5 Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. eee In ſerate: GBadiſche Volkszeitung.) Jadi che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. glige (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗ Abreſſe: „Geueral⸗Auzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Oie Eolonel⸗Zeile... 25 Pfg Geleſenſte und verbv. etſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktton 877 Aulswärtige Inſerate. 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. iede Verlags⸗ 10 eeee Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 36 h Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Abendblatt.) Nr. 488. Herr v. Bethmann in der Zwickmühle. (Bon einem Berliner Mitarbeiter.) Berlin, 18. Okt. Im letzten Sommer— die Wahlrechtsaktion war längſt geſcheitert und auch das preußiſche Parlament bereits in die Ferien gegangen— verbreitete ein Frankfurter Blatt die Kunde: die Regierung ſei noch keineswegs entmutigt; ſie wolle doch noch in der kommenden Seſſion eine neue Vorlage einbringen und, geſtützt auf eine Mehrheit von Liberalen und Zentrum, das preußiſche Wahlrecht auf der Bafts der direkten und geheimen Wahl reformieren. Man hat die Meldung damals vielfach als ſchlechthin abſurd beiſeite ge⸗ ſchoben. Das war ſie nun wohl nicht. Der Mann, der ſie in die Welt geſetzt hat, ſprach nicht ganz aus dem hohlen Faſſe und vermutlich auch nicht ohne höheren Auftrag. Man muß ſich eben gegenwärtig halten, daß, was man ſo gemein⸗ hin Regierung nennt, weder nach Auffaſſungen, noch nach volitiſchem Willen ein ganz einheitlicher Organismus iſt. Wenn der Vorhang aufgegangen iſt, ſieht man freilich nur einen. Oder zwei oder drei. Aber bevor das Stück beginnt, agieren auf der Bühne, vor und hinter den Kuliſſen allerhand Leute, die ihre eigenen Gedanken über die Inſzenierung des Dramas haben und dazu den an ſich begreiflichen Wunſch, dieſe Gedanken auch durchzudrücken. Auch jener ſommerliche Plan ſtand natürlich im Zeichen des Kampfes gegen die Sosialdemokratie. Nur daß man den an einem anderen Ende änpacken wollte, als es jetzt propagiert wird. Man wünſchte — und Wunſch und Sehnſucht teilen wir— der Sozialdemo⸗ kratie, die bei den Nachwahlen Sieg auf Sieg errang, bis zu den allgemeinen noch den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und man glaubte, daß zu ſolchem Ziele eine glütcklich durch⸗ geführte preußiſche Wahlrechtsreform nicht ganz ſchlechte Dienſte würde leiſten können. Deshalb ließ man den Verſuchs⸗ ballon aufſteigen, um zunächſt einmal die öffentliche Meinung zu erforſchen und, wenn es anging, an ihr ſich Bundesgenoſſen zu holen. Aber die rechte Unterſtützung blieb aus, und die anderen Regiekünſtler— der Ton braucht hier nicht eben auf der Kunſt zu liegen— waren wohl die Stärkeren. Jeden⸗ falls: in dem Kampf, wie ihn der Herr Reichskanzler nun betreiben will, iſt für derlei Projekte kein Räͤum mehr, und darum hat Herr v. Zedlitz durchaus recht, wenn er in der Poſt“ erklärt: die Regierung denke nicht daran, den preußi⸗ ſchen Landlag ſo bald wieder mit Wahlrechtsentwürfen zu behelligen. Herr v. Bethmann hat nun einmal, wenn er oder ſeine ſpärlichen Vertrauten von der„Sammlung der bürgerlichen Parteien“ ſpricht, etwas wie das alte Kartell im Auge, das alte Kartell, verſteht ſich, auf neu geplättet mit Einſchluß des Zentrums. Und mit einer ſolchen Partei⸗ kombination verträgt ſich gewiß keine noch ſo ſchüchterne Wahlrechtsreform, ſintemalen die Herren Konſervakiven nach wie vor auf der eben ſo bequemen, wie handlichen Formel beſtehen bleiben, daß an den„bewährten Grundlagen des alten Preußens“ fticht gerüttelt werden dürfe. Man kann gerne glauben, daß dieſe Löſung dem Herrn Reichskanzler, der allen Erregungen—er pflegt mit ethiſchem Tathos zu Iagen: allem ſenſationellen und ganz(die Herren auf dechten ſin gſt zu volle und ganzen geworden) auf den Boden der vom ſchwarz⸗hlauen ſo öfter und dringlicher ſich wiederholen. Donnerstag, 20. Oktober 1910. dem Wege zu gehen wünſcht, nicht gerade unangenehm ſein wird. Er hat das Geheimnis des Regierens bislang immer im Zeitgewinnen geſucht, und eine Verſchfebung der Wahl⸗ reform könnte an ſich ſchon ihm neue Friſt garantieren. Die heißen Fragen, bei denen die Geiſter ſich ſcheiden müſſen, werden abermals hinausgeſchoben: die Regierung auch der peinlichen Notwendigkeit entrückt, irgendwie entſchieden Stellung zu nehmen. Man könnte wieder für eine Weile lavieren, öffentlich in der„Norddeutſchen Allgemeinen Zei⸗ tung“ und in verſchnörkelten archaiſtiſchen Wendungen im Parlament, die Tiefe und Gedankenreichtum markieren ſollen, wie das erſt jetzt in Sachen des Hanſabundes geſchehen iſt, ſich für die Rechte erklären, und dann doch wieder durch heim⸗ liche Botſchaften zum mindeſten der gemäßigten Linken be⸗ deuten, daß man eigentlich und innerlich ihr zugehöre. Für produktiv vermöchten wir eine ſolche Politik freilich nicht zu halten; es wäre einfach ein Sich⸗Durchfretten und Von⸗der⸗ Handein⸗den⸗Mund⸗Leben; eine Verewigung jenes ehsdem Reichsverdroſſenheit und jetzt nationale Hypochondrie ge⸗ nannten Zuſtandes, der, alle Entſchlußkraft lähmend, auf uns laſtet. Immerhin, räumen wir ein, wäre einem Regime, das ſich keine höheren Ziele ſteckt, ſchon noch eine Weile ſo zu leben möglich. Aber ſelbſt das ſcheint dem Syſtem Bethmann nicht gegeben zu ſein. Seine eigenen Freunde ſtehen dagegen auf: In der letzten Woche haben erſt die„Kreuzzeitung“, dann die„Germania“ und ſchließlich die„Deutſche Tageszeitung“, verſchieden ach Ton und Färbung, aber in der Sache wunder⸗ bar harmoniſch übereinſtimmend, die Forderung erhoben, daß der Herr Reichskanzler ſich nunmehr endlich demaskiere, daß er der ſogenannten Steuerhetze entgegentrete, ſich voll en auf der Rechten ſind längſt zu vollen Block zuſammengebrauten Finanzreform ſtelle und klipp und klar und unumwunden erkläre, wohin er denn nun eigentlich zu ſteuern gedenke. Für den Fall aber, daß Herr v. Bethmann ſich dazu nicht entſchließen könne, wurde ihm, wenigſtens von der„Deutſchen Tageszeitung“, die derber organiſiert und darum offenherziger iſt, mit der Entziehung des ohnehin nur auf Widerruf gewährten Vertrauens gedroht. Datnit er⸗ öffnen ſich ſchlimme Ausſichten für den leitenden und leiden⸗ den Staatsmann. Denn dieſe Ermahnungen werden, je mehr der Winter fortſchreitet und je näher die Wahlen rücken, um Und dann wird doch wohl auch Herr v. Bethmann⸗Hollweg erfahren, daß es mit dem ewigen Prolongieren, mit dem Vorbeigleiten an drängenden Schwierigkeiten und der Vertröſtung auf über⸗ morgen auf die Dauer nicht geht. Die Herren von rechts und der Mitte ſind nun einmal ſehr praktiſche und müchterne Leute. Sie wollen endlich einmal ſehen, ob unter dem ſchillernden Philoſophenmantel für ſie ein wohlgefüllter Eß⸗ korb ſteckt. Der förmliche Verzicht auf die Wahlreform, mit der zu rechnen ſie überhaupt nicht erſt ernſtlich ſich Mühe ge⸗ geben haben, wird in der Beziehung ihnen kaum genügen. Sie wollen mehr, wollen den ganzen Kantzler. Und das politiſche Winterpenſum wird im Grunde in der Beantwor⸗ tung der Frage beſtehen: wie weit⸗der Herr Reichskanzler ndieſen ſehr kakegoriſchen Wünſchen entgegenzukommen bereit ervenkitzel— aus und in der Lage iſt. Die„Sü durch den Tod des bisherigen Mandatsinhabers eeee 8 ddeutſche Nationalliberale Korreſpondenz“. Die Nationalliberale Korreſpondenz veröffentlicht an der Spitze ihrer heutigen Ausgabe folgende dankenszoerte Er⸗ klärung: V Auf Anfragen aus Parteikreiſen im Lande erklären wir, daß die neuerdings in Frankfurt a. M. erſcheinende„Süd⸗ deutſche Nationalliberale Korreſpondenz“, ſoweit wir mitteln konnten, von keiner nationalliberalen Organiſat herausgegeben wird oder als Organ einer ſolchen anzuſehe 2 iſt. Sie ſtellt ein reines Privatunternehmen dar, von 5 überhaupt nicht feſtſteht, ob es von nationalliberale Mänmern redigiert oder herausgegeben wird. Der geſchäftsführende Ausſchuß der nationalliberalen Partel, ..: Dt. Frisdberg.“ Sächſiſche Landtagswahlen. Man ſchreibk uns aus Sachſen: Im Königreich Sachſen haben am 18. Oktober zw Nachwahlen zum Landtag ſtattgefunden, die und al Symptom für die gegenwärtige politiſche Situation äußerſt bedeutſam erſcheinen. Es handelt ſich um einen bisher konſervatib vertretenen ländlichen und ein bisher nationalliberal vertretenen ſtädtiſchen Kreis, die beit waren. An dem Beſitzſtand ar jich hat ſich durch frichts geändert. In dem ländlichen Kreis iſt der ko tive Kandidat ebenſo wie bei den letzten Wahlen im Wahlgang gewählt worden, und in dem ſtädtiſchen Kr findet ebenſo wie bei den letzten Landtagswahlen S ichn zwiſchen dem nationalliberalen und dem ſozialdemokratiſe Handidaten ſtatt. Eine große Aenderung haben dagege Stimmenverhältniſſe erfahren. In dem ländlichen wurden diesmal für den konſervativen Kandidaten wirt Sammler 5414, für den nationalliberalen Ka Poſtſekretär Rauſch 2149 und für den ſozialden Parteiſekretär Meyer 2153 Stimmen abgegeben. dieſe Zahlen in Vergleich mit denjenigen der letzten gemeinen Wahlen, ſo ergibt ſich für die Konſerva Gewinn von 54 Stimmen, während der nationalli Kandidat 200 und der ſozialdemokratiſche über 400 in verloren hat. Die konſervativen und nationallibe Ziffern haben ſich alſo nur wenig geändert, deny Geſanttbewegung von 250 unter 7600 abgegebenen bii lichen Stimmen kann nicht als weſentlich angeſehen Gewiß liegt in dem kleinen Verluſt eine gewiſſe Schl, pb für die nationalliberale Sache, die wir bedauern, inde haben doch im weſentlichen die beiden hürgerlichen Grupf ihren Beſitzſtand und ihre Stimmen behauptet. Sozlaldemokratie iſt dagegen der Verlu 400 Stimmen ſchon bedenklicher, umſo mehr, als in gleichem und höherem Maße in dem Leipzige bezirke gezeigt hat. Feuilleton. Gine Mannheimer Zammlung. Am 14. Nopember beginnt in der Galerie Helbing in Mün⸗ n eine Kunſtauktion, die in zweierlei Hinſicht für unſere Stadt tiges Intereſſe haben dürfte. Zunächſt enthält die Sammlung el Badenſia, namentlich badiſche Keramik, ſodann eine große eihe Miniaturbildniſſe Mannheimer Perſönlichkeiten der Zeit In ca. 1780 bis ca. 1840; vor Allem handelt es ſich aber um den Beſitz eines angeſehenen Mannheimer Bürgers, der als einer der eifrigſten Sammler der Gegenwart bezeichnet werden darf: um die Sammlung des Herrn H. Leonhard. Leeonhard iſt mit Fug und Recht den großen deutſchen Samm⸗ lern der Spätrenaiſſance zu vergleichen, die für alles Schöne und Merkwürdige Intereſſe hatten und keinen Beſitz koſtbarer fanden, höher bewerteten, als die Schätze ihrer„Kunſt⸗ und Wunder⸗ kammern Mit welchem Eifer und— Glück Leonhard geſammelt hat, läßt ſich ermeſſen, wenn man die große Zahl guter oder doch ſeltener, intereſſanter Gegenſtände überſchlägt, die er in relativ kurzer Zeit zuſammen zu bringen berſtanden hat, trotzdem gute Antiquitäten bei der gegenwärtigen Marktlage, von Tag zu Tug ſeltener, koſtbarer werden. Im Vorjahre ließ Herr Leonhard einen beträchtlichen Teil ſeiner Sammlung in Berlin verſteigern; die hier in Rede ſtehende, in der erſten Hälfte des kommenden Monats in München beginnende Anktion bringt wiederum rund 2200 Attertümer und Raritäten auf den Markt und noch ſteckt gas ganze Haus des glücklichen Sammlers voll bon ſeltenen erkenswerten Kunſtgegenſtänden, und nen Charakter; man bezeichnet ſie am kreffendſten als ein kleines Muſeum der Kunſt und Kultur des deutſchen Bürgertums vom 17. Jahrhundert, vom Barock an bis herab zur Biedermeierzeit. Wir finden hier tatſächlich faſt Alles vertreten, was zum käglichen Leben gehörte oder als Zierſtück wert gehalten wurde— von der Kindbettſchüſſel und Säuglingsflaſche bis zum Totenſchild, von dem ſchönen Zinn und dem Porzellanſchatz bis zu dem in Perlen⸗ ſtickerei ausgeführten Tabaksbeutel und dem Spazierſtock mit be⸗ maltem Porzellangriff. Und dabei Hausrat aus den verſchieden⸗ ſten Haushaltungen, aus dem Patrizierhauſe, wie aus dem be⸗ ſchränkteren des einfachen Handwerkers. Wir finden Denkmale Sehr viel hübſche echt bürgerliche Prachtentfaltung des B der üppigen Sorgloſigkeit vom Anfang des 18. Jahrhunderts, die ein Abglanz alter Patrizierherrlichkeit, zum Teil auch ungeſunde Nachäffung der Lebensführung der höheren Stände, den Zorn der Sittenprediger erregt hat, am unerbittlichſten von Abraham a. S. Clara gegeißelt worden iſt. Wir finden aber auch beſonders lie⸗ benswürdige Denkmale der folgenden Zeit, der Zeit des Abſolu⸗ tismus, die das deutſche Bürgertum unter ſchwerem Drucke zu ernſter Arbeit, ſtrenger Pflichterfüllung und großer Anſpruchs⸗ loſigkeit erzog und die Generation heranreifen ließ, die Deutſch⸗ land aus ſeiner tiefſten Erniedrigung erhoben, die die Schlachten der Befreiungskriege geſchlagen hat. Daß auch dieſe Zeit ernſter Arbeit und größerer Genügſamkeit eine Zeit ehrbaren Wohl⸗ ſtandes war und den Sinn für das Schöne, namentlich für gefäl⸗ lige Kleinkunſt nicht berloren hatte, beweiſen unzählige Stücke der Sammlung Leonhard. der Gläſer, meiſt in Figurenſchnitt ausgeführte Arbe hauſes der Zeit nennen kann, kommen wir zu dem künſtleriſchen Schmuck de tumsbereins im vorigen Jahre in ſo gelungener, dar Weiſe uns vorgeführt hat. Die Sammlung Leonha Frankenthal, gute Ludwigsburger und Nymphenburge Fa Unter den Thüringer Manufakturen ſind Dimbach und G gut vertreten. Eine Limbacher Kreuzigungsgruppe iſt homogenen Bemalung und gleichzeitigen Montierung als Unikum zu bezeichnen. Ebenfalls ſehr veich iſt und 18. Jahrhunderts, alle ſehr ſchön, viele von kulturgeſch chem Intereſſe, alles gute, echte Stücke, die ſicher ſchon Jahren ganz bedeutend höher bezahlt werden als heutt intenſibe Nachfrage nach guten deutſchen Gläſern eben eifen. Rococo findet ſich in der umfangreichen Abteilung al Sehr groß iſt auch die Abteilung der Doſen, Stöcke u Unter den Metallarbeiten dominiert der Schmuck; Linie ſind die Zünftſachen zu nennen, dabei viel tes. Das Zinn, das man das„Silber“ d ſt in der E — ſonders durch hübſche Gebrau einige bemerkenswerte Garnituren von Louis XVI. und Empire hervorzuheben. Von dieſen Gebrauchs⸗ und Einrichku Da dominiert vor ällem das Porträt und zwar die Klein kunſt, wie ſie jd die Jubiläumsgusſtellung des nur eine kleine Auswahl bekaont geine Ausſtellung gut beſchickt und doch en re nas⸗ Beſtä geffentlicht 2. Seite. Geusral⸗Auzeiger.(korndpfant) In dieſem ſtädtiſchen Bezirke iſt allerdings die Ver⸗ ſchiebung der Stimmen ſehr bedeutend. Es erhielten hier der nationalliberale Kandidat Dr. Zöphel 10 774, der ſozial⸗ demokratiſche Kandidat Bammes 7745, der konſervative Kan⸗ didat Dr. Brückner 1932 und der reformeriſche Kandidat Jutierat Semauß 1520 Stimmen. Gegenüber den letzten Landtagswahlen bedeutet dies für die Nationallibera⸗ len einen Gewinn von 1000 Stimmen; für die Sozialdemokraten einen Verluſt von 1100 Stimmen und für die vereinigten rechtsſtehenden Parteien einen Verluſt von 4306 Stimmen! Gegenüber den 7758 Stimmen, die Herr Juſtizrat Schnauß im Jahre 1909 als Kandidat der vereinigten konſervativen und reformeriſchen Parteien auf ſich vereinigte, ſehen die jetzt abgegebenen 1932 konſervativen und 1520 reformeriſchen Stimmen geradezu kläglich aus und man darf hier bei einem Rückgang von annähernd 60 Prozent der im Jahre 1909 noch abgegebenen konſervativen und reformeriſchen Stimmen wohl heinahe von einem Zuſammenbruch des Konſervatismus in Leipzig ſprechen, ein Zuſammenbruch, der im weſentlichen da⸗ durch herbeigeführt ſein dürfte, daß auch die vornehmen konſervativen Elemente ſich durch die Kampfesart des von „Uns mehrfach erwähnten, in Sachſen geradezu berlüchtigten, konſervativen Parteiſekretärs Kunze angeekelt gefühlt haben. Mit Recht behauptet das„Leipziger Tageblatt“, daß Leipzig ſich durch dieſe Erſatzwahl wieder als Hochburg des Liberalis⸗ mus erwieſen habe. Symptomatiſch erſcheint uns aber weiter der bedeutende Rückgang, den die ſozialdemokratiſchen Stimmen in beiden Kreiſen erfahren haben. Es iſt eine geradezu von rechts⸗ ftehender Seite fortgeſetzt vertretene Behauptung, daß die Aufſtellung mehrerer bürgerlicher Kandidaten unzweifel⸗ haft zu einer Stärkung der Sozialdemokratie führen müſſe, die als lachender Dritter den Erfolg von der Bekämpfung und Zerſplitterung der bürgerlichen Parteien haben müſſe. Die geſtern ſtattgehabten Landtagswahlen bewieſen das Gegenteil. Sie zeigen, daß eine rege Agitation der bürger⸗ lichen Parteien das Intereſſe auf dieſe und ihre Kandidaten während die Sozialdemokratie unter dieſen Wett⸗ ewerben leidet. Gleichzeitig beweiſen aber auch die Stim⸗ nten⸗Verluſte der Sozialdemokratie, daß auch die Bäume des Sozialismus nicht in den Himmel wachſen, und daß die Wähler beginnen, ſich von dem Taumel zu erholen, der nach den letzten Kämpfen um die Finanzreform die Sozialdemo⸗ kraten von Sieg zu Sieg eilen ließ. In dieſem Sinne werden auch die geſtrigen Wahlen den Uebermut der Sozialdemokratie dämpfen und gleichzeitig den viel vorhandenen, ganz unbe⸗ rechtigten Peſſimismus im bürgerlichen Lager zu bekämpfen geeignet ſein. 7 0 Folitische Aebersſcht Maunheim, 20. Oktober 1910. Ein ultramontaues Urteil über den König 5 von Fachſen. 8 Ultramontane Friedensreden ſind Lieder ohne Taten; das hat ſich nie ſo deutlich gezeigt, als in unſeren Tagen der Borromäus⸗Enzyklika, die allen wohlfeilen Friedensreden zum Trotz im Zentrumslager die Aufnahme fand, die ſie niemals hätte finden dürfen, wenn es den deutſchen Ultramontanen wirklich ehrlich um Frieden zu tun geweſen wäre. Was in dieſen Kreiſen Duldung findet, um aus der ſo durchaus ge⸗ rechtfertigten Bewegung gegen die Enzyklika Kapital zu ſchlagen, das zeigt in ungeheuerlichem Maße ein dieſer Tage erſchienenes Pamphlet:„Wir Katholiken und die— ande⸗ ren—“, Apologetiſche Randgloſſen zur Borromäus⸗Enzy⸗ klifa(Freiburg 1910). Herderſche Verlagsbuchhandlung). Der Verfaſſer, päpſtlicher Baron, Mſgr. Paul Mathies— der be⸗ kannte Konvertit Ansgar Albing— beſitzt die Unverfroren⸗ heit, in ſeiner Schrift den König von Sachſen wegen ſeines Briefes an den Papſt folgendermaßen zu verſpotten: „Für die Geſchichtsſchreiber zur Zeit Pius! XX. oder Levs XXIII. muß es dereinſt zum Totlachen ſein, daß ein Duodezkönig, der über noch nicht 15 000 Kilometerquadrate Kulturboden„regiert“, dem Papſte einen Proteſtbrief ſchreibt, dem Papſte, welcher Gläubige in faſt 2000 Bistümern, Vikariaten, Präfekturen und Delegationen leitet.“ Man wird abwarten müſſen, was die Zentrumsblätter ſoweit ſie auf den Namen einer anſtändigen Preſſe Anſpruch machen, zu dieſer Roheit ſagen werden. Daß die Anſchauung vom Papſt als dem„Hirten der Völker“, als dem„Repräſen⸗ perfallende billige Bildchen erſeßt hat. Die Sammlung Leon⸗ hard weiſt alle Zweige der Kleinporträtkunſt auf, das plaſtiſche und gemalte Bildnis, ſowie den Schattenriß. Die eigentliche Bildnisminiature der Zeit von ca. 1780 bis ca. 1840 iſt in den gerſchiedenſten Techniken und in vielen ſehr guten, meiſt ſüddeut⸗ ſchen Arbeiten vertreten. Gleicherweiſe finden ſich alle Phaſen der Entwicklungsgeſchichte der Silhouette. Ein Kind der ernſten Zeit des deutſchen Bürgertums hat ſie im Anfang einen durch⸗ aus ſchlichten, ernſten Charakter, geht von dem einfachen mit dem Federmeſſer ausgeſchnittenen Umriß aus. Mit dem wachſenden Wohlſtand verliert ſie ihre Schlichtheit; es werden zuerſt Details ver Konturen[Haare, Jabotſpitzen uſw.) hinzugemacht, dann wird ſogar eine regelrechte Innenzeichnung hinzugefügt, ſchließ⸗ lich wird die Silhouette überhaupt nicht mehr geſchnitten, ſon⸗ dern ganz gemalt und beſonders in der Glasſilhouette gelangt dieſe Entwicklung zu einer vom Ausgangspunkte ſo ganz ver⸗ ſchiedenen Technik. Wie geſagt, ſind alle dieſe hochintereſſanten Entwicklungsſtadien in der Sammlung Leonhard durch geradezu ppiſche Beiſpiele vertreten und ſein Silhouettenſchatz allein macht dem feinen Verſtändnis dieſes Sammlers alle Ehre. Ein weit größerer Schatz noch iſt indeſſen die Hauptabteilung der flaſti⸗ ſchen Kleinporträtkunſt, die Abteilung der Wachsboſſierungen. Eine ſo große Zahl, wie ſie die Sammlung Leonhard aufzu veiſen hat, dürfte ſich im Privatbeſitz überhaupt nicht. wieder finden. Denn dieſe raſſige Kunſt, die ſo ganz den Geiſt des ausgehenden 18. Jahrhunderts trägt, die die Bewunderung Goethes erregte, iſt in relativ nur wenigen Beiſpielen überliefert. In der Samm⸗ lung Leonhard finden ſich nun auch unter den Wachsboſſierungen wirkliche Werte erſten Ranges, ſo z. B. drei Arbeiten Hardys, den Goethe als 80jähriger Greis in Köln an der Arbeit ſah, einige Arbeiten von Hinel und andere ſignierte Meiſterwerke. Das alles erſchöpft den Inhalt der reichen Sammlung noch nicht. Erwähnt ſeien aber nur noch die reizenden mikroſkopiſchen Drucke. Dabei iſt eine den einſchlägigen Bibliographien unbe⸗ kaunte Porträtaglerie der deutſchen Dichter des 18. Jahrhunderts tanten der erſten Großmacht“, wie ſie im ultramontanen Lager allgemein gilt, für dieſe Verhöhnung des Sachſenkönigs verantwortlich iſt, und daß ſie hieraus notwendige Schlüſſe auf den monarchiſchen Geiſt der angeblich„einzigen Stützen des Thrones und der Staatsautorität“ ergeben, nur nebenbei! Am bedauerlichſten und bezeichnendſten für den Tiefſtand ultramontaner Polemik in Deutſchland iſt, daß jetzt nicht ein⸗ mal mehr katholiſche Fürſten vor Beſudelung geſchützt ſind, wenn ſie ihr Volk und ihre Ahnen gegen unbillige Verun⸗ glimpfungen in Schutz nehmen. Die„Leipz. N. Nachr.“ weiſen die Verſpottung des Königs von Sachſen folgendermaßen zurück:„In dieſen höhniſchen Zeilen ſpiegelt ſich der ganze Ultramontanismus. Er hat für einen katholiſchen König, dem es um den kon⸗ feſſionellen Frieden in ſeinem Lande wirklich ernſt iſt, nur Hohn und Spott übrig. Der eigentliche Herrſcher iſt det Papſt, und„zum Totlachen“ jeder— auch ein König— wenn er ihm zu widerſprechen wagt.“ Zur Oſtmarkenfrage. Der Deutſche Stipendienverein konnte in ſeiner General⸗ verſammlung, die kürzlich in Oſtrow als dem Ort ſeines Sitzes ſtattfand, ein erfreuliches Wachſen ſeſtſtellen. Der Vor⸗ ſitzende(Superintendent Harhauſen) berichtete, daß im laufen⸗ den Jahre wieder 118 Mitglieder neu beigetreten ſeien. Seit dem Gründungsjahr 1907 iſt dies der ſtärkſte Zuwachs. Sehr bemerkenswert dabei iſt, daß der Verein allmählich mehr Boden außerhalb der Oſtmark gewinnt: 24 der neuen Mitglieder wohnen in anderen Landesteilen. Aus ihrem Kreiſe ſind mehrere beträchtliche Beiträge und ſogar eine Spende von 3000 Mark zugefloſſen. Seinen Satzungen gemäß konnte der Verein daher wieder eine Anzahl Stipen⸗ dien zu akademiſcher und fachſchulmäßiger Ausbildung von in Frage kommenden Bewerbern und Bewerberinnen ge⸗ währen. Wie wichtig dies für die Oſtmark iſt, zeigt am beſten die Tatſache, daß die Polen eine ganze Reihe von Stipendienvereinen unterhalten, von denen der größte allein imletzten Jahre rund 100 000 M. aufgewendet hat. Sein eiſernes Vermögen beträgt jetzt gegen 2 Mill ionen Mark. Dieſen gewaltigen Mitteln gegenüber ſollte es von den Deutſchen als Ehren⸗ pflicht empfunden werden, nun auch ihre„akademiſche An⸗ ſiedelungskommiſſion“, wie der Stipendienverein in Oſtrowo zutreffend genannt worden iſt, nach allen Kräften zu fördern — und zwar baldigſt, ehe noch die finanzielle Uebermacht der polniſchen Mittel die Möglichkeit deutſcher Erfolge auf dieſem Gebiete gar zu ſehr erſchwert. Die geringe Höhe des Vereinsbeitrages(5 Mark) ermöglicht den weiteſten Kreiſen, helfend einzugreifen. Deutsches Reich. — Der nationalliberale Reichskanzler. Es ſind in der letz⸗ ten Zeit angebliche Aeußerungen durch die Preſſe gegangen, die der Herr Reichskanzler zum Reichstagsabg. Fuhrmann getan haben ſollte. Zu dieſen angeblichen Aeußerungen des Kanzlers gehörte auch die folgende:„Ich gehöre meiner Weltanſchauung und meiner Ausbildüng nach viel eher zu den Nationalliberalen als zu den Freikonſervativen.“ Die„Natl. Korreſp.“ iſt zu der Erklärung ermächtigt, daß der Reichskanzler weder dieſe noch eine ähnliche Aeußerung über ſeine perſönliche Stellung zu be⸗ ſtimmten Parteien dem Abg. Fuhrmann gegenüber getan hat. Badiſche Politik. Regierung und Großblock. Dieſes Thema wird in einer Karlsruher Korreſpondenz der„Nat. Ztg.“ heute abgehandelt. Der Verfaſſer des Artikels gibt ſich den Anſchein, die Anſchauungen der Regie⸗ rung vom Großblock genau zu kennen, ſo iſt es nicht un⸗ mühlich, ihn über das Verhältnis der Regierung zur Land⸗ tagsmehrheit reden zu hören, das nach ihm jedenfalls nicht ganz ſo iſt, wie das Zentrum es ſich wünſcht. Er ſchreibt: Wenn man gemeint hat, daß gewiſſe Aeußerungen des Minf⸗ ſters des Innern, Freiherrn von Bodman, eine Art Bekeunt⸗ nis zur Großblockpolitik enthielten, ſo hat man ſich damit geirrt, vielleicht übrigens im Zentrum ganz gern und nicht ohne Abſicht ge⸗ irrt. Der Miniſter von Bodmam hat lediglich zweierlei getan: ein⸗ mal offen anerkannt, daß die Sozialdemokratie als eine der ſtärk⸗ ſten Vertreterinnen des Arbeiterſtandes und als Verfechterin der auf ſoziale und pekunfäre Beſſerſtellung der Arbeiter gerichteten Veſtrebungen Sympathien verdient, und zweitens hat er eben, die Konſequenz aus den nun einmal beſtehenden, der Regierung aller⸗ dings nicht angenehmen Verhältniſſe gezogen, d. h. ſich mit dem ein ganz köſtliches Dokument, eine zarte Blüte des vornehmſten Geiſtes des deutſchen Rokoko. In einem entzückend ausgeſtatteten Bändchen von mikrofkopiſchem Format(21:16 Millimeter) haben die gebildeten Schönen von damals die trefflich in Kupfer ge⸗ ſtochenen Bildniſſe der führenden Geiſter verewigt erhalten, zu jedem Bildnis iſt eine knappe poetiſche Würdigung hinzugefügt und am Schluſſe prangt ein leeres Blatt:„Auf dieſes Blatt, ihr Schönen, macht das Bild, das eurem Herzen mehr als alle Dich⸗ ter gilt.“ Der Katalog iſt eine fleißige Arbeit; er gibt eine aus⸗ führliche, klare Beſchreibung der einzelnen Gegenſtäude, führt bei wichtigeren die einſchlägige wiſſenſchaftliche Literatur en und reproduziert auf 30 Lichkdrucktafeln eine beträchtliche Zahl der in⸗ tereſſanteſten Stücke. Durch dieſe ſorgfältige Redaktion und den ſtattlichen Illuſtrationsapparat hat der Katalog aber den Wert eines ausführlichen Inventariums dieſer umfangreichen Monn⸗ heimer Sammlung, die nun ihrer Auflöſung entgegengeht. Günther Koch⸗ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Das 2. muſikaliſche Akademie⸗Konzert am Dienstag, den 25. Oktober im Muſenſaal, unter Direktion von Hofkapellmeiſter Arthur Bodanzky, verzeichnet folgendes Programm: 1. H. Pfitz⸗ ner, Ouverture„Chriſtelflein“(Zum erſten Male]; 2. Lieder mit Klavierbegleitung: Fräulein Tilly Koenen, Konzert⸗Sängerin aus Berlin, Heinrich van Eyken: a) Schmied Schmerz, b) Die Geiſter am Mummelſee; Felix Weingartner: c) Liebesfeier, d) Unter Sternen: 3. Friedrich Kloſe: Elfenreigen für großes Orcheſter(Zum erſten Male); 4. Lieder mit Klavierbegleitung: Anton Dvorak, ſieben Zigeunerlieder; 5. Richard Strauß: Don Juan, ſymphoniſche Dichtung für großes Orcheſter. Am Klavier: Herr Paul Aron. Der erblindete Orgelvirtuoſe Emil Schröder aus Neuſtrelitz wird am Sonntag, den 23. Oktober in der Trinitatiskirche ein Maunheim, 20. Ortoher. 2 gegen ſeinen Willen zuſtande gekommenen Großblock ſo gut wie irgend angängig abzufinden verſucht. Miniſter v. Bodman iſt in ſeiner Art ebenſo ſehr Perſöß⸗ lichkeit wie Staatsmann. Er weiß, daß im konſtitutionellen Stagt die Regierung auf die Parlamentsmehrheiten angewieſen iſt, wenn ſie bedeutſamen Geſetzesentwürfen zur Annahme verhelfen will. Da hat ſich nun im vergangenen Landtag infolge der törichten Politik des Zentrums eine neue Situa⸗ tion ergeben: Liberale und Sozialdemokraten per⸗ einigten ſich zu einer Arbeitsgemeinſchaft, um unter Zu⸗ rückſtellung einſeitiger Parteiforderungen wichtige Geſetze zu ver⸗ abſchieden. Die Regierung wich übrigens von den meiſten Punkten ihrer Entwürfe nicht zurück. Da der neue Block ſo klug war, nur wenig Schwierigkenten zu machen, gab andererſeits auch die Regie⸗ rung in manchen Punkten nach, und ſo kamen die Geſetze zuſtande, Zum Aerger des Zentrums, das ſich plötzlich ausge⸗ ſchaltet ſah. Und nun beging dasſelbe Zentrum eimen zweiten noch gröberen Fehler. Statt der Regierung, die noch immer auf dem Standpunkt ſteht, mit allen verfaſſungs⸗ gemäß verfahrenden Parteien arbeiten zu wollen, und neuerdingz im Gegenſatz zur Großblockpolitik auf eine VBerſöhnung zum mindeſten der Konſervativen und Liberalen für die Reichstagswahlen hinwirkt, ſtatt dieſer Regierung gegen⸗ über Beſonnenheit und wenigſtens abwartende Ruhe an den Tag zu legen, polemiſiert und wütet die Zentrums⸗ preſſe— im Verein mit den agrarkonſervativen Blättern des Nordens und Südens— gegen die Regierung und den Miniſter von Bodman. In den Artikeln, die in der Tonart die„Leipziger Volks⸗ zeitung“ und das„Bayeriſche Vaterland“ erreichen und vor keiner Böswilligkeit zurückſcheuen, wird klipp und klar verlangt, die Regierung ſolle ſelbſt eine Art Wahl⸗ und Zei⸗ tungsagitation gegen den Großblock eröffnen und ſich dann— das wird allerdings nicht ſo offen zugegeben— zu einem klerikalen Parteiminiſterium ausbilden. In ihrem Fanatismus haben die klerikalen Zeitungen damitk nur bewieſen, daß ihnen die Autorität der Regierung höchſt gleich⸗ gültig iſt, wenn es gilt, ihren eigenen Zielen zu nützen; und ferner haben ſie die Stellung der Regierung in den Augen aller verſtändigen Leute nur geſtärkt. Uebrigens iſt das Miniſterium ſich in ſeinen einzelnen Gliedern völlig einig, und es iſt Torheit, wenn in gewiſſen Blättern ein Gegenſatz zwiſchen dem Staats⸗ miniſter v. Duſch und dem Miniſter des Innern v. Bodman konſtruiert wird. Die Regierung dünkt ſich zweifellos ſtark genug, um dem wilden Treiben des Zentrums ruhig entgegenſehen zu ſtärkten Sozialdemokratie abzuwehren. Obſchon Gegner der Soztal⸗ demokratie in ihren kulturellen und politiſchen Zielen, ſteht die Regierung offenbar auf dem vernünftigen Standpunkt, daß es nicht angängig iſt, die Sozialdemokratie dort vor den Kopf zu ſtoßen, wo ſie beſtrebt iſt, ehrlich mätzu⸗ arbeiten. eg Die Radbod-Kataſtraphe nor Gericht. (Von unſerm Korreſpondenten.) sh. Bochum, 19. Oktober. Zu derſelben Zeit, wo Rheinland⸗Weſtfalen durch die neue Grubenkataſtrophe auf der Zeche Shamrock bei Herne in Erre⸗ gung verſetzt wird, rollt die erneute Gerichtsverhandlung wegen der Radbod⸗Kataſtrophe die Erinnerung an die fürchter⸗ lichen Vorgänge wieder auf, die am 12. November 1908 alle Welt erſchütterten. Angeklagt iſt der Redakteur der„Bergarbeiter⸗ zeitung“ Theodor Wagner, der in derſelben Sache bereits vor einem Jahre zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt worden iſt. Das Reichsgericht hat jedoch auf erhobene Beſchwerde die Angelegen⸗ heit an die erſte Inſtanz zurückverwieſen. Der Angeklagte hatte in einem Artikel, im Anſchluß an ein Referat des Bergarbeiters Thomas auf dem Berliner Bergarbeiterkongreß, die Schuld an der Radbodkataſtrophe der Zechenverwaltung in die Schuhe ge⸗ ſchoben. Deren Direktor Andree iſt denn auch als Neben⸗ kläger zugelaſſen worden. Dem Angeklagten ſteht der ſozialdemo⸗ kratiſche Reichstagsabgeordnete Heine zur Seite. Der Ange⸗ klagte beſtritt, daß der Artikel beleidigender Natur ſei und nahm für ſich den Schutz des§ 193 in Anſpruch. Erſter Zeuge iſt der Bergwerksinſpekkor Holländer. Vorſ.: Sie ſollen in der Grube ein Geſpräch mit Andree gehabt haben. Sie ſollen zu dieſem geſagt haben: Es ſind noch Lebende drin, was iſt zu tun? Direktor Andree ſoll erwidert haben: Was lebt, das lebt, wir müſſen hinaus. Der Zeuge beſtreitet entſchie⸗ den, daß er eine ſolche oder ähnliche Aeußerung getan habe. Als die Rettungsarbeiten abgebrochen wurden, könne kein Menſch in der Grube mehr am Leben geweſen ſein. Zeuge Bergarbeiter Ruehn iſt an dem Unglücksmorgen mit eingefahren und will von einem Kameraden gehört haben, daß noch Lebende in der Grube. Er will auch Weinen gehört haben und zwar aus der öſtlichen Strecke. Er und ſeine Kameraden kamen aber nicht durch. Eine Meldung habe er nicht erſtattet, weil die Herren ſchon fort waren. Wenn man die Rettung von anderer Stelle aus verſucht hätte, wäre ſie nach Meinung des Zeugen möglich gewe⸗ Orgelkonzerk veranſtalten unter Mitwirkung zweier Künſtler für Geſang und Cello. Herr Schröder reiſt ohne Agenten und er⸗ hebt auf künſtleriſche Leiſtungen vollen Anſpruch. Wie uns mit⸗ geteilt ſind, hat er ſich im In⸗ und Auslande einen ehrenvollen Namen erworben. Paul Ehrlich und Dr. Hata über das Mittel 606. Im Ver⸗ lag von Julius Springer⸗Berlin erſcheint in den nächſten Tagen ein Buch„Die experimentelle Chemotherapie der Spirilloſen“, in dem Geheimrat Paul Ehrlich und ſein Mitarbeiter Dr. Hata ſich zum erſten Mal ausführlich über das Mittel 606 äußern. Erforſchung der Paſſatwinde. Im Auftrage der internatio⸗ nalen Kommiſſion für wiſſenſchaftliche Luftſchiffahrten begibt ſich der Aſſiſtent der Drachenſtation am Bodenſee, Dr. Jonas, in näch⸗ ſter Zeit nach Weſtindien, um dort Unterſuchungen der freien Atmo⸗ ſphäre, insbeſondere des Paſſatwindes, vorzunehmen. Die Verſuche finden von Bord S. M. Kreuzer„Freya“ aus ſtatt, der in den dortigen Gewäſſern ſtationiert iſt und dauern ungefähr vier Wochen. Ein Nichteingeladener. Profeſſor Haeckel war zu der Ber⸗ liner Univerſitätsjubelfeier nicht eingeladen worden, wie aus einem Schreiben an einen ſeiner Freunde bekannt geworden war⸗ Es exiſtiert nun noch ein zweites Schreiben von ihm, in dem der „Da ich“— ſchreibt Haeckel—„nicht ein auserleſenes„Inſtru⸗ ment des Herrn“ bin und mein Wahlſpruch„Impavidi progre⸗ diamur“(furchtlos wollen wir vorwärts ſchreiten) den herrſchen⸗ den klerikalen und reaktionären Tendenzen der höchſten Kreiſe ſehr verhaßt iſt, muß ich der Jubelfeier der Berliner Univerſität, an der ich ſonſt gern teilgenommen hätte, ſernbleiben.“ Haeckel iſt in der Tat in den höheren preußiſchen Regionen nicht be⸗ liebt, und eben deshalb hat ſich kein Berliner Profeſſor die Finger verbrennen wollen, indem er ihn auf die Liſte der Ehren⸗ gäſte ſetzte, wohin er— man mag über die Ergebniſſe ſeiner Forſchungen denken, wie man will— zweifellos gehörte. Memoiren der Frau Angela Böcklin. Anfang nächſten Monats werden die Tagebuchblätter von Arnold Böcklins Gattin können und um etwaige Uebergriffe der durch den Großblock ge⸗ 8 greiſe Forſcher ſeinem Unmut noch ſchärferen Ausdruck verleiht. Mannheim, 20. Oktober. Gentval⸗Kugsiger.(Abendblatt.) 3. Seite, —— ſen. Der Zeuge behauptet auch, daß wohl Schläuche, nicht aber genügend Waſſer zum Löſchen da war. Auch die Rieſelleitung war in Ordnung, doch konnte wegen des Waſſermangels nur ein⸗ mal ſtatt dreimal am Tage geſpritzt werden. Der als Zeuge vernommene Nebenkläger Direktor Andree beſtreitet entſchieden, ſich Holländer gegenüber⸗ ſo ausgelaſſen zu haben, wie es hier behauptet werde. Möglich ſei, daß er geſagt habe, hier gibt es keine Lebenden mehr, hier ſind nur Tote. Der Zeuge erklärt ferner, die Rettungsarbeiten ſeien auch nicht mit Rückſicht auf die Mannſchaften eingeſtellt worden. Es⸗ wäre keiner ausgefahren, wenn die Möglichkeit beſtand, daß noch Lebende vor⸗ handen ſeien.— Weitere Bergleute bekunden, daß ſie pro Schicht ſechs Mark verdienten. So hoch wären ſie nicht gekommen, wenn ſie alle Anordnungen erfüllt hätten. Der Fahrſteiger verlangte, daß möglichſt viel Kohlen gefördert würden.— Zeuge Bergmann Lewandowski gibt an, daß jede Woche ein paarmal nicht ge⸗ rieſelt wurde. Einmal habe ein Steiger geſagt: heute kommt Be⸗ ſuch, heute muß ordentlich gerieſelt werden. Es ſei ein hoher Be⸗ ſuch aus Dortmund oder der Generaldirektor Janſen geweſen. Der Zeuge behauptet, entlaſſen worden zu ſein, weil er im Dort⸗ munder Kolonie⸗Prozeß ungünſtig für die Zeche ausſagte.— Auch der Bergarbeiter Staubach weiß davon, daß zweimal die Rie⸗ ſelung nicht funktionierte. In der Grube gab es Stellen, wo man der Wetter überhaupt nicht Herr werden konnte.— Darauf wur⸗ den die Weiterverhandlungen auf morgen vertagt. Aus Stadt und Land. * Maunzeim, 20. Oktober 9110. Zur Denkmalsfrage. Wir erhalten weiter folgende Zuſchriften: Sehr geehrte Redaktion! Geſtatten Sie mir einige Worte zur Denkmalsfrage.— In vielen gegneriſchen Ausführungen trifft man auf den unſchönen Satz: Wer bezahlt das Denkmal denn? Allerdings brachte Mann⸗ heims Bürgerſchaft die nötigen Mittel auf; aber Beſtimmungs⸗ rechte daraus ableiten zu wollen, das geht nicht. In ganz Deutſch⸗ land und unter unſeren Landsleuten im Auslande wird zur Zeit geſammelt für ein Bismarck⸗Nationaldenkmal. Wo käme man hin, wollte man jedem Geber das Recht einräumen, mitzubeſtim⸗ men, wie das Denkmal ausgeführt werden ſoll. Nein, der Denk⸗ malsausſchuß entſcheidet und ſeine Entſcheidung iſt maßgebend. Es wäre ein Skandal, ſollte es in Mannheim anders werden. **** Am 14. d. befand ſich im Abendblatt ein Artikel, deſſen Ur⸗ heber wohl nicht in Mannheim zu ſuchen war. Was ſich die Mann⸗ heimer darin ſagen laſſen mußten, war etwas ſtark; z. B. es ſei ztwecklos, daß die Spatzen den Adler anpfeifen“. Trotzdem hätte ich auf dieſe Charakteriſterung der Mannheimer Bürgerſchaft geſchwie⸗ gen, wenn nicht wieder ein ähnlicher Artikel(ſcheinbar wieder von norddeutſcher Künſtlerſeite) erſchienen wäre, der z. B. den Aus⸗ druck Spießbürgertum“ enthält. Der ganze Denkmalsſtreit dreht ſich jetzt darum, ſoll Herrn Schmitz ein Denkmal geſetzt werden oder unſerem Großherzog, ſoll das Denkmal nur den Künſtlern gefallen Dder auch den Mannheimer Bürgern; ſchließlich haben doch letztere auch ein Wort mitzureden! Ich habe mich unauffällig umgehört; jeder Mannheimer Einwohner, mit dem ich ſprach, ſagte, daß dieſer Hobige Steinhaufen doch nicht unſern Großherzog vorſtellen könne; f man wundert ſich, daß man überhaupt ſo etwas hinſetzen Tonmre. Es ſind diverſe vernünftige Löſungen des Problems genannt wor⸗ den, ſo daß ich darüber ſchweigen will, nur über etwas möchte ich mich noch äußern, nämlich darüber, daß fortwährend der Roſen⸗ garten für die Unfehlbarkeit des Herrn Schmitz herhalten muß. Gewiß, das Innere iſt ſchön, aber ein anderer Künſtler hätte es pielleicht auch fertig gebracht, wenn nicht Gleiches, daun Aehnliches; ſpäter häkten ſich die Mannheimer auch damit zufrieden gegeben und hätten geſagt, wie ſchön iſt umſer Roſengarten. Aber das Aeußere, das iſt eine ganz andere Sache. Die Löſung iſt ſo hilflos, wie ſonſt was; der Bau ſteht da wie ein Mann, der den Rock und die Weſte verkehrt angezogen und dann, um wenigſtens etwas zu vepräſentieren, die Kravatte darüber gebunden hat. Es iſt nicht notwendig, den Friedrichsplatz um ein weiteres departiges Kabinettſtück zu bereichern, man ſtelle neue Entwürfe an anderer Stelle auf; machts Herr Schmitz nicht, ſo tuts ein anderer. Und zum Schluß noch eins, nämlich das Schwert! Es fehlt nur noch die„gepanzerte Fauſt“, dann wäre unſer Großherzog nach Künſtler⸗ art richtig charakteriſtert. A la Siegesallee in Berlin könnte man darm noch zwei Bruſtbilder anbringen, rechts— mit Bezug auf das Schwert— Herrn von Oldenburg⸗Januſchau und links vielleicht Herrn Schmitz ſelbſt. Wegen dieſer kleinen Entgleiſung bitte ich am Verzeihung, es ſoll dies nur eine Antwort auf die faulen Witze im vorgeſtrigen Abendblatt ſein. Norr nit brumme— 8 werd ſcho kumme⸗ 5 e Mannemer. *Perliehen wurde den Poſtaſſiſtenten Ernſt Erb aus Hags⸗ ſeld und Adolf Egolf aus Unterſchefflenz der Titel Poſtſekretär. mit den im Nachlaſſe des Künſtlers ge⸗ Aktenſtücken veröffentlicht werden, welche Einzelheiten über das Leben des Meiſters enthüllen. Als Herausgeber zeichnen Ferdinand Runkel und der Sohn des Künſtlers, Carlo Böcklin. Das Werk erſcheint bei der Internationalen Verlagsanſtalt für Kunſt und Literatur, G. m. 5. H. Berlin W. 50. Eine neue Millionenſtiftung Rockefellers. Aus wird berichtet: Mit großer Feierlichkeit iſt nun das neue Rocke⸗ ſeller⸗Inſtitut für mediziniſche Forſchung eröffnet worden, für das der berühmte Philantrop über 20 Millionen Mark geſtiftet hatte. Der Feſtakt gipfelte in der überraſchenden Mitteilung, daß Rockefeller dem Inſtitut weitere 15 Millionen Mark zuge⸗ wieſen hat, ſo daß ſeine Aufwendungen nunmehr 36 Millionen erreicht haben. Das prachtvoll eingerichtete Krankenhaus nimmt nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Patienten auf; in der Tat ſollen nur 70 Kranke gleichzeitig im Inſtitut behandelt werden. Die Patienten werden ausgewählt mit Rückſicht auf die wiſſenſchaftlichen Intereſſen, die das Studium ihres Leidens bieten kann. Kleine Mitteilungen. Maxim Go rki hat, wie dem„Peſt. Lloyd“ aus Petersburg geſchrieben wird, ein neues Bühneawerk vollendet. Das dreiaktige Stück heißt„Waſſa Schelesnowa und behandelt das tragiſche Schickſal einer Revolutionärin, die, durch die Ausſichtsloſigkeit der Repolution enttäuſcht, ein für die Ge⸗ ſellſchaft nützliches Leben beginnen will, ohne aber die Hinder⸗ niſſe bewältigen zu können, die ſich ihr auf dieſem Wege ent⸗ gegenſtellen.— Zum Andenken an Fritz Reuter ſtellt, aus Anlaß des 100. Geburtstages des Dichters die Geſellſchaft für Ver⸗ breitung von Volksbildung für 500 Volksbibliotheken eine drei⸗ bändige Ausgabde der„Skromtid und für 1000 Schulen„Die Franzoſentid unentgeltlich zur Verfügung. Vie Verteilung der Franzoſentid“ an rfolgt in der Weiſe, das aus einer e vier Schüle ückſichtigt werden. Angela in Verbindung fundenen Briefen und eine Fülle intereſſanter Neuyork faierlichkeiten ihren Fortgang nahmenn * Angeſtellt wurde Ober⸗Poſtpraktikant Emil Ernſt aus Schiftung(Amt Baden) in einer Stelle für Ober⸗Poſtpraktikan⸗ ten bei der Kaiſerlichen Ober⸗Poſtdirektion. * Verſetzt wurde Bezirksgeometer Karl Mayer in Pforzheim nach Kehl. * Erinnerungsmünzen. Geſtern wurden durch das Rektorat der Karlsruher ſtädtiſchen Schulen Gedächtnismünzen an Schüler und Lehrer der Volksſchulen verteilt. Den Lehrern und Schülern, die beim Huldigungsakt vor dem Schloſſe anläßlich der ſilbernen Hochzeit des Großherzogspaares mitwirkten, wurde eine kleine Kupfermünze, etwas größer wie unſer Zweipfennig⸗ ſtück, zum Andenken an den Feſtakt im Auftrag des Großherzogs ausgehändigt. Die Münze trägt auf der Vorderſeite das Doppel⸗ bildnis des Großherzogspaares, auf der Rückſeite den badiſchen und naſſauiſchen Wappen. Es kamen im ganzen 2400 Münzen zur Ver⸗ teilung. * Geſtorben iſt in Sinsheim Stadtrechner a. D. Ludwig Schick. Der Verſtorbene war früher langjähriger Gauvorſitzen⸗ der des Unter Elſenz⸗Militärvereinsverbandes. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: am 2. Okt. auf dem Bahnhof in Kenzingen ein Geldbeutel mit.31.; am 3. Okt. auf dem Bahnhof in Renchen ein Geldbeutel mit M. 12.39; am 3. Okt. im Zug 61 ein Geldbeutel mit 1 Kſtr 6 d. und 10 ets., abgeliefert in Karlsruhe Hauptbahnhof: am 4. Okt. auf dem Bahnhof in Baden⸗Baden der Betrag von M..78; am 7. Okt. auf dem Hauptbahnhof in Karlsruhe der Betrag von 10.; am 9. Okt. auf dem Bahnhof in Walds⸗ hut ein Geldbeutel mit M..01; am 9. Okt. im Zug g4 ein Geldbeutel mit M. 11.55, abgeliefert in Offenburg: am J1. Oktober auf dem Dampfboot„Stadt Konſtanz“ der Betrag von 10., abgeliefert in Konſtanz; am 13. Okt. auf dem Bahn⸗ hof in Heidelberg ein Geldbeutel mit M..27 nebſt einem engliſchen Silberſtück. Erzbiſchof Dr. Nörber in Mannheim. Geſtern wurden außer den Kindern der oberen Pfarrei auch diejenigen der Lieb⸗ frauen⸗Pfarrei zur hl. Firmung geführt. Herr Pfarrverweſer Biehler hielt die Feſtpredigt. Heute werden die Kinder der unteren Pfarrei gefirmt.— Geſtern nachmittag ſtattete der Ober⸗ hirte dem Tuiſen⸗Skephanienhaus einen längeren Be⸗ ſuch ab. Gegen 4 Uhr fuhr der Erzbiſchof mit ſeiner Begleitung am feſtlich geſchmückten Hauſe vor. Im großen Saale hatten das Lehrerkollegium, die Schweſtern und die Kinder Aufſtellung ge⸗ nommen. Die höheren Klaſſen ſangen zur Begrüßung das Lied: „Gott iſt mein Lied“. Darnach entboten 3 Kinder dem Erzbiſchof ein herzliches„Grüß Gott“ unter gleichzeitiger Ueberreichung von Blumen. Herr Stadtdekan Bauer richtete ſodann eine An⸗ ſprache an den Erzbiſchof. Der hochw. Herr dankte für die Freu⸗ den, die ihm die Anſtalt bereitet. Zurückgreifend auf die Vergangenheit, wo er ſelbſt noch im Luiſenhaus Unterricht er⸗ teilte, erinnerte der Oberhirte daran, wie klein damals alles ge⸗ weſen und wie ſtattlich im Laufe der Jahre die Anſtalt ſich ent⸗ wickelt hat. Anſchließend richtete der hohe Herr noch liebevolle mahnende Worte an die Kinder und ſpendete dann den biſchöflichen Segen. Die Kinder ſangen hierauf ein Lied und dann nahm Se. Exzellenz Abſchied vom Lehrerkollegium, den Schweſtern und Kin⸗ dern. Heute früh halb 7 Uhr las der Kirchenfürſt die hl. Meſſe in der dicht beſetzten Herz Jeſukirche. Der Kirchenchor brachte verſchiedene Geſangseinlagen zu Gehör. Gegen dreiviertel 8 Uhr kehrte der Erzbiſchof zur Jeſuitenkirche zurück, wo die Firmungs⸗ „Die Rieichsſchuldenverwaltung macht darauf aufmerkſam, daß zufolge eines Bundesratsbeſchluſſes die mit dem Datum vom 10. Januar 1882 ausgefertigten Reichskaſſenſcheine zu 50, 20 und zu 5., ſowie die mit dem Datum vom 5. Januar 1899 aus⸗ geferkigten Reichskaſſenſcheine zu 50 M. vom 1. Januar 1911 ab nur noch bei der königlich preußiſchen Kontrolle der Staatspapiere eingelöſt werden. 4* Preisausſchreiben für Unfallſchutzvorrichtungen. Die Italie⸗ uiſche Regierung— Miniſterium für Landwirtſchaft, Induſtrie und Handel— hat unterm 1. Dezember 1909 ein Preisausſchreiben für einen internationalen Wettbewerb über Maßregeln und Vorrich⸗ tungen zur Verhütung von Betriebsunfällen erlaſſen. Dieſes Aus⸗ ſchreiben umfaßt nach dem Reichsarbeitsblatt folgende Punkte: 1. Preisausſchreiben von 10 000 Lire für eine theoretiſche und experimentelle Arbeit über die„Erdung! für induſtrielle elektriſche Anlagen. 2. Preisausſchreiben von 4000 Lire für eine Vorrichtung zu einer Antriebsriemenſcheibe, um das Auflegen des Riemens während des Betriebs zu ermöglichen. 3. Preisausſchreiben von 4000 Lire für eine transportable Vorrichtung, die geeignet iſt, das Auflegen von Riemen auf Riemenſchreiben zu bewerkſtelligen, die unter ſich im Durchmeſſer wenig verſchieden, aber auf Wellen von ziemlichen Durchmeſſern montiert ſind. 4. Preisausſchreiben von 3000 Lire für eine Vorrichtung zum Schutze der Arbeiter gegen die Gefahren bei der Kaltbearbeitung der Metalle, insbeſondere bei der Einführung der Platten und Bleche von Blei, Zinn, Kupfer und Meſſing zwiſchen die Zylinder von Walzenzugmaſchinen. 5. Preisausſchreiben von 10 000 Lire für eine Arbeit über geeignete Maßregeln zur Vorbeugung gegen die Gefahr der Milzbrandinfek⸗ tion, welcher die Arbeiter in Gerbereien beim Transport und bei Bearbeitung der Häute ausgeſetzt find. Die Preiſe ſind unteilbar. Die eingereichten Arbeiten und Vorrichtungen bleiben Gigentum der Bewerber, die Regierung behält ſich jedoch vor, nach ihrem Er⸗ meſſen Beſchreibungen und Zeichnungen zu veröffentlicheu. Für das 2. bis 4. Ausſchreiben ſchließt der Wettbewerb bereits am J. Dez. 1910, für das 1. und 5. am 1. Dezember 1911. Die Arbeiten für beide letztgenannten Preisausſchreiben müſſen in italieniſcher oder franzöſiſcher Sprache abgefaßt ſein. Nähere Angaben über die Be⸗ ſtimmungen der Preisausſchreiben enthält die Mitteilung Nr. 6 des Kgl. Bayeriſchen Arbeitsmuſeums in München. Anwetſungen über die Durchführung der Wettbewerbe und die Ernennung des Preisgerichts werden durch weitere Erlaſſe des Kgl. Italieniſchen Miniſteriums für Landwirtſchaft, Induſtrie und Handel in Rom eregelt. Große Obſtausſtellung, verbunden mit Obſt⸗ und Honig⸗ markt. Auf dieſe Sonntag, den 23. Oktober, mit einem Beſchautag beginnende Veranſtaltung ſei hier nochmals aufmerkſam gemacht. Die Ausſtellung findet im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtatt. Dort gelangt das ausgeſtellte Obſt und der Honig von Montag, 24. Oktober ab zum Verkauf. Die vorangegangenen Obftmärkte in hieſiger Stadt haben gezeigt, daß dieſe Einrichtung einem wirklichen Bebürfnis entſpricht und ſo darf man erwarten, daß auch der diesjährige Markt, zu dem erheblich größere Verkaufsmengen an⸗ geliefert werden, lebhaftes Intereſſe bei dem hieſigen, Obſt konſu⸗ mierenden Publikum findet. Das Obſt wird in Körben, Kiſtchen, Kartons und dergl. in Mengen von 15—25 und 50 Pfund zum Ver⸗ kauf geſtellt und kann am Verkaufstage vom Käufer ſofort mit⸗ genommen werden. * Der neue Wein ein witziger Kreuznacher Taufrede:„Dieweil im Fäulnis überall Und vieles mau Zehner„Manuel“. 5 „ Neckarauer Rowdies. Sechs aus der Wirtſchaft heimkehrende 5 mpelten in der Nacht zum 10. Juli d. J. auf hat ſchon ſeinen Namen.„Manuel“ bringt Rentner in Vorſchlag mit der poetiſchen Staate Portugal— Herrſcht Gärung, und unreell— So tauft den Thereſta Wie- Das Porto(30 Pfg⸗) menden Gebrüder Karl und Matthias Lorenz nahmen ſich des Mädchens an und gingen mit ihm auf die Poligeiwache, um von dem Vorfall Anzeige zu erſtatten. Als die beiden Loreng zurück⸗ kamen, wurden ſie von den Burſchen überfallen und ſchwer miß⸗ handelt. Karl Lorenz verſetzte während des Kampfes dem Tag⸗ löhner Georg Münch zwei Stiche in den linken Arm, außerdem trugen die Wieſenbauer, die beiden Lorenz, Münch und der Tag⸗ löhner Joſef Hamberger Verletzungen davon. Karl Lorenz befand ſich infolge ſeines Meſſerangriffs mit unter den Angeklagten. Mit Einſchluß einer ſchöffengerichtlich gegen ihn erkannten Strafe von 2 Wochen verurteilte das Schöffengericht Münch zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 12 Wochen, ferner die weiteren vier Angeklagten Taglöhner Ludwig Preißler, Joſef Kohlroß, Robert Roth und Metallpreſſer Karl Lorenz zu Gefängnisſtrafen von 1 Wochen. Der Taglöhner Joſef Hamberger wurde freigeſprochen. —Ila und die Garantiezeichner. Aus Frankfurt a. M. wird berichtet: Von den Garantiezeichnern hat die Leitung der Ila infolge des entſtandenen Defizits bekanntlich einen Teil der gezeichneten Beiträge einfordern müſſen und es ſind denn auch ſchon über 200 000 Mk. eingezahlt worden. Verſchiedene Garantie⸗ zeichner weigern ſich jedoch, die Beträge zu zahlen, ſodaß etwa noch 10 000 Mk. ausſtehen. Die durch ihren Liquidator Rechts⸗ auwalt Dr. Joſeph vertretene Ausſtellung iſt nun gegen dieſe Garantiezeichner gerichtlich vorgegangen. Unter den Klagen iſt eine von beſonderem Intereſſe. Sie richtete ſich gegen einen Hotelier, der eine Garantieſumme von 5000 Mark gezeichnet hatte und nun 1000 Mk. an die Klägerin zahlen ſoll. In dem vor der erſten Kammer für Handelsſachen anhängig gewordenen Prozeß machte der Beklagte geltend, daß es ſein gutes Recht ſei, ehe ſein Geld hergebe, von der Ila Rechnungslegung zu erhalten. Es fehle der Nachweis eines Fehlbetrages. Der Beklagte glaub auch Grund zu der Annahme zu haben, daß die Geſchäftsführung der Ausſtellung nicht ordnungsmäßig war. Man habe aus dem Vollen geſchöpft, ohne zu fragen, ob die Ausgaben auch etwas ein⸗ brächten. Das Gericht entſchied, daß der Anſpruch auf Rechnungs⸗ legung unbegründet ſei. Man könne den Garantiezeichnern nicht das Recht gewähren, nachträglich jede Maßnahme der Klägerin nach der Richtung zu prüfen, ob ſie zur ordnungsmäßigen Ge⸗ ſchäftsführung notwendig war. Die Klägerin habe eigentlich ſogar das Recht, die ganze Garantieſumme einzuziehen, und ſei nur verpflichtet, einen Teil davon wieder herauszugeben, wenn ſich herausſtelle, daß nicht die ganze Summe erforderlich ſei. Der Hotelier wurde alſo zur Zahlung des eingeklagten Betrages ver⸗ urteilt. VV „ Von der Rheinbrücke. Ein mit Maſchinenſtroh beladener Zweiſpännerwagen ſtellte ſich heute mittag kurz nach 12 Uhr dem Verkehr hemmend entgegen. Die Paſſage zwiſchen Glektriſcher und und Brückengeländer war zu ſchmal für den Strohwagen. Ver⸗ ſchiedene Bündel Stroh, die durch das Karambolieren mit dem Brückengeländer heruntergeriſſen wurden, zieren noch die Brücke— Ein Malheur widerfuhr heute mittag um 2 Uhr einer Marktfrat aus Ludwigshafen die mit einem Handkaxren den Mannheimer Markt beſucht hatte. Beim Entrichten des Brückengeldes kollerten zwei Körbe mit Aepfeln vom Wagen herunter und rollten Straße am Brückenaufgang Hinunter. Der Frau ſcheint kein zu großer Schaden entſtanden zu ſein, da ſie die„entlaufene“ Ware teils wieder einfangen konnte. Sportliche Nundſchan. Pferderennen. 55 9, 19. Okt. Prix Spee. 2000 Gheeſts Trimazau(A. Woodland], 2. Orcay, 92:10; 40, 37, 23:10.— Prix Protector. 4000 Frs. 1. La Grave(Jennings), 2. Palatin, 3. Lumbago. 41:10: 68.10. Prix Wisky. 4000 Irs. 1. Vie. de Fontar rias(Ryan), 2. Orßberoſe, 3. Racine. 121:10; 19, 25, 16 Prix Edgard Gillois. 20000 Frs. 1. Aumonts Aldes 1 — 1e m b1 a Childs), 2. Meliadis, 3. Seigneurie II. Ferner: Liao, H Secburs, Dianora, Paſſe Roſe. 46210: 20, 23, 2210.— Priz Baron. 4000 Frs. 1. De Gheeſts Oria[A. Woodland), Porte, 3. Hanna. 70:10: 20, 19, 19:10.— Prix Tres pas. Frs. 1. P. Simeons Loupe(Curryj, 2. Tripolette, 3 Alteſſe. 73:10: 25, 57, 85710. Aviakik. * Die militäriſchen Probeflüge in Döberitz, die für den geſtrigen Mittwoch vormittag angeſagt waren, mußten. des ſtarker böigen Windes wegen auf nachmittag verſchoben werden. E handelt ſich bei dieſen Probeflügen um den Ankauf einer An zahl Apparate verſchiedener Syſteme, die einer Kommiſſion vo militäriſchen Sachverſtändigen vor dem Kaufabſchluß durch das Kriegsminiſterium vorgeführt werden. Es ſind dies die Appar Wright, Etrich⸗Rumpler, Aviatik und Farman, deren Konſtr tipn zwar ſämtlich ausländiſchen Urſprungs iſt, die jedoch i Teilen in Deutſchland erbaut werden. Die Probef ſtreng geheim gehalten. Die auf dem Döberitzer Fl befindlichen Zivilperſonen ſind ſämtlich verpflichtet wo die Reſultate der Verſuche ſtreng ſtes Stillſchw zu bewahren. Illner ſaß mit einem Offizier auf und weſtlicher Richtung davon. Auch der von Jeannin ritz geſteuerte Doppeldecker, ſowie zwei Farmanapparat Albatroß⸗Werke, ſämtlich mit zwei Perſonen beman bald darauf vom Start und folgten der führenden„Tan die einen Ueberlandflug bis nach dem 15 Kilomete Flugplatz entfernten Städtchen Tremmen ausführte. le, ſollen in den nächſten Wochen täglich Uebungs⸗ und landflüge ſtattfinden, bei denen die Offizierspiloten ſich mit Drientierung in größeren Höhen vertraut machen ſollen. S es möglich iſt, ſollen vom Aeroplan aus auch ph o to phiſche Aufnahmen des überflogenen Geländes vorge men werden. Die Verſuchsabteilung der Verkehrstruppen. bisher, nur zwei Apparate, und zwar einen Sommer⸗Bi einen Antoinette⸗Monoplan. Gerichtszeitung. :(Freiburg, 19. Okt. Vor dem Schwurgeri geſtern die 20jährige Dienſtmagd Lina Fuß aus St. Pe Meineids und der 29jährige Schmiedemeiſter Andt aus Wagenſteig, wohnhaft in St. Peter, wegen Anſtiftung Die Fuß war Mutter geworden, der Vater des Kindes Mitangeklagte, bei dem die Fuß in Dienſten ſtand. E ihr 500., wenn ſie einen Schuhmacher von St. Peter als angebe. In dem Alimentationsprozeß beſchwor die Fuß a anlaſſung des Schmiedes, daß der Schuhmacher der Es ſtellte ſich aber die Unwahrheit dieſer Ausſage heraus Folge war die heutige Verhandlung. Binitz erhielt 1 Jah nate Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, die Fuß Gefängnis. 5 355 ( Darmſtadt, 19. Okt. Handelsauskunftei und Inkaſſoinſ e *Oftersheim, 19. Okt. Geſtern wurde hier ein ge⸗ wiſſer Johann Kani, gebürtig aus Heidelberg, feſtgenommen, der einen ſchwunghaften Handel mit vermutlich wertloſen Kopen⸗ hagener Serienloſen betrieben hatte. Der Patron hatte ſeinen beſonderen Trick. Er begab ſich zu den Landwirten und gab vor, für eine bekannte Mannheimer Firma Gerſte kaufen zu wollen. Auf ſein Angebot von 17 Mark, zahlbar beim Verladen, gingen natürlich verſchiedene mit Freude ein. Hatte der Gauner ſeine Opfer ſoweit, dann rückte er mit den Loſen heraus und es fiel ihm nicht ſchwer, dieſe anzubringen. Er hat das Manöver in Brühl, Ketſch und Plankſtadt und wer weiß wo noch mit Erfolg gemacht. Nun ereilte ihn die Nemeſis. Man hat herausgebracht, daß der Schwindler wegen Betrugs bereits einmal ein Jahr mit dem Gefängnis Bekanntſchaft gemacht hat. dt. Karlsruhe, 19. Okt. Seit einigen Tagen macht man zur beſſeren Straßenbeleuchtung Verſuche mit Hänge⸗ glühlicht, die auſcheinend gute Erfolge zeitigen. Die neuen Lampen ſehen außerdem ſehr ſchmuck aus. Dieſe Verſuche ſind die Kon⸗ ſequenz eines Stadtratsbeſchluſſes, insbeſondere die Kaiſerſtraße in hellerem Lichte ſtrahlen zu laſſen. Pfalz, Heſſen und Unigebung. Ludwigshafen⸗Frieſenheim, 20. Okt. Von jeher iA wvar es Sitte, daß die Arbeiterinnen, die nach Mannheim und Lud⸗ wigshafen in ihre Arbeitsſtelle mit den Vorortzügen fahren, an ihrem Strickſtrumpf ſtrickten, häkelten uſw. Seitdem die Elektriſche cuch auf die Vororte ausgedehnt iſt und dieſelbe von den Arbeiter⸗ iunen benützt wird, geſchieht dies auch während der Fahrt, die zum Teil 34 Stunden beträgt, in der EGlektriſchen. Nun wurde vor einiger Zeit das Stricken in der Elektriſchen aus nicht erſicht⸗ lichen Gründen von der Direktion der Straßenbahn verboten. Dieſe Maßnahme wird von den Betroffenen als ſehr ungerecht empfunden. Von CTag zu Tag. — Verhängnisvoller Sturz. Frankfurk a.., 20. Okt. Heute vormittag gegen 9 Uhr ſtürzte das 10jähr. Mädches Marie Schäfer im Hauſe Moſelſtraße 13, als es das Treppen⸗ geländer hinuntergleiten wollte, vom 5. Stockwerk ins Parterre, es erlitt einen Wirbelſäulenbruch und einen Schädelbruch. Der Tod trat auf der Stelle ein. Aus Liebeskummer erſchoſſen. Frankfurt a. Main, 20. Okt. Aus Liebeskummer erſchoß ſich heute vormittag in der Burgſtraße ein Kaufmann. Die Leiche wurde nach dem Bornheimer Friedhof verbracht. — Seinen Sohn erſchlagen. Seligenſtadk, 20. Oktober. Geſtern abend erſchlug der 70jähr. Taglöhner Jakob Gunkel, im Streite ſeinen 30jähr. verheirateten Sohn Michael mit einem Beil. Zwiſchen Vater und Sohn beſtand ſchon lange ein geſpanntes Verhältnis. Sie gerieten wegen einer Erbſchafts⸗ angelegenheit in Streit. Der Vater ſoll in Notwehr gehandelt haben. 5— Erſchoſſen. Innsbruck, 20. Okt. Der weit über Tirol bekannte Beſitzer des Hotels„Maria Thereſia“, Joſeph Framer, hat ſich erſchoſſen. Die Urſache iſt in finanziellen Schwierigkeiten zu ſuchen. Das im Vorjahre mit einem Koſten⸗ aufwand von 1½ Millionen gebaute Hotel ſtand vor dem Konkurs. — Reiches Vermächknis. Hanau, 20. Okt. Der Bezirkstierarzt Büttel hat der Gemeinde Bad Orb 70 000 M. für Wohlfahrtszwecke vermacht. — Gasvergiftung. Rottweil, 20. Okt. Heute früh g8.⸗Uhr wurde die 65 Jahre alte Witwe des Arbeiters Johann Merz in ihrem Hauſe tot vor dem Bette liegend aufgefunden. Ihr Schwiegerſohn, der Schloſſer Raedle und ſeine Frau, wurden in bewußtloſem Zuſtande, aber noch lebend angetroffen. Es iſt frag⸗ lich, ob ſte dem Leben erhalten bleiben können. Die Kinder der Eheleute, zwei Mädchen im Alter von einem Jahr und ſechs Wochen, purden verhältnismäßig wenig detroffen und waren bald wieder hei Bewußtſein. Das Unglück iſt durch Bruch eines Gasrohres ent⸗ ſtanden. Letzte nachrichten und velegramme. * Leipzig, 20. Okt. Anſtelle des in den Ruheſtand kretenden Senatspräſidenten Dr. Olshauſen iſt Reichsgerichts⸗ pat v. Pelargus zum Senatspräſidenten des Reichsgerichts ernanut worden. Hamburg, 20. Okt. Die Werkſtättenarbeiter der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie beſchloſſen in einer heutigen Verſammlung, gnachdem eine Einigung erzielt wurde, am Montag die Arbeit wieder aufzunehmen. * Berlin, 20. Okt. Der Staatsſekretär des Reichs⸗ ſchatzamtes Wermuth wird am Freitag den 21. ds. Mts. in Karlstuhe eintreffen, um ſich dem Großherzog vorzuſtellen und um gleichzeitig mit dem badiſchen Finanzminiſter über ſchwebende Fragen der Reichfinanz⸗Verwaltung zu kon⸗ ferieren. 5 Zur Beſchießung deutſcher Ballons in Frankreich. Köln, 20. Okt. Ueber die Fahrt des Ballons„Prinz Adolf⸗ bpird uns von beteiligter Seite folgendes mitgeteilt: An der Fahrt lahmen außer dem Führer, Fabrikanten Andernach, Referendar Müſeler⸗ Saarbrücken und eine dritte Zivilperſon teil. An dem Ballon war ein Vereinswimpel und eine große ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge angebracht. Der Aufſtieg erfolgte 5 Uhr 18 Minuten vormittags. Die Fahrt ging Aber Metz, über die franzöfiſche Grenze gegen Weſten. Der Ballon war Zin einer Höhe von etwa 400 Meter über dem Gelände. Die Gegend wor vom Vollmond beleuchtet. Gegen 11 Uhr 15 abends näherte ſich der Ballon einem bewaldeten anſteigenden Terrain und kam infolge⸗ deſſen dem Boden näher. Er hatte ſich der Erde bis auf etwa 100 Meter genähert, als von unten Stimmen laut wurden. Zunächſt rief man: Voila un ballon. Dann wurde in freundlicher Weiſe mitgeteilt, daß die Richtung des Ballons gegen Chalons ſei. Darauf rief eine an⸗ dere Stimme: Qui vive! Leider war den Balloninſaſſen dieſer fran⸗ zöſtſche Ausdruck nicht mehr geläufig, ſodaß eine Antwort auf dieſe Stimme nicht erfolgte. Zudem hatten die Balloninſaſſen gar keine Ahnung, daß ſie ſich in einem militäriſch wichtigen Gelände befanden. Der Ruf erfolgte dann noch zweimal, darauf wurde gegen 11 Uhr 25 Minuten nachts dreimal geſchoſſen, glücklicherweiſe ohne die Ballon⸗ Inſaſſen zu treffen. Dieſe bemerkten jetzt, daß unter ihnen Trupps don Menſchen waren. Als geſchoſſen wurde, ließ der Führer des Ballons ſofort Sand auswerfen, um höher zu ſteigen. Bei dem Weitertreiben bemerkten die Inſaſſen jetzt rückwärts in der Fahrtrichtung aufragende Mauetu, wie ſie bei Feſtungen üblich ſind und vor ſich die Lichter einer Städt, die nach Fahrdauer und Fahrtrichtung Verdun ſein mußte. Bei weiterem Steigen änderte ſich die Fahrtrichtung zunächſt nach Norden, ſpäter nach Nord⸗Oſten und dann nach Oſten, ſodaß der Ballon durch die hohe Windrichtung wieder zurückgetrieben wurde. In dem Bericht wird betont, daß die Fahrt rein ſportlicher Intereſſen gedient gabe, irgendwelche photographiſchen Apparate waren nicht im Korbe, auch wäre etwaiges Photographieren in der Nacht, ſelbſt bei Mond⸗ ſchein, bei der ſtändigen Fortbewegung des Ballons ganz unmöglich ge⸗ weſen. Dampferzuſammenſtoß. * Bremen, 20. Okt. Der deutſche Dampfer Erlangen wurde non dem braftlianiſchen Dampfer Sao Paulo bei St. Se⸗ „Erlangen“ lief mit eingeſchlagenem Bug in den Hafen von San⸗ tos ein. Die Ladung der Erlangen wurde nicht beſchädigt. Der Unfall ereignete ſich bei Nebel. Der Straßenbahnerausſtand in Bremen. * Bremen, 20. Okt. In einer heute morgen abgehaltenen Verſammlung der Straßenbahner wurde beſchloſſen, jede weitere Verhandlung mit der Aufſichtsbehörde abzulehnen. Damit ſind die Einigungsverhandlungen endgiltig geſcheitert. Aus der Juſtizkommiſſion des Reichstages. * Berlin, 20. Okt. Die Juſtizkommiſſion des Reichstages lehnte den Paragraphen 172, Abſatz eins der Novelle des Gerichts⸗ verfaſſungsgeſetzes, der in Beleidigungsprozeſſen eine Einſchrän⸗ kung der Oeffentlichkeit im weiteren Umfange als bisher zum Schutze des Privatlebens der Beteiligten oder dritter Perſonen ermöglichen wollte, mit 13 gegen 13 Stimmen in zweiter Leſung ab. Abraham Eierweis ausgewieſen. * Berlin, 20. Okt. Der ſeiner Zeit vielgenannte Abraham Eierweis, der gegen den Kronprinzen bei deſſen Rückkehr von der Frühjahrsparade eine Konſervenbüchſe mit Perlbohnen ſchleu⸗ derte und dann zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes einer Irrenanſtalt überwieſen wurde, iſt heute als läſtiger Ausländer aus Preußen ausgewieſen worden. Er ſtammt aus Rußland und hat ſeinen Wohnſitz nach der Schweiz verlegt. Dyphteritisepidemie. * Berlin, 20. Okt. Der.⸗A. meldet aus Bensberg(Rhld.]: Hier iſt eine Dyphteritisepidemie ausgebrochen, doch ſind noch keine Todesfälle vorgekommen. Aufhebung der ſozialdemokratiſchen Jugendorganiſationen in Preußen. Berlin, 20. Okt. Das preuß. Miniſterium erließ den Auftrag an die Provinzbehörden um zwangsweiſe Aufhebung der ſämtlichen ſozialiſtiſchen Jugendorganiſationen, da der politiſche Charakter dieſer Jugendverbände vom Oberverwaltungsgericht jetzt feſtgeſtellt ſei. Ex⸗König Manuel in England. * London, 20. Okt. König Manuel, die Königinmutter Amelia und der Herzog von Opporto trafen in Begleitung des Herzogs von Orleans geſtern abend in Evesham ein. Sie be⸗ gaben ſich, von der Menge begrüßt, im Automobil nach Schloß Woodnorton. Der König ſah müde und krank aus. Die Erkrankung des ſerbiſchen Kronprinzen. *Belgrad, 20. Okt. Der Kronprinz hat die heutige Nacht teilweiſe im Schlummerzuſtand verbracht. Das Bewußtſein war öfters klarer, die Temperatur betrug morgen 39,4 Grad. Die unteren Teile des rechtsſeitigen Bruſtkorbes zeigen eine leichte Reizung des Lungenfelles. Der Kräftezuſtand iſt mit Rückſicht auf die Krankheitsdauer befriedigend. Aus Portugal. * Liſſabon, 20. Okt. Der Direktor der ſtaatlichen Münze erxſchoß ſich, als er die Aufforderung erhielt, vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter zu erſcheinen, um über ſeine Verwaltung Rechen⸗ ſchaft abzulegen.— Für den 30. ds. Mts. iſt anläßlich der Um⸗ nennung des Kreuzers„Dom Carlos“ in„Candido Reis“ ein gro⸗ ßes Flottenfeſt in Ausſicht genommen. * St. Louis, 20. Okt. Der an der Gordon⸗Benettfahrt beteiligte deutſche Ballon„Harburg“ iſt am Dienstag um 11 Uhr nachts aus einer Höhe von 18 000 Fuß mit furchtbarer Geſchwin⸗ digkeit in den Nipiſſingſee gefallen. Aßmann brach den linken Arm und erlitt eine Zerreißung der Arterie am Handgelenk. Vogt und Aßmann ſchwammen an Land und verbrachten die Nacht im Walde, von wo ſie am anderen Morgen von Indianern ins Hoſpital von Powaſoan geleitet wurden. Vogt erzählte, ſie hätten nachdem ſie den Hudſonſee gekreuzt, die Entdeckung gemacht, daß ſie zu wenig Ballaſt beſäßen und darum die Ventile geöffnet. Der Ballon fiel dann mit großer Geſchwindigkeit, glücklicherweiſe ins Waſſer. (Von unſerem Berliner Bureau.) Die Verhandlung gegen Dr. Crippen. (J Berlin, 20. Okt. Aus London wird gemeldet: Am 2. Verhandlungstage gegen Dr. Crippen trat der Angeklagte genau ſo ruhig und ſelbſtbewußt auf wie am erſten Tage. Es wurden geſtern nur 2 Zeugen vernommen. Der Detektiv Dew, der Dr. Crippen an Bord der„Montroſe“ verhaftet hatte, und Profeſſor Pepper, der bekannte Sachverſtändige. Dew erzählte ausführkrch ſeine erſte Begegnung mit Dr. Erippen, die Auffindung der ſchreck⸗ lichen Ueberreſte der Ermordeten, ſowie die Verhaftung Dr. Crip⸗ pens an Bord der„Montroſe“. Nach Beendigung des Kreuzverhörs mit Dew betrat Pepper den Zeugenſtand und wiederholte ſeine Ausſagen über die aufgefundenen Ueberbleibſel der Ermordeten. Das Kreuzverhör drehte ſich beſonders um die Narbe auf der Bauch⸗ ſeite. Das betreffende Stück Haut wurde von Pepper ſelbſt mit der Pinzette herumgezeigt. Das Verhör war ſehr ſcharf und die Behauptung Peppers, daß die Narbe die Folge einer Opevation ſei, konnte nicht erſchüttert werden. Ein franzöſiſcher Dreadnought auf Grund. Berlin, 20. Okt. Aus Paris wird gemeldet: Der neue franzöſiſche Panzerkreuzer„Voltaire“, einer der franzöſiſchen Dreadnoughts, lief geſtern nachmittag auf der Reede von Toulon abermals von neuem auf Grund. Es iſt das zweitemal innerhalb acht Tagen, daß ihn ein ſolches Mißgeſchick erwartet. Man nimmt an, daß die Schuld weniger an dem Bau des Schiffes, als an der zu geringen Tiefe des Hafens liegt, für den Baggerarbeiten ſchon vor 1910 vorgeſehen waren. Im ganzen ſind hierfür 1 400 000 Fr. ausgeworfen, von denen 400 000 Frs. für das laufende Rech⸗ nungsjahr in Anſchlag kommen. Die Arbeiten wurden auch auf⸗ nommen, aber die Hafenarbeiter und Bagger begannen zu ſtreiken, als die Arbeiten im beſten Gange waren. Die Voltaire konnte geſtern noch nicht flott gemacht werden. Man pumpte 3000 Tonnen Waſſerballaſt aus, doch hofft man heute zum Ziel zu gelangen. FN Engliſche und franzöſiſche Luftſchiffe. Berlin, 20. Okt. Aus London wird gemeldet: Die heutigen Morgenblätter melden, daß die Militärbehörden von Alderſhot heute die Ankunft eines Luftſchiffes aus Frankreich erwarten, das dort in aller Stille auf Beſtellung der engliſchen Regierung gebaut worden ſei. Das Schiff wird auf der Fahrt von Frankreich nach England von einem engliſchen Offizier ge⸗ führt werden. Ein Korreſpondent des„Daily Chronicle“ hat vom franzöſiſchen Kriegsminiſter erfahren, weshalb ſeinerzeit ſich die Regierung in Paris gegen den Ankauf des Luftſchiffes Clement Bayard 2. an England ſträubte. Jetzt möge England den Clement Bayard ruhig behalten. Der Kriegsminiſter äußerte: Wir waren damals gegen den Verkauf an England, weil Deutſch⸗ 4. S ite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 20. Oktober. Kus Ddem Großherzogtum. baſtian angerannt. Der Sao Paulo wurde ſchwer beſchädigt. Die land alle möglichen Luftſchiffe. insbeſondere Zeppelins hatte, um Unfall eines deutſchen Ballons bei der Gordon⸗Beuett⸗Wettfahrk. das franzöſiſche Volk zu beruhigen, befahlen wir damals das Ver⸗ bleiben des Clement Bayard 2 in Frankreich. Inzwiſchen haben wir aber gelernt, daß auch die franzöſiſchen Luftſchiffe den in ſie geſetzten Hoffnungen gerecht wurden und die deutſchen auch nicht beſſer waren. Wir werden jetzt bald die ſtärkſte Luftflotte der Welt haben, etwa 40—50 Flugmaſchinen und 12 Lenkballons. Wenn der Clement Bayard 2 beſtimmt geweſen wäre, den Rhein ſtatt den Kanal zu. kreuzen, ſo würden wir nicht von dem Ver⸗ verkaufsrecht Gebrauch gemacht haben. Zundumer Prußtnachrichten. [lVon unſerem Londoner Burean.) Türkei und Griechenland. OLondon, 20. Okt. Der Vertreter der„Times“ in Kon⸗ ſtantinopel telegraphiert, daß in offiziellen Kreiſen die Richtigkeit der Meldung des„Tanin“, die Regierung werde dem türkiſchen Geſandten in Athen unbegrenzten Urlaub geben, nicht in Frage geſtellt werde, was um ſo auffallender ſei, als die genannte Zei⸗ tung ausdrücklich hinzufügt, daß dies wohl der erſte Schritt zur gänzlichen Abbrechung der diplomatiſchen Beziehungen ſei. In den leitenden Kreiſen der Türkei ſei man der Anſicht, daß es eine Beleidigung für die Pforte wäre, wenn König Georg einen Mann zu ſeinem erſten Miniſter mache, den die Türkei als Ver⸗ brecher oder Deſerteur anſehen müſſe. Der Athener Korreſpon⸗ dent desſelben Blattes meldet, daß man auf die peſſimiſtiſchen Ausführungen der türkiſchen Preſſe keinen großen Wert lege, aber der Möglichkeit eines türkiſchen Eingreifens mit großer Sorge entgegenſehe. * 8 Regierung und Hanſa⸗Bund. —München, 19. Okt. Aus Anlaß der bekannten Er⸗ klärung der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ gegen die Agitation des Hanſabundes gewährte Geheimpat Rießer dem Berliner Vertreter der„Münchener Neueſten Nachrichten“ eine Unterredung, aus der das Blatt die folgenden Aus⸗ laſſungen des Präſidenten des Hanſabundes wiedergibt: „Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ wendet ſich in ihrer Nummer 248 vom 16. Oktober 1910 gegen eine Stelle in den vom Präſidium des Hanſabundes feſtgeſtellten Wahl⸗ fondsaufrufen des letzteren und ebenſo gegen dort ſich findende bildliche Darſtellungen, die ſelbſtverſtändlich ſtatiſtiſche Zahlenangaben nicht erſetzen können, aber auf Grund derſelben entworfen worden ſind. Es wäre nach meiner Ueberzeugung notwendiger und richtiger geweſen, wenn die Norddeutſche, die in der ganzen letzten Zeit nie ein Wort des Tadels gegen weit ſchärfere Wendungen des Bundes der Landwirte, nicht ein⸗ mal gegen deſſen Boykobtierungspolitßk gefunden hatte, einmal die allein wichtige, ernſte Frage unterſucht hätte, woher es denn kommt, daß ſelbſt Männer, die ſich ihrer Verantwortung voll bewußt ſind und ebenſowenig wie ihre Gegner daran denken, der Arbeit aller Erwerbsſtände den ihr notwendigen Schutz zu verſagen, ſich in ihrem Ge⸗ wiſſen verpflichtet fühlten, ſo ſcharf und ſo rückhaltlos zu reden. Sie hätte endlich einmal die Frage aufwerfen ſollen, ob denn nicht in der Tat ein großer Teil der auch in ſolchen Kreiſen herrſchenden Erbitterung daher kommt, daß eine ganze Reihe von Geſetzen, Verordnungen und En⸗ queten der letzten Zeit, alſo von„Maßregeln der Geſetz⸗ gebung und Verwaltung“, welche Gewerbe, Handel und In⸗ duſtrie nicht zur Ruhe kommen ließen, ſeitens der agrar⸗ demagogiſchen Richtung, teils aus Unkenntnis der gewerb⸗ lichen Bedürfniſſe, teils aus rein egoiſtiſchen Sonderintereſſen heraus, ſowohl der Regierung wie der Nation„diktiert“ und aufgedrängt worden iſt. Ich erinnere hier a überagus zahl⸗ reiche Vorſchriften der Fabrik⸗ und Gewerbegeſetz⸗ gebung, an das letzte Branntweinſteuergeſetz, an den Feldzug gegen das für die Induſtrie unent⸗ behrliche Kanalſyſtem, an die zähe Aufrechterhaltung der preußiſchen Wahlkreiseinteilung, welche für viele Landesteile die abſolute Herrſchaft des Großgrund⸗ beſitzes ſichert und den berechtigten Einfluß der Induſtrie und Gewerbetreibenden ſowie der ſtädtiſchen Bevölkerung überhaupt nahezu ausſchaltet, ferner an die Ablehnung des Ausbaues der Beſitzſteuern durch eine Erbſchaftsſteuer und anderes mehr.— 5 Hätte die Norddeutſche, dem Ernſt der Lage entſprechend, dieſe Frage erörtert, ſo wäre wohl auch ſie zur Erkenntnis gelangt, daß es nur einen Ausweg aus der heutigen Zer⸗ fahrenheit und nur einen Weg gibt, die utopiſtiſchen Ziele der Sozialdemokratie mit Erfolg zu bekämpfen, wenn es nämlich gelingt, eine offene und entſchiedene Ab⸗ kehr von der agrar⸗demagogiſchen Richtung, ſowie ferner herbeizuführen, daß nicht mehr faſt ausſchließlich oder überaus vorwiegend einzelnen Schichten der Bevölke⸗ rung, ſondern der Geſamtheit des Bürgertums die dieſem gebührende Stellung in der Verwaltung und Lei⸗ tung des Staats geſichert werde. Eine Politik des Zuredens und Abwartens iſt nicht geeignet, den bürgerlichen Kreiſen, worauf es vor allem ankommt, Vertrauen und neuen Mut einzuflößen.“ Das Beſte iſt ſtets das Billigſte. Wie für jedes bekannte und eingeführte Präparat, ſo wird auch für Scotts Emulſion eine Reihe von vielfach minderwertigen Nachahmungen angeboten. Hier⸗ über laufen oft Klagen bei uns ein, zumal nach Ge⸗ brauch dieſer Nachahmungen der gewünſchte Erfolg ausgeblieben iſt. Deshalb ſollten alle Eltern, die es gut mit ihren Kleinen meinen, wohl ſtberlegen, ob es nicht vor⸗ teilhafter iſt, das in allen Fällen bewährte Originalpräparat Scotts Emulſion zu nehmen und ob ſich nicht auch hier der Spruch beſtätigt: das Beſte iſt 5 ſtets das Billigſte. Aefeedeugiſce: Man verlange daher ausdrücklich: Faen des Srett. Scotts Emulſio n mit unſerer bekannten been Vetssszea nebenſtehenden Fiſcherſchutzmarke. 9920 — , 1 04 ., Mannheim, 20. Oktober. Seneral-Aützeiger.(Abenddlatt.) 5. Seite. Tandwirtiſchaft. Vom diesjährigen Herbſt. 0 Sachſenflur, 19. Okt. Der diesjährige Herbſt iſt keilweiſe beſſer ausgefallen, als ſich manche gedacht haben Das Hektoliter Neuer koſtet 56—58 Mark nebſt Kaufgeld und ging reißend ab. Er wog nach Oechsle 65 und mehr Grad. Viel⸗ ſach wurden die Trauben verkauft und das Pfd. mit 12—15 Pfg bezahlt. 1 Maul⸗ und Klauenſeuche. * Stuttgart, 20. Okt. Die Gefahr der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt neuerdings auch für Württemberg, das ſeit mehr als Jahresfriſt vollſtändig ſeuchenfrei war, wieder näher gerückt, nachdem im Münchener Zentralviehhof und auch in Markt⸗ Redwitz in Oberfranken die Seuche ausgebrochen iſt. Infolge der ſtarken Verſeuchung der Bukowina und größerer Gebiete von Ungarn iſt die Einfuhr von Schlachtvieh und Schafen aus den öſterreichiſchen und ungariſchen Sperrgebieten, die ſeither in die öffentlichen Schlachthäuſer von Stuttgart, Ulm, Heilbronn und Eßlingen zugelaſſen war, bis auf weiteres verboten worden. Volkswirtschalt. Tondoner e eee 1 5 W. London, 14. Oktober 1910. Auf dem Geldmarkt iſt eine nennenswerte Veränderung nicht zu verzeichnen. Die Marktmittel ſind flüſſig infolge der Aus⸗ ſchüttung der Kuponsgelder. Jedoch beſteht reichlich Gelegenheit die⸗ jelben zu inveſtieren. So wurde am 12. er. eine 4 Millionen Lſtrl. be⸗ tragende Emiſſion von achtjähriger 3½proz, Jndiſcher Bonds vor⸗ genommen, welche zum Minimalpreis von 99½ pCt. abgegangen iſt. Ferner wurden 2 Mill, Pſtrl. Braſilianiſcher—7monatiger Schatz⸗ wechſel zu 5 pCt. Diskont untergebracht, dieſelben gingen aber in⸗ zwiſchen zu 48 pCt. um. Für den Augenblick iſt es ſchwer, ſich ein Urteil über die nächſte Zukunft zu bilden, man muß jedenfalls weiter mit ägyptiſchen Eutnahmen rechnen und darf die Möglichkeit indiſcher Abzüge nicht außeracht laſſen. Wenn man dazu die Ungewißheit be⸗ rückſichtigt, ſowie die neuerliche Verſteifung des Berliner Privat⸗ ſatzes, ſo darf man wohl kaum auf eine weſentliche und dauernde Verbilligung der Sätze vorerſt rechnen. Jedenfalls iſt es keineswegs erſtaunlich, daß ſich kein regeres Geſchäft dieſe Woche entwickeln konute. Nichtsdeſtoweniger mangelt es nicht an Lichtpunkten in der zeitweiſe recht grauen Börſen⸗Atmo⸗ ſphäre. Die gute Widerſtandskraft, welche die Börſen während der letzten Zeit in bewegten Momenten zutage getragen haben, iſt aber jedenfalls als ein gutes Omen für die Zukunft aufzufaſſen. Heimiſche Fonds haben anfangs der Woche auf die An⸗ kündigung der kurzfriſtigen indiſchen Anleihe eine feſte Haltung ge⸗ zeigt. Mit Ausnahme von Portugieſen, die ſich vom Rückgange der Vorwoche etwas erholt haben, ſind die leitenden ausländiſchen Fonds meiſtens, wenn auch nur wenig niedriger. Relativ ſtärker wichen Peruaner auf die Pariſer Meldung, daß die Verhandlungen bezüglich der Abfindung der„Guano“⸗Gläubiger abgebrochen worden ſind. Infolgedeſſen ſcheint die Emiſſion einer peruaniſchen Anleihe in Paxris unmöglich, wie auch die Einführung der Aktien der Peru⸗ vian Corporation an der Pariſer Börſe. Türken konnten nicht von den beſſeren Ausſichten, welche für die bekannte Anleiheoperation in Paris vorhanden ſcheinen, profitieren. Sehr günſtig war der eng⸗ liſche Bahnenmarkt auf die Löſung der Arbeiterfragen dis⸗ poniert, allerdings hatten ſchließlich die Werte der ſüdlichen Linien 89575 der Furcht vor einer Verkehrsſtörung mit Frankreich etwas zu eiden. Trotzdem die Umſätze in Wall Street ſich in recht engen Grenzen halten, hat der amerikaniſche Bahneumarkt ſein Kursniveau nicht nur ſehr gut verteidigt, ſondern ſogar eine ſchließliche kräftige Avance zu verzeichnen. Die Berichte über die günſtigen Erwartungen bezüglich der Maisernte haben die Stimmung weſentlich gehoben. Richt unbefriedigend ſcheinen die Verhandlungen bezüglich der Baum⸗ woll⸗Trattenfrage zu verlaufen. Sollte ein Arrangement zwiſchen den Londoner und Newyorker Bankiers vor Ende Oktober erfolgen, ſo dürfte dem Newyorker Geldmarkt ein Stein des Anſtoßes gus dem Wege geräumt werden. 75 Sehr gute Haltung zeigten Canada Pacifie Shares, welche von dem Verlauf der Generalverſammlung profitierten. Es wurde ſeitens des Präſidenten auf die großen Reſerven(67 Millionen) hin⸗ gewieſen und erklärt, daß wenn es auch notwendig erſcheine, daß die finanzielle Stärke der Geſellſchaft nicht geſchmälert werde, wohl deu⸗ noch möglich ſein dürfte, den Aktionären eine größere Zuweiſung aus dem der Geſellſchaft aus dem Ländereiverkauf erwachſenden Gewinn zumachen. Die Verwaltung werde ſich im Laufe des Jahres mit dieſer Frage beſchäftigen. Unter dieſen Umſtänden iſt man wohl be⸗ rechtigt, zu erwarten, daß die Aktionäre eine größere Extradividende im Laufe der nächſten 12 Monate erhalten werden. Ganz abgeſehen davon aber ſind die Ausſichten auf eine weitere ſtarke Ausdehnung im Bahnverkehr, alſo auf eine Steigerung der Einnahnten, günſtige. Unter dieſen Umſtänden darf wohl eine weitere Aufwärtsbewegung der Canadian Pacific⸗Aktien als wahrſcheinlich betrachtet werden. Grand Trunks ſind im Einklang mit Canadian Paeifie Shares feſt, obwohl die Einnahmen des laufenden Quartals vorerſt nicht zu optimiſtiſchen Ausſichten zu berechtigen ſcheinen. Sehr feſt ſind weiter mexrikanuiſche Bahnenwer te. Mexican Rails haben ſich wieder von ihrem, durch die Meldung von Waſſerſchaden verurſachten, kleinen Rückgang erholt. Mexican National Iud. Pref. ſind weiter auf 3394 geſtiegen. Für argentiniſche Bahnen wirkt die Furcht vor weiteren Geldbedürfniſſen hemmend, infolgedeſſen bleiben die Dividendenerklärungen ohne Einfluß. Süddeulſche Drahtiuduſtrie.⸗G, Mannheim⸗Waldhof. Die heute vormittag abgehaltene Generalberſammlung ge⸗ nehmigte ſämtliche Punkte der Tagesordnung einſtimmig und ohne Debatte, erteilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung und ſetzte die Dividende, wie vorgeſchlagen, auf 8 Prozent ſeſt. Die Abſchlußziffern der Geſellſchaft veröffentlichten wir bereits im heutigen Mittagsblatt. 9 N Auf eine Anfrage aus der Mitte der Aktionäre über den bis⸗ herigen Geſchäftsverlauf und die Ausſichten im laufenden Jahre wurde von ſeiten der Direktion auf den Geſchäftsbericht ver⸗ wieſen, worin ausgeführt iſt, daß der bisherige Verlauf des Ge⸗ ſchäftsganges befriedigend war. Mehr lönne im Intereſſe des Geſchäftes nicht geſagt werden. Ueber die Ausſichien laſſe ſich ſchwer etwas poſitives ausführen. Falls keine beſonderen Er⸗ eigniffe eintreten, könne ein gleich günſtiges Erträgnis in Aus⸗ ſicht geſtellt werden. 1 In der Generalverſammlung waren 12 Aktionäre mit 928 Stimmen vextreten. 8 25 Rheinſchiffahrt. Die diesjährige ſehr lebhafte Schiffahrksſaiſon auf der Ober⸗ kheinſtrecke Baſel⸗Straßburg iſt geſtern mit der Talfahrt des Schleppdampfers„Fendel 14 geſchloſſen worden. »Mannheimer Produktenbörſe. Im Anſchluß an die ſchlwäche ren Stimmungsberichte von den auswärtigen Märkten geſtaltete ſich auch die Tendenz am hieſigen Markte ruhiger. Der Verkehr blieb klein, da die weiter herabgeſetzten Forderungen vom Auslande einen Druck auf die Unternehmungsluſt ausübten. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bechia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 78 Kg. ver ſchwimmend M. 155—156, dito unsariſche Ausſgat 78 Kg. per ſchwimmend M. 156—157, dito ungariſche Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per Auguſt Mk.—.—, Hartwinter 2 per September Mk.——, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimmend M. 150 f Azima 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. legte. daß es der Firma Staerk gelingen wird, die Angelegenheit auf dito 39/ blaufrei prompt M—.—, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blaufrei M.——, dito per Oktober⸗November M. 155—156. Roggen kuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt Mark 103.50—104, dito 9 Pud 20⸗25 per prompt Mk. 104.50—105, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 105.50—106. 4 1 2 E. Telegraphiſche Handelsberichte. Dividenden⸗Schützungen Frankfurter Brauereien. *„ Frankfurt a.., 20. Okt. Bei der Brauerei Stern.⸗G. Frankfurt a..⸗Oberrad wird eine Dividende von 10 Prozent vor⸗ geſchlagen werden. Die mit der Brauerei Stern in Intereſſen⸗ gemeinſchaft ſtehende Brauerei Kempf.⸗G. Frankfurt a. M. dürfte wieder 6 Prozent wie im Vorjahr zur Verteilung bringen. (Frkf. Ztg.) Kabelwerk Duisburg.⸗ Duisburg, 20. Okt. Die Kabelwerke Duisburg keilen mit, durch das Großfeuer ſei das neu eingerichtete Iſolierröhren⸗ werk betroffen, doch konnte mit Hilfe von befreundeter Seite ge⸗ tätigten Lieferungsabſchlüſſen in aller Kürze den eingegangenen Lieferungsverpflichtungen gerecht werden. Nicht beeinträchtigt durch das Feuer wurde der Betrieb der Draht⸗ und Kabelfabrik. Den Wiederaufbau des Iſolierwerkes habe man in die Wege geleitet. Von der Reichsbank. „ Berlin, 20. Okt. Bei der Reichsbank vollziehen ſich die Rückflüſſe langſam. Am Mittwoch war ſie noch mit 158 Millionen in der Notenſteuer. Es beſteht[l.„Frkf. Ztg.“ wenig Ausſicht, daß die Bank im Oktober aus der Notenſteuer herauskommt. Neues vom Dividendenmarkt. Berlin, W. Okt. Die heutige Generalverſammlung der Harkortſchen Bergwerke und chemiſchen Fabriken.⸗G. in Gotha genehmigte den Geſchäftsabſchluß und ſetzte die Dividende aufe! Prozent feſt. „ Dresden, 20. Okt. Die Aktienbierbrauerei Reiſewitz in Dresden verteilt lt.„Frkf. Zig.“ wieder 6 Prozent auf die Aktien und 25 M.(20.) auf die Genußſcheine. Betriebseinnahmen der preußiſch⸗heſſiſchen Bahn. * Berlin, 20. Okt. Die„Nordd. Allg. Itg.“ meldet: Die Betriebseinnahmen der preußiſch⸗heſſiſchen Staatseiſenbahnen betrugen im September 1910 gegenüber dem gleichen Monat; des Vorjahrs: Im Perſonenverkehr 4½% Mill.., d. i. 8,65 v.., im G üterverkehr 86 Mill. gleich 7,63 v. H. mehr, insgeſamt nach Abzug der Mindereinnahmen aus ſon⸗ ſtigen Quellen 12,5 Mill., M. gleich 7,26 v. H. mehr. Die Zahl der Sonn⸗ und Werktage der beiden Jahre blieb gleich. Hauptverſammlung der Stahlwerksbeſitzer. * Düſſeldorf, 20. Okt. In der heutigen Haupiberſamm⸗ lung der Stahlwerksbeſitzer wurde über die Geſchäftslage mit⸗ geteilt: In Halbzeug haben die inländiſchen Abnehmer ihren Bedarf für das laufende, Quartal faſt durchweg eingelegt und es gehen infolge der beſſeren Geſchäfte der Verbraucher die verkauften Mengen meiſt über die Bezüge der beiden vorjährigen Vierteljahre hinaus und am Auslandsmarkt hält die neulich gemeldete beſſere Stimmung und geſteigerte Kaufluſt an. Der Verkauf für das erſte Vierteljahr 1911 nach dem Inland wurde meiſt zu den bisherigen Preiſen und Bedingungen freigegeben. In der Geſchäftslage von ſchwerem Oberbaumaterial des Inlands iſt ſeit dem September⸗ bericht bemerkenswertes nicht eingetreten. Das Rollen⸗ geſchäft war der Jahreszeit entſprechend ruhig und dürfte erſt mit der Jahreswende neue Anfragen bringen. In Feldbahn⸗ und Grubenſchienen liegt der Markt gleichfalls ſtiller, da⸗ gegen iſt der Abſatz nach dem Ausland immer noch rege. In Formeiſen zeigt das Inlandsgeſchäft eine normale Entwick⸗ lung und die Kaufluſt hat ſich in den letzten Wochen gehoben. Ueber den ausländiſchen Markt iſt ſeit dem letzten Bericht nichts Beſon⸗ nach der zu erwarkenden Beilegung des Schiffbauarbeiterſtreiks eine Zunahme erfahren. Die nächſte Hauptverſammlung findet am 24. November ſtatt. Neue Zahlungseinſtellung im Berliner Holzhaudel. Wie wir hören, iſt die bekannte Nutzholzhandlung M a x Staerk, Berlin, in Zah lungsſchwierigkeiten geraten. Sie hat ihre Gläubiger um ihnen Vergleichs⸗ vorſchläge auf außergerichtlichem Wege zu machen. Die Firma genoß Anſehen. Sie gehörte zu den älteren Unternehmungen am Berliner Platze. Es wurde ein umfangreiches Geſchäft be⸗ krieben. Die Schwierigkeiten ſind darauf zurückzuführen, daß die Firma ſich in den letzten Jahren in gewagte Unternehmungen auf dem Baumarkt einließ, Verluſte erlitt und ihre Mittel feſt⸗ Ferner ſind ihr größere Ausfälle dadurch entſtanden, daß ſie mit bedeutenden Summen an dem vor kurzer Zeit einge⸗ tretenen Falliment der Holzbearbeitungsfabrik Erußt Dübel in Berlin beteiligt war. Die Paſſiva werden auf etwa 800 000 Mark beziffert. Die Höhe der Aktiva läßt ſich noch nicht ge⸗ nau feſtſtellen, da verſchiedene Vermögenswerte vorhanden ſind, deren Einbringlichkeit bezweifelt wird. Indeſſen glaubt man, außergerichtlichem Wege durch einen Vergleich zu erledigen. Be⸗ teiligt ſind zahlreiche Schneidemühlen und Holzlieferanten, ſo⸗ wie Bankinſtitute, die Kredite gewährt haben. Erhöhung des Diskontſatzes der engliſchen Bank. *London, 20. Okt. Die Bank von England hat den Diskont von 4 auf 5 Prozent erhöht. Erhöhung des Diskontſatzes der belgiſchen Nationalbank. „* Brüſſel, 20. Okt. Die Nationalbank hat den Wechſel⸗ Diskont von 4% auf 5 Prozent erhöht. Diskonterhöhung der ſchwediſchen Reichsbauk. W. Stockholm, 20. Okt. Die ſchwediſche Reichsbank hat den Diskont von 4,5 Prozent auf 5 Prozent erhöht. Ungariſche Schatzſcheine. * Bildapeſt, 20. Okt. Bisher iſt faſt das geſamte Makerial der im vorigen Jahre emiſſionierten ungariſchen Schatzſcheine zum Umtauſch gegen neue Schatzſcheine angemeldet worden. Die Anmeldungen von 35 Mill. Kronen neuer Schatzſcheine ſind ſo groß, daß mindeſtens eine zehnfache Ueberzeichnung erwartet wird. Goldeutnahme von London. London, 20. Okt. Indien dürfte lt.„Frkf. Zig.“ heute eiten größeren Poſten Gold entnehmen. Wie verlautet, hat die Bank von England anſcheinend bereits Vorkehrungen zur Effektiv⸗ machung der Rate getroffen. Telegraphiſche Börſen⸗Kerichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 20. Okt.(Fondsbörſe), Für die in Bekracht. Bei Eröffnung diskutierte mau lebhaft die Frage, ob die Bank von England ihren Diskoutſatz erhöhen wird. Es herrſchte zwar die Anſicht vor, daß von einer Erhöhung vorläufig Abſtand ge⸗ nommen werde, doch bewahrte die Spekulation zunächſt abwartende Haltung. Die Tendenz war bei Eröffnung ruhig und ungleichmäßig. Der geſtrige Newyorker Schluß verſtimmte und man bemerkte das⸗ ſelbe charakteriſtiſche Gepräge wie in den letzten Tagen. Baltimore ſind infolge Realiſationen ſchwächer, auch Peunſylvanig gaben im Kurs etwäs nach. Was die übrigen Trausportwerte betrifft, avaren öſterreichiſche Bahnen bei nur geringer Geſchäftsluſt wenig verändert. Staatsbahn erfuhren ſpäter mäßige Abſchwächung, Schiffahrtsaktien konnten ſich behaupten, Nordd. Lloyd waren ſpäter feſter. Am Markt deres zu erwähnen. Die Abrufe waren befriedigend und dürkte beſonders in Großbritannſen, wo zur Zeit große Kaufluſt herrſcht, Haltung der Börſe kamen heute dieſelben Geſichtspunkte wie geſtern geſellſchaft, während die übrigen Aktfen zur Abſchwächung neigten. Nur Mittelbanken gingen unverändert im Kurſe hervor. Der Wochenbericht des JFron Age brachte trotz des zuverſichtlichen Tons keine Anregung und man bemerkte bloß den Druck von Realiſationeu, die im Hinblick auf eine eventselle große Geldverſteifung vorgenom men werden. Von den führenden Papieren ſind Harpener und Phönix Bergbau feſter. Auf Induſtriewerte wirkten die günſtigen Ausfuhrziffern per September ein. Das Eintreſſen der Mitteilung der Erhöhung der Bankrate von 4 auf 5 pEt. machte im weiteren Ver⸗ lauf der Börſe keinen Eindruck, um ſo mehr ſich Rückkäufe in Speku⸗ lationspapieren bemerkbar machten. Der Geſchäftsverkehr war ſogar etwas belebter bei feſter Tendenz. Von elektriſchen Werten waren Schuckert weſentlich belebter und 2 pCt. höher, chemiſche Werte be⸗ hauptet. Fonds wurden wenig beachtet. Die Stimmung war gegen Schluß wieder allgemein ruhiger geworden. Das Niveau der Kurſe konnte ſich gegen den Stand der Anfangskurſe kaum behaupten. un der Nachbörſe zeigte ſich geringe Geſchäftsbeteiligung und die. Kurſe konnten ſich behaupten. Es notierten Kreditaktien 209½, Diskontt 189, Dresdner Bank 16158, Staatsbahn 161½¼, Lombarden 2176, Balss timore 10984. 5 * Berlin, 20. Okt.(Fondsbörſe). Die Börſe eröffnete bei ziemlicher Zurückhaltung der Spekulation in ſchwacher Haltung, da zu den erſten Kurſen ſeitens des Privatpublikums, anſcheinend auf die Befürchtung einer heute erfolgenden Erhöhung der Jondoner Bankrate hier ziemlich viel Verkaufsmaterial vorlag. Ein bemerkens⸗ werter Kursdruck wurde aber dadurch nicht herbeigeführt. Die Rück⸗ gänge betrugen allſeitig nur Bruchteile eines Prozents. Die Spe⸗ kulation nahm die Ware willig auf. Wenn auch das Geſchäft ſtilk blieb, trat ſpäter doch eine bemerkenswerte Befeſtigung der Grund⸗ ſtimmung ein, wofür auf die günſtige Entwicklung der Verkehrsein⸗ nahmen der deutſchen Eiſenbahnen, auch im September, ſowie auf die wahrſcheinliche Erhöhung des Stabeiſenpreiſes und die vorausſicht⸗ liche Heraufſetzung der Beteiligungsquote in-Produkten in der hentigen Sitzung des Düſſeldorfer Stahlwerksverbandes verwieſen wurde. Zu lebhaften Umſätzen kam es aber nur in Phönixaktien und in elektriſchen Werten, wovon namentlich Schuckert und Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen begehrt wurden. Für Canada und Warſchau⸗Wiener erhielt ſich das Intereſſe bei behauptetem Kurs⸗ ſtand, Baltimore und Pennſylvanig litten unter Angebot, auch ruſſiſche Werte litten unter Realiſterungen. Tägliches Geld 4 pet. Die bei Beginn der zweiten Börſenſtunde bekannt gewordene Er⸗ höhung der Londoner Diskontorate um ein volles Prozent auf 5 pCk. machte auf die Tendenz keinen erſichtlichen Eindruck, da die Spefu lation mit einer Diskonterhöhung in dieſem Maße anſcheinend ge⸗ rechnet hatte. Vorübergehend trat zwar eine kleine Abſchwächung und Geſchäftsſtockung ein, doch wurde die feſte Grundſtimmung auf die Dauer nicht beeinträchtigt. In dritter Börſenſtunde war die Ten⸗ denz bei meiſt ruhigem Geſchäft feſt. Montanwerte teilweiſe etwas gebeſſert. Kanada auf London lebhaft anziehend. Warſchau⸗Wiener ſteigend. Induſtriewerte des Kaſſamarktes unglesnzmäßig. * Berlin, 20. Okt. Produktenbörſe.“ Im Auſchluß am die überwiegend matte Haltung der Auslandsbörſen u. die günſtigen privaten argentiniſchen Meldungen zeigte ſich für Weizen heute größere Verkaufsluſt, der gegenüber die Nachfrage nur gering war. Roggen gab auf ruſſiſches und Inlandsangebot nach. Auch die Hafer preiſe bröckelten im Verlauſe ab. Rüböl ſtieg per Oktober auf Deckungen im Einklang mit dem Auslande. Wetter: ſchön. 7 Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 20. Oktober. Die Nolierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung 5 bahnfrei hier. Hafer, bad. er 100 g Weizen, pfälz. 21.——21.25 15.50—16.25 „Rheingauer—.—ůů— Hafer, nordd.—— „ norddeutſcher 21.——21.25 Hafer, ruſſiſcher 16.50—17.— „ ruſſ. Azima 22.50—22 75„ La Plata „ Ulka 21.75—22.25 Mais, amer. Mixed „ Theodoſia 24.—.„ Donau „ Taganrog 21.75—22.25„ La Plata „ Saxonska 22.25—23.— Kohlreps, d. „rumäniſcher 22.50—22.75 Kleeſamen, dentſch. I amn: Winte 4 „ Manitoba————] Luferne itäl. 8 Wolla Wallaz Nionden? FKanſas Ii1li!„Eſparſette „ Auſtralier—.——I9oger Rotklee „ La Plata 22.25—22.50 Leinöl mit Faß Kernen, 21.——21.25 Rüböl in Faß Roggen, pfälzer neu 15.50——.— Backrüböl 469. „ ruſſiſcher 16.50——.—Fein⸗Sprit Ta., verſt. 100 norddeutſcher 16.——.—-„„„ unverſt.. amerik.—.———Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80.88 Gerſte, hieſ. neu 16.——17.50„ unverſt. 80/88 „ Pfälzer neu 16.50—19.— Alkohol hochgr.,„ 92/904 Gerſte, ungariſche 8809 Ruſſ. Futtergerſte 19.25.—,— 1 Ne 0 0 Wezzenmehl 32.25 51.25 29.5 Roggenmehl Nr. 0) 24.75 1) 21.75. Fenden;: Getreide unverändertt 5 Mannheimer Effektenbörſe. Vom 20. Oktober.(Offizieller Bericht.) heutige Börſe war ziemlich ruhig. Etwas höher ſtellten ſicht Continentale Verſicherungs⸗Aktien, Kurs: 677 bez. u. G. Fern Brauerei Durlacher Hof⸗Aktien 234 G. 295 B. und Süddeutſche D ah induſtrie⸗Aktien 158 G. 160 B. Niedriger notierten: Eichbaum Brauerei 104.50., Bad. Aſſekurauz⸗Aktien 2420 B. und Mannßei Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien 49 B. 5 8 l Aktien. Banken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Gewrbk. Speyerßo/—.——.— Pfälz. Bank—. 105.25 Fr ankong, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. Pfälz. Hyp.⸗Bank— 196.— Francona, junge Rhein. Creditbank. 188.60 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hüp.⸗Bank—.— 198.50] Glas-Verſ.⸗Geſ. Südd. Bank—.— 118.— Bad. Aſſecuranz Südd. Disc.⸗Geſ.—117.70 Continental. Verfich.—.— 1 Verſicherung 73 280 Agl cdaſbr 90 e Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— duſt Verein chem Fabriken 341.50—.— Seilindul 1 1 Verein D. Oelfabriken 159.——.— Di Seilinduſteie 4. Weſf. N⸗8. Stamm, 280 Fingt e ee Vorzug—.— 102.30 Emaillw. Maikammer 1 5 Ettlinger Spinnerei— Brauereien. H. Fuchs Wgf. Hdlbg. 193.— Vad. Brauerei—— 68—Hüttenb. Spinnerei 68.— Durl. Hof vm. Hagen 235.— 234.— Heddernh. Kupferw. u Eichbaum⸗Brauerei 104.50—.—]Südd. Kabelw. Frkf. Elefbr. Rühl, Worms———.— Karlsr. Maſchinenbau 190.— Chem. Induſirie. Br. Ganter, Freibg.—.— 90.— Nähmfbr.Haid u Neu—.— Ktleinlein, Heidelber—.— 181.— Keſth. Celt u. Papierf.—.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 40.— Mannh. Gum u. Asb.—. Maſchinenf. Badenſa—. — 131.— Oberrh. Elektrizität Ludwigsh. Aktienbr.—.— 212.— Mannh. Aktienbr. Brauerei Sinner Pfälz. Mühlenwerke 288.——.— g eN Pf. Nähm. u. Fahrradf, 146.— Br. Schrödl, Heidlög.—— 176.—. „Schwartz, Speyer—.— 121.— Portl.⸗Zement Holbg. 148.— „S. Welgz. r—— 85.— Nh. Schuckert⸗Geſ.—.—1. els. Svever 72.—.— Südd. Draht⸗Induſt. 160.—1 „.Storch., Speyer 73.——. Br. Werger, Worms—.— 74.— Verein Freib. Ziegelw. 120.— Pf. Preßh.⸗Uu. Spritſb.—.— 160.— Speyr.—— Würzmühle Neuſtadt Trausport offabk. Waldhof 262.— u. Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel 191.50 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Zuckerfbr. Frankenth. 5878.— Mannh. Dampfſchl. 49.——.— Zuückerraff. Mam der Bankaktien war das Geſchäft gering. Relativ gut behauptet ſind bis 151, Ulka 10 Pud M. 153—154, 5 Wumge h Kg. v. Süaber toveuer W. J8—4 von den führenden Werten Deutſche Bank und Berliner Handels⸗ „ 9 Mannh. Lagerhaus 8 6. Selte. Gensra lsAuzeiger. Abendblat .) Mannheim, 20. Oktob er. Kursbl 0 2 (Handelsrechtliches rnhinfe. 2 e n eneter. 160 en 20. Oktober 1 ft.) 5 roduktenbö zelzen: Sept.— valcden ſch v 1000.’ů„ 8 Nov. 21 000 K egramm. 190 0— g. Wei per 3 9 Mär B. 208 Hafer: S zen per Okt 50 kg Badi Bank⸗ Ro Nal 115 711—— 10 30—— wil 50 Ber 1 nud Berſichern ggen: Sept. 16—.— ILoezen per 15 1045 50 ug 85 126 55%J Sen nas⸗Aktien.— 1— 2* 55 8 err.⸗Ung — baft de 5 55 Saru 884 418% 1˙0 een Mai—— 85 ·— 5 9 95 138 858 7 et Bank 135½ 13 5009 2. 0 redit⸗Anf—— — 1 55 Mais per 5 ruhig 708 aaſee 8 157. 180 70 209 9 900 5 98 Duulſcheſtat. Bant 1. b 108•55 4 Auguſt———+ ruhi 8 55 75 feles-ant 141 80 121 5 btenz, Bppolden 15 105.— *. 2*—.—— Kohlraps 05 8 45— hig—.— 6 Saecdrdeeman 107 16 155 10 Salſche ſche 121 0 196.— — uguſt—— feſt Ttedener 8 N. 189 07 10] Nhein. 2t 98bk. 145 121.75 Berli Berliner Ef— notizlos 9 8 8 Fob.⸗Bant 161% 1517 Rhein. 138% 10 rl in, 20. Okt. fektenbö da ee des. 210.—.216— Scdaaſfg. 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Ner. 726.— 1 laung von 10, Teleph. 23 95 285 Srit 18 an leder—0 18. e. un 3 5 425 Spezialiſt in ter 4* „ 1 Oktober 1910 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Bekanntmachung. Erneuerungswahl in den Stiftungsrat der Lniſe Oppenheim⸗Stiftung betr. Nr. 45623 J. In der heutigen Wahltagfahrt wurden Herr Geh. Medizinalrat Dr. Iſidor Lindmann und Frau Cäcilie Oppenheim auf eine ſechsjährige Amtsdauer zu Stiftungsrats der Luiſe gewählt. Ich bringe dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Keuntnis, daß die Wahlakten 8 Tage lang zur Einſicht der Wahlberechtigten in der Stadtratsregiſtratur aufliegen und daß etwaige Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl in derſelben unerſtrecklichen Friſt von der Bekanntmachung ab gerechnet, beim Bürgermeiſteramt anzuzeigen und unter Bezeichnung der Beweismittel auszuführen ſind. Mannheim, den 18. Oktober 1910. Mitgliedern des Oppenheim⸗Stiftung wieder⸗ Der Oberbürgermeiſten;;: Martin. 491 beerbeschule Mannheim. Tortbildungskurſe. Im Winterhalbjahr 1910/1 werden bei genügender Beteiligung folgende Kurſe eingerichtet: A. Thevretiſcher Unterricht. 1. Vorbereitungskurs zur Meiſterprüfung. 2. Kurs für die Metallgewerbe im techniſchen Zeichnen und Berechnen; für Maſchinentechniker, Maſchinen⸗ ſchloſſer, Metalldreher, Bau⸗ und Kunſtſchloſſer, Blech⸗ ner und Inſtallateure. 3. Kurs für die Holzgewerbe im techniſchen Zeichnen und Berechnen; für Schreiner und Glaſer. 4. Kurs für Zimmerlente im Schiften und Austragen von Grat⸗ und Kehlſparren; Treppenbau. 5. Kurs für Banhandwerker im techniſchen Zeichnen und Berechnen. 5 5, Kurs für Elektrotechniker im techniſchen Zeichen und Berechnen. b. Kunſtgewerblicher Uuterricht. J. Kurſe im kunſtgewerblichen Entwerfen auf dem ge⸗ ſamten Gebiete des Kunſthandwerks; für Möbelzeichner(Entwerfen von Juneuräumen), Muſter⸗ und Tapetenzeichner, Kunſtglaſer, Plakat⸗ zeichner, Lithographen, Kunſtſchloſſer, Goldſchmiede, Graveure, Ziſeleure, Bildhauer, Buchbinder(Buch⸗ ſchmuck⸗ u. Bucheinbände), Buchdrucker(Satzbau, Ton⸗ plattenſchnitt).— Allgemein bildendes Zeichnen, Studien nach Natur, Stilleben.—25 8. Kurs im Akt⸗ und Figurenzeichnen. 5 9. Kurs im Dekorationsmaleu. 10. Kurs im Holzſchnitzen für Holzbildhauer, Schreiner, Glaſer, Zimmerleute u. ſ. w. 11. Kurs im Modellieren in Ton⸗ und Gips für Kunſt⸗ ſchloſſer, Bildhauer, Ziſeleure, Töpfer u. ſ. w. 12. Kurs im Stuckantrag, Gipsziehen und ⸗drehen Bautechniker, Stuckateure und Gipſer. c. Praktiſcher Unterricht(Werkſtätten). 13. Kurs für Bau⸗ und Kunſtſchloſſer in Kunſtſchmiede⸗ arbeiten und Metalltreiben. 5 14. Kurs für Blechner und Inſtallateure in Bauarbeiten, Gas⸗ und Waſſerinſtallationen, Druck⸗ und Treib⸗ arbeiten. 15. Kurs für Maurer, Steinhauer und Gipſer; für Backſteinverbände, Gewölbekonſtruktionen und Ein⸗ ſchalung der Gewölbe, Herſtellung der Lehrgerüſte; Steinſchnitt. Bei genügender Beteiligung können auch andere hier nicht genaunte Kurſe eingerichtet werden. Die Kurſe beginnen am 3. November d. Js. dauern(mit Ausnahme der Vorbereitungskurſe Meiſterprüfung) bis März nu. Is. Der Unterricht findet in der Regel 2 mal wöchentlich abends von—9 Uhr bezw. 28— ½10 Uhr ſtatt. Das Schulgeld beträgt für jeden Kurs 4%(der Vor⸗ bereitungskurs zur Meiſterprüfung koſtet 10) und iſt ſofort bei der Aumeldung zu eutrichten. 5 Anumeldungen werden auf der Kauzlei der Gewerbe⸗ ſchule— C 6— entgegengenommen, wo auch gerne jede weitere Auskunft erteilt wird. 474 Das Rektorat: Schmid. und zur 8499 Todles Obron. Leiden „Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass heute früh 4 Uhr meine innigst geliebte Frau, unsere gute Mutter, Pochter, Schwester, Tante und Schwägerin Frau Helene Branmer im Alter von 44½ Jahren sankt entschlafen ist. Die Einäscherung findet Samstag, den 22. Oktober, nachmittags 3 Uhr. im hiesigen Krematorium statt. 85 Um stille Teilnahme bittet im Namen der trauernden Hinterbliebenen jngenieur Karl Brunner. Mannheim, Lameystrasse 22, den 20. Oktober 1910. 2 0858 Telefon: 4329 16802 Verkauf von Süulen, Lagerhauseinrichtungen u. ſonftig. Allmaterial. Die infolge Umbaues von Hafenumſchlagseinrichtungen beim k. Hauptzollamte hier ausgemuſterten, nachſtehend aufgeführten ſollen in öffentlicher Aus⸗ chreibung verkauft werden: 5 1 40 Skück gußeiſerne Rundſäulen für 2 Geſchoſſe ſamt Fuß⸗ und Kopfplatten zu ea. 30000 Kg; 2) 2 eiſerne Türen; 3) Riemenſcheiben, Seilſcheiben und Lagerböcke, ca. 1950 feg; 4) Eiſenguß, darunter 3 zerlegte Gasmotoren, ea. 14000 Kg; 5) verſchiedene Eiſenaufälle, Bleche u. Wellen, ca. 11000 Kg; 60 Röhren von Schmiedeeiſen, ca. 15 000 Kg; 7 Ketten, ca. 400 kg; 8) Drahtſeile ca. 70 kg; 9 Maſchinenteile aus Meſſing und Rotguß, ca. 155 leg; 10) 3 Fahrſtühle, ca. 2000 kg; 11) 1 unverſenkte Schiebebühne, ca. 6000 Eg; 12) 4 zweiräderige Stoßkarren, ca. 200 kg; 13) Getreidegummi⸗ trausportbänder, ca. 900 kKg; 14) 1 automatiſche Wage mit 100 ſeg Wiegefähigkeit; 15) 1 fahrbare automatiſche Wage mit 50 kg Wiegefähigkeit, und 16) eine Gasuhr, 200flammig. Die Verdingungsunterlagen können in Zimmer 1 des k. Hauptzollamtes hier eingeſehen oder von letzterem gegen portofreie Einſendung von V 0,50(auch in Briefmarken) bezogen werden. 10850 Verſiegelte, mit der Auſſchrift„Angebot auf Ankauf von Säulen, Lagerhauseinrichtungen und ſonſtigem Alt⸗ material“ ſind bis zum 5. November 1910, nachmittags 4 Uhr poſtfrei an das k. Hauptzollamt hier einzuſenden. — beheandelt mittels Licht, Elektrizität, X eua he be ub. den d8. Srrober bio. Massage, med. 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Oktober 1910, nachmittags 2 Uhr, Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 20. Okt. 1910. Günther, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 21. Oktober 1910 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal J 4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ Murienstr. ordnung(§ 368 Ziff. 9 des nachmittags 2 Uhr iſt— werde ich in Mannheim im— Reng ve peken Ang, dene eee mit Geldſtraße bis 00% Zablung im Vollſtreckungs⸗⸗Regenb. Forellen oder Haft bis zu 14 Tagen wege öffentlich verſteigern: Mechte, Rarpfen, beſtraft. Desgleichen wird Möbel aller Art und 5 Anle, Sehleilen, Bimufelehen, Zander, Rotzungen, Fafelschellfische, Cabliau ete. ungen fährt, reitet oder Vieh werde ich im Pfandlokale Q4,5 4 Knab 2 1. 1055„[Onittre 10358 an die Exped. ds. Blattes. treibt. 400 hier, gegen bare Zahlung im e wisch. Q Tu. 22 Wir bringen dies zur Vollſtreckungswege öffentlich Telephon 299.„8— Kenntuis mit dem Anfügen, rſteigern: 54695—— daß Uebertretungen unnach⸗ verſteigern: 9469 Ausk. u. 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Hede tat wichtig, beſichtigte das Gepäck, gab guten Rat und— ging wieder und wieder um Otto herum, ſo daß dieſer ſie uzte:„Mieze, Miezekatz, denkſt, ich bin heißer Brei!— Was haſt eigentlich?“ „Ich ſeh nur, ob ſie weit genug ſiſrd,“ antwortete ſie achſelzuckend. Lilli, die im ganzen kein Freund vom Schwatzen war, wußte doch oft mit wenig Worten eine Situation zu kenn⸗ zeichnen, ſo fragte ſie jetzt:„Ach, Mamachen, ſieh doch bitte nach, ob meine Handſchuhe keine Roſenknöſpchen haben!“ Dabei hielt ſie der Schweſter alle zehn Finger ſo dicht vor die Naſe, daß dieſe ihre ſiebzehnjährige Würde vergaß, aus⸗ holte und— wer weiß, was geſchehen wäre, wenn Otto nicht blitzſchnell dazwiſchen gefahren wäre, um mit kitzelndem Finger„kille, kille“ in Hedes zum Schlage erhobene Rechte zu machen. Da lachten alle drei und der Frieden war hergeſtellt, be⸗ ſonders auch, weil Herr Werner eben um die Ecke vom Inſpektorhaus herkam und faſt gleichzeitig der Wagen vor⸗ Auf der Station beſorgte Herr Werner die Billets, das Gepäck und was ſonſt zu beſorgen war; ſo ging alles glatt und gut, und als man im Abteil ſaß, das man für ſich allein hatte, unterhielt man ſich„gebüldet“, wie Otto im Stillen meinte. Das langweilte ihn„natürlich und er ſaun auf 2*— 9+*— 125 — Eine Halteſtelle kam, ein Automat winkte, was war natürlicher, als daß der„Dicke“ herausſtürzte und einen Groſchen ſpendierte. Die beiden Verantwortlichen ſtanden händeringend in der Tür des Abteils und flehten, daß das entlaufene Schäſchen kein verlorenes werden möchte. Aber ſo dick Otto war, fix war er trotzdem und ſtrahlend ob des gelungenen Beutezuges, ſprang er in dem Moment wieder in den Zug, als der Stationsvorſteher„Abfahren“ winkte. Sofort wurde das Eßbare in Angriff genommen, und ehe einer ſehen konnte, was er ſich in den Mund ſtopfte, knirſchte ſchon etwas zwiſchen ſeinen Zähnen und ein ſtarker Pfefferminzgeruch ſtrömte von ihm aus. „Was ſutterſt denn ſchon wieder?“ fragte Lilli zum Ueberfluß. Extra energiſch auf den Plätzchen herumbeißend, ant⸗ workete er:„Junge Poggen, hörſt nicht, wie ſie quietſchen!“ „Junge, Du biſt wirklich unbezahlbar,“ ſagte Herr Werner und gab Otto einen Klapps aufs Bein. Wie tödlich verletzt ſprang er auf, ſchrie„Au!“ und ließ ſich nrit Energie auf den Sitz zurückfallen, dazu ein Ton— ein Ton!—— Es gibt Töne, die einem die Siedehitze ins Geſicht treiben können. Das geſchah bei Hede, Lilli blickte groß— ſtarr— angſt⸗ voll um ſich, und Herr Werner tat, als wäre nichts geſchehen, nur Otto fragte ſeelenruhig:„Riß da was?“ Drum ſaß er für ſeine Verhältniſſe eigentümlich ſtill, und als er ſich unbeobachtet glaubte, fuhr er mit taftendem Finger über ſeine Rückſeite. Hedes Blicke fragten ſorgenvoll:„Iſts geſchehen?“ und er nickte ſtumm Antwort.. So ſtill Otto jetzt ſaß, ſo unruhig wurde Hede. Sie rutſchte auf ihrem Sitz hin und her, tuſchelte Lilli etwas ins Ohr; dieſe war ſchlecht genug, zu kichern, dann aber flüſterte ſie ebenſo geheimnisvoll zurück. Beide Schweſtern ſahen wie auf Verabredung verſtohlen nach Herrn Werner hin, der fing den Blick auf. Da verſuchten die Mädchen, unbefangen aus⸗ zuſehen, daß der„Kuckuck“ den Verdacht ſchöpfte, man machte ſich über ihn luſtig. Er wollte ſich eben beleidigt in die andere Ecke zurückziehen, da brach Otto los: 25 „Ja, den Deibel, Herr Werner, nu helfen Sie mal dabei— Sie ſind ja für zu helfen mitgekommen!“. Damit ſtand der Bengel auf und präſentierte ſeine Kehrſeite inkluſiv. klaffendem Spalt in den„Neuen“ und blütenweiß hervor⸗ ſchimmernder Unterhoſe. Hede ſtürzten bei dem Anblick die Träuen aus den Augen: „Was machen wir nur?“ ſchluchzte ſie. N Als Herr Werner ſie weinen ſah, wußte er kaum noch, was er tat. Er griff nach der einen herabhängenden Hand, drückte ſie und tröſtete:„Nicht weinen, Fräulein Hedwig, wir finden ſchon einen Ausweg, und als Hede doch verzweifelt weiterſchluchzte, verlor er den Kopf, ſtammelte:„Liebe, liebe Hede“, und zog die kleine Hand, die er noch nicht losgelaſſen, an die Lippen. „Nu is jut!“ pruſtete Otto los, und die beiden, denen ſich eben ein Zauberſchloß öffnen wollte, purzelten mitten in die Realitäten und Brutalitäten einer zerriſſenen Hoſe zurück. „Wie lange iſt es noch bis Korſchen?“ fragte Lilli jetzt ſehr ſachgemäß. Herr Werner zog die Uhr:„In zwanzig Minuten müſte⸗ wir dort ſein.“ (Schluß folgk) 20040 -Ausstattungen -Gsschenke lab-Kopfpedeckungen Relzende Neuhelten Bllligste Prelse daeUclion vom Baby bis zum Back- fisch u. Jünglingsalter dtebr. Lindenheim Flanken E 2, 17. 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