg W̃ Notariat Haslach. 5 5 n man er sen in Erfurt. Wie wir von gut un⸗ terrichteter Seite hören, gaben die im geſtrigen Abendblatt er⸗ auch hier für den Bruder ſprechen, der überhaupt nicht an⸗ weſend war. Wie alle ſchweigſamen Leute ſind auch die Brülder Wright heimliche Philoſophen mit humorvoller Welt⸗ betrachtung. Als man Wilbur einmal fragte, warum er nicht heirate, antwortete er:„Die Frauen ſind mir den Flugmaſchinen zu ähnlich: ſie ſind unzuverläſſig und ſchwer zu behandeln.“ Bei einer anderen Gelegenheit wurde r gefragt, warum er denn ſo ſchweigſam ſei. Er „Der einzige Vogel, der ſpricht, iſt auch der, der am ſchlech⸗ leſten fliegt.“ Bei dem letzten Fliegermeeting von Indiano⸗ polis gelang es einem beſonders zäh en Reporter ſchließlich, Wilbur eine Antwort abzulocken. Während des ganzen entz beim In ſprochen, der Interbiews hatte immer nur der Reporter geſpr 8 eren über die gefährlichen Schäden ſich ſchließlich des längeren ütbe ausſprach, die im Kriege feindliche Aeroplane einander zu fügen könnten, wenn die Maſchinen mit Geſchützen ausgerüſtet wären. Da endlich brach Wilbur das Schweigen.„Ja“, ſagte er,„es wäre ſchlimm. Doch ich würde immer noch lieber auf der Maſchine ſitzen, die angegriffen wird, als auf der, di rt.“ Boy Scouts. Die britiſche Bog Scouts⸗Bewegung, die darauf abzielt, durch die militäriſche Organiſation 8779 85 ganze Volk umfaſſenden Jugendwehr den kriegeriſchen Geif 15 die Freude an körperlichen Leiſtungen bei der heranwachſenden rlen, hat in Italien ein Vorbilb, don dem das Generation zu ſtärken, ha ſchienenen Angaben über den Ausfall der Kaufmannsgerichts⸗ wahl in Erfurt am 6. Oktober d. J. kein richtiges Bild. Das Ergebnis war folgendes: Liſte 1(deutſchnational) 189 Stimmen 3 Beiſitzer(1907:); Liſte 2(B. D. H. Leipiger Verband 281 Stimmen 4 Beiſitzer(1907:); Liſte 3(Verſicherungsbeamte) 155 Stimmen 2 Beiſitzer(1907:); Liſte 4(1858er] 53 Stimmen 1 Beiſitzer(1907:); Liſte 5(Unitas, kath..⸗V.) 40 Stimmen 0 Beiſitzer(1907:). Demnach haben bei der Wahl am 6. Okt. 1910 gegenüber der Wahl von 1907 die bei einer objektiven Gegenüberſtellung nur in Betracht kommen kann, die Deutſch⸗ nationalen 2 Beiſitzer verloren, ebenſo die 1858er und Unitas je 1 Beiſitzer, während der V. D. H.[Leipziger Ver⸗ band) und die Verſicherungsbeamten je 2 Beiſitzer gewonnen haben. * Erzbiſchof Dr. Nörber wird behufs Erteilung des hl. Sakra⸗ mentes der Firmung an etwa 4000 Firmlinge am nächſten Diens⸗ tag Abend kurz vor 7 Uhr von Karlsruhe kommend hier eintreffen. In üblicher Weiſe erfolgt am Bahnhofe die Begrüßung des Kirchen⸗ fürſten durch den Stiftungsrat, während die feierliche kirchliche Empfangsfeier in der Jeſuitenkirche ſtattfindet. Von Mittwoch bis einſchließlich Samstag iſt Firmung in der Jeſuitenkirche und am Samstag nachmittag Abreiſe Sr. Exzellenz. * Die Influenza. Ueber den am morgigen Freitag im oberen Saale des Reſtaurant„Fauſt“ am Friedrichsplatz ſtattfindenden Vortrag:„Die Influenza, wie ſie ſich zeigt, woher ſie kommt und wie ihr zu begegnen iſt“ beliebe der geehrte Leſer und die freundliche Leſerin, die beide herzlich eingeladen ſind, die An⸗ zeige in heutiger Nummer nachzuleſen. * Edelkaſtanien⸗ und Mandelernte in der Pfalz. Die Ernte der Edelkaſtanien iſt in vollem Gange. Sie fällt, wie man erwarten durfte, erheblich ergiebiger aus als im vorigen Jahre. Auch iſt die Zahl der tauben Früchte, der ſog. Larven, nicht be⸗ ſonders groß. Qualitativ iſt die Ernte auch in anderer Hinſicht gut. Der Verſand iſt demgemäß erheblich größer als im Vorjahr, zumal das trockene, ſonnige Erntewetter die Dauerhaftigkeit der Früchte ſehr begünſtigt. Im Detailverkauf koſtet das Kilogramm ausgeleſene große Ware in dieſen Tagen 40 Pfg.— Die Man⸗ delernte neigt dem Ende zu. Das Kilogramm Mandeln lin grüner Fruchtſchale) koſtet zur Zeit 60 Pfg. Mit Auto und Büchſe. Der moderne Jäger durchſtreift die rieſigen Jagdgefilde Afrikas und Aſiens nicht mehr auf Schuſters Rappen oder auf dem Rücken eines Tieres, ſondern im Auto. Ueber die Art und Weiſe dieſer modernſten Jagd orientierte der Weltreiſende Heinrich Heiland geſtern abend durch einen Lichtbildervortrag, der auf Veranlaſſung des Rheiniſchen Automobilklubs und des Jagdklubs im dichtgefüllten Kaſinoſaale ſtattfand. Ehe ſich der Saal verdunkelte, ſtellte der Vortragende in einleitenden Ausführungen feſt, daß in den tro⸗ piſchen Ländern, die er bereiſt hat, in Indien, auf Zeylon und Java, in Japan die Straßen, die durch die Jagdgründe führen, ſich in einem ausgezeichneten Zuſtande befinden. Jedenfalls fährt man mit dem Auto ſo gut und ſicher, wie durch Baden und Würt⸗ temberg. Auf Java findet man zudem alle—5 Kilometer eine Reparaturwerkſtätte, die den größten Reparaturen gewachſen iſt. Am günſtigſten liegen die Verhältniſſe auf Zeylon. Dort iſt heute der Automobilismus in einer Weiſe entwickelt, daß er faſt ans Unangenehme grenzt. Der einzige Automobilfeind in dieſen autofreundlichen Ländern iſt eine Büffelart. Eine große Schwie⸗ rigkeit war bisher der Transport des Autos auf dem Waſſer⸗ wege. Der Norddeutſche Lloyd hat ſich aber auf Vorſchlag Hei⸗ lands bereit erklärt, das Automobil als Handgepäck anzunehmen. Der Vortragende hat immer ſeinen Stolz darin geſucht, immer nur mit Hilfe der Motorkraft weiter zu kommen und nur bei außerordentlichen Steigungen Menſchen⸗ oder Tierkraft zu Hilfe zu nehmen. Er unterſcheidet ſich in dieſer Beziehung von den Weltreiſenden, die ſich im Auto in Gegenden wagten, in denen das Fahren eine Unmöglichkeit iſt und die deshalb genötigt waren, das Fahrzeug auf weite Strecken transportieren zu laſſen. Im allgemeinen konnte man aus den Ausführungen Heilands, noch mehr aus den prächtigen kolorierten Lichtbildern den Eindruck gewinnen, daß Herr Heiland ein Nimrod iſt, der viel Kaltblütig⸗ keit und Humor beſitzt, der aber auch vom Jagdglück bisher ſehr begünſtigt worden iſt. Schade, daß die Jagderlebniſſe Heilands mehr illuſtriert als erzählt wurden. In dieſer Beziehung hat der Vortrag etwas enttäuſcht. * Städt. Konzertveranſtaltungen im Roſengarten. Die regel⸗ mäßigen ſtädt. Konzerte im Roſengarten nehmen am Sonntag, den 16. Oktober ihren Anfang. An dieſem Tage wird abends 8 Uhr im Nibelungenſaal das erſte große Konzert ſtattfinden, bei welchem die ſchwäbiſchen Liedergruppen vom Kgl. Hoftheater in Stuttgart, ferner der populäre Rezitator in ſchwäbiſcher Mündart, Herr Willi Widmann nus Stuttgart und die voll⸗ ſtändige Kapelle des 2. Bad. Grenadieregiments„Kaiſer Wil⸗ helm.“ Nr. 110 unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters Vollmer mitwirken werden. Das Konzert iſt als„Schwäbi⸗ ſcher Abend“ gedacht und das Programm enthält infolgedeſſen ausſchließlich ſchwäbiſche Volkslieder und Rezitationen ſchwäbi⸗ ſcher Dialektdichter. Auch die muſikaliſchen Vorträge der Kapelle des hieſigen Grenadierregiments ſind dem Charakter des Pro⸗ gramms angepaßt. Hochintereſſante Bilder von der Revolution in Portugal bringt die neueſte Nummer der morgen erſcheinenden Mann⸗ heimer Illuſtrierten Zeitung“. Dieſelbe Nummer enthält auch eine Reihe aktueller Aufnahmen, von denen beſonders die vom Beſuch des Prinzen Ludwig von Bayern und des Grafen Zeppelin in der Gondel des„Parſeval“, von der Beiſetzung des nach ſeinem Flug über den Simplon verunglückten Aviatikers Geo Ausland bisher wenig wußte. In der Tat hat die Stadt Rom bereits vor längerer Zeit eine Organiſation geſchaffen, die ver⸗ wandten Zielen zuſteuert, die ſogen.„Schülerlager“, die haupt⸗ ſächlich durch die tatkräftige Unterſtützung der Königin Elena aus⸗ gezeichnete Reſultate liefern. Einſtweilen beſchränkt ſich die Teil⸗ nahme freilich nur auf jene Volksſchulzöglinge, die im Alter von 11 bis 14 Jahren ſtehen und die ſich während des Schuljahres durch Fleiß und Eifer ausgezeichnet haben. Die Kinder, bei denen kör⸗ perliche Widerſtandsfähigkeit vorausgeſetzt iſt, werden in Trupps formiert, die dann Wanderungen durch die römiſche Campagna antreten. Dieſe Märſche erſtrecken ſich über mehrere Wochen, in denen die Kinder täglich an einem anderen Orte Raſt machen. Dann wird die Gegend durchſtreift, Karten und Croquis gezeichnet und nebenbei auch der landwirtſchaftliche Betrieb beobachtet. Die kleine Schaar iſt unausgeſetzt in Bewegung, ſie muß tüchtige Marſchleiſtungen bewältigen; am Abend wird dann das große Zelt aufgeſchlagen, deſſen Beſtandteile die Schüler im Torniſter mik⸗ führen. Die Ausrüſtung dieſer Ferienpatrouillen hat die Königin Elena geſtiftet, die Teilnehmer tragen graue Tuchhoſen, ein war⸗ mes Sporthemd, kräftige Marſchſtiefel und ein Lodenkape, das bei feuchter Witterung angelegt wird. Im Torniſter aber iſt die Wäſche verpackt, während eine Aluminiumtrinkflaſche an einem Bande über die Schulter getragen wird. Täglich müſſen die Kinder den Eltern eine Poſtkarte ſchreiben, werden men geſammelt, die den römiſchen Krankenhäuſern für die leiden⸗ den Palienten übermittelt werden als liebevolle Grüße des jungen Glalkens Chavez, von der Maſſendemonſtratjon gegen die Fleiſchteuerung wöchentlich aber werden Blu⸗ auf der Ringſtraße zu Wien zu nennen ſind. Der textliche Teil enthält eine Humoreske von Henry F. Urban„Der Mann, der 3* alles umtauſchte“ und eine Skizze von Michel Corday„Im Cafs“, Aus dem Großherzogtum. T Schönau, 12. Okt. Im Feſtſchmuck prangte heute die Stadt Schönau zum Empfange des Landesfürſtenpaars. Das Großher⸗ zogspaar kam mit dem Automobil aus ſeiner Sommerreſideng Badenweiler und durchzog unter Glockengeläute und Böllerſchüſſen die Straßen der Stadt nach dem Schulhaus, wo ihm von den Ver⸗ tretern der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden und der Bevölke⸗ rung ein überaus herzlicher Empfang bereitet wurde. Nach, den üblichen Vorſtellungen der Bürgermeiſter des Bezirkes Schönau, der Stabhälter und Gemeinderäte nahmen die Gäſte im Amtshauſe beim Amtsvorſtande Oberamtmann Tritſchler den Tee ein, woran ſich noch Beſuche der Kleinkinderſchule und des ſtädtiſchen Kranken⸗ hauſes ſchloſſen. Den Schluß des Beſuches bildete eine Rundfahrt durch die feſtlich geſchmückte Stadt. Nach Eintritt der Dunkelheit erfolgte die Rückkehr nach Badenweiler im Automobil. * Lahr, 12. Okt. Heute um die Mittagsſtunde wurden dis Paſſanten in der Nähe des Bahnhofes in Schrecken verſetzt. Beim Rangieren gerieten eine Anzahl Perſonenwagen ins Rollen, paſſierten den Lokomotivpſchuppen und durchſchlugen die 85 maſſive Mauer, bis ſich der vordere Wagen auf dem Trottoir feſtſetzte. Etwas vorzeitig beſorgten dieſe Wagen die Zerſtörung des bald dem Abbruch geweihten Lokomotibſchuppens. Im übrigen ſind Perſonen nicht zu Schaden gekommen, auch iſt der Materialſchaden nicht bedeutend. * Säckingen, 12. Okt. In der Arbeitspauſe ſpielten geſtern nachmittag eine Anzahl jugendlicher Arbeiter in der Nähe ihrer Fabrik auf freiem Felde. Eine alte Brunnen⸗ ſtube diente mit ihren weiten Wölbungen ſchon oft als unter⸗ irdiſcher Tummelplatz für die Räuberſpiele. Auch diesmal ließen ſie ſich an einem Seil durch einen Lichtſchacht von oben in die Gewölbe hinab, als plötzlich die Wandungen des alten Gemäuers in ſich zuſammenbrachen. Zwei von ihnen konnten mit Hilfe von herbeigeeilten Arbeitern wieder durch den Schutt ſich durcharbeiten und an einem Seil heraufge⸗ zogen werden. Der dritte aber blieb durch eine Steinplatte, die ſich an den engen Wänden ſperrte, nach obenhin abgeſperr Nun ſuchte man dem Unglücklichen, mit dem man ſich durch die Trümmer hindurch immer verſtändigen konnte, von unten von den Gewölben aus, beizukommen, zu denen man ſich mittlerweile Zugang verſchafft hatte; aber indem man Mauer ſteine und Erde, die den Schacht füllten, unten weggrub, ſtürzte die nun freiſchwebende Maſſe nach, die Wandungen rutſchten ebenfalls und zerdrückten den eingequetſchte Menſchen. Erſt nach mehrſtündigen Anſtrengungen konnte er befreit werden. Doch der Tod hatte ihn ſchon von ſeine Qualen erlöſt. 85 * Kleine Mitteilungen aus Baden. Die Hoffnung, daß bis zur Kirchweihe die elektriſche Bahn zwiſchen Ketſch und Schwetz⸗ ingen in Betrieb kommt, wird ſich nicht erfüllen. Die regelmäßigen Fahrten werden vorausſichtlich anfang nächſten Monats beginnen. Doch hat die Schuckertgeſellſchaft Vorſorge getroffen, daß bis näch⸗ ſten Sonntag die Gemeinde Ketſch in elektriſchem Licht erſtrahlen wird.— In Leutershauſen wurde eine Freiw. Sani⸗ tätskolonne gegründet, der ſofort 16 Mann beitraten. Lei⸗ tender Arzt iſt Dr. Ferger⸗Schriesheim.— Die Stadt Heidel⸗ berg hat beſchloſſen, am Neptunsgarten, gegenüber dem Bahnhof, ein ſtädtiſches Verkehrsbureau zu erbauen. Das bäude iſt in gefälliger Form geplant und ſoll in ſeinen Kelle men eine Bedürfnisanſtalt der neuzeitlichſten Ginrichtung e — Vor mehreren Monaten brannte in Eichtersheim d Bienenhaus des Rentamtmanns Berth nieder. Man vermute fort Brandſtiftung. Dieſe Annahme hat ſich als zutreffend erwie denn wie der„Pf..“ meldet, bekannte ſich jetzt der Apothekergehi Will aus Kirrlach der Tat ſchuldig, durch die er unter Zuhilfenah von Benzin einen Racheakt verüben wollte.— Die Karlsr Spar⸗ und Pfandleihkaſſe beſitzt ein reines Vermöge von 1325 005.71 M. und die unter Verwaltung des Stadtrat ſtehenden Stiftungen ein ſolches von 1 510 990 M. 44 Pfg.— De Stadtrat zu Baden⸗Baden hat einer Kommiſſion die Au⸗ zugewieſen, Mittel und Wege zur Bekämpfung der Schnak plage zu finden. Für dieſen Zweck ſteht ein Betrag von 3000 Y zur Verfügung.— Das ſtädt. Betriebsamt zu Baden⸗Ba hat ein Projekt für die Grundwaſſerverſorgung gearbeitet, welches einen Aufwand von 1 391 000 M. erford würde.— An mehreren wertvollen Grabſteinen auf dem al— Friedhofe zu orkreu vollſtändig zertrümmert.— Als der Taglöhner Moranth vo EGkttlingen mit einer Senſe auf dem Rücken den Bahndamm de Hauptbahn entlang ging, wurde von der Lokomaotive eines hera brauſenden Zuges die Senſe erfaßt und Moranth auf den Bode geriſſen. Er brach einen Arm und erlitt außerdem noch mehrere Quetſchwunden.— Großes Aufſehen erregt in Lörxrach eine über raſchende Verhaftung. Der Mitinhaber der in der Schweiz Oberland allſeitig bekannten Speditionsfirma Hoſch u. Schöpf Lörrach und Baſel, Schöpflin, ſowie deſſen Prokuriſt Zitt wurden der Gendarmerie wegen Betrugs feſtgenommen und ins Ar gefängnis eingeliefert. Sie ſind beſchuldigt, jahrelang die badi Staatsbahn durch gefälſchte Frachthriefe um bedeutende Be geſchädigt zu haben.— Der kürzlich in Oberkirch verſtorbe Privatier M. Jakobi hat dem Armenfond die Summe von 00 Mark vermach t.— Auf der Hauptſtraße in Oberkirch wurd der 77 Jahre alte Maurer A. Schmidt von dem Automobil Stuhlfabrikanten Meder in Achern überfahren. An den Fol d dadurch erlittenen Verletzungen ſtarb Schmidt noch im Laufe der Nacht.— Fünf der in Lahr an der Schlägerei beteiligt der ſonen, bei welcher Otto Beck erſtochen wurde, wurden in H nommen. Den tötlichen Stich hat aller Wahrſcheinlichkeit einer der Verhafteten, der Küferburſche Schwab aus Tübin geführt.— Am Samstag beſuchten annähernd 1000, etwa 6000 Perſonen die Landw. Ausſtellung in W hut.— Die erſte Hilfe für die in Fützen durch den B Geſchädigten kam aus der Schweig. Es war eine Poſtan mit dem Vermerk, daß das Geld von einer Sammlung Kinderſchule für die Abgebrannten herrühre. Aus Schleithe kamen 60 M. von einem Gaſte des Herrn Poſthalters Wan Das wird dazu anſpornen, daß auch aus unſerem Heimatla Beiträge folgen, die wenigſtens die Aermſten vor Vi ſchützen.— Mit der Wiederherſtellung des Innern der K kirche der früheren Benediktinerabtei in St. B laſie gonnen worden. Die im Stile des ang in Rom von 8. Gerbert i. J. 1783 mit bedeutendem Aufwand nach den Pl des Architekten M.'Irnard erbaute Kuppelkirche iſt am 7. Fe 1874 einem Brande zum Opfer gefallen. Einem Wunſche des ſtorbenen Großherzogs Friedrich J. von Baden gemäß war ſeinerzeit ſofort zur Wiederherſtellung des Bauwerks geſchrit Obgleich 265 000 M. aufgewendet wurden, konnte nur⸗ Erneuerung vollendet werden; nun ſoll auch die rieſige Rotunk urſprünglich das Gotteshaus bildete, wieder ihrer alten Be mung entgegengeführt werden.— Erſt 55 Jahre alt, f Pforzheim nach langem ſchweren Leiden Herr Rob der Beſitzer und Begründer des bedeutendſten S heimet Bezirk. Er hat te ſten u veraltete Lenzſche Sägmühle im Wi ſten beſtausgeſtatteten Werke 4. Seite General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 13. Oktober. 7* Jahren in einer Märznacht ein großer Teil des Werkes und eim mächtiges Holzlager ein Raub der Flammen wurde, zögerte er nicht, das Werk techniſch vollkommener und bedeutend erweitert wieder aufzurichten. Pfalz, Beſſen und Umgebung. * Kleine Mitteilungen aus den Nachbar⸗ 16 ndern. Nachdem in der Nacht vom Freitag aus Sams⸗ tag in Frieſenheim ein dem Lehrer Mader gehöriger Strohhaufen abbrannte, wurde Montag abend auch die Scheuer des Lehrers ein Raub der Flammen.— Die Ver⸗ einigung der Zweibrücker Detailkaufleute lehnten die vom Verband deutſcher Handlungsgehilfen geplante voll⸗ ſtändige Sonntagsruhe ab.— Tot aufgefunden wurde der Buchhalter Peter Niklas 1 von Bran dau i.., der ſchon längere Zeit verſchwunden war.— Reife Heidel⸗ be eren wurde dieſer Tage in einem Walde bei Reichels⸗ heim gefunden.— In Frankfurt wurde in der Frhrl. Rothſchildſchen Zahnklinik Carolineum die erſte Frank⸗ furter Schulzahnklinik eröffnet. Es erfolgt nun⸗ mehr künftig nicht nur die Behandlung aller Volksſchüler koſtenlos, ſondern es werden auch die Zähne ſämtlicher Frank⸗ furter Schulkinder ſtändig unter ärztlicher Beobachtung ge⸗ halten werden. Hierfür iſt eigens ein Schulzahnarzt ange⸗ ſtellt, der jährlich die Zähne von 5000—6000 Kindern zu unterſuchen haben wird. Von Tag zu Tag. — Schweres Automobilunglück. Zittau, 13. Okt. Der Automobilfabrikbeſitzer Zücker rannte heute morgen mit einem Automobil gegen ein Fuhrwerk. Von den 5 Inſaſſen wurde einer getötet, 2 wurden leicht verletzt. — Verhaftung eines Bankdirektor. Bukareſt, 18. Oktober. Hier wurde der Direktor der Budapeſter Bank, Barna, bei dem Verſuche der Einlöſung von 65 000 Kr. Aktien der rumäniſchen Bodenkreditanſtalt verhaftet, weil die Papiere vor Jahren geſtohlen worden ſind. — Große Diebſtähle auf ruſſiſchen Bahnen. Petersburg, 13. Okt. Auf der Warenſtation des Peters⸗ burger Nikolaibahnhofes wurden große Diebſtähle entdeckt. Ein Hauptſchuldiger, ein Kontorbeamter, wurde verhaftet. — Exploſion. Euskirchen, 13. Okt. In der Metall⸗ warenfabrik von Hochhaus wurden durch eine Exploſion ein Ar⸗ beiter getötet und zwei ſchwer verletzt. — Liebestragödie. Eydtkuhnen, 13. Okt. In Wilhewichten erſchoß ein ruſſiſcher Artillerieoffizier erſt ſeine Braut und dann ſich ſelbſt, weil der ehelichen Verbindung Schwierigkeiten bereitet wurden. — Sieben Mann ertrunken. Kuxhaven, 13. Okt. Der Kuxhavener Fiſcherdampfer„Semter Helt⸗ huſen“ iſt hundertfünfzig Seemeilen unterhalb Helgoland mit der ſchwediſchen Bark„Vaddoe“ mit Tonerde an Bord von Fowey nach Stockholm zuſammengeſtoßen. Die Bark wurde ſchwer beſchädigt und ſatk ſofort. Sieben Mann der Be⸗ ſatzung, darunter der Kapitän und der Steuermann, ſind er⸗ trunken. Zwei Mann wurden gerettet und nach Kuxhaven gebracht. Der Fiſcherdampfer befindet ſich in Kuxhaven in Reparatur. — Schweres Automobilunglück. Hachen⸗ burg b. Weſterwald, 13. Okt. Ein ſchweres Automobil⸗ unglück ereignete ſich die vergangene Nacht gegen zwei Uhr auf der Straße von hier nach Oberhattert. Infolge einer unſinnigen Wette fuhr das Automobil mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeit in einen Graben und zerſchellte vollſtändig. Tot ſind der junge Kaufmann Thowalt, Sohn des Lederfabrikan⸗ ten Thowalt aus Hachenburg, und ein Angeſtellter der Leder⸗ fabrik. Sehr ſchwer verletzt wurde der Automobilbdfitzer Henney, der kaum mit dem Leben davon kommen dürfte. — Der Mörder. Leipzig, 13. Okt. Der Mörder des Schutzmannes Hentſchel, der ruſſiſche Revolutionär Oſelewski, hat einen ganz andern Namen, ſtammt aus Oeſterreich⸗Schleſien und ſteht den anarchiſtiſchen Beſtrebungen fern. Er iſt im Juni d. J. aus einer ſchleſiſchen Irrenanſtalt entflohen, in der er als ge⸗ meingefährlicher Geiſteskranker ſeit zwei Jahren untergebracht war. — Der Alkohol. Hamburg, 13. Okt. Hier neckten mehrere Kinder einen angetrunkenen Arbeiter, der einen Revolver zog und auf die Kinder ſchoß; ein 15jähriger Junge, Sohn eines Weichenſtellers, dem eine Kugel durch den Kopf ging, wurde ſofort getötet. — Eine aufregende Revolveraffaire. Berlin, 18. Okt. In Köpenik ſpielte ſich aus Anlaß einer regelmäßigen Rebiſion der Drogengeſchäfte eine aufregende Revolver⸗Affaire ab. Als der mediziniſche Sachverſtändige in Begleitung eines Kriminalbeamten den Ladenraum eines Drogiſten revidiert hatte und nach dem Lagerraum ſich begeben wollte, verweigerte der Drogiſt ihm den Zutritt. Als der Beamte den Drogiſten darauf⸗ hin zur Seite ſchob, ließ dieſer einen großen Hund auf den Be⸗ amten los, ſodaß letzterer ſich gezwungen ſah, den Hund zu erſchie⸗ ßen. Darauf ging der Drogiſt mit einem geladenen Revolver auf den Beamten los und es gelang dem letzteren mit Hülfe des Kri⸗ minalbeamten nur ſchwer, den Drogiſten in Haft zu nehmen. Die Durchſuchung der Lagerräume ſoll eine große Menge verbotener Sachen zutage gefördert haben. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Straßburg, 13. Okt. Der Bakteriologe und Phyſiologe Prof. J. Forſter iſt im Alter von 66 Jahren geſtorben. 8 Das Bismarck⸗Nationaldenkmal. *Aachen, 13. Okt. Der Kunſtausſchuß für das Bismarck⸗ Nationaldenkmal bei Bingerbrück teilt bezüglich des Wettbewerbs um das Bismarck⸗Nationaldenkmal auf der Eliſenhöhe bei Bingerbrück mit: Bingen: Der Ablieferungstermin für die Denk⸗ mals-Entwürfe iſt auf den 30. November feſtgeſetzt. Alle durch die Tageszeitungen gehenden anders lautenden Meldungen ſind irrig, und beruhen auf einer Verwechslung mit dem Plakat⸗ Wettbewerb. Nationalliberale und Fortſchrittliche Volkspartei. Hanau, 12. Okt. Im Wahlkreiſe Hersfeld⸗Rotenburg⸗ Hün⸗ feld iſt als gemeinſamer Reichstagskandidat der Nationalliberalen und der Fortſchrittler Profeſſor Arndt aus kfurt a. M. aufgeſtellt worden. * Dresden, 12. Okt. Die Fortſchrittliche Volkspartei hat heute beſchloſſen, gegenüber Heinze im Reichstagswahlkreiſe Dres⸗ den⸗Altſtadt keinen Kandidaten aufzuſtellen, wenn die National⸗ Aiberalen in Dresden⸗Neuſtadt keinen aufſtellen. Attentat auf einen Eilzug. Beuthen(Oberſchleſten), 13. Okt. Amtlich. Geſtern abend 8 Uhr 57 Min. erfolgte in Kilometer 81 150 der Strecke Beuthen⸗ Oberſchleſien⸗Chorzow unweit der Blockſtelle Roßberg unter der Lokomotibe des Eilzuges 32 rechtsſeitig der äußeren Schiene mit weit vernehmbarem heftigem Knall eine Exploſion. Die Fenſter⸗ ſcheiben des Führerſtandes der Lokomotive, ſowie der folgende Pack⸗ wagen an der rechten Seite wurden durch heranfliegenden Stein⸗ ſchlag und die Gleisbettung gleichzeitig zertrümmert. Der Loko⸗ motivführer wurde durch Glasſplitter am Kopfe unerheblich ver⸗ letzt, ſonſtige Verletzungen der Reiſenden und des Zugperſonals, ſowie Beſchädigungen am Zuge ſind nicht entſtanden, da das Gleis noch betriebsfähig befunden wurde, fuhr der Eilzug, der vom Führer ſofort wieder zum Halten gebracht worden war, nach etwa zwei Minuten weiter. Die auf die Meldung des Blockwärters der Block⸗ ſtelle Roßberg ſowie des Lokomotivführers vom Eilzuge ſeitens der Eiſenbahn ſofort angeſtellte weitere Unterſuchung ergab unzwer⸗ felhaft, daß ein Attentat auf den Eilzug mit einer Dynamitpatrone beabſichtigt war. Die Reichsverſicherungsordnung. W. Berlin, 13. Okt. Die Reichstagskommiſſion für die Reichsverſicherungsordnung nahm nach längerer Diskuſſion unter Ablehnung geſtellter Anträge mit 18 Stimmen die Beſtimmung der Regierungsvorlage an, nach welcher die Verſicherungsanſtalten mindeſtens ein Viertel des Vermögens in Anleihen des Reiches oder der Bundesſtaaten anlegen müſſen. Die gleiche Beſtimmung wurde für die Sonderanſtalten eingeführt. Moabit und Sozialdemokratie. W. Berlin, 13. Okt. Von den wegen den Ausſchreitungen in Moabit der Staatsanwaltſchaft vorgeführten 77 Perſonen gehören 40 der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaft und von dieſen wieder 20 dem ſozialdemokratiſchen Wahlverein an. 8 Verhaftete gehören zu den Streikenden der Firma Kupfer und Co. und auch die Ver⸗ letzten ſind zum großen Teil politiſch und gewerkſchaftlich orga⸗ niſiert. Der Empfang der ungariſchen Delegation bei König Frauz Joſef. Wie n, 13. Okt. Bei dem Empfang der ungariſchen Delegation hielt der Präſident Lang au den König eine Anſprache, hervorhebend die jüngſten Erfahrungen, die jüngſte Vergangenheit hätte einen glänzenden Beweis dafür geliefert, daß der Dreibund das wichtigſte Unterpfand des europäiſchen Friedens bilde und daß die Bündnisrichtung auf der unverſehrten Wahrung des Anſehens der Großmachtſtellung der Monarchie auch für Oeſter⸗ reich⸗-Ungarn die Segnungen des Friedens am meiſten gewährleiſte. Der Redner betonte die große Bedeutung der Wehrmacht und ge⸗ dachte des 80. Geburtstages des Königs, bei welcher Gelegenheit die Völker und gekrönten Häupter der ganzen ziviliſierten Welt der großen menſchlichen und Charaktertugenden des Monarchen ge⸗ huldigt haben. Er erinnerte an die Tage der jüngſten Kriſis, wobei die Zuſammengehörigkeit zwiſchen Volk und Armee in ſeltener Innigkeit ſich gezeigt hat. Der Weisheit und Liebe des Monarchen, welche Wunder vollbracht hat, ſei es zu danken, daß man einen ſo glänzenden unblutigen Sieg erfochten habe. Redner ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den König von Ungarn. Der Empfang der öſterreichiſchen Delegation bei Kaiſer Franz Joſef. Wien, 13. Okt. Beim Empfang der öſterreichiſchen Delegation bei dem Kaiſer hielt der Präſident Glombinski eine Anſprache, in welcher er erklärte, wenn die Monarchie aus der letzten bedrohlichen Kriſis wirklich nach innen und außen geſtärkt hervorgegangen ſei, ſo ſei dies vor allem der Weisheit und anerkannten Friedensliebe des Kaiſers zu verdanken. Die ſchweren Wolken hätten ſich verzogen dank des Patriotismus ſämtlicher Völker der Monarchie und der zielbewußten Führung der auswärtigen Politik, Ferner habe dazu beigetragen die Bereitſchaft der Armee und loyale Haltung der Ver⸗ bündeten. In anbetracht der Bedeutung einer ſtarken ſchlagfertigen Armee und für die Sicherung des Friedens werde die Delegation die gemeinſame Vorlage unter ſorgfältiger Bedachtnahme auf die Leiſtungsfähigkeit der Bevölkerung verabſchieden. Die Politik der Republik Portugal. * Liſſabon, 13. Okt. Der neue Finanzminiſter Relvas hat ſich in einem Interview über die Anſchauungen und Abſichten der neuen Regierung dahin ausgeſprochen, daß die Politik Portugals ſich nach antiklerikalen Grundſätzen richten müſſe, da dies das einzige Mittel ſei, den Fortbeſtand der Republik dauernd zu ſichern. Die beiden Hauptreformwerke der inneren Politik würden die Einführung des obligatoriſchen Laien⸗ unterrichtes, ſowie die Trenn ung von Kirche und Staat ſein. Freie Schulen dürften weiterbeſtehen, aber ihre Lehrer müßten vom Staate beſtätigt werden. Die nationale Schuld werde anerkannt werden, ebenſo alle Verträge und Verbindlichkeiten. Die Regierung werde ſich planmäßig bemühen, das budgetäre Defizit durch eine Steuerreviſion zu lindern und ſchließlich ganz zum Ver⸗ ſchwinden zu bringen. Es werde ferner den Kolonien, deren Erhaltung für Portugal von höchſtem Intereſſe ſei und deren Entwicklung ſie deshalb möglichſt fördern werde, mit Aus⸗ nahme von Angola, finanzielle Autonomie gewähren. Armee und Marine würden verſtärkt werden, damit Portugal nötigenfalls ein Heer von hunderttauſend Mann aufbringen könne. Das Bündnis mit England werde aufrecht erhalten und insbeſondere die Freundſchaft mit den lateiniſchen Ländern gepflegt werden, wobei jedoch deren verſchiedene Ein⸗ richtungen geachtet und jede Propaganda vermieden wer⸗ den ſolle. e, Zerliner Pratztbericht. 5(Von unſerem Berliner Bureau.] Berlin, 13. Okt, Aus London wird gemeldet: Der Exanche Telegrafen Company wird aus Kapſtadt berichtet, es werde an⸗ gekündigt, daß der Beſchluß der Unionsregierung, die Aus⸗ wanderung von Arbeitern für Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika zu verbieten, bereits vor der Erſchießung der Kapkaffern in Willemſtadt gefaßt wurde. Berlin, 13. Okt. Der deutſche Komponiſt Moßkows E i iſt, wie aus Paris gemeldet wird, zum Ritter der Ehrenlegion er⸗ nannt worden. [Berlin, 13. Okt. Die Univerſität Leipzig hat beſchloſſen, Oberrealſchul⸗Abiturienten zum Rechtsſtudium zuzulaſſen. Die Begegnung zwiſchen dem Zaren und Kaiſer Wilhelm. Berlin, 13. Okt. Die Verhandlungen wegen der Begeg⸗ nung zwiſchen dem Kaiſer und dem Zaren ſind jetzt endgiltig ab⸗ geſchloſſen. Der Zar wird ſich nach dem 20. Oktober nach Potsdam zum Beſuch des Kaiſers begeben. Die Zuſammenkunft ſoll einen ſtreng familiären Charakter tragen. Der Kaiſer wird Anfang November den Beſuch des Zaren auf Schloß Friedberg erwidern. Amerikaniſche Annexionsgelüſte. JBerlin, 13. Okt. Aus Newyork wird gemeldet: Einige hieſige Blätter treten offen dafür ein, daß die Vereinigten Staaten die Kontrolle über die zentralamerikaniſche Republik Hon duras übernehmen ſollen, da die Zuſtände dort unhaltbar geworden ſeien. Der Gouverneur der Inſelſtadt Amapola General Valladares hat ſich gegen den Präſidenten der Republik empört. Dem Kapitän des amerikaniſchen Kanonenbootes„Princetown“ erwiderte er:„Ich bin nicht der Knecht amerikaniſcher Schweine!“ Das Eingreifen des amerikaniſchen Kapitäns war geboten, weil der General den engliſchen Kapitän aus der Stadt vertrieben und gedroht hatte, das Eigentum von Briten und Amerikanern zu konfiszieren oder zu zerſtören. Der Kommandant der„Princetown“ beſchloß, es vor⸗ läufig nicht auf einen Kampf ankommen zu laſſen, ſondern erſt die Ankunft des Kreuzers„Scylla“ abzuwarten. Das Kanonenboot „Princetown“ bereitet jedoch eine Landung von Seeſoldaten in Amapola vor. Ruſſiſches. Berlin, 13. Okt. Aus Petersburg wird gemeldet: Baron Krüdener, der Kommandeur des 3. Huſaren⸗Regimentes iſt von ſeinem Adjutanten erſchlagen worden. Es ſoll ſich um einen Racheakt handeln. 5 55 Der Eiſenbahner⸗Ausſtand in Frankreich. 4500 Grubenarbeiter ausgeſperrt. Berlin, 13. Aug. Aus Paris wird gemeldet: Die erſten Folgen des Eiſenbahnerſtreiks iſt die notgedrungene Aus⸗ ſperrung der Hälfte aller Grubenarbeiter des Kohlenbeckens von Courrieres. Von 4500 zum feiern gezwungenen Grubenarbeitern dürfte ein Teil nach Paris kommen, um die Reihen der Streiken⸗ den zu verſtärken. Es iſt wahrſcheinlich, daß auch noch andere Kohlengebiete Arbeiterentlaſſungen vornehmen, da es an Trans⸗ portmitteln für die geförderten Kohlen mangelt und es iſt gar nicht abzuſehen, wie man die Beſtellungen, die gerade jetzt ſehr zahlreich ſind, ausführen ſoll. Verhaftung der Streikführer. Berlin, 13. Okt. Aus Paris wird um 12 Uhr mittags gemeldet: Der Polizeipräfekt Lepine mit dem Sicherheitschef Hamard und zwei Kommiſſaren ſowie einem Sicherheitsbeamten verhafteten um 11 Uhr vormittags in dem Redaktionslokal der Humanité nachbenannte Streikführer: Lemoine, le Quennic, Au⸗ ton, Toffin und Renault. Die Deputierten Jaures und Vaillant proteſtierten lebhaft gegen die Verhaftung der fünf Herren. Der Polizeipräfekt rief ihnen aber zu: Wir kennen dieſe Redens⸗ arten ſeit langem, laſſen Sie uns unſere Pflicht erfüllen. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot hatte die enge Straße nächſt der Rue Montmartre geſperrt. Die Verhafteten wurden in einem Auto⸗ mobil zur Präfektur gebracht. Man erwartet infolge der Ver⸗ haftungen für heute abend große Straßen⸗Kund⸗ gebungen. Berlin, 13. Okt. Aus Paris wird gemeldet: Das allgemeine Ausſtandskomitee hat heute nacht nach langer Sitzung folgenden Streikbeſchluß gefaßt: Das Streikkomitee beſchließt, daß die mit der Verhaftung bedrohten Kameraden ſich zur Ver⸗ fügung des Herrn Briand zu ſtellen haben und zwar in den Redaktionsräumen der Humanits. Das Komitee benachrichtigt die Genoſſen, daß alle Vorkehrungen getroffen ſind, um die Leitung des Ausſtandes auch nach dieſen Verhaftungen zu ſichern und unverzüglich für einen Erſatz der eventuell zu verhaftenden Mitglieder geſorgt werden wird. Das Komitee beglückwünſcht zu der prompten Befolgung des Streikbefehls auf allen Bahn⸗ netzen. Alle Genoſſen, alle Sklaven der Eiſenbahnen rufen wir zu:„Mut, wir ſiegen, von unſerer Feſtigkeit hängt unſere Zu⸗ kunft ab. Es lebe der Streik.“ In Gemäßbheit dieſes Beſchluſſes begaben ſich die leitenden Perſonen, etwa 25 an der Zahl, heute nacht um 2 Uhr nach der Redaktion der ſozialiſtiſchen„Huma⸗ nités“. Einige ſozialiſtiſche Abgeordnete und Rechtsanwälte be⸗ gleiteten ſie und der ganze Redaktionsſtab der Humanits ſowie der Anarchiſt Herve, der Herausgeber der„Guerre ſoziale“ empfingen ſie. Jaures rechnet in der heutigen„Humanité“ ſehr ſcharf mit ſeinem ehemaligen Geſinnungsgenoſſen, dem jetzigen Redaktion, die Briand ſeiner Zeit mitgründen half und wo er ſo oft den Generalſtreik predigte, ſollen nun die, die ihn verwirk⸗ lichen wollten, verhaftet werden. Das republikaniſche Frankreich büßt heute die revolutionäre Vergangenheit des Herrn Briand. Dieſer Herr möchte gern ſeine Vergangenheit begraben, indem er Ungeſetzlichkeiten und Gewaltakte aufeinander häuft.“ Nach Mitteilung des Miniſteriums der öffentlichen Arbeiten wurde bei Peray ein verbrecheriſcher Anſchlag auf die Eiſenbahnlinie durch Loslöſung einer Bahnſchwelle verübt. In Pontoiſe wurde ein Lokomotivführer wegen Streikaufreizung zu 2 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. In Sotteville ein Schaffner zu 3 Monaten. Die energiſchen Maßnahmen der Regierung. W. Paris, 13. Okt. Auf der Oſtbahn wickelte ſich der Verkehr in normaler Weiſe ab. Viele Bahnbedienſteten tragen weiße Binden als Zeichen der Mobilifterung. Im ganzen ſind bei der Oſtbahn nur 120 Arbeiter in den Aus⸗ ſtand getreten. Der Oſtbahnhof wird militäriſch überwacht, da man Gewalttätigkeiten ſeitens der Streikenden der anderen Bahnen befürchtet. Es heißt, der Miniſter der öffentlichen Arbeiten habe im Einvernehmen mit dem Miniſterpräſidenten die arbeitswilligen Lokomotivführer und Heizer ermächtigt, ſich zu bewaffnen, damit ſie ſich gegen etwaige Angriffe ſeitens der Ausſtändigen ſchützen können. Die Streiklage. W. Paris, 13. Okt. Die Führer des Eiſenbahner⸗ ſtreikes, Lemoin, Renault, Teffin, Leguenis und Antout find um 9½ Uhr in den Geſchäftsräumen der„Humanits“ ohne Zwiſchenfall verhaftet worden. Ein ſechſter namens Chalais weigerte ſich mitzugehen, weil ſein Name auf dem Haftbefehl falſch geſchrieben war. Die Situation war um 9½% Uhr folgende: Der Dienſt auf der Orleansbahn verlief normal. Nur ganz wenige Angeſtellte traten den Dienſt nicht an. Auf dem Orſeillebahnhof der Paris⸗Lyon⸗Mättelmeerbahn wickelte ſich der Verkehr abends und in den Nachtſtunden in normaler Weiſe ab. Alle Schnellzüge wurden abgelaſſen, 3 Vororts⸗ züge fielen aus. Auf dem Bahnhofe St. Lazare ſind ſeit 11 Uhr abends 9 Züge eingetroffen. * Paris, 12. Okt. Es beſtätigt ſich, daß infolge der Zwiſchen⸗ fälle bei dem Ausſtande der Eiſenbahnangeſtellten eine gewiſſe Zahl bon Haftbeſehlen erlaſſen worden ſind, welche morgen Vormittag zur Ausführung gelangen ſollen.— Wie im Miniſterium des In⸗ nern abends um 10 Uhr erklärt wurde, war vom Bahnhofe Mont⸗ parnaſſe kein Fernzug abgegangen; nur die Vorortzüge verkehrten. Telegramme aus der Provinz melden, daß kein ernſter Zwiſchenfall vorgekommen iſt; nur einige Fälle von„Sabotage“ ſind zu ver⸗ zeichnen. „Bewählrt ſeit Jahrzehntfen und els vortrefflich anerkannt von den Aerzten aller Herren Länder“— gewiß deutliche Beweiſe für die offenkundige Wirkung von Scotts Emulſton. Nach allen zehrenden Krankheiten, die mit einer Gewichts⸗ abnahme und Abmagerung verbunden ſind, gebraucht man Scotts Emulſion als überaus leicht verdauliches, wohlbekömmliches und die Eßluſt anregendes Kräftigungsmittel. Scotis Emulſion wird von uns ausſchließlich im großen verkauft, und zwar ne loſe nach Gewicht oder Maß, ſondern nur in verſtegelten Originalflaſchen in Karto mit unſerer Schutzmarke(Fiſcher mit dem Dorſch). Scott& Bowne G. m. b.., Frank“ g. M. Beſtandteile Feinſter Mediziral⸗Lebertran 150,0, vrima Glyzerin 500, unterphos⸗ phorigſaurer Kack 4,3 unterphosphorfgſaures Natron.0, pulv. Tragant 3,, feinſter arab. Gummi pulv..0 Waſſer 129,0, Alkohol 11.0. Hierzu aromatiſche Emulſton mit Zimmt⸗, Mandel⸗ und Gaultheriabl je 2 Tropfen. 9920 — —— ie 8. on yn N= re 8 ar hr ef „ K ct c 1 il 33 Familie zu bekommen. beantragte der Staatsanwalt daille, Jug. Klaſſe, Mannhelm, 13. Oktober. General⸗Anzeiger.(Abendblatt. Wg *Freiburg, 12. Okt. Geſtern kam vor der hieſigen Strafkammer der Eiſenbahnunfall von Littenweiler 155 55 handlung. Angeklagt war der 45 Jahre alte Stationsauf⸗ ſeher Bartolomäus Siebold von Schlatt unter Krähen (Amt Engen) wegen fahrläſſiger Gefährdung eines Eiſen⸗ bahntransportes. Am Sonntag den 17. Juli ds. Is., abends 948 Uhr, hielt auf der Station Littenweiler der ins Höllen⸗ tal gehende Abendzug; mit 18 Minuten Verſpätung traf auf der Station Littenweiler der Höllentäler Vergnügungszug ein, der wieder ſtark beſetzt war. Als dieſer Zug die Kreu⸗ zungs⸗Weiche paſſierte, ſtellte der Angeklagte dieſe auf Aus⸗ fahrt, der Zug zerriß und zwei Wagen entgleiſten, einer davon ſtürzte um. Aus dem umgeſtürzten Wagen wurden 30 Verletzte gezogen, von denen einer einen Beinbruch, ein zweiter eine Achſelverrenkung davontrug, Quetſchungen, Schütrfungen, leichte offene Wunden kamen vor und bei einer Anzahl traten Nervenſtörungen ein. Die Verletzten wurden wieder geheilt und lebensgefährdende Nachteile ſtehen nach den ärztlichen Gutachten nicht bevor. Der Materialſchaden belief ſich auf 650 Mark. Das Gericht ließ Milderungsgründe gelten und ſprach eine Geldſtrafe von 200 Mark oder 20 Tage Gefängnis und Koſtentragung aus. Konſtanz, 12. Okt. In nichtöffentlicher Sitzung hatte ſich die hieſige Strafkammer während des ganzen Tages mit der Anklage gegen den Pfarrer J. Bickel von Schienen wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen an Kindern unter 14 Jahren zu beſchäftigen. Der Angeklagte, der aus der Unter⸗ ſuchungshaft vorgeführt wird, iſt beſchuldigt, an der 11 Jahre alten Pflegetochter des Hauptlehrers Rüdin in Schienen ſich im Sinne des Paragraphen 176 vergangen zu haben. Zu der Ver⸗ handlung waren nicht weniger als 31 Zeugen geladen. In ſeiner %ſtündigen Einvernahme erklärt der jetzt 40 Jahre alte Ange⸗ klagte, daß er mit der Familie Rüdin in ſehr freundſchaftlichem Verkehr geſtanden habe und ihr wiederholt finanziell beigeſprungen ſei. Er gibt zu, daß er ſich mit den Kindern in Spielereien ein⸗ gelaſſen hätte, die beſſer unterblieben wären, aber unſittliche Ab⸗ ſichten hätte er dabei nicht gehabt. Vom Vorſitzenden werden dem Angeklagten verſchiedene Fälle vorgehalten, die ſich im Schul⸗ zimmer, im Bienenſtande und an anderen Orten abgeſpielt haben, wobei betont wird, daß einem Geiſtlichen doch ſolche Spielereien nach den Regeln der ſtrengen Askes verboten ſeien, wobei der Angeklagte erklärte, daß er nie daran gedacht hätte, man würde ihm dieſe Spielereien derart auslegen. Von den zahlreichen Be⸗ laſtungszeugen wird aber ziemlich übereinſtimmend ausgeſagt, daß die dem Angeklagten zur Laſt gelegten Handlungen ſchon etwas mehr wie nur Spielereien geweſen ſeien, was auch aus den Ausſagen der Hauptbelaſtungszeugin hervorgeht, die übrigens von anderen Zengen als ſehr verdorbenes und verlogenes Kind bezeichnet wird. Durch die Pflegemutter der Thereſe Scharbach, welche in einem Nachbarorte ſich bei einem Pfarrer im Beicht⸗ ſtuhl erkundigte, ob die Handlungen des Angeklagten mit ihrer Pflegetochter erlaubt ſeien, kam die Sache an die Oeffentlichkeit. Von dieſer Zeit an war das Verhältnis zwiſchen Pfarr⸗ Schulhaus ein geſpanntes und die gegenſeitigen Gehäſſigkeiten erreichten ihren Höhepunkt, als der Angeklagte dem Lehrer Rüdin erklärte, daß der Tod des Sohnes Rüdin darauf zurückzuführen ſei, weil die Eltern unwürdig wären, einen Prieſter in die Auf Grund des Verhandlungsergebniſſes eine Gefängnisſtrafſe von zehn Monaten. Nach verhältnismäßig kurzer Beratung kam das Ge⸗ richt zu einer Freiſprechung unter Uebernahme der Koſten auf die Staatskaſſe, wobei betont wurde, Angeklagten Glauben ſchenken, daß es nicht in unſittlicher Ab⸗ acht geſchehen igen der zeugin keineswegs vollkommen glaubwürdig ſeien. 12 8 *Koblenz, 12. Okt. Das Schwurgericht verurteilte den 20jährigen Arbeiter Peter Tönges aus Grenderich bei Zell an der Moſel, der ſeine Stiefmutter ermordet hat, zum Tode⸗ und wegen berſuchter Tötung ſeines Vaters zu drei Jahren Zuchthaus. Pwportliche Rundſchau.. Hundeſport. *Hundeansſtellung. Auf der am 2. Oktober in Offenburg abgehaltenen Hundeausſtellung erhielten unter ſtarker Konkurrenz folgende Hunde Preiſe: Rottweiler des Süddeutſchen, jetzt Internationaler Rottweilerklub, Sitz in Heidelberg: Sieger „Rigp von Schwanheim“, off. Klaſſe, 1. und Ehrenpreis. Beſitzer Hermann Binner Mannheim„Flora v. Heiligenberg“, off. Klaſſe, 1. und Ehrenpreis. Beſitzer Jakob Schuhmann.„Rer v. Heiligenberg“ Jug.⸗Klaſſe, 1. und Ehrenpreis. Beſitzer Jakob Schuhmaun. Schwarze Wollpudel:„Mento v. Schloßberg“, gen. der rheiniſche Rieß“, off. Klaſſe, 1. und Ehrenpreis, gold. Me⸗ 1. und Ehrenpreis, Beſitzer Peter Boſch, führte der Meiſterſchafts⸗Hunde⸗ Dreſſeur Peter Huckele aus Heidelberg den bekannten Rott⸗ weilerrüden„Prinz v. Darmſtadt“ vor. Unter dem Beifall des Preisrichters Herrn Aug. Neff ſowie der Vorſtandſchaft des feſt⸗ gebenden Vereins, zahlreicher höherer Polizei⸗ und Gendarmerie⸗ Mannheim. Am Nachmittag beamten und des Publikums zeigte das edle Tier ſeine vortreff⸗ lichen Leiſtungen, die ihren Höhepunkt erreichten, als er mit Leich⸗ tigkeit eine Hürde von 2,70 Meter Höhe überſprang. Mit dieſen Leiſtungen bewies„Prinz von Darmſtadt“ aufs neue, daß der Rottweiler ein nur anerkennenswerter Raſſehund iſt. Tandwirtſchaft, Laudwirtſchaftsſchule Anguſteuberg. (Karlsruhe, 12. Okt. Für ehemalige Schüler der großg. Landwirtſchaftsſchule Auguſtenberg wird in der Zeit vom 24. bis 29. Oktober b. J. ein Wiederholungskurs abgehalten. Zweck dieſes Kurſes iſt, die Kenntniſſe der Schüler aufzufriſchen, dieſelben mit Erfahrungen und Neuerungen auf dem Gebiete des Obſtbaues bekannt zu machen. Den Kursteilnehmern iſt hierdurch Gelegenheit geboten, Erfahrungen und Beobachtungen unter ſich auszu⸗ auch kauſchen. Den Teilnehmern am Kurſe können die Reiſekoſten 3. Klaſſe vergütet werden. Anmeldungen mit Angabe der Zeit, während welcher der Beſuch des Obſtbaukurſes ſtatigefunden hat, und einer vom Bürgermeiſteramt beſtätigten Angabe, daß der ſich Meldende zur⸗ Zgeit auch praktiſch im Obſtbau tätig iſt, ſind längſtens bis 20. Oktober bei dem Vorſtande der großh. Landwirtſchaftsſchule Auguſtenberg, Poſt und Station Grbtzingen, einzureichen. 5— Eingabe des Badiſchen Bauernvereins. 5 Aus Baden, 12. Okt. Das Präſidtium des„Badiſchen Hat an das großh. Miniſterium des Innern folgende Eingabe gemacht:„Eine aus den Amtsbezirken Offenburg, Ober⸗ Kürch, Achern, Bühl, Baden, Raſtatt beſuchte Vertreterverſammlung des Rebbaues richtet an das Präſidium des Bad. Bauernvereins das Erſuchen, beim großh. Miniſterium des Innern dahin vorſtellig zu erden, daß dieſes im Bundesrat für weitere Zulaſſung von nerikanerreben eintritt. 1 lich! om 23. Juli 1910 bevorzugt einige wenige Gemeinden aus dieſen en, während die weitaus größte Mehrzahl der Geme e vor vom Verbot des Anbaues der Amerikanerreben ge Die Vertreterverſammlung ſteht auf dem Standpunkt, u Grundbeſitzer die Aupflanzung von Ameri⸗ den ſollte, Gerichtszertung. und daß die Handlungen des Angeklagten eines Prieſters durchaus unwürdig ſeien und ſeine Spiel ein frevelhaftes geweſen ſei, aber man könne dem ſei und daß die Ausſagen der Hauprvpelaſtungs⸗ Die bundesrätliche Entſchließzung da nur auf dieſe Weiſe die in den letzten Jahren ſich bemerkbar machende Unzufriedenheit mit dem§ 15 der Verordnung vom 18. Oktober 1905 ſchwinden wird.“ Da wir nach eingehender Rückſprache mit den Intereſſenten der verſchiedenſten Landesteile zu der Ueber⸗ zeugung gekommen ſind, daß die derzeitigen Zuſtände bezüglich Amerikanerreben tatſächlich ſich als unhaltbar erweiſen, ſchließen wir uns den Forderungen obiger Reſolution an, geben ſie befürwortend einem hohen Miniſterium weiter und bitten dringend, im Sinne derſelben wirken zu wollen.“ Volkswirtschalt. Tondoner Börſen⸗Wochenbericht. l. W. London, 7. Oktober. Während der letzten Tage hatten ſich die Weltbörſen mit mancher⸗ lei ungünſtigen Faktoren abzufinden. Zunächſt waren es die Ar⸗ beiterſchwierigkeiten hierzulande, wie in Deutſchland. Da dieſelben große Induſtrien berühren, ſo ſind ſie von enormer Tragweite für den allgemeinen Wohlſtand. Deshalb iſt es erfreulich, daß während der letzten Tage die Ausſichten für eine baldige Beilegung der Differenzen ſich gebeſſert haben. Weiterhin iſt die Entwicklung des Geldmarktes in Betracht zu ziehen. Bis jetzt allerdings laſſen ſich keine gerade beängſtigende Faktoren entdecken, aber die Bemerkungen des Präſidenten der Neichsbank in der jüngſten Ausſchußſitzung ſind wohl dazu angetan, den ſpekulativen Eifer etwas zu dämpfen,— wo es eines„Dämpfers“ überhaupt momentan bedarf. Soweit der hieſige Platz in Betracht kommt, ſcheint dies kaum nötig, da ihm doch während der letzten Zeit mit Kautſchukwerten, Petroleumaktien und teilweiſe auch mit rhodeſiſchen Aktien ſo ſcharfe Verluſte entſtanden ſind, daß die Unternehmungsluſt des Publikums auf ein Minimum zuſammen⸗ geſchrumpft iſt. Eines Dämpfers bedarf es wohl auch kaum für New⸗ Hork, wo bei einer hoffnugusvollen Grundſtimmung die Haute Fi⸗ nance wie auch die profeſſionelle Spekulation ſich einig ſind, daß die Situation nicht genügend geklärt iſt, um eine größere Avanee in Wall Street zu begünſtigen. Nicht allein politiſche Bedenken, wie die Schwächung der republikaniſchen Partei und das Mißtrauen gegen Rooſevelt, mahnen Newyork zur Vorſicht, ſondern auch die Ungewiß⸗ heit über die Geldmarktsverhältniſſe in anbetracht der ungelöſten Frage der Finanzierung der Baumwollverſchiffungen. Abgeſehen von dieſen Faktoren ſpielen auch Faktoren politiſcher Natur, die auf das finanzielle Gebiet von großem Schwergewicht waren, eine große Rolle, namentlich die Haltung Frankreichs gelegentlich der ungar. u. türk. Anlehen. Sie deutet wohl darauf hin, daß man an der Seine mehr u. mehr darnach beſtrebt iſt, mit der Kapitalkraft Frankreichs Politik zu treiben. Es bleibt abzuwarten, ob die Vorgänge der letzten Zeit nicht eine gewiſſe Animoſität gegen Frankreich und das mit ihm an⸗ ſcheinend einige England, in den von dem Oſtracismus der Miniſter am Quai'Orſay betroffenen Ländern hinterlaſſen werden. In⸗ zwiſchen hat Ungarn ſeine Anleihe teilweiſe bei ſich zuhauſe, teilweiſe bei Nachbarn plaziert und auch der Türkei ſcheint wohl ſchließlich beſſere Behandlung zuteil zu werden, als man zuerſt beabſichtigte. Jedenfalls ſind die Verhandlungen zwiſchen der Pforte und der fran⸗ zöſiſchen Gruppe noch nicht abgebrochen. Bei Schluß der Berichts⸗ woche wurde der Börſe mit der portugieſiſchen Revolution eine neue Senſatton beſcheert. Daß früher oder ſpäter das Pulverfaß am Tafo explodieren mußte, deſſen war man ſich wohl bewußt. Deshalb haben die Liſſaboner Nachrichten auch nicht gerade erſchreckt, wenn auch die Werte der iberiſchen Halbinſel naturgemäß dadurch erſchüttert wur⸗ den. Politiſche Verwicklungen ſind wohl im Zuſammenhange damit nicht zu befürchten, da wie das Sprachrohr der liberalen Partei Eng⸗ lands, die„Weſtminſter⸗Gazette, bemerkt, ſind die Zeiten vorbei, wo Dynaſtien und unliebſame Monarchen Nationen durch auswärtige Mächte aufgezwungen werden können. Auch dieſe Woche war leider zu konſtatieren, daß der Markt der heimiſchen Fonds trotz des gewichenen Kursſtandes nicht an Umfang gewinnt, wenn auch bei dem runden Kurs von 80 Prozent für Konſols einige Nachfrage zutage zu treten ſcheint. Die Zeit naht heran, wo die innerpolitiſchen Faktoren wieder mehr Beachtung fin⸗ den werden. Im November tritt das Parlament zuſammen und die Verfaſfungsfrage wird wieder in den Vordergrund treten. Dies iſt aber wohl bereits im Kursniveau diskontiert. 1 Heimiſche Bahnen haben während der letzten Tage ſich etwas gebeſſert. Jede Hoffnung, daß die Intervention des Handels⸗ amtes zu einer Verſtändigung in der Textil⸗Branche führen wird, iſt noch nicht geſchwunden. ſperrung der Arbeiter dieſer Induſtrie würde ja auch enorme Ver⸗ luſte herbeiführen. Unter fremden Staatsfon ds haben Portugieſer, Spanier und auch Braſtlianer unter den Vorgängen in Liſſabon gelittenn In Newyork ſind die Umſätze nicht gerade von großer Be⸗ deutung, aber die Tendenz iſt eine günſtige. Allerdings konnten die höchſten Kurſe ſich nicht behaupten. ſcheint ſich etwas Reſerve aufzuerlegen, wohl weil man ihr an⸗ gedeutet hat, daß eine Vergrößerung der ſpekulativen Engagements momentan in Bankkreiſen nicht gern geſehen wird, da man erſt die Geldbedürfnißſe für die Ernte befriedigt ſehen will. Inzwiſchen werden die Ernteausſichten beſonders für Mais günſtig beurteilt, auch machte die Meldung, daß die Firma Kuhn, Loeb u. Co. die Bankiers der Miſſouri, Kanſas und Texas geworden ſind, guten Eindruck. Erie⸗Emiſſionen lagen feſt auf Gerüchte, wonach die Verhält⸗ niſſe der Geſellſchaft ſich derart gebeſſert haben, daß die Compagnie die Genehmigung der Ausgabe von Bonds zu erhalten glaubt. Gegen Schluß der Berichtswoche notierten Northern Paeifie Shares ſchwächer auf das neuerliche Gerücht einer Ermäßigung der Dividende. Man glaubt jedoch nicht, daß dieſem Gerücht irgend eine Bedeutung bei⸗ zumeſſen iſt. Der Bondsmarkt liegt weiterhin feſt. Was die Nach⸗ richten aus der Induſtrie anbelangt, ſo ſcheint die Stahllage ſich noch nicht gebeſſert zu haben. Es verlautet, daß die Steel Corporation momentan nur mit 67 Prozent ihrer Betriebskapazttät arbeitet. Von ausländiſchen Bahnen liegen mexikaniſche Verte feſt. Mexican Railways zogen auf die Dividendenerklärung und die weiter günſtigen Ausweiſe an, haben aber inzwiſchen einen kleinen Teil ihrer Avance auf die Nachrichten von Ueberſchwemmungen ein⸗ ebüßt. Gute Nachfrage beſteht neuerdings für Mexican National nd. Pref. Shares, die uns weiter von gutunterrichteter Seite warm empfohlen werden. Ständige Ausſtellungskommiſſion für die deutſche Induſtrie. In der Plenar⸗Sitzung der„Ständigen Ausſtellungskommiſſion für die Deutſche Induſtrie“ vom 12. Oktober ſprach ſich der Vorſtand einſtimmig für die Notwendigkeit aus: auch weiterhin die Deutſche Induſtrie vor der Beſchickung unnützer Ausſtellungen zu bewahren, vor allem aber Stellung zu nehmen gegen die ſich neuerdings häufenden Weltausſtellungsproje kte im Aus⸗ lande. Konkurſe in Süddeutſchland. Bretten. Kaufmann Adolf Ka ſt..⸗T. 31. Okt.;.⸗T. 11. November. Oberkirch. Kaufmann Joſ. Steiner, Inhaber der Firma Joſ. Steiner, Kudevers Nachf..⸗T. 24. Okt;.⸗T. 7 November Augsburg. .⸗T. 8. Nob. Garmiſch. Eduard Lang, Hotelbeſitzer f..⸗T. 26. Okt; .⸗T. 7. November. Leutkirch. Faver Zwickle, Mühlenbeſitzer in Haslach. .⸗T. 22. Okt.;.⸗T. 2. Nov. München. Joh. Pleſchak, Schuhwarenhändler..⸗T. 28. Oktober;.⸗T. 8. Nov. ö G. Wieſer, Schuhmacher..⸗T. 28. Okt.; Neuſtadt(Haardt). H. Leo Oberſteiner, Schriftleiter + .⸗T. 26. Okt.;.⸗T. 8. Nov. Die heutige Effektenbörſe verkehrte infolge de: iſrael. Feier⸗ tages in äußerſt ſtiller Haltung. Kursveränderungen wieſen auf: Franconia 1195., Oberrheiniſche Verſicherung 895., Heddern⸗ heimer Kupfer 129½ G. Nenten⸗Auſtalt der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank. Der Rechenſchaftsbericht für 1909 weiſt 3019(i. V. 3186) Mitglieder auf, bei einem Rentenkapital von.39 Mill.(½.41 Mill.) und einem Reſervefonds von 182 794(. 188 739. Mülheimer triebsüberſchüſſe, zu denen noch 5048 Vortra 0 une aus Nach ausſcheidet. Die Durchführung einer allgemeinen Aus⸗ Die profeſſionelle Spekulation fabrik wird auf 11 Proz(8 Proz.) geſchätzt. leinbahnen, Akt.⸗Geſ., Mülheim a. Rh. Die vor ründete Geſellſchaft verzeichnet für 1909/10 4 103 979 68 396( 12 930) für Zinſen verbleibt ein Reingewinn von 4 8804 ( 5048), der vorgetragen wird. Eine Dividende wird alſo wieder nicht verteilt. 88 Die Deutſchen Elektrizitätswerke in Aachen Garbe⸗Lahmeyer⸗ Akt.⸗Geſ. erzielten nach M. 147 124(i. V. M. 161 100) Abſchreih⸗ ungen einen Reingewinn von M. 582 826(M. 387 720), woraus wieder eine Dividende von 5 Prozent auf M. 3 Millionen Aktienkapital verteilt wird. Dem Dividenden⸗Ergänzungsfonds werden M. 150 000(wie i..) zugeführt und M. 212 566 Mark 75 166) vorgetragen. Die zugehörige Baugeſellſchaft für elektriſche Anlagen in Aachen weiſt bei M. 11 916(i. V. M. 14 989) Abſchretb⸗ ungen einen Verluſt von M. 16 408(M. 11 283) auf, der aus dem Dibidenden⸗Ergänzungsfonds(im Vorjahr aus dem Reſervefonds) 55 gedeckt wird.(Im Vorjahr wurde noch aus dem Dividenden⸗ Ergänzungsfonds eine Dividende von 5 Proz., auf das mit 25 Proz. eingezahlte Aktienkapikal von M. 1 Million gezahlt.) Erhöhung der ſächſiſchen Steinkohlenpreiſe. Die am(. Oktober in Kraft getretene Erhöhung der Kohlenpreiſe um 6 für den Doppelwagen fächſiſche Steinkohlen und um 10 für Braun⸗ kohlenbriketts erſchweren die Abſatzverhältniſſe. Die Verbraucher eee größere Abſchlüſſe bedingen meiſt Preiszuge⸗ tändniſſe. 297 Die Humboldtmühle Akt.⸗Geſ. in Berlin begründet den Vorſchle einer Kapitalserhöhung um 4 500 000 auf 4 1 500 000 damit, daß eir Speicher mit 3000 To. Lagerraum für etwa 200 000 erbaut werden ſoll und daß in Anbetracht der Tilgung der Obligationsanleihe bis auf 40 000 eine Verſtärkung der Betriebsmittel erwünſcht ſet. Aus 136 637(i. V. 135 937) Reingewinn ſollen bekanntlich 10 pCt. (wie i..) Dividende verteilt werden. Das neue Geſchäftsjahr ver⸗ lief anfangs ſehr ruhig, wurde inzwiſchen aber lebhafter. Man hoffe bei normaler Weiterentwicklung auch für das erhöhte Kapital eine angemeſſene Dividende zu erarbeiten. 3 Die Aktien⸗Geſ. für Montaninduſtrie in Berlin keilt jetzt mit daß ſie beabſichtigt, zwecks Vereinfgchung des Geſchäftes die Bank für Werte ohne Börſennotiz G. m. b.., deren ſämtliche nominal Mark 1 Million Anteile ſie beſitzt, auf die.G. für Montanindu⸗ ſtrie überzuleiten. Die Geſchäftsführer der G. m. b. H. werden ſtell⸗ bertretende Direktioren mit Prokura bei der.G. für Montanindu⸗ ſtrie, aus deren Vorſtand Direktor Seckel mit Ende dieſes Jahres Telegraphiſche Handelsberichte. Verſand des Stahlwerksverbandes. * Düſſeldorf, 13. Okt. Der Verſand des Stahlwerks⸗ verbandes an Produkten A betrug im September 1910 To. 449 082(Rohſtahlgewicht) gegen 446 589 Tonnen im Auguſt a. e. und 438 904 Tonnen im September 1909. Der Verſand iſt alſo um 2493 Tonnen höher als im Auguſt 1910 und um 10178 To höher als im September v. Is. Von dem September⸗Ver entfallen auf Halbzeug 134340 Tonnen(gegen 115 162 im Auguſt a. c. und 136387 Tonnen im September 1909 Eiſenbahnmaterial 160 134 Tonnen(gegen 181˙272 im Auguſt a. c. und 165 225 Tonnen im September v. Is.) auf Formeiſen 154 608 Tonnen(gegen 144 700 Tonnen im Auguſt ds. Is. und 137192 Tonnen im September 1909). Verkauf eines Kohlenfeldes des Eſchweiler Bergwerkvereins * Köln, 13. Okt. Der Eſchweiler Bergwerksverein v kaufte laut Frkf. Zeitung vorbehaltlich einer noch vorzunehm den Prüfung einen Teil ſeines Kohlenfeldbeſitzes für den trag von%½ Millionen Mark an eine ſranzöſiſche Gruppe. Lieferungen für die deutſche Waggonbaninduſtrie. Berlän, 13. Okt. Wie wir hören, veranſtaltet das Könt Eiſenbahn⸗Zentralamt in allernächſter Zeit einen Submiſſionstermin auf Lieferung von Eiſenbahnwaggons. Es handelt ſich diesmal um einen ganz erheblichen Bedarf, der die ſonſtigen Anforderungen üb ſteigt. In erſter Reihe werden 1200 Perſonenwagen, außerdem geg 300 Gepäckwagen und 7600 Güterwagen verſchiede en an fordert. Für die Holzinduſtrie iſt dieſer Termin inſof tigkeit, als ohne Zweifel die Waggonfabriken in Zukun ſein wer Beſtellungen auf Hölzer aller Axt mit R bevorſt Lieferunge machen. ———. Fränkfurt a.., 13. Okt. Die Kärlshütte.⸗G, für Eiſen⸗ gießerei u. Maſchinenbau⸗ u Altraſter ſchlägt klaut Frkf, Zig.“ wi 7 Prozent Dividende vor. 5 „ Berlin, 13. Okt. Die Phönix Aktien⸗Geſellſchaft fi kohlen⸗Verwertung in Berlin erzielte lt.„Frkf. Ztg.“ im erſten ſchäftsjahre nach Abſchreibungen von 521 000 M. einen gewinn von 412 200., worauf auf das Aktienkapital v Millionen eine Dividende von 6 Proz. vorgeſchlagen w Berlin, 13. Okt. Die Dividende der Neurod anſtalt wird vorausſichtlich 4 Prozent betragen. 255 Berlin, 13. Okt. Die Dividende der Varziner JVerlin, 13. Ott. Die Maſchinenfabrit Koppel einen Reingewinn von 705 164 M.(416 257.] Div Prozent(22 Proz.) 8 IBerlin, 13. Okt. Die Maſchinenbau⸗A.⸗G. D in Dortmund ſchlägt 8 Proz.(11 Proz.) vor. 1298 Starkes Anziehen der Elbefrachten. * Hamburg, 13. Okt. Die Elbefrachten zogen lt Ztg.“ ſtark an und zwar um 7 Pfg. auf der Mittelelbe unk 0 15 Pfg. auf der Unterelbe. Magdeburg notierte 80, Rieſa 60. Die Urſache für die ſtarke Steigerung iſt Mangel an K und großem Ladeangebot in Phosphat und Schwefelkies zu Wittener Stahlröhrenwerke. * Witten a. d. Ruhr, 13. Okt. Der Ueberſchuß d ner Stahlröhren⸗Werke für 1909—10 ſtellt ſich lt.„Ir auf rund 736,000 Mk. Nach Abſchreibungen von rund 120 ſoll eine Dividende von 16 Proz. gegen 25 i, V. auf d 1 100 000 auf 3 500 000 erhöhte Aktien⸗Kapital ausbezah Wie die Verwaltung noch mitteilte, iſt der Auftragsbeſta digend, die Preiſe ſind jedoch gedrückt. Konkurs. * Berlin, 18. Okt. Im Konkurs⸗Termin der L. Honig in Berlin berichtete der Konkursverwalter, 450,000 M. Forderungen zu berückſichtigen ſind, den Mark verfügbare Maſſe gegenüberſtehen, ſodaß die Gläubiger eine Quote von nur 2 Prozent zu erwarten haben. Der Glä biger⸗Schutzberband der Textil⸗Induſtrie wird wegen d gänge in dem Konkurs Strafanzeige erſtatten. Eein Dementi. * Berlin, 13. Okt. Die Gerüchte von einer Fuſid Luxemburgiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. mit de lering u. Co.⸗A.⸗G. in Benrath meldet die„Berliner aus Düſſeldorf. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats vo⸗ lering u. Co, hat auf Anfrage erklärt, daß weder eine ſitzung ſtattgefunden habe, noch das Werk von irgend ein ſichtigt worden ſei. Den Verwaltungsorganen ſei von Plänen nichts bekannt. 52 Falſche Gerüchte. Berlin, 13. Okt. Zwiſchen der Friedrich Krup und den Mannesmann⸗Röhrenwerken in Düſſeldorf fit Angliederungsverhandlungen ſtatt. Die Gerüchte ſind leic durch entſtanden, daß die Direktoren der Mannesmann⸗We einiger Zeit auf der Villa Hügel waren. Dieſer Beſuch „Frkf. Ztg.“ rein geſellſchaftlicher Natur. Reichsbank. Bei der Reichsbank weiſt di Starke Rückflüſſe bei der Geusral⸗Augeiger. Abendblatt“ Mannhem, 13. Oktober. Aufſchlag für Spiritus. *Berlin, 13. Okt. Der Geſamtausſchuß der Spiritus⸗ Zentrale beſchloß in ſeiner Sitzung vom 12. Oktober den Auf⸗ ſchlagspreis für Spiritus mit Wirkung vom 17. Oktober 1910 von Mark auf 41 Mark zu erhöhen. Neues aus Amerika. Newyork, 18. Okt. Der Präſident der Pennſylvania klärte vor der Interſtaate Commerce⸗Kommiſſion, der Betriebs⸗ Ko ffizient der amerikaniſchen Bahnen ſei in den letzten Jahren m 6 Prozent geſtiegen. Er verlangte deswegen lt.„Frkf. Ztg.“ nergiſch die Gütertarif⸗Erhöhung. Umwandlung in eine Kommanditgeſellſchaft. Brüſſel, 13. Okt. Die Lütticher Bankfirma Nagel⸗ mackers et Fils wurde laut Frk. Zeitung in einem Kommandit⸗ ſeſellſchaft mit einem Kapital von 10 Millionen Franes umge⸗ wandelt. Telegraphiſche Börſen⸗Perichte. [Privattelegramm des General- Anzeigers.) Frankfurt a.., 13. Okt. Fondsbörſe. Wie nicht anders 3u rten war, iſt der Beſuch der Börſe wegen des“israelitiſchen Feitertages ein ſehr ſchwacher und dementſprechend das Geſchäft ein ganz minimales. Die Haltung war bei Beginn etwas beſeſtigt. Auch trat im Laufe des Verkehrs eine Erſchlaffung ein, da das In⸗ tereſſe zu gering war. Das Geſchäft erfuhr eine! weitere Ab⸗ chwächung noch dadurch, daß es an Anregung fehlte. Newyoͤrk war eſtern geſchloſſen, infolgedeſſen die in Betracht kommenden Werte n luſtloſes Ausſehen zeigten. Der Ausſtand der franzöſiſchen Eiſen⸗ ahner war wohl beachtet, wurde aber im ganzen als interne An⸗ gelegenheit Frankreichs angeſehen, da vorläuſig das Ausland keine Nachteile erfahren hat und der Verkehr mit Deutſchland keine törung erlitt. Was die einzelnen Werte betrifft, ſo zeigten Bank⸗ ktien bei den geringen Umſätzen behauptete Tendenz. Nennens⸗ werte Veränderungen ſind nicht zu verzeichnen. Transportwerte ſind nur wenig gehandelt worden. Die Stimmung dafür war luſtlos. nz Heinrich⸗Bahn erfuhren eine Kurseinbuße von 1½ Prozent, rreichiſche Bahnen behauptet. Das Kursniveau der Schiffahrts⸗ aktien erfuhr etwas Abſchwächung, beſonders Norddeutſcher Lloyd. wohl verhältnismäßig günſtige Nachrichten für den Montanmarkt lagen, haben ſich die Kurſe nur gering verändert. Für Phönix⸗ ſergbauerhielt ſich weiteres Intereſſe. Elektriſche Werte nur gering erändert. In Kaſſainduſtriewerten blieb der Verkehr ebenfalls uhig. Von deu chemiſchen Werten war Nachfrage für Höchſter Farb⸗ erke, welche 4½% Prozent anzogen. Auch Maſchinenfabriken waren ut gehalten. Auf dem Gebiete des Fondsmarktes zeigte ſich etwas rage für heimiſche Anleiheu, ausländiſche wenig beachtet. Der Verkehr war weiter ſtill und die Kurſe un⸗ Die Nachbörſe blieb ruhig und behauptet. Phönix Berg⸗ lebhafter und feſt. Es notierten: Diskonto 18956, Dresdner 161%, Staatsbahn 162½, Lombarden 22, Baltimore Ohio 109½, Phönix ergbau 251½. Bezugsrecht auf Aktien der Blei⸗ und Silberhütte 20 bez, Geld, auf Aktien der Fränkiſchen Schuhfabriken 5& bez. G. *Berlin, 18. Okt. Fondsbericht. Zu einem regen Geſchäft kam es an der heutigen Börſe nicht, da die Unternehmungsluſt, inesteils wegen des geringen Beſuchs anläßlich des jüdiſchen Feier⸗ tags, anderſeits wegen der neu aufgetauchten Unſtimmigkeiten in der Werftinduſtrie und des franzöſiſchen Eiſenbahnſtreiks gering war. An Auslandsbörſen herrſcht ebenfalls Zuückhaltung wie hier. In ſſel ſind zu dem noch ſeitens der belgiſchen Staatsbahnen für den ohleubedarf niedrigere Preiſe durchgeſetzt worden. Der Bericht des n Age über den amerikaniſchen Eiſeumarkt lautet wenig zu⸗ ſichtlich. Belangreiche Kursänderungen waren nicht zu ver⸗ en, und nur vereinzelt geſtaltete ſich der Verkehr in Spezial⸗ ten etwas lebhafter. So ſetzten Warſchau⸗Wiener auf befriedigen⸗ en weis ihre Steigerung um ca. 2½ Prozent fort. Auch Phönix enkirchener konnten eine Steigerung druchſetzen. In Schiff⸗ kam es beſonders in Hanſa zeitweiſe zu regen Umſätzen jehenden Kurſen. Sonſt blieb das Geſchäft außerordent⸗ gut behauptetem Kursſtand. Tägliches Geld leicht zu Berlin, 13. Oxkt. Produftenbericht. Infolge des Sheutigen chſten jüdiſchen Feiertages blieben die meiſten Intereſſenten der duktenbörſe fern. Bis zum Abſchluſſe der erſten Börſenſtunde nur Abſchlüſſe bis zu einer halben Mark niedrigeren Preiſen ee e gekommen. Sonſt ruhte das Geſchäft vollſtändig. ſchön. Verliner Effektenbörſe. zerkin, 13. Okt.(Anfanas⸗Furſe.) 209.75 209.2 Laurahütte Weizen per Dez. Wien, 1 3. Okt. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien Länderbank Wienet Bankverein Staatsbahn Lombarden Marlnoten Wechſe! Pari⸗ 669.20 670.50 533 50 533.50 556.70 557— 760. 759.50 116.50 116.20 117.61117.65 95.36 95.88 94.15 94.10 97.— 96.90 97.— 97.— 111.55 111.50 91.75 91.80 772.20 772,50 Oeſt. Kronenrente „ Paptierrente „ Silberrente Ungar. Goldrente „ Kronenrente Alpine Montan Tend.: ruhig. Pariſer Börſe. Parts, 13. Okt. Anfangsk: 3 d% Rente 96.50 96.67 Spanier 93.— 93.60 Türk. Looſe———̃ Banque Ottomane 678— 682.— Rio Tinto i Londoner& London, 13. Okt..(Telegr.) 2% Conſols 80% 80½ 3 Reichsanleihe 81½ 81— 4 Argentinier 89½% 89ʃ/ 4 Italtener 102— 102— 4 Japaner 92¼ 92ʃ¼ 3 Mexikaner 35˙% 35¼ 4 Spanier 92 91½% Otlomanbank 17— 17.— Amalgamated 69% 69˙ Anacondas 80% 8/8 Nio Tinto 67%æ 68— Central Mining 15 Chartered 3050 De Beers 165˙ Gaſtrand%. Geduld 1 Goldftelds 5˙/ irſe. Debeers Eaſtrand Goldfield Nandmines 426.— 428.— 133.— 133.— 147.— 148— 213.— 214.— ffektenbörſe. Anfangskurſe der Effeltenbörſe. Moddersfontein 117 Premier. Randmines 85ʃ6 Atchtſon comp. 104 0⁰ Canadian 200¾ Baltimore 111— Chikago Milwautee 127½ Denvers com. 33%/ Erie 29 55 Grand TrunkIII pref. 47½ ord. 27 ½½ Loutsville 151— Miſſouri Kanſas 36/ Ontario 43˙. Southern Pacifie 119% Union com 17455 Stsels com. Lagersfontein 8/ 11 Berliner Berliu, 13. Olt. 8 137%⁹ Tend. träge. Produktenbörſe. (Telegramm.)(Produktenbörfe.) Preiſe in Mart pro 100 ke frei Berlin netto Kaſſe. 12 201 203.——.— 207.50—.— 13. Weizen per Okt.——.— „ Dez. „ Mai Roggen per Okt. „Dezbr. „ Mai Hafer pel Dez, 150.——.— ai 152.75 160.— 159.50 18 per Oltbr.—.— Dez „ Mat per Ott. Mai Spiritus Toer loco Weizenmehl Roggenmehl 18. Mals 5840 57.50 56 70 ———.— Nüböl * 28.— 28. 1. „M 157.50- ——— ziverpooler Börſe. Jiverpool, 13. Olt. 12 5„ März Mais ver Okt. pre Jan. * 727 773¹f rankfurter Effektenbörſe. (Anfanzsturſe.) 13. 778 6 feit 7 45½ träge 4/6% ſtetig träge 55 Telegramme der Continental-Telegraphen-Compaguie. Reichsbankdiskont 5%. Schlußkurſe. Wechſel. 12. 13. 169.47 9 4 80 675 065 Amſterdam tur; Belgten 5 12. 18. 81 125 81.10 81.05 81 05 Check Paris Barts Bergwerkzuktien. Bochumer Bergban 233 75 232.75 Harpener Gergbau Buderns Concordia Bergb.⸗G. 110,50 110.—Falim. We jeln 189 75 190.— 239. 23525 ———— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 102.— 102,— Deutſch. Luremburg 201.9½ 201.—§hönix Eſchweiler Bergw. 250,% 251.75 200.— 200.40 Br. Königs⸗ u. Laurah. 173.— 172.80 189.— 189. 162.4½ 22.——— Uhönix Harpener 1909 v. 1901 „1908/09 101.— 101.20 conv. 1 Bant 181.25 18125 at. Van“ 146.90 148 90 5 Tend.: beh. 232.% 292 75 Okt.(Schlugtueſe.) 20.455 2455] Reichsbank 81.10 81.07 Rhein. Kredithanl! 102.— 101.90 Ruſſenbant⸗ Schaaffb. Bankv. Südd. Disc.⸗G.⸗A. tagatsbahn ombarzen Baltimore u. Ohlo Canada Vaciſte Hamburg Packet Nordd. Lloyo Bo bumer Deutſch⸗Luxembg. Dortmunder Gelſenktrchner Haxpener Laurahütte Phönix Weſtere zeln Allg. Elektr.⸗Gel. Anilin Anilin Treptow Brown Bover! Chem. Albert D. Steinzeugwerte Elberf. Farben Celluloſe Koſtheim Nüttgerswerken Tonwaren Wiesloch Wf. Dra)t. Bangend. Zellſtoff Waldhof 88 70 88 60 102 30 102 30 92.50 92.50 83.60 83.80 100 80 100.50 91.50—. 91 80 91.2⁵ 9110 81.— 83.— 97.30 92⁰70 85 90 250./ 256.75 189.— 189., 161 50 161.% erlin, 18 Okt.(Telegr.) Nachbörſe. 209%—Staatsbahn 189— 189.25 Lombarden Wiener Börſe. Nachm..50 Uhr. 669.50 670.50] Buſchtehrad. B. 1872 1870 Oeſterr. Papierrente ———— Silberrente 628.— 628.“„ Goldrente 860.— 861.—Ungar. Goldrente 558.— 557.—-„ Kronenrente 583.— 584— Wch. Frantf. viſta 255.— 256.—]„ London 772.— 778.—-[„ Varis —— Amſterd. 2 Napoleon 8 — Marknoten 759.50 760.— Ultimo⸗Noten 117.50 116.20 Tend.: ruhig. 249.25 25.50 189.% 190 50 143 90 138.90 169.50 142 90 117.70 182 22.— 109.% 197.25 144.— 108 50 233.50 201— 219%½ 190— 172 75 250.70 234.20 283.30 492.— 380.— 161.— 491— 242— 504 20 23970 105 60 111 20 284.— 262.— Privatdiskont 4% 162.25 162.25 2 989.— 987.— 97— 66 90 97 115.50 115.50 111.50 111.50 91.75 91.80 117.45 117.65 240.55 240.60 95 38 95.40 199.50 199.50 19.11 19.11 111.65 117.65 Italien Check London London 80.065 80.60 Schweitz. Plätze 20.46 20.46 Lien 20.425%.425 Napoleonsd'on kur g1.05 „ 30 875 30 90 84.933 84 933 16.20 16 20 97.— Rheiniſche ——— „ Irtvatdistonto 4 45 406 Staatspapiere. A. Deutſche. 12 13. d4eſopeulſſch. Reichsan 102. 102 05 3„„ 190—— 92 95 92.20 5„ 83.% 83 60 4% or. önf. St.⸗Anl. 102.15 102.40 8 do. do. 1909—— 8% 92.35 92.20 FVH 8 5 1999 8 1 83 40 88 60 ibadiſche St.⸗A. 91!——— 4„1908/09—.— 101.30 350% bad. St.⸗Olabg)fl—.—— 388„ 5, 93.29 93.20 92.39 92.30 8„„ 1904 91.80 91.50 „ 1907 91 50 91.5 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 10.30101,50 8 1918 101 50 101.50 3% do. u. Allg. Anl. 9125 91.80 3 do.„.Obl. 1900 81.90 82.10 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100 60 100.60 FVVVFTCTC 4 Heſſen von 1968 101.30 101 30 8 Heſſen 80 60 80.75 3 Sachſen 83.— 83.10 4 Mb. Stadt⸗A. 1907—.——.— 13 Mh. Stadt⸗A. 1908 99.80—.— „ 1909 1905 Ausländtſche. 5 Arqg. i. Gold⸗A. 1887 5% Chineſen 1898 4%„„ 1898 99 65 91.75 1½% Japaner—— 97.50 Mepikaner auß. 88/90 99 80 99 90 3 erikaner innene 68 50 68 50 Bulgaren 100.60 100 80 3¾(talie t. Nente 1% Oeſt. Silberrente 96 95 4½ Papierrent. Oeiterr. Goldrente Vortug. Serie I 65— 64.— 5 8„ III 66.10 66.— %½ ſteue Nuſſen 195 100.15 100.15 4 Nuſſen von 1880 91.95— ſpan. ausl. Nente 1 Türten von 1903 55. Ung r. Goldrente 1„Fronenrente Berzinsliche Voſe. 3 Oeſterreichiſchel880 175.—175.— Türkiſche 179 40180.50 — „ —.— —— 102.10 10190 —— — 98 20 98 10 86.50 86 15 94.45 9450 98.90 93.80 91.70 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrü 193.50 19325 Südd. Imniobil.⸗Gel. 87.8) 87.60 Eichbaum Mannuheim——-.— Mh. alktien⸗Brauerei 181—131.— Parkakt. Zweibrücken 91.60 9150 Weltzz. Sonne, Speyer 84.— 84 Cementwerk Heideldg. 146 50 46 75 Cementfabr. Karlſta“t 12330 1230 Badiſche nilinfabrik 402 75 492—. Ch. Fabrit Grtes heim 266.75 267 90 Farbwerke Höch! 5388.90 513.50 Ver. chem. Fabrit M9. 543.— 343— Chem. Werke Albert 491—— Südd. Drahtind. Bh. 156.— 156.25 Akkumul.⸗Fav. Hagen..— 214.— Acc. Voſe, Berkin 16 30 16.30 Glektr.⸗Geſ. Allgem. 284— 283 50 Lahmeyer 117.117 5 Clektr.⸗Gel. Schuckert 162.50 162.5 12 1 258.— 25 Hedd. Ku. u. züdd. d. 129.90 129.20 Kunſtſetdenfabr. Frkf. 103 102 75 Jeder werk. St. Ingbert 77 50 77.50 Svich irz Lederwerke 99.50 89 50 Ludwin3). Balzmihle 158.—158. Adlerfabrrad v. Kleyer 447.50 447 70 Maſchinenfbr. Hilvert 86 20 88 20 Maſchinenfb. Badenia 206— 206.— Därrkopp 410.— 412 75 Maſ binenf. Grizuen 251.89 251.80 Maſ.⸗, Armatf. Rlein 721— 122 75 Bf. Raom. ⸗u. Farradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 253.50 258.— Ver. deutſcher Oelfabr. 157 50 156.50 Schudtabr. Herz, Frkf. 119.— 119.— Seilinduſtrie Wolff 1³ Gwollſp. Lamperts u 41.50 41 50 ———— —— ersl. 208.20 208.20 65261.— 61. * 91.65 133.— 133.— Friedrichshütte Bergö, 130. 129 50J Gewerkſch. Roßleben 128— 123 Gelſenkir uner 219.25 219 50 Aktien deutſcher unb ausländiſcher Trausportanſtalten. Südd. Giſeub.⸗G. 122 10 122.10 Hamburger Packet 143.½ 143.95 Norddautſcher Lloyd 108 ¼ 108.20 DOeſt.⸗Ung. Staatsb. 162 25 162.25 Oeſt. Südbahn Lomb. 22, 22— Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 3% Frt. Hyp.⸗Bfdv. 99 80 99 80ſ% Breuß. Pfandb. 4%.K. B. Pfdbr.05 99.80 99.80] Bant unk. 1919 4%„„ 1910 100— 10.—(e% Pr. Pfdb. unt. 15 4% Pf.HypB. Pfod. 10030 00.30 15ů0 85 310½ oo„„ eie ee, 31½0% Pr. Bod.⸗Fr. 90 80 90.30 4% Atr.Bd. Pfd.voo 99 10 99 10 4% 0 unk. 00 4%„ Pfdbr..0! unk. 10 „Pfdbr,.Og unz. 12 „Pfvbr. v. 96 89 d. 94 Pfd. 96/06 „ Gom.⸗Obl. v. I,unl. 10 „ Com.⸗Obl. v. 87/91 „ Com.⸗Obl. v. 98/06 4% Pr. Pfob. unt. On 40 2 4%„ Gotthardbahn———— Ital. Mittelmeerbahn— do. Meridionalbahn 13080—.— Baltimore und Ohio 109,% 109.50 100.50 100.b0 99 60 99.60 99 90 99 90 93.30 93.30 90.80 90.80 5 11 55 5 12 iſ, Pr. Pfdbr.⸗Bk. Kleinb. b04 ½% Pr. Pfbhr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Bfd.⸗Nom.⸗ Obl. unkündb. 12 % Rh. H. B. Pfb. 02 45—7⁵ 1907 * „ 19ʃ2 „ 90 1—48 1 ** % Rö.... O %0 R. W. B. C. B. 10 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 44% Pf. O. Br⸗O. %% It ibeſtkl. g. H. B. 99 10 99.1 99 60 99 60 99.70 100.— 101.— 90.50 90.50 90.50 —— 959.40—— 99.80 99 69 99 70 100.— 101.— 90.50 90.50 90.59 — 99 40 4% 99.50 99.50 * 3 31 12 0% 90.10 16˙— 90 10 90.10 90.10 100 20 100 20 3* 91•— 91 ——— 3, 91.—— 99 70 60 „ 12 99.50 99 50 14 9960 99.600 Kang Ger.gA. 729.— 729.— Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. 134.— 13—[Oeſterr.⸗Ung Bauk 118 25 118.75 Oeſt. Bänderbaunk 165.25 165—-„ Kredit⸗Anſtal 113 30 113 30 Pfälziſche Bank 131.% 131 250 Pfälz. Hyv.⸗Gank 256.60 256 50 Preuß. Hypothekub. 122 95 145 90 146 80 43 30 Deutſche Reichsbk. 143 50 148 80 107— 07 200 Khein. Kreditbank 163 80 138 50 189 ½ 18.¼ Rhein. Hpp.⸗B. M. 197 60197 60 161 ½ 161.75 ZSchaaffd. Bautver. 143 50 148 50 210 210.—] Südd. Bank Rhm. 11750117.50 164.80 165— giener Binkver. 140.30 140,90 127% 127,½ Südd. Diskont 11780 117 70 Zunt Quomane 187 137.— Frankſurt a.., 18. Okt. dredttektten 309.75, U ute⸗ Commandi 189 50. Darm lädter 3125 Dreidner Ban 16150 Day-⸗ delsgeſellſchatt 165.28 Den ſch, Bank 256 25, Sia se on 163 50 Lembarden 22.—, Bochu ner 233 50 Helſenlisen 219.50, Vaure dütte 173.—, Unzarn—.—. Tindenz: ſtill. Rachbörſe. Kreditaktien 209.¾. Dise onto⸗Fo nidit 189.¾ Staatsba)hn 162 25. Lom bar den 22—. 91.— 99 7 72 75 72 e Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handel s8⸗Geſ. Comeri. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Doatſche Bank Daitſ baſtat. Bank D. Effekten⸗Bau! Disgonto⸗Comm. Dresdener Bant Frankf. Fov.⸗Ban! Frkf. Hyp.⸗Kreditv. Nationalbank 188.20 188 20 134.—184— 209 76 200 ¼ 105— 105.— 103.— 196— Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 10. Oktober 1910. Die Stimmung auf dem Weltmarkte war in abgelaufener Woche weſentlich feſter, da ſowohl Rußland als auch Rumänien ihre Preiſe belrächtlich erhöhten und auch die amerikaniſchen Terminbörſen wieder beſſere Kurſe verzeichneien. Die Saaten⸗ ſtandsberichte von Argentinien, wo bekanntlich in den Monaten Dezember und Januar Ernte iſt, lauten bisher günſtig. Land⸗ ware iſt infolge der Feldarbeiten immer noch ſpärlich angeboten und ſind die Preiſe höher. Die heutige Börſe verkehrte in feſter Haltung, jedoch ſind die Umſätze nicht von Belang, da unſere Mühlen die höheren Forderungen nicht bewilligen wollten. Wir notieren ver 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. alt M.—.——., neu M. 20.—— 22— fränkiſcher M.—.———, bayriſcher alt M.———.—, neu M. 22.——22.50, niederbayriſcher M.—.——.—, Rumänter neu m. 92.25—23.25, Ulka M. 23.25—23.75, Saxonska M. 23 25—28.7, Azina M. 24.25—23.75, Walla⸗Walla M.—.———, Laplata, M. 22.—23.25, Amerlkaner M.——.— Redwinter M.—.——.— Californier M.—.———.—, Auſtralier M.——.—. Kernen neu M. 29.——22.—, Dinkel neu M. 13.——15.— Roggen württemb. alt M.———.—, neu M. 14.—165.75, Roggen bayriſcher M.—.———.—, Roggen ruſſiſcher M.—.———— Gerſte württemberg. M.—..—, Gerſte Pfä zer no ninell M. 18 75—19.25, Gerſte bayriſche M. 1850—19.50, Gerſte Tauber M. 18.——19.—, Gerſte Elſäſſer M.—.——.—, Gerſte ungarſche nominell M 21.50—23.50, Gerſte Moldau M.—.——.—, Gerſge Angtolter N.—.——.—, Gerſte kaliforn. primu M.———— Futtergerſte, ruſſ. M. 18.25—13.75. Hafer württ. alt M. 17.——18.—, neu M. 14.50—10.25, Mais Laplata M. 15.——15.75, Mais Mixed M.—.——, Mais Nello n M.—.——.—, Mais ruſſiſch be.—.—.—, Mais Donau M. Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 33.——84.—. ape pro 100 Kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.—64.—, Mehl Nr. 1 M. 32.——383.—, Mehl 2 M. 31.— 32.—, Mehl Nr. 8 M. 29 50—30.50, Mehl Nr. 4 M. 26.—27.—. Kleie M..50 bis Mk..—(ohne Sack netto Kaſſe). Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Lloyd, Bremen. Die Dampfer:„Franken“ angekommen Adelaide,„Thüringen angekommen Fremantle,„Prinz Eitel Friedrich“ abgefahren Naga- ſaki,„Kleiſt“ abgefahren Southampton,„Königin Luiſe ahgefah⸗ ren Gibraltar,„Schleswig“ abgefahren Alexandrien,„Roland ab⸗ gefahren Rio de Janeiro,„Crefeld“ abgefahren Oporta, Gretfs⸗ wald“ abgefahren Sydney,„Bremen“ abgefahren a,„Heidel⸗ berg“ abgefahren Antwerpen.— Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. ——————— 15.——15.75. Kohlreps M. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinztelles und Gerichtszeitung: Richard Schön ſelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jvos. Druck und Verlag der Dr. Haas⸗ſchen Buchbruckerei. G. m. b. Diicektor: Eruſt Beüerr. Mannheim, 13. Oktober 1910. General⸗Anzeiger.(Abanblatt.) 7. Seite Aus Stadt und Land. WManngeim, 13. Oktober 9110. Zur Denkmalsfrage. Geehrter Herr Redakteur! Täglich lieſt man Vorſchläge über das Denkmal für unſeren Großherzog. Was iſt nun die Hauptſache bei Erſtellung des Denk⸗ mals? So wie er gelebt, wie er gewirkt, ſoll der Großherzog dar⸗ geſtellt werden. Hat aber unſer verehrter Großherzog nicht immer mit ſeiner Gemahlin gewirkt? Können wir uns das erhabene Paar anders vorſtellen, als vereint, wie wir es in Mannheims Mauern immer geſehen haben? Wie uns ein Bild zeigt: die Großherzogin ſitzend, der Großherzog ſtehend. Nur ſo kann das Fürſtenpaar verewigt, nur ſo kann eine günſtige Löſung herbei⸗ geführt werden. Was ein Menſchenleben zuſammen gelebt und zuſammen ſein Volk beglückt hat, ſoll man nicht im Denkmal entzweien. * Von einer freundlichen Leſerin erhalten wir folgende Zuſchrift: Auf Ihren Anruf an das Publikum, ſich über das Denkmal unſeres allverehrten in der ganzen Welt beliebten Groß⸗ herzogs, ſein Gutachten abzugeben, laufen nur ſpärlich(29 Red.) Erwiderungen ein, doch aus dieſen iſt zu entnehmen, daß dasſelbe nicht gefällt. Es iſt darüber ſo viel zu ſagen, daß ich nicht weiß wo anſangen, auch iſt vielleicht das, was ich als Laie und Frau ſchreibe, nicht gauz korrekt. Das Denkmal ſteht. Der Eindruck, den es auf mich machte, iſt folgender: Vom Waſſerturm aus ſieht das Monument wie eine altägptiſche Figur aus, eckig, ohne jede Anmut; tritt man nun herunter und geht gegen das Denkmal hin, ſo ſieht man wohl die Figur etwas anders, aber nicht ſchöner, denn ſie iſt zu groß für die Höhe; der Sockel müßte mindeſtens um die Hälfte höher ſein. Geht man nun die Treppen hinauf, ſo iſt es komiſch, daß die Hälfte des Sockels unten ſteht, das ſtieht gerade aus als ob man keine Steine gehabt hätte, um das Gauze auf das Rondell zu bauen. Die Figur aber wirkt geradezu abſtoßend von oben, das einzig Schöne iſt der Kopf, der ſehr naturgetreu iſt, aber oben auch zu groß wirkt. Das iſt die Wirkung. Nun zum Denkmal ſelbſt. Fſtes ein Den kmal? Ich ſage nein! Denn ein Monument hat einen Sinn. Dieſes Denk⸗ mal aber iſt ohne jeden Sinn, es iſt einfach eine Figur, zu dem unſer allverehrter Großherzog ſeinen Kopf hat hergeben müſſen?— Dartber mehr zu ſchreiben, iſt nicht nötig. Die Platzfrage für ein ſolches Werk iſt überfüſſig, weg damit. Wo bleibt in Mannheim bei einer ſolchen Leiſtung die Kunſt? Ein Denkmal wird doch der Nach⸗ welt überltefert. Was ſollen die kommenden Generationen von unſerem jetzigen Kunſtſinn denken? Und nun gar für unſeren Groß⸗ herzog! Hat er jemals mit Schwert regiert? Oder iſt auf ſeinem Thron geſeſſen? Seine lieben, treuen Augen und ſein liebevolles Herz waren ſeine Regterung, unermüdlich war er überall, helfend, ratend, nicht nur für ſein Badner Land, ſondern für ganz Deutſch⸗ Jand. Noch zu allerletzt weilte er zum Jubiläum in unſerer Mitte, überall pflichttren und aufopfernd. Gerade deshalb ſollte Mannheim das Schönſte geben für ein Dekmal, denn das Schönſte iſt gerade t für einen der edelſten unſerer Fürſten. Nun über den riedrichsplatz. Dieſer iſt am ſchönſten ſo wie er ohne Denkmal war, frei, ohne jede wettere Ausnützung. Ein Denkmal für unſeren Großherzog köunte ſehr gut an den Anfang der Auguſta⸗Anlage Jommen. Da iſt reichlich Platz. Da wäre ein Reiterſtandbild gut angebracht, etwa in der Ausführung wie eine Photographie exiſtiert, auf der Großherzog Friedrich J. ſo leutſelig und liebenswürdig vom Pferde grüßt; das ganze gehalten etwa in der Form wie das National⸗ deukmal in Berlin mit einer Rückwand, welche als Reliefbild die Proklamation des Deutſchen Reiches in Verſailles zeigt. Da ſteht unſer Großherzog im beſten Mannesalter. Dieſes für die Nachwelt zu geben, wäre doch gewiß dankbar und künſtleriſch. Dort ſtünde das Denkmal frei, doch dürfte dann keine Ueberbaung ſtattfinden. Ein anderes Profekt wäre, die beiden Plätze vor dem Waſſerturm zu ver⸗ wenden. Wozu zwei Plätze wird man fragen. Nun das eine für unſern Großherzog, das andere für unſere Großherzogin Luiſe. Treu, einig und ſtark haben ſie in Freud und Leid liehend gearbeitet. Wes⸗ halb ſollten die Denkmäler nicht zuſammenkommen? Da freilich wäre ein Reiterſtandbild nicht richtig, denn da müßte Symmetrie und Harmonie zuſammenwirken, aber ein Künſtler würde wohl ſchon etwas heraus⸗ inden. Man könnte das Denkmal für den Großherzog als Stand⸗ bild nehmen, umgeben von treuen Männern, die ihm die Friedens⸗ palme oder den Lorbeerkranz reichen(ähnlich wie das Bismarckdenk⸗ mal; ſo einfach das iſt, es hat aber Sinn und Kunſt), einige Obelisken als Abſchluß oder verſchiedene deutſche Krieger mit den Uniformen vor 70—71, Württemberg, Bayern, Baden u. ſ. w. Dazu wäre dann ſpäter ſchon ein Modell zu finden für unſere liebe Großherzogin Luiſe, welche die Verkörperung des Fleißes und der Barmherzigkeit ſein könnte, umgeben von Frauen und Kindern, als Abſchluß arbeitende Frauen, welche ſpinnen, nähen, ſtricken u. ſ. w. Es gibt doch große Känſtler, die ſo etwas fertig bringen. Aber nur nicht vor dem Waſſerturm ein Denkmal, denn dieſer iſt kein Hintergrund. Der Waſſerturm wirkt in ſeiner klotzigen Einfachheit groß auf jeden Fremden. Nicht ſo darf ein Denkmal wirken. Da muß Verſtand, Sinn und Kunſt zuſammenwirken, ſonſt iſt es kein Denkmal. Wie üünnnreich und ſchön haben unſere Mannheimer Vorfahren die beiden Brunnen am Markt und Paradeplatz geſchaffen? Das iſt wirkliche Kunſt. Jetzt aber ſoll Mannheim nichts finden für unſer ſtreues edles Großherzogspaar? Mannheimer macht die Augen auf und den Geldbeutel; hinterlaßt der Nachwelt etwas Schönes. Wenn das Geld nicht langt, macht man eine Lotterie. Mannheim als Re⸗ ſidenz und größte Handelsſtadt Süddeutſchlands muß das Schönſte und Großartigſte für ſein Fürſtenhaus erfinden und hinterlaſſen. 2 Ein Wort zur Denkmalsfrage. Wenn Hans Schliepmann vor 20 Jaßbren in ſeinen„Be⸗ trachtungen über Baukunſt“ ſagen konnte:„Wie ſich aller Augen auf Bruno Schmitz als den Künſtler richten, der berufen iſt, monumentalſte Aufgaben in einer Größe der Auffaſſung und mit einem unverſiegbarem Können zu löſen, die endlich einmal über deutſche Kleinſtaatmiſere hinausragen— und deshalb, Gott ſeis geklagt, vorläufig auch faſt immer nur auf dem Papiere bleiben——— etc.“, ſo mag dieſe inbrünſtige Begeiſterung wohl mit Recht auf ſeine Bauten Anwendung finden. Seine geniale Schaffenskraft hat ſich inzwiſchen gar mannigfach dokumentiert und hat eine höchſte Blüte in unſerem„Roſengarten“ getrieben. Ob wir heute ſeiner„angewandten“ Kunſt im freien Denk⸗ malsbau dieſelbe Huldigung entgegenbringen können, iſt min⸗ deſtens zweifelhaft und für jenen Teil fühlender Menſchen, die die Löſung geiſtiger, pſychologiſcher und vitaler Momente nicht in der ſtellvertretenden Darſtellung irgend etwas Gewaltigen als vielmehr in der der Naturwahrheit analogen Linienführung empfinden, direkt abzulehnen. Wo es galt, Größe des Geiſtes und der Seele zu verkörpern, auszudrücken, da griff der alte Aegypter in ſeiner höfiſchen Abhängigkeit„zum äußeren Umfang“(Lübke). Und ähnliches erleben wir auf dem Schmuck⸗ platz. In jenem Großherzog erkennen wir nicht jene typiſch edle Geſtalt, jene gemütswarme Individualität, die uns im Leben ſo oft begegnet iſt und aus den ſtarren Zügen ſeines Antlitzes leuchtet nicht die Liebe herunter, die wir als charakteriſtiſchſtes Moment an unſerem verewigten Landesvater gewöhnt waren. Zweifellos bei allem guten Willen der Treue fehlt jener kalten, ſtarren„Sphinx“ die Wiedergabe, das innere individuelle Leben; wir erleben damit ein Stück altägyptiſcher Kunſt. Man vergleiche nur die dem Fachmann ohne Zweifel in irgendeiner Weiſe bekannt gewordene Statue des Königs Chafra im Muſeum zu Gizeh und man wird überraſchende Analogien finden. Dort ſteht das ungefähre(d. h. in ſeiner Anordnung) Modell zu dem jetzigen Entwurf.„Der Genius der ägyptiſchen Kunſt reicht nur bis an die Auffaſſung des Zufälligen, Aeußer⸗ lichen. Wo hinter den Zügen die tiefere, geiſtige Bedeutung an⸗ fängt, wo in den Lineamenten ſich der bewegte Ausdruck ſubjek⸗ tiver Empfindung, individuellen Geiſtes ausſprechen ſollen, da erhebt ſich die unſtberwindliche Schranke“.„Was an innerem Gehalt abgeht, wird durch äußeren Umfang erſetzt. Soweit Lübke. Nun iſt es allerdings auch uns klar, daß die räumliche Größe des Denkmals in Einklang mit der monumentalen Umgebung und mit dem Platze ſelbſt gebracht werden muß, ſoll der Eindruck des organiſch⸗harmoniſchen Ganzen nicht verwiſcht werden und dieſem Faktor iſt der Schöpfer des Entwurfs vollauf gerecht ge⸗ worden. Auch die Platzfrage bedarf keiner Korrektur. Aber, ich wiederhole: Er hat über dem Gegenſtänd⸗ lichen das Weſentliche, das Innere vernach⸗ läſſigt. Was wir mit unſerem ſüddeutſchen, fühlenden Herzen Aus⸗ gerüſteten wünſchen, iſt mehr Wärme und Wahrhaftigkeit des Ausdrucks, mehr Leben an Stelle der vergletſcherten Geſtalt auf der beängſtigend ſchwachgebauten„Bank“. Eignet ſich aber jener Brund Schmitz⸗Stil nicht zur Wieder⸗ gabe lebensfähiger Geſtalten, zu Menſchen, wie ſie durch den „Jahrmillionen“⸗Prozeß einer zielbewußten Zuchtwahl heute er⸗ ſcheinen und ſind, dann hat er auf dem Gebiete des Denkmal⸗ baues, wo es ſich nicht nur um Symbolik und Alle⸗ gorie handelt, keine Exiſtenzberechtigung. Sollte das zur Schau geſtellte Modell alſo wirklich reale Geſtalt annehmen, zur endgültigen Ausführung kommen, dann wäre u. a. auch das Schickſal der an ſich ſchönen Adlerkandelaber beſiegelt; ſie müßten, da ſie weder ſtiliſtiſch noch organiſch in Zu⸗ ſammenhang mit dem Monument gebracht werden könnten, ver⸗ ſchwinden. 8 F. R. Gerichtszeitung. (Freiburg, 12. Okt. Der 33 Jahre alte Schloſſer Frantz Joſef Thoma von Freiburg, der am 380. September d. J. von der Strafkammer Karlsruhe zu 4 JFahren Zuchthaus verurteilt worden war, erhielt geſtern von der Freiburger Strafkammer wegen ſchweren und einfachen Diebſtahls im Rückfall eine Ge⸗ ſamtzuchthausſtrafe von 7% Jahren. Thoma iſt ein gefährlicher Manſardendieb und Fahrradmarder. Er wird ſich noch vor den Strafkammern in Straßburg und Saarbrücken zu verantworten haben.— Nach zweitägiger Verhandlung wurde der 29 Jahre alte Rechtsagent Heinrich Hund von hier wegen Untreue, Unterſchla⸗ Bekanntmachung. Die Wahlen zur Kreisverſammlung betr. Nr. 4535. Die Liſte der Wahlberechtigten zur Wahl der Kreiswahlmänner liegt 8 Tage lang, und zwar von Freitag, den 14. Oktober bis einſchl. Freitag, den 21. Oktober 1910, vormittags von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 4½7 Uhr und am Samstag, den 15. Oktober, vormittags von 8 Uhr bis mittags 1 Uhr für die Altſtadt auf dem Statiſtiſchen Amte(Rathaus N 1, Zimmer 20), für die Stadtteile Feudenheim, Käfertal und Neckarau auf den dortigen Gemeindeſekretariaten und für den Stadtteil Waldhof auf der Polizeiſtation daſelbſt zu Jedermanns Einſicht auf, wo⸗ Ausk. u. Mochenberlehte 5 über Hali-, sowie 8 5 Amerik. Fisennahn- U. Eoldminen-Werle kostenfrei durch Ernst Thierer Stuttgart, Königstr. 78. — Wifhelmsbau.— Eingang Marienstr. Iwangs⸗Perſteigerung. Freitag, den 14. Okt. 1910 vormitt. 10 Uhr werde ich in Neckarau, Pfandlokal gegen Bar⸗ zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel, Handwagen u. Sonſtiges. Neckarau, den 13, Oktober 1910. Groß, Gerichtsvollzieher. Telephon 3213 El. 12 Große El, 2 eee Damen⸗Konfektions⸗ ſelbſt auch innerhalb der gleichen Friſt etwaige Einſprachen bei Ausſchlußvermeiden vorgebracht werden können. Fpalgs⸗Berſeigerung nung von der hieſigen Strafkammer zu 20 Monaten Gefängnis und 100 M. Geldſtrafe verurteilt. Die Summe der Unterſchlagung be⸗ ziffert ſich auf über 8000 M. Vereinsnachrichten. „ Die edle Kunſt Gabelsbergers hatte am vergangenen Sonn⸗ tag wieder ihre zahlreichen Jünger und Jüngerinnen zuſammen⸗ gerufen und zwar war diesmal der Treffpunkt Schwetzingen. Groß war die Teilnahme an dem 9. Bezirkstag. Gegen 8 Uhr vor⸗ mittags war Vertreterſitzung in der Glashalle zum wilden Mann“, welche von faſt allen, namentlich aber größeren Vereinen beſchickt war und in welcher die geſchäftlichen Angelegenheiten des Bezirks erledigt wurden. Die Berichte der einzelnen Vereine zeigten ein erfreuliches Bild und legten beredtes Zeugnis ab von der inten⸗ ſiven Tätigkeit in den einzelnen Vereinen, aber auch von der Liebe und Begeiſterung, mit welcher die Gabelsbergianer an der Kunſt ihres verehrten Meiſters hängen. Um 11 Uhr vormittags fand ein Wettſchreiben im Volksſchulgebäude ſtatt, an welchem eine große Anzahl Damen und Herren teilnahmen. Die Arbeiten wur⸗ den ſofort korrigiert und das Ergebnis am Abend bekannt gegeben. Am Mittageſſen im„Hobel Adler“ beteiligten ſich ca. 50 Damen und Herren. Nach einem Spaziergang in dem herrlichen Schloßgarten, der bereits im ſchönſten Herbſtkleide prangt, verſammelten ſich die Feſtteilnehmer im Koloſſeum„zum Falken“, wo die Verkündigung des Preisergebniſſes zunächſt das Intereſſe wachhielt. Herr Winkler begrüßte die Erſchienenen mit herzlichen Worten und beglückwünſchte vor allem die Preisträger. Die beſte, faſt fehlerloſe Arbeit bei einer Diktatgeſchwindigkeit von 240 Silben in der Minute lieferte Herr Jak. Walter, Mannheim. Er erhielt den für den Bezirk von Herrn Cornelius W. Freih. Heyl zu Herrns⸗ heim in Worms geſtifteten Wanderpreis in Form eines ſilbernen Pokals. In der Abteilung von 200 Silben erhielten 1. Preiſe: Rob. Haas und Ludwig Leininger, Mannheim; 140 Silben 1. Preiſe: Hans Klein, Ludwigshafen⸗Mannheim(fehlerloſe Arbeit, weshalb dieſem Herrn der vom Verein Schwetzingen geſtiftete Ehrenpreis zuerkannt wird), Fräulein Anna Götz, Bruno Haas, Frl. Johanna Meißner, Frl. Bertha Götz, Mannheim; 120 Silben J. Preiſe: Hilda Klaus, Maria Teufel, Hermann Leins, Mann⸗ heim; 100 Silben 2. Preis: Jean Naſtoll, Mannheim. Gegen 9 Uhr kam dann die Göttin Terpſichore zu ihrem Recht, der Alt und Jung bis zum frühen Morgen huldigten. * Der Mannheimer Singverein hielt am Samstag, den 8. ds. Mts. im Sale des Kaſino ſeine erſte Unterhaltung in die⸗ ſer Saiſon bei ſehr gutem Beſuche ab. Mit dem Chor„Die All⸗ macht“ von Vinzenz Lachner wurde der Abend ſtimmungsvoll ein⸗ geleitet. Von den Soliſten des Abends ließ ſich als erſter Herr Heinrich Heller, welcher mit ſeiner ſchönen Stimme 2 Lieder für Bariton zum Vortrag brachte, hören. Fräulein Anna Reis erfreute die Zuhörer mit Liedern für Sopran. Die Dame beſitzt eine ſehr ſchöne anſprechende Stimme. Als weiteren Soliſt hörten wir Herrn Heinrich Weide(Tenor). Die Herren F. Fenz und F. Heller warteten mit humoriſtiſchen Duetten auf. Die Aktivität ſang die Chöre„Abſchied“ von Kirchl und„Der Jäger aus Kurpfalz“ von Othegraven. Zum Schluß ging noch der Schwank„Ein Kater“ in Szene. In die Rollen teilten ſich die Damen: Lieſel Dörſam, Leona und Maria Weiß, ſowie die Herren: M. Gutbrod, F. Heller und K. Dörſam. Sämt⸗ liche Mitwirkende entledigten ſich mit gutem Geſchmack ihrer Auf⸗ gabe. Nach Abwicklung des Programms ſpielte eine Abteilung der Grenadierkapelle zum Tanze auf, der die frohe Geſellſchaft alter und junger Singvereinler noch bis zur frühen Morgenſtunde in fideler Stimmung beiſammen hielt. * Der Stenographenverein Stolze⸗Schrey feierte am vergangenen Samstag in den Räumen des Ballhauſes ſein ausgezeichnet be⸗ ſuchtes diesjähriges Stiftungsf e ſt. Anſtelle der verhinderten beiden Vorſitzenden begrüßte Herr Schneider die Erſchienenen in kurzen Worten. Wenn auch eine Hauptnummer der Feſtord⸗ nung ausfallen mußte, ſo blieb doch noch viel des Guten, das der eifrige Vergnügungsausſchuß den Gäſten darbot. Neben den exakten Vörträgen der Grenadierkapelle waren es beſonders die Herren Fr. Jungmack, Fr. Wellenreuther, E. Kron⸗ auer, C. Gramlich, Ed. Diebold und G. Lechner, die die Anweſenden durch Geſangs⸗ und humoriſtiſche Vorträge, ſowie durch Aufführung des Luſtſpiels„Die Schwäbin“ erfreuten, deſſen Titelrolle bei Frl. L. Kurz in den beſten Händen lag. Zwiſchen⸗ durch fand eine Verloſung mit mancherlei Ueberraſchungen ſtatt. Der Verein darf mit Genugtuung auf die gelungene Feier, die mit einem Feſtball ihren Abſchluß fand, zurückblicken. unschädlich Wirkend. In allen Apo Sehr rasch u. völlig theken zu haben gung, Betrugs, Betrugsverſuch und Uebertretung der Gewerbeord⸗ ——————ͥͤ——...———————.—. NNebi Zimmerff 1 Tr., großes ſchön 0 l, 14 möbl. Zimmer an ſol. Herrn ſof. od. 1. Nov. zu v. 20478 132 12 1 Tr., ſchön mbl. Z. 9 per ſof. zu v. 39529 07 1 4. St. Iinks, ein gut möbl. Zim. z... Laurenttusſtr. 7, 2. St. rechts, möbl. Zimmer mit Penſion an 1 oder 2 Herren per 1. Nopbr. zu vm. 39618 Mannheim, 12. Oktober 1910. 475 Statiſtiſches Amt: 8 Dr. Schott. Bender. Frachtbriefe uller EHrt, Itets vorrdtig in der B. Bads e Buchidruckerel Dr. Todes⸗Hnzeige. Freunden und Bekannten die fraurige 15 nachricht, dass gesfern frün à Uhr unser treubesorgter Satte, Vater, Schwiegervater, Srossvater, Schwager und Onkel, Berr Anton Jäger Steinbruclibesitzer nach längerem lieiden und 14 täglgem Krankenlager Im 56. Hebensſanre perlchled. Snkenbach(Pf.), 13. Okfober 1910. Die frauernd Hinterbliebenen. die Beerdigung findet Freitag, 14. Ok⸗ tober, vormitfags 10 Uhr statt. 39611 verſteigern: Freitag, 14. Oktbr. 1910 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſtetgern: 54523 1 Klavier, 1Gramophon, und Möbel aller Art. Maunheim, 13. Okt. 1910. Scheuber, Gerichtsvollzieher. Zwangsberſteigerung. Freitag, 14. Oktbr. 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal& 4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich 54521 Möbel verſchied. Art. Mannheim, 12. Okt. 1910. Verſteigerung. Von feinſtem Konfektions⸗ Geſchäft verſteigere ich im Auftrag am 10680 Montag, den 17. ds. Mts., morg. 9 Uhr beginnend und die darauffolgenden Tage in E I, 12 Koſtüme, Mäntel, Jacken, Röcke, Bluſen, Unterröcke, Morgenröcke, Matinss uſw. Alles nur ſchicke und mo⸗ derne Sachen zu jedem an⸗ nehmbaren Preiſe. Carl Friedr. Stützel Wwe. Wonnungenf Aademſeftr. 1 Seitenb., 2 Zim. u. Küche per 1. Nov. zu vermieten. Näh. 2. St. 39008 [Günther, Gerichtsvolliieber. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 14. Oktober 1910 nachmittags 2 Uhr ſwerde ich in Mannheim im Pfandlokal 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckun s⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Pferd, 1 Sprechapparat mit Platten, Möbel aller Art und Berſchiedenes. Sommer, Gerichtsvollzieher. eerfeldſtr. 57 2 Zimmer und Küche zu vermieten. 20483 Näheres part. Werderſtr. 29 Herrſchafll. I. und 3. Stock je 7 Zimmer mit allem Zu⸗ behör ver 1. April 1911 an ruh. Familie zu vermieten. abt Näh, 2. Stock daſelbſt. Batterlelampen von-20 Volt.: 6203 Einladung an alle Freunde der 20476 Homöopathie und Naturheilkunde. Unſer Verein wird am Freitag, den 14. Oktober, abends 729 Uhr, im oberen Saale des Reſtaurant„Fauſt“ am Friedrichsplatz ſeine Monatsverſammlung abhalten. Zum Vortrag kommt:„Die Influenza.“ Auch weitere belehrende Anſprachen werden folgen. Der Vorſtand. a enbere . Munk.! Frint Aulſhlk Beſſ. Herren finden vorzügl. Mittags⸗ u. Abendtiſch. 39617 D 6, 4 Pridat Penfion Einige Herren können Mit⸗ tag⸗ und Abendtiſch er⸗ halten. 2034¹ J* 22, gut. bürgl. Mittag⸗ u. Abendtiſch. 3921¹ Penſion Ruhl, H 2, 19, 2 Treppen. Bekannt vorzſlal. Mittag⸗ u. Abendtiſch für beſſere Her⸗ ren und Damen. 171⁵⁵ Peamte And Kauflete empfehle mein anerkanut vorzügl. Mittag⸗ U. Abendtiſch im Abonnem., 10 Diners& M..20 Ledaefbffdg 02, 1. 10661 8. Seit. -Gsschenke Daby Fioneee Relzende Neuheiten Hllligste Preise Matohen- 1 nfgefig W vom Baby bis zum Baeck- ſisch u. Jünglingsalter ſebr. Lindenheim 2. 17. J7 ⁵ffbßbßßbb In der Freitag, 14. Oktober, abends 55 lhr Samstag, 15. Oktober, morgens 9½ Uhr, nach 155 255 goltesdienſt⸗Pros e, abends 62 Uhr. An den Wochentagen. Morgens 7 Uhr, abends 5 Uhr. In der Clausſyunagoge. Freitag, 14. Okt., abends 5½ Uhr. Samslag, 15. Okt., morgens 8 Uhr, abends 6˙ Uhr. n 1 8 Neu eröffnet! Fr. A. Richter Oigarren- u. Oigaretten-Import-Lager. Direkter Import von Russischen Tee, O 3, 18 10718 O 3, 18 Nestdurafon Emepfehale guten bürgerlichen Mittagtisch in und auser Abonnement. id warme Speisen zu jeder Tageszeit. Freitag, 14. Oktober Kalte Wozu freundlichst einladet E. Kanngiesser, wer. Wirt an der Möbel- Nal 0242 fl. Sclwalbach Sönne O 8, 18 Mannheim C 3, 16 aerhan 3948. Billigstes und leistungsfähigstes Haus zur Lieferung ganzer Mohnungs-Ein- ichtungen u. Braut-Ausstat- Kumgen jeder Holz- und Stilart, vom einfachsten bis zum feinsten Genre. Einzelne Möbelstäcke in unübectroftener Auswall. Riosige Läger, nur pplma bewährte Fabrikate. Fachmännische Bedienung. Eigene Werkstätte ee Garantie. 256 eee eeeeeeeee Offeriere iu 1— Togen eintreffend mehr. Waggons Ia. Speisekartoffel (auserleſene Imperator) per Zeutner zu Mk..60 frei Keller bei Abuahme ſ7 von mindeſtens 5 Zeutuer. Aufträge nehmen gerne entgegen Karl Schumacher Neekarau, Friedrichstr. 98/95 Tel, 2182 und für meine Rechnung Großeinkaufsvereinigung der Kolonialwarenhändler Mannheims“, Graben⸗ —— 3a, ne—— 10480 Beamte Angeſtellte bönnen unter ſtrengſter Diskretion ihren Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Bettvorlagen, Tiſch⸗ 5 decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. 75 eee Erbſtüll⸗Bettdecken, Linoleum⸗ und Linoleum⸗Teppiche ꝛc. 5 von einem Spezial⸗Geſchäft Mannheim's unter 92— 5 75 Zahlungsbedingungen ohne Preisaufſchlag; 41 1 gquemen erhalten. 1 Offerten unter Nr. 11633 an die Expedition des IE 6. 8 1 Goldene Herreuuhr graviert A. B. mit langer Kette und Medaillon verloren auf dem Reitweg zwiſchen Frei⸗ bad und Birkenhäuschen im Neckarauer Wald. Gegen Be⸗ lohnung abzugeben 89629 Carolaſtraße 10. Abhanden gekommen! Airedal-Terrier 9 ied Daklehen⸗Suchende wenden ſich im eig. Intereſſe dition ds. Blattes. 5 Kapitaliſt wird zur Aus⸗ beutung einer konkurrenzloſen Erfindung als Teilhaber geſ. Offerten unter Nr. 39623 an die Erped. ds. Bl. (Kriegshund, männlich) Strehbſ. Geſchäftsmann ſucht Decke ſchwarz. Abzugeben beit. doben A gegen Mk. 20.— Belohnung zahlung u. Uebereink. Off. Friedrichrichsring 2a, part. Vor Ankauf wird gewarnt. 1die Exped, ds. Bl. den 2 Uhr Jugend⸗ f aten Frit 10714 Lüre chlachtfest, nur v. Selbſtg. u. 39587 an —(Abendblatt.) Nur solange Wpatt Partie 130 em breite OOsKim-Stoffe geeignet für Costüme, Röcke, Hauskleider, Schulkleider, 1. 10 Enabenanzüge ete.„ per Meter Ak. Partie Samt-Reste per Meter Mk.*⁰ 1 8 Falie sehw-arze Samt-Reste per Meter Mk. 22³ Der reguläre Wert ist beinahe das doppelte. 9* für Blusem und EGimderkleider 70 em breit von Jakob Deimaunn, Schwetzingen Telephon 68 Mannheimerstrasse 48/50 empfleblt ꝙ Ianzhellen, prima Apfelwein in Gebinden von 30 Liter aufwärts, per Liter 24 Pfennig. la. güsger Apfelmost per Liter 20 Pfennig, von 80 Liter aufwärts frei in's Haus. 2 sde Apfelv eimkelterei Telephon 68 PFässer leihweise.— Wirte und Wie Preisermässigung. 9452 Treppe hoch E2. 48 hoch . und 2. Etage ſelephon 919 J. und 2. Etage rösstes Etablissement für Wäsche-Ausstattungen Herren-Hemden nach Mass Bett- und Tisch-Wäsche:. Nur allerbeste Qualitäten 18 Verkaufsräume. Vorteilhafteste Preise. fahmnt wan⸗ bosbadelkenüf a dukemab. Heigwasserapparate Jch. ailtanf önzf Nemscheid Grössts und bedeutendste Spezlal-Fabrik für Gas-Badesfen.— Verkauf nur durch die Installationsgeschäfte.— Katalog kostenlos und portofrel. Fabricleger Mannfeim 6, 10b. Fernsprecher No. 2423. Ständige Muster-Ausstellung der Apparate In Betrleh. 8267 nur durch Vermittelung der installatlonsgeschäfte. Bergmann tetallfadenkamge 70⁰⁰ Stromersnarnis 70˙⁰⁰ Rein weisses Liocht! Längste Lebensdauerl Srennt in allen Lagen! OCoulante Bedienungu. Ersatzlleferung. Hauptverkaufsstelle Licht& Kraft Elektrizitäts-Besellschaft at berrtrinter haftang. Telephon 6512. Augeartenstrasse 13 ein⸗ u. Hiqueurs Sfiquetten Frühitückskarten, Weinkarten empflehit dle 10217 2. 8 e [(?R̊. Z. 42 wird höflichſt um noch⸗ malige Rückſprache er⸗ e „Blitz.“ 115 — 5.————— n m. 5 5. unter Nr. 39612 an die Expe⸗ 4 deutsche und englische Anthraeit in bester Aualität liefern zu billigsten Preisen franko Haus August& Emil Nieten Lontor: Luisenring J 7, 19. Lager: Fruchthahnhofstr. 22ʃ85. Telefon Nr. 217. 9458 Telefon Nr. 8923. 70 3———— 1910 1 Ein Wachs fum —— Dieſes Bild zeigt in genauen Maßen- die enorme Umſatſteige- rung von PHLMIN(Pflanzenfett) undPHLMONH(Pflanzen-Butter- Margarine) in Deutſchland inner· halb der letzten 7 Jahre. Ein ſtärkerer Beweis für das Be. dürfnis nach Palmin und Palmona und für die Beliebtheit unſerer Produkte iſt kaum denkbar. H. SCHLINCK& 880 12 85 —40125 leue gelruld dueige Neue Fra-Hnzuge verleiht Schneider⸗Werkſtatt 85 2, 1a UI. Tel. 3809. ꝶ63 Moderne i und— Jupons vorzügliche Maßarbeit mäßige Preiſe bei Altmammn Gontardſtraße 5, part. en cgſhpercſeen ſich ält. Kaufm. zur Ver⸗ meid. v. Konkurſen. Nachweis⸗ bare Erfolge. 20 u. Nr. 58725 an die Exved. d. Bl. ſrler er danung Geld-Lotterie Zlehung 20.—22. Oktober 440000 K 10430 100000 MN Hauptgewinne 50000 M 30000 M Lose a3 30 Porto u. Liste 80 Pfg. extra. empflehlt Lott.-Unternehmer J. Stürmer Strassburg l.., Langstr. 107,. In Mannheim: Adr. Schmitt, M. Herzberger, Aug. Schmitt, 0 Alle Losxverkaufsstellen. —————— Trauringe D. R k.— ohne Sötfuge, kauſen Sie nach Gewicht am 155 billigſzen bei 8. Fesenmeyer, F i% 3, Brelteſtraße. erren⸗Ueberzieher, 1 Sakko⸗Anzug ſchwarz, z. v. 39615 Laurentiusſtr. 7, 2. St. Ig. Dackel wegen Platzmangel bill. abzu. M4, A pt. 3961s Stellen ſüinden., + Tüchtige ſelbſtändigse Mühlenſchreiner und Schloſſer mit eigenem Werkzeug für aus⸗ wärtige Montagen zum ſofort. Eintritt geſucht. 54519 Simon, Bühler KBaumaun Frankfurt a. M. Mainzerlandſtraße 331. 0 Jockenarbeileraanen 6 Tillenarbeiterinnen für unſer Aenderungs⸗Atelier für ſofort geſucht. 54518 L. Fiſcher⸗Riegel Damen⸗ und Kinderkonfektion. Fräulein ſtenographiekundig, mit guter Handſchrift, für Büro per ſo⸗ fort geſucht. Maſchinenſchrei⸗ berin erhält den Vorzug. Gefl. Offerten mit Gehalts⸗ anſprüchen an 54525 Buchbendl.* 18 Alleinmädchen in kleinen Haushalt(2 Pert.) perfekt im kochen, bet hohem Lohn und guter Behandlung per 1. Nopv. geſucht. Vorzu⸗ ſtellen—4 Uhr Nuitsſtr. 6, 1 Tr. links. 39627 1 Kindern für mor⸗ Cine Ftau des geſagl. Zu er t 1120 6. 11. Fine Pußfrau, Sren ar ſern tätig war, wird geſ. S484 Prinz Wilhſtr. 10, 1. St. Durchaus tücht. Näherin, die ſchön und flott arbeitet, jahrelang eingeübt auf Wäſche, Jupons und Schürzen 181 dauernde Heimarbeit. O erb. u. Nr. 39621 an die Exp Mietgesuohe Ig. Dame ſuchtZimmer mit Penſton auf ſogleich. Sofortige Ang. erb. 7018s Weiss, Kassel Soſtenſtr. 8. 2 La dden. Schöner 2 fenſtriger Laden Breiteſtraße zu vermieten. Telephon 1779. 20040 929 Kost und Logis Jedes Brautpaar erhält eine Uhr gratls, 5561 1 6 Penſion, ſchönes, großes Zimmer mit Ironfiandiger ſehr guter Pen⸗ ſion au 2 beſſere nunge Herren zu vermieten. 39618