Abonnemenk: Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Se 80„ Die Reklame⸗Zeile.1 Mark che Neueſte Geleſenſte und verbr. etſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. der Stadt Mannheim und Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) lachrichten Eigene Redaktioensbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Manuheiser Wablas) „General⸗Anzeige Maunheim“, — Telefon⸗Nummern: Otrektionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Redaktinn% Expeditton und Verlags⸗ duchhendimz. s Nr. 513. 8 (Abenpblatt.) Die Sammlungspolitik der badiſchen Konſervativen. Die beſonders ſtaatserhaltenden Konſervativen haben bekanntlich kürzlich einen Sammlungsruf in die badiſchen Lande geſchickt. Er richtet ſich natürlich nicht nur an das Zentrum, ſondern auch an die Nationalliberalen, derm es wird ja gar ſchön und groß in dem Aufruf von dem möglichſt baldigen Zuſammenſchluß aller bürgerlichen Ordnungsparteien gegen die Sozialdemokratie gehandelt. Mit welchen eigenartigen und ſicher erfolgverheißenden Methoden nun die Konſervativen gerade die Nationalliberalen für dieſe Sammlungspolitik u gewinnen ſuchen, dafür liefert die „Deutſche Reichspoſt“ in ihrer ge eſtrigen Nummer ein ſo kö ſtliches Beiſpiel, daß es unmöglich in der national⸗ liberalen Preſſe übergangen werden kann. Dieſes Organ, in dem u. a. die üblen Denunziationen gegen Prof. Kinder⸗ mann abgelagert wurden, das täglich ein Dutzend National⸗ liberaler mindeſtens verſpeiſt, leiſtete ſich geſtern folgende gehäſſige demagogiſ che Attacke auf den badiſchen National⸗ liberalismus und einen ſeiner Führer: In Kandern ſprach kürzlich der nationalliberale Generalſekre⸗ tär Rechtsanwalt Thorbecke aus Karlsruhe über die politiſche Lage im Reiche wach Kaſſel. In der Diskuſſion ſprachen auch die Sozial⸗ demokraten, und ihr friſchgebackener Reichstagskandidat, der der⸗ zeikige Landtagsabgeordnele, Herr Schriftſetzer Röſch, machte u. a. darauf aufmerkſam,„daß in der ſtocknationalliberalen Gegend Müllheim unſeren Parteigenoſſen bis heute noch kein Lokal gegeben werde zur Abhaltung ihrer Verſammlungen. Das ſei unlibe⸗ al!“ Die anweſenden Müllheimer(nationalliberalen) Herren berſprachen, ſoweit ihr Einfluß veicht, dem entgegenzuwirken und Abhilfe zu ſchaffen.— Iſt das nicht rührend? Die nationallibe⸗ valen Herren, die ſich bemühen, in Gegenden, wo die rote Seuche noch nicht hindurchgedrungen iſt, ihr Lokale zu berſchaffen? Iſt das der Kampf gegen die Sozialdemokratie? Müſſen die National⸗ lüberalen wirklich in Orten, wohin die Republikaner aus eigener Kraft nicht dringen können, ihnen Breſche 1— Der„Oberl. Bote“, das nationale und liberale Organ der Freimaurer und Hanſabündler, verſchweigt natürlich dieſe politiſch 10 pikante Sache. Aber es ſcheint tatſächlich, daß„Rebmann als Erzieher“, nachdem er bei den Sozis ſo jämmerlich abgefahren iſt, mit ſeiner Lehre vom Verzicht auf die Zurechnungs⸗ fähigkeit, die er in Kafſel proklamierte, Schule macht. Die Nationalliberalen entwickeln ſich zu wahren Virtuoſen des politiſchen Selbſtmords! Wir haben nichts dagegen.„Nur ſo weiter, abwärts auf der Leiter!“ Zur rechten Würdigung dieſes Schmähartikels iſt zu be⸗ merken, daß er geſchrieben worden iſt, noch bevor die Kon⸗ ſervativen die Antwort der Nationalliberalen auf ihren Sammlungsruf kannten. Aus dieſem Umſtand erhellt mit aller Deutlichkeit, daß die Konſervativen es mit dem Gedanken der Sammlung aller bürger⸗ lichen Parteien über haupt nicht ernſt ge⸗ meint haben. Das iſt ſonnenklar. In dem Augenblick, wo man ſich um die Bundesgenoſſenſchaft einer Partei be⸗ wirbt und noch garnicht genau weiß, wie drüben das An⸗ erbieten aufgenommen werden wird, beſchimpft und verreißt man doch nicht die umworbene Partei und ihre Führer. Mit ſo untauglichen Mitteln können doch nur Leute, an deren geiſtiger Normalität zu zweifeln man Grund hat, Freunde zu gewinnen hoffen. D tums betrifft. Zu dieſer Menſchenſorte aber zählen wir die badiſchen e nicht. Und ſomit iſt aus an Schimpfartikel der Reichspoſt hart nach dem Sammlungsruf der Beweis erbracht, daß die Konſervativen trotz ihrer könen⸗ den Worte die Sammlung aller bürgerlichen Parteien garnicht im Ernſt betreiben, daß der ganze Aufruf nur auf ein Täuſchungsmanöver hinausläuft, mit dem man ſich beim Hofe und bei der Regierung einzuſchmeicheln ſucht, um deren Unterſtützung bei den Wahlen zu erhalten, hinaus⸗ läuft auf eine Irreführung der öffentlichen Meinung, der man mit dem Aufruf an alle bürger⸗ lichen Parteien verſchleiern will die enge Liierung der badi⸗ ſchen Konſervativen mit dem katholiſch⸗konfeſſionellen Zen⸗ trum, die erſtere allein wirklich ernſthaft anſtveben und wollen. Gab es ſchon zwingende innere Gründe genug für die Nationalliberalen, die Sammlungspolitik der Konſerva⸗ tiven abzulehnen, ſo iſt dieſe taktiſch unvorſichtige und nicht gerade ſehr geſcheite Enthüllung der eigentlichen Gedanken und wahren Abſichten der Konſervativen, die noch im Augen⸗ blick des noch nicht einmal beantworteten Sammlungsrufes den Nationalliberalen einen Schlag ins Geſicht geben, eine der wuchtigſten Rechtfertigungen des Verhaltens der national⸗ liberalen Partei. Die Konſervativen, die garnicht ernſtlich an ein Bündnis mit den Nationalliberalen denken— ſie wären als kluge Taktiker ſonſt höflicher geblieben— wollten die Nationalliberalen nur mißbrauchen, um ihre eigene Stellung bei der Regierung und in der öffentlichen Meinung zu verbeſſern, die über ihrem beſonders ſtaatserhaltenden Eifer ihren ſehr wenig ſtaatserhaltenden Parteiegoismus— das enge Verhältnis zum Klerikalismus— überſehen ſollten — und totſicher hätten die Nationalliberalen, wenn der Zweck der Uebung erreicht war, das Nachſehen gehabt, vor allem was ihre politiſche Geltung in weiteſten Kreiſen des Bürger⸗ anöver haben die Nationalliberalen gerade in derſelben Stunde durchkreußzt, wo die„Deutſche Reichspoſt“ unklug genug war, ſeine liche Natur zu entſchleiern. Dieſe Feſtſtellungen genügen. Hinzufügen tönnten wir noch, daß es auch abgeſehen von der Unehrlichkeit des Samm⸗ lungsaufrufs ſich für die nationalliberale Partei, die auf ihr Anſehen und ihre Würde hält, verbietet eine Bundes⸗ genoſſenſchaft in Erwägung zu ziehen, in der die Konſerva⸗ tiven glauben ſich das Recht auf volle Schimpf⸗ fer eiheit gegen den andern Kontrahenten wahren zu müſſen. Unſere Regierun 9 wird jedenfalls den Schmäh⸗ artikel der„Deutſchen Reichspoſt“ mit Staunen und Un⸗ behagen geleſen haben, ſie hat da in dem konſervativen Organ einen ſeltſamen;, brillanien, Sekundanten“ für ihre Allianz⸗ politik gefunden, der anſcheinend kein brennenderes Verlangen trägt, als den Nationalliberalen den Sammlungsgedanken bis auf den Grund zu verekeln und ihn alſo mit Stumpf und Stiel auszurotten. Das iſt der Humor bei der Geſchichte, daß die anſcheinend einzige willige Stütze der Bodmanſchen Sammlungspolitik fleißig und blind das ohnehin überaus ſchwache Fundament des Gedankens Unterwühlt. Was noch die Lokalfrage in Kandern betrifft, ſo zeigt die grundver! Chiedene Behandlung. die ſie ſeitens der Seuilleton. Der biwlematicge Urſprung des 1870—71. Aus dem diplomatiſchen Kampfe im Jahre 1864. (Nachdruck verboten]. (Fortſetzung.) Baron de Talleyrand, Botſchafter in Berlin, an Drouyn de Thuys. Berlin, den 22. März 1864. Der engliſche Botſchafter hat von einigen Tagen Herrn von Bismarck halbamtlich mitgeteilt, Dänemark weiſe jeden Vorſchlag eines Waffenſtillſtandes ab, ſtimme aber zu an einer Konferenz teilzunehmen, die als Grundlage ihrer Verhandlungen die Abma⸗ chungen von 1851 u. 1852 nehme. Lord Ruſſell ließ zugleich durch Sir Andrew Buchanan wiſſen, er empfehle den beiden deutſchen Großmächten dieſe Abmachungen nicht als Grundlage, ſondern als Ausgangspunkt der künftigen Verhandlungen anzunehmen. Ich war überzeugt, Herr von Bismarck würde dieſe ſpitzfin⸗ dige Unterſcheidung nicht annehmen. So war ich denn nicht er⸗ ſtaunt geſtern von ihm zu hören, man fände die Ausdrücke un⸗ ſtatthaft oder ſinnlos. „Die Grundlage oder der Ausgangspunkt einer? Verbn ſagte er mir, iſt doch ganz dasſelbe. Wir haben alſo keinen Grund, die engliſchen Ausflüchte anzunehmen, nachdem wir den däniſchen Vorſchlag abgelehnt haben. Nun bietet uns alſo das Kopenhagener Kabinett, nachdem der Krieg begonnen hat, an, die Verpflichtungen erfüllen, die es unterzeichnet hat und denen es ſich ſeit zwölf ahren entzogen hat. Das heißt doch wirklich, zu ſehr auf 9 anen. Wir wollen 10 8 ernſtlich die Intereſſen garantiert, die wir verteidigen wollen. Das Prinziy der Perſonalunion, das wir mit ſo vieler Mühe aufrecht erhalten, iſt das wenigſte, was Deutſchland fordert, und Gott weiß, in welche Lage wir kommen würden, wenn unſere Forderungen nicht ſo weit gingen! Es iſt übrigens von Wichtig⸗ keit, den Bundestag dahin zu bringen, an der Konferenz teilzuneh⸗ men, wenn wir nicht das Syſtem der letzten Jahre wieder von vorn anfangen wollen. Er wird aber nie zuſtimmen, wenn eine ſolche Grundlage aufgeſtellt wird. Ich weiſe ſie folglich als Ausgangs⸗ punkt zurück und kann höchſtens annehmen davon zu ſprechen, als von einer Sache, von der man abſteht.“ Drouhn de Thuys an den Fürſten de la Tour d Auvergne, Bot⸗ ſchafter in Paris, den 29. März 1864. Die 50 Ihrer Britiſchen Majeſtät ſcheint die Schwie⸗ rigkeiten, die der Eröffnung einer Konferenz über die däniſche Angelegenheit Entgegenſtanden⸗ nun für beſeitigt zu halten, und Lord Ruſſell kündigt ſeine Abſicht an, am 12. April die Vertreter der Regierungen, die Feiß Vorſchlage Englands zugeſtimmt haben, in London zu verſammeln. Ehe ich auf Ihre Bitte um Inſtruk⸗ tionen, die Sie mir in bezug hierauf haben zugehen laſſen, ant⸗ worte, halte ich es für angebracht, Ihnen die letzten Nachrichten zu übermitteln, die mir über die Stimmung der verſchiedenen Mächte zugekommen ſind. Dieſe Informationen ſcheinen mir, wie ich ſagen muß, das Vertrauen des Miniſters des Auswärtigen nicht zu rechtfertigen. Die Nachrichten aus Kopenhagen zeigen uns Dalentark, das dabei bleibt, die Abmachungen von 1851—1852 als Grundlage der zukünftigen Verhandlungen anſehen zu wollen. Deutſchland verlangt im Gegenteil, daß dieſe Abmachungen 5 und der Londoner Vertrag vollſtändig von den Verhandlunge N Partei und ſeitens 7 Konſervativen Dieſes feine und nun goch als durchaus unehrlich und unwahrhaftig erwieſene wenn nicht unmöglich es iſt, badiſe Nationalliberale und badiſche Konſervative unter ei Sammlungshut zu bringen. Wir bekämpfen Sozialdemokratie grundſätzlich und es ſich unſchwer nachweiſen, daß eine liberale Mittelpa⸗ ihr eine gefährlichere Gegnerin als ein verſtockter Kon tivismus ſchon dadurch, daß ſie ſich noch ſtets fähig er eſen hat, große und ausſchlaggebende Maſſen des„Treil vor dem Hinaustreiben ins rote Meer zu bewahr wir bekämpfen ſie mit erlaubten und anſtänd Mitteln und verſchmähen die brutalen of ſchen Methoden des Vogkotts, der Saalabtreibunt 1105 für die auch die ſüddeutſche„Deutſche Neichspoſt“ flammende Begeiſterung zeigt. Wir ſehen im Kampf liberalen und der ſozialiſtiſchen Weltanſchauung einen gen Kampf und müſſen es ablehnen, ihn zu u gunſten durch den Poliziſten oder rohe Gewaltuaßnahme entſcheiden. Wir vertrauen auf das höhere geſchichtliche und die größere innere Wahrhaftigkeit der liberalen anſchauung, die noch immer in den ſcharfen Wend unſerer politiſchen Geſchichte, wo Staatsmänner den v Appell an die Phantaſie und die nationale Energie ſchen Volkes zu richten wußten, Herr geworden ſind dräuenden ſozialiſtiſchen Gefahr, ohne Ausnahmegeſe ohne Brutalitäten im der Parteien. Polifische Ueberslcht. * Mannheim, 4. Nopember d5ig. Was ein wirklicher Bonſernatin Die im Anſchluß an das im„Hamb. Co lichte Baſſermannſche Juterview von der konſervati mit großem Nachdruck vertretene Behauptung, Ko tive, die nicht zu Herrn Dr. von Heydebrand der Landwirte ſchwören, gäbe es nicht, hat s Abrücken der Elbinger Konſervativen von§ Ae einen argen Stoß erlitten. Aber die Heydeb, ſchen Konſervativen wiſſen ſich in ſolchen Fällen auf ei blüffend einfache Weiſe zu helfen: Konſervative, we den Stachel löken und ſich das Necht der freien nicht nehmen laſſen wollen, haben von dem Augenblick an, wo ſolches bekannt wird, 2 aufgehört,„Konſervativer“ gu ſein. Nach Modus gibt es freilich nur Konſervative Heydebrt fährt, wie ſchwer, Obſervanz: die— anderen ſind alſo überhaupt keine K vativen. So auch die Elbinger! Vor einigen Tage ſie es noch! Denn der Hauptverein der Konſervativen an den Elbinger Zweigverein parteiamtlich die An welcher Weiſe ſich der Verein an den Vorbereitungen nächſte eeee beteiligen, und ob exr eine A Herrn von Oldenburgs mit den ſtödtiſchen W zu der Herr v. Oldenburg bereit ſei, herbeiführen wo dieſem Schreiben wurde der Verein von der Berliner 3 alſo noch als konſervativ reklamiert. Als er es in ſei widerung aber ablehnte, für d ieſen konſervati daten einzutreten. war es mit⸗ ſeiner konſervativen—. sgelt oſſen ſeien. Elnige Oiaaten möchten auf der auch andere Fragen von europäiſchem Intereſſe verhan el und daß man ebenfalls andere Mahte zulaſſe als nur zeichner des Vertrages von 1852 Das Petersburger Kabinett ſein erſeits ſoll, wie man u auf der Notwendigkeit beſtehen, den Ausgangspunkt der B lungen genau zu beſtimmen. Man erinnert bei dieſer G daran, daß die engliſche Regierung es für untunlich erkls ohne vorheriges Uebereinkommen betreffs der zu löſenden einen Kongreß einzuberufen, wie ſeinerzeit der Kaiſer vor gen hatte; und man fragt ſich, warum die damals als une lich betrachtete Bedingung heute weniger notwendig ſein ſoll Im übrigen will ich aus Vorſtehendem keinen den W des Londoner Kabinetts entgegenſtehenden Schluß zieh ſuchen, wie letzteres die Mittel, den Frieden wieder und um zu 15 wir alle Wege zu Einfluß haben zu können 8 Dänemark wird die Erfüllung des Londoner Neiten Beſtätigung der Abmachungen von 1851—1852 ve einerſeits die Unverſehrtheit der Monarchie und an Trennung in der Verwaltung Schleswigs und Holſteins dieſe Forderungen werden wir nichts einzuwenden hab Unterzeichner des Londoner Vertrages geziemt es uns im Stiche zu laſſen. Wir ſind gerade ſo verpflichtet wi die ihn mit uns unterzeichnet haben; wir haben ober ſe führung nicht garantiert und ſind niemand gegenn ſeine Beſtimmungen durch Waffengewalt f. di General⸗AAuzeiger.(Abendblatt) Maunheim, 4. November. 2. Seite keit plötzlich vorbei. Die„Kreuzztg.“ fordert ein„ebenſo raſches, wie entſchiedenes“ Vorgehen der Parteileitung gegen die Elbinger und die„Konſ. Korr.“ erklärt, ein„ſolcher Verein“ habe auch nicht mehr das geringſte Recht, ſich als zur konſervativen Partei zugehörig zu betrachten. Was haben nun die Elbinger eigentlich verbrochen? Haben ſie in irgend einem Punkte wider das konſervative Parteiprogramm gehandelt oder es verleugnet? Ach nein! Gerade„um dey konſervativen Grundſätze willen und im Intereſſe des inneren Friedens“ haben ſie die„Selbſtändigkeit der Partei“ verlangt und auf die Gefahr verwieſen, welche das Auftreten des Bundes der Landwirte„mit ſeinem rück⸗ ſichtsloseigennützigen, demagogiſchen Charak⸗ ter“ für den Konſervatismus bedeutet. Sonach wären die Elbinger für jeden anderen konſervativen Kandidaten ein⸗ zutreten bereit. Doch das hilft ihnen nichts. Sie haben einfach aufgehört, Konſervative zu ſein. Es gehört alſo hin⸗ fürder zu den unbedingten Vorausſetzungen konſervativer Parteizugehörigkeit, daß man auf die Selbſtändigkeit der Partei pfeift und rü ckfichts⸗ loſem Eigennutz ſowie großagrariſcher Dema⸗ gogie den Vortritt einräumt vor den nationalen Poſtu⸗ laten des Konſervatismus vom alten Schlage. Nur Leute, ſo ſolches unterſchreiben, ſind wirkliche Konſervative. Es verdient, dieſe hochmoderne Abänderung des Begriffs„Kon⸗ ſervativ“ für den Wahlkampf feſtgehalten zu werden. Vor allem die ſtädtiſchen Konſervativen werden der alſo veränderten Sachlage Rechnung zu tragen haben. Staatliche Verſicherung der Privatangeſtellten. Heute beginnen im Reichsamt des Innern die kommiſſa⸗ riſchen Beratungen mit den Vertretern der Reichsämter und der preußiſchen Miniſterien über den Geſetzentwurf betreffend die ſtaatliche Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten. Da en dieſen Beratungen ſämtliche preußiſche Reſſorts beteiligt ſind, wird die ſpätere Beſchlußfaſſung des preußiſchen Staats⸗ miniſteriums über die Vorlage weſentlich erleichtert. Unter dieſen Umſtänden rechnet man damit, daß die Vorlage noch im Laufe dieſes Monats an den Bundesrat und wenn irgend möglich auch noch vor den Weihnachtsfer ien an den Reichstag gelangen wird. Die Befürchtungen, die koch vor wenigen Tagen laut wurden, ob die Verabſchiedung des Entwurfs der Privatbeamtenverſicherung in der nächſten Reichstagstagung überhaupt noch möglich ſein wird, erweiſen ſich alſo als gegenſtandslos. Die erſte Leſung der Vorlage kann jedenfalls unmittelbar nach den Weihnachtsferien im Reichstag ſtattfinden. Und da der Entwurf in allen weſent⸗ lichen Teilen auf der zweiten Denkſchrift des Reichsamts des Innern über die Penſions⸗ und Hinterbliebenenverſicherung der Privatangeſtellten beruht, deren Grundſätze von faſt allen Parteien des Reichstags gebilligt worden ſind, ſo dürften die Kommiſſionsberatungen und auch die Leſungen im Plenum keinen allzugroßen Zeitaufwand in Anſpruch nehmen. Man kann alſo wenigſtens mit der Möglichkeit einer Verabſchiedung er Vorlage in der bevorſtehenden Reichstagstagung rechnen. Eine Herzogin als Sozialdemokratin? Dieſer Tage wurde gemeldet, daß in Breslau der Sani⸗ zrat Dr. Willim, der Gatte der Herzogin Pauline von Wütrttemberg, „Deutſchen Journalpoſt“ nun den Anlaß, eine ſicher ebenſo überraſchende wie eigenartige Nachricht zu verbreiten. Die genannte Korreſpondenz ſchreibt: „Die ſozialdemokratiſche Breslauer„Volkswacht“ verzeichnet zmit großer Genugtuung die Tatſache, daß die Herzogin Pauline von Württemberg, die Gattin des jüngſt in Breslau verſtorbenen Sanitätsrats Dr. Willim, eine organiſierte Genoſſin der ſozial⸗ demokratiſchen Partei ſei, während bisher in der Preſſe nur be⸗ kannt geworden war, daß ſie fortſchrittlichen Neigungen huldigte. Man erfährt jetzt auch, auf welche Weiſe die Verbindung der württembergiſchen Prinzeſſin mit dem verſtorbenen Sanitätsrat Dr. Willim zuſtande gekommen iſt. Die Mutter der Prinzeſſin, Herzogin Mathilde von Württemberg, hatte ſich 1878 in Behand⸗ Jung des Geheimrats Biormer in Breslau begeben. Biormer legke ſeinem Aſſiſtenten Dr. Willim die beſondere Pflege der Patientin ens Herz, und ſo ergab ſich eine häufige Begegnung des jungen Arztes mit der Prinzeſſin, die zu einer tiefen gegenſeitigen Neigung des Paares führte. Trotz aller energiſchen Gegeneinwendungen der herzoglichen Familie blieb die junge Herzogin ſtandhaft, und ſo er⸗ lgte die Eheſchließung im Jahre 1880. Die junge Gattin faßte ihren Beruf als Doktorsgattin ſehr enſthaft auf. Sie widmet ſich mit großer Leidenſchaft ſozialen, hygieniſchen und wohltätigen Be⸗ ſtrebungen. Ihre beſondere Vorliebe aber gilt der Politik, in der die Prinzeſſin durchaus demokratiſchen Anſchauungen huldigt. Man ſteht ihre charakteriſtiſche Erſcheinung— Frau Dr. Willim iſt faſt geſtorben ſei. Dieſer Todesfall gibt der Kombinationen zu ſuchen an Stelle der alten, die den Hoffnungen der Unterhändler von 1852 nicht entſprochen haben. Unſere Zeit hat nur allzuviele vergebliche Proteſte geſehen, und unſere Würde gebietet uns, deren Zahl nicht noch zu vergrößern. Wir müſſen alſo in dem Maße, wie wir uns verpflichtet haben, gewiſſenhaft das Werk von 1852 verteidigen, und wenn wir dieſe Pflicht erfüllt hbaben, uns nicht gegen Vergleiche ablehnend verhalten, die die Umſtände und ein höheres Intereſſe verlangen können. (Schluß folgt.) Beiträge zur Frauenfrage. Auskuuftſtelle für Frauenberufe. L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11 Uhr. Die Anhängerin. Ein Typus. Ein armer Menſch, deſſen Hirn mit Zeitungsphraſen, Zei⸗ tungswichtigkeiten und Zeitungsdeutſch vollgeräumt iſt, fragte mich einmal: „Sind Sie ein Anhänger der Frauenfrage? „Nein,“ erwiderte ich,„ich bin ein Anhänger der Frauen⸗ antwort!“ *. Das arme Zeitungsopfer wußte gar nicht, wie tief ſeine Frage berechtigt war! S gibt wirklich ſolche verirrte, verwirrte, leere Geſchöpfe, die Anhbänger der Fragen ſind, theoretiſche Menſchen, die an allen Problemen nur ein bißchen neugierig herumſchnuppern, dann ieder wegfliegen, weil eine neue Frage zeitgemäß geworden iſt, ch bei einem friſch annoncierten Problem niederlaſſen, wieder in bißchen mitſchwatzen und mitkratzen und plötzlich wieder der immer in ein wallendes, ſchwarzes Tuchkoſtüm gekleidet, ihr kurz geſchrittenes Haupthaar iſt von einem Männerhut bedeckt und an den Füßen trägt ſie gewöhnliche Schaftſtiefel— ſehr häufig in ſozialdemokratiſchen Verſammlungen, in deren Debatten ſie zu⸗ weilen eingreift. Eine ſtarke Neigung verbindet Frau Dr. Willim auch ſeit Jahren mit dem Theater. An dem Leichenbegängnis Dr. Willims nahmen die Führer der Breslauer Sozialdemokratie teile⸗ Wir müſſen die Verantwortung für die Richtigkeit der Meldung der„Dtſch. Journalpoſt“ bezw. der Breslauer „Volkswacht“ überlaſſen. Eigenartig wäre es aber jeden⸗ falls, wenn das alles wirklich den Tatſachen entſpräche, ohne daß bisher etwas davon in die Oeffentlichkeit drang. Ein Vorſchlag der Teipz. Volksztg. Die„Natl. Korreſpondenz“ ſchreibt: Die„Leipz. Volks⸗ zeitung iſt ſchwer beunruhigt darüber, daß die„National⸗ liberale Korreſpondenz“ über die ſozialdemokratiſche Miß⸗ wirtſchaft in den Ortskrankenkaſſen„noch immer“ Material veröffentlicht. Insbeſondere iſt das ſozialdemokratiſche Blatt indigniert, weil in„keinem Falle Ort oder Namen“ mitgeteilt ſind. Die„Leipz. Volksgtg.“ ſcheint danach dieſe Artikel doch nicht mit der Aufmerkſamkeit geleſen zu haben, zu der gerade ſie verpflichtet wäre. Denn wir haben von vornherein erklärt, daß wir Namen und Ortsangaben zu unſerem lebhaften Be⸗ dauern unterdrücken müßten, um die Einſender, zumeiſt nichtſozialdemokratiſche Angeſtellte der Ortskrankenkaſſen, nicht den ſozialdemokratiſchen Kaſſengewaltigen ans Meſſer zu liefern. Die„Leipz. Volkszeitung“ muß aber die Wirkung dieſer Mitteilungen auf ihren Leſerkreis bereits recht un⸗ angenehm ſpüren, denn ſie veröffentlicht zu deren Beruhigung folgende pompöſe Kundbarmachung im echteſten Mehringſtil: „Wir erklären alle die Angaben der„Nationalliberalen Korreſpondenz“ über ſozialdemokratiſche Mißwirtſchaft“ in den Ortskrankenkaſſen ſo lange für niederträchtige Verleum⸗ dungen und bewußte Lügen, bis ſie für jeden einzelnen von ihr angeführten Fall Ort, Namen der Beamten und Zeit des Vorfalles angibt.“„Das würde Ihnen ſo paſſen!“ pflegt der Berliner in ſolchen Fällen zu ſagen. Das Leipziger Blatt ſcheint indes gar nicht zu merken, wie lächerlich es ſich mit dieſer kleinen Pöbelei macht: es weiß abſolut nicht, wann und wo die von uns gemeldeten Tatſachen ſich zutrugen, aber es erklärt ſie tapfer für Verleumdungen und Lügen. Glaubt die„Leipz. Volksztg.“ ernſtlich, daß wir uns dieſe Dinge aus⸗ gedacht haben, ſo mag ſie es ruhig tunl. Im übrigen ſteht unſer Material jedermann zur Einſicht offen, ſofern er einen vertrauenerweckenden Eindruck und die Gewähr bietet, daß er die auf dieſe Weiſe erlangte Kenntnis der Namen und Orte nicht zu Racheakten gegen die Einſender benutzt. Bei der „Leipz. Volksztg.“ aber treffen beide Vorausſetzungen nicht 811. Polniſche Agitatian. Eine ſehr wichtige Organiſation des Polentums ſind bekanntlich die Volksvereine“, die, ohne einen ausge⸗ ſprochen gewerblichen oder beruflichen Charakter zu haben, die polniſche Bevölkerung durch Vorträge, Familien⸗ und Unterhaltungsabende, Theatervorſtellungen und dergl. zu ſammeln ſuchen. In welchem Geiſte nun dieſe anſcheinend ganz harmloſen Veranſtaltungen geleitet werden, darüber belehrt aufs beſte eine Auslaſfung des Bromberger„Dziennik Bydgoski“(2. Oktober):„Es handelt ſich nicht darum, Stücke zur Aufführung zu bringen, die voll patriotiſcher Phraſen ſind, ſondern vor allen Dingen darum, daß von der Szene ein wahrhaft polniſcher Gei ſt herabweht, der im⸗ ſtande iſt, in die verſteckteſten Winkel unſerer Herzen hinein⸗ zudringen, die Vepſchlafenen aufzumuntern und die Starken noch kräftiger zu machen. Die Wahl der Theaterſtücke muß deshalb ſolchen Leuten übertragen werden, die mit der Sache vertraut ſind und die Garantie geben, daß ſie ihre Pflicht gewiſſenhaft erfüllen“ Neulich ſchrieb die„Gazeta Torunska“, in nationaler Beziehung erfülle jeder polniſche Ver⸗ ein ſeine Aufgaben ebenfogut wie die Sokolvereine. Kann man ſich einen beſſeren Beweis für dieſe Behauptung denken als die zitierte Aeußerung des„Dziennik Bydgoski“? In Zdiechowo bei Gneſen hat ein Pole ſeine 82 Morgen große Wirtſchaft für 55 000 Mark an einen deutſchen Gutsbeſitzer verkauft, trotz der Bemühungen der Gneſener Bank Ziemski dagegen. Darüber ſchreibt nun der „Lech“(16. Oktober):„Wir können leider nicht die gehörigen Worte anwenden, um das Verfahren des Veräußerers in ent⸗ ſprechender Weiſe zu kennzeichnen. Wie einſt Judas Iſchariot den Herrn verriet, indem er ihn für den Mammon den Häſchern ))7FFFFCCCCGCCCCCCCCCCCCCCCCCC 2 2 + Frage von vorgeſtern untreu werden, weil eben wieder eine fun⸗ kelnagelneue Frage aufgetaucht iſt, die doch auch ihren Verein und ihre Diskuſſion, mit einem Wort: ihre Löſung erfordert. Sie kommt aus den Fragen nicht heraus. Es fehlt in Deutſchland an jeder Pſychologie der ſozialen Be⸗ wegungen, ſonſt wäre der Typus, von dem ich hier rede, längſt ſchon diagnoſziert. De Anhängerin der Frauenfrage iſt natürlich ein Großſtadk⸗ geſchöpf. Sie kommt aus begütertem oder doch wenigſtens behag⸗ lichem Bürgerhaus und hat das Arbeitan nicht nötig. Aber ſie ſcheint in keiner Verwandtſchaft zu wurzeln. Wenn ſie verheiratet iſt, ſo zeigt ſie ungern den Ehgemahl her, wie ſie überhaupt eigent⸗ lich kein Privatleben oder Gründe hat, es zu verſtecken. Sie be⸗ wegt ſich ungern in einem Heim, ſie zieht die allgemein zugängli⸗ chen Lokale vor: Klub, Verſammlung, Cafe, den Prater, das The⸗ ater, die Eiſenbahn, die Univerſität. Es fehlen ihr jene geheimen Reſſourcen der Kraft und Freude, des Leides und des Alterns, die für uns andern aus den Erlebniſſen in unſeren vier Wänden fließen. Sie hat nichts Seßhaftes, nichts Stabiles, keine Rangordnung im Innern. Ihre Seele beſteht aus„vermiſchten Nachrichten“, aber eben deshalb intereſſiert ſie ſich für alles, für Koedukation und Winterſport, für Sadismus und Innendekoration, für Frauen⸗ wahlrecht und Bühnenreform, für das Zweikinderſyſtem und das Einküchenhaus, für Reformkleidung und Mutterſchutz. Das Wichtigſte dabei iſt, daß ſie„alle Leute kennt“. Sie iſt in den Perſonalien jedes Redners zu Hauſe, ſie wird am Schluß jedes Vortrages dem Herrn Dozenten vorgeſtellt und hat„ein paar Worte mit ihm gewechſelt“. Sie kann für ihn ſchwärmen und kann ſich an ganz unedeln, hundeſchnauzigen Scherzen über den armen Lehrer beteiligen. Ihr Enthuſiasmus wie ihre Iropnie iſt immer abhängig von der Zuſammenkunft der Geſellſchaft! Oh, manchmal hat ſie das Gefühl, ſie müſſe ſich für jemanden einſetzen, überlieferte, ſo veräußern heute die Verkäufer unſere heilige Erde für eine Handvoll Goldes an unſere Feinde. O, wäre doch dieſes Geld verflucht, möchle es euch und euren Kindern, Enkeln und Urenkeln, bis in das zehnte Glied hinein, keinen Segen bringen! Möge der Blitz⸗ ſtrahl eure Häuſer einäſchern und das Unwetter die Früchte von euren Feldern hinwegfegen! Cieſielski(eben der Verkäufer) hat ſich in Preußen an⸗ gekauft, und wenn er noch ſo weit davonlaufen würde, ſo wird ihm doch der Fluch des polniſchen Volkes nachfolgen und wäre es auch bis ans äußerſte Ende der Welt!“ Baneriſche und Pfälziſche Politik. Neuſtadt—Landau. Kürzlich ging durch mehrere Blätter die Nachricht, daß Herr Franz Buhl als Reichstagskandidat für den zweiten pfälziſchen Wahlkreis in Ausſicht genommen ſei. Im„Berl. Tagebl.“ iſt dieſer Kandidat aufs entſchiedenſte widerraten worden. Wir erhalten nun zu dieſer Kandidatenfrage eine Zuſchrift, aus der erhellt, daß die dort angeführten Gründe gegen eine Kandidatur Buhl doch nicht den Wert haben, den ihnen ihr Verfaſſer beimißt. In dieſer Zuſchrift wird ausgeführt: Mit großem Befremden wird die Ausführungen des „Berl. Tagebl.“ gegen die Kandidatur Buhl geleſen haben, wer die Verhältniſſe unſeres Wahlkreiſes etwas genauer kennt. Das Urteil zeugt von nicht allzugroßer Sach⸗ und Perſonen⸗ kenntnis, ſo daß wir doch glauben, die gröbſten Irrtümer richtig ſtellen zu ſollen, ohne allzutief in die Details einzu⸗ gehen. Da wollen wir zunächſt feſtſtellen, daß Herr Buhl ein ſehr eifriges Mitglied der nationalliberalen Partei iſt, ſich um ſie große Verdienſte erworben hat, die gerade von den maßgebenden Partei⸗Inſtanzen durchaus anerkannt werden. Seine innere Zugehörigkeit zur nationalliberalen Partei ſteht für den Kenner der Verhältniſſe außer allem Zweifel krotz „Berl. Tagebl.“. Ganz unrichtig iſt auch, was im Berl. Tagebl.“ über Buhls Stellung in den Kämpfen um die Reichs⸗ finanzreform ausgeführt wird. Wir wollen nur feſtſtellen, daß Buhl in der Frage der Deſzendentenſteuer eine vollkommen ſelbſtändige, vom Bunde der Landwirte unabhängige Stellung eingenm⸗ men hat. Soviel über Buhls Verhältnis zur nationallibe⸗ ralen Partei und der von ihr betriebenen Reichspolitik. Sehr im Irrtum iſt dann der Artikelſchreiber des„Berl. Tagbl.“ auch, wenn er behauptet, Buhls Kandidatur werde auch ſonſt eine mehr perſönlich gewandte Gegnerſchaft im Wahlkreiſe finden. Im Gegenteil, Herr Franz Buhl erfreut ſich in weite⸗ ſten Kreiſen des Bezirkes der größten Beliebtheit, auch gerade in den Kreiſen der weinbautreibenden Bevölkerung, wir brauchen ja nur auf ſeine verdienſtvolle Tätigkeit als Vor⸗ ſitzender des Weinbauvereins hinzuweiſen. So können wir zuſammenfaſſend ſagen, daß die in das„Berl. Tagebl.“ lan⸗ zierten Angriffe auf Franz Buhl, die ſich mühelos wider⸗ legen laſſen, dem Anſehen des um die nationalliberale Par⸗ tei wie um den Weinbau der Pfalz gleich verdienten Mannes nicht den Stoß verſetzen werden, den der Artikelſchreibr des „Berl. Tagebl.“ von ihnen erwartet. Staat und Kirche in Bayern. Der„Schwäb. Merkur“ will aus zuverläſſiger Quelle er⸗ fahren haben, die bayeriſche Regierung habe den Vatikon wiſſen laſſen, daß ſie nicht in der Lage ſei, den letzten Forde⸗ rungen der Kurie hinſichtlich der Anſtellung und des Eides der Geiſtlichen zuzuſtimmen, da dies zu ſehr in die Rechte der bayeriſchen Krone eingreife. Der Vatikan würde durch ſeine Neuordnung die Anſtellung der Pfarrer von der Zu⸗ ſtimmung Roms abhängig machen, was Bayern nicht zugeben könne. Ebenſo würden auch die Univerſitäten beeinflußt wer⸗ den, wenn die Profeſſoren durch einen Eid gebunden ſeien. 2— 64 7 2 Die„Wahrheit“ vor Gexicht. (Von unſerm Korreſpondenten.) 9. Verhandlungstag. sh. Berlin, 3. Noy. Die Beweisaufnhame dauert immer noch fort. Da in den letz⸗ ten Sitzungen keine ſenſationellen Dinge verhandelt wurden, haben wir uns die Berichterſtattung darüber geſchenkt. In der heutigen Sitzung wurde in der Erörterung des Falles Wertheim fortgefahren und zunächſt die Verleſung der hierzu vorliegenden Artikel der„Wahrheit“ zu Ende geführt. Die letzten Artikel wen⸗ den ſich ſowohl gegen das Warenhaus A. Wertheim, deſſen Leiter weil das ſich immer gut ausnimmt, wenn man tapfer für einen andern redet, aber ſie tut's mit ſo ſchiefen, mit ſo aufgeklebten, haltloſen Gründen, daß ſie ſich, ſchnell geſchlagen, raſch wieder mit der Miene des beſſer Belehrten zurückzieht. Von Zeit zu Zeit befällt ſie auch der Drang, etwas zu„tun“, doch nicht immer nur zu reden. Dann meldet ſie ſich in den Diskuſſionen zu Wort oder ſagt es wenigſtens nachher zu einigen Damen, daß ſie eigentlich das Debattieren ſchon ſatt habe. Was man jetzt brauche, ſeien Taten! Sie iſt unbedingt für Konſequenz, allerdings müſſe man immer die beſtimmten, oft unabänderlichen Verhältniſſe des ein⸗ zelnen ins Auge faſſen. Aus den Vorträgen des Profeſſor Soundſo hat ſie erfahren, daß das Mieder ſchädlich iſt, ſie iſt ganz entſchieden gegen das Mieder, aber was ſie ſelbſt anlangt, ſo muß ſie es tragen, weil ſie ſich ſonſt nicht geradehält. Sie findet, daß man unbedingt nicht nur in den kleinen Kreiſen der bürgerlichen Frauen agitieren, ſondern daß man endlich ins Volk, unter die Tauſende gehen ſollte, aber wenn ſie Sonntags ihr Hausmädchen fragt lerſter Verſuch, hinabzuſteigen), wohin ſie heute nachmittags gehe, ſo hat ſie ſchon genug und will die Antwort nicht mehr hören, denn eine gewiſſe unſichtbare Schranke zwiſchen ſich und dem Per⸗ ſonal iſt doch immer nötig. Sie iſt unbedingt dafür, daß denkende Frauen ſtudieren, aber ſie weiß wohl, daß Frauen⸗ anders ſind als Männerſeelen, und ſie will gleichzeitig Vorleſungen hören, an der Klinik arbeiten und als Pflegerin in einem Krankenhaus arbeiten! Vor allem aber muß die ſexuelle Frage gelöſt werden, und zwar nicht oberflächlich, ſondern gründlich. Auch die Proſti⸗ tuierten ſind nur arme Geſchöpfe, die man erſt dann unſchädlich machen ſoll, wenn ſie ſich öffentlich zeigen, ſo daß Kinder ſie ſehen könnten. Bordelle müſſen abgeſchafft werden, aber auch die Män⸗ ner ſollen regelmäßig viſitiert werden, das Beſte iſt: die ganze Proſtitution durch ein Reichsgeſetz beſeitigen. Das ſieht ein biß⸗ chen durcheinander aus, aber die Erklärung iſt einfach: die Anhän⸗ 2 Mannheim, 4. November. Seneratewwzeiger.(Abebblatt) der als Zeuge geladene Kaufmann Georg Wertheim iſt als auch gegen Wolf Wertheim, den inzwiſchen ausgeſchiedenen Teilhaber der Firma, der jetzt die drei Warenhäuſer in der Friedrichſtraße, der Leipziger⸗ und der Potsdamerſtraße unter ſeinem Namen als Konkurrensgeſchäfte leitet. Einer der Artikel teilt mit, daß infolge des Kaiſerbeſuches im Kaufhaus Wertheim Georg Wertheim Kom⸗ merzienrat geworden ſei, ein anderer erzählt, daß die Differenzen im Hauſe Wertheim infolge der Eheſchließung Wolf Wertheims mit der früheren Mitarbeiterin des„Berliner Lokalanzeigers“, „Truth“ entſtand ſeien, dann wird von dieſer Dame erzählt, daß ſie dem Hauptmann von Köpenick eine jährliche Rente ausgeſetzt habe und ſchließlich ſchildert der Artikel den Selbſtmordverſuch der Tochter Wolf Wertheims, der Frau Dolli Landsberger im Eſpla⸗ nadehotel zu Berlin. Zunächſt wird der Warenhausbeſitzer Wolf Wertheim als Zeuge vernommen. Er bekundet, daß er bis zum Januar 1909 zuſammen mit ſeinen drei älteren Brüdern das Kaufhaus A. Wertheim geleitet habe, dann aber ſeine Kündigung erhalten habe, nachdem die Firma in eine G. m. b H. umgewandelt worden war. Er habe bei der Liquidation der alten Firma eine genaue Rech⸗ nungslegung verlangt und da habe ihm ſein Bruder Georg eine halbe Million geboten, wenn er von dieſer Forderung Abſtand nehme. Die in der Folge ausbrechenden Zwiſtigkeiten hätten ihn dann veranlaßt, ein Konkurrenzgeſchäft zu eröffnen.— Vorſ.: Haben Sie die Artikel in der„Wahrheit! als Angriffsartikel gegen ſich betrachtet?— Zeuge: Als Erpreſſungsartikel, ſoweit ſie meine Perſon betrafen. Die gegen das Warenhaus Wertheim ge⸗ richteten halte ich nicht für Angriffsartikel.— Vorſ.: Was hat Sie denn veranlaßt, der„Wahrheit“ noch Inſerate zu geben?— Zeuge: Ich wollte dieſe feindſeligen Artikel verhindern.— Staatsanwalt: Haben Sie irgendwelche Beweiſe dafür, daß Herr Georg Wertheim mit dem Angeklagten Bruhn in Verbindung geſtanden hat?— Zeuge: Ich bin zu der Vermutung gekommen, weil er mir die Artikel vorher ankündigte, die dann überall er⸗ ſchienen ſind und weil Herr von Loßberg erklärte, daß ſeine In⸗ formationen aus dem Hauſe Wertheim ſtammten.— Angeklagter Bruhn: Ich kann dazu nur erklären, daß ich Herrn Georg Wert⸗ heim heute früh zum erſtenmal in meinem Leben geſehen habe. Und ich wiederhole, daß in allen Artikeln Georg Wertheim ſtets angegriffen, Wolf Wertheim ſtets geſchützt wurde.— Vorſ.: Es wäre jedenfalls der verkehrteſte Weg geweſen, den Herr Georg Wertheim einſchlagen konnte, wenn er gerade Herrn Bruhn zu be⸗ nutzen verſuchte.(Heiterkeit.)— Der Zeuge Wolf Wertheim bleibt demgegenüber dabei, daß ſein Bruder ihn bedroht habe und daß er jedenfalls mit dem Angeklagten Bruhn unter einer Decke ſtecke. —.⸗A. Bredereck: Was halten Sie denn nun aber von den Angriffen der„Wahrheit“ gegen das Warenhaus A. Wertheim, dem Ihr Herr Bruder doch vorſteht?— Zeuge: Das ſind nur Schein⸗ angriffe. Hierauf wird Warenhausbeſitzer Georg Wertheim, der Leiter des großen Wertheimſchen Warenhauſes in der Leip⸗ zigerſtraße und der Nebengeſchäfte in der Oranien⸗ und Roſen⸗ thalerſtraße, vernommen.— Vorſ.: Iſt man von ſeiten der „Wahrheit“ an Sie wegen Erlangung von Inſeraten herangetreten, — Zeuge: Nein, das iſt niemals geſchehen. Wenigſtens hat mir mein Reklamechef erklärt, daß gerade die„Wahrheit“ im Gegenſatz zu anderen Berliner Zeitungen niemals Offerte gemacht habe. — Vorſ.: Welchen Zweck hatten nach Ihrer Anſicht die Angriffs⸗ artikel der„Wahrheit“ gegen das Kaufhaus Wertheim?— Zeuge: Herr Bruhn wollte vor allem den Abſatz ſeiner Zeitung fördern, indem er in aufſehenerregenden Ueberſchriften Vorgänge bei uns behandelte.— Vorſ.: Ihr Herr Bruder meint, daß in einzelnen der Artikel, ſoweit ſie ſeine Perſon zum Gegenſtande haben, er⸗ preſſeriſche Angriffe zu erblicken ſeien. Stehen Sie etwa mit dieſen Artikel in einer Verbindung?— Zeuge: Nein, ich habe weder ſelbſt noch durch Mittelsperſonen Material zu dieſen Artikeln ge⸗ geben.— Vor.: Es iſt hier behauptet worden, daß das ganze Vorgehen der„Wahrheit“ gegen das Kaufhaus Wertheim und deſſen Vorgehen gegen Herrn Bruhn lediglich als ein Schein⸗ manöver anzuſehen ſei. Die Artikel ſollten lediglich dazu die⸗ nen Ihren Herrn Bruder Wolf zu veranlaſſen Ihnen und den an⸗ deren Brüdern bei der Liquidation entgegenzukommen.— Zeuge: Wenn damit geſagt werden ſoll daß ich irgendwelche Beziehungen zu Herrn Bruhn habe, ſo muß ich das ganz entſchieden beſtrei ten.— Vorſ.: Nun, es wurde hier ſo hingeſtellt, als hätten Sie die Artikel veranlaßt, um damit einen Druck auf Ihren Bruder auszuüben.— Zeuge: Das ſind Hirngeſpin ſte.— Vorſ.: Ihr Herr Bruder meint aber, daß beſtimmte Informario⸗ nen in den Artikeln, z. B. über den Pelzmantel ſeiner Frau, nur von Ihnen herrühren könnten.— Zeuge: Von mir jedenfalls nicht. Ich weiß heute noch nicht, wo der Pelz eigentlich gekauft worden iſt, ob bei Jandorf oder bei Gerſon.(Heiterkeit.]— R⸗A. Bredereck: Von Ihnen ſind auch nicht die perſönlichen Verhält⸗ niſſe der Frau Wolf Wertheim oder ihrer Tochter Dolli in die „Wahrheit gebracht worden. Sie könnten ſich ja auch der Mitwir⸗ kung von Mittelsperſonen bedient haben?— Zeuge: Nein, auch das iſt ausgeſchloſſen. Ich habe weder die„Wahrheit“ noch irgend ein anderes Blatt informiert. Staatsanwalt: Ich muß den Zeugen Herrn Georg Wert⸗ heim fragen, wie er ſich zu dieſen Bekundungen ſeines Bruders ſtellt. Der Zeuge zuckt mit den Achſeln, ſagt aber nichts.— BVorſ.: Es ſind wohl nur Vermutungen geweſen.—.⸗A. Bre⸗ dereck lerregt): Aber auf ſolche Vermutungen hat ſich doch die gerin ſtimmt jedem Redner zu, der eine Frage aufwirft. Ihr ge⸗ nügen die Fragen, die Vorſätze, die Vorſchläge, und zwar alle Fragen, al le Problemthemen in beruhigendem Nebeneinander. Ihre Glückstage aber erlebt ſie, wenn in der Bewegung eine „Kriſe“ eingetreten iſt. Dann wird nämlich nicht mehr nach Sachen, Themen, Problemen, ſondern nach Perſonen gefragt, dann wankt der ganze Fragenbau und ſie hört und ſtellt die Grundfrage: Sind Sie für Fräulein Dicklich oder für Frau Dünn? Die An⸗ hängerin exponiert ſich anfangs öffentlich nicht, ſie nimmt mit ver⸗ zehrendem Intereſſe womöglich an den Verſchwörungszirkeln bei⸗ der Parteien teil, denn ſie will ſich das Schauſpiel nicht verkürzen, ſie nimmt nicht ſo ſchnell Partei oder eigentlich, ſie nimmt gerech⸗ termaßen für beide Partei, doch iſt ihr der Streitgegenſtand noch lange nicht genug ausführlich und klar dargelegt. Um jeden Preis muß ſie in das vertrauliche Komitee, dem endlich das ganze Mate⸗ rial vorgelegt wird. Entweder muß Fräulein Dicklich oder Frau Dünn ſie als Vertrauensperſon delegieren! Sitzt ſie dann endlich im entſcheidenden Komitee, ſo kann ſie ſich natürlich weder für die eine noch für die andere entſcheiden, ſondern ſchließt ſich dem Vor⸗ ſchlag des Profeſſors Mitſchwatz an, der— ſo bedauerlich ſein Vorſchlag ſei— nicht umhin könne, den Ausſchluß der beiden Da⸗ men im Intereſſe der uns bewegenden Fragen zu beantragen. Das fürht natürlich erſt recht zum Höllenſpektakel. Das Komitee tritt nicht mehr zuſammen. Da meldet die Anhängerin ihren Austritt! Sie iſt tief„angewidert“, ſie hätte dergleichen nie erwartet und zieht ſich endgültig von allen Fragen zurück. Sie iſt tief ent⸗ täuſcht, fragt nach gar nichts mehr, und morgen iſt ihr alles ſchnuppe! 25 Kein Zweifel, der Typus exiſtiert. Er veredelt ſich zuweilen, er faßt zuweilen lein Glücksfall) in irgendeinem Erdreich, in irgendeiner Arbeit Wurzel und wird, weil ihn der Segen der Ar. beit überwältigt, unwillkürlich nützlich und produktib, aber derlei glückliche Entgleiſungen ſind ſelten. Die Normalkarriere endet 3. Seite. ganze Anklage bisher geſtützt.— Vorſ.: Wie iſt das nun noch mit den 3000., die die Firma A. Wertheim einmal gezahlt haben ſoll, damit weitere Angriffe unterblieben.— Zeuge Georg Wert⸗ heim: Der„Wahrheit“ iſt niemals etwas gezahlt worden. Als aber in ihr die bekannten Angriffe erſchienen, wurde uns von dem Kon⸗ kurrenzblatt der„Wahrheit“, der„Großen Glocke“, der Rat ge⸗ geben, doch einen Gerichtsbeſchluß herbeizuführen, durch den weitere Angriffe verboben wurden. Wir haben denn auch cinen ſolchen Gerichtsbeſchluß erwirkt. Später kam dann der Vertreter der Großen Glocke und wünſchte Inſerate. Da wir dies aber aus prinzipiellen Gründen ablehnen mußten, ſo bat er als Gegen⸗ leiſtung für ſeinen guten Rat um eine andere Gefälligkeit. Wir gaben ihm dann auch eine Summe. Der Zeuge beſtätigt dann dem Angeklagten Bruhn, daß er ihn heute zum erſtenmal ſehe, — Staatsanwalt Leiſering richtet hierauf an den Zeugen Wolf Wertheim nochmals die Frage, ob er ſeine Anſicht aufrecht er⸗ halte, daß Bruhn mit den Artikeln in der„Wahrheit“ gegen ihn erpreſſeriſche Zwecke verfolgt habe.— Der Zeuge verneint dies.— Staatsanwalt Leiſering: Dann werde ich kaum noch die Anklage in dieſem Falle aufrecht erhalten können. Es wird dann allſeitig auf eine weitere Beweisaufnahme zumn Fall Wertheim verzichtet und nunmehr der Fall des Spielklubs Berolina erörtert. Hierzu ſind im Zeugen⸗ wie im Zuhörerraum zahlreiche Berliner Spieltypen erſchienen. Die Zuhörer kommen jedoch heute noch nicht auf ihre Rechnung, da zunächſt der Hausarzt des An⸗ geklagten Wilhelm Bruhn darüber vernommen wird, daß dieſer ſich zur Zeit, als die Angriffsartikel gegen den bekannten Spielklab Berolina erſchienen, in Kiſſingen zur Kur befunden habe. Darauf werden die betreffenden Artikel verleſen, was wieder ſehr lange Zeit in Anſpruch nimmt und den Reſt der Sitzung nahezu ausfüllt. Um.15 Uhr wurde die Weiterverhandlung auf morgen vormittag Aus Stadt und Land. * Mannheim 4 November 1910. Verliehen wurde den Poſtaſſiſtenten Albert Schäfer in Heidelberg und Heinrich Sauer in Karlsruhe der Titel Poſt⸗ ſekretär. *Eine erwähnenswerte Neuerung hat, nach der„Frbg. Ztg.“, der Kommandeur der 29. Diviſion, Generalleutnant von Deim⸗ ling, eingeführt. Während die Rekruten bisher bei manchen Regimentern oft bis gegen Weihnachten Sonntags truppweiſe unter einem Unteroffizier oder Gefreiten ausgeführt wurden, dürfen ſie jetzt— alſo noch nicht 3 Wochen ſeit erfolgter Ein⸗ ſtellung— allein ausgehen. Von dem Grundſatz aus⸗ gehend, die Mannſchaften in jedem Tienſtzweig frühzeitig zur Selbſtändigkeit zu erziehen, hat der Diviſionskommandeur dieſe Anregung gegeben. Die Einführung dieſer Anordnung findet auch bei den ehemaligen Soldaten allgemeinen Beifall. * Sein 25jähriges Arbeitsjubiläum als Maſchinenführer bei der ſtädtiſchen Fuhrverwaltung kann morgen Samstag Herr Leon⸗ hard Eiſen, R 7, 5, feiern. Der Jubilar iſt ſowohl als Führer der Abfuhrlokomobile vielen hieſigen Hausbeſitzern bekaunt, wie auch in mehreren Vereinen eine beliebte Perſönlichkeit. * Handels⸗Hochſchule. Am Sonntag, den 6. Novpember, findet ein volkswirtſchaftlicher Ausflug nach Auguſten⸗ berg bei Durlach zwecks Beſuchs der landwirtſchaftlichen Verſuchs⸗ anſtalt ſtatt. Abfahrt von Heidelberg.58 vorm., Rückkunft.04 Uhr. Bei genügender Beteiligung gemeinſame Fahrt von Mann⸗ heim ab.13 Uhr. Die Teilnehmer werden gebeten, ſich bis ſpä⸗ teſtens Samstag mittag 12 Uhr in die im Sekretariat aufliegende Liſte einzuzeichnen.. * Bezirksrat. Die Tagesordnung der geſtern ſtattgefundenen Sitzung wurde wie folgt erledigt: Genehmigt wurden folgende Geſuche: des Daniel Wellenreuther um Exlaubnis zum Aus⸗ ſchank von Kaffee i. H. D 1, 11; des Magin Mahnerum um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntwein⸗ ſchank, Kepplerſtraße 32; des Oskar Brauen um Erlaubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank von Kepp⸗ lerſtraße 32 nach Rheinhäuſerſtraße 36; der Mannheimer Lie⸗ dertafel E. V. um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirt⸗ ſchaft mit Br., K 2, 32; des Philipp Dörr um Erlaubnis zum Branntweinſchank in der Wirtſchaft E 5, 10/11.— Abgeſetzt wurden folgende Geſuche: des Karl Fink um Exlaubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft ohne Br. von Käfertalerſtraße 27 nach Sandhoferſtraße 21, Waldhof; des Eugen Burkart um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft J 1, 9; der Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof um Neubau eines Kamins für die Schmelgz⸗ ofenanlage.— Abgelehnt wurde das Geſuch des Adam Schäfer um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Br., Haus Nr. 257a in Sandhofen.— Befriſtet auf Anſuchen die Wirtſchaftskonzeſſion der Anna Axthelm Wwe., Hafenſtr. 22.— Abgewieſen wurde die Klageſache des Ortsarmenver⸗ bandes Mannheim gegen die Betriebs⸗Krankenhaſſe der Mann⸗ heimer Spiegelmanufaktur Waldhof betr. Erſtattung von Ver⸗ pflegungskoſten für A. Ofer.— Unterſagt wurde dem Anton Brauch, Sandhofen auf ſein Geſuch hin der Betrieb einer Rechts⸗ agentur.— Befriſtet wurde eine baupolizeiliche Auflage betr. Hühnerhaltung i. H. Waldparkſtraße 8.* * Für die Wohltätigkeitsaufführung, die am kommenden Montag früh noch bis zur Rheinbrücke begleitet, wo ſie beim ein. FFFFEEC dürfte 60 000 M. betragen. Man vermutet Brandſtiftung. lich abgelegtes Geſtändnis widerrief, zu lebenslänglichem 3 Sonntag nachmittags 4 Uhr im Evang. Gemeindehaus in der —— immer mit der trivialen„Enttäuſchung“, mit der Flucht von der charakterloſen Allerweltsfragerei in die charakterloſe Allerwelts⸗ bejahung. * Das innerſte Merkmal der ſchnuppernden Anhängerin aller Fragen iſt dies: Sie ſtochert in allen Fragen herum, aber ſie erlebt keine einzige! Ihre Frauenfrage kommt beſtenfalls aus dem Verſtande, die Frauenantwort aber muß aus dem Erlebnis ſtammen! Nur wer ein Problem erlebt, kann ſeine Löſung fördern! Das Mädchen, das im Hauſe die vierte Tochter iſt, das ihre drei älteren Schweſtern in Langeweile und Ueberflüſſigkeit ver⸗ blühen ſah, entſchließt ſich, Lehrerin oder Beamtin zu werden. Aus ihrem Innerſten wächſt der zwingende Glaube an die Berufs⸗ tätigkeit der Frau. Ihr Leben iſt nicht Frauenfrage, ſondern Frauenantwort! Die Mutter, die in den Augen ihres zwanzigjährigen Sohnes die inneren Tragödien der Pubertät geleſen, die ihn ſchwanken ſah zwiſchen hoffnungsloſer Leidenſchaft und erleichternder Luderei, zwiſchen Iſolde und der Kellnerin, dieſe Mutter hat in ſchlafloſen Nächten das ſexuelle Problem erlebt und wird, weil ſie um einen gebangt, nach der Rettung für alle mit mütterlichem Inſtinkt aus⸗ lugen. Ihre Geſinnung iſt Frauenantwort! Die junge Frau, die mit geſegnetem Leib ins Amt gehen muß, die fühlen muß daß ihr Kind mehr von der Dienſtmagd als von der Mutter erzogen und gebildet wird, und die doch den Groſchen im Hauſe, die Grundlage ihres Stolzes und ihrer Freiherrlichkeit mit eigener Kraft erwerben will, ſie darf über dies ſchwierigſte roblem der Frauenfrage mitſprechen, weil ſie's mit leidender Seele hundertmal erlebt hat! 55 Ein Mädchen, das turnt, ſchwimmt, reitet, laufen und ſpielen kann, wird in der Panzerumſpannung eines Mieders nicht atmen Mitgliedskarten ſind die Eintrittskarten in der Heckel'ſch ſchreckender Weiſe. Die amtliche polizeiliche Statiſtik zählt Seckenheimerſtraße zum beſten der Fürſorgezöglinge des Frauen⸗ vereins und der Trinkerfürſorge ſtattfindet, gibt ſich allſeitig ein ſo reges Intereſſe kund, daß nur noch wenige Sitzplätze zu haben ſind. Damit alle Zuſchauer einen guten Blick auf das Podium haben, werden die Damen gebeten, die Hüte in der Garderobe abzugeben. Beſonders angenehm wird bei der Veranſtaltung empfunden werden, daß in der Pauſe Gelegenheit geboten iſt, in den an den Saal anſtoßenden Nebenräumen in aller Behaglich⸗ keit Tee und verſchiedene Erfriſchungen zu ſehr mäßigem Preiſe und ganz nach Belieben zu ſich zu nehmen. Verſchiedentlich ge⸗ äußerten Wünſchen entſprechend haben ſich die Vorſtände der be⸗ teiligten Vereine nun doch entſchloſſen, auch die nächſten Sams⸗ tag um 5 Uhr ſtattfindende Hauptprobe gegen ein am Saal⸗ eingang zu entrichtendes Eintrittsgeld von 1 Mark dem Publi⸗ kum zugänglich zu machen. * Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt unter dem Viehbeſtand d Herrn Alfred Karl, Luiſenſtraße 11 in Seckenheim aus⸗ gebrochen. * Zn dem Attentat auf die Fabrikarbeiterin Juſtine Gleich am Montag früh bei der Sternwarte in Mannheim wird noch ergänzend mitgeteilt, daß Frau Gleich nicht von ihrem Manne getrennt lebt. Beide Ehegatten wohnen in gutem Einvernehmen zuſammen in Ludwigshafen, im Hauſe Kanalſtr. 85, in welchem Hauſe auch der Attentäter, der 33 Jahre alte Tagner Auguſt Brückner wohnte, der zu den Eheleuten Gleich in verwandtſchaft lichem Verhältnis ſteht. Ehemann Gleich hat ſeine Frau an —— anderen in der gleichen Fabrik beſchäftigten Perſonen zuſamm traf und mit dieſen den Weg zu ihrer Arbeitsſtätte fortſetzte, wäh⸗ rend der Ehemann ſich auf ſeinen diesſeits des Rheins liegenden Arbeitsplatz begab. Brückner, der erſt vor einigen Tagen n Verbüßung einer ihm wegen Körperverletzung zuerkannten Str wieder auf der Bildfläche erſchienen war, hat die Frau Gls wiederholt um Geldbeträge angegangen, von ihr aber Abweiſun erfahren. Schon am Samstag hat er die Frau mit Schlägen tra tiert, was ſie aber, um Streit in der Familie zu vermeiden, ver ſchwiegen hat. Die am Montag von Brückner ſchwer verletzte Fra Gleich befindet ſich im Allgem. Krankenhaus auf dem Wege de Geneſung.„„„„ * Die 11. Programmwanderung des Odenwaldklubs findet am 6. November ds. Is. ſtatt..05 erfolgt die Abfahrt im Sonder zug,.50 Uhr bereits die Ankunft in Neckarſteinach. Sofort be ginnt am Südabhange des Darsberges der Anſtieg. Der DO Darsberg wird bald paſſiert. Waldabwärts gehts in das ve ſteckt liegende idylliſche Lanzenbachtal und raſch gewinnen auf dem Fiſcherweg die gegenüber liegende Höhe. Am öſtliche Abhange des Schloßbuckels ſteigen wir nach Neckarhauſen hin unter. Der Fährmann ſetzt uns an das linke Neckarufer, wo wi im„Gaſthaus zum Finſterbachtal“ Einkehr halten. Darnach füß uns der Weg zunächſt ins Finſterbachtal hinein und ſpäter en lang des Neckars auf halber Höhe des unteren Neckarberges dure ſchönen Buchenwald. Kurz vor Moosbrunn, wo wir in „Traube“ den Kaffee einnehmen, tritt noch der Katzenbuckel die landſchaftliche Szenerie. Von Moosbrunn geht es dann a einem etwas ſteilen Pfade nach dem maleriſchen Grunde Allemüh und von da ab auf einem ſchönen Talweg nach Pleutersbach. Vo⸗ hier aus gelangen wir in ca. 40 Minuten, den Neckar enklan nach dem Endziel Eberbach der in jeder Beziehung abwechslungs reichen Wanderung. Im„Leininger Hof“ zu Eberbach, wo wi die Eberbacher Klubfreunde zu begrüßen hoffen, wird das gemein ſame Abendeſſen eingenommen. Mit dem auch für die Rückfahrt⸗ vorgeſehenen Sonderzug fahren wir um 9 Uhr abends in Man R. Heidelberg, 3. Nov. Geſtern nachmittag ſpie gjähriger Knabe, der ſich allein in einer Wohnung in der 8 ſtraße befand, mit Zündhölzern, wobei eine Benzinf explodierte und die Vorhänge in Flammen gerieten. ſchlug die verſchloſſene Tür ein, brachte das Kind in Siche und löſchte das Feuer, ehe ein größerer Schaden entſtanden — Der 14 Jahre alte Sohn eines hieſigen Maurermeiſters ſpi mit Kameraden zuſammen am Neckarſtaden mit einem gelade Revolver. Da er unvorſichtig hantierte, entlud ſich die und die Kugel drangihm in den Leib. Im Akade Krankenhaus wurde das Geſchoß alsbald entferni. 155 * Kleine Mitteilungen aus Baden. Die W. ſauer Schloßmühle iſt niedergebrannt. Der S das„Heidelb. Tgbl.“ hört, iſt im Bruchſaler Männerzuchthe der Inſaſſe Lndwig Ueberle von Heidelberg geſtorbe Ueberle war ſeinerzeit beſchuldigt worden, den Tapezier aus Pforzheim an der Kutzelhecke erſchoſſen und beraubt zu h Vom Schwurgericht Mannheim war er, obwohl er ein urſprüng haus verurteilt worden. Ludwig Ueberle, der an Schwindſuch⸗ ſtorben iſt, hat bis zuletzt ſeine Unſchuld beteuert. Ueber Stand des ſeit längerer Zeit anhängigen Wiederaufnahmeverfah können. Sie fragt nicht erſt viel, aus ihrem Tun ſtammf ſtumme Antwort. Nur der Inferiore„fragt“ ewig. Wer eine Frauenfrage erlebt, gebiert ihre Antwort,. nis, die nicht Tat wird, gerinnt zur Lüge. Keine Frauenfragen— Frauenantworten! Fragen ſind und leer, Antworten ſind ſtumm und voll, die richtigen Ant das ſind die Taten! 25 Stephan Großmann, in der„Frauen⸗Zukun Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abteilung Maunh Zu dem Vortrag von Herrn Profeſſor Dr. Auguſt F Mittwoch, den 9. November, über,„Eheideal“ kann den Mitgli des Vereins FrauenbildungFrauenſtudium eine erhebliche E trittspreis⸗Ermäßigung gewährt werden. Gegen Vorzeigen muſikalienhandlung zu haben; ſie koſten für Vereinsmit ſtatt 3 Mk. 2 Mk, ſtatt 2 Mk. 1,50 Mk. und ſtatt 1 Mk. 7 Verſchiedenes. 25 Trauriges Großſtadtkapitel. Es wird uns geſchrieb Proſtitution iſt ein gar trübes Kapitel aus Münchens tiefen. Die heimliche Poſtitution graſſiert in München am Schluſſe des Jahres 1909 in München nur 140„Kartend Die Zahl der heimlich Proſtituierten aber betrug 2067. M ſchrecke nicht, wenn man hört, daß vor wenigen Jahren d liche Proſtitution in München noch die Zahl 15000 aufwi Unter dieſen Sumpfpflanzen befinden ſich Mädchen unter 16 Jal ren, allein über 1000 weibliche Perſonen vom Lande. So alſo ſie die vielgerühmte„Unſchuld vom Lande“ aus. Was das Gefäh liche iſt, iſt die amtlich feſtgeſtellte Tatſache, daß von den Proſtituierten ein Drittel etwa krank ſind. Und von den 6 krankten waren in München bei der letzten Feſtſtelkung 50 kar , geiger: Abe 0 rens iſt nichts näheres bekannt geworden.— In Heidelberg wurde der verheiratete Fuhrmann Karl Achſtätter wegen Blut⸗ ſchande verhaftet, begangen mit ſeiner ledigen Schweſter. Die Verhaftung erfolgte auf Anzeige ſeiner eigenen Frau, die aus⸗ ſagte, daß ihr Mann ſchon lange mit ſeiner Schweſter in dieſer Weiſe verkehre.— In Graben ſtarb nach lurzem Leiden der älteſte Bürger, Gottſchalk Baer, im 95. Lebensjahre.— Wie verlautet, ſoll in Raſtatt eine ſtaatliche Irren⸗ anſtalt zur Aufnahme von 300 Kranken errichtet werden.— In Bühl entſtand in dem Anweſen des Theodor Gaß ein Bran d, der Wohnhaus, Scheuer, Stall ſowie Schopf in kurzer Zeit völlig zerſtörte. Der Schaden dürfte 15000 Mark betragen. — Bei Arbeiten auf dem Dache eines Hauſes ſtürzte in Gries⸗ bach der Blechnermeiſter Morſch ab. Er erlitt dadurch ſo ſchwere Verletzungen, daß er nach wenigen Minuten ſtar b.— Kürzlich wurde gemeldet, daß ein Wächter der Wach⸗ und Schließ⸗ geſellſchaft von Ettlingen von vier Männern überfallen und beraubt worden ſei. Die Staatsanwaltſchaft ließ Erhebungen anſtellen, die ſchließlich zu der überraſchenden Aufklärung führten, daß der Wächter die Geſchichte von dem Ueberfall erfunden hatte.— In Weil(Amt Lörrach) verweigerte der Bürgeraus⸗ ſchuß die Zuſtimmung zum Ankauf eines Hauſes, welches zur Aufnahme zweier von der Gemeinde zu verhaltenden Familien dienen ſollte. Darauf legten Bürgermeiſter Bertſch und ſämt⸗ liche Mitglieder des Gemeinderats ihre Aemter nieder. Der„Unter⸗Pfalzgau des Landes⸗Verbandes badiſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen“ hält am Sonntag, den 6. Nopbr. nachmittags 3 Uhr im Saale des„Schwarzen Adlers“ in Wein⸗ heim einen Gautag ab.— Die Gelbgießer Friedrich Liede Eheleute feierten in Du rlach ihr goldenes Ehejubi⸗ Läu m.— Der 50 Jahre alte Zigarrenarbeiter Mühlemann von Emmendingen hatte ſick vor kurzem auf der Fahrt nach Baſel im Bahnhof in Mühlheim in der Abſicht des Selbſtmordes einen Schuß in den Kopf beigebracht. Mühlemann erlag nun in der Klinik in Freiburg ſeinen Verletzungen. Als Urfache der Tat iſt Kränklichkeit anzunehmen. Theater, Runſt und Wiſfenſchaft. Vom Theater. Wie wir vernehmen, hat das Mannheimer Hof⸗ ktheater nunmehr auch das dreiaktige Schauſpiel„Taifun“ des Ungarn Melchior Lenghel, das überall, wo es zur Aufführung ge⸗ langte, Senſation erregte, angenommen, um es in aller Bälde zur Wiedergabe zu bringen.— Der luſtige Schwank„Der Feldherr⸗ Sch hügel ſoll ebenfalls noch in dieſer Spielzeſt und zwar während des Karnevals über die Bretter der Mannheimer Bühne gehen. Herr Alfred Sieder, ein früheres Mikglied unſerer Hofbühne, befindet ſich, wie wir ſchon früher einmal mitteilten, mit einer Geſellſchaft Peisger auf einer Tournee durch Südamerika. Herr Sieder läßt uns aus Buenos Aires eine Nummer der„Deutſchen LPlata⸗Zeitung“ vom 9. Oktober zugehen, worin ſeine gute Laune, Humor, Eleganz und Stimmfr ſche als Chauffeur Kaps in Lehars Juxheirat“ ſehr gerühmt wird. Mit ſeiner Leiſtung,„die den Vogel abſchoß“, erntete er großen Beifall. Caruſo⸗Gaſtſpiele im nächſten Jahr. Vor ſeiner Abreiſe aus Guropa hat Caruſo mit ſeinem Impreſario neue Vereinbarungen für die Zukunft getroffen. Es wurde zlwiſchen beiden ein mehr⸗ jähriger Vertrag abgeſchloſſen, in deſſen Sinn der Impreſario den Künſtler für eine alljährlich etwa acht Wochen— von Anfang „September bis 1. November— umfaſſende Tournee in Deutſch⸗ land, Oeſterreich⸗Ungarn, Holland, Rußland uſw. engagiert hat. In dieſem Vertrag hat Caruſo ſeinem Impreſario völlig freies Verfügungsrecht über ſeine künſtleriſche Tätigkeit eingeräumt. Die Gaſtſpiele Caruſos im Jahre 1911 ſind ſchon heute bis auf wenige Abende vergeben. Großer Münzenfund. Aus Biſchofsmais(Niederbayern) wird gemeldet: Bei den geſtrigen Bergarbeiten wurden 2 eiſerne Kaſſeiten mit dünnen achteckigen Münzen, angeblich 1000 Stück, aus dem 12. Jahrhundert gefunden.— In Mainkofen wurde eine bor⸗ züglich erhaltene keltiſche Feuerſtätle entdeckt. Ein proteſtantiſches Oberammergau. Die Theaterkommiſſion in Eiſenach genehmigte die ſommerliche Aufführung des jedesmal bier Abende umfaſſenden, vom Oberregiſſeur Weiſer am Hoftheater in Weimar dramatiſierten„Lebens Jeſu“, das den Paſſionsſpielen in Obevammergau ähnlich iſt. Hervorragende Bühnenkräfte Deutſchlands und des Auslandes haben die Uebernahme von Rollen zugeſagt. Das Unternehmen iſt finanziell geſichert durch Hinter⸗ legung bedeutender Künſtlergagen. Der Großherzog von Sachſen⸗ Weimar, der Herzog von Meiningen, Männer der Wiſſenſchaft des Ju⸗ und Auslandes bringen den Aufführungen lebhafte Sym⸗ bpathie enigegen. Zunächſt ſoll das Spiel achtmal im Sommer 1911 aufgeführt werden. Heine⸗Religuien. Literariſche Schätze in einer Fülle und von einer Wichtigkeit, wie ſie nicht geahnt werden konnten, unterbreitet in einem umfangreichen Buche unter dem Titel„Heine⸗Reliquien“ der bekannte Verlag von Karl Curtius der Oeffentlichkeit. Es ſind⸗ das nebſt zwei noch gänzlich unbekannten literariſchen Aubeiten Heinrich Heines eine große Anzahl Briefe, die Heine an ſeinen Bruder Guſtav, an ſeine Frau, an ſeine Mutter und an Ferd. „Friedland geſchrieben hat. Ferner Briefe zahlreicher Freunde und Zeitgenoſſen, wie Salomon Heine, Immermann, Gutzkow, Ander⸗ ſen, Mundt, Mendelsſohn, Herwegh, Meyerbeer, Carriere, Fürſtin Belgiojoſo, die Mouche und noch zahlreicher anderer an Heinrich Heine. Eine längere Arbeit Guſtav Heines über Heinrich ergänzt das Werk, dem überdies äußerſt wertvolle Beilagen, 5 große Facſi⸗ miles und nicht weniger als 5 noch unbekannte Porträts beigegeben ſind, darunter ein in Farben ausgeführtes entzückendes Porträt nach einem Miniaturbild aus dem Beſitze des Neffen des Dichters Freiherrn Maximilian von Heine⸗Geldern in Wien. Dieſe Publi⸗ kation, die in vieler Hinſicht ein ganz neues Licht auf Heines Ee wirft, wird eine förmliche Revolution hervorrufen und eine Umwertung in der Beurteilung Heinrich Heines bedingen. Das geſamte Material iſt noch gänzlich unbekannt und wird in dem — 18 Jahre alt, alle heimlich Proſtituierten aber unter 16 Jahren waren durch die Bank krank. Und dann: Zeterte man nicht erſt bor kurzem in irgend einem Blatte deshalb, weil irgend jemand ein hartes Wort über die Kellnerinnen hatten fallen laſſen? So höre man denn noch, daß laut amtlicher Feſtſtellung in München wenigſtens der Beruf der Kellnerinnen die größte Zahl der heim⸗ lich Proſtituierten ſtellt.—K. Ida Scipio⸗Haus. Es dürfte wohl von allgemeinem Intereſſe ſein, daß in wenigen Wochen der Rohbau eines Hauſes in Mann⸗ heim vollendet ſein wird, welches dazu beſtimmt iſt, 12 Damen der höheren, gebildeten Stände, die nicht in der Lage ſind, ſelbſtändig von ihrem Einkommen leben zu können, dauernd eine Heimat zu bieten. Für den Preis von 600 Mark erhalten die Damen im Ida⸗Seipio⸗Haus zwei unmöblierte Zimmer und freie Station (ausgenommen Kleidung.] Die Erbauerin, Fräulein Ida Seipio, hat den Wunſch, daß in dieſer Stiftung in Mannheim Damen ſämtlicher Landesteile Deutſchlands Aufnahme finden ſollen. Sie bevorzugt jedoch Diejenigen, welche im Berufe ſtehen oder in nem ſolchen geſtanden haben. Die Bewerberinnen dürſen das Alter von 60 Jahren noch nicht erreicht haben und müſſen ein ärztliches Zeugnis einſenden, daß ſie nicht dauernd pflegebedürftig ſind. Anfragen und Bewerbungen ſind zu richten an die Oberin des Ida⸗Seipio⸗Hauſes, Fräulein E. v. Winterfeld⸗Maunheim, N 5, 6. Buche zum erſtenmal veröffentlicht. In die Herausgabe dieſes ſenſationellen ſchriftlichen Nachlaſſes teilen ſich der Neffe Heines, Baron Maximilian von Heine⸗Geldern, Wien, und der bekannte Heineforſcher Dr. Guſtav Karpeles. Das fertige Buch wird Mitte Nobember im Buchhandel zu haben ſein. Hochwaſſer. Die regenreichen letzten Tage haben wieder ein ſtarkes An⸗ ſchwellen unſerer Flußläufe verurſacht. So iſt der Rhein ſeit geſtern von 2,81 auf 3,44 Meter, der Neckar von 2,82 cuf 3,56 Meter geſtiegen. Hüningen meldet eits Stillſtand, Kehl lang⸗ ſames Fallen. Vom Oberlauf des Neckars dagegen wird weiteres Anwachſen des Waſſerſtandes gemeldet. Von auswärts liegen noch folgende Meldungen vor: Metz 3. Nov. Die Moſel iſt hier infolge anhaltenden Regens in den letzten Tagen um beiläufig 2,25 Meter geſtiegen. Der hieſige Pegel zeigte heute früh 4,20 Meter. Man befürchtet Hochwaſſer. Doch wird von Toul Fallen des Waſſers gemeldet. Trier, 3. Nov. Das Hochwaſſer der Moſel über⸗ ſchwemmt bei 350 Zentimeter Pegelſtand das Ufer. Der Fähr⸗ betrieb nach dem Vorort Zurlauben wurde eingeſtellt Die Saar iſt ſeit geſtern um drei Meter geſtiegen Von Cag zu Tag. — Vom Zuge getötet. Beuthen, 4. Nob.(Amtlich.) Geſtern nachmittag.45 Uhr wurde auf der Strecke Borſigwerke⸗ Beuthen bei Wärterbude 97 durch einen Perſonenzug der penſio⸗ nierte Weichenſteller Schulz überfahren und getötet. — Die Irrfahrten des Raubmörders. Berlin. Bei der Kriminalpolizei erſchien ein älterer Mann, der ſich Hajek nannte und vorgab in dem böhmiſchen Städtchen Kerhowitz einen Raubmord verübt zu haben und nach der Tat nach Braſilien entflohen zu ſein. Arbeit konnte er dort nicht finden, da er der ſpaniſchen Sprache nicht mächtig war. Er arbeitete ſich dann als Trümmer nach Europa zurück, pilgerte zu Fuß nach Berlin, verſuchte hier vergebens Arbeit zu erhalten und ſtellte ſich jetzt der Polizei. — Liebestragödie. In Leoben wurden in einem Hotel ein Leutnant vom Landwehrinfantexrie⸗Regiment Nr. 13 und die unverehelichte Tochter angeſehener Bürgersleute aus Karpfen⸗ berg erſchoſſen in dem von ihnen gemieteten Zimmer aufgefunden. ———— Letzte Nachrichten und Telegramme. Eine Verſuchsanſtalt für Vuftſchiffahrt. )(Friedrichshafen, 3. Nov. Am 4. und 5. Nov. finden auf Veranlaſſung des Reichsamts des Innern im Reichstagsgebäude Beratungen über die Frage der Errichtung einer Verſuchsanſtalt für Luftſchiffahrt ſtatt. Beteiligt an den Beratungen werden ſein: Vertreter der Reichsreſſorts, der intereſſierten Bundesſtagten, der deutſchen techniſchen Hoch⸗ ſchulen, ſämtlicher Vereine für Luftſchiffahrt und für Auto⸗ mobilweſen und der an der Luftſchiffahrt beteiligten In⸗ duſtrien. Von namhaften Sachverſtändigen werden der Kon⸗ ferenz beiwohnen: Graf Zeppelin, Profeſſor Hergeſell und Geh. Rat Aßmann. Die Anregung zu dieſen Beratungen iſt durch die Anträge des Abg. Frhr. v. Hertling und Baſſermann in der letzten Seſſion des Reichstages gegeben worden Schneefall. *Marburg, 4. Nov. Im Kurheſſiſchen und in Oborheſſen erfolgte letzte Nacht ſtarker Schneefall, Vom„P.“. Kiel, 4. Nov. Das Luftſchiff„P. 6“ iſt heute vörmittag 10.22 Uhr zu einer Fahrt nach Flensburg aufgeſtiegen, wo eine Landung vorgeſehen iſt. Die Fahrt geht über Eckernförde und Süderbarup; der Rückweg ſoll über Schleswig erfolgen. In der Gondel befinden ſich außer der Beſatzung 6 Paſſagiere. Das ueue franzöſiſche Kabinett. W. Paris, 4. Nov. Bei einer Beſprechung, die der Bil⸗ dung des neuen Kabinetts voranging, beriet ſich Briand mit allen Politikern, deren Mitarbeit er ſich zu ſichern gedachte über alle Vorgänge, welche durch die letzten Ereigniſſe ent⸗ ſtanden ſind. Die Beſprechung ergab, daß alle Mitglieder des Kabinetts ſich über die Grundzüge des der Kammer vorzu⸗ legenden politiſchen Programms vollſtändig einig ſind. Vor der Ausarbeitung des Textes der Erklärung des Miniſteriums ſind nur noch die Fragen über untergeordnete Anſchauungen zu klären. Stiftung von 50000 Fraues zur Errichtung eines für Flugzeuge. Paris, 4. Nov. Der hier lebende Ruſſe Zarockn ow hat 50000 Frs. für die Errichtung eines Amtes geſtiftet, das mit der Prüfung des für Flugzeuge verwendeten Materfals, ſowie des jeweiligen Zuſtandes der Apparate betraut werden ſoll. Die Miniſterien des Krieges und der Marine, der Verein der Zivilinge⸗ nieure, ſowie die verſchiedenen fachmänniſchen Vereine werden in dem Amte ihre eigenen Vextreter beſitzen. Oſtaſienreiſe des Kronprinzen. * Genua, 4. Nov. An Bord des Reichspoſtdampfers„Prinz Ludwig“, italieniſche Küſte. Durch Funkenſpruch über Sebenico. Nach der Abfahrt von Genua herrſchte bis 10 Uhr abends ſtür⸗ miſcher Wind und grobe See, dann ſchönes, ruhiges Wetter. Der Kronprinz und die Kronprinzeſſin äußerten große Zufriedenheit über den Empfang in den Wohnräumen an Bord des Dampfers „Prinz Ludwig“ des Norddeutſchen Lloyds und waren trotz des ſchlechten Wetters in vorzüglicher Stimmung.„Prinz Ludwig“ wird heute nachmittag gegen 5 Uhr Capri und morgen vormittag die Straße von Meſſina paſſieren. Die Ausweiſung der Jeſuiten aus Portugal. * Liſſabon, 8. Nov. Der Zentralrat der Sozialiſten ſprach ſich in einer heute abgehaltenen Sitzung dahin aus, daß der proviſoriſchen Regierung keine Schwierigkeiten bereitet werden dürften. Er be⸗ dauere trotzdem gewiſſe Vorhalte hiuſichtlich des jüngſten Dekrets über die Preſſe machen zu müſſen.— Etwa 50 portugieſiſche Jeſuiten, die letzten die ausgewieſen worden ſind, haben ſich heute nach Holland eingeſchifft. Kein Weltrekord der Wellmaun'ſchen„Amerika“. London, 4. Nov.„Daily Graphic“ meldet: Die Königliche Geographiſche Geſellſchaft erklärte, daß nach genauer Berechnung der Ballon„Amerika“ nur 1195 Meilen von St. Louis bis zu dem Endpunkte ſeiner Fahrt zurücklegte, nicht 1355 Meilen, wie früher gemeldet. Die Leiſtung der„Amerika“ ſchlug alſo den 1900 von de la Vaulx aufgeſtellten Weltrekord von 1207 Meilen nicht. [Von unſerem Berliner Burean.) Berlin, 4. Nov. Im Auftrage des Miniſterxiums haben die Regierungspräſidenten der Rheinpropinz die Verwaltungen verſchiedener Städte erſucht, mik den beteiligten Kreiſen in eine Prüfungsamtes Eskorte des Régiments Beſprechung über die Frage der Arbeitsloſenverſicherung einh, treten. Es handelt ſich um unverbindliche Beſprechungen infor. matoriſcher Natur, deren Ergebnis die Regierung als Material für eine ſpätere Behandlung der kommunalen oder ſtaaklichen Arheitsloſenverſicherung dienen ſoll. 0 Tumult im ſerbiſchen Parlament. Berlin, 4. Nov. Aus Belgrad wird gemeldet: In der geſtrigen Sitzung der Skupſchtina kam es infolge eines Wortwechſels zwiſchen zwei Abgeordneten zu tumultuariſchen Szenen, ſodaß der Präſident die Sitzung auflöſen mußte. Der altradikale bäuerliche Abgeordnete Dragowitſch richtete an den Handelsminiſter eine Anfrage, wobei ihm der Nationaliſt Agadowitſch ins Wort fiel. Es entſpann ſich ein Streit, der ſchließlich zu Tätlichkeiten ausartete. Agadowitſch verſetzte Dragowitſch einen Schlag ins Geſicht, worauf dieſer ſeinen Gegner zu VBoden warf. Die Rauferei fand geſtern mittag auf offener Straße in Belgrad ihre Fortſetzung. Agadowitſch überfiel den Dragowitſch, als dieſer gerade aus ſeinem Hotel und in ein bereitſtehendes Automobil ſteigen wollte. Er ver⸗ ſetzte ihm einen Hieb mit der Hundepeitſche, worauf Drago⸗ witſch den Agadowitſch mit ſeinen Stock überfiel. Der Chauffeur und der Hotelier konnten die Streitenden nur mit Mühe auseinander bringen. Die Verletzungen beider ſind nur geringfügig. Die Zeppelingeſellſchaft und das preußiſche Kriegsminiſterinm. UIBerlin, 4. Nov. Wie ein Berliner Blatt aus Kon⸗ ſtanz erfährt, hat das Kriegsminiſterium von der Zeppelin⸗ Geſellſchaft ein neues Kriegsluftſchiff beſtellt. Den ganzen Sommer über ſollen Verhandlungen wegen dieſer Beſtellung ſtattgefunden haben, wobei das Kriegsminiſterium wieder⸗ holt beſtimmte Bedingungen aufgeſtellt hat. Die Zeppelin⸗ Geſellſchaft läßt ſich auf Angaben über die Beſtellung des Kriegsminiſteriums nicht ein. Ein ſenſationeller Prozeß. 5 Berlin, 4. Nov. Aus Rom wird gemeldet: Ein ſen⸗ ſationeller Prozeß hat vor den Geſchworenen in Regigo de Ca⸗ labrio begonnen. Als im Jahre 1908 der Erzprieſter Albaneſo in der Kirche des Ortes San FJernando die erſte Meſſe las und den Kelch an die Lippen ſetzte, brach er vor dem Altar zuſammen, in⸗ dem er noch eben dem Sakriſtan zurief: Trinke auch du von dem Wein. Der Sakriſtan trank den Kelch leer und ſtarb nach wenigen Stunden. Der Wein war vergiftet. Der Erzprieſter lebte noch einige Tage und bezeichnete als Urheber des Verbrechens ſeinen Amtsbruder namens Naſo. Dieſer habe ihm einige Wochen vorher gedroht, weil Albaneſo bei der Beſetzung der Erzprieſterſtelle vom Biſchof vorgezogen ſei. Daraufhin wurde Naſo verhaftet. Der ganze Prozeß baſiert nur auf Indizien. Man nimmt an, daß Naſo mit dem ihm zur Verfügung ſtehenden Schlüſſel die Sakri⸗ ſtei geöffnet und den Wein vergiftet habe, der für die Meſſe ſeines Feindes Albaneſo dienen ſollte. Die Regegnung Kaiſer Wilhelms mit dem Zaren. * W̃ ildpark, 4. Nov. Um 10 Uhr lief der ruſſiſche Sonderzug ein. Der Zar entſtieg dem Salonwagen. Die Monarchen umarmten und küßten ſich wiederholt. Der Kaiſer ſtellte dem Zaren die Prinzen, den Reichskanzler und das Ge⸗ folge, Kaiſer Nikolaus die Herren ſeiner Umgebung vor. Der Zar unterhielt ſich mit jedem Herrn eingehend auf das Freund⸗ lichſte. Die Fahrk nach dem Neuen Palais erfolgte mit einer der Gards du Corps. Bei der Ein⸗ fahrt vor der Garkenſeite des Neuen Palais erwies eine Ehren⸗ kompagnie des 1. Garderegiments zu Fuß die Honneurs. Der Eiſenbahnbetrieb wurde fahrplanmäßig aufrecht erhalten. *Neues Palais, 4. Nov. Die Kaiſerin ſowie die Prinzen des Königlichen Hauſes erwarteten den allerhöchſten Gaſt im Muſchelſaal des Neuen Palais. Hier war Empfang mit großem Vortritt, zu dem ſich verſammelt hatten die Ober⸗ hof⸗ und Vizehoſchargen ſowie der Chef des Zivilkabinetts. Die beiden Kaiſer nahmen vor dem Neuen Palais einen Vor⸗ beimarſch der Ehrenkompagnie des 1. Garderegiments zu Fuß und hierauf denjenigen ſämtlicher Truppen, welche Spalier gebildet hatten, entgegen. Im Muſchelſaale hatte eine Gala⸗ wache des Regiments Garde du Corps und der Leibgarde der Kaiſerin Aufſtellung genommen. Der Kaiſer und die Kaiſerin geleiten Kaiſer Nikolaus nach den im erſten Stock gelegenen Apartements, den Roten Kammern, voran die im Großen Marmorſaale aufgeſtellte Schloßgarde⸗Kompagnie. Der Kaiſer und die Kaiſerin verweilten einige Zeit in den Gemächern des ruſſiſchen Kaiſerpaares, ebenſo die Prinzen und Prinzeſ⸗ ſinnen und die kronprinzlichen Kinder. Um 1 Uhr mittags fand Familientafel ſtatt, an der die beim Empfang anweſend geweſenen Prinzen und Prinzeſſinnen teilnahmen. Vor den Gemächern des ruſſiſchen Kaiſers ſtanden Unteroffiziersehren⸗ poſten, abwechſelnd vom Kaiſer Alexander⸗Garde⸗Regiment Nr. 2, dem Gardedragoner⸗Regiment Kaiſerin Alexandra von Rußland, dem Küraſſier⸗Regiment Kaiſer Nikolaus II. von Rußland(Brandenb. Nr.), dem Huſaren⸗Regiment Kaiſer Nikolaus II. von Rußland(1. Weſtf. Nr. 8) und Matroſen Unteroffiziere. 2 *Petersburg, 4. Nov. Die„Nowoje Wrefa“ ſchreibt: Die Begegnung der Schickſalsleiter zweier Groß⸗ mächte iſt immer ein hiſtoriſches Ereignis; ſie gewinnt be⸗ ſondere Bedeutung durch die Teilnahme der verantwortlichen Leiter der Politik und der Gedankenaustauſch der Monarchen erhält unmittelbare Verwirklichung. Es iſt im Augenblick zwecklos, zu unterſuchen, wem von den beiden Nachbarn die traditionelle Freundſchaft nützlicher iſt; zweifel⸗ los iſt, daß ihre Feindſchaft Wahnſinn wäre. Es iſt Sache der verantwortlichen Staatsmänner, die glückliche Gelegenheit der Begegnung zum Wohle beider Länder und des Geſamtfriedens auszunutzen. Es iſt unzeitgemäß, die Politik des Nachbars in jüngſter Zeit zu kritiſieren; vielleicht ſchafft die Begegnung eine Mittellinie, auf welcher die Intereſſen beider Länder ihre Befriedigung finden. Jeden⸗ falls werden wir nicht verſuchen, dieſe Linie zu durchbrechen. Den Willkommenswunſch beantworten wir mit: Deutſchland hoch! W. Paris, 4. Nov. Der„Figaro“ ſchreibt zur Be⸗ gegnung des Kaiſers mit dem Zaren: Dieſe Zu⸗ ſammenkunft iſt ein Akt der Höflichkeit, der an der euro⸗ päiſchen Politik nichts ändern kann. Sie kann nur der Sache des Friedens dienen, worüber Frankreich ſeine ſehr aufrichtige Freude empfindet. rodentd Tandwirtſchaft. Maul⸗ und Klauenſeuche. (Karlsruhe, 3. Nov. Die Einfuhr von Schlacht⸗ bieh aus Oeſterreich⸗Ungarn wurde durch die Regierung 2 unterſagt. Es gibt bezüglich dieſer Maßregel das Miniſterium des Innern folgendes bekannt: Wegen ſtarker Ausbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche in der Bukowina und in den ungariſchen Komitaten Kronſtadt Haromſzek, Eſik, Fogaras, Hermannſtadt, Kleinkokel, Großkokel, Maros⸗Torda, Üdvarhely und Zala wird die nach Ziffer 5 und 6 der Bekanntmachung vom 8. März 1906 zuge⸗ laſſene Ein⸗ und Durchfuhr von Rindvieh und Schafen zum Zwecke der Schlachtung aus dem öſterreichiſchen Sperrgebiet und aus den ungariſchen Sperrgebieten nach und durch Baden auf Grund des Artikels 5 dieſes Uebereinkommens und der Ziffer 9 und 10 des Schlußprotokolls hierzu mit ſofortiger Wirkung bis auf weiteres verboten. Neuſtadt, 3. Nov. Auf dem hieſigen Schlachthof iſt ein Fall von MNaul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt worden. Alle Vorſichtsmaßregeln gegen eine Weiterverbreitung der Tierſeuche ſind getroffen. Ferner wird aus Landau amtlich gemeldet: In den Gemeinden Edenkoben, Niederhochſtadt, Oberhochſtadt und Ven⸗ ningen iſt der Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche amtstierärzt⸗ lich feſtgeſtellt worden. Für die letztgenannten drei Orte iſt Orts⸗ ſperre verfügt, in der Gemeinde Edenkoben ſetzt ſich der Sperr⸗ bezirk aus ſämtlichen Anweſen in der Kloſterſtraße von der Mark⸗ Fachſtraße bis zur Watzengaſſe und Spitalgaſſe und Watzengaſſe zu⸗ ſammen.— Colkswirtschaſt. Handelskammer für den Kreis Mannheim. VII. Plenarſitzung. 41. 4. Handbuch der Handelskammer. Die Kammer beabſichtigt, das Handelskammergeſetz, die Handelskammer⸗ verordnung, das Statut, die neue Geſchäftsordnung, die neue Dienſt⸗ und Ruhegehaltsordnung nebſt einem Verzeichnis der Mitglieder, Ausſchüſſe und Vertretungen der Kammer, der Sach⸗ verſtändigen, die Gebührenordnungen für von der Kammer be⸗ ſtellte Perſonen, eine Darſtellung der ſtändigen Arbeiten der Kammer, eine Bibliographie uſw. zu einem Handbuch der Han⸗ delskammer zuſammenzufaſſen. 5. Beſtell ung von Handelschemikern. Auf An⸗ trag hieſiger Handelschemiker wurde beſchloſſen, nach§ 60 der Vollzugsverordunung zur Gewerbe⸗Ordnung Perſonen zu beſtallen mit der Maßgabe, daß ſie auf die Beobachtung der beſtehenden Vorſchriften durch das Bezirksamt beeidigt werden. Die im Ent⸗ wurf vorliegenden, den preußiſchen nachgebildeten Vorſchriften für beeidigte und öffentlich beſtallte Chemiker ſollen dem Mini⸗ ſterium zur Genehmigung vorgelegt werden. 6. Beitrag zum Schaufenſterwettbewerb. Auf ein Erſuchen des Kunſtgewerbevereins Pfalzgau, der Vereinigung Mannheimer Detailkaufléeute und des Verkehrsvereins bewilligte die Kammer einen Beitrag zum Schaufenſterwettbewerb. 7. Angeſtellten⸗Ausſchuß. Der Bund der techniſch⸗ induſtriellen Beamten und der Werkmeiſter⸗Bezirksverein haben um Aufnahme in den Angeſtellten⸗Ausſchuß erſucht. Dem wurde ſtattgegeben und zum Zweck paritätiſcher Zuſammenſetzung des Ausſchuſſes zwei weitere Mitglieder der Kammer in dieſen delegiert. 8. Kleinhandelskommiſſion des Deutſchen Handelstages. In die Kleinhandelskommiſſion des Deut⸗ ſchen Handelstages wurde als Vertreter der Kammer der Vor⸗ ſitzende des Kleinhandelsausſchuſſes, Herr Rothſchild, gewählt. 9. In die beim Großh. Bezirksamt beſtehende Kom⸗ miſſion für offizielle Feſtmahle wurde Herr Dr. Carl Lanz delegiertk. 10. Ein Antrag der Brauereien, ſich für die Boſteuerung alkoholfreier Getränke auszuſprechen, wurde dem Fach⸗ ausſchuß für den Wein⸗ und Spirituoſenhandel zur gemeinſamen Vorberatung mit Vertretern der Brauereien überwieſen. 11. Dem Antrag des Fachausſchuſſes für den Wein⸗ und Spirituoſenhandel, ſich dem Standpunkt des Verbandes der Deutſchen Kognakbrennereien anzuſchließen, wonach das Wort „Kognak“ ein Gattungsbegriff, nicht aber eine Herkunftsbezeich⸗ nung ſei, ſtimmte die Kammer bei. 12. Die Kammer warnt die am Außenhandel in⸗ tereſſierten Firmen wiederholt davor, ausländiſchen Be⸗ ſuchern ohne Prüfung des Sachverhalts Mitteilungen über Pro⸗ duktionskoſten und Preisverhältniſſe zu machen. 13. Vereinheitlichung der deutſchen Eiſen⸗ bahnen. Den zur Beantwortung der Umfrage des Deutſchen Handelstages betreffs weiterer Vereinheitlichung der deutſchen Eiſenbahnen zu unternehmenden Schritten ſtimmte die Kam⸗ mer bei. 14. Beſuch des Fahrplandezernenten der Gr⸗ Generaldirektion in Mannheim. Die Kammer nahm davon Kenntnis, daß der Fahrplandezernent der Großh. General⸗ birektion am 7. November die Kammer beſuchen werde, um Fahr⸗ planwünſche entgegenzunehmen. 15. Eine Zuſchrift, den Rückgang des Mann⸗ heimer Hafenverkehrs betreffend, wurde dem Hafenaus⸗ ſchuß zur Beratung überwieſen. 16. Schiffahrtsabgaben. Vom Stand der Schiff⸗ fahrtsabgabenfrage und von den weiterhin in dieſer Sache zu unternehmenden Schritten nahm die Kammer Kenntnis. 17. Internationale Hygiene⸗Ausſtellung Dresden 1911. Von dem Inhalt des der Kammer zuge⸗ gangenen Proſpekts der Ausſtellung, der für Intereſſenten zur Einſicht im Bureau ausliegt, wurde Mitteilung gemacht. Rüigerswerke⸗Aktiengeſellſchaft, Berlin. Die Firma, die bekanntlich der Chemiſchen Fabrik Sindenhof C. Weyl u. Co. naheſteht, teilt uns infolge mehr⸗ fach an ſie gerichteter Anfragen mit, daß ſie heute noch nicht in der Lage iſt, eine genaue Dividendenſchähung für das laufende Geſchäftsjahr zu geben. Die Dividendenſchätzung werde, wie ſie dies bisher ſtets getan habe, in der zweiten Hälfte des Monats Dezember bekannt geben. Was den Geſchäftsgang anbetrifft, ſo 'ſei zu bemerken, daß die in ihrem Geſchäftsbericht und in der Generalverſammlung ausgeſprochenen Erwartungen ſich bisher erfüllt hätten. *** Vom Tabakmarkt. *Schwetzingen, 3. Nov. Geſtern wurde hier Tabak ver⸗ kauft zum Preiſe von 42—43 Mark nebſt Trinkgeld.— Es ſind hier noch ungefähr 10 Partien prima Tabak, ca. 150 Zentner, unverkauft. * Hockenheim, 3. Nov. Daier wurde geſtern und vor⸗ geſtern der Tabak verkauft zum Preiſe von 40 bis 43 Mark und Trinkgeld. * Aus dem Bezirk Bretten, 3. Nov. In Ruit wurde der heurige Tabak zu 40 Mark pro Zentner verkauft. Weſent⸗ lich höhere Preiſe erzielte Sulzfeld im Nachbarbezirk Eppingen. Dort ging das Erträgnis zu 45—55 Mark ab. ** Telegrapghiſche Handelsberichte. Vereinigte Lederwerke L. Nebinger, Graupner u. Scholl G. m. b.., Höchſt und Backuang in Konkurs. 5 Frankfurt, 4. Nov. Ueber die Beteiligung von Bank⸗ inſtituten bei dem Konkurſe dieſer Firma iſt mitzuteilen, daß in erſter Linie die Württembergiſche Vereinsbank und die Württem⸗ bergiſche Bankanſtalt in Stuttgart, die zuletzt die Bankverbindungen der Geſellſchaft bildeten, beteiligt ſind. Ihre Engagements infolge Kreditgewährungen dürfte ſich nach Informationen der„Frkf, Ztg.“ auf etwa—400 000/ belaufen. Dagegen wurden den genannten Inſtituten als Deckung Hypotheken und Bürgſchaften geſtellt. Ob dieſe ausreichen werden, um die Verbindlichkeiten zu decken, läßt ſich bei dem einſtweils noch ungeklärten Ueberblick über den Status noch nicht beſtimmt ſagen. Die Banken glauben vorerſt, daß ſie daraus keine Verluſte erleiden werden. Mittelbar durch Wechſeldiskontie⸗ rungen aus 2. und 3. Haud iſt ferner u. a. auch hauptſächlich die Bank von Elſaß⸗Lothringen in Straßburg in Höhe von—600 000 be⸗ teiligt. Dagegen werden auf dieſes Juſtitut Hypotheken aufz. Stelle aus dem Exlös von Höchſt und Backnang eingetragen und werden ver⸗ pfändet. Von der Verwertbarkeit dieſer Sicherheiten wird es ab⸗ hängen, ob und eventl. in welchem Betrag für die Bank Verluſte entſtehen. Einſtweilen glaubt auch die genügend gedeckt zu ſein. Das Gleiche gilt auch für die Fa. Chr. Stähling, L. Valentin u. Co., Com⸗ mandite auf Aktien in Straßburg, deren Engagement ſich auf etwa —.500 000 ¼/ beläuft. Es iſt darauf hinzuweiſen, daß vorausſſchtlich erſt eine Reihe von Prozeſſen Klarſtellung über die Forde⸗ rungen und Anſprüche zu bringen haben wird. So ſoll von betelligter Seite die Sachlage auch darauf geprüft werden ob und gegen wen eventl. Regreßanſprüche geſtellt werden können. Zahlungseinſtellung in der Möbelinduſtrie. * Berlin, 4. Nov. Wie wir hören, hat die Möbelfabrik Birke, G. m. b.., Berlin O, ihre Zahlungen eingeſtellt. Es wurde ein Geſchäft mittleren Umfanges betrieben. Die Firma bietet ihren Gläubigern einen außergerichtlichen Vergleich auf Baſis von 20 Prozent, der Annahme finden dürfte. Im Falle eines Konkurſes würden die Gläubiger weit weniger zu erwarten haben. Eine fette Dividende. * Berlin, 4. Nov. Die Aachener und Münchener Feuer⸗ verſicherungsgeſellſchaft dürfte nach der Voſſ. Ztg., für das Jahr 1910 vorausſichtlich wieder dieſelbe Dividende wie im Vor⸗ jahre von 100 Prozent⸗ 600 Mk. pro Aktie verteilen. Neues vom Dividenden⸗Markt. * Augsburg, 4. Novb. Die Maſchinenfabrik Augsburg⸗ Nürnberg erzielte lt.„Frkf. Ztg.“ pro 1909⸗10 nach 1476 487 Mk. 1497 253 Mk.) Amortiſationen einen 3223 556 Mk. Mk.(2822 959 Mk.) Dividende von 19½ Prozent verteilt. Berlin, 4. Nov. Die Berliner Elektrizitätswerke ver⸗ teilen für das am 30. Juli abgelaufene Geſchäftsjahr auf 20 Mill. Vorzugsaktien eine Dividende von 4½ Prozent wie im Vorjahr und auf 44,1 Mill. Stammaktien eine Dividende von 11 Proz. Der Gewinnanteil der Stadt Berlin beträgt 3,10 Mill.(i. V. 2,49 Mill.). Aus dem Geſchäftsbericht iſt zu erſehen, daß der Brutto⸗ gewinn von 19,28 Mill. auf 2½ Mill. über den Gewinnvortrag hinausgeht. Berlin, 4. Nov. In geſtriger Generalverſammlung der Roſitzer Braunkohlenwerke wurde die Dividende auf 10 Prozent feſtgeſetzt. Es wurde beſchloſſen, einer außerordentlichen General⸗ verſammlung eine Kapitalserhöhung von 2250 000 Mark zwecks Abſtoßung der Bankſchulden und Stärkung der Betriebsmittel vorzuſchlagen. Berlin, 4. Nov. Die Carlshütte,.⸗G. für Eiſen⸗ gießerei und Maſchinenbau in Altwaſſer(Schleſien) erzielte einen Reingewinn von 186069 Mark(185 105 Markl). Wiederum 7 Prozent Dividende. Berlin, 4. Nov. Die geſtrige Generalverſammlung der Maſchinenfabrik Kappel ſetzte die Dividende auf 30 Prozent ſeſt. Die Frage der Kapitalserhöhung wurde als noch nicht reif von der Direktion erklärt. Berlin, 4. Nov. Die Brauerei Ernſt Engelhardt Nach⸗ ſolger in Berlin⸗Pankow erzielte einen Reingewinn von Mark 378 000(268 523 Mark] gleich 12 Prozent Dividende(109). Berlin, 4. Nov. Die Dividende der Chemiſchen Fabrik Grünau wird auf wiederum 10 Prozent geſchätzt. Berlin, 4. Nov. Die.⸗G. für Bürſteninduſtrie in Striegau verteilt wiederum 9 Prozent auf das erhöhte Aktien⸗ kapital. Berlin, 4. Nov. Die Roſtocker Bank wird 7 Prozent wie im Vorjahre ausſchütten. Berlin, 4. Nov. Die Reiferſtieg⸗Schiffswerfte und Maſchinenfabriken bringen 5 Prozent(7 Proz.) in Vorſchlag. Kartoffelernteſchätzungen und Saatenſtandsbericht der Preis⸗ berichtsſtelle des deutſchen Landwirtſchaftsrats. Die Kartoffelernte iſt noch beſſer ausgefallen als nach den ſehr ungünſtigen Einflüſſen des Sommers vielfach erwartet wurde. Der Umſchwung zum trockenen Wetter Ende September kam noch zeitig genug, um ein weiteres Umſichgreifen der für Frühjahrs⸗ ſaaten ſo verhängnisvoll gewordenen Fäulnis zu verhindern. Die Durchſchnittsſchäzung für Preußen hob ſich von 87,1 gegenübr dem vorigen Monat auf 93,6 Proz,, wobei auf die Weſtprovinzen Reingewinn von Daraus wird wieder eine 5 wie Brandenburg 108.8, Pommern 10. Oſtpreußen 102,4 und more 110½, Phönix Bergbau 24178—2 Poſen 102, Prozent enthielten. Außer in den genannten preuß. Provinzen finden ſich Schätzungen über 100 Prozent nur in Meck⸗ lenburg⸗Schwerin 111,9, Mecklenburg⸗Strelitz 105,2 Prozent. Weſentlich ungünſtiger ſind die Ergebniſſe des Weſtens und Sü⸗ dens des Reiches, wo die Kartoffeln auch mehr wie in anderen Gebieten unter der Fäule zu leiden hatten. So haben die preuß Provinzen Rheinlands mit 78,1 Heſſen⸗Naſſau mit 72,7, Weſt⸗ falen mit 64,3 am ungünſtigſten abgeſchnitten. Daran ſch ſich Bayern mit 72,3, Württemberg mit 61,8, Baden mit 60 Elſaß⸗Lothringen mit 60 Prozent an. Der für das ganze Reit ſich ergebende Durchſchnitt von 87,5 Prozent gegen 94,8 i. V. deutet gegenüber dem Vormonat eine Beſſerung von 5,2 Proz. Bericht über den amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. wW. London, 4. Nov. Nach dem Wochenbericht des Iror Monger aus Philadelphia über die Lage des amerikar Eiſen⸗ und Stählmarktes haben die Eiſenbahnen mäßige Aufträge auf Schienen u. Geleismaterial ausgegeben. Die Tendenz in Ro eiſen war unregelmäßig. In den geringen Qualitäten war etw mehr Geſchäft für Januar⸗März⸗Lieferung. Beſonders wer ſich die Werke hinſichtlich der Preiſe kulant zeigen. Die Röhre werke haben etwas beſſeren Bedarf für Lieferungen für d laufende Quartal. Für baſ⸗ iſches Eiſen wurde eine Bett einſchränkung bewirkt, da ſich Vorräte angehäuft haben. W Geſchäft herrſchte in Schmiedeeiſen und Eiſen mit geringem Phos⸗ phorgehalt, baſiſches Eiſen war ſchwächer. Wenn auch Fabrik allgemein etwas beſſer gefragt waren, ſo fanden doch nur w ni Umſätze von einigem Umfang ſtatt. Bleche lagen etwas be und waren gefragt. Knüppel notierten um eine Nuance Stäbe waren ohne Geſchäft. Der Markt zahlte der Bank 9 England die reſtliche Verſchuldung zurück, borgte jedoch ein kleineren Teil von 5 Prozent wieder. 8 75 Glänzendes Augebot betr. Uebernahme der türkiſchen Tabakr * Honſtantinopel, 4. Nov. Nach einer Meldun „Tanin“ erhielt die Regierung von amerikaniſchen Tabakhän eine Oſſerte betr. Uebernahme der Tabakregie, deren Konzeſſion im Jahre 1913 abläuft. Die Amerikaner bieten der Regier eine jährliche Zahlung von 5 Mill. Pfd., während die Regierung bisher 1 Million erhielt. * *.* 58 Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeige * Frankfurt a.., 4. Nov. Die Haltung der heutige wies im allgemeinen keine beſondere neuen Momente auf, mit Au; nahme der Tatſache, daß ſich ein Teil der heimiſchen Banken na⸗ großen Kaufluſt reſervierte Haltung einſtellte. Die Dividende ſchätzungen, welche nun bekannt werden, beſtätigen, trotz dem allg meinen günſtigen Geſchäftsgang ſich nur einzelne Inſtitute herb laſſen werden, Dividendenerhöhungen, worunter man die Nati bank für Deutſchland und Schaaffhauſenſcher Bankverein verm Elektrizitätsaktien Schuckert ſchwach. Kaſſainduſtriewerte mi Ausnahme gut behauptet. Gummifabrik Peter 37½ pCt., ni Fonds ſind bei geringer Geſchäftsluſt teilweiſe feſt. Zproz anleihe und preußiſche Konſols ſchwächer. Im weiteren Verlar die Tendenz ſchwankend. Die Nachbörſe ruhig und teilweiſe feſ notierten Kreditaktien 2096, Diskonto Kommandit 19137 Dresdner 16298—162½, Staatsbahn 16136, Lombarden . *Berlin, 4. kaniſchen Märkte ermäßigte Preiſe geſandt hatten, und der tiniſche Wochenbericht günſtiger lautete, waren hier die Preif Weizen nur wenig niedriger, da höhere Pariſerx Preiſe ein G gewicht boten, und Dezember in Deckung begehrt war und ſich Mai einige Exportnachfrage regte. Roggen war bei Mang Abgaben auf Deckung behauptet. Futterartikel und R wieſen nur geringfügige Aenderungen auf. Wekter: bedeckt, Mannheimer Effektenbür Vom 4. November.(Offizieller Beri Die Börſe war heute für einzelne Brauereien etwas feſ baum ſtellten ſich auf 105., Homburger Akt.⸗Brauere Meſſerſchmitt 45 G. und Werger, Worms 73.50 G. Von J. Aktien waren Pfälz. Nähm. u. Fahrräderfabrik 2 pt, übe Kurs: 150 G. 8 Aktien. Sanken. Brief Geld Badiſche Bank 133.50 133.— Gewrbk. SpeyerßoE—.——.— Pfälz. Bank—.— 105.25 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 196.— Rbein. Creditbank—.— 138.60 Rbein. Hyp.⸗Bank—— 200.— Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. Francona, junge Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſecuranz Continental. Verſich.— Mannh. Verſicherung—. Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verſ. 648, Induſirie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 13 Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillw. Maikammer Ettlinger Spinnerei H. Fuchs Wgf. Holbg. 193. Hüttenh. Spinnerei 68. Heddernh. Kupferwun. Südd. Kabelw. Frkf.—. Karlsr. Maſchinenbau 19 Nähmfbr. Haid u. Neu Koſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gum. u. Asb. 148, Maſchinenf. Badenſa Oberrh. Elektrizität— Ufälz. Mühlenwerke—, Pf. Nähm. u⸗Fahrradf.— Portl.⸗Zement Hdlbg. Rh. Schuckert⸗Geſ. Südd. Draht⸗Induſt. Südd. Bank—.— 118.— Sübd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 Chem. Juduſtrie, Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 500.——.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.———.— Verein chem. Fabriken—.— 341.50 Verein D. Oelfabriken 159.——.— Weſt..⸗W. Stamm 235——.— 5„Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei—.— 68— Durl. Hof vm. Hagen 235.— 234.— Eichbaum⸗Braueref—.— 105.— Elefbr. Rühl, Worms———.— Br. Ganter, Freibg.—.— 90.— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— ombg. Meſſerſchmitt—.— 45.— udwigsh. Aktienbr.—.— 212.— Mannh. Aktienbr.—.— 181.— Brauerei Sinner 238.——.— Br. Schrödl. Heidlbg.—.— 180.— „ Schwartz, Speyer—.— 121.— 1 Speyer 85.— „. Storch., Speyer 73.——.— 0 Aiht⸗ Br. Wer 555 Worms—.— 73.50 Verein Freib. Ziegelw. 11 Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 160.—„ Speyr. Benen Sree e e ee Ne Transport Aueft Waldhof 262 u. Verſicherung⸗ Juckerfbr. Waghäuſel B..⸗G. Nhſch. Seetr. Zuckerfbr. Frankenth. 37 Mannh. Damofſchl. Zuckerraff. Mannh. Mannh Lagerhaus 50 —. ——....——— ——ů Auergzesellschaft Berlin 0. 17 b. Seite Seneral⸗Anzeiger. Abendblatt.) Weizen: Sept. Nov. 200— bz. 202— B. 200— G. Roggen: Sept.—— Nov. März—— Mai—— —— —— ——— Kreditaktien Dise.⸗Kommandit 192.50 192. Staatsbahn—.——.— Lombarden 22.5% 22.½ Bochu mer 226— 226.% Mechſel London Wechſel Paris 81.05 81.05 4e% Meichsanl. 102.— 102.— 4„ 1909—.— 92.70 20.48 20.48 92.70 83 90 102 25 3.„ ge, Reichsaulelhe 83 90 4% Gonſols 102.25 4⁰„ 1900—.— 8„„ 92.70 18˙* 88 6 8 80 80% Bad. u. 1901 92.7 83.80 1909 100 70 „1908/00 101.10—.— 1909/09 9160—— 3%% Bayern 91.40 91.30 3%% Heſſen 91.25 91 25 8% Heſſen 80.50—. 89% Sachſen 83— 83.10 %½ Japanuer 1905 97 25 97.50 4% Iktaliener——. %Nuſſ. Anl. 190a 92 90 92 90 40% Bagdadbahn 85 50 85 6 Oehen. Kreditaktien 209 50 Hafer: Sept.—— Ov. März—— Mai Matis: Sept.— Noy. März—— Mai Laurahütte Bhönix Harpener Tend.: ruhig. Berlin, 4 Nov.(Schlußturſe.) Reichsbank Rhein. Krsditbant Ruſſenbant Schaaffb. Bankvy. Südd. Disc.⸗G.⸗A. aatsbahn ombarden Baltimore u. Ohio Canada Vaetſte Hamburg Packet Nordd. Lloyd Bochumer Deutſch⸗Luxembg. Dortmunder Gelſenkirchner Harpener Laurahütte Phönix Weſteregeln Allg. Elektr.⸗Gel. Anilin Anilin Freptom Brown Boveri Chem. Albert D. Steinzeugwerte Berl. Handels⸗Geſ. 168% 168% Elberf. Farben Darmftädtei Bank 131.50 130 ½ Celluloſe Koſtheim Deutſch⸗Aſtat. Ban 144 90 144 20] Rüttgerswerken Deuiſche Ban! 257½ 257.„ FTonwaren Wiesloch Diße.⸗Kommandit 192.50 192.25 Wf. Dra)t. Langend. Bresdner Bank 163 ½ 162 50J Zellſtoff Waldhof W. Berlin, 4. Nov. Tolegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 209%—. Staalsbahn Dis lonto Komm. 192.50 191.½ Lombarden NMio Dinto 1812 1182 Devlin, 4. Nov. Weizen per Dez. 198.— 197 50 „ Mal 1599.50 158 75 Juli——.— * 5 per Dezbr. 149 50 149.50 8„ Ma 155.50 155.25 „Juli—.——.— pel Dez. 146.50 146.75 „Mai 154.25 154 75 1—* Hafer —— Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Haudelsrechtliches Lieſerungsgeſchäft.) Freitag den 4. November 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 Kg. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 4. Nov.(Anfangs⸗Kurſe.) 171.50 172 50 243.½ 243. 187.——.— 143 40 188.30 169.50 143 40 117.50 28.— 110.%8 202% 144 50 107 90 226.75 204. 2137. 187/ 172 242.50 234.— 269.— 499— 385— 169.20 500 241 40 510— 235— 208 50 112— 230— 261.30 20 23.— 143 30 138 50 168.70 143.10 117.60 22. 110.50 201— 144.20 107 50 225 202 58 211.¼ 187 171.1 241 80 238 70 268.40 497— 385— 168 70 467.20 240 50 510— 235.— 197 112— 259.— 263. 161.25 22.50 Privatdiskont 4¾% Pariſer Börſe. Paris, 4. Nov. Anfangskurſe. 1 d% Nente 97.22 97.52 Debeers Spanier 93.55 93.55 Eaſtrand Türt. Vooſe——— Gotdſted Banqne Ottomane 678.— 681.—Randmines Mais per Dez. „ Mai Rüböl per Nov. Dez. „ Mai Spiritus Ioer loco Weizenmehl Roggenmehl Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont%. Schlußkurſe. Wechſel. 3 4 3 4. Amſterdam zur; 169 4569.47 Check Paris 81 10.075 Belgien„ 80 675.6 5 Barts kur 81.05 81 033 Italien 80.675 30.725 chwettz. Plätze„ 80 90 30 925 heck London 20.475 20.84, ien 8d.95 84 95 London„ 20.44 20.437 Navoleonsd'or 16.18 16 18 8 dang——— ripgHis konto 4 4½% Stsatspapiere. A. Deutſche. 3 3 4 4% veutſch. Reichsan 101.95 101 90% Mh. Stadt⸗A.1908—.—— 3 5 109—1„ 1909——— 3 15 92 60 92 55, 1905 90 70 90.70 8* 1909„Auskändiſche⸗ 4 5 83.40 83 ½5 Arg. t. Gold⸗A. 18837———. %e or. önſ..⸗Anl. 102.10 102.255% Chineſen 1396 101.75 101.60 3 do. do.1909———li%„„ 1898 98 90 98 90 3 5 92.55 92.55½% Japaner 97.2 1*„„ 1909— Nexitaner auz. 88/90 99 85 9 75 5 7 83 45 83 75]3 exikaner innene 67 70 6740 (oadiſche St.⸗A. 901.— 100 90/ Bulgaren 100 60 100.5• 13„ 1908/, 101. 101.103¼ ttalten. Rente 355 bad. St.⸗O.(abg)fl——, Oel. Silberrentt 96 70 96 90 3%„ M. 94 40 94.34½ Papi⸗rren.— 3„„ 1900 9180 91.60Oeſterr. Goldrente 98 25 98 20 5%„ 1904—.— 91.40 Vortug. Serie 1 63 75 63.75 „„ 1900—„ III 65.20 66.05 4bayr..⸗B.⸗A. 5. 1916 100 60 101.%½ neue Ruſſen 95 100 20 100.20 4„„„ 1918101 65 10.50ſf Kuſſen von 1880 91.80 91.85 3½ do. U. Allg. Anl. 91 30 91.3% pan. ausl. Nent,—25— 3 do..⸗Obl. 82.05 82.—% Türten von 1903 86.25 86 20 4 Pfälz..⸗B. Prior 100 50 100,70j%„ uutf. 92 50 92 30 „ 92 0 92%4 Ung r. Goldrente 93 35 93.45 4 Heiſen von 1908 101.3 101351„ cronenrente 91.00 91.50 8 Heſſen 80 70 8½%[Be zinsliche voſe. 3 Sachſen 83.20 2(]3 Oeſterretchiſcherss 175.39175. 4 Mh. Stadt⸗. 1907———ürkiſch 180—179.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabru 191.40 91.—J geyß u. Freytag 153.50 153 50 Südd. Immobil.⸗Geſ. 88 7 75Hedd. u. üdd. b. 13.— 131.— Zichbaum Mannheim 104— 105.—- Kunſtſetdenfabr. Frkf. 112 50 110 Mh. Aktien⸗Braueret———. Leder verk. 51. Ingbert 755 75 75 Barkakt. Zwetbrücken 92.20 92 30 Zpich irz Leder verke 99— 99— Weltz.Sonne, Speyer 84.— 84— Ludwigs3. Galzm ihl⸗ 158. 158.— Cementwert Heidelsg. 46 50 43 0adlerfahrrad v. Kleyer 4240 420 Cementfabr. Krrlita 22— 122 50 Naſchinentbr. Hilpert 85 75 85 20 Badiſche Unilinfabri 495— 498 5 Naſſhinenfb. Badenia 203 50 203 Ch. Fabrik Griesheim 280. 281— Daerkopp 410 470— Farbwerke Höch! 540, 539.Naſſbinenf. Gritznen 252 40 51 50 Ver. chem. Fabril[ NMo.—— Maſ.⸗Armatf. Klein 121.50 121 50 Holzverkohlung 250.25 249.— Bf. Nähm. u, Fagrrad Chem. Werte Albert 409 754499 70 Gebr. Tayſer Südd. Drahtind. Pey. 159 30 159.75 köhrenkeſſelfabrit Akkumul.⸗Fab. Hagen..90217 90] vorm. Dürr& Co. Acc. Boſe, Berlin 16— 146. Schnellpreſſeaf. Frttz. 253.50 25..— GElektr.⸗Geſ. Allgem. 270— 68 50 Ber.deutſcher Oelfabr. 157— 157.— Lahmeyer 117.—117 Schugabr. Herz, Frkf. 119.— 119.— Glektr.⸗Gel. Schuckert 157.75154.¼ Seilindu trie Wolff 131 50 132 143. 150— 454.— 449.— 128.— 126.— 146.— 143 215.— 213.— Tondoner Effektenbörſe. Sondon, 4. Nop.(Telegr.) Anfangsturſe der Gffettenbörfe. 2 Conſols 79%¾ 79¾ Moddersfontein 12% 2, 3 Reichsauleihe 82— 82— Premier 810. 8½ Argentinter 89/ 89¼ Randmines 8½% 82% 4 Italiener 101— 101— Atchiſon comp. 105— 1087/ 92% 92% Canadian 206— 2057¼ dexitaner 35% 35½ Baltimore 112— 112— 91— 91½% Chikago Milwaukec 128¼ 129 ½ Otumanbank 17— 17— Denvers com. 34¼ 34% Amalgamated 785% 73/.] Erie 30½% 31½ 87% 9 Grand TrunkIII pref. 435% 43— 70% ᷣ70%%%„ord. 2% 28 Central Mining 157½% 155/ Loutsville 150— 151— 31/ 31˙[ Miſſouri Kanſas 35% 86“½ 17/ 17% Ontario 44— 44½ 5½%— Southern Pacifte 2128 1J. 1¾ Unton com, 179˙% 180˙% 57%% Steels com. 895% 82/ Lagersfontein 8/% 8¼ Tend. beh. Wiener Vörſe. Wien, 4. Nov. Vorm. 10 Ubr. Kredilaktten 666.20 667.— Oeſt. Kronenrente 94.94 94.05 LVanderbauk 531 50 531.50„ Papiecrente 96.80 96.80 Wiener Bankverein 556.— 556.—„ Süberrente 96.80 96.80 Staatsbahn 754.50 754.50 Ungar. Goldrente 111.15 111.30 116. 119.„ Kronenrente 91.75 91 65 Marinoieu 117.57 117.60 Aipine Montan 764.70 764.70 Wochſel Paris 95.30 95.310 Tend.: ruhig. Wien, 4. Nov. Nachm..50 Uhr. roditaktien 666.70 665.70J Buſchtehr ad. B. 1027 1019 Ungarn 1867 1867 Oeſterr. Papierrente 96.80 96 75 etr..(.——.—„ Silberrente 96.80 96 75 632.— 631.— Goldrente 115.60 115.55 ngar. Kvedit 856.— 856.— Ungar. Goldrente 111.30 111.30 Wiener Bankverein 556.— 555.— Kronenrente 91.75 91.70 ant 582.—581.—Wch. Frankf. viſta 117.60 117.58 255.— 255.—„ ondon„ 240.65 240.72 765.— 781.[„ Paris 95.31 95.81 Tabakaktien————, Amſterd.„ 199.25 199.25 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.10 19.10 olzverkoblung—.——.—[Narknoten 117.60 117.58 taais bahn 754.70 753.70 Ultimo⸗Noten 117.60 117.60 120.50 118.20 Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. (Telegramm.)(Produklenbörſe.) Neiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin nstto Kaſſe. Rheiiſche 128.50 123 80 8˙wollſp. LVampertsn.50 42 10 Siamens& Halske 244.50 242.50 Kammgarn Katſersl. 202.— 201.— Gumi beter 340. 386.50 Zellſtoffabr. Weldho 262 10 262.— Akkien deutſcher und ausläubiſcher Trausportanſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 112.80 122— Hamburger Packet 144 ½ 144.30 VV do Meridionalbahn 130.59131 25 Dun⸗Ung Stagun 101 4 10 e Baltimore und Obio 110. 1 110.50 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.½¼ 228 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 8% Frk. Hyp.⸗Rfdv. 99 80 99 80 40% Preuß. Pfandb.⸗ 4%.. B. Pfdoro; 100 10.—] Bank unk. 1919 100 25 100 25 1010 d9.980 99˙8.lec Pr. fdb. unt. 15 99.30 90 30 4% Pf.Hypeh. Pfdb. 100 10 00.10%„„„ 17 90 60 99 60 31½%%„„„ 91.40 91.50 ½%„„„ 14 83.10 958.10 31½0% Pr. Bod.⸗Iv. 90 40 30.40 1½„„ 12 91.— 91.— 4% UtveBd. Pfd. vgo 99.20 99 30/ ½ 4* 05 Mleinb. b 0——— 8 unk. 09 99 10 99.1% Pr. Nfdbr.⸗Bk.⸗ 4%„ Pfdbr..0! Fyp.⸗Bfd.⸗Aom⸗ unk. 0 99.10 99.10 Obl. unkündb. 12——— 4e%„ Pfdor,v.0g 1% Rh. O. B. fb. O4 99.70 99 60 unt. 19 99.40 99.40l%„„„ 1807 90 70 99 80 8%„ Pfporv.86 4%„„„ 1912 9 60 99 50 89 d. 94 90.20 90..%„„„ 1917 100.— 100— 92% Pfd. 98/06 90.— 90.— 101 11 4%„ Gom.⸗NObl.„ vorſchied. 90.70 90.70 v..unl.. 100 20 100.20 ½„„„ 1914 90.60 90.(60 3%„ Com.⸗Ovl. 1ſ Fit.“.⸗B. C. 5 90 70 90.70 v. 87½1 91,% 1„ R...C..1i—— 6%„GCom. dol. ½ Bſ. G. Pr.⸗Ool.———. v. 96/06 91.— 91.— eſe Pf. B..O. 4% Pr. Pfob. unt. 05 98 60 898 6½ Ftal.ſttl.g. C. B. 7180—.— „„„ oenee 4%„„„ 14 99 30 99.80J taung. Geri..⸗A. 716.— 715.— Bank« und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bauk 133.20 133 20 OsſteriUng Bauk 133.30 188.30 Berg u. Metallb. 118 50 118 50 Oeſt. Länderbauk 133.80 138 50 Derl. Handers⸗Geſ. 168 25 167 /]„ Fredit⸗Andall 209 25 209 ½ Someri. u. Oist.⸗B. 114. 14[Pfälziſche Bank 105.— 105.— Darinſtadter Ban 131.25 131 25 Bfälz. Hyp.⸗Zauk 196 45 195.80 Deatſche Bank 257./ 257 50] ZSreuß. Hypotheknd. 121.80 122.— Dutſehaſtat. Ban 144— 44 Deutſche keichsdk. 143 45 143 50 D Sffetten⸗Ban 10783 7 75] dhein. Kreditdant 138 90 138 90 Disconto⸗Comm. Dresdener Bant 192%ö8 191.75 163 25 62.50 200 80 199 50 hein. OHyp.⸗B. M. 143% 148 8% Schaaff). Baukver. Jrankf. Hop.⸗Zan 2150 211 Südd. Bank Rhm. 117 50117.80 Frkf. Hyp.⸗CEroditv. 106.30 166 30] giener Bantver. 139.70 139.90 Nationalbank 130— 180 Südd. Diskont 117.80 117 80 hant Ouomane 137— 137— Frankfurt a, Commandit 192 delsgaſellſchaft Lombarden 22.% 68.75 ., 4. Nov. Darmad ter Deu ſch. 3 Bochumer 223.25 Eredttakzten 209.16, dise ute⸗ 31.—, Dresd aer Ban 462 ½ Hau⸗ Stazd. 161˙% 212.5/, Laurazudte ank 257 50, Jelſaalizchen 171.50 Ungare 93 40 Tendenz: rupig. vcchbörſe, cteditaktten 209.½, Diseonto⸗Co umandit 191.75 Segatsbazn 161.¾, Lombarden 22% * K* Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 31. Oktober. Das Getreidegeſchäft verharrte auch in abgelaufener Be⸗ richtswoche in gedrückter Stimmung und waren die Offerten von allen Bezugsländern reichlich und wiederum etwas billiger, auch waren die Weltverſchiffungen wieder ſehr ſtarke. Entſprechend fremder Weizen, iſt auch Landware etwas billiger angeboten und Mannheim, 4. November. waren die Zufuhren ſtärker. Auf heutiger Börſe herrſchte ruhige Stimmung und erſtreckten ſich die Umſätze nur auf Deckung des notwendigſten Bedarfs.— Wegen des kleinen Waſſerſtandes ſind die Mehlpreiſe unverändert. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa ze nach Qualität und Lieferzeit: Weiſen württemb. alt M.————.— neu M. 20.——21 50, fränkiſcher M.—.——., bayriſcher alt M.—.———., neu M. 21.75—22.25, niederbayriſcher M.—..—, Rumänier neu M. 21.75—22.75, Ulka M. 22.50—23.—, Saxonska M. 22.50—23.—, Azi na M. 22.50—28.—, Walla⸗Walla M.—.—.—.—.—, Laplata, M. 21.75—22.75, Amerikaner M.—.—,Redwinter M.—.—— Californier M.—.———.—, Auſtralier M.—.—. Kernen nen M. 20.——21.50, Dinkel neu M. 13.——15.—. Roggen württemb. alt M.—.——.—, neu M. 15.——16.— Roggen bayriſcher M.—.——.—, Roggen ruſſiſcher M.—. Gerſte württemberg. M. 16.——18.—, Gerſte Pfälzer no minell M. 18 50—19.50, Gerſte bayr ſche M. 18.50—20.—, Gerſte Tauber N. 18.——19.—, Gerſte Elſä ſer M.—.———.—, Gerſte ungariſche nominell M 21.50—23.50, Gerſte Moldau M.—.——.—, Gerſte Anatolier M.—.———.—, Gerſte kaliforn. prima M.—. Futterger e, ruſſ. M. 13.——13.50. Hafer württ. alt M.—.———.—, neu M. 14 50—16.25, Mais Laplata M. 14.5—15.—. Mais Mixed M.—.———.—, Mais Pellow De.—.————, Mais ruſſiſch 94.—..—, Mais Donau M. 14.50—15.—, Kohlreos M.———.— Mehl mit Sack aſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 38.——34.—, Mehloreiſe pro 100 kg imcl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.——84.— Mehl Nr. 1 M. 32.——33.— Mehl 2 M. 31— 32.—, Mehl Nr. 8 M. 29 50—30.50, Mehl Nr. 4 M. 26.——27.—. Kleie M..50 bis Mk..—(ohne Sack netto Kaſſe). **** Überſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Red Star Line. Bewegung der Dampfer: Manitou am 27. Okt. in Antwer⸗ pen von Boſton und Philadelphia angekommen; Marquette am 28. Okt. von Philadelphia nach Antwerpen abgegangen; Sam⸗ land am 29. Okt. von Antwerpen nach Neuyork abgegangen; Va⸗ derland am 29. Okt. von Neuyork nach Antwerpen abgegangen: Lapland am 30. Okt. in Neuyork von Antwerpen angekommen; Minneſota am 31. Okt. in Antwerpen von Baltimore angekom⸗ men, Menominee am 31. Okt. in Boſton von Antwerpen angek. In Antwerpen erwartet: Finnland gegen 1. Nov. von Neu⸗ hork via Dover, Vaderland gegen 7. Nov. von Neuyork via Dover, Marquette gegen 9. Nov. von Boſton und Philadelphia. Canadian Pacific Nailway Transatlantiſcher Dampferdienſt von Antwerpen nach Fanada⸗ Bewegung der Dampfer: Lake Michigan am 27. Okt. von Antwerpen nach Quebec abgegangen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: am Hauptbohnhof. Marx& Soldschmidt, Mannheim Tele ramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder? für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. O. Direktor: Eruſt Müller. ———..——..——..————ä— WMiel lebendiger als sonst. Hamburg, 15. Nov. 1909. Ich gebrauche Ihr„Bioſon“ für ein 9jähriges Mädchen, welches körperlich und geiſtig etwas zu⸗ rückgeblieben iſt. Ich bin jetzt beim 2. Paket und das Kind trinkt jeden Morgen gern zum Frühſtück eine Taſſe davon. Der Appetit iſt daraufhin viel beſſer geworden und die Beſſerung im All⸗ gemeinbefinden macht ſich ſchon früh morgens beim Aufſtehen be⸗ ſonſt. Ich werde„Bioſon“ noch weiter verwenden und auch empfehlen. Hochachtend! F. Honſel, Humboldtſtraße 17. Unter⸗ ſchrift beglaubigt: Dr. G. Remé&, Notar.„Bioſon iſt das beſte und billigſte Kräftigungsmittel. —— 4. November 1910. Proviſtonsfrei! * Wir ſind als Selbſtrontrahenten der, Kaufer käufer unter Vorbehaltt%% e 8 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft. Luvwigshafen v. 330 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 M. 225 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 132— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Attien 55— 8 5 Vorzugs⸗Aktien 102 Benz& Co., Rhein. Gasmot. Mannheim, 152 150 Bruchſaler Braucrei⸗Geſellſchaft 64 zfr. Bürgerbräu, Ludwigsbafen vollbezahlte 224— Themiſche Fabriken Gernsheim⸗Heuvruch— 96 Daimler Lotoren⸗Geſellſcbaft, Untertürkheim— 180 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 190zfr— Deutſche Südſeeplantagengei.— 47⁰ Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 232— 115 Gebi.,.⸗Geh., Pirmaſens 108 103 ilterfabrik Enzinger, Worms— 181 Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim— errenmühle vorm. Genz. Heidelberg 906 Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 100 96 Lindes Eismaſchinen 147 146 London und Provlncial Electric Theatres Ltd. 5 (eingez. mit 5 ſh.)— 10 ſh. Neckar ulmer Fahrrabwerke 140— Pacific Phosphate Shares alte L. 6½% L. „ 1 junge—.01⁸ Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft—[I1sͤ zfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 148 Rheinmügle werke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗GZ. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 953t Stahlwert Mannheim— 115 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhet 118— Süddeutſche Kabel, Mannbeim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 118 Untonbrauerei Karlsrube— 403fr Ber. Diamantminen Lüdesbucht— 90 Bita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 550— Waggonfabril Raſtatt 90 88 Balddof, Babngeſellſchaft— 100 merkbar, denn das Kind iſt in letzter Zeit viel lebendiger als Mannheim, den 4. 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Eine Humoreske von Hans Eckſtein, Wehlen a. d.., Schriftſteller. 8(Fortſetzung.) Die Ueberraſchung zu ſchildern, die ſich jedes der Anweſenden vei dem Eintritte des beperückten Windling bemächtigte, würde den freundlichen Leſer langweilen. Den gewaltigſten Eindruck hatte ſeine Veränderung auf Hirlanda gemacht, deren Bruſt⸗ ſchatulle ſich ſichtlich hob und ſenkte. Von einem eigentlichen Bruſtkaſten konnte bei dem elfenartigen Bau von Hirlandens Körper keine Rede ſein. Man nahm einen kleinen Abendimbiß, und als dieſe geſell⸗ ſchaftliche Form erfüllt war, verlangte Papa Roſenſtingl ein Lied zu hören, zu dem die Rätin die Begleitung auf der Kla⸗ rinette erbot. Windling befreite ſein Inſtrument von dem leder⸗ nen Futterale und prütfe das Mundſtück und die Klappen. „Ah!“ rief Hirlanda, als ſie die ſilberbeſchlagene Klarinette erblickte. „Nein,', entgegnete Windling raſch, in der Meinung, das Fräulein fragte nach der Stimmung des Inſtruments. „Nun helfen Sie mir Noten ſuchen, Herr Windling,“ liſpelle Hirlanda, die ihre Mappe von einem Tiſche geholt hatte. „Ich kenne faſt alle hübſchen Lieder,“ entgegnete Windling leiſe,„es iſt dies ſo ein Wiſſen, wie es mein Beruf und meine Neigung mit ſich bringen. Singen Sie etwas Gemütskiefes, Fräulein?“ „Soll es vielleicht zu Ihrem Herzen ſprechen, vielleicht ein verborgenes Gefühl wachrufen?“ fäuſelte Hirlanda⸗ Dabei kam Windlings Hand zufällig mit den elfenbeinartigen Fingern Hirlandens in Berührung, die zuſammenzuckte wie ein Käferlein, dem man während ſeines Laufes die Flügeldecken kitzeht. 5 Wenn Sie vielleicht mit dem Papa etwas zu ſprechen haben, ſäuſelte Hirlanda, als ihre Finger wieder zu ſich gekommen,„dann entferne ich mich, Herr Windling.“ Dabei errötete ſie zwiſchen den Sommerſproſſen. „Bleiben Sie nur,“ ſagte Windling,„dieſes wäre reine Ge⸗ ſchäftsſache. Die Befühlsſache hätte ich mit Ihnen abzumachen. Ich glaube kaum, daß ich in meinen Jahren das Glück der Liebe noch an mich ziehen könnte. Wo ſoll ich es finden?“ „O ziehen Sie nur, Herr Windling,“ liſpelte Hirlanda,„ken⸗ nen Sie das ſchöne Lied:„Die Lilie liegt am Wege?““ „Brambach op. 21“, entgegnete Windling raſch. „Dann das reizende:„Es träumte mir, ich ſei Dir teuer“?“ „Brahms op. 57.“ „Dann:„Des Mädchens Geſtändnis“?“ „Rheinberger op. 55.“ „Oh, Sie haben ein großes Gedächtnis für Lieder,“ ſagte Hirlanda laut;„dieſe Lieder ſinge ich jetzt.“ „Dann kennen Sie auch gewiß mein Lieblingslied,“ Tante Eva,„unter dem Titel: Du mit dem rührenden—,“ „Schnabel op. 102, Nummer“, entgegnete Windling raſch. Hirlanda holte dreimal tief Atem, Windling ſetzte die Kla⸗ rinette an und und in fünf Minuten war„Brambachs Lilie“ zerzupft. Dann kamen die andeen Liebeslieder, bei denen Hirlanda ihren Begleiter ſo ſchmachtend anſah, namentlich bei Rheinberger „Des Mädchens Geſtändnis“, daß Windling unwillkürlich Hir⸗ landens eigenes Geſtänduis darin erkennen mußte. Er ließ ſeine Klarinette antworten und beide ſchwelgten in ihrem Glück. „Ich werde Ihnen morgen ebenſo poetiſch mein Geſtändnis in Liedern ſenden, wie Sie es mir offenbarten,“ hatte Windling beim Abſchiede zu Hirlanda geſagt, dann hatte er ſeine Klarinette rief krampfhaft umklammert und war nach Hauſe geeilt. Am nächſten Tage war großer Expeditionstag im Geſchäft, wie Windling es nannte, wenn er die von Leipzig angekommenen Neuigkeiten des Büchermarktes in Städtchen verſchickte. Seit er in den Feſſeln der Liebe ſchmachtete, zeigte ſich eine öftere Zer⸗ ſtreutheit in ſeinen Arbeiten. So hatte er dem Oberſt des im Städtchen garniſonierenden Reiterregiments„Ammons Mutter⸗ pflichten“ und der Direktorin des Mädcheninſtituts ein„Exer⸗ zierreglement für Fußtruppen“ zur„geneigten Einſicht“ über⸗ ſendet. 5 Windling hatte aber heute auch ſeiner Auserwählten ſein eigenes Geſtändnis in Liedern zu überſenden, das hatte er ihr am Vorabend verſprochen, und Hirlanda wartete darauf, wie ein Verbannter auf das Regierungsſchiff. So nahm er denn einen großen Pack Lieder von einem der Regale herab und ſchnürte ihn auf. Er konnte gerade zwei Fliegen mit einem Schlage treffen, denn der Verein„luſtige Brüder“ im Städtchen wollte auch heute eine Partie heiterer Lieder zur Einſicht, und ſo gings in einem mit dem Suchen. Opus für Opus wurde angeſchaut; was die Dichter in Liebe geſchrieben und die Komponiſten in Seufzern transponiert hatten, legte er auf ein Häuflein, was für heitere Herzen geſchrieben und in Luſt zu ſingen iſt, auf ein anderes. Die Lieder der Liebe waren für Hirlandg, die Lieder der Luſt für den Verein„Luſtige Brüder“ beſtimmt. Dann wurden die Lieder vom alten Markthelfer eingepackt. Wind⸗ ling hatte unterdeſſen ein roſafarbenes Billettchen geſchrieben und dem Pakete für ſeine Hirlanda beigeſteckt, ſeine erſte und letzte Liebe. Zuerſt gehſt Du zu Rat Roſenſtingl, gibſt dieſes Paket ab, dann zu dem Sekretär der„luſtigen Brüder“ mil dem zlpeiten, Eile Dich, Thomas“, hatte Windling zu ſeinem Diener geſagt⸗ (Schluß folat!. General-Anzeiger.(Abendblatt) Mannheim, den 4. November 1910, — Wollen Sle ein 7488 Automobil mieten? Telephonieren Sie Nr. 1257 J7, 24. Fritz Held, Automobile 7, 24. Abteiung: Automobil-Vermletung. im Rathaus(Paradeplatzseite) Telephon 6534. Pelawaren-Spezialgeschäft. 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Kommenden Sonn⸗ tag wird der„Viktoriaſportplatz bei den Rennwieſen“ wiederum die Stätte eines hochintereſſanten Wettſpieles. Es treffen ſich 2 in dieſer Saiſon zum erſten Male die beiden führenden Mann⸗ N S x. f̃. Suas Budhdruckerel aiahrige Frarint 6 Frachtbriefe e n hn werng n en Nervenzerrüttungen, Schwächezustände, Blasen- und Ge⸗ schlechtskranltheiten, sowie Gicht, RKheumatismus, Ichias, Muskelschwund, Hysterie, Neuralgien, Haarkrank⸗ heiten, Flechten, Belngeschwüre eto., auch alte u. schwere Fälle, behandelt mit bestem Erfolge ohne Berufsstörung arzneilos durch Natur- u. elektr. Liechtheilver fahren giftfrele Kräuterkuren und Elektrotheraple. Kunft ertelt Direktor Hoh. Schäfer vichtheil-Institut„Elektron“ nur N 3, 3 gegenüber dem Restaurant zum„Wulden Mann“ MNn⁰=αν.Heirn. 9563 Sprechstunden: täglich von—12 und—9 Uhr abends. Zonntags von—12 Uhr. Wunderbare Erfolge. I d Hunderte Dankschreiben Jamenbedienung durch Frau Rosa Schäfer Zivile Preise. Prospekte gratis. Tel. 4320. 8 Erstes, grösstes und bedeutendstes Institut 2225 5 am Platze. ſchaften in der Ligatabelle des Weſtkreiſes um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland(Veſtkreis), die erſte Mannſchaft des Mann⸗ beimer Fußballklub„Viktoria 1897“ und der Mannheimer Fuß⸗ ballgeſellſchaft von 1896“. Es iſt dies ein Treffen der von jeher ſtärkſten Lokalrivalen Mannheims. Das Wettſpiel findet bei ſeder Witterung Punkt ½3 Uhr ſtatt. Aviatik. *Ein zurückgezogener Preis. Der Berner Aeroklub hat, ver⸗ anlaßti durch den Tod des Alpenüberfliegers Chavez, den von ihm ausgeſetzten Preis für die Ueberfliegung der Pyrenäen, für den bereits Leblane gemeldet hatte, dahin ab⸗ geändert daß er die ausgeſetzte Summe für einen Ueberland⸗ lug von Paris nach Pau beſtimmt. Er iſt wohl auch von der Erwägung ausgegangen, daß die Ueberfliegung der Pyrensen penſppiel Schwierigkeiten bietet wie die Übergu estatten Sie, 2 dass jch mich Ihnen Vorstelle: Mein Name ist„Pilo“] Ieh bin ũberall bekannt als das beste Schuh- putzmittel, das im Homent bei grösster Billigkeit und Spar- 8 samkeit eleganten, dauerhaften Hochglanz gibt und dabei das Leder er- hält. Wollen Sie's nicht einmal mit mir probieren? SFSgr G I. 10278