Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbr. etſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 0 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. te Nad Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) richten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. 9 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 36377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 Nr. 528. Montag, 14. November 1910. 0 waittagblatt.) Jandesuerſammlung der nakionalliberalen * Karlsruhe, 12. Nov. (Eigenbericht des Mannheimer General⸗Anzeigers). Der diesjährige nationalliberale Parteitag iſt ein Par⸗ teitag ernſter Arbeit geweſen, er ſtand im Zeichen der Reichs⸗ tagswahlen 1911, ſo ſind einmal die Fragen der Agi⸗ tation und Organiſation, die Fragen der Beſchaf⸗ fung der Munition für den Hampf, des weiteren dann die Fragen etwaiger Bündniſſe und Abkommen mit anderen Parteien aufs gründlichſte erörtert worden. Das bemerkens⸗ werteſte Epgebnis der Tagung iſt die Ablehnung eines konſervativen Anerbietens an die National⸗ liberalen, ſie möchten doch die von Berliner und Karls⸗ ruher Offiziöſen zuerſt anempfohlene, das Zentrum ein⸗ ſchließende Sammlungspolitik gegen die Sozialdemokratie mit⸗ und ſich zu eigen machen. Dieſes Anerbieten e» ihr auf dem Parteitag eine l einmütige, ſtrikte und energiſche Ableh⸗ nung und Zurückweiſung, ſowohl in der Sitzung des Engeren Ausſchuſſes wie in der Delegiertenverſammlung, in der Reb⸗ mann mitteilen konnte, daß auch Baſſermann dieſe Haltung der badiſchen Nationalliberalen teile; ein leiſer Verſuch, dieſe Zurückweiſung abzuſchwächen, blieb vollkommen vereinzelt. Enm zweites wichtiges Ergebnis iſt, daß allſeitig den Wunſch geäußert wurde, es möchte auch für die nächſten deichstags⸗ wahlen wieder eine Einigung mit den Linkslibe⸗ ralen zuſtande kommen, aber eben allſeitig kam zum Ausdruck, daß doch eine Verſchmelzung der liberalen Parteien aus ſehr gewichtigen programmatiſchen Gründen auf abſeh⸗ bare Zeit ausgeſchloſſen ſei, daß demgemäß in den Reihen der nationalliberalen Partei der Selb terhaltungstrieb etwas ſtärker ſich regen möge, daß die nationakliberale Partei ihre Selbſtändigkeit und Unabhäng keit auch gegen die befreundete bürgerliche Linke ſtets wahren werde und wahren müſſe, und endlich wurde mit ſtarkem Nachdruck betont, daß die Loyalität der Nationalliberalen doch auch von der Fortſchrittlichen Volks⸗ parbei etwas kräftiger erwidert werden möge. Das ſind ganz kurz die weſentlichſten Reſultate dieſer nationalliberalen Landesverſammlung, zu der ſich überaus zahlreich aus allen Teilen des badiſchen Landes die Vertreter der Parteiorganiſationen in Karlsruhe eingefunden hatten. Die Landbagsfraktion iſt bis auf den Abgeordneten Rohr⸗ hurſt vollzählig vertreten, der wegen Erkrankung am Kommen verhindert war und ſeine Grüße überſandt hatte. Die Reichs⸗ tagsabgeordneten Beck und Blankenhorn ſind gleichfalls an⸗ weſend. Von Mitgliedern der erſten Kammer waren u. a. zu bemerken: Ez. Dr. Bürklin, Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, Bürgermeiſter Weiß, Stadtrat Bea, Stadtrat Boeckh. Faſt alle Vereine haben Delegierte entſandt. Verhindert am Er⸗ ſcheinen war auch der Abg. Baſſermann, er hatte aber dem Parteilag belegraphiſch die beſten Wünſche übermittelt. Das Telegramm Baſſermanns. hatte folgenden Wortlaut: Leider verhindert teilzunehmen, ſende ich herzlichſten Gruß und wünſche gutes Gelingen. Einigkeit und Feſtigkeit der Partei in ſchwerer politiſcher Zeit ſei gute Vorbedeutung für den Sieg unſerer guten liberalen Sache. Baſſermann. Die Sitzung des Engeren Ausſchuſſe“, die ſtatutengemäß bei jeder Landesverſammlung abgehalten werden muß, war ſo ſtark beſucht, daß der große Saal des „Krokodils“ bis auf den letzten Platz gefüllt war. Abg. Reb⸗ mann eröffnete die Sitzung. Zuerſt wurde zur Wahl des Vor⸗ ſitzenden des Engeren Ausſchuſſes geſchritten. Auf Antrag des Abg. König wurde unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Frak⸗ tionsvorſitzenden, des Abg. Sänger⸗Diersheim, Landtags⸗Ab⸗ geordneter und Fraktionschef Rebmann einſtimmig zum Chefder Partei gewählt. Abgeordneter Rebmann nahm unter ſtürmiſchem Beifall der Verſammlung die Wahl mit Worten des herzlichen Dankes an. Auf ſeinen Vorſchlag wurden die verdienten Parteiführer Dr. Wilckens, Dr. Binz und Dr. Obkircher zu Ehrenmitgliedern des Engeren Ausſchuſſes gewählt, in deren Namen Dr. Wilckens in warmen Worten ſeinen Dank ausſprach. Der Generalſekretär der Landespartei, Rechtsanwalt Thorbecke, erſtattete hierauf den Geſchäftsbericht, aus dem hervorging, daß die Landesorgani⸗ ſation nunmehr 179 Vereine mit gegen 25 000 Mitgliedern umfaßt. Im Namen der Partei ſprach der Vorſitzende dem Generalſekretär vollſten Dank und Anerkennung für ſeine Tätigkeit aus. Stadtverordneter Möloth⸗Karlsruhe, der Rechner der Landespartei, gab darauf einen Ueberblick über die anträge eingetreten. Kaſſenverhältniſſe der Landespartei. Auf Antrag von Wein⸗ händler Ueberle⸗Heidelberg wurde dem Rechner der Dank für ſeine aufopfernde Mühewaltung ausgeſprochen. Die Wahlen führten zu folgenden Ergebniſſen: 1. In den Vorſtand des jungliberalen Lan⸗ desverbandes wurde gewählt: a) als Vertreter: Quenzer⸗Heidelberg, Rebmann⸗Karlsruhe, Thobias Bäuerle⸗ St. Georgen; als Stellvertreter: Kötting⸗Freiburg; Sänger⸗ Diersheim; Dr. Schneider⸗Karlsruhe. 2. In den geſchäftsführeden Ausſchuß: Reb⸗ mann⸗Karlsruhe, Gauggel⸗Karlsruhe; Koelſch⸗Karlsruhe; König⸗Mannheim; Lang⸗Pforzheim; Rombach⸗Offenburg; W. Maher⸗Baden; Odenwald⸗Konſtanz. Im geſchäftsführenden Ausſchuß ſind verblieben: Möloth und Thorbecke⸗Karlsruhe. In den Engeren Ausſchuß wurden zugewählt: Oſtertag⸗Karlsruhe; K. Ueberle⸗Heidelberg; L. E. Mayer⸗Mos⸗ bach; Heckmann⸗Karlsruhe; Günther⸗Karlsruhe. Nach Erledigung dieſer geſchäftlichen Angelegenheiten gab der Vorſitzende einen kurzen Ueberblicküber die Vor⸗ bereitungen zu den Reichstagswahlen. Die Diskuſſion hierüber ergab volle Uebereinſtimmung der Partei mit den Anſchauungen des Parteichefs. Nach Erledigung der Vorſchläge zu den Wahlen der Lan⸗ desverſammlung wurde in die Beratung der Statuten⸗ Auf vielfach geäußerte Wünſche hin wurden die Anträge zurückgezogen und eine Kommiſſion zur Beratung und zum Entwurf einer Geſamtreviſion der Statuten der Landespartei gewählt, die den Auftrag erhielt, der nächſten Landesverſammlung einen neuen Geſamtentwurf der Satzungen vorzulegen. 7 Das Feſtbankett am Samstag abend im Friedrichshof war ausgezeichnet beſucht. Der große Feſtſaal konnte die im Laufe des Samstags aus allen Richtungen unſeres badiſchen Heimatlandes herbeigeeilten Partei⸗ freunde kaum faſſen. Auch die Mannheimer Delegierten waren vollzählig anweſend. Der Abend, durch gemeinſchaftliche Geſänge, Anſprachen und deklamatoriſche Vorträge gewürzt, nahm einen überaus harmoniſchen Verlauf und dürfte allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben. Im Mittelpunkt der Dar⸗ bietungen ſtanden die Reden des bewährten badiſchen Parteichefs, ſowie des Vertreters der nationalliberalen Reichstagsfraktion. Herr Geh. Hofrat Rebmann⸗Karlsruhe eröffnete den Abend mit herzlichen Begrüßungsworten, in denen er ſeiner lebhaften Freude über den ſtattlichen Beſuch Ausdruck gab. Der Redner, der durch ſeine glänzende Beredtſamkeit und ſeine überzeugenden Ausführungen auch an dieſem Abend zu wieder⸗ holten ſtarken Beifallsäußerungen begeiſterte, führte dann aus: Die politiſche Arbeit iſt vielfach verrufen, weil es ein Kampf iſt und die Meinungen oft ſehr verſchieden ſind. Aber es wäre traurig, wenn wir in unſerm Denken und Fühlen über einen Kamm ge⸗ ſchoren wären. Wir müſſen auch im politiſchen Leben Auseinander⸗ ſetzungen haben und zwar nicht nur mit anderen Parteien, ſon⸗ dern auch in unſeren Reihen. Das iſt der politiſche Streit, der übevall da iſt, wo ein Volk ſich auf eine gewiſſe Kulturſtufe er⸗ hoben hat. Und wir nehmen teil an dieſem Streit, nicht aus Freude am Kampf, ſondern weil wir wiſſen, daß das Ende unſeres Kampfes immer das Wohl des Staates iſt und daß wir das Wohl des Volkes und des Staates fördern. Die Frei⸗ heit des Denkens, die Freiheit des Gewiſſens, das ſind die hohen Güter, um die wir kämpfen. Aber nicht nur Stunden des Kampefs ſind es, die wir in der Politik erleben, ſondern auch Stunden der Erholung, Stunden, in denen wir uns gemeinſam an unſeren Idealen freuen und uns ſtärken für die weiteren Sorgen um das Geſchick unſeres Volkes und Vaterlandes. Solche Stunden ſind es, die uns heute hier zuſammengeführt haben. Unſeres Vaterlandes und ſeiner Geſchichte gedenken wir dabei, unſeres Volkes und unſerer engeren Heimat, der Geſchichte der nationalliberalen Partei und deren hohen Güter, die dieſe auf ihre Fahne geſchrieben hat. Als deutſche Männer gedenken wir auch derjenigen, die unſer deutſches Reich, unſere Heimat vertreten, nämlich unſeres Kaiſers und unſeres Großherzogs; des Kaiſers als dem Repräſentanten des Reiches und des Großherzogs als dem Fürſten unſeres Landes, der die Traditionen ſeines Vaters fortſetzt, der allezeit die Geſchicke des Landes im liberalen Sinne gelenkt hat und der dem Reiche in ſo hervorragendem Maß gedient hat. Dieſen beiden Männern gilt unſer erſtes Gedenken und ich bitte Sie, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Der deutſche Kaiſer und der Großherzog ſie leben hoch! Mächtig brauſte das Hoch auf die Fürſten durch den Saal. Alsdann ergriff, mit lebhaftem Beifall begrüßt, Herr Reichstagsabgeordneter Dr. Streſemann das Wort zu einer oft durch lebhaften Beifall unterbrochenen Rede, in der er zunächſt für die freundliche Einladung dankte und dann wie folgt fortfuhr: Wie man ſich das deutſche Reich nicht ohne Baden denken kann, ſo kann mau ſich das badiſche Land nicht denken, ohne die nationalliberale Partei. Es iſt eine politiſch bewegte Zeit, in der wir leben. In wenigen Tagen treten die Reichsboten wieder zuſammen zu neuer Arbeit. Eine neue politiſche Situation —— Partei Badeus. liegt über Deutſchland. Die Bülowſche Blockära iſt vorbei 5 rauſcht und ihre Wellen haben ihre Hauptträger mit fortgeriſſen. In einer ſolchen neuen politiſchen Situation iſt die Lage einer Mittel⸗ partei, wie es die nationalliberale von jeher war, und heute noch iſt, am ſchwerſten. Von rechts und links iſt die Partei umgeben von ſolchen, die mit guten Ratſchlägen kommen, die aber nicht uns, ſon⸗ dern anderen nützen. Aber nicht nur politiſch leben wir in einer ſchweren Zeit, ſondern auch in Bezug auf eine andere Seite. Einmal ſind es die weltgeſchichtlichen Umwälzungen, die uns zu denken geben, dann aber auch das! Anwachſen des Deutſchen Reiches, das uns zwingt, zum Kampf um den Weltmarkt, weil wir unſere Mil⸗ dae von Menſchen nicht mehr mit eigenen Mittelu ernähren önnen. Wenn wir den Kampf der Völker auf politiſchem Gebiet betrach⸗ ten, ſo muß uns auffallen, daß die Länder mit katholiſcher Mehrheit der Bevölkerung es verſtehen, jedes Uebergreifen religibſer Mächte in die Staatsgewalt zu verhindern, während bei uns der Ultramon⸗ tanismus eine Machtſtellung erreicht hat wie noch nie. Wenn wtr dann auf der anderen Seite die ſozialiſtiſche Bewegung betrachten, die ſchon eine Millionenpartei geſchaffen hat, ſo drängt ſich uns die Frage auf, wie das Deutſche Reich ſich gegen Reaktion und Radika⸗ lismus wehren kann. Es wird behauptet, wir hätten keine Exiſtenzberechtigung mehr, unſere Ideale ſeien erfüllt durch Gründung des Reiches, allein wirt⸗ ſchaftliche Fragen hätten Berechtigung. Man ſagt uns weiter, die Entwicklung unſerer Partei zeige, daß wir eine abſteigende Be⸗ wegung wären. Man weiſt auf die Zeit hin, wo wir 150 Mit⸗ glieder im Reichstage hatten. Es iſt ganz gut, dieſen ngen ins Auge zu ſchauen. Vor 40 Jahren gab es keine wirtſchaftlichen Gegen⸗ ſätze wie heute, keine Landwirtſchaft, die am Freihandel und der Auslandspolitik ſo intereſſiert iſt wie heute, keine Mittelſtan bewegung im heutigen Sinne, kein Klaſſenkampfcharakter der Ar ter, weil jeder Arbeiter hoffte, ſelbſt Arbeitgeber zu werden. U dann noch eius: Wohl war vor 40 Jahren das deutſche Volk verſchi den in ſeinem Glaubenbekenntniſſe, aber es wurde damals noch nicht unterrichtet in dem großen Kunſtſtück, wie man durch geiſtige Beein⸗ fluſſung ethiſche Werte in Parteimünze umwerten kann.(Beifall,. Es war damals in dem Glorienſcheine der Gründung unferes Reiches leichter, 150 Mandate für die nationale und liberale Partet zu erringen als heute in der Zeit der Zerriſſenheit, der konſeſſionsl⸗ len Verhetzung und Zerſplitterung nur 50 Mandate. Man darf aber nicht ſagen, daß wir kleine Aufgaben mehr hätten. Wir haben ſogar noch ſehr viele Aufgaben. Wir haben hiſtoriſche Aufgaben, in⸗ dem wir fortfahren an dem Ausbau unſeres Reiches, indem wir unſer Volk erziehen zu wirtſchaftlichem Denken und Han⸗ deln. Ein Ehrentitel unſerer Partei iſt es, daß ſie Wegweiſer ge⸗ weſen iſt, in der Idee einer großzügigen Kommunalpoli⸗ tik, daß ſie führend geweſen iſt, in der Idee, zur Schaffung einer großen Flotte, um uns ebenſo wie durch unſere Heeresrüſtung zu Lande den Frieden zu wahren, aber auch um uns den Handel im Ausland zu ſchützen, der für uns heute Lebensbedingung iſt. Es iſt tief bedauerlich, daß unſere Arbeiterbewegung ſich in dieſer Frage auf einen ablehnenden Standpunkt geſtellt hat. Niemand unter uns bekämpft die Beſtrebungen der Arbeiter, ſoweit ſie ſich auf Verbeſſe⸗ rung ihrer Verhältniſſe beziehen. Das iſt ein Recht, das nicht nur der Arbeiter, ſondern auch der Beamte, der Landwirt, überhaupt jeder einzelne für ſich in Anſpruch nehmen darf. Jeder ſucht ſeinen Kindern und Enkeln ein beſſeres Los zu verſchaffen. Aber daß die Arbeiter⸗ ſchaft dieſes Ziel zu erreichen ſucht, außerhalb der ſtaatlichen Notwen⸗ digkeit, das iſt verwerflich.(Sehr gut.) Daß eine Arbeiterſchaft, deren ganze Exiſtenz abhängig iſt von dem Export, die mit allen Faſern verknüpft iſt mit der Kolonialpolitik, die uns unabhängt macht vom Auslande, dieſe Politik bekämpft, das iſt falſch, weil es gerichtet iſt gegen die Intereſſen der deutſchen Arbeiterſchaft.(Bravo. Wir haben eine neue Aera der Kolontalpolitik. Mauche ſagen zwar, Dernburg habe Fiasko gemacht, mit ſeiner Kaufmanns⸗ politik in den Kolonien. Aber ein Verdienſt können auch die Feinde Dernburgs dieſem nicht abſtreiten. Und das iſt der, daß Dernburg die deutſchen Kolonien populär gemacht hat, daß er ſie heraus⸗ gebracht hat, aus den engen Grenzen der Bureaukratie. Es iſt unſere Aufgabe, alles zu tun, um in der Kolonialpolitik noch beſſere Erfolge zu erzielen. Und dazu iſt notwendig, eine gute Rüſtung zu Lande und zur See. Wir haben dieſe Tradition des Nationalvereins bewahrt und wir müſſen ſie auch bewahren, gegenüber denjenigen, die uns immer zur Abrüſtung raten. Früher allerdings, als unſere Flotte einer dreifachen engliſchen Uebermacht gegenüber ſtand, da hörte man von jener Seite nichts von Abrüſtung. Erſt als Deutſch⸗ land dieſelben kräftigen Bezwinger des Meeres baute, als es im Be⸗ griff war, eine gleichwertige Flotte zu ſchaffen, da kam die eigentliche Anregung zur Abrüſtung. Wir würden uns aber an unſerem Volke, an unſerem Vaterland verſündigen, wenn wir dieſen Sirenen⸗ klängen Gehör ſchenkten. Das iſt keine Politik der Welterobe⸗ rung, ſondern nur eine Politik der Selbſterhaltung. Was haben wir denn überhaupt in den letzten 40 Jahren erobert. Wir haben nur das wieder genommen, was uns ſchon gehört hat und von Kolonien neu erworben, was andere übrig gelaſſen haben. In der Zeit, wo man die Deutſchen das Volk der Dichter und Denker nannte, da iſt England zu ſeiner Weltmacht gekommen. Wir waren zu nachdenklich. Erſt durch Bismarck haben wir eine tapfere Realpolitik erhalten und wir haben nun zu ſehen, daß wir auch in der Zeit der Maſchinen das Volk der Dichter bleiben, aber nicht nur Dichter. Wenn wir z. B. heute kämpfen für unſere Intereſſen am Bosporus, ſo tun wir das nicht, um Hans Dampf in allen Gaſſen zu ſein, ſondern wir wollen damit erringen, daß wir für unſere Induſtrie Abſatz haben, daß die auf bedeutende Höhe gekommene deutſche Induſtrie auch im Stande iſt, ihre Arbeiter weiter zu beſchäftigen. Und das ſollten die deutſchen Arbeiter bedenken, ehe ſie gegen unſere Auslandspolitik ſchimpfen, und ſie ſollten auch hinſehen auf die eng⸗ liſche Arbeiterſchaſt, die nicht darum ſorgt, daß es den Arbeitern aller Länder gut geht, ſondern die erſt für die eigenen Intereſſen eintritt und deshalb auch in Bezug auf Kolontal⸗ und Flottenpolitik eine andere Haltung einnimmt, als die deutſche Arbeiterſchaft. Das Deutſchtum auf dieſen Gebieten höher zu bringen, das ſollte Ziel und Endpunkt einer deutſchen Arbeiterbewegung ſein.(Bravo.) Auf kulturellem Gebiet haben wir zu kämpfen für die Geiſtesfreiheit. Dieſer Kampf iſt heftiger entbrannt deun je und zwar hauptſächlich durch die Beeinfluſſung der geii ſt i⸗ gen Freiheit, die von Rom ausgeht. Gegen dieſe Beeinfluſſun des geiſtigen Lebens wenden ſich nicht nur die evangeliſchen Krei Deutſchlands, ſondern auch die große Anzahl jener Katholiken, d zwar an ihrer Kirche hängen, aber nichts wiſſen wollen, von Jet die meilenweit entfernt ſind, von deutſchen Denken.(Sehr —— S enee Wir bekämpfen sicht den katholiſchen Glauben und wollen kei 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 14. November ſplitterung. der Mitbürger in konfeſſionelle Teile. Wie in unſeren Reihen bisher nationalliberale Männer ſich zuſammengefunden haben, um konfeſſionelle und wirtſchaftliche Gegenſätze auszugleichen, ſo ſoll das auch in Zukunft ſein; denn nur Katholiken und Proteſtan⸗ ten zuſammen, bilden das deutſche Volk und nur in gemeinſamer Arbeit kann etwas gutes erzielt werden für das Vaterland. Wir hoffen und glauben, daß die Entwicklung in unſerem Reiche auch noch einmal zu der von uns angeſtrebten Einigung führt. Aber ſolange eben noch eine ſchwarze Wolke von Süden her Deutſchland be⸗ roht, ſolange in Bayern noch der Terrorismus des Geiſtes herrſcht vonſeiten des Ultramontanismus, ſolange erwächſt uns die Pflicht uns zuſammenzuſcharen unter dem Banner des Liberalismus und zu kämpfen für uns und unſere Nachkommen. Leider hat es den Anſchein, als ob im deutſchen Volke die Ideale immer mehr zurücktreten müßten, hinter die kleinen wirtſchaftlichen Fragen, und wer einmal kandidiert hat für ein Parlament, der weiß, wie ungeheuer groß die Zahl derer iſt, die ihre eigenen wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen in den Vordergrund ihre Forderungen ſtellen, und wenn man nicht den einzelnen Intereſſengruppen ſagt, man werde im Parlament gerade dieſe Intereſſen vertreten, dann macht man ſich unpopulär. Aber man ſollte doch bedenken, daß alle einzelnen Grup⸗ pen nur ein Teil des großen Ganzen ſind, und daß man für alle gleich ſorgen muß, damit es dem ganzen gut geht. Der Arbeiter darf nicht verlangen eine Politik, die die Landwirtſchaft ruiniert, die Jandwirtſchaft nicht eine Politik, die den Handel ſchädigt. Wie wir der Argrar⸗Demagogie entgegen treten, die goldene Berge verſpricht, und nicht hält, genau ſo kämpfen wir für den Mittelſtand und für die Arbeiterſchaft. Daß wir auch gegenüber der Arbeiter⸗ ſchaft ein gutes Gewiſſen haben, das zeigt unſere Sozialpolitik, die ſelbſt Auguſt Bebel dem franzöſiſchen Sozialiſtenführer Jaures auf dem internationalen Sozialiſten⸗Kongreß zur Nachahmung empfohlen hat. In ſozialen, in wirtſchaftlichen und kulturellen Fragen wird unſere Partei auch weiter ſo arbeiten wie bisher.(Leb⸗ hafter Beifall). Nun wird behauptet, das Anſehen der Partei habe notgelitten egen der Schwächung der Mandate. Aber das iſt nicht der Fall. Bir haben heute noch ein moraliſches Plus von Anſehen, daß man ſich von Seiten der Reichsregierung bemüht, dieſes Anſehen für ſich zu gewinnen. Wir ſind eben ſo wenig Oppoſitionspartei wie Regie⸗ krungspartei, aber wir werden dem Rufe einer Regierung nicht fol⸗ gen, ſolange man nicht die von uns geſtellten gerechten Forderungen erfüllt. Wir ſtehen in einem ſchweren Kampf, aber das was wir ſchaffen, iſt Vaterlandsarbeit, und das, was uns zur Arbeit beſeelt, iſt die Liebe zum Vaterlande. Es iſt nur be⸗ dauerlich, daß ſo viele ſich von dieſer Arbeit zurückziehen. Es wäre zu wünſchen, daß wir wieder zurückkommen, auf jene Auffaſſung, daß ein Mann nicht wert iſt, in ſeinem Vaterland zu leben, wenn er nicht von ſeinem Wahlrecht Gebrauch macht. Jede einzelne liberale Stimme trägt bei zur Entwicklung des Vaterlandes Das iſt der Weisheit letzter Schluß. Gehen Sie hinaus aus dem Parteitag mit der Pflicht vor Augen, zu wirken für unſere Ideen, für das Nationale und Liberale und damit für Wohl und Glück unſeres Vaterlandes. Stürmiſcher, minutenlang anhaltender Beifall folgte dieſen, von warmer Vaterlandsliebe und echt liberalem Bewußtſein getragenen Ausführungen. Herr Stadtrat Kölſch⸗Karlsruhe daukte dem Redner im Namen aller Anweſenden für ſeine ausgezeich⸗ neten Darlegungen. Herr Landtagsabgeordneter Kölblin⸗Baden⸗Baden ſprach dem nationalliberalen und dem jungliberalen Verein Karls⸗ ruhe ſeinen Dank und Anerkennung aus, für ihre vorbildliche Arbeit im politiſchen Kampfe. Er gedachte dabei mit beſondere Anerkennung der früheren hervorragenden Führer, Dr. Binz und Dr. Ob⸗ kircher, die leuchtende Vorbilder ſelbſtloſer Arbeit waren und des neuen Führers Rebmann, dem alle diejenigen zu Danke verpflichtet ſeinen, die unter ſeiner Leitung im Parlament gearbeitet haben. Der Redner widmete ferner Worte der dankbaren Erinnerung den beiden hverſtorbenen Mitgliedern des Karlsruher natlib. Vereins, Schnetz⸗ ler und Scherer. Zum Schluſſe ſprach er die Hoffnung aus, daß der nationalliberale und jungliberale Verein Karlsruhe auch fernerhin eine fruchtbare Anregung geben möge, für das politiſche Leben im Lande und daß es ihnen gelingen möge, immer ſo wie heute die Par⸗ teifreunde um ihre Fahnen zu ſcharen. In das Hoch auf die beiden genannten Vereine ſtimmte die Verſammlung begeiſtert ein. Nicht unerwähnt ſeien auch die herrlichen Liedervorträge des Liederkranz⸗Quartetts, ſowie die Mitwirkung des Herrn Hofſchau⸗ ielers Korth⸗Karlsruhe, die beide ſehr viel zu dem ſchönen Ver⸗ auf des Abends beitrugen. **** Karlsruhe, 13. Nov. Die Hauptverſammlung begann heute morgen um 10 Uhr im Feſthallenſaale und er⸗ freute ſich wiederum eines ſehr ſtarken Beſuches. Herr Geh. Hofrat Rebmann eröffnete die Verſammlung namens des engeren Ausſchuſſes der nationalliberalen Partei Badens. Die ſtattliche Verſamm⸗ lung, die ſich heute zuſammengefunden habe, entſpreche der Wichtigteit der Dinge, die man zu verhandeln habe. Schon ſeit langer Zeit konzentriert ſich das Intereſſe der politiſchen Welt, insbeſondere auf uns Nationalliberale, auf die Richtlinien für die Partei. Dazu iſt der heutige Tag beſtimmt. Dem Vor⸗ ſchlag, zum 1. Vorſitzenden Herrn Landgerichtsdireltor Dr. Obkircher, zum 2. Vorſitzenden Landtagsabgeordneter Sänger, zum 1. Schriftführer Herrn Ernſt Frey, zum 2. Schriftführer Rechtsanwalt Thorbecke zu wählen, wurde freudig zugeſtimmt, beſonders freudig wurde es bezeichnet, daß Dr. Obtircher mit der Uebernahme des Vorſitzes dokumentierte, daß er nach wie vor teilzunehmen gewillit iſt, an der großen Arbeit der natlib. Partei, deren Führer er war. Herr Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher, mit ſtürmiſchem, anhaltendem Beifall begrüßt, übernahm den Vorſitz mit Worten des Dankes. In einer Anſprache entwarf der Redner ein kleines intereſſantes Bild von der politiſchen Lage bei uns und in England, Frankreich und Oeſterreich⸗-Ungarn. Wenn man hinüberſchaue nach England und die parlamentariſchen Kämpfe verfolge, die dort entbrannt ſeien, und die alten Grundfeſten des engliſchen Staates ein⸗ zureißen drohen, ſo könne man nicht davon reden, daß in Eng⸗ land auf politiſchem Gebiete nur Freud und Wonne wohnen, eben ſo wenig wie in Frankreich, wo der Radikalismus ſolche Formen angenommen habe, daß die Väter des Radikalismus gezwungen ſeien, nach bürgerlichem Muſter dem Radikalismus enkgegen zu treten. Auch in Oeſterreich⸗Ungarn, wo die nationalen Kämpfe zwiſchen Tſchechen und Deutſchen, Deutſchen und Ungarn kein Ende nehmen wollten, könne man nicht von Freude reden auf politiſchem Gebiet. Wenn man unſere Ver⸗ hältniſſe mit denen anderer Länder vergleiche, dann könnte man im erſten Augenblick meinen, es wäre bei uns beſſer, aber wenn man die Verhältniſſe mit nüchternem Geiſte betrachte, dann komme man zu der Ueberzeugung, daß die politiſchen Verhält⸗ Riſſe bei uns gerade ſo ſchlecht ſeien, als in England, Frank⸗ reich uſw. Ja die politiſchen Verhältniſſe im deutſchen Reiche haben ſich ſo verſchlechtert, daß alle vaterländiſch geſinnten Männer mit aller Kraft für Abhilfe ſorgen müßten. Um Mittel zu finden, in dieſem Suchen nach Abhilfe ſeien heute die Nationalliberalen zuſammengekommen. Es muß anerkannt werden, daß mit dem Zurückgang des Liberalismus auch die allgemeine politiſche Lage zurückgegangen iſt. Es entſpricht einer alten Gepflogenheit in unſeren Kreiſen, uch Derer zu gedenken, die nicht mehr zu uns kommen konnten, ie durch Tod von uns geſchieden ſind, bezüglich deren wir llen Anlaß haben, ihr Andenken hochzuhalten. Wir haben gehrere bedeutungsvolle Verluſte in den letzten Monaten zu verzeichnen gehabt. Vor allem muß genannt werden unſer alter Eckhard in Mannheim, der vor nicht allzulanger Zeit hoch betagt von uns gegangen iſt. Eckhard hat ſich in ſeinem langen Leben unendliche Verdienſte um den Liberalis⸗ mus und die nationalliberale Sache erworben. Er hat in früheren Jahrzehnten eine ungeheure und eine fruchtbare Tätig⸗ keit als Führer und als Redner der Partei im ganzen Lande entfaltet. Er iſt überall herumgekommen im Lande und hat die Fahne des Liberalismus hochgehalten und hat ſeine eigene Begeiſterung hineingetragen in alle Kreiſe des Volkes und da⸗ durch unſerer guten Sache unendlich gedient. Durch ſein hohes Alter konnte er an unſeren Tagungen nicht mehr teilnehmen. Aber wir wiſſen, daß er geiſtig unſeren Verſammlungen folgte und wir haben mit Freude wahrnehmen können, daß er mit der Entwicklung der Dinge in der Partei, die in den letzten Jahren ja ſehr bedeutungsvoll waren, regen Anteil genommen hat und daß er mit uns einverſtanden war. Wir widmen ihm Dank und Anerkennung über das Grab hinaus. In Mannheim haben wir einen weiteren Verluſt zu verzeichnen: Der frühere Landtagsabgeordnete Emil Mayer iſt nach langer, ſchwerer Krankheit hinübergegangen. Es war ihm während einer einzigen Landtagsſeſſion vorbehalten, als Par⸗ lamentarier ſeine Dienſte der Partei und dem Vaterlande zu widmen. Aber die Mannheimer und mit ihnen viele andere Parteigenofſen wiſſen, daß er lange Jahre hindurch in überaus treuer, emſiger und opferwilliger Arbeit der Partei gedient hat in einer Weiſe, der nicht genug gedankt werden kann. Auch ihm wollen wir ein treues Andenken über das Grab hinaus bewahren. Der Geh. Kommerzienrat Karl Ladenburg⸗Mann⸗ heim, der in früheren Jahren eine Landtagsperiode hindurch die Stadt Mannheim im Landtag vertreten hat, iſt hochbejahrt bon uns genommen worden. Er hat bei ſeinem hohen Alter in den letzten Jahren auch nicht mehr tätigen Anteil nehmen können an dem Leben der Partei. Aber er hat, das glaube ich zu wiſſen, regen Anteil genommen an allem, was die Partei betraf und wir haben auch ihm gegenüber Grund zur Dank⸗ barkeit und Anerkennung für das, was er für die Partei ge⸗ tan hat. Ein treues Parteimitglied, das ſeit langen Jahren wegen hohen Alters nicht mehr Anteil genommen hat an dem poli⸗ tiſchen Leben, Geh. Kommerzienrat Hummel in Mannheim, iſt in der gleichen Zeit verſchieden. Er war Mitglied der erſten Kammer und ein treuer Parteigenoſſe. Auch ihm wollen wir ein treues Andenken bewahren. Dann gedachte Redner auch des Hinſcheidens der Partei⸗ freunde Prof. Holzmann, Gutsbeſitzer von Schnitzfeld und des Oekonomierats Frank, deren Verdienſte um die Partei ge⸗ bührend würdigend. Herr Reichstagsabgeordneter Dr. Streſemann mit lebhaftem Händeklatſchen begrüßt, übermittelte die Grüße und die beſten Wünſche für die Tagung von der Geſamtparkei des Reiches und von der nationalliberalen Reichstagsfraktion. Wir ſtehen, ſo führte er dann aus, im Reiche in einer Schick⸗ ſalsſtunde der politiſchen Entwicklung. Die letzte Seſſion des ſogenannten Blockreichstags zieht heran, eines Reichstags, von dem man ſoviel erwartet hatte, und der jetzt doch wieder das alte Bild der Zerfahrenheit und Zerriſſenheit bietet. Die Tätigkeit dieſes Reichstages hat jetzt eine ſtarke Anſchwellung des Radikalismus gebracht, dies haben die Nachwahlen nur zu deutlich gezeigt. Der Regierung fehlt es an der nötigen Kraft und Energie, ſo müſſen die politiſchen Parteien die politiſchen Richtlinien geben. Das Zünglein an der Wage iſt hier die nationalliberale Partei. Bei ihr liegt die Entſcheidung. Auf drei Grundpfeilern ruht die nationalliberale Partei: auf der treuen Hingabe an die nationalliberale Idee, und in dieſer Hingabe ſind gerade die Badener im Reiche vorbildlich geweſen(Beifall) auf der Linken zur kulturellen und politiſchen Freiheit, auf dem Grundſatz der ausgleichenden Gerechtigkeit, auf den großen Gedanken, daß alle Arbeite nußbar ſein ſoll, dem geſamten deutſchen Volke.(Stürmiſcher Beifall.) Der verehrte Parteichef der badiſchen Nationalliberalen Herr Geh. Hofrat Rebmann mit begeiſtertem Beiſall begrüßt, ergriff hierauf das Wort zu einer groß angelegten Rede, die den lebhafteſten Wider⸗ hall fand und des öfteren durch lebhafte Zuſtimmungsäuße⸗ rungen unterbrochen wurde. Es iſt nunmehr ein Jahr verfloſſen, ſeitdem wir uns in Freiburg zu unſerer letzten Landesverſammlung zuſammen gefunden haben und es ſind zwei Jahre her, ſeitdem in Mos⸗ bach der damalige neue Parteichef, unſer Freund Obkircher, uns die Linie vorgezeichnet hatte, nach denen die Partei ihre Arbeit einzurichten haben ſoll. Es find dieſe zwei Jahre über uns hingegangen und in dieſen zwei Jahren iſt allerlei ge⸗ ſchehen, was uns Veranlaſſung gibt, bei uns einzukehren und zu prüfen, was von dem ſtandgehalten hat, was neues etwa aufzunehmen iſt, was in die Zukunft hineinführen ſoll. Zu⸗ nächſt haben uns eine ganze Reihe von politiſchen Ereigniſſen zu denken gegeben, zum Teil perſönlicher, zum Teil ſach⸗ licher Art. Zunächſt haben wir auf das ſchmerzlichſte— und ich bin wohl derjenige, der das am allerſchmerzlichſten empfindet— zu beklagen, daß unſer Freund Obkircher ſeine Stelle als Parteichef niedergelegt hat. Es iſt das ein überaus ſchmerzlicher Verluſt für die Partei. Wir ſehen ihn ja heute wieder in voller Kraft und Friſche und in voller Stärke ſeiner Ueberzeugung an ſeiner Stelle. Aber der Augenblick iſt jetzt gegeben, wo wir ihm zudanken haben, für das, was er der Partei geſchenkt hat, für die große Arbeit, die er geleiſtet hat, für alles, was er uns in dieſer Zeit geweſen iſt, ein Führer, eine Leuchte voran auf unſerer politiſchen Arbeit. Er, der mit ſeiner ganzen Kraft, mit der ganzen Perſönlichkeit, mit ſeiner inneren Wahr⸗ haftigkeit und Lauterkeit uns vorangegangen iſt, der unſer politiſches Leben geadelt hat, wie es ſelten geſchehen iſt, dem Manne danken wir von ganzem Herzen für das, was er uns geweſen iſt.(Debh. Beifall.) Der Engere Ausſchuß hat auch eine äußere Form für dieſen Dank geſucht. Er hat dieſen Dank aber noch weiter erſtreckt auf die zwei Vorgänger, die vor ihm an der Stelle geſtanden haben, auf unſere alten Führer Binz und Wilckens, und dieſe Nun hatten wir damals zu Beginn des Landtages und damals 1 4 drei Männer, die immer auf der Ehrentafel der national⸗ liberalen Partei in Baden ſtehen werden, haben wir geſtern in einmütigem Beſchluß des Engeren Ausſchuſſes zu Ehren⸗ mitgliedern des Engeren Ausſchuſſes ernannt und da⸗ mit ſie für alle Zeiten mit ihrer Arbeitskraft und mit ihrem Rat an unſere Partei und an die Organiſation unſerer Parte gebunden.(Lebh. Beifall.) 5 Und nun: Iſt das die Partei, die wir hier ſehen, die man 110 Jahr und Tag totgeſagt hat, von der wir von rechts und inks Leichenreden genug haben hören können und doch die Partei, von der auch mein Herr Vorredner geſagt hat, daß es die Gegner nicht unterlaſſen können, immer und immer wieder ſich um unſere Angelegenheiten auf das allergenaueſte zu bekümmern. Auch auf die heutige Tagung ſind hunderte und aberhunderte Blicke nicht bloß aus unſerer Partei, ſondern gerade auch von rechts und links gerichtet, um zu erfahren, was wir am heutigen Tage hier beſchließen. Und ich ſtimme vollſtändig überein in der Wertung, die mein Herr Vorredner dieſer Tat⸗ ſache gegeben hat: das eben liegt in der inneren Bedeutung unſerer Partei, vor allem aber in den idealen Zielen, die ſie immer hochgehalten hat und die ſie zu einer Partei machen, die nie und nimmer aus dem politiſchen Leben des deutſchen Volks verſchwinden kann. Sie bann zurückgedrängt werden, ſie wird aber insbeſondere mit elementarer Gewalt dann wieder an die Stelle geſchoben werden, an die ſie lange Jahre geſtanden hat, wenn einmal wieder ſorgenvolle notvolle Zeiten über unſer Volk hereinbrechen ſollten. Denn dann kann eben nichts und garnichts unſerem Volke wieder aufhelfen als das, was wir auf unſerer Fahne geſchrieben haben, die Liebe zu unſerem Vaterland, der Drang nach freiheitlicher Entwicklung aller unſerer Verhältniſſe.(Beifall.) Das iſt es, was in den ſchwerſten Zeiten unſer Volk, wenn auch nicht unter dem Namen der nationalliberalen Partei gehoben, neu geſchaffen hat, das iſt das, was auch in Zukunft in derſelben Weiſe immer und immer wieder wirken wird. Darum ſind die Gedanken, die wir als unſern Leitſtern haben, für unſer Voll Gedanken, die niemals ſterben werden und ſterben können, weil an ſie die Exiſtenz unſeres Volkes gebunden iſt. Und nun haben wir, und laſſen Sie mich das zunächſt er⸗ ledigen, die Arbeit eines Landtags hinter uns. Die Wahl hat uns ja in verminderter Zahl ins Rondell geſchickt und mit bangem Herzen konnte ja wohl mancher der Zeit entgegenſehen, da wir wiederum dort über die Geſchicke des Landes beraten ſollten. Es ſteht mir nicht an, zu loben, was dort geſchehen iſt. Das eine aber muß ichh ſagen; was wir alle mitgebracht haben, das war der ehr⸗ liche Wille zur Arbeit, der ehrliche Wille das zu machen, was in der Grenze unſerer Kräfte überhaupt geſtbanden hat. Und das haben wir denn auch getan. Es hat ſich dann die⸗ jenige Situation nach und nach ergeben, die ja in ganz Deutſch⸗ land und weit über die Grenzen unſeres Landes hinaus Gegen⸗ ſtand vielfacher Kritik geworden iſt, das man kurz unter dem Namen der Großblockpolitik bezeichnet hat, d. h. alſo, daß wir das Mandat in dem Sinne ausgeübt haden, wie die Mehrheit des badiſchen Volkes es geübt ſehen wollte, das wir den Willen ausgeführt haben, den es in der Wahl bekundet hat und der Wille ging dahin, daß ein Damm aufgerichtet werden ſoll gegen die Herrſchaft des Zentrums(Beifall). Das iſt ja ſchon vier Jahre früher geſchehen, aber es hat ſich damals die Situation im damaligen Landtag noch nicht zur vollen Klarhett herausgearbeitet; s muß alles eben auch ſeine Zeit haben, in der es reif wird. In dieſem Landtag ſind wir nun nach und nach und zuletzt mit vollem Bewußtſein, auch mit vollem Bewußtſein aller Folgen, in dieſe Politik eingetreten und haben ſie danach behandelt. Nun war die Situation die, daß man dieſem Fandtag vovausgeſagt hat, er werde politiſche Arbeit nicht leiſsen kön⸗ nen. Und nun hat ſich gezeigt, daß eine ſtarke arbeitsfreudige Mehrheit da war, die das Bedürfnis in ſich gefühlt hat, ihre Arbeits⸗ freudigkeit und Arbeitsfähigkeit zu erweiſen. Die Groß⸗ herzogliche Regierung hat im Anfange des Landtags dieſe Situation nicht erkannt. Noch bei der allgemeinen Finanz⸗ debatte, alſo bei der erſten großen politiſchen Ausſprache, die der Landtag gepflogen hat, iſt uns vom Regierungstiſch zu⸗ gerufen worden, wie es denn möglich ſein ſolle, wie wir Na⸗ tionalliberalen mit der Sozialdemokratie zuſammen das und jenes Geſetz fertig bringen werden. Noch damals beſtanden dort ſtarke Zweifel daran, ob dieſer Landtag arbeitsfähig ſein werde. Aber er iſt es geworden, er hat die Arbeit geleiſtet und die Regierung hat ſchließlich dieſe Arbeit ſich ganz ruhig gefallen laſſen und hat ſie hingenommen und der Landtag hat ſie geleiſtet in vollem Vertrauen, in vollem Zuſammenarbeiten mit eben dieſer Regierung und ſo haben die Tatſachen ein Anerkennt⸗ nis deſſen geſchaffen, was vorher auf theoretiſchen Wider⸗ ſtand geſtoßen iſt. Ich muß und will darauf verzichten, die Arbeiten des Landtags hier zu ſchildern. Ich bin unter poli⸗ tiſch gebildeten Männern, die den ganzen Verlauf verfolgt haben, und im großen und ganzen, wenn auch nicht mit allen Einzelheiten mit den Vorgängen vertraut ſind, die auf dem letzten Landtage ſich abgeſpielt haben. Laſſen Sie mich nur die Summe deſſen ziehen, was geſchehen iſt. Wir haben drei große Geſetze gemacht, jedes in einem großen Lebensgebiet unſeres Staates: ö Ein Schulgeſetz, das von gut liberalem Geiſt durchtränkt iſt, ein Steuergeſetz, das Gerechtigkeit und Maßhalten in ganz guter Weiſe verbindet, wir hatten endlich ein Gemeindegeſetz zuſtande gebracht, das einen wichtigen Fortſchritt auf dieſer Bahn ver⸗ kündet. Ueber die Einzelheiten dieſer Geſetze, die in Wirkſamkeit treten ſollen, kann ja hier nicht weiter geſprochen werden. Wir haben dann im übrigen insbeſondere in dem Budget des Landes diejenigen Geſchäfte erledigt, die für die Fortführung des Staatshaltes notwendig ſind. Da waren es beſonders zwei Schmerzenskinder, die uns oft genug den Kopf heiß gemacht haben, das eine waren unſere Staatsfinanzen, das andere waren unſere Eiſenbahnen. Q τπ⏑— Mannheim, 14. Novemver. Gegeral⸗AMuzeiger.(iittagblatt) nicht zum erſtenmal, ein Trauerlied ſingen hören von der Re⸗ gierungsbank über den Zuſtand der badiſchen Finanzen. Wir haben hören können, daß es mit den badiſchen Staatsfinanzen ſo ſchlecht ſtehe, als man ſich das denken könne, daß man infolge davon zu einer ganzen Reihe von Sparmaßregeln habe greifen müſſen, die, wenn auch nicht im ganzen, doch im einzelnen viel Anſtoß und viel berechtigte Unzufriedenheit hervorgerufen haben. Wir haben gegen die Grundauffaſſung uns gewendet und ch habe nicht blos als Fraktionsredner, ſondern auch namens der Budgetkommiſſion dagegen Verwahrung eingelegt, daß man die badiſchen Staatsfinanzen ſo ſchlecht hinſtelle, wie ſie gemalt worden ſind, ſo ſchlecht, daß man das Vertrauen auf die Zukunft verlieren müſſe und verlieren könne und das ſei etwas, was unter keinen Umſtänden geſchehen dürfe, daß man den Glauben an die wirtſchaftliche Kraft unſeres Landes, dem Glauben an die wirt⸗ ſchaftliche Zukunft und an das wirtſchaftliche Gedeihen unſeres Landes nie und nimmer aufgeben dürfe und daß dazu auch gar kein Grund vorhanden ſei. Nun haben wir vor wenigen Tagen, und ich darf das ja ſagen, ohne viel zu reden, was ich nicht reden darf, den neuen Finanzminiſter im landſtändiſchen Ausſchuß gehört und ich darf ja wohl ſagen: Es waren hier andere Töne, als die, die früher von der Regierungsbank her geklungen ſind. Der neue Mann hat den vollen ſchweren Ernſt unſerer Finanz⸗ lage ganz richtig erkannt und ganz richtig bezeichnet; aber von der Hoffnungsloſigkeit, von der wir früher zu hören bekamen, haben wir nichts mehr gehört. Friſch und fröhlich hat er er⸗ klärt, er wolle ſich an die Arbeit machen mit gutem Zutrauen auf des Landes Kraft, daß auch wieder andere Zeiten für unſere badiſchen Finanzen kommen wollen. Und ich kann dem Mann von uns aus nur Glück auf dieſe Arbeit wünſchen, unſerer Unter⸗ ſtützung ſoll er ſicher ſein, wenn er auf dem Weg ſo weiter geht, wie er ihn beſchritten hat.(Beifall.) Das zweite Schmerzenskind ſind die Staatseiſenbahnen. Auch daß brauche ich nicht viel zu ſagen. Sie ſind ja über das Einzelne, was uns drückt, unterrichtet. Ich will mich auch auf die Diskuſſion von Einzelfragen nicht einlaſſen, ſondern ich wende mich an die Hauptſache: Was wird, was kann das Schickſal unſerer badiſchen Staatseiſenbahnen ſein? Es ſind ja verſchiedene Möglichkeiten denkbar: Die Möglichkeit, daß unſere Staats⸗ eiſenbahnen ſich in einem großen Reichseiſenbahnnetz auflöſen. So wie die Verhältniſſe einmal geworden ſind, muß man dieſen Gedanken als unmöglich betrachten, weil der große Staat Preußen auf die Einnahmen aus ſeinen Staatseiſenbahnen nicht verzichten kann. Das zweite iſt eine Art Vertrag, eine Art Zuſammen⸗ ſchluß mit norddeutſchen Bahnen nach dem Muſter von Heſſen. Das wollen wir aber einmütig ablehnen(Beifall); da haben doch unſere nächſten Nachbarn im Norden gar zu trübe Erfah⸗ rungen gemacht, die wollen wir uns zur Lehre dienen laſſen. Es iſt auch nicht notwendig, daß das geſchieht. Es hat ſich unterdeſſen ein anderer Weg gefunden, ein Weg, der uns gangbar erſcheint. Das iſt der, daß nach und nach durch Einzelverträge zwiſchen den einzelnen Staatseiſenbahnen die Annäherung an den Reichseiſenbahngedanken erreicht wird, durch Verträge im einzelnen, die den einzelnen Staatseiſenbahnen innerhalb der Grenzen, die ſie nun einmal haben, bis zu einem gewiſſen Grade die Selbſtändigkeit wahren und nur eine Art von föderativem Zuſammenſchluß der deutſchen Eiſenbahnen herſtellen. Einzelne derartige Verträge haben wir ja ſchon abgeſchloſſen. Der erſte war derjenige, den wir unter dem Namen Eiſenbahntarifreform kennen gelernt haben. Der uns aber als ſolcher nicht viel Freude gemacht hat. Einen weiteren Schritt auf dem Wege haben wir in der Frage des Staatswagenverbandes. Weitere Ver⸗ träge dieſer Art ſtehen noch bevor. Wenn man nun die in ihrer Geſamtheit auffaßt, und das Ziel betrachtet zu dem ſie hin⸗ ſtreben, ſo ſehen wir, daß dieſes Ziel einmal in der föder ativen Grundlage dieſer Verträge, die die Wahrung der Selbſtändigkeit, ſoweit ſie überhaupt noch möglich iſt bei Verträgen, in dem Maße wie wir es wünſchen müſſen, geſtattet. Wir ſehen aber gleich⸗ zeitig eine Vereinheitlichung und Vereinfachung des ganzen Eiſen⸗ bahnweſens in Deutſchland in dem Grade, wie ſie zunächſt mög⸗ lich iſt und wir ſehen, daß weitere Schritte noch getan werden können und wir haben darum nach dieſer Seite hin dem Vor⸗ gehen unſerer Eiſenbahnverwaltung unſern Beifall zollen können. Ein anderes Ding iſt es aber mit den unmittelbaren Ereigniſſen unſerer Eiſenbahnen und man mag ja dabei denken, wie man will, man kommk an dieſer Seite der Frage nicht vorbei. Nun iſt es ja zweifellos, daß in den letzten Jahren hier die Dinge nicht ſo geweſen ſind, wie wir ſie gewünſcht hätten. Insbeſondere iſt das Jahr 1908 ein ſchwarzes Jahr geweſen, das unſere Eiſenbahnerträgniſſe auf einen Tiefſtand gebracht hat, wie er noch niemals da war, nicht ohne Schuld der Regierung.(Sehr richtig.] Wir haben mit voller Deutlichkeit darauf hingewieſen, daß dieſe Zahlen wie ſie das Jahr 1908 geliefert hat, nicht ohne Zwang zuſtande ge⸗ kommen ſind, daß ſie den wahren Ergebniſſen nicht entſprechen, daß deswegen auch nicht die Folgerungen daraus gezogen werden durften, die damals gezogen worden ſind. Das folgende Jahr 1909 zeigt uns ein ſtarkes Anſteigen unſerer Eiſenbahneinnahmen und was wir bisher vom Jahre 1910 wiſſen, zeigt uns, daß die Entwicklung in derſelben Richtung weiter geht, ſodaß wir mit aller Zuverſicht hoffen dürfen, daß vor allem mit der Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, wie ſie jetzt nach und nach, wenn auch viel zu langſam, in Gang kommen, auch die Ein⸗ nahmen aus unſeren Eiſenbahnen nicht nur auf den normalen Stand zurückkehren, ſondern, daß ſie auch zu einem kleinen Teil wieder das Wachstum zeigen, an das uns die Ergebniſſe früherer Jahre gewöhnt hatte, ſodaß wir alſo hier nicht ohne gute Hoff⸗ nung in die Zukunft ſehen können. Wen wir nun ſo das ganze überblicken, können wir ruhig von uns ſagen, daß auf dieſem Landtag nützliche Arbeit für das Land geleiſtet worden iſt und dieſe Tatſache müſſen wir immer und immer wieder ausſprechen, denn in ihr iſt ſchon die eine große Rechtfertigung dafür enthalten, daß wir den Schritt getan haben, der auch in unſeren Reihen ſoviel Tadel enthalten hat, daß wir dieſe Arbeit zuſammen mit der Sozialdemokratie getan haben. Es iſt zur Evidenz erwieſen, daß man mit dieſer Partei prak⸗ tiſche Arbeit leiſten kann. Das was bisher noch nirgends noch in keinem Einzelſtaat und noch nicht im Reiche möglich war, hier iſts geſchehen und zwar in erſter Linie deshalb, weil die Sozialdemokratie ſich mit großer Mäßigung an die Arbeit ge⸗ zil ſie ſich der vollen Verantwortung bewußt war, die und das iſt die Partei, die von ſich ſagt, daß ſie mit der Einleitung dieſer Politik übernommen hat. Ich meine, die Tatſache, daß wir das Zentrum ausgeſchaltet und mit der Sozialdemokratie nützliche gute Arbeit geſchafft haben, das iſt die allerbeſte und kräftigſte Verteidigung für die Richtigkeit der Politik, die wir eingeſchlagen haben(leb⸗ hafter Beifall). Ich darf auch da ſagen, daß nach dieſer Seite die Landtagsfraktion vollſtändig einmütig geweſen iſt, und in dieſer haben wir doch recht viel weit rechts ſtehende Leute. Aber ſie haben auch in der Einzelheit erkannt, daß der Schritt, den wir getan haben, richtig war und zum Wohl des Landes ausge⸗ ſchlagen hat. AUnd wenn wir doch einmal dabei ſind, will ich auch noch das eine ſagen: es hat ſich ein vollſtändig einmütiges Zuſammenarbei⸗ ten mit den Jungliberalen ergeben. Die Zeiten ſind ja noch nicht lange vorbei, wo man den Jungliberalismus auf man⸗ chen Seiten als den Pfahl im Fleiſche der nationalliberalen Par⸗ tei gefunden hat, als einen unangenehm wirkenden und reizenden Fremdkörper. Die Zeiten ſind überwunden und ich darf das heute nach allem, was ich jetzt weiß und ich weiß einiges von dieſen Dingen, ſagen, daß wir in allen großen Dingen vollſtändig einig ſind(Beifall), einig und geſchloſſen in allen Hauptfragen. Ich muß ferner noch anerkennen, daß wir in den Jungliberalen ein ſtrebſames, rein arbeitſames, 75 kräftig voranſchreitendes Element in unſerer Partei ſehen dürfen. Dieſer Einheit wollen wir uns freuen als eines guten Zeichens für künftige Zeiten, für das wei⸗ tere Voranſchreiten unſerer Partei auf dem Wege geſunder Ent⸗ wicklung(Beifall). Dieſer Entwicklung ſtehen aber die äußeren Verhältniſſe nicht günſtig gegenüber. Unſer Volk hat in breiten Schichten mit ſchweren Sorgen zu kämpfen. Noch laſtet die Kriſe des Wirtſchaftslebens, wenn auch ihr Höhepunkt überwunden zu ſein ſcheint, ſchwer auf manchen Erwerbsſtänden, insbeſondere auf un⸗ ſerem Mittelſtand und in dieſem Mittelſtand iſt es das Bauhandwerk, das durch das Niederliegen der gewerblichen Tätigkeit auf das allerſchwerſte bedrückt und in ſchwerer Sorge iſt. Es hat unter dieſem wieder der Stand der Hausbeſitzer immer noch ſchwere Klagen zu erheben, weil er ſich bedrückt fühlt durch die Folgen der Geſetzgebung, nicht auf ſtaatlichem Gebiete, ſondern auf kommunalem Gebiete. Der letzte Landtag hat nun ein Gemeindebeſteuerungsgeſetz geſchaffen, von dem zu hoffen iſt, daß es den ſchweren Lagen auf dieſem Gebiete Abhilfe ſchaffen wird, ſo daß, wenn auch nicht volle Zufriedenheit, doch wenigſtens eine Abnahme der Unzufriedenheit auf dieſem Gebiet ſich einſtellen wird. In ſchweren Nöten iſt auch unſere Landwirtſchaft, nicht weil es ihr an ſich ſchlecht geht, im Gegenteil, ſie hat in den letzten Jahren gute Zeiten durchmachen dürfen und das erkennen unſere Landwirte gern und freudig an. Aber nun hat die rohe Naturgewalt eingegriffen und über unſer Rheintal ſchwere Ueberſchwemmungen heruntergehen laſſen und infolge dieſes Sommers ſind ganz beſonders die weinbautreibenden Gegenden unſeres Landes in ſchwerer Not. Es ſind Millionen und Millio⸗ nen unſerem Volke durch die ſchlechte Weinernte entgangen und die bittere Not ſchaut in unſeren Weinbau treibenden Gegenden in gar manches Haus hinein. Wir wollen nicht bloß unſer Mit⸗ gefühl für unſere badiſchen Winzer, die ſo ſchwer zu ſorgen haben, ausſprechen, ſondern auch ausſprechen, daß wir bereit und damit einverſtanden ſind, daß der Staat mit kräftiger Hand hier eingreift(Beifall). Wir begrüßen es daher, daß Miniſter v. Bodman in dieſen Tagen in den weinbautreibenden Gegenden ſelbſt ſich mit den Winzern in Verbindung ſetzen und hören wird, wie und wo zu helfen iſt. Auf einem anderen Gebiete hat er auch einen Schritt getan, den wir wohl begrüßen können. Es iſt insbeſondere in den Städten, namentlich den Großſtädten, aber auch auf dem Lande draußen die Fleiſchteuerung zu einer Sorge angewachſen, nicht bloß für die einzelne Familie, für den einzelnen Familienvater, der nicht mehr weiß, wie er das Geld für Fleiſchnahrung aufbringen kann, ſondern auch zu einer Sorge, die an die Geſundheit unſeres Volkes greift. Wir können nicht ruhig zuſehen, wie ſo große Teile unſeres Volkes auf einen weſentlichen Teil der guten Nahrung, der Fleiſchnahrung, ver⸗ zichten ſoll. Ich weiß wohl, daß die Landwirtſchaft an hoen Fleiſch⸗ preiſen ein Intereſſe hat. Aber es iſt mir auchaus den Kreiſen der Landwirtſchaft mit voller Deutlichkeit geſagt worden, daß die Landwirtſchaft noch viel weniger ein Intereſſe daran hat, daß der Fleiſchverbrauch ſo eingeſchränkt wird, daß es zuletzt auch auf die Landwirtſchaft zurückfällt. Insbeſondere iſt auch in den Kreiſen unſerer Landwirte das Gefühl der Billigkeit vollſtändig lebendig, das ſich ſagt, daß man nicht einen Volksteil zugunſten des anderen ſo erheblich not⸗ leiden laſſen kann. Darum begrüßen wir eben mit lebhafter Freude, daß es dem Miniſter des Innern gelungen iſt, unſere Grenze wenigſtens zu einem kleinen Teil zu öffnen und wenigſtens den Verſuch zu machen, der ſchwerſten Not abzuhelfen, auch noch von dem Standpunkt der inneren Wahrhaftigkeit aus. Es hat ja auch den Anſchein gehabt, als ob die Seuchengeſetzgebung— um deren Ausführung handelte es ſich dabei— dazu benützt werden ſolle, ſuplementär der Zollgeſeßgebung unter die Arme zu greifen. Das ſteht nicht in dem Seuchengeſetz und ſoll auch nicht hinein⸗ gelegt werden. Auch aus dieſem Grund begrüßen wir die Durch⸗ brechung und begrüßen es auch, daß der erbitterte Widerſtand des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſters an dieſer Stelle offenbar unter Einwirkung des Reichskanzlers gebrochen worden iſt. Wenn das die Ereigniſſe des Landtags ſind und diejenigen Fragen, die ſich unmittelbar daran knüpfen, ſo ſind ſeither mehrere Ereigniſſe durch das Land gegangen, die die politiſche Welt und insbeſondere uns auf das lebhafteſte in Anſpruch genommen haben. Und zwar war es gerade die badiſche Großblockpolitik, die im Mittelpunkt der Erörterung geſtanden hat an 2 Stellen, in Magdeburg und in Kaſſel. An beiden Stellen ſind die Geiſter hart und feſt aneinander geraten und doch wieder welcher Unter⸗ ſchied. In Magdeburg ſind die Reviſioniſten äußerlich unterlegen, aber innerlich ungebrochen ſind ſie vom Kampfplatz weggegangen, ſo ungebrochen, daß ſie ſofort erklärt haben, wir kehren uns nicht an den Parteibeſchlüſſen, wir werden dasjenige auch in Zukunft tun was wir als recht erkannt haben. Darüber iſt es in Magdeburg zu erbittertem Streit gekommen. Aeußerlich verſöhnt, aber in⸗ nerlich geſpalten, iſt die Sozialdemokratie von dieſem Parteitag weggegangen, mit ſchwerem, freſſendem Unfrieden im Innern, ein Unfrieden, der heute noch aufflammt in leidenſchaftlichem Haſſe von Genoſſen gegen Genoſſen. Was wir in den letzten Tagen wieder haben erleben können, die Art und Weiſe, wie der„Vor⸗ wärts“ und die„Leipziger Volkszeitung“ ſich über unſere badiſchen Sozialdemokraten Kolb und Frank geäußert haben, das geht faſt über das hinaus, was menſchliches Empfinden noch als er⸗ träglich anſieht: Das iſt die Partei, die ſo gern mit den Worten ſpielt: Egalite, Fraternits, Liberts. Das iſt die Brüderlichkeit, ſie die Trägerin dem Achſelzucken abgetan worden, ſo daß man nach Frage ſchon als erledigt anſehen darf. Nun kommt aber daran denken, daß die heutige konſervative Parte einer neuen, höheren und beſſeren Kultur ſei. In ſchwer frieden ſind ſie von Magdeburg auseinander gegangen, ein frieden, von dem man nicht abſehen kann, zu welchen Folge führt. Nun war dieſelbe Frage, die an den Magdeburger Pa tag geſtellt worden iſt, auch an den Kaſſeler Parteitag ge und hat einen erheblichen Teil des Intereſſes in Anſpruch get men, wenn ſie auch nicht in demſelben Maße in dem Mitte der Verhandlungen geſtanden hat, wie in Magdeburg. Das Ergebnis unſerer Kaſſeler Verhandlungen, wo Mann gegen Mann und Auge in Auge unſere Kämpfe m führten, iſt das geweſen, daß ſich doch in weiten Kreiſen Partei und zwar, wie ich aus vielfachen peſönlichen Beſprechu weiß, in viel weiteren Kreiſen, als das in der Diskuſſion 3 Ausdruck gekommen iſt, das Verſtändnis und auch eine ge Art von Billigung für dasjenige nach und nach herausgebildet hat, was wir hi Baden getan haben. Vor allem aber hat dieſe Frage an der Ei keit unſerer Partei nichts geändert. Wir ſind in Kaſſel zuf, getreten mit dem beſten Willen, dieſe Ginigkeit in d tei mit allen Mitteln und mit ganzem Herzen zu wahren haben wir getan und das ſei uns das große Ergebnis die Es hat ſich ja nicht nur gekleidet in den ſachlichen Zuſemmen der Meinungen, ſondern vor allem auch in die Zuverſicht Weg, den unſer Führer Baſſermann dort gewieſen der Leuchte die er für die Partei aufgeſteckt hat und der alle freudig zugeſtimmt haben. So ſind wir mit einem tigen Gewinn an innerer Kraft von dieſer Da gegangen, und dieſe innere Kraft wollen wir nun auch b. wirken laſſen. Wenn nun mir erſt geſtern ein Blatt gur gekommen iſt, das in einer nicht weiter zu beſchreibenden der Arbeit unſeres Parteichefs Baſſermann Kritik ü man das mit dem Gedanken eben hinnehmen, daß es eben großen Partei Miſtfinken gibt, die es nun einmal nicht können, ihren Unrat da abzuladen, wo ſie Platz dafür Gemeinſchaft wollen wir mit dieſen nicht haben u⸗ das auch in Kaſſel mit aller wünſchenswerten Deutlich druck gebracht.(Lebhafter Beifall.) Heute ſtehen wir nun vor der Frage: Wohin ſoll unſer Weg gehen? Das Hauptintereſſe wird ſich dieſesmal nicht auf di Landespolitik zu lenken haben, ſondern auf die 9 wahl von 1911. Die nächſten Reichstagswahlen v ja unter Verhältniſſen, die ihnen eine beſondere Wicht legen. Es iſt das Gefühl unter uns ganz allgemein verb es ſo, wie es bis jetzt gegangen iſt in den letzten weiter gehen kann.(Beifall.) Darum erwarten alle P die Reichstagswahlen eine Klärung nach der einen Richtung bringen werden. Was wir zu tun haben, mit aller Deutlichkeit geſagt worden. Ich meine, Baden können für uns die Richtlinie, die dor gezogen hat, glatt und in vollem Umfang zu der un (Sehr richtig!) Er hat dort den Grundſatz aufgeſtellt: die Sozialdemokratie, Kampf gegen das Zentrum, K gegen die Konſervativen, möglichſtes Zuſammengehen mit de liberalen. Er hat damit die vom Kanzler ausgegebene Sammlungspolitikzurückgewieſen(Beifall.) Wie dann dazu, dieſe Sammlungspolitik uns zu empfeh haben nach dem Scheitern des Bülowblocks die ſog. Reit reform über uns ergehen laſſen müſſen, über die heute nicht beſteht, daß dieſes Werk durchaus mißglückt iſt, vo dem Grund, weil ihm der Sinn für die ſoziale Gerechtigkeit ohne den eine gute Geſetzgebung nicht mehr gemacht werden Es fühlen ſich die weiteſten Kreiſe beſchwert durch die Unger keit, die dieſem Geſetz anhaftet, es fühlen ſi Stände vor allem beſchwert durch die Steuern, die laſten und unſern Handel und Induſtrie ſchwer bele mehr hemmen. Dieſe Unzufriedenheit iſt zu elemen gekommen und hat ihren Ausdruck in den Erſatzwahlen uns getroffen haben, gefunden, aber auch die, welche link ſtehen, und die, welche rechts von uns ſtehen. Hier hat einmal gezeigt, daß der ſozialdemokratiſche Stimmze abgegeben wird, ſeine Grundfarbe geändert hat dahin mehr das Bekenntnis zu einer Weltanſchauung iſt, ſonde ſtrument jeglicher Unzufriedenheit iſt.(Sehr richtig Aber immerhin ſind das Wetterzeichen und Sturmzeichen dafür geweſen, daß es im deutſchen Volke grollt. dieſer Finanzreform ſuchen nach einem, der ihnen die Folgen, die das deutſche Volk zweifellos über herabbringen wird, von ſich abzuwälzen und dazu ſi gut genug.(Sehr richtig!) Das wollen wir nicht und nicht.(Lebhafter Beifall.) Und deswegen hat ſchon Bafſer Kaſſel für die Geſamtpartei dieſen Gedanken abgeleh deutſche Volk hat ſein Urteil darüber auch ſchon geſpro halb der allerengſten Kreiſe iſt der Gedanke der Samm wie Baſſermann geſagt hat, von dem deutſchen Volke Großh. badiſche Regierung (Heiterkeit) und trägt uns von neuem dieſen Gedan ſpricht in der„Karlsruher Zeitung“ aus, es ſei die M Großh. Regierung, daß für die kommenden Reichstags Zuſammengehen aller bürgerlichen Parteien zur Bek Sozialdemokratie empfohlen werden ſoll. Für uns in dieſe Sache noch einen ganz beſonderen Beigeſchmack es: Sammlung aller bürgerlichen Parteien zur Bekä Sozialdemokratie? Das heißt, wenn man es wörtli wir mit den Linksliberalen, mit den Konſervativen un Zentrum zuſammengehen ſollen. Man darf ja das und darf nur noch den Schluß dabei ins Auge faſſen daß das wider unſere Natur geht.(Sehr richtigl) das nicht, auch nicht auf den wohlmeinenden Rat der rung hin. Es hieße die Natur unſerer Partei verleug wir ein Zuſammengehen mit dem Zentrum irgend! Die Angel, um die ſich immer alles gedreht hat, Baden der Kampf gegen das Zentrum. Wenn nun die Konſervativen mit in Frage kommen, ſo muß man denken, daß im Reich die nationalliberale Partei lange der konſervativen Partei zuſammgen gearbeitet ha dasjenige iſt, was ſie noch vor 10 und 20 Jahren in ihr der Bündler den Taktſtock führt. Bei uns in Baden kommt noch etwas anderes hi ſich ſo eng und unauflöslich mit dem Zentrum zuſam daß das für uns eine Gruppe geworden iſt, aus der einen Teil herauslöſen könnten, auch wenn wir das lange die konſervative Partei in Baden ſich in dieſe dung mit dem Zentrum befindet, kann von einem Zu mit ihr keine Rede ſein.(Lebhafter Beifall.)“ daß dieſes Zuſammengehen nun auf ewige Zeiten b Wir haben es in früheren Zeiten mit gutem Gewiſſ⸗ ſehen, wie andere Parteien ganz ähnlich gehandel badiſchen Demokraten haben jahrelang Hand in Zentrum geſtanden und dabei ihre guten Geſchäfte man ſie heute darauf anredet, ſo ſagen ſie, das ſei um eine großes freiheitliches Werk zu erringen gleiche und direkte Wahlrecht. Ich will daran nie aber die Tatſache, daß die Demokraten ſich a 22 teien i 0 te nichts meh „Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 14. Novemder. ans die Freiheit wahren, bei geänderten Verhältniſſen wieder ein⸗ mal etwas Aehnliches zu tun, wenn die politiſchen Verhältniſſe es berlangen, wie es in der Vergangenheit geſchehen iſt. Wir laſſen ius diejenige Freiheit nicht nehmen, die jede Partei ſich vorbehält, hre Bündniſſe ſo zu wählen, wie es der Zweck der Stunde gebietet. Beifall.) Aber im jetzigen Augenblick iſt die Lage ſo klar, wie ſie baum heute klarer ſein könnte. Auch ſwenn wir, wenn der arteichef, wenn der engere Ausſchuß, wenn dieſe ganze Verſamm⸗ Ang, wie ſie hier iſt, beſtimmen wollte, wir wollten mit dem Zen⸗ ſie Wähler zu bringen, um ſein Schickſal zu erfahren.(Heiter⸗ geit.) Sie würden einfach glattweg die Heeresfolge verweigern. Inſere Partei hätte dann einen unheilbaren Riß in ihrem Innern. ir ſind aber nicht dazu da, das zu ſchaffen, ſondern wollen, ge⸗ agen von der Ueberzeugung unſerer Wähler und Anhänger, unſer imt ausüben, und dies weiſt uns einen guten und ſicheren Weg. die Sammlungsparole wäre alſo für uns Selbſtmord und vürde nur dem Zentrum und den Konſervativen die Stellung eſtigen, die ſie heute wider gutes Recht und wider unſere politiſche eberzeugung im Reiche beſitzen. Das wollen wir nicht tun. Nun hat ſich vor wenigen Tagen der Vorſtand der konſervativen Partei zin uns gewandt— alſo hinter dem Reichskanzler, hinter der badiſchen Regierung, kommt nun der Vorſtand der konſervativen Partei in Baden(Heiterkeit)— und ſchickt uns einen Brief, borin er ſchreibt: Wie Euer Hochwohlgeboren aus der Preſſe er⸗ n haben werden, hat der erweiterte Landesausſchuß der kon⸗ tiven Partei Badens in ſeiner Sitzung vom 25. Oktober Moſſen, für die künftigen Reichstagswahlen ein Zuſam⸗ ſngehen der hürgerlichen Parteien zur Bekämpfung der Rialdemokratiſchen Partei anzuſtreben(Zwiſchenruf: Sehr gnä⸗ ig). Demzufolge geſtatte ich mir, bei der Leitung der natio⸗ Hiberalen Partei anzufragen, ob bei derſelben die prinzipielle Beneigtheit zu einer Ausſprache beſteht, aus der ſich erſehen läßt, hund unter welchen Modalitäten eine ſolche Verſtändigung öglich iſt.“ Da dieſer Brief noch nicht volle Klarheit über die Sachlage geſchaffen hat, iſt von der Parteileitung angefragt wor⸗ en, ob die konſervative Partei bei dieſem Vorſchlag unter allen mſtänden an eine Einbeziehung auch der Zentrumspartei in nieſem Zuſammenhange gedacht habe, ferner ob auch der Leitung er fortſchrittlichen Volkspartei ein ähnlicher Brief geſchickt wor⸗ n ſei. Darauf iſt die Antwort erfolgt, man habe der Zen⸗ kumspartei denſelben Vorſchlag gemacht und man werde uch im gleichen Sinn an die Leitung der fortſchrittlichen Volks⸗ axei herantreten, wenn erſt die Verhandlungen mit den beiden ſroßen Gruppen des Landes zu einem Ergebnis geführt hat Heiterkeit). Danach ſcheint das bis heute noch nicht der Fall ge⸗ veſen zu ſein. In der geſtrigen Sitzung des engeren Ausſchuſſes haben wir leſen Vorſchlag ausführlich beraten und ſind zu einem vollſtän⸗ inmütigen Beſchluſſe gelangt. Der Beſchluß geht dahin, der rbativen Partei zu erwidern, daß von der nationalliberalen rtei Badens bei den bevorſtehenden Reichstagswahlen die aialdemokratiſche Partei bekämpft werden wird, aber auch das intkrum und daß wir daher nicht in der Lage ſind, ein Zu⸗ imengehen von Parteien mitzumachen, woran das Zentrum eiligt iſt.[Lebhafter Beifall)—— ch freue mich von ganzem Herzen, daß Sie dieſem einmütigen Beſchluß des engeren Ausſchuſſes in dieſer lebhaften Weiſe ihre Zuſtimmung geben. Nachdem was ich im allgemeinen über die Sammlungspolitik ſchon geſprochen habe, erübrigt ſich ein Ein⸗ gehen auf weitere Einzelheiten. Es iſt Ihnen aber vielleicht noch on Wert zu hören, was unſer Parteiführer Baſſermaun mir über dieſe Frage geſchrieben hat: Der Vorſchlag der Konſer⸗ tiven überſieht, daß die nationalliberale Partei wie nahezu berall, ſo auch in Baden, im Kampfe mit der Sozialdemokratie lerſeits und im Kampfe gegen das Zentrum andererſeits ſteht. in Aufgeben dieſer beiden Kampfſtellungen iſt aus nationalen, liberalen und aus Gründen der Selbſterhaltung der Partei, die eine Notwendigkeit für unſer Vaterland iſt, unmöglich.(Lebhafter haltender Beifall.) Dieſe Frage dürfte für immer erledigt n. Ich ſtelle alſo feſt, daß der engere: Ausſchuß, wenn er den Borſchlag der Konſervativen ablehnt, hier die volle ein⸗ mütkige Zuſtimmung der Landesverſammlung ge⸗ funden hat, nicht bloß mit der Ablehnung, ſondern auch mit der gründung(Beifall)ß. Im Zuſammenhang mit der von der badiſchen Regierung pfohlenen Sammlungspolitik, ſteht nun der Fall, daß ein höherer Verwaltungsbeamter plötzlich verſetzt worden iſt, weil er nach der Mitteilung der Karlsruher Zeitung, nach der offiziellen Aeußerung der badiſchen Regierung ſich von dieſer Regierung ausgegebenen Parole der Sammlung Gegenſatz geſetzt hat. Er iſt alſo wegen eines politiſchen Vor⸗ Partei in vollem Einklang befindet. rum zuſammengehen, ſo brauchte man dieſen Beſchluß nur vor kommniſſes verſetzt worden, bei dem er ſich als Mitglied unſerer Partei genau in dem Sinn ausgeſprochen hat, indem auch die heutige Verſammlung die Richtlinie unſeres heutigen Vorgehens feſtgelegt hat, der ſich alſo mit den Grundauffaſſungen unſerer Dieſer Vorgang hat leb⸗ hafte Beunruhigung hervorgerufen und vielfache Mißbilligung erfahren. Wie liegt nun die Sache in Wirklichkeit? Der berſetzte Beamte iſt Verwaltungsbeamter und es handelt ſich darum, feſtzu⸗ ſtellen, hat die Gr. Regierung ein Recht gehabt, mit dem, was ſie getan hat. Wir haben mit dem Landtag 1907 gehört, wie ſich der Miniſter v. Bodman über dieſe Frage grundſätzlich geäußert hat. Er verlangte, daß die politiſchen Beamten, das ſind alſo die unmittelbaren Verwaltungsbeamten, die Politik der Regie⸗ rung zu vbertreten hätten. Dieſe Aeußerung iſt von keiner Seite angefochten worden, damit iſt alſo die Auffaſſung beſtätigt wor⸗ den, daß die Regierung das Recht hat, von ihren politiſchen Be⸗ Beamten nach Außen die Vertretung der Politik der Regierung zu berlangen. Wenn wir uns nach Außen umſehen, ſo finden wir, daß dieſer Grundſatz nirgend ſchärfer und rückſichtsloſer gehandhabt wird, als gerade im demokratiſchen Gemeinweſen (Sehr richtig.). Auch Pfarrer Lehmann, der fortſchrittliche Führer, hat ſich in ſeiner Schrift über das Beamtenwahlrecht mit außerordentlicher Schärfe und Genauigkeit in dem Sinne ausgeſprochen, wie Miniſter v. Bodman gehandelt hat. Das iſt der allgemeine Standpunkt, der dieſer Sache gegenüber einzu⸗ nehmen iſt, woraus zu folgern iſt, daß das Maß der Vorwürfe, die dem Miniſter Bodman gemacht worden ſind, ganz erheblich über das hinausgeht, was ſich mit Recht noch vertreten läßt. (Beifall.) Nun hat ſich aber aus dem ganzen heraus eine Stimmung gebildet, die über den Rahmen deſſen hinaus geht, wozu der Vorfall an ſich ein Recht gegeben hat. Die Beamten haben ſich in ihrer Geſamtheit in weiten Kreiſen in der Betätigung ihrer poli⸗ tiſchen Rechte überhaupt bedroht gefühlt, und darin liegt einmal ein Moment der Unruhe, das wir nicht haben möchten. Es liegt aber noch eine doppelte Gefahr darin, einmal die, daß diejenigen, die zornmütigen Sinnes ſind, ſich in das radikale Lager hinübertreiben laſſen. (Sehr richtig), und zum andern, daß ein Teil von denjenigen, die weniger zornmütigen Sinnes ſind, ſich von der politiſchen Arbeit überhaupt zurückziehen. Das wäre im Staatsintereſſe zu bedauern. Wir dürfen dieſe Fülle geiſtiger Kraft und von Kenntniſſen nicht aus dem politiſchen Leben verſchwinden laſſen. Wir haben die badiſche Regierung nicht im Verdacht, daß ſie irgendwie beabſichtigt, das zu tun. Aber ſollte ſich irgendwo oder irgendwie die Neigung dazu regen, den Beamten im ganzen die Aeußerung ihrer politiſchen Ueberzeugung irgendwie zu verküm⸗ mern, ſo müßte ſich die Partei mit vol ler Schärfe und mit voller Entſchiedenheit gegen ein derartiges Vorgehen wenden.(Lebhafter Beifall.) Das, was ich eben hinſichtlich des Falles Arnsperger ausgeſprochen habe, ſtellt die einmütige Mei⸗ nung des Engeren Ausſchuſſes dar, der geſtern auch dieſe Frage in voller Ausführlichkeit erörtert hat. Mir ſind bei der Frage angelangt, wie die Politiſche Lage nun im Ganzen iſt. Unſere Stellung iſt uns gegeben nach der Baſſermannſchen Erklärung, der auch wir als Glied der großen nationalliberalen Partei gern und willig folgen, und dieſe Parole lautet: Selbſt⸗ ſtändigkeit der Parteien, Feſtes Zuſammenſchließen innerhalb der Partei, Abſtecken der Grenzen nach rechts und nach links, möglichſte Geſchloſſenheit im Innern und damit Kampf gegen die Reaktion, Kampf gegen alles, was gegen unſere nationalen Güter zu ſündigen geeignet iſt. Und zum Schluß möglichſtes Sichvertragen mit den Linksliberalen. Nun haben wir ja im Lande Baden für unſere Landtags⸗ und für unſere Reichstags⸗ wahlen ſchon ſeit Jahren nach dieſer Richtung gehandelt. Wir ſtehen auch heute vor der Aufgabe, für die Reichstagswahlen mit den Linksliberalen ein Blockabkommen zu treffen. Zu meinem lebhaften Bedauern kann ich heute noch keine Mitteilungen darüber machen. Die Verhandlungen ſind noch nicht ſoweit gediehen. Ein ſolches Abkommen iſt aber rein taktiſcher Natur und berührt unſer Programm in keiner Weiſe. Es iſt ja der Gedanke einer vollſtändigen Vereinigung aller Liberalen erörtert worden. Dieſer Gedanke iſt vielleicht für eine fernere Zukunft erwägenswert, für die Gegenwart muß man ihn abweiſen(ſehr richtig), und zwar deswegen abweiſen, weil wir eben der Natur unſerer Partei nach zu einem der⸗ artigen programmatiſchen Zuſammenſchluß mit den Demo⸗ kraten noch nicht kommen können, wenn es überhaupt jeweils Thrater, Runſt und Wiffenſchaft. Groſch. Bad. Bof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Wallenſtein. Die große Wallenſtein⸗Tragödie Schillers ſchrütt geſtern abend eder mit ehernen Schritten über unſerer Bühne; ein Schickſal, ſo und ſo wuchtig, wie es nur je der Seelen Feſten erſchüttern und tern machen kann. Und das große Haus folgte atemlos bis zum Ueber die Wiederholung ſelbſt viel zu ſagen, erübrigt ſich unſere früheren Beſprechungen. Sie bot dasſelbe Bild der erſten ührung der Triologie: der dramatiſchen Straffheit der Kilian'ſchen Arbeitung, die Pracht der neuen Ausſtattung, den ganzen Zauber emann ſcher Inſzenierungskunſt und dieſelben, früber gerügten ingel, Schwächen und Unebenheiten in der Darſtellung. Doch trotz 1 Letzteren, das ſei hier feſtgeſtellt, blieb dic große Wirkung. Die etzung in den Hauptrollen war die gleiche wie vordem, mit Aus⸗ öme der Thekla. Dieſe gab Marianne Rub, und der Abend eſtätigte das, was wir ſchon wiederholt feſtgeſtellt haben. In Frl. hat unſere Hofbühne eine ſehr ſchätzenwerte Kraft bekommen Sie eine Lichtgeſtalt von wunderbarer Feinheit. Aller Duft der Hold⸗ gkeit war üder ſie ausgegoſſen. Rührend in ihrer Tugend, Herzens⸗ und Liebe, war ſie groß, rieſengroß in ihrem Schmerze. Die ſene, wo ihr der Tod Mar Piccolominis mitgeteilt wird, wurde durch zu einem der Höhevunkte des Abends. Das Leid, der Schmerz, der m jungen Herzen hier zugefügt wurde, war ſo weltentief empfunden, waähr und ſo echt, daß es bis ins Innerſte erſchütterte. Und wenn ſeſer Stelle im Parkett hörbares Schluchzen vernehmbar war und ränen die Wangen herunterliefen, ſo war es hier gewecktes edles ſgefahl und edrend für dle Darſtellerin. Ihr war auch der„große ig eigen, der die Tochter des Friedländers ziert. In ihrer großen nien Liebe, um der ſie ſelbſt den Kampf mit dem gefürchteten Vater = mut(in der Szene mit der Gräfin Terzkey), um der ſie dem ſiebten in den Tod folgt, wuchs ſie empor, groß und ſtark. Frl. ub gab uns in der Thekla eine Leiſtung, die wir die neben des alchen von Heilbtonn“ im Gedächtnis behalten werden. J. W. Konert⸗CThronik. „Sängerhalle“ Mannheim. Das Konzert am Samstag Abend im Friedrichspark wies einen ſehr guten Beſuch auf. Das Programm enthielt neben zwei Chören aus„Tannhäuſer“, den„Geſang der Pilger beim Aus⸗ zuge“ und den„Geſang der Pilger bei der Heimkehr“, mehrere Lieder und Volkslieder. Der ganz ſtattliche Chor, unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Bartoſch, wurde im allgemeinen den Aufgaben, die er ſich geſtellt hatte, faſt überall gerecht. Wenn ihm die Lieder und Volkslieder beſſer, ſogar ſehr gut, gelangen als die beiden Chöre aus„Tannhäuſer“, ſo liegt das eben in der Natur der Sache. Männerchor und Volkslied gehören nun ein⸗ mal zuſammen und bleiben ſtets das eigenſte Feld einer kunſtvollen Betätigung. Allen Verſuchen, dieſer Kunſtgattung die Grenzen zu weiten, und mag es ſich noch ſo bedeutungsvoll ausnehmen, haftet immer etwas problematiſches an. Die beiden Tannhäuſerchöre wurden mit viel Luſt und Liebe, guter Ausſprache und dynami⸗ ſcher Abſchattierung, alles Vorzüge, die ſowohl den Sängern, wie ihrem Dirigenten zum Lobe gereichen, vorgetragen. Wenn ſich in der Tonmiſchung Schwächen bemerkbar machten, ſo lag das ſicher nicht an dem guten Willen der Mitwirkenden. Den größten Erfolg erzielte der Verein mit den Volksliedern„O, wie herbe iſt das Scheiden“ von Silcher und Othegravens„Der Jäger aus Kurpfalz“. Das letztere wurde ſogar ſtürmiſch da capo verlangt. Techniſches Können und muſikaliſche Vertiefung zeigten ſich hier von der beſten Seite. Friſch klang das Lied„Im Wald“ von Bartoſch, ſtimmungsvoll die beiden Chöre„Mittag“ und„Wai⸗ ſenmädchenſchar“.„Mittag“ war eine Uraufführung und von Camillo Hikdebrand dem konzertgebenden Verein und ſeinem Dirigenten gewidmet. Die Vertonung des Fontaneſchen Gedichtes traf in Aufbau und Stimmung ſehr gut den Inhalt. Alle Darbietungen fanden ſtarken Beifall. Abgelöſt wurden die Eborgeſänge von Frl. Annie Norden, Mitglied unſerer Hof⸗ — wüſtet und ihre Anhänger erfüllt mit Haß und mit Zorn gegen ſoweit kommt. Der Grund dafür liegt in unſerer Geſchichtt und in unſerer Auffaſſung vom Staat(ſehr richtig). Dis Fortſchrittliche Volkspartei hat wohl den Standpunkt bloßer Verneinung gegenüber Fragen des Heeres, gegenüber Fragen der Flotte verlaſſen. Aber ganz einig iſt ſie in dieſer Frage noch lange nicht.(Beifall.) Gewiß iſt es ja ein erhebendes Wort, wenn man ſagt: alles was durch das Volk und alles für das Volk. Gewiß gehört dem Volke unſere ganze Arbeit. Sie zielt ja darauf hin, unſer Volk glücklich zu machen, unſer Volk frei zu machen und vorwärts zu führen, auf allen Bahnen der Kultur und der Geſittung. Vorbedingung hierfür iſt aber der Staat, die Möglichkeit, daß ſich Menſchen zuſammen finden, zu gemeinſamer Ordnung und Unterord⸗ nung, und darum iſt unſer Gedanke an den Staat und an die Staatsnotwendigkeiten uns ein unendlich hoher und wichtiger Gedanke. Dem ordnen wir unſer politiſches Tun unter, und 5 ſo kommen wit auch dazu, daß wir unter Umſtänden verlangen: Du muß Dir dieſe und jene Beſchränkung zum Wohle des Ganzen, zum Wohle des Staates auferlegen. Und nun zu unſeren Gegnern! Die Konſervativen in Baden— ich habe von ihnen ſchon ſo viel geſprochen, daß es nicht mehr notwendig iſt, noch viel zu ſagen(ſehr richtigz. Redner wies in dieſem Zuſammenhang auf die Früchte der agrar⸗demagogiſchen Handlungsweiſe hin, wie man ſie bei ver⸗ ſchiedenen Wahlen im Dorfe Knielingen gefunden habe. Dieſe Konſervativen— ſo fuhr der Redner fort— ſcheiden für uns aus, und zwar einmal wegen ihres Zuſammengehens mit dem Zentrum, dann aber wegen der Veränderung des Charakters, die ſie durch die Aufnahme des Bündlerbundes an ſich erlebt haben.(Beffall). Und nun zu unſerem lieben alten Freunde, dem Zentrum! (Heiterkeit.) Die Grundſtimmung ihnen gegenüber habe ich ja ſchon gezeichnet. Es bleibt mir nur noch übrig, darauf hin⸗ zuweiſen, daß die heutigen Zeitläufte für das Zentrum nicht günſtig ſind. Es hat ſo viel ſchweres in ſich erlebt, daß es Tag für Tag noch daran zu verdauen hat und ſeine Lage durch ein Loshauen nach außen zu verſchleiern ſucht. Die Ablenkung nach außen iſt eines von den Rezepten, mit denen die Zentrums⸗ partei über innere Schäden hinweg zu kommen ſich beſtrebt. Wir ſehen, daß ein Teil der Geiſtlichen wohl innerlich knirſcht,„ daß es aber bis jetzt zum offenen Ausdruck noch nicht gekommen iſt. Das wird ein ſchwerer Stoß ſein in das Herz jener Partei hinein, denn der ſündigt gegen das Beſte, was der Menſch immer hat: Es iſt das die ſchwerſte Sünde gegen den Geiſt, und der Geiſt iſt es doch, der uns vorwärts führt, der jede Entwickelung, der jedes Streben treibt. Es wird offenbar klar, daß das Zentrum eine durch und durch reaktionäre Partei iſt, die ſich hier gegen Geiſtesfreiheit und Gewiſſenfreiheit aufs ſchwerſte verſündigt. Das iſt die Partei, die angeblich für den Kampf für Wahrheit iſt! Unſere Sache wird ſein, zu be⸗ obachten und den Prozeß der Zerſetzung, der hier im Gange iſt, der naturnotwendig eintreten muß, zuzuſchauen. Endlich noch einige Worte von der Sozialdemokratie. Man hat uns ja den Vorwurf gemacht, wir ſeien ſozialdemokratiſch geworden. Es iſt das ungefähr gerade ſo, wie das, was man den Reviſioniſten in Magdeburg vorgeworfen hat: ſie ſeien national⸗ liberal geworden.(Heiterkeit.) Unſere Tätigkeit, unſer Zuſammen⸗ arbeiten im Landtag hat mit den Fragen über den Charakter und über das Programm der Partei nichts, aber auch gar nichts zu tun. Die Sozialdemokratie iſt für uns eine Partei der Klaſſengegenſätze und damit eine unheilvoll und verderblich wirkende Partei. Wir haben an ihr auszuſetzen, daß ſie das iſt, weiter die Art und Weiſe, wie ſie das iſt, wie ſie durch ihre demagogiſche Art das Leben ver⸗ unſern Staat, mit Vevachtung unſeres Vaterlandes. Sie iſt repu⸗ blikaniſch geſinnt, aber ſie ſollte doch einmal ſehen, was für den Arbeiterſtand, deſſen Intereſſen ſie ja zu vertreten meint, in demo⸗ kratiſchen oder in republikaniſchen Staaten und was in monarchi⸗ ſchen Staaten geſchehen iſt.(Sehr richtig!) Die Sozialdemokratie iſt freihändleriſch, eine theoretiſch aus⸗ geheckte Spekulation, die nur darauf hingeht: billiges Brot! Ja nun, wenn das Brot noch ſo billig iſt und der Arbeiter kein Geld hat, es zu bezahlen, was hilft ihm das dann? Wichtiger iſt die Gelegenheit zur Arbeit, die nun einmal an der Exiſtenz unſerer Induſtrie hängt, wie dieſe nun einmal mit dem gemäßigten Schutz⸗ zoll verknüpft iſt. Und endlich nennt ſie ſich noch internakional. Ganz gewiß iſt es ein Wort, das zu flammender Begeiſterung auf⸗ reizt, wenn geſagt wird: Proletarier aller Länder vereinigt euch! Aber wie raſch ſtößt ſich dieſer Gedanke an den Ecken und Kanten e⸗.... „Glöckchenarie“ und Bravourpariationen über Mozarts„Ach Mama iſt ſag' es dir“ von A. Adam. Die Sängerin hat einen umfangreichen Sopran, große Sicherheit im kolorierten Geſang und den Aufgaben einer Geſangsvirtuoſität, und ihr Vortrag feſſelt. So war ihr großer Beifall ſicher, der ſie zu einer Wieder⸗ holung zwang.—. * Erſtes Konzert des„Liederkranz“. Im Muſenſaale fand am Samstag abend das erſte Konzert des Liederkranz ſtatt, das ſich eines ausgezeichneten Beſuches zu erfreuen hatte und einen ſehr ankerennenswerten Verlauf nahm. Herr Direktor Zuſchneid, der bewährte muſikaliſche Leiter des Vereins, hatte aus der quantitativ reichen Männerchorlitera⸗ tur eine wertpolle Ausleſe getroffen, mit klugem Vorbedacht allzu Schwieriges vermieden und brachte das Gewählte zu guter Wir⸗ kung. Dem ſtattlichen Chor des Liederkranz fehlt es wie faſt allen Chorvereinen nur an einer größeren Zahl klangfriſcher Tenöre von leichter Höhe. Einige Intonationsſchwankungen, die ſich da und dort ergaben, ſind darauf zurückzuführen. Im übrigen wur⸗ den die Chöre akkordrein, in ſorgfältiger dynamiſcher Abſtufung und mit verſtändlicher Textdeklamation geboten. Insbeſondere gilt dies von Kjerulfs„Brautfahrt in Hardanger“, einem wenig bekannten, tonmaleriſch intereſſanten und ſatztechniſch geſchickt aufgebauten Chor, der in hübſcher Nuancierung durchgeführt wurde. In Weinzierls„Herbſtnacht“ ſank der Chorton im Ver⸗ laufe etwas, im übrigen wurde der charakteriſtiſch vertonte Chor in rhythmiſcher Präziſion geſungen. Dem Andenken Robert Schu⸗ manns anläßlich der Zentenarfeier ſeiner Geburt(8. Juni) war wohl das„Waldlied“ aus„Der Roſe Pilgerfahrt“ gewidmet, in dem die Hörner die Waldesſtimmung trefflich vermitteln. Ebenſo bedeutete die Aufnahme der Silcherſchen Volkslieder„Untreue“ und„8 Herz“ einen Akt der Pietät gegen den bedeutenden För⸗ derer des Volksgeſanges, der vor 50 Jahren lam 26. Auguſt) 1860 1 Adunbeim, 14 Nobenber. —— General-Nuzigeer.(Mittagblatt) der wirklichen Welt wund. Man ſoll den franzöſiſchen Arbeitern damit kommen, ihnen den Internationalismus zu predigen! Sie lachen darüber. Die engliſchen Arbeiter ſpotten darüber, die Ameri⸗ kaner wollen ganz und garnichts davon wiſſen. Wir wollen dieſer Parbei, die unſere ganz entſchiedene Gegnerin iſt, auch die richtige Wertung angedeihen laſſen, keine Unterſchätzung, aber auch keine Ueberſchätzung. Laſſen Sie uns einmal die Ereigniſſe von Moa⸗ 4 bit und dem Parteitag von Magdeburg in der Partei ſelbſt und auch außerhalb wirken, wie auch das, was in Frankreich geſchehen iſt anläßlich des Eiſenbahnerſtreiks, ſo werden doch manche zur Be⸗ ſinnung kommen, in früheren Zeiten unbeſehen aus Groll und Zorn den roten Wahlzettel in die Hand genommen zu haben. Und all dem gegenüber ſtehen nun wir mit dem feſten Willen zur Einigkeit, mit dem feſten Willen, auf der Bahn weiterzuſchreiten, die uns unſer Führer Baſſermann in Kaſſel gezeigt hat. Und da iſt das erſte: Treue zu Kaiſer und Reich, Treue zu unſerem Fürſten und zur Heimat, unverbrüchliche Treue in guten und noch mehr in böſen Tagen, und damit aber auch wollen wir unter Feſthalten an allem, was für des Vaterlandes Wohl wir für unerläßlich halten, vor allem die ſtarke Wehr zu Waſſer und zu Lande, die unſerem Volk und unſerem Kontinent ſeit mehr denn einem Menſchenalter den Frieden erhalten hat, den Frieden der Welt, uns die Stellung in der Welt. Wir wollen den Glauben hegen an die große Zukunft des Volkes, die jenſeits des Waſſers liegt. Wir meinen, daß das Geld, das wir in unſer Heer, in unſere Flotte, in unſere Kolonien hineinſtecken, vielleicht das am ſtärkſten werbende Kapital, das das deutſche Volk hat.(Beifall.) Sichert doch dieſes Kapital ihm die Möglichkeit einer ganz ungeheueren induſtriellen, einer ganz unge⸗ heueven wirtſchaftlichen Entwicklung auf allen Gebieten der Tätig⸗ keit ſeit dem Jahre 1870. Hand in Hand damit muß gehen die Fürſorge für die wirtſchaftlich Schwachen. Wir wollen nicht nachlaſſen in der ſozialen Fürſorge, in unſerer eingehenden und eifrigen Sorge für unſern Mittelſtand, für den Handwerkerſtand, für die kleine Induſtrie, für den kleinen Handel. Darin ſteckt ſo ungeheuer viel geſundes Leben und geſundes Blut, das in Gefahr iſt, von der Großinduſtrie, von dem Großhandel er⸗ drückt zu werden, das wir im Intereſſe der Geſundheit unſeres Volkskörpers ſo viel als möglich erhalten müſſen. Wir wollen nicht nachlaſſen für unſere Landwirtſchaft, ſie iſt der Nährboden unſeres ganzen Volkes, ſie iſt der Jungbrunnen, aus dem immer wieder das höhere Leben, das in den Städten ſich konzentrierende Induſtrieleben, die Kräfte ſchöpft und wir können und wollen auf dieſe Summe von Geſundheit und geſunder Kraft unſeres Volkes nic und nimmer berzichten und wir werden in unſerer Sorge für die Landwirtſchaft nicht ablaſſen, denn die Sorge für die Land⸗ wirtſchaft iſt auch eine von den elementaren Fragen unſeres Volkes. *(Beifall.) Und noch einer weiteren müſſen, das iſt die Frage werden wir uns zuwenden Frauenfrage. Sie drängt ſich mit großer Gewalt an die Oberfläche. Wir werden nicht ablaſſen können, dieſe Frage eifrig zu bearbeiten und zu ſtu⸗ dieren und zu der Suche, uns hineinzudenken, und es wird das Ende wohl ſein, daß die nationalliberale Partei es ſich nicht ent⸗ gehen laſſen darf, dieſe ungeheuere Summe von geiſtiger Kraft, von Idealismus, der hier vorhanden iſt, für ſich einzunehmen.(Sehr richtig!) Vor allem aber wollen wir uns neben dieſer Vertretung der materiellen Intereſſen die Vertretung der geiſtigen Güter nie und nimmer verkümmern laſſen. Das ſteckt in unſerm Herzen ſo feſt, daß man bloß mit dem Wort daran zu rühren braucht, unm alle die Empfindungen, um alle die Entſchlüſſe wachzurufen, die ſich daran knüpfen. Und in dieſer Geſinnung, mit dieſen Zielen wollen wir an die Arbeit gehen. Sie wird ſchwer ſein. Steil iſt der Weg, der bergauf führt, aber er führt bergauf. Wir haben allen Grund, mit Hoffnung in die Zukunft zu ſchauen. Es iſt mit uns hier im badiſchen Land vorwärts gegangen, unſere Organiſationen haben ſich ganz weſentlich vermehrt. Ein friſcher Geiſt iſt vielerorts eingezogen. Alſo mit froher Hoffnung auf die Zukunft! Mit dem Glau⸗ ben an uns ſelbſt wollen wir ans Werk gehen, vor allem aber mit dem feſten Glauben, daß unſere Arbeit kein anderes Ziel hat als das Wohl des Volkes und das Wohl unſeres Vaterlandes.(Minuten⸗ lang anhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Im Anſchluß an die 134ſtündigen Ausführungen des Parteichefs begann ſofort die Diskuſſion. Herr Dr. Wunder⸗Raſtatt ſprach dem Parteichef Rebmann unter dem Beifall der Ver⸗ ſammlung das Vertrauen der Parteiangehörigen aus. Der Redner polemiſterte ſodann gegen die Sammelpolitik, die darauf hinausgehe, die Nationalliberalen mit dem Zentrum und den Konſervativen für die nächſten Reichstagswahlen zu⸗ ſammen zu bringen. Er knüpfte an ſeine Ausführungen den Wunſch, daß es zu einem Bündnis mit der fortſchr. Volks⸗ partei komme, wobei allerdings von Seiten der naklib. Partei alles getan werden müſſe, damit ſie nicht zum Schleppträger der fortſchr Partei gemacht werde in Tübingen verſchied. Die Volkslieder fanden eine beſonders freundliche Aufnahme, insbeſondere das in ſchwäbiſcher Mundart flott und friſch gegebene„s Herz“. Reißigers„Blücher 1813“ und „Wenn zweie ſich gut ſind“ von Kremſer ergänzten und vervoll⸗ ſtändigten das gut gewählte und auch beifallswürdig durchgeführte Chorprogramm. Als Soliſten hatte die Vereinsleitung die Konzertſängerin Fräulein Emmi Leisner aus Berlin und den Pianiſten Herrn Prof. Edouard Risler aus Paris gewonnen. Wir ſind gewohnt an die Soliſten des Liederkranz den höchſten Maßſtab anzulegen, und ſo geſtehen wir offen, daß uns Fräulein Leisner eine kleine Enttäuſchung bereitet hat. Mit einem ſelten voluminö⸗ ſen, dunkelgefärbten Organ begabt, fehlt ihr jedoch ein Haupt⸗ ſaktor einer Liederſängerin, die Verinnerlichung, Beſeelung des geſungenen Wortes. Man bleibt kalt bei ſolchem Geſange, auch wenn die Stimme noch ſo gewaltig iſt. Von den zum Vortrag gebrachten Sachen— deren Wahl zum Teil in letzter Stunde ge⸗ öndert wurde— drei Schubertſchen Geſängen(„Ave Maria“, „Gretchen am Spinurad“ und„Allmacht“) und den vier Brahms⸗ ſchen Liedern(„Nicht mehr zu dir zu gehen“,„Von ewiger Liebe“, „Welteinſamkeit“ und dem berühmten„Wiegenlied“) ſprach das letztere am meiſten an. Das Piano war hier von hoher Schön⸗ heit, während die Fortetöne der Höhe in einigen anderen Liedern bisweilen ſcharf und unedel klangen. Herr Kapellmeiſter Taußig vom hieſigen Hoftheater begleitete die Sängerin in gewandter, feinfühliger Weiſe am Flügel. 1 Aufrichtige Freude hat uns das Auftreten Rislers bereitet, der Mannheim ſeit nahezu ſieben Jahren gemieden hat. Risler, in deſſen Adern franzöſiſches und deutſches Blut fließt, vereinigt in ſich die Vorzüge der franzöſiſchen und deutſchen Schule. Sein Spiel zeigt ebenſoviel franzöſiſche Eleganz als deutſche Tiefe und iſt dabei von einer bewundernswerten Klarheit und Vornehmheit. Dies zeigte ſich gleich in der As-dur Sonate von Beethoven. Die ſeelenvollen Variationen des Andante, das liebliche Scherzo, die erhabene Trauermuſik, alles war poetiſch empfunden und treffend Der Redner kam ſodann noch eeS auf die Verſetzung des Oberamtmanns Arnſperger zu ſprechen, wobei er betonte, daß ein Staat nur gedeihen könne, wenn er liberal regiert werde. Der Glaube an die Zukunft der natlib. Partei werde auch durch dieſe Verſetzung nicht beeinträchtigt. (Bravo.) Herr Domänenrat Odenwald⸗Konſtanz ſchlägt vor, die Ausführungen des Parteichefs dadurch zu unter⸗ ſtreichen, daß man auf eine Diskuſſion über die Rede verzichte. (Allgemeine Zuſtimmung). Herr Dr. Roſer⸗Heidelberg brachte den Wunſch vor, daß man im Intereſſe ſeines Wahl⸗ kreiſes keine ſcharfe Stellung gegen die Konſervativen einnehme und die Abſage gegen die Konſervativen in eine konzilliantere Form kleide. Er ſtellt deshalb einen entſprechenden Antrag, in dem ausgeſprochen wird, daß die Partei eine wärmere Stellung gegenüber den Konſervativen einnehmen ſolle, ohne Aufgabe der Prinzipien. Herr Dr. Obkircher tellt feſt, daß die Beantwortung der Anfrage der Konſerbativen ſchon durch den Engeren Ausſchuß erledigt wurde. Herr Profeſſor Merker⸗Freiburg tritt der Anſchauung des Herrn Dr. Roſer energiſch entgegen. Etwas Schärfe ſchade nie. Wenn man die praktiſche Seite des Antrages betrachte, ſo komme nichts poſitives heraus, ſondern es werde nur die Gefahr einer Unklarheit in die Partei ge⸗ tragen. Herr Staatsanwalt Dr. Quenzer⸗Karlsruhe legte dar, daß man ſowohl im Oberlande, wie im Unterlande in den Kreiſen der Nationalliberalen die Erwartung hege, daß die Partei mit aller Schärfe und ohne Zweideutigkeiten den Kampf gegen Zentrum und Konſervative durchführe. Herr Stadtrat Koelſch⸗Karlsruhe unterſtützt den Vorredner, und weiſt darauf hin, daß nicht nur auf dem Lande, ſondern auch in der Stadt eine ſcharfe Abſage gegen die Konſervativen verlangt werde. Er bedauert, daß ein ſolcher Antrag, wie ihn Dr. Roſer ſtellte, überhaupt ein⸗ gebracht wurde. Herr Generalſekretär Thorbecke⸗Karlsruhe tritt den Anſchauungen und Wünſchen des Herrn Dr. Roſer energiſch entgegen. Jedes Buhlen um die konſervativen Stim⸗ men würde die nationalliberale Partei nach den Erfahrungen, die man mit den Konſervativen, den Verbündeten des Zen⸗ trums gemacht, nur ſchädigen. Herr Kammerſtenograph Frey⸗Karlsruhe iſt der Anſicht, daß die Annahme des Antrages Roſer nur ge⸗ eignet wäre, die feſten Richtlinien der nationalliberalen Partei zu verwiſchen, die genau das Ziel vorſchreiben, nämlich: Kampf gegen die Sozialdemokratie und gegen das Zentrum und gegen die mit ihm verbündeten Konſervativen.(Beifall.) Herr Dr. Gerber⸗Bretten möchte feſtgeſtellt wiſſen, daß niemand im Saal die Anſicht des Herrn Dr. Roſer teilt. Wenn Herr Dr. Roſer einmal ſehen würde, wie z. B. in Bretten das politiſche Leben durch den Bund der Landwirte vergiftet werde, dann würden ihm die Ge⸗ lüſte zu einem Zuſammengehen mit den Konſervativen ver⸗ gehen.(Sehr richtig.) Herr Landtagsabg. Saenger bringt eine Bitte des nationalliberalen Ortsvereins Schallſtadt zur Verleſung, in der erſucht wird, die nationalliberale Partei möge auch für die notleidenden Rebbauern eintreten. Er iſt der Ueberzeugung, daß dieſe Bitte nicht vergebens iſt, und daß die Rebbauern ebenſo Unterkunft, Schutz und Hilfe finden in der nationalliberalen Partei, die die Intereſſen der Landwirtſchaft ebenſo wenig vernachläſſige, wie die Intereſſen anderer Berufs⸗ gruppen.(Bravo.) Um 1½ Uhr wurden die Verhandlungen bis 2 Uhr ver⸗ tagt. *** Die geſchloſſene Nachmittagsſitzung. Nach einer einſtündigen Pauſe traten um 2 Uhr die Dele⸗ gierten und die Vertreter der Parteipreſſe zu einer geſchloſſenen Verſammlung zuſammen. Die Beſprechung wurde beherrſcht von dem Vortrag des Generalſekretärs der Partei, Rechts⸗ anwalt Thorbecke, über Unſere Organiſationen und ihre Arbeit. Der Redner gab zunächſt einen allgemeinen Ueberblick über den Stand unſerer Parteiorganiſation. Die Partei hat ſeit der letzten Zeit einen erfreulichen Zuwachs an national⸗ Nationalliberalen anzuſehen iſt, wird das nicht an liberalen Vereinen im Lande aufzuweiſen. Im ganzen ſind etwa 24 000 Mikglieder organiſtert. Aber ein großer Teil un⸗ ſeter Anhänger iſt immer noch nicht in die Parteivereine ein⸗ getreten. Hier muß noch entſchieden Wandel geſchaffen werde Der Redner wies auf die dringende Notwendigkeit hin, alle nationalliberal geſinnten Männer für die Parteivereine zu ge⸗ winnen und ſo zu organiſieren. Er beſprach dann eingehend die einzelnen Wahlbezirke, ihre Vereine und ihre agitatoriſche und organiſatoriſche Tätigkeit für die nationalliberale Sache. Seine Ausführungen zeigten, daß er Recht hatte, daß in Werbe⸗ und Organiſationsarbeit noch viel, ſehr viel zu tun ſei. Er wies auch die Mittel und Wege auf, die hier zur Erreichung beſſerer Reſultate zu beſchreiten ſeien und ſchloß mit eine zündenden Appell an die Erſchienenen, mit aller Entſchieden⸗ heit mitzuhelfen an dem Ausbau unſerer Partei. 25 Herr Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher richtete her liche Worte des Dankes und der Anerkennung an Rechtsanwalt Thorbecke und verlas dann das bereits eingangs unſeres Be⸗ richts erwähnte Aufmunterungstelegramm des Reichstagsabg. Dr. Baſſermann. 5 Kammerſtenograph Frey ſprach ebenfalls ſeine Befrie⸗ digung mit der Rede des Generalſekretärs aus. Auch er wies auf den großen Wert der Organiſation hin. Er bezeichnete es als eine beſondere Aufgabe der Jungliberalen, jen Männer der nationalliberalen Partei zu gewinnen, deren poli⸗ tiſche Tendenzen mehr nach links als nach rechts neigen. Der Redner erhob eine entſchiedene Beſchwerde gegen das Zentral⸗ bureau der nationalliberalen Partei in Berlin, das in ſehr merkwürdiger Weiſe über den Kaſſeler Parteitag berichtet habe. Der Bericht ſei ſehr einſeitig gehalten und zu Ungunſten de ſüddeutſchen ſpeziell der Badener gefärbt worden. Hiera ſprachen einzelne Redner über die Organiſationen der von ihnen vertretenen Bezirke. Herr Frey⸗Freiburg redete über di Organiſation im Freiburger Landbezirk. Herr Bock⸗Mü heim beleuchtet die Tätigkeit im Müllheimer Bezirk. Herr Dod derer⸗Mannheim ſprach im Auftrag des Liberalen Arbeiter⸗ vereins Mannheims. Es ſprachen noch die Herren Realleh Killius⸗Karlsruhe, Stadtrat Koelſch⸗Karlsruhe, Dreifuß⸗Emmendingen, Poſtſekretär Rehſe⸗Donau eſchingen, Rechtsanwalt Dr. Heinsheimer⸗Karlsruhe. Es fanden hierauf die Wahlen für den Engeren Ausſchuß ſtatt wurden gewählt die Herren Fabrikant Jul. Thorbe Mannheim, Gattner⸗Pforzheim, Bürklin⸗Karls uh Merkel⸗Freiburg, Feder⸗Großſachſen, Harſch⸗Brette Schmucker⸗Meßkirch, Wunder⸗Raſtatt. An Stelle de zurückgetretenen Dr. Binz wurde als Mitglied des Zentralb ſtandes Abg. Rebmann gewählt. Mit einem begeiſtert au genommenen Hoch auf die nationalliberale Partei ſchloß dei Abg. Saeger um 434 Uhr nachmittags die Verſammlung. *** 185 Die Ablehnung der Sammlungspoliitk, Die Nationakliberalen haben in Karlsruhe glatt, enk ſchieden und einmütig die von der bad. Regierung mit Ernſt, vom ſchwarz⸗blauen Block aus Taktik betriebene Sammlungs⸗ politik abgelehnt. Das Zentrum, deſſen Dirigent wohl a der eigentliche Autor des konſervativen Schreibens wartet haben, auch die Bündler nicht. Aber ihre Preſſe w nun doch Skandal machen, Lärm ſchlagen und die Natio liberalen anzuſchwärzen ſuchen, die nicht mittun wollen g die Sozialdemokratie. Die Naätionalliberalen werden das n Anſtand und Würde zu erträgen wiſſen, zumal ſie in der Fra ein ſehr gutes Gewiſſen haben, ein reineres Gewi jedenfalls als die konſervativ⸗klerikalen Sammlungspolitit die mit ihrem Sammlungsruf ein durchaus unwahrhaftig und unehrliches Spiel treiben, das auf dem Parteitag Nationalliberalen gründlich entlarvt worden iſt. Der P chef Rebmann hat in der klarſten Weiſe die kieferen Beweg gründe der konſervativ⸗klerikalen Sammlungspolitik dar legt und ebenſo die zwingenden Gründe, die der nation libevalen Partei es einfach unmöglich machen, eine ſolche Po tik zu unterſtützen. Es muß immer und immer wieder beto werden, die nationalliberale Partei hat keine Veranlaſſur den ſchwarz⸗blauen Block zu entlaſten, die Verantwortung ſeine Politik mit zu übernehmen, wenn er ins Verderben ren dann ſoll er allein hineinrennen. Aus Gründen der Reich politik, wie aus Gründen der Selbſterhaltung kann die nat nalliberale Partei die Sammlungspolitik nicht mitm Das Zuſammengehen mit dem Zentrum g wider die Natur der nationalliberalen P charakteriſtert, Noch höher ſtand Schuberts reizendes Impromptu und Liſzts Es-⸗dur Polonaiſe ließen das Temperament des Spie⸗ lers und die Bravour ſeines Spieles in glänzendſtem Lichte ſtrahlen. So bedeutete Rislers Spiel den künſtleriſchen Höhe⸗ punkt des Abends und ließ gewiß in manchem der Konzertbeſucher den Wunſch wach werden, den trefflichen Künſtler bald wieder einmal in Mannheim zu hören und zu bewundern. ck. * Volkskonzert der vereiuigten Arbeiter⸗Geſangvereine im Nibelungenſgaal. 5 Das Volkskonzert der vereinigten Arbeiter⸗Geſangvereine, welches geſtern nachmittag im Nibelungenſagle abgehalten wurde, war den beiden großen Tondichtern Robert Schumann und F. Mendelsſohn⸗ Bartholdy gewidmet und aus dieſem Grunde war das recht hübſche Programmbüchlein mit den Bildern dieſer Männer geſchmückt, welchen eine kurze Biographie hinzugefügt war. Es iſt ein hocherfreu⸗ liche Tatſache, daß jetzt die Lieder ſolcher Komponiſten auch in die Ge⸗ ſangvereine der Arbeiter gedrungen ſind, während man früher nur das ganz einfache Lied pflegen konnte, weil die Vereine zu klein und die muſikaliſche Vorbildung noch auf einer geringen Stufe ſtand. Das iſt nun ganz anders geworden und ein fröhliches Singen und ein überaus reges Leben herrſcht jetzt. Das reich ausgeſtattete Pro⸗ grammbuch enthält nun größtenteils Chöre, die beiden oben genann⸗ ten Tondichter und die Dirigenten hatten die ſchönſten Perlen aus⸗ gewählt, aus dem reichen Schatze des deutſchen Liedes. Es war eine glückliche Zuſammenſtellung und man konnte ſchon daraus erkennen, daß die Geſangskunſt nicht nach alten, ausgetretenen Gleiſen be⸗ trieben wurde. Viele Nummern gehören zu deu ſeltener geſungenen Liedern und entbehrten deshalb nicht eines gewiſſen Reizes der Neu⸗ heit, obgleich ſie ſchon alt ſind. Die Chöre waren teilweiſe recht ſchwer und ſtellten an die Ausdauey und an die muſikaliſche Intelligenz keine geringen Anforderungen. Es war in dein ganzen Programm nicht eine Nummer enthalten, die zu der Durchſchnittsware gehörte. Mit großem Mute hatten ſich die Sänger und wohlgemerkt die Sänge⸗ rinnen unter der zielbewußten Leitung ihrer Dirigenten an das Slu⸗ dium gewagt und es iſt faſt unglaublich, daß in einem verhältnis⸗ mäßig recht kurzen Zeitraum alles ſo ſchön und ſicher eingeübt wurde. Die Ausſprache, welche bei den Pfälzerinnen ein ſchwieriges Kapitel iſt, ließ deutlich erkennen, daß mit großer Streuge auf reine Vokale gehalten murde und ſo kam es, daß die Worte gut zu verſtehen waren. Geſangsſoliſt wirkte Herr Konzertſüänger König aus Ludwi in ſchöner und vornehmer Weiſe mit und guf der Orgel ſpi Was die Reinheit der Intonation anbetrifft, ſo war dieſelbe bis wenige Stellen recht erfreulich. Einige Lieder boten neben den moniſchen auch große rhythmiſche Schwierigkeiten; aber auch für viele Vereine ſo äußerſt gefährliche Klippe wurde glücklich gangen. Beſonders fein war die dynamiſche Ausarbeitung ein Lieder und noch ſelten haben wir eine ſo ſchöne Abſtufung der ſchiedenen Tonſtücke gehört. Dazu kam noch, daß die geiſtige Erfaſſ des Inhalts und der Muſik recht gut war. Sängerinnen und Sänge zeigten viel Gefühl und ſangen mit großer Innerlichkeit. So wa kein Wunder, daß ſchon nach den erſten Vorträgen eine gewiſſe hobene Stimmung ſich der Hörer bemächtigte. Es herrſchte ein dacht und eine Stille, wie in einer Kirche. Neben den beiden ſchn genannten Komponiſten gedachte das Konzert in pietätvoller W˖ auch Friedrich Silchers, deſſen einfache und ſchlichte Lieder früher faſt ausſchließlich in den Arbeiter⸗Geſangvereine geſungen wurden. Das wunderbare, ſo echt deutſche Lied„Die Loreley“ machte bei den die inneren Saiten erklingen und ſo war es eine Huldigung an Komponiſten, wie ſie ſchöner gar nicht gedacht werden konnte. Bei dem Eröffnungschor„Freiheitslied“ von Schumann ſtan 600 Sänger auf dem Podium und mit Donnergewalt hallten die tigen Klänge durch den Saal. Der Männergeſangverein Schwetzin Vorſtadt errang mit ſeinen Liedern ebenfalls großenBeifall, was von dem Verein„Laſallia“ geſagt werden kann. Der gemiſch „Lindonia“ zeigte ſich wiederum auf ganzer Höhe und es iſt ch freulich, daß eine ſo einträchtige Zuſammenwirkung auf dem Geb des Geſanges erreicht iſt. Der Arbeiter⸗Sängerbund hatte wohl dem Ritornell„Die Roſe ſtand im Tau“ von Schumann das Tongedicht gewählt. Der„Männergeſaugverein„Vorwärts“ ſtadt ſang den wunderbaren Chor„Biſt du im Wald gewandelt⸗ der Roſe Pilgerfahrt von Schumann. Das war Kunſtgeſar ſchöner Entwicklung. Auch der Mäunergeſangverein Neckarxau bo ſchöne Gabe mit dem Mendelsſohnſchen Liede„Wer hat dich du ft Wald“. Es folgten noch die Vereine„Rheingold“, Enigkeit“,. heit“ Feudenheim und der Frauenchor„Lindonia“ und der Mär chor„Lindonia“. Mit dem Geſamtchor ftungsfeier“ von Mende ſohn wurde das Konzert in weihevoller Weiſe geſchloſſen. natürlich nicht möglich auf jede einzelne Leiſtung einzugehen. allgemeinen wurde ſchön und verſtändlich geſungen und der groß ſolg möge Sängerinnen und Sänger zu neuem Eifer auſpornen. Heinrich Leuz die Bachſche Fuge B⸗A--H, von Schumann alter Meiſterſchaft. Ferner noch den 1. Satz der 4. Orgelſonate Mendelsſohn und ſo kam eine angenehme Abwechſlung in da 8. Seite. Seneral⸗Muzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, 14. November. tei. Auch in ſeinen Einzelheiten iſt der Vorſchlag ja ganz undiskutierbar. 9 Sitze haben Zentrum und Konſervative, 3 die Sozialdemokratie, 2 die Nationalliberalen. Sollten letztere etwa auf Grund dieſes Beſitzſtandes abſchließen und verzichten auf den Kampf gegen das Zentrum in deſſen Wahl⸗ kreiſen, wo ſich den Nationalliberalen die Möglichkeit bietet, von der Politik des Zentrums zu profitieren? Und dann iſt endlich bei dem konſervativen Sammlungsanerbieten noch zu bedenken, daß die ganze Aktion doch ſo gedacht war, die Na⸗ kionalliberalen an den ſchwarz⸗blauen Block zu ſchmieden und gleichzeitig ſie mit der Fortſchrittlichen Volkspartei zu ver⸗ ſeinden. Es iſt nun nicht die Meinung der Nationalliberalen, daß ſie ohne die Fortſchrittliche Volkspartei nichts mehr ſein und beginnen könnten, der Parteitag hat auch einige Irr⸗ tümer darüber richtig geſtellt, aber allerdings iſt es ihre Meinung, daß ſie ſich nicht auf etwas einlaſſen können, was von vornherein die bürgerliche Linke ausſchließt. Die natjonal⸗ liberale Partei will ſich ebenſo die Möglichkeit von Verhand⸗ lungen und Abmachungen mit der Volkspartei erhalten, wie Die Möglichkeit eventuellen ſelbſtändigen Vorgehens. Die kon⸗ ſervative Offerte ſchien erſteres den Nationalliberalen ab⸗ ſchneiden zu wollen. So lagen die allerwichtigſten Gründe für die national⸗ liberale Partei vor, die konſervative(lies Zentrums⸗) Offerte ſabzulehnen. Die Konſervativen(lies Zentrum) waren ja uch von vornherein von der Fruchtloſigkeit des Beginnens zurchaus überzeugt, das fromme Zentrum aber verfolgte ganz icher nur die redliche Abſicht, eine Ablehnung herbeizuführen, um ſie agitatoriſch gegen die Nationalliberalen ausſchlachten zu können. Dieſes dem Zentrum alle Ehre machende Plänchen aber hat der nationalliberale Par⸗ ſeitag mit Glück und Geſchick durchkreuzt. Es wird nicht an⸗ gehen, daß die klerikalen und bündleriſchen Organe damit hauſieren gehen, die Nationalliberalen wollten die Samm⸗ kungspolitik nicht, weil ſie nicht den Kampf gegen die Sozial⸗ demokraten mitmachen wollten. Die Nationalliberalen wollen die Sam m lungspolitik nicht: den Kampfgegen die So⸗ jaldemokratie werden ſie mit aller Ent⸗ ſchiedenheit und Energie führen, ihre Antwort an die Konſervativen hebt das ſcharf und präzis hervor, aber ſe wollen und können nicht einſtellen den Kampf gegen das Zenrum; ſie wollen und müſſen freie Hand behalten zu Abmachungen mit der Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei, ohne in die Verſuchung zu fallen, die Scheidelinien auch zur bürgerlichen Linken zu verwiſchen, ſie wollen und können auch nicht einmal für heute ein Zuſammen⸗ Sshen mit den Konſervativen Badens befürworten, ſo lange ſieſe ſo unauflöslich mit dem Zentrum zuſammengetan ſind, ß es für uns nur eine Gruppe geworden iſt, aus der Wir nicht mehr einen Teil herauslöſen können. So iſt durch die kluge und glücklich formulierte Antwort der Nationallibe⸗ en an die konſervative Pärtei der baahſichtigten agitatori⸗ Ausbeutung der Ablehnung der ſchlimmſte Giftzahn aus⸗ n; es iſt unſerer Preſſe und unſeren Verſammlungs⸗ mithelos gemacht, alle gegenteiligen Behauptungen ügen, ihre Verbreiter als demagogiſche Schwindler hin⸗ len. Der ganze ſaubere konſervativ⸗klerikale Plan iſt Ai bloßgeſtellt mitſamt ſeinen überſchlauen Autoren, die Regierung wird nicht erbaut ſein, daß ein von ihr ganz red⸗ lich und ehrlich, wenn auch unpraktiſch gedachter Plan zu einem ſo plumpen klerikalen Parteimanöver herabgewürdigt würde, bei dem die Konſervativen Handlanger ſpielten. Der natl. Parteitag hat die Sammlungspolitik abgetan, einmütig und entſchiedn, aber nicht er allein, mit ihm die ganze nationalliberale Partei im Lande; das Echo, das der Parteitag im Oberlande wie im Unterlande n wird in Verſammlungen wie in der Preſſe, wird der Regierung, dem Zentrum und den Konſervativen das be⸗ lätigen; es war ja ſchon zu entnehmen aus dem ſtürmiſchen Beifall zu Rebmanns Abſage. Die nationalliberale Partei Badens hat damit feſte Zielpunkte, eine einheitliche Marſch⸗ route gegenüber den Parteien der Rechten wie der Linken ge⸗ wornen, Klarheit der Taktik auf Grund der auch geſtern klar krausgeſtellten programmatiſchen Forderungen und Unter⸗ ſcheidungen. Sie weiß, was ſie im Reichstagswahl⸗ mpf 1911 zu erſtreben, wie und mit welchen Mitteln de es zu erſtreben hat. Das iſt eine ſichere und gute Baſis. Nun aber darf ſie nicht zögern, von dieſer Baſis aus an die Arbeit zu gehen, da iſt das erſte, daß die Dele⸗ gierten all die trefflichen Mahnungen und Anregungen, die wir geſtern und vorgeſtern in den Fragen der Agitation und Organiſation gehört haben, in ihren Bezirken ungeſäumt in die praktiſche Arbeit überführen, und vor dieſem erſten konumt eigentlich noch ein allererſtes, daß die nationalliberale Partei ſich die ſtarke finanzielle Bereitſchaft chaf fe, ohne die wir den Wahlkampf nicht beſtehen können. ir haben kräftige und eindringliche Worte über dieſes ge⸗ ichtige Thema namentlich von einem unſerer Führer gehört, wir möchten wünſchen, daß die Delegierten ſie den Wählern immer und immer wieder ins Gedächtnis und Gewiſſen rufen und die nationalliberale Partei alſo gebracht werde zum höchſten Maße moraliſcher, aber auch finanzieller Opfer⸗ willigkeit. Aus Stadt und Land. * Maunnheim, J4. November 1910. Sein 25jähriges Arbeitsjubiläum im Dienſte des Hobel⸗ und Sägewerkes Michel u. Dürr vorm. Emrich u. Köhler, Mannheim, kann heute der Arbeiter Jean Mehlinger feiern. Die Firma Emrich und Köhler ging bekanntlich vor fünf Jahren an die heutigen Inhaber über. * Aus der Lutherkirchengemeinde. Von nächſten Mittwoch, den 16. November ab finden regelmäßig alle Mittwoch abend von —10 Uhr Gemeindeleſeabende im Konfirmandenſaal Lutherſtr. 4 ſtatt, wobei ſämtliche Tageszeitungen, Zeitſchriften ete. aufliegen. Die Gemeindeglieder werden erſucht, dieſe Abende zahlreich zu beſuchen. * Mannheimer Altertumsverein. Wir machen nochmals auf den heute abend ½9 Uhr im hinteren Saal des Café⸗Reſtaurants Germania(C 1, 10/11) ſtattfindenden 2. Vereinsabend aufmerk⸗ ſam, an dem Herr Bahnverwalter Emil Heuſer von Speyer über den„Herzog Chriſtian IV. von Pfalz⸗Zweibrücken und die Alchimie“ ſprechen wird. Die Vereinsabende des Mannheimer Altertumsvereins finden für Jedermann unentgeltlich ſtatt. * Schaufenſter⸗Wettbewerb und Verkehrstage. Die Vor⸗ bereitungen zu den mit dem Schaufenſter⸗Wettbewerb verbundenen Verkehrstagen ſind nun abgeſchloſſen. Die Sammlungen und Sehenswürdigkeiten im Großherzoglichen Schloß, die Kunſthalle, der Roſengarten, die Säle des neuen Rathauſes, die Gewerbehalle, die Dr. Reiß'ſche Sammlung für heimatliche Naturkunde ſind während der drei Tage ko ſtenlos, oder ſoweit dies auch zu anderen Zeiten nicht der Fall iſt, gegen bedeutend ermäßigte Eintrittspreiſe zugänglich. Die Hoftheater⸗Intendanz will bei der Aufſtellung des Thea⸗ terſpielplans entſprechende Rückſicht auf die Veranſtaltung nehmen. Im Roſengarten wird am Abend des erſten Tages eine hervorragende Kapelle konzertieren. Für den Beſuch des Friedrichsparks, der Sternwarte, des Apollo⸗Varietees und des Union⸗Theaters ſind gleichfalls Preisvergünſtigungen erwirkt. Auf verſchiedenen Plätzen der Stadt wird jeden Tag eine Stunde lang die Regimentskapelle ſpielen. Die Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft läßt anerkenvenswerterweiſe für ihre Stationen eine Fahrpreisermäßigung nach Mannheim in der Weiſe eintreten, daß einfache Fahrkarten zwei⸗ * ſter Klaſſe zur Hin⸗ und Rückfahrt in der dritten Klaſſe be⸗ rechtigen; es entſpricht dies einem Fahrpreisnachlaß von rund 40 Proz. Die Preisvergünſtigungen werden gewährt gegen Ab⸗ 5 gabe des betreffenden Gutſcheins, welcher der„Offiziellen Zeitung“ als koſtenloſe Beigabe in 20000 Exemplaren hergeſtellt wird, ſoll zur Hälfte in etwa 60 größeren Gemeinden im Umkreis Mannheims einige Tage vor der Veranſtaltung durch Vertrauensperſonen in geeignete Fa⸗ milien hineingetragen werden. Die zweite Hälfte wird während der drei Tage gegen ein geringes Entgelt— dies ausſchließlich aus Gründen der Kontrolle— vor den Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Bahnhöfen und an den Stadteingängen abgegeben. Die Zeitung wird erſchöpfend ſagen, was Mannheim in dieſen Tagen den Fremden und Einheimiſchen bietet, ſie wird ein Führer durch unſere Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten ſein. Es werden in ihr auch die Namen aller Firmen genannt werden, die ſich am Wettbewerb beteiligen oder freiwillige Beiträge geleiſtet haben. Die nächſte bevorſtehende Arbeit iſt nun die Durchführung der großen Propaganda, die ſich auf mehr als 300 Nachbar⸗ gemeinden und etwa 90 Zeitungen erſtreckt. Wir werden in den nächſten Tagen hierauf zurückkommen. * Ein Mannheimer Original, der ſogenannte„Gille⸗Galle“, iſt geſtern mittag in der Kreispflegeanſtalt-in Weinheim im Alter von 54½ Jahren an einem Herzleiden geſtorben. Mit ſeinem wirklichen Namen heißt der Verſtorbene Jakob Dewald. Raubanfall? Samstag abend ½11 Uhr wurde auf der Mann⸗ heimerſtraße in der Nähe des Altneckars der verhelratete Schloſſer Emil Hoffarth von Feudenheim, als er ſich auf dem Nachhauſe⸗ wege befand, plötzlich von drei Kerleuüberfallen, vom Rad gezogen und durch Meſſerſtiche an der Hand ſchwer ver⸗ letzt. Dem Ueberfallenen gelang es jedoch, ſich wieder frei zu machen und auf ſeinem Fahrrad eiligſt Feudenheim zu erreichen. Nach allem, was wir über die Sache erfahren konnten, handelt es ſich offenbar um einen Raubanfall. ef e Der Fuhrmann Leonhard Hauck von hier, beſchäftigkl bei Fuhrunternehmer Ueberrhein hier, geriet ert. Die Klayterbegleitung der Chöre und Sololieder führten die Herren H. Lenz und Herr Röhmeier aus Pforzheim in künſt⸗ Leriſcher Weiſe durch. Die einzelnen Dirigenten, die Herren Kuhn, enz, Schlageter, Gaber, Sieder, Schübelin, P. uz leiſteten wirklich Ausgezeichnetes und Herr H. Lenz dirigterte Maſſenchöre in bewundernswerter Weiſe. Das Konzert war von 90 Menſchen einſchließlich der Sänger beſucht. Das Publikum ankte den Sängern und den Soliſten mit ſtarkem Beifall. 255 * Volkskonzert des Geſangvereins Sängerbund in Käfertal. Die Zeiten, in denen jeder Verein den„Kunſtgeſang“ pflegte, ud glücklicherweiſe endgültig vorüber. Ueberall iſt das Inter⸗ für die alten Volkslieder erwacht und daß dieſe alten Weiſen och heute ihre Anziehungskraft auf das Publikum ausüben, konnte man auch geſtern bei dem Konzert des Sängerbundes äfertal konſtatieren. Zahlreich war jung und alt herbeigeeilt, daß die große ſtädtiſche Turnhalle bis auf den letzten Platz Allt war. Schon die beiden erſten Lieder des Vereins, der über gutes Stimmaterial verfügt, bedeuteten einen durchſchlagenden rfolg und machten den Sängern wie dem Dirigenten alle Ehre. türmiſchen Beifall erntete Fräulein Emma Schick, die die Arie aus der Schöpfung“ ſang. In Frl. Emma Schick lernten eine ausgezeichnete Interpretin der Schöpfungsarie kennen, ſich ihrer ſchwierigen Aufgabe in jeder Beziehung gewachſen Eine recht gute Leiſtung waren auch die beiden Liedervor⸗ ge von Herrn Konzertſänger Willi Koblenz(Tenor]. Er Die Träne“ und„Der gehorſame Sohn“ mit viel Wärme ngebung. Ganz beſonders gefiel aber der von dem Verein tragene„Jäger aus Kurpfalz“. Der Beifall wollte kein Ende —— nehmen und der Verein mußte das Lied wiederyolen. Beſonders hervorzuheben ſind noch die beiden Liedervorträge von Fräulein Schiſck„An den Sonnenſchein“ und„Die Lotosblume“, die vor⸗ trefflich geſungen wurden. Gut vorgebracht wurden auch die bei⸗ den Lieder„Ich hört ein Vöglein pfeifen“ und„Der Scheren⸗ ſchleifer“, bei der jeder einzelne Sänger ſein beſtes Können ein⸗ ſetzte. Beſondere Anerkennung verdient der Dirigent des Vereins, Herr Hauptlehrer Meal ſch, deſſen Dirigentenkunſt wir ſchon bei früheren Gelegenheiten anerkennen zu können Gelegenheit hatten. Das Konzert bedeutete einen ſchönen Erfolg des Vereins. ***** Theater⸗Notiz. Hente Montag wird im Hoftheater Schnitzlers „Liebelei“ und Jordans„Durchs Ohr“ gegeben. Anfantz 7 Uhr.— Am Mittwoch, den 16. November bleibt das Hoſtheater wegen der Generalprobe zu Hans Müllers„Wunder des Beatus“ ge⸗ ſchloſſen. Dafür wird zum erſten Male wochentags im Neuen Theater geſpielt. Es kommen die zwei Opern: Die Grauate“ und„Sſu⸗ fannens Gehermnis“ und die Operette„Brüderlein fein“ zur Aufführung.— Für Samstag, den 19. ds. Mts. iſt außer Abonnement zu kleinen Preiſen eine Wiederholung von Schillers „Maria Stuart“ in Ausſicht genommen. Die anfänglich auge⸗ kündigte„Zigennerliebe“(C. 17 wird verſchoben. Hochſchule für Muſik. Der erſte Schüler⸗Vortragsabend findet am Samstag, den 19. November, abends 7% Uhr ſlatt. Zum Vortrag gelangen neben Klavierwerken(Klaſſe des Direktors) Kon⸗ zertſtücke für Flöte und Violine.— Die ſ. Zt. angekündigten Haus⸗ kouzerte finden ihre nächſte Fortſetzung in einem„Melodrama⸗ tiſchen Abend“, den Herr Prof, Pfeiffer im Vereine mit dem Rezi⸗ tator Herrn Brund Schmitt Wiburger am Montag, den 21. November im Konzertſaale der Hochſchule für Muſik geben wird. Der Eintritt iſt frei. ——— angeſchloſſen iſt. Die Zeitung, welche am Samstag beim Wenden ſeines Fuhrwerks in der ſchmalen Sackgaſſe in G7 hinter dem Apollotheater zwiſchen ſein Fuhr⸗ werk und ſein Haus und wurde ſchwer gequetſcht, u. a. erhielt er einen Rippenbruch. Hauck fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhauſe.— Der 19 Jahre alte Hch. Rudershauſen aus Viernheim ſchlug geſtern abend an der Wirtſchaft zur Stadt Athen, aus der er vorher hinausbefördert worden war, im Zorne hierüber eine Scheibe ein und ſchnitt ſich hierbei die Sehnen der rechten Hand durch. Auch er wurde ins All⸗ gemeine Kvankenhaus gebracht. Polizeibericht vom 14. November 1910. In verfloſſener Nacht gegen 11 Uhr verlangten 2 Taglöhner von Käfertal Einlaß in die ſchon geſchloſſene Wirtſchaft Ladenburgerſtr, 89 daſelbſt. Als ihnen dieſer nicht gewährt wurde, warfen ſie mit Steinen gegen das Haus und demolierten Fenſterſcheiben an der Wirtſchaftstüre ſowie am Schlafzimmer des Wirtes. Letzterer feuerte hierauf aus einem Jagdgewehr 2 Schüſſe ab, wodur der ledige Taglöhner Michael Trepp ſo verletzt wurde, daß er 10 einigen Minuten geſtorben iſt. Der Wirt wurde in Haft ge⸗ nommen. In der Wirtſchaft D 4, 11 ſtieß am 13. d. Mts. nachts ein 19 Jahre alte Ingenieurſchüler unvorſichtiger Weiſe mit der rechten Hand in die an der Wirtſchaftstüre angebrachte Glasſcheibe. Dieſelbe zerbrach und wurde dem Schüler hierbei die Sehne der Hand durch⸗ ſchnitten. Er wurde mittels Droſchke in das allgemeine Krankenhaus verbracht. Eine 61 Jahre alte Ehefrau, wohnhaft auf dem Lindenhof hier wurde am 12. ds. Mts. abends zwiſchen 7 und 8 Uhr auf der Tatter⸗ ſallſtraße hier von einem bis jetzt noch unbekannten Droſchkenkutſcher überfahren und erheblich verletzt. Körperverletzungen wurden verübt: im Hauſe E 7, 8, im Hauſe Bellenſtraße 7, im Hauſe Schwetzingerſtraße 147 hier und auf der Mannheimexſtraße in Feudenheim. Sportliche Nundſchan. Vorausſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. [Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatter.) Reunen zu Saint Ouen. Prix'Andorre: Coy II— Sophora. Prix du Comminges: Canada— Dubet. Prix de'Agennais: Pranpda— Pellsas. Prix de'Aſtarace: Chalabre— Stromtid. Prix Niger: Stall Veil⸗Picard— Stall Henneſſy. Prix de'Agly: Journaliſte— Endymion. **** T. M. Fußball⸗Reſultate. In der Zwiſchenrunde um den Kronprinzenpokal blieb in Frant urt a. M. Süddeulſchland mit :1 Toren über Bertin Sieger. Halbzeit:0. Eckb llverhältnis 6. — In den Ligaſpielen im Weſikreis vermögen Viktorja Mannheim durch ihren Sieg über Germania Ludwigsbafen mit:2, Pfalz Lud⸗ wigsbafen über.⸗G. 1903 Ludwig⸗ hafen von 6: 2 u. Union Man nheim übder Olyn pia Darmſtadt von:1 zwei Punkte zu erringen.(Aus⸗ führlicher Bericht folgt). Hochwaſſer. * Parks, 13. Nop. Die Seine ſteigt weiter. I folge der Ueberſa wemmung der elktriſchen Station verſagte ane nigen Punkten das elektriſche Licht. *Paris, 13. Nov. Die Seine iſt ſeit heute Vormittaun weiter geſtiegen, jedoch wird geglaubt, daß das Hochwaſſer ſeinen Höchſtſtand erreicht habe. Das Waſſer erfei gcte en unterüdiſchen Zugang zum Auſterlitzbahnhof. Für die Reiſenden weiden Stege gebaut. Die Sicherungs irbeiten dauern fort. Frankfurt a.., 13 Nov. Der Damm, der den neuen Oſt⸗ hafen von dem Main ab ſrennt, wurde heute früh vom Hochwaſſer überflutet. Das Waſſer drang in die beiden noch im Bau befindlichen Hafenbecken ein und ſteht jetzi dort in einer Höhe von 4½ Metern. Letzte Nachrichten und Celegramme. Prinz und Prinzeſſin Heinrich im Aeroplan. Darmſtudt, 13. Nov. Prinz Heinrich von Preußen weilte heute Nachmitiag wieder auf dem Culerſchen Flu feld. Nachdem der Prinz mit Herrn Eu er einen längeren Paſſagierflug auf einer neuen Euler⸗ militärflugmaſchine au geführt ha te, welcher üvber Bäume und Tele⸗ graphenlei ungen hinwegſührie, flog der Prinz allein e wa zwei Kilo⸗ me er auf einer anderen Eulermaſchine. Kurz dara f traf Prinzeſſin Heinrich auf dem Flugplatz ein und unternaem mit Herrn Euler einen Paſſagierflg von etwa 20 Kilom ter Lauge Bei dieſem Fluge wur⸗ Höhen von über 120 Meier erreicht. Die Landung erfolgte glatt in Geitfluge mit ab eſtelltem Molor. Die Pli izeſſin war entzückt von dem ſe önen Fluge. Darauf entführte Hert Euter die Hofdame Fräulein von Oeſtzen in die Luft, wovei der Truppenübun Splatz zweimal um⸗ lreiſt wurde. Prinz Hein ch unternahm dann allen noch mehrere wohlgelun,ene Flüge über die ganze Länge des Platzes hin, welche deutlich zeigten, daß der Peinz die Steuerun der Maſchine vollkommen b herrſchl. Erſt als die hereinbrechende Dunkelheit den Flügen ein Ziel ſetzte, verli ßen der Prinz und die Prinzeſſin den Flugplatz, nach⸗ dem ſie Herrn Euler ihre Anerkennung für die wohlle ungenen Flüge ausgeſpiochen hatten. Berlimer Drattbericht. Jon unſerem Berliner Bureau.) Tolſtois Flucht ins Kloſter. Die Ueberraſchung, die Tolſtoi der Welt bietet, iſt ſehr groß. Er, der Exkommunizierte, iſt in ein Kloſter geflüchtet. Wir laſſen die eingegangenen Nachrichten nachſtehend folgen: Berlin, 14. Nov. Aus Petersburg wird gemeldet: Graf Tolſtois geheimnisvolles Verſchwinden bildet hier das Tagesgeſpräch. Es zirkulieren die verſchiedenſten Gerüchte über die Urſachen. Darnach ſollen häusliche Zwiſtigkeiten ſtattge⸗ funden haben. Die Familie ſoll darüber unzufrieden geweſen ſein, daß Tolſtoi den Nobelpreis ausſchlug, ebenſo ein Angebot ſeines Verlegers, ſeine Werke für eine Million Rubel heraus⸗ zugeben. Toulon gebeten, den Grafen nicht ſuchen zu laſſen, ſondern das der Familie zu überlaſſen. Es wird vermuttet, daß die jüngſte Tochter den Aufenthalt des Vaters gekannt habe, ſich aber ehrenwörtlich verpflichtete, zu ſchweigen. Tolſtoi ſoll, wie von berſchiedenen Seiten berichtet wird, mit ſeinen Familien⸗ Mitgliedern mehrfach in Differenzen gekommen ſein. Die Gräfin und die Kinder ſollen mehr praktiſch veranlagt ſein und die Selbſtloſigkeit Tolſtois hart getadelt haben. Tolſtoi ſoll auch auf Antrag ſeiner Familie längſt kein Verfügung⸗ recht mehr haben, weil er ſonſt Haus und Gut längſt verſchenkt hätte. Eine berede Sprache führt der von ihm hinterlaſſene letzte Brief. Berlin, 14. Nov. Aus Tula wird gemeldet: Ein paar Tage vor dem Verſchwinden des Grafen erklärte dieſer ſeiner Frau, er müſſe noch vor ſeinem Tode ein Buch ſchreiben, das den Titel„Ein ruſſiſcher Robinſon“ führen werde. Zwei Söhne und die Tochter Tolſtois reiſten ſofort nach dem Eintreffen der Nach⸗ Die Gräfin Tolſtoi hatte die Polizei der Stadt . „ ͤe „ rrr A —— kehutgetger.(Mittagblatt.) Seite. richt von dem Verſchwinden des Vaters nach Jafnaja Poljang. In dre Nacht des Verſchwindens, um 3 Uhr morgens, erwachte Tolſtois Gattin. Als er ſich ankleidete, rief Tolſtoi der Gräfin zu, ſie ſolle ſich beruhigen, er wolle ſich nur vom Arzt eine In⸗ halation applizieren laſſen. Bald darauf war Tolſtoi abgereiſt. Berlin, 14. Nov. Aus Moskau wird gemeldet: Der Korreſpondent des Rußkojer Slovo, der den Grafen Tolſtoi im Auftrage ſeiner Familie verfolgte, hatte im Schamaridniskikloſter, ein ausſchließlich Frauen beherbergendes Kloſter bei dem Städt⸗ chen Kozielsk im Gouvernement Kaluya, den Grafen aufgefunden. Tolſtoi weilte vorläufig in dieſem Kloſter, wo ſeine Schweſter Maria Nikolajewnaja ſeit 12 Jahren Nonne iſt. Die Reiſe dort⸗ hin war ſehr beſchwerlich und wurde in einem Eiſenbahnwagen dritter Klaſſe, der von Arbeitern und Bauern überfüllt war, zurückgelegt. In der Nähe des Spamaridinski⸗Frauenkloſters, das vor 500 Jahren gegründet wurde, liegt das Optima⸗Männer⸗ kloſter. Hier iſt Tolſtoi am Donnerstag mit ſeinem Arzt abge⸗ ſtiegen. Tolſtoi fragte den bedienenden Bruder, ob ſeine Gegen⸗ wart nicht unangenehm wäre, da er aus der Kirche ausgeſtoßen ſei. Die Antwort lautete:„Nein, wir freuen uns ſehr“. Nach⸗ mittags erſchien ein junger Mann von Jaſnaja Poljana. Nach kurzer Beratung mit ihm und ſeiner Schweſter erklärte Tolſtoi, nur kurze Zeit raſten zu wollen. Tolſtoi hatte nur 30 Rubel auf ſeiner Reiſe mitgenommen. Die jüngſte Tochter des Grafen Alexandra, die um die Abreiſe wußte, hatte dazu noch 300 Rubel in des Vaters Kaſſe getan. Der Arzt hatte nur einige notwendige Medikamente mitgenommen. Ferner wird gemeldet: In einem zurückgelaſſenen Briefe ſchreibt Graf Tolſtoi, die Verhältniſſe, worin er lebte, ſtänden im Widerſprüche mit den von ihm ge⸗ predigten Ideen; er könne nicht länger ſo leben. Auch wenn ſein Aufenthalt entdeckt würde, würde er nicht zurückkehren.„Ich gehe“, ſchreibt Tolſtoi in ſeinem Abſchiedsbrief,„wie ein ruſſiſcher Bauer in die weite Welt, ich bitte, mich unter keinen Umſtänden ßzu ſuchen da ich zu meiner Familie doch nicht zurückkehren werde.“ Die plötzliche Abreiſe verſetzte die Gräfin in eine furcht⸗ bare Aufregung. Sie verſuchte Selbſtmord durch Ertränken wurde aber im letzten Augnblick durch ihre Kinder zurückge⸗ halten. Wiederholt hatte ſie ſchwere Nervenkämpfe. Die Urſache von Tolſtois Schritt ſoll die Unzufriedenheit mit dem Verhalten ſeiner Frau und ſeines jüngſten Sohnes ſein, die ſeine Lehren nicht befolgten und ſich Luxus gönnten und ſeinen verwöhnten Bauern, nachdem er ſein Gut an Frau und Sohn ab⸗ getreten, durch ſtrengere Wirtſchaft das Leben ſauer machten. Bei der Rückkehr von ſeiner Sommerreiſe war Tolſtoi von ſeinem Sohne vom Bahnhof in einer Kaleſche abgeholt worden und zu Hauſe war die Tafel mit Blumen geſchmückt. Darüber war Tolſtoi ſehr ungehalten. Jetzt will er Konſequenzen ſeiner Leh⸗ ren ziehen. 5 Den vielen Armen und Notleidenden, die täglich vor dem Herrenſitz in Jaßnaja⸗Poljana erſchienen, um Tolſtois Hilfe in Anſpruch zu nehmen, gab man im Auftrage des Dichters ge⸗ wöhnlich eine Spende von je fünf Kopeken. Das verwaltete der Diener Tolſtois. Hatte aber jemand eine andere Angelegenheit, ſo ließ er ſich auf einer Bank neben der ſogenannten„Bank der Barmherzigkeit“ nieder und wartete das Erſcheinen Tolſtois ab. Größere Hilfeleiſtungen konnte Tolſtoi niemandem erweiſen, weil er infolge der an die Gräfin Tolſtoi übergangenen Rechte auf das geſamte Eigentum kein Verfügungsrecht über materielle Mittel hatte Das Optima⸗Kloſter, wohin Tolſtoi angeblich ſich zurückge⸗ zogen haben ſoll, iſt eine der berühmteſten Klauſen Rußlands. Das im Gouvernement Kaluga gelegene Kloſter zeichnet ſich durch ſeine völlige Abgeſchloſſenheit und jedem Weltverkehr aus. Hier haben hervorragende Ruſſen Zuflucht geſucht und auch gefunden. Der bekannte Slavophile und Freund Katkows, K. Leontjew, floh nach dem Optina⸗Kloſter, um dort in ſtrenger Zurückgezogen⸗ heit zu leben. Das Optina⸗Kloſter iſt in Rußland ebenſo be⸗ rühmt, wie das im Gouvernement Koſtroma liegende Ipatjew⸗ Kloſter, wo Zar Michael Fedorowitſch 1613 die Wahl zum Zaren annahm. Das„Berliner Tageblatt“ meldet aus Petersburg: Im höch⸗ ſten Greiſenalter bietet Tolſtoi der Welt eine Ueberraſchung. Er hat ſich, obgleich ſein Aufenthalt in Jaßnaja⸗Poljana ſchon recht ſehr einem Einſiedlerleben glich, jetzt ganz ſſaus der Welt ge⸗ flüchtet und ſich in völlige Einſamkeit zurückgezogen, das heißt, der Greis, der ſeit dem Beginne ſeiner ſchriftlichen und ethiſchen Wirkſamkeit die Kirche als rein äußerliche Inſtitution des Chri⸗ ſtentums abgelehnt hat, iſt ins Kloſter gegangen. Der Sohn Tolſtois, der als Bildhauer in Paris lebt, hofft, daß ſein Vater nach einigen Wochen wieder in den Familienkreis zurückkehren werde. Stimmen aus dem Publikum. Feudenheimer Straßenbahn. Alle Vororte Mannheims ſind an das Straßenbahnnetz Mannheims angeſchloſſen und haben elektriſchen Betrieb. Wann wird nun endlich der projektierte Bau der elektriſchen Bahn nach Jeudenheim in Angriff genommen? Sicher hat die Stadtverwal⸗ tung ein Dutzend Gründe zur Erklärung der Verzögerung in dem Bahnbau. Dieſe Gründe ſollen ungehört gelten. Aber dann hat die Stadtverwaltung zum mindeſten dafür Sorge zu tragen, daß mit der jetzigen Dampfſtraßenbimmelbummelbahn dem in der letz⸗ ten Zeit ganz weſentlich geſtiegenen Perſonenverkehr einiger⸗ maßen Rechnung getragen wird! Solange die Witterung es einigermaßen zuließ, nahm man, wenn die Wagen beſetzt waren, auf der Plattform oder im Packwagen Platz. Dieſes Kampieren im offenen Packwagen oder auf den Plattformen iſt aber zur jetzigen Zeit höchſt geſundheitsſchädlich und jeder bemüht ſich, einen Platz im Innern der Wagen zu finden. Das iſt aber ſehr oft— insbeſondere zu den Hauptverkehrszeiten— nicht möglich, weil meiſtens zu wenig Wagen angehängt ſind. Und dabei ſtehen ſowohl in Mannheim wie in Feudenheim genügend Wagen zur Verfügung! Warum ſchleppt man z. B. bei dem Mittagszuge 12.08 Uhr ab Mannheim einen offenen Packwagen mit, anſtatt an deſſen Stelle einen geſchloſſenen Perſonenwagen, der ca. 34 Per⸗ ſonen einigermaßen Schutz gewähren kann, auzuhängen? Wer⸗ den denn dieſe unwürdigen Zuſtände von der Betriebsleitung nicht geſehen? Die Feudenheimer Bürger zahlen genau ſo hohe Umlagen wie die Mannheimer, fahren auch nicht umſonſt und können in⸗ folgedeſſen ſehr wohl verlangen, daß die Stadt oder die Straßen⸗ bahndirektion dafür ſorgt, daß man auf der Feudenheimer Dampf⸗ bahn als Menſch befördert wird. Wenn der Mittagszug bei weiterem Wagenanhang von den beiden Maſchinen nicht gezogen werden kann, warum werden dann nicht zwei Züge gebildet, die in drei Minuten⸗Abſtand fahren? Mit etwas gutem Willen läßt ſich viel machen. Der Zuſtand und die Beleuchtung der Straße Mannheim⸗Feudenheim, die ſchikanöſe Behandlung der Straßenbaufrage im neuen Villenviertel Feudenheims ſeitens der Stadt und ſonſtige Mängel, deren Beſeitigung im öffentlichen Intereſſe liegen, ſollen bei anderer Gelegenheit einmal zur Sprache gebracht werden.— Leider iſt man gezwungen, mit Be⸗ ſchwerden in die Oeffentlichkeit zu gehen. In der Stadt Mann⸗ heim darf ein Wunſch um Abänderung eines unberechtigten oder berechtigten Zuſtandes nur gehaucht werden und flugs entſpricht die Stadtverwaltung den Wünſchen weitgehends, aber der Vorort Feudenheim— ach ſo, ja richtig, Feudenheim iſt auch noch da, aber es iſt ja nur Feudenheim.— En Fremme. Volkswirtschaft. Berliner Maſchinenbau⸗A.⸗G., vormals L. Schwartzkopff. Der Abſchluß der Geſellſchaft, die 14 Prozent Dividende gegen 16 Prozent i. V. zur Ausſchüttung vorſchlägt, wurde be⸗ reits mitgeteilt. Der Umſatz iſt von 25024817 M. auf 18 896 166 Mark zurückgegangen. Darüber ſchreibt die Verwaltung im Ge⸗ ſchäftsbericht: Der Minderumſatz iſt auf verſchiedene Umſtände zurückzuführen. Zu einem Teil iſt er aus den— in⸗ folge der geringeren Nachfrage und des damit zuſammenhängen⸗ den Niederganges aller Rohmaterialienpreiſe— erheblich geſun⸗ kenen Verkaufpreiſen aller Fabrikate zu erklären. Weiter hatte unſere Hauptbranche, der Lokomotivbau, beſonders darunter zu leiden, daß die preußiſche Staatsbahnverwaltung ihre Beſtellungen in den engſten Grenzen hielt, und daß Lokomotivpgeſchäfte für das Ausland nur in ſo geringer Anzahl auf dem Markte waren, daß — bei der gleich mangelhaften Beſchäftigung der deutſchen wie ausländiſchen Lokomotivinduſtrie— der Konkurrenzkampf um dieſe ſo ſcharf war, daß ein großer Teil der Auslandsaufträge nur zu Verluſtpreiſen zu erlangen war. Es kam noch hinzu, daß wir im abgelaufenen Geſchäftsjahre unter zwei Streiken zu leiden hatten, einem Streik unſerer Keſſelſchmiede in Wildau vom 6. Oktober bis 6. November 1909 und einem anderen in unſerer Eiſengießerei in Berlin vom 8. Juni d. J. ab, der erſt im laufen⸗ den Geſchäftsjahre am 21. Juli d. J. beigelegt wurde. Beide Streiks verurſachten erhebliche Betriebsſtörungen und Minder⸗ ausgänge.„„„ Wickingſche Portlandzement⸗ und Waſſerkalkwerke Reckling⸗ hauſen. In der Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, mit der Erweiterung des Werkes Lengerich durch eine Neuanlage ſchon bald vorzugehen. Die Neuanlage wird mit Drehrohröfen ausge⸗ ſtattet und iſt für eine Jahresproduktion von 900 000 Faß Port⸗ landzement vorgeſehen. Eine Erhöhung des Aktienkapitals(4,5 Millionen) iſt nicht beabſichtigt. Soweit die flüſſigen Mittel der Geſellſchaft nicht ausreichen, ſoll das erforderliche Kapital durch eine Anleihe auf den nur ſehr gering belaſteten Beſitz der Geſell⸗ ſchaft beſchafft werden. Nach den bisherigen Betriebsergebniſſen des laufenden Jahres kann eine Dividende von 4(7) Prozent in Ausſicht geſtellt werden. 2 Getreide⸗ und Waren⸗Vorräte in Maunheim. Der Ge⸗ kreidelagerbeſtand am 1. Novbr. 1910 auf den Privattranſttlägern in Mannheim betrug, verglichen mit dem Beſtand in den gleichen Monaten der vorausgegangenen zwei Jahre, in Doppelzentner: Getreide: 25 1908 238 1910 1909 WMiſen„302 336 76 993 92 494 NRogsgesns 401!— 4752 AHlHllllHVVVVVVVU 6 084 49 0⁴2 Gerſte(Futter⸗u. Malzg) 25 703 16 530 20 860 i 97 464 5 01⁵ Hülſenfrüchte 2794 1515 229 lll!!!!! 60⁰ 450— RBHiii 1 870 155⁵7 Raffeefr 3 308 6 891 Petroleum 5 343 487 393 685 313 672 Stihihttz⸗ Aagzrichten in Ranzheintr Hafenperbehr Hafenbezirk Nr. 1. e Angekommen am 11. November 1910. Jak. Roth„Mannh. 9“ von Rotterdam, 7500 Dz. Stckg. u. Getr. Chr. Leyendecker„Mannh. 32“ v. Rotterdam, 6820 Dz. Stg. u. G. Nik. Schauſt„Fendel 17“ von Antwerpen, 10 500 Dz. Stg. u. Getr. Joh. Roßbach„Berolina“ von Rotterdam, 4400 Dz. Stg. u. Getr. A. Hoffmann„Mannh. 53“ von Rotterdam, 8850 Dz. Stg. u. Getr. W. Banſpach„Bad. 20“ von Straßburg, 500 Dz. Stckg. u. Getr. W. Müßig„Prinz Friedr. Karl“ von Kölu, 6190 Dz. Stg. u. Getr. Hch. Müßig„Merkur“ von Düſſeldorf, 4500 Dz. Stückgut. F. Klee„Mannh. 59“ von Rotterdam, 11 800 Dz. Stg. u. Getr. W. Krämer„Egan 22“ von Rotterdam, 2100 Dz. Stückgut. A. Hubens„Harold“ von Rotterdam, 10 480 Dz. Stckg. u. Getr. Hafeubezirk Nr. 2. Angekommen am 11. November 1910. Aug. Maier„Luiſe“ von Jagſtfeld, 1725 Dz. Steinſalz. J. L. Schmitt„Friedensfürſt“ von Jagſtfeld, 1550 Dz. Steinſalz. Lud. Hammersdorf„Margaretha“ von Jagſtfeld, 1410 Dz. Steinſ. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 11. November 1910. Markus„Johann II“ von Rotterdam, 10 330 Dz. Stückgut. Kohlbecher„Arminius 1“ von Rotterdam, 10 360 Dz. Getreide. Geus„P. v. Franken“ von Köln, 2980 Dz. Mehl. Anſtatt„Joh. Anna“ von Biebrich, 8100 Dz. Zement. Bungert„Emil Anna“ von Rotterdam, 5000 Dz. Stückgut. Jung„Juliana“ von Rotterdam, 6500 Dz. Stückgut. van Wyk„Macte Animo“ von Porz, 3500 Dz. Roheiſen. de Maes„Scheldeſtadt“ von Antwerpen, 7000 Dz. Stückgut. Hafenbezirk Nr. 5. Hundt„Harpen 67“ von Ruhrort, 8000 Dz. Kohlen. Leidecker„Anna“ von Rotterdam, 5200 Dz. engl. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 11. November 1910. Fritz Klee„Zufriedenheit“ von Jagſtfeld, 3507 Ztr. Steinſalz. Joh. Senftleber„Chriſtine“ von Jagſtfeld, 3236 Ztr. Steinſalz. Inſt. Kußel„Kußel“ von Jagſtfeld, 2650 Str. Steinſalz. Hafenbezirk Nr. 7. Augekommen am 11. November 1910. Jak. Theuß„Gerh. Autoine“ von Rotterdam, 8000 Dz. Getreide. Fr. Wagner„Maria Chriſtina“ von Antwerpen, 4900 Dz. Getr. Joh. v. Zyll„Entrepriſe“ von Rotterdam, 11500 Dz. Getreide. Jak. Schneider„Mannheim 47“ v. Rotterd., 8750 Dz. Stg. u. Gtr. ** Überſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Holland Amerikalinie. D. Rotterdam von Rotterdam nach Neuyork 6. Nov. Prawle⸗ point paſſiert; D. Nienw Amſterdam von Neuyork nach Rotter⸗ dam 8. Nov. von Neuyork abgegangen; D. Noordam von Rot⸗ terdam nach Neuyork 8. Nov. in Neupork eingetroffen; D. Ryn⸗ dam von Neuyork nach Rotterdam 4. Nov. in Rotterdam ein⸗ getroffen; D. Potsdam von Neuyork nach Rotterdam 1. Nov. von Neuyork abgegangen. —5 Red Star Liue. Bewegung der Dampfer: Finnland am 1. Nov. in Antwerpen von Neuyork angekommen, Manitou am 3. Nov. von Antwerpen nach Boſton und Philadelphia abgegangen, Minneſota am 4. Nov. von Antwerpen nach Baltimore abgegangen, Finnland am 5. November von Antwerpen nach Neuyork abgegangen, Menominee am 6. Nov. in Philadelphia von Antwerpen via Boſton ange⸗ kommen, Mobile am 7. Nov. in Baltimore von Antwerpen an⸗ gekommen, Vaderland am 8. Nov. in Antwerpen von Neuyork angekommen, Marquette am 9. Nov. in Antwerpen von Boſton und Philadelphia angekommen, Samland am 9. Nov. in Neuyork von Antwerpen angekommen, Lapland am 9. Nov. von Neuyork nach Antwerpen abgegangen. In Antwerpen erwartet: Lapland gegen 17. Nop. von Neu⸗ beiden Zeitſchriflen erſcheint monatlich ein Heſt à 25 Pfg vork via Dover, Menominee gegen 23. Nov. von Boſton und Philadelphia, Samland gegen 27. Nov. von Neuyork. Canadian Pacifie Railway Transatlantiſcher Dampferdienſt von Antwerpen nach Kanade Bewegung der Dampfer: Montfort am 31. Okt. in Quebee von Antwerpen angekommen, Montezuma am 3. Nov. von Ant⸗ werpen nach Quebec abgegangen.—25 5 Mitgeteilt durch das Paſſage- und Reiſebureau Gundlach n. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: am Hauptbahnbof. 3 5 ——.———.,—;. ̃————.—— Waſſerſtandsnachrichten im Monat November. Pegelſtationen Datum vom Rhein:[ 2. 10. 11. 12. 13. 14.] Bemerkungen Farteen e aldsyhunt J4,20 3, Hüningens) 4,00 3,15 2,98 2,80 2,70 2,46 Abds. 6 Uhr Kehlll. J3,56 4,42 4,04 3,84 3,76 3,58] N. 6 25 Janterburg 3565,20 5,08 6,50 Abds. 6 Uhr Magau 4,98 5,90 6,53 6,38 6,03 5,77 2 Uhr Germersheim(.,76.55 6,22.-P. 19 Uhr Maunheim 4,42.54 6,52 6,36 6,50 6,17 Morg. 7 Uhr Mainz ,87 2,20 8,14 8,42 8,47 P. 12 Uhr Binngen„12,69 3,00 8,74 10 5 Radb.„ J3,23 3,76 4,74 5,15 5,15 2 U Koblenz 4,09 4,42 5½2 10 Uhr Köln„J4,30 4,66 5,35 6,80 6,96 2 Uhr 1155 J3,49 3,93 4,35 6 Uhr vom eckar: Maunheim 4,44 6,08 6 74 6,65 6,55 6,18] V. 7 Uhr Heilbronn. 12,85 8,78 2,50 2,30 2,05 V. 7 Uhr *) Oſtwind, Bedeckt. 6“ C. Witterungsbeobachtung der Station heim. MWaun 8 7— 2 2 3. Ze 88 833 388 Datum Zeit 8 2 855 3 353 33 5 3 283 388 mm 3 3 18. Nov. Morg. 7˙0755,4 0,2 S2 18.„ Mittg. 2751,3 7,2 S4 18.„ Abds. 99746,5 5,4 S4 14. Nov. Morg. 7˙/742,7 6,2 S8 0,5 Höchſte Temperatur den 13 Nov. 7,0 Tiefſte 5 vom 13./14. Nod 3,5 * Mutmaßliches Wetter am Montag, den 14. November. D Luftwirbel zieht nunmehr nach Oſteuropa ab. Von Nord⸗ u Südweſten her dringt Hochdruck vor. Für Montag und Dien iſt daher nur noch zeitweilig bewölktes, vorwiegend trockenes, aber ziemlich rauhes Wetter zu erwarten. Geſchäftliches. Wäſche, Handarbeiten und Kinderkleidung beſitzen dal beſondere Intereſſe jeder Hausfrau und Mutter. Unentbehrlicher Rat⸗ geber zur Selbſtanfertigung ſind die im Verlage von W. Vobach& Co. 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Alles Nähere wolle man aus dem unſerer hentigt Nummer beiliegenden Propekt erſehen. Abbonnements nehmen Buchhandlungen und Poſtanſtalten entgegen. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfel für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Ki für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. 5 Direktor: Ernſt Müller, gleichen Farben welche momentan in Paris getragen werden. Eingetroffene Fabrik-Reste in Samt, Seiden- und Wollstoffe weit unter Stückpreis. 92771 Ernst Kramp, D3. Gichtiker, Steinſeidende, büeren- und Blasen-Kranke erhalten kostentrei Broschüre mit Heilberichten. Brunnenverwaltung Gichtbad Assmannshausen Hureli lur vorgigtich schmectendes Vilhiouuatter bin ich sent Mon preinen gicüseen Beschwerden völlig befrvit, Or. med. M. 1 Depot für Mannheim: Hofdrogerie Ludywrig& Schütthelm. 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Der Mann ſteht demnach in Ihrer Schuld.“ Hartwig dachte unſchlüſſig nach.„Nein“, ſagte er endlich, „gerade dieſe gewiſſe Abhängigkeit macht es mir unmöglich. Sprechen Sie mit dem andern..“ „Zuerſt vom unbekannten.“, ſagte Blankow, ſich die Haare krauend.„Er darf nicht ahnen, um wen es ſich handelt. Sonſt ſind Sie verloren.“ „Pardon“, widerſprach Hartwig,„mir ſcheint, es wäre das Beſte, wir fragen ihn einfach, ob er gewillt iſt, die Sache zu ſchreiben und ſo ſchnell als möglich zu veröffentli „Halt, halt, halt!“ Der kleine Blankow ſprang empor und klopfte auf den Tiſch.„Der erlöſende Gedanke! Unſinn! Verrückt! Nichts wird geſtanden! Nichts zugegeben! Wer iſt hier ſchuldig? Kein Menſch! Denkt gar nicht dran! Die Sache iſt ſenſationell genug und verſpricht ihm Rieſenabſatz für ſein Blatt. Er be⸗ kommt auch keinen Pfennig, nicht einen..“ „Aber, lieber Werner“, höhnte dieſer,„wer kauft ſeine kleinen lila Heftchen ſonſt? Die großen Verleger und Zeitungen.“ Blankow unterbrach ſich.„Menſchenskind, jetzt iſt der Hahn offen: die Gedanken ſtrömen. Ich brauche nicht den und nicht den andern. Das beſte Blatt ſoll uns bringen! Das bekannteſte! — Aber ich ſpreche noch nichts, nicht einen Ton. Ich ordne nur an, und Sie folgen hübſch artig, verſtanden?“ „Verſtanden!“ wiederholte Werner lächelnd und aufatmend. „Was wünſchen Sie von mir?“ „Sie fahren nach Hauſe und ſetzen die ganze Geſchichte höchſt Ligenhändig auf. Sie ſelbſt erzählen einfach, mit Rührung und Satire verbrämt, die ganze Sache wahrheitsgemäß, erzählen, daß alle Einkünfte durch mich von Anfang an der Familie zugeführt würden und fordern nun, nach der Enthüllung und nachdem Sie den kleinen, unbekannten, toten Schulz mit Ihrem Namen gedeckt und eingeführt haben, ſchlankweg die Verlagsbuchhändler auf, den Nachlaß von mir zu erbitten, wenn ſie ihn prüfen und eventuell zugunſten der Hinterbliebenen publizieren wollen.— Bah!“ Blankow lachte, weil Hartwig ihn faſſungslos und verblüfft Ruſtarrte. perlobungs⸗Enzeigen llefert ſcinell und billlg Ne Eume ſehe..A. ANfDοανεοι S. m. b. G. „Was, wie? Ich, ich ſelber ſoll...2“ „Gewiß, in einem offenen Brief an das Publikum. nimmt allem die Spitze.“ „Das iſt ja unglaublich!“ „Ih wo, das iſt die Rettung, und Sie ſtehen groß da, ſind Hammer und nicht Amboß geweſen.“ „Herr Juſtizrat, Sie ſind ein Genie!“ brach Hartwig aus. „Wenigſtens kein Eſel! Und nun auf, nach Hauſe, und ver⸗ faſſen Sie Ihre einzige und letzte Originaldichtung. Dann Schluß mit literariſchen Lorbeeren, was?“ „Sogar Schluß mit eiſernem Vorhang. atmen! 15 Das glaube ich“, verſicherte Blankow.„Aber nun auf und das Schriftſtück verfaßt. Ich werde es ſelbſt einreichen und ſollte ich von Redaktion zu Redaktion fahren.“ „Hoffentlich bringt es eine?“ zweifelte Hartwig, hebend. „Wir bringen es unter. Im Notfall bleibt Archiwerk. Wann kann ich auf das Elaborat rechnen, Werner?“ „Morgen früh haben Sie es. Nun habe ich ſelbſt keine Ruhe mehr, ehe ich es fertig habe. Die Manuſfkripte laſſe ich Ihnen hier.“ „Ich werde ſie im Geldſchrank verwaren. Soll ich heute an den Profeſſor Neudeck nach Memel ſchreiben?“ „Sie Sie es für am richtigſten halten, lieber Rat.“ „Alſo bon, der würdige Pädagoge wird überraſcht ſein! Ihm fliegt ein toter Neffe als lebender Dichter ins Haus. Und er kann ſeine bigotte Sektenſchweſter tröſten, daß ſie nicht etwa ihren Hannes ſchleunigſt aus dem gewähnten Paradies in die Hölle ſpediert, weil er Teufelswerk getrieben und gedichtet hat.“ Blankow war in Stimmung gekommen. Hartwig Werner richtete ſich wie befreit empor und atmete auf.„Wenn Sie mich aus dieſem Höllenlabyrinth führen, lieber Rat, ſo will ich es Ihnen nie vergeſſen. Es waren böſe Jahre!“ „Deſto ſchönere kommen. Schreiben Sie mir die Sache.“ „Morgen früh iſt ſie in Ihren Händen.— Auf Wiederſehen!“ antwortete Hartwig. Das Ich werde auf⸗ ſich er⸗ XVI. Kapitel. „Infame!“ hatte ſie es wieder laut gerufen, oder gellte es nur durch ihr eigenes Innere? Mponne Elke⸗Laretton wußte es ſelbſt nicht. Sie ſaß im Oſten Berlins, in einem düſteren, kahlen Zimmer, welches als Redaktionsraum für die Zeitſchrift ihres Gatten diente. Die Druckerei, welche im Hinterhaus untergebracht war und mit vielen anderen Fachzeitſchriften auch ihr Blatt druckte und verlegte, hatte ihnen dies Winkelchen billig abver⸗ mietet.— Hilflos ſaß ſie vor den eingelaufenen Manuſfkriptſtößen, da ſie zu wenig Deutſch verſtand, um die Texte durchzuſetzen und verſtehen zu können. Speclaldamenfriseurgeschäft Herm. Schellenberg, Mannheim FP 7, 19, Heidelbergerstr.— Telephon 89ʃ. 9293 Sie nahm deutſchen Unterricht und arbeitete fleißig, aber ihre Fortſchritte waren nur gering, da ihr die innere Ruhe zur Aufnahme fehlte. Die kurze Ehezeit Kvonnes hatte ihr nichts wie Sorgen, Ent⸗ täuſchungen und Streitigkeiten gebracht. Erich hatte ſie wider⸗ willig geheiratet, war, wie er ſagte:„an ihr hängen geblieben“. Er zeigte dies unverhohlen und ging ſeiner eigenen Wege, die ihn meiſt an die Spieltiſche eines berüchtigten Klubs führten. Seit ihn dieſe Leidenſchaft beherrſchte, vernachläſſigte er die Geſell⸗ ſchaft und ſeinen Beruf. Schon hatte er durch nachläſſige Bericht⸗ erſtattung eine einträgliche Vertretung eines Provinzialblattes verloren. Schon ließ der Abſatz ſeiner kleinen Zeitſchrift be⸗ denklich nach, weil er keine Fühlung mehr mit der Geſellſchaft hatte und daher nicht mehr die pikanten, nur wenig verſchleierten Hiſtörchen aus der Ariſtokratie und Hochfinanz vorſetzen konnte. Das wechſelnde Spielglück brachte ihm heute einen Gewinn, der ſeine Laune hob, und am folgenden Tage ſolche Verluſte, daß er in Wut⸗ und Verzweiflungsausbrüchen tobte. Das Ehepaar lebte in einer Penſion, konnte aber die Miete nicht prompt bezahlen und litt unter der verächtlichen Behandlung der Inhaber und der Gäſte, die ſich auffällig von ihm zurückzogen. Der Gerichtsvoll⸗ zieher war bereits einige Male dageweſen, und in der Aufregung hatte Mponne ſogar einige ihrer Schmuckſtücke freiwillig geopfert, um nur Skandal zu vermeiden. Aber der Haß und die Ver⸗ achtung in ihr wuchſen, und ſie ſah die Zeit nahen, wo ſie dieſer Hölle, dieſem verhaßten Berlin entfloh. Lieber eine Hundehütte in Paris, als hier weiter leben unter ſolchen Verhältniſſen! Der Maſchinenlärm, der aus den vielen Betrieben drang, das Geſchrei und Getriebe von Menſchen und Wagen auf dem Hofe peinigten die Nerven der einſamen Frau, ſo daß ſie ver⸗ zweifelt beide Ohren mit den Fingern verſchloß. Sie durfte aber ihren Poſten nicht verlaſſen, ſondern mußte auf ihren Gatten warten, der von der Bahn direkt in die Redakion kommen wollte. Das Reſultat dieſer Reiſe war zu wichtig, als daß ſie auf den Bericht hätte verzichten können. (Fortſetzung folgt.) Reichhaltige neu ausgestattete Ausstellung Eloktr. Gesellschaft 0 4, 8/9. U — ——— —— Mannbeim, 14. November 1910 General⸗Anzeiger.(Mittgablatt.) 9. Seite von 425 Mk, an PIA SHhOS ZU Miete — pro Monat von Mk. an 9876 A. Donecker, LI, 2. Hauptvertreter von C. Rechstein und V. Berdux. Bauarbeitenvergebung. Neubau eines Phyſikaliſchen und Radiologiſchen Juſtituts der Univerſität Heidelberg, Albert Ueberleſtraße 7. Nachverzeichnete Arbeiten ſollen laut Erlaß des Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts vom 27. Juli 1910 in Akkord vergeben werden. Erdarbeiten. Maurerarbeiten. Asphaltarbeiten. Eiſenbetondecken(Maſſivdecken ſind ausgeſchloſſen). „Eiſenbetontreppen, Unterzüge nebſt Beton⸗Futter⸗ mauern. Dachdeckerarbeiten. Blechnerarbeiten. Angebotsunterlagen werden ſolauge der Vorrat reicht in Heidelberg von der örtl. Bauleitung, Baubureau am Phyloſophenweg, ſowie in meinem Bureau in Karlsruhe Akademieſtraße 5, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten ab⸗ Rren, werktäglich vormittags—11, nachmittags—5 1 11343 Daſelbſt liegen auch die Zeichnungen zur Einſicht der Bewerber auf. Es können nur Angebote unter Benutzung der Vor⸗ 2 M drucke, ohne Textänderung und Zuſätze berückſichtigt werden. Die Bauleitung behält ſich vor, nach Prüfung aller Verhältniſſe unter den Angeboten das am beſten geeignete zu wählen. Die unterſchriebenen Angebote ſind, mit entſprechender Aufſchrift verſehen, porto⸗ und beſtellgeldfei an die Ban⸗ leitung des Phyſikaliſchen Inſtituts in Heidelberg, Bau⸗ burean, Phyloſophenweg, bis ſpäteſtens am 10. Degzember 1910, vormittags 10 Uhr einzureichen, woſelbſt die Er⸗ öffnung in Gegenwart der etwa erſchienen Aubieter er⸗ folgt. Später eintreffende Angebote bleiben„„ Zuſchlagsfriſt 8 Wochen. Karlsruhe, den 7. November 1910. Die Bauleitung: Profeſſor Oſtendorf. Sperkele Debandng aler chrontschen Und lang- Wierigen Krankheiten. I10 jährige Fraxis Zebfnet ion morgens—12 Uer und abends—9 Uhr.] So intags von—12 Uhr. 114¹5 Spezlal- Nhteilung für Frauenkrankhelten. Damenbedienung durch Frau Dir. Heh. Schäter, 5 von med. Thur Hausfrauen, die ihre Wwäsche schonend behandelt -haben wollen, lassen in der- Dampfwaschanstalt Lindenhof von Wilhelm Wörner waschen. 4703 Telepon Nr. 1322. Man verlange Preisliste. — Prima Referenzen jahrelanger Kunden.— Stalt Aides Verwandten und Bekannten die schmerzerfüllte Mitteilung, dass nnser lieber Vater 41106 dohann Friedrich Dörr Wagmeister a. D. heute mittag 12 Uhr verschieden ist. Mannheim, Berlin, den 13. November 1910. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittag 4 Uhr statt. Bekauntmachung. Nach Eintritt der kälteren Ja reszeit findet auf unſeren Gaswerken Lindenho fund Luzenberg der Kleinverkauf von Kols ab Montag, den 14. November ds. Is., täglich in der Zeit von 9 bis 11 Uhr vormittags ſtatt. Außerdem wird auf genannten Werken in Hinkunft jeweils Dienstags und Freitags nachmittags von 3 bis 5 Uhr Koks abgegeben. Mannheim, 10. Nov. 1910. Die Direktion der ſtädt. 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Friedländer, Prof. Katsch, A. Rasmussen, A. Hartung, Dirks, Paul Koken, E. Preuer, Prof. v. Bachmann, A. Kaufmann, V. Fedder u. versch. andere. Die Ausstellung ist täglich von morgens 9 bis abends 7 Uhr gegen Friedrich Schafranck aus Hamburg. Mannheim, 14. eine Aus- 2 Verzehungb. 0h wegg ſbtiten Nr. 11711 J. Die Arbeiten zur Herſtellung der endgil⸗ tigen Befeſtigung von öffent⸗ lichen Gehwegen in Zement⸗ plattenbelag und der dazu gehörigen Toreinfahrten in Gußasphalt auf Beton und zwar: 562 Los I: Stadtgebiet nördlich des Neckars, 3000 qm Ze⸗ mentplatten, 300 qm Guß⸗ asphalt; Los II: Stadtgebiet ſüdlich des Neckars, 3000 qm Ze⸗ mentplatten, 300 am Guß⸗ asphalt ſoll öffentlich vergeben wer⸗ den Die Verdingungsunter⸗ lagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamtes zur Ein⸗ ſicht auf. Angebotsformulare können gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten im Betrage von 4.25 von dort bezogen werden. Zuſendung mit der Poſt erfolgt bei vor⸗ heriger Beſtellung nur gegen Nachnahme der Gebühr. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen ſpäteſtens bis zum Montag, 21. Nopbr. 1910, vormittags 11 Uhr beim Tiefbauamt einzulie⸗ ſern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Eine Rückerſtattung der Gebühr unter Abzug der dem Amt entſtandenen Ausgaben für Porto, Beſtellgelder ete. erfolgt, wenn ſich bei Pri⸗ fung der Angebote ergibt, daß ein ernſthaftes Angebot eingereicht wurde. Mannheim, 7. Nov. 1910. Städt. Tiefbauamt: Stauffert. Stroh⸗Lieferung. Auf dem Submiſſionswege vergeben wir ganz oder ge⸗ teilt ca. 120 Zentner prima Streuſtroh, Spelzen⸗ oder Kornſtrog lieferbar nach unſerer Wahl franko ar5 ſtall Neckarau. Als Gewicht wird das⸗ jenige der ſtädt. Wage in Neckarau zu Grunde gelegt. Angebote treten erſt nach Umfluß von 8 Tagen vom Eröffnungstage an gerechnet uns gegenüber außer Kraft. Offerten ſind mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis längſtens Donnerstag, 17. Nophbr. 1910, vormittags 11 Uhr auf unſerm Bureau, Luiſen⸗ ring 49 einzureichen, zu welchem Zeitpunkte die Er⸗ öffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Sub⸗ mittenten erfolgt. Erfüllungsort iſt heim. Mannheim, 9. Nov. 1910. Städt.„„ Krebs 2 115 5• useunmet Dienstag, 15. Nov. 1910 nachmittags 2 Uhr werde ich im Efandlot al hier 4, 5 im Vollſtreckungsweg ge en, Mann⸗ 1ce 1957 Di van m. Umbau, Lüſter, 1 Spiegel iſchrank, Schreibtich, 1 Ausziehti Oelgemä de, 1 Ka 1 Bett, 1 Eisſchrank, 2 Zei⸗ chenſchränke, 2 Bodenteppiche, 1 Photograshenapparat Badeeinrichtung erner 1 lie Lacke, 1 Faß Litoyl Ocker, Terpentin und anderes mehr. Nov. 1910. Lindenmeier, Oeffentliche Ferſſeigerung. Donnerstag, 17. 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Robbr. 1 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlekal hier 5 5 deeen bare Zazung im Vollſtreckungswege Seent, lich verf teigern: 55280 1Grammophon. koploteen, 1Waſchauge 1Nbeßsmaſch. 2 Landaner und Möbel ver⸗ ſanen Met. Mannheim, 11. Nov. 1910. Krug, Gerichtsvollzieher. Nahlaß⸗Verteigcrüng. Die zum Naclaß des Herrt n Gg. Joh Sehnörr hier ge⸗ hörigen Faßeniſee, ſowie aus einem auderen Nachlaß, ver⸗ ſteigere ich im Auftrag der Erben Dienstag, 15. Novemher b.., nachmittags 2 2 Uhr in meinem Lokale K 3, 17 öffentlich gegen bar: 2 voll⸗ ſtändige Betten mit gute Federbetten, ein⸗ und zwei⸗ tür. Kleiberſe de, 1 Spie⸗ gelſchrk., Waecg Nachttiſche Kommoben, Eiſche, 1 Kla⸗ vierſtuhl, Rohoſtühle, 1Nacht⸗ ſtuhl, 1 Regulator, 1 ſüberne Taſchenuhr, Herrenkleider u. Wäſche, 2 Offtsiersröcke mit Helm, Mütze u. Köbel ete., 1 Mauometer, 1 Steberbhr⸗ bürſte, 30 verſchled. 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Alpenfee, Parze, Nemesis, Hermann, der Schatten Astarten's Manfred's böser Geist U Fräulein Gine Mayer Hofschauspielerin, hier sjöger, Ariman, einer von Ariman's 1 Herr Frit: Kortner, Geistern, Abt von St. Moritz Hofschauspieler, hier b) Gesanglicher Teil: Gelst des Wassers Frau Huth-Tuschkau, Hofopernsängerin, hier. Gelst der Luft... FEräul. Jane Freund. Hofopernsängerin, hier. Geist des Feuers. Herr Max Felmy, Hofopernsänger, hier. Geist der Erde.. Herr Wilhelm Fenten, Hofopernsänger, hier. Die Geister des Bannfluch's Vier Bassstimmen, Die Geister Ariman's Gemischter Chor: Klostergesang aus der Ferne verein, hier. Der Musik⸗ Kartenverkauf in der Hofmusikalienhandlung von K. Ferd. Heckel und am Konzertabend an der Kasse des Rosengarten. Börsen-Café, E A, 4 Taglich Künstler-Konzerte. 3 hervorragende 8 * Wein-Restaurant Arche Noah wieder geöffnet. dnerthals„Storchen“ 15 2 Sreite Strasse. K I, 2. Täglich von 12—1 Uhr Matiné, abend 5 ab 778 Uhr 27 Humoristische Honzerte Dir. 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November, abends 81½ Alhr ſpricht im Nibelungenſaal des Noſengartens öjffentlicher= Volks-· Versammlung der Reichstagsabgeordnete Konrad Haussmann über das Thema: 5wiſchen Baſſermann und Bebel. Zu der Verſammlung iſt Jedermann, insbeſondere jeder Freund des Fortſchritts und des Liberalismus Dienstag, den 15. November, abends 3 ühr in der„Centralhalle“, 2 2, 18 5 entlcher Borttad ezen Kete, Lare⸗ Gicht und Rheumatismus ihr Weſen und ihre Verhütung. Aus dem Inhalt: Witterungseinflüſſe, Berufsgefabren, Wohnungszuſtände als auslöſende Urſachen, perſönliche Dispoſition, durch Stoffwechſelſtörungen, durch Harnſäure⸗ ſtauung, üppige und falſche Lebensweiſe als Grundurſache, diäuſche und hygieniſche Ratſchläge für Rheumatiker und Gichtiker ꝛe. Eintritt 50 Pfo. 20788 Mannheimer Altertumsverein. II. Vereinsabend Moutag, den 14. November, abends 7½9 Uhr, im hinteren Saale des Cafs⸗Reſtaurants„Germania“ mit Vortag des Herrn Bahnverwalter Emil Heuſer von Speyer: Herzog Ehriſian IV. von Pfah⸗Zweibrücken und die Alchimie Die Mitglieder und Freunde des Vereins ſind mit ihren Damen bierzu freundlichſt eingeladen. 20781 J. Aans Nachf, nn. fette F2, 6, am Markt empfiehlt das Neueste in Damenkleider-Stoffen Homespun— Granit Panama Cov. Ooat mel. Damentuche Schotten-Carreaux. 112⁰⁵ Offerten unter Nr. 41063 au die Exvedition dſs. Blattes. einlacket 11410 J. Schröder, H 2, 6. —— Der Vorſfand. 7 J Weihnamtsteiern Versammlungen Hochzeiten Vorträge empfehle meinen auf das feinste renovierten Saal Restaurant Germania 11⁴4⁰06 8 S10 Telephon 1228. Zur rationellen Ausnützung eines vorzüglichen Spezial⸗Artikels, mit glänzenden Zeugniſſen von Behörden und nachweisl. hohem ſichern Verdienſt(200 7) wird von einer Fabrik der chem.⸗techn. 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Die dort beſchäftigten Ar⸗ beiter ſind mit dem Schrecken davongekommen. Bereits vor eini⸗ gen Wochen iſt Aehnliches auf badiſcher Seite paſſiert. Man ver⸗ mutet einen Racheakt. Bis jetzt hat man aber die Täter noch nicht ausfindig machen können. „ Kleine Mitteilungen aus Baden.— In nicht geringe Verlegenheit wurden letzten Mittwoch abend in Pforz⸗ heim zwei Geſangvereine gebracht. Einer der Vereine ſtellte ſich mit einer Sängerſchar an der Ecke der Gymnaſium⸗ und Altſtädter⸗ ſtraße auf, um einem Sangesbruder zur Vermählung ein Ständ⸗ chen darzubringen. Schon ließen die wackeren Sänger ihre Weiſen ertönen, da hörten ſie ein Echo um die Ecke. Aber nein— es war kein Gcho: Im gleichen Zeitpunkt war dort eine andere Sänger⸗ ſchar vor das Haus Ecke Kappelhof⸗ und Altſtädterſtraße, nur etwa 30 Meter entfernt, gezogen, um ebenfalls einem Sangesbruder zur Vermählung ein Ständchen zu bringen. Ein böſer Zufall! Doch unſere wackeren Sänger ließen ſich nicht aus dem Ton bringen und ſangem rüſtig weiter, ſodaß es ſich anhörte wie ein Wett⸗ geſang.— Einen„koſtbaren“ Tropfen brachte Weil bei Lörrach der diesmalige Herbſt. Ein auswärts wohnender Wirt, der Be⸗ ſitzer eines Weinbergs iſt, gab für Arbeitslohn 125., fär Reb⸗ pfähle 15 M. und für Kunſtdünger 380 M. aus, zuſammen alſo 170 M. Das Exträgnis betrug 2½— Liter Wein, folglich kam der Liter auf genau 68 M. zu ſtehen.— In Schallbach(Amt Lörrach) hat ſich beim Hochzeitsſchfeßen der Landwirt Albert Heine durch einen zu früh losgegangenen Böller ſchwer verletzt. Zu dem bereits gemeldeten Brandfall der Tuchfabrik von Köchlin u. Baumgartner in Lörrach iſt nachzutragen, daß der Schaden beträchtlch höher iſt, als man urſprünglich angenommen hatte. Der Dachſtuhl und der zweike Stock ſind vollſtändig zerſtörk. Große Tuchvorräte ſind vollſtändig zugrunde gegangen. Es wird Brandſtif⸗ tung vermutet. Sportliche Nundſchau. Apfatik. Berlin, II. Nov. Wie der„Lak.⸗Anz. erfäyrt, hat das preußiſche Kriegsminiſterium mit dem bekannten Flieger Brun⸗ hucber, der bisher im Auftrag der Albatroswerke als Flug⸗ lehrer für aktive Offiziere der Militärverwaltung tätig war, ein feſtes Engagementsverhältnis, beginnend mit dem 1. Januar 1911, abgeſchloſſen. Brunhuber hat bisher 4 Ofſiziere ausgebildet, die ihr Pilotenzeugnis auf Farmanzweideckern er⸗ worben haben. Zurzeit werden in Döberitz 10 Offiziere ausge⸗ bildet, von denen 7 bereits das Flugzeugführerzeugnis beſitzen. Da die 10 Militärflieger ſpäterhin als Lehrer tätig ſein ſollen, ſollen ſie ſämtliche Syſteme, die in der Militärverwaltung zu⸗ nächſt zur Verwendung gelangen ſollen, gleichmäßig beherrſchen, nämlich Wright, Farman⸗Albatros, Sommer⸗Albatros, Aviatic⸗ Farman, Original⸗Farman und Etrich⸗Rumpler Gerichtszeitung. §8 Mannheim, 10. Nopvbr. Strafkammer III. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Wengler. Der 18 Jahre alte Spengler Leonhard Heidenreich aus Kulmbach ſtahl Anfang Mai d. Is. im Hauſe Mar Joſef⸗ ſtraße 15 einer Frau Heiler ein paar Schlüſſel. Einer der Schlüſſel war ihm dann einige Tage ſpäter bei einem Einbruch in einem Hauſe in L 4 von Nutzen, wo er einer Frau Keſſel⸗ bach ein Paar Stiefel ſtahl. Am 10. Juni ds. Is. drückte er in einer Manſarde in P7 eine Türfüllung ein und ſtahl dort ebenfalls ein Paar Stiefel. Außerdem hat er gebettelt und hat ſich der gegen ihn ergangenen Ausweiſung zuwider auf badiſches Gebiet gewagt. Man erkennt auf 1 Jahr Gefäng⸗ nis, 2 Wochen Haft und Ueberweiſung an die Landespolizei⸗ behörde * Heidelberg, Pan. Ein Fall, der heute bei der Strafkammer I. des Heidelberger Landgerichts zur Ver⸗ N 5 ⁰Tbgne Auf dem Toilettetisch der Wienerin kelnvolnle, nEeu deCelegne-, das Ideal aller Wohlgeriche- Von Vündd W auf Teint undHaut. 55 u. dem täglichen Bad zuge- setzt, verleiht dem Körper köslliche Frische, besondlere Elastizität und 2 Seschmeidigkeit. AN 2„ 5 Billige: unreine Eau de Cologne weise man 8 zurück, weil schäcllich. 4 10214 handlung kam, dürfte für das Publikum und die Inhaber de ſogenannten„Radler⸗Inſtitute“ wieder einmal als Waz nung dienen und zwar auf die Fallen, die durch das unklar mangelhaft redigierte Poſtgeſetz geſtellt ſind, hinweiſen. Ein an geſehener Heidelberger Gewerbetreibender telephonierte eines Tages an das Radlerinſtitut, es ſolle ihm einen Mann ſchicken ſohne Angabe der Verwendung). Durch den Radler ließ der Ge⸗ werbetreibende 150 Reklamekarten austragen. Der Angeſtellte lieferte das Honorar ohne Angabe, worin ſeine Beſchäfkigun beſtanden hatte, an das Inſtitut ab. Weiter war der Inh eines Warenhauſes an das Inſtitut mit der Anfrage herange⸗ treten, ob man ihm einige Leute auf einige Tage überlaſſen könne, um Reklamen zu verbreiten. Der Inhaber des Inſtituts berein⸗ barte den Preis für die Ueberlaſſung der Leute pro Tag, ohn zu wiſſen, welcher Art die Reklame war, insbeſonderee, ob es ſich um Druckſachen handelte, oder adreſſierte Reklamen. Endlich hatte— und dieſer Fall wird geradezu komiſch— ein jun Bankbeamter einem jungen Mädchen eine dringende Mitteilun zu machen und benützte einen Radler zur Uebermittelung de Briefes, der ihm auch die Antwort zurüchbrachte, Auf Betreibe der badiſchen Oberpoſtdirektion in Karlsruhe hatten die Ge⸗ ſchäftsinhaber, ein Prokuriſt, der den Auftrag unmittelbar teilt hatte, ſämtliche angeſtellte Radler, die die Reklamen beſor ten, der junge Mann und das junge Mädchen ſich wegen Ver gehens gegen das Poſtgeſeſtz auf der Anklagebank zu ve⸗ antworten. Obgleich die beiden Verteidiger auf das Abſurde un Mangelhafte des Geſetzes hinwieſen und beſonders darauf, da nach dem Wortlaut des Geſetzes von einer ſtrafbaren Teiln des auftraggebenden Publikums nie die Rede ſein könne, zun das Bezirksamt das Radlerinſtitut ohne jede Beſchränkung un Verwarnung zugelaſſen hatte, erkannte das Gericht gegen de Warenhausbeſitzer und ſeinen Prokuriſten, ſowie gegen den In haber des Inſtituts auf je 600 M. Geldſtrafe, in dem an⸗ deren Falle gegen den Gewerbetreibenden und den Inhabe je 10 M. Geldſtrafe. Sotwohl bei den Auftraggebenden wie fäm lichen Angeſtellten des Inſtituts wurde die Teilnahme mit 25 M. beſtraft, der junge Mann und das Mädchen hatten dringendes Billettchen mit je 3 M. zu büßen. eeeeee 12. Seite. (Miftaablatt.) 9 Unterrieht. Ausländerin erteilt gründl. franzöſ. u. ugl. Unterricht(Grammatik 11. Converſation. 55057 B 5, 12, eine Treppe. Ein Schüller e erteilt in all. Fächern mit Erfolg Nach⸗ hilfeſtunden. Näh. Goutard⸗ ſtraße 20, 4. 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Zſchirnt erläuternd bemerkte, haben Probeverſuche, die zur Fun — worden, d ſche hin wurde gering Bis deſ Friedhof r und die und des ausgedehnt. und von davon ent⸗ Die gebenen Darlehen Etats, die Rück⸗ außerordentliche uld im außer⸗ dem Zen prüft we ſtrecken, V N Stadttei ils in der Vor Wie Beigeord⸗ Näber. EI 8, 23 2. St— lehnenden Standpunkt. 4 Millionen für Darlehen gegen Hypothekenbeſtellung gegeben werden konnten. Zum erſtenmal hat das Reich im Jahre 1901 dieſes Gebiet der ſozialen in Angriff genom⸗ men. Dabei wurde feſtgelegt, daß die Militärverwaltung an (dem gemeinſchaftlichen Fonds keinen Anteil haben ſollte, und war mit Rückſicht auf ihre finanzrechtliche Sonderſtellung, die auf dem Verſailler Vertrage vom Jahre 1870 beruht. vollſten Zufriedenheit ausgefallen ſind und große Erſparniſſe zur Folge haben, zu dieſer Vorlage 9595 Auf die Tagesordnung war auch die Anlage eines Zentralfriedhofes nord⸗ weſtlich von Köln geſetzt worden. Die Leichen ſollen nicht mehr, wie bisher, drei Tage in der Wohnung der Angehörigen ver⸗ bleiben, ſondern wegen der Gefahr der Uebertragung von Krank⸗ ſchnellen L 10. 8 3 Treppen, großes gut möbl. Zimmer mit Penſ. zum 1. Dezbr. evtl. ſofort vermieten. 1. 10, 1 Tr., gut möbliert. Zim. ſof, zu verm. 40906 zu 5 3, 15, ſchön mbl. Zimmer 23.14 äh. 2 Tr. 41016 mer zu verm. age, Plauken, elegant möbl. Zim⸗ (Bad. elektr. 20779 40718 40914. 20689 0784 ——— I4, 7 ren ein ſchön möbliertes Zimmer(ſeparat) mit oder ohne Penſion 5 vermieten. 4096 14,9 1 Tr., gul möbl. Zim. zu vermieten. 40924 2 T᷑r. mhoch, gut möbliert. p 3, 7 Zimmer evtl. mmit Clavier sofort zu vermieten. 112⁵ 55 5 7, 1 Tr., möl. Zim, a. 0. 2 Hrn. zu verm. 20627 86. 282 Tre, ſchön möbl. Zimmer mit Klavier zu vermieten. 40577 2. St., f 95 zu 1 gut mbl. Zim. wird noch ein beſſerer Herr geſucht. 40588 13 16 2 Tr. r.(Ring), 5 fein möbl. Zim⸗ mer zu vermieten. 40902 Röckſtr. 3, 3. Stock rechts, gut möbl. Zimmer an beſſ. 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Dieſe Prüfung ſo ob nicht das jetzige Syſtem Wachs tum der Stadt die An Stelle der Totenfeier im Hauſe Leichenkondukts durch die Straßen der Stadt tritt die Leichenfeier in den Andachtsräumen der Friedhofshalle großen Städten ſchon ein⸗ Die Redner mit einem daß aber die ganze Frage Ulſich namentlich darauf er der Dezentraliſation berch ergrößerung der vorhandenen und Schaffung einiger neuer und Erſatzfriedhöfe beibehalten werden könne. tion ſprach der Stadtverordnete Neven Du Mont, der den lage der Verwaltung ſchon deshalb für berechtigt weil der frühere Oberbürgermeiſter Becker die Schaffung Zentralfriedhofes bereits ins Auge gefaßt hatte, Für die liberale Frak⸗ Kern hielt, eines da bei dem Dezentraliſation die Erwar⸗ heiten beſonders in kleinen Wohnungen in kürzerer Friſt zum tungen inſofern nicht erfüllt habe, als die Belegungsfähigkeit der vorhandenen Friedhöfe viel früher erſchöpft iſt, als man ſich ge⸗ dacht hatte. Die Angelegenheit wird wahrſcheinlich einer beſon⸗ deren Kommiſſion zur nochmaligen genauen Prüfung überwieſen werden. 1 Schrubber mit Stiel. 1 Kaffeekanne, modern 1 Milchkanne * Haushalt Tolletten-Eimer, Is, Emaille, mit Decksl u. Bugel 95 Pfg. 1 Etagere mit 6 Tonnchen, modern dekoriert.. 95 Pfg. 1 grosser Zinkeimer mit Putztuch zusammen 95 23„„„„„6„ dekoriert. * 1 doppelter Gasspirituskocher qͥ ꝰI393 Pfg nsammen 95 Pfg. Pfg. alle Grössen Schwere Wollgemischte Herren-Normal-Hemden alle Grössen Herren- und Damen- ersse Trikotagen Herren-Normal-Hemden u. Hosen Normal-Jacken gute Oualität, Stück Gestrickte Damen-Westen —— Reformhosen Schwere gefütterte Damen-Reformhosen. Stuck 2 Damen-Fra 957˙ 105 95 P. Stück 95 Pf. „„ Stilck U. Hosen „„„Stück „ 0„ Wildleder-Damen-Handschuhe Imit., vorzügliche Qualität, mit Druckknöpfen „52„„„„„„„„„„ Damen-Trikot-Handschuhe mit farbig gerauhtem Futter und zwei Druckknopfen Damen-Trikot-Handschuhe moderne Kostümfarben mit hellem Warenhaus G. m. 175 H. 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Von ſeiner Meineidsverdachts ver⸗ haftet und in das Unterſuchungsgefängnis St. Ingbert einge⸗ — In Limburg drang der Fabrikarbeiter Joſeph Flug, geboren 1877 zu Erbach im Kreiſe Limburg, in die Woh⸗ nung der Schwiegereltern und gab auf ſeine Frau, mit der er ſchon lange Zeit in Unfrieden lebte, vier Revolverſchüſſe ab. 2 davon ſind durch die linke Wange gedrungen, eine Kugel hat das rechte Ohr durchſchlagen und der vierte Schuß ſtreifte den Kopf nur leicht. Darauf richtete der Mann den Revolver gegen ſich ſelbſt und zog ſich ſchwere Verletzungen am rechten Auge zu. Beide wurden in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus Zuverläſſige, flotte Steno⸗ typiſtin und Maſchinen⸗ ſchreiberin mit guter Haudſchrift zum ſo⸗ tortigen Eintritt bei dauernder Stellung geſucht. Offerten mit Zeugntsabſchriſten und Anſpr. unter No. 41115 an die Exped. dieſes Blattes. Aushilfe geſucht ür erkrankte Köchin. 25226 Luiſenring 56, III. Ein tächt. ſethänd. Mödchen ſofort geſucht, ſowie eine zuverl. 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Der Knabe mußte vor den Augen ſeines Vaters ertrinken.— In Lan⸗ dau wurde in der Nähe der Militärſchwimmſchule die Leiche des in den öber Jahren ſtehenden Godramſtein geländet. Nebel litt ſeit längerer Zeit an Trübſinn. — Der in der Humboldſtraße in Kaiſerslautern wohnhafte Uhrmachermeiſter Bernh. Philippſohn aus Kirchheimbolanden fiel aus dem Fenſter ſeiner im oberen Geſchoß liegenden Wohnung in den Hof hinunter und verletzte ſich derart, daß er bald tkot war. Philippfohn litt ſehr an brannten in der Nacht zum Donnerstag zwei Wohnhäuſer und eine Scheuer nieder. Der Schaden iſt ſehr groß, da die Brandobjekte nur gering verſichert ſind.— Birkenau erſtrahlt in elektr. Lichte. Die Lichtzeutrale befindet ſich im benachbarten Reiſen. — Das geplante Wohltätigkeitsfeſt, das in Worms unter Leitung der Großherzogin von Heſſen ſtattfinden ſollte, Wunſch der Wormſer Kaufleute bis auf die Zeit nach Weihnachten verſchoben worden.— Bei Offenbach a. M. geriet das Automobil des Fabrikanten Becker, Mitinhaber der Deutſch⸗Amerikaniſchen Lederwerke Becker u. Co., auf der Straße nach Bürgel durch Benzin⸗ exploſion in Brand und wurde völlig zerſtört.— Im Keller Nervoſität.— In Ackerers Georg Nebel aus 208105 Fidl. möbl. Manf. 11.13 part., möbl. Zim. 3. Stock Is., möbl. zu vermieten. öbi Zimmer 99 10 ſof. z. verm. 41069 0 J. 28 ſof. zu verm. 40583 N.8 Zim. an ein Frl. 41056 Schimperſtr. 7, 2. St., ſchön möbl. Zimmer zu um. 40767 Prinz Wilhelmſtr. 17, 4 Tr., ſchön möbl. Zimmer per 1. Dezember zu verm. 41073 Roſengarteuſtr. 21 ſchön möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer mit Balkon per 1. Dez. zu verm. 41087 2 Treppen links. Seht ſchän öhlierkes Zimmer an ſol. Herrn zu vm. 41078 Lirchenſtr. 16 pt. a. Luiſenr. Schlafstellen II 1. 23, 4. St., Vordh., gute Schlafſtelle ſof. zu verm. 40785 ittag-l. bendtisch Privat-Mittag-⸗ zund Abendtisch. 8. Sl. An gul. Mittag. u. Abendtiſch können noch einige beſſ. Herren teiln. 410h 40795 Bürgerl. 8 u. Abend⸗ 5 In der Arbeiterkolonie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an Kleidungs⸗ ſtücken aller Art— Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Unterhoſen, Socken und beſonders an Schuh⸗ werk— recht fühlbar. Wir richten deshalb an die Her⸗ ren Vertrauensmänner und Freunde des Vereins die herzliche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Bekleidungsgegenſtände gü⸗ tigſt veranſtalten zu wollen. Das Sammlungsergebnis wolle dann entweder an Hausvater Wernigk in An⸗ kenbuck— Poſt und Station Dürrheim— oder an die Zentralſammelſtelle in Karls⸗ ruhe, Blumenſtraße 1, II. Stock— Dienerzimmer— eingeſandt werden. Etwaige Gaben an Geld, die recht nötig ſind und dankbar angenommen wer⸗ den, wollen an unſere Ver⸗ einskaſſe in Karlsruhe, Blumenſtraße 1, II. gütigſt abgeführt werden. 10878 Karlsruhe, im Okt. 1910. Der Ausſchuß des Landesvereins für Ar⸗ beiterkolonien im Großher⸗ zogtum Baden. Alte Gebisse Zahn bis 45 Pfg. zahlt 15407 Brym, G& 4, 13. + Bücher t Herter's Anfiqusriat gegenüb..Ingenieurschule. 58768 Höhmühlbach 20 Pfg. Sonne iſt auf hic ſchiff glänzt Das Jahr 1911. des Hauſes Kaiſerſtraße 65 in Frankfurt fand man den ſeit einigen Tagen berſchwundenen 45jährigen Nutomatenbeſitzer Fr. Seip erhängt vor. Seip war in Frankfurt unter dem Namen „Automatenſeip“ bekannt. Er hatte in dene Automatenhallen auf der Zeil beſeſſen. früheren Jahren verſchie⸗ Büchertiſch. Als heitere Lichter ſind Konkordia.⸗G., (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit⸗ ſchriften. Ausführliche Beſprechungen nach Auswahl.) Ein Jugendkalender. ruher Jugendſchriften⸗Ausſchuſſes heraus (In Parteien billiger.) Annie Boyſen:„Die wir von der Erde ſind.“ Roman 355 Seiten. Mit farbigem Umſchlag von V. Strzoda. haus, Berlin⸗CEh. Geheftet%, geb. 5% Die Se iſt als Kind deutſcher Eltern in Indien geboren, ihre erſten Jugendjahre verlebt. Schickſale treiben ſie über die ganze bewohnte Erde, bis ihr Lebens⸗ endlich im Hafen eines echten vollen Menſchenglückes Anker werfen kann. ſteigerten Phaſen der Handlung anmutige heitere Szenen geſetzt, in denen die liebenswürdige Gemütstiefe Im Auftrag des Karls⸗ gegeben v. Otto Fritz. Preis Bühl. Vita, Deutſches Verlags⸗ Idin dieſes Romans hat unter Indiens Doch vielfältig bewegte zwiſchen die oft tragiſch ge⸗ einer Ebner⸗Eſchenbach auf⸗ aenee, Mannkbeim, 14. November 1910. Mermann Guuls r. Mittagblatt.) 872 4 Aunststrasse 9 am Haradeplate Telephon 223. Diese Sorten stammen in der Haupt- sache aus Gelegenheitskäufen, wel⸗ che die Firma von ihren regel- mässigen Lieferanten billig erworben bat und ebenso wieder ihren Kunden abgibt. 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Ueber ein merkwürdiges Para⸗ dies der Frauen macht der engliſche Vizegouverneur J. J. Fitz⸗ patrick, der in Nigeria in Dienſten ſteht, im Week end einige intereſſante Mitteilungen. Das gelobte Land des Frauen⸗ regiments liegt im Diſtrikt Kwolla in Nigeria, und hier herrſcht das Mutter⸗ und Frauenrecht ohne jede Beſchränkung. Mann und Vater ſind vollkommen nebenſächlich. Die Frau, die des She⸗ lebens müde iſt, verläßt ohne weiteres den Gatten, der dann kein Rocht hat, ſie zur Rückkehr zu veranlaſſen: er kann auch kein Schadenerſatz beanſpruchen, dagegen bleibt ihm die Pflicht, für die Kinder zu ſorgen. So einfach, wie in jenem wunderlichen Lande die Ehen geſchieden werden, ſo einfach werden ſie auch ge⸗ ſchloſſen. Selbſt bei der Heirat bezw. bei der Werbung iſt der Mann nur Objekt, das Mädchen trifft die Auswahl und ent⸗ ſcheidet zugleich ſelbſt. Iſt ſie entſchloſſen, einen Mann zu hei⸗ raten, ſo begibt ſie ſich einfach in deſſen Hütte, und damit iſt die Ehe nach den Begriffen des Stammes rechtsgültig. Der Ehe⸗ bruch gilt keineswegs als Schande, ja er iſt gewiſſermaßen eine allgemein bekannte und anerkannte Inſtitution. Es kommt unter befreundeten Familien nicht ſelten vor, daß die Männer einfach getauſcht werden, und für den Begriff eines betrogenen Galten fehlt jenen Kindern des dunkeln Weltteils jedes Gefühl. Die Frauen und die Mädchen bilden zwei böllig getrennte Kaſten, die ſich auch in ihrer Tracht unterſcheiden. Die verheiratete Frau trägt einen Lendenſchurz, der vorn und hinten mit einer Quaſte geſchmückt iſt. Die Jungfrau dagegen darf nur eine Quaſte tragen. Wird eine Frau Mutter, ſo trennt ſie ſich als⸗ bald von ihrem Manne und lebt zwei Jahre lang mit ihrem Kinde allein. — Ein„lukulliſches“ Mahl. Wie uns Plinius berichtet, ver⸗ fielen die durch das Uebermaß des Tafelluxus abgeſtumpften Römer ſeinerzeit darauf, als neues Reizmittel für ihren Gaumen 8˙ ſehr große, in den Eichenbäumen vorkommende Würmer,„Coſſus 1 genannt, zu verſpeiſen. Was mögen dies nun für„Würmer“ r⸗ geweſen ſein? Der römiſche Naturforſcher beſchränkt ſich auf die 15 kurze Angabe, daß ſie in Eichenbäumen zu finden ſeien. Der iſt berühmte franzöſiſche Entomologe Fabre, der im April ds. Is. 78 ſein 50jähriges Jubiläum als Inſektenforſcher feierte, erzählt . davon in„Ein Blick ins Käferleben“(Stuttgart, Franckhſche Ver⸗ lagsbuchhandlung) folgende kleine Geſchichte: Außer den Larven des Heldbocks und des Hirſchkäfers, in denen man den berühmten „Wurm“ des römiſchen Naturforſchers wiedererkennen will, iſt mir noch eine Larve bekannt, die vermutlich der engte Coſſus iſt. Gefunden habe ich ſie auf folgende Weiſe: Ich begab mich eines ſchönen Winternachmittags, mit einem kräftigen Brechwerk⸗ zeug verſehen, auf einen Baumſchlag, auf dem ich ſchon vor einiger Zeit Fichtenſtämme bemerkt hatte, in denen geräumige Freßgänge zu ſehen waren, und fing an, in ein paar Stümpfe einzudringen. Das Holz, das außen dürr und trocken iſt, beſteht im Innern aus weichen, zunderartigen Schichten, und in dieſem feuchlen, warmen Moder wimmelt es von feiſten Larven in der Dicke eines Daumens. Sie ſind von hübſcher Elfenbeinfarbe, und haben eine ſeidenweiche Haut, ſo daß ſie, wenn das Vorurteil nicht wäre, ſogar Appetit erregend wirken könnten. Denn jede dieſer Lar⸗ ven ſieht aus wie ein von friſcher Butter ſtrotzender, durchſich⸗ tiger Darm. Bei dieſem Anblick kommt mir der Gedanke: das iſt der„Coſſus“, der echte Coſſus, mit dem ſich die ungefüge Held⸗ bocklarve gar nicht meſſen kann. Warum ſoll ich nicht das viel⸗ gerühmte Mahl verſuchen? Die Gelegenheit iſt günſtig und kommt vielleicht nicht ſo bald wieder. Da uns über die Art, wie die Coſſus zur Zeit der Cäſaren zubereitet wurden, nichts überliefert iſt, ſo wähle ich ein möglichſt einfoches Verfahren. Auf kleine Spießchen gexeiht, werden ſie auf dem Roſt einer lebhaften Kohlenglut ausgeſetzt. Eine Meſſerſpitze Salz als unerläßliches Gewürz für unſere Speiſen iſt die Zugabe. Der Braten bräunt ſich, ſchrumpft ein wenig zuſammen und weint ein paar dicke Deltränen, die bei der Berührung mit den Kohlen Feuer fangen und mit einer ſchönen weißen Flamme brennen. Das Mahl iſt ſertig und wird noch waem aufgetragen. Der Braten iſt ſaftig, weich und würzig. Es haftet ihm ein Geſchmack wie von ge⸗ röfteten Mandeln an, die ein feines Vanillenaroma noch feiner macht. Kurz, meine Tiſchgenoſſen finden das Wurmagericht ſehr annehmbar, ja, man könnte ſagen, vorzüalich. Nur die Haut läßt zu wänſchen übrig, ſie iſt zu zäh. Es iſt wie eine delikate AN So nneeeeeee —— 1 5* 8 Taghemd schhes 230 Vorder- schluss HaIxle Relnklel Nachthemd echt Madeira 55⁰ Stickerei-Rock 45 Nachtjacken See mit breitem Fantasie-Feston oder breiter 13 Gröss. SFuu 5⁵ Pfg. 75 Big. Untertaillen mit reicher Stickerei- 1 1 9255 0 80 80 und 90 garnitur Mk..— Mk..30 Stiekerei-Rock 4* Austands-Röeke 125³ mit breitem Volant gute weiße Croise m. Festen Wurſt in Pergamentpapier; der Inhalt iſt köſtlich, die Hülle un⸗ genießbar. Schönheit in Mark und Pfennig. Den Jüngern amerikaniſcher Rechtswiſſenſchaft iſt es vorbehalten geblieben, eine Art Tabelle auszuarbeiten, die den materiellen Wert der einzelnen Elemente weiblicher Anmut und Schönheit zahlenmäßig feſtzuſtellen ſucht. Mit dieſer merkwürdigen Preisliſte, die die amerikaniſchen Advokaten auf Grund eines veichen ſtatiſtiſchen Materials von Gerichtsurteilen zuſammen⸗ geſtellt haben, beſchäftigt ſich ein intereſſanter Aufſatz des World Magazine, in dem eine Reihe von amerik. Gerichts⸗ entſcheidungen mitgeteilt werden, die auf Heller und Pfennig den Wert der Schönheit feſtſetzen. Vor einiger Zeit ſtürzte Mrs. Clarasiddow aus Elizabeth in New Jerſey aus einem Eiſenbahnwagen, deſſen Türſchloß deſekt war. Sie brug dabei eine ſchwere Kopfverletzung davon, die eine ſofortige Operation notwendig machte, und kurz entſchloſſen ſchnitt der Chirurg das prächtige Haar ab, das bis dahim der Stolz und das Glück der ſchönen Frau geweſen war. Mrs. Biddow über⸗ wand glücklich die Folgen des gefährlichen Sturzes, aber bald zeigte ſich, daß ihr Haar die beſte Kraft ſeines Wachstums verloren hatte und die wenigen kümmerlichen Strähnen, die nun kamen, beſaßen auch nicht mehr den ſeidenſchimmernden Glanz von ehedem. In ihrer Verzweifelung ſtrengte die ihres ſchönſten Schmuckes Beraubte gegen die Bahnbehörde einen Schadenerſatzprozeß an und verlangte 40 000 Mark für den erlittenen Verluſt. Mit glühender Beredſamkeit pries ihr Verteidiger die Herrlichkeit des Haares, das nicht mehr da war, und malte in grellen Farben die Leiden und Qualen einer jungen, reizvollen Frau, die nun darauf angewieſen ſei, mit falſchen Harren und künſtlichen Mitteln den uner⸗ ſetzlichen Mangel zu verbergen. Und die amerikaniſchen Ge⸗ ſchworenen, die vielleicht bei den Verhandlungen an ihre eigenen Frauen denken mochten, gaben der Klägerin Recht; ſie bewilligten zwar nicht die ganze geforderte Summe, aber imnerhin einen Schadenerſatz von rund 9200 Mark. Noch größer war das Mitleid der amerikaniſchen Geſchworenen mit dem Mißgeſchick der hübſchen jungen Miß Amelia Kirwan, die vor drei Jahren den Beiſtand des Neuyorker Gerichts anrief. Sie war in einer Fabrik beſchäftigt und verlor bei einem Unfall ihr ganzes Haar. Das Gerichtsurteil zwang den Fabrikbeſitzer, der ſungen Dame nicht weniger als 20 000 M. auszuzahlen, und die gleiche Entſchädigung erhielt auch Ma⸗ tilda Eivettie aus Neuyork, die bei einer ähnlichen Gelegen⸗ heit den ſchönſten Schmuck ihres Hauptes eingebüßt hatte. Aber die Haftpflicht für die Schönheit einer Frau beſchränkt ſich keineswegs auf das Haar. Auch Narben, die das Geſicht entſtellen, ſind mehrfach Gegenſtand der amerikaniſchen Recht⸗ ſprechung geweſen, und faſt in allen Fällen haben die galanten Geſchworenen die Hoffnungen der ſchönen Klägerinnen nicht getäuſcht. Mrs. Florence Elder aus Philadelphia hatte das Unglück, bei einem Unfall, an dem ſie unſchuldig war, eine Wunde an der rechten Wange davonzutragen, von der ſpäter eine häßliche große Narbe zurückblieb. Die Geſchworenen von St. Louis bewilligten der jungen Frau für den Verluſt ihrer vollkommenen Schönheit ohne weiteres einen Schadenerſatz von 15 000 Mark. Die Verletzungen und Narben, die Miß Mary Me Cherry aus Brooklyn bei einem ähnlichen Unglücks⸗ fall davontrug, brachten ihr durch Gerichtsurteil einen Schadenerſatz von 12 000 Mark. Zu heißen Debatten kam es bei einem Prozeſſe um das Naſenbein von Fräulein Dr. Beſſie Andrus aus Chicago; die junge Dame, die als Arzt praktiziert, war durch die Schönheit ihrer griechiſchen Naſe berühmt, bis eines Tages bei einem Unglücksfall ihr Naſen⸗ bein zertrümmert und die klaſſiſche Schönheit dieſes Geſichts⸗ teils für immer zerſtört war. Aber auch in dieſem Falle wurden die amerikaniſchen Geſchworenen den Erwartungen der geſchädigten Dame gerecht und bewilligten ihr 10 000 M. Am merkwürdigſten aber bleibt wohl der Prozeß, den vor einiger Zeit Mrs. Euphenia Koller aus Neuyork führte. Sie verklagte den Schönheitsdoktor, den ſie zu Rate gezogen hatte. Der weiſe Mann hatte ihr alle möglichen Mixturen veror in Schaufenster gefl. heachten! Maſſagen und Kompreſſen angewandt, aber die Behand hatte nicht nur keinen Erfolg, ſondern zerſtörte auch Grübchen, auf das Mrs Koller mit Recht ſtolz war. Der richtshof mußte die Schwere des Verluſtes mit ganzer mitempfänden, denn das Urteil verdammte den Schönheits doktor zur Zahlung eines Schadenerſatzes von rund 5000 M. für das zerſtörte Grübchen. Weniger Erfolg hatte Mrs. Mary Brill aus Long Island City, die für eine häßliche Narbe au der Stirn nur 4000 Mark erhielt. Emma Regling, ein junge Mädchen von 18 Jahren, das bei einem Unfall zwei Gliede vom Ringfinger ihrer linken Hand verlor, erhielt 2000 Mar Schadenerſatz, nachdem der Verteidiger dem Gerichts of ei dringlich klar gemacht hatte, daß Fräulein Emma mehr in ihrem Leben einen Verlobungsring tragen kö Die ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellungen haben gezeigt, daß Verluſt des Haares und geſichtsentſtellende Verwundu von den amerikaniſchen Gerichten am höchſten bewertet werden Die Augen ſtehen erſt an dritter Stelle, und für eſchä gungen der Zähne, Naſe und des Mundes wird w die Hälfte deſſen bezahlt, was für das Haar erſetzt wird — Ein Vize⸗Prior als Entführer. Aus Rom ſchreibt unſer Mitarbeiter. An die Skandalaffäre von Czenſtoch innert die Geſchichte der Entführung eines jungen Mäde durch den Vize⸗Prior Pietro Stefani in Empoli, einem Fl ken in Toskana. Stefani, der ſich großen Anſehens in Empo und Nachbarorten erfreute, war eines Tages aus ſein Kloſter verſchwunden. Man ſuchte ihn zwei Tage lang ve geblich. Da kam die Kunde, daß zur ſelben Zeit die 18jährige bildhübſche Bäuerin Tereſina Gradi vermißt werde, und das Rätſel des geheimnisvollen Verſchwindens des ehrwürd Priors fand ſeine Aufklärung. Mit einem Male wu es ſämtliche Bäuerinnen der Umgebung des Kloſters, Pietro Stefani trotz ſeiner 49 Jahre ein Schürzenjäger der gar viele Liebſchaften unterhalten hatte. Nur von ſe Beziehungen zur ſchönen Tereſina wollte man nichts b haben, weil ſie ja ſchon von ihren Eltern einem Bauern geſprochen war, der die Hochzeit vorbereitele. Die Zweifel, daß der Vize⸗Prior ſein ſchönes Beichtkind regel entführt hatte, wurden beſeitigt, als bei den Eltern Tereff eine Anſichtspoſtkarte eintraf, worin ſie in aller Nafvität teilte, daß ſie ſich mit ihrem Pietro, der ſie beſſer beha⸗ als ihr Cecco, auf der Reiſe nach Dalmatien befinde, ſie ein eigenes Heim zu gründen hofften. Eine nuf unternommene Unterſuchung der Hinterlaſſenſchaft des tigen Kloſterpriors ergab, daß er in der Eile der Ab' zwar an drei Dutzend Liebesbriefe mitzunehmen verge dagegen erhebliche Barmittel des Kloſters, deren Verwa ihm anvertraut war, des ſicheren Fortkommens wegen zi geſteckt hatte. Bei der Sichtung der Brieſchen entdeckt überraſchende Bekenntniſſe junger Mädchen und Frauen, d zu dem liebebedürftigen Prior in einem engen Vertrauer verhältnis ſtanden, ohne daß die eine von den Beziehn der anderen eine Ahnung hatte. Nun heißt es, auch der hintergangene Bräutigam, wäre verſchwunden. 0 glaubt, er habe ſich auf die Suche nach dem flüchtigen Lie pärchen begeben, das die Spuren ſeines Aufenthaltes durch Anſichtspoſtkarte verwiſchen wollte. D Wfalz, Heſfen und Umgebung *Niederſimten, 10. Nov. Ein Vater von 7 Ki kam, wie ſo oft betrunken nach Hauſe. Um halb 7 Uhr hört auf der Straße Hilferufe von Kindern. Paſſanten eilten das Haus und da lag der brennende Ofen mit k Kaffee und Suppe auf zwei 4. und 6jährigen Knaben hinter dem Ofen geſeſſen waren. Das jüngere Kind war verbrannt, daß es am anderen Tage ſtarb. Der größere iſt nur an Händen und Füßen verbrannt. Wie feſtgeſt warf der Vater in ſeiner Trunkenheit den Ofen um. . iite. En Utteit über Ohermen„ General⸗Anzei Obermeyers Herba⸗Seife ⸗Anzeiger.(Mittagblatt!) 7095 15 M. 55 5 Mannheim, den NS. Baa: ausfall 3 7„den 14 November 1910 Sehkgnrg: ee Gellen narlelliunfle u er ſchreibt: 1 telle Itrer Anjrage 8 2 57 4 mit Bad and amerwohnum ich 55 Heipe intt, daßz 45 28 0 zu vermi Kent Zppeebör billig 10 har er Herba be ieten. Näh Rabe alten Ehiolze r elole leomimen, So lan 2——. 115 1 dabe a i ge dler Vorrat reiclit 8 Secenheimerſuße 100 Ja e Lanwaudte? 85 Vertaufe. 8 1 Iſrer Herba⸗s en Gei Stock bis 1. 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