SHRA[ERu N Ireeearnn FHRHN ns Abonnemend:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſenſte und verbr. etſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und umgebung. Badiſche Neueſte Na Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) richten Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Manunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Druckarbeiten 341 Redaktion 37˙⁷ Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 2 6 2 218 Nr. 490. Freitag, 21. Oktober 1910. * (Abendblatt. Die Aufteilung Perſiens. Die ſenſationellen Nachrichten über eine von England an Perſien gerichtete Drohnote haben Perſien wieder in den Vordergrund des politiſchen Intereſſes gerückt, und wenn nicht alles trügt, wird das unglückliche Land länger im Vordergrunde dieſes Intereſſes bleiben. Die Engländer haben, wenn die bisherigen Nachrichten ſich beſtätigen, worüber kein Zweifel zu ſein ſcheint, von Perſien verlangt, daß es binnen drei Monaten am Perſiſchen Golf Ordnung ſchaffe; wenn binnen dieſer Zeit die Ordnung nicht hergeſtellt werde, ſähe ſich England genötigt, das Land zu okkupieren und, um die Koſten der Okkupation aufzubringen, die Zölle mit Beſchlag zu belegen und zu erhöhen. Nun iſt es mehr als wahrſcheinlich, daß es der perſiſchen Regierung, die recht machtlos iſt, nicht gelingen wird, die Forderung zu erfüllen und die Ordnung wiederherzuſtellen. Dann will alſo England die am Perſiſchen Golf gelegenen Landſtriche beſetzen. Die engliſchen Zeitungen imperialiſtiſcher Färbung, die mit dieſem Vorgehen der Regierung hocherfreut einverſtanden ſfſind, verwahren ſich ſehr energiſch dagegen, als würde mit * dieſer Okkupation die Teilung Perſiens gewollt und ein⸗ geleitet. Die weniger imperialiſtiſchen Zeitungen dagegen jprechen ſich gegen dieſe Politik aus, die zur Teilung Perſiens führen müſſe. Wenn auch ohne weiteres klar iſt, daß das Ende dieſer Intervention die Aufteilung iſt, ſo iſt doch praktiſch und recht⸗ lich für die engliſche Politik von der Beſetzung der Golf⸗ gegenden bis zur Teilung und Annexion noch ein recht be⸗ tröchtliches Stück Wegs zurückzulegen, was gewiß einige Zeit in Anſpruch nehmen wird. Das weitere wird ſehr erheblich von der Haltung der europäiſchen Mächte, der Türkei und in erſter Linie Rußlands abhängen. Man darf das rufſiſch⸗ engliſche Einvernehmen über Perſten nicht zu wörtlich nehmen. Die beiden Mächte ſind zurzeit einig. Gut. Es fragt ſich kur worüber. Sie haben Perſien in eine nördliche, mittlere und ſüdliche Zone geteilt. England will den Ruſſen in der nördlichen, Rußland den Engländern in der ſüdlichen keine Hinderniſſe in den Weg legen, während die mittlere Zone neutral bleiben ſoll. Das iſt nicht mehr als ein Modus vivemdi, aber noch keine dauernde Uebereinſtimmung der beiderſeitigen Pläne und Intereſſen. Wenn auch das Ein⸗ vernehmen ſich als recht feſt erwieſen hat und trotz mancher Heiner Störungen während der bewegten Geſchichte der perſiſchen Unruhen aufrecht erhalten wurde, ſo braucht man noch nicht an ſeine ewige Dauer zu glauben. Es wäre den Engländern zweifellos ſehr angenehm geweſen, wenn die Ruſſen ihre Truppen aus dem nördlichen Perſien zurück⸗ gezogen hätten, und wahrſcheinlich hat die Nichtzurückziehung der ruſſiſchen Truppen das jetzige Vorgehen Englands im Seüdden veranlaßt. England will ſich rechtzeitig am Perſiſchen Golf feſtſetzen. Es iſt doch mehr als wahrſcheinlich, daß der ſehr begreifliche ruſſiſche Appetit auf einen Hafen am Perſi⸗ ſchen Golf, der ihnen wahrſcheinlich wichtiger ee, wachſen der Beſitz perſiſchen Bodens ohne Zugang zur wird, je näher die Ruſſen dem Perſtſchen Golf rücken. Daher wäre es falſch, anzunehmen, daß eine Deilung Perſiens den kruſſiſch⸗engliſchen Gegenſatz aus der Welt ſchaffen würde; im Gegenteil, er würde nach menſchlichem Ermeſſen verſchärft werden. Daher iſt es ganz gut möglich, daß beide Mächte vor den ſchließlichen politiſchen Konſequenzen ihres Vorgehens zurückſchrecken und vorläufig in ihren Poſitionen beharren werden. daß die Engländer den Süden in der Abſicht beſetzen wollen, um eine Kompenſation für die eventuelle Zurückziehung der ruſſiſchen Truppen in der Hand zu haben und dann gleich⸗ zeitig mit den Ruſſen das Feld wieder räumen zu können. Wie dem auch ſei, für den Augenblick wird abgewartet werden müſſen, inwieweit die bisherigen Meldungen ſich be⸗ ſtätigen. Für die deutſche Politik iſt das perſiſche Problem beſonders ſchwierig. Unſere wirtſchaftlichen Intereſſen ſind leider recht gering und in erſter Linie Zukunftshoffnungen. Auch dieſe müſſen geſchützt werden. Die Handhabe, die wir zu dieſem Schutze haben, ſind unſere handelsvertraglich ver⸗ bürgten Rechte und die Erklärungen, welche ſowohl England als Rußland uns zu wiederholten Malen über die Integrität Perſiens und die wirtſchaftliche Gleichberechtigung der Nationen gegeben haben. politische Ilebersicht. * Mannheim, 21. Oktober 1910. Die geſchimpfung des Königs von Jachſen durch einen ultramontanen Schriſtſteller iſt doch auch der„Köln. Volksztg.“ zu bunt. Oder ſagen wir, ſie iſt klug genug, den Mſgr. Paul Mathies abzuſchütteln, gleichzeitig ſucht ſie mit ein paar freundlichen Worten, den beleidigten„Duodezkönig“ von Sachſen zu verſöhnen. Das rheiniſche Zentrumsblatt ſchreibt in einer Polemik gegen die „Frankf. Ztg.“ Wir wiſſen nicht, was die„Fvankf. Ztg.“ mit der letzten Be⸗ merkung ſagen will. Will ſie bezw. ihr Mitarbeiter„aus katholiſchen Kreiſen die Katholiken als wurmſtichige Stützen des Thrones bezeichnen? Die deutſchen Katholiken ſind doch nicht gleichbedeutend mit dem Verfaſſer eines einzelnen Buches. Wir haben dasſelbe noch nicht geleſen, aber wenn das angeführte Zitat richtig iſt und noch mehr, wenn das ganze Buch in dieſem Stile geſchrieben ſein ſollte, ſo wäre es ganz ſelbſtverſtändlich, daß wir es durchaus ableh⸗ nen müßten. Herr Dr. Mathies iſt zwar von Hauſe aus Republi⸗ kaner— als geborener Hamburger— aber eine derartige Sprache, allen Umſtänden ungehörig und in dieſem Falle um ſo verletzender, als die deutſchen, nicht nur die ſächſiſchen Katholixen in dem König von Sachſen nicht nur einen echt deutſchen Ehren⸗ mann, ſondern auch einen ſeiner Kirche treu ergebenen, ernſten Katholiken verehren. In der Zeit des Streites um die Borromäus⸗Enzyklika wurde der König von Sachſen von der Zentrumspreſſe weniger liebenswürdig behandelt. Wenn die„Köln. Volksztg.“ ihn jetzt als guten Katholiken feiert, ſo hat ſie ihren guten Grund dazu, auf den wir gleich kommen. Zunächſt aber ſei feſt⸗ gehalten, daß der König von Sachſen als ein nach katho⸗ liſchem Zeugnis ſeiner Kirche treu er⸗ gebener, ernſter Katholik die Beſchimpfungen der wie er ſie hier gegen den König von Sachſen führt, iſt unter Reformation durch die Borromäus-Enzyklika zurückgewieſen hat. Mit dieſem einen ſchwerwiegenden Zeugnis eines katho⸗ liſchen Blattes ſtürzt die ganze ultramontane Verteidigung der Borromäus⸗Enzyklika endgültig in ſich zuſammen. Nun aber die Gründe, aus denen die„Köln. Volksztg.“ den Monſignore Mathies abſchüttelt. Dieſer iſt Gegner der Kölner Richtung, ihr gilt in erſter Reihe ſein Vorſtoß. Wie ſehr der Mann auf dem extremſten konfeſſionell⸗katholiſchen Standpunkt ſteht, dafür möchten wir aus ſeiner Schrift hier noch ein überaus charakteriſtiſches Beiſpiel anführen: „Die Nichtkatholiken ſind oft ſehr beleſen und grund⸗ gelehrt, trotzdem machen ſie auf mich oft den Eindruck von geiſtig Verlorenen. Sie erfaſſen keine großen „Probleme“ und vermögen ſelten ſyſtematiſch und konſeqguent mit intelligenten Katholiken mitzudenken. Wir Katholiken ſind oft weniger gelehrt und beleſen, aber was wir leſen und lernen, das verarbeiten wir beſſer als die anderen; unſer Geiſt geht auf das Ganze, auf die Probleme, auf das Harmoniſche, und unſere großen Geiſter ſind als„Denker“ ganz entſchieden den Genies auf der anderen Seite überlegen... Die andern ſind daher ſo oft die Männer der glänzenden Phraſe, während wir Katholiken uns ſcheuen, das auszuſprechen, was nicht völlig klar in unſerm Geiſte ruht. Wir Katholiken und die andern! Ja, wir ſind wahrhaftig überall zwei Völker im Staate. Wir ſind grundverſchieden. Gebe Gott, daß wir es bleiben, ſolange die Zeit noch nicht reif dafür iſt, daß ein Hirt und eine Herde ſei. Wenn einmal alles in der modernen Geſell⸗ ſchaft drunter und drüber geht, ſo wollen wenigſtens wir aufrech ſtehen. Wir römiſch⸗katholiſche Chriſten!.. Die Angriffe gege die Glaubensentſcheidungen und gegen die diſziplinären Maß⸗ regeln der Päpſte werden, im Lichte der Weltgeſchichte betrachtet, nur erweiſen, wie ſtark wir Katholiken und wie ohn⸗ mächtig im Grunde„die andern“ ſind. Deshalb wollen wir uns auch nicht durch das Geſchrei jener irve machen laſſen, die beſonders in jüngſter Zeit alle Kundgebungen des Oberhauptes unſerer Kirche verhöhnen und begeifern. Die großen K en berſammlungen in Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz die glänzenden euchariſtiſchen Kongreſſe in London, Köln un Montreak ſind wahrlich keine Anzeichen dafür, daß wir Katholiken uns nicht zu„ſammeln“ vermöchten, wenn es einmal ernſtliche als jetzt darauf ankommen ſollte Und es wird einmal darauf an.⸗ kommen. Alſo Mut und Gottvertrauen! Allzeit unbeirrt voran Erſt unlängſt wieder hat die„Köln. Volksztg.“ den Ru ausgeſtoßen:„heraus aus dem Turm“(in einer Polemi gegen Roeren). Man verſteht am Ende, daß dieſer Ueber⸗ ultramontane ihr unangenehm auf die Nerven fällt. Ir Köln begreift man doch gut, daß ſo unbeſonnen ehr Klerikale wie Mathies auf die Dauer der Reputation des Zentrums auch unter den deutſchen Ka liken mehr ſchaden als die interkonfeſſionellen Diploma in Köln und.⸗Gladbach. Ob die Berliner Richtung im Zentrum den Mſgr. Mathies auch ablehnen wird? Dann täte ſie dem Manne Unrecht. Denn er iſt Geiſt von ihrem Geiſt. 5 1 Zu den ſächſſchen Landtagswahlen wird uns weiter geſchrieben:„Das Ergebnis der Landtagswahl in Sachſen wird in der Preſſe lebhaft kommentiert. Die„Kr Zeitung“ führt die Niederlage der Konſervativ Leipzig⸗Stadt auf reformeriſche Quertreibereien zu Beweis dafür, daß der Block der Rechten in Sachſen doch nügend funktioniert. Anhänger oder Kenner der Leipziger! hältniſſe ſind im Gegenteil der Anſicht, daß ohne die reformerif 2———— Seullleton. Beitrüge zur Frauenfrage. Auskuuftſtelle für Frauenberufe. L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11 Uhr. Berein Frauenbildung— Fraueuſtudium, Abteilung Mannheim. Dier Verein veranſtaltet einen Vortragszyklus zur Ein⸗ führung in das Verſtändnis der politiſchen Parteien Deutſchlands. 1 Es iſt ihm gelungen eine Reihe von hervorragenden Politikern Badens als Rebner zu gewinnen. Es werden ſprechen: Freiherr Prof. Dr. von Below⸗Freiburg über die konſervative Partei, Amtsgerichtsdirektor Gießler⸗Mannheim über das Zentrum, Rechtsanwalt König⸗Mannheim, M. d. L, über die nakional⸗ Uberale Partei, Profeſſor Dr. Heimburger⸗Karlsruhe über die ſortſchrittliche Volkspartei, Rechtsanwalt Dr. Frank⸗Mannheim, M. d. R. und M. d.., über die Sozialdemokratie. Die Vorträge finden jeweils Mittwoch, Nachmittag 4% Uhr, in der Loge„Karl zur Eintracht“, L. 8, 9 ſtatt. Karten für den ganzen Zyklus zum Preiſe von 6 Mk. für Nichtmitglieder, zum Preiſe von 2 Mk. für Mitglieder des Vereins Frauenbildung—Frauenſtudium, ſo⸗ wie Einzelkarten zu 1,50 Mk. für Nichtmitglieder, bezw. 50 Pfg. tglieder ſind zu haben bei Auguſt Krämer, D 1, 5, ſowie am un de er erſte Vortrag iſt der von Herrn Pro⸗⸗ ber die fortſchrittliche Volks⸗ Frauenarbeit. 8 Von Dr. Heinz Potthoff, M. d. R. (Nachdruck verb.) FJaſt alle Erörterungen über die moderne Frauenfrage begin⸗ nen mit dem Hinweis auf eine rieſige Zunahme der Frauenarbeit; das heißt mit einem fundamentalen Irrtume. Denn wenn auch die Statiſtik zeigt, daß die Zahl der berufstätigen Frauen ſeit einem Menſchenalter ſich von 4 auf 8 Millionen verdoppelt hat, ſo beweiſt das nicht eine Zunahme, ſondern nur eine Verſchiebung in der Frauenarbeit. Dieſe Verſchiebung iſt tauſend Jahre alt und iſt verbunden mik einer Abnahme der Frauenärbeit. Unſere ganze Kulturentwicklung geht dahin, daß die Männer den Frauen einen wachſenden Teil ihrer Arbeit abnehmen. Einſt mußte die Hausfrau alle wirtſchaftliche Arbeit leiſten, denn alles war Haus⸗ arbeit, von der Beſtellung des Kornes und Flachſes bis zur Be⸗ reitung des Brotes und der Kleider. Die Uebernahme des Acker⸗ baus und der im Mittelalter ſich bildenden Gewerbe durch die Männer war eine langſame, große Entlaſtung der Frauen. Dieſe Entlaſtung hat in den letzten Jahrzehnten ſo rieſige Fortſchritte gemacht, daß das Haus leer geworden iſt von wirtſchaftlicher Ar⸗ beit, ſo raſch und gründlich leer, daß unſere ſozialen Verhältniſſe ſich noch nicht richtig anpaſſen konnten. Was haben unſere Groß⸗ mütter noch alles in Haus und Garten ſelbſt geerntet, gebacken, eingemacht, geſponnen, gewebt, geſchneidert, geſtrickt, garniert uſw. uſw. Heute braucht die Hausfrau kaum noch gewerbliche Arbeit im Hauſe zu leiſten; die Induſtrie nimmt ihr auf Wunſch ſogar Die Frau kann ſich ganz ihren bedeutſamen Aufgaben als Gattin utter widmen, wenn— genug Geld da iſt, um alles zur die intimſten Hausfrauentätigkeit, das Reinigen und Kochen ab. ſich im Berufe Beſchäftigung und Unterhalt gewinnen. Weil Verdienſt des Familienvaters nicht reicht für alle Bedürfni müſſen Hunderttauſende von Hausfrauen und Müttern verdien helfen, um das zu kaufen, was ſie früher im Haushalte ſelbſt he geſtellt haben. Die Entwicklung iſt durchaus logiſch. arbeit war zu jeder Zeit nötig; und wenn die Technik die aus dem Hauſe in die Fabrik zieht, ſo muß die Frau ihr nach⸗ ziehen. Auch techniſch iſt die Entwicklung richtig; denn kechni arbeitet der Großbetrieb mit Arbeitsteilung und Organiſatio mit Fachleuten und Maſchinen, zweckmäßiger, billiger und er will) auch beſſer als die Maſſe der einzelnen Hausfrauen. Je Frau in der Induſtrie kann nicht nur eine, ſondern mehre Hausfrauen entlaſten. Wenn unſere Nur⸗Hausfrauen wüß! wie ſehr ſie ihre Behaglichkeit, ihre Muße für Mann und Kind d gewerblichen Arbeit ihrer ärmeren Mitſchweſtern verdankten, würden nicht ſo verächtlich auf dieſe herabſehen Denn das iſt die eine ſchwere Folge der neuen Ent daß die Frauenarbeit ſozial entwertet iſt. Einſt war da nen ſchönſtes Symbol hausfräulichen Fleißes; Königstöch ten und ſchneiderten. Heute iſt Spinnen und Weben Fab und verachtet von den„Damen“ die den Wert ernſter Arbei kennen; bemitleidet von den tätigen Hausfrauen, die ſich vielleie mehr plagen als jene, aber mit größerer Freude, weil es für ih Lieben iſt und nicht für den fremden Unternehmer oder das kal Wort„Weltwerk“.% 5 Damit kommen wir auf das zweite Bedenkliche i Lohnempf überraſch 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 21. Oktober. Kandidatur die Niederlage der Konſervativen noch eine größere geweſen wäre. Unſere geſtern geäußerte Anſicht, daß namentlich diejenigen Kreiſe von Bildung und Beſitz, welche bis⸗ her zur konſervativen Partei in Sachſen rechneten, ſich durch die Kampfesweiſe der konſervativen Agita⸗ jopren abgeſtoßen gefühlt hätten, wird auch dadurch beſtätigt, baß bei den Konſervativen von den 2324 Stimmen, die ſie verloren haben(nicht 4324, wie wir infolge einer falſchen Aufſtellung in einer Tageszeitung über die Wahl 1909 geſtern ſchrieben), 1600 auf die„Vierſtimmler“ entfallen. Die„Leipz. Neueſt. Nachr.“ ſprechen von einem beiſpielloſen Siege, den die nationalliberale Partei in Leipzig errungen hätte, während die ſozialdemokratiſche „Dresd. Volksztg.“ reſigniert ſchreibt, daß die Wahl wider alles Erwarten ungünſtig für die Sozialdemokratie verlaufen wäre und die empfindlichen Stimmenverluſte in beiden Wahlkreiſen, in Leip⸗ zig und in Plauen⸗Land, umſo mehr wogen, weil eine regere Agi⸗ tation als bei den Hauptwahlen entfaltet worden wäre. Der Wahl⸗ ausfall zeige, daß die Mitläufer von 1909 die Sozialdemokratie zum Teil wieder verlaſſen hätten. Wenn wir dieſer Selbſterkenntnis der Sozialdemokratie hinzufügen, daß der größte Stimmenrückgang für die Sozialdemokratie ſich gerade bei den„Einſtimmern“, d. h. bei den Arbeitern und Leuten mit geringem Einkommen, gezeigt hat, wo die Sozialdemokratie 325 Stimmen verlor, ſo iſt dieſes die beſte Illuftration zu unſerer geſtrigen Anſicht, daß die Fluten der Sozialdemokratie ſich zu verlaufen beginnen. Sollte etwa ver⸗ ſucht werden, den Ausgang lediglich auf das plurale Wahlrecht zu ſchieben, ſo mag darauf hingewieſen werden, daß bei Abzug der Pluralſtimmen und ausſchließlichen Berechnung der Grundſtimmen ſich für den nationalliberalen Kandidaten 325 Wähler mehr er⸗ klärten, während die Konſervativen 665 Wähler und die Sozial⸗ demokratie 625 Wähler verloren. Alles in allem ein Erfolg, mit dem die nationalliberale Partei zufrieden ſein kann und der, wie wir hinzufügen möchten, auch den glänzenden Eindruck zeigt, den der Kaſſeler Parteitag im Lande gemacht hat.“ Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auf dem im Sommer 1910 abgehaltenen internationalen Brauerkongreß in Brüſſel wurde die Tätigkeit der Gewerk⸗ ſchaften in einem Vortrage über den deutſchen Bierboykott von Rudolf Funke, Direktor der Schultheißbrauerei in Berlin, folgendermaßen beurteilt. 5„Die Organiſationen auf ſeiten der Arbeitnehmer ſind ihrem gangen Weſen und ihrer ganzen Zweckbeſtimmung nach Kampforga⸗ niſationen. Damit ſoll nicht etwa ein Vorwurf ausgeſprochen, ſondern nur eine aus dem Gegenſatze der Klaſſen ſich ergebende Tatſache feſtgeſtellt werden. Stehen dieſe Körperſchaften unter dem Zeichen der ſtändigen planmäßigen und nachdrücklichen Verbeſſerung der Lebensbedingungen der Lohnarbeiter, ſo wird zur Erreichung dieſes Zieles am letzten Ende von ihnen immer der gewerbliche Kampf ins Auge gefaßt werden müſſen. Aber es würde ungerecht ſein, wollte man nicht anerkennen, daß die Koalitionen der Arbeiter in der Behandlung der das Arbeitsverhältnis betreffenden Fragen auch viel Gutes bewirkt haͤben. Im allgemeinen iſt es ſogar vom Standpunkte des Arbeitgebers zu begrüßen, daß an die Stelle des Individualismus der Kollek⸗ tivismus getreten ift. Mit der fortſchreitenden Ausgeſtaltung der Arbeiterorganiſationen hören die kleinen, gehäſſigen Konflirte mit der Gegenſeite auf. Je mehr der Einfluß intelligenter Führer zunimmt, um ſo mehr werden aus den Verhandlungen Streitpunkte verſchwinden, denen ein offenſichtliches Unrecht zugrunde liegt. Dasſelbe gilt natürlich von den Verbänden der Arbeitgeber. So kann man allgemein ſagen, daß in den organiſierten Gewerben nur noch über grundlegende Fragen geſtritten wird, daß dagegen die fortgeſetzten lokalen und individuellen Zwiſte und Zänkereien aufhören, weil alle Händel nicht mehr durch die unmittelbar Beteiligten ausgefochten, ſondern durch die Verbandsorgane entſchieden und damit aus dem Banne ſtark be⸗ einflußter Anſchauung und perſönlicher Gefühlswallung in die Sphäre vorurteilsfreier Beurteiler gerückt werden.“ Kinderſchutz. Dier preußiſche Kultusminiſter hat durch eine Erhebung feſtgeſtellt, daß das Reichsgeſetz vom 30. März 1903 über die Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben bisher im all⸗ gemeinen noch unvollkommen durchge führt wird und daß auf eine tätige Mitwirkung der Schule für die Handhabung der Aufſicht beſonderer Wert gelegt werden muß. Im Einverſtändnis mit dem Miniſter für Handel und Gewerbe hat der Kultusminiſter daher genehmigt, daß die Feſtſtellung der Beſchäftigung ſchülpflichtiger Kinder in gewerblichen Betrieben unter Mitwirkung der Lehrer und Lehrerinnen erfolgen ſoll. Zu dieſem Zwecke ſind die an⸗ geordneten Klaſſenverzeichniſſe der mit Arbeitskarten ver⸗ ſehenen Kinder auf alle gewerblich beſchäftigten fremden und eigenen Kinder auszudehnen. Die Liſtenführung iſt mög⸗ lichſt einfach zu geſtalten und ſind den Lehrern keine Er⸗ veranlaſſen würden. In den Liſten werden wenige kurze Angaben(Name, Eltern, Arbeitgeber der Kinder, Art der Beſchäftigung) als Grundlage für etwaige polizeiliche Maß⸗ nahmen genommen. Die Liſten ſind in beſtimmten, beſonders feſtzuſetzenden Zeiträumen durch den Kreisſchulinſpektor dem Gewerbeinſpektor zu übermitteln. In der Regel wird es genügen, wenn die Ueberſendung zweimal im Jahre erfolgt. Die Durchführungdes Kinderſchutzgeſetzes im Fürſtentum Reuß ſoll künftig mit Hilfe der Lehrerſchaft beſſer beachtet werden. Das Miniſterium hat einen Erlaß an die Schulvorſtände gerichtet, eine Ueber⸗ ſicht über die Beſchäftigung von Kindern in gewerblichen Be⸗ trieben aufzuſtellen. In der Begründung wird betont, daß Schulkinder mit gewerblichen und landwirtſchaftlichen Arbei⸗ ten, namentlich vor Beginn des Vormittagsunterrichts, be⸗ ſchäftigt werden, ſo daß ſie infolge Abſpannung und Er⸗ mattung dem Unterricht nicht zu folgen vermögen. Die Schulvorſtände werden daher veranlaßt, darüber zu wachen und dafür zu ſorgen, daß Kinder in der Landwirtſchaft nicht vor Beginn des Vormittagsunterrichts und in gewerblichen Betrieben nur innerhalb der im Reichs⸗ geſetze gezogenen Grenzen beſchäftigt werden. Werden Miß⸗ ſtände wahrgenommen und bleiben die Bemühungen der Schule auf Beſeitigung dieſer Mißſtände ohne Erfolg, ſo ſoll an die vorgeſetzte Behörde berichtet werden. Zur Penſtons- u. Hinterbliebenen-Verſicherung für die Prinatangeſtellten ſchreibt man halbamtlich: Im Beginn des nächſten Monats dürften die kommiſſariſchen Beratungen zwiſchen den Reichs⸗ ämtern und den preußiſchen Miniſterien über die Vorlage beginnen. Da hierdurch die Fertigſtellung der Vorlage weſentlich beſchleunigt wird, kann man annehmen, daß der Entwurf auch noch im November an den Bundesrat gelangen wird. Es iſt beabſichtigt, ihn gleichzeitig mit der Ein⸗ bringung im Bundesrat zu veröffentlichen, um den beteilig⸗ ten Kreiſen nochmals Gelegenheit zu geben, dazu Stellung zu nehmen. Bekanntlich haben bereits in dieſem Frühjahr Kommiſſare der Reichsregierung in Verhandlungen mit der Siebener Kommiſſion des Sauptausſchuſſes zur Herbei⸗ führung einer ſtaatlichen Penſions⸗ und Hinterbliebenen⸗Ver⸗ ſicherung für die Privatangeſtellten, dem Allgemeinen Ver⸗ bande der auf Selbhilfe beruhenden deutſchen Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, der Freien Vereinigung für ſoziale Verſicherung der Privatangeſtellten ſowie dem Ver⸗ bande der deutſchen Gewerkvereine, die in dieſen Kreiſen vor⸗ handenen Wünſche entgegengenommen. Die erſte Leſung der Vorlage im Reichstage könnte gleich nach den Weihnachts⸗ ferien ſtattfinden. Und da dann die Kommiſſion für die Reichsverſicherungsordnung ihre Arbeiten beendet hat, dürfte ihr die Vorlage über die Privatbeamtenverſicherung über⸗ tragen werden. Es iſt ſomit ausreichende Zeit vorhanden, um die Vorlage in der nächſten Seſſion zu erledigen. Im Fall ihrer Annahme im Reichstag und Bundesrat kann man annehmen, daß die Privatbeamtenverſicherung mit dem Beginn des Jahres 1912 in Kraft treten wird. Badiſche Politik. * Freiburg, 21. Okt. Die drei hieſigen liberalen Ver⸗ eine berſammelten ſich geſtern abend im„Ganterbräu“ um den Berichten der Herren Landtagsabgeordneten Fabrikank Goeh⸗ r ing und Buchhändler Dr. Bielefeld über den Kaſſeler Par⸗ tettag zu lauſchen. Außerdem galt der Abend als Abſchied für den Vorſitzenden des Liberalen Vereins, Herrn Prof. Dr. Winkel⸗ mann, der als Direktor an die Realſchule in Müllheim verſetzt wurde. Die zahlreich Erſchienenen begrüßte Herr Handwerkskam⸗ merpräſident Stadtrat Bea und widmete dem ſcheidenden Direk⸗ tor Dr. Winkelmann warme Worte des Dankes für ſeine Arbeit an der liberalen Sache in Freiburg, beſonders auch im letzten Landtagswahlkampfe, wo er Kandidat der Partei war. Der ſo Gefeierte dankte in herzlichen Worten für die Ehrung und wußte in beredten Worten für die Arbeit an der liberalen Sache zu begeiſtern und das politiſche Gewiſſen zu ſchärfen. Seine Schluß⸗ worte klangen in einen Glückwunſch für das fernere Gedeihen der liberalen Vereine. Herr Univerſitätsprofeſſor Dr. Merkel ge⸗ dachte dann des ſcheidenden Parteichefs, Herrn Landgerichtsdirek⸗ tor Dr. Obkircher und würdigte ſeine Verdienſte um die Parkel Redner hofft den Scheidenden für den Engeren Ausſchuß zu er⸗ wurde ein Telegramm an den ſcheidenden Parteiführer abgeſandt. Dann ergriff Herr Landtagsabgeordneter Goehring das Wort, und berichtete über die letzten Arbeiten des Landtags, ſo über daz Gemeindegeſetz und würdigte die Verdienſte des Miniſters Freih. v. Bodman. Zur Berichterſtattung über den Kaſſeler Parteiing übergehend beleuchtete er die Rede Obkirchers im Zentralausſchuß und ſeine Wirkung auf alle Parteigenoſſen. Ebenſo hätten die markanten Worte Rebmanns ihren Eindruck nicht verfehlt. Seine Worte fanden begeiſterten Beifall. Ebenſo intereſſant wußte Herr Dr. Bielefeld über die Eindrücke der Kaſſeler Tagung zu erzählen. Als Geſamtergebnis kann, ſo führte er aus, bezeichnez werden, daß die Einigkeit der Partei auf Grundlage der Aus⸗ führungen Baſſermanns und damit deſſen heute unbeſtrittene Führerſchaft in machtvoller Kundgebung zu Tage trat. Jeder ernſtliche Vorſtoß gegen Baſſermann, die badiſche Großblockpolitik und die Jungliberalen unterblieb. Als wichtigſte Ergebniſſe können ſomit nach Baſſermanns Rede gelten: die energiſche Ab⸗ lehnung der Sammlungspolitik des jetzigen Reichskanzlers und eines Zuſammengehens mit der Rechten, ſolange der ſchwarzblaue Block beſteht und die Konſervativen ſowie die Regierung dem Lihe⸗ ralismus nicht den gebührenden Einfluß verſtatten, die taktiſche Einigung mit der Fortſchrittlichen Volkspartei ſchon für die Hauptwahlen, wo immer das zu erreichen ſei, bei den Stichwahlen weitgehende Freiheit für die örtlichen Organiſationen. Die badi⸗ ſchen Vertreter, deren Geſchloſſenheit, Feſtigkeit und Geſchicklich⸗ keit einen größeren Erfolg erzielte, als man erwarten durfte, konnten feſtſtellen, daß der Fortführung unſerer badiſchen Taktif und ihrer Nachahmung in anderen Teilen des Reiches von Partei⸗ wegen kein Hindernis im Wege ſteht. Daß die Intrigen außer⸗ halb und innerhalb der Partei gegen Baſſermann fehlgeſchlagen ſind, betonte dieſer ſelbſt zum Schluß beim Feſtmahl mit Schärfe unter großem Beifall. Heute noch müſſe uns Baſſermann als Fahnenträger der Partei dienen. In intereſſanter Weiſe wußte der Referent die Rede Baſſermanns mit ihren weiteren Ausblicken zu erörtern. Die Stimmung für die Badener ſei von Stunde zu Stunde gewachſen und ihre Sache habe durch die feinſinnige etwas ironiſterende Rede des Stadtſchulrats Dr. Sickinger beim Feſtmahl einen prächtigen Abſchluß gefunden. Mit Dankesworten wurde die Verſammlung gegen ½2 Uhr geſchloſſen. Aus Stadt und Land. Waunbeim, 21. Oktober 9110. Zur Deukmalsfrage. Wir erhalten weiter folgende Zuſchriften:—5 Als langjährige Abonnenten Ihres geſchätzten Blattes und echte Mannheimer ſowie treue Anhänger unſeres Fürſtenhauſes erlauben wir uns auch ein Wort zur Denkmalsfrage. Wir haben ſochn öfters das Denkmals⸗Modell betrachtet und alle Artikel in Ihrem geſchätzten Blatte verfolgt. es iſt viel an dem Denkmal zu kritiſieren. Wir wollen nur einen wichtigen Punkt hervorheben und von den andern allen abſehen. Kurz u. bündig: Dieſer Entwurf gefällt nicht nur uns nicht, ſon⸗ dern man hört es überall. Wir Mannheimer wollen unſeren Groß⸗ herzog in der Dragoner⸗Uniform und Helm mit dem bodiſchen Offiziersdegen, ſo wie man ihn hier ſtets geſehen mit ſeinem freundlichen, liebevollen Blick. Das Denkmal wird uns Mannhei⸗ mern nicht geſchenkt, wie vor kurzem jemand in Ihrer Zeitung ge⸗ ſchrieben. Ein jeder hat dazu ein Scherflein beigetragen und des⸗ halb wollen wir unſeren Landesfürſten ſo verewigt haben wie wir ihn immer geſehen und nicht als einen müden Herrſcher, wie ihn das jetzige Modell zeigt. Nie hat er ſich Ruhe gegönnt, ſondern war ſtets unter ſeinem badiſchen Volke. 1 ITnm Namen vieler treuer Mannheimer. 88.. L. 5 ¹8* Viele Kritiker bemängeln, daß der Großherzog nicht ſo dar⸗ geſtellt iſt, wie wir ihn zu ſehen gewohnt waren in Uniform oder in Ueberrock etwa analog dem Moltke⸗ oder dem Lamey⸗Denkmal Ein ſolches Denkmal wäre gut genug, wenn man nichts beſſeres hat. Dann ſtelle man aber ein derartiges Standbild— eine Photographie in Stein— nicht auf unſeren Friedrichsplatz, wo es wie eine Puppe wirken müßte. Hierher paßt doch nur ein monumentales Werk, das im gleichen Geiſte empfunden iſt wie der ganze herrliche Platz, der Stolz unſerer Stadt. Es iſt gewiß keine leichte Aufgabe, für einen ſo ausgeſpro⸗hen milden und friedliebenden Charakter wie den des Großherzogs, ein monumental wirkendes Denkmal zu ſchaffen. Die Künſtler haben durch die ſitzende Figur dieſem Umſtand Ausdruck geben 5 eeeeee wollen. Würde die Figur in gleicher monumentaler Größe ſtehend ee ee„„„.. der Frauenbewegung, ſondern die Befereiung der arbeitenden Frau und des arbeitenden Mannes vom Drucke der jetzigen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe. Frauenfrage iſt Lohnarbeiterfrage! Die Löſung dieſer Frage iſt erſchwert dadurch, daß die Frau vom Manne als Konkurrentin und oft als Lohndrückerin empfun⸗ den wird. Deshalb wäre nichts erfreulicher, als wenn eine Ar⸗ beitsteilung einträte. Aber leider lehrt uns die Statiſtik, daß gerade die eigenſte Domäne der Frauenarbeit, die Hauswirtſchaft, bon den verdienenden Frauen gemieden wird. Die Zahl der Dienſtboten hat in den letzten zwölf Jahren um 5 Prozent abſo⸗ lut, alſo im Vergleich zu der um 20 Prozent gewachſenen Bebölke⸗ rung um 25 Prozent, alſo um ein volles Viertel abgenommen. Wir kennen die Gründe, die dieſes Wegſtreben aus der Gebunden⸗ heit in die freie Fabrikarbeit erklärlich machen— aber wir be⸗ dauern ſie. Nichts Törichteres und Schlimmeres, als wenn einzelne Frauen beim Suchen nach Erwerb die Männerlöhne drücken. Denn jedes Sinken des Männerlohnes oder jedes Stehenbleiben bei wachſenden Lebensanſprüchen treibt wieder neue Scharen von Hausfrauen in den Erwerb. Mit jedem Steigen des Männer⸗ einkommens dagegen eröffnet ſich die Möglichkeit, daß Frauen ihrem ſchönſten und beſten Berufe erhalten werden. Denn was die Frauen mit ihren geſchickten und billigen Fin⸗ gern in Kontor und Fabrik ſchaffen, kommt an Wert bei vielen nicht heran, was ſie im Hauſe ſchaffen können und was im Hauſe heute verloren geht. Wer ſich klar machen will, wo der wirt⸗ ſchaftliche Wert der Frauentätigkeit liegt, braucht nur irgend eine Tatſache der Bevölkerungsſtatiſtik ſich nachzurechnen. Beiſpiels⸗ weiſe die Säuglingsſterblichkeit. Bekanntlich ſtirbt von allen Kindern in Deutſchland der fünfte Teil im erſten Lebensjahre; früher war es der vierte Teil; vor alter Zeit die Hälfte. Jeder Tadesfall bedeutef neben allem Schmerze, daß ein wirtſchaftlicher Aufwand von hundert Mark oder mehr vergeblich gemacht iſt. 350 000 Säuglinge ſterben jährlich in Deutſchland; das heißt min⸗ deſtens 50 Millionen Mark bettet unſer Volk jährlich in die klei⸗ nen Gräber; viele hundert Millionen jährlich in die Geſamtheit der Kindergräber. Ich habe berechnet, daß die Abnahme der Kin⸗ derſterblichkeit ſeit 30 Jahren uns etwa 200 Millionen Mark jährlich erſpart. Hier iſt das Feld, wo Frauen ihr Volk reich machen können, wo ſie höhere Befriedigung finden als in den raſſelnden Fabriken und dumpfen Nähſtuben. Alſo ſorget, daß die Erwerbsarbeit der Hausfran völlig überflüſſig wird. Das kann aber nur geſchehen, wenn der Verdienſt des Mannes für die Fa⸗ milie reicht. Diſe Frauenfrage iſt eine Frage der Männerlöhne! 2* 2* Die Linke. Von Oberlehrer Müller, Mannheim. Wöchentlich, oft täglich empfange ich Beſuch von Müttern mit ihren Kindern. Beim Abſchied ſtreckt mir die fünfjährige Trudl, der vierjährige Walti drollig die Linke hin. Ich bin da⸗ rüber erfreut, die Mutter entſetzt hält eine Philippika auf die Linke; das durch Erziehung und Gewöhnung noch nicht gefälſchte Kind begreift die Geringſchätzung der linken Hand nicht und ver⸗ zichtet vorerſt noch nicht auf den Gebrauch beider Hände. Erfreulicherweiſe mehren ſich in den pädagogiſchen und medi⸗ ziniſchen Kreiſen die Gegner der Herrſchaft der Rechtshändigkeit neuerdings ganz bedeutend. Mit Recht. Der Japaner den man übrigens mit Unrecht immer wieder an die Spitze der Kul⸗ tur ſtellt, denn er iſt bis heute nur Nachahmer, hat uns in der vorliegenden Frage überholt. Er ſchult beide Hände für Bureau und Werkſtatt, für Sport und Spiel. Auch in Amerika iſt der Doppelhandunterricht zumteil ſchon ſeit 25 Jahren obligatoriſch. Wie viele Vorteile uns eine bewußte Rechts⸗ und Linkskultur mit rechtsſeitigem Schlaganfall nach vollſtändigem Verluft des Sprachbermögens mit der linken Hand die Schreibübungen für Kinder machen. Lediglich durch dieſe Ausbildung der linken Hand wurden die Patienten wieder zum Sprechen gebracht. Ich zweifle nicht, daß durch die Schulung der Linken in der rechten Hirnhälfte ein bis dahin brachgelegenes, zweites Sprachzentrum entwickelt wurde. Einſchlägige derartige Heilungen durch Ausbildung der Linken teilt uns Dr. M. Fränkel in einem Werke:„Der Wert der Doppelhändigkeit für Schule und Staat“(1910 Berlin) mit. Die kliniſchen Erfolge Fränkels ſtumm gewordenen Kranken die Sprache durch Linkskultur wieder zu geben ſind ganz erſtaunlich. Bei perfekter Linkskultur wäre bei aller Arbeit ein Ausruhen beim Nähen, beim Bügeln uſw. Dadurch wird natürlich auch die Güte der Arbeit in Haus, Werkſtätte und Fabrik geſteigert; dies iſt aber gewiß nicht der alleinige nationalökonomiſche Vorteil einer Rechts⸗ und Linksſchulung. Daß der Soldat an Gewehr, Roß und Wagen leichter hantierte, läßt ſich klar überſehen. Auch, lich. Irgendwelche Nachteile aber aus dem Gebrauch der Linken ſind abſolut nirgends erſichtlich. Ohne Zweifel, in nicht allzu⸗ ferner Zeit wird ſich die Schule genötigt ſehen, den Schreibunter⸗ richt links⸗ und rechtshändig zu erteilen. Bis dahin aber mögen brauch der Linken zum Spielen, Arbeiten oder Grüßen zu verbie⸗ ten. Im Gegenteil, die kluge Mutter fordert und bereitet die Doppelhändigkeit vor, die für die geiſtige, ſittliche und vor allem körperliche Uebung unſerer Raſſe von unüberſehbarer Bedeutung werden wird. L. Kabſcher⸗Bern, Rechts, Links und Doppelhän⸗ digkeit dürfte auch für Laien eine recht intereſſante Schrift ſein. —** 5 Wir müſſen offen ſagen: ja, brächte, dafür nur einige Sätze. Prof Liepmann lies Patienten halten. Als äußeres Zeichen der Hochachtung und Dankbarkeit * der ermüdeten Hand möglich beim Schreiben, beim Schneiden, im Kriege iſt die Ambidexte einer Nation außerordentlich nüß⸗ wenigſtens die Eltern nicht fortfahren, bei ihren Kindern den Ge⸗ ees ſich meiſt um Frauen, Mannheim, 21. Oktober. 5 SrurvabsMugsigst,(Abendblatt) 3. Seite. erſcheinen— etwa analog dem Hamburger Bismarckdenkmal— ſo würde der Eindruck ein zu überragender werden. Freilich ſind mit einer ſitzenden Figur ſtets gewiſſe Mängel verbunden; aus zu großer Nähe von unten betrachtet erſcheint der Körper der vorſtehenden Knien wegen abnorm verkürzt. Man müßte ſchon aus dieſem Grunde den vorderen Umgang um das Denk⸗ mal wegfallen laſſen, von dem dieſe Verkürzung beſonders ſtark in Erſcheinung tritt. Betrachtet man das Werk aus entſprechen⸗ der Entfernung, ſei es ſeitlich oder mehr von vorn, ſo daß man den Geſamteindruck des Denkmals zuſammen mit den dahinter liegenden Häuſern empfängt, ſo wird man ſich dem harmoniſchen Zuſammenklange des ganzen Bildes nicht verſchließen können. Wie die vielen abſprechenden Kritiken zeigen, iſt das Denk⸗ mal, wie es jetzt erſcheint, nicht ganz leicht zu verſtehen und hat gewiſſe Unſtimmigkeiten ſowohl in der Figur wie im Unterbau, deren Beſeitigung notwendig iſt, um eine reinere Freude an dem Werk aufkommen zu laſſen. Was zunächſt den Kopf betrifft, ſo ſind ſich wohl die meiſten Betrachter über ſeine gelungene Ausarbei⸗ tung ziemlich einig. Anders iſt es mit dem übrigen Körper. Die⸗ ſer iſt im Verhältnis zu dem außerordentlich lebenswahr gehalt⸗ tenem Kopf entſchieden zu ſtark ſtiliſiert. Hier müßte eine ſorg⸗ fältigere realiſtiſchere Modellierung ſtattfinden, ohne daß das Werk an Monumentalität einzubüßen brauchte. Wenn die Künſt⸗ ler in dieſem Punkte ihre Arbeit ergänzen, würden ſie das Denk⸗ mal dem allgemeinen Verſtändnis ein gutes Stück näher bringen. Gegen Schwert und Hermelinmantel iſt natürlich nichts einzuwen⸗ den, im Gegenteil, ſie ſind in der ſymboliſchen Form, wie ſie auf dem Denkmal verwandt ſind, höchſt ſtimmungsvoll. Es iſt mir un⸗ verſtändlich, wie dieſelben Kritiker, die den Großherzog am lieb⸗ ſten in Dragoneruniform auf dem Denkmal ſehen möchten, an dieſem Schwert Anſtoß nehmen, das er friedlich in der linken Hand hält. Würde denn zur Uniform nicht auch ein Säbel ge⸗ hören? Was die ſonſtigen Vorſchläge, etwa zur Aufſtellung eines Reiterſtandbildes betrifft, ſo ſcheinen ja glücklicher Weiſe nur ganz wenige Mannheimer Sehnſucht nach einem ſolchen zu haben. Man ſollte meinen, wir wären in Deutſchland übergenug geſegnet mit reitenden Figuren von recht zweifelhaftem künſtleriſchem Wert! Man denke nur an das Kaiſerdenkmal in Heidelberg! Es dürfte außerordentlich ſchwierig ſein, auf dieſem Gebiete des ſo unendlich oft variierten Reiterſtandbildes etwas Eigenartiges, Bedeutendes hervorzubringen. Vor der üblichen Dutzendware möge uns aber der geſunde Sinn derjenigen bewahren, die bei der Auswahl des Denkmals maßgebend ſind. *Landesherrlich beſtätigt wurde die Uebertragung einer Stelle für Bezirksaufſichtsbeamte bei der Kaiſerlichen Ober⸗Poſt⸗ direktion in Karlsruhe an den Ober⸗Poſtinſpektor Ortlepp. *Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Heinrich Schmid in Oberkirch nach Rappenau. Der Großherzog wird morgen abend von Schwetzingen kom⸗ mend per Automobil in Heidelberg eintreffen und einer Vor⸗ ſtellung im Stadt⸗Theater beiwohnen. Es wird„Renaiſ⸗ ſance“ von Franz v. Schönthan und Franz Koppel⸗Ellfeld gegeben. Der Großherzog wird in der Fremdenloge der Vorſtellung bei⸗ wohnen. Vorausſichtlich wird der Großherzog den Bachvereins⸗ Konzerten vom 23.— 25. Oktober beiwohnen. Auch Prinz Max mit Gemahlin werden an der Jubelfeier des Bachvereins teilnehmen. * Dankſagung. Das kgl. Generalkommando des 14. Armeekorps hat dem Miniſterium des Innern mitgeteilt, daß die Truppen des Armeekorps während der diesjährigen Manöver in den Quartieren von der Bevölkerung gut aufgenommen worden ſind. Das General⸗ kommando hat gleichzeitig gebeten, den Einwohnern für die Auf⸗ nahme der Truppen, ſowie den zur Mitwirkung berufenen Staats⸗ und Gemeindebehörden für die Unterſtützung bei der Bearbeitung der Einquartierung ſeinen Dank zu übermitteln. * Erzbiſchof Dr. Nörber hat geſtern morgen in der Jeſuiten⸗ kirche die Firmung der Kinder der unteren Pfarrei vollzogen. Die Predigt hielt Herr Stadtpfarrer Dr. Bürck. Heute wurden die Kinder der hl. Geiſtpfarrei und der. St. Joſephs⸗Kuratie gefirmt. Am Mittwoch abend brachte der Cäcilienverein der Jeſuitenkirche dem Erzbiſchof im oberen Pfarrhauſe ein Ständ⸗ chen. Nach einigen Chören hielt Herr Bankbeamter Geiſt eine Anſprache, in der er dem Oberhirten Dank ſagte für das Inter⸗ eſſe, das er ſtets dem Kirchengeſang entgegengebracht hat. Der Erzbiſchof dankte für die Ovation und verſicherte die Cäcilianer ſeines ferneren Wohlwollens. Mittwoch nachmittag ſtattete der Kirchenfürſt dem Schweſternhauſe St. Eliſabeth in der Großen Merzelſtraße und dem Laurentlanum in der Laurentiusſtraße einen Beſuch ab. Abends weilte der Erzbiſchof im Geſellenverein. Heute früh las Dr. Nörber die hl. Meſſe in der feſtlich geſchmückten unteren Pfarrkirche. Die A b⸗ reiſe von hier nach Dill⸗Weißenſtein bei Pforzheim erfolgt morgen nachmittag. * Bezirksrat. Die Tagesordnung der Sitzung am 20. Oktober fand folgende Erledigung: Genehmigt wurden folgende Geſuche: der Georg Fiſcher Ehefrau um Erlaubnis zum Betrieb einer Beruf. Die Studentin der Architektur, Thekla Schild von Karls⸗ ruhe, hat während ihres Studiums das mathematiſch⸗naturwiſſen⸗ ſchaftliche Vorexamen mit der Note gut an der techn. Hochſchule beſtanden. Die„Mädchen⸗ und Frauengruppen für ſoziale Hilſsarbeit“ verſenden ihren Jahresbericht für das verfloſſene Jahr und ihr Arbeitsprogramm für den kommenden Winter. Die Mitglieder⸗ zahl beträgt zurzeit 970, von denen die meiſten in den verſchie⸗ denen Berliner Wohlfahrtsvereinen und Anſtalten als freiwillige ſoziale Helferinnen tätig ſind. Im letzten Jahre wurden allein 180 freiwillige Helferinnen den Wohlfahrtseinrichtungen(für Armen⸗ u. Blindeupflege, Kinder⸗, Kranken⸗, und Arbeiterinnen⸗ fürſorge) überwieſen. Die theoretiſche Ausbildung der Helferinnen wurde von der„Sozialen Frauenſchule“ geleiſtet, die auch im zweiten Jahre ihres Beſtehens einen guten Beſuch aufwies. Als neue Einrichtung treten neben den ſchulmäßigen Tages⸗ unterricht der Frauenſchule jetzt noch Ergänzungskurſe in den Abendſtunden, um denjenigen Gelegenheit zur Fortbildung zu geben die kagsüber bereits beruflich tätig ſind, und zwar handelt die bereits in irgend einem Zweige ſozialer Berufsarbeit ſtehen, ihre Arbeit aber durch wiſſenſchaftliche Studien du vertiefen wünſchen. Eine wichtige Einrichtung der Mädchen⸗ und Frauengruppen iſt die Stellenvermittlung für ſoziale Berufe. Da dieſer Zweig der Tätigkeit aber noch neu und wenig bekannt iſt. ſind die Er⸗ gebniſſe leider noch beſcheiden. Nur 16 Stellungen wurden ver⸗ mittelt. Dabei iſt allerdings zu bedenken, daß faſt jede ſoziale Stellung beſondere Kenntniſſe eigener Art erfordert, während andererſeits auch die ſozialen Berufsarbeiterinnen meiſt aus⸗ neſprochene Wünſche für die Uebernahme von Stellungen haben ozialen Arbeit weniger auf den Erwerb ſehen, als Schankwirtſchaft ohne Branutweinſchank in F 4, 4; um Erlaubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank der Eug. Kimmer Ehefrau von Riedſtr. 14 nach Sandſtr. 4½ in Waldhof und des Leonhard Ho[länder von Riedfeldſtr. 44 nach Bürgermeiſter⸗ FJuchsſtr. Alaf um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Br. des Georg Roſenfelder, Friedrichsplatz 1, und des Heinrich Müller, UJ 5, 16(letzteres ohne Br.) des Peter Kunkel um Er⸗ laubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft mit Br. von K 2, 32 nach Neckarauerſtr.(genehm. ohne Br.); des Sebaſtian Henn e⸗ berger um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft Keppler⸗ ſüraße 21; des Oskar Frankenbach um Erlaubnis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Br.„zum Eichbaum“, P 5, 9; des Hrch. Fügen um Erlaubnis zum Branntweinſchank in der Wirtſchaft Rheinhäuſerſtraße 47; des Phil. Beunebach um Erlaubnis zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft zum Anker in Ladenburg; des Georg Müller um Erlaubnis zum Betrieb eines Stellenvermittlungs⸗ bureaus ohne Beherbergungsrecht; der Fa. Gebr⸗ Krayer um Er⸗ laubnis zum Betrieb einer Fettſpaltungs⸗ und Glyzerinanlage; das Befriſtungsgeſuch der Fettſäurefabrik Dietz u. Röder.— Abge⸗ ſetzt wurde das Geſuch des Joſef Rath um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Br. in P 6, 20/24, ſowie die Aufſtellung eines neuen Ortsbauplanes in Wallſtadt.— Vertagt wurde das Geſuch des Guſtan Ad. Marr um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Br. in P 6, 20 und die Angelegenheit betr. uner⸗ laubte Bauausführung in der Tullaſtr. 16.— Unterſagt wurde den Trödelhändler Sigmund Klinger Eheleuten der Gewerbe⸗ betrieb. In Sachen des Ortsarmenverbandes Mannheim gegen die Betriebskrankenkaſſe der ſüddeutſchen Juteinduſtrie Waldhof betr. Koſtenerſatz für W. Wolluy erfolgte Verurteilung der Beklag⸗ ten.— Verworfen wurde das Geſuch des Thomas Schneider, Max Joſefſtr. 2 um Erlaubnis zum Branntweinausſchank in ſeiner Wirtſchaft.— Feſtgeſtellt wurden die Bau⸗ und Straßenfluchten zwiſchen der Haupt⸗ und Hildaſtraße in Seckenheim.— Statt⸗ gegeben wurde der Beſchwerde des Daniel Biundo, Dalbergſtr. 5 gegen eine polizeiliche Verfügung. * Von der Jubelfeier der Berliner Univerſität bringt die morgen erſcheinende Nummer der Mannheimer Illu⸗ ſtrierten Zeitung eine Reihe anſchaulicher Bilder. Die⸗ ſelbe Nummer enthält auch einen hochintereſſanten Artikel über die Republik Portugal. Der aktuelle Teil bringt u. a. Bilder von der Eröffnung des dritten deutſchen Kolonialkongreſſes, vom Zarenbeſuch in Deutſchland. Driginell ſind die Abbildungen der neuen Pariſer Wintermoden, die bei dem letzten Rennen in Longchamp von den Mannequins dem großen Aü a vor⸗ geführt wurden. Auch das Porträt der Freundin König Manuels Gaby Deslys wird allgemein intereſſieren. Der tertliche Teil enthält eine Novelle von Siegbert Salter„Der Nachfolger“ und eine Skizze von Fritz Eifler„Die Verſöhnung“. * Zur Kaufmannsgerichtswahl. Die Ausübung des Wahl⸗ rechts iſt nur jenen Handlungsgehilfen geſichert, die ſich bis zum 27 Oktober in die amtliche Wählerliſte haben eintragen laſſen. Nun iſt allerdings die Tageszeit, in der die Eintragung be⸗ werkſtelligt werden kann, für ſehr viele Handlungsgehilfen die denkbar ungünſtigſte, ſie liegt ſo, daß das weder in der Mittags⸗ pauſe, noch abends nach 7 Uhr geſchehen kann. Aus dieſem Grunde erklärt ſich die hieſige Ortsgruppe des Deutſch⸗nationalen Handlungsgehilfenverbandes(Wahl⸗Geſchäfts⸗Stelle 6 Fernſprecher 3739) zur Entgegennahme und Weiter⸗ beſorgung der ordnungsgemäß ausgefüllten amtlichen Anmelde⸗ bogen bereit. Die amtlichen Anmeldevordrucke werden von der Geſchäftsſtelle des D. H. V.(T 6, 29) auf Abfordern allen In⸗ tereſſenten überſandt. Angeſichts dieſer Erleichterung iſt zu hof⸗ fen, daß kein wahlberechtigter Handlungsgehilfe ſeine Anmeldung verpaßt und ſein Stimmrecht verſcherzt. Weiteres iſt erſichtlich aus der Anzeige des D. H. V. in der vorliegenden Nummer, namentlich über Anmeldezeiten, Anmeldeſtellen uſw. Insbeſon⸗ dere ſei noch erwähnt, daß die amtlichen Anmeldeſtellen nächſten Sonntag von—12 Uhr vorm. geöffnet ſind. Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen. ſitzende des Grazer Männergeſangvereins, Herr kaiſ. Rat Aß⸗ ma nn, iſt heute hier eingetroffen, um dem Lehrergeſangverein einen kurzen Beſuch abzuſtatten. Herr kaiſerl. Rat Aßmann, ſowie der gaſtfreundliche Grazer Männergeſangverein ſteht bei 42* 427 teilnehmer erwünſcht ſein muß, mit dem lieben Gaſt einige fröh⸗ liche Stunden verleben zu können, Die Sänger des Lehrergeſang⸗ vereins ſeien deshalb auf heute abend halb 9 Uhr ins Hotel„Na⸗ tional“ zu einem gemütlichen Zuſammenſein mit Herrn kaiſerl. Rat Aßmann gebeten. * Prinz Heinrich von Preußen nahm geſtern früh im Park⸗ hotel das Frühſtück ein und fuhr dann mit dem Prinzen Vik⸗ tor Salvator von Iſenburg nach der Rheinau zur Beſichtigung der Lanzſchen Luftſchiffhalle. Darnach fuhr der hohe Herr am Hauſe des Prinzen vor, um deſſen Gemahlin einen Beſuch abzuſtatten. Nach zirka 1½ſtündigem Verweilen fuhren die Herren nach der Benzſchen Fabrik, nach deren Beſuche der Brüder des Kaiſers nach Frankfurt zurückreiſte. *„Die Phänomene des Hypnotismus“ lautet das Thema, über das der bekannte Münchener Suggeſtivtherapeut Georg Ri ehl nächſten Dienstag, den 25. Oktober, abends.15 Uhr, im dieſer Wiſſenſchaft Fernſtehenden oft allerhand phantaſtiſche Vor⸗ ſtellungen von Willenberaubung, Zauberei und dergl. aus. In⸗ tereſſenten, denen daran gelegen iſt, dieſe Wiſſenſchaft einmal in ihrem wahren Weſen und in ihrem eigentlichen Werte für die Der Vor⸗ unſerem Verein noch in ſo guter Erinnerung, daß es jedem Reiſe⸗ Kaſinoſaal ſprechen wird. Das Wort„Hypnotiſeur“ löſt in den Menſchheit kennen zu lernen, kann der Beſuch des Vortrages angelegentlichſt empfohlen werden. * Im Verein für Volksbildung ſprach am Mittwoch abend Herr Profeſſor Dr. Hettner⸗Heidelberg über„Afrika als Ko⸗ [onjalland“. Aus dem großzügigen, glänzenden Vortrag ſeien hier die wichtigſten Punkte wiederholt, da ſie allgemeines Intereſſe be⸗ anſpruchen. Die Lichtbildervorträge über unſe Kolonien, veranſtaltet mit dem Kolonialverein, ſollen nicht politiſch ſein, am wenigſten parteipolitiſchen Zwecken dienen, ſondern Land und Leute geographiſch und wiſſenſchaftlich ſchildern. Nach einem kurzen Rückblick auf die Kolonialmächte früherer Zeiten, auf die Beweggründe ihrer Koloniſationspolitik und die wirtſchaftlichen Folgen für die be⸗ treffenden Staaten zeigte der weitgereiſte, erfahrene Redner, wie endlich 1884 auch Deutſchland die Handlungen kühner Kaufleute mit ſeinem Schutze deckte, ehe die Welt ganz verteilt war. Das Aufblühen von Induſtrie und Handel und in Verbindung damit die Erwerbung unſerer Kolonien iſt ſo recht eine Frucht der deutſchen Einheit. Obwohl die beſten Stücke natürlich bereits von weniger ſentimentalen Müchten ir Beſchlag genommen waren, hat Deutſchland in dem Wettlauf um neu⸗ Kolonien doch noch ein Gebiet von der fünffachen Größe unſeres Vat landes errungen, und gegen 12 Millionen Menſchen ſtehen unter unſerem Schutz. Da die meiſten Beſitzungen in Afrika liegen: Südweſtafrikg, Kamerun, Oſtafrika und Togo, ſo zeichnete der Redner in markigen Strichen ein Bild dieſes ſchwarzen Erdteils und vortreffliche Licht bilder illuſtrierten das Vorgetragene. Wie Land, Klima und Pflanzen wuchs, ſo iſt auch die Bevölkerung nicht einheitlich. Neben den Negern haufen in den Urwäldern noch Zwergvölker. Desgleichen trifft man große Abweichungen in Körperbau, Sprache und Kultur. Ueber di Geiſtesanlagen wiſſen wir noch nicht viel. Tatſache iſt auch, daß die Afrikaner infolge der leichten Daſeinsbedingungen auf einer Kulturſtuf ſtehen, wie etwa unſere Vorfahren um Chriſti Geburt. Erſt die Ungunſt des Klimas macht den Menſchen erfinderiſch, zwingt ihn, für Wohnung Kleidung und dauernde Nahrung zu ſorgen. Das häusliche Zuſammen leben mildert aber auch die rohen Sitten, treibt zu Handel und Ge. werbe. Das alles fehlt in Afrika noch. Die Menſchen müſſen an höhere Bedürfniſſe erſt gewöhnt werden, womit 5 Kultur beginnt. Die Kolonien ſollen nicht bloß Ausbeutungs⸗ und Abſatzgebiete ſein, ſondern wir haben die Pflicht, die dortige Bevölkerung geiſtig und ſittlich z heben. Wenn bei dem halb⸗ oder ganzwilden Zuſtand Strenge an⸗ gewendet werden muß, ſo darf man doch trotz aller vorgekommene Fehler behaupten, daß die Bevölkerung unſerer Kolonien heute ſchon viel beſſere Lebensbedingungen hat, als vordem der Fall war, Mat darf nur an die ſcheußlichen Menſchenopfer und das traurige Los des Sklaven denken. Daß noch Lehrgeld zu zahlen iſt, iſt im Hinblick auf unſere kurze Koloniſationstätigkeit begreiflich. Aber wenn erſt die Gebiete durch beſſere Wege und Eiſenbahnen erſchloſſen ſind, werder die dort wachſenden Handelsartikel: Kaffee, Kakab, Tabak, Baumwolle Gummi uſw. reiche Zinſen tragen, und das nicht nur den Unternehmern ſondern unſerer geſamten Bevölkerung, die durch erhöhte Induſtrie⸗ un Handelsgewinne ebenfalls beſſere Lebensbedingungen erlangt. let Beifall lohnte die vorzüglichen Darbietungen. Da auch die gen Redner gute Kenner der betreffenden Kolonien ſind, ſollte niemand di weiteren Vorträge, welche jeweils Mittwochs im Bernhardüshof ſtatt finden, verſäumen.„„„„ 5 Gerichtszeitung. yFrankenthal, 20. Okt. Ein Mitglied einer weitber zweigten und gefährlichen Diebesbande, die insbeſondere auch it Mannheim ihr Unweſen getrieben hat, hatte ſich heute in de Perſon des 29 Jahre alten Schloſſers Friedrich Elaus aus Speie vor der hieſigen Strafkammer zu verantworten. Claus zur Zeit wegen in Mannheim verübter Einbruchsdiebſtähle ei Zuchthausſtrafe in Bruchſal verbüßt und deshalb aus dem dortigen Zuchthaus vorgeführt werden mußte, hat u. a. in der Nacht vor 19. auf den 20. Dezember 1907 in Gemeinſchaft mit noch einem an dern, nicht ermittelten Genoſſen in das Haus des Kaufma Siegmund Maher in Speier einen Einbruch verübt. Nac dringen in das Haus durch ein gewaltſam erbrochenes er auf dem Bauche in das Schlafzimmer der Maherſchen Eh gekrochen und hat ſich der Schlüſſel zu dem im Maherſchen toir befindlichen Geldſchrank bemächtigt, um damit den Schrank z öffnen und das darin befindliche Geld im Betrage von 1046 zu ſtehlen. Weiter wird er beſchuldigt, noch in der nämlichen den Schalterraum des Rheinſtationsbahnhofes und die Schalte dieſes Bahnhofes erbrochen und geplündert zu haben, w jedoch nur der Betrag von 3 M. 20 Pfg. in die Hände ge Einen dritten Einbruchsdiebſtahl hat der Angeklagte in d vom 25. auf den 26. Dezember 1909 in das Kohlenhäus Kohlenhändlers Friedrich Wetzler in Speier verüht. Ausg mit allerhand Diebeswerkzeugen hat er den in dem befindlichen Kaſſenſchrank mit einer Spiral⸗Bohrmaſch öffnen geſucht, hat dieſen Verſuch aber, da der Bohrer, als Zentimeter tief in die Schranktüre eingedrungen war, abhr gegeben und unverrichteter Sache abziehen müſſen. Das Gerich kennt gegen den gefährlichen Einbrecher auf 9 Jahre 3 haus, Ehrverluſt und Polizeiaufſicht. Erwähnenswert if Elaus am letzten Faſtnachtsdienstag der Mannheimer K minalpolizei einen weſentlichen Dienſt geleiſtet hat, er aus Aerger darüber, daß die Inhaberin einer dortigen Wirtſe aft, in der er mit noch anderen Mitgliedern einer Mannheimer e bande verkehrte, ſeine Bitte um Gewährung eines Darlehens 20 M. ablehnte, zur Polizei ging und dieſe von der Anweſ längſt geſuchter Diebe in der Wirtſchaft in Kenntuis ſetzte, we deren Verhaftung exfolgte. darauf, eine Stellung zu finden, die ihnen auch innerlich Befrie digung gibt.— Alle ſozial arbeitenden Vereine, die Berufsarbeite⸗ rinnen gebrauchen, ſeien bei dieſer Gelegenheit darauf hinge⸗ wieſen, daß auch in dieſem Jahre einige Perſönlichkeiten zur Ver⸗ fügung ſtehen, die in der„Sozialen Frauenſchule“ eine Ausbil⸗ dung erhalten haben. 5 Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Die letzte Tochter Mendelsſohn⸗Bartholdys. Aus Berlin wird berichtet: Das letzte von Felix Mendelsſohn⸗Bartholdys Kin⸗ dern, Frau Lili Wach, die Gattin des bekannten Leipziger Rechts⸗ lehrers Geheimrates Profeſſors Dr. Wach, iſt dieſer Tage in Wilderswil bei Interlaken verſchieden. Die Verſtorbene, das jüngſte der fünf Kinder des Tonmeiſters aus ſeiner Ehe mit Cecile Jeanrenaud, ward 1845, alſo zwei Jahre vor dem frühen Hinſcheiden ihres Vaters, geboren, hat ein Alter von 65 Jahren erreicht. Sie war eine treue Hüterin der Mendelsſohnſchen Fa⸗ milientraditionen und eine hochſinnige Förderin aller wahrhaft künſtleriſchen Beſtrebungen. Dieſe fanden allezeit eine Pflege⸗ ſtätte in ihrem Leipziger Heim, das eine Fülle von Schätzen der Erinnerung an den großen Tondichter birgt. Eine unbekannte Wagner⸗Reliquie. Das Antiguariak J. A. Stargardt in Berlin hat ein Muſikmanuſkript Richard Wagners erworben, das bisher unbekannt war und unveröffentlicht iſt. Es handelt ſich um das Arrangement des berühmten Liedes „Träume“(Studie zu„Triſtan und Iſolde“) für Solovioline und zehnſtimmiges kleines Orcheſter. Jede Orcheſterſtimme iſt von Wagners Hand geſchrieben und trägt am Ende ſeine Initialen R Wü(mit Schleife), mit Ausnahme der Stimme des zweiten Fagotts, bei der die Initialen fehlen. Im ganzen ſind es zehn Blätter, die in Zürich, im Dezember 1857 geſchrieben wurden. Aus Glaſenapps„Leben im Inſel⸗Verlag zu Leipzig erſcheinen. theaterintendanz zur Uraufführung den Aufenthalt in München. der Komponiſt einmal zum Geburtstag der Matßilde Wef am Morgen mit 18 auserleſenen Zürcher Muſikern vor Schlafgemach ſeiner Gönnerin erſchien, um hier die vortragen zu laſſen, nachdem er ſie eigens für dieſes kle cheſter inſtrumentiert hatte. Es unterliegt nun keinem daß das von Stargardt erworbene Manufkript mit dieſen Z Orchſterſtimmen Wagners identiſch iſt. Es ſtammt aus donkſchem Beſitz.„5„ Kleine Mitteilungen. Auf ſeinem Grundſtück zu Klein⸗C bei Drechſel hat ein Dachdecker vorgeſchichtliche Koſtbarkeiten Gold gefunden. Sieben goldene Schlangenringe waren in Erdboden verſenkten ſchlangenförmigen Urne enthalten. Da aus dem Warthebruch iſt dem Mufeum für Völkerkunde it angeboten worden.— Kammerſänger Paul Kaliſch in Wies gedenkt ſeine Bühnentätigkeit aufzugeben, nachdem er krankh halber in dieſer Saiſon überhaupt noch nicht aufgetreten iſt. Intendantur des königl. Theaters bewilligte ihm die erb laffung. Paul Kaliſch, der Gatte der Frau Lilli Lehmann un Sohn des Schöpfers der modernen Berliner Poſſe, wie des Kladd datſch, David Kaliſch, war vordem auch ſehr hochgeſchätztes M der Berliner Hofoper und war dann in Köln ſehr gefeier Einakter von Heinrich Mann:„Die Unſchuld“,„Der Ty „Variété“, werden in Berlin im Januar 1911 in einer z. ffü g gelang folge einer Artikels in dem konſervativen Organ hak die S 0 Polizeibehörde ein Plakat, das als Reklame für eine gegenwärtit Friedrichsbautheater zur Aufführung gelangende Nummer, betite „Die Ehebrecherin“, dient, verboten. Es handelt ſich dabet um Nachbildung des bekannten Stuck'ſchen Bildes„Die Sohinr Weiber⸗ und Männerkopf, die Lippen aufeinander gepreßt, in zontaler Lage.— Schillers Geſpräche zum erſten Male geſamm und herausgegeben von Dr. Julius Peterſen, werden Ende Okto! Artur Schnitzle⸗ Bühnenwerk„Das weite Land“ wurde in München für Dezember dieſes genommen.— Hofkapellmeiſter Beidler, der Gatte von ner, verläßt, wie ſchon erwähnt Bayreuth und nimmt ſeine Die vertrauten Kreiſe Beidler an die Münchener Hoſoper berufen wird. + Richard Wagners“ erfahren wir, daß! ite. General⸗Anzeiger.(Wittagblatt.) Mannheim, 21. Oktob⸗ Kus dem Großherzogtum. adenburg, 21. Okt. Der Verwaltungsrat des reiserziehungshauſes Ladenburg ſetzt ſich aufgrund er vorgenommenen Neuwahl aus folgenden Herren zuſammen: Gemeinderat Karl Günther, Vorſitzender, Gemeinderat Karl Benz, Privatmann Theodor Grab„Bürgermeiſter Rein⸗ muth, Bezirksrat Michael Bläß, Stadtpfarrer Engel⸗ 0 ar dit, Pfarrverweſer Reinhard, alle in Ladenburg und Bürgermeiſter v. Hollander aus Mannheim. Donaueſchingen, 19. Okt. Miniſter d. Bodman kam am Sonntag hier an, um ſich von dem Stand des Wiederau f⸗ baues des durch den Brand zerſtörten Stadtteils perſönlich zu berzeugen. Wie das„Don. Tagbl.“ mitteilt, ließ ſich der Miniſter über die Verhältniſſe und wirtſchaftliche Lage der Brandbeſchä⸗ digten eingehend informieren und ſprach ſich über den wohlgelunge⸗ nen, dem Charakter der Stadt und den Bedürfniſſen ihrer Be⸗ wohner entſprechenden ſchönen Wiederaufbau und die vielen reiz⸗ vollen Straßenbilder ſehr befriedigt aus. Auch von den Abſichten der Stadtgemeide, welche die fortſchreitende Verbeſſerung und Verſchönerung der Straßen und Plätze der Stadt und deren ſach⸗ gemäße Bepflanzung, ſowie die Erhaltung und Befeſtigung des Charakters unſerer Stadt als Kurort bezwecken, nahm der Miniſter it Intereſſe Kenntnis. Kleine Mitteilungen aus Baden. Die Firma Gebr. Reis, früher Kunſtwollfabrik in Heidelberg, wird mit ihrem Betrieb in Wieblingen wiedererſtehen. Auf dem vor einigen ahren von der Firma erworbenen Grundſtück bei der Nebenbayn (Halteſtelle) wurde bereits mit dem Bau einer Lumpenſortierungs⸗ halle begonnen.— Der Steuereinnehmer aus Rußheim machte bei der Karlsruherx Kriminalpolizei die Anzeige, daß ihm vom 17. auf 18. d. in Karlsruhe eine gelblederne Brieftaſche mit 1500 Mark, beſtehend in 11 Hundert⸗, der Reſt in 50⸗, 20⸗ und 10 Mark⸗ ſcheinen, welchen Betrag er abliefern wollte, auf unerklärliche Weiſe abhanden gekommen ſei.— Am Samstag mittag verlor berg) bei einer Radtour über Krautheim, Unter⸗ und Oberginsbach nach Meßkirch auf dem Heimwege nach Dörzbach auf der ſtarken teige an einer Biegung der Straße die Gewalt über das Rad und rannte mit ſolcher Wucht gegen einen Baum, daß er ſofort tot war.— In Gttenheim brannten die Anweſen der beiden chreiner Franz und Guſtav Hederich nieder. Das Vieh konnte noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, ſonſt aber konnte viel gerettet werden. — 5 Pfalz, Heſfen und Umgebung. Kleine Mitteilungen aus den Nachbarländern. Fin Ball, den der Geſangverein zu Leimen am Sonntag abend ab⸗ hielt, fand einen traurigen Abſchluß. Mehrere junge Burſchen, die an⸗ ſcheinend viel getrunken hatten, gerieten in Streitigkeiten, zogen in verſchiedenen Wirtſchaften umher und ſchließlich kam es auf der Straße zu einer allgemeinen Rauferei. Dabei erhielt der 28 Jahre alte Zu⸗ ſchneider Johannes Germann mehrere ſo heftige Knüppelhiebe auf den Kopf, daß er bewußtlos zuſammenbrach. Germann hat ſo ſchwere Ver⸗ ſetzungen erlitten, daß er Montag vormittag verſchie d. Als der Tat dringend verdächtig, wurden die beiden Fabrikarbeiter Eugen Hoch⸗ ither und Franz Safler, beide von Leimen, verhaftet.— Bei der Erſtellung der Gebäude der Winzergenoſſenſchaft zu Kallſtadt wurde im Mauerwerk eines Brunnens eine Steinfigur gefunden, die int iſtorxiſchen Muſeum in Speyer aufbewahrt wird. Die Statue, eine figur von zweiundfünfzig Zentimeter Höhe, ſtellt den Merkur dar, der Linken den Merkurſtab, den er auf einen Widderkopf aufſtützt, u der Rechten den Geldbeutel, den er auf einen Widder ſtützt, von dem ur Kopf und Vorderbeine ausgearbeitet ſind. Der Kopf fehlt, ſonſt ie Figur gut erhalten. Die Statue iſt römiſch und gehört dem Jahrhundert n. Chr. an.— Auf dem„Findberg“ entbdeckte an Otto von Gailbach als Leiche. Kurz vorher hatte Otto mit einem rankfurter Jagdpächter einen Jagdgang unternommen und wurde ver⸗ mutlich von einem Herzſchlag getroffen.— Phil. Heck aus Egelsbach, r zu früher Morgenſtunde ſich mit dem Rade auf ſeine Frankfurter beitsſtelle begeben wollte, wurde bei Langen von einem ihm be⸗ enden fremden, mit fünf Herren beſetzten Auto erfaßt und eine cke weit mit fortgeſchleift. Dabei erlitt er einen doppelten Bein⸗ und vier Rippenbrüche. Das Auto fuhr von dannen. 5 Sportliche Mundfchau. Pferderennen. * Pferderennen zu Karlshorſt. 20. Oktober. Reinickendorfer rdenrennen. 2800 Mk. 1. Graf Henckels Avanti(Torke), Clara, 3. Dahabye. 28:10; 15, 39, 18:10.— Preis von Oſchatz. 2800 Mk. 1. Major Schmidts Red Girl(t. Graf Holch, 2. itto II, 3. Caſtle Brilliant. 23:10; 13, 18, 19:10.— Großes enrennen. eh, 2. Burwood, 3. Per⸗ſe. Ferner: Eſther, Green Dragon, egre, Hops Theſſala, Spaßvogel, Halte, Fair King, Billy Manila, Lido. 72:10; 24, 38, 81:10.— Grunewald⸗Jagd⸗ 4500 Mk. 1. Et. v. Sydows Citat(Beſ.), 2. Ritterſchlag, ſe. 21:10; 13, 13:10.— Vergleichs⸗Jagdrennen. 3000 Mk. Tepper⸗Laskis Sternberg(Baſtian), 2. Dinas, 3. Flo⸗ n. 21:10; 14, 17:10.— Fenélon⸗Jagdrennen. 3000 Mk. 1. Dr. chins Vorwärts II(Et. v. Reitzenſtein), 2. Rokoko, 3. ollege. 51:10: 21, 32, 26:10.— Rekrutierungs⸗Rennen. 4000 I. Dr. G. Pachalys Hozelgreen(Miller), 3. Mando⸗ ne, 3. Eicero. 31:10; 16, 21, 27:10. Pferderennen zu Longchamps. 20. Oktober. Prix de Pon⸗ rme. 4000 Frs. 1. M. Lazards Bedrechſin(Barat), 2. La⸗ ur La Nocle. 48:10; 25, 17:10.— Prix de Saint Cyr. 5000 10 1. H. Bouillons Romarin II(Barat), 2. Le Tocſin, nco III. 27:10; 16, 17:10.— Handicap'Octobre. 15 000 rancs. 1. J. de Saavedras Le Rubicon(Reiff), 2. Unter⸗ 3. Armenience. 83:10; 35, 25, 16:10.— Prix de Senlis. 1. R. de Rivauds Melbourne(Reiff), 2. Dor, rgarite. 20:10; 13, 14:10.— Premier Prix'Automne. 6000 ncs. 1. J. Henneſſys Veſuve II(Jennings), 2. Le Com⸗ Geroy. 70:10; 33, 33:10.— Deuxrieme Prix'Automne. 8. 1. L. N. Andres Rethondes, 2. Kondje Gul, 3. 145110: 30, 16, 24:10. Nnuderſport. d. Paris⸗Frankfurter Achterrudern. Die fran⸗ Regierung hat aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens des Paris⸗ al ler Achterruderns den Vorſitzenden des Frankfurter Regatta⸗ bereins, Herrn Bernhard Kahn, zum Ofſizier'Academie ernannt. ————8 Bon Cag zu Tag. eraubte Schmuckſachen. Eßlingen, 21. Okt. ſtern morgen wurde in einem Weinberg auf der Neckarhalde der r Nacht vom 11. auf 12. September auf dem hieſigen ſof entwendete, Schmuckſachen im Werte von 17000 Mk. mattgoldenen Anhänger, den der Dieb wohl in der Eile ſehen hatte, nichts mehr vor. Der Koffer war an der ſchmalen aufgeſchnitten und die leeren Etuis wieder hineingeſteckt. chloß ſelbſt war unbeſchädigt. Für die Beibringung der der ledige 27 Jahre alte Schuſter Bader von Klepsau(A. Box⸗ Walde den etwa 52 Jahre alten Gemeindevorſteher Johannes 13500 Mk. 1. P. Steenbocks Pamina(Bre⸗ de Koffer gefunden. Von dem Inhalt fand man außer wieder im Schlaf. Die Temperatur beträgt 38,8 Grad. Schmuckſachen iſt ſeinerzeit bekanntlich eine Belohnung von 1000 Mark zugeſichert worden, ohne daß dies einen Erfolg gehabt hat. — Große Bilderdiebſtähle. Berlin, 21. Okt. Aus dem Gothaer Schloſſe ſollen, wie dem„.⸗A.“ von dort gemeldet wird, gegen 60 Bilder durch Diebſtahl entwendet worden ſein. Zwölf Bilder wurden bereits in Eiſenach bo⸗ ſchlagnahmt. Ein Diener und ein früherer Kellner wurden als mutmaßliche Täter verhaftet. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Berlin, 21. Okt. Die des Mordverſuchs an den Küſter Rösner in Friedenau angeſchuldigten Arbeitsburſchen Paul Kawitzke, Willi Löſche und Erich Bohlmann wurden heute vor der 4. Strafkammer des Landgerichts 2 Berlin abgeurteilt. Der Anführer der Bande, Karl Mohr, wird ſpäter vor das Schwurgericht geſtellt werden. Kawitzka wurde zu 7½ Jahren, Löſche zu 4½ Jahren und Bohlmann zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. * Wien, 21. Okt. Der Stadtrat beſchloß, an beiden Enden des Kaiſer Wilhelm⸗Ringes Marmortafeln anzu⸗ bringen mit der Inſchrift: Dieſer Teil der Ringſtraße, Urſprünglich Parkring, erhielt ſeinen Namen zur bleibenden Erinnerung an den Beſuch Sr. Majeſtät des deutſchen Kaiſers Wilhelm II. im Wiener Rathauſe am 21. September 1910. * Rom, 21. Okt. Von zuſtändiger Seite geht uns fol⸗ gende Mitteilung zu: Es ſtellt ſich heraus, daß in den nach Italien gehendenSchnellzügen ſkrupelloſedeute beunruhigende Gerüchte über die Geſundheitsverhältniſſe in gewiſſen Städten des Königsreichs verbreiten und die Paſſagiere von einer Reiſe dorthin abzuhalten ſuchen. So bezeichnet man z. B. Rom, Piſa und Livorno als cholerainfiziert, Florenz als choleraverdächtig. ziöſen Ausſtreuungen gewarnt. Die wirklichen ſanitären Verhältniſſe erhellen ſich aus den amtlichen Bulletins, die vom Miniſterium des Innern und der„Agencia Stefani“ allen italieniſchen Zeitungen zugeſtelt und von dieſen ver⸗ öffentlicht werden. Staatsſekretär Wermuth in Karlsruhe. * Harlsruhe, 21. Okt. Der Großherzog empfing heute mittag den Staatsſekretär des Reichsſchatzamts Wermuth. Dar⸗ auf fand im Palais eine Frühſtückstafel zu Ehren des Staats⸗ ſekretärs ſtatt, an der auch die Miniſter teilnahmen. Aus unſerer Marine. * Berlin, 21ʃ. Okt. Durch heutige Kabinettsordre wurde Admiral von Prittwitz und Gaffron, Chef der Marineſtation der Oſtſee, in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches mit der geſetz⸗ lichen Penſion zur Dispoſition geſtellt; in Anerkennung der ge⸗ leiſteten Dienſte iſt er a la Suite des Seeoffizierskorps in den Liſten der Marine weiter zu führen. Vizeadmiral Schröder wurde zum Chef der Marineſtation der Oſtſee ernannt, Die vorläufige Anerkennung der Republik Portugal. * Berlin 21. Okt. Die engliſche Regierung ſchlug den ſächten bezüglich der Anerkennung der neuen Regierung in Por⸗ tugal vor, pari paſſu vorzugehen; dieſe engliſche Demarche dürfte allerſeits eine günſtige Aufnahme finden. Wie wir hören, erklärte 72 die deutſche Regierung bereits ihr prinzipielles Einverſtändnis. Aus der ungariſchen Delegation. * Wien, 21. Okt. Der Heeresausſchuß der ungariſchen Delegation begann die Verhandlungen über das Heeresbudget. Koſſuth erklärte, da ſich die Kriegsverwaltung gegenüber der Er⸗ füllung der nationalen Wünſche ablehnend verhalte, müſſe ſeine Partei die Bewilligung der Forderungen für das Heer von der Erfüllung dieſer Wünſche abhängig machen, wovon nicht eine Schwächung, ſondern eine Stärkung des Heeres erwartet werde. Referent Hegedues ſowie die Abgg. Solimoſſy und Haltay ſprachen dem Kriegsminiſter ihr Vertrauen aus Haltay trat aufs wärmſte für die Ausgeſtaltung der Heermacht und die Ver⸗ beſſerung der Lage der Offiziere und Mannſchaften ein. Der Eiffelturm im Kampf gegen die Luftflotte. * Paris, 21. Okt. Auf dem Eiffelturm wurden geſtern mit einer von dem Geniehauptmann Taron erfundenen Angriffswaffe gegen Lenkballons Verſuche unternommen. Dieſe Waffe beſteht in einer Lanze, die aus einem Aeroplan oder einem Lenkballon auf einen tiefer ſchwebenden Lenkballon geſchleudert wird, die Hülle des Ballons durchbohren und dabei gleichzeitig eine Pe⸗ tarde zur Exploſion bringen ſoll, durch die das Gas des Ballons entzündet wird. Die Verſuche ſollen günſtige Ergebniſſe geliefert haben. Die Finanzlage Portugals. * London, 2. Okt. Der portugieſiſche Finanzminiſter Relvas telegraphierte an die„Finanzial⸗News“, daß die repu⸗ blikaniſche Regierung in der Lage ſei, allen finanziellen Verpflich⸗ tungen nachzukommen. Die portugieſiſche Finanzverwaltung werde von Grund auf umgeändert und die Regierung plane ernſtliche Verminderung der unproduktiben Ausgaben. Die Defti⸗ zitwirtſchaft werde aufhören. Die Regierung werde ſich bemühen, die Finanzen des Landes auf eine ſichere Grundlage zu bringen. Die türkiſche Anleihe in Fraukreich. * Konſtantinopel, 21. Okt.„Tauin“ zufolge telegraphierte die Pforte nach Paris, daß das Verlangen der franzöſiſchen Regierung nach Erneunung je eines franzöſiſchen Beamten beim Finanzminiſte⸗ rium und bei dem Ober⸗Rechnungshof unannehmbar ſei; heute ſoll der Finanzminiſter dem franzöſiſchen Botſchafter den Standpunkt der Pforte darlegen; wenn Frankreichs Antwort nicht günſtig ſei, würden die Verhandlungen abgebrochen. Gordon Bennett⸗Ballon⸗Wettfahrt. * St. Louis, 21. Okt. Der Ballon„Germania“ wurde am Donnerstag früh über dem Timiſkamingſee geſichtet, wie er in ſchneller Fahrt in nordöſtlicher Richtung den großen Wäldern des nördlichen Quebec zutrieb. * St. Louis, 21. Okt. Ueber den Abſturz des Ballons „Harburg“ wird noch gemeldet: Infolge der Arterienzerreißung war Aßmann in Gefahr zu verbluten. Trotzdem gelang es den beiden Luftſchiffern, den Ballon an einen Baum zu binden. Sie blieben dann die Nacht über im Walde und hatten viel von der Näſſe und Kälte zu leiden, bis ſie morgens von Indianern auf⸗ gefunden wurden. (Von unſerem Berliner Bureau.) Die Erkrankung des ſerbiſchen Kronprinzen. * Belgrad, 21. Okt. Nach dem heute Morgen aus⸗ gegebenen Krankheitsbericht hat die Beſſerung im Befinden des Kronprinzen angehalten. Das Bewußtſein wird klarer. Der Patient ſchlummert Nachts und befand ſich gegen Morgen Die Reiſenden werden vor dieſen tenden⸗ 74 10 800 000 M. unterſchlagen. 1 E Berlin, 21. Okt. Der Mitinhaber der bekannten Buchhändler⸗Firma F. Volkmar in der Schützenſtraße iſt nach Unterſchlagung von 800 000 Mark flüchtig gegangen. Es handelt ſich um den 34 Jahre alten Buchhändler Otto Cyriacus. Aus Aeußerungen, die Eyriacus kurz vor ſeiner Flucht getan hat, wird geſchloſſen, daß er beabſichtigt, Selbſt⸗ mord zu begehen. Er hat den Selbſtmord in der Nähe des Wannſees begehen wollen. Kriminalbeamte ſuchten heute den Grunewald in der Nähe des Wannſees ab, um eventuell die Leiche des Defraudanten zu finden. Cyriacus war Mit⸗ 1 inhaber der Firma Bachmann in der Schützenſtraße, welche„„ Firma in die Weltfirma Volkmar aufgegangen iſt. Zu den 1 Mitinhabern gehört auch ein Bruder des Verſchwundenen, Johann Cyriacus, der in Leipzig wohnt. Die Defraudationen 1 liegen Jahre lang zurück, die von Cyriacus zum Schaden der 5 Firma ſyſtematiſch betrieben wurden. Berlin, 21. Olt. Der nach Unterſchlagung von etwa m 800 000 M. flüchtig gewordene Buchhändler Cyriacus wurde 5 heute vormittag in der Machlower Schleuſe am Teltowerkanal 5 als Leiche aufgefunden. je Dernburg als Kandidat für den Poſten des Oberbürgermeiſters 5 von Berlin? 1 IBerlin, 21. Okt. Oberbürgermeiſter Kirſchner ſoll d nicht gewillt ſein, nach Ablauf ſeiner Amtsperiode ſich wieder 1 zur Wahl zu ſtellen. Von einigen Blättern wird als Nach⸗ folger der frühere Staatsſekretär Dernburg genannt. bbbñ Dernburg gewillt iſt, für den Oberbürgermeiſter⸗Poſten zu 3 kandidieren, läßt ſich natürlich nicht beantworten, da Dern⸗ ſ0 burg ſich noch auf der Rückreiſe von Aſien nach Europa be⸗ 6 findet. 5 5 9 Die perſiſche Frage. 5 755 eer e Es iſt, wie die„Münch. N. Nachr.“ hören, jetzt an amt⸗ licher Stelle hier bekannt geworden, daß die britiſche Re⸗ b gierung ihre Note nach Teheran nicht in dem Sinne einer Intervention, geſchweige denn einer Teilung Perſiens aufgefaßt ſehen will. Ob dieſe Auffaſſung und Abſicht von vornherein geherrſcht, oder ob Sir Edward Grey ſich zu ihr erſt unter dem Drucke der leidenſchaft⸗ 5 lichen Proteſte aus den Reihen ſowohl der eigenen Regierungs 9 mehrheit als auch der konſervativen Oppoſition bekehrt hat, 8 das können wir nicht wiſſen. Es genügt aber, die einfache 8 Tatſache feſtzuſtellen: d 1. Die Auslegung der Note in der Richtung einer Teilungs⸗ ſt und Annexionspolitik rührt von der engliſchen Preſſe her; 9 2. dasſelbe gilt von der dringenden Warnung vor ſolch gefähr⸗ lichen Abenteuern; 3. die engliſche Diplomatie gibt jetzt ausdrücklich bekannt, ſie beabſichtige nur im Notfalle die Errichtung einer einhei⸗ miſchen Polizeitruppe unter dem Befehle von acht bis zehn britiſchen Offizieren, um die Handelswege vom perſiſchen Golfe ins Inmere des Landes von Räuberbanden zu ſäubern und die Ordnung zu ſichern. 5 Ob angeſichts der Aufregung der öffentlichen Meinung in England ſelbſt dieſe Abſchwächung der Note viel Glauben finden wird, das zu unterſuchen iſt nicht unſere Sache. Wir ſind zu höflich, um Zweifel an einer offiziellen Erklärung einer auswärtigen Regierung zu äußern. Aber das Empfinden können wir doch nicht unterdrücken, daß ſelb ſt eine ſolche Maßregel, wie ſie Großbritannien jetzt ankündigt, doch nur ein erſter Schritt auf einen: Wege iſt, der zu weiterem Vordringen zu verleiten geeignet iſt Das Beiſpiel Rußlands in Nordperſien lehrt, wohin dieſer Weg führen kann: erſt eine von Koſakenoffizieren befehligte Schutztruppe in Teheran; dann Einmarſch ruſſiſchen Militärs, 15 Beſetzung militäriſch und verkehrspolitiſch wichtiger Plätze.. Der Vertrag vom 3 1. Auguſt 1907 ſagt in ſeinem Eingange: Die Regierungen von Großbritannien und Rußland ſind über⸗ eingekommen, gegenſeitig die Unverſehrtheit und Unab⸗ hängigkeit Perſiens zu ſichern. Sie wünſchen die Ordnung aufrecht zu erhalten, ſowie die friedliche Entwicklung zu fördern— zu dauernder Erreichung gleicher Vorteile für den Handel und die Induſtrie aller anderen Nationen. Wer nicht gläubig am Buchſtaben klebt, wird ſich nicht verhehlen dürfen, daß dieſer Vertrag, der allerdings nur Rußland und Großbritannien bindet, längſt von Ruß⸗ land durch die dauernde militäriſche Beſetzung Nordperſiens gebrochen iſt. Ebenſo iſt der Grundſatz der offenen Tür in der Praxis zu einer wirtſchaftlichen Allein⸗ herrſchaft der beiden vertragſchließenden Mäſchte umgewandelt worden. Trotz aller Abſchwächung wird auch das neue Vorgehen Großbritanniens die Vorſätze des Vertrags nur weiter durch⸗ löchern; und das bedeutet eine Politik, die von Anfang an gerade von der britiſchen Handelswelt aufs ſchärfſte verurteilt worden iſt. * Der„unabwendbare Zerfall“ Perſiens. W. Petersburg, 21. Okt. Zu der engliſchen Note an Perſien führt die„Nowoje Wremja“ aus, Rußlands Aufgabe ſei nicht, Perſien zu teilen oder das perſiſche Reich zu zerſtören, ſondern nur die geſetz⸗ mäßigen Rechte Rußlands zu ſichern. Wir übernehmen— ſo ſagt das Blatt weiter— nicht die Vormundſchaft über Per⸗ ſien, ſind aber bereit, die innere Umbildung zu unterſtützen. Wenn die perſiſche Regierung die ihr entgegengeſtreckte Hand ergreift, bleibt Pexſien auf der Karte von Aſien, andernfalls nicht.— Die„Byrſchewyja Wjedomoſti“ ſchreibt: Je länger die perſiſchen Politiker das Land in der Anarchie erhalten, deſto tiefer wird überall der Gedanke ſich einniſten, daß der Zerfall Perſiensunabwendbar iſt, an den gegen⸗ wärtig in Rußland und England Niemand glaubt. W. London, 21. Okt. Auf einem ihm zu Ehren ge⸗ gebenen Bankett ſprach der zum Vizekönig von Indien er⸗ nannte Viscount Hardinge in ausführlicher Weiſe über die Beziehungen zwiſchen Engl and und Rußland. Er erklärte, die Beſeitigung ihrer ſinnloſen gefährlichen Rivialität in Zentralaſien und der Abſchluß der Entente ſeien von unberechenbarem Vorteil geweſen für Indien. Die Regierung ſei durch ſie in den Stand geſetzt die ſozialen Fragen zu ſtudieren und der Löſung zuzuführen, 1 Volkes abhingen. von der die Wohlfahrt und die Entwicklung des indiſchen ——7— Gange und teilweiſe Mannheim, 21. Oktober. Geueral⸗Anzeiger.(Abenddlatt.) 5. Seite. Jolkswirtschalt. TLondoner Börſen⸗Wochenbericht. II. W. London, 14. Oktober 1910. Infolge der feſten Tendenz des Kupfermarktes und günſtiger amerikaniſcher Berichte haben Kupferaktien gute Haltung gezeigt. Rio Tinto Shares ſpeziell profttierten von der Dividenden⸗ erklärung(25), welche zwar den hieſigen Taxen nur entſprach, jedoch in der Pariſer Börſe günſtigen Eindruck gemacht hat. Die bereits während der Vorwoche angebahnte Beſſerung des Kautſchukmarktes hat zunächſt weitere Fortſchritte gemacht. Teilweiſe handelte es ſich um Deckungskäufe. Petrole umwerte ſind gegen Ende der Woche etwas feſter, trotz des Preiskampfes zwiſchen der Standard Oil⸗Gruppe und ihrer Gegner. Shell Transport Shares ſpeziell erfreuten ſich guter Nach⸗ frage ſeitens des Pariſer Platzes. Für Goldminen konnte ſich nach muug einſtellen, trotz der Pariſer Situation. Die September⸗Aus⸗ beute war günſtig. Der tägliche Durchſchnitt beträgt über 21 500 Unzen gegen 20 950 im September. Was die Arbeiterſtatiſtik an⸗ belangt, ſo zeigt dieſelbe einen Ausfall von ungefähr 300 Mann, der jedoch auf Rechnung der Premier Diamond Mine zu ſtellen iſt. Es ſteht zu hoffen, daß die Arbeiterverhältniſſe ſich bald beſſern, ſodaß die Ausdehnungspläne der Randfontein⸗Gruppe wie die Aufnahme der Produktion ſeitens der Eity Deep ſich realiſieren können. Die letziere dürfte übrigens infolge der durch den Uutergang eines Dampfers verurſachten Vernichtung elektriſcher Maſchinenteile noch verzögert werden. Wie verlautet, iſt das Emiſſionsprojekt der Eaſtran d Proprietary jetzt perfekt. Emittiert werden Lſtr. 1½ Millionen 5 Prozent Debentures zu 98 Prozent. Dieſelben ſind innerhalb drei Jahren in Aktien(%½) umtauſchbar und können ſeitens der Geſell⸗ ſchaft zu 103 Prozent gekündigt werden. Der September⸗Ausweis der Eaſtrand war ſehr günſtig, der Gewinn ſtellte ſich auf Eſtr. 108 044, was eine Rekordziffer bedeutet. Eine ungünſtige Stelle des Minen⸗ marktes waren Kleinfontein Shares, deren Monatsgewinn wenig günſtig ausgefallen iſt. Auch hat der Gehalt der Erzreſerven ſich um etwa ½ Cwts. verſchlechtert. Der Markt rechnet daher mit einer Re⸗ duktion der Dividende auf 10 Prozent. Allerdings wird im Laufe des nächſten Jahres die Produktionskraft erhöht werden, ſodaß als⸗ dann wieder eine Beſſerung des Gewinnes erwartet werden kann. Rhodeſier haben ſich gleichfalls gegen Ende der Woche ge⸗ beſſert. Diamantaktien waren trotz der günſtigen Berichte vom Edel⸗ ſteinmarkt in unſicherer und ungleichmäßiger Verfaſſung und ſchließen meiſtens per Saldo niedriger. der Schiebung beſſere Stim⸗ Brown, Boveri u. Co..⸗G. in Baden(Schweizj. In der außerordentlichen Hauptverſammlung, die über die beantragte Kapitalerhöhung zu beſchließen hatte, führte der Vize⸗ präſident des Verwaltungsrats, W. Boveri, der„N. Zür. Zeitung“ zufolge aus, daß die Veranlaſſung zu der beantragten Erhöhung des Aktienkapitals von 20 auf 28 Millionen Franken einmal in dem Plan einer Intereſſengemeinſchaft mit der Elektrizitätsgeſell⸗ ſchaft Alioth in Baſel liege. Bedingung für die Intereſſen⸗ gemeinſchaft ſei geweſen, daß wenigſtens 7200 Aktien zum Um⸗ tauſch angemeldet wurden. Nun ſeien 10 980 Stück Aliothaktien zum Umtauſch eingereicht worden, ſo daß alſo nahezu das ganze Aktienkapital umgetauſcht werde. Die zweite Maßnahme, wegen der eine Kapftalerhöhung nötig geworden ſei, ſei der Umtauſch der Aktien der Jſaria⸗Zählwerke in München. Dieſes Unternehmen habe die bedeutende Jahresherſtellung an Elek⸗ trizitätszählern von 70 000 Stück: daneben ſtelle ſie etwa 15 000 Kleinmotoren her. Mit dieſer Herſtellung habe ſich die.⸗G. Brown, Boveri u. Co. bisher nicht befaßt. Aber ein Bedürf⸗ nis, den Betrieb in dieſer Richtung zu erweitern, habe beſtanden. Nachdem nun die Gelegenheit ſich gezeigt habe, zu günſtigen Be⸗ dingungen ein beſtehendes Unternehmen anzugliedern, habe man dieſem Wege den Vorzug vor der Einrichtung einer eigenen Fabrik gegeben. Die 1,/6 Millionen Mark Kapital der Mün⸗ chener Unternehmung ſollen bekanntlich gegen 2 Millionen Fr. Aktien der.⸗G. Brown, Boveri u. Co. umgetauſcht werden, und zwar eine Aktie der Iſaria⸗Werke gegen eine Aktie Brown, Boveri u. Co. Ueberdies hat man den Iſaria⸗Aktionären das Bezugsrecht auf 400 neue Brown Boveri⸗Aktien zum Kurſe von 135 Prozent gewährt. Durch die genannten Maßnahmen würde eine Kapitalerhöhung um 6¼½ Millionen Franken notwendig. Um überdies die flüſſigen Mittel etwas zu erhöhen, ſchlägt der Ver⸗ waltungsrat eine Erhöhung um 8 Millionen Franken vor. Die nicht für den Umtanſch beanſpruchten oder den Aktionären der Iſaria⸗Werke zum Bezuge angebotenen Aktien ſind von einer Bankengruppe übernommen worden; es liegen Zeichnungsſcheine der Kreditanſtalt und des Bankvereins für je 700 Stück Aktien vor. Für die zum Umtauſch nötigen Stücke hat die.⸗G. Mokor die Zeichnung vollzogen. Die Kapitalerhöhung wurde von der Verſammlung, wie bereits von uns gemeldet wurde, einſtimmig genehmigt. Ta bat. Das Einkaufsgeſchäfk in 1910er Tabaken bei den Pflanzern lag, wie der Köln. Zeitung aus Mannheim geſchrieben wird, im allgemeinen ſtill. Nicht etwa, weil es an Kaufluſt fehlte, ſon⸗ dern weil die Kaufliebhaber die weitere Entwicklung der Ware abwarten wollen, ehe ſie ſich mit großen Poſten verſehen. Nur in der badiſchen Haardtgegend wurden einige größere Ankäufe in 1910er Haupttabaken zu den hohen Preiſen von 55 bis 60 Mark der Zentner vorgenommen. In der Rheinpfalz wurden einige Poſten Sandgrumpen verkauft zu 28 bis 30., während Sand⸗ blätter 35 bis 38 M. erzielten. Der Geſchäftsgang in der Zigarrenherſtellung beſſert ſich mehr und mehr. Wenn auch die Fabriken volle Beſchäftigung noch nicht haben, ſo konnten ſie aber ihren Betrieb doch ausdehnen. In Verbindung mit dem beſſeren Zigarrenabſatz hat ſich auch die Nachfrage nach Rohtabaken weiter gehoben. Staud der Feldfrüchte. * Berlin, 19. Okt. In den allgemeinen Bemerk⸗ ungen der„Statiſtiſchen Korreſpondenz heißt es: Nach der langen Regenzeit in der abgelaufenen Berichtsperiode iſt warmes, ſonniges Wetter eingetreten; ganz vereinzelt werden kalte Nächte erwähnt. Das Sommergetr eide iſt jetzt mit ganz geringen Ausnahmen eingebracht. Die Kartoffelernte iſt im vollſten bereits beendet. Die Frucht ſelbſt wird ſehr verſchieden beurteilt. Ueber Frühkartoffeln wird allgemein geklagt: ſie ſind nicht erträglich genug geweſen und faulen ſtark; auch ſpäte Sorten zeigen vielfach Fäulnis. Im allgemeinen kann man aber ſagen, daß die Kartoffelernte beſſer ausgefallen iſt als im September erwartet wurde. Mit der Ernte der uckerrüben wurde begonnen. Die Frucht iſt g ut und hat reichlich Zuckergehalt, teilweiſe bis zu 17 vom Hundert. Der junge Klee ſteht meiſt ſehr üppig; vielfach hat der Klee durch die Lagerung der Halm⸗ früchte gelitten, am meiſten jedoch unter Mäuſefraß. Fu tter wurde reichlich und in guter Qualität geerntet. Die Beſtellung von Winterroggen iſt infolge der günſtigen Witterung wer t vorgeſchritten, vielfach ſogar ſchon beendet. Vereinzelt ſind bereits beſtellte Schläge wieder u mgepfl ügt worden, weil die jungen Pflanzen ſich in dem von den Mäuſen unkerwühlten Boden nicht beſtocken konnten. Früh geſäter oder auch gedrillter Ro g⸗ gen und Oelfrüchte ſind befriedigend aufgelaufen und zeigen guten Stand; ſpäter geſäter Roggen leidet vielfach unter der Trockenheit. Von Weizen wurde bisher wenig beſtellt. An Schäd⸗ lingen werden Schnecken, Hamſter und Ratten genannt. Eine ganz beſondere Rlage bilden die Mäuſe; dieſe ſollen in geradezu er⸗ ſchreckender Weiſe überhand genommen und ſchon arge Verwüſtungen angerichtet haben. Hildebrandt'ſche Mühlenwerke.⸗G. in Böllberg. Die Generalverſammlung der Hildebrandtſchen Mühlenwerke,.⸗G. in Böllberg, genehmigte die Dividende von 4 Prozent gegen 12 Prozent im Vorjahre. Auf eine Anfrage der Aktionäre ver⸗ wahrte ſich die Verwaltung gegen den jüngſt erhobenen Vorwurf, daß ſie durch verfehlte Spekulationen in ausländiſchem Getreide den Dividendenrückgang verſchuldet habe. Spekulationsgeſchäfte ſeien von ihr nie getrieben worden. Der nunmehr vollendete Ausbau der Stadtmühle laſſe ein befriedigendes Arbeiten er⸗ hoffen. Die Mechaniſche Buntweberei Breune in Stuttgart hatte im abgelaufenen Geſchäftsjahre einen Ueberſchuß auf Warenkonto von M. 2561.098(i. V. M. 2 295 887) nach M. 123 930 Amor⸗ tiſationskoſten bleibt ein Reingewinn von M. 528 815(M. 521 324) bei 4 Millionen M. Aktienkapital. Ueber die Verwendung des Ueberſchuſſes iſt wiederum nichts angegeben. Vereinigte Kunſtſeidefabriken.⸗G., Frankfurt a. M. In bezug auf die diesjährige Dividendenſchätzung der Vereinigten Kunſtſeidefabriken,.⸗G., teilt die Verwaltung folgendes mit: Infolge der den Kunſtſeide⸗Erzeugniſſen ſeit längerer Zeit un⸗ günſtigen Mode und der durch den ausländiſchen Wettbewerb auf dem deutſchen Kunſtſeidemarkt herrſchenden gedrückten Verkaufs⸗ preiſe, die bei den in Deutſchland beſtehenden hohen Sprit⸗ und Aetherpreiſen keinen Nutzen mehr laſſen, wird es vorausſichtlich nicht möglich ſein, für das laufende Jahr eine Dividende aus⸗ zurichten. Im Vorjahr wurden noch 8 Prozent, in den beiden Jahren noch 10 und 15 Prozent Dividende erteilt. Telegraphiſche Vörſenberichte. Von der Frankfurter Börſe. B. Frankfurt a.., 21. Okt. Die Zulaſſung von 5,30 Mill. Aktien und 2 Millionen zu 102 Prozent rückzahlbare hypothekariſche Anleihe von H. Schlinck u. Co..⸗G., Hamburg, zum Handel an der Frankfurter Börſe wurde vom Bankhaus E. Ladenburg be⸗ antragt.— Die Zulaſſung von 20 Mill. 4proz. Hypothekenpfand⸗ briefe Serie 50 des Frankfurter Hypotheken⸗Kredit⸗Vereins zum Handel an der Frankfurter Börſe wurde von dieſem Inſtitut ſelbſt beantragt. Betriebserweiterung. *Frankfurt a.., 21. Okt. Die Firma Geritt van Dolden, Baumwollſpinnerei und Zwirnerei in Gronau(Weſtf.), errichtet, wie ſie der„Frkf. Ztg.“ mitteilt, eine weitere Baumwollſpinnerei von gegen 120000 Spindeln, mit denen ganz feine Baumwollgarne hergeſtellt werden ſollen. Buderus⸗Eiſenwerk Wetzlar. * Frankfurt a.., 21. Okt. Wie die„Frkf. Ztg.“ hört, ſieht ſich dieſe Geſellſchaft nach einem Kohlen⸗Werk um und zwar ſind Verhandlungen wegen Angliederung der Maſſener Bergbau⸗ Akt.⸗Geſ. im Gange. Ankauf des Eiſenwerks München durch die Stadt München. * München, 21. Okt. Die Stadt München hat das Fabrik⸗ etabliſſement des Eiſenwerks München.⸗G., vorm. Kiß⸗ ling⸗Moradelli, ſamt Grundſtück im Unfange von 12 Tagwerken er⸗ worben zum Preiſe von 600 000., um das Terrain wie das Vor⸗ hallengebäude in ein neues Straßenbahn⸗Depot umzuwandeln. Damit endet, ſchreibt die„Frkf. Ztg.“, gleichzeitig die an Miß⸗ erfolgen reiche Geſchichte dieſes Aktienunternehmens, deſſen Unter⸗ bilanz zuletzt auf 897 747 M. angewachſen war, ohne daß die ver⸗ ſchiedenen Sanierungsberſuche eine Beſſerung der Rentabilität herbeigeführt hätten. Von der Reichsbank, [JBerlin, 21. Okt. Die Reichsbank hofft, trotz der Londoner Diskont⸗Erhöhung, mit dem bisherigen Diskontſatz auszukommen, wenn nicht eine weitere Steigerung der Deviſen⸗Kurſe die Gefahr von Goldexporten näherrücken läßt. Poſtſcheckverkehr des Doutſchen Reiches. *„ Berlin, 21. Okt. Der Poſtſcheckverkehr des Deutſchen Reiches umfaßte 55 599 Konten. Die Zahl iſt ſeit Beſtehen der Poſt⸗ ſcheckeinrichtung vor 1½% Jahren erreicht worden. Dies iſt ungefähr ſo viel, als Oeſterreich in 17 Jahren erreicht hat. In den erſten 9 Monaten ds. Is. belief ſich in Deutſchland der Geſamtumſatz auf 153½ Milliarden. Auf Gutſchriften entfallen 7634% Millionen, auf Laſtſchriften 76203½ Millionen. Im internationalen Poſt⸗Giro⸗ Verkehr wurden lt.„Frkf. Ztg.“ ſeit ſeiner Einrichtung im Februar dieſes Jahres bis Ende September 29½ Millionen M. umgeſetzt. Patenterwerbung. * Berlin, 21. Okt. Die Berliner Jute⸗Spinnerei und Weberei zu Stralau hat ein Patent für das In⸗ und Ausland er⸗ worben, durch das eine weſentliche Erſparnis im Spinnverfahren erzielt werden ſoll und auf das die Verwaltung große Hoff⸗ nungen ſetzt. Neue Zahlungseinſtellung im Berliner Holzhandel. Berlin, 21. Okt. Zu den Zahlungsſchwierigkeiten der bekannten Nutzholzfirma Max Staerk verlautet, daß noch nicht beſtimmt iſt, daß der Konkurs ausbrechen wird. Ob der Konkurs verhütet werden kann, häugt in erſter Linie davon ab, wieweit ſich die ſtark belaſteten Grundſtücke realiſieren laſſen. Als hauptſäch⸗ lichſte Gläubiger werden 5 Schneidemühlen genannt, deren An⸗ ſprüche gleichmäßig verteilt ſein ſollen. Auch einige Berliner Banken ſind mit geringen Beträgen intereſſiert. Die Luiſen⸗ ſtädtiſche z. B. hat eine Forderung, die ſich aus 30 M. Lombard⸗ darlehen und 25 000 M. diskontierten Wechſeln zuſammenſetzt. Für dieſe Forderungen ſollen aber hinreichende hypothekariſche Sicher⸗ heiten von Bankguthaben vorhanden ſein, ſodaß ein Ausfall nicht entſteht. Die Kommerzbank ſoll mit 28 000 M. Diskontowechſel be⸗ teiligt ſein, deren Bonität ſie aber vor Schaden ſichert. Zahlungseinſtellung einer Möbelfabrik in Budapeſt. „ Berlin, 21. Okt. Wie wir hören, iſt die bekannte Möbel⸗ fabrik von Michgel Fordors Nachfolger in Budapeſt, welche bereits bor Jahresfriſt ihre Zahlungen eingeſtellt und ſich mit ihren Gläu⸗ bigern verſtändigt hatte, wiederum in Schwierigkeiten ge⸗ raten. Die Paſſiva betragen diesmal gegen 600 000 Kronen. Ein Vergleich ſcheiterte an der Ablehnung der Gläubiger, die mit Recht über die abermaligen Zahlungsſchwierigkeiten erregt ſind. Im Konkurs ſind die Ausſichten für die Gläubiger ungünſtig. Neues vom Dividendenmarkt. * Köln, 21. Okt. Der Aufſichtsrat der Weſtfäliſchen Draht⸗ werke in Langendreer wird der auf den 15. November einberufenen Generalverſammlung nach Abſchreibungen von 189 399 M.(205 184 Mark) und Rückſtellung für die Talonſteuer 5400 M. die Vertei⸗ lung einer Dividende von 10 Prozent(3 Prozent) vorſchlagen. Auf neue Rechnung werden 1718851 M.(49 174.) vorgetragen. JBerlin, 21. kt. Die Aktienbrauerei Friedrichshain wird eine Dividende ausſchütten, die—2 Prozent höher iſt als im Vor⸗ jahre(1½ Prozent). 5 [JBerlin, 21. Okt. Die Unionbrauerei wird ihre Dividende um etwa 1 Prozent erhöhen(i. V. 1 Prozent). „Zürich, 21. Okt. Die Fabrik von Maggi⸗Nahrungsmittel⸗ Akt.⸗Gef. in Kempttal ſchlägt It.„Frk. Ztg.“ für 1909/10 10 Prozent Dividende wie im Vorjahre vor. Kleinlein, Heidelberg Mannb. Lagerhaus Diskonterhöhung der italieniſchen Notenbank. *„ Mailand, 21. Okt. Die jtalieniſche Nolenbank hat laur „Frkf. Ztg.“ den Diskontſatz von 5 Prozent auf 5½ Prozent erhöht. Die Goldentnahme in England. * London, 21. Okt. Die hier Ende dieſer Woche bevorſtehen⸗ den ägyptiſchen Goldentnahmen werden(t.„Frkf. Ztg.“ auf etwo 1 Million Pfd. Sterling geſchätzt. Neues aus Amerika. * Newyork, 21. Ok. J. P. Morgan u Co. erlangten laut „FIrkf. Ztg.“ die vollſtändige Kontrolle über die Atlas⸗Zemenß⸗ Company. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.] FJrankfurt 21. Okt. Schneller als man gehofft, hat ſich die Börſe über die Erhöhung der Bankrate der Bank vnd England hin⸗ weggeſetzt, um ſo mehr, als der deutſche Markt unmittelbar durch die engliſche Diskontheraufſetzung nicht berührt wird. Die Reichsbauk hat ſich kräftigen können. Die deutſche Geldbehegung mit dem Aus⸗ lande iſt im allgemeinen eine vorteilhafte geweſen. Die Börſe wies bei Beginn eine allgemeine Befeſtigung auf. Die freundliche Stim⸗ mung des Newyorker Marktes ktrug viel für die Beſſerbewertung der amerikaniſchen Werte bei. Was die Lage der heimiſchen Induſtrie anlangt, ſo bot die Steigerung der Güterverkehrseinnahmen der deutſchen Eiſenbahnen der Börſe eine gute Stütze. Am Markt der Bankaktien war die Tendenz ziemlich feſt, ohne daß jedoch große Kurs⸗ veränderungen zu verzeichnen waren. Für Deutſche Bank erhielt ſich weiteres Jntereſſe. Diskontokommandit behauptet, Handelsgeſell⸗ ſchaft belebter. Transportwerte wurden lebhafter gehandelt. Lom⸗ barden im Anſchluß an Wien feſter. Staatsbahn behauptet. Balti⸗ more Ohio könnten ihr Kursniveau ebenfalls erhöhen. Schantung und Orientbahn unverändert. Von Schiffahrtsaktien waren Paket⸗ fahrt gefragte bei geringen Kursveränderungen. Auf dem Induſtrie⸗ Aktienmarkt herrſchte bei Beginn wenig Unternehmungsluſt, aber die Tendenz zeigte einen feſten Charakter. Montanaktien ſind gut ge⸗ halten, Phönix Bergbau feſt. In elektriſchen Werten iſt der Berkehr ruhig. Lahmeyer ſchwächten ſich ab, Ediſon ruhig aber feſt. Schuckert⸗ Aktien gefragt und höher auf die geplante Ausnutzung der Waſſer⸗ werke in Süddeutſchland, Kaſſainduſtriemarkt mit wenig Ausnahme behauptet. Chemiſche Werte ſchwächten ſich ab. Kunſtſeide auf die Nachricht, daß die Geſellſchaft keine Dividende für das laufende Ge⸗ ſchäftsfahr bezahlt(i. V. 8 pet.) flau. An der geſtrigen Abendbörſe notierten dieſe Aktien 117.50, heute 102.75. Das ſtarke Angebot fand Aufnahme, aus welchem Grunde auch der Kursverluſt nicht ſo ſtark war, wie man allgemein annahm. Maſchinenfabrik Kleyer auf höhere Dividendenausſicht 2% pCt. höher. Fonds behauptet und ruhig. Türken ſchwächer. Die ſeſte Tendenz erhielt ſich auch im weiteren Verlauf bei ruhigem Geſchäft. Die Nachbörſe brachte belebteres Ge⸗ ſchäft für Deutſch⸗Luxemburger. Es notierten Kredit 200%, Diskonto 18076, Dresduer 1617½, Staatsbahn 161¼, Lombarden 2178, Baltimore Paketfahrt 143½% a ½, Deutſch⸗Luxemburger 201½ d 20278. * Berlin, 21. Okt.(Fondsbörſe.) Das Geſchäft war ſonſt bei ausgeſprochener Zurückhaltung der Spekulszivs recht ſtill, da man anſechinend die weitere Entwicklung der Geldmarktverbältniſſe ab⸗ warten will. Im weiteren Verlaufe kam eine Abſchwächung zum Durchbruch, welche die anfängliche leichte Erhöhung wieder verſchwin⸗ den ließ. Hervorgerufen war ſie durch Glattſtellungen zu Ultimo. Von der Geſchäftsſtille hoben ſich wiederum einige Spezialwerte, wie Canada, Warſchau⸗Wiener und Phönix ab, in denen größere Umſätze ſtattfanden. Canada gewannen über 1 pt., auch die übrigen ameri⸗ kauiſchen Werte ſtellten ſich auf Newyork höher. Warſchau⸗Wiener zogen weiter um 2 pCt. an, wogegen Phönix ſpäter leicht abbröckelten. In ruſſiſchen Werten überwog heute die Realiſationsluſt; gedrückt waren namentlich Petersburger Internationale Handelsbank, wo⸗ gegen Ruſſenbank ſich etwas beſſern konnte. Auf den übrigen Markt⸗ gebieten waren die Veränderungen belauglos. Tägliches Geld 4 pCt., Ultimo—5½ pCt. geſchätzt: * Berlin, 21. Okt,[Produüktenbörſe.] Das Geſchäft am Getreidemarkt hielt ſich wieder in engem Rahmen. Die anregenden Meldungen von den nordamerikaniſchen Börſen machten am Weizen⸗ markt nur wenig Eindruck, da ihnen der günſtige argenttniſche Wochenbericht gegenüberſtand. Das Inlandsangebot ließ auch für Roggen keine rechte Kaufluſt aufkommen. Hafer war bei ſtillem Ge⸗ ſchäft behauptet. Mais träge und ſchwächer Rüböl per Oktober feſter, ſonſt eher ſchwach. Wetter: trübe. 42 Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Freitag, den 21. Oktober 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Welzen Seyt Hafer: Sept.———— Nov. 209— B. 208 G. Nov.—— März 215 B. März——— Mai 216%.— Nüee Roggen: Sept.——— Mais: Sept.——— Nov. Nov.——— Märtz Märi—— Mai———.— Mai.—— ** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 21. Oktober.(Offizieller Bericht.) Größere Umſätze erfolgten heute in Aktien der Maunheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik zu 148 pEt. Ferner erwähnen: Akt.⸗Geſ. für Seilinduſtrie 134 bez. u.., Anilin 500 B. und Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien 158 G. 160 B. 5 2 Aktienu. Banken. Brief Geld Badiſche Bank—— 184.— Gewrbk. Speyer5oE—.——.— Frankona, Rück⸗ und Mitverſ, vorm. Bad. 5 Pfälz. Bank—.— 105.25 Rück⸗ u. Mitverſ. Pfälz. Hyp.⸗Bank— 196.— Fraucona, junge 1190 Rhein. Ereditbank—.— 168.60 Fr. Transp Unfall u. Rhein. Hyv.⸗Bank— 198.50] Glas⸗Verſ.⸗Geſ.— Südd. Bank—. 118.— Bad. Aſſecuranz 242⁵ Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 155 5 15 ; Mannh. Verſicherung 782.— 725.— Ghem. Indußtrie⸗ Verſich. Geſ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 500.——.— Württ. Transp⸗Verſ. 648.—— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken 341.50—.— Verein D. Oelfabriken 159.——.— Jnduſtrie. 5 .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 184.— Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 100. eeee 210350 Emaillw. Makkammer—.— 10 5„ eeeen e Ettlinger Spinnere!i— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlbg. 193.——.— Bad. Brauerei—.— 68— Hüttenh. Spinnerei 68.— 67. Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf.—.— 130. Karlsr. Naſchinenbau 190.——.. Nähmfbr. Haid u. Neu—.—— Koſth. Cell.u. Papicef.—.— 238 Mannh. Gum u. Asb.—.— 148.— Maſchinenf. Badenſa—.— 205.— Durl. Hof vm. Hagen 235.— 234.— Eichbaum⸗Brauerei 104.50—.— Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganier, Freibdz.—.— 90.— —. 181.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 40.— 85.——. Ludwigsh. Aktienbr.—.— 212.—. Bad Manng. Utlenbr.— 131.— Oberrb. Glektrizitaht—— 19.— Brauerei Sinner 288.——— kfält Müttenpekke. Br. Schrödl, Heidlbg.—— 176.— Pf. Nähmeu. Fahrradf. 146.——. „Schwartz, Spever—.— 121.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 148.——. S. Weltz. Svever—.— 85.— Nh. Schuckert⸗Geſ.—.— 129. .Storch., Spever 73.——— Südd. Draht⸗Induſt. 160.—1 Br. Werger, Worms—.— 74.— Verein Freib. Ziegelw. 120.ä—— Bfei Soribßd 00 Aereß e elk. 185 Würzmühle Neuſtadt——— Trausport Zellſtoffabk. Waldhof 262.—— u. Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel 191.50 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Zuckerfbr. Frankenth. 873.——.— Mannh. Dampſſchl. 49.——.— Zuckerraff. Mannh⸗—.— 50 6. Seite. Soeneral⸗Auzeiger. Abendblatt.) ——— Berliner Effektenbörſe. Berlin, 21. Okt.(Anfangs⸗Kurſe.) 7 Kreditaktien—.— 209.—f Laurahütte 171.— 171 U Disc.⸗Kommandit—.— 189.40] Pbönix 25 ne 161.25— Harpener—.—191. zombarden—.— 21.75] Tend.: Bochu mer 281.— 282. Berlin, 21. Okt.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.475 20.475JReichsbank 8 Paris 80.95 80.95 Rhein. ſereditbank 138.70 138.70 cen 101.90 101.90 Ruſfenbant 171.70 170.10 1909—.——.— Schaaffb. Bankv. 142.50 142 50 3599% mäch ag 92.60 92.50 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.20 117.30 3500% 19009—.—— daatsbahn 161.½% 161.25 30⁰0 Reichsaulelhe 8360 83 60 Lombarden 5 40% Gonſols 102.30 102 30] Baltimore u. Ohio 109 50 110.% 460 8———.—Canada Paciſic 199,% 201.8/ 37%%„ 92.60 92.50] Hamburg Packet 143.30 143.30 %%„ 1909—.——.—Nordd. Lloyd 108 50 108 20 4000 83.60 83 60] Bochumer 282— 232.% 80% Bad. v. 1001 100.40 10070] Deutſch⸗Fuxembg. 200. ½ 201.50 80%„„1908/9 101.20 101.10 Dortmunder———— 8 donv.—.——.—Gelſenkiechner 217.%8 217 /8 3%„ 1902/9—.——.—Harpener 190.% 190 75 3%% Baßern 91.40 91.80 Laurahütte e 35% eſ Heſſen 91— 91.10 Phönir 258 60 253.80 3 0% Heſſen 80.80 80 50 J Weſteregeln 285 20 23520 3el Sachſen 83.— 83 10Allg. Elektr.⸗Geſ. 274.— 273.10 45 Japaner 1905 97.20 97.10 Anilin 501.— 499 70 4% Italiener—.——.— Anilin Treptow 887 20 386.20 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.40 92 30] Brown Bovert 169.— 168.50 4% Bagdadbahn 85 80 85.90 Chem. Albert 499.— 500.— Oeſter. Kreditaktten 209.— 209— D. Steinzeugwerke 241 50 241 20 Berl. Handels⸗Geſ. 166½% 166.25 Elberf. Farben 511— 510 50 Darmftädter Bantk—.— 130.]Celluloſe Koſtheim 286— 236.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 141.40 140 20 Nüttgerswerken 197 70 199 20 Deutſche Bank 25675 256./[ Tonwaren Wiesloch 11150 111 20 Dise.⸗Kommandit 189,25 189. 8 Wf. Draht. Langend, 233.50 284.— Dresdner Bank 161,/ 161 5 Zellſtoff Waldhof 263.70 263.— Privatdiskont 4 o% W. Berlin, 21. Okt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 209,75—.—[Staatsbahn 161.25 161 25 Diskonto Komm. 189.25 189,25 Lombarden 21% 2ʃ178 Pariſer Börſe. Parts, 21. Okt. Anfangskurſe. 3 c% Rente 97.02 97.12 Debeers 439.— 442.— Spanier 92.10 93.80 Eaſtrand 132.—ä— Türk. Looſe————Goldfteld 152.— 153.— Banque Ottomane 687/.— 686.— Randmines 220.— 221.— Rio Tinto 1765—.— Wiener Börſe. Wlen, 21. Okt. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 666 20 627.—Oeſt. Kronenrente 94.10 94.10 Länderbank 530.70 530 50%„ Papierrente 96.75 96.75 Wiener Bankverein 557— 557. Silberrante 96.57 96.75 Staatsbahn 755.20 755.0 Ungar. Goldrente 111.40 11,50 Lombarden 115.50 115.20, Kronenrente 91 80 91.70 Martnoten 117.68 117.70 Aipine Montan 768.20 768.70 Wechſel Paris 95.35 95.35. Tend.: ſtetig. Wien, 21. Okt. Nachm..50 Uhr. Kredſtaktien 666.20 666.50 Buſchtehrad. B. 1096 1020 Oeſterreich⸗llngarn 1873 1874 Oeſterr. Papierrente 96 80 96 80 Bau u. Betr..⸗G.—„ Silberrente 96.80 96.80 Unionbank 638.— 633.—„ Goldrente 115.45 115.30 Ungar. Kredit 852.— 855.— Ungar. Goldrente 111.45 111.30 Wiener Bankverein 556.— 556.— Kronenrente 91.75 91 70 Länderbank 530.— 531.— Wch. Frantf. viſta 117.70 117.78 Türk. Loſe 256.— 256.—]„ London„ 240 97 240.97 Alpine 767.— 768.—-]„ Paris 95.35 95,.38 Tabakaktien——=,„ Amſterd.„ 199.45 199.40 Nordweſtbahn———— Napoleon 19.11 19.11 Holzverkohlung—.——.—[Marknoten 117.70 117.73 Siaatsbahn 754.70 755.50 Ultimo⸗Noten 117.63 117.67 Lombarden 115.50 115.—] Tend.: träge. Tondoner Effektenbörſe. London, 21. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffektenbörſe. 3% Conſols 791˙½ 8001] Moddersfontein 12˙5 12% 3 Neichsanleihe 82— 82— Premier 4 Argentinier 89½% 89/ Rand mines 85/ 8% 4 Italiener 10175 101% Atchiſon comp. 107/. 108½ 1 Japaner 92% 92½ Canadian 2035/ 204¼ Mexitaner 357 35½ Baltimore 111— 111½¼ 4 Spanier 92 ½ 92—Chikago Milwaukee 130½ 182— Ottomand ank 17% 17%] Denvers com. 35 ½% 35½ Amalgamated 71/ 78˙¹ Erie 30/¾8 3177 Angeondas 8¼ 3˙% Grand TrunkIII pref. 47 10 47 U⁰ Mio Tinto 695%% 70˙.% ord. 27 Ceutsal Mining 16— 16— Lolisville 152— 152½ Chartered 33— 32˙½ Miſſouri Kanſas 86˙% 36˙45 De Baers 17% 17½¼]Ontario 44% 45— Gaſtvand 5½ 5½¼ Southern Pacifie 121% 18855 Geduld 2— 2— Union com. 178¼ 1805/ Goldfields 6——Steels com. 78/ 80˙% Lagersfontein 8˙%½ 87/½%] Tend.⸗ beh. Perliner Produktenbörſe. Sevlin, 21. Okt.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Pveiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 20. 21. 20. Weizen per Oktt.—.—201.— Mals per Oktbr.—.——. „ Dez. 201.50 201.50 Dez.—.——.— „ Mat 2086.— 206.—„ Mat—.——.— —.———Rüböl per Ott. 60 20 59.30 Roggen per Okt.—.—149.75„ Dez. 59.— 58.50 „Dezbr. 152.25 152.—„ Mal 57.60—- „ Mat 159.50159.25 1 7———. Spfiritus 70er loco—.——.— Hafer per Dez. 151.50 150.50 Weizenmehl 27.75 27.75 „Mei 15750—.— Roggenmehl 21.— 21.— Sudapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 21. Okt. Getreldemarkt.(Telegramm.) 20. 21. per 50 kg per 50 kg Weizen per 85 10 43—— 10 55—— feſt ril 10 42 10—— Roggen 185 25 7178—— O feſt 782— feſt pril 782—-— 785— Hafer per Oa 798—— ſtetig 800—— xuhig J% 828—— Mass per 8——— feſt——— feſt E Mai 548— 551—— aiblrabt Aaeef——— ſtramm——— ſtramm Wetter: Bewölkt, 143 50 143 50 1355 St.⸗Olabg)fl—.— Liverpooler Börſe. Ziverpool, 21. Olt.(Anfangskurſe.) 20. 21. Weizen per Dez. 773½ ſtetig 718 ruhig „ März 76 L 773 Mals per Okt. 4,/5% ruhiz 4½4½¾% ruhig pre Jan.„/5% 457⁰ *** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Contine nial⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbaukdiskont 5%. Schlußkurſe. Wechſel. 20 1. 2 2 Amfterdam kurz 169.07 169.07 Check Paris 81.— 81.— Belgien„ 80.666 30.725/ Paris kur 80 95 30.933 Italien 80.533 30.533 Schweitz. Plätze„ 80 85 80.85 Check London 20.472 20.48 Vien 84 875 84.875 London„ 20.435 20.435 Napoleonsd'or 16 20 16.20 5 lang———[Brivatdisfonto 4/% 4½ Staatspapiere. A. Deutſche. 20. 21. 20. 2 — 102.—][ Mh. Stadt⸗A.1908—.—. „„ 19099—-„ 1909——.— 39 70 92.45 92 450% 1905—.——.— 4* 5„19 09————[6. Ausländtiſche. 5 8355 83.555 Arg.k. Gold⸗A.1887—.— 18 vr. eönſ. s St.⸗Anl. 102.45 102.355% Chineſen 1898 102.— 102.— 83 do. do. 1909-———[„„„ 1898 99.10 99.0% 3 92.55 92.500% Japaner 97.30 97 20 *0 5„ 1909—[Nexikaner äuß. 88/90 99.75 99.90 83.60 83 6003 Merikaner innere 68.70 68.40 beasſe St. MH. 191 100 60 Zulgaren 101.— 100.80 1908/09 101.25 101 20 93.60 93.60 91.70— 81 M. 81„„ 1900 576„„ 1904 91.40 2 1907 9,60 40un s. 4 A..1015 101.50 101.20 —.— „ 1918 101.60 101 85 Nuſſen von 1880 u. Allg. Anl. 91.40 91 40ſ4 ſpan. ausl. Rente 82.10 82.10[4 Türken von 1908 872 355 8 3 do...⸗Obl. 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100.60 100.60[ſ(„ unif. 92 30 92 304 Unger. Goldrente 3 75 +* 1 4 Heſſen von 1908 3 Heſſen 3 Sachſen 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 100 25—.— 101.35 101.30 80.90 80 75 3¾ italien. Rente———b8 14½ Oeſt. Silberrente 97— 96.85 4½„ Papierrent.——— Oeſterr. Goldrente 98.40 98 30 8 Serie I 64.75 64 90 III 66.30 66.30 475 neue Ruſſen 1905 100.10 100.10 92.10 92.10 92.50 92.50 83 94.50 93.55⁵ 91.75 94 50 93.55 41„ Kronenrente 91.75 Berzinsliche Loſe. 88.10 83,1003 Oeſterreichtſche860 175.— 175.— Fürkiſch⸗ 180.40 179.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 191—190.10 Südd. Immobil.⸗Geſ. 87. 60 87.95 Gichbaum Mannheim 104.60 103.— Mh. Aktien⸗Brauerei 131.—13!— Parkakt. Zweibrücken 91.— 91.60 Weltzz. Sonne, Speyer 84.— 84.— Cementwerk Heidelbg. 145 20146.— Cemeutfabr. Karlſtadt 122.50 122.50 Badiſche Anilinfabrik 502— 498— Ch. Fabrik Griesheim 273 60 273.50 Farbwerke Höchtt 515.50 545.— er. chem. Fabrit Mh. 352 80342.50 Chem. Werke Albert 497.50499.— Südd. Drahtind. Peh. 159. 160.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 217.7027.70 Aec. Boſe, Berlin 1 0 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 278 50 275 50 Lahmeyer 117 75116 25 Elettra⸗„Gel. Schuckert 168.—163.75 Rheiniſche 129— 129.— Siemens& Halske 252.50 252. Hedd. Ku. u. züdd. feb. 129.50 130.— ſunſtſetdenfabr. Frkf. 116.75 116.75 Zederwerk. St. Jugbert 72.— 78.— Spicharz Lederwerke 99 50 99.50 Judwigsh. Walzmeihle 158.158.— Adlerfahrradw. Kleyer 455— 458,50 Maſchigenfbr. Hilpert 8690 86 50 Maſchinenfb. Badenia 206 90 206 90 Dürrkopp 413—413.— Glaſchinegf. Gritzner 252.— 252.— Maſech.„Armatf. Klein 122.75 122.40 Bf. Räbm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 146—146.—— Röhrankeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frtth. 258.—252.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 156.890 156 80 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.—119.— Seiltnduſtrie Wolff 183.—134.— 'wollſp. Lampertsm 41 50 41.50 Kammgarn Katſersl. 205.—204.— Gumi Peter 354.— 359.— Zellſtoffabr. Waldhof 261.— 268.75 Weyß u. Freytag 158 25 152.75 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 231.8 2317½ Harpener Bergbau 191.— 190.50 Buderus 109 10 109.15 Goneordia Bergb.⸗G. Deutſch. Zuxemburg 200. ½ 200. 55 Eſchweiler Bergw. 201.—201.— Friedrichshütte Bergb. 129 50 129 50 Gelſenkir hner 8 217 N— Kaltw. Waſterregeln 236.— 235.— Oberſchl. iſeniuduir. 101.10 101.50 zhönix 258 25 253.75 Br. Königs⸗ u. Laurah. 171.— 171.25 Gewerkſch. Roßleben 123— 123— Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausporklanſtalten. Südd. Etiſenb.⸗G. 12210 122.10 Hamburger Packet Norddeutſcher Lloyd 108.½ 108 8 Oeſt.Ung. Staatsb. Deſt. Südbahn Lomb. 21½ Pfandbriefe. 21./ 143.1½% 143 25 161.25 161 25 Gotthardbahn———.— Ital. Mittelmeerbahn———-— do. Meridionalbahn 135. 5 130. 41 Baltimore und Ohio 109.75 110.% Prioritäts⸗Obligationen. 8%½ Frk. Hup.⸗Pfdd. 99.80 99 804% Preuß.Pfandb.⸗ Pfdbr.05 99.80 99./80] Bank unk. 1919 100 30 100.50 1.109 80 7 30. r. Pfdb. unt. 15 0 90 5 4% Pf. B. Pfdb. 100. 10 0 op. f 91.40 61.40 f½%„„ 14 63.80 85330 31½½ſ Pr. Bod.⸗Fr. 80.30 90 30ff. 12 91.— 91.— —⁰ trBd Pfd. oso 99 30 99 80 1105 Hr. Adhr.„Bk., 4 5 Keind. b. 4c 0* Unk. 09 99.20 99 20 14% Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ e%„ Pfdbr..ol yp.⸗Bfd.⸗Kom⸗ uni. 0 93.20 99.20 Obl. unkündb. 12—— 4e%„ Pfdbrwv. 08 1 Rh. H. B. Pfb. O2 99.80 00 80 uni. 12 99.40 99.40 10%„„„„ 8 ½%„ Pfbbr..86 85 99 80 99.80 89 g. 94 90.— 90.— 10% 5 75 1917 100,20 100.— 31%, Pfd. 96ſ06 90.— 90.—40%„ 101.— 101.— 4%„Gom.⸗Obl. 31%„„verſchied. 90.80 9080 v. Lunl. 10 100.30 100 30/ ½„„„ 1914 90.80 90.80 8%„ Com-Oul, 11% Rh..B. C. O 90.80 90.80 v. 87/1 91.— 91.1e% R. W. B. C..100—— 35.„ Com.⸗Obl. 100 Pf. o v. 96/06 91.— 91.— 11050% Pf. B. Er.⸗O. 3——.— 4% Pr. Pfob. unt. 3 98.80 98 80% Ieab t... 99.20 99.20% 99.50 99 300 Nrung. Berſ.⸗G.⸗A. 729.— 729.— Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Ban! 134.— 134.—]Oelterr.-Ung Bank 134.—137.— 119.50 119 25 166 50 166.8% 118 50 113— 130 ½ 130. 257 25 257.½ 141 50 140 50 107 10 107 20 189.— 189 161./ 161¼ö 216.— 210.— 165 50 165.50 127.,76 127.75 Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Dist.⸗B. Darmſtädter Bau! Deutſche Bank Datſchaftat. Bant D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bant Frankf. Hop.⸗Bant rkf. Hyp.⸗Creditw. Nationaldank 133 50 133.50 209 ½ 209 25 105.— 104 30 196.— 196.— 121.75 121.80 Oeſt. Länderbank „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Bfälz. Hyp.⸗Bank Freuß. Hypotheknd. Deutſche feichsdt. Ndern. Kraditbank Rbein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bantver. Südd. Bank Nhm. Liener Baukver. Südd. Diskont Hant Quomane 138 99139.— 198.75 198 50 143.— 143— 117.20 117.30 140.— 140.— 117 60 117.70 138.50188— 143 70 148.90 Mannheim, 21. Oktober. Jpauefurt a,., 21. Okt. Kredttaktten 209.%, Hiaehnts⸗ A t188.½, Darmſtädter 131.—, Dresdner Baul 161 50 Hau⸗ lsgeſellſchaft 166.75 Deurſche Bank 357.½, Staata bahn 169 ½ A 21.¾ BVochumer 231.. Gelſeulizchen 215.—„ Vanrahälle 171.75, Ungarn 93 60. Tendenz: ſeſt. Machbörſe. Keoditaktien 209.25, Disgonte⸗Commandit 189.1½ Staatsbahn 161.25. Lombarden 21.¾ Shiffahrtz⸗Aahricht aineihcltte fennerſehr Hafeubezirk Rheinau. Angekommen am 20. Oktober 1910. F. Speich„Joſephine“ von Rotterdam, 3000 Dz. Kohlen. J. Petri„Vineta“ von Rotterdam, 2160 Dz. Kohlen. B. Koch Irmg de Gr. von Ruhrort, 12 950 Dz. Kohlen. W. Kersken„Feſtina“ von Homburg, 08 Dz. Kohlen. E. Dietz„Joh. Kath.“ von Lüttich, 3320 Dz. Briketts. J. Neureuter„Mannheim 23“ von e 2750 Dz. Kohlen. K. Mehling, Bella de Gr.“ von Alſum, 8370 Dz. Kohlen. G. Neuer„Guſt. Sophie“ von Ruhrort, 5080 Dz. Kohlen. P. Kern„H. Stinnes 6“ von Ruhrort, 5980 Dz. Kohlen u. Koks. H. Becker„H. Stinnes 13“ von Duisburg, 11 100 Dz. Khl. u. Koks. D.„Rotterdam“ von Newyork am 18. Oktober nach Rotterdam ab⸗ gegangen. 5*** Überſeeiſche en eee Holland⸗Amerikalinie. D.„Nieuw Amſterdam“ von Newyork am 13. Oktober in Rotter⸗ dam eingetroffen. D.„Noordam“ von Newyork am 11. Oktober nach Rotterdam ab⸗ gegangen. D.„Ryndam“ von Rotterdam am 18. Oktober in Newyork ein⸗ getroffen. D.„Potsdam“ von Rotterdam nach Newyork am 16. Oktober Lizard paſſtert. *** Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Lloyd, Bremen D. Prinz Ludwig angekommen Rotterdam; D. Tübingen an⸗ gekommen Antwerpen; D. Berlin angekommen Genua; D. Schles⸗ wig angekommen Genug; D. Seydlitz angekommen Sydney; D. Erlangen angekommen Santos; D. Halle abgefahren Pernam⸗ buco; D. Wittenberg abgefahren Buenos⸗Ayres; D. Breslau ab⸗ gefahren Baltimore; D. Main abgefahren Philadelphia; D. Bü⸗ low abgefahren Genua; D. Gneiſenau abgefahren Genua; D. Prinzeß Irene abgefahren Gibraltar. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1 7½½8, Telephon 180. Geſchäftliches. Die Firma J. Kratzert, Möbelſpedition in Mannheim, hat in den letzten Tagen nunmehr ihren geſamten Geſchäftsbetrieb nach ihrem Neubau Heinrich Lanzſtraße 32 verlegt. Die ſeither in S 6, 8 gelegenen Bureaus und Lagerräume reichten ſchon lange nicht mehr aus, um mit der ſteten Weiterentwicklung und Aus⸗ dehnung des Unternehmens Schritt zu halten und aus dieſem Grunde mußte ein umfangreicher Neubau geſchaffen werden. Das jetzt erſtellte, gleichfalls auf dem Anweſen Heinrich Lanzſtraße 32 gelegene Lagerhaus, welches ſpeziell zur Aufbewahrung ganzer Wohnungseinrichtungen, einzelner Möbel, Kunſtgegenſtänden etc. eingerichtet iſt, dürfte zu den größten und beſtausgeſtattetſten Spezial⸗Möbel⸗Lagerhäuſern Deutſchlands zählen. Infolge ſeiner Lage und Konſtruktion aus Eiſen⸗Beton darf das jetzige Lagerhaus der Firma Kratzert als abſolut feuerſicher bezeichnet werden; das⸗ ſelbe iſt mit verſchließbharen Kabinen, Motor⸗Vacuum⸗Reiniger und allen ſonſtigen techniſchen Vorteilen der Neuzeit verſehen und ver⸗ mag ſomit allen Anforderungen, welche an ein modernes Lagerhaus geſtellt werden können, nach jeder Richtung hin gerecht zu werden. Die Firma Kratzert gibt uns bekannt, daß ſie bereit iſt, die Beſich⸗ des jederzeit gerne zu geſtatten. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 86 und 1637 21. Oktober 1910. Proviſtonsfreil 1 Ver⸗ Käufer Wir ſind als Selbſtrontrahenten käufer unter Vorbehalt: % —————————.C .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M. 370 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 225 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 133— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Attten 56— Vorzugs⸗Aktien 102— Benz& Co., Nhein. Gasmot., Mannheim, 152 15⁰ Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr.— Bürgerbräu, Ludwigshafen vollbezahlte 227— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 174 Deutſche Südſeephosphat.⸗G 1933zfr— Deutſche Südſeeplantagengeſ.— 4⁴⁸ Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabrifen 232— Fahr Gebr,.⸗Geſ., Pirmaſens 106 103 Filterfabrik Enzinger, Worms— 181 Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim—— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 98— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München— 1213fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 100 97 Lindes Eismaſchinen 144 142 Neckarſulmer Fahrrabwerke 140—— Pacific Phosphate Shares alte L. 6¼ L. 6¼ „ junge.8 /. 36 Nöeinau, Terrain⸗Geſellſche aft— 115⁵;fr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 150— Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 95zür Stahlwert Mannheim— 115⁵ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 118— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriten f. Beauerei⸗Einrichtungen— 1¹8 Unionbrauerer Karlsruhe 42;fr— Ver. Diamantminen Lüde⸗ asbucht— 90 Vita Lebeusverſicherungs⸗Gezellſchaft, Mannheim M. 550— Waggonfabrik Raſtatt 90— Waldhof, Bahngeſellſchaft 4— 10⁰0 —————————ZZr————— Verantwortlich⸗ Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frang Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Eruſt Müllr. Mannheim, 21. Oktober 1910 General⸗Anzeiger.(Abenoblatt! 7. Seite anzztes Schneiderin ſucht noch Kunden f. fertige Koſtüme m. tadelloſem Sitz. T 4, 28. parterre rech.s. 40038 ohne Soͤtfuge faufen Sie n. Gewicht am billigſten bei 8. 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Junge Enten Stück.25 N. Junge Kücken„„„ Poularden „„%% „ 2 Kakao ½ Pfd. 50 u. 75 Pf. Back- oder Puddingpulver.. 8 Paket 20 Pf. Sahne- oder Mocca-Schokolade. Tafel 27 Pf. Hustenhelll ½8 Pfd. 18 Pf. Sarotti Konfekt. ½ Pfd. 13 Pk. Kochschokolade.. per Block 58 Pf. Vanille-Schokolade... afel 18 u. 23 Pf. Praline oder Konfekt ½ Pfd. 22 Pf. Zwleback oder Salzbretzeln... Paket 12 Pf. 2—* Cocosflocken Pfd. 18 Pf. ktel! Fischkonserven, Tafelkie Auchovy-Paste oder Sardellenbutter Tude 383 u. 28 Pf. Oelsardinen, verschied. Sorten 68, 48 u. 30 Pf. Sprotten in Bouillon per Dose% 58 Pf. Delikatessheringe in Tomaten-, Sent-Sauce St„„„„„„ Pf. Salm encore Dose 85 Pf. Neue Kaphummer. ½ Dose.85 N. Fleischiger Ochsenmaulsalat.. Dose 68 Pf. Grosse Camenbert oder Gervais Stück 28 Pf. Aligäuer Delikatesskäse.. Stück 9 u. 18 Pf. Westlälischer Pumpernickel Stück 10 u. 18 Pf. Kräuterkäse zum Reiben.. Stück 10 u. 20 Pf. kilsiter Käse o. Fromage ile Brie ¼ Pid. 28 Pt. 88 Edamer oder Rahmkäse. ½ Pfd. 25 Ff. Vollfetter Allgäuer Camenbert.. Stück 18 Pf. Spezialſtät 8 Fetter geräuchert. Lachs Pta. Vanille, Bergamotte, Pfeffermüns, Anisette, Kräuterliköre 17l,.80 M. ½ FI, 95 Pl. Kognak-Verschnſtte ¼ Fl..30,.60 M. ½ Fl. 80, u. 90 Pf. Advocaat(Biercreme) Flasche 65,.20,.15 M. Echte Danziger Liköre Originalflasche.90 M. Cherry Brandy oder Curacao. Fl..10, 2. 1 M. Champaguer, Südweine, Rotweine, Sekt billigst 9 Solange Vorrat Seines THanplungsgehſſe Wahl⸗ 58 rechts zum Kauf⸗ manns⸗Gericht geht verluſtig, wer ſeine Eintragung in die Wähl liſte nicht beantragt. Die Anmeldungen find perſönlich 63 192 Zimmer part. zu 99 Bureau geeignet, E pang. Stabtmüftnn Maunbeim. Am Sonntag, den 30. Oktober, feiern wir unſer JAHRESFEST Verhebung von Sulwäſserungsarbeilen. Nr. 10 380 1. Die Ausfüßg⸗ rung der Enutwäſſerungs⸗ arbeiten für die Erweite⸗ rung der Kühlhalle im Schlachthofe ſoll öffentlich vergeben werden. Die Verdingungsunter⸗ lagen liegen in der Kanglei des Tiefbauamts zur Ein⸗ ſicht auf. Angebotsformulare können von dort bezogen werden, nach auswärts ge⸗ gen Einſendung des Portos in Briefmarken. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit entſpre⸗ chender Aufſchrift verſehen, ſpäteſtens bis zum Montag, 24. Oktober 1910, vormittags 11 Uhr beim Tiefbauamt einzulie⸗ fern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattfinden wird. 464 Nach der Eröffnung der Verdingungsverhandlungen eingehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Mannheim, 4. Okt. 1910 Städt. Tiefbauamt: Stauffert. 0 TKann- See neu wird ſehr billig abgegel Scharf& Rauk 4. A. 347¼1 Eine Vivline, iſt preiswert zu verkgufen. 39858 Gärtnerſtr. 35, part. Tücht.Mädchen p 1. Nob geſucht. A, 19/%0 Laden Junges Mädchen geſuchk. Max Hammer, Clignetplatz, Kolonialwaren. 34711 J 6—6 ſchöne Z u. 4 Zint., 9 Wohuungen zu verm. 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Oktober, täglich von—12 Uhr vorm. u.—6¼ Uhr Annoncen-Annahme für alle Zel- tungen u. Zoitschrlften der Wolt N Mannhelm fa 0. N Geſchäftsſtelle des Wern ſprecher 3739) koſtenfrei zu haben. anνν übernimmt der D. H. V. die Weitergabe der ordnungs⸗ gemäß ausgefüllten Anmeldebogen. Ingenieur ſucht p. 1. Nov. ein im Zentrum der Stadt gel. gut möbl ungeit. Zimmer wom m. ſepar. Eing. Gefl. Off. m. Preisang. u. F. W. 180 Haaſenſtein KVogler, .⸗G. Berlin W. S. 7042 Nein, dieſer Bengel! Humoreske von J. Schwinck. (Schluß.) „Meint Ihr wohl, es ließe ſich zuſammenheften?“ fragte Hede.„Nadel und Faden habe ich bei mir.“ „Holl ich etwa die Bür hier pro Publikum ausziehen?“ Wieder wurden die Angeredeten blutrot. „Aber nein, ich mache es Dir ſo am Leibe.“ „Danke ſchön, ſoll mich dazu wohl auf den Bauch legen!“ „Nein, mein Jungchen, aber ich werde Dich übers Knie Egen,“ und Herr Werner griff ſchon nach ihm. „Man ſachte mit die jungen Pferde,“ wehrte Okto. Ungefähr ſo wurde die Situation doch, während SHerr Werner Otto hielt und Hede mit eiligen Heftſtichen, immer beſorgt, nicht„zu tief“ zu nähen, den Schaden auszubeſſern ſuchte. „So— nun gehts. Präſentier Dich mal,“ und Otto ſtach ſchon wieder der Hafer. Den dreien den Rücken zu⸗ behrend, wollte er nach dem Fenſter zu eine tiefe Verbeugung machen. „Otto!“—„Unglücksmenſch!“— und vier Hände, zwei Fäuſte fuhren auf ihn los; als er ſich lachend auf die Bank werfen wollte, hielt Herr Werner ihn feſt:„Du bleibſt ſtehen!“ „Der ſtandhafte Zinnſoldat ſoll ich wohl ſein?“ Aber er wich doch der„rohel. Gewalt“, wie er ſagte. „Ach, Herr Werner,“ ſagte Hede dankbar,„ich wünſchte, Sie kämen noch weiter mit.“ „Könnt' Dir ſo paſſen,“ rächte ſich Otto für die Steh⸗ order mit echter Lümmelhaftigkeit,„noch mehr Handküſſe zu ergattern.“ Dem jungen Werner war es bei den Worten, als hätte er ſelbſt dem geliebten Mädchen einen Fauſtſchlag ins Geſicht verſetzt. Demütig, flehend ſah er ſie an, verſuchte ihre Blicke auf ſich zu lenken, aber Hede, die noch eben ſo nett mit ihm geſprochen, war plötzlich eiſig. Daß ſie es war, weil ſie ſich Ortsgruppe Mannheim, 1 8, hof und Induſtriebafengebiet: Schulhaus Waldhof Stadtteil Neckarau: Rathaus daſelbſt; Stadtteil Feuden⸗ Anmeldezeit: Bis zum nachm., Sonntags von—12 Uhr vorm Wahlberechtigt iſt jeder reichsdeutſche, in Mannheim und eingemeindeten Vororten beſchäftigte Handlungsgehilfe, 11. Januar 1911 das 25. Lebensfahr vollendet hat und deſſen Jahresverdienſt weniger als 5000 Mk. beträgt. Amtliche Anmelde vorbrucke ſind von der Deulſchugtionnlen Haudlungsgehilfen⸗Verbandes1 6,29 Kein Handlungsgehilfe versaume seine Anmeldung zur Wählerliste! Deutſchnationaler Handlungsgehilfen⸗Verband 2(Fernſpr. 3739) raum p. 1. Nov. zu verm. Näh. 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Obſchon Herr Werner mit rührender Sorgfalt alles anordnete, an alles dachte, wußte Hede es doch ſo einzurichten, daß er zum Abſchied nicht einmal die Hand bekam. „Dummes Lieb,“ dachte Jung⸗Werner,„ich hätte ſie ja auf keinen Fall geküßt,“ und da huſchte ein Lächeln um ſeinen Mund und das, gerade das mußte Hede ſehen, als ſie verſtohlen zuguterletzt nach ihm hinſah und da ſchwor ſie ſich, nie, nie wieder wollte ſie dem ekelhaften Menſchen, der ſich über ſie luſtig machte, auch nur die Fingerſpitzen reichen, und das letzte, was Werner von ihr ſah, war ein zorniger, förm⸗ lich haßerfüllter Blick, der ihn traf⸗ D e Spur von Lächeln aus ſeinem Geſicht Da ſchwand und mit einem kräftigen Fluch auf ſeinen Schwager in spe beſtieg er den Zug, der ihn nach der andern Seite entführte. Bei einem Fluch allein wäre es aber nicht geblieben, wenn er geahnt hätte, wie der infame Bengel von nun an ſeine Schweſter tyranniſierte. Alles konnte er von ihr erteichen, wenn er ſie zärtlich anſah, um ihr— eine Kußhand zuzuwerſen. Hede verſtand die„zärtliche Drohung“:„Tu, wie ich will oder die andern erfahren, was ich weiß.“ Onkel Karl war ganz erſtaunt, als er ſah, wie nachgiebig ſeine älteſte Nichte, die er als rechthaberiſch kannte, ge⸗ worden war. SHede aber litt ſchwer in dieſen Dagen, um ſo mehr, als ſie noch zu bing war, um ſich ihrer Gefühle klar bewußt 8001 werden, Piliten⸗Rarfen Ir. B. Badsliche Bucfidruckerei G. m. b. ö. 3. St. Möbl. Hafenſtr. 34 Zit 15 1. Nov. zu vm. Preis 20 M. 3078 Langſtr. 30 2. St. möbl, Baltonzimm. zu vm. 40043 Helent in geſchkmack⸗ volllter Husführung Echte, keuſche, ſchüchterne Liebe hatte in ihrem Herzen emporblühen wollen und ſie verfuchte mit aller ihr arnge⸗ borenen Energie jedes Keimchen todzudrücken, auszureißen, weiltzſie meinte, ſie müſſe ſich ihrer Gefühle ſchämen. Als die drei wieder daheim waren, fiel Frau von Hark⸗ leben ſofort Hedes verändertes Weſen auf. 5 5 Abends beim Schlafengehen— das war noch immer die Zeit, wo ſie am liebſten ihre Kinder in die Arme ſchloß, um alles Unklare, alles Verworrene wieder zu glätten und ein⸗ zureihen, hatte ſie bald den Kummer ihrer Aelteſten durch geſchicktes Fragen erfahren und auch geſehen, wie dieſe junge Seele machtlos war gegen die in ihrem Herzen aufblühende echte Weibesliebe. Und da ſprach ſie mit ihrem Mann und der langte ſich den„Kuckuck“ und— kündigte ihm. Da aber brach es aus deſſen Innern hervor wie ein glühender Feuerſtrom. Bebend und doch feſt ſtand der Jüng⸗ ling vor ihm und warb, warb heiß und innig um die kleine Hede. 5 Da legte Herr von Hartleben ihm die Hand auf die Schulter, ſah ihm feſt in die Augen und ſagte:„Wir ſchicken Sie fort, weil wir wiſſen, daß Hede Sie liebt—“ 58 Hans Werner taumelte faſt; griff aber dann nach des älteren Mannes Hand und preßte ſie, preßte ſie, daß es faſt zu viel war für dieſe derbe Landjunkerfauſt. Aber ehe er ſein Empfinden in Worte brachte, hatte Herr von Hartleben weiter geſprochen—„und darum müſſen Sie fort, Sie müſſen.— Aber wiederkommen dürfen Sie. Hede muß jetzt erſt wieder ins innere Gleichgewicht kommen und— älter werden. Einverſtanden, junger Freund? Wir laden Sie künftig als lieben Gaſt ein. Werden Sie kommen?? „Danke!“ Das war alles, was der Jüngling hervor⸗ bringen konnte. Bank für Handel und Industrie I4.4 flale Mannheim parmstatter gant) Hfffenkapftal und Reserven Mar k 191,500,000.— 0 Deutschs MöbelKaufhaus N Mannheim P 6, 20ʃ Wollen Sie eln 7488 Automobil mieten? Telephonieren Sie Nr. I257 fl Aü e 2 Treise-ysteml ꝗ 7, 24. Fritz Held, Automobile) 7, 24. Abteiſung:; Automobil-Vermietung. Kirchen⸗Anſage. Bekanntmachung. 1 Den Kranzmarkt St. Joſefskirche, Lindenhof. Samstag, 22. Okt. betr. 22: Uhr Erzbiſchöfliche Meſſe. Nr. 45748 J. Der diesjährige ö Kranzmarkt wird vom Sams⸗ Um Sie vor Ueberteuerung bei Ihren Einkäufen auf Kassa und Teilzahlung zu schützen, empfehlen wir Ihnen dringend im eigenen Interesse die Besichtigung unserer Möbel-Ausstellung verbunden mit 2 Preise-Ssystem. Bei unserem 2 preise-System unterscheiden sich Bekanntmachung. tag, den 29. d. Meis. bis mit Erneuerungswahl in den Stiftungsrat des Evangeliſchen Hoſpitalfonds betr. Nr. 458121. In der beute durch den Bürgerausſchuß horgenommenen Erneuerungswahl wurde Herr Dekan Ludwig Simon auf eine weitere Amtsdauer von 6 Jahren in den Stiftungsrat des Evangeliſchen Hoſputalfonds gewählt. Dies wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis Hebracht, daß die Wahlatuen von heute ab 8 Tage in der Stadtratsregiſtratur— Neues Rathaus N1, III. Stockwerk— zur Einſtcht der Wahlberechligten offen liegen und daß etwatge Einſprachen oder Beſchwe den gegen die Wahl in der gleichen Anerſtrecklichen Friſt bet dem Bürgermeiſteramt anzuzeigen und unter Bezeichnung der Beweismittel auszuführen ſind. Mannheim, den 18. Oktober 1910. Oberbürgermeiſter: Mitlwoch, den 2. November d. Is. auf dem Meßyplatze jenſeits des Neckars abge⸗ halten. 495 Die Zuteilung der Verkaufs⸗ plätze erfolgt am Freitag, den 28. d. Mts. nachmittags 2 Uhr an Ort und Stelle. Mannheim, 18 Okt. 1910 Bürgermeiſteramt: Ritter. Schieß. Jagdperpachtung. 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