ſönlichkeiten, Abonnemenk: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Eizel⸗Nummer 5 Pfg, In ſerate: Die Cplonel⸗Zeile. 26 Pfg. Geleſeuſte und verbr. Letſte Z in Maunnheim und Umgebung. Badiſche Neueſte Nachricht Anabhängige Tageszeitung. eitung Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. „General⸗Anzeiger 1 Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 2877 Expedition und Verlags⸗ 33 Auswärtige Inſerate 80„ Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 36 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. ee, Mittwoch, 26. Oktober 1910.(Abendblatt.) Nr. 498. Das Scheitern der franzöſiſch⸗türkiſchen Anleihe und ſeine Gründe. Die bereits verzeichneten Nachrichten über das endgültige Scheitern der türkiſchen Anleihe beſtätigen ſich. Es ſcheint, als hätte man in Frankreich ganz gern weiter verlängert und den Verfallstermin des Vorvertrags noch einmal um eine Woche hinausgeſchoben. Aber die Türken hatten genug. Zu⸗ letzt wurde gleichzeitig in Paris, zwiſchen Pichon, Cochery und dem türkiſchen Botſchafter und in Konſtantinopel zwiſchen Diavid Bey und dem franzöſiſchen Botſchafter verhandelt. Solche doppelten Verhandlungen ſind bekanntermaßen ſehr ſchwierig und bieten reichliche Gelegenheit zu abſichtlichen oder unabſichtlichen Mißverſtändniſſen und allerlei diplomatiſchen Detailkümſten. Aber die franzöſiſche Diplomatie wollte es ſo. Als von Konſtantinopel die Ablehnung der franzöſiſchen Forderungen gemeldet wurde, ſtellte man ſich in Paris ſehr erſtaunt und meinte, dies wäre um ſo eigenartiger, als bei den gleichzeitigen Pariſer Verhandlungen gerade über dieſe Punkte ſchon ein Einverſtändnis erzielt worden ſei. Es ſcheint alſo, als wäre es reichlich zu ſolchen„Mißverſtänd⸗ niſſen“ gekommen. Die politiſche Bedeutung dieſes franzöfiſchen Mißerfolges iſt vecht beträchtlich und liegt auf der Hand. Der Verſuch, marxrokkaniſch⸗ perſiſche Bevormundungs⸗ manſieren auf die junge Türkei zu über⸗ tragen, iſt mißlungen. Es wirft auf die Hohlheit der wortreichen Freundſchaft, mit der die„liberalen“ Weſtmächte das neue Regime in der Türkei ihrer Sympathie verſicherten, ein grelles Licht, hat in der Türkei ſehr aufklärend gewirkt und wird nicht vergeſſen bleiben. Das wichtigſte aber iſt der Nachweis, daß die Türkei ſich nicht aus finanzieller Not auf Gnade oder Ungnade den Weſtmächten ausliefern muß, und wenn es ſein muß, auch anderswo als auf dem Pariſer Markt Geld findet. Das alles liegt auf der Hand. Weniger durchſichtig, aber nicht minder intereſſant ſind die Gründe, die das franzöſiſche Vorgehen veranlaßt oder die Fehler, die Frankreich gemacht hat, verurſacht haben. Dabei können zwei Urſachenreihen in Betracht kommen, eine weitgehende Rückſicht auf Rußland und die in Frankreich übliche Unterſchätzung der deutſchen Finanzkraft. Es iſt ohne wefteres klar, daß Rußland das Zuſtandekommen der Anleihe nicht er⸗ wünſcht geweſen wäre. Einmal, weil Rußland ſelber geld⸗ bedürftig iſt und die Pariſer Geldflüſſigkeit erhalten und ausnützen will. Zweitens, weil eine Stärkung der Dürkei der ruſſiſchen Politik überhaupt nicht in den Kram paßt. Man erinnert ſich der ernſten Drohungen, die die ruſſiſche Preſſe bei Gelegenheit der ungariſchen Anleihe gegen ein Frankreich ausgeſtoßen hat, deſſen Geld zur militäriſchen Erſtarkung des FJeindes des ruſſiſchen Reiches ausgegeben wird. Die ungariſche Anleihe, bei der die franzöſiſchen Banken gewiß auch gerne ihre Prozente verdient hätten, iſt dann auch nicht in Paris zuſtande gekommen. Der zweite Grund läge in der Unterſchätzung der deutſchen Finanzkraft. Die Pariſer Diplomatie reichs als Geldgeber überſchätzt. Feuilleton. Gneiſenau. Ein Bild zum 150. Geburtstage des Feldmarſchalls Neithardt von Gneiſenau, 27. Oktober. Von Dr. Eugen Bollmann. Drei Geſtalten ſind es vor allem, die in dem gewaltigen Panorama der preußiſch⸗deutſchen Erhebungs⸗ und Befreiungs⸗ zeit den Blick immer wieder zwingend auf ſich lenken, drei Per⸗ die durch ſittliche Hoheit, Macht des Geiſtes und Genialität der Leiſtung einen unverſieglichen Zauber ausüben: Stein, Scharnhorſt und Gneiſenau. Noch heute empfindet der, der ſich in Gneiſenaus Leben pertieft, die gewaltige Anziehungs⸗ kraft des Mannes, die von ſeinen Zeitgenoſſen bezeugt, von E. M. Arndt hervorragend geſchildert iſt. An Glanz der äußeren Er⸗ ſcheinung übertraf der hochgewachſene, ſchöne, vornehme Mann ſeinen Kameraden Scharnhorſt bei weitem; in der„Würd' und Huld und klaren Milde“, die ihm nachgerühmt worden ſind, hat er etwas Goethiſches; ſein eigenſtes Weſen aber wird gekenn⸗ zeichnet durch eine ſeltene Verbindung von ſchwungpoller, ſelbſt⸗ dichteriſcher Phantaſie und ſtrengem Denken, von heißer, taten⸗ froher Leidenſchaft und nüchtern⸗realer Erwägung. Etwas von der Miſchung, die Kleiſt ſeinem Hermann gegeben hat, war auch in Gneiſenau. Er ſelber freilich hielt ſich mehr zur Tat als zum Rate geeignet, und meinte in ſeiner Beſcheidenheit ſogar, er ſet mehr geſchickt für die Einſamkeit und die literariſchen Beſchäf⸗ tigungen, die Stille der Natur und des Landlebens, als für die Geſchäfte, welche ihrer Natur nach die Leidenſchaften aufregen. Aus dieſer Ueberſchätzung hat von jeher das Monopol Frank⸗ heraus hat man wahrſcheinlich das Angebot deutſcher Banken, im Falle eines Scheiterns der Anleihe einzuſpringen, für einen deutſch⸗türkiſchen Bluff gehalten und geglaubt, die Türkei werde doch nachgeben, weil ſie nachgeben muß. Aus dieſem Irrtum heraus beging man bei den Verhandlungen einen Fehler nach dem anderen. Es gibt Franzoſen, die glauben, über kurz oder lang werde Deutſchland, das ſeine Geldbedürfniſſe in der Heimat nicht mehr decken kann, in Paris um die Zulaſſung deutſcher Anleihen zur Pariſer Börſe betteln müſſen, dann ſei die Zeit, politiſche Konzeſſionen zu verlangen oder gar eine Reviſion des Frankfurter Friedens durchzuſetzen. Wenn die Franzoſen über die finanzielle Situation Deutſchlands beſſer unter⸗ richtet wären, ſo würden ſie vor dieſen und anderen gefähr⸗ lichen Irrtümern bewahrt bleiben und hätten wahrſcheinlich auch in der türkiſchen Anleihe keinen Mißerfolg zu ver⸗ zeichnen gehabt. Wir können alſo mit den Lehren, die das Scheitern der türkiſchen Anleihe im Weſten und Oſten ge⸗ geben hat, recht zufrieden ſein. Politische Uebersicht. *„ Maunheim, 26. Oktober 1910. Die norddeutſchen„Genoſſen“ werden nicht müde ihre radikale Geſinnungstüchtigkeit vor aller Welt immer und immer wieder darzutun. Der„Vor⸗ wärts“ freut ſich heute wieder über eine ganze Reihe ſolcher Kundgebungen ſozialdemokratiſcher Verſammlungen berichten zu können. Da haben die Stettiner Genoſſen gegen eine kleine Oppoſition es mit Freuden begrüßt, daß der Parteitag in Sachen der Budgekbewilligung endgültig Klarheit geſchaffen hat. Und beſonders ſind es wieder die ſächſiſchen Genoſſen, die immer aufs neue den ſüddeutſchen Reviſioniſten Fehde anſagen. Eine ſozialdemokratiſche Verſammlung des fächſiſchen Reichstagswahlkreiſes, die Sonntag in Schwarza tagte, nahm einſtimmig folgende Reſolution an: „Die Parteiverfammlung des 21. ſächſiſchen Reichstagswahl⸗ kreiſes erklärt ſich mit den Beſchlüſſen des Magdeburger Partei⸗ tages einverſtanden, beſonders begrüßt die Verſammlung die ent⸗ ſchiedene Stellung des Parteitages zur Budgetfrage und zum Disziplinbruch der badiſchen Genoſſen.“ Und auf der Generalverſammlung des 15. ſächſiſchen Reichstags⸗Wahlkreiſes zu Chemnitz wurde nach längerer De⸗ batte mit 65 gegen 44 Stimmen folgende von den Lim⸗ bacher Genoſſen eingebrachte Reſolution angenommen: „Die Kreisverſammlung des 15. ſächſiſchen Reichstags⸗Wahl⸗ kreiſes erklärt ſich mit den Beſchlüſſen der Landesverſammlung und des Parteitages, insbeſondere aber mit den Beſchlüſſen in der badiſchen Budgetfrage vollſtändig einverſtanden.“ In dieſer letzten Verſammlung war es nur der Redakteur der Chemnitzer„Volksſtimme“, der der Hervorhebung der Budgetfrage, die einen ganz unnötigen Stich gegen die Gegner der Parteitagsmehrheit enthalte, widerriet. Dieſes Blatt hatte ja auch den Rückgang der ſozialdemokratiſchen Stimmen bei den beiden ſächſiſchen Landtagserſatzwahlen ſehr offen auf den fortgeſetzten Parteikrakehl zurückgeführt. Aber die ſächſt⸗ ſchen Genoſſen ſcheinen aus der Niederlage nichts lernen zu wollen Statt einmal die Frage der Mannheimer Volks⸗ ſtimme“ zu beantworten, weshalb 1700 proletariſche Ab⸗ ſtimmungspflichtige in Leipzig ihre Abſtimmungspflicht ver⸗ ſäumten, ſchlagen ſie weiter munter auf die ſüddeutſchen Ge⸗ noſſen los. Die Mannheimer„Volksſtimme“ gab den ſächſi⸗ ſchen Unentwegten kürzlich den Rat:„Wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß die... Enttäuſchung, die unſere Parteigenoſſen in Leipzig erlebten, deren Parteiorgan be⸗ ſtimmen möge, in Zukunft mehr als bisher die Dinge in ſeiner allernächſten Nähe ſchärfer in Auge zu faſſen, ſtatt ſich ſpeziell uns Süddeutſchen gegenüber fortwährend als das Partei gewiſſen und die Wächterin des Prinzipienkapitols aufzu⸗ ſpielen.“ Man ſteht aber aus den mitgeteilten Reſolutionen, daß die ſächſiſchen Radikalen das Aufſpielen nicht laſſen können, und trotzdem ſie die Mitläufer abſchrecken, die radikale Poſe nicht aufgeben wollen. Den bürgerlichen Parteien in Sachſen wird dieſes Beharren der ſächſiſchen Genoſſen im wildeſten Radikalismus nicht unangenehm und nicht unbe⸗ quem ſein. Daß die ewigen Stänkereien der norddeutſchen Genoſſen gegen ihre ſüddeutſchen Brüder das Band zwiſchen Nord und Süd feſter ſchlingen werden, glauben wir aller⸗ dings nicht. Der konſervative Ritt nach dem Weſten. (n..0) Die Konſervativen haben unter der Verſicherung nicht eine Parole des Kampfes, ſondern der Sammlung aus⸗ geben zu wollen, den angekündigten Ritt nach dem induſtriel⸗ len Weſten nunmehr in Szene geſetzt und einſtweilen in Duis⸗ burg eine Art Siegesfeier auf Vorſchuß veranſtaltet. Man wird angeſichts der Schwierigkeit, dem liberalen Rheinland die Vorzüge oſtelbiſcher Staatsauffaſſung plauſibel zu machen, anerkennen müſſen, daß die Regie des delikaten Unter⸗ nehmens eine recht geſchickte war. Die Herren aus dem „fernen Oſten“ traten ſozuſagen verkleidet auf; wenigſtens hatten ſie die klerikalen und agrariſchen Bekleidungsſtücke, mit denen ſie daheim die aura populäris umwerben, fein ſäuberlich zu Hauſe gelaſſen, um an deren Stelle im Ge⸗ wande des Induſtrieritters—„weder um die Gunſt der Maſſen, noch um die der Induſtrie zu buhlen!“ So iſt uns wörtlich verſichert worden, wobei man unterließ anzu⸗ geben, was die Konſervativen denn ſonſt dort wollen. Frei⸗ herr von Richthofen hat allerdings erklärt, es handle ſich darum,„Klarheit und Wahrheit“ zu verbreiten. Aber dieſer Schlachtruf iſt doch allzu vieldeutig, um nicht verdächtig zu ſein, und dann macht auch des genannten kon⸗ ſervativen Abgeordneten Rede nicht den Eindruck, als ſei es ihm wirklich ernſt um dieſe Parole der Wahrheit und Klarheit zu tun geweſen. Hat er den Duisburgern doch er⸗ zählt, Herr Baſſermann wolle eine Mehrheit der Linken für die neuen Handelsverträge zuſammenbringen, Herr Baſ⸗ ſermann habe den Fürſten Bülow geſtürzt(„Das iſt ein⸗ fach ſehr logiſch, er hatte ihn ſo beeinflußt!“), die Konſer⸗ vativen ſeien nicht Anhänger des Bundes der Landwirte, es gäbe keinen ſchwarz⸗blauen Block, keine konſervative Ver⸗ einigung mit dem Zentrum, die Konſervativen hätten ſich nicht dem Zentrum verſchrieben und dergleichen mehr. Ja, Herr Abgeordneter von Richthofen hat ſich direkt zu einem. Märtyrer von„Wahrheit und Klarheit“ gemacht, indem er die konſervative Induſtriefeindlichkeit beſtritt und mit einer Aber gerade indem ſie ihn durch Stürm und Leidenſchaften führte, hat die Geſchichte ihn zum deutſchen Nationalhelden erhoben. Sie hat ſich dabei freilich Zeit gelaſſen. 26 Jahre war Gneiſenau ſchon alt, als er im preußiſchen Heere Anſtellung fand, zu deſſen großen Erziehern wir ihn heute rechnen, und dann hat er noch weitere zwei Jahrzehnte dem Einerlei und der ſubalternen Tätigkeit des Dienſtes in kleinen Garniſonen opfern müſſen. Kaum ein Jahrzehnt iſt ihm vergönnt geweſen, um alle Kräfte ſeines Geiſtes zu offenbaren, zu entfalten und dem Staate dienſt⸗ bar zu machen, aber dieſe kurze Spanne Zeit, die freilich die Rieſenepopöe von Jena zu Waterloo umſchließt, hat vollauf ge⸗ nügt, um uns den Mann für immer denk⸗ und verehrungswürdig zu machen. 5 Seine Jugend iſt dunkel und romanhaft. Auf der Landſtraße, kann man ſagen, ward er geboren. Es war kurz vor der Schlacht bei Torgau, als die Reichsarmee vor dem Preußenkönige eilends retirierte. Bei ihr ſtand der damalige Artillerieleutnant Neit⸗ hardt(ſo nannte er ſich damals, während er ſpäter wieder ſeinen pollen Namen annahm), ſeine Gattin war ihm ins Feldlager gefolgt; im Städtchen Schilda genas ſie des Knaben, der während der Flucht der vor Schwäche ohnmächtigen Mutter entaelitt und vom Wagen auf den Weg fiel, wo ihn ein Soldat auflas. Die Mutter ſtarb bald darauf, und das Kind lebte gar dürftige und kummervolle Tage bei gewiſſenloſen Pflegeeltern, bis durch einen Zufall ſeine Exiſtenz ſeinem wohlhabenden Großvater mütter⸗ licherſeits in Würzburg bekannt und der barfüßige Junge in ein ſtattliches, gutes Bürgerhaus überführt wurde. Auch ſeine an⸗ ſcheinend zum Teil recht ſtürmiſchen Studienjahre in Erfurt und ſeine kurze Kadettenzeit im öſterreichiſchen Heere ſind vielfach unklar, und ſicheren Boden erreicht die Geſchichte ſeines Lebens erſt mit ſeinem Eintritte in das Jägerbataillon des Markgrafen von Ansbach⸗Bayrenth. Die Jahre in Ansbach und in Bayreuth verliefen ohne bedeutendere Ereigniſſe, ausgenommen die Entſen⸗ dung ſeines Regimentes nach Amerika, wo er allerdings zu ſpät anlangte, um noch an dem engliſch⸗amerikaniſchen Kriege teil zu nehmen, wo er aber doch viel lernte und vor allen Dingen Eins erkannte: daß nämlich die ſtrenge friderizianiſche Lineartaktik ihre Grenzen und Mängel und eine freiere und beweglichere Taktik, bei der auf die Ausnutzung des Geländes und die Schießausbil⸗ dung hoher Wert zu legen ſei, die Zukunft für ſich hatte. Friedrich der Große ſelbſt hatte aus den Berichten über den amerikaniſchen Kolonialkrieg ähnliche Schlüſſe gezogen, und als der Leutnant von Gneiſenau ſich 17886 um Anſtellung im preußiſchen Heeres⸗ dienſte bewarb, da teilte er ihn den ſogen. Freibataillonen zu, die in Schleſien formiert wurden und die berufen waren, den neuen Dienſt auszubilden.. Und ſo hat Gneiſenau in Löwenberg und in Jauer zwanzig Jahre lang dieſe Füſilierkompagnieen gedrillt. Erſt in ziemlich bedrängten Verhältniſſen, dann, als er Kompagniechef geworden war, in ſorgenfreier Lage. Das Jauerſche Jahrzehnt war über⸗ haupt vielleicht in rein menſchlicher Hinſicht ſein glücklichſtes. Er hatte in Fräulein v. Kottwitz ſeine Lebensgefährtin gefunden, er und ſein Haus bildeten den Mittelpunkt des Lebens in der kleineu Garniſon, und neben dem Dienſte bot ihm das von ihm erſtandene Gut Mittel⸗Kauffungen eine Wirkſamkeit als Landwirt, die er liebte und der er ſich mit Eifer und Gründlichkeit widmete. Aber der Militärdienſt blieb doch ſein Hauptintereſſe. Die großen Begeben⸗ heiten der Weltgeſchichte, die in dieſe ſtillen Jahre fielen, blieben auch von dem Kapitän in dem kleinen ſchleſiſchen Landſtädtchen nicht un⸗ beachtet; Gneiſenau ſtudierte die Revolutionskriege mit ſolcher Auf⸗ merkſamkeit, daß er ſpäter Bonaparte als ſeinen Lehrer bezeichnen konnte. Der Krieg, den er mit ſo vielen anderen Patrioten her⸗ beiſehnte, ſtand wiederholt vor der Tür und ging wieder vorüber — bis das Jahr des großen Gerichtes kam: 1806. Und mit ſeinen Füſilieren marſchierte auch Kapitän v. Gneiſenau gen Thüringen. 2. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 26. Oktober. konſervativen Direktive renommierte, wonach„keine Ueber⸗ ſpannung der landwirtſchaftlichen Zölle ſtattfinden darf, wäh⸗ rend ein Zuſammengehen von Induſtrie und Landwirtſchaft abſolut notwendig iſt“. Nun genießen die Rheinländer von alters her den Ruf der Intelligenz und politiſcher Bildung. Wir fürchten, ſie werde ſchon dieſe Häufung konſervativer Beteuerungen argwöhniſch machen; und wir ſind ernſtlich be⸗ ſorgt, daß ihnen auch Organe wie die„Kreuzzeitung“ und „Deutſche Tagesztg.“ nicht gänzlich unbekannt bleiben. Dieſe hat in neuerer Zeit immer energiſcher betont, daß auch das jetzige Maß agrariſchen Zollſchutzes völlig unzureichend ſei, ohne von den konſervativen Parteiorganen etwa leiſe daran er⸗ innert zu werden, daß die Landwirtſchaft doch nicht allein zexiſtiere im weiten Vaterlande. Und die„Kreuzztg.“ hat ſich noch in den letzten Tagen vor dem lapidaren Satz nicht ge⸗ ſcheut, die Induſtrie könne niemals der Landwirtſchaft eben⸗ bürtig oder gleichberechtigt ſein, da ſie doch die Güter nur verarbeite, dieſe ſolche aber direkt produziere. Man könnte mit Freiherrn von Richthofen ſagen:„das iſt einfach ganz logiſch!“ Aber es ſcheint uns Gefahr vorhanden, daß der Weſten ſolche Logik mit der Duisburger Wahrheits⸗ und Klar⸗ heitsrede des Abg. von Richthofen nicht vereinbar finde und daß den Rheinländern deshalb auch die Reſolution von Duis⸗ burg mit ihrer planvollen Verſchleierung der ſpezifiſch⸗kon⸗ ſervativen Deſiderien reichlich„ſuſpekt“ vorkommen möge. Wenn ſonach dieſer konſervative Ritt ins Induſtriereich trotz der gefliſſentlichen Unterſtützung der Freikonſervativen auf rheiniſchem Boden dauernde Spuren kaum hinterlaſſen dürfte, ſo ſollte die Rechte die Hoffnung auf moraliſche Eroberungen doch noch nicht aufgeben, ſondern ruhig eine zweite Exkurſion ausrüſten, dieſer aber die Herren v. Oldenburg und Diederich Hahn zu Führern geben, weil dann der Erfolg nicht mehr ausbleiben kann. Ein Urteil der Wiſſenſchaft über die Neichsſinanzreform. Neuerdings fühlen ſich die rechtsſtehende und die Zen⸗ krumspreſſe veranlaßt, angeſichts der„liberalen Steuerhetze“ die„Wahrheit“ über die Reichsfinanzreform dem Volke vor Augen zu führen. Wir meinen, daß in dieſer Frage allmählich alle Parteien genügend zu Wort gekommen ſind, ſodaß jeder Staatsbürger ſich ſeine Meinung gebildet haben kann. Was in dieſer Beziehung noch ausſteht, das iſt das Urteil der Geſchichte und der Wiſſenſchaft. Die Nervoſität, die die ſchwarz⸗blaue Preſſe immer noch an den Tag legt, ſo⸗ bald von der Reichsfinanzreform geſprochen wird, läßt ver⸗ muten, daß ſie dieſem Urteil doch nicht mit der gebotenen Ruhe entgegenſieht. Ein Wort aus wiſſenſchaftlichem Munde liegt bereits vor, und wir begreifen es, daß darob der„Kreuz⸗ Zeitung“ der Schreck etwas in die Glieder gefahren iſt. Die demnächſt erſcheinende zweite Auflage eines Bandes von Adolf Wagners„Steuergeſchichte“ behandelt die Reichs⸗ finanzreform von 1909. Darin führt der konſervative Gelehrte über die Erbſchaftsbeſteuerung unter anderem aus: Die Phraſen vom Widerſpruch der Erbſchaftbeſteuerung der Kinder und Gatten mit dem deutſchen Familien⸗ ſinn“, dem„deutſchen Gemüt“, die agitatoriſche Be⸗ zeichnung einer ſolchen Steuer als„Witwen⸗ und Waiſen⸗ beſteuerung“— was in ihren Wirkungen jede Einkommens⸗ zund Vermögensſteuer und mehr oder weniger überhaupt jede Steuer ehenſo iſt, weil ſie das ohne ſie ſich bildende Privatvermögen gleich⸗ falls regelmäßig vermindern wird, alſo zu einem kleineren Nach⸗ laß führt—, ſolche Phraſen, von denen die letzte ein ganz ſogzialdemokratiſches Gepräge trägt, leider gleichwohl aber von der agrariſchen und hochkonſervativen Preſſe zur Agitation gegen die Erbſchaftsſteuer 1909 benutzt wurde, und ſolche Hinweiſe auf das angeblich Gefährliche, eine ſolche Steuer der Geſetzgebung eines Parlaments, das auf dem allgemeinen Wahlrecht beruht, zu unterſtellen— als ob, wenn die Sozialdemokratie einmal die Uebermacht erreichte, ſie nicht auch ohme Anknüpfung an eine ſolche beſtehende maßvolle Erbſchaftsſteuer eine ſolche Steuer neu und mit gang anderen Sätzen einführen könnte— ſchließlich doch praktiſch zumeiſt die politiſche Parteikonſtellation haben den ganzen großgedachten Plan der Reform der Erbſchaftsſteuer und zes Erb⸗ rechts leider zum Scheitern gebracht.“ Wahrſcheinlich wird das Urteil der Geſchichte für die konſervative Partei noch härter ausfallen, als das der Wiſſen⸗ ſchaft. Selbſtperſtändlich wird Profeſſor Wagner mit ſeinen freimütigen Bekenntniſſen bei ſeinen Parteifreunden von der extremen Richtung Widerſpruch finden. Wenn aber die „Kreuz⸗Zeitung“, die ſich als Hauptvertreterin der„hoch⸗ konſervativen“ Preſſe beſonders getroffen fühlt, Adolf Wagner ihrerſeits'm Namen der Wiſſenſchaft“ Nichk ohne böſe Vorahnungen. Er ſchrieb damals:„Man hat, in Zeiten des Friedens viel vernachläſſigt, ſich mit Kleinigkeiten abgegeben, des Publikums Schauluſt gefröhnt und den Krieg, eine ſehr ernſthafte Sache, vernachläſſigt. Der Geiſt der Offiziere je⸗ doch iſt vortrefflich, und hieraus kann ich große Hoffnungen ver⸗ ſprechen. Aber, aber.. Bei Saalfeld und bei Jena, wo er mitfocht, ſah er ſeine ſchlimmſten Beſorgniſſe verwirklicht, über⸗ troffen. Der Zuſammenbruch war da. Gneiſenau hatte das Glück, der Kapitulation von Prenzlau zu entgehen und ſich nach Oſt⸗ preußen durchzuſchlagen. Der Zuſammenbruch war da, aber Gneiſenau war der letzte, den Mut zu verlieren. Ja, nichts ergrimmte ihn ſo tief, wie die Schlaffheit der Zeit.„Kleinmut herrſcht überall, und das Zeit⸗ alter iſt ſo kraftlos, daß die Idee, mit Anſtand zu fallen, für eine poetiſche Exaltation gilt.“ Ihm nicht. Durch ſein Ungeſtüm fiel er alsbald auf, den Einen im günſtigen Sinne, den alten Zöpfen bedenklich. Mißtrauen gegen dieſen Feuergeiſt hegte auch der König ſelbſt, deſſen Natur von der Gneiſenaus zu tief verſchieden war, als daß er in ein innerliches nahes Verhältnis zu ihm hätte treten können. Aber ſeine Begabung erkannte und würdigte er doch, und nicht lange, nachdem er zum Major befördert worden war, wurde er als Nachfolger des alten Lucadou zum Komman⸗ danten der Feſtung Kolberg ernannt. (Schluß ſolgt.) Zum Direktionswechſel in der Wiener Hofoper. * Wien, B. Oktober. Als vor ein paar Wochen jene amtliche Erklärung veröffenk⸗ licht wurde, die die endgültige Beilegung der Weingartner-Kriſe ſo energiſch betonte, da ahnten die geübten Leſer, daß irgend eine entſcheidende Wendung bevorſtebe. Dann hörte man wochenlang den Vorwurf macht,„daß er ganz einſeitig das Reichs⸗ ſteuer⸗Syſtem ohne deſſen Zuſammenhang mit den Steuer⸗ ſyſtemen der Einzelſtaaten behandelt“, ſo möchten wir doch in aller Höflichkeit anfragen, woher das Blatt eigentlich die Legitimation herleitet, im„Namen der Wiſſenſchaft“ zu reden. Baron Nlathies im Kampfe mit der Wahrheit. Baron Mathies, der Verfaſſer der Schrift„Wir Katho⸗ liken und die andern“ will nicht zugeben, daß er in be⸗ leidigender Weiſe auf den König von Sachſen hinge⸗ wieſen habe. Er erklärt in einem Schreiben, das aus Zürich an die„Köln. Volksztg.“ gerichtet iſt: „Se. Majeſtät der König von Sachſen iſt Stelle mit keinem Worte genannt. Proteſtb denen Stellen aus nach Rom gegangen. 7 an der betreffenden fe ſind von verſchie⸗ zerfaſſer der Bro⸗ ſchüre wollte nur ſagen, daß die Nachwelt dereinſt über das un⸗ proportibnale geiſtige Machtverhältnis zwiſchen dem Oberhaupt einer Weltkirche und einem gegen dieſes upt proteſtierenden Territorialfürſten lächeln oder vi lachen könnte. Die echt katholiſche Geſinnung Sr. Me von Sachſen iſt allen deutſchen Katholiken und ohne Zweifel auch dem hl. Vater längſt bekannt. Auch der Verfaſſer der Broſchüre: r Katholiken und die andern“ bezweifelt dies nicht. Um übriger e Mißdeu⸗ tung der betreffenden Stelle auszuſchließen, wird der ſſus in der zweiten Auflage der Broſchüre geändert werden.“ Dem Monſignore hift dieſe trügeriſche Ausdeutung nichts. Die Stelle ſeiner Schrift, um die es ſich handelte, lautet nämlich: „Für die Geſchichtsſchreiber zur Zeit von Pius 20. oder Leo 23. muß es dereinſt einmal zum Totlachen ſein, daß ein Duodezkönig, der über noch nicht 15 000Kilometerquadrate Kulturboden„regiert“, dem Papſte einen Proteſtbrief ſchreibt, dem Papſte, der Gläubige in faſt 2000 Bistümern, Vikariaten, Präfekturen und Delegationen leitet.“ Durch die Hinzufügung, daß der König, den er ins Auge gefaßt habe, über noch nicht 15 000 Kilometerquadrate herrſche, hat ſich Baron Mathies ſo verraten, daß er nicht ent⸗ weichen kann. Der Gothaer Almanach, den der Verfaſſer kurz vorher ſelbſt zitiert, vermerkt über das Königreich Sachſen, daß es 14993 Quadratkilomtr. umfaßt. Gibt es ſchon keinen andern König, der in Sachſen der Borromäuseneyklika in einer der Oeffentlichkeit bekannt gewordenen Weiſe an den Papſt ein Schreiben gerichtet hat, ſo gibt es erſt recht keinen anderen König, der über 15 000 Kilometerquadrate regiert. Die neue Erklärung des Barons Mathies ſtellt ſich alſo als ein kläglicher Verſuch dar, ſich auszureden. Deutsches Reich. — Das Ganze halt! Wie ſchon mitgeteilt, hat Herr Roeren ſich löblich unterworfen und die Zentrumspreſſe iſt erſucht worden, die Polemik über alle an die ſogen. Oſter⸗ dienstagskonferenz ſich anknüpfenden Streitfälle von zetzt ab gänzlich einzuſtellen. Dazu bemerkt die„Magdeb. Ztg.“: Wenn nicht mehr gekämpft wird, müſſen wohl die alten Grenzabſteckungen gelten. Danach würde die„Kölner“ Rich⸗ tung mit der weniger ſchroffen Betonung des konfeſſionellen Weſens einſtweilen die Vorherrſchaft bewahren und Kardinal Kopp würde— einſtweilen— gegen Kardinal Fiſcher nichts mehr unternehmen. Man darf glauben, daß auch die beiden Kardinäle ſich demnächſt in der Poſe völkiger Einigkeit zebgen. Wir ſchließen hier eine römiſche Meldung vom 25. Oktbr. an, die das beſtätigt. Danach ſoll Kardinal Fiſcher vor ſeiner Romreiſe mit Kardinal Kopp eine Zuſammenkunft haben, die das gute Verhältnis der beiden Kardinäle kundtun und die erregten Gemüter beruhigen ſoll. Außerdem dementiert der päpſtliche„Oſſervatore“ in formeller Weiſe die Nachricht von der angeblichen Entſendung des Migre. Pardini zur Unterſuchung der Kölner Zuſbände. Weder Pardini, noch ein anderer Geiſtlicher haben jemals einen derartigen Auftrag erhalten. P Badiſche Polikick. Zum Falle Arnſperger. weiß der Karlsruher Korreſpondent der„Straßb. Poſt“ fol⸗ gendes mitzuteilen: Es ſteht nunmehr feſt, daß die Verſetzung des Ober⸗ amtmanns Arnsperger nach Staufen eine Maßregelung be⸗ deutet. Die„Kreuzzeitung“ hat nämlich den Oberamtmann Arnsperger beſchuldigt, daß er als Verwaltungsbeamter und da⸗ mit als Vertreter der Regierung zur Förderung der Ziele der Sogialdemokratie aufgefordert habe. Dieſen Vorwurf konnte der überhaupt nichls mohr, bis geſtern abend plötzlich die offtzielle Mitteilung vom Rücktritte Direktor von Weingartners und von der Ernennung Hans Gregors zu ſeinem Nachfolger bekannt wurde. In dieſem Communique wurde betont, daß der Rück⸗ tritt Weingartners freiwillig und im vollſten Einvernehmen mit ſeiner vorgeſetzten Behörde erfolge, daß ſich Weingartner fortan ungeſtört ſeinem künſtleriſchen Schaffen widmen wolle und ſo weiter— wie das eben in ſolchen Fällen üblich iſt. Wenn man heute die Wiener Morgenblätter lieſt, ſtaunt man, mit wie wenig Bedauern von dem Rücktritt Weingartners Notiz genommen wird. Das iſt aber ganz begreiflich. Seit 1. Januar 1908 hat Weingartner an der Spitze der Wiener Hofoper geſtanden, alſo faſt drei Jahre. Man muß ſagen, es waren drei recht magere Jahre. Nichts Großes und Merkwürdiges hat ſich in dieſer Zeit ereignet, keinerlei beſtimmte künſtleriſche Idee und Abſicht war vorherrſchend. Mit Ungeſchicklichkeit fing es an: Mit der Zer⸗ ſtörung der von Weingartners Vorgänger Guſtav Mahler be⸗ gonnenen Neueinſtudierungen und Neuinſzenierungen des„Fide⸗ lio“, des„Don Juan“. Das war alles ſo überflüſſig und offen⸗ kundig tendenziös, ebenſo wie die Aufführung der„Walküre“ mit Strichen. Bei dieſem Anlaß kam es bekanntlich damals in der Hofoper zu argen Skandalſzenen, die Polizei beſetzte die Galerien und nahm während der Vorſtellung mehrere Verhaftungen vor. Damit hatte ſich Weingartner beim Wiener Publikum recht un⸗ glücklich eingeführt, man vermutete ſofort, daß dieſe Rückſichts⸗ loſigkeit nichts ſei als die Energie des Schwachen. Und als ein ſchwacher Mann hat ſich Weingartner auch ſpäter mehr und mehr erwieſen. Nie iſt das Novitätenprogramm der Hofoper ſo dürf⸗ tig beſtellt geweſen wie in den drei Jahren ſeiner Tätigkeit. Sein einziger größerer Erfolg war die Aufführung von'Alberts „Tiefland“, die Förderung des Oeſterreichers Julius Bittner durch die Aufführung der Opern„Die rote Gret“ und„Der Muſikant“, ſeine ſympathiſchſte Leiſtung. Unter Weingartner iſt auch die„Elektra“ herausgebracht worden, ferner die von der — 78 2 Miniſter des Innern nicht überſehen, und er hat deshalb den Oberamtmann Arnsperger zu einer genauen Angabe deſſen, was er im Nationalliberalen Verein geſagt, aufgefordert. Wie dieſe Er⸗ klärung ausgefallen iſt, entzieht ſich der öffentlichen Kenntnis. Dem Oberamtmann Arnsperger wurde indeſſen vom Miniſterium desz Innern ſchriftlich eröffnet, daß er wegen ſeiner mehrerwähnten Rede nach Staufen verſetzt werde. Hierzu iſt zu bemerken, daß es weder Herrn Arnſperger noch ſonſt einem Nationalliberalen, der ſich für den Großblock ausſpricht, einfällt zur Föderung der Ziele der Sozialdemo⸗ kratie aufzufordern. Der Vorwurf der Kreuz⸗Zeitung ilt grundfalſch und darum mußte die Regierung ihn über⸗ ſehen, ſtatt ihn ſich zu eigen zu machen. Wenn die Aus⸗ laſſungen in der„Straßb. Poſt“ eine Begründung für die politiſche Maßregelung des Oberamtmanns ſein ſollen ſo geſtehen wir, daß die Regierung ihre Poſition dutch dieſe grundverkehrte Argumentation nicht verbeſſert hat. Sie ſollte doch beſſer über die Abſichten, die die nationalliberale Partei mit der Großblockpolitik verfolgt, unterrichtet ſein, als die Kreuz⸗Zeitung es ſein will gegen beſſeres Wiſſen, rein um parteipolitiſcher Zwecke willen. Wir ſehen noch da⸗ von ab, daß es keinen guten Eindruck macht, wenn eine Regie⸗ rung, die ſich ſtets gerühmt hat, die liberalen Traditionen ihres Landes hochzuhalten, ausgerechnet auf das Stirn⸗ runzeln der Kreuz⸗Zeitung hin weittragende politiſche Maßregeln trifft. Noch dazu eine Regierung, die doch noch ſoeben es nicht abgewieſen hat, gemeinſame Geſetzgebungs⸗ arbeit mit Liberalen un d Sozialdemokraten zu machen: nach der Beweisführung der Kreuz⸗Zeitung hat dann doch auch ſie die Sozialdemokratie gefördert. Wenn die Regierung die in der„Straßb. Poſt“ angegebenen Gründe gelten laſſen will, dann müſſen wir geſtehen, daß hier einmal eine eigen⸗ tümliche Schwäche gegenüber norddeutſch⸗konſervativen Ein⸗ flüſſen vorliegen und weiter gegeben ſein würde, eine totale Verkennung der nationalliberalen Partei die wir aufs lebhafteſte bedauern. Mit d ieſem Verſuch einer Begründung der Maßregelung kommt die Regierung nicht weiter. Wir möchten noch immer vertrauen, daß Heyr von Bodman ſich bemühen wird die leidige Angelegenheit dieſer Strafperſetzung in befriedigender Weiſe aus der Welt 3 ſchaffen, ſtatt ſich von der Kreuz⸗Zeitung Begründungen für ſie zu entlehnen, die die Verſtimmung nur mehren können. Nachdem die Regierung ſelbſt eine Verſöhnungspolitit zwiſchen Nationalliberalen, Konſervativen und Zentrum als unmöglich aufgegeben hat, hat ſie doch keinen Anlaß mehr, Konſequenzen aus einer von ihr ſelbſt als fehlſam erkannten Politik zu ziehen, die ebenfalls abzulehnen das ganze Ver⸗ brechen des gemaßregelten Oberamtmanns war. Die Aufrecht⸗ erhaltung der Maßregelung würde bedeuten, daß die Regie⸗ rung von ihren politiſchen Beamten verlangt, eine Politik zu vertreten, die ſie ſelbſt offen eingeſteht nicht mehr vertreten zu können und zu wollen wegen ihrer völligen Undurchführ⸗ barkeit. Wir glauben nicht, daß ein ſo weitblickender Staats⸗ mann wie Herr von Bodman dieſe Ungereimtheiten dulden wird, nur weil die Kreuz⸗Zeitung ſo total verbohrte Anſchau⸗ ungen über die politiſche Haltung der badiſchen National⸗ geben für gut befunden hat. Uir„Wahrheit“ vor Gericht. sh. Berlin, 25. Oktober (Von unſerem Korreſpondenten.) 0(2, Berhanblungstag.) de heutige zweite Sitzung im Erpreffe 5 Brul 8 eröffnete der Vorſitzende, 5 5 5h 12—0 Uhr. Der Zuhörerraum iſt wiederum faſt ausſchließlich von Aer en 2 debal ansmitekkebern der Berliner Preſſe narrdricßtungen olkupiert Auch ein Teil der in der Bruhn ſch „Wahrheit 1 0 den Schriftſteller Dietrich ſkiggierten Lebee daß der Inſeratenteil ganz beſondere 8 denen daß die darin nicht zu en 5 ſi Angſtprod ukte en e damit ſie von Ihnen nicht angegriffen wurden. Angekl: In der Vorunterſuchung ſind rund 104 Zeugen vernommen worde von denen nicht ein einziger angegeben hat, daß er zur Aufgabe bon Inſeraten gezwungen, oder von mir bedroht worden ſei. Vor ſ. Gewiß, direkt miemand, aber die Staatsanwaltſchaft f 8 585 am ſich eine furkwähzende Be⸗ 5 die L f i Vahrbeit“ börten, ſofork die e Goldmarcks„Göh bon Berlichingen“, den Mahler nich u⸗ Un⸗ recht abgelehnt hatte. Hauptſächlich gelangten aber unbedeutende und harmloſe einaktige Spielopern und Ballette zur Erſtauffüß⸗ zudg. Auch in ſeinen Neuinſzenierungen, zum Beiſpiel der„Mei⸗ ſterſinger und des„Bajazzo“, zeigte Weingartner keine beſonders glückliche Hand, namentlich was die Bühnenbilder betraf. Im gan⸗ zen hat e8 dieſen drei Jahren kaum einen jener außerordentlichen und überwältigenden Opernabende gegeben, wie ſie unter Mahler faſt etwas Selbſtperſtändliches waren. Dazu kam noch die Ver⸗ wahrloſung des Enſembles. Zuerft ſchied Elſa Bland aus, dann verwandelten ſich Slezak und die Kurz aus Mitgliedern in ſeltene Gäſte, Demuth ſtarb plötzlich und für ſie alle fand ſich kein rich⸗ ee behalf ſich mit Gaſtſpielen, er probierte 1 rierte und zei i j it ſei d und in Secedigene e leber den neuen Mann Hans Gregor iſt eigentlich v i ner Standpunkt nicht viel zu ſagen. Man ihn e Reiche wohl beſſer als hier ſowohl von Berlin her als von Elber⸗ feld. Wir wiſſen von ihm nur, daß er ein hervorragender Theater⸗ mann iſt, von dem auch die Intendanz viel zu halten ſcheint. hätte man ihm kaum ohne weiteres eine Gage von 45 000 Kronen, einen zehnjährigen Kontrakt und völlig freie Hand in ſeinen Entſchließungen zugeſichert. Von ſeinen Aeußerungen, die er bisher getan hat, iſt vielleicht die die wichtigſte, daß er kein beſtimmtes Programm mitbringt, daß er keine beſtimmte Richtung bertritt. Wir haben bisher mit den muſikaliſchen Direktoren, die auf irgend ein Programm eingeſchworen waren, wenig Glück ge⸗ habt. Vielleicht gehts mit dieſem vorurteilsloſen praktiſchen Theatermenſchen beſſer. Er will vor allem das Starſyſtem ab⸗ ſchaffen, das Enſemble befeſtigen und beleben und einen hervor⸗ vagenden Dirigenten engagieren. Man ſpricht ſogar von Hans Richter und Guſtav Mahler, aber das ſind wohl bloße Vermutun⸗ Volksoper gründlich abgeſpielte„Dosca“, und ſchließlich nock gen und Wünſche. Das wichtigſte iſt, daß ein wirklicher Theater⸗ liberalen innerhalb der Großblockkonſtellation zum beſten zu ͤ ˙ V———T 22CC ˙ ³]ͤ—duu[t! ͤ. ZT1!11é1:!.!.. 22 ̃ ⅛ lAm. œ ¼¾̃—“p FCCCCCTTTTTTTTTTTTTTTTTVTVVTTVVVTTTTTTTTTT—— ch 85 n; och en n⸗ m- le „ ich 19 it t n. tiß r⸗ KS + S E J ch ereen, ⁊ ͤ leen eeeer e da er zur Sache ſelbſt garnichts bekunden könne. 1r Mannheim, 26. Oktober. Seneenlugeiger.(Abendblatt.) 3. Selte. digns will ſich nur ein Zeuge direkt bedroht gefühlt haben, ande aber haben auch geſagt, daß ſie Angſt eb A Das ſagt nur der Staatsanwalt. Die Zeugen haben das nicht geſagt.⸗A. Brederek: Wer ſoll denn Angſt gehabt haben? Borſ.: Beſonders die Cafstiers und die Inhaber von Nachtlokalen. Angek!.: Es ſind insgeſamt 16 Inhaber von Cafées und Nacht⸗ lokalen in der Vorunterſuchung vernommen worden. Aber kein einziger hat geſagt, daß er direkt von mir bedroht worden ſei. Und daß ſie Angſt gehabt hätten, haben nur 3 ausgeſagt. Um⸗ gekehrt haben mir aber eine ganze Reihe dieſer Herren beſtätigt, daß ihre Inſerate in der Wahrheit für ſie ſehr einträglich getweſen ſind. Vorſ.: Gewiß, einer hat ſogar ausgeſagt, gerade am Frei⸗ tag, wo die„Wahrheit“ herauskam, war mein Lokal immer ganz voll.(Heiterkeit.) Aber ein anderer Zeuge hat dann gleich darazf ausgeſagt: Im Gegenteil, meine Inſerate in der„Wahrheit“ wirk⸗ ten direkt ſchädlich. Denn die Lebemänner, die ſonſt immer zu mir gekommen waren, erſchienen mit einemmale nicht mehr, da ſie be⸗ fürchteten, daß in dem Lokal ein Berichterſtatter der„Wahrheit“ ſitze und von ihrem Leben und Treiben ſo feine und deutliche Zeich⸗ nungen entwerfe, daß jeder ſich ſagte: Damit kannſt du nur ge⸗ meint ſein.(Heiterkeit.) Angekl.: Dafür kann ich natürli nichts. Ich kann nur wiederholen, daß die Mehrheit der 1 ſich günſtig geäußert hat. Vor.: Aber nicht nur in den Nachtlokalen, ſondern auch in Journaliſtenkreiſen ſoll doch die Meinung geherrſcht haben, daß der Inſeratenteil als Preßmittel benutzt werde. Der Journaliſt Berlowitz z.., der Stenograph im Reichstage iſt, hat dort vielfach die Anſicht vertreten, daß die„Wahrheit“ ein Revolverblatt ſei..⸗A. Brederekt: Herr Berlowitz hat geſtern ausdrücklich er⸗ klärt, er wüßte überhaupt nicht, weshalb er geladen worden ſei, b Vorſ.: Aber auch andere Zeugen ſagen es. Bruhn: Aber bitte, welche denn? (Erregt mit der Fauſt auf die Barriere ſchlagend.) Es gibt keine Zeugen, die mich belaſten. Vor.: Ich muß Sie dringend erſuchen, hier nicht immerfort mit der Fauſt auf die Barriere zu ſchlagen. Hier ſitzt ein halbes Hundert Journaliſten im Saale und ich habe geſtern abend bereits mit Schrecken in der Zeitung geleſen, daß Sie hier fortwährend mit der Fauſt auf die Barriere ſchlagen, ohne daß ich es gerügt hätte. Wir müſſen hier ſehr vor⸗ ſichtig ſein, hier wird ja jedes Wort und jede Handbewegung notiert. (Heiterkeit.) Ich möchte Ihnen weiter vorhalten, daß auch die ſoge⸗ nannte Vox populi allgemein der Meinung war, daß, wenn man Inſerate bei Ihnen aufgebe, von Angriffen verſchont bleibe. An⸗ geklag ter: Für dieſe Meinung kann ich doch nichts. Dieſe Mei⸗ nung iſt eben falſch. Vorſ.: Aber ſie beſteht doch nicht inbezug auf alle deutſche Zeitungen, ſondern nur inbezug auf die„Wahr⸗ heit“ und einige andere Zeitungen..⸗A. Brederek: Da muß ich doch darauf hinweiſen, daß der Leiter des Jandorf ſchen Waren⸗ hauſes, Kommerzienrat Jandorf, ausdrücklich als Zeuge erklärt hat, dieſe Meinung beſtehe bei ihm inbezug auf alle Berliner Zei⸗ tungen, nicht nur inbezug auf die„Wahrheit“(Bewegung. Und Und jeder journaliſtiſche Berliner Sachverſtändige müßte Ihnen beſtätigen, daß dieſe Meinung weit verbreitet iſt. Sas folgen längere Grörterungen über den Vertrieb der„Wahr⸗ heit“ auf den Bahnhöfen, durch die Poſtanſtalten und durch die Zeitungshändler. Vorſ.: Sagen Sie einmal, wie kommt es eigent⸗ lich, daß die Straßenhändler die Exemplare der„Wahrheit“ immer in ſo furchtbar lauter Weiſe ausrufen? Das iſt ja ſchon mehr ein Ausbrüllen. Angekl.: Ich habe darauf keinen Einfluß. Vor 15 Aber warum werden denn gerade immer die Nummern beſonders ſtark ausgerufen, die ſchwere Angriffsartikel enthalten. Nament⸗ lich war dies der Fall mit den Nummern, in denen Israel und Kempinski angegriffen wurden. Die Straßenhändler haben ſich da gerade vor den betreffenden Lokalen aufgeſtellt und die Nummern ausgeſchrieen. Angekl.: Das haben die Straßenhändler ſchon in der Naſe, wenn eine Sache in der Nummer drin iſt, die ſich für ihre Zwecke eignet. Vorſ.: In einem Ziwilprozeß ſoll feſtgeſtellt worden ſein, daß die Kraftartikel durch gelben Aufdruck beſonders kenntlich gemacht worden waren. Angekl.: Auf dem gelben Aufdruck waren immer zwei Artikel, ich betone ausdrücklich auch die Leitartikel, hervorgehoben. Vorſ.: Ja, aber die harmloſeren Leiter wurden nicht ausgerufen. Angekl.: Andere Zeitungen werden ebenfalls ſtark ausgerufen, und da meine Zeitung nur ein⸗ mal wöchentlich erſcheint, ſo legen die Händler darauf eben mehr Gewicht. Vorſ.: Sie meinen alſo, die Händler brüllen gewiſſer⸗ maßen auf Vorrat?(Heiterkeit.) Wie hoch iſt eigentlich die Auflage der„Wahrheit“ geweſen? Der angeblich größte Umſatz ſoll ge legentlich des Israel⸗Artikels erzielt ſein, da ſoll allein Israel 30090 Exemplare vor ſeinem Lokal auf⸗ gekauft haben.(Bewegung.) Angekl.: Dieſe Behauptung hat wohl der Schriftſteller Plack⸗Podgorski verbreitet. Ich be⸗ haupte aber beſtimmt, daß die Straßenhändler keine direkte An⸗ weifung von mir erhalten haben. Der Gerichtshof beſchließt gemäß dem Antrage des Angeklag⸗ ten, durch den Sachverſtändigen Dr. Liman je 6 Nummern der Jahrgänge der„Wahrheit“ und zwar von Nr. 17 im Jahre 1906 an auf ihren geſamten Inhalt durchſehen zu laſſen. Als der Gerichts⸗ hof aus dem Beratungszimmer zurückkehrt, macht.⸗A. Brede⸗ rek darauf aufmerkſam, daß ſich im Zuhörerraum der vielerwähnte Sathriter A. O. Weber, der Gatte der Frau von Schönebeck, be⸗ finde. Der Verteidiger will auf Herrn A. O. Weber eventuell ...... ͤ—ò1f.—8—..——— direktor an die Spitze der Hofoper tritt, denn den braucht ſie drin⸗ gend, dringender als einen hervorragenden Muſiker, wie es Weingartner ohne Zweifel iſt. Auch die Hofoper iſt zunächſt ein Theaterunternehmen wie jedes andere. Und gerade deshalb ge⸗ hörte Weingartner nicht an dieſe Stelle. Er iſt feinfühlig und verſtändnisvoll, durch und durch muſikaliſch, aber ſchwach und energielos. Ein Talent, aber kein Theaterdirektor. 8 Ludwig Hirſchfeld. Zur Berufung Gregors nach Wien. (Bon unſerm Berliner Bureau.) 5 Berlin, 256. Okt. Ueber die Abſicht Direktor Gregoris, Mahler wieder als Di⸗ rigent an die Wiener Hofoper zu berufen, dürfte jeder, der die Verhältniſſe kennt, kaum im Zweifel ſein, daß Mahler ſchwerlich wieder als Kapellmeiſter an das Inſtitut gehen wird, an deſſen Spitze er 12 Jahre lang geſtanden hat. Mahler trifft übrigens heute in Newyork ein. Man erzählt auch, daß Gregor die Ab⸗ ſicht habe, Hans Richter wieder zurückzurufen und ihn zur Leitung der Wagner⸗Dramen einzuladen. Inzwiſchen iſt Direktor Gregor heute in Wien eingetroffen, um die ſchriftliche Vertragsunterfertigung vorzunehmen. Ueber die Nachfolge Gregors in Berlin bürfte bereits in den nächſten Tagen entſchieden werden. Unter anderem gilt als ernſter Anwärter Hermann Gura von der Guraoper und Dr. Löwenfeld, der Ober⸗ regiſſeur der Leipziger Oper. *„„ Jubiläum der Berliner mediziniſchen Geſellſchaft. Von unſerm Berliner Bureau.) * Berlin. 26. Okt. Die größte wiſſenſchaftliche Vereinigung in Deutſchland, die Berliner mediziniſche Geſellſchaft, blickt in dieſem Jahre auf ein halbes Jahrhundert ihres Beſtehens zurück. Das als Zeugen zurückkommen über ſeine Behauptung, daß er gelegent⸗ lich des Allenſteiner Prozeſſes verſchiedene Zeitungen durch Auf⸗ gabe von Inſeraten der Frau von Schönebeck gegenüber gnädiger geſtimmt habe. Vorſ.: Dann erſuche ich Herrn A. O. Weber, den Saal zu verlaſſen. Der offenſichtlich gekränkte Satyriker ſtolziert langſam hinaus..⸗A. Brederek tritt ſodann noch einmal dem Sachverſtändigen, Inſeratenredakteur der Voſſiſchen Zeitung, Kluge, entgegen und erklärt auf eine Antwort des Herrn Kluge, nach welcher die„Wahrheit“ nur Nichtinſerenten angreife, daß dies nicht zutreffend ſei. Vorſ.: Ja, warum greift Herr Bruhn denn niemals die Firma Rud. Herzog an? Angekl.: Herzog und Maaßen ſind chriſtliche Spezialgeſchäfte, für die kämpfe ich ja ge⸗ rade. Ich bin nicht gegen die Kaufhäuſer, ſondern gegen die Waren⸗ häuſer in der Art von Wertheim..⸗A. Brederek: Zweifellos hat die„Wahrheit“, wie ich dem Herrn Sachverſtändigen Kluge gegenüber feſtſtelle, auch Inſerenten angegriffen. Verſchiedene Rennklubs und Großbanken wurden ſcharf kritiſiert, obwohl ſie zu den beſten Inſerenten gehörten. Ich muß mich überhaupt gegen den Sachverſtändigen Kluge wenden, der hier gewiſſermaßen über meinen Mandanten zu Gericht ſitzen ſoll, obwohl die„Voſſiſche Zeitung“ in ihrer heutigen Morgenausgabe nicht weniger als 60 Maſſeuſenanzeigen bringt, und für alle dieſe Anzeigen iſt der Herr Sachverſtändige der verantwortliche Reda kteur. (Heiterkeit.) Sachverſtändiger Kluge: Ich betone, daß die„Voſſ. Zeitung“ derartige Anzeigen nur nach vorheriger Genehmigung der Polizeibehörde aufnimmt. Vorſ.: Die Form dieſer Maſſeuſen⸗ anzeigen iſt übrigens eine weſentlich mildere geworden. Früher hieß es immer:„Fräulein Wanda maſſtert ältere Herren“.(Heiter⸗ keit.) Uebrigens gibts doch auch wirklich harmloſe Maſſeuſen.(Er⸗ neute Heiterkeit.) Angekl. Bruhn: Dann begreife ich nur nicht, warum in den Ueberſchriften dieſer Anzeigen ſtatt des Geſchäfts⸗ oder des Vaternamens ſo häufig die Vornamen, wie z. B.„Hety“, hervorgehoben werden. Sachverſtändiger Kluge: Ja, Herr Bruhn, wie Sie Ihren Artikeln auffallende Ueberſchriften geben, ſo wollen wahrſcheinlich auch die Maſſeuſen etwas auffallen. (Stürmiſche Heiterkeit, in die auch der Gerichtshof mit einſtimmt.) Staatsanwalt Leiſering: Wir ſcheinen ganz vom Beweisthema abgekommen zu ſein. Es handelt ſich hier doch nicht um den In⸗ ſeratenteil der„Voſſiſchen Zeitung“. Angekl. Bruhn: Gewiß nicht, Herr Staatsanwalt, aber es iſt hier ein Sachverſtändiger be⸗ rufen, der in der eigenen Zeitung dasſelbe tut, was im gewiſſen Sinne mir zur Laſt gelegt wird. Der Angeklagte ſchlägt wieder mit der Fauſt auf die Anklagebank, bringt den Vorſitzenden aber zum Lächeln, weil er ſich rechtzeitig wegen ſeines Tentperaments zu entſchuldigen weiß. (Schluß folgt). Aus Stadt und Land. *Maunnheim, 26. Oktober 1910. * Perſetzt wurde Eiſenbahnarchitetnt Hermann Ball in Durlach zur Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. *Exequaturerteilung. Der an Stelle des verſtorbenen Joſé Joaquim Gomez dos Santos zum Braſilianiſchen Generalkonſul T. Klaſſe für das Deutſche Reich mit dem Amtsſitze in Hamburg ernannte Herr Sully Joſe de Souza iſt, nachdem ihm namens des Reichs das Exequatur erteilt wurde, in dieſer Amts⸗ eigenſchaft anerkannt und zur Ausübung der damit verbundenen Funktionen im Großherzogtum zugelaſſen worden. * Beſchäftigung von Gerichtsaſſeſſoren. Nach einem Erlaß des Großh. Juſtizminiſteriums haben ſich zur vorübergehenden Be⸗ ſchäftigung bon Gerichtsaſſeſſoren in Baden außer einigen Handels⸗ lammern etwa 36 Banken und kaufmänniſche und induſtrielle Unternehmungen bereit erklärt, davon allein 19 im Mannheimer Handelskammerbezirk. ** Militärdienſtnachrichten. Ahmed 9 amdi, Lt. à 1. s. der Armee, kommandiert zur Dienſtleiſtung beim Inf.⸗Regt. 160, aus dem Heere ausgeſchieden. Befördert zu Oberlts.: die Lts, der (Karlsruhe) des Feldart.⸗Regts. 66; die Ets. der Landw.⸗Inf.; Umbauer(Karlsruhe) der Landw.⸗Inf. 1. Aufgebots, Moll (Mannheim) der Landw.⸗Inf. 1. Aufgebots, Frhr. v. Wurzach (Bruchſal) der Landw.⸗Kav. 1. Aufgebots; zu. Ets. der Reſ.: die Vizefeldwebel bezw. Vizewachtmeiſter: Stark(Freiburg) des Gen.⸗Regts. 110, Cullmann(Heidelberg) des Jäger⸗Regts. zu Pferde Nr. 5. Der Abſchied bewilligt: Hönig(Karlsruhe), Lt. des Landw.⸗Trains 1. Aufgebots, Frhr. v. Gienanth(Mann⸗ heim), Lt. der Landw.⸗Kav. 2. Aufgebots. Zum Stabsarzt beför⸗ detr: der Oberarzt der Landw. 1. Aufgebots Adolph(Mannheim), Dr. Meyner(Mosbach. Zimmermann, Inſp. beim Ka⸗ dettenhauſe in Karlsruhe, auf ſeinen Antrag zum 1. Dezember 1910 mit Penſton in den Ruheſtand verſetzt. * Zur Lostrennung der Rheinau. Wie wir bereits im Mit⸗ tagsblatt berichteten, fand geſtern die Beſichtigung der Rheinau durch Se. Exzellenz Freiherrn von und zu Bodman und hieran anſchließend gegen Abend eine Sitzung des Ge⸗ meinderates und der Lostrennungskommiſſion unter Vorſitz des Miniſters und in Anweſenheit des Großh. anläßlich des Stiftungsfeſtes zum Ehren⸗Präſidenten der Geſell⸗ ſchaft gewählt wurde. Zum Ehrenmitglied wurde unter andern ernannt Profeſſor Staunyn⸗Baden⸗Baden. Geheimrat Senator hielt die Feſtrede, in der er einen Rückblick über die Entwicklung der Geſellſchaft gab. Es folgten dann eine Reihe von Glück⸗ wunſch⸗Anſprachen. Namens der Univerſität ſprach Geh. Rat Rübner, der ſelbſt Mediziner iſt. Nr=— Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Kirchenkonzert. Das am Sonntag, den 30. Okt. abends 8 Uhr in der Johannisk ir ch e(Lindenhoff ſtattfindende Konzert ver⸗ ſpricht einen hohen künſtleriſchen Genuß. Unter den Mitwirkenden iſt in erſter Lintie Frau Hedwig Haas von hier zu nennen, die mit ihrer prächtigen Sopranſtimme mehrere Lieder vortragen wird. Herr Theodor Müller, ein Schüler des Herrn Konzertmeiſters Schuſter, wird zwei Violinſoli ſpielen, von denen beſonders ein Largo von Reger intereſſieren wird. Herr Heinri Leuz der ſchon oft Proben ſeiner Meiſterſchaft auf der Orgel abgelegt hat, wird neben einem Choralvorſpiel von Reger eine Phantaſie über„Ein“ feſte Burg“ von dem verſtorbenen Herrn Muſikdirektor Hänlein zu Gehör bringen. Mit Herrn Organiſt Eckert zuſammen ſpielt er die Femoll⸗Phantaſie für Orgel zu 4 Händen von Mozart. Auch der Kirchenchor der Johanniskirche unter Leitung des Herrn Friedrich Gellert iſt auf dem Programm vertreten. Das Konzert iſt als Vorfeier zum Reformationsfeſt gedacht. 5 Klavier⸗Abend. Fräulein Anna von Gabain wird am 31. Okt., abends halb 8 Uhr im Kaſinoſaal einen Klavierabend geben und folgende Werke zum Vortrag bringen: Sigfried Karg Elert op. 50, Erſte Sonate Eis⸗moll; Walter Courvoiſier op. 21 Variationen und Fuge über ein eigenes Thema in Es⸗dur); Beet⸗ hoven, op. 57 Sonate F⸗moll. Kleine Mitteilungen. Das ie eee e Jubiläum des „Zigeunerbaron“ an der Stätte ſeiner remiere im Wiener Wiedenertheater, mit den drei Hauptkräften, die damals das Werk zum Sieg führten: Girardi, Jofeffy und Streitmann, die mit faſt unverwelkter Friſche und brauſendem Temperament ſangen, weckte ware Beiſallsorkane, Die Anweſenheit Weingartners in der Loge Senſation des Abends— Das neue Stadtiheater in Mainz wird am nächſten Sonntag, 30. ds., mit einer Aufführung des„Sommernachts⸗ traum“ feierlich eröffnet. mittags findet ein Einweihungs⸗ akt ſtatt.— Die Kainz⸗Feier im Wiener urgtheater hat ein Exträg⸗ 50jährige Stiftungsfeſt wurde heute Mittag im Beiſein zahlreicher Perſonen und neler Ehrengäſte durch eine Feſtſitzung begangen. mehr als 6000 Kronen geliefert, was eine ber Höchſtein⸗ r Bühne darſtellt. 5 verſtorbenen Herrn Hofrat Dr. H. Reſ.: Oldermann(Osnabrück) des Gren.⸗Regt, 110; Geſell ——, ðê. ÄÄwA ͤxßß Den Vorſitz führte Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Senator, der der Witwe Strauß wurde vielbemerkt, ſeine Demiſſion bildete die Landeskommiſſärs und des Großh. Amtsvorſtandes ſtatt. Neben den Verlauf der Sitzung erfahren wir folgendes: Der Herr Miniſter ſchilderte zunächſt die gewonnenen Eindrücke und be⸗ tonte, daß er unter keinen Umſtänden für eine Ein⸗ gemeindung der Geſamtgemeinde in die Stadt⸗ gemeinde Mannheim zu haben ſei, daß er aber an⸗ dererſeits die unumgängliche Notwendigkeit der Lostrennung des Ortsteiles Rheinau und deſſen Einverleibung in die Stadtgemeinde Mannheim einſehe. Er behielt ſich vor, nach dieſer Richtung hin nochmalt⸗ mit Mannheim in Verbindung zu treten und ſtellte einen Erlaß des Großh. Miniſteriums in Ausſicht, in welchem alle Punkte der Lostrennung eingehend zur Erörterung gelangen. Werde dieſer Erlaß beiderſeits gebilligt, ſo könne die Lostrennung und Ein⸗ gemeindung der Rheinau auf Grund einer Staatsminiſte⸗ rialentſchließung erfolgen. Sei eine gütliche Einigung jedoch nicht möglich, ſo würde dem nächſten Landtage eine Vorlage für ein entſprechendes Geſetz gemacht werden. „ Vereidigung der neuen Rekruten. Heute Vormittag fand die Vereidigung der in dieſem Herbſte eingetretenen Rekruten ſtatt. Die Fahnenkompagnie begab ſich mit dem Trommlerkorps und der Kapelle nach dem Hauſe des Herrn Oberſten zur Abholung der Fahnen, von da erfolgte der Marſch in die Kirchen. * Eine Trauerfeier zum Gedächtnis des am 11. Septemben Caro, veranſtaltet vom Oberrheiniſchen Bezirksverein Deutſcher Chemiker und vom Mannheimer Bezirksverein Deutſcher Ingenieure, findet am Montag, den 31. Oktober, abends 8 Uhr, im Saale des Geſell⸗ ſchaftshauſes der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Lud⸗ wigshafen ſtatt. Gedächtnisreden werden gehalten für den Ober⸗ rheiniſchen Bezirksverein Deutſcher Chemiler von Herrn Dr. F. Raſchig, Ludwigshafen und für den Mannheimer Bezirks⸗ verein Deutſcher Ingenieure von Herrn Direktor R. Blümcke, Mannheim. Geſangsvorträge des Geſangvereins der Anilin⸗ fabrik umrahmen die Feier. * Zu dem Bankſchwindel iſt weiter zu berichten, daß der zweite Verhaftete der 49 Jahre alte Agent Mader iſt, der aus der Nähe von Zürich ſtammt. Mader lernte in Zürich den jungen Böhme ken⸗ nen, der damals bei den„Roten Radlern“ in Zürich bedienſtet war“ Zweifellos iſt der junge Böhme das Opfer des viel älteren Mader, des geiſtigen Urhebers des mißlungenen Coups. Vorgeſtern waren ſie hierhergefahren und logierten zuſammen in einem Hotel. Sie hatten verabredet, mit dem erſchwindelten Gelde bereits geſtern Abend abzudampfen. Mader wartete jedoch vergebens auf ſeinen jungen Genoſſen und wohl in der Annahme, daß der Coup ge⸗ lungen ſei und ſein Frund allein mit der Beute davongefahren ſei⸗ logierte er ſich geſtern Abend in einem anderen Gaſthaus ein, in dem er heute früh verhaftet wurde. *Der Schnellzugszuſchlag. In Baden muß bekanntlich zu den Eilzugskarten ein Schnellzugszuſchlag gelöſt werden: für die 8. Klaſſe 25 Pfg. bis zu 75 Km., 50 Pfg. von 76 Km. bis zu 150 Km. und 1 M. bei Strecken über 150 Km. Die Strecke Baſel⸗Karls⸗ ruhe hat eine Länge von 197 Km., man muß alio, wenn man die Strecke durchfährt, 1 M. zahlen. Ein findiger Reiſender aber nahm von Baſel einen Schnellzugszuſchlag nach dem 62 Km. von Baſel entfernten Freiburg. Dafür zahlte er 25 Pf. In Freiburg ließ er ſich einen neuen Zuſchlag nach Offenburg geben und zahlte für die Entfernung von 63 Km. wiederum 25 Pf. Dortſelbſt ver⸗ ließ er die Sperre und ließ ſich eine dritte Zuſchlagskarte bis nach Karlsruhe geben, Karlsruhe aber iſt nur 72 Km. von Offe burg entfernt und daher mußte unſer Mann. wiederum n Pfennig zablen. Dadurch alſo, daß er in Offenburg un jedoch den Eilzug wieder weiter ö benutzte, ſparte er die Summ bon 25 Pf. Das paßte dem Fiskus nicht und als der Mann di 25 Pf. nicht zahlen wollte, verklagte er ihn. Der Beklagte vert beim Amtsgerichte den Standpunkt, daß er ſtets guf der gan Strecke im Beſitze eines gültigen Fahrtausweiſes geweſen ſei daher die 6 M. Strafe, die die Bahn jetzt verlangte, nicht zahlen habe. Der Fiskus dagegen vertrat die Anſchauung, d Unterbrechung in Off i beklagtiſche Anwalt, Dr. Oskar Mayer hier, vertrat dagegen Standpunkt, daß es der Bahn doch ganz gleichgültig ſein kön mit welchem Zug der Beklagte weiterfahre und daß außer eine Unterbrechung der Fahrt inſofern vorliege, als ja die Ei zugskarte in Offenburg gelocht worden ſei und daher der Beklagt das Recht verloren habe die Fahrt nochmals zu unterbre Das Amtsgericht billigte dieſen Standpunkt und ſwie die Klage ab. Der Fiskus aber hat etwa 12 M. an Koſten zu zahlen und außerdem ſeinem Aſſeſſor, den er extra wegen ſer Angelegenheit nach Mannheim entſandte, die Diäten zu güten! * Die Phänomene des Hypnotismus betitelte ſich ein Vor⸗ trag, den Herr Georg Rieh J, Hypnologe aus München, ge Abend im Kaſinoſaal hielt. Redner trennt ſcharf den Hypnotismus als edle Kunſt von dem„amerikaniſchen ſtelleriſchen, wie er zur Unterhaltung und Beluſtigung des likums geboten wirz. Der wahre Hypnotismus bringe der Menſchheit Wohl. Suggeſtion, ein Vorgänger des Hypn mus, iſt eine Erſcheinung, die der feine Beobachter tagtäglie Verkehr mit den Mitmenſchen beobachten kann. Was w ſpielsweiſe die Mode, deren Produkte uns heute gefalle weil ſie„mode“ ſind und von denen wir uns nach Zeit mit Mißfallen abwenden, etwas anderes als Suggeſti Unſer menſchliches Sein beſteht aus einem Doppel⸗Ich, einen ſubjektiven und objektiven Ich. Das ſubjektive Ich kann man mit Unterbewußtſein bezeichnen. Iſt das ſubjektive Ich über das gewöhnliche, unbewußte Maß binaus ausgebildet nennt man deſſen Träger Genie(Napoleon). Gelangt da jektive Ich zur Herrſchaft über das objektive, ſo tritt Menſchen der Zuſtand ein, den wir Irrſinn nennen. Ei ler hat neben dem objektiven Ich, das jeder Menſch be vergrößerte Tätigkeit des Unterbewußtſeins. Ein Nichtküt beſizt wohl die Fähigkeit, eine großartige Zeichnung nach er Natur anzufertigen, aber das, was man als Leben und Stimmun des Bildes empfindet, vermag er in ſeinen Strichen nicht Darſtellung zu bringen. Schlaf wird gemeinhin als Ermüdu des Körpers bezeichnet. Er iſt es aber nicht, ſondern nur e Reaktion der Autoſuggeſtion des Gehirnes. Der hypnof Schlaf ſei ungemein wohltuender und erquickender, als der wöhnliche. Jeder Menſch iſt hypnotiſierfähig. Man unter Experimentaf- und Heilhypnoſe. Der Vortragende bezeichnet exemple einen Fall, in dem ein an hyſteriſcher Lähmung leid Kind auf Einredung hin, es könne nach einiger Zeit la tatſächlich geheilt wurde. Da der Menſch in⸗ ſeinem L etwas vergißt und ſämtliche Erlebniſſe in ſeinem aufſtapelt, ſo zeitigt die Experimentalhypnoſe oftmals wunderbare Erſcheinungen. Wenn man von Gefahren Hypnoſe ſprechen hört, ſo könne man ſich ruhig ſa noſen völlig gefahrlos ſind. lich auf fehlerhafte Prinzi 4. S ite! General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 26 dieſem Falle würde bei dem Hypnotiſierten ſofort der natürliche Inſtinkt der Selbſterhaltungstrieb, in Wirkſamkeit treten. Jeder Hypnotiſierte iſt auch imſtande, ſich ſelbſt aus dem Schlafzuſtande zu erwecken. Das Begehen eines Verbrechens im Hypnotismus iſt ebenfalls ausgeſchloſſen. Desgleichen iſt unmöglich die Preis⸗ gebung eines Geheimniſſes im hypnotiſchen Zuſtande. Der Re⸗ ferent beſprach ſchließlich die Suggeſtivtherapie als wertvolles Heilmittel(Prof. Eulenburg, Berlin) und die hypnotiſche Be⸗ handlung bei ſchmerzhaften Operationen. Die lehrreichen und intereſſanten Darlegungen ernteten beim Publikum lebhaften Beifall. * Bolkswirtſchaftliche Abende. Die Teilnehmer der Volkswirt⸗ ſchaftlichen Abende und ſonſtige Intereſſenten werden auf den am Fveitag, den 28. Oktober, abends 8½ Uhr, im Hotel National ſtatt⸗ findenden Volkswirtſchaftlichen Abend aufmerkſam ge⸗ macht. Herr Profeſſor Franz Thorbecke wird über„Die deutſche Kolonialpolitik auf dem dritten Kolo⸗ nialkongreß“ ſprechen. * Wegen Uebertretung der Arbeiterſchutzbeſtimmungen ſtand geſtern der Damenſchneider Auguſt Weczera zum dritten Male vor dem Schöffengericht. Er ließ ſeine Arbeiterinnen an Sams⸗ tagen, wo der Arbeitsſchluß um ½6 Uhr zu erfolgen hat, bis 6, 7 und 8 Uhr weiter arbeiten. Da er zweimal mit je 20 M. beſtraft wurde, lautet diesmal das Urteil auf 90., event. 10 Tage Ge⸗ füngnis. *4677 Beſucher— das iſt das Ergebnis des letzten Sonntags im Saalbautheater! Dieſe Zahlen ſprechen ohne Zweifel niehr als Worte vermögen. In dem neuen Programm bringt die Direktion von heute ab einen Film, der beim Publikum das größte Erſtaunen hervorrufen muß:„Verborgene Wunder der Natur“, Mikroben⸗Photographie in 40 000facher Vergrößerung. Sicherlich iſt es ein Verdienſt der rührigen Direktion des Saalbautheaters, mit dieſem Film dazu beigetragen zu haben, das Intereſſe an der mikroſkopiſchen Welt mit ihren bielen tauſenden von Wundern, die dem bloßen Auge ſtets verborgen ſind, zu heben. In einer ſpäter erſcheinenden Filmſerie wird die Direktion weitere Bilder aus dem Mikroben⸗ und Infuſorienreich zeigen können. Die weitere Zuſammenſtellung des neuen Programms iſt im Inſeratenteil er⸗ ſichtlich. *Berichtigung. In der Notiz„Poſtaliſches“ im heutigen Mittagsblatt hat ſich ein Druckfehler eingeſchlichen. Es muß am Schluſſe heißen„Poſtausweiskarten“ und nicht Poſt⸗ lagerkarten. Aus dem Großherzogtum. * Friedrichsfeld, 25. Okt. Um einen würdigen Schmuck iſt vor kurzem die hieſige kalh. Pfarrkirche bereichert wor⸗ den. Das Pfarramt Seckenheim und der dortige Stiftungsrat haben den ganzen Kreuzweg(14 Stationsbilder), wie er ſich ehe⸗ dem in der Kirche in Seckenheim befand, der hieſigen kath. Kirche zum Geſchenk gemacht. Am Sonntag fand die Einweihung ſtatt. — Geſtohlen wurden einem Landwirt direkt vom Acker ſeine ganzen Kartoffeln. Als geerntet werden ſollte, ſtellte ſich heraus, daß andere Hände dies ſchon beſorgt hatten. „ Ladenburg, 26. Okt. Am morgigen Donnerstag abends 8 Uhr, findet im Rathausſaale eine Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. die Ge⸗ nehmigung eines Kredits für Vorarbeiten anläßlich der Erweite⸗ rung des Realſchulgebäudes, ſowie die Genehmigung der Ge⸗ Meindevoranſchlagsüberſchreitungen pro 1909. Wfulz, Heſſen und Umgehung. „ leine Mitleilungen aus den Nachbar⸗ [üönudern. In Niederſimten wurde die Sägemühle von Friedrich Selbel ſamt den darin lagernden Holzvorräten und der Dampfmaſchine durch Feuer gänzlich zerſtört.— Bei Nier⸗ ſtein wurde im Rheine eine männliche Leiche geländet. Sie war mit roter Unterjacke, grauem blaugeſtreiften Hemd, blauer Unterhoſe und wollenen dunkelblauen Strümpfen bekleidet, Der Ertrunkene dürfte etwa 40 Jahre alt ſein und dem Schiffer⸗ ſtande angehören.— In Groß⸗Gerau nahm das einzige Söhnchen des Landwirts Steitz II, im Alter von 3½ Jahren, ein an der Wand hängendes Flobert, ging auf ſeinen Vater zu und rief: Ich ſchieße Dich tot. Der Vater lachte, nahm dem Kind die Waffe ab, in der Abſicht, zu zeigen, wie man das macht und im Spaß zielte der Vater auf das Kind, natürlich im Glauben, das Flobert ſei ungeladen, drückte los und ſchoß ihm in den Unterleib. Das Kind dürfte mit dem Leben davonkommen. — In Bensheim wurde das bekannte Hotel„Zum deutſchen Haus“ bei der Zwangsverſteigerung für die Summe von 105 000 Mark zugeſchlagen. Steigerer iſt der Arbeiterbildungsverein in Worms.— Der Begründer der Bierbrauerei J. A. Guntrum in Beusheim, Jak. Alex. Guntrum, ſtarb am Samstag abend im hohen Alter von 82 Jahren.— Die Arbeitnehmer⸗ wahlen zur Ortskrankenkaſſe, die in Bensheim am verfloſſenen Samstag ſtattfanden, haben mit einem Sieg der ſozialdemokratiſchen Liſte geendet. Sportliche Nundſchan. Pferderennen. * Pferderennen zu Vincennes. 25.Okt. Prix de Gravelle. 2500 Frs. I. Heuneſſys The Fried(Hawkins), 2. Paſtel, 3. Gueffurttia. 9210 19, 15, 32: 10.— Prix de Bonneul. 4000 Frs. 1. Baxillers Jurupary(Barré), 2. Voe Vietts, 3. Chalabre. 6210; 17 17 19710.— Prix du Perreux. 4000 Frs. 1. Bottens Prince Al⸗ Bert II(Heath), 2. Champfleury II, 3. Bairam II. 204:10; 48, 18, J0.— Prix de Saint Maurice. 3500 Fres. 1. Veil⸗Picards Don⸗ eurt(Parfrement), 2. Sunday, 3. Coup de Mer. 27:10j 17, 88, 40:10. Avpiatik. Weitere Fliegerabſtürze. Der Breslauer Aviatiker Fritz Hei⸗ denreich, der vorige Woche in Verlin den Zuſatzpreis zum Lanzpreis gewann, iſt geſtern auf dem Breslauer Flugplatz im Vorort Wilhelmsruh nach einer Anzahl wohlgelungener Schauflüge kurz vor der beabſichtigten endgültigen Landung abgeſtürzt. Der Flugapparat wurde vollſtändig zerſtört, Heidenreich ſelber wurde nur leicht verletzt unter den Trümmern hervorgezogen. — Schlimmer erging es dem ungariſchen Aviatiker Prof. Ernſt Horvath, der aus einer Höhe von 10 Metern abgeſtürzt und lebensgefährlich verletzt worden iſt. Der Apparat iſt gertrümmert. * Eulers Rekorddauerflug, der den Rekordflug Jeannins im Ueberlandflug Trier⸗Metz bedeutend übertrumpfte, fand nicht am Montag abend, ſondern geſtern Vormittag ſtatt. Der Abendflug war zwar auch eine hervorragende Leiſtung, ſtellte aber keinen Rekord dar. Ueber den geſtrigen glänzenden Flug liegt folgende Ur⸗ künde der Funktionäre des Deutſchen Luftſchiffer⸗Verbandes vor: „Darmſtadt, Uebungsplatz, den 25. Oktober 1910. Herr Auguſt Guler ſtartete heute Morgen um 10 Uhr 15 Minuten, um den deutſchen Diſtanz⸗ und Dauerrekord zu ſchlagen; er flog insgeſamt drei Stunden ſechs Minuten und 18 Sek., ohne die Erde zu berühren und landete um 1 Uhr 21 Minuten 18 Sekunden 60 Meter von ſeiner Flugmaſchinenhalle entfernt. Die durchſchnittliche Höhe während des ganzen Fluges betrug 25 bis 30 Meter, die niedrigſte Höhe nicht weniger wie zehn Meter, und die höchſte Höhe etwa 80 Meter. Der Wind war ſehr unregel⸗ mäßig, böig, teilweiſe ganz abflauend, teilweiſe ſehr heftig. Mit dieſem Fluge iſt der deutſche Dauerrekord, welcher auf zwei Stunden 40 Minuten ſteht, um 26 Minuten und 17 Sekunden geſchlagen worden. v. Hiddeſſen, Leutnant im 1. Leibdragonerregiment Nr. 24, und amtlicher Zeitnehmer des Deutſchen Luftſchifferbundes, Heinrich Scanzoni v. Lichtenfels, Leutnant im Leibgarde⸗ aafart 11. Charles de Begulieu, Leutnant im Leibgarde⸗ Regiment 115, Albrecht Graf v. Rechtern Limpurg, Leutnant im Leibgarde⸗Regiment 115, Kage, Feuerwerkshauptmann.“ Von Tag zu Tag. — Tragiſcher Abſchluß einer Affäre. Berlinu, 26. Okt. Eine Revolveraffäre in der Salzburgerſtraße, in deren Mittel⸗ punkt eine Wirtſchafterin ſtand, fand jetzt ihren tragiſchen Abſchluß. Einer der Beteiligten, Rittmeiſter a. D. von Eſchwege, erſchoß ſich aus Sorge vor dem gerichs ichen Nachſpiel. — 40000 Mark Poſtgelder unterſchlagen. Nürnberg, 25. Okt. Der Poſtmeiſter Kämmerer vom Briefpoſtamt Nürnberg wurde unter dem Verdacht der Unter⸗ ſchlagung amtlicher Gelder in Höhe von etwa 40 000 Mark in Unterſuchungshaſt genommen. — Ein Bubenſtück. Beuthen(0berſchleſien), 25. Okt.(Amtlich.) Am Sonntag abend war der Zug 810 verbrecheriſcher Weiſe dadurch gefährdet, daß an zwei ver⸗ ſchiedenen Stellen von Kilometer 9,8 bis 10,5 der Strecke Ratibor⸗Troppau drei Eggen, zwei Schienenſtücke und eine Bahnſchwelle über das Gleis gelegt wurden. Der Lokomotiv⸗ führer erkannte die Gefahr und brachte den Zug rechtzeitig zum Stillſtand. Die Nachforſchungen blieben erfolglos. Voit Jüuge erfafß! drier d Dkt Seue morgen 8 Uhr 49 Min. wurde durch den Schnellzug 121 Metz⸗ Gießen auf dem Ueberwege am nördlichen Flügel des Bahn⸗ hofes Hetzerath bei ſtarkem Nebel infolge nochmaliger Oeff⸗ nung der bereits geſchloſſen geweſenen Zugſchranke eine Fuhr⸗ werk überfahren. Der Fuhrmann wurde getötet, der Wagen zertrümmert. — Verbrechen gegen das keimende Leben. Char⸗ lottenburg, 26. Okt. Geſtern benachrichtigte die Hebamme Czikowski die Staatsanwaltſchaft, daß in ihrer Wohnung eine weibliche Leiche abzuholen ſei. Die Kriminalpolizei ermittelte, »daß es ſich um die Leiche der ſeit 3 Tagen vermißten 34jährigen Dienſtmagd Erneſtine Nippe handelte, welche ſich ſeit dieſer Zeit in der Wohnung der Hebamme befand. Frau Czikowski wurde unter dem Verdacht der Beihilfe der Abtreibung verhaftet. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Berlin, 26. Okt. Auf die Eingabe des Vereins der aus⸗ ländiſchen Preſſe in Sachen der bei den Moabiter Vorgängen zu Schaden gekommenen Journaliſten richtete der Miniſter des Innern an den Vorſitzenden des Vereins ein Antwortſchreiben, in dem als Unterſuchungsergebnis feſtgeſtellt wird, daß die ausländiſchen Jour⸗ naliſten Mitſchuld an dem Vorkommnis tragen. W. Paris, 26. Okt. Das engliſche lenkbare Luftſchiff die „Morning Poſt“ verließ heute morgen 10.15 Uhr die Halle in Moiſ⸗ ſon bei Paris und trat die Fahrt nach Alderſhot an. *Paris, 26. Okt. Das„Journal“ behauptet, daß Miniſter Viviani feſt entſchloſſen ſei, demnächſt ſeine Entlaſſung zu geben, weil er auch die allgemeine Politik Briands nicht teile. In Regierungskreiſen werden allerdings die Gerüchte über die Mücktrittsabſichten einzelner Miniſter als unbegründet bezeichnet. Zur kommenden Reichstagswahl. * Lörrach, 26. Okt. Die Sozialdemokratie ſtellte, wie die „Frankf. Ztg.“ meldet, im Wahlkreiſe Lörrach⸗Mülheim⸗Breiſach den Landtagsabg. Ernſt Röſch in Lörrach als Kandidaten auf. Großer Juwelendiebſtahl. * Berlin, 26. Okt.(Priv.⸗Telegr.) In der vergangenen Nacht wurden in einem Juwelierladen in der Oranienſtraße Waren im Werte von 40 000 durch einen Deckeneinbruch aus der oberen Etage geſtohlen. Die Einbrecher entkamen Die Abreiſe des Kronprinzenpaares nach Oſtaſien. * Potsdam, 26. Okt. Die Abreiſe des Kronprinzenpaares nach Oſtaſien findet am 2. November früh 8 Uhr am Anhalter Bahnhof ſtatt. v. Schön in Paris eingetroffen. * Paris, 26. Okt. Der neue deutſche Botſchafter, Freiherr b. Schön, iſt lt.„Frkf. Ztg.“ heute in Paris eingetroffen. Die Kriſis in Frankreich. 8 W. Paris, 26. Okt. Die„Aktion“ ſchreibt: In einer ſo ernſten Kriſis wie ſie das demokratiſche Frankreich jetzt durchmacht, iſt das vollſtändige Einvernehmen zwiſchen den Miniſterien unerläßlich. Wenn es Miniſter gibt, die nicht kaltblütig und vorausſehend genug ſind, um anarchiſtiſchen Erpreſſern die Stirn zu bieten, dann iſt es beſſer, wenn ſie Perſönlichkeiten Platz machen, die für Drohungen unempfindlicher ſind. Der„Figaro“ ſchreibt: Der Miniſterpräſident darf zwiſchen den ihm obliegenden Pflichten und den Gefühlen perſönlicher Freundſchaft nicht ſchwanken. Die öffentliche Meinung, die über die anarchiſtiſche Syndikatsbewegung und auch über den parlamentariſchen Anarchismus empört iſt, wird den mutigen Mann, der ſich der Revolution entgegenſtellt, rückhaltlos unter⸗ ſtützen. Im„Matin“ erklärt der Deputierte Boret: Die Kriſis hat ſchlimm begonnen, man muß fürchten, daß ſie noch ſchlimmer en⸗ digen wird. Denn die demokratiſchen Schreier, die durch ihr geſtriges Verhalten Frankreich vor deim Ausland entehrt haben, machen eine fruchtbare Arbeit unmöglich. Es gibt nur ein Heilmittel: Auflöſung der Kammer. Die Unwetterkataſtrophe in Süditalien. * Piſa, 26. Okt. Der König iſt zum Beſuch der vom Unwetter heimgeſuchten Gegenden nach Neapel abgereiſt. * Ro m, 26 Okt. Der Marineminiſter telegraphierte aus Capa⸗ miccivla, daß dort der Schadeu ſehr groß ſei. In Iſchia ſei das Un⸗ glück nicht ganz ſo groß. In beiden Orten ſei die Waſſerleitung unterbrochen und Wege wie Chauſſeen beſchädigt. In Forio an der Weſtküſte von Iſchia ſind 12 Perſouen umgekommen. Der Miniſter beſuchte heute Barand und Lacev Amenod und die dortige Umgegend, wo viel Schaden angerichtet wurde. Der Kreuzer San Georgue iſt vor Iſchig, das Linienſchiff Sardigna mit Pionier⸗Abteilungen in Caſamicciola eingetroſſen. Der Marineminiſter leitet die Hilfsaktion. Man wird vor allem ſofort die Waſſerleitungen und Wege wieder⸗ herſtellen. Der ungariſche Staatsvoranſchlag für 1911. W. Budapeſt, 26. Okt. Der heute veröffentlichte Staats⸗ voranſchlag für das Jahr 1911 weiſt folgende Ziffern auf: Or⸗ dentliche Ausgaben etwa 1492,20 Millionen Kronen, außerordent⸗ liche Ausgaben für die Inveſtierung von Eiſenbahnwagen und für die Legung von 2 Geleiſen auf der Staatsbahn etwa 179,20 Millionen Kronen. Die ordentlichen Einnahmen ſind veranſchlagt mit etwa 1537,16 Millionen Kronen, und die außerordentlichen mit etwa 135,34 Millionen, darunter Anleihegelder in Höhe von 128,3 Millionen Kronen. Der Voranſchlag weiſt deine Geſamk⸗ ausgabe von 1672 457 302 Kronen, gegenüber den Ausgaben des Vorjahres in Höhe von 1555 720 000 Kronen. Die Geſamtein⸗ nahmen betragen 1672 507 129 Kronen gegenüber 1555 770 000 Kronen des letzten Budgetjahres. Dieſe ergeben ſomit einen Ueberſchuß von 49827 Kronen. Die Einnahmen ſind ſehr vor⸗ ſichtig berechnet und die direkten Steuern mit Mehreinnahme pon 37 940 000 Kronen, die Rechtsgebühren mit 16 330 000 Kr., die Tabakgefälle mit 20 830 000 Kronen, die Staatsbahn mit 44530000 Kronen und endlich Poſt⸗ und Telegraph mit einer Mehreinnahme von 13 718 000 Kronen veranſchlagt. Kaiſer Wilhelm in Brüſſel. * Brüſſel, 25. Okt. Der Kaiſer antwortete auf den Toaſt des Königs in deutſcher Sprache mit folgendem Trinkſp büch Die tiefempfundenen Worte der Freundſchaft, die Eure Majeſtät zugleich im Namen Ihrer Majeſtät der Königin an uns, die Kaiſerin, meine Tochter und mich gerichtet haben, ſind wie ſie aus warmen Herzen gekommen, zu warmen Herzen gedrungen. In lebhafteſter Freude gedenken wir des Beſuches, den Eure Majeſtäten uns im vergangenen Früh⸗ jahr in Potsdam abgeſtattet haben und es war uns eine liebe Pflicht der Dankbarkeit, zu ſeiner Erwiderung ſo bald wie möglich hierher zu eilen. Der glänzende Empfang, der uns von Euren Majeſtäten und dem belgiſchen Volke in⸗ mitten dieſer herrlichen Hauptſtadt bereitet worden iſt, hat uns im Innerſten gerührt und ſtimmt uns zu um ſo herz⸗ licherem Danke, als wir in ihm einen Ausdruck des engen Bandes erblicken dürfen, das nicht nur unſere Familien, ſondern auch unſere Völker umſchlingt. Mit freundſchaft⸗ lichſter Sympathie verfolgen und begleiten ich und ganz Deutſchland die ſtaunenswerten Erfolge, die auf allen Ge⸗ bieten von Handel und Induſtrie dem raſtlos tätigen Volke Belgiens beſchieden ſind und deren Krönung wir in der ſo glänzend gelungenen Weltausſtellung dieſes Jahres begrüßen. Den ganzen Weltkreis umſpannt Belgiens Welthandel und friedliche Kulturarbeit iſt es, in der ſich allüberall Deutſche und Belgier begegnen. Mit gleicher Bewunderung erfüllt uns die Pflege idealer Güter, in der Belgiens Dichter und Künſtler ſich einen ſo hervorragenden Platz erworben haben. Mögen die vertrauensvollen und freundnachbarlichen Be⸗ ziehungen, von denen erſt in jüngſter Zeit die Verhandlungen unſerer Regierungen einen ſo erfreulichen Beweis gegeben haben, ſich immer enger geſtalten. Möge von Eurer Majeſtät Regierung Heil und Segen ausſtrömen auf Ihr Königshaus und Ihr Volk, das iſt mein aus tiefſtem Herzen kommender Wunſch, mit dem ich rufe: Ihre Majeſtäten, der König und die Königin der Belgier leben hoch! * Brüſſel, 26. Okt. Der Kaiſer und die Kaiſerin und Prin⸗ zeſſin Viktoria Luiſe, der König und die Königin von Belgien be⸗ ſuchten heute Vormittag die Ausſtellung altbelgiſcher Kunſt in Sin⸗ quantengire. Sie wurden empfangen und geführt von dem früheren Miniſter Baron von de Deſeampa⸗David. Die Beſichtigung der wundervoll und ſchön angeordneten Kunſtſchätze dauerte zwei Stunden. Die Majeſtäten fuhren dann im offenen Zweiſpänner mit einer Kavallerie⸗Eskorte fort, überall freudig begrüßt. Vor dem Muſeum hatte eine Ehrenwache und eine Abteilung Hellebardiere in der Tracht aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts Aufſtellung genommen. Um halb 1 Uhr fand im Schloß ein internes Frühſtück und Marſchalltafel ſtatt. —.— Berkiner Brurftrerzugk. [Bon unſerem Berſiner Bureau.) Berlin, 26. Okt. Zu dem Zuſammenſtoß zwiſchen Schutzleuten und ausländiſchen Journaliſten bei den Moabiter Unruhen wird von beteiligter Seite gemeldet: Das deutſche Auswärtige Amt hat auf das Geſuch der engliſchen und ameri⸗ kaniſchen Regierung wegen einer Unterſuchung der bekaunten Moabiter Journaliſten⸗Affäre vom 28. September ſoeben eine Antwort erteilt. In Uebereinſtimmung mit der Polizei⸗ behörde lehnt es die Regierung ab, gegen die beteiligten Schutzleute in irgend einer Weiſe vorzugehen. Nach dem Ergebnis der Unterſuchung der Angelegenheit ſollen die be⸗ treffenden engliſchen und amerikaniſchen Journaliſten ſich ſo benommen haben, daß die Schutzleute der Ueberzeugung waren, es mit Führern des Janhagels zu tun zu haben. Die Mitteilung des Auswärtigen Amts bezeichnet die Angelegen⸗ heit als einen bedauerlichen Zwiſchenfall, der weſentlich durch ein Mißverſtändnis hervorgerufen iſt, ſieht aber keinen Grund, den beteiligten Schutzleuten einen Vorwurf zu machen. Die beteiligten ausländiſchen Korreſpondenten beſtreiten die Richtigkeit der Behauptungen der Polizeibeamten, auf die ſich die Regierung beruft. Die Freiſprechung der Miß Le Neve. EBerlin, 26. Okt. Aus London wird gemeldet: Der Wahrſpruch der Geſchworenen gegen Ethel Le Neve er⸗ folgte nach 19 Minuten Beratung, die Verhandlung gegen Le Neve war nur kurz, aber hochdramatiſch und ſtand im ſchärfſten Gegenſatz zu dem Crippenprozeß. Statt des ſtarken unerſchütterlichen Mannes ſtand ein gebrochenes Weib vor ihrem Richter, das Bild eines vatloſen Elends. Selbſt dem gefürchteten Staatsanwalt ſchien ſein Plaidoyer gegen die Angeklagte nicht recht von Herzen zu kommen. Er erklärte, die Schulderkenntniſſe ließen ſich nicht durch Tatſachen be⸗ weiſen, doch ſeien dieſe aus dem Tatbeſtand zu folgern. Die Wirtſchafterin und Freundin der Le Neve Miß Jackſon be⸗ kundet als Zeugin, daß Miß Le Neve einmal in großer Auf⸗ regung nach Hauſe gekommen und offenbar in höchſter ſeeliſcher Erxregung geweſen wäre. Der Staatsanwalt folgert daraus, daß Crippen ihr damals den Mord mitgeteilt hätte, doch wäre es nicht mit Sicherheit feſtzuſtellen, ob ſich dies vor oder nach dem Verſchwinden der Miſſis Crippen zugetragen hätte. Der Verteidiger Miſter Shmith hebt in geſchickter Rede hervor, daß ein berechnender Verbrecher wie Crippen nicht daran gedacht haben würde, ſich einem nervöſen Mädchen zu verraten. Der Lordoberrichter reſumierte durchaus zu⸗ gunſten der Angeklagten. Ethel Le Neve vernahm ihren Freiſpruch mit derſelben ſtarren Ruhe, welche ſie während der ganzen Verhandlung bewahrt hatte. Zwei Wärterinnen führten ſie in den Gerichtsſaal. Vor deſſen Tor hatte ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt, doch gelang es Le Neve, das Gerichtsgebäude mit ihrer Schweſter durch einen Nebenausgang unbemerkt zu verlaſſen. Ihr Freiſpruch ent⸗ ſpricht ebenſo dem öffentlichen Gerechtigkeitsgefühl, wie die Verurteilung Crippens. Die Arbeiten des Reichstages. JBerlin, 26. Okt. In Regierungskreiſen beſteht der Wunſch, das Arbeitskammergeſetz und die Novelle zum Strafgeſetz⸗ buch noch in dieſem Jahre zur Verabſchiedung zu bringen. Ob die Erfüllung dieſes Wunſches möglich ſein wird, muß als sweifelhaft gelten. Gleich nach dem Zuſammentritt des Reichstages dürfte die Reichsregierung ſich mit den Parteien darüber ins Einvernehmen ſetzen, ob es möglich ſein wird, die Privatbeamten⸗Verſicherung in der kommenden Tagung zu erledigen. Von dem Verlauf dieſer Verhandlungen wird der Zeitpunkt der Einbringung der Vorlage im hohen Grade abhängen. 2 1. enrn b. e e ee —ỹF enn mno und anderen Metallen ſchen Bank in Erwartung der Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Dolkswirtschalt. Aluminium⸗Geſellſchaft m. b. H. Tenniugen 5 In Tenningen wurde eine Aluminium⸗Geſellſchaft m. b. H. ge⸗ gründet, deren Teilhaber die dortige Maſchinenfabrik und Eiſen⸗ giezerei.⸗G. und eine größere Firma in Mannheim ſind. Das Stammkapital beträgt 100 000, Gegenſtand des neuen Unternehmens für welche ein größerer Fabrikneubau im Entſtehen begriffen iſt, iſt die Herſtellung von Erzeugniſſen aus Aluminjum 7 und zwar ſollen zunächſt Aluminiumfolien nach einem patentierten Verfahren hergeſtellt werden. Aluminium⸗ folſen ſind ein wertvoller, weit billiger und doch in der Verwendung gleichartiger Erſatz für Staniol, wie ſolche für Chokolade, Schnupf⸗ kabake⸗ ete. Packungen Verwendung finden. Als Geſchäftsführer des neuen Unternehmens wurde Herr Alloir, Direktor der oben ge⸗ nannten Maſchinenfabrik, beſtellt. Der Betrieb des neuen Etabliſſe⸗ ments wird im Laufe des Monats Dezember aufgenommen werden. Telegraphiſche Handelsberichte. 2 Millionen⸗Anleihe der Stadt Fürth in Bayern. * Fürth, 26. Okt. Die Stadt Fürth nimmk die bereits an⸗ gekündigte Anleihe von 2 Mill. Mk. und zwar bei der Stuttgarter Lebensverſicherungs⸗ und Erſparnisbank lt.„Frkf. Ztg.“ zu 47½ Prozent auf. Immobilien A. G.„Noris“, Nürnberg. * Nürnberg, 26. Okt. Die Immobilien A. G.„Noris“, die der Pfälz. Bank naheſteht, verkaufte lt.„Frkf. Ztg.“ im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahre 18, im Vorjahre 13 Bauplätze, woraus ſie 205 564 M.(139 460.) Gewinn erzielte. Der Geſamtgewinn beträgt 276 900 M.(193 663.) Durch reſtliche 98 075 M. (8459.) ſteigt der ſtatutenmäßig vorzutragende Gewinn⸗Saldo auf 937,065 M. Damit iſt die ſtatutenmäßige Bedingung für die Liquidation gegeben, die in der nächſten Generalverſammlung be⸗ antragt werden ſoll. Die reſtlichen Grundſtücke der Geſellſchaft pon 3 526 630 Quadratfuß ſtehen noch mit 3,249,582 M. zu Buch, jedoch im neuen Geſchäftsjahr ſind davon ſchon wieder erhebliche Verkäufe erfolgt. Von den Grundſtücken der Geſellſchaft liegt ein beträchtlicher Teil baufertig an fertiggeſtellten Straßen. Schnellbahn Düſſeldorf⸗Köln. KFrankfurt a.., 26. Okt. Wie der Berliner Vertre⸗ ter der„Frkf. Ztg.“ hört, iſt der Vertrag zur Errichtung der Schnellbahn Düſſeldorf⸗Köln von beiden Städten unterzeichnet worden. Die Ausführung ſollen die A. E. G. und Siemens u. Halske erhalten. Es handelt ſich um ein Objekt von ca. 30 Mill. Mark. Die Genehmigung durch Eiſenbahnminiſter v. Breiten⸗ bach ſoll bevorſtehen. Anleihe⸗Verhandlungen der Provinz Buenos⸗Aires. * Berlin, 26. Okt. Wie die„Frkf. Ztg.“ hört, verhandelt die Provinz Buenos Aires mit einem deutſch⸗franzöſiſchen Kon⸗ ſortium wegen Beziehung einer 4½% prozentigen Anleihe im Betrage von etwa 3 Millionen Pfd., die zumteil für die Er⸗ bauung der Straßen und anderen produktiven Anlagen, zumteil zur Rückzahlung älterer Anleihebeträge Verwendung finden ſollen. Gründung einer Geſellſchaft mit 20 Millionen Aktienkapital. * Berlin, 26. Okt. Unter der Firma Tempelhofer Feld A. G. für Grundſtücksverwertung wurde heute in den Räumen der Deutſchen Bank eine Aktien⸗Geſellſchaft mit einem Kapital von 20 Millionen Mk. errichtet, die ihren Sitz in Tempelhof mit Zweigniederlaſſung in Berlin hat. Das Kapital iſt eingeteilt in 10 Mill. Aktien Lit. A, die auf das Grundſtück voll bezahlt wurden und 10 Mill. Lit. B mit zunächſt 25 Prozent Einzahlung. An der Gründung ſind beteiligt die Gemeinde Tempelhof, die Deutſche Bank, die Dresdner Bank, die Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank). Den Gegenſtand des Unternehmens bildet die Uebernahme der Rechte und Pflichten aus den von der Deut⸗ Errichtung der Geſellſchaft für dieſe mit der Gemeinde Tempelhof abgeſchloſſenen Vertrag betreffend die Verwertung der von der Gemeinde Tempelhof käuflich erwor⸗ benen reſtlichen Teile des Tempelhofer Feldes. Zum Vorſtand des Unternehmens wurde Kommerzienrat Georg Haberland be⸗ ſtellt. Neues vom Dividendenmarkt. Berlin, 26. Okt. Wie verlautet, dürfte bei der Dividende des Eiſenwerkes Rote Erde bei Dortmund dieſes Jahr ein—2proz. Abſtrich vorgenommen werden, die im Vorjahre bereits von 10 Proz. auf 7 Prozent zurückgegangen war. 8 5 Berlin, 26. Okt. Die Dividende der Georg Gerlach u. Co. .⸗G. in Berlin beträgt 8 Prozent(6 Proz. im Vorfahre). Berlin, 28. Okt. Der Aufſichtsrat der Akt.⸗Geſ. Hofbrau⸗ haus Hanau vorm. Nicolay beſchloß 3 Prozent(1 Prozent) Dividende zu verteilen. 8 * Augsburg, 26. Okt. Die Aktienbrauerei Prinz Karl von Bayern ſchlägt lt.„Frkf. Ztg.“ eine Dividende von 4 Prozent wie im Vorj. auf die Stamm⸗Aktien und 5 Prozent wie im Vorj, auf die Vorzugsaktien vor. Singen, 25. Okt. Maggis Nahrungsmittel⸗Akt.⸗Geſ. 10 p Ct. Divideude vor. Auch verteilt. Der Verwaltungsrat der Fabrik von in Kemptal ſchlägt für 1909/10 das letzte Jahr wurden 10 pCt. Probleme der Herſtellung VVVV in natürlichen Farben. Berlin, 26. Okt. Die Anilinfabrik Treptow ſteht im Begriff, ein Verfahren zu erwerben, das das Problem der Herſtellung von Photographien in natürlichen Farben löſen ſoll. Mit dieſem Problem beſchäftigt man ſich ſchon ſeit langer Zeit. So will auch die Neue Pholographiſche Geſellſchaft reſp. die ihr angegliederte Raſter⸗Geſell⸗ ſchaft mit Photographien in natürlichen Farben an den Markt kommen. Beteiligung an dem Vorſchußgeſchäft des deutſchen Türſen⸗ Konſortiums. Berlin, 26. Okt. Wegen einer Beteiligung öſterreichi⸗ ſcher Banken an dem eventuellen Vorſchußgeſchäft des deutſchen Türken⸗Konſortiums dürfte dem Vernehmen nach erſt heute hier neu verhandelt werden. Man eröffnete ſolche Verhandlungen lt. Frkf. Zeitung unter anderem mit der öſterreichiſchen Kredit⸗ anſtalt, der Bodenkreditanſtalt und dem Wiener Bankverein. Die Führung des großen Konſortiums liegt bei der Deutſchen Bank, die mit ihrer eigenen Quote zugleich ihre Gruppe befriedigen dürfte. Das ſind alſo mutmaßlich außer der Firma Jakob S. H. Stern, die Firma Lazard Speyer⸗Elliſen und die Deutſche Vereinsbank⸗Frankfurt a.., ferner die Württembergiſche Vereinsbank in Stuttgart ſowie wohl auch die Schweizeriſche Kreditanſtalt. Ausserordenilichie Generulversammlung des lothringischien.. Hüttenvereins Aumels-Hriede. Brüssel, 25. Okt. In der heute hier abgehaltenen ausserordentlichen Generalversammlung des Lothringischen Hüttenvereins Aumetz-Friede in Kneuttingen, war von dem 35 500 000 Fres. betragenden Aktienkapital 18 305 500 Fr. vertreten. Der Vorsitzende nahm zunächst Bezug auf das Kommuniqusé über den Kauf der Zeche»Viktorias und teilte mit, dass den Gewerkschaften der Zeche»Viktoriae gemachte Angebot gehe dahin, dass die tausend Kuxen von „Viktoriac zum Einheitspreis von 28 00 M. pro Kuxe bar zahlbar am 1. Januar 1911, erworben werden können. Die Ergebnisse des Jahres 1910 der Gewerkschaft Viktorias gehen zugunsten der Erwerber. Mit Rücksicht auf einige in der Presse gemachte Bemerkungen erklärte die Verwaltung ausdrücklich, dass weder ein Vorankauf von Kuxen, noch ein mit Zwischengewinn irgendwelcher Art verbundenes Geschäft, noch endlich die Zahlung einer Provision an irgend eine Seite stattgefunden habe. Die Inhaber von 300 Kuxen der»Viktoriae haben sich bereit erklärt, den auf ihren Besitz entfallenden Barbetrag von 8 400 000 Fres, der Gesellschaft gegenüber auf die Dauer von fünf Jahren gegen%½ Proz. Zinsen zustunden. Die Generalversammlung beschloss, das Aktien- kapital um den Betrag von 16,5 Millionen Mark, gleich 20 750 000 Fres., durch Ausgabe von 41 500 Stück à 500 Fres. nominell mit 1. Januar 1911 dividendenberechtigter Aktien zu erhöhen. Die Aktien werden gemäss einem vorliegenden Angebot eines bekannten Banken-Konsortiums von diesem zum Preise von 750 Fres., gültig ab 2. Januar 1911, abzüglich der zuzüglich 4 Proz. Effektivzinsen bis zum Zahlungstag kest übernommen und bar bezahlt. Dureh das Aufgeld auf die neuen Aktien wird der Reservefonds auf ca. 14 Millionen annähernd 37 Proz. des erhöhten Aktien- kapitals gebracht werden. Das Konsortium hat sich ver- pflichtet, den bisherigen Aktionären von Aumetz Friede ein Bezugsrecht auf die jungen Aktien derart einzuräumen, dass auf je zwei alte Aktien eine neue Aktie zum Preise von 775 Francs abzüglich der zuzüglich Effektivzinsen ab 1. Jan. 1911 innerhalb einer mindestens zehn Tage betragenden Frist angeboten wird. Die Verwaltung erwartet von den grossen Vorteilen, die die Angliederung von»Viktoriae für die Gesellschaft ver- spricht auf die Dauer nicht nur eine wesentliche Steige- rung der Betriebsgewinne, sondern sie glaubt auch, dass sie bezüglich der weiteren Ausnutzung der Konjunktur der Eisen-Grossindustrie mit den ersten Konkurrenzwerken unbedingt in Wettbewerb treten Kkann. Nach den weiteren Mitteilungen der Verwaltung ist die Beschäftigung der Werke gut; die Spezifikationen gehen befriedigend ein. Der Vorsitzende erklärte, dass das Jahresergebnis 1909% 0 die Verwaltung berechtigt haben würde, die Verteilung einer höheren Dividende als 10 Proz. vorzuschlagen. Sie habe es aber für richtiger gefunden, das Disagio auf die Obli⸗ gationenausgabe auf einmal ganz abzubuchen und gleich- zeitig die ausserordentlichen Abschreibungen wesentlich zu erhöhen. Da im laufenden Geschäftsjahre derartige besondere Aufwendungen nicht vorzunehmen sind und da ausserdem die Ergebnisse der ersten abgerechneten drei Monate die des Vorjahres um etwa 30 Proz. übersteigen, könne die Ver- waltung auch für das erhöhte Aktienkapital wiederum mit einem günstigen Jahresergebnis rechnen. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers. Fraukfurt a.., 20. Okt. Fondsbörſe. Die Börſe ſtand heute unter dem Druck des Unbehagens, welche durch die matte Haltung des Newyorker Marktes hervorgerufen wurde. Die gegen⸗ wärtige, nicht einheitliche Lage des Londoner Metallmarktes beein⸗ flußte die Spekulation, größere Geſchäfte zu unternehmen. Ueber die Geldmarktsverhältniſſe urteilt man etwas zuverſichtlicher und man glaubt auf die gemachten Mitteilungen des Zentralausſchuſſes der Reichsbank einer Beſſerung entgegenzugehen. Der hieſige Privat⸗ diskont erhöhte ſich um 1 Sechzehntel auf 498. Die geſtrige Haltung hat ſich nur ſehr wenig verändert, da die Spekulation nmur vereinzelt ſich reger beteiligt Vom kapitalkräftigen Publikum vermißt man Aufträge. Auf dem Gebiete des Bahnenmarktes zeigte ſich zunächſt ſchwächere Haltung für Baltimore. Oeſterreichiſche Bahnen behauptet. Lombarden erfuhren im weiteren Verlaufe Belebung bei feſter Tendenz. Am Bankenmarkte ſind die Kurſe meiſt behauptet. In Induſtriepapieren trat zeitweiſe lebhafteres Geſchäft hervor. Die Dividendenerklärung der Steel Corporation machte guten Eindruck. Ebenſo verfehlte der Bericht der Generalverſamlung von Aumetz Friede ſeine Wirkung nicht. Unter Führung von Phönix, welches über 2 Prozent anzogen, wurden auch die übrigen Montanwerte beſſer gehalten. Aumetz Friede waren feſt. Elektriſche Werte wurden höher bezahlt. In Kaſſainduſtriewerten ſind Holzverkohlungsinduſtrie bei großen Umſätzen gehandelt worden. nn * Frankfurt a.., 26. Okt. Die Lieferung nachſtehender Effekten geſchieht in der Liquidation ex Dividende mit Zinsberech⸗ nung vom(. Juli 1910: 1. Bochumer VBergbau⸗Gußſtahl⸗Aktien, 25 Harpener Bergbaugeſellſchaft, 3. Phönir Bergbau und Hütten⸗Aktien⸗ geſellſchaft, für alle drei abzüglich des noch feſtzuſetzenden Kurs⸗ abſchlags. *Berlin, 26. Okt. Francs, gleich Fondsbörſe. Die an der geſtrigen Börſe ſich bemerkbar machende Befeſtigung erfuhr heute eine Fortſetzung, da die Ultimoſchtiebungen zum größten Teil erledigt ſind. Die An⸗ fangskurſe ſtellten ſich faſt allgemein höher, wenn auch die Steige⸗ rungen ſich unter 1 Prozent hielten. Lebhaftes Intereſſe beſtand heute für Montanwerte, wozu ſpeziell Rombacher, auf den befriedigenden Abſchluß hin höher uotierten. Phönix wurden wieder in großen Poſten zu ſteigenden Kurſen aus dem Markte genommen. Ein reges Geſchäft entwickelte ſich ferner in den Aktien von Aumetz⸗Friede, die auf die, in der geſtrigen Generalverſammlung gemachten Er⸗ klärungen über eine befriedigende Geſchäftslage um 2 Prozent an⸗ zogen. Canada waren im Anſchluß an Newyork höher, während ſonſt das Geſchäft in Bahnen⸗ wie auch in Schiffahrts⸗ und Bankenwerten bei wenig veränderten Kurſen ruhig war. Schwach lagen ruſſiſche Banken. Auf dem Elektrizitätsmarkte war der Verkehr anfangs ruhig, belebte ſich aber ſpäter bei leicht anziehenden Kurſen, als Ge⸗ rüchte auftauchten, die beſagten, daß die Schnellbahn Köln⸗Düſſeldorf genehmigt werden würde. Allgemeine Elektrizitätsgeſellſchaft konnten dadurch zirka 2 Prozent profitteren. In öſterreichiſchen Werten ent⸗ wickelte ſich in Lombarden eine lebhaftere Tätigkeit bei ſteigenden Kurſen. Die Geldſätze ſind etwas Spekulation einen weiteren Impul Ultimo 49 Prozent. * Berlin, 26. Okt. war die nehmungsluſt war aber nicht wertet. Gegen Schluß der erſten geſtrigen Preiſen einige Abſchlüßſe verlor Weizen einen Teil ſeiner ſeitens der Importeure. feſter. Wetter: kalt, zu be ER«* AKursblatt der Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieſerungsgeſchäft.) Mittwoch, den 26. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Wiizen Nov. 208 ½ B. 206 ½. März 212— B. N oggen: Sept. Nov. März—— Mai —̃ͤ— ***R Mannheimer Effektenbörſe. Vom 26. Oktober.(Of Au der Börſe waren heute ge Fabriken zu ſchmitt zu 41 Aktien zu 147,50 Prozent. Akt Wanken. Brief Geld Badiſche Bank 133.50 133.— Gewrbk. Speyerbo E———.— Pfälz. Bank—.— 105.25 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 196.— Rhein. Creditbank—.— 138.60 Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 198.50 Südd. Bank—.— 118.— Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 Chem. Juduſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 500.——.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken—.— 341.50 Verein D. Oelfabriken 159.——.— Weſt..⸗W. Stamm—— 236.— „„ Vorzug—.— 102.30 Brauereien Bad. Brauerei—.— 68.— Durl. Hof vm. Hagen 235.— 2384.— Eichbaum⸗Brauerel 104.50—.— Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganter, Freibg.—.— 90.— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 41.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 212.— Mannh. Akttenbr.—.— 131.— Brauerekt Sinner 288—— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 176.— „Schwartz, Speyer—.— 121.— „ S. Weltz, Speyer—.— 85.— „ 3. Storch., Speyer 78.——. Br. Werger, Worms—— 74.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 180.— Trausport ., Verſicherung̃, B..⸗G. Rhſch' Seetr. 80.——.— Mannh. Dampfſchl. 49.——.— Produktenbörſe. Im Anſchluß an Amerika Stimmung für Weizen anfangs feſter; eine größere Unter⸗ Börſenſtunde kamen wieder zu den Hafer lag behauptet, 341,50 Proz., Homburger Prozent und Mannheimer Gummi⸗ und niedriger geworden, was der 3 bot. Tägliches Geld 4 Prozent, merken. Roggen wurde höher be⸗ zuſtande. Im ſpäteren Verlaufe Beſſerung infolge von Abgahen Mais träge, Rüböl * Mannheimer Oktober 1910. Sept.—— Mal is: Sept.—— Nov. Mai Hafer: ——— fizieller Bericht.) fragt: Aktien des Vereins chem Aktienbrauerei vorm Meſſe Asbeſtfabrik⸗ ien. Brief Geld Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverf. Francona, junge—— Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ.— 5 Bad. Aſſecuranz 2400—.— Continental. Verſich.—.— 677.— Mannh. Verſicherung 732.— 725.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 890. Württ. Transp.⸗Verſ. 648.——. Juduſtrie. 5 .⸗G. f. Seilinduſtrie 13.50 Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 1 Emaillw. Maikammer—.— 105.— Ettlinger Spinnere!—.— 99.— H. Fuchs Wgf. Holbg. 193.——.— Hüttenh. Spinnerek 68.— 67.— Heddernh. Kupferw.u. Südd. Kabelw. Frkf. 180.— Karlsr. Maſchinenbau 190.— Nähmfbr. Hald u. Nen—.— Koſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gum. u. Asb. Maſchinenf. Badenſa— Oberrh. Elektrizität Pfälz. Mühlenwerjʒfe——— Pf. Nähm.u⸗Fahrradf. 146.——. Portl.⸗Zement Holbg. 148.——. Rh. Schuckert⸗Geſf.—.— 129.— Südd. Draht⸗Induſt. 160.— 158.— Verein Freib. Ziegelw.—. 160.5 —.— 7 Speyr. + 5 Würzmühle Neuſtadt—.— ellſtoffabk. Waldhof 264.—— Zuckerfbr. Waghäuſel 191.50 Zuckerfbr. Frankenth. 378.— 85.——.— Mannh. Lagerhaus Berliner Ef Berl in, 26. Okt.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 208.50 208.50 Disc⸗Kommandft 188.½ 188.50 Staatsbahn 161—— Lombarden 21.25 21.25 Bochumer 230.50 231.7% Berlin, 26 Okt.(Schlußkurſe.) 20.48 20.48 80.97 81.— 101.90 101.90 Wachſel London Wechſel Paris 4% Reichsanl. 1909 40% 5 M 350% Reichzanl. 92.5) 92.50 30%„ 1909—.——.— 80% Neichzauleihe 8390 88 80 4% Conſols 102.30 10220 40%„ 1909—.——.— 3%„„ 92.50 92.50 3%%„% 46.5 45 83.75 83.75 3% Bad. v. 1901 100.50 100.75 30%„„ 1908/09—.— 10l.20 3½%„ eonv.——.— 375 1902/09—.— 91.20 3½%% Hayern 9140 91.30 854 10 Heſſen—— 91.10 30% Haſſen 80.90 80.90 30% Sachſen 83.20 83 30 4½ Japaner 1905 97.30 97.40 4% Italianer——— 4% Nufſ. Anl. 1902 92.25 92 25 4% Bagdadbahn 85 75 85.70 Oeſter. Kreditaktien 208.50 208 50 Berl. Handels⸗Geſ. 166/¾ 166.75 Darmſtädter Bant 130 50 180.50 Dautſch⸗Aſiat. Bant 140 20 142.— Deutſche Bant 256. 257.— Disc.⸗Kommandit 188,% 188 Diesdner Bank 161.J½ 161.75 W. Berlin, 26, Okt.,(Telegr.) Nachbörſe. 208 50 208 75 188.50 188% Kradit⸗Aktien Diskonto Komm. —̃̃̃ʒʒñʒñ—x Zuckerraff. Mannh.—. fektenbörſe. Laurahütte Bbönix Harpener Tend.: beh. Reichsbank Nhein. raditbank 138 70 Nuſſenbank 171.20 Schaaffb. Bankv. 142.50 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.30 Slaatsbahn 161.— Bombarden e Baltimore u. Ohio 110.— 1 Canada Pasoiſic 199.% 1 143.70 107 90 231.½ 2 201.% —.— Hamburg Packet Nordd. Lloyd Bochumer Deuiſch⸗Kuxombg. Dortmunder Gelſenkirchner Harpener Laurahütte Phönix Weſteregeln Allg. Elektr.⸗Geſ. Anilin Auilin Treptom Brown Boveri Chem. Albert D. Steinzeugwerke Elberf. Farben 514— 51 Celluloſe Koſtheim 235 60 23 Rilitgerswerken 198 70 20 Tonwaren Wiesloch 111.50 Wf. Draht⸗Laugend. 232.— 282. Zellſtoff Waldhof 264 70 264. Privatdistont 4¾½% Staatsbahn 161.— 161 75 Lombarden 2 2 Durch die Elektriaitsts- Wäerke und lnstallations- Seschäfte zu bezlehen Auergesellschaft, Berlin.i 6. Seite. Ceneral⸗HMuzsiger. Abendblatt.) Mannheim, 26. Oktober. %, Nente Spanier Tuürk. Looſe ANio Tinto 2% Conſols Paris, 26. Okt. Banque Ottomane 675.— Staatsbahn Lombarden Marfnoten Wechſel Paris Berlin, 26. Okt. Pariſer Börſe. Anfangskurſe. 96.92 96.95 Debeers 436.— 4386.— 93.62 93,80] Eaſtrand 132.— 131.— 21.——.— Goldfteld 149.— 149.— —.— Randmines 217.— 217.— 1764 1768 755.— 755. 114.— 113.50 117.66 117.83 95,28 95.57 Londoner Effektenbörſe. London, 26. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. . 70% 79½½ Moddersfontein 12½% 12% 3 Reichsanleihe 80— 82ʃ½ Promfer Argentinier 89/ 89¼ Randmines 8/% 85% 4 Italiener 101½ 101 Atchiſon comp. 106% 106½ Japaner 90% 925¼ Canadian 200— 208ʃ½ Mexikaner 35 ½% 35½ Baltimore 111— 110¼ 2 Spanier 91%½% 91½% Chikago Milwaukee 130½ 120½ Ottomandank 17— 16¼/ Denvers com. 84%/ö 34½ Amalgamated 711/ 73—Erie 30%/ 305%/ Anacondas 8/ 85%½ Grand TrunkIII pref. 45½ 44% Rio Tinto 69˙% 69˙%„„ ord. 26½ 257% CGentral Mining 157¼ 15 Loutsville 150 1500, Cbartered 32/ 32½ Miſſouri Kanſas 85% 35ʃ¼ De Beers 17½ 17½ Ontario 44— 44— Caſtrand%½ 5¼ Southern Pacifte 121% 121½ SGeduld 2— 2½᷑ Union com. 178/ 1777/ SGoldfields 5¼ 5˙½ Steels com. 79% 80½, Lagersfontein 8% 8/] Tend.“ ſtill. Wiener Börſe. 10 Wien, 26. Okt. Nachm..50 Uhr. Kredftaktien 665.— 665.—Buſchtehrad. B. 1015 1070 Oeſterreich⸗Ungarn 1870 1870 Oeſterr. Papierrente 96.75 96.85 Bau u, Betr..⸗G.— Silberrente 96.75 96 85 Untonbank 631.— 630.—„ Goldrente 115.25 115.80 Ungar. Kredit 853.— 854.— Ungar. Goldrente 111.10 111.10 Wiener Bankverein 555.— 555.—„ Kronenrante 91.50 91.45 Länderbank 531.— 581.— Wch. Frankf. viſta 117.63 117.63 Türk. Loſe 255.— 255.—„ London„ 240.90 240.85 Alpine 766.— 767.—-]„ Paris„ 95.27 95.28 Tabakaktien———=, Amſterd.„ 199.40 199.40 Nordweſthahn—.——.— Napoleon 19.11 19.11 Holzverkohlung 3050 3060 Marknoten 117.68 117.63 Staatsbahn 754.70 756.— Ultimo⸗Noten 117.62 117.62 Lombarden 118.50 115.20 Tend. feſt. Wien, 26, Okt. Vorm. 10 Ubr. Klrepitaktien 665.20 665.— Oeſt. Kronenrente 98 95 93.80 Länderbank 532.— 531.20%„ Papierrente 96.75 96.65 Wiener Bankverein 555 20 555.20„ Siiberrante 96.75 96.65 111.10 111.10 91.55 91.40 766.20 765.50 Ungar. Goldrente „ Kronenrente Aipine Montan Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. (Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 2% pr. konſ. Bochumer Bergbau Buderus Coneordia Berg).⸗G. Deutſch. Luxemburg Staatspapiere. A. Deutſche. St.⸗Anl. 102.25 102.20 lbadiſche St. A. 1901 101 40 109.85 230.50 231,/ö. 11225118.16 201.½ 202.— 25 28 25 26 4% deulſch. Reichsanl 101.90 102.— Mh. Stadt⸗A.1908——„ 3„„ 1900—— 1„ 1909———— 3 ⁰ 92.50 92 453½%„1905—.— 90.80 8 55„„ 1909..———. Ausländiſche. 4 8 83.75 83.755 Arg. f. Gold⸗A. 1887—.—. 5% Chineſen 1896 102.— 101.90 3 do. do. 1909-———%„„ 1898 99.10 99 10 3*„ 5 92.60 92.351½ Japaner 97.10 9730 8%„„ 1909-.—[Mexikaner äuß. 88/90 99 65 99.65 8 83.75 83,753 Merikaner innere 68 20 68.— Bulgaren 100.60 100.60 8„ 1908/09 101.25 101.803% italien. Rente——— 3 bad. St.⸗Odabg)fl 96.75 96.10˙%½ Oeſt. Silberrente 96 70 96.40 31„ M. 93.20 93.6 4/„ Papferren.— 3%„„ 1900 92.— 92 50[Oeſterr. Goldrente 98.30 98 30 85„„ 1904 91.40 91.40% Portug. Serte I 64.10 64.10 z„„ 1907 91.80—.—43„ III 66.40 66.50 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 101.— 101.—4½ neue Ruſſen 1905 100.,25 100.25 4„„„ 1918 101.55 101 554 Nuſſen von 1880 92.— 91.90 3% do. u. Allg.Anl. 91.35 9145/4 ſpan. ausl. Rente 92.50 92.50 3 do...Obl. 82.10 82.154 Türten von 1903 86 50 86.75 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100.90 100.90[f“ i, unif. 9420 93.— 92 50 92.50 Ungar. Goldrente 93.50 93.60 4 Heſiſen von 1903 101.20 101.354„ Kronenrente 91.60 91.50 8 Heſſen 80.50 80 65/VBerzinsliche Loſe. 3 Sachſen 88.50 83.303 Oeſterretchtſche860 175.— 175.— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.—Flürkiſche 179.20 179.20 Bergwerksaktien. Harpener Bergbau 189.¾ 190.% kaliw. Weſterregeln 234.80 235.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 102.25 101.25 Shönix 253.% 256.25 Eſchweiler Bergw. 197.—198.30 Br.Königs⸗u. Laurah. 171.— 171.50 Friedrichshütte Bergb, 130— 129 50lGewerkſch. Roßleben 123— 123— Gelſenkirchner 216.217.% Kohlraps Wetter: Kühl. 25. 26. 25, 26. Weizen per Okt. 200—199 50 Mals per Oktbr.—.——. „ Dez. 200.50 200.25„ Dez.—.——.— „ Mat 204.25 203.75„ Mal—.—— —.———Füböl per Ott. 59.30 60.— Roggen per Okt. 15025150 25„ Dez 58 30 58.90 „ Dezbr. 151.50151.—„ Mal 5690 57.50 „ Mat 158 50158.— 5—.——— ———.—[Spirttus 70er locko—.——.— Hafer per Dez. 149.50 159.25 Weizenmehl 27.75 27.75 „Mai 156 25156.— Roggenmehl 21. 21.— Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 25. Okt. Getreidemarkt.(Telegramm.) 25.k 26, per 50 kg ver 50 laig Weizen per Oktl. 10 52— ruhig 1058—— feſt „„ April 10 44—— 10 46—— Roggen per Olt. 765—— ruhig 765—— ſtetig „„ OApril 782—— 7883—— Hafer per Okt. 805— ½ ſtetig 818—— feſt „„ Avril 833—— 843—— ais per Jul——— ſtetig———i feſt „%e Auguſt————— Mat 554—-—— 558—— Augut—— ſtramm——— ſtramm Südd. Giſenb. G. 122.65 122.50 Hamburger Packet Norddeutſcher Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 161.½ 161 Oeſt. Südbahn Lomb. 21½¼ 22, Pfandbriefe. 113 30 113 50 130 4% 180,.% 256 10 256.50 187 80 140— 107 20 107 20 188.% 188 75 160.75 161 50 Comerſ. u. Dist.⸗B. Darmſtädter Bauk Dautſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bauk Disconto⸗Comm. Dresdener Bauk 141—Gotthardbahn 1 108 Ital. Mittelmeerbahn—.—-—— Aktien dentſcher und ausländiſcher Transporlanſtalten. do. Meridionalbahn 180 75 130.75 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Pfälziſche Bauk Bfälz. Hyp.⸗Bank Breuß. Hypotheknd. Deutſche Reichsbk. KRhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bantver. Baltimore und Ohio 109.½ 110,25 Prioritäts⸗Obligationen. 3% Fri. Hyv.⸗Pfdb. 99 80 99.80 4% Preuß. Pfando.⸗ 4% F. R. B. Pfobr.03 99.80 99.80] Bank unk. 1919 100.— 100.25 %„„„ 1910 100.— 100.—.% Pr-Pfdb. unt. 15 99.30 99 80 4% Pf.Hyp B. Pfdb. 100.10 100.10 3 99 50 99.50 31½e% 91.30 91.40 11½%„ 55 93.10 93.30 31½% Pr. Bod.⸗Ir. 90.30 90 30 fB 4% Gten5d. Pfd. obo 99.30 99.30/3aſ Pr, Pidbr⸗Bk,. 4% 99 Meinb. b. 34 * 50 k. 09 99.20 99.20 3½% Pr. fdbr.⸗Bl.⸗ 4%„ Pfdbr. vio! Hyp!⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ 15 10 99.20 99,20 Obl. unkündb. 12 590 9 70 7 w. O8 40% Rh. H. B. Pfb. 09 5 Mac4 05.40 05.40 10 11007 90.0 05.70 3½%„ Pfoby,.86 Ic%„ 1912 99 80 99.80 59 a. 94 90.— 90.—le%„„„ 1917 100.20 100.— biſ, Pfd. 96/06 90.— 90.—fe%„„„ 1919 101.— 101. 4%„ Gom.Obl. 51%„„ vevpſchied. 90.70 90.70 v. L,unt. 10 100.30 100 300 ½„„„ 1914 90.70 30.70 2%„ Com.⸗Obl. 11% R9..V. G. O 90.70 90.70 v. 87/91 91.— 91..-beR. W. B. G..1io0—-— 4ſ%,„Com⸗Obl. leſ% Pf. B. Pr.⸗Obl.——.— v. 90/06 91.— 91.—31½% Pf. B. Pr.⸗O. 25585 4% Pr. Pfob. unl. 00 98.80 98.80 2½, It zl.ſttl.g. 5. B..——— „„— 48,„ 14 99.30 99 30l baunh. Verſ.⸗G.⸗A. 728.— 720.— Badiſche Bank 133.50 133.50 OQaſterr.⸗Ung Banuk 134.—164.— Berg u. Metallb. 118.25 117 50] Oeſt. Läuderbank 138 30 138.30 Berl. Handels⸗Geſ. 166— 166.25 Kredit⸗Auſtalt 208 50 209— 104.75 104.75 196.— 196.30 120.— 122.— 143 70 143.70 138 50 188 90 198 50 198 50 142.— 142.— Fraukf. Fop.⸗Bant 210.50 210 50 Südd. Bank Ahm. 118.10 11810 Irkf. Hyp.⸗Ereditv, 165.50 165.50] Biener Baukver. 139.75 189.40 Nationalbank 127/.— 127.— Südd. Diskont 117 60 117.60 Zank Quomane 138.—137— Rreditaktten 209.—, Diaconte⸗ ahmeyer Tiverpooler Börſe. Jiverpool, 26. Olt.(Anfangskurſe.) 25. 26. 7/O0ee flau 711½, ſtetig 70%„ 771 4/3% kträge 48¾ ruhig 474*56 44—5 ** *. Frankfurter Effektenbörſe. Cementwerk Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont%. Schlußkurſe. Wechſel. 28. 28. 25. 28. Amſterdam kurz 109.25 169.300 Check Paris 81.— 81.025 Belgien„ 50.70 80,688 Parts kur! 80 95 80.975 Italten„ 80.70 80.35 Schweitz. Plätze„ 80 825 8085 GCheck London 20.482 20.48 Sien„ 84 875 84.95 London„ 20.485 20.44 Napoleonsd'or 16 19 16.19 55 lano——— brivatdiskonto 4¹18 4% Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit Südd. Im nobil.⸗Geſ. 192— Gichbaum Maunheim——.— Mh. Aktten⸗Brauerei 131.—131.— Parkakt. Zweibrücken 91 50 91.50 WeltzzSoune, Speyer 84— 84.— Heideldg. 148 50 145 50 Cemeutfabr. Karlſtab! 120 80 19 50 Badiſche Anilinfabrit 499 90500 5 Eh. Fabrik Griesheim 275 50 278.60 arbwerke Höch: chem. Fabrit Nö. 342 342— Ghem. Werke Aldert 497.50 499 Südd, Drahtind. Mh. 160. 159 80 Akkumul⸗Jab. Hagen 217902..0 Aec. Boſe, Berl Elektr.⸗Geſ. Allgem 271— 273 75 in Glektr.⸗Gel. Schuckert 161.— 162. imiſche 8& Halske 246.25 247.25 Gumi Veter Weyß u. Freytag 87.80192.— 87.80 Hebd. Ku. u. züdd. Kb. 180.—129.30 Kunſtſetdenfabr. Frkf. 107.50 107.75 Lederwerk. St. Ingbert 74.— 74.— Spicharz Lederwerke 99— 99.— Ludmigsb. Palzmühle 158.— 158. Adlerfkahrradw.ſkleyar 456—455,25 Naſchinenfbr. Hilpert 85— 86— Maſchinenfb. Badenia 206 90 206 90 Därrtopp 412—414.— Maſchinenf. Gritzuner 252.—252.— 5 44.75 545.500 Maſeb.⸗ Armatf. Klein 121 50 121.50 Uf. Rähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Nayſer 146—145.— Röhrenkeſſelfabrit 18— 18— 117—1177— 129—129.— vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 254.— 254.— Ver.deutſcher Oelfabr 157.70 157 70 Schuh abr. Herz, Frkf. 119.—119.— Seilinduſtrie Wolff 132.— 132.— 'wollſp. Lampertsm 41. 41. Rammgarn Kaiſerst. 202.—202.— —— 357.80 1 abr. Waldhof 265.—264.60 153—158,40 Fraulfurt a,., 26. Okt. Commandit 188 75, Darmſtädter 180 25, Dresdaer Baut 16125 Hau⸗ delsgeſellſchaft 166.25 Deuſſche Bauk 256.50, Staatab ahn 161— Eombardan 21. Bochumer 231.½, Jelſenktzchen 217.50, Vaurabütte 171.25, Ungarn 9260. Tendenz: befeſtigt. Nachbörſe. Lreditaktien 209.—, Diseonto⸗Commandit 188.75 Staatsbahn 161,¼, Lombarden 22.—. Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 24. Oktober. Die flaue Stimmung im Getreidegeſchäft hat auch in abge⸗ laufener Berichtswoche angehalten und iſt die Marktlage ganz un⸗ verändert.— Die Weltverſchiffungen waren kleiner und die Kauf⸗ luſt etwas reger, aber trotzdem konnte angeſichts der anhaltend guten Ernte⸗Ausſichten Argentiniens keine Beſſerung aufkommen. Die Zufuhren in Landware waren ſtärker und ſind die Preiſe hierfür auch etwas billiger. Die heutige Börſe verkehrte in ruhiger Haltung und da unſere Mühlen über niederen Waſſerſtand zu klagen haben, war das Geſchäft nicht von großer Bedeutung. Der Abſatz in Mehl iſt etwas beſſer. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. alt M.—.——-—, neu M. 20.—— 22.—, fränkiſcher M.—.——.—, bayriſcher alt M.—.——., neu M. 22.——22.50, niederbayriſcher M.—.——.—, Rumänier neu M. 22.25—23.—, Ulka M. 23.25—28.50, Saxonska M. 23.——23.50, Azima M. 23.——23.50, Walla⸗Walla M.—.———.—, Laplata, M. 22.——23.—, Amerikaner M.—.——.—, Redwinter M.—.——.—, Californier M.—.———.—, Auſtralier M.—..— Kernen neu M. 20.——22.—, Dinkel neu M. 13.——15.—. Roggen württemb. alt M.———.—, neu M. 15.——16.—, Roggen bayriſcher M.—.———.—, Roggen ruſſiſcher M.—.———.— Gerſte württemberg. M. 16.——18.—, Gerſte Pfälzer nominell M. 18.50—19.25, Gerſte bayriſche M. 18.50—20.—, Gerſte Tauber M. 18.——19.—, Gerſte Elſäſſer M.—.———.—, Gerſte ungariſche nominell M 21.50—23.50, Gerſte Molvau M.—.——.—, Gerſte Anatolier M.—.———.—, Gerſte kaliforn. prima M.—.—. Futtergerſte, ruſſ. M. 13.25—13.75. Hafer württ. alt M.—.——.—.—, neu M. 14 50—16.25, Mais Laplata M. 14.75—15.25. Mais Mixed M.—.———.—, Mais Yellou M.— Mais ruſſiſch.—..—.—, Mais Donau M. 14.75—15.25, Kohlreßs.———.—. Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 33.——34.—, Mehlpreiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.—.—834.—, Mehl Nr. 1 M. 32.——38.—, Mehl 2 M. 31.—32.—, Mehl Nr. 3 — M. 29.50—30.50, Mehl Nr. 4 M. 26.——27.—. Kleie M..50 bis Mk..—(ohne Sack netto Kaſſe). Poſtdampfſchiff⸗Berbindungen nach außerenropäiſchen Ländern. (Von unſerem Mitarbeiter.) Deu 25. Beirut[Konſtantinopel] 12ù43 früh, Rio del Rey, Tſchad⸗ ſeegebiet, Garua, Kuſſeri[Liverpoolf.8 früh, Guadeloupe, Martini⸗ que, Trinidad, Venezuelg(ausſchl. Maragcaibo, Meudoza, Merida) [Bordeauxz]l.21 vorm., Weſtindien[Southampton].26 nachm., Ver⸗ einigte Staaten von Nordamerika(20 Porto), Canada, Bermuda⸗ Inſelnk)[Cherbourg]l.43 nachm. und[Queenstowu].36 nachm., Brit.⸗Honduras[Queenstown].86 nachm. Den 26. Grau Canaria, Lancerota, Fuertaventura[Cadiz].21 vorm., Ceylon[Marſeille]ſ 10.51 vorm., Niederländ. Indien(Sunda⸗ Inſeln, Molukken), Singapore, Borneo, Labuan, Siam, Argentinien, Paraguay ſowie die boliv. Bezirke Chuguiſaca, Potoſi, Tarija, Chile (ausſchl. Punta Arenas), Uruguay und die braſ. Staaten Matto Groſſo und Rio Grande do Sul ſowie nach Puerto Suarez[Genuaf .11 nachm., Madaira, Nord⸗Braſilien ſowie nach den peruaniſchen Ortſchaften am Amazonenſtrom[Liſſabon]ſ.43 nachm. Den 27. Beirut, Jaffa, Jeruſalem, Aegypten(Nubien, Sudauf [Brindiſiſ 12.43 früh, China, Hongkong, Kiautſchou, Macao, Formoſa (nur Druckſ. u. Warenprobent), Baſſora, Aden mit Lahej, Makalla und Shehr, Brit. Indien, Brit. Birma, Franz. u. Portug. Kolonien, Maskat, Afghaniſtan, Beludſchiſtan, Penang, Malakka, Aegypten, Auſtralien, Tasmania, Tonga⸗Inſeln, Neu⸗Caledonien, Neue Hebri⸗ den[Marſeilleſ 10.50 vorm., Japan, Korea, Mandſchurei(nur Druckf. u. Warenprobenf), Canada[Liverpool!.26 nachm., Guyana, Trini⸗ dad Amſterdam].26 nachm., Monropia, Cape Palmas[Hamburg .46 nachm., Tenerife, Ferro, Gomero, Palma[Plymouthj.36 nachm., Gambia[Liverpooll 9. 36 nachm. Den 28. Brit. Honduras, Bermuda⸗Inſeln“)[Queenstownuf.26 nachm., Gran Canaria, Fuertaventura, Lancerota, Brit. Nyaſaland, Kapkolonie, Natal, Oranjeflußkolonie, Transvaal, Rhodeſia, Bet⸗ ſchuangland, Deutſch⸗Südweſtafrika, Madeira, Portug. Oſtafrika [Southampton].26 nachm., Chile(ausſchl. Punta Arenas), Argen⸗ tinien, Paraguay ſowie die boliv. Bezirke Chuguiſaco, Potoſt, Tarija, Uruguay, die braſ. Staaten Matto Groſſo und Rio Grande do Sul ſowie nach Puerto Suarez[Liſſabon].41 nachm., Punta Arenas [Antwerpen].41 nachm., Vereinigte Staaten von Nordamerika (10 4. Porto für je 20 Gr. Briefgewicht)[Bremen].46 nachm., Japan, Korea, Mandſchurei(nur Druckſ. und Warenproben), Vereinigte Staaten von Nordamerika(20 3. Porto), Canada, Bermuda⸗Inſeln!) [Cherbourg].43 nachm., Madeira, Braſilien(ausſchl. Nordbraſtlien) Liſſabon].43 nachm. Den 29. Nauru[Brindiſif 12.43 früh, Punta Arenas[Cadizl.8 früh, Tenerife, Ferro, Gomera, Palma[Cadiz].21 vorm., Beirut, Jaffa, Jeruſalem[Brindiſiſ.26 vorm., Ching Hongkong, Kiautſchou, Macao, Formoſa(nur Druckſ. u. Warenproben), Cypern, Baſſora, Ceylon, Aden m. Lahej, Makalla und Shehr, Brit. Indien, Brit. Birma, Franz. und Portug. Kolonien in Vorder⸗Indien, Maskat, Afghaniſtan, Beludſchiſtan, Franz. Indochina, Niederländiſch⸗Indien, Penang, Malakka, Singapore, Borneo, Labuan, Siam, Aegypten, Franz. Somaliküſte, Aethiopien, Mauritius, Fidſchi⸗Inſeln, Neu⸗ Seeland, Auſtralien, Tasmania, Tonga⸗Inſeln, Neu⸗Caledonien, Neue Hebriden[Brindiſiſ.3 vorm., Senegal[Marſeilleſ 10.50 vorm., Bahia Liſſabon].41 nachm., Portug. Weſtafrika[Liſſabon].43 nachm., Japan, Korea, Mandſchurei(nur Druckſ. u. Warenproben), Vereinigte Staaten von Nordamerikga(20 Porto), Canada, Ber⸗ mudo⸗Inſeln!)[Cherbourg].43 nachm., Madeira, Rio de Janeirv [Liſſabon].48 nachm. Den 30. Beirut, Jaffa, Jeruſalem, Aegypten(Nubien, Sudan [Brindiſil 12.43 früh, Gran Canaria, Fuertaventura, Lancerota [Cabizl.21 vorm., Tripolis[Syracus].3 vorm. Marokko: Täglich lausgenommen Donnerstags)[Algeciras] .8 früh, Donnerstags[Cadiz].8 früh. Tunis ab Marſeille jeden Montag, Mittwoch und Freitag. ) Desgl. Mexiko, Pauama, Coſta Rica, Guatemala, Nicaragua, nach Salvator, Ecuador, Peru, Bolivien, Rep. Honduras, Bahama⸗ Inſeln, Cuba, Curagao, Haiti⸗San Domingo, Jamaſco, Porto Rico, Columbien, Venezuela, Tahiti⸗ und Markeſas⸗Inſeln. ) Briefe und Poſtkarten dahin und nach den Philippinen über Sibirien, Abgang von Berlin Montags, Donnerstag und Sams⸗ tags.38 nachm, und Dienstags.52 vorm. Beförderungsdauer Berlin—Peking 13—14, Berlin—Schanghai 14—17 Tage. Es empfiehlt ſich, die Sendungen unter Angabe des in ſKlam⸗ mern] bezeichneten Leitwegs möglichſt zeitig aufzuliefern, damit ſie Störungen im Eiſenbahnbetriebe die Häfen noch rechtzeitig erreichen. 125 e Marx& Goldschmid 5 Telegramm⸗udreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 26. Oktober 1910. Proviſionsfreil Wir ſind als Selbſtrontrahenten 1 5 Käufer unter Vorbehalt: 5* ———————————.——— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M. 370 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 225 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 183 129 Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien 55— 75 8 Vorzugs⸗Aktien 102— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 152 15⁰0 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr.— Bürgerbräu, Ludwigshafen vollbezahlte 294— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 180 177 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 193zfr— Deutſche Südſeeplantagenge.— 4⁴3 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken 232— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 103 103 Filterfabrik Enzinger, Worms— 181 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim—— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg 96— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München— 1213fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 100 96 Lindes Eismaſchinen— 144 London und Provincial Electric Theatres Ltd. (eingez. mit 5 ſh.)— ſh. 9/ Neckarſulmer Fahrrabwerke 140— Paecifte Phosphate Shares alte L. 6 L. 6% 0 1„.funge.8/ 3% Aeheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 118 zfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 150— Rheinmühle werke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106 Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 953fr Stahlwerk Mannheim— 115 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 118— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Vrauerei⸗Einrichtungen— 118 Unionbrauerei Karlsruhe 425fr— Ver. Diamantminen Lüde sbucht— 90 Vita Lebonsverſicherungs⸗Gehellſchaft, Mannheim M. 550— Waggonfabrik Raſtatt 90— Waldhof, Bahngeſellſchaft 5 10⁰ ———————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schöuſelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher. für den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. HD. Direktor: Ernſt Müller. Mannheim, 26. Oktober 1910 ————— Vollkommene Konstruktion. Grösste Dauerhaftlgkeit. Auf Wunsch Katalog und Vorführung kostenlos, ohne Kaufverbindlichkeit. ans Schmitt Machf. Reinz feyne, Mnbenf — C 4, 1. Tel.-Nr. 1246. Frodes- A 5 Freunden und Bekannten hiermit 115 8 Träurige Mlitteilung, dass unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein Borbara Feuerstein nach längerem Leiden im Alter von 56 Jahren heute nachmittag gestorben ist. Mannheim(Tattersallstr. 24), 25. Oktober 1910. Die trauernden Hinterbliebenen. 85 Die Beerdigung findet Donnerstag 3¼ Uhr von der Leichenhalle aus statt. 40297 — Von Blumenspenden bittet man im Sinne der Verstorbenen abzusehen. geſtattet zelnen einlagen gewährt: freie auf Reichs, Dez 7. Beltedem Hengung. 57 mit Dampf u. elektriſchem Kraftbetrieb. 1. „Aer-Jehrel lt Erstklassiges deutsches Fabrikat. 0 Unübertroffene Durchschlagskrait. 0 Dauernde unbedingte Zeilengeradheit. Spezlalgeschäft fur Schrelbmaschinen u. mod. Kontoreinrichtungen. Reparaturen an Schreibmeaschinen aller Systeme prompt und preiswert, Städti de Sparfaſe Maunheim verzinſt ſämtliche bei ihr voll⸗ zogenen Einlagen tagweiſe; Abhebung von Einlagen auch im Wege des Scheckverkehrs: gibt leihweiſe u. unentgelt⸗ lich ſog. Hausſparkaſſen an ihre Einleger ab; macht auf ihre in den ein⸗ Stadtteilen errichte⸗ per Quartal: p. Woche ten Annahmeſtellen für 8 a i zur regen Be⸗. nützung aufmerkſam;-8 Woch. alt„.——.60 8˙.6„„„ 385 a) propiſions⸗ und ſpeſen⸗6-12„„„.——.25 Hypotheken⸗Darlehen ziter Alte 5 2 20 ertragsfähtge objekte, eventuell bis zu 605/ der amtlichen Schätzung: )] proviſions⸗ und ſpeſen⸗ freie Lombard⸗Darlehen auf Obligationen des Deutſchen deutſcher ſtaaten und badiſcher Städte: c) kündbare Darlehen auf Schuldſchein an badiſche Ge⸗ meinden, Sparkaſſen mit Ge⸗ meindebürgſchaft, öffen Fernsprecher 1212. J. Hauschild WWwe. begerſteßen. 2205 1* Erſte fachmänniſche, größte u. leiſtungsfähigſte Anſtalt] Nähere Auskunft 1* General⸗Anzeiger. 50 072 1 7 beULese- appen 82 enthaltend: Luſtige Blätter Jugend 8 Simpliciſſimus Meggendorfer Gartenlaube A oder enthaltend: Das Buch f. Alle Zur gut. Stunde U. Land u. Meer DieGartenlaube Die Woche Sonntagszeitg. Romanbiblioth. Welt und Haus Fliegen. Blätter Meggendorfer Berlin. ill. Ztg. Modenwelt Welteourier Fliegen. Blät tter Berlin ill. Ztg. U. Land u. Meer Das Buch f. Alle Zur gut. Stunde 8 Weltcourier g7088 ſul 1 Zuverläſſigſter Mappenwechſel an ſtets gleichen Wochentagen Antrag die 5 8 5 85 mit nur fortlanfenden Nummern auf Abonnementspreis für A oder B Telephon 2104 Garantiert lebendfrische Holländer ege-Scheftfsche Ene⸗ schte„ kelne minderwertige nordische 7. Seite Deutsche Dampftscherei-Ceselssthalt „Nordsee“ 1, 2 Breitestrasse Im Ausschnitt: kelne Kopfstucke, also ohne Abfall: Labeljau Pfd. 30 Pfg. Seblachs ol. Slberachs 28 Schollfisceh.„ 44 Sbbheoht 48 Hollbutt..„ 78 Tolfl. Salm„120 Pfd. 36 Pfg. 3* 50 1 „ 22„ 25„ 75„ 1 97 ff. Toldbarzeh pid. 2 tockfsch ptd. 20 Pg. Pfand⸗ uimblnn C4.6 Mannhelm L 4. ö Bundes⸗ Die Direktion. Auſträge— 10987 8 Fit die Erftudung eine⸗ Maſſenartilel werden Bewerber gefucht. Näheres in der Expedition dieſes Blattes. 40285 Paradeplatz, 0 2, 2. Wohnung von 10 Zimmer, Küche, Bad u. jenſeits halten. Zubehör, Bekanntmachung. betr. Nr. 45743 J. Der diesjährige Kranzmarkt wird vom Sams⸗ tkag, den 29. d. Mts. bis mit Mittwoch, den 2. d. Is. 55 dem Meßplatze e8 Die Zuteilung der Verkaufs⸗ plätze erfolgt am Freitag, den 28. d. Mts., nachmittags 2 Uhr Stellen ſinqen. Tüchtiger Lagerist dan a mit der Sackbrauche vertraut, per ſofort oder ſpäter geſucht. 54810 Isaace Kahn& Cie. Säcke⸗ u. Deckenfabrik. Den Kranzmarkt November Neckars abge⸗ 495 nicht mehr Junge ſchulpflichtig, 54813 frische Seemuscheln— Austern ſebende Schleien, Hechte, Karpfen Rüäucherwaren, Marinaden und Fischkonserven in nur prima Qualität. Feinste Kleler Bücklinge s stk 20 Pig. Sprotten d¼ Pfnd 80 pig. N. Soeben eingetroffen; Delikatess-Heringe in diversen Saucen. 10985 Eigene Flotte von 43 Fisch-Dampfern Eigene Einkaufs-Filiale in Holland Nur ausgesucht feinste Ware! ue Zmmerf Milttag-1. Idendtien 9 2 izu ſofort geſucht. Warmwaſſer⸗ 19 zung per 1. Oktober verm. an mn bein 10 Dn 1610 Meſengatenrenaneant Perf. Stenotypiſtin Näheres bei Bärgereheiſteamtz Friedrichsplatz.— ſucht Stellung p. 1. 51 8 e Im 918 gauten Louis Franz, 0 2, E, Witen„, Forsheim. lend beere deen ſgt B Jer en eee e 2 2 ſeß. Ein durchaus tüchti 6, 22 a, 3 Tr. Ein reundl,. auß. Abonn erres 1, 8 ———5 hüeſtgen. 11125 Ab. 58 98 55 5 möll. ghumer ſof. 3. 40222 2. St. bis⸗ä⸗vis Kaufh. 39687 dee e Tobl-Nearaten 5 0,5 Socn a 1 f 1 23„0 Zimmer mit vder 8 18 Pritſchenrolle Woſchen und Bügeln für dauernde, gutbezahlte Läden ohne Penſton z. vm. 39721 Pribal⸗Penſion Schaltheis 60—70 Ztr. Tragkraft, zu ver⸗ beſſerer Herren⸗ und Stellung ſofort geſucht. 54e0e Schöher 2 fenſtriger F 6. 4——43 3 3. Stock 1155 E I, 7 2 Tr. — We 3, 12. 54814 Wab Emil Lanschie. ſof ein mö empfiehlt gutbürgerl. Mittag⸗ 22 Damenwäſche 72700 C Laden Zimmer zu vermieten. v Abendtiſch 20886 an-Sunfiae N eeB eden reine Raſfe, ſo bill zu ver⸗ 755 Eliſe Gnirs Breiteſtraße zu vermieten. 1.14 Neckarbr., ſchön EFooooo kaufen. S 6, 15, 8. St. 54606— Telephon 1779. 29040] möbl. Zimmer z. vm. 40279 nen wird ſehr billig abgegeb. Herren⸗ u. Damenkleider, 5, 21, Seitenbau part. 0 SA-KÄ Kost und Logis Ig. Maun, verh., ſucht Stelle getr., gut erh., ſowie Ueber⸗ Scharf 0 Haus 10 zieher, Frauenmäntel, Frack 0 4. 4. 54713 1. f. w. ſehr billig abzugeb. 4650 Kirchenſtr. 16 parl. ————..—.—.—:..—..—.—.————— Zu Hauſe iſt's am beſten. Skizze von Maximilian Strack. „Willſt Du ausgehen, Lothar?“ „Ja, Schatz, ich muß mich mal wieder an meinem Stamm⸗ tiſch ſehen laſſen.“ Du mußt? denn?“ „Weil mich meine Freunde jetzt ſchon als Pantoffel⸗ bruder hänſeln. Ehe ich heiratete, ging die Stichelei bereits los, man werde mich nun wohl überhaupt nicht mehr am Stammtiſch ſehen, ich würde für meine bisherigen Freunde verloren ſein und mich widerſtandslos unter den ſeidenen Pantoffel beugen, wie ſo mancher vor mir. Und jetzt Ariumphieren ſie mit hämiſcher Miene und ſagen mir gamz offen, ſie hätten recht gehabt. Willſt Du wirklich, daß ſie uns das nachreden?“ „Aber, Lothar, ich bitte Dich, laß ſie doch reden, was ſie wollen! Was geht uns das an!“ „Das ſagſt Du ſo! Mich geht es aber ſehr viel an! Gewiß, wenn es ſich um mich allein handelte, ſo würde ich mir garnichts daraus machen! Aber es iſt mir durchaus nicht gleichgültig, daß ſie von Dir ſagen, Du ſeiſt eine Kanthippe! Darum, Schatz, finde Dich damit ab, Du ſiehſt, es geht nicht anders. Gute Nacht, Schatz, ſchlaf gut!“ Er warf ihr lachend eine Kußhand zu und verließ eilig das Eßsimmer. Auf dem Korridor trällerte er noch, während er in den Paletot ſchlüpfte und Hut und Stock ergriff: Glücklich iſt, wer vergißt, was mal nicht zu ändern iſt!“ Jeder dieſer Töne ſchnitt ihr ins Herz, und als nun die Korridortür hinter ihm ins Schloß fiel, da war es ihr, als ob ſie einen Schlag vor den Kopf erhielte. Sein ſchneller Abgang hatte ſie völlig überraſcht, ſie hatte es nicht für möglich gehalken daß er wirklich gehen würde. Sonſt wäre ſie ihm um den Hals gefallen, hätte ihre Wange un die ſeine gelehnt und wieder einmal die Macht ihrer Tränen erprobt. Jetzt ſchlug ſie die Hände vors Geſicht, und der ſtets bereite Strom rieſelte in reichlichen Bächen wirkungs⸗ dahin.—— Als der Rechtsanwalt kurz vor zwölf Uhr nach Hauſe Ja aber, um Himmels Willen, warum Perfelte Köchin empfiehlt ſich ſür Feſtlichkeiten. Zu erfragen Comptoir Fuhr, E 4, 6. Telephon 4452. a. Einkaſſierer, Bureaudien. In emieten.] Rc, 89 5 Zimmer an einen 4, 17 1 Tr r. Zwei Herrg per I. Nov. J. v. 40289 en aid Me können noch an gut. Mittag u. 40282 uſw. Offerten u. Nr. an die 5 54795 Lele Leute kam, ſand er ſein junges Weibchen zu ſeinem größten Er⸗ ſtaunen noch auf, mit verweinten, roten Augen. „Nanu, Schatz,“ ſagte er, und ſein etwas erhitztes Geſicht verfinſterte ſich,„Du biſt noch auf? Wozu denn das?“ „Meinſt Du vieleich, ich könnte ein Auge zutun, wenm Du nicht da biſt. Ich fürchte mich allein zu Tode— 5 dann denke ich, 2s könnte D Dir etwas paſſieren— Er lachte ein wenig animiert. „Na— daran wirſt Du Dich gewöhnen müſſen! Am nächſten Freitag gehe ich auch wieder zu meinem Skat⸗ abend „O Gott im Himmel, Lothar— ſo weit ſind wir alſo ſchon gekommen? Ein kurzes halbes Jahr— und Du liebſ mich nicht mehr!— Aber das ſag' ich Dir— gehſt Du am Freitag zum dann kehre ich zu Mama zurück—“ „Liebling— Du denkſt nicht daran! Es liegt auch in Deinem Intereſſe, mir dieſe beiden Abende zu ie „In— meinem Intereſſe?“ „Ja, ſo ſagte ich. Du gehörſt jetzt zu den gefeiertſten Damen der Weltſtadt. Hätteſt nur ſehen ſollen, mit welchem Jubel man mich begrüßte, wie der Präſes unſeres Stamm⸗ tiſches, Dr. Sonnenwerck, Dich in ſchwungvollem Toaſte als die Muſtergattin feierte und wie Dein Hoch begeiſtert durch den Raum hallte— „Mein Hoch in der Kneipſtube— aus einem Dutzend heiſerer Bierkehlen! O, welche Schmach! Wenn Du mich liebteſt, würdeſt Du Dich ſchämen, mir das zu erzählen. Aber ich habs ja lange gemerkt, wies um Dich ſteht— und nun gar nicht einen Abend mehr werden wir traulich in unſerem gemütlichen Heim verbringen— „Nanu— die ganze Woche mit Ausnahme von? und Freitag!“ „Und Mittwoch haben wir unſer Abonnement im Opern⸗ hauſe, ſind wir bei Mama, oder wir machen einen Ausflug. Werden wir dann noch ab und zu eingeladen, ſo iſt wieder ein Abend weg, an dem wir nichts von einander haben! Aber natürlich, das At Dir ja höchſt gleichgültig! Nicht einmal einen Kuß haſt Du mir gegeben, als Du weg⸗ gingſt!“ Dienstag Beethovenſtr. 6, 1 Zimmer u. Küche, Hofwohn., an kinder⸗ d. zu verm. Tatterſallſtr. 24, 1 Tr., nächſt] Abendt. teilnehmen. Ebenda ſchön Bahnhof, gut möbl. ger. möbl. Zimmer zu vergebeben. 40283 Jimmer zu vermieten. 40059 40132 „O— wenns weiter nichts iſt— das können wir ja nachholen!“ Sie ſtieß ſeine ausgeſtreckten Arme, wollten, mit Heftigkeit zurück. „Ich danke, ſchluchzte ſie,„unfreiwillige Küſſe mag ich nicht! Und wie Du nach Bier riechſt!— O, ich unglückliche Frau!“ Sie bedeckte das Geſicht mit den Händen und lief Wene hinaus. Er ſah ihr etwas verblüfft nach, dann lachte er 1 7 vor ſich hin. Beim nächſten Mittageſſen ſchmollte Frau Olga ach, aber als Rechtsanwalt Führbringer abends aus der Kanzleß kam, war ſie heiter und liebenswürdig und blieb es für die nächſten Tage. Sie hatte ſich zu einem Entſchluß waſet gerungen. Am Freitag verſchwand ſie nach dem Abendbrot auf eine halbe Stunde und kam, zum Ausgehen gerüſtet, wieder zum Vorſchein, als der Rechtsanwalt ſich anſchickte, zu ſeinem Skat⸗ abend zu gehen. etwas be⸗ die ſie umfaſſen „Nanu Schatz, gehſt Du aus2“ fragte er fremdet. „Allerdings— ich gehe jetzt immer aus, Liebſter, wenn Du ausgehſt— ich fürchte mich ſo entſetzlich, wenn Du weg biſt, daß ich es nicht aushalte.“ „Und wohin gehſt Du denn, wenn ich fragen darf?“ er⸗ kundigte er ſich mit leicht gerunzelter Stirn. „In den Verein für Frauenſtimmrecht. Frau Land⸗ gerichtsrätin Bauer will die große Liebenswürdigkeit haben, mich dort einzuführen! Es trifft ſich gut, daß die Sitzungen ebenfalls am Dienstag und Freitag ſtattfinden.“ „Du— hör mal— ich muß Dir ſagen, daß ich das nichit billigen kann!“ „Das macht nichts— ich billige Deinen Stammtiſch und Deinen Skatabend auch nicht— und Du gehſt doch hin. Ich mache auch keinen Ver ſuch mehr, Dich zurückzuhalten, denn ich will nicht in den Ruf einer Tanthippe kommen. Eberi⸗ ſo wenig aber will ich mich als Gänschen von dazumal bemit⸗ leiden laſſen! Gleiches Recht für Alle!“ (Schluß folgt.) 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Aendbfatt) Handels⸗Hochſchule Mannheim. Schulgebäude A 4, 1. Seminarbetrieb und Bücherei A 3, 6. Am Donnerstag, 27. Oktober beginneu fol —— ̃—— Winter⸗Semeſter 1910011. gende Vorleſungen u. Fachkurſe Stunde Thema Dozeut Saal Vormittags 9½ Uhr Praktiſche Uebungen Prof. Kohlhepp 2 11 5 Pädagogiſche Uebungen Derſelbe 2 12 5 Handelsgeſchichte Derſelbe 2 12 Patentrecht Stadtrechtsrat Brehm 8 12 5 Finanzweſen des deutſchen Reiches Prof. Dr. Altmann 1 Nachmittags 5 Uhr Geſchichte der nationalök. Theorien ſeit A. Smith Prof. Dr. Altmann 2 6 5 Volkswirtſchaftl. Seminar Prof. Dr. Altmann gemeinſchaftl. 3 mit Geh. Hofr. Prof. Dr. Gothein 7 55 Juriſtiſches Seminar.⸗A. Dr. Hachenburg, R. A. Geiler 4 u..⸗A. Dr. Wimpfheimer 7 1 Verſicherungswiſſenſchaftl. Praktikum Mathematiter Koburger 1 7 5 Verfaſſung des Deutſchen Reiches Stadtſyndikus Landmann 2 8 6 Geſchichte der ſozial. Bewegung im 19. Jahrhunderk. Dr. Muckle 1 Maunheim, den 25. Oktober 1910. Der Studiendirektor: Profeſſor Dr. Behrend. 506 ler Nerein. Hefaunfmachung. Donnerstag abend 9 Uhr Reſtaur. Fauſt 5 Zwangloſes VABauſammenſein. 20517 Aekauntmachung. In letzter Zeit mußten wir feſtſtellen, daß Gasmeſſer unbefugterweiſe entfernt besw. baß an Gasmeſſer⸗ anlagen Aenderungen vorge⸗ nommen worden ſind. Wir ſehen uns daher ver⸗ aulaßt, auf die Beſtim⸗ mungen der ortspoliteilichen Vorſchrift vom 12. Auguſt 1909 hinzuweiſen, nach wel⸗ chen die Auſſtellung des Gas⸗ meſſers, ſowie alle an bieſem ußtig fallende Aenderungen unsnahmslos dem ftädt. Waswerk obliegen und nur durch die von demſelben be⸗ auftragten Orgaue erfolgen bitrfeu. 501 Arbeiten an den hiuter dem Gasmeſſer liegenden Teilen der Leitung dürfen von den Inſtallationsfirmen ausgeführt werden. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß in Zukunft Uebertretungen Jeuen obige Beſtimmungen dem Groß⸗ herzoglichen Bezirksamt zwecks Beſtrafung zur Aun⸗ zeige gebracht werden. Außerdem ſind die Koſten, die durch das Nachſehen der Anlage bezw, das Abholen und Prüfen des unbefugter Weiſe entfernten Meſſers entſtehen, von dem Schul⸗ digen zu tragen. Maunheim, 10. Okt. 1910. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. VBekaunimachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen Es wurde der Antrag ge⸗ ſtellt, folgende Pfandſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: Lit. A Nr. 30235 vom 7. September 1909 Lit. A Nr. 61237 vom 23. Mai 1910 Lit.) Nr. 104133 vom 6. Mat 1910 Lit. C Nr. 96403 vom 6. April 1910 Lit. A Nr. 30796 vom 18. Oktober 1910 welche angeblich abhanden ge⸗ kommen ſind, nach§ 23 der Leihamtsſatzungen ungiltig zu erklären. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgeſordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfand⸗ ſcheine innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an ge⸗ rechnet beim Städt. Leihamt Lit. O 5, 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloser⸗ klärung oben genannter Pfand⸗ ſcheine erfolgen wird. Mannheim, 25. Oktob. 1910. Städt. Leihamt. Große Verſeigerung Q 3, 4. 3, 4. Am Donuerstag, 27. Ok⸗ tober, nachmittags 2½ Uhr, verſteigere in meinem Lokal Vollſtändige ſchöne Betten, 1ſchönes Schlafzimmer, Schränke, Waſch⸗ und Nacht⸗ tiſche, Tiſche, Stühle, 1 ſchö⸗ nes Büfett, Diwan, 1 Gar⸗ nitur, Sofa mit 6 Seſſel, Schreibtiſche, 1 Kaſſenſchrank, 1 ſchönes Motorrad, Fahr⸗ rüber, Bilder, Spiegel, Uhren, Herren⸗, Damen⸗ u. Kinderkleider, Weißzeug, Haus⸗ und Küchengeräte, Grammophon und Platten Und anderes mehr. Uebernehme jeden Poſten Möbel oder Ware zum Ver⸗ ſteigern oder gegen bar. M. Arnold, Auktionator N3, 11 u. O 8, 4. Tel. 2288. Kidpalwaren Fubrik-Niederlage neben Tapetenbaus Engelhard. Billigste Bezugsquelle! Zteilige echte Schildpatt-Kammgarnituren von Mk..50 an. Eehte Sehildpattiächer mit Federn von Mk..00 an bis 150.— Bürsten- U. Nagelpflege-Carnituren in allen Preislagen. Nnmere 0T TU Hk8s Grüne Rabattmark en:? Submiß ſion Alf ſale Jolholz. ſchlen III Für den Winter 1910/1 kommen in den ſtädt. Wald⸗ ungen u. a. folgende Nutzhölzer zum Hieb: im Diſtrikt Haardt 10372 300 Ster forl. Rollen 430 „„ Imberg* 15 Aiterberg(Steige) d„ 5 *„ Ledigsberg 4 „„ Rockenauer Bannholz 60„„ 5 11 7 Bocksberg 60 7 1 25 5„ Kreuzberg 50„„u, ficht. Rollen Hohewart ficht. Rolle n 5 698 ſerner im Diſtrikt Kreuzberg(Eßlichfichten) ca. 150 Feſtmeter fichten Stammholz. Auf Wunſch kann das oblge Sterholz auch als Gruben⸗ holz aufbereitet werden. Angeboſe auf das Ganze oder einzelne Diſtrikte können bis Freitag, 4. November l. Is., vormittags 11 uhr im Rathauſe hier eingereicht werden. Eberbach, den 22. Oktober 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Weiß. Licht& Kraft Elektr.-OGesellsch. m. b. H. Aeferhen No. G61. Reparatur elektrischer Maschinen und Appurate aller Fabrikate. Bei Betriebsstör- umgensofortige Ersatzlieferung. Kollektorbau. Sämtliche Arbeiten unter Garautie bei billigster Be- rechnung. Ingenieurbesuch und Offerten kostenlos. 792⁵ 1 prompt und Urin-Untersuchungen bentssennet E à, 14 Schwan-Apotheke 10988 Dreſe ſeſene ſraſeeeeſeereeeeiſe eeeeeeeeeeeeeeeeee Möbel-Haus H. Khwalbach öhne C 3, 18 Mannheim C 3, 16 Telephon 2848. Billigstes und leistungsfähigstes Haus zur Lieferung ganzer Wohnungs-Ein- ichtungen u. Braut-Ausstat-⸗ tunmgen jeder Holz- und Stilart, vom einfachsten bis zum feinsten Genre. Einzelne Möbelstücke in unuderkroffener Ausvakl. iesige Läger, nur prima bewähtte Fabrikate. Fachmünnische Bedlenung. Eigene Werkstätte nächst d. Börse Tel. 428. E 5 212 eeſereeee ee RR rre 22bbbbbbbbbbb Ausbruch der Geflügel⸗ cholera in Feudenheim betreffend. Nr. 36761 J1J. In der Ge⸗ meinde Feudenheim iſt die Geflügelcholera ausgebrochen. Mannheim, 25. Okt. 1910. Großh. Bezirksamt III. Dr. Sauter. Imangs⸗Verſteigerung. Donuerstag, 27. Oktober 1910, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öf⸗ fentlich verſteigern: 1 Klavier, 3 Schreib⸗ maſchinen, 3 Aktenregale, 1 Aktenſchrank, 1 Kaſſen⸗ ſchrank, 2 Schreibtiſche, ver⸗ ſchiedenes Weißzeug und Möbel aller Art. 40296 Mannheim, 26. Okt. 1910. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 27. Oktbr. 1910, nachmittags 1270 Uhr, werde ich in Waldhof vor dem 9 Schulhaus gegen bare Zahl⸗ ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel verſch. Art ferner beſtimmt, 1 Waſch⸗ maſchine und 1 Badeofen mit Wanne. 54811 Mannheim, 25. Okt. 1910. Klee, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Nerſteigerung. Donnerstag, 27. Oxkt. 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokale 0 4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Sprechapparat, 1 Fahrrad u. Möbel aller Art. 54815 Mannheim, 26. Oktober 1910. Elliſſen, Gerichtsvollzieher. Nußzholz⸗Verkauf Die Evaug. Kollektur Manu⸗ heim verkauft aus ihren Waldungen auf Gemarkung Mannheim⸗Käfertal km von der Eiſenbahnſtation Waldhof und ca. 3 km vom Induſtriehafen entfernt) den geſamten zu 600 km geſchätz⸗ ten Aunfall an Forlennutz⸗ holz in Abt. IIa(100jähriger Beſtand ca. 200 fm) und Abt. IL3b(104jähriger Beſtand, ca. 400 fm) bis zu einem be⸗ liebigen Zopfdurchmeſſer her⸗ ab oder in Einzelſortimenten mit beſtimmten Abmaßen ge⸗ trennt auf dem Stock im Submiſſionswege mit Borg⸗ friſt bis 1. Oktober 1911. Die Aufbereitung geſchieht auf Koſten der Kollektur. Die näheren Bedingungen kön⸗ nen bei der Ev. Kollektur eingeſehen werden; Wald⸗ hüter Herbel in Sandhofen zeigt das Holz vor. Kauf⸗ liebhaber wollen ihre An⸗ gebote pro Feſtmeter für das ganze Quantum oder eine der beiden Abteilungen ſchriftlich und verſiegelt mit der Auſſchrift„Submiſſion auf Nutzholz“ bis längſtens Dounerstag, den 3. Novem⸗ ber d.., nachmittags 3 Uhr bei der Evang. Kollektur in Mannheim einreichen. Zur angegebenen Zeit findet die Eröffnung der Angebote ſtatt, zu welcher die Kauf⸗ liebhaber eingeladen werden. Manuheim, 24. Okt. 1910. Evangeliſche Kollektur. Welker. Schwarzwälder feinſte ſalpeterfreie Rauch ⸗ und Wurſtwaren wie Speck, Schinkenſpeck. Nippli, Schäuſele, Kammſtücke Blut⸗ und Leberwurſt. Aufſchnitt Schwarzwälder Kirſchwaſſer garant rein, a ½ Liter 2 Mk. Schwarzw. Taunenhonig.20 M. Blütenhönig.30 M. Oberländer Blitenhonig.— Mk. Nur kontrallierte Qualitätsware feinſtes Bauernbrot vom Walde E 2, 4/8, Marktſtraße Schwarzwaldhaus (ca. 2 Mannheim, den 26. Oktober 1910. Fartesse Neubeilen ges ickle ꝛeinwollene Siedlex· Anæũqe eĩnaelue Stwealexo fuvolnaben u. Madchen Mielex Malxoden · Slbealexou. Rõclꝛclien geolxichele Sclrul·Anæuqe n Morfolf. . Jaclren · Fagouno. 10881 AMooen in allen Sedooen am Laqet. behr. biuddenheim Spesicl· Nauio far Minder-Moden. Slanhen 8 2, 17 8 2, 7. D 9 7. Heute Mittwoch, Donnerstag und Freitag crober Massen-Fischverkaul peter Deuss, P nur allerfeinste lebendfrische, nahrhafte und wohlschmeckende Tafelfische. Donnerstag und Freitag Urosse Secftsch-Ausstellung Ein jeder, der sich für kurze Zeit in das Leben und Treiben am fernen Meeresstrande versetzen will, ist freundlichst eingeladen und wolle keiner ver- säumen, diese Bewohner der Meere, welche in vielen Sorten und allen Grössen 8 ausgestellt sind, zu besichtigen. Empfehle tst. grosse AngelSchellfische, das beste wWas es gibt Pfund nur 40 Pfg. fst. mittel Angel-Schellflsche, das beste wWas es gibt Pfund nur 25 Pfg. fst. kleine Schellflsche 4 Pfd. 60 Pfg., 10 Pfd. nur.40 st. Holländer Kabeljanm Pfd. nur 25—30 Pfg. derselbe im Schnitt, ohne jeden Abfall.. Pfd. nur 40 Pfg. Makreleaennnn»»»Pfd. 35 Pfg. Seelachhgns.n Ped. 25 Pfg. Schollen, beste Qualitde Pfd. 25 Pfg. „„„„Fd is Pig., Pfu, Goldbarsch Seeaal, echter, hochfein, ausgeschnitten Pfd. nur 40 Pfg. 1 Pfd. nur 35 Pfg. Sechecht, beste Qualitlt Rotzungen, Heilbutt usw. Aus der Räucherei täglich frische Räucherwaren, als beste Kieler Büekinge, Lachsforellen, Makrelen, Aal usw., sowie alle Sorten 85 Fisechmarinaden, in best. Qual., in Dosen v. 80 Pfg. an. Ferner offerlere als Billige KRonsum-Fische Isländer Seelachs, ohne Koptft Pfd. nur 25 Pfg. Isländer Kabeljau, ohne Kopfftf PfHd. 30 Pig. Goldbarscchkhk Pfd. 18 Pfg., 5 Pfd. 80 Pfg. JSeebarsch(weisser Barschl):nm PfId. 20 Pfg. Mleine Schelliisch und Merian aan, in ee eingelegten aen dann in Bssig eingelegt, sehr wWohlschmeckend und lange haltbar, 4 Pfund nur 60 Pfennig, 10 Pfand nur Mark f. 40. er Körbe und Netze mitbringen. Versuch überzeugt! Chike Bluſen. Hauskleider, Cessesesesesessssse 123 angef. G 7, 18, l. Tr. 2. Hoben Nehenberdienſt 5& verſchaffen ſich ſtadikund. 400148 0 W — I eute(auch Arbeiter und Eigros-Prelse Frauen) durch den Ver⸗ in elektriſchen Taſchenlampen, 2 trieb eines leichtverkäufl. Erſatzbatterien mit Garantie. 4 Artikels. Großenuswahl. Polierkücher für] Nr. 40286 an die Expd. 2 Krdnlengter Faherbbrtla 0g Licht& Kraſit-„0 SSseseeeοοοοο Elektr.Geſellſchaſt.b. H Tel.6512. Augartenſtr. 18 Ankauf. Ankaufsgeſchäft Zahle nüöchste Prelse flür getragene Herten- und Frauenkleider Schuhe, Bettfedern, Waſchzeug, Möbel, Hausgegenſt. aller Art. Von jungen Herrſchaſten getr Kleider zahle ganz beſond. hohe Preiſe, komme pünktl. nach außerh. zahlr. gefl. Offert. erbütet Goldberg, 12,9 9 eeeeeeee 19 Entlauien Ein 5 Monate alter Felrer- lub Haenllden Sch äferhu nd Schuhe, Wäſche zc, ahlt 1 Seldrerkehr.I hohe reelle Preiſe (Wolfsbund), ſchwarzerRücken, Pofttarte genügt een einer daen zeld und weise Sruſt e810Goldkörn, 67,17 Laden. iuczapta u. Fin gence Rückzahlg. m. Zinf. Agenten Gegen Belohnung abugeb. Komme aubh pünktlich nach ausgeſchloſſen. Offerten unt. NE, L, parterre. außerhalb. 52593J Nr. 40157 a. 5. Exped. d. Bl.