Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Nad Anabhängige Tageszeitung. hrichten (Mannheimer Volksblatt. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiges Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 In ſera te: 5 0 Die Golonel⸗Zeile.. 25 Pig. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redakttion 77 arti in Mannhei d Umgeb in Berlin und Narlsruhe. Expedition und Verlags⸗ Auswärtige Inſerate 30„ unheim un gebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin u 418 DPeklame Zeile Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nr. 521. Mittwoch, 9. November 1910. Abendblatt.) Die nationalliberale Partei und die innere Lage. In Stendal, in einer aus allen Teilen des Wahl⸗ kreiſes überaus zahlreich beſuchten Verſammlung, die ſich in ihrem Verlauf zu einer großen Vertrauenskundgebung ge⸗ ſtaltete, hat der Reichstagsabgeordnete Fuhrmann nach ſeiner Wiederaufſtellung als Reichstagskandidat am 4. No⸗ bember eine Rede gehalten, aus der uns einige Stellen der Wiedergabe zwecks weiterer Verbreitung wert erſcheinen. Bei Erwähnung der Blockpolitik trat Herr Fuhrmann der Auffaſſung entgegen, als ob der Sinn des Blockes geweſen wäre, das Zentrum dauernd von der Mitbeſtimmung an den palamentariſchen Arbeiten auszuſchließen. Er führte unter anderem aus: „Vielfache ſachliche Uebereinſtimmung mit den Konſervativen, die ſich auch in der kommenden Reichstags⸗ ſeſſion bei der Erledigung der weiteren geſetzgeberiſchen Arbeiten herausſtellen wird, und die uns die nahe Verwandtſchaft unſerer Anſchauungen vom Staat und ſeinem Verhältnis zum Staats⸗ bürger zeigt, machte die durch die konſervative Schuld eingetretene politiſche Entfremdung nach Zerſtörung des Blocks doppelt bekla⸗ genswert, um ſo mehr, wenn man bedenkt, daß das taktiſche Auseinandermanövorieren im kommenden Wahl⸗ kampfe mit ſeiner vielleicht nie dageweſenen Erbitterung auch das heute noch vorhandene ſachliche Zuſammenwirken in Zukunft gänzlich in Frage ſtellen kann.“ An einer anderen Stelle kam der Redner noch einmal auf das Verhältnis zu den Konſervativen zu ſprechen und jagte da: „Wenn Herr d. Heydebrand vor wenigen Tagen uns ſchlagen,— ach, meine Herren, ſo liegen die Dinge nicht. Selbſt wenn ich heute erklären wollte, ich ſchlage in die Hand ein, um zu ſagen: Soyons amis, Cinna— laßt uns Freunde ſein—, was würde das an der Situation ändern? Nein, an der Situation ändern können wir nur dann, wenn Fehler, die begangen ſind, jeder gut gemacht werden; nur dann, wenn im Reiche dafür Sorge getragen wird, daß der verletzte Gedanke der Steuer⸗ gerechtigkeit ſeinen Eingang findet, und daß dadurch begangenes Unrecht geſühnt werden ſoll; nur dann weiter, wenn in Preußen durch Moderniſierung des Wahlrechts der Bevölkerung die Möglich⸗ keit der freien Wahl und dem gebildeten Bürgertum der ihm ge⸗ Fbüßrende Anteil an der Verwaltung gegeben wird,— erſt dann wird die Nation überzeugt ſein, daß es dem leitenden Stgatsmann zernſt iſt um eine Geſundung unſeres Staatslebens.“ Fiür die preußiſche Wahlrechtsreform forderte er mit Nachdruck die direkte und geheime Wahl. Uueber die neue Militärvorlage ſagte Abg. Fuhr⸗ mann: „Es ſind Nachrichten durch die Preſſe gegangen, wonach die Forderungen der Militärverwaltung auf Widerſtand bei dem Reichsſchatzamt und beim Reichskanzler geſtoßen ſeien. Ich weiß nicht, inwieweit dieſe Nachrichten begründet ſind. Ich möchte aber erklären, daß wir es für bedauerlich halten würden, wenn not⸗ wendige Militärforderungen begvenzt und beſchnitten würden, ein⸗ mal durch die Rückſicht, die der Reichskanzler glaubt nehmen zu müſſen auf die allgemeine politiſche Lage und zum zweiten durch Forderungen der Sparſamkeit. Wir ſind im Gegenteil der Mei⸗ ——fñk.—:.'...̃—— ͤ— ͥ— Feuilleton. „Achlechtes Ginſchenken.“ (Von unſerem Münchener Korreſpondenten). Das allgemeine Stadtgeſpräch der ſonſt ſo ruhigen Iſar⸗ athener, denen beſonders die Politik höchſt„wurſcht“ iſt, wenn nur das Bier friſch und die Salzbrezeln„röſch“(braun) ſind, hat ſich ſeit geſtern in einer ungeahnten Aufregung der wichtigſten Frage zugewandt, dem ſchlechten Einſchenken. Das Reichsgericht in Leipzig hat nämlich in ſeiner Sitzung vom 3. November das freiſprechende Urteil des Landgerichts München gegen den Pächter des Löwenbräukellers Erwig und deſfen Genoſſen aufgehoben und den Fall zur nochmaligen Verhandlung an das Münchner Land⸗ gericht zurückverwieſen. Durch dieſe Entſcheidung hat das oberſte Gericht jedenfalls ein dem Münchener Bierverſtand begreiflicheres Urteil gefällt als es vor einigen Monaten das einheimiſche Ge⸗ richt getan hatte.„Ja, trinken denn die ka Bier net?“ hörte aich damals in der Nähe meines Stammtiſches erregt ausrufen. Die Frage iſt viel wichtiger als der Laie ahnt. Denn der Pächter eines Kellers überträgt den Bierausſchank einem„Zapfler„der für das Faß meiſt den üblichen, darauf verzeichneten Satz von 100 uſw. Liter bezahlt. Was er nun mehr als 10⁰ Liter aus dem Jaß herausſchenkt, mit Hilfe des Schaumes, das iſt erſt ſein Ver⸗ dienſt. Da wir in München dank Magiſtratsbeſchluſt das Faß ſehen und das Bier nicht mittels Preſſion getrieben werden darf, kann der Beruf des Zapflers je nach der Weite ſeines Gewiſſens als ergiebig oder nicht angeſehen werden. Der Zapfler rechnet nun mit der Münchener Gutmütigkeit, die aus Freude, etwas zu keinken zu bekommen, zwar mit der unſchuldigen Kellnerin nör⸗ lt, aber mehr aus Ulk, und niemals den Krug zurückſchickt zum Nachfüllen, was mit großen Lettern oberhalb der Schenke und eiſekarten Nationalliberalen zurief, was wir denn eigentlich wollten, er ſei bereit, die Hand uns entgegenzuſtrecken, wir brauchten nur einzu⸗ leſen iſt. Aus den„Unteroffiziersborten“ nung, daß dieſe Fragen Lebensfragen der Nation ſind und unter allen Umſtänden ihre Berückſichtigung zu finden haben.“ Der Reichstagsabg. Prinz Schönaich Carolath ſprach am Montag abend in einer großen politiſchen Verſamm⸗ lung in ſeinem Wahlkreiſe über die politiſche Lage, Er ging von einer Schilderung der Verhältniſſe bei den Blockwahlen und der gemeinſamen Arbeit der Blockparteien aus und ſagte weiter: Die Konſervativen ließen ſeinerzeit den Block in die Brüche gehen, weil ſie von ihm eine Vermiſchung ihrer Grundſätze, eine Beſchneidung und Verkürzung ihrer Vorrechte und Privilegien be⸗ fürchteten. Wenn ſie ſich jetzt, wie jüngſt Herr v. Heydebrand in Stuttgart, hinſtellen und in die Welt hinausſchreien, ſie hätten den Block geſprengt, weil ſie hätten allein die Zeche bezahlen ſollen, ſo wirkt das lächerlich, wenn man bedenkt, daß die übergroße Mehrzahl der Beamten in der Verwaltung konſerbvativ iſt, und die Konſervativen gerade dadurch eine ungeheure Machtfülle in den Händen haben. Eine Macht, die keinen liberalen Zug in unſere Reichsverwaltung hineinläßt, die die geſamte Geſetzgebung und die Anwendung der Geſetze allein in konſervativem Sinne geſtattet. Von dieſer Macht wollen die Konſervativen in ihrem Ggoismus nichts abtreten. Nur wenn die Regierung den Liberalismus als gleichberechtigt anſieht und liberalen Anſchauungen in Geſetzgebung und Geſetzes⸗ ausführung den ihnen gebührenden Einfluß gewährt, wird es ihr gelingen, den ſo gefürchteten Kampf gegen die Sozialdemokratie mit mehr Erfolg zu führen. Es iſt nicht verſtändlich, daß es Politiker gibt, die die Regierung glauben machen wollen, die Sozialdemo⸗ kratie könne durch rückſichtsloſe Anwendung ſtaatlicher Machtmittel bekämpft werden. Durch das Sozialiſtengeſetz iſt die Sozialdemokratie nur geſtärkt worden. Die tatkräftige und raſche Anwendung ſtaatlicher Gewalt iſt wohl am Platze, wenn unlautere Elemente die Straße zum Tummelplatz ihrer Leiden⸗ ſchaften machen wollen. Gegen die Sogialdemokratie hilft nur eine volkstümliche Politik, die diejenigen Kreiſe der Bürgerſchaft, die jetzt verdroſſen, unzufrieden, ermüdet beiſeite ſtehen, weil ſie ſichpolitiſch entrechtet fühlen, zur Teil⸗ nehme und Mitarbeit am Wohle der Vaterlandes herangzieht. Denn das muß die Regierung beachten: Ein ſo großes Volk wie das deutſche läßt ſich auf die Dauer nicht regieren von Anſchauungen, die längſt vergange⸗ nen Zeiten angehören. Mittelſtand und Bürgertum ſind durch⸗ aus monarchiſch geſinnt. Sie verlangen aber auch energiſch nach einer Erweiterung ihrer politiſchen Rechte nach der Richtung, wie ſie der Liberalismus als Forderung aufſtellt. Wie die Konſervativen im Reich, ſo wollen auch die Konſervativen en Preußen kein Tüpfelchen ihrer Macht preisgeben. Alle ihr Gründe, die für die Beibehaltung des jetzigen Wahlrechts bei⸗ gebracht werden, ſind nur Phraſen. Ein Wahlrecht, deſſen Aus⸗ übung Verfolgungen, Schikanierungen und ſchwere Schädigungen im Wirtſchafts⸗ und Erwerbsleben einträgt, iſt kein Wahlrecht. Das wenigſte, was verlangt werden muß, iſt die direkte und geheime Wahl. Wie die Stellungnahme der Konſervativen gegen die Wahlrechtsreform geleitet wird, von den durchſichtigſten ſelbſtſüchtigen Motiven, das zeigt ihr Widerſtand gegen eine Neu⸗ einteilung der Wahlkreiſe. Der jetzige Zuſtand iſt ein Hohn auf politiſche Gleichberechtigung. Und dann wundert man ſich noch über die Beſchlüſſe des Abgeordnetenhauſes? Es wird die Aufgabe der Regierung ſein, ſobald als möglich eine Vorlage einzubringen, die wenigſtens die größten Mißſtände nach dieſer Richtung hin beſeitigt. ———— — — ſind im Lauf der Zeit die„Generalsborten“(in Norddeutſchland ſagt man, wie in Sudermanns Sturmgeſellen Sokrates zu leſen iſt, aus dem Mützchen ein Hemdchen) geworden und ſo konſti⸗ tuierte ſich der Verband zur Bekämpfung des betrügeriſchen Ein⸗ ſchenkens, der ſyſtematiſch den Münchener Magiſtrat zum Ein⸗ ſchreiten drängt. Am nämlichen Tage, wo das Reichsgericht das Münchener Urteil aufhob, kam im Magiſtrat die Frage anläßlich einer neuen Petition zur Behandlung, aber hier konnte man ſich zu einem endgültigen Beſchluß nicht einigen. Was das Schlimmſte aber iſt, nach dem erſten freiſprechenden Urteil wurden Mitglieder des genannten Vereins in Wirtſchaften inſultiert und verlacht. Ja man hörte von dem Beſchluß, Mitgliedern, die das Vereins⸗ zeichen öffentlich trügen, ſein Bier zu geben. Gegen ſolchen Ueber⸗ mut gibt es nur die Selbſthilfe. Wer alſo nach München kommt, ſei auf der Hut. Das Bier iſt nachgerade ſo teuer geworden (außer im Hofbräuhaus), daß jeder Schluck koſtbar iſt. Auf dem Oktoberfeſt koſtete die Jubiläumsmaß 45 Pfennige— über das doppelte von dem, was das Winterbier vor 20 Jahren koſtete. Und dann noch„ſchlecht eingeſchenkt!“— Mir wars gnua! Wenns doch nur beim Bier allein bliebe! Aber wo wir überall herumſchauen mit der grantigen Miene des Nörglers im November, es iſt„ſchlecht eingeſchenkt“, und das Lamento will nicht aufhören trotz der Beamtengehaltserhöhung, des neuen Witwenpenſionsgeſetzes, und anderer begrüßenswerter verwaltungsrechklicher Maßnahmen. Die neuen Steuern ſummen Unerhörtes von Leiſtungen, die Wohnungsmieten gehen zu einer kaum mehr zu erſchwingenden Höhe hinauf, die Fleiſchteuerung ja, es iſt eben überall„ſchlecht eingeſchenkt“, und man ——— darf ſich nicht wundern, wenn auch die Regierung bei den nächſten Wahlen mit einem bedenklichen Blick in den Krug ausrufen wird „ſchlecht eingeſchenkt“.„Schlecht eingeſchenkt“ iſt, daß das könig⸗ liche Hof⸗ und Nationaltheater, das ohnehin viele ſehens⸗ und hörenswerte Stücke außer Abonnement ſpielt und zudem recht anſtändige Billettpreiſe hat, ſeine Abonnements erheblich herauf⸗ zuſetzen beſchloſſen hat und nunmebr die Frau Privatier Müller, Politische * Mannheim, 9. November 1910. Der 100. Geburtstag Eduard von Fimſons. Am 10. November jährt ſich zum 100. Mal der Tag, an dem Eduard von Simſon zu Königsberg i. Oſtpr. geboren wurde. Die bedeutſame Rolle, welche der hervorragende Wann in der Werdegeſchichte deutſcher Einigkeit ſpielte, die nationale Begeiſterung, die ihn zeitlebens beſeelte, und die ausgezeich⸗ neten geiſtigen Gaben, welche ihm von den Zeiten der Pau kirche an bis faſt an die Wende des Jahrhunderts das unbe⸗ grenzte Vertrauen der politiſchen Kreiſe eintrugen, haben das Gedächtnis an ihn auch in den ſpäteren Generati⸗ lebendig erhalten. Er ſteht vor der Nachwelt als Präſiden der Frankfurter Nationalverſammlung, des norddeutſch und des deutſchen Reichstages, vor allem aber als Führer und Sprecher jener beiden Kaiſerdeputationen, deren erſte 1849 Friedrich Wilhelm IV. zur Annahme der auf ihn ge fallenen Wahl als„Kaiſer der Deutſchen“ vergeblich zu be wegen verſuchte, während die zweite am 18. Dezember 1870 zu Verſailles den ſiegreichen König Wilhelm I. die auf den Schlachtfeldern Frankreichs erſtrittene Kaiſerkrone namens des Reichstages anzunehmen bat. Simſon ſchied aus ſeiner von ſo ungewöhnlichen Erfolgen gekrönten parlamentariſchen Tätigkeit, als ihn 1879 das Vertrauen Bismarcks zum erſten Präſidenten des neugeſchaffenen Reichsgerichtes berief, An⸗ fang der 90er Jahre ſiedelte er nach Berlin über, um hier im Alter von 88 Jahren die Augen für immer zu ſchließen. Daß dieſem mit den glänzendſten Führereigenſchaften ge⸗ ſtatteten Politiker die Dankbarkeit namentlich auch der enge Parteifreunde bis über das Grab hinaus geſichert blieb, zei das Gedenken, das die Nationalliberale Partei dem Verew ten an ſeinem hundertſten Geburtstag zollen wird.„Ihre treuen Freunde, dem großen Sohne ei großen Zeit in dankbarer Verehrung— d Nationalliberale Partei“, ſo lautet die Inſchi des Kranzes, der am 10. November die letzte Ruheſt Eduard von Simſons auf dem Kirchhofe der Neuen Gemeinde in Berlin ſchmücken wird. Der Prozeß Zruhn. (n...) Im Prozeß gegen den Reichstagsabgeordne Wilhelm Bruhn von der deutſchen Reformpartei als Ve ſprechung von der Anklage der Erpreſſung beantragt. Das Gericht iſt dem Antrage inzwiſchen beigetreten. Herr Abge⸗ ordneter Bruhn wäre alſo den Maſchen des Strafgeſetzes noch mit genauer Not entſchlüpft. Für die politiſchen Krei vor allem für die nationale Preſſe kann die Sache damit aber nächt erledigt ſein. Die Feſtſtellung des Anklagevertreters, wonach im Falle Wertheim objektiv der Tatbeſtand der preſſung vorliegt, wenn ein ſubjektiver Schuldnachweis auch nicht zu erbringen ſei, und wonach die„Wahrheit“ für die Berliner Geſchäftswelt allgemein ein Schrecken geworde dem ſich durch die Erteilung von Inſeratenaufträgen b SDe die Frau Veterinär Huber und die Frau Sekretär Mai⸗ auf demſelben Flur wohnen und in Abteilung Ofür die ung Vorſtellungen gemeinſam einen Rückplatz im vierter Rang ſitzen, jetzt noch die Frau Metzger Bauer aus dem Parterre da nehmen müſſen, ſo daß eine dieſer Damen höchſtens alle fünf bi ſechs Wochen zum Genuß einer Theatervorſtellung kommt u dann womöglich an den eiſernen Beſtand, Aida oder Martha, od ein klaſſiſches Drama gerät, wo ſie einen Pelzmantel ausleih muß, um angeſichts des leeren Parketts nicht zu erfrieren. Schlecht eingeſchenkt iſt, daß auch in München der Billetthande mit einer ſolchen Unverfrorenheit betrieben wird, daß man beſondere Beziehungen bei wichtigen Vorſtellungen niemals e Billett bekommt. Schlecht eingeſchenkt iſt, daß am Münchene Bahnhof Sonntagszüge abgefertigt werden., deren Abgang bei ſchönem Wetter ſtattfinden ſoll, bei fraglichem aber lieben würdigem Beamtenermeſſen anheimgeſtellt iſt, ſo daß mor 10 Uhr infolge ſchlechten Wetters der Zug nach Tegernſee nich abgeht, obwohl hundert Leute warten, daß er aber nachmit leer hinausfahren muß, weil unterdeſſen„ſchön“ beſchloſſen u die gelbrote Sonntagsfahne hinausgeſteckt worden iſt, um abent fahrplanmäßig zurückzugehen. Schlecht eingeſchenkt iſt in dieſem Jahr auch die Witterung, die ſonſt erſt mit den programme Novemberſtürmen zum Ende des Monats fällig war, heuer ſchon pünktlich am erſten des Monats die Kränze des Allerh genfeſtes von den Gräbern riß, in den Anlagen dicke Aeſt umwarf und an den Häuſern rüttelte, daß man ſchier den nächſt eintreffenden Weltuntergang zu erleben vermeinte. vermag der arme Menſch gegen dies unerbittliche„Schlech geſchenkt“? Warten wir ab, und bilden uns unſere Meinung wenn das Münchener Landgericht in Sachen gegen Erw Genoſſen entſchieden hat. Werden ſie freigeſprochen, ſi „ſchlecht eingeſchenkt“ haben, dann iſt das„ſchlecht eingeſchen ja gar nicht„ſchlecht“ eingeſchenkt. Und ſollten ſie verurteilt den, dann, doppelt und dreifach ſchlecht„eingeſchenk 2. Seite. Genoral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 9. November. kommen laſſe,— dieſe Feſtſtellung ſtimmt mit dem Eindruck, den die Oeffentlichkeit aas der Verhandlung gewonnen hat, durchaus überein, und brandmarkt den antiſemitiſchen Ver⸗ treter des Reichstagswahlkreiſes Arnswalde⸗Friedeberg für alle Zeit. Die Frage, welche Folgerungen die Reformpartei aus dem Prozeſſe ziehen wird, iſt von geringerer Wichtigkeit. Der Wahlkreis, in welchem 1907 etwa 13 000 antiſemitiſche gegen 3500 ſozialdemokratiſche Stimmen abgegeben wurden, kann als ſicherer Beſitz der Reformer angeſprochen werden. Die„Partei“ braucht alſo für das Mandat nicht zu fürchten, wenn ſie Herrn Bruhn preisgibt, wozu ſie nach dem unge⸗ ſchriebenen Gefetz parlamentariſchen Anſtandes verpflichtet wäre. Hält ſie dennoch an ihm feſt, ſo hätte ſie es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn man ſie in Zukunft mit der politiſchen und journaliſtiſchen Moral eines Bruhn identifiziert. Von größerer Bedeutung iſt eine andere Seite der Angelegenheit. Das Gericht hat— ein für das Rechtsgefühl der Gebildeten unverſtändlicher Vorgang— als Sachverſtändigen einen Pub⸗ liziſten vernommen, welcher derſelben politiſchen Richtung an⸗ gehört, wie der Angeklagte. Daß der zweite Sachverſtändige nicht erreichbar war, iſt gewiß nicht die Schuld des Gerichts. Nach dem allgemeinen Rechtsgefühl hätte dann aber auch auf das Gutachten des erſten Sachverſtändigen verzichtet werden müſſen, deſſen ſubjektives Beſtreben nach Unparteilichkeit ſelbſt⸗ verſtändlich nicht beſtritten werden ſoll, deſſen objektive Be⸗ fangenheit aber nach den politiſchen Zuſammenhängen doch ohne Weiteres vorausgeſetzt werden konnte. Jedenfalls hat ſich dieſer Sachverſtändige mit der Auffaſſung der geſamten nationalen Preſſe in ſchärfſtem Widerſpruch geſetzt, wenn er der Bruhnſchen„Wahrheit“ die„nationale Tendenz“ aus⸗ drücklich atteſtierte. Es wird ſchwerlich einen ernſten Publi⸗ ziſten geben, der unſere Ueberzeugung nicht teilte, daß die ynationale Tendenz“ dieſes Blattes der Echtheit und der Ueber⸗ zeugungstreue ermangelt, daß ſie vielmehr nur als Deckmantel für eine ſchmutzige Senſationsjournaliſtik und für jene andere „Tendenz“ diente, über welche zum mindeſten die Verhandlung des Falles Wertheim jeden Zweifel benahm. Die ernſte Preſſe hat unſeres Gvachtens allen Anlaß, dieſe ihre anderweite Auffaſſung in jeder Weiſe zu betonen. Sie hat um die ihr gebührende Anerkennung ſchwer genug zu kämpfen, um ſich dieſen Kampf durch ein Sachverſtändigen⸗Gutachten der ge⸗ ſchilderten Art nicht noch weiter erſchweren zu laſſen. Deutsches Reich. — Eiuladung Kaiſer Wilhelms nach Petersburg. Kaiſer Wilhelm erhielt den„Kieler N..“ zufolge eine perſönliche Ein⸗ ladung des Zaren zum Beſuch in Petersburg. Die Reiſe des Kaiſers dorthin iſt für den April 1911 vorgeſehen. — Die Elbinger Konſervativen. Der Elbinger konſervative Verein, der ſich kürzlich ſehr ſcharf gegen den Abgeordneten von Oldenburg gewandt hat, nimmt die Aufforderung der„Konſer⸗ vativen Korreſpondenz“, die Bezeichnung„konſervativ“ endlich ab⸗ zulegen und damit den formellen Austritt aus der konſervativen Partei zu erklären, nicht ruhig hin. Am 5. November hat der Elbinger konſervative Verein eine neue Erklärung beſchloſſen, in der es unter anderem heißt: Unſere Antwort auf die Aufforderung für den Abg. von Oldenburg zu wirken, enthält kein Wort, welches gegen das Programm der konſervativen Partei verſtößt, nur dem Bund der Landwirte haben wir wegen ſeiner eigennützigen Politik und wegen der Art, wie er dieſe betätigt, unſeren Dienſt zu leihen berweigert. In der Erklärung wird ferner hervorgehoben, daß der Verein noch immer 815 Mitglieder zähle. v. Oldenburg wird demagogiſcher Hetzredner genannt, der politiſch Anders⸗ denkende als konfus, kodderig und Schafsköpfe bezeichnet habe. Weiter ſagt der Verein: Wir haben es nicht für konſervativ halten können, wenn der Abg. b. Oldenburg im Kampfe um den Zolltarif erklärte, der Bund der Landwirte könne mit Pauken und Trompeten nach links marſchieren, wenn die Regierung ſich nicht füge, wir haben es nicht für konſervativ gehalten, als die Ver⸗ treter des Bundes der Landwirte ſich mit Zentrum und Polen berbanden, um die Reichsfinanzreform und die Regierung unter den Willen dieſer Parlamentsmehrheit zu bringen und einen ge⸗ rade um die Landwirtſchaft verdienten Staatsmann den Rache⸗ gelüſten des Zentrums zu opfern. Nicht konſervativ können wir es nennen, wie der Abg. v. Oldenburg in offener Abneigung gegen das Reich den zweitgrößten Bundesſtaat anrempelte. Solche Reden halten wir nicht für förderlich für den Frieden des Reiches. Die Freude in unſerem großen geeinigten Vaterlande ſoll uns dieſer Herr ferner nicht mehr verkümmern, dazu werden wir das unſere beitragen. richtigen Maßſtab zu ſeiner Würdigung zu erhalten. Wenn„Trug Reichstagsmahlen 1911. Frühe Vorbereitung für die nächſten wahlen fordert die„Deutſche Ta szeitung“: „Nach menſchlicher Vorausſicht und nach einer Andeutung in der„Nordd. Allgem. Ztg.“ werden die Neuwahlen zum Reichstage nicht vor dem Frühwinter des nächſten Jahres ſtatt⸗ finden. Zwiſchen jetzt und dann liegt alſo mehr als ein Jahr. Trotzdem ſind die Vorbereitungen zur Wahl außerordentlich lebhaft im Gange. Wir können uns nicht erinnern, daß früher irgend wann mit den Vorbereitungen, insbeſondere mit der Aufſtellung der Kandidaten, ſo zeitig begonnen worden ſei, wie diesmal. Das iſt ſehr erfreulich; denn die rechtzeitige Vor⸗ bereitung einer Wahl iſt in der Regel eine weſentliche Be⸗ dingung für ihren Erfolg. Beſonders erfreulich iſt es, daß auch die rechtsſtehenden Parteien jetzt früher aufgeſtanden ſind und mit den nötigen Vorbereitungen rechtzeitig begonnen haben. Bisher ſind endgültig aufgeſtellt worden 65 deutſchkonſervative Kandidaten, 22 freikonſervative, 31 der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung und der Reformpartei, 68 nationalliberale, 80 fort⸗ ſchrittliche, 39 Kandidaten des Zentrums, 13 polniſche, 92 ſozialdemokratiſche, 4 Kandidaten der Demokratiſchen Ver⸗ einigung und 4, deren Parteiſtellung unbekannt iſt.“ Die„Köln. Volkszeitung“ nimmt dieſe Mahnung mit folgen⸗ Worten auf: Der Mahnung der„Deutſchen Tageszeitung“ wird ſich auch die Zentrumspreſſe anſchließen können. Zwar iſt die Aufſtellung des Kandidaten zu ſo früher Zeit nicht immer nötig und bisweilen nicht einmal empfehlenswert, aber für die kommenden Reichstags⸗ wahlen kann mit der intenſiven praktiſchen Wahl⸗ arbeit nicht früh genug begonnen werden. Für die Kandidatur des Reichstagsabg. Dr. Müller⸗ Meiningen hat ſich der nationallib erale Reichs⸗ verein in Meiningen einmütig erklärt. Im 17. ſächſiſchen Reichstagswahlkreiſe Glauchau⸗ Meerane haben die S Reichstags⸗ den Sozialdemokraten nach der„Volks⸗ ſtimme“ ihren derzeitigen Vertreter Molkenbu her⸗Verlin einſtimmig wieder aufgeſtellt. Die nationalliberale Parteileitung für den 17. Hannover⸗ ſchen Wahlkreis(Harburg) hat laut„Hamb. Nachr.“ den bis⸗ herigen Direktor der Nationalbank für Deutſchland und früheren Oberbürgermeiſter von Poſen Dr. Witting als Kandidaten für die kommenden Reichstagswahlen in Ausſicht genommen. Dort war bisher bekanntlich der reichsparteiliche Abg. Varenhorſt Mandatsinhaber. Badiſche Politik. Die Agitations⸗ und Organiſationsarbeit der nationalliberalen Partei. Wertheim, 8. Novbr. Dem erſten„Politiſchen Abend“ folgte geſtern im Gaſthaus zum Ochſen der zweite. Daß die umſichtige und rege Vereinsleitung in der hieſigen, ſonſt etwas flauen politiſchen Welt mit dieſen Peranſtaltungen das Richtige getroffen, zeigte die ſehr zahlreiche Beteiligung, wie Herr Poſtmeiſter Kuchenb eißer als 1. Vorſitzender hervorheben konnte. In der Meinung, es handle ſich um einen allgemeinen politiſchen Abend, waren auch mehrere So zial⸗ demokraten erſchienen. Man mußte ihnen aber leider bedeuten, daß es ſich wieder um einen politiſchen Abend des „liberalen Volksvereins“ handle. In demſelben fuhr nun der zweite Vorſtand, Herr Notar Fürſt fort, in feſſelnder Weiſe die Entwicklung und das Wirken der nationalliberalen Partei ſeit 1866 in einem zweiſtündigen Vortrag zu ſchildern. An ihn ſchloß ſich eine rege Diskuſſion, in der auch neuzeit⸗ liche Fragen der Politik, ſo u. a. die eventuellen takbiſchen Wahlbündniſſe erörtert wurden. Es werden weitere„poli⸗ tiſche Abende“ in regelmäßigen Abſtänden folgen und auch in Bälde weitere Landorte beſucht werden. Aus anderen Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften. Die neueſte Anſprache des Kardinals Kopp, in der es von lauter Frieden und Harmonie klingt, wird von ver⸗ ſchiedenen Blättern recht ſkeptiſch aufgenommen. Die„Köln. 3.“ erinnert an den Brief des Kardinals Kopp an Fräu⸗ lein von Salſcha: Es wäre intereſſant zu erfahren, wer der„man“ iſt, der den beiden Kirchenfürſten ſogar eine niedere Geſinnung unterſtellt hat! Der Dortmunder Notſchrei war zwar ein wenig reſpektlos, hielt ſich aber von einer ſolchen Entſtellung weit entfernt. Im übrigen muß man auch dies Dementi an dem bekannten Brief des Kar⸗ dinals Kopp über die Verſeuchung des Weſtens meſſen, um den ſchlüſſe und haltloſe Vermutungen“ wirklich entſtanden ſind, fß ſind ſie wohl hauptſächlich durch dieſen Brief veranlaßt worden. Die„Voſſ. Ztg.“ aber meint, Herr Kardinal Kopp hahe in Pankow als Diplomat gehandelt: Der Brief des Fürſtbiſchofs Kopp über die„Verſeuchung dez Weſtens“ kann durch derartige Erklärungen nicht aus der Well geſchafft werden. Uebrigens hat Erzbiſchof Fiſcher nach dez „Germanig“ am Sonntag eine Romreiſe angetreten. Liegt da nicht die Vermutung nahe, daß Fürſtbiſchof Kopp durch ſeine Ve⸗ tonung des unerſchütterlichen Vertrauens und unwandelbarer iel Kölner Erzbiſchof gegen ihn ſich richtenden vatikaniſcheng ſcheidungen zuvorzukommen ſuchte? Der Prozeß gegen die„Wahrheit“ veranlaßt die Tä 91 Rundſchau namens der anſtändigen Preſſe Verwahrung einzulegen gegen ihre Gleichſtellung mit„Wahrheit“ ung Konſorten: Nicht darum handelt es ſich heute, tatſächliche einzelne Uebel⸗ inde in einem Teil der Preſſe zu bekämpfen, ſondern darum. hrung einzulegen gegen die Art und Weiſe, wie in dem Bruhn⸗Prozeß berſucht wurde, die Preſſe im ganzen auf eine Linie mit der unwürdigſten Senſations⸗ und Radaupreſſe zu bringen, Das lief in Summa auf eine Beſchimpfung der an ſt än⸗ digen Preſſe hinaus. Selbſtverſtändlich— wir möchten nicht nach Moabit zitiert werden,— ſprechen wir dabei von dem objektiven Tatbeſtand der Beſchimpfung und wollen nicht die ſub⸗ jektive Abſicht einer ſolchen behauptet haben. Für den aber, der eine Ohrfeige erhält, iſt es zunächſt ziemlich unweſentlich, ob das mit oder ohne Abſicht geſchah, namentlich wenn die Ohrfeige recht kräf, tig war. Erfreulich wars, daß wenigſtens der Staatsanwalt in ſeiner Rede nicht verſäumte, auf den himmelwejiten Unterſchied hinzuweiſen zwiſchen einem Preßbetrieb, wie ihn das Blättchen des Herrn Bruhn beliebte und wie er in der anſtändigen Preſſe üblich iſt. Es muß überhaupt geſagt werden, daß der Staats⸗ anwalt in dieſer Angelegenheit ganz im Gegenſatz zu dem Ruf, welcher der Staatsanwaltſchaft ſonſt vorangeht, tatſächlich der ob⸗ jektivſte Betrach und Beurteiler der Dinge war, um die es ſich hier handelte. Es iſt dankbar anzuerkennen, daß er das ſeine getan hat, um die anſtändige Preſſe der Nachbarſchaft eines Unweſens zu entrücken, das da gedeiht in jenem Zwielicht zwiſchen dem Tag, in dem die Leute mit unzweifelhaft reiner Weſte wandeln und jenem Dunkel, in dem die offenbare abermals mit dem Staatsanwalt zu ſprechen,— wo der objektivz Tatbeſtand der Erpreſſung ſchon vorliegt, die ſubjektive Schuld aber noch nicht juriſtiſch beweisbar und faßbar iſt. Die„Leipz. Neueſten Nachrichten“ 7 daß der Prozeß Wir müſſen es als einen Gewinn für das Urteil der Oeffent⸗ lichkeit bezeichnen, daß einmal gezeigt haben, was ſolchen Blättchen ſtehen, was für Uebermenſchen es ſind, die ſich in ihnen als öffentliche Sittenrichter aufſpielen, und was für eiſen⸗ harte Charaktere den redaktionellen Kommentar zu dem nachfol⸗ genden Kalender der zweifelhaften oder ganz zweifelloſen Nacht⸗ lokale der Großſtadt liefern. Des weiteren hat die Oeffentlichkeil aus der deutlichen Stellungnahme der geſamten deutſchen Preſſe erfahren, daß es in ihr eine Beeinfluſſung des redaktionellen Teilz durch Inſevrate nicht gibt, und daß die ideale Auffaſſung des journaliſtiſchen Berufes eine dauernde Gewähr Straffälligkeit hauſt, in jenem moraliſchen Zwiſchenland,— um aber finden gegen die„Wahrheit“, obſchon er im Sande verlaufen, doch nötig und nützlich geweſen ſei: die Schattenbilder des Moabiter Prozeſſes für traurige Helden hinter — dafür bietet, daß korrupte Zu ſtände, an die man ſich in der Pariſer Preſſe allmählich gewöhnt hat, bei uns nicht ein⸗ Prozeß erfahren können, ſtieren kann, wenn eine Na zurückzuweiſen, ſo brauchten dieſe nicht noch gar zu Surrogaten des Skandals zu greifen und die heulende Liebesabenteuern auf das Publikum loszulaſſen. Das ſeltſame Ver⸗ hältnis zwiſchen Angebot und Nachfrage iſt eine ſehr ernſte Seite dieſes unerfreulichen Prozeſſes. Die beunruhigenden Symptome einer Schwenkung des Herrn von Bethmann⸗Hollweg nach rechts, die ſchon die „Magdeb. Ztg.“ kürzlich ſcharf unter die Lupe genommen, laſſen die„Neue Vogtländiſche Zeitung“ eine dringliche Warnung an den Reichskanzler richten: Betrachtet man all dieſe Umſtände im Zuſammenhang, dann ſieht man den roten Faden deutlich, der ſich durch ſie hin⸗ durchzieht: die Schwenkung des Herrn von Beth⸗ mann nach rechts! Daß die Regierung damit der an ſich ſchon nicht zugkräftigen Parole zur Sammlung den letzten Stoß verſetzt, kann auch ihr nicht verborgen bleiben. Die Verantwortung für die Folgen eines ſolchen Schrittes aber muß Herr von Beth⸗ mann— darauf muß heute ſchon hingewieſen werden— ſelbſt tragen. Er kann ſich wahrlich nicht darüber beklagen, daß ihm ſein Plan, ſofern überhaupt von einem ſolchen geſprochen werden kann, vom linken Kontrahenten, und das ſind für den Kanzler doch in der Hauptſache die Nationalliberalen, durchkreuzt worden ſei. Weder hat Herr Baſſermann in Kaſſel die Brücke nach rechts ab⸗ gebrochen, noch hat bisher die nationalliberale Partei in der poſi⸗ tiven Arbeit, worauf doch der Kanzler ſo großen Wert legt, ver⸗ ſagt. Sie hat im Gegenteil in redlichſter Weiſe an den geſetzgebe⸗ Theuter, Runſt 285 Wiſfenſchaft. Liederabend von Theodor Streicher. Der Wiener Komponiſt Dheodor Streicher wird mit Herrn Konzertſönger Paul Schme⸗ des aus Wien Freitag, den 18. November im Kaſinoſaal einen Liederabend veranſtalten. Der Komponiſt iſt dem Mannheimer Publikum noch von dem Jubiläumsmuſikfeſt her aufs beſte be⸗ kannt. Sein Chorwerk„Exequiem der Mignon“ erlebte hier ſeine Uraufführung. Dem 49. Jahresbericht des Pfälziſchen Sängerbundes für 1909/10 entnehmen wir folgendes: Der Bund begann das lau⸗ fende Vereinsjahr mit 138 Vereinen mit 5236 Sängern. Zurzeit gehören ihm 133 Vereine mit 5292 Sängern an. Der Bericht ge⸗ denkt u. a. auch des vom 16. bis 18. Juli in Kaiſerslautern ab⸗ gehaltenen goldenen Jubelfeſtes des Bundes und zugleich des 11. Bundesſängerfeſtes. In der Bundesvorſtandſchaft ſind im laufenden Geſchäftsjahre folgende Veränderungen eingetreten: an Stelle des nach München verſetzten Gymngſiallehrers Schmitt trat Chemiker Dr. A. Gompf; für K. Sinn trat Präparanden⸗ lehrer O. Gauly ein; Muſikdirektor Schefter, der ſeit 1895 Vor⸗ ſitzender des muſikaliſchen Ausſchuſſes war, legte am 1. Sept. 1910 hohen Alters wegen, ſein Amt als Dirigent der Liedertafel Speier nieder und ſchied infolgedeſſen auch aus dem muſikaliſchen Aus⸗ chuſſe. An ſeine Stelle trat Muſikdirektor Markus Stahl, erſter Dirigent der Liedertafel Speier. Die Mitgliederverſammlung findet am 27. November 1910, nachmittags 3 Uhr, im Sänger⸗ haus des Muſikvereins in Kaiſerslautern mit folgender Tages⸗ ordnung ſtatt: Jahresbericht, Rechenſchaftsbericht, Voranſchlag, 11. Sängerbundesfeſt in Kaiſerslautern 1910, Deutſches Sänger⸗ feſt in Nürnberg 1912, Gauſängerfeſt 1911, Aenderung der Gau⸗ einteilung, Neuwahl der Vorſtandſchaft, Mitteilungen, Wünſche. Die Einnahmen betragen 8237.78., die Ausgaben 8027.14 M. Das Geſamtvermögen der Verlagskaſſe beläuft ſich auf 18 054.25 Marl. — dt. Karlsruher Hoftheater. Uns wird geſchrieben: Geſtern hatten wir abermals einen hier nicht unbekannten berühmten Gaſt: Suzanne Despres mit ibrem Gatten und einigen Künſtlern vom Théatre de l Oeuvre in Piris. Man beglückte uns mit dem Konberſationsſtück von Henry Becque: La Pariſienne, das mit Pointen pikanter Natur ſo reich durchſetzt iſt, daß es ſehr fraglich geweſen wäre, ob man es, ins Deutſche überſetzt, hier auf⸗ geführt haben würde. Doch es iſt ja bekannt, daß der Deutſche allem Ausländiſchen gegenüber gern zwei Augen zudrückt. Aber auch mit Rückſicht auf den Vorwurf wäre das Stück bei uns ganz unmöglich. Eine, allerdings intelligente, energiſche und inte⸗ reſſante Frau verſucht es, nicht ohne Erfolg, das Verhältnis mit einem Liebhaber zu ihrem Eheleben in Einklang zu bringen. Diefe Geſtalt wurde durch das überlegene, feine Spiel und das anzie⸗ hende und abſtoßende Raffinement, mit denen die Künſtlerin Despreés ſie ausſtattete, erſt wahrſcheinlich gemacht. Sie war die perſonifizierte Ruhe, wenn es auch in ihrem Innern raſte und tobte. Als Simpſon ſie verläßt, da hätte ſie ſchreien mögen, wie ein verwundetes Tier, aber nichts verriet den ſeeliſchen Aufruhr und ruhig erklingt ihr Lebewohl. Und in anderen Momenten war ſie wieder die liſtige Evatochter, die alle Künſte ins Treffen führt, um ihre Zwecke zu erreichen. Es war eine Leiſtung erſten Ranges im eigenen Genre. Von den übrigen ragte darſtelleriſch nur noch ihr Gatte, Herr Lugné⸗Pos, hervor, der den Liebhaber Lafont ſpielte. Er führte ihn, der von Madame Clotilde, wie ein Magnet angezogen und abgeſtoßen wird, einheitlich durch. Den Schluß des Abends bildete Muſſets„La nuit de Mai“, ein Dialog zwiſchen der Muſe und einem Dichter. Hier berückte vor allem die muſika⸗ liſche Sprache Muſſets und der vollendete Vortrag der Despres, der hauptſächlich aufs Konto des eindrucksvollen Organs der Künſtlerin zurückzuführen iſt. Auch der Dichter des Herrn Lau⸗ moönier blieb nicht ohne Wirkung. Das Publikum dankte mit freudigem Beifall, obwohl der größte Teil von den der Bühne nichts ahnte. sh. Die hiſtoriſche Reuter⸗Kaſematte auf der Feſte Courbiere. Die„Reuter⸗Kaſematte“ über dem Niedertor der alten Feſtung Graudenz, der jetzigen Feſte Courbiere, in der Fritz Reuter als Studioſus juris bom 15. März 1838 bis zum 14. Juni 1839 als politiſcher Gefangener zubringen mußte, war infolge des Bran⸗ des des Kammergebäudes zur Unterbringung von Kammerſachen benutzt worden. Die Kgl. Kommandantur der Feſtung Graudenz hat jetzt erfreulicherweiſe endgültig angeordnet, daß dieſe hiſto⸗ riſche Zelle fortan von militäriſchen Ausrüſtungsgegenſtänden gänzlich frei bleibt und für Beſucher zugänglich iſt. Die Militär⸗ behörde hat damit einem Herzenswunſche vieler Reuterverehrer entſprochen. In jener Kaſematte wurden am Sonntag aus Anlaß des 100. Geburtstages Fritz Reuters in Gegenwart des Platz⸗ majors der Feſtung Graudenz, Hauptmann Heck, als Vertreter der Kgl. Kommandantur, zwei Reuter⸗Bildniſſe und ein Lorbeer⸗ kranz angebracht. Der Kranz iſt von der Redaktion des„Ge⸗ ſelligen“ geſtiftet, deſſen Chefredakteur Fiſcher bei dieſer Gelegen⸗ heit eine warmherzige Gedenkrede hielt und damit dieſe Stätte einweihte als Anfang zu einem„Graudenzer Reuter⸗Muſeum“. Das eine der Bilder, das ſich innerhalb des Kranzes befindet, iſt eine Reliquie und ſtellt den Studioſus, Burſchenſchafter Fritz Reuter dar.[Aus Reuters jungen und alten Tagen von Karl Theodor Gaedertz). Es iſt ein Selbſtbildnis, gezeichnet mit Blei⸗ ſtift während der Haft in der Berliner Hausvogtei 1834, alſo vier Jahre vor der Graudenzer Feſtungszeit. Es wurde aus den Unterſuchungsakten herausgenommen und der Witwe Reuters überſandt vom Juſtizminiſter Dr. Friedberg. Das andere Bild, das unter der gemalten ſeit Jahrzehnten in der Kaſematte an⸗ gebrachten Inſchrift„In deß Kaſematten hedd Fritz Reuter ſine Feſtungstid afſeten“ aufgehängt wurde, iſt ein vom Buchhändler Kriedte(Graudenz) geſtiftetes Bild in Eichenrahmen, die vor⸗ treffliche Gravüre von Hartig. Für die Beſucher der Graudenzer Vorgängen auf reißen werden. Dann aber hat die Oeffentlichkeit auch aus dieſen daß eine Skandalpreſſe nur dann exi⸗ chfrage nach ihr beſteht. Wörde das Publikum die Selbſtzucht üben, ſolche Skandalblätter ruhig Meute mit erlogenen, e ereereereeeeemeee Mannheim, 9. November. Generalzsiugeiger. Abendblatt“ 3. Seite. riſchen Arbeiten mitgearbeitet, ja gerade in den bei werken der gegenwärtigen Zeit, der 17 1 und der Reichsverſicherungsordnung, hat man die nationalliberale Partei öfter an der Seite der Konſervativen ge⸗ ſehen als an der des Freiſinns. Ein Beweis, daß die Partei abſo⸗ lut keine Verärgerungspolitik treibt, ſondern getreu ihren Tra⸗ ditionen mitwirkt, wo es bedeutſame Aufgaben für das Volks⸗ gange zu löſen 5 lehnt es nur ab, in eine leere Hand einzuſchlagen und verlangt für ei S 1 aller bürgerlichen Elemente gegen die Slen 0 e pfand dafür, daß auch der Liberalismus den ihm gebührenden Platz bekommt. Es kann auch Herrn von Bethmann nicht verborgen ſein, daß die von ihm ſo ſehnlichſt angeſtrebte Sammlung nur dann Früchte tragen kann, wenn die Wählermaſſen hinter dem Schritt der oberſten Parteiinſtanzen ſtehen. Mit einem Wort: was durch die Tat des blauſchwarzen Blocks im vorigen Jahre ge⸗ fehlt worden iſt, kann nicht mit bloßen Worten, ſondern auch bloß durch die Tat wieder gut gemacht werden. Wenn nun aber Herr von Bethmann ohne jede Sühne auf die Seite der Rechten tritt, dann wird die Erregung im Volke wieder wachſen und er allein muß die volle Verantwortung für das, was kommt, auf ſeine Schultern nehmen. Jeder, der es gut meint mit unſerm Vaterland, wird daher den Kanzler zu dieſer Stunde ernſtlich warnen müſſen, auf der Bahn weiter zu ſchrei⸗ ten, die er jetzt bereits betreten zu haben ſcheint. In wenigen Wochen wird der Reichstag wieder zuſammentreten, bis dahin wird ſich der Kanzler entſchieden haben müſſen, welcher Kurs geſteuert werden ſoll. 1 Nus Stadt und Land. * Mannheim, 9. November 1910. Bürgerausſchuß⸗Vorlagen. Verkauf von Gelände ſeitens der Familie Weſpin⸗Stiftung. Die entrüſtete Eingabe der Angrenzer der Weſpinſtiftung gegen den beabſichtigten Verkauf eines Teils des Anſtaltsgartens iſt ohne Wirkung geblieben, denn die ſtadträtliche Vorlage liegt dem Bürger⸗ gusſchuß für ſeine nächſte Sitzung in der vom Stadtrat beſchloſſenen Form vor. Zur Begründung der Vorlage wird folgendes aus⸗ geführt: Der Stiftungsrat der Familie Weſpin⸗Stiftung beab⸗ ſichtigt, zur Beſſerung der finanziellen Verhältniſſe der Stiftung von dem Anſtaltsgarten an der Bachſtraße fünf Bauplätze in einer Tiefe von 28 m und einem Geſamtflächenmaß von ca. 1790 qm zu beräußern und hat es mit Rückſicht auf die durch die Stadt⸗ gemeinde erfolgte Schenkung des Geländes für loyal gehalten, die Stadtgemeinde von ſeinem Vorhaben in Kenntnis zu ſetzen und ſie um ihre Zuſtimmung zum Geländeverkauf zu erſuchen. Die Ab⸗ trennung der Bauplätze von dem in der 2. Bauzone(offene Bau⸗ weiſe) liegenden, einen Baublock für ſich bildenden Anweſen der Weſpinſtiftung iſt ſo gedacht, daß nur der Hausgarten in Mit⸗ leidenſchaft gezogen, dagegen der Spielplatz in keiner Weiſe berührt würde. Ein Gartengelände von ca. 550 qm, das eventuell auch zur Vergrößerung des Spielplatzes verwendet werden könnte, würde der Anſtalt auch für die Zukunft verbleiben. Das abzutrennende Bau⸗ gelände ließe ſich am beſten mit Reihenhäuſern überbauen, die natürlich auf allen freiſtehenden Seiten faſſadenmäßig ausgebildet werden müßten. Um die unſchönen Seitenflügel zu verhindern, würde eine hintere Baulinie im Abſtand von 13,5 m von der weſt⸗ lichen Bauflucht der Bachſtraße einzuhalten ſein mit der Maßgabe, daß Vorſprünge an der Rückſeite nicht mehr als 1,5 m und ins⸗ geſamt nicht mehr als ½ der Geſamtlänge über dieſe Baulinie hervortreten dürfen. Dieſe Bedingung würde die Ueberbauung der Bauplätze bis zu 50 Prozent geſtatten und ſomit den heutigen Ver⸗ hältniſſen der Bauordnung entſprechen; bei der Ueberbauung des Bauplatzes Ecke Seckenheimer⸗ und Bachſtraße dagegen könnte die Bebauung von 50 Prozent etwas überſchritten werden. Es iſt an⸗ zunehmen, daß bei dieſer Art der Ueberbauung hinter den künftigen Wohnhäuſern an der Bachſtraße im Baublock der Weſpin⸗Stiftung anſchließend an den der Stiftung verbleibenden Gartenſtreifen und Spielplatz ebenfalls Gärtchen entſtehen werden, ſodaß den Nachbarn der Stiftung an der Seckenheimerſtraße und an der Weſpinſtraße auch künftig ein ſchöner freier Ausblick auf den Spielplatz der Stif⸗ tung verbleibt. Das rententragende Vermögen der Stiftung betrug auf Ende 1909 M. 319 640. Dementſprechend hat die Stiftung ein Zinſenerträgnis von M. 12—13 000 jährlich, wozu noch M.—7000 Verpflegungsbeiträge für Zöglinge und etwa M. 1800 ſonſtige Ein⸗ nahmen kommen, zuſammen alſo eine jährliche Einnahme von etwa M. 19 800—21 800. Bis vor einigen Jahren war es der Stiftung möglich, aus dieſen Einkünften die Anſtalt mit ca. 40—45 Zög⸗ lingen zu betreiben. Die anhaltende Verteuerung der Lebensweiſe hat aber naturgemäß auch eine bedeutende Erhöhung des Anſtalts⸗ aufwandes zur Folge gehabt. Die unbedingt nötigen Ausgaben der Stiftung in den Jahren 1904—1908 und die in dieſen Jahren entſtandene Unzulänglichkeit, die der Grundſtock zuſchießen mußte, betrugen: 1904: M. 21 888.78, Unzulänglichkeit M. 668.24; 1905: M. 20 350.48, Unzulänglichkeit M. 866.55; 1906: M. 23 768.65, Un⸗ zulänglichkeit M. 3400.07; 1907: M. 24 756.84, Unzulänglichkeit M. 4882.70; 1908: M. 24 658.36, Unzulänglichkeit M. 3976.23. Um die Ausgaben der Stiftung mit den Einmahmen in Einklang zu bringen und die Mittel zu der von der Aufſichtsbehörde verlangten Ergänzung des Grundſtocks zu gewinnen, hatte der Stiftungsrat nach Erhöhung der Verpflegungsbeiträge für Zöglinge auf das jetzt zuläſſig höchſte Maß keine andere Wahl, als von 1909 an eine Verminderung der Zahl der Zöglinge eintreten zu laſſen, derart, daß ſtatt 30 nur noch 20 Zöglinge durch die Armen⸗ kommiſſion in die Anſtalt gegeben werden können. Die Zahl der Zöglinge beträgt infolgedeſſen z. Zt. nur 33. Da aber die Anſtalt für 60 Zöglinge eingerichtet iſt, wäre es wünſchenswert, wenn kun⸗ lichſt auch alle Plätze in der Anſtalt beſetzt werden könnten. Durch den beabſichtigten Geländeverkauf wird die Stiftung in die Lage verſetzt werden, die Anſtalt wenigſtens wieder in dem früheren Umfang betreiben zu können. Der Stadtrat glaubte unter den obwaltenden Umſtänden gegen den beabſichtigten Verkauf von Ge⸗ lände nichs einwenden zu dürfen, hat aber beſchloſſen, auch dem Bürgerausſchutz Gelegenheit zu geben, ſich zu dem Vorhaben der Skiftung zu äußern. Da Manheim kein ſtädtiſches Wafſenhaus be⸗ ſitzt, iſt die Armenverwaltung darauf angewieſen, in dem Weſpin⸗ Waiſenhaus Kinder, für die ſie zu ſorgen hat, unterzubringen. Dies geſchieht zu dem mäßigen Pflegegeld von M. 150 jährlich für jedes Kind, wogegen die Anſtalt einen Aufwand von mehr als M. 300 pro Zögling und Jahr hat. Es geht hieraus hervor, daß durch den Betrieb des Waiſenhauſes der Weſpin⸗Stiftung indirekt ein ſtädtiſcher Zweck erfüllt wird. Das Vorhaben der Weſpin⸗Stif⸗ tung, aus eigenen Kräften ihre Verhältniſſe ſo zu geſtalten, daß tunlichſt viele Kinder in der Anſtalt verpflegt werden können, ver⸗ dient deshalb die Unterſtützung der Stadtgemeinde. Es wird des⸗ halb beantragt, der Bürgerausſchuß wolle ſich mit dem beabſichtigten Geländeverkauf der Familie Weſpin⸗Stiftung einberſtanden er⸗ klären. * Uebertragen wurde dem Eiſenbahnaſſiſtenten Joſeph Bur⸗ kard in Titiſee unter Verleihung der Amtsbezeichnung Betriebs⸗ aſſiſtent die etatmäßige Amtsſtelle eines Bureau⸗ und Abfertigungs⸗ beamten. Verſetzt wurde Aktuar Joſeph Endres beim Amtsgericht Mannheim zum Amtsgericht Wertheim. * Die diesjährige Prüfung der Kaudidaten für den Amts⸗ revidentendienſt beginnt am 12. Dezember. * An Spenden für die durch Hochwaſſer Geſchädigten ſind bei der Hauptſammelſtelle in Karlsruhe bis jetzt 97 291.34 M. eingegangen. Ein trauriges Ergebnis. 8 Die 2. Landesverſammlung des bad. Vereins für Frauen⸗ ſtimmrecht findet am 12. und 13. Nov. in Lahr ſtatt. * Der landwirtſchaftliche Klub Mannheim wird am Don⸗ nerstag, den 10. d.., nachmittags 4 Uhr, im Hotel National dahier ſeine erſte Sitzung in dieſem Winter abhalten und hat als Referenten Herrn Profeſſor Dr. Dade, Generalſekretär des Deutſchen Landwirtſchaftsrats, Berlin, gewonnen mit dem Thema „Kann die deutſche Landwirtſchaft den einheimiſchen Bedarf an Brotgetreide und Schlachtvieh decken?“ * Pon der elektriſchen Neckartalbahn. Auf der neueröffnefen Strecke Heidelberg⸗Schlierbach wurden am letzten Sonntag an⸗ nähernd 2000 Perſonen befördert. * Renaiſſance und Reformation. wiſſenſchaftliche Vortrag, der erſte des Vortragszyklus in dieſem Winter, den die Zentrumspartei veranſtaltet, wies einen ſtarken Beſuch auf. Ueder das Thema„Renaiſſance und Re⸗ formation“ ſprach Reichstagsabgeordneter Dr. Spahn⸗ Straßburg, ſelbſtredend vom ultramontanen Geſichtspunkte aus. Es ſeien heute zwei kirchenfeindliche Strömungen vorhanden; eine, die ſich offen als Gegner bekennt, die andere, die heimlich feind⸗ liche. Beide Strömungen führten zurück in die Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts, die Zeit der Renaiſſance einerſeits, der Refor⸗ mation andererſeits. Die Zeit zwiſchen dem 14. und 16. Jahr⸗ hundert ſei grundlegend geweſen für die abendländiſche Kultur. Da habe ſich aber ein großer Entwicklungsprozeß vollzogen. Die ger⸗ maniſchen Stämme haben ſich nicht auf dem Boden weiter ent⸗ wickelt, wie ihn die Tradition geſchaffen. Es entwickelte ſich der antike Staat. Die letzte Stufe dieſes Geſamtprozeſſes ſei als Renaiſſance zu bezeichnen, da es ſich bei der Erneuerung der all⸗ gemeinen antiken Bildung weſentlich nur um die Förderung eines neuen Prozeſſes der antiken Kultur gehandelt hat, der bereits mit Anfang der allgemeinen germaniſchen Kultur begonnen hat.“ Die Vermittlerin der antiken Kultur ſei die Kirche geweſen. Unter ihrer Vermittlung ſei die Erneuerung der Staatsverwaltung ge⸗ ſchehen, die Rezeption des römiſchen Rechts in die Wege geleitet worden und die antike Philoſophie zur Anwendung gebracht wor⸗ den. Es ſeien geiſtliche Theologen, Männer der Kirche, geweſen, die die Erneuerung der antiken Kultur in die Hand genommen hatten. Da der Urſprung der antiken Kultur heidniſch war, ſo lag es der Kirche ob, ſie mit chriſtlichem Geiſte zu tränken. Es be⸗ gannen ſich aber Schwierigkeiten herauszuſtellen, die die Kirche in Ausübung ihrer Tätigkeit hemmten. Es kam zu Reibungen zwi⸗ ſchen der Autorität des Papſtes einerſeits und den Biſchöfen andererſeits. Für das Bildungsweſen und die Schulorganiſation wuchs ein Laienſtand hervor, der dem Klerus gegenüberſtand. Der Vortragende verbreitete ſich ſodann über die Tätigkeit der Mönche, die für die Verbreitung der antiken Bildung wirkten. Aus ihren nächſten Nachfolgern entſtanden aber die ſogenannten Humaniſten. Indem ſich dieſe Männer in Florenz zu Kreiſen zuſammenfanden, bemerkte man, daß eine gewiſſe Gleichgültigkeit gegenüber den religiöſen Sitten und dem Glauben der Geſellſchaft Platz griff. Ihre Anſchauungen waren vom chriſtlichen Ideal weit, weit ent⸗ fernt. Es entwickelte ſich eine durchaus individualiſtiſche An⸗ ſchauung und ein ſolches Denken. Es trat eine Verweltlichung des Kulturlebens ein, eine Verflachung und Entartung der chriſtlichen Kultur, die immer weitere Fortſchritte machte. Es bildeten ſich zwei Lager, einerſeits die Partei mit den weltlichen Anſchauungen, ———— ———— KBBB tt————————————— Reuter⸗Kaſematte wird dieſe Zuſammenſtellung des jungen und des alten Reuter gewiß von Intereſſe ſein. Hoffentlich wird bald von Reuterverehrern in allen deutſchen Landen für das Reuter⸗ muſeum in Graudenz manches intereſſante Ausſtattungsſtück, manche Reuter⸗Reliquie geſtiftet werden. Wahrſcheinlich wird auch die Sammlung der Reuterandenken, die zurzeit noch in einem Zimmer der alten Kommandantur auf der Feſte Courbiere (ietzigen Offizierskaſino des Infanterieregiments Nr. 175) auf⸗ bewahrt wird und aus der Herr Oberſt v. Baſedow einige Stücke für die von Profeſſor Gaedertz veranſtaltete Reuter⸗Ausſtellung in Berlin geliehen hat, ſpäter in die Reuter⸗Kaſematte übertragen werden. „Quo vadis“, die nach Sienkiewicz' bekanntem Roman benannte Oper mit der Muſik von Jean Nouges, erlebte auch am Magdeburger Stadttheater ihre Erſtaufführung, ohne es, von einem die vortreffliche Ausſtattung und anerkennenden Erfolg abgeſehen, zu tieferer Wirkung zu bringen. Auch die Muſik Nouges überraſchte mehr, als daß ſie innerlich gefangen nahm. **** N. Eine neue Frauentracht. Auf Veranlaſſung des Ver⸗ eins zur Verbeſſerung der Frauenkleidung in Heidelberg bielt geſtern Abend vor einem zahlreichen Publi⸗ kum im Kammermuſikſaale der Stadthalle Frl. Hedwig Buſch⸗ man n. Berlin einen Vortrag über die von ihr erfundene neue Frauentracht. Die Rednerin hat auf Grund eingehender Studien antiler und frühmittelalterlicher Kleiderkonſtruktionen die Prinzipien einer neuen Tracht aufgeſtellt, die, nach ihrem Ausſpruch, die ſachliche, vornehme Schönheit des Griechengewan⸗ des mit den hygieniſchen Eigenſchaften des Reformkleides und dem anmutigen Reiz einer Pariſer Toilette vereint. An einer Reihe von Lichtbildern, ſowie an 25 von bieſinen Damen vor⸗ 5 8 25 2 geführten Toiletten entwickelte die Rednerin ihre Ideen und gab den Anweſenden Gelegenheit, ſich von der durch Materialechtheit und Einfachheit erzeugten künſtleriſchen Wirkung der neuen Tracht zu überzeugen. Der oberſte Grundſaß dieſer neuen Kleidung iſt, die Stofſe möglichſt unzerſchnitten zu laſſen. Der allen dieſen Gewändern zugrunde liegende Schnitt iſt überraſchend einfach: aus einem doppelt gelegten rechteckigen Stück Zeug wird ein Halsloch ausgeſchnitten; eine etwas ge⸗ ſchweifte Naht auf beiden Seiten— wie bei den von Kindern getragenen Ruſſenkitteln— verbindet die zwei Stoffteile; die Aermel ſind alſo ſtets angeſchnitten. Dieſe Gewänder werden loſe getragen oder durch Gürtel zuſammengehalten. Ueberkleider, Stolas und Batikſhawls ermöglichen eine mannigfache Abwechſ⸗ lung, ſo daß trotz der durchweg übereinſtimmenden Grundform eine Eintönigkeit der Tracht völlig ausgeſchloſſen erſcheint. Alle Arten von Gewändern, vom Morgenrock, Dienſtbotenkleid und einfachen Hauskleid bis zum eleganten Straßen⸗, Geſellſchafts⸗ und Ballkleid, ja bis zum hiſtoriſchen Bühnenprunkgewand waren vertreten. Vornehmer Geſchmack, künſtleriſche Farben⸗ zuſammenſtellung, ſchöne Linienführung, Originalität des Ent⸗ wurfs zeichneten die vorgeführten Gewänder aus. Das Publikum ſpendete lebhaften Beifall. *** Berichtigung. In dem heutigen Referat über das Konzerk des Philharmoniſchen Vereins iſt durch Verſehen des Setzers eine ſinnentſtellende Auslaſſung unterlaufen. Es muß heißen: „Schubert's C⸗dur Symphonie Nr. 6, weniger bekannt als die mit den„himmliſchen Längen“, bedeutet für ein Liebhaber⸗ orcheſter eine ganz reſpektable Aufgabe.“ Auch hat der Druck⸗ fehlerteufel den Namen des Pianiſten Lhévinne in Llievinne bezw. Chͤrinne umgewandelt. zabendländiſchen Bevölkerung von der Kirche ab. Die Reformat Der geſtrige populär⸗ andererſeits der Kreis chriſtlicher Männer. Die Renaiſſane wurde auf zwei andere Nationen übergeleitet, auf Spanien un Deutſchland. In Spanien war damals die Kirche am bedeutend ſten. In Deutſchland trat die Frage der Erneuerung der antike Bildung im 16. Jahrhundert auf den Konzilen in Konſtanz und Baſel auf. Es erwuchs auch hier das humaniſtiſche Geſchlecht. Mi der geiſtigen Kultur verband ſich damals die materialiſtiſche Kul⸗ tur. Damit entſtand auch der Kapitalismus. Es griff im ge⸗ ſamten wirtſchaftlichen Leben dieſer Zeit eine große Unruhe Platz, die auch auf das religiöſe Gebiet herüberkam. Da war es Luther der gegen die Kirche aufſtand und die wirtſchaftliche Unruhe ge die Kirche ausnützte. Er fand ſofort auch Hilfe bei dem hum niſtiſchen Geſchlecht. Deutſchland war damals wie ein Pulber faß. Die antike Kultur, die gerade verbreitet worden war, tra damals in Deutſchland am ſtärkſten in Erſcheinung. Aber nu ein Funken in Luther genügte im deutſchen Pulverfaß, um di ganze geiſtige Kultur zu vernichten. Die Wirkung griff auch i andere Länder hinüber. Damals ſonderte ſich ein großer Teil d ſetzte ſich durch. Es gelang zwar ſpäter der Kirche, einzelne T der abgefallenen Bevölkerung, franzöſiſche wie deutſche, wieder a ſich heranzuziehen. Aber die Geſamtheit hat ſie nicht wiede heranziehen können. Die Kirche hat zwar dieſe Kriſe energiſch b kämpft und ſie hat erhebliche Erfolge davongetragen. Aber die Erfolge waren keine vollſtändigen. Die Schichten, die einmal von der verweltlichten Renaiſſancekultur ergriffen worden waren, ſind im Geiſte von der Kirche getrennt worden. Das ſind die Schichte jenes gebildeten Laientums, die man heute im freidenkeriſche Lager erblicke, das im 16. und 17. Jahrhundert geſchwiegen h Erſt im 18. Jahrhundert, als die Aufklärung ſich regte, habe ma von dieſer Seite aus ſyſtematiſch auf die Schwächung des kir⸗ lichen Organismus hingearbeitet und verſucht, die weltlichen ſchauungen durchzuſetzen. Dieſelben Elemente, die heute in Porti gal und Spanien die Verweltlichung der geiſtigen Kultur en ſtreben, hätten ihren Ausgangspunkt im 14. und 15. Jahrhunder Das müſſe man auch heute bei der Beurteilung der Lage niemal aus dem Auge verlieren. Nicht nur zum Proteſtantismus müſſ man hinſchauen, ſondern nach den geſamten geiſtigen Ström gen, die gegen die chriſtliche Kultur gerichtet ſeien. Das f Aufgaben, die für die Zukunft bleiben müſſen. * Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Verein. Im Bun techniſch⸗induſtriellen Beamten wird Herr Ingenieur Al. Thimm aus Berlin am nächſten Freitag einen Vortrag das Thema„Einheitliches Privatbeamtenree halten. Zu dieſem Vortrag, der im großen Saal des Ballha ſtattfindet und um ½9 Uhr abends beginnt, ſind auch die Mi glieder des Journaliſten⸗ und SchrifſtſtellerVereins eingela worden. * Die Kapelle der Dachauer, die von dem Oktoberfeſt im garten beſtens bekannt iſt, konzertiert am Donnerskag, dere'tat Samstag im„Hohenſtaufen“ jeweils abends 8 Uhr.(Näher Inſerat.) * Apollotheater. Trotz des Roſengartenfeſtes und trotz ſchlechten Wetters iſt das Apollotheater täglich bis oben beſe ein Beweis dafür, daß man das ausgezeichnete Programm m Bernhard Mörbitz, der allabendlich Lachſtürme hervorruft, würdigen weiß. Die Direktion bittet wiederholt, des großen An⸗ drangs wegen Plätze im voraus zu beſtellen. Die Plätze werde immer auf drei Tage hinaus ausgegeben. Das gegenw rti Programm mit Mörbitz iſt nur noch 7 Tage zu ſehen. *Unterſchlagung. Das Opfer eines gewiſſenloſen N wurde der ledige Kaufmann Orth von Neckarau, Sohn de Bierbrauers Peter Orth in Friebrichsfeld und Stieſſt Steuereinnehmers Riedel dortſelbſt. Der Kaufmann Baacke engagierte ihn als Buchhalter, es war ihm aber i lichkeit nicht um ſeine Arbeitskraft, ſondern um ſeine Ba⸗ im Betrage von über 3000 M. zu tun, die er beim Tol Vaters geerbt hatte. Zunöchſt mußte der junge Mann 50 Kaution zahlen, die ſichergeſtellt werden ſollten, aber ins Geſchä geſteckt wurden, dann wußte ihn Baake zu bereden, ſei übriges Vermögen in das Geſchäft einzuwerfen, das innerhalb 2 Monaten verpulvert hatte. Das Schöffengericht urteilte Baacke zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Wohen. *„Ein Gemeſſener“ ſtand vor den Schranken des S gerichts. Er nennt ſich Franz Schmidt aus Wien. Er möch mehr der Sladek aus einem böhmiſchen Dorfe mit einem ung ſprechlichen Namen ſein, weil ſich an dieſen Namen verſchiedene ſchwere Diebſtahlsſtrafen knüpfen und er als internationaler Ei brecher von Wien aus gekennzeichnet iſt. In Wien und Br wurde er gemeſſen und die Meſſungen ergaben genau die Identi⸗ tät Schmidts mit Sladek. Unter dieſem Namen hat er au kürzlich in Baden⸗Baden zwei Jahre Gefängnis erhalten, er einen Herrn im Konverſationshaus beſtohlen hat. Hier er am 8. September am Friedrichsplatz ein dem Burea Reinhardt gehöriges Fahrrad, das er ſchon andern Ta Darmſtadt verkaufte. Er ſucht ſich damit herauszureden, das Rad von einem gewiſſen Eppelin hier gekauft habe, cher exiſtiert hier nicht und alle Umſtände ſprechen er das Rad geſtohlen hat. Das Urteil lautet auf eine G ſtrafe von 3 Monaten. Stimmen aus dem Nublikum. Es herrſchten heute früh zwiſchen 28 und 8 Waſſerturm wieder ſkandalöſe Verhältniſſe, da die elek Wagen erſtens keine Anhänge⸗Wagen hatten und dann Verkehr nicht genügend verdichtet war, um den enormen drang ſowohl von Schulkindern, als auch von wach aufzunehmen. Es löſte ſich bei dieſer Glegenheit, öfters, eine allgemeine Entrüſtung gegen das Straße amt aus, indem allerſeits bemerkt wurde, daß Reklama dieſerhalb vergeblich verhallen. Sofern ſich ein Ung wie er durch das Zuſpringen der Kinder beim An Wagen ſich heute faſt zugetragen hätte, ereignen ſollte das Straßenbahnamt dafür verantwortlich zu machen. ſollte doch außer auf den Verkehr auch auf die derze Witterungsverhältniſſe Rückſicht nehmen. Es waren Kinder vorhanden, die in dem ſtrömenden Regen un! 20—25 Minuten warteten, bis ſie Beförderungsgele⸗ fanden, ſodaß durch Schuld des Straßenbahnamtes au Verzögerung des Schulbeſuches eintrat. 55 Im Namen vieler— Non Tag zu Tag. — Ueberfal am hellen Tage. 9. Nov. Hier wurde geſtern am hellen Tage ein Angeſtel Petroleumgeſellſchaft von zwei jungen Bukſchen augefallen ſeine Geldtaſche mit zweitauſend Mark abſchnitten. D eutkemen:n: 05 Mannheim, 9. November Kronen an ſi Zufall entde gehen noch ſtehen. Aeußerſte. Der Ausfall der Die heute Kreiswahlen, haben ſtattgefur der Sozialdemokratie e aus den nachſtehenk den Ziffern 2 Waßhl⸗ Davon entfiel.— 8— 1907 8 berecht auf Wahlbe⸗ dav. entf.„ Soz. rechtigte auf Lib. 11020 115 31 2 148 880 3 5 2 995 43 80 3126 800 18 244 31161 37 153— 190 955 22 2,3 41145 67 1114—178 952 37 3,9 5 1190 62 119 181 978 25 2,6 6 9801863 27 2 192 763 60 7,8 7 9³⁴ 138 805 27 1,6 81171 60 891 27 3,0 9 1187 72 128— 200 882 33 3,7 101251 145 28 10173 916 11 4,5 111074 51¹ 130 7188 761 21 2,8 121045 37 197 3 237 802 13 1,6 131227 32 195 5232 870 23 2,„8 14 8⁴5⁵ 32 1394175 688 17 2,5 15 1326 75 166 3 244 1006 27 25 161579 70 234 2 306 931 27.9 17 1043 58 196 82862 1 274 18 921¹ 24213 16253 655 21 3,2 19 983 32 224 4 260 700 15 2,„1 20 915⁵ 18 21420 252 659 10 155 21 599 25 82—107 221 9 4,1 22 838 4⁴ 96— 140 706 29 451 2³ 935 62 117 64 158 827 36.4 241026 43 151 10 204 829 35 4,2 25 851¹ 20 160—180 813 1 2,4 26 1169 8⁴ 113 197 27430 1521 3555 1065182 1972 636 Im ganzen ſind 661 Wahlmänner gewählt. Davon entfallen 83 auf die Liberalen, 578 auf die Sozialdemokraten. Die Liberalen erzielten nur in drei Bezirken die Mehrheit, während alle anderen Bezirke an die Sozialdemokraten fielen. Die Kreisabgeordneten⸗ wahlen finden am 7. Dezember ſtatt. Im ganzen waren es 27 430 Wahlberechtigte gegen 19 792 bei den letzten Wahlen. Auf die Liberalen entfielen 1521, auf die Soz. 3585 Stimmen, zerſplittert ſind 106; zufammen wurden 5182 Stim⸗ men abgegeben gegen 663 bei der Wahl im Jahre 1907. Letzte Nachrichten und Telegramme. Berlin, 9. Nov. Heute mittag verhaftete die Polizei den vierten der an dem Frauenmord au der Lnkherbrücke beteilig⸗ ten Männer, den Schiffer Eruſt. Die Oeſfnung der franzöſiſchen Grenzen. Meg, 9. Nov. Die Kreis⸗ bez. Grenztierärzte ſind ſämtlich bahin verſtändigt worden, daß die franzöſiſche Grenze zur Ein⸗ fuhr von Schlachtvieh geöffnet iſt und zwar die Uebergangs⸗ ſtationen Apricourt, Altmünſterol und Novsant zur Einfuhr nach Straßburg, Metz, Mülhauſen, Karlsru he, Heidelberg und Mannheim. Zum Schutze gegen Seuchengefahr ſind daßhingehende Zeugniſſe über Seuchenfreiheit nebſt Signalement der Tiere beizubringen. Auch muß das Vieh nach der grenztier⸗ rötlichen Unterſuchung und zollamtlichen Behandlung in bahn⸗ milich verſchloſſenen Viehwagen in die Schlachthäuſer der be⸗ treffenden Städte überführt werden. Die Zahl des einzuführen⸗ den Viehes wird den Bedürfniſſen entſprechend kontingentiert, die Viehpreiſe ſind in der letzten Zeit in Frankreich im Preis ge⸗ ſtiegen. Unwetter in der Eifel. FTrier, 9. Nov. In der ſüdlichen Eifel wütete geſtern ein heftiges Unwetter verbunden mit ſchwerem Hagel. Der Orkan, der in verſchiedenen Ortſchaften ſchweren Schaden Anrichtete, hat in Pruem einen dreiſtöckigen Feuerwehrübungs⸗ kurm umgeriſſen. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Die Moſel erreichte heute morgen in Trier am Pegelſtand 4 Meter 8 Zentimeter, und ſteigt weiter. Die Bewohner der unteren Stadtteile beginnen die Keller zu räumen. —— Die Ausſchreitungen der Vergarbeiter in Südwales. London, 9. Nov. Nach Meldungen aus Cardiff ſind bei den nruhen im Kohlenbergwerksgebiet von Glamorgan wenigſtens undert Perſonen verletzt worden. Unter den Verletzten befinden ſich zwei Journaliſten; der eine von ihnen wurde von inem Stein, den ein Arbeiter mit den Worten:„Wir brauchen eine Fremde!“, auf ihn geſchleudert hatte, ſchwer am Kopfe ver⸗ letzt. Während die Polizei den Wohnſitz des Bergwerksdirektors in der Nachbarſchaft der Stadt Tonypandy zu ſchützen bemüht war, war der Mob geraume Zeit Herr von Tanypandy; durchzog in Trupps die Straßen, zertrümmerte die Ladenfenſter und warf die Waren auf die Straßen, ſodaß die Stadt ausſah, als ſei ſie be⸗ ſchoſſen und geplündert. Ein Polizeibeamter von Tonypandy wurde ſchwer verletzt und iſt ſeinen Wunden exlegen. Aus Cardiff werden Truppen erwartet. Furchtbare Exploſion. Trinidad(Colorado), 9. Novbr. In einer hieſigen Kohlen⸗ mine ereignete ſich eine Exploſion. Man befürchtet, daß ſiebzig Menſchen dabei umgekommen ſind. Der Bericht Kund Nasmuſſens über die Nordpolentdeckung Pearys und Cools. * Kopenhagen, 9. Nov. Von dem Grönlandsforſcher Knud Rasmuſſen, der ſich augenblicklich in Kap Jork aufhält, „wieder⸗ beit nordwärts ſtand und Nachdem ſetzte er die Reiſe vom Haltepunkt mit z 1am gleichen Tage, indem er die Reiſe hin und halt machte, zurück. Peary ſagte bei ſeiner Rückkehr, endlich habe er erreicht was er wollte. gedrungen,! ſich in Bogen Peary Order zum lten gegeben h nn fort und An dieſer Stelle i Nächte. Peary war eifrig mit Obſervationen beſch ef die letzte Nacht überhaupt nicht. Wie lange Tagereiſen wir gemacht haben, wiſſen wir nicht, da das Eis glatt war, konnten wir lange Strecken zurücklegen. Als wir das Schiff erreicht hatten, ber ten wir eine Sonnenverfin⸗ ſterung. Am Nordpol ſelbſt bemerkten wir nichts von Pearys großer Freude; erſt bei der Ankunft an Bord des Schiffes gab er den Amerikanern und uns Grönländern ein großes Feſt. Wahlen in den Vereinigten Staaten. Neuyork, 9. Nov. Im Staate Neuhork wurden außer dem Gouverneurskandidaten Dix noch die anderen demokratiſchen Kandidaten für die Staatsämter gewählt. Auch für die Legis⸗ latur wuren in der Mehrzahl die demokratiſchen Kandidaten ge⸗ wählt. Ebenſo wurde infolge der allgemeinen Siege die Wahl weiterer demokratiſcher Bubdeſſenatoren geſichert. Biser er⸗ oberten die Demokraten 37 Kongreßſitze. * Neuyork, 9. Nov. Im Staate Newhampſhire ſiegte * der progreſſive repußlikaniſche Gouberneurskandidat Blaß. Die emokraten gewar 24 tze und erlangten die it im Unterhauſe. Kongreſſes Par⸗ ein intimer Freund Rooſeve ht wieder gewählt. In Rooſevelts County wurde ein demokratiſcher Kandidat als Mitglied des Kongreſſes gewählt. In Milwaukee wurde der erſte Spezialiſt, Berger, in den Kongreß gewählt. Bertiner Dratztheritzt. [Von unſerem Berliner Bureau.) Die Strandung der„Preußen“. Berlin, 9. Nov. Aus Dover wird gemeldet: Geſtern ſtachmittag wurden 18 Mann der„Preußen“ von dem Wrack ge⸗ holt und in das Dover Seemannsheim gebracht. Die übrigen 30 ſollen heute Abend vom Schiff geholt werden. Die geſtern ge⸗ borgenen Paſſagiere ſagten, ſie hätten bei dem wilden Sturm der beiden Nächte ſchreckliches durchgemacht. Fortgeſetzt fegten ſchwere Wellen über die„Preußen“ hinweg. Kapitän Niſſen und ſeine Mannſchaft hätten mit bewunderungswürdiger Ausdauer und Tapferkeit gearbeitet. Der Mann vom Ausguck der„Preu⸗ ßen“ ſagte über den Zuſammenſtoß mit dem Poſtdampfer„Brigh⸗ ton“:„Die Lichter der„Brighton“ waren von unſerem Steuer⸗ bord zu ſehen. Es kam der Befehl„hart Steuerbord“. Der Poſt⸗ dampfer änderte dann ſeinen Kurs. Die Preußen behielt deshalb ihren Kurs bei. Zu unſerer Ueberraſchung änderte die„Brighton“ ihren Kurs nach dem Steuerbord und wir fuhren krachend zuſam⸗ men. Die„Preußen“ wurde ſchwer beſchädigt und wir fuhren nach der Dungeneßbay und pumpten die ganze Nacht hindurch. Am nächſten Morgen bei dem furchtbaren Sturm brach das Schiff vom Anker und trieb bei Dover auf die Küſte. Wir haben eine ſchreckliche Zeit verlebt. Kapitän Niſſens Mut ermunterte die Mannſchaft. Die vielen Leute im Vorderteil des Schiffes arbei⸗ teten an den Pumpen, als der Vordermaſt und das Takelwerk herunterfiel. Die Lage des Schiffes iſt hoffnungslos. Das Waſſer im Raum iſt ſtark geſtiegen. Ein Nachſpiel zum Koppius⸗Prozeß. Berlin, 9. Nov. Aus Leipzig wird gemeldet: Aus dem Koppius⸗Prozeß iſt bekannt, daß die Brüder Koppius die Urheberſchaft zweier Erpreſſerbriefe bis zuletzt beſtritten. Nun erhielt Herr Weber, Mitte voriger Woche einen Droh⸗ und Er⸗ preſſerbrief, deſſen Schriftzüge mit den beiden Briefen große Aehnlichkeit zeigen und in dem Herr Weber aufgefordert wird, im Muſeum an einem beſtimmten Ort einen größeren Geld⸗ betrag niederzulegen. Die Leipziger Kriminalpolizei ſteckte darauf eine Anzahl Beamte in die Uniform von Muſeumsdienern und ließ nun unauffällig das Muſeum beobachten. Auch bat die Mu⸗ ſeumsdirektion unter einem glaubwürdigen Vorwand jeden Beſucher beim Verlaſſen des Muſeums um Angabe ſeines Namens. Dieſe ſo aufgeſtellten Liſten wurden von der Polizei nachgeprüft und es ſtellte ſich heraus, daß einer der Muſeumsbeſucher bereits im Jahre 1909 von Berlin aus als gefährlicher Erpreſſer aviſiert worden war. Nun beſetzte man die Wohnung des Verdächtigen, den man verhaften konnte. Der Verhaftete iſt vielleicht der ominöſe „Rudolf“ aus dem Koppius⸗Prozeß“. Er iſt der Staatsanwalt⸗ iſt hier ein Bericht eingetroffen, den der eingeborene grönlän⸗ Der Moabiter Krawallprozeß. —1 Berlin, 9. Nov. rafkammer des Landgerichts J begann heute zerhandlung wegen der Moabiter Krawa dlungen ſind ganz außer gewö huliche aßregeln getroffen. Vor dem Gerichts⸗ Straßenecke und am Portal des neuen ſte Schutzleute, meiſt Doppelpoſten, lten Dienſt⸗Revolvern. Der Verhandlungen iſt ſelbſt findet im Nur Perſonen, ſind, iſt ganz außerordentlich Schwurgerichtsſaal des die mit ausreichender der Zutritt geſtattet Für die ſich 26 in Haft befinden, ſind bank, ſondern auch auf den Gerichts⸗ Die Angeklagten werden zu beiden zleuten mit umgeſchnallten Piſtolen flankiert. aum ſind außerdem vier Kriminalbeamte zuf das Publikum ein ſcharfes Augenmerk da geſtern dem Landgerichtsdirektor Lieber neue Drohbriefe Inhalts, daß es ihm genau ſo ergehen it dem Reichsgeri htsrat, auf den der aus Steglitz ein Revolver⸗Attentat end der Unruhen an dem Ort der f tbeſtand feſtſtellte. Es ſind 8 Rechts⸗ te als Verteidiger zugegen, unter ihnen Wolfgang Heine, Heinemann, Kurt Roſenfeld, andere. Liebknecht, Bahn und Die Angeklag Burſchen ten ſind zumeiſt junge halbwüch ſige „Der A ngeklagte Hagen, nach dem die Anklage worden iſt, iſt ein blaſſer hohlwangiger Burſche, d. Zeichens Fiſcher iſt. Unter den Angeklagten be⸗ findet ſich auch der Kunſtmaler Oskar Heinemann, der bei ſeinem Namensaufruf ſichtlich verlegen in den Zuſchauer⸗ raum ſieht. Ferner nehmen auch Frauen und Mädchen Platz, doch ſtehen dieſe meiſt im älteren Semeſter. Um 3410 Uhr erſcheint der Gerichtsh ört Landgerichtsdirektor Lieber, ein Mann in den 50er ſahren von hoher Figur, der ſich auch im Verkehr mit den ngeklagten der größten Zuvorkommenheit be⸗ eißigt. Zunächſt erfolgt die Feſtſtellung der Perſonalien der Angeklagten, die natürlich wegen der großen Anzahl wegen der zum Teil recht erheblichen Vorſtrafen längere Zeit in Anſpruch nimmt. Sodann ergreift Rechtsanwalt Heinemann Wort zu ſeinem Antrage, dieſe Sachen von der Strafſache Hagen abzutrennen, da nach dem Geſchäftsplan dieſe vor die 3. Straf⸗ kammer gehören. Nach Anſicht des Verteidigers ſei das Er⸗ kennungsgericht nicht vorſchriftsmäßig be⸗ ſetz t. Heinemann begründet ſeinen Antrag damit, daß das Geſetz fordere, daß eine jede Strafſache ſelbſtändig zu ver⸗ handeln ſei. Eine Verbindung verſchiedener Sachen würde eine Schwerfälligkeit und insbeſondere eine ind der Verteidigung mit ſich bringen. Die dritte Strafkammer hätte nur Sachen miteinander verbinden dürfen, die nach der Geſchäftsanweiſung bei ihr mit Recht anhängig ſind, andere nicht. Das würde zu den Konſequenzen führen, daß jede Strafkammer jede Sache, die ihr paſſe, vor ihr Forum ziehen könne; das würde auch gegen die Geſchäftsanweiſung, die vom Präſidenten des Landgerichts erlaſſen worden ſei, verſtoßen. Aehnliche Ausführungen machten auch die übrigen Verteidiger und beantragten die Abtrennung der Anklage gegen ihre Mandanten. Der erſte Staatsanwalt Steinbrecht wandte ſich dann gegen die Ausführungen des Rechtsanwalts Heinemann und ſeiner Kollegen und bat den Gerichtshof, ſämtliche An⸗ träge der Verteidigung abzulehnen. Darauf ſprachen noch⸗ mals die Rechtsanwälte Heine, Bahn, Liebknecht und Roſen⸗ feld, worauf ſich der Gerichtshof zur Beratung über die von der Verteidigung geſtellten Anträge auf Abtrennung der ge⸗ ſamten Anklagen zurückzog. Die heutige erſte Sitzung des Moabiter Prozeſſes mußte abgebrochen werden, da ſämtliche Richter der 3. Straf⸗ kammer des Landgerichts 1 von der Verteidigung wegen Beſorgnis der Befangenheit abgelehnt worden ſind. Die Verhandlungen werden deshalb bis auf morgen Vormittag 9 Uhr vertagt. Es muß erſt ein neuer Gerichtshof gebildet werden, welcher über dieſe Ablehnungsanträge zu beraten hat. Der Gegenbeweis der Verteidigung. * Berlin, 8. Nov. Im Moabiter Krawallprozeß hat die Verteidigung, wie ſie der Preſſe mitteilt, einen Gegen⸗ beweis gegen die Behauptungen der Staatsanwaltſchaft angetreten, die eine planmäßige Leitung und politiſche Beeinflufſung behauptet hat. Die Ver⸗ teidigung will nachweiſen, daß dieſe Angaben der Staats⸗ anwaltſchaft jeder Grundlage entbehren und hat zu dieſem Zwecke eine Angahl politiſch und gewerkſchaftlich tätiger Perſonen als Zeugen benannt, die davon wiſſen müßten, wenn dergleichen vorgelegen hätte. Die Verteidigung will beweiſen, daß die erſte Erregung durch die mit Revolvern ausgerüſteten Streitbrecher hervorgerufen worden ſei, denen die Polizei geſtattet habe, unter das Publikum zu ſchießen. Das ſei die Veranlaſſung der erſten erheblichen Zuſammenſtöße ge⸗ weſen. Die Polizei, ſo wird von der Verteidigung behauptet, trage die Schuld, daß die Moabiter Ereigniſſe ſich aus geringen Reibungen zwiſchen den Streikenden und den Streikbrechern zu einem ſolchen Umfang ausgewachſen und ſolche Schär fe angenommen hätten. Zum Beweis hierfür ſoll ein großer Zeugenapparat aufgeboten werden. Die Zeugenliſte iſt ſchon auf mehr als 200 Perſonen angewachſen und täglich fließen der Verteidigung neue Mitteilungen zu. Einſtweilen hat ſie etwa 90 Zeugen benannt, darunter befinden ſich die eng⸗ liſchen Journaliſten, eine Anzahl andere Schriftſteller und akademiſch gebildete Perſonen und viele Leute, die aus ihren benannt der ſei Den Vorſtitz rf f. 6 A1 2 * 2= Es N2 das Verhinderung ſchaft zugeführt worden. Wohnungen oder bei gelegentlicher Anweſenheit in Moabit Beobachtungen gemacht haben. ——— o S — ——8 — Mannheim, 9. November „(Abendblatt.) Tandwirtſchaft. Maul⸗ und Klauenſeuche. * Stuttgart, 8. Nov. Die Maul⸗ u. Klauenſ iſt letzt auch im Nürnberger Schlachtviehhof e 1 75 — 85 bekanntlich ziemlich viel Vieh nach Württemberg eingeführt wird. 4 3 Oeſterreichiſche Obſt⸗, Wein⸗ und Olivenernte. Wien, 8. Nov. Das Ergebnis der Obſternte iſt befriedi 2 8. ebnis efried bis ſehr befriedigend, das der Olivenernte hat infolge inſſchg en der Olivenfliege ſich verſchlechtert. Der heimiſche Weinbau hat ein mäßiges Jahr gehabt, im allgemeinen iſt die Qualität ſchlecht mittel. 2 Volkswirtschaft. 5 Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft. In der heute vormittag ſtattgefundenen 31. Generalverſamm⸗ flung waren 1250 Aktien vertreten. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung gedachte der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Herr Geh. Kom.⸗Rat Generalkonſul Dr. Karl Reiß, des verſtorbenen Mit⸗ glieds des Aufſichtsrats, Herrn Geh. Kom.⸗Rat C. Eckhard durch einen Nachruf. Der Verſtorbene habe ſeine reiche Lebens⸗ erfahrung und ſein großes Wiſſen ſeit vielen Jahren der Geſell⸗ ſchaft gewidmet, die ihm ein ehrendes Andenken bewahren werde. Zum Zeichen der Anteilnahme erhoben ſich die Anweſenden von den Sitzen. Die Verleſung der Bilanz pro 30. Juni 1910 und eine Berichterſtattung des Vorſtandes, des Aufſichtsrates und der Rechnungsreviſoren wird nicht gewünſcht, ſo daß dem Auffſichts⸗ rat und der Direktion Decharge erteilt werden konnte. Bei der Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinns wird der Vorſchlag des Aufſichtsrats genehmigt, der die Verteilung einer Dividende von 16 Prozent vorſieht. Aktionär Bankdirek⸗ tor Kuhn bemerkt, die Bilanz zeige einen erfreulichen Auf⸗ ſchwung der Geſellſchaft. In Anbetracht deſſen, daß die Prämien und Schadenreſerve erheblich geſtiegen ſind, bitte er um Aus⸗ kunft, ob nicht eine höhere Dividende verteilt werden könnte. Direktor Poſt erwidert, daß bei den erhöhten Geſchäftsumſätzen ſich ſelbſtverſtändlich auch die Reſerve entſprechend erhöhen mußte. Die Verhältniſſe in der Transportverſicherungsbranche ſeien durchaus nicht ſo ſehr günſtig. Seitdem ſich die Geſell⸗ ſchaften gewiſſermaßen aus Not vereinigt haben, ſei die Lage eine beſſere geworden. Man müſſe auf ſchlechte Jahre vorbe⸗ reitet ſein und deshalb für eine recht kräftige Prämie und Schaden⸗ reſerve ſorgen. Ohne gute Prämien und Schadenreſerve könne man gegenüber der engliſchen Konkurrenz, die man zu bekämpfen habe, gar nicht beſtehen. Die Generalverſammlung genehmigte ſodann einſtimmig die Verteilung einer Dividende von 16 Prozent. Statutengemäß ſcheiden die Aufſichtsratsmitglieder Dr. Friedr. Engelhorn und Kommerzienrat Herm. Dycker ⸗ hoff aus, die per Akklamation wieder gewählt wurden. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Herr Kommerzienrat Dr. Bro⸗ ſien. Zu Reviſoren wurden die gleichen Herren wie im Vor⸗ jahre gewählt. ie 5 Continentale Verſicherungsgeſellſchaft. Heute Vormittag fand die diesjährige Generaglyverjammlung geleitet. Ueber die Punkte der Tagesordnung, Bilanz“,„Bericht des Vorſtands“ und„Bericht des Aufſichtsrates und der Rechnungsreviſoren“ wurde keine Auskunft gewünſcht. Dem Aufſichtsrat und Vorſtand wurden Decharge erteilt. Der Vor⸗ ſchlag des Aufſichtsrates über die Verwendung des Reingewinns wurde einſtimmig gutgeheißen. Hiernach gelangt eine Divi⸗ dende von 15 Prozent zur Ausſchüttung. Die turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Herren Kommerzienrat Dr. Fr. Engelhorn und Kommerzienrat H. Dyckerhoff wurden ein⸗ ſtimmig wiedergewählt. Ebenſo wiedergewählt wurden die Rechnungsrebiſoren des Vorjahres. Anſtelle des verſtorbenen Geh. HKommerzienrat Gckhard wurde in den Auffichtsrat Herr Kom⸗ merzienrat Dr. Broſien neu gewählt. Die Wahl erfolgte per Alklamation und einſtimmig. Die Generalverſammlung war nach kaum 10 Minuten beendigt. *** Konkurſe in Süddeutſchland. Pirmaſens. W. Hardt, Schuhmacher. A. T. 20. Nov. Gernsbach(Mgtl.)J. Anton Weber, Kaufmann A. T. 25. Nov. P. T. 3. Dez P. T. 2. 550 in Michelbäch. Ausbach. Michael Schrenk, Kaufmaun. A. T. 10. Dez. P. T. 19. Dezember. Philippsburg. Zigarrenfabrikant Emil Kullmann in Ober⸗ hauſen. A. T. 5. Dez. P. T. 20. Dez. Wiesbaden. Jean Ziegler, Metzgermeiſter. A. T. 25. Nov P. T. 3. Dez. 5 Roſeuheim. Bayeriſche Handelsgeſellſchaft m. b. H. A. T. 24 VNor. F. T 2. Dez. Regeusburg. F Joſ. Jehrnholz, Spez.⸗ und Kolonialw.⸗Hoͤlg. idDez p. T. 29. Dez eg. Lentkirch. Franziska Stadler Ehefr. Putzgeſchäft. A. T. 28. Noy. P. T. 8. Dez. — Die Parkbrauereien Zweibrücken ſchlagen wieder 5 pEt. Divi⸗ dende vor. Gummiwerke Fraukfurt,.⸗G., in Frankfurt. In einer außer⸗ ordentlichen Hauptverſammlung der Gummiwerte Franukfurt,.⸗G. in Frankfurt, am 26. November ſoll Mitteilung gemäß 8 240 HGB. (Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktienkapftals), gemacht werden eine Beſchlußfaſſung in Gemäßheit des 8 303 GB. erfolgen. Die Verwaltung der Brakpan Mines Lld. in Johannesburg teilt mit, daß die Aufſchließungsarbeiten im dritten Vierteljahr befrie⸗ digend fortgeſchritten ſind und die Grube durchweg für den im Früh⸗ jahr 1911 beginnenden Pochbetrieb vorbereitet wird. Nach den bis⸗ herigen Aufſchlüſſen ſind bauwürdig 1 503 136 t zu 6,54 dwts. Probe⸗ werk, nicht bauwürdig 724700 t zu 2,10 dwts. Probewert. Das bau⸗ würdige Erz iſt über eine durchſchnittliche Abbauweite von 547 der Geſellſchaft ſtatt, in der 413 Aktien vertreten waren. Die Ver⸗⸗ ſammlung wurde durch den Vorſitzenden des Aufſichtsrats, Herrn Geh. Kommerzienrat Generalkonſul Dr. Karl Reiß eröffnet und „Vorlage der 5 Metall⸗Beſtand 8 75* 25 Zoll berechnet und entſpricht 67 pCt. der Geſamtmenge. Für das dritte Vierteljahr betrug das bauwürdige Erz 280 532 t mit durchſchnittlich 6,23 Owts die Tonne, über eine Durchſchnittsabbauweite von 51% g. Parkbrauerei Zweibrücken⸗Pirmaſens. Die Geſellſchaft be⸗ antragt laut Frkf. Zeitung wieder 5 Prozent Dividende wie im Vorjahre. Neue Aktieugeſellſchaft. Aus Kaiſerslautern wird ge⸗ meldet: Die Herren Wilhelm und Franz Jaeniſch haben ihre Brauerei in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt mit einem Aktien⸗ Kapital von 1500 000 Als Vorſtände ſind die Herren Franz und Heinrich Jaeniſch beſtellt und den Auſſichtsrat bilden die Herren Kommerzienrat Wilhelm Jaeniſch, Direktor Raquet von hier, Dr. Herold, Düſſeldorf, Dipl.⸗Ing. Fritz Jaeniſch, Berlin, Stammler aus Cochem a. Moſel. Die Kornbreunerei und Preßhefefabrik.⸗G. vorm. Hch. Helbing in Hamburg⸗Wandsbeck wird wiederum keine Dividende verteilen, vielmehr den Gewinn zu Abſchreibungen verwenden. Man hofft laut Frkf. Zeitung in Zukunft unter dem Einfluß des Hefeſyndikats günſtiger zu arbeiten. Brauerei W. Iſenbeck u. Co. in Hamm i. W. Der Aufſichts rat der Brauerei W. Iſenbeck u. Co. in Hamm i. W. ſchlägt für 1909/10 bei verhältnismäßig höheren Abſchreibungen als im Vorfjahr eine Dividende von 4 pet. vor. In den beiden Vorjahren iſt das Unter⸗ nehmen dividendenlos geblieben. Rheiniſche Gerbſtoff⸗ und Farbholz⸗Extrakt⸗Fabrik Gebr. Müller, .⸗G. in Beurath. Die Dividende wird vorausſichtlich wieder die gleiche wie im Vorjahr ſein. Neue photographiſche Geſellſchaft,.⸗G., in Berlin⸗Steglitz. Die Aktien ſind zur Umwandlung in Vorzugsaktien vom 8. bis 29. Nov. unter Zuzahlung von 30 pCt. einzureichen. Ueber die VPerhandlungen in der Zementinduſtrie hören Ber⸗ liner Blätter, es ſei noch fraglich, ob die Vereinbarung zwiſchen den nitteldeutſchen Werken und den anderen Verbänden ſich auf die Dauer von fünf Jahren abſchließen laſſen wird. Dieſe Frage der zeitlichen Befriſtung ſei noch Gegenſtand der Verhandlungen, ebenſo die Feſtſetzung der Preiſe. Gleichzeitig wurde weiter darüber beraten, ob auch die Beteiligungen in der neu zu bildenden mitteldeutſchen Gruppe geregelt werden ſollen. Es handelt ſich hierbei um den Vor⸗ ſchlag, jedem Werke auf Grund der feſtzulegenden Verbandspreiſe den freien Wettbewerb zu geſtatten und die Mehr⸗ oder Minderliefe⸗ rungen der einzelnen Werke am Schluß des Geſchäftsjahres durch Geldzahlungen auszugleichen. Als Sitz der neuen mitteldeutſchen Vereinigung ſei Halle vorgeſehen und berückſichtigt, daß die geo⸗ graphiſche Lage eines Werkes zur Lieferungsſtelle für die jeweiligen Lieferungen den Ausſchlag geben ſoll. Telegraphiſche Handelsberichte. * München, 9. Nov. außerordentliche Generalver⸗ ſammlung der Aktien⸗Geſellſchaft Eiſenwerk München vorm. Kiß⸗ ling u. Moradelli, beſchloß aufgrund der unlängſt mitgeteilten Verhandlungen über den Verkauf ihres Etabliſſements an die Stadt München nach unerheblicher Debatte einſtimmig die Auf⸗ löfung der Geſellſchaft. Aus den Darlegungen über die finanzielle Situation ergibt ſich lt.„Frkf. Ztg.“, daß die Stammaktionäre vollſtändig leer ausgehen, die Beſitzer von Vorzugsaktien dagegen ungefähr 33½ Prozent ihres eingezahlten Aktienkapitals in Höhe von 1125000 M. zurückerhalten. * Hamburg, 9. Nov. Die Verwaltung der Kommerz⸗ und Diskontobank erklärt laut Frkf. Zeitung, daß alle Gerüchte über eine Fuſion der Bank mit irgend einem anderen Inſtitut vollſtändig unbegründet ſeien. *„ Berlin, 9. Nov. Wie die„Frankf. Ztg.“ hört, ſteht vom 1. Januar 1911 der Eintritt des Herrn Curt Sobernheim, ſtellver⸗ tretender Direktor der Nationalbank für Deutſchland in den Vor⸗ ſtand der Kommerz⸗ und Diskontobank bevor. * Berlin, 9. Nov. Die öſterreichiſch⸗ungariſchen Jute⸗In⸗ duſtriellen erhöhten nach der Korreſpondenz Textilinduſtrie ab heute die Sack⸗ und Gewebepreiſe um 5 Heller und die Garnpreiſe um 4 Heller für das Kilo. 125 Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 6. Nopbr. 1910, Die 5 Aktiva:„5„ 951 303 000— Darunter Gold. 694 094 000 + Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 38 86000— 690 000 Noten anderer Banken 17414 000 9 259 000 Wochſelbeflanz 1113 408 000— 89 605 000 Lombardoarlehen 78 266 000— 34 509 000 Effektendeſtand. 40 616000— 19 950 000 Sonſtige Aktioaaͤn. V202 046000— 9892 00⁰ Paſſiva: Grundkapital 1380 000 000 unverändert Neſfeefends 009 unverändert Notenumlanunfkf675 397 000— 75 283 000 Depoſiten„„„„„„„491 518000— 65 142 000 Sonſtige Paſſiva 47 260 000 + 535 000 Die deutſche Reichsbank befindet ſich mit Mk. 174 915 000 in der Notenſteuer gegen eine Nolenſteuer von Mt. 264 264 000 am 31. Okt. 1910 und gegen eine Notenſteuer von Mk. 196 774000 am 6. November 1909. Zahlungseiunſtellungen. Die Teppichfirma Kalderoni u. Co. in Köln befindet ſich nach dem„Konfektionär“ mit 252 500 M. Paſſiven in Zahlungsſchwie⸗ rigkeiten. Es wird ein außergerichtlicher Vergleich von 25 Prozent angeboten. Eine internationale Karlellierung der Webſtuhlfabrikanten. Berlin, 9. Nov. Bei einer Verſammlung, die letzthin in Köln ſtattgefunden hat und in der ſich deutſche, italieniſche und franzöſiſche Webſtuhlfabrikanten befanden, wurde über den Zu⸗ ſammenſchluß und Kartellierung der Textilmaſchinen⸗Fabrikanten beraten. Nach der Textilwoche ſteht die Mehrzahl der in Frage kommenden Induſtriellen dieſem Proſpekt freundlich gegenüber. Zahlungseinſtellung in der ruſſiſchen Holzinduſtrie. * Berlin, 9. Okt. Wie wir hören, hat die bedeutende Holz⸗ bearbeitungsinduſtrie K. Gilvan in Lodz(Rußland) ihre Zah⸗ lungen eingeſtellt. Die Firma machte ein außerordentlich großes Geſchäft und genoß beſonders im weſtlichen Teile von Rußland An⸗ ſehen. Die Paſſiva werden auf etwa 300 000 Rubel angegeben. In der Maſſe ſoll nichts liegen, ſodaß die Gläubiger, die ſich haupk⸗ ſächlich aus ruſſiſchen Bankinſtikuten und öſterreichiſchen Firmen zuſammenſetzen, leer ausgehen werden. Schäden der Tſumeh⸗ und Otavi⸗Minen. 2 * Berlin, 9. Nov. Zur Richtigſtellung umlaufender Gerüchte über ſchwere Schäden der Tſumeh⸗Mine und Einſtellung der För⸗ derung bei den Otavi⸗Minen und der Eiſenbahn⸗Geſellſchaft wird von beteiligter Seite mitgeteilt, daß allerdings ein Teil des woſt⸗ lichen Erzkörpers zu Bruche gegangen iſt. Brüche ähnlicher Art haben ſchon wiederholt früher ſtattgefunden und ſtets nur eine vorübergehende Einſchränkung der Förderung hervorgerufen. Auch Staatsbahn gedrückt. Cauada gebeſſert auf Londonner Arbitrage Induſtriewerte ruhig. Chemiſche Werte beſſer weiſe abgeſchn ächt 8 jetzt iſt gemäß telegraphiſcher Beſtätigung der Betriebsdirektion die Erzförderung in der Beziehung geſichert, daß die Lieferungsver⸗ pflichtungen der Geſellſchaft vollauf erfüllt werden können und die Beſorgniſſe darnach unbegründet ſind. Neues vom Dividendenmarkt. „ Kulmbach, 9. Nov. Die erſte Kulmbacher Aktien⸗Expork⸗ bierbrauerei in Kulmbach ſchlägt lt.„Frkf. Ztg.“ wieder 18 Proz. Dividende vor. Berlin, 9. Nov. Die Holſtenbrauerei in Hamburg ſchlägt 12 Prozent Dividende(11 Prozent! vor.— Die Verwal⸗ tung der Kraftübertragungswerke Rheinfelden teilt mit, daß der bisherige Verlauf des Geſchäftsjahres zu der Annahme einer gleichen Dividende wie im Vorjahre berechtigt(8 Prozent auf die alten Aktien und 5 Prozent auf die jungen Aktien.— Der Ueberſchuß der Arnsdorfer Papierfabrik beträgt 112 563 Mark (69 586 Mark). 9 Prozent Dividende gegen 5½ Prozent im Vorjahre.— Die Dividende des Chemnitzer Bankvereins wird wiederum auf 7 Prozenk geſchätzt.— Die Generalverſammlung der Sächſiſchen Webſtuhlfabrik vorm. Schönherr ſetzte die Divi⸗ dende auf 15 Prozent feſt.— Die Dividende der Brauerei Iſen⸗ beck in Hamm ſchlägt 5 Prozent(4 Prozent) Dividende vor. *** — 5 Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.] * Frankfurt a.., 9 Nov. Fondsbörſe. In geſchäftlicher Beziehung hat die Börſe dasſelbe Bild wie geſtern; die Stimmung war aber ſichtlich beſſer. Baltimore eröffnete bei ziemlich lebhaftem Geſchäft. Die Kurſe erfſuhren zwar nur mäßige Befeſtigung. Penn⸗ ſylvania unverändert. Von den übrigen Transportwerten ſind öſter⸗ reichiſche Bahnen behauptet, Staatsbahn ſchwächten ſich ab, Shantung ziemlich belebt. Schiffahrtsaktien waren ruhig und blieben Aun⸗ beeinflußt von der Steigerung der Auswanderungsziffern, Lloyd etwas beſſer. Die einheimiſchen Bankaktien lagen gut behauptet. Von den fremden Aktien ſind Deutſche Bank und Dresdner gefra Kreditaktien, ſowie auch die übrigen öſterreichiſchen Banken behauptet. Auf dem Gebiet der Induſtriepapiere iſt das Kursniveau der Elek⸗ trizitätsaktien nur wenig verändert. Ediſon feſt, Schuckert ſchwankend. Montanaktien ruhig und ziemlich feſt. Erwähnenswert ſind Kon⸗ kordig Bergbau bei lebhafter Nachfrage bei 10½ 9% Kursſteigerur gegen den Stand von geſtern. In Kaſſinduſtriewerten begegnete man weiterem Intereſſe für Gummiwarenfabrik Peter, welche 4* ge⸗ ſteigert wurden. Zementwerte erfuhren Abſchwächungen, infolge v Realiſierungen. Zement Heidelberg 134 Prozent niedriger. Che⸗ miſche Werte ruhig aber feſt, Fonds ruhig. Türkenloſe feſt, auch Portugieſen weiter anziehend. Heimiſche Anleihen preishaltend. Das Kursniveau erfuhr im weiteren Verlaufe wenig Aenderung, umſo mehr die ſpäter einlaufenden Londoner Kursdepeſchen ſchwankende Haltung brachten. Nachbörſe ruhig und abgeſchwächt. 1 *Berlin, 9. Nov. Fondsbörſe. Der demokratiſche Wahlſieg in Amerika wurde von der hieſigen Spekulation inſofern günſtig urteilt als er eine Ausſicht eröffnet auf eine Ermäßigung der hohen amerikaniſchen Eingangszölle. Weitere Anregung boten das angeb, liche Bevorſtehen der Erteilung größerer Aufträge für die Eiſen⸗ induſtrie ſeitens der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahnverwaltung, vo teilhafte Meldungen über die Geſtaltung des oberſchleſiſchen Kohlen⸗ marktes und höhere Londoner Vorbörſenkurſe. Auf dem Montan⸗ markte ſetzten daher die Kurſe meiſt mit Beſſerungen ein, die ſich aber unter 1 Prozent hielten. Auf den anderen Umſatzgebieten über⸗ ſchritten die Beſſerungen gleichfalls ein beſcheidenes Maß nicht. Eine einprozentige Beſſerung der Southweſtafrican⸗Aktien ging im Ver⸗ laufe wieder verloren. Auch ſonſt konnten die anſänglichen Er⸗ höhungen ſich nicht behaupten, da die Spekulation es für ger⸗ hielt, angeſichts der, eine Abſchwächung gegen den Anfang aufweiſe den Londoner Kursdepeſchen Zurückhaltung zu üben und abzuwarten, wie die heutige Newyorker Börſe den Ausfall der Wahlen aufnehmen wird. Ziemlich lebhaftes Jintereſſe trat für Große Berliner Straßen⸗ bahnaktien hervor, bei einem etwa um mehr als 1½ Prozent ge⸗ beſſerten Kurſe. Oeſtexreichiſche Werte blieben bei größeren Umſätzen allgemein behauptet. Warſchau⸗Wiener ſtellten ſich anfänglich höher, gingen dann aber noch unter den geſtrigen Schlußſtand zurü Türkenloſe gewannen im Zuſamenhang mit dem Abſchluß der neuen Anleihe etwa 1/ Prozent. Die Börſe ſchloß ruhig. ſche Zementaktien 8 8 Mannheimer Effektenbörſe. Vom 9. November.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verlief heute in ruhiger Haltung. Kursänderur erfolgten bei Brauerei Durlacher Hof⸗Aktien. Notizt 232., 284 Hamburger Akt.⸗Br. vorm. Meſſerſchmitt 54., Pfälz. Nähm.⸗ Fahrräderfabrik⸗Aktien 154,50 G. 155 B. und Zuckerfabrik Waghä 190,75 G. Aktien. Brief Geld 138.50 133.— Banken. Badiſche Bank Gewrbk. Speyerso/ E—.——.— Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Bank—.— 105.25 Rück⸗ u. Mitverſ. Pfälz. Hyp⸗Bank—.— 196.— Francona, junge—.— Rhein. Creditbank—.— 138.60 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 200.——.— Glas⸗Verſ.⸗Geſ.— Südd. Bank—.— 118.—Bad. Aſſecuranz 2 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 Continental. Verſich.— Mannh. Verſtcherung—.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verſ. 640.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 500.——.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken—.— 341.50 Verein D. Oelfabriken 159.——.— Dingler'ſche Miſchfbr. 185 dhene Emaillw. Maikammer—.— zug 8 anEttlinger Spinnerei—.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlbg. 193.— Hüttenh. Spinnerei 68. Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf,— Karlsr. Maſchinenbau 190. Nähmfbr. Haid u. Neu-— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 23 Mannh. Gum. u. Asb.—.— 147 Maſchinenf. Badenſa— Bad. Brauerei—.— 68— Durl. Hof vm. Hagen 234.— 232.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 106.— Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganter, Freibdz.—.— 90.— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 54.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 212.— Mannh. Aktienor.—— 131.— Oberrb. Glektriitek— Brauerei Sinner 288.——.—hfäl Mühlenwerke Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 180.— Pf. Nähmu. Fahrradf. 155 „Schwartz, Speyer—— 121.— Portl.-Zement Hdlög. 152 Rh. Schuckert⸗Geſ. 129. S. Weltz, Speyer—.— 85.— 0 — Südd. Draht⸗Induſt.— „z. Storch., Speyer 73.——. Draht⸗z Br. Weſhed Worms—.— 73.— Vexein Freib. Ziegelw. 110. Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 160.— Speyr,— Würzmühle Neuſtadt— Zellſtoffabk, Waldhof—. Zuckerfbr. Vaghäuſel—. Zuckerfbr. Frankenth. 373.— Zuckerraff. Mannh.—. Transport u. Verſicherung. B..⸗G.hſch. Seetr. 79.. Mannb. Damofſchl. Mannh. Lagerhaus Durch die Elektrizitäts- Werke und lnstallations- Seschäfte zu beziehen auergesellschaft, Beriin.7 Parkakt. Zweibrücken 92.30 92 80 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 9. November. Kursblatt der Mannheimer Produk (Handelsrechtliches tenhbörſe. Lieſerungsgeſchäft.) Mittwoch den 9. November 1910. Die Preiſe verſteh TTT en ſich pro 1000 kg. Hafer: Sept.—— Nov. 205— B 202 ½ 8. Nov.———— März 209—.—— März—— Maf 210. Nai— Roggen: Sept.— Mais: Sept.———— Nov.———— Nov.———— Närz———— Mär;—— 8 Mai———— Mai———— Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 5%. Schlußkurſe. Wechſel. 8. 9. 8. 9. Amſterdam kur; 109.42 49.450 TCheck Paris 81 025 81.025 Belgien„ 8065.65 Paxts kur 81.01681— Italien 80.633 80.65[Schweitz. Plätze„ 80875 30 883 Check London 20.495 20.49[Vien„ 84.95 84.95 London„20.452 20.45 Napoleonsd'or 16.19 16 19 2 lang——— Privatdis tonto 4e 4½ Staatspapiere. X. Deutſche. 8 9. 8 9 %% deutſch. Reichs anl 101.85 101 90ſ1 Mh. Stadt⸗A.1908 100. 100.10 4„„190——„ 1909—.—— 3 5 92 50 92.50% 1905—— 90.60 3 53„ 1909———6. Ausländiſche. 4.75 83 655 Arg. t. Gold⸗A. 1887—.——.— 8 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.85 102.15 3 do. 50.1909— 3. 2 92.50 92.55 37%„„ 1909—-——— 8 83 68 83.55 5% Chineſen 1898 101.60 101.60 1½%„„ 1898 998.80 98.90 4% Japaner 97.55 97.350 Mextkaner duß. 88/90 99.90 99.75 3 Merikaner innere 67.70 67.70 * loadſſche St. A. 1901 100 70 100 60 „1908/09 101.10 101.30 bad. St.sOabg)fl 96.80 96 40 3„ 7 M. 93.80 98.8ʃ „ 1000—— 91.60 3%„„ 1904 91.20 91.30 „„ 1907—.——. Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 101.40 101.40 1„ 1918 101 55 401.55 3% do. u. Allg. Anl. 91 26 91.30 5 do..⸗B.⸗Obl. 81.90 81.90 4 Pfälz..⸗B. Prior. 10050 100,30 92 20 92 30 4 Heſſen von 1908 101.10 101.35 8 Heſſen 80 05 81.— Sachſen 82.90 88.— Zulgaren 100.60 100.60 3¼ ttalien. Nente—— 14½% Oeſt. Silberrents 96 85 96 75 475 Papierren.... Deſterr. Goldreute 98 45 98 25 3 Portug. Serte 1 63 85 64.— „ III 66.30 686.50 4% neue Ruſſen 105 100.10 100.10 Ruſſen von 1880 92.05 92.— 4 ſpan. ausl. Nenie.——.— 1 Türten von 1903 86.25 86 50 4„ iff, 92.— 92.— 4 Ung r. Goldrente 93.45 93.30 4„ Kronenrente 91.45 91.60 Verzinsliche Voſe. 3 Oeſterretchiſches60 175.40 175.15 4 Mh. Stadt⸗A. 1907———.— Türkiſche 179.60 180.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 189.80 99.75 Süpdd. Immobil.⸗Geſ. 87.70 87 8ʃ7 Gichbaum Mannheim 106.— 108.— Mh. Aktien⸗Brauerti— Weltz z. Sonne, Speyer 83.— 85.— Cementwerk Heldelbg. 152 50 25 Cementfabr. Karlſtabt 132.— 133 50 Badiſche Inilinfabri497 5049 50 Gh. Fabrik Griesheim 273.— 278— Farbwerke Höch't 588.—537. Ver. chem. Fabrit Mh.—.— 340 Holzverkohlung 251.75 251.25 Chem. Werke Albert 497.— 497.50 Südd. Drahtind. Pih. 158 50 158.50 Akkumul.⸗Fab. Hagen 27.90217.90 Atc. Böſe, Berlin 15 50 16.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 269¼¾ Jw7́ñ0u— Vahmeyer Elektr.⸗Geſ. Schuckert 155.—155.25 Rheiniſche 129.— 128 25 Siemens& Halske 243.55 245.25 Gumi Peter 346.75 351. Veynß u. Freytag 153.— 153 50 Hedd. Ru. u. Züdd. b. 131.— 130.25 ſtunſtſetidenfabr. Frkf. 108.— 108.50 Leder werk. St. Ingbert 75.75 75.75 Spicharz Leder werke 99.— 99— Ludwigsh. Valzmihle 153.156.— Adlerfahrradw. Kleyer 429,— 431.— Naſchinenfbr. Hilpert 85 70 85 90 Maſchinenfb. Badenig 204 50 205,50 Düurrtovp 407.— 407.50 Maſchinenf. Gritzner 255.— 258. Maſch.⸗Armatf. Klein 121.50 122.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 254.— 254.— Ver.deutſcher Oelfabr. 156.80 156.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.— 119.— Seilinduſtrie Wolff 133.—133.— 'wollſp. Lampertsai 42.10 42 20 kammgarn Kaiſersl. 200.— 200.— Zellſtoffabr. Waldhof 262.— 262.— 152.50 152 50 ——— ͤ * Bergwerksaktien. 225 25 226.5% 112.— 1122 328— 388.50 Bochumer Bergbau Duderus Goneordia Bergb.⸗G. Deutſch. Vuxemburg 202.¾ 202.75 Eſchweiler Bergw. 188.75 188.70 Jriedrichshütte Bergb. 131.— 131 enkirchner 218./ 218 75 Harpener Bergbau 188.—188.¼ Kaliw. Weſterregeln 232.— 230.50 Oberſchl. Eiſenindu tr. 100.— 100.25 Zhönix 243.25 243.25 Br. Königs⸗ u. Laurah. 171.25 171.50 Gewerkſch. Roßleben 123 00 123 00 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 3% Frl. Hop.⸗Pfdb. 99.80 99.80 4% Preuß. Pfandb.⸗ 4% F. K. B. Pfobr.05 100— 10.— Bank unk. 1919 100.25 100 25 4e%8cẽ»YV„ 1910 99.80 99.804% Pr. fdb. unt. 13 99.20 99 30 4e% Bf-Oyp B. Pfdb. 100 10 00.10 99 60 99 60 51½%% 91.30 91.30 A e 10 93.10 31½% Pr. Bod.⸗Sv. 90 40 90.40 1½%„ 3355* 4% Gired. Pfd.voc 99.30 9 80ſ fiſ, Pr. sder ⸗Bl.⸗ 4 9 Kleind. b—— o 99.10 99.10/3u, Pr. ufdbr.⸗Bk.⸗ 4% bu..0! dyp.⸗Pfd.⸗Kom- 8 9 9 10 63.100 Oel. untanpb. 12 55 2 bv.v. 20% Rh. H. B. Pfb. 0 9 f 2 19 99.40 99.40 ne 99.60 99 50 %„ Pfobr..86 ld„„„ 1212 893.60 99 60 89 4. 94 90.10 90.20%„ 1917 100.— 100.— 3½ Pfd. 96/06 89.80 89.80 40%„„ 1940 101— 101.— 4%„ Gom.-Obl. uſ,„ verſchied. 90.50 90.30 v. L unt. 10 100 20 100.20f%½„„„ 1914 90.50 90.30 „ Gom.⸗Obl. 11ſ% Rh..„B. C. O 90.70 90.70 v. 87/1 91.— 91.—1% R. W. B. C. B. 10——.— i,„ Com. b. 10%, Pf. B. Pr.⸗Jel.———.— v. doog 91.— 91.—31½e% Pf. B. Pr.⸗HY.—— 4% Pr. Pfob. unt. 00 98.80 98.%%, It al.ſttl.a. 5. 5.—— 71.75 „„„ 95.10 99.10 „„ 14 99 30 99.30 Rannd. Berl.⸗G.⸗A. 715 715.— Bauk⸗ unb Berſicherungs⸗Aktien. Badtiſche Baul Berg u. Metallb. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Ois:.⸗. Darzuſtädter Ban! Deuiſche Bauk Dentſ baſtat. Bant D. Effekten⸗Ban! Diseo no-Comm. Dresdeaer Baut Fran!! Nop.⸗Ban! rkf. Hyp.⸗Croditv. Naesdben 183.20 133 20 118 75 118.75 168 40 168.— 113.40 115 25 180.% 181 256.½% 257. 144 144 107 90 67.80 191 50 191.%/ 211—211. 130.— 129.¼ 162 9⁰8 163.— 106.60 166 60 133.25 188.80 133.50 132 50 208 25 208 25 105 10 105.10 196— 196.— 122.50 122 70 143.50 143 50 138 80 138 90 199— 200.— 142/«142 80 Daſterx.⸗Ung Bauk Oeſt. Länderbant Kredit⸗Anſtalt Vicllziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bauk Breuß. Hppothekub. Seutſche Reichsdk. Mbein. Kraditbant Rhein. Opp.⸗B. M. Schaaffh. Bank ver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. Südd. Distont Zant Quomane —— 139.50 117.80 117 80 137—137.— Aktien deutſcher und ausläudiſcher Transporlanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 121.75 122— Gotthardbal 5 Hamburger Packet 144.— 144.¼ Ootthardbahn 555 Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 131.25131.25 Baltimore und Ohio 110.75111.— Norddeutſcher Lloyd 107 ½ 107.8 Oeit.⸗Ung. Staatsb. 159% 159.50 Deſt. Südbahn Lomb. 22./ 22½¼ Fraukfurt a.., 9. Nob. Lx Commandit 19150 Darm ladter 180.75 Dr Isgeſellſchaft 768.25 Deu ſche Bank 257.— arden 22.½ ktien 208.25, Niscouts⸗ 30 163.% Han⸗ Stasiso un 159 25 ard Bochumer 225.59, Helſenltzchen 213.75, Lain agülte 25 Unzarn 93 50 Taudenz: be). AKachbörſe. Lreditaktten 208.25, Diseonto⸗Sommandit 191./½ Staatsbazn 159 650. Lembarden 22½. *** Serliner Effektenbörſe. Berlin, 9. Nov.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien—.——.—] Vaurahütte ———— Disc.⸗Kommandit 191.50—. ͤ 241.87 243.% Staatsbahn 159.50—.—[Har 187.75 189.— Lombarden 25.: feſt Bochumer 22475—.— 5 Verlin, 9. Nov.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.49 29.49 Reichsbank 143.60 143 60 Wechſel Paris 81.02 81.05 Rhein. ſcreditbank 138.50 13870 4% Meichsanl. 102.— 102.— Nuſſenbant 167.90 167.40 40% 1909—.——.—Schaaffö. Bankv.—— 143.— 38% Neich anl. 92.50 92.59 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.50 117.50 329%0 1909—.——.— Staatsbahn 159.75 159.%½ 36% Reichsauleihe 83 90 83.70 gombarden 22.25 22,% 4% EConſols 102.25 102.25 Baltimore u. Ohio 110.½ 111.— 47—.„ 1909—.——.—Canada Pacific 200.50 201.% „ 92.60 92.50 Hamburg Packet 144.— 144.20 7% O„ 1909—.——.—Nordd. Lloyd 103.10 107.10 4000 5 83.70 83.60 Bochumer 225.J% 225. 30% Bad. v. 1901 175.75—.— Deutſch⸗Juxembg. 203.— 202.75 3%„„ 1908/9 101.30 101.30 Dortmnnder——— 3 conv.—.——.—[Gelſenkirchner 213 ¼ 213.% 3%„ 190/09 91.20—.—Harpener 189.— 189.— 374% Bayern 91.25 91.25 Laurahütt⸗ 170.75 171.25 e Heſſen 91.25 9125 Phönir 242.50 242.80 9% Heſſen 80.10 80.— Weſteregeln 232.50 230.20 3% Sachſen 83.— 83.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 268.50 269.60 4½ Japaner 1905 97.50 97.70 Anilin 497.— 497.70 4% Italienet———.— Anilin Treptow 385.— 385.— 4% Kuſſ. Anl. 1902 92 75 92.60 Brown Bovert 168.90 168.70 4% Bagdaddahn 85.75 85 80 Chem. Albert 497.80 499.— Oeſter. Kreditaktten 208.½ 207.75 D. Steinzeugwerte 241.— 240.50 Verl. Handels⸗Geſ. 168.— 163— Elberf. Farben 509.50 507 60 Darmſftärter Bant 130.75 130.½ Celluloſe Koſtheim 238.— 231 60 Deutſch⸗Aſiat. Bank 144.— 144 10 Rüttgerswerken 198.— 188 50 Deutſche Bant 257.— 257.½ Tonwaren Wiesloch 112.— 112.— Disc.⸗wommandit 191.50 191.50 Wf. Draht. Langend. 225.20 227.10 Dresdner Bank 16275 168.— Zellſtoff Waldhof 263.— 262.70 Privatdiskont%% Londoner Effektenbörſe. London, 9. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffektenbörfe. 2˙/ Conſols 79½½ 79% Moddersfontein 1„ 127 3 Reichsauleihe 82— 82— Premier%— 77/ 4 Argentinier 89½% 89¾ Rand mines 80 8˙/ 4 Italiener 102— 102— Atchiſon comp. 108/ 108% 4 Japaner 9210 92½ Canadian 204— 204½/ 3 Mexikaner 35% 35 ½ Baltimore 112¼ 112½ 4 Spanier 91½ 91½ Chikago Milwaukee 181½ 131— Ottomanbank 17— 17— Denvers com. 34 34 Amalgamated 73½% 73— Erie 31 6 31 /. Anacondas 9— 8½ Grand TrunkIII pref. 43%/% 43 Aio Tinto 71 0, 3 25% 25ʃ Central Mining 15% 155/% Louisville 149— 152— Chartered 31— 31˙% Miſſouri Kanſas 35% 36½ De Beers 17— 17¾ Ontario 45— 45 Caſtrand 5— 5— Southern Pacifte 123½ 1233% Geduld 1/,%ͥ] Union com. 181˙½ 183/ Goldftelds 5½% 5ſ% Steels com. 83/ 84%½ Jagersfontein 8% 8¾] Tand.“ beh. Wiener Börſe. Wien, 9. Nov. Vorm. 10 Uhr. Kreditattien 604.- 663.20 Oeſt. Kronenrente 94.10 94.10 Länderbank 526.50 526.50[„ Papierrente 96.70 96.60 Wiener Bankverein 554 50 558.70„ Süberronte 96.70 96.60 Staatsbahn 749.50 748.50 Ungar. Goldrente 111.25 111.25 Lombarden 117.20 116.50„ Kronenrente 91.65 91.60 Martnoten 117.60 117.62] Alpine Montan 759.— 757.50 Wachſel Paris 95.31 95.310 Tend.: feſt. Wien, 9. Nov. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 665.70 662.20 Buſchtehrad. B. 1015 1012 Oeſterreichsllngarn 1867 1866 Oeſterr. Papierrente 96.75 96.60 Bau u. Betr..⸗G..——„ Silberrente 96.75 96 60 Unionbank 629.— 624.:„ Goldrente 115.45 115.50 Ungar. Kredit 858.— 848.— Ungar. Goldrente 111.20 111.20 Wiener Bankverein 555.— 553.— Kronenrente 91.65 91.65 Länderbank 529.— 524— Wch. Sbdgß viſta 117.58 117.65 Türt. Loſe 254.— 254.—„ London„ 240.85 240.87 Alpine—. 755.—]„ Paris 95.31 95.30 Tabakaktien————, Amſterd.„ 199.25 199.50 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.10 19.10 Holzverkohlung 8030—.—[Martnoten 117.58 117.65 Staatsbahn 752.— 746.700 Ultimo⸗Noten 117.60 117.65 Lombarden 118.— 116.200 Tend.: ruhig. 117 50117.50 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 9. Nov.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 8. 9. 8. 9. Weizen per Dez. 201.25 200 50 Mais per Dez. 3 3 201.75 201.—„„ * 4t nde er*——.— 5—.——.[Rüböl per Noov.——.— Roggen per Dezbr. 149.75 149.75„ Dez 57.80 57 20 „ Mat 156.50 156.50„ Mai 56 40 55 80 „ Jult—.—.——.——.— —.——.—[Spiritus 70er locko——.— Hafer per Dez. 148.75 148.75 Weizenmehl 27 25 27.25 „Mai⸗—— 156—Roggenmehl 20.90 20.,90 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 9. Nov. Getreidemarkt.(Telegramm.) 8. 9. pet 50 kg pet 50 kg Weizen ver Ott.———— ruhig——— feſt „„ April 1075-— 10 79—— Roggen ver Olt.———— ruhig——— ſietig „ April 776—— 776— Hafer per Okt.———— rußig——— kußhig „ man 829—— 830— Mais per Jul.—— ruhig——— + ſtetig „„ Augun——— Vai 554—— 555—— Kohlraps Auguſt———— framm —— 85 Aberſeeiſche Schiffahrts⸗elegramme Autwerpen, 8. Nov(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ werpen.) iſt heute hier angekommen. New⸗Hork, 8. Nov Rotterdan) Der Dampfer Noordam“ am 29. Oktbr. von Rotterdan ab, iſt heute hier angekommen. Southampton, 8. Nov.(Drahtbericht der White Star Line Sout hampton.) Der Schnelldampfer„Oceanic“ am 30. Okt. von New⸗Yort ab, iſt heute um.30 Uhr vormi tag hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, diret: am Hauptbahnhof. New“⸗York, 8. Nov.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗in Der Poſtdampfer„Patricia“ iſt am 7. Nöpehhe 1915 6 5 0 New⸗Dork angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. von Reckow, Mannheim, L 14, 19. Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Lloyd, Bremen. „Prinz Friedrich Wilhelm“ angekommen Newyork,„Neckar“ angekommen Newyork,„Pringeß Irene“ abgefahren Newyork, „Aachen“ abgefahren Bremerhaben,„Barbaroſſa“ angekommer Bremerhaven,„König Albert“ angekommen Genua,„Pork“ ange⸗ kommen Singapore,„Frankfurt“ abgefahren Philadelphia,„Kaiſer Wilhelm II.“ abgefahren Plymouth,„Bonn“ abgefahren Oporto, „Derfflinger“ abgefahren Algier,„Zieten“ abgefahren Algier, „Scharnhorſt“ paſſiert Perim,„Roon“ paſſiert Dober,„Main⸗ paſ⸗ ſiert Dover. „Derfflinger“ paſſiert Tanger,„Kaiſer Wilhelm II.“ paſſiert Dover,„Hannover“ paſſiert Lizard,„Schleswig“ angekommen Ale⸗ xandrien,„Willehad“ angekommen Bremerhaven,„George Wa⸗ ſhington“ abgefahren Bremerhaven,„Gotha“ abgefahren Villagar⸗ cia,„Prinz Ludwig“ abgefahren Port Said,„Prinz Adalbert“ paſ⸗ ſiert Montreal,„Main“ angekommen Bremerhaven,„Aachen“ an⸗ gekommen Antwerpen,„Zieten“ angekommen Genua,„Lützow“ ab⸗ gefahren Shanghai,„Goeben“ abgefahren Autwerpen,„Roon“ paſ⸗ ſiert Lizard. Mitgeteilt vom Generalverkreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1 7/8, Telephon 180 *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Teletramm⸗Adreſſe:- Margold. Fernſprecher: Nr. 86 und 1637 9. November 1910. Proviſtonsfrei! — Wir ſind als Selbſtrontrahenten Kaufer unter Vorbehalt: . 9* —————— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗gebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 3880 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 M. 225 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 131— Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktten 55 * 2 Vorzugs⸗Aktien 102 0 Benz& Co., Rhein. Gasmot., Maunherm, 15² 1⁵⁰ Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr. Bürgerbräu, Zudwigshafen 22⁴— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch—.— 96 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 180 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1883ff— Deutſche Südſeeplantagengeſ.— 4˙ Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken 225— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 10 1⁰³ Filterfabrik Enzinger, Worms— 181 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret. Maunheim—— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 96 Kübnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 98 Lindes Eismaſchinen 147%— London und Provinctal Elertric Theatres Ld. (eingez. mit 5 ſh.)— 10 ff. Neckarſulmer Fahrrabwerke 1— Paciftie Phosphate Shares 8.—.6% ** 1* ge 2— 8— 2% Pacific phosphate preferred ſhares— 24% cn Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 118zfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannhem— 1⁴⁸ Rheinmühlenwerke, Mannheim 14⁰— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106—.— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. 95 fr Stahlwerk Mannheim— 1¹5⁵ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 11¹8— Süddeutſche Kabel, Maunheim, Genußſcheine—.17⁰ Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. ſen— 1¹8 Untonbrauerei Karlsruhe— 403fr Ver. Diamantminen Lüde⸗ asbucht— 90 Vita Labeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 550— Waggonfabrik Raſtatt 90 88 Waldhof, Bahugeſellſchaft k 100 Geſchäftliches. Ein Parfüm, das nicht nur dem Luxus und der Toilette dient, ſondern auch hygieniſche Eigenſchaften in ſich ſchließt, iſt„No. 4711 Eau de Cologue“; bisher noch nie einer Modeſchwankung unter⸗ worfen, das Parfüm der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Taſchentuch mit einigen Tropfen beſtäubt und damit die Stirn, die Handfläche etc. angefeuchtet, wirkt außerordentlich bele⸗ bend und erfriſchend und behebt Kopfſchmerz, Abſpannung und Müdigkeit. Nur iſt beſonders darauf zu achten, daß man ſtets die Marke „No. 4711“ erhält; ſie iſt bekannt wegen ihrer ausgezeichneten, unübertroffenen Qualität und ihrer abſoluten Reinheit.— Einer ihrer wichtigſten und vor allem wirkſamſten Beſtandteile iſt „Neroli“, ein ätheriſches Oel, das außerordentlich hoch im Preiſe ſteht und infolgedeſſen bei den vielen billigen, minderwertigen Eau de Cologne⸗Erzeugniſſen keine Verwendung finden kann. — Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokgles, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernſi Müller. M. Reutlinger& Co. AOTETDGOBSeILTFABRAiR 5882 Ausstellung für Wohnungskunst 0 35 l Mannheim O 3, f. (Draßtnachricht der Holland⸗Amerika⸗Hinie⸗ 1 Der Dampfer„Vaderland“ am 29. Okt. von New⸗Jork ab — . Mannheim, den 9. November. General⸗Anzeiger. (Abendblatt 8 8. Veteil Sact J0 l Dieſe Woche findet keine Zuſammen⸗ kunft ſtatt. 20765 auf 3 Monate v. Zinſen, geg. Sicherheit. Nr. 40930 an die Expeditiou. Accept⸗Austauſch ſolv. firm. ſchnell und discret. Gefl. Offerten unt. Nr. 55184. Blatt an die Expedition ds. Aloszg Fiefnarten-Audtan. Aus Privatbeſitz verſteigere ich donnerstag, den 10. November 1910, vormittags 10 uhr ab in meinem Lokal O 4, 32 roße Partien Briefmarken in Albums, loſe und in Heften, fer 0 Partien Ganzſachen. e ee Fritz Beſt, Aultönaturn. Tratn, Tel. 229 04,3 W dume befimm fut E 11288 109055 Grosse Kollektion erlesener Kunsttöpfereien und Majoliken aus der Grossh. Badischen Malollka- Manufaktur Karis- ruhe soeben elngetroffen. Sesichtigung höfl. O 2, Douis Franz⸗ 2 1˙ Mannheim. b Selbſtgeber⸗ gute? Off. unt. Möbel⸗ l. ccwabact Höhne C3, 18 Mannheim Ce3, 16 Telephon 2848. Billigstes und leistungsfähigstes Haus zur Lieterung ganzer MWohnungs-Ein- vichtungen u. Braut-Ausstat- ktungen jeder Holz- und Stilart, vom einfachsten bis zum feinsten Genre. Einzelne Möbelstligke in unübertroffener Auswakl. fliesige Läger, nur prima dewährte Fabrikate. Fachmäünnische Bedlenung. Eigene Werkstätte Garantie. 9742 Dresdner Bank Filiale MANNHEIM Aktienkapital und Reserven Mark 260 000 000. reinwollener und wollener derdul 500, 400, 190 P 2, 12, Planken. 180 em breit, alle neuen Farben Meter Mk. Blaugrüne Rarus — — ——— — — — Auf Wunsch Katalog und Vorfuhrung kostenlos, ohne Kaufverbindlichksit. 1 Hans Schmitt Mackf. eimz feyne,Mannheim C 4, 1. Spezlalgeschäft für Schreibmaschinen u. mod. Kontoreinrichtungen. 9 0 Reparaturen an Schreibmaschinen aller Systeme prompt und preiswert. 8 3 .. ͤ ͤ— 90/½110 om breit.25 ————j— Neuheit Met. M. e 20, 8 5 8 für Kostüme u. Röcke Perle 90/110 em breit.. Meter Mk. .),.75, 0 Serge feines Gewebe, 90/130 om breit 155 Meter Mk..50, A⸗ arrhnnalſe ſann Meter Mk. Kklassiges deutsches Fabrikat. 45* Erstklas ige 5 Cheviot gute 90/110 om 20, 130 40 peg. 5 125 breit. Meter Mk. Kanerte Sbofe 10987 für Kinderkleider 0 Unübertroſfene Durchschlagskratt. Dauernde unbedingte Zeilengeradheit. Vollkommene Konstruktion. Srösste Dauerhaftigkeit. Meter Mk. für Hauskleider 6 K NR Meter 02, 90, 90 Pfg. f kenen- inl Hnaben-Hnzugstofie e 62 ebsen seagk un, fll, 430, 300, 22J Danſſagung. Dem Wöchnerinnenaſyl Luiſenheim iſt am 2. d. Mts. von„Ungenannt“ der Betrag von 20764 1000 Mark zugeſandt worden. Für dieſe hochherzige Schenk⸗ ung wird hierdurch der herz⸗ lichſte Dank zum Ausdruck gebracht. Mannheim, 7. Nov. 1910. Der Vorſland des Vereins Wöchnerinnenaſyl. 1 Verloren 1 ein Nidieule mit Opernglas, Portemonnaie und Abonnementskarte zum Philharm. Verein, zwiſchen Mollſtraße und Roſengarten. Abzugeben gegen Belohnung 40929 Mollſtr. 38, 2. St. brin⸗ Schwan-Apotheke prompt und gewissenhaft E&, 14 103888 rechnung. Läicht& Kraft Elektr.-Gesellsch. m..H. Augartensrasse 13 Telephon No. 6512. Reparatur elektrischer Maschinen und Apparate aller Fabrikate. ungen sofortige Ersatzlieferung. Kollektorbau. dämtliche Arbeiten unter Garantie bei billigster Be- Bei Beitriebsstör- lugenieurbesuch und Offerten kostenlos. Khidpattwaren Fabrik-Niederlage neben Tapetenbhaus Engelhard. Billigste Bezugsquelle! Ateilige echte Schildpatt-Kammgarnituren Vvon Mk. 5. 50 an. Eehte Schildpattiächer mit Federn von Mk..00 an bis 150.— Bürsten- N. Nagelpflege-Garnituren in allen Preislagen. Parfümerie 0T T0 MES3. Grüne Rabattmarken! 7925 4886 Solide Herren erhalten bei einer Anzahlung u. monatlich. Teilzahlungen Auzüge nach Mag unter Garautie für la. Stoffe und vorzügliche Paßform zu zivilen Preiſen. 50224 Spezialaugebot für Beamte. Ia. Referenzen ſtehen zu Dienſten. Aufragen erbeten unter „Schneidermeiſter“ Nr. 50224 ie Exved. ds. Bl. hat es wegen schlechten Stahlspänen schon gegeben. Unübertrefklich sind Fritz Müller“s Parkett- Stahlspäne. Ankauf. 5 Zahle höchste Preise für getragene Herken⸗ und Frauenfleider Schuhe, Bettſedern, Waſchzeug, Möbel, Hausgegenſt. aller Art. Von jungen Herrſchaften getr Kleider zahle ganz beſond. hohe Preiſe, komme pünktl. nach außerh. zahlr. gefl. Offert. erbittet Goldberg, 12,9 58394 965 1 5 100, 123, 0 145, 13 7 95 PIg. 55 phbehhale Nordsgeß 130 em breit, mercerisiert Meter Mk. 150/160 em br. vorz. Qual. M. Damas Beifuch-Halbleinen N Crolse. weiss geraunt e 6, 55, 35 ve, S1, 2, fellestt. piaue weiss geraunt 73, 62, 45 6 1374 160 elephon 2104. Imfolge stürmischer Witterung be⸗ sonders an derholländischen Küste Waren Fänge im einigen Sortenrecht unapp umd Preise e Wir notieren für garant. lebendfrische ol. Augetrchelfeche aus bes stem9 retone M..0 50,.10, 2000, .70. 200, .00, .25, Welsse Damenhemden z bcnee LfUist-AHemden er 51..00, Weisse Nachfjacken cr4 s. M..40, Welsse Hustandsröcke 54.st Mr.05, Welsse Damennosen 0 bamen-Relormhosen 2000, Welsse 140 200 in grauem Trikot St. M. bfd. 45 Pig. bamen-Trikotröche.r8 2r 260, 22), 20f Iittel 33 40 pfg. 5 5 10—295 1⸗05 1405 „ 18 ie. Damen-Bberröche. stuar..2,.0, 1c, 120 150, 1 10 „ Stück Mk. 175 Stück Mk..00, Stück Mk..90, Normal-Wäsche für Damen u. Herren, grosse Auswahl, sehr billig. Jacguard-Schlafdeken drsse fe. Beitdecken in Piqué und Waffel Mk. 1355 15 25 25 5 Damen-Biberhosen F Damen-Binerachen Damen-Binernemden Soldbarsch bnnd 18 Plg. Bratscholle Pſd. 34 Pig. Sceforelle„ 22 ie. Rotzunge, echte, 58. Markrelen„5 32 Pz. Tafelzander „ 75 Plg. 100 7s 4en fe Lerner im Anschnitt(ohne Abfall);: H. Kabeljau pfd. 80 ffz. IF. Silberlachs„ 28 ffg. Sechecht„ 50 Pig. Biher- Betticher . Heilbutt„ 65 Pfg. . rotfl. Salm 120 fiz. ipartle reinlein u. lalbleln waes mit kleinen Webefehlern, sehr preiswert Seemuscheln, Austern, 8 ſiparfe Samt-Reste,..o, 10 0 partie schwarze Sami-Reste eter Ak. 2˙5 5 und abgepasst, prima „„„%%%%%„— am Stlick Qualität Hochfeine Kieler Bücklinge 5 5 Sprotten geräuch. Schellfiseh, Seelachs Hundern, Lachsheringe ete. Marinaden. Piano Demmer, Phafen. 5 Heu⸗ u. Strohlieferung Jahresbedarf) zu vergeben Offerten unter Nr. 40925 an die Expedition ds. Blattes. Stellen ſinden Lig feisziges Madaene Ankaufsgeſchäft Aainener von getragenen Helren⸗ und Damenkleidern Schuhe, Wäſche ꝛc. zahlt —hohe reelle Preiſe Poſtkarte genügt Goldkorn, 67. 17, Laden. Komme auch— außerhalb. MWerkauf Faſt neues 1½ ſchläf. Bett, ſowie 2 verſchiedene Kopfwaſch⸗Apparate mit Warmwaſſer⸗Apparal wegzugs⸗ halber ſofort billig zu verkaufen. eeeeeeeeeee, defanenmomene—8 parlerre u. 3. Stock, je 4 Zimmer 5 8chlalsteſſon 1 für Hausarbeit geſucht. 55133 Näh. G 2, 13, Laden. und Kfüche, Badezimmer nebſt Veranda und Garlenbenützung u. 4, 20/21, 1 Tr., Abſchl.., ein gul mbl. Zimmer m. 4 1 Welmleten. 2 Zubehör zu vermielen. 20766 Schreibtiſch zu verm. 40014 14 gunt.„klein. leeres Zim⸗ Näheres Bureau, Luiſenring 50. mer zu verm. 4026—ʃ Traitteurſtr. 59, 2. Stock. 0696 8. Seite Abendblatt.) General⸗Anzeiger. 72 Minnheim, 9. November 1910 Tiuehe Il Unsere neu eröffnete Heidel Benz-Automobile. Pneumatie-Stocks: Unsere Verkaufslokalitäten beſinden Sich wie seither: bergerstrasse P 7, 24. Grösste Garage am Platze Tag und Nacht geöffnet- Zentralheizung s Elektr. Licht. Pneumatios erraeme, Benzin, Oel, Zubehörteile-Ladestation Modern eingerichtete Reparatur-Werkstätte. Peters-Union, Calmon, Continental. Benz-Automobile. l befindet sich jetzt churtiingersth Ud nng 11237 weſen iſt ſeit lang. Jahren i. eeee, 1 i 55 fand eine Situng des Finanzausſchuſſes der„Iſa7 ſtatl, in der der 3 and eine Sitzung des Finanzausf ſes 75„ Aus dem Groſtherzogtum Sportliche MNundſchan. Vorſitzende eine vorläufige Abrechnung gab. Den Einnahmen von Vorausſagungen 78 7 in und ausländiſche insgeſamt 36 500 ſtehen Ausgaben von 111 55 52 ſo 55 45 8 n ſich ein Defizit von nicht weniger als 330 5 ergibt. Eine en f 17 5— 7 8 giltige Abrechnung konnte bis jetzt noch nicht erfolgen, da die Aerzte da 2 5 5 15 85 eig ſer Pferderennen eine Forderung von 2700 geltend machen, die vom Vorſtand der Aneſen der Witwe Hoffmann in Schatthauſen anzündete, iſt[Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatter.) Sportausſtellung bis jetzt noch nicht anerkannt wurde. Weiter hofft beveits 45 5 Kufe Karlshorſt, 10. November. man, daß die Stadt 49 1 8 9885 7 125 4 11 1 mann. Er wurde heute während der Herbſtkontrollverſammlung Wolfsgarten⸗Jagdrennen:(Sageſſe)— Abgott— Boabdil zichtet. Weſentliche Aenderungen werden in er Abrechnung nich hier verhaftet. 5 Felketeenep Colombine mehr eintreten. Der Ausſchuß hielt es daher für angebracht, die 5 Uhru⸗Hürdenreunen: Manila— Clara. Garantiezeichner zur Zahlung des Defizits heranzuziehen. 0 (Karlsruhe, 8. Nov. Geſtern wurde die vom Verein Winter⸗Preis: Calvello— Forefather. Winterſport, Kaum ſind die erſten Herbſtſtürme über unſere Frauenbildung⸗Frauenſtudium ins Leben gerufene Kinderleſe⸗ November⸗Handicap⸗Jagdreunen: Little Tich— Autocha. Sbeuen, hinweggefegt, da beginnt 1 5 1 halle in der Volksſchule der Schützenſtraße eröffnet. Der Verein Preis von Schleswig:(Beautiful Eve)— Mr. Girdle— Prinzeß VVVß e 15 4258 0 will damit den Kampf gegen die Schundliteratur aufnehmen und Athaug 8 i m 0 bohe(Schneedecke Ualert Jetzt hat der Schneeſturm nachge⸗ t der Kinderwelt einen einwandfreien Leſeſtoff zur Verfügung ſtellen. Ultimatum: Kaſtanie— a leſſen, ſodag die erſten Skiläufer ſchon das Training Aulusbcrk Die Auſſicht in der Leſehalle führen Damen des Vereins. Die 8 konnten. In St. Mo ritz liegt reichlich Schnee. Schlitten⸗ und Ski⸗ ̃ ̃TTTT. zur Verfügung geſtellt, während zur Deckung der ſonſtigen Koſten] Toren Sieger. nahme gekommen. freiwillige Beiträge in ausreichender Höhe zur Verfügung ſtehen. J. M. Fußball. Am kommenden Sonntag wird die Zwiſchenrunde Büchertiſch. Der Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium hat ſich um die heran⸗ um den e e zwiſchen den Sen 5 Vorrunde aus⸗ 6 end oße Verdienf W 1 er u..]getragen. Es trefſſen ſich in Frankfurt a. M. die repräſentativen ines deutſchen Buchhändlers von Geb Hunold. N 25 8055 55 1 Mannſchaften von Süddeutſchland und Berlin und in Hamburg die(Verkag 1 92 0 119 Broſch A4.—, geb..—. Noch duch das ſpäter von der Stadt übernommen Dunkel-Allee hat ſich bon Norddeutſchland und Südoſtdeutſchland. Die juddeutſche Pann⸗ heute lebt der Name des Nürnberger Buchhändlers Palm ungetrüb errichtet.— Zwiſchen der Knielinger⸗ und der Dunkel⸗elllee hat ſich ſchaft weiſt als Torſchützen Emil Schönig vom.⸗E. Phönix unter uns fort; einer jener Edelmenſchen, die zur richtigen Zei in verfloſſener Nacht von der Maxaubahn der 32jährige Maurer] Mannheim auf. ihrem Volke entwachſen, ſich ehrlich opfernd, mit ihrem Leben für Henninger von Welſchneureuth überfahren laſſen. Er war* 5* Gott und Vaterland einzutreten wiſſen. Wir müſſen dem Autor 8 ſofort tot.—5 85 5* Das Defizit der„Iſa“. Wir berichteten bereits vor längerer danken für dieſe ſchöne Rabeit, die in ihrer vaterländiſchen Wärme u. geitz eaß bie IAnternaktonale Audellung für Sport Wirklichtekt auf der H52 ſelöst der ſtrengſten Anforderung ſteht. In 1 9 und Spiel ein Defizit von über 300 000% hinterlaſſen würde, Sprache und Inhalt iſt es gewiß eines der allerdeutſcheſten Bücher, 8 und baß die Zeichner des Garantiefonds mit 75 bis 80 bCt. zur die jemals geſchrieben wurden. Jeder Deutſche ſollte es daher i⸗ 1 Deckung des Defizits herange Dgen werden müßten. Am 1. Nov.! ſeinem Bücherſchrauk haben! 8 ſeſſhſnm Zuaugs-Berſteigerung. Lerenschatten Tansrule! Auplalle Donunerstag, 10. Novbr 1910 zu verkaufen, auch einzeln, mit 3 nachmittags 2 uhr, f 60% Baukredit und II. werde ich im Pfandlokal hier, N b Hypothek, geſchloſſ. Bau 0 4. 5, gegen bare Zahlung im Leedess 4 2 2 Erg. weiſe u. i. guter Lage Größe „ Volſſtreckungswege öffentlich Néteees 8 6 ea. je 380 amm, worunter 25 5 verſteigenn: 55135 eee 85 Vohnhaus ſchöne Eckplätze.(Eingabe⸗ 2 Oelgemälde, 3 Regale, 1 15 Büne 2 5 * Orcheſtrion mlelektr. Betrieb 5 mit 9 2„Stockwoh⸗ öunen mitgeliefert werden). 1 Klavier, Möbel u. Weiß⸗ 95 eee 5. drei 3 illinel⸗gungen Näheres durch den Beauftragt. 0 n zeng aller Art 2, Küche, Bad Veranda ꝛc. ſer⸗ Rupprechtſtraße 105 Mann eim, 9. Nopbr. 1910. kner Waſchküche, Garten unt. Telephon 679. 40927 68e- Zollinger, Gerichtsvollzieher günftigen Bedingungen 2 5 Iman⸗ leigernn KkKaufen. 85 eePeterfI[/ Deuss. fe Ai oder 82 Donnerstag, 10. Nov. 1910, Alles Nähere durch 8 91l9 nachmittags 12¼ uhr 5 0 80 5 enthaltend: enthaltend: werde ich in Waldhof vor dem ol Iwartz Das Buch f. Alle]Luſtige Blätter Schulhans gegen bare Zahlung im 8 0 5 ilien⸗ Uinte 2 Uane Zur gut. Stunde Jugend ſen fl. Land u. Meer Simplieiſſunus ſteigern: 1% T 6, 21 Für Buchhaltung u. Er⸗ r Welter kalt Aulg. Prelse anheäm r.eddtten 0 0 4e te Woche arte zvollzleher. 5 5 1 r 1. rü Sonntagszeitg. Woche— Jede Familie muss daher diese Woche Fische essen, zumal die Fische—.— 70720 geſucht Atelel d8c Romanbtplioth. Welt und Haus Zwangs⸗Verſteigerung. selten sehön und besonders die Angel-Schellflsche erst einige Tage aus dem nur auf fleißige, pflichteifrige Welt und Haus Fliegen. Blätter Donnerstag, 10. Novbr., Wasser sind. Haus mit und flott arbeftende Herren. f Ffliegen. Blätter 1 85 nachmittags 2 Uhr Heute Mittwoch, Donnerstag und Freitag 5 1 85 M Ausführl. Offerten, die auch 9 dorf Jand u. werde ich im hies Ffandß⸗- 2 aus mit Laden 2 Maga⸗ 9 llitärver — e* 5 ich 18 Pfand⸗ einste grosse Holländer Angel-schelliische Pid 40 Pſg Stallung, 2 Wannffee Alter, 9 Zur gul. Stunde 8 eeeee Felnste mittel schellfische 5 Pid. 25 Pfg. Gar en,(i. Laden werd ſämil. i lteouri öffentli ſtei: 55 rsart. geführt: Colonial⸗(n 55 ie Welteourier Welteourier i Brat-Schellſische und Merlanm zum backen, 4 Pfd. nur 60 Plg. 1 Gßenw. 185 bs. Bl. zu Richen die Exp. 8 Zuverkäſſigſter Mappenwechſel Mannheim, 9. Nopbr. 1910. auch gebacken und dann mit etwas Gewürz in Essig eingelegt, sehr wohl⸗(Platz ca.—5000 Einwohn!! 1 leichen Wo en Gerichts schmeckend und lange haltbar. Preis M. 16000. Das An⸗ an ſtets gleichen Wochentag Elliſſen, Gerichtsvollzieher. 8 K Imm 9 mit nur fortlaufenden Nummern 72 0 Pfſierfuler Feinster weisser Holländer HKabeljau, ausgeschn. Pfd. nur 40 Pfg. aleich. Beſitz. Näh. Sinner, für ein Kolonialwaren⸗engros⸗ A t˖ Feinster ausgeschnitten. Pfd. nur 25 Pfg. Rupprechtſtr. 10, Tel. 679 ooes Geſchäft geſucht. Offert. nebſt 3 rels ter: Deinster Tafelneennntkt Peid. nur 35 Pfg. Gehaltsauſprüchen unter Nr. 4 5 6 Heilbutt, grosse Delikatese Pfd. nur 45 Pfg. Rentables Haus 88151 an die Exp. d. Bl. e tücher fällt ſede Reuvernicklung, Bzengnenz bete Oaaliest: b ner 5 Pig. in welchem Werkſtätte oder 7 7 per Quartal: p. Woche Anſpolierung unt. Garantie ſorl. Grosse Schollen, beste OQualit(t. Pfd. nur 30 Pfg. Maga inräumegeſchaff. wer en Inn 2 Näherin ˖ ganz nen M. 18.— Stiic 60 Pfg. Soldbarsch, guter Kochfiscck Pfd. 18 Pfg., 5 Pfd. 88 Pfg. een 25 •8 Woch. alt.——.60 für Nickel. u. Meſſing Ladenge⸗ Rotzungen Pfd. 40 Pfg können u. Einfa 11 vorzannen, ſucht 55138 8 151. aen Secemuscheln, 4 Pfd. e. 100 Stüduuju9u.„40 Pig. e G. 11 Runstst. 3 10 8 —A Slete⸗Geſelſcalt m... Aus der Räucherei täglich frische Räucherwaren Exped. ds. Blattes.—— All— älter l. 6512. Augartenſir. 13——— 5 Tel. 65 gartenf als: Sükinge, echte Sprotten, Lachsforellen, Rauchschellfische usw. Faßtivrer Helt-Berkanf, Möbl Zimmerf [Geräucherter Lachs, billiger als Fleisch, kein Abfal!/ Pfd. 80 Plg. 75 ee J 7 II 15 sowie alle Marinaden, als: Sismarocheringe, dollmops, Sardinen, in Dosen 75(Pfalg. 1 Sremdenzim. gr.Saal 5 5 Traneken Alaug LVerloren 85 von 80 Pfg.; alles andere billigst. beacg, ca 4000 M. Jim 4. ehgeunen unnme⸗ 5 8 3 5 ne, 700—800 hi. Bier, 100]] per ſofor Zu vermieten. 5 .. B. H. Auf dem Wege nach dem 8 Billige Salxherimge zum mutinteren 5 05 5 5 Näh. 4. Stock. 40254 ˖ Roſengarten, von dort nach))VVVVVVVVVCVVCTTCTTTTTTTT naden u. Mineralwaſſer ꝛc. Preis 2 4J0085 f. L4.8 Mannheim U 4. 5 der Hauptvoſt eine tleine gold. u. we aimiager Taaſch“f 50 2 riechiſche Münze verloren. an grözere Päge m. 60—70 Kp. ein fein möbl. Wohn⸗ u. Schlafz. 5 55— te Be⸗ 2 nächt ausgeſchl Seloſtiutereſſ bel. zu verm. Näheres parterre. 15 zugebeu gegen gute Be in jedem auantum erhaimm i der Oſſerten zu richten unt Nr 5 lohnung. 55139 Zeitun SsIIlakuldafur Dr. H. Haduszas Buchdruckerel. IIan die Crpeb 58. M 14 9ide dur möbl. 5550 f 0 25 9, 1 Tr. 0 Ur. H. Hdds Bu Tuckerel. 1 e 0 zu vermieten. 40924