mmer nebſt eiſek od. per⸗ 9462 .= hör erſt N a — Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag Pi..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Amgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Alnabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Ju ſerate: nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile. 35 Pfg⸗ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Redaktion 377 Auswärtige Inſerate 0 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. ags⸗ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 529. Montag, 14. November 1910. Abendblatt.) 22...(... eeeeere eeee Deutſcher Oſtmarken⸗Verein. sh. Berlin, 13. Nov. Unter Beteiligung von ſaſt ſämtlichen Mitgliedern trat heute im großen Saale des Landwehr⸗Kaſinos in Charlotten⸗ burg der Geſamtausſchuß des Deutſchen Oſtmarken⸗Vereins zu einer außerordentlichen Tagung zuſammen. Die Ver⸗ ſammlung ſtand unter Leitung des Rittergutsbeſitzers b. Bernuth auf Borowo bei Czempin in Poſen. An erſter Stelle erſtattete Major a. D. Tiedemann den Jahresbericht. Er erwähnte einleitend, daß in Oberſchleſien taufſende von gläubigen Katho⸗ liken Mitglieder des Vereins geworden ſeien. Leider komme ihre Stimme nicht genügend zur Geltung, weil das Zentrum mit den Polen Hand in Hand gehe. Der polniſche Klerus in Oberſchleſien nicht nur, ſondern auch in Poſen und in Weſtpreußen zeichne ſich eben aus durch den Kampf gegen das Deutſchtum. Gute Reſultate habe ſchon der Verein deutſcher Katholiken aufzuweiſen. Immerhin müſſe es die Hauptaufgabe des Vereins bleiben, daß der deutſche Boden nicht in polniſche Hände komme. Zur Regie⸗ rung könne man Vertrauen haben. Auf ein Telegramm, das von der Tannenberg⸗Feier in Oſterode an den Reichskanzler geſandt worden ſei, habe dieſer ein Antworttelegramm ge⸗ ſchickt, in dem er von der bewährten Oſtmarken⸗Politik ſprach. Hoffentlich werde die Regierung an dieſer bewährten Oſt⸗ marken⸗Politik auch in Zukunft feſthalten. In der Diskuſſion wurde vor allen Dingen auf ie Verhältniſſe in Oberſchleſien Bezug ge⸗ nommen. Amtsrichter Sonntag(Kattowitz) betonte die Notwendigkeit, den polniſchen Volksbanken gegenüber deutſche zu gründen. Erfreu⸗ liche Anſätze in dieſer Beziehung ſeien bereits vorhanden. Der Opfermut in der Kreditgewährung auf polniſcher Seite ſei aller⸗ dings ungeheuer groß. Man darf da auf deutſcher Seite gewiſſe Wunden nicht ſcheuen. Von 1895 bis 1907 iſt in dieſer Beziehung auf deutſcher Seite nichts geſchehen. Wenn man aber den Polen wirtſchaftlich helfe, ſo geben ſie dem Helfer auch die Stimmen bei den Landtags⸗, Reichstags⸗ und Kommunalwahlen.— Weiter wurde in der Diskuſſion die Notwendigkeit der Schaffung von deut⸗ ſchen Arbeits⸗Auskunftsſtellen und Rechtsauskunftsſtellen betont. Wenn die Anſiedlungskommiſſion Geld für Grund und Boden übrig hat, dann müßte ſie auch Geld für Kredit⸗Inſtitute und gemein⸗ nützige Wohlfahrts⸗Veranſtaltungen übrig haben.— Profeſſor Kleinburg(Zabrze) machte Mitteilungen über die Kleinarbeit oberſchleſiſcher Ortsgruppen. Wir in Zabrze haben einen richtigen Laden aufgemacht. Wir machen da den Leuten klar: die Hakatiſten ſind nicht die Blutſauger, als die man ſie hinſtellt, ſondern Freunde des Volkes, die z. B. Arbeitern Arbeitsgelegenheit verſchaffen; das kann ihnen Korfanty nicht geben. Auf dieſe Weiſe, durch Schaffung von Arbeitsgelegenheit, können wir auf die Maſſen wirken. Gewiß glauben die Maſſen in Oberſchleſien heute noch: Wer in den Oſt⸗ markenverein eintritt, der kommt um ſeine Seligkeit. Aber auf die Dauer werden wir doch durchdringen. Der Bericht wurde dann ohne Beſchluß für erledigt er⸗ klärt. Als erſter Punkt der Tagesordnung wurde die Frage der weiteren Fortführung der Bodenpolitik erörtert. Der Referent Juſtizrat Wag ner⸗Berlin betonte, daß der Pole nichts ſo ſehr fürchte wie den deutſchen Bauer. Feuilleton. Römiſche Herbſttage. (Von unſerm Mitarbeiter in Rom.) * Rom, im November. Aller Heiligen! Ein Feſt der Feſte alſo. Ein Tag, an dem jeder Schutzpatron zu ſeinem Rechte kommt. Da um jedes Hei⸗ ligenbild ein Kranz ſich ſchlingt. Ein Feiertag, aber doch einer, deſſen Freudenglanz durch den ſchwarzen Flor der Trauer ver⸗ dunkelt wird; denn er ſteht am Vorabend vor Allerſeelen in der Totenwoche. Auch das lebensfrohe Rom vergißt das nicht. Darum feiert es ſeine Heiligen mit einem Exodus auf den Kirchhof. Der Tag der Toten iſt kein Ruhetag im Leben des Arbeitsmannes wie der Aller Heiligen. Der Staat kann ſich nicht um die Toten küm⸗ mern. Das iſt Privatſache. So opfert denn nach altem Brauch der Römer die Muße eines Feiertages, um ſeiner Toten zu ge⸗ denken. Aber wie gedenkt er ihrer! Nicht mit der ſchmerzerfüllten Verzweiflung des Nordländers, nicht in leidergebener Wehmut oder aufloderndem Trotz gegen das Schickſal— freundlich ge⸗ denkt er ihrer mit der Heiterkeit des alten Heidentums, die noch immer in ſeinem Blute ſteckt. Sie ſind im Elyſium, jene Glück⸗ lichen, die der Raſen deckt. Er allein muß ſich noch plagen auf dieſer unvollkommenen Erde. Aber freilich, er plagt ſich ganz gern, wenne ſchon nicht anders geht. Das Leben iſt doch ſchön, auch wenn es als Delikateſſe nur geröſtete Kaſtanien bietet und aus dem Freudenkelch irdiſcher Genüſſe nur wenige Tropfen ver⸗ ſchüttet. Aber die Sonne lacht und verbreitet ſolch wohliges Nun ſind drei Jahre ſeit Schaffung des Enteignungs⸗ geſetzes verfloſſen, und es iſt immer noch nicht in An⸗ wendung gekommen. Das halten wir aber für dringend nötig. Wir ſind keine Nebenregierung, wie uns alberne Behauptungen hinſtellen, die auf Winke der preußiſchen Regierung horcht, ſondern wir betonen das Intereſſe des Deutſchtums. Es wird behauptet, das Enteignungsgeſetz ſei nur zum Schein erfolgt, man nehme dabei Rückſicht auf Oeſterreich. In Preußen und Deutſchland haben aber nicht die galiziſchen Polen etwas zu ſagen, hier kommt es nur auf die deutſchen Intereſſen an. Der Redner legt ſchließlich folgende Reſolution vor: „Der Geſamtausſchuß des Deutſchen Oſtmarkenvereins hat zu der Königl. Staatsregierung das feſte Vertrauen, daß ſie entſchloſſen iſt, bei der ſeit einer Reihe von Jahren verfolgten Oſtmarkenpolitik zu beharren.— Nachdem der Erlaß des Geſetzes vom 20. März 1909(Enteignungsgeſetz) eine Zeit lang mäßigend auf das angriffs⸗ weiſe Vorgehen der Polen eingewirkt, hat neuerdings wieder eine ebenſo ſtarke wie erfolgreiche Tätigkeit gegen den deutſchen Beſitz⸗ ſtand eingeſetzt, die mit einem unerhört gehäſſigen und rückſichts⸗ loſen Terrorismus geübt wird. Das ſegensreiche Werk der Anſiede⸗ lung läuft auf dieſe Weiſe Gefahr, in kurzer Zeit eingeſchränkt zu werden, wenn nicht ganz zu verſagen. Der Geſamtausſchuß hält es daher für dringend geboten, daß mit der Anwendung des Geſetzes vom 20. März 1909 ſchleunigſt vorgegangen und damit das ſchwin⸗ dende Vertrauen der deutſchen Bevölkerung des Oſtens in die ſichere und ſtetige Fortführung un⸗ ſerer Polenpolitik wieder gefeſtet werde.— Der Geſamtausſchuß richtet ferner wiederholt an die Königl. Staats⸗ regierung die dringende Bitte, noch in der nächſten Landtagsſeſſion die ſeit langem erwartete Geſetzesvorlage einzubringen, welche die Güterteilung im Oſten von der Zuſtimmung der Königl. Behörde abhängig macht. Nur ein ſolches Geſetz kann vor weiterem Verluſt an deutſchem Boden bewahren.“ Die Reſolution wird nach längerer Debatte angenommen. Verbandsdirektor Dr. Wegner⸗Poſen beſprach die„Wich⸗ tigkeit der kommenden Volkszählung“ für die Ergebniſſe der nationalen Volksunterſchiede. Es muß darauf gedrungen werden, daß die Mutterſprache durch nationale Zähler genau feſtgeſtellt wird. Der Redner befür⸗ wortet eine Reſolution, daß möglichſt viel Deutſche als Zähler aufgeſtellt und daß die deutſchen Katholiken darauf achten, daß ſie als Deutſche in der Statiſtik geführt werden. Die Reſolution wird angenommen. Der folgende Punkt der Tagesordnung betraf die Reichsverſicherungsordnung und die Stellungnahme zu deren verſchiedenen Beſtimmungen. Kardinal v. Widdern machte auf die Gefahr aufmerk⸗ ſam, die von den rührigen polniſchen Aerzten drohe. Dieſe Gefahr ſei größer als die von ſeiten der polniſchen Rechts⸗ anwälte. Denn der Arzt komme mehr in die Familien und gewinne leicht Einfluß auf Kinder und Frauen. Von anderer Seite wurde darauf hingewieſen, daß die Beſtimmungen über den Empfang von Witwenrente es verurſachten, daß die Aus⸗ länder, die in Deutſchland beſchäftigt würden, ihre Familien nachkommen ließen. An die Witwe eines verſtorbenen Arbei⸗ ters werde nur Rente gezahlt, wenn ſie in Deutſchland wohne. Das ſei die Urſache, daß ſich ſo viele Ausländer mit Frau und Kindern in Deutſchland anſäßig machten. Es gelangte ſchließlich folgende Reſolution zu Annahme: „Im Intereſſe der Erhaltung und Stärkung des Deutſch⸗ tums in den mit Polen durchſetzten Teilen des Reiches hält es der Deutſche Oſtmarkenverein für unumgänglich notwendig, daß in der Reichsverſicherungsordnung Vorkehrungen getroffen werden, um eine Vermehrung der Machtmittel der Polen, eine Ausnutzung der Einrichtungen der Reichsverſicherungsordnung zu national⸗pol⸗ niſchen Zwecken zu verhindern. Der Oſtmarkenverein empfiehlt deshalb: 1. In der Krankenverſicherung den Arbeitgebern gleiche Stimmrechte mit den Arbeitern zu geben. 2. Für die Landkranken⸗ kaſſen eine den Vorſchlägen des Bundesrates entſprechende innerre Verfaſſung vorzuſehen. 3. Zu beſtimmen, daß die Wahlen zu den Organen der Verſicherungsträger öffentlich zu erfolgen haben, wamn die oberſte Verwaltungsbehörde dies anordnet. 4. Die deutſche Sprache für die ausſchließliche Geſchäfts⸗ und Verhandlungsſppache der Kaſſenverwaltungen feſtzuſetzen. 5. Bei der Regelung der Arzt⸗ frage das Syſtem der freien Arztwahl weder geſetzlich vorzuſchreiben, noch überhaupt zu fördern und Maßnahmen vorzuſehen, die ge⸗ währleiſten, daß die Krankenkaſſen dieſes Arztſyſtem nicht gegen ihren Willen einführen müſſen.“ Es folgte eine interne Sitzung, in der Rittergatsbeſitzer v. Bernuth anſtelle des verſtorbenen Landesökonomierats Kennemann zum Vorſitzenden des Geſamtausſchuſſes gewähll und interne Angelegenheiten behandelt wurden Politische ebersſcht. * Mannheim, 14. Nowember 1910. Die Patsdamer Kaiſerzuſammenkunft und die Türkei. Von diplomatiſcher Seite wird der„Wiener Deutſchen Koxreſpondenz“ geſchrieben: Im Verlaufe der Preßerörterungen über die Potsdame Begegnung des Zaren mit dem deutſchen Kaiſer iſt die Vermu tung ausgeſprochen worden, daß in Pesdam im Zuſammen⸗ hange mit der Frage der Herſtellung beſſerer Beziehungen zwiſchen Oeſterreich und Ungarn auch die Möglichkeit einer neuen Balkanentente beſprochen worden ſei. Ein Wiener Blatt ging hiebei ſoweit, zu behaupten, daß in Potsdam von Ruß⸗ land gewiſſermaßen als Bedingung für eine Beſſergeſtaltung der Beziehungen zu Oeſterreich⸗Ungarn verlangt worden ſei, daß Rußland die Entwicklung der modernen Türkei nach Kräften fördere, einen Umſchwung in Konſtantinopel im Sinne der Beſeitigung des jungtürkiſchen Regimes verhindere und den Balkanſtaaten Mäßigung gegenüber der Türkei empfehle Ob dieſe Mitteilungen lediglich journaliſtiſche Privat⸗ arbeit ſind oder ihre Veröffentlichung ein Fühler jungtürki⸗ ſcher Kreiſe iſt, mag unentſchieden bleiben, ſicher ſind ſie apokryph. Ebenſowenig wie es dem Grafen Aehrenthal niemals eingefallen iſt, dexartige Bedingungen zu ſtellen, eben⸗ ſowenig hat der deutſche. Reichskanzler ſich zum Vermittler ſolcher Vorſchläge gemacht, die dem oberſten Grundſatz beider Regierungen: Nichteinmiſchung in fremde innerpolitiſche Ver⸗ hältniſſe, widerſprechen würden. So ſehr man in Wien und in Berlin mit allen Beſtrebungen ſympathiſiert, die geeignet ſind, die Konſolidierung der türkiſchen Verhältniſſe zu fördern, ſo wenig hat man ſich in der Richtung beſtimmter tür kiſcher Partebeſtrebungen engagiert und kann das auch nicht tun, wenn man nicht unmittelbar in die kür⸗ weitet. Auch die Toten müſſen es gut haben in einer Erde, die das Licht täglich mit goldenen Strahlen liebkoſt; beſſer als die nördlichen Zonen, denen der Sturmwind ein ſchauerliches Lied vom Sterben auf kahlen Grabhügeln ſingt. Hier iſt alles Farbe noch, ein leiſes mattes Verklingen der Sommerſchönheit in Halbtöne, die die Seele weich umſchmeicheln. Kein Bild troſtloſen Vergehens, ſondern die Verklärung der Auf⸗ löſung. Wie die Luft durchſichtig iſt! Wie alle Dinge ſubtiler, köſtlicher, ſchmelzreicher werden in dieſer klaren Herbſtſonne! Die Kirche, die in ſo vielen Anordnungen ein bewunderns⸗ würdiges Verſtändnis der Volkspſyche bewieſen, hat mit Vor⸗ bedacht das Feſt, der Toten an das Aller Heiligen geſchloſſen. In⸗ dem ſich ſo der Gedanke an die Dahingeſchiedenen unwillkürlich mit der Vorſtellung der in Glorie am Himmelsthron Strahlenden miſcht, richtet ſich der Gedanke der Gläubigen unwillkürlich von den Schrecken des Todes auf die Herrlichkeit der Erlöſung im Jenſeits. So auch wollten die alten Myſterien verſtanden werden, die ſich bis zum Ende des Kirchenſtaates als Totenfeſtſpiele erhielten. Wirkliche Leichname von tags zuvor im Spital Verſchiedenen umgaben da im Dunkel der Kirche einen mächtigen offenen Sarko⸗ phag, deſſen Sockel Szenen des jüngſten Gerichts in bildlicher Darſtellung veranſchaulichte. Der Römer iſt impreſſionabel. Er muß die Schauer des Todes fühlen, ſoll die ſchlackenloſe Reinheit himmliſcher Freuden Gewalt über ihn gewinnen. Wann es ihn ordentlich durchgruſelt hat, wird er ſich um ſo inbrünſtiger in die Vorſtellungswelt der heiligen Schrift verſenken, in die ihn das Marionettentheater zwiſchen Hochaltar und Sarkophag in wechſelnden Szenen einführt. Nur die Erwachſenen wiſſen noch von dieſen Myſterien zu erzählen. Die Jugend kennt keine Puppenſpiele mehr zu Ehren der Toten. Aber auch ihr iſt die Suggeſtion des Kontraſtes nicht Daſeins gefaß, daß ſich die Bruſt des Aermlichſten der Armen kiſchen Parteiwirxen hineingezogen werden will. Man hat berloren gegangen. Der Totentag iſt hier ein Tag erhöhten Lebens⸗ gefühls. Darum ſieht man all die Schaaren feiernder Menſchheit wie zu einem großen Volksfeſt die Straße nach San Lorenzo pil⸗ gern. Der großen Mehrzahl dieſer langſam und vergnügt im allgemeinen Zuge wandernder Kirchhofbeſucher lieſt man es von den unbekümmerten Geſichtern; ſie haben keinen Toten zu bekla⸗ gen. Sie folgen einfach der Sitte, wenn ſie den Feiertag zu einem Ausflug ins Reich der Verſtorbenen benutzen. Im gemütlichen Schunkelſchritt mit vollzähiger Kinderſchaar oder am Arm des Geliebten füllen ſie die bürgerſteigloſe Straße, die ſich muldenför⸗ mig zum Abfluß in der Mitte ſenkt. Nach vielen Tauſenden zählt die pilgernde Menge. Die Straßen ſind ſchwarz von dem langſam in einer Richtung ſich ergießenden Strom. RNechts und links ſtehen Stühle und Tiſche für die Wandermüden. Im Dunkel der gewölbeartigen fenſterloſen Läden brennen einladende Lampen. Manch Bäcker⸗ und Schrei⸗ nermeiſter iſt da über Nacht zum Wirt geworden. Auf dem Rückweg beſonders, wenn der überall aufwirbelnde Staub den Durſt zur Unerträglichkeit geſteigert hat, wird hier das Feſt ſeinen Abſchluß nehmen. Wer ſich's aber irgendwie leiſten konnte, hat ſich nicht unter die Fußgänger gemiſcht, die den langen Weg zur ſüdöſtlichen Vor⸗ ſtadt mit fliegenden Halsbinden und wehenden Schürzen dahin⸗ ſchreiten, als wären ſie gerade von der Arbeit aufgeſtanden, Auf die Tram kann man ſich an ſolch einem Tage nicht verlaſſen. Zehn, zwölf Doppelwagen ſtehen in langer Reihe an der End⸗ halteſtelle, alle vollgepropft bis auf das letzte Plätzchen, KHaum daß der Karabiniere zur Aufrechterhaltung der Ordnung ſich noch auf das Trittbrett ſchwingen kann. Aber dies iſt auch der Tag der allgemeinen Droſchkennot. Der müdeſte Ackergaul muß heute für ſeinen Liebesdienſt mit doppelter Ration angefeue werden. Zu fünfen und ſechſen ſitzen ſie im Wagen, dieſe Let die ſich nur einmal im Jahr eine Droſchke ſpendieren. 2 General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 14. November. 2. Seite. viel eher Urſache anzunehmen, daß in Poksdam von deutſcher Seite gerade dieſer Standpunkt der beiden verbündeten Mächte fſehr klar und deutlich zum Ausdruck gebracht worden iſt. Das Bu konſtatieren iſt aber notwendig, weil gerade Darſtellungen, die wie die erwähnte eine aktive Anteilnahme und Einmiſchung Oeſterreich⸗Ungarns oder des deutſchen Reiches in in nere ngele genheiten der Türkei annehmen, jenen ebenſo böswilligen wie törichten Gerüchten Nah⸗ rung geben, die von neuen Anſchlägen Oeſterreich-Ungarns in der Balkanfragen wiſſen wollen. 5 So erzählt man neueſtens in Belgrad, daß man in Wien ſehr bereue, den Sandſchak vorzeitig aufgegeben zu haben. Um dieſen Fehler gut zu machen, habe man in Cetinje be⸗ reits Eröffnungen gemacht, die Montenegro veranlaſſen ſollen, den Krieg mit der Türkei zu eröffnen. Oeſterreich⸗Ungarn werde nichts dagegen haben, wenn Montenegro— da die Türken infolge der drohenden Haltung Bulgariens und Griechenlands nur wenige Truppen an die montenegriniſche Grenze werfen könne— Ipek beſetzt, allein es werde ſelbſt die dadurch gebotene Gelegenheit benützen, um den ganzen Sandſchak zu okkupieren und damit die Bildung eines großen Serbienreiches ein für allemal unmöglich machen.— So ungereimt ſolche Kombinationen ſind, erhalten ſie doch einen Schein von Tatſächlichkeit, wenn, wie es durch die„Neue Freie Preſſe“ geſchieht, der öſterreichiſch⸗ungariſchen Balkan⸗ Politik die Tendenz einer Beeinfluſſung der innerpolitiſchen ntwicklung der Türkei unterſchoben wird. Es ſoll deshalb nochmals mit allem Nachdruck konſtatiert werden, daß derlei Abſichten abſolut nicht beſtehen und daß man in Wien beſtrebt iſt,, mit der Türkei, alſo mit jeder türkiſchen Regierung, im beſten nachbarlichen Einvernehmen zu leben, mithin die Nach⸗ richt, daß in Potsdam der Verſuch gemacht worden ſei, die Herrſchaft einer beſtimmten politiſchen Partei in Konſtantinopel gewiſſermaßen unter die Garantie Deſterreich⸗Ungarns, Deutſchlands und Ruß⸗ kands zu ſtellen, in das Reich der Erfindungen zu verweiſen iſt. Ein affſtziöſer Gemeindewahlaufruf. Die„Norddeutſche Allg. Zeitung“ wendet ſich in ihrem 10 tigen wöchentlichen Rückblick an das Bürgertum und warnt es vor allzu großer Läſſigkeit bei den kommenden Gemeinde⸗ ahlen. Das Blatt ſchreibt: Wir befinden uns wiederum im Zeitabſchnitt ſtädtiſcher Gemeindewahlen, der mit dem November einzuſetzen pflegt. Schon oft und ſeit Jahren mußte darauf hingewieſen werden, wie ſchwer ſich die bis jetzt bewieſene Läſſigkeit des Bürgertums gerade bei dieſen Wahlen ſpäter zu rächen pflegt. Es h zin, alss glaube die Mehrzahl unſerer Mitbürger, mit der atſache ihrer perſönlichen Exiſtenz innerhalb des Gemeinweſens ei bereits die Berückſichtigung auch ihrer kommunalpolitiſchen An⸗ ſchauungen gle ichſam unumgänglich, ganz von ſelbſt gegeben, ſo daß eine Betätiggung beim Wahlakt wenig ausmache. Deſto größer ind. nachher Aerger und Verwunderung, wenn die ſtädtiſchen An⸗ heiten etwa durch eine ſozialdemokratiſche Pha⸗ in der Bürgerſchaftsvertretung beeinflußt werden, wenn riedliche Gedelhen erſchwert erſcheint, und bisweilen recht koſt⸗ ert ie durchgeſetzt werden für Zwecke, deren Wohl⸗ tswert ſchließlich in keinem Verhältnis zu der dauernden Be⸗ laſtung ſteht, die ſte verurſachen. Denn das ſozialdemokxratiſche Kommunalprogramm iſt parteichematiſch aufgeſtellt worden, und obgleich es natürlich im Einzelfall nicht ganz genau nach der langen Forderungsliſte gehandhabt werden kann, ſo ſind doch die„Genoſſen“ Is Stadtverordnete immer weit genug von einer geſunden Heimat⸗ 'olitik entfernt. Daher die Tendenz, den fluktuierenden Beſtand⸗ eilen der Bevölkerung einen womöglich ausſchlaggebenden Anteil uber der Wählerſchaft zuzzuwenden, daher die Forderung, allen wanzigjährigen beiderlei Geſchlechts das Gemeindewahlrecht zu rteilen. Hier wäre doch höaßſtens die traurige Begründung ſtatt⸗ ſaft, daß man den für kommunalpolitiſche Fragen zuverläſſig un⸗ keifen Elementen eben eine Befugnis gönne, zu deren verſtänd⸗ isboller Ausübung leider ſehr biele ſonſt rührige Bürger ihr ganzes eben lang ſich nicht durchringen. Es wird zur dringenden er peinlicnde rwurf in Zukünft nicht, wie u der ſtädliſchen Wähler treſfen kann. Der ſedanke, daß z. B. die oft ſtundewlangen Kandidatenreden vor stagswähle umlungen fünf Minuten auf einen lokal eſchnittenen Hinweis dieſes Sinmes verwenden ſollten, iſt gewiß t neu, aber ein ſolches Ceterum censeo aus dem Munde an⸗ eſehener Politiker müßte entſchieden ſein erwünſchtes Teil zur bung des Intereſſes beitragen. Wahrſcheinlich gehört es ſogar näheren Pſychologie des Mitläufertums, daß allzuviele ſtädt. ingeſeſſene der Bürgerkunde im engeren Verſtändnis des Wortes ngeblieben ſind, daß ſie, praktiſch becehen, den ſozialdemokra⸗ iſchen Schlagwörtern von vornherein eine Macht zutrauen lernen, ie ſie ihnen an Ort und Stelle erſt ſelber verleihen, durch eigenes erſagen. Die Liebe zur Heimat und zur Vaterſtadt fängt damit orderung, daf ch jetzt, die Mehr ſagen möge.“ an, daß man an der Geſtaltung ihres Schickſals ehrlich mitwirkt und nicht zu Hauſe bleibt. Deutsches Reich. — Die fortſchrittliche Bewegung im deutſchen Katholitzismus. In dieſen Tagen hat in München die Generalverſammlung der Krausgeſellſchaft, Vereinigung für religiöſen und kulturellen Fort⸗ ſchritt im Katholizismus, ſtattgefunden. Sie war dadurch bedeut⸗ ſam, daß die Gruppe fortſchrittlicher Katholiken um das„Neue Jahrhundert“ mit in die Vorſtandſchaft eintrat; den erſten Vorſitz übernahm Profeſſor Schnitzer, den zweiten Landgerichtsrat Ziegler in Kempten. Die enge Arbeitsgemeinſchaft mit dem„Neuen Jahr⸗ hundert“ findet auch darin ihren Ausdruck, daß die Krausgeſell⸗ ſchaft vom 1. Januar 1911 an den Verlag der Zeitſchrift übernimmt. So wird die Krausgeſellſchaft der ſchon lange erwünſchte Organi⸗ ſationsmittelpunkt für die fortſchrittliche Bewegung innerhalb des deutſchen Katholizismus. Für den Winter iſt in München die Ver⸗ anſtaltung mehrerer Vorträge geplant. — Die Einfuhr von Schlachtvieh aus Frankreich will jetzt auch Bayern zulaſſen, um der Fleiſchnot entgegenzuwirken. Die außer⸗ ordentliche Viehzählung in Bahern vom 10. Oktober ergab, daß die Zahl der Rir um 239 693 Stück oder 6,4 v.., die der Schafe um 96 981 Stück oder 13,2 v. H. abgenommen hat, während die Zahl der Schweine um 179 205 Stück oder 8,7 v.., die der Ziegen um 4787 Stück oder 1,6 v. H. zunahm. Die halbamtliche„Korreſpond. Hofmann“ legt in einem längeren Axtikel dar, welche Maßnahmen das bayeriſche Staatsminiſterium des Innern getroffen habe, um einer Abnahme des Viehbeſtandes und einem Steigen der Fleiſch⸗ preiſe entgegenzuwirken. Unter anderem habe das Miniſterium be⸗ reits Schritte getan, um die Enfuhr von Schlachtvieh aus Frank⸗ reich zu ermöglichen. — Um Aufklärung über die Reichsfinauzreform haben die Kon⸗ ſervativen die Regierung ſeit anderthalb Jahren immer wieder erſucht, bald drohend, bald Hilfe flehend. Vor kurzem hat denn auch der Kanzler endlich durch die„Nordd. Allg. Ztg.“ die für die Geſtaltung der Reichsfinanzreform verantwortlichen Parteien verteidigen laſſen. Dadurch haben die Konſervativen mit einemmal wieder Mut gewonnen und die„Konſ. Korreſp.“ leugnet kühn,„daß die Mehrheitsparteien des Reichstags die Regierung immer wieder dringend aufgefordert hätten, für die Politik der Mehrheitsparteien bei der Reichsfinanzreform einzutreten. Mit einer verblüffenden Keckheit verſichert die„Konſ. Korr.“, daß ihr, was die konſervative Partei anlangt,„von derartigen Wünſchen an die Reichsregierung nichts bekannt iſt.“ Die konſervative Partei bedürfe einer ſolchen Anlehnung nicht.„Sie iſt Manns geuug, ihre politiſche Haltung ſelbſt zu vertreten.“— 5 Das iſt der Dank der Konſervativen, daß der Kanzler ſich ihrer angenommen hat. Badiſche Politik. Rücktritt des Miniſters v. Marſchall. * Karlsruhe, 14. Nov. Der„Köln. Ztg.“ wird von hier berichtet: Gegen den Eiſenbahnminiſter Frhrn. v. Marſchall ſind im Laufe der letzten Monate in der linksliberalen und ſozial⸗ demokratiſchen Preſſe und noch mehr in der Zweiten Kammer ſcharfe Angriffe wegen ſeiner Eiſenbahnpolitik gerichtet worden. Schon damals wurde allgemein angenommen, daß Miniſter von Marſchall nicht mehr lange auf ſeinem Poſten bleiben werde. Vor einiger Zeit hat ein angeſehenes, außerhalb Badens erſcheinendes Blatt die Nachricht vom Rücktritt Marſchalls verbreitet, ohne daß von Regierungsſeite die Richtigteit beſtritten worden wäre. An unterrichteter Stelle wird uns heute beſtätigt, daß Miniſter v. Marſchalll vorausſichtlich noch Ende des Jahres aus ſeinem Amt ausſcheidet und daß die Eiſenbahnverwaltung, die bisher mit dem Miniſterium des großh. Hauſes und der auswär⸗ tigen Angelegenheiten verbunden war, wieder wie in früheren Jahren dem Finanzminiſterium unterſtellt werde. Bekanntlich gilt Frhr. v. Marſchall, ein Vetter des deutſchen Bot⸗ ſchafters in Konſtantinopel, als ausgeſprochen konſervatib; nach ſeinem Ausſcheiden wäre das Staatsminiſterium wieder homogen. Die Schiffahrtsabgaben. )(Karlsruhe, 13. Nov. Zur Frage der Schiffahrts⸗ abgaben wurde, von der hieſigen Handelskammer folgende Erklärung abzugeben, beſchloſſen:„Die von der Handels⸗ kammer wiederholt geäußerten ſchweren Bedenken gegen die Einführung von Schiffahrtsabgaben auf den natürlichen Waſſerſtraßen Deutſchlands ſind durch den vom Bundesrate beſchloſſenen und dem Reichstage am 21. Oktober 1910 vor⸗ gelegten Entwurf eines Geſetzes, betreffend den Ausbau der deutſchen Waſſerſtraßen und die Erhebung von Schiffahrts⸗ abgaben, nicht behoben worden. Die Handelskammer begrüßt es, daß dieſer Geſetzentwurf auf die Tagesordnung der auf den 18. l. Mts. anberaumten Sitzung der Kommiſſion des Deutſchen Handelstags betr. Verkehr geſetzt worden iſt, und bittet den Handelstag, bei dem Reichstage dahin vorſtellig zu werden, daß er dem Geſetzentwurfe ſeine Zuſtimmung ver⸗ „Das Waſſer ſteigt“. (Von unſerm Pariſer Korreſpondenten.) .K. Paris, 13. Nop. Seit Donnerstag befindet ſich die Seine in rapidem Steigen, und die zuerſt recht zuverſichtlich lautenden offiziellen Berichte ſind kleinlaut geworden, den in Fachkreiſen herrſcht angeſichts der Elementargewalt ernſtliche Beſorgnis. Nach der denkwürdigen Ueberſchwemmung zu Beginn dieſes Jahres, durften die Pariſer mit Recht hoffen, daß ihnen„die Wieder⸗ kehr des gleichen“ durch energiſche Maßnahmen ſeitens der Regierung und der Stadtobrigkeit erſpart bleiben werde, Tatſächlich wurde gleich nach der kritiſchen Zeit eine Enquete⸗ Kommiſſion einberufen, welcher die Aufgabe zufiel die Mittel zu ſtudieren, die einer neuerlichen Ueberſchwemmungsgefahr wirkſam vorbeugen ſollten. Das Ergebnis dieſer fachmän⸗ niſchen Unterſuchung lautete dahin, daß die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen einen Zeitraum von— ſieben Jahrem in Anſpruch nehmen werden! Die Langſamkeit der Anfangs⸗ arbeiten machte dieſem Voranſchlag alle Ehre und da ſelbſt die mächtigſte Stadtverwaltung nicht imſtande iſt, mit den Elementen einen Pakt zu ſchließen, ſo ſehen ſich heute die Pariſer, ſowie die Bewohner der Pariſer Vororte vor eine Situation geſtellt, welche der Gefährlichkeit während der Ueberſchwemmungsperiode zu Beginn d. J. nicht viel nachgibt. Die Pariſer Seineufer ſind allenthalben überſchwemmt. Auf den Quais herrſcht fieberhafte Tätigkeit, teils um die dort lagernden Waren fortzuſchaffen, teils um die verſpäteten Sicherheitsvorkehrungen zu beſchleunigen. Der Schiffahrts⸗ dienſt iſt angeſichts der durch die Stromſchnelligkeit hervor⸗ gerufenen Gefahr aufgehoben. An Freitag ſchon bot der Hafen am Louvre ein krauriges Bild, das die Erinnerung an die letzte große Ueberſchwemmung wachrief. In der Nähe des Pont de la Tournelle ſind die Kranen, welche noch am Donnerstag zur Räumung der großen Schaluppen verwendet wurden, total überſchwemmt. Die unweit des Pont de Tolbiae liegende Rue Watt ſteht in einer Länge von 150 Meter unter Waſſer. Auf der Orleanslinie iſt man damit beſchäftigt, die Maueröffnungen der unterirdiſchen Strecke, die im Januar ſoviel Unheil verurſachten in aller Eile waſſerdicht zu ſchließen, denn ſchon haben bedeutende Infiltrationen ſtellen⸗ weiſe ſtattgefunden; eine mächtige Pumpe wirft das Waſſer in die Seine zurück. Der Schleuſenwärter an der Monnaie (Münzamt) mußte in aller Eile ſeine Wohnung verlaſſen. Ein proviſoriſcher Steg wurde aufgeführt, um die Bureaux mit der Treppe des Quai Conti zu verbinden. Matroſen transportieren Bücher und Möbel. Am Pont des Arts hal man ein eindrucksvolles Bild. Die Matroſen können nicht mehr die Schleuſen paſſieren und umſchiffen in Barken die ſchweren Dampfer, welche mittels proviſoriſcher Stege mit den Quais verbunden ſind. Die Keller der Polizeipräfektur ſtehen ſeit geſtern unter Waſſer und der unterirdiſche Gang, welcher den Juſtizpalaſt mit dem Gefängnis verbindet, iſt gleichfalls überſchwemmt. Die Vororte Auteuil, Aſnisres, Argenteuil, Bougival, Choiſy le Roi, Villeneuve⸗ſur⸗Orge Tory, Puteaux ete. ſind teilweiſe überſchwemtt. Der Pariſer Polizeipräfekt hat an den Stadtrat das Erſuchen um Kreditbewilligung gerichtet, um es der Admini⸗ ſtration zu ermöglichen, im Bedarfsfalle den durch die Ueber⸗ ſchwemmung zur Arbeitsloſigkeit verurteilten Haſen⸗ und Schiffsarbeitern, wie Schiffsangeſtellten, ſofort hilfreich bei⸗ ſtehen zu können. Im hydrometriſchen Inſtitut beurteilte man heute morgen die Situation als recht bedenklich, doch macht man die Gefahr von der Regendauer abhängig. Es ſei innerhalb der nächſten vierundzwanzig Stunden ein Steigen von 60 Zentimeter zu erwarten. Montag oder Dienstag dürfte die Steigung am Pont'Auſterlitz 5,90 Meter betragen(Maximum während der Januar⸗Ueberſchwemmung 8,62 Meter), am Pont de ba Tournelle 5,80 Meter und am Pont Royal 6,80 Meter er⸗ Nus Stadt und Tand. * Mannheim, 14. November 1910. Proteſtantentag in Ladenburg. Ladenburg, 14. Nobbr. Der Evangeliſche Bund veranſtaltete geſtern Sonntag nach⸗ mittag in der evangeliſchen Stadtkirche zu Ladenburg anſtatt der alljährlichen Lutherfeier einen Proteſtantentag, der eine rauen alle ohne Hut mit prächligem ſchlvarzen Haar, in dem manchmal ein Band leuchtet. Einige in Schleiern. Die Blumen gen aufgetürmt im Fond des Wagens. Laoſe, langſtielige Blu⸗ men, keine Kränze. So rollt ein Geſpann neben und hinter dem andern dahin durch die Bogeneinfahrt der alten Stadtmauer, ein ebhafter ſich ergießender Strom als die träge einhergleitende enſchenmenge, der Blumenkorſo des Volkes. Vor der alten Märtyrerkirche zu San Lorenzo ſtauen ſich die Wogen aller einmündenden Verkehrsadern zu einem brandenden r. In dem Durcheinander der Straßenbahnen, Droſchken, ipagen, Automobile und Landkarren bieten halbwüchſige Kin⸗ r ihre Wachskerzen, Dochte und Lichtſtrümpfe feil. bahnen ſich rieſter und Mönche in ſchwarzen oder farbigen Sutanen und braunen und weißen Kutten ihren Weg. Väter rufen ihre Kinder, Mütter ſäugen in Seelenruhe ihr Jüngſtgeborenes inmitten des emeinen Tohuwabohus. Ernſt und feierlich ſchauen von der gartighohen Kirchhofsmauer die ragenden Zypreſſen auf das ksgewimmel. Chorgeſang brauſt aus der Kirche. Orgelklang erdröhnt mit chtiger Stimme über den weiten Platz, all dieſe tauſend und rtauſend Seelen in eine einzige himmeltwärts gerichtete zu ver⸗ nelzen. Eine zarte Wolke von Weihrauch zieht in bläulichen waden aus dem geöffneten Kirchenportal. Zwiſchen Kirche und ſriedhof kreuzen ſich die Ströme, prallen auf einander. In dem Delta hat italieniſcher Geſchäftsſinn die ruhigere Inſel zur Auf⸗ ſtellung aller zum Totenkult berechneten Dinge ausgenutzt. Unabläſſig ſtrömt die Menge durch die ſchmiedeeiſernen hohen terpforten des Eimetero. Die Totenſtadt öffnet ſich, weit— os, will es ſcheinen. Marmorne Straßenzüge, Gruftkapellen, bſehbare grüne Raſenflächen und ſteingedeckte Erbbegräbniſſe, wiſchen Zypreſſen und immer wieder Zypreſſen, ganze Alleeen d kleine Haine, die ſchlanken Pfeiler dieſes Rieſendoms, deſſen gölbung das blaue Himmelszelt bildet. Rings um den viereckig viantkörben und Pappſchachteln voller künſtlicher Blumen und Lichter. Die überall verſtreuten Papierfetzen ſind die Zeugen ihrer doppelten Arbeit. Begräbnisplatz reiht ſich an Begräbnis⸗ platz und jeder wimmelt von Menſchen, die alle mit ſüdlicher Leb⸗ haftigkeit beſchäftigt ſind oder ſchwatzen. Ganz am Ende, wo die Campagna leer und ausgeſtorben ruht wie ein endloſer Kirchhof, auf dem die Nebelgeiſter ihr Spiel treiben, ziehen ſich die Mauer⸗ gräber entlang. In zwei Stockwercken übereinander gebaut, bil⸗ den ſie eine Art Promenade, zu der Treppen hinaufführen. In gleich großen Quadraten, mit goldenen Buchſtaben graviert, decken lange Reihen von Marmortafeln die Mauerwand. Keine andere Unterbrechung der weißgoldenen Fläche als hie und da ein Loch, in dem eine freundliche Hand ein paar Blumen niedergelegt oder ein Lichtchen angezündet hat. Dieſe Monotonie der Mauergräber in ihrer unabſehbaren Zahl iſt die Melancholie des römiſchen Friedhofs. Wer hier ſeine Toten in der fünften, ſechſten Reihe hat und auf einer Hühnerſteige zu der blanken Marmorplatte emporklettert, um eine Blume in der Eiſenklammer der kalten Steinfläche zu befeſtigen, bieket er nicht das rührendſte Beiſpiel der Liebe, die über den Tod hinaus dauert! Langſam färben ſich die bauſchigen Watteballen am Himmels⸗ zelt. Die glorreiche Campagneſonne verſinkt in einem Meer von Duft und Farbe. Düſterer heben ſich die ſchwarzen Silhouetten der Zypreſſen von dem goldflimmernden Hintergrund. Die bren⸗ nenden Feuer verklingen in einem unbeſchreiblich ſtimmungsvollen Schlußakkord. Und in dem Maße, wie die wachſende Dunkelheit die Schwingungen des Lichts abdämpft, vermehren ſich die kleinen Lichter an den roſtfarbenen Eiſenkreuzen der Armen, den prunk⸗ vollen Marmortempeln der Reichen. Nicht lange und die winzi⸗ gen Ampeln der Mauergräber leuchten wie freundlich blinkende Augen aus dem Dämmer der Campagnanebel. Der Geſang einer engelreinen Stimme ſchwebt zum Himmel. In der weißen abgeſteckten Friedhofsraßen ſizen Männer und Frauen mit Pro⸗ 9 Friedhofskapelle, die auf marmornem Untergrund hoch über die ſchlanken Baumgipfeln emporragt, wird zelebriert. Eng gedrängt ſtehen und knieen die Andächtigen in dem weihrauchgeſchwängerten Raum. Eine Muſik, wie ſie ſo überirdiſch klangſchön nur Mei⸗ ſter Mozart erſinnen konnte, hält die vielköpfige Menge regungs⸗ los im Bann. Mit geſenktem Haupt lauſcht ein jeder dem herr⸗ lichen Wechſelgeſang, der in vielen dieſer Herzen zur inneren Er⸗ hebung noch forttönen wird, wenn die Lichter von San Lorenzo längſt erloſchen ſind. Stiller flutet der ſchwarze Volksſtrom an den Marmorbildern vorüber durch die nächtlichen dunkeln Gaſſen. Denkt man der Toten? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber die Weiheſtimmung des Feſtes iſt Gewinn genug für all dieſe Menſchen, die das Feſt der Toten zur Steigerung ihrer Lebenskraft brauchen. Joſeph Sonntag. —— „Der Gefangene der Zarin““. Oper in zwei Akten von Dr. Rudolf Lothar, Muſik von Karl v. Kaskel. Uraufführung im Kgl. Opernhaus zu Dresden, am 12. November, (Eigenbericht unſeres Mitarbeiters.) Eine neue Oper des Münchner Komponiſten Karl v. Kaskel, ſeine ſechſte kam hier zur Aufführung. Schon vor der Uraufführung war ſie von bedeutenden Bühnen (München, Wien) für die nächſte Spielzeit erworben. Eine erſtklaſſige Beſetzung hob ſie aus der Taufe, v. Schuch ſtand ſelbſt am Dirigentenpult. Der Komponiſt und der Dichter waren anweſend. Zahlreiche Perſönlichkeiten aus dem muſikaliſchen Le⸗ ben, darunter viele auswärtige Bühnenleiter und Kritiker, waren als äußere Anzeichen eines großen Abends, anweſend. Ein ſchöner Erfolg war der Uraufführung beſchieden, der Beifall war ſtürmiſch⸗ C ͤ Tb ————2 2— enene E— 2 2 Mannheim, 15. November. General⸗Huskiger.(Abendblatt.) impofante Kundgebung des Proteſtantism zmus bildete. Die Ver⸗ anſtaltung, an der die Bundesvereine der badiſchen Pfalz teil⸗ . nahmen, war ſtark beſucht und bewies aufe neue, wie feſ eſt das 1 Band des evauge ſchen Glaubensbekenntniſſes um den Prote⸗ t ſtantismus geſchlungen iſt. Nach dem Vortrage des Poſaunen⸗ 9 chors der Stadtlirche und dem Geſang der Gemeinde:„Wach — auf du Geiſt der erſten Zeugen“ hielt der Bezirksvorſteher Herr Stadtparrer Vath⸗Rheinau die Begrüßungsanſprache und entbot der großen Glaubens sgemein⸗ ſchaf, ſie in der altehrwürdigen Stadt mit ihrer großen 5 Vergangenheit zuſammengekommen ſei, herzlichen Willkomm⸗ 55 gruß. Man habe in den letzten Tagen den Ruf zur Samml! lung 1 im politiſchen Leben vernommen. Auch für alle Anhänger des evangeliſchen Glaubens ſollte dieſes ernſte Mahnwort in ſeiner b Notwendigkeit gewürdigt werden. Der Proteſtant eniag ſoll nicht . nur eine äußere Sammlung, ſondern auch eine innere Sammlung m bewirken. . Der Kirchenchor trug hierauf das niederländiſche Dankgebet ſt Dir treten zum Beten“ vor. Alsdann betrat 10 Herr Stabtpfarrer Dr. Huber⸗Ludwigshafen die Kanzel, um über„Den eee e im Licht und Zeug⸗ '0 nis der Geſchichte“ zu ſprechen. Dieſes Jahr, das ſich nun auch bald wieder zu Ende neigt, habe furchtbare Unwetter und 1 55 ſtrophen gebracht. Große Unwetter ſeien auch über Deutſchlands 8 Fluren niedergegangen und hätten Opfer gefordert an Leben und t. Aber ein Wetter habe uns 89 hnder tief erſchreckt, te ein ultramontanes. Jenſeits der Berge zog es her und unerwartet praſſelte es hernieder auf die friedlichen, deutſchen Fluren. Aber 85 der ſtarke Baum des Proteſtantismus habe ſich als gefeit be⸗ r⸗ währt gegen römiſchen Blitz und vatikaniſchen Donner. Das 5 Wort des Papſtes ſei nichts anderes geweſen, als eine Heraus⸗ 15 forderung des Proteſtantismus, ein Wort, das ein wichtiges 56 Dokument ſei, für die Auffaſſung des Papſtes von dem Prote⸗ m ſtantismus. Der Traum von der künftigen Wiedervereinigung et der beiden chriſtlichen Gemeinſchaften ſei durch dieſes Wort zu 10 einem Phantom geworden. Es habe gezeigt, daß die beiden nicht 25 zu einander kommen lkönnen, die Waſſer ſind viel zu tief. In der Proteſtbewegung gegen Rom handle es ſich nicht um die Perſon ges Papſtes, nicht um ſeinen ſpaniſchen vatikaniſchen Sekretär, ſondern es ſei ein Kampf gegen das katholiſch⸗römiſche Syſtem, das noch nichts gelernt hat aus der Geſchichte, das noch immer den römiſchen Cäſarentraum von der Weltherrſchaft träumt. Für das deutſche Volk ſei Luther Arminius geweſen, der Befreier vom römiſchen Joch. Auf die Angriffe des Papſtes auf den . Proteſtantismus ſei zu entgegnen Nur nach fruchtbaren Bäumen 2 werfe man mit Stöcke und Steine. Die Reformation war nur ein Glied in der Vorwärtsbewegung des Menſchentums. Es ſei 40 Aufgabe der Glaubensgenoſſen, den ſtarken Baum des Prote⸗ h5 ſtantismus weiter zu pflegen im Haus, in Gemeinſchaft, in der ie Kirche und in unſerem Volke. Wir müſſen mit unſeren katho⸗ 1* liſchen Mitbürgern friedlich zuſammenleben, weil wir wiſſen, daß 15 wir alle Kinder unſerer Mutter Germania ſind. Vertrauen auf 9 unſeren germaniſchen Gott, ſei die Parole der Zukunft. Dieſe t inhaltsreichen Ausführungen machten auf die Zuhörer einen packenden und erhebenden Eindruck. Mächtig brauſten hierauf unmittelbar auf die Worte des Redners unter Orgelſpiel und Poſaunentönen der vielhundert⸗ ſtimmige Geſang der Verſammelten„Ein feſte Burg iſt unſer Gokt“ durch das ehrwürdige Gottes zhaus. Herr Profeſſor D. A. Thoma⸗Karlsruhe Wench⸗ ſodann über die Generalrerſammlung des Evangeliſchen in Chemnitz und die Landesverſammlung in Freiburg . Breisgau. Der Redner gab ein intereſſantes Stimmungsbild von den beiden Tagungen. Ueber die Verſammlungen ſelbſt haben wir ſeinerſeits berichtet. Die Schlußanſprache hielt Herr Pfarrer Vath. Er gab nochmals ſeiner Freude Ausdruck, daß die Glaubensgenoſſen ſo zahlreich dem Rufe des Evangeliſchen Bundes gefolgt ſind. Man brauche dieſe große Verſammlung nicht nur zur Demonſtration, ſondern zur gegenſeitigen Erbauung und Stärkung. Man müſſe zeigen, daß unſer Volksleben in chriſtlichen Sitten und der chriſt⸗ ſichen Religion einen feſten und ſtarken Boden hat. Den Kampf, den der Proteſtantismus kämpft, ſei ein aufgezwungener Kampf. Der Evangeliſche Bund habe gegen zwei Frontſeiten zu kämpfen, gegen Rom und gegen den Unglauben. Man wolle gerne die TTCCC Kluft überbrücken, die durch die Konfeſſionen hindurchgeht. Aber was ſolle man tun, wenn die Brückenpfeiler immer wieder zer⸗ ſtört werden? Zum Schluſſe ſprach Redner allen Beteiligten an der Veranſtaltung herzlichen Dank aus. Der Proteſtanten⸗ tag wurde mit dem allgemeinen Geſang:„Nun danket alle Gott“ geſchloſſen. 85 4 Zweite Generalverſammlung des Badiſchen ne Vereins für Frauenſtimmrecht in Tahr. ie Lahr, 13. Nove mber. gt Die am Samstag abend ſtattgefundene Abendverſammlung en war bon über 20⁰0 Verſonen beſucht. Unter den Anweſenden be⸗ Mehr als 3w 19935510 ie ſich am Schluſſe 775 Komponiſt 3. und ſeine Getreuen dem Publikum zeigen. 25 Ich möchte von dem e der Uraufführung ab⸗ — ſtrahieren und den ehrlichen, künſtleriſchen Erfolg be⸗ 80 tonen. Man ſteht einer tief innerlichen Künſtlernatur gegenüber, die etwas zu ſagen weiß. Ein ſtilles Talent, das unbeirrt ſeine rn Ziele verfolgt, dem alle Senſation fern liegt. Der 1. Akt bietet er wenig Gelegenheit, ſein Können zu zeigen. Die Bühnenwirkung ng des 1. Aktes iſt mäßig. Der 2. Akt aber, in dem die Handlung eſt dramatiſch belebt wird und eine ſtete Steigerung erfährt, zeigt den Muſiker, der die Gelegenheit zu nußen weiß. Vom Menuett, wo das Orcheſter von den Gefühlen des tanzenden Paares, des Helden der Oper und der Zarin, plaudert, bis zum Höhepunkt, dem Liebesduett, durchſättigt die Muſik die poetiſche Idee mit fein charakteriſtiſchen, dramatiſch belebten Zügen und ſteigert ſich zu rl heißblütiger Sprache. Echte, tiefgefühlte Empfindungen. Man merkt, wie der Komponiſt ſich des Textes freut und mit Herzens⸗ er. luſt muſiziert. Hier erreicht die Ausdruckskraft des Orcheſters ihren Höhepunkt. Die Mängel ſeiner Muſik erwachſen aus der harmoniſchen Freizügigkeit und Modulationsluſt. el, Wenn man Richard Wagners bekannten Ausſpruch, bei der *5 Beurteilung einer neuen Dyer müſſe man in erſter Linie nach dem 8 Textbuch greifen, da aus deſſen Qualität am eheſten des Kompo⸗ niſten Begabung zur dramatiſchen Muſik zu erkennen ſei, auf v. Kaskels neue Oper anwendet, ſo ergeben ſich ausſichtsreiche Perſpektiven. Und das Textbuch wird v. Kaskel von manchem Komponiſten beneidet werden. Die Handlung, die um die Mitte des 18. Jahrhunderts ſpielt, entwickelt ſich aus den Geſchehniſſen. Der 1. Alt führt auf die Feſtung Schlüſſelburg. Soſcha Roma⸗ nuski, ein bildhübſcher, heißblütiger Leutnant, ein unwiderſteh⸗ licher Don Juan, hat der Gattin des ruſſiſchen Polizeiminiſters ef in die Augen geſehen. Der eiferſüchtige fäh gebrochen wax, ſondern weil beim Vau dieſes Geripves der Feſtung Schlüſſelburg hält er Saſcha gefangen, um ihn nach ichen zu entledigen. Auf fand ſich auch der L Oberbürgermeiſter von Lahr Dr. Altfelfz⸗ der en großes Intereſſe den Vertreterinnen der badiſchen Frauen⸗ ſtimmrechtsbewegung entgegenbrachte. Ueber das Thema: Warum fordern wir das Frauenſtimmrecht? ſprach Frl. Helene Spieß, Konſtanz. Die Rednerin fand großen Beifall, ebenſo wurden die en von Frau Wolff⸗Jaffé Mannheim, Frau Schloß, 5 Knittel⸗Karlsruhe, Frl. Müller⸗Freiburg und Frl. Marnia Spieß⸗Konſtanz mit großem Beifall ent⸗ gegengenommen. Es gelang den Rednerinnen durch ihre über⸗ zeugenden Worte eine ſolche Begeiſterung für das Frauenſtimm⸗ recht auszulöſen, ſo daß ſich für die neugegründete Lahrergruppe gleich 37 M 1 1 5 Zur Uebernahme des Vorſtandes haben ſich bereit erklärt, Frau Prof. Steurer, Frau Profeſſor Pfeifer, Frl. Kollenburger, Lehrerin, Frau Helene Weil. Die ebenfalls in breiteſter Oeffentlichkeit Sonntag vormittag ſtattgefundene Generalverſammlung war ebenfalls ſehr gut be⸗ ſucht. In der Eröffnungsrede wies die Vorſitzende Frl. Spieß auf die guten Erfolge des Frauenſtimmrechts in Baden hin. Trotz der kurzen Zeit des Beſtehensin Baden hat der Badiſche Verein bereits 9 Ortsgruppen und 800 Mitglieder. Beſonders dankbar gedachte die Referentin der Opferfreudigkeit der 2. Vorſitzenden des deutſchen Verbandes für Frauenſtimmrecht Lida Guſtav Heg⸗ mann, die keine Opfer an Zeit und Geld in den Entwicklungs⸗ jahren des Badiſchen Vereins ſcheute, um in Baden das Frauen⸗ ſtimmrecht in die Wege zu leiten. Die Verſammlung beſchloß ein Danktelegramm an Frl. Hegmann zu richten. Im Anſchluß an den von Frl. Müller erſtatteten Arbeitsbericht berichteten die aus allen badiſchen Ortsgruppen erſchienenen Delegierten über ihre Arbeit in den e Die Anträge Konſtanz, Bildung eines Beirates, ferner der Karlsruher Ortsgruppe eine Petition an den Landtag zwecks Abänderung der Steuergeſetz zgebung für Ehefrauen wurde debattelos angenommen. Die Vorſtandswahl ergab Frl. Helene Spieß⸗Konſtanz, Schriftführerin Frau Schloß⸗ Karlsruhe, Frau Erkelenz⸗Heid elberg. Vom Luftſchiff Schütte Tanz. Auf eine Anfrage der„Danz. Neueſt. Nachr.“ über das Luftſchiff „Schütte⸗Lanz“ ſchrieb Herr Prof. S ch ütte an das Blatt wie folgt: „Ihrem Wunſch, weitere Nachrichten über den Luftſchiffbau „Schütte⸗Lanz“ zu geben, kann ich zurzeit leider nicht entſprechen, da die Erfüllung dieſes Wunſches gegen die zwiſchen Herrn Dr. Karl Lanz und mir ſeit langem getroffene Vereinbarung verſtoßen würde. Man könnte nun ſagen, daß ich es mir dann auch gefallen laſſen müßte, wenn entſtellende oder gar falſche Nachrichten ſeit Monaten in der Tages preſſe erſcheinen da die Preſſe und das Publikum die aktuelle Frage des Luftſchiffbaus und alles deſſen, was damit zu⸗ ſammenhängt, mit größtem Intereſſe verfolgt, und es Pflicht der Preſſe iſt, ſtets das Neueſte auf dieſem Gebiete zu bringen.— Ich bin im vorliegenden Falle anderer Anſicht. Wenn dagegen die Luftſchiffbau⸗Zeppelin⸗Geſellſchaft durch ihre Preſſe öfter Erklärungen abgibt und die geſamte deutſche Preſſe ſich faſt täglich mit dieſem Unternehmen beſchäftigt, ſo hat m. E. die Luft⸗ ſchiffbau⸗Zeppelin⸗ Geſellſchaft hierzu die Pflicht und die Preſſe das Recht. Denn das gegenwärtige Unternehmen inFriedrichshafen iſt auf der Begeiſterung, dem Wohlwollen und der Wohltätigkeit des deut⸗ ſchen Volkes aufgebaut. Es iſt das Geld des deutſchen Volkes mit dem dort gewirtſchaftet wird. Ganz anders aber liegt die Sache bei dem Luftſchiffbau Schütte⸗ Lanz. Man wirbd doch der Familie Heinrich Lanz und mir nicht die Verpflichtung imputieren wollen, öffentlich Rechenſchaft darüber ab⸗ legen zu müſſen, was mit unſeren Privatmitteln und innerhalb unſerer vier Wände geſchieht, um ſo weniger, als ſchon ſeit Jahres⸗ friſt von ganz beſtimmter Seite und zu ganz beſtimmtem Zwecke dieſes von der Familie Heinrich Lanz in ſelbſtloſeſter Abſicht ins Leben gerufene Werk wiederholt ſehr wenig wohlwollend in der Preſſe behandelt wurde. Ich habe mich im Sommer v. Is. einmal nach langem Drängen in Berlin interviewen laſſen. Ich verſichere Sie, einmal und ſeitdem nie wieder!— Mir ſind Fragen vorgelegt, für deren Entſtehung mir bis heute die Erklärung fehlt; aus der von mir im Scherz gegebenen Antwort wurde eine Nordpolarexpedition friſtert. lange her, als es in der Preſſe hieß, ich hätte mich mit Herrn Dr. Karl Lanz überworfen, oder, er und ich hätten eingeſehen, daß es doch nichts mit dem Bau des Luftſchiffes würde, wir hätten uns aber wieder vertragen, alles mit dem Mantel der Liebe zugedeckt,— und — Herr Dr. Karl Lanz hätte mir zum Lohne eine Profeſſur in Karls⸗ ruhe„beſorgt“. Vor ganz kurzer Zeit ſtand in einer großen Münchener Zeitung, daß in Rheinau alles in ſchönſter Ordnung ſei, ſeitdem Herr Oberingeneur Dürr von der Luftſchiffbau⸗Zeppelin⸗Ge⸗ ſellſchaft wiederholt dort geweſen, und ich ſeinen Rat befolgt hätte. Alles unwahr! Ich kenne Herrn Oberingenieur Dürr nicht einmal. Wahr iſt, daß das Luftſchiff ſchwerer geworden iſt, als in der erſten Profektberechnung angenommen wurde, weil die Lieferanten des Gerippes, der Hüllen und Motore die kontraktlich feſtgelegten, alſo garantierten Höchſtgewichte überſchritten haben. Daß aber da⸗ durch das Luftſchiff„zu“ ſchwer geworden ſein ſoll, iſt erfunden, um mich keineswegs ſchärferen Ausdrucks zu bedienen; denn derartige Gewichtsüberſchreitungen waren vorauszuſehen, und habe ich infolge⸗ deſſen dank meiner Erfahrungen auf einem anderen Gebiete von Anfang an mit einem großen Reſerveauftrieb gerechnet. Wahr iſt ferner, daß die Außenhülle zu Riedinger geſchickt iſt, weil es unnötig war, ſie in einem Stück herzuſtellen. Ich laſſe ſie der leichteren Montage halber in mehrere Teile ſchneiden, d. h. die wenigen Nähte wieder auftrennen. Wahr iſt auch, daß Verſteifungen in das von einer Berliner Firma nach deren Berechnungen und Konſtruktionen gelieferte Ge⸗ rippe gebaut werden. Nicht aber, weil es, wie behauptet, zuſammen⸗ Es iſt noch nicht ſtematiſch vorgegangen wird, und man verſucht bat, die unter Zugrundelegung einer mehrfachen Sicherheit aus theoretiſcher, ſtatiſcher Ermittlung ſich ergebenden Werte für Kunſtholz mit Reißlängen bis 20 000, für das damals keine Bauerfahrungen vorlagen, zu halten. Ich baue ein Motor luftſchiff und ein ſolches Schiff hat be⸗ kauntlich Motore zum Antrieb der Propeller. Seit reichlich einem Jahre aber warten wir nun ſchon auf die Lieferung der dem Pro⸗ jekt zugrunde gelegten Maſchinen. Wäre es nicht unverantwortlich, wenn wir dieſe koſtbare Zeit, in der wir an unſerer eigenen Kon⸗ ſtruktion und an der Anderer Erfahrungen geſammelt haben, ung nutzt vorübergehen ließen! Man ſollte ſich alſo gedulden und uns in Ruhe laſſen. Iſt Ihnen bekannt, daß von Vickers u. Sons in England für die engliſche Regierung ein großes Luftſchiff ſtarren Syſtems gebaut wird, deſſen Gerippe man aus deutſchem Material fertigt? Seit zwei Jahren iſt dieſes Schiff im Bau, manches wurde geändert in der Ze Hat man aber je alarmierende Nachrichten oder überhaupt detaillſerte Mitteilungen über dieſes Schiff in der engliſchen Preſſe geleſen? Wir könnten auch in dieſem Punkte manches von England lernen, das natürlich über den deutſchen Luftſchiffbau peinlichſt wacht, und dem dieſe Ueberwachung durch unzweckmäßige Veröffentlichungen ſehr er⸗ leichtert wird. Hochachtungsvoll Joh. Schütte.“ * Das Feſt der goldenen Hochzeit begeht am morgigen Tage einer unſerer angeſehenſten Mitbürger, der Seniorchef der bedeu⸗ tenden Getreidefirma Gebr. Zimmern u. Co., Herr Heinrich Zimmern, mit ſeiner Gemahlin Henriette. Das Jubelpaar darf am morgigen Tage mit hoher Befriedigung auf den ein halbes Jahrhundert lang gemeinſam in treuer Kameradſchaft zurückgeleg⸗ ten Weg zurückblicken. Viel Arbeit, aber auch große Erfolge! Man erinnere ſich vor allem daran, daß es dem Jubilar gelungen iſt, die Firma Gebr. Zimmern u. Co. als ihr Mitbegründer zu einer der bedeutendſten der Branche nicht nur am Platze, ſondern auch in ganz Deutſchland zu entwickeln. Wenn der deutſche Getreidehand in ſeiner Bedeutung für unſer Wirtſchaftsleben gewürdigt wi dann nennt man die Firma Gebr. Zimmern u. Co. mit an Stelle. Die Firma, die am 12. März 1858 aus der Firma Gebr Zimmern hervorging, konnte vor zwei Jahren ihr 50jähriges ſtehen feiern. Die vielen Beweiſe der Verehrung und Wer ſchätzung, die bei dieſer Gelegenheit der Firma und ihren habern zuteil wurden, haben damals am überzeugendſten den N weis dafür erbracht, daß man die Bedeutung der Firma für u Stadt vollauf zu ſchätzen und zu würdigen weiß. Aus der der Gratulationen hob ſich damals beſonders eindrucksvol Glückwunſchſchreiben des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Beck aß welchem auf die hervorragende Stellung der Firma auf dem We markte und auf ihre Verdienſte um den Mannheimer Hand ungemein warmen und herzlichen Worten hingewieſen wurde. Der Jubilar, dem man ſeine 79 Jahre nicht anſieht, iſt beſonde feſt mit der Mannheimer Produktenbörſe verwachſen, deſſen ſtand er ſeit einem Menſchenalter, ſeit 1875, angehört. An jede Börſentage erfüllt er ſeine Obliegenheiten mit ſtets gleichbleiber Pünktlichkeit und Gewiſſenhaftigkeit. Man kann ſich eigentlich Börſe ohne den ſtets freundlichen, entgegenkommenden alten Herr nicht gut denken. Der Jubilar iſt aber auch der Neſtor unſt Stadtverordnetenkollegiums. Am 21. September 1887 wurde er i den Bürgerausſchuß berufen, dem er ſeitdem ununterbrochen an⸗ gehört. Dankbar anerkannt muß auch bei dieſer Gelegenheit wWer⸗ den, daß das Jubelpaar ſich durch große Wohltätigkeit „Wohlzutun und mitzuteilen vergeſſet nicht!“ Dieſe Forderung wird durch Heinrich Zimmern und ſeine t Lebensgefährtin in e e Weiſe erfünt. Die herrn durch Verleihung des Zähringer Löwenordens aner Außerdem wurde ihm der baheriſche St. Michaelsorden ſeiner Verdienſte um den ſüddeutſchen Handel verliehen. Jubelpaar, das im 80. bezw. 71. Lebensjahr ſteht, erfreut ſich großer körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche. Möge es vergönnt ſein, ſich dieſer nicht hoch genug einzuſchätzenden einer gütigen Vorſehung noch recht lange zu erfreuen. Y Lebensabend, den das Jubelpaar in treuer Gemeinſchaft im 9 geliebter Kinder und Enkel verleben darf, noch recht lange wäh Das iſt wohl der Wunſch der geſamten Bürgerſchaft. * Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudium Abteilung M heim. Der nächſte Vortrag aus dem Zyklus zur Einführun die politiſchen Parteien findet Mittwoch, den 16. November, na mittags%½ Uhr im Logenſaal L 8, 9 ſtatt. Dr. Frank, M glied des Reichstags und des Landtags wird über die demokratiſche Partei ſprechen. Die Damen werden gebete Hüte während des Vortrags abzunehmen.— Der Verei fortſchrittlichen Volkspartei lädt die Vereinsmitglieder 3 ecbenfalls am Mittwoch⸗ den 16. Nobember,— 88 529 Uhr Sibirien überführen zu laſſen. Gleichzeitig wird der Herzog von Kurland, der des Hochverrats beſchuldigt iſt, auf die Feſtung ge⸗ bracht. Saſcha verhilft ihm zur Flucht und ſpielt die Rolle des entflohenen Herzogs von Kurland. Es gelingt ihm in ſeiner Un⸗ eeee die Gunſt und die Liebe der Zarin zu gewinnen. Das falſche Spiel, das er mit ſeiner Kaiſerin trieb, iſt zu Ende. Die Kaiſerin, ſeine edlen Beweggründe erkennend, ſchenkt ihm die Freiheit. Jetzt iſt ihm die Freiheit kein Geſchenk, er, ihres Her⸗ zens Nächſter, bleibt im Dienſte der Kaiſerin, der Gefangene ihres Herzens. Die Aufführung zeigte Stil und künſtleriſche Vertiefung. Ge⸗ neralmuſikdirektor v. Schuch ſetzte ſeine ganze Perſönlichkeit ſür das Werk ein. Er nahm der Kompoſition die Erdenſchwere, ein äſthetiſches Wogen und Fließen, ein Schwelgen in Tönen. Er dirigierte mit einer geiſtigen Durchdringung und Großzügigkeit, die das Werk wachſen ließ. Fräulein Eva von der Oſten, viel⸗ leicht die ſtärkſte Kraft an unſerer Hofoper, die einer großen Zu⸗ kunft entgegengeht, ſang die Zarin. Sie bot eine feinſtiliſierte, nicht zu überbietende Leiſtung. Ein Singen der Seele mit hin⸗ reißender Gewalt. Man ſtand unter dem Banne einer außerge⸗ wöhnlichen künſtleriſchen Perſönlichkeit. Herr Sembach, der arg ſkandierte, hatte ihr gegenüber einen ſchweren Stand. Noch ſei Frau Staſt als Feodora genannt, die im 1. Akt über weite, wenig belebte Strecken mit ihrer Kunſt hinwegführte. Alle Künſtler ſtanden der dichteriſchen und muſikaliſchen Abſicht des vertonten Dramas mit wahrhaftem Neuereſſe gegenüber und brachten dem Werke, das bedeutende Qualitäten in ſich trägt, den großen Er⸗ folg. Man kann ſich freuen, daß ein ſo ernſt ſtrebender Kom⸗ poniſt eine Stätte gefunden hat, die imſtande iſt, die Lebensfrage ſeiner Duslifikation mit Nachdruck zu bejahen. E 58 on Ri ſo war es verſtändlich, daß die Darbietungen großen Be lied von e e Ständchen“ von Ronzert⸗Chronik. Mannheiner Söngerkreis. 5 Das geſtrige Konzert im Muſenſaal hatte einen Farbet Beſuch aufzuweiſen und fand bei den Hörern volle Anerkennung. M überraſchte und erfreute zugleich der flotte und friſche Zug, allen Darbietungen durch den Dirigenten, Herrn Alb. Gugg bühler, hineingetragen wurde. Dieſer Subjektivismus, der dings in dem Hegarſchen Männerchor„Jung Volker“ entſchied weit ging, verlieh doch allen Aufführungen einen eigenen R leider nicht allzu häufig anzutreffen iſt. Auch in der Geſangesk hängt man viel zu gern am Traditionellen und Ueberlieferten und gibt ihr damit eine Schwere und Steifheit, die friſch pulſier Leben nicht zur Geltung kommen läßt. Hier, geſtern, ſte Dirigent an die Aufmerkſamkeit und Willigkeit der Sän geringe Anſprüche und es war ein Vergnügen zu ſehen, mit we Verſtändnis ſie folgten und dadurch dem Chor zu großer keit und Geſchmeidigkeit verhalfen, was weſentlich zum gute lingen der geſtellten Aufgaben beitrug. Die einzelnen Chö bis ins Detail herausgearbeitet und gefeilt, das Stimmenma klangvoll, die Ausſprache, bis auf einige„ei“ und„els, gu trugen. Geſungen wurde Herwegh's„Reiterlied“, die ſchwi Chorballade„Friedrich Barbaroſſa, Baumann's„Korſarengeſe eben falls kein leichter Chor, der ſchon oben erwähnte Mä⸗ „Jung Volker“ und die Volkslieder„Abſchied“,„Mädle ruck Loreley“ und„Der Jäger aus Kurpfalz“, der auch hier, wie allen anderen Konzerten, wiederholt werden mußte. Als Soliſten waren gewonenn Frl. Marie van der Vijd Haag(Sopran) und Herr Fritz Philipp(Violincello). 5 Marie van der Vijver, die Schweſter der verſto Opernſängerin, iſt, wie ich höre, hier keine Unbekannte meh ſang Ingeborg's Klage, Arie aus„Frithjof“ von Bruch, da — 4. Skfte. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Nibelungenſaal ſtattfindenden öffentlichen Verſammlung ein. Herr Renichs⸗ und Landtagsabgeordneter Conrad Hausmann wird über das Thema„Zwiſchen Baſſermann und Bebel“ ſprechen. Tierſchut⸗Kalender. Bereits ſeit einer Reihe von Jahren verteilt, ſo wird uns von ſehr geſchätzter Seite geſchrieben, der Tierſchutzverein eine größere Anzahl der bekannten Berliner TierſchutzKalender an die hieſige Volksſchulen. Das nett aus⸗ geſtattete Büchlein mit vielen Illuſtrationen und intereſſanten Geſchichten aus dem Tierleben iſt der deutſchen Jugend ſchon längſt ein lieber Freund geworden, deſſen Erſcheinen ſtets mit Freuden begrüßt wird. In dieſem Jahre wurde nun auch an die unteren Klaſſen der berſchiedenen Mittelſchulen das Schrift⸗ chen verteilt und es wird wohl auch hier eine freundliche Auf⸗ nahme finden. Dem Tierſchutzvberein aber gebührt wärmſter Dank, daß er keine Opfer ſcheut, für ſeine edlen Beſtrebungen auch die Jugend zu gewinnen. Iſt es ja doch von großer Wichtig⸗ keit, daß in ihr Sinn und Verſtändnis für das Tier geweckt und daß ſie ſich ihrer Pflichten gegen alle Weſen bewußt wird. Hanſa⸗Bund. Am Dienstag abend 9 Uhr ſpricht Herr Oberbürgermeiſter a. D. Ken obloch aus Berlin im großen aale des Ballhauſes. Der Direktor des Hanſa⸗Bundes iſt als gewandter, packenden Redner erprobt und hat in den Vorträgen, e er während der letzten Monate in verſchiedenen deutſchen ädten gehalten, ein klares Urteil und einen wahrhaft erfriſchen⸗ den Freimut bekundet, der den Mißſtänden unſerer Wirtſchafts⸗ uul, Steuer⸗Geſetzgebung mit rückſichtsloſer Schärfe entgegen tritt. Allen Angehörigen und Freunden von Gewerbe, Handel ind Induſtrie kann der Beſuch dieſer Verſammlung dringend zmpfohlen werden. Auch Damen ſind willkommen. *Einen folgenſchweren Schuß tat geſtern abend der Wirt nhard Herwert in Käfertal. Gegen 11 Uhr pochten zwei an ſeinem bereits verſchloſſenen Lokal und begehrten Ein⸗ Er rief ihnen aus ſeiner im zweiten Stock belegenen Woh⸗ zu, er habe bereits ſein Lokal geſchloſſen, ſie ſollen ſich ent⸗ nen. Die zwei Einlaßbegehrenden waren jedoch hiermit nicht rieden und begannen ihm die Wirtſchaft mit Backſteinen bombardieren. Herwert rief ihnen zu, wenn ſie nicht auf⸗ eile wied Der 5 unglücklicher Weiſe irt gab hierauf einen zweiten Schuß ab und den Arbeiter Trapp. Die tötlich getroffen, er Der unglückliche Schütze wurde * Aus Ludwigshafen. In einer Wirtſchaft der alflraße entſtand geſtern abend zwiſchen zwei Taglöhnern, hon längſt in Unfrieden miteinander leben, ein Streit, dem der eine einen Schuß auf ſeinen Gegner abgab, och ohne ihn zu treffen. Der Täter flüchtete hierauf aus Wirtſchaſt, wurde jedoch von dem Arbeiter und deſſen Bruder verfolgt. Sie erreichten ihn noch, als er in ſeine ung in der Hartmanuſtraße ſprang. In dem Hausgang der eine der Verfolger einen Schunß ab, auch dieſer fehl. Nachrichten und Telegramme. Kämpfe in der Pforzheimer Goldwareninduſtrie. * Pforzheim, 14. Nov. Nach den bisherigen Mel⸗ dungen ſind 808 Kettenmacher ausſtändig und 4190 Gold⸗ arbeiter in Kündigung. Bis zum 26. d. Mts. werden ver⸗ utlich 10 000 Arbeiter außer Arbeit ſein. 5 Die Frankfurter Stadtverordneteuwahlen⸗ Frankfurta.., 13. Nov. Bis heute abend 10 Uhr en zu Stadtverordneten gewählt: 5 Fortſchrittliche Volks⸗ ortei und 5 Sozialdemokraten. 19 Reſulſate ſtehen noch aus. 15 Der Moabiter Krawallprozeß. 14. Nov. Der von der Mehrzahl der Vertei⸗ * Berlin, men. w. Berlin, 14. Nov. Bei der heutigen Verhandlung des Roabiter Krawallprozeſſes ſtellte Rechtsanwalt Roſe ufe ld den zag, die Verhandlung zu vertagen, bis jedem einzelnen Ange⸗ ein und Dein“. Herr Fritz Philipp ſpielte die Fantaſie Variationen über ein Schubertſches Thema von Serbais, den Gatz aus dem Konzert von Davidhoff op. 5, Abendlied von umann und Elfentanz von Popper. Philipp iſt ein Celliſt von rleſenen Qualitäten. In allen Zeitmaßen, Lagen und Arten des drucks war der Ton edel und warm, echter Celloton. Sein Jiſt elegant, innig und temperamentvoll. Stürmiſcher Beifall ligte ihn zur Wiederholung des Elfentanzes. Die Klavierbegleitung führte Herr Guggenbühler mit und Verſtändnis durch.—. „** kirchenkonzert des evangeliſchen Kirchenchors Mannheim⸗ 5 Neckarau. Die evangeliſche Kirche des Stadtteils Neckaran beging geſiern ſen ſchönen und feierlichen Abend⸗Gottesdienſt mit einem ert des Kirchenchors. Ein gutes und tragfähiges Material n Stimmen ſteht in dieſem Chor der Sache zur Verfügung, der widmet und in Herrn Carl Lehmann hat er einen Leiter, n genügend in Schule genommen hat, damit die ernſte iſche und neuere Muſik würdig zu pflegen, und ihn ſtraff g zuſammenhalten kann, um ſchöne Erfolge Zu erreichen. Sein geſtriges Programm umfaßte ein weites Gebiet. Es te von Johann Sebaſtian und von Friedemann Bach bis auf zu Fr. Hegar, dem bekannten Männerchorkomponiſten, und uthielt Chöre, Choräle und eine Motette. In Nuancen und mmungsgehalt gut ausgearbeitet und mit willigem Mitgehen Chors gegeben, war es von friſcher, abwechslungsreicher irkung und ein Zeichen für eine Leiſtungsfähigkeit des Chors, Neckarau Ehre macht. Unterbrochen wurden ſeine Nummern durch Solovorträge, frau Fridl Rothmund, Herr Guſtav Meeß und Herrn Frdr. beſtritten. Frau Fridl Rothmund hat ſchon neulich in Aufführung im Evangeliſchen Vereinshaus gut gefallen. Sie igte geſtern dieſen guten Eindruck in verſchiedenen Solis, Arie aus dem Oratorium Saul von Roſenhain, zwei dervoll innigen und gemütstiefen Geſängen von Friedemann bhann Sebaſtian Bach und einem gefälligen Liede von Becker. Die warme und wohlkliugende Stimme ch auch diesmal wieder mit einem geſchmackvollen, ver⸗ gen Vortrag, der überall den Geiſt der Muſik zu faſſen ſe. Herr Guſtab Meeß ſtellte ſich als Violinſpieler und in la 7 klagten die Anklageſchrift zugeſtellt worden iſt. Die Angeklagten hätten Anſpruch hierauf und müßten ſich ſonſt in ihrer Verteidi⸗ gung beſchränkt fühlen. Der Staatsanwalt bekämpfte den Antrag ſcharf. Der Gerichtshof lehnte den Antrag ab und ſtellte dem Staatsanwalt die Zuſtellung der Anklageſchrift noch nachträglich zu veranlaſſen anheim. Der Staatsanwalt erklärte, er werde dieſer Anregung Folge leiſten. Darauf wird der Eröffnungsbeſchluß ver⸗ leſen und die Verhandlung auf morgen früh 9½ Uhr vertagt. Die Heimreiſe der Zaxenfamilie. W. Eggelsbach, 14. Nov. Das Zarenpaar mit ſeinen Kindern hat heute nachmittag um.55 Uhr die Heimreiſe iach Zarskoje Szelo angetreten. Auf dem Bahnhofe hatten ſich zur Verabſchiedung die Spitzen der Zivil⸗ und Militör⸗ behörden, die Offiziere des Wachkommandos und Gefolge eingefunden. In Automobilen wurde die Zarenfamilie von dem Großherzogspaar und vom Prinzen Heinrich von Preu⸗ ßen zum Bahnhof geleitet, vom Publikum ſtürmiſch begrüßt. Nachdem ſich die allerhöchſten Herrſchaften im Fürſtenzimmer des Bahnhofs auf das herzlichſte von einander verabſchiedet hatten, betraten ſie den Bahnſteig. Der Zarin wurde von dem Kommandeur des Leibdragoner⸗Regiments Darmſtadt ein wundervolles Maiblumenbukett überreicht. Dann beſtieg die Zarenfamilie den Zug, der ſich unler Hochrufen des zahl⸗ reichen Publikums und der Anweſenden in Bewegung ſetzte. Mexikaniſch⸗amerikaniſche Ausſchreitungen. * Waſhington, 14. Nov. Ein Amerikaner verwundeke in Agug de la Fara einen Mexikaner durch einen Revolverſchuß, während ein Mexikaner namens Opete den Polizeichef in Anar⸗ darco(Oklahama) ermordete. Die Behörden beider Länder be⸗ mühen ſich, weitere Ausſchreitungen zu verhindern. Der Gou⸗ berneur in Oklahamg hat für den Fall der Verhaftung des Opete die ſorgfältigſte Ueberwachung angeordnet, um ein Lynchgericht zu verhindern. 9 Berliner Yrattbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) v. d. Goltz über die türkiſche Armee. Berlin, 14. Nov. Aus Konſtantinopel wird ge⸗ meldet: Bei dem zu Ehren des Generaloberſten v. d. Goltz veranſtalteten Abſchiedseſſen für die Offiziere hielt dieſer eine Anſprache. Er kam dabei auf ſeinen Aufenthalt in Argen⸗ tinien zu ſprechen und zog einen Vergleich zwiſchen Argen⸗ tinien und der Türkei. Auch dort habe er ein Land im Er⸗ wachen vorgefunden. Er habe dort an die Türkei denken müſſen, die auch im Begriffe ſei, zu erwachen und erkannt habe, daß eine Armee geſchaffen werden müſſe. Bei den letzten türkiſchen Manövern ſeien zu ſeiner Freude große Fort⸗ ſchritte zu bemerken geweſen. Er habe die Ueberzeugung, der Kriegsminiſter werde das, was noch fehle, ſchnellſtens nach⸗ holen. Der Beſuch des Sultans auf dem Manöverfelde be⸗ weiſe den Zuſammenhang der Armee mit der Dynaſtie. Mah⸗ mud Schefket erwiderte in deutſcher Sprache und ſtattete nicht nur im Namen der türkiſchen Armee, ſondern im Namen des ganzen Voltes dem hochverdienten Lehrer und Vorbild General v. d. Goltz den Dank aus. Er hob ferner die Verdienſte der deutſchen Bildung hervor. Viel hätte v. d. Goltz dazu bei⸗ getragen, daß die Türkei jetzt einen angeſehenen Platz in der Welt einnimmt. Er verſprach, nach der Abreiſe des Generals v. d. Goltz weiter in ſeinem Sinne zu arbeiten und er gab der Hoffnung Ausdruck, General v. d. Goltz in der Türkei bald wieder zu ſehen. Zu Tolſtois Flucht. Berlin, 14. Nov. Aus Paris wird gemeldet: Graf Leo Tolſtoi junior ſtellte auf Grund der neueſten Nachrichten entſchieden in Abrede, daß Meinungsverſchiedenheiten in Geldfragen zwiſchen ſeinem Vater und den übrigen Familien⸗ angehörigen beſtehen. Die Rechte aus den vor 1880 erſchienenen Werke gehören nach wie vor der Familie. Auf die ſpäter veröffentlichten Schriften, die Graf Tolſtoi als dem großen Publikum gehörig bezeichnet hat, hat die Familie niemals Anſpruch erhoben. Nur einmal bemühte ſich Tolſtoi bei ſeinem Verleger um Geldmittel und zwar zu dem Zweck der vaſchen Auswanderung der Sekte der Duchoborzen nach Kanada. Das Vefinden der Gräfin, ſeiner Mutter, iſt noch immer bedenk⸗ lich. Lebensgefahr liegt aber nicht vor. niſten vor. Als Geiger verfügt er über einen tragfähigen, hübſchen Ton und eine ſehr ſaubere Technik, wie er beſonders in einer Romanze von Campagnoli es bewies. Herrn Mack fiel dieſen beiden Soliſten gegenüber der Löwenanteil in der Beteiligung zu. Er hatte zunächſt die Vorträge der anderen Soliſten zu be⸗ gleiten, was er mit ſchönem Anſchmiegen und mit unaufdring⸗ licher Genauigkeit tat. Und er bewährte ſich auch jetzt wieder in einer Reihe von Solis, Choralvorſpielen von Wolfrum und Bach, der Choralphantaſie über„Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Max Reger und dem A⸗moll Präludium von Bach, als einen Organiſten, der durch ſeine Auswahl echter und ge⸗ haltreicher Muſik nicht weniger zu feſſeln weiß als durch eine in der Technik und der muſikaliſchen Auffaſſung gleich lobens⸗ werte Ausführung. Das Konzert war ſehr gut beſucht, was als Zeichen für das muſikaliſche Intereſſe des Neckarauer Publikums ſo erfreulich war als das Konzert ſelbſt. Dy. H. —**** Kirchenkonzert. Mit zu den bedeutendſten Orgelſpielern der Gegenwart gehört Adolf Ham m, Organiſt am Münſter in Baſel. Ihn zu hören wird man am Sonntag, den 27. November Gelegenheit haben, da er zuſammen mit zwei bekannten Karls⸗ ruher Künſtlerinnen, der Oratorienſängerin Anna Vier⸗ ordt⸗Helbing und der Violinvirtuoſid und Komponiſtin Margarete Schweikert in der Friedenskirche ein Konzert gibt, welchem ein reichhaltiges, erleſene Werke der kirchlichen Tonkunſt umfaſſendes Programm zugrunde gelegt iſt. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Ein Caruſo⸗Abend(Auxetophon⸗Grammophon⸗Vorführungen!] findet am Dienstag, den 15. Nov., abends 8 Uhr, im Saale des Bernhardushofes ſtatt. Neben verſchiedenen Aufnahmen von Ca⸗ ruſo kommen u. a. ſolche von Fritz Vogelſtrom, Leopold Demuth, Heinrich Knote, Paul Knüpper, Frida Hempel und Emmy Deſtinn zur Vorführung. Ein muſikaliſcher Abend zum Beſten der Knabenwaiſenanſtalt „St. Anton“ findet am Donnerstag, den 17. Nod., abends 8 Uhr, Elly Rau, Maria Heſſe, die Herren Heinz Mayer anſprechenden„Conſolation“ auch als geſchickten Kompo⸗ (Klavier), Hofmuſiker Joſeph Jakobs(Cello) und Fried⸗ rich Mechler(Bariton) vom Stadttheater Heidelberg. —5 im Ballhauſe ſtatt. Mitwirken wirden die Damen Lony Nudi, Berlin, 14. Nov. Aus Petersburg wird gemelde Leo Tolſtoi wird ſich nach mehrtägiger Raſt im Schama⸗ ridinski⸗Kloſter nach dem Kaukaſus zu den Duchoborzen be⸗ geben. Sein Arzt wird ihn dorthin begleiten. Die Familſe Tolſtois, beſonders ſeine Frau, die an Nervenanfällen ſchwer leidet, iſt bereits beruhigt, nachdem der Aufenthalt Tolſtoig bekannt geworden iſt. Tolſtois Sohn Andreas äußerte zu einem Korreſpondenten der„Nowoje Wremja“, der ſich nach Jasnafa Poljana begeben hatte, daß ſein Vater ſchon längere Zeit beabſichtigte, das ſogenannte Intelligenz⸗Leben zu ver⸗ laſſen. Seine Tochter Alexandra und ſein Sekretär mußten ſchweigen, damit die Mutter den Vater nicht hindere, ſein Vorhaben auszuführen. Wahrſcheinlich wird die Gräfin, ſo⸗ bald ſie wieder hergeſtellt iſt, Tolſtoi beſtürmen, ſie an ſeinem Einſiedlerleben teilnehmen zu laſſen. Sämtliche übrigen Jamilienmitglieder iſt der Wunſch und Wille Tolſtois heilig. Sie beabſichtigen übrigens, demnächſt die Urſache des Fort⸗ ganges des Grafen den Zeitungen detailliert bekannt zu geben. *Kaluga, 14. Nov. Nach den letzten authentiſchen Nachrichten iſt Graf Tolſtoi am 11. ds. Mts. mit dem Nacht⸗ zug im Optima⸗Kloſter mit ſeinem Arzt eingetroffen und hat am andern Morgen ſeine Schweſter in dem 1 Werft entfernten Nonnenkloſter beſucht. Tolſtoi verſprach, in das Optima⸗ kloſter zurückzukehren. Londoner Prußtnachrichten. (Van unſerem Londoner Bureau.) Unruhen in den portugieſiſchen Kolonien. OLondon, 14. Nov. Auf den portugieſiſchen Inſeln St. Thome und Poniuze ſind Unruhen ausgebrochen. Die Regierung entſchloß ſich, ein Kriegsſchiff dorthin zu entſenden. Der Kreuzer„Raphael“ ging geſtern von Liſſabon dorthin ab. Die neuernannten republikaniſchen Gouvernure für die weſt⸗ afrikaniſchen Kolonien befinden ſich an Bord dieſes Schiffes. Ein neuer Schlachtſchiffkreuzerthp. OLondon, 14. Nov. Die„Daily Mail“ veröffentlicht heute nähere Einzelheiten über die neueſten Schlachtſchiff⸗ Kreuzer, für den die Admiralität ſoeben Koſtenvoranſchläge eingeſtellt hat. Das Schiff ſoll eine weitere Verbeſſerung und Vervollkommnung des Typs Lion werden. Die Waſſerver⸗ drängung ſoll 28 000 Tonnen, die Länge 720 und die Breite 87 Fuß betragen. Die Maſchinen werden 80 000 Pferde⸗ kräfte entwickeln und dem Schiff eine Fahrtgeſchwindigkeit von 30 Knoten verleihen. Das Kaliber der Geſchütze wird 13,63öllig ſein. Die politiſche Lage nach dem Scheitern der Vetokonferenz. OLondon, 14. Nov. Es wird jetzt allgemein ange⸗ nommen, daß die Neuwahlen bereits Anfang Dezember ſtatt⸗ finden werden, doch glaubt der parlamentariſche Vertreter der „Times“ nicht recht daran, daß die Parlamentsauflöſung be⸗ reits beſchloſſene Sache ſei und daß der König bereits ſeine Zuſtimmung dazu gegeben habe, ſondern meint, daß erſt in der nächſten Kabinettsſitzung dieſer Entſchluß gefaßt werden dürfte. Vor dem Zuſammenbruch der Konferenz ſei die Stim⸗ mung entſchieden gegen baldige Neuwahlen geweſen, aber das habe ſich plötzlich geändert und die Kampfesluſt im Schoße der Regierung und der liberalen Partei iſt von neuem erwacht. Im übrigen ſei die ganze Lage eine ſo verworrene, daß man nach Anſicht des genannten Berichterſtatters jeden Augenblick Ueberraſchungen zu erwarten habe. Der Premierminiſter hatte gleich nach ſeiner Rückkehr von Sandrigham eine Anzahl Unter⸗ redungen mit ſeinen Kollegen und begab fich dann wie ge⸗ wöhnlich aufs Land, um den Sonntag dort zu verbringen. In den Bureaus der Agenten der Regierungspartei wurde aber geſtern den ganzen Sonntag hindurchgearbeitet was als ſehr bezeichnend für die Lage angeſehen werden muß. Miſter Redmont hielt noch am Samstag, alſo unmittelbar nach ſeiner Rückkehr aus Amerika, in Cork eine Rede, in welcher er die Lage als eine ſehr viel verſprechende für Irland bezeichnete. Er führte aus, es handle ſich jetzt nicht nur um die Frage, ob Irland überhaupt die Homerule erhalten ſolle, denn dieſe ſei nunmehr todſicher gekommen, ſondern darum, ob und in welcher Weiſe eine Neuordnung der Dinge eintreten werde. Zum Ausſtand der engliſchen Werftarbeiter. DLondon, 14. Nov. Die Firma Vickers, die in Ferrol die für die ſpaniſche Regierung beſtimmten Kriegsſchiffe baut, hat gedroht, ihre Werkſtätten morgen zu ſperren, wenn der Ausſtand der Arbeiter andauern ſollte. Die heute morgen aus Ferrol hier vorliegenden Nachrichten laſſen trotzdem auf keine Aenderung in der Haltung der Ausſtändigen ſchließen, ſondern dieſe ſind entſchloſſen, nicht nachzugeben Die Tandesuverſammlung der national⸗ liberalen Partei Badens. Preßſtimmen. Die„Köln. Ztg.“ erklärt, den Auftaktzur Reichs⸗ tagswahl⸗Arbeit, die nunmehr in Baden aufgenom⸗ men werde, bedeute die Landesverſammlung der nationallibe⸗ ralen Partei, und ſchreibt dann zur Rede Rebmanns: In zweiſtündiger formvollendeter Rede verbreitete ſich Geh. Oberſchulrat Rebmann, Fraktionschef der Nationalliberalen Partei in der Zweiten Kammer, über die politiſche Lage in Baden und im Deutſchen Reiche. Die von ihm ausgegebene Parole für die bevorſtehenden Refichstagswahlen lautet: Volle Selb⸗ ſtändigkeit der Partei nach links und rechts. Die Sammlungsparole des Reichskanzlers wird mit Rückſicht auf die politiſchen Verhältniſſe unſeres Landes aufs energiſchſte abgelehnt. Sechzig Jahre kämpfen wir in Baden gegen das Zentrum; einen Frieden mit dieſer Partei gibt es nicht. Ein Zuſammen⸗ gehen mit den Konſervativen iſt nur dann möglich, wenn ſich dieſe vom Zentrum losſagen und den Kampf gegen das Zentrum an der Seite der übrigen bürgerlichen Parteien mit aufnehmen. Scharfe Worte der Ablehnung fand der Redner auch für die Sozialdemo⸗ kratie, mit der ein Zuſammengehen unmöglich ſei. Gegenüber der badiſchen Regierung bewahrt die nationalliberale Partei ihre vollſte Unabhängigkeit. Auffallend freundliche Worte der An⸗ erkennung widmete Rebmann dem Miniſter des Innern, Frhrn. v. Bodman, deſſen Vorgehen im Fall Arnsperger nicht zu be⸗ anſtanden ſei. Auch der neue Finanzminiſter Rheinboldt verdiene das Vertrauen der Nationalliberalen. Die beiden andern Miniſter von Duſch und Marſchall erwähnte der Redner mit keinem Wort, woraus geſchloſſen werden kann, daß nicht nur der Eiſenbahnmini⸗ ſter v. Marſchall, ſondern auch Staatsminifter v. Duſch an ſeinen baldigen Rücktritt denkt. 2 re ht f⸗ ge 1d ⸗ te C⸗ 30 mn 1 65 n if 0 un an„K „ene trägt der Einbringer. Mannheim, 14. November. Goueral⸗Auzeiger. Abendblatt.) 5. Seite. Volkswirtschaft. Die Einfuhr von Tieren aus Frankreich nach Baden.* )(Karlsruhe, 18. Nov. Mit Rückſicht auf den günſtigen Stand der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in Frankreich wird, wie ſchon kurz gemeldet, die Einfuhr von Rindvieh und Schweinen aus dieſem Lande zur Schlachtung in die Schlachthöſe in Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg vom Miniſterium des Innern unter folgenden Bedingungen ge⸗ ſtattet: 1. Die Einfuhr in Knarlsruhe und Mannheim darf wöchentlich je 200 Rinder und 200 Schweine, in Heidelberg 50 Rinder und 100 Schweine nicht überſteigen und nur auf der Eiſen⸗ über die Grenzeintrittsſtellen an den Bahnhöfen Baſel(Bad. Bahnhof), Altmünſterol, Deutſch⸗Abricourt und Novsant in amtlich verſchloſſenen Wagen unter Vermeidung von Umladungen, Zu⸗ ladungen und Transportberzögerungen an Wochentagen während der Tagesſtunden erfolgen. 2. Wer Rinder und Schweine aus Frankreich einführen will, hat ſpäteſtens 5 Tage vorher bei der Direktion des Schlacht⸗ und Viehhofes in Karlsruhe, Mannheim oder Heidelberg unter Angabe der Stückzahl, des Einfuhrtages und der Grenzeingangsſtelle anzu⸗ fragen, ob die Zulaſſung nach Maßgabe des Wochenanteils geſtattet werden könne. Die Schlachthofdirektionen haben dieſe Anfragen um⸗ gehend auf Koſten des Frageſtellers zu beantworten und den Grenz⸗ tierarzt der Einfuhrſtelle von der erteilten Einfuhrbewilligung fort⸗ kaufend zu verſtändigen. Transporte, für welche keine Einfuhr⸗ bewilligung nachgewieſen werden kann, ſind vom Grenztierarzt zu⸗ rückzuweiſen. 3. Der Einführende hat Tag und Stunde der Ankunft der Tiere an der Grenzeintrittsſteelle dem Grenztierarzte 24 Stunden vorher anzumelden. 4. Bei der Einfuhr iſt Grenztierarzt vorzulegen. nigungen enthalten: Das Urſprungszeugnis iſt von der Ortsbehörde der den auszuſtellen. Aus ihm muß der Herkunftsort der iere(letzter dauernder Standort), das Herkunftsdepartement und der Beſtimmungsort zu erkennen ſein. Ferner muß es über fol⸗ gende Punkte Auskunft geben: Tiergattung und Geſchlecht, Alter, Raſſe, Farbe, Abzeichen und beſondere Merkmale des Tieres. Außer⸗ dem muß das Urſprungszeugnis die Beſtätigung enthalten, daß am Herkunftsorte und in den Nachbargemeinden innerhalb der letzten 80 Tage vor der Abſendung eine auf Rinder oder Schweine übertragbare Seuche nicht geherrſcht hat. Auf dem Urſprungszeugnis iſt durch einen beamteten Tiexarzt (vetérinaire sanftaire) zu beſcheinigen, daß er das Tier früheſtens 24 Stunden vor der Abſendung unterſucht und frei von Seuchen und ſeuchenverdächtigen Erſcheinungen befunden hat. Sämtliche Beſcheinigungen müſſen Ort, Tag, Monat und Jahr der Ausfertigung erſehen laſſen, handſchriftlich unterzeichnet und mit dem Dienſtſtempel verſehen oder in Ermangelung eines ſolchen amtlich beglaubigt ſein. Für Rinder ſind Einzelpäſſe auszuſtellen, für Schweine find Geſamtpäſſe zuläſſig. Jedoch müſſen die Tiere in den Geſamtpäſſen nicht nur nach der Stückzahl, ſondern auch nach Geſchlecht, Gattung, Raſſe und Farbe ſo bezeichnet ſein, daß die Feſtſtellung der Identität gefichert iſt. Sämtliche Beſcheinigungen haben nur ſechs Tage Gültigkeit, den Tag der Ausſtellung mit ein⸗ gerechnet. Sendungen, die den vorgeſchriebenen Bedingungen nicht entſprechen oder unter denen ſeuchenkranke oder ſeuchenverdächtige Tieve ſich befinden, ſind vom Grenztievarzt zurückzuweiſen. Der Grund zur Zurückweiſung iſt vom Grenztierarzte auf dem Vieh⸗ daſſe anzugeben. Die Koſten der grenztierärztlichen Unterſuchung Am Beſtimmungsorte ſind die Tiere an einer für anderes Vieh nicht zu benützenden Stelle auszuladen und dabei einer erneuten Unterſuchung durch den Bezirkstierarzt zu und dem Beſchei⸗ ein Viehpaß beizubringen Der Viehpaß muß folgende unterwerfen. Die zum Transport benützten Eiſenbahnviehwagen ſind nach der Entladung nach dem ſtrengeren Verfahren zu des⸗ infizieren. Aus der Speditionsbranche. Das in Frankfurt a. M. unker der Firma J. H. Claus u. Co. beſtehende Speditionsgeſchäft iſt unter Ausſchluß aller Paſſiven und der Kontokorrentausſtände käuflich an die Speditionsfirma Conrad Jung, Mainz übergegangen und wird unter der ſeitherigen Firma weiter ge⸗ füßrt. Die Leitung des Frankfurter Unternehmens liegt in Hän⸗ den des Herrn B. Schröter. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der von den amerikaniſchen Märkten gekabelten ſchwächeren Kurſe und der billigeren Angebote von den Exportländern verkehrte der hieſige Markt in ſchwacher Haltung. Allgemein war heute wieder eine große Zurückhaltung zu bemerken und über den Bedarf hinaus wurden keine Käufe getätigt. Die Notierungen im hieſigen offi⸗ ziellen Kursblatt wurden für ruſſiſche Futtergerſte bis um zirka 25 Pfg. ermäßigt, die übrigen Notizen blieben unverändert. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, cif ertdam: Weizen Laplata⸗B hta⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 78 Kg. per ſchwimmend M. 149.——150, dito un ariſche Ausſaat 78 Kg. ver ſchwimmend M. 150.——151, dite ungariſche Santa Fe 78 Kg. per Jannar⸗Februar——, Redwinter 2 per Auguſt Mk.——, Hartwinter 3 ber September Mk.—.—, Ulka 9Pud 30⸗35ſchwimmend M. 148.— 149.—, Ulta 10 Pud M. 150 151. Alima 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. M. 151—152, Rumänier 78⸗79 Kg. p. November⸗Dezbr. M. 152—152.50 dito g% blaufrei prompt M.——, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blaufrel M.——, dito per November⸗Dezember M. 154—154.50. Roggen kuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt Mark 102—103.—, dito 9 Pud 20⸗25 per prompt Mk. 103—104.—, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 104—105.—, Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per Oktober⸗November Mk. 95.— bis 95.50, dito 58⸗59 Kg. per Oktober⸗November Mark 94—94.50 rumä⸗ niſche 59⸗60 Kg. per November Mark 96—97. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 95—96.—. Nopember⸗Dezember Mark 95.50—96.—, Donau Galax Fornanian neu Nov.⸗Dez. 93.—.—94, Odeſſa Mark—.—, Novoriſſik weiß per prompt Mk.—.—, Mixed per Dezember⸗März neue Ernte Mark 97.— bis 97,.50. Hafer ruſſiſcher 46⸗47 Kg. prompt M. 94.50—95 50, dito 47⸗48 Kg. prompt M. 95—95.50, Donau 46⸗47 prompt Mk. 96.——97.—, dito 50⸗51 Kg. prompt M. 103—104. **** Telegraphiſche Handelsberichte. d. Baden⸗Baden, 14. Nov. Bei der Tagung des Aufſichts⸗ vats der Deutſchen Luftſchiff⸗Aktiengeſellſchaft in Frankfurt a. M. (Delag) kam auch die Brandkataſtrophe des Z. 6 zur Sprache. Man erwartet, daß beim ganzen Luftſchiffbetrieb peinlichſte Genauigkeit und Vorſicht platzgreife. Bemerkenswert iſt beſonders der Beſchluß, daß beim Reinigen der Motoren künftig nur noch Petroleum(kein Benzin) verwendet werden darf. Außer dem Erſatzluftſchiff für die„Deutſchland“ iſt ein weiteres Luftſchiff in Auftrag ge⸗ geben. Der Phyſikaliſche Verein in Frankfurt erhält zur Errich⸗ tung einer aerologiſchen Station auf dem Feldberg einen namhaften Zuſchuß. In Verbindung damit ſoll eine Station für drahtloſe Telegraphie eingerichtet werden. wWw. Dresden, 14. Nov. Der hieſige Schlachtviehmarkt wurde wegen Ausbruchs der Maul⸗ und Klauenſeuche geſchloſſen. Zahlungseinſtellungen. * Kaſſel, 14. Nov. Die Kaſſeler Jalouſie- und Rolladenfabrik Engelka u. Freitag in Kaſſel iſt lt.„Frkf. Ztg.“ in Konkurs geraten. Walzdrahtverband. * Düſſeldorf, 14. Nov. Der Walzdrahtverband beruft auf den 30. d. Mts. eine Mitglieder⸗Verſammlung ein zwecks Beſchluß⸗ faſſung über die Verkaufspreiſe für das 1. Quartal 1911. Man rechnet mit der Aufrechterhaltung des jetzigen Grundpreiſes von 130 Mk. Neues vom Dividendenmarkt. B. Frankfurt a.., 14. Nov. Bei der Braunſchweig⸗Hanno⸗ verſchen Hypothekenbank Hannover dürfte die Verteilung von 8 pEt. Dividende wie im Vorjahre zu erwartei ſein. B. Frankfurt a.., 14. Nov. Die heutiger Sitzung der Ver⸗ waltung der Eiſenbahnbank in Frankfurt a. M. vorgelegte Bilanz für das Geſchäftsjahr 1909/10 ſchließt mit einem Gewinn von 440 449 Mark(389 317) ab. Es ſoll eine Dividende von 7 pCt.(6½ pEt.) vorgeſchlagen werden. * Nürnberg, 14. Nov. Die Herkuleswerke.⸗G. erzielten lt. „Frkf. Ztg.“ 1909/10 einſchließlich 31823/(42 824 ½) Vortrag einen Bruttogewinn von 190 576/(181043). Es kommt eine Dividende von 8 pCt. wie im Vorjahre zur Verteilung. Berlin, 14. Nov. Der Aufſichtsrat der Eſſener Aktien⸗ brauerei ſchlädt 12 pCt.(10 pCt.) Dividende vor.— Die Verwaltung der Viktoriabrauerei in Berlin ſchlägt 4 pCt.(3 pCt.) vor.— Der Reingewinn der Gute Hoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb Oberhauſen beträgt 7090 630/(6 988 738 ½/. Wiederum 20 pEt— Die Dividende der Weſtdeutſchen Bodenkredit⸗ anſtalt wird wieder auf 7% PpCt. geſchätzt. Submiſſion auf Portlandzement. Hamburg, 14. Nov. Bei der heutigen Submiſſion von 5 Millionen Kg. Portlandzement wurden lt. Frkf. Ztg. 6 Offerten abgegeben, dafür die höchſte von der Sächſiſch⸗Thüringiſchen Port⸗ land⸗Zement⸗Fabrik Prüſſing u. Co. mit;.80 Mk. für 100 Kg., die niedrigſte von den Breitenburger Portlandzementfabriken mit .43 Mk. Verhaudlungen zwiſchen Aſchersleben und dem Kaliſyndikat. * Berlin, 14. Nov. Zu den Verhandlungen zwiſchen Aſchers⸗ leben und dem Kaliſyndikat hört die„Frkf. Ztg.“ noch, letzteres ſolle die Verkäufe der Auslandsmenge für Aſchersleben übernehmen, da⸗ mit Aſchersleben nicht durch eigene Offerten dem Syndikat Konkur⸗ renz mache und andererſeits die Syndikatseinrichtungen dafür be⸗ nutzen kann. Vom Kaliſyndikat. Berlin, 14. Nov. Kreiſe des Kaliſyndikats erhoffen kt.„Frkf. Ztg.“ mit dem Kaliwerk Aſchersleben in Sachen der Auslandsquote von Aſchersleben eine Verſtändigung, inſofern Aſchersleben und das Syndikat ſich in der amerikaniſchen Angelegenheit nähern. * Berlin, 14. Nov. Der Aufſichtsrat des Kaliſyndikats er⸗ neuerte lt.„FIrkf. Ztg.“ den Vertrag mit der öſterreichiſchen Händler⸗ ſchaft. Die Einzahlungstermino des türkiſchen Anleihe⸗Geſchäfts. Berlin, 14. Nov. Die Einzahlungstermine des türkiſchen Vorſchußgeſchäftes ſind, wie die Frkf. Ztg. hört, für die Konſortien folgende: Je 18 Millionen am 14. November, am 14. Dezember, am 14. Januar, 20 Millionen und 4. Februar, 15 Millionen am 4. März, 13 Millionen am 14. April, zuſammen 102 Millionen gleich 5 500 000 türkiſchen Pfd. Gewerkſchaft Amelia. * Berlin, 14. Nov. Zwiſchen der Gewerkſchaft Amelia und dem Syndikat beſteht lt.„Frkf..“ noch eine kleine Preisvergütungs⸗ Differenz. Das Roheiſengeſchäft in Amerikla. Newyork, 14. Nov. Roheiſen wurden insgeſamt in ab⸗ gelaufener Woche 100 000 Tonnen verkauft. Die Nachfrage nach fertigen Produkten war lt.„Frkf. Ztg.“ ſehr ruhig, ſelbſt das Geſchäft in Draht, welches bisher fortdauernd gut war, hielt ſich diesmal in engen Grenzen. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 14. November. Die Notierungen ſind in Neichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 20.50—21.—[Hafer, bad. 15.50—16.25 „ Rheingauer—— Hafer, nordd.—.— „norddeutſchen 21.25——.—Hafer, ruſſiſcher 16.25—17.— „ ruſſ. Azima 22.25—22 50„ La Plata 15.25-—.— „ Ulka 21.50—22.— Mais, amer. Mixed—.———.. „ Theodoſia 22.75—23.— Donau 13.50—.— „Taganrog 21.50—22.„ La Plata 13.50—„— „ Saxonska 21.50—22.—Kohlreps, d. 26.— 27 „ rumäniſcher 21.75—22.25 Kleeſamen, nordfranz. 128—135 „ am Winter 22.25— 5 5 120125 „ Manitoba!—.——.—„ Luzerne ital. 165—175 „ Walla Walla—.——.—„ Provenc. 180—195 „ Kanſas II—.—„ Eſparſette 35.—40.— „ Auſtralier—.———.— Ig9oger Rotklee—— „ La Plata 21.50—22.—Leinöl mit Faß 93..— Kernen, 22.50——.—[Rüböl in Faß 67.—.— Roggen, pfälzer neu 15.50—15.75 Backrüböl 69.—.— „ruſſiſcher 16.25——.—[Fein⸗Sprit Ia., verſt. 100% 180.30 „ norddeutſcher 16.25—.—„„ unberſt:; 50 „ amerik.—.——.— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 177 30 Gerſte, hieſ. neu 16.25—17.50„„ unverſt. 800/88 55.30 „ Pfälzer neu 16.50—18.— Alkohol hochgr.,„ 92/94 55.30 Gerſte, ungariſce—.——.—]„„ 88/90 54.30 Ruſſ. Futtergerſte 13.——.— N Nr. 00 0 1 2 3 4. ee 31.0 30.50 28.50 27.— 2050 21.50 Noggenmehl Nr. 0) 24.75 1) 21.75. LTendenz: Weizen preishaltend. Roggen, Gerſte, Hafer und Mais ziemlich unverändert. Mannheim, 10. November⸗ Mk. Leinſaat 38.— (Handelsrechtliches Montag, den 14 Weizen: Sept.———— Nov. März 1911 208% B. Mai 209½ B. Roggen: Sept.——— Nov.———— März———— Mai———— Mannheimer blieben: Seilinduſtrie⸗Aktien zu Ziegelwerke zu 106 pCt. Ak Banken. Brief Geld Padiſche Bank 133.50 133.— Gewrbk. Speyerößo2—.——.— Pfälz. Bank—.— 105.25 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 196.— Rhein. Creditbank—.— 188.60 Rhein. Hyp.⸗Bank 200.——-.— Südd. Bank—.— 118.— Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 Chem. Induſtrie, Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 500.——.— Cbem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken—.— 341.50 Verein D. Oelfabriken 159.——.— Weſt..⸗W. Stamm 230——.— „„Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei—.— 68— Durl. Hof vm. Hagen 234.— 232.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 106.— Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganter, Freibg.—.— 90.— Kleinlein, Heidelberg—.— 181.— Hombg. Meſſerſchmitt 57.75—.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 212.— Mannh. Akttenbr.—.— 131.— Brauerei Sinner 238.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 182.— „ Schwartz, Speyer—.— 121.— „S. Weltz, Speyer—.— 86.— „ 3. Storch., Speyer 73.— Br. Werger, Worms—.— 73.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 160.— Trausport u, Verſicherung, B..⸗G. Rhſch. Seett. 79.——.— Mannh. Damofſchl. 33—.— .——.— Mannh. Lagerhaus Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Vom 14. November.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war heute ziemlich ſtill. Weltz, Speyer 86 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 189 G. Erhältlich Zementwerke Heidelberg zu 150 pEt, und Aktien der Ver. Freiburger Frankfurker Effektenbörſe. Telegramme der Continenlal⸗Telegraphen⸗Compagnle. Reichsbankdiskont 5. Lieſerungsgeſchäft.) November 1910. Hafer: Sept.—— Nov. März—— Mai : Sept.—— Nov. März Mai —— Effektenbörſe. Höher ſtellten ſich: Brauerei Aktien der Portland⸗ 133 pCt., tien. Brief Geld* Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 12005 Francona, junge—.— 1180 Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas-⸗Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſecuranz 2400 5 Continental. Verſich.—.— 677.— Mannh. Verſicbherung 715.——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 903.— Württ. Transp.⸗Verſ. 640.——.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillw. Maikammer—.— 103.— Ettlinger Spinnerei—.— 99.— H. Fuchs Waf. Holbg. 193.——.— Hüttenh. Spinnerei 68.— 67.— Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frif. 133.— Karlsr. Maſchinenbau 185.— Näbmfbr. Haid u. Neu—.— Koſth. Cell. u. Papierf. 230.— 229.— Mannh. Gum. u. Asb.—.— 147.— Maſchinenf. Badenſa—— 205.— Oberrh. Elektrizitt—.— 19.— Bfälz. Mühlenwerke——- Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 155.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 150.——.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 129.——.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 159.25 Verein Freid. Ziegelw. 106.——.— —.— —.—133.— —.— 100.— —.— —.— Nre „ Speyr. 7*— Würzmühle Neuſtadt———— Zellſtoffabk. Waldhof—.— 261.75 Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 189.— Zuckerfbr. Frankenth. 373.ä——.— Zuckerraff. Mannh. —— 1907—— 91.20 45„ 19 18 101 50 10.40 5½ de. u. Allg. Anl. 9135 91.65 3 do.(..„Obl. 81.50 81.90 4 Pfälz..⸗B. Prior.—.— 100,50 „„ 9 4 Heſſen von 1908 101.10 101.20 3 Heſſen 80 10 80. 8 Sachſen 83.— 83 Schlußkurſe. Wechſel. 12. 14. 12 14. Amſterdam kurz 169.57 169.550 Check Pa ris 81 075.05 Belgien„ 80.775.80 J Paris kur 81105 81 975 Italten 80.683 80 65[Schweitz. Plätze„ 80916 30 875 Eheck London 20.50 20.497 Lien 84.966 84 925 London 20.452 20.452J Navoleonsd'or 16.19 16 19 5 lang——— rivntdistonto%36e Stoatspapiere. A. Deutſche. 12 14. 12 14 30% deutſch. Neichzan 101.90 10190% Mh. Stadt⸗A. 1908———. 4„„ 1909—— 1„ 1909—.———. 8 ¹ 7 92 40 92 40%„ 8 5½ 5„1909—.—3. Ausländiſche. 4 5 83.65 83 70/5 Arg. i. Gold⸗A. 1887———.— % br. konſ. Zt.⸗Anl. 102.30 102.50% CThineſen 1598 101 60 101.60 do. do. 1909—.——t½„„ 1898 98.65 98.40 3%. 75 92.50 92.001½% Japaner 97 65 97.50 3%„„ 1999———. Mexfikanuer auß. 88/90 99 80 99.70 3 5 83.55f 88 453 ferikaner innene 68.— 68—. (badiſche St.⸗A. 90 1—.———Zulgaren 100.80 100.69 13„1908/09 101.25 101.—18¼ italten. Rente—.——— 356 bad. St.⸗O.(abg)fl 96.40—. Oeſt. Silberrente 96.45 96,45 3 5 5 M. 93.50 93.70(4½ Papierrent.——— 8„„ 1900———. Oeaſterr. Goldraute 98 30 98 40 8„„ 1904 91.10—.—ſe Vortug. Serie I 64 ½ 64.½ *„ 4 Abayr..⸗B.⸗A..1916 101.50 10l.204% 8 55„ III 66.30 66.75 neue Ruſſen 19)5 100.10 100,10 4 Ruſſen von 1880 92.— 92.— 4 ſpan. ausl. Rente 4 Türken von 1908 86.60 86 80 „ 92.— 92.30 1 Ung,er. Goldrente 98 20 93.40 41„ Kronenrente 91.50 91.50 Berzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſcherss0 174.90 174 40 4 Pih. Stadt⸗A. 1907—-.— Aktien deutſcher und Südd. Giſenb.⸗G. 122.50 122 50 Hamburger Packet 148% 143.76 Norddentſcher vloyd 106.¾ 106.0 Oeſl.⸗Ung. Staatsb. 159 25 159./ ausländiſcher Trausportanſtalten. Türkiſch⸗ 179 80 180.— —— Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn———. do. Meridionalbahn 130.½ 130% Baltimore und Ohio 108.75 108.½% Oeſt. Südbahn Lomb. 21¼3 Lombarden 22.—. 17175 Ungarn 93 20. Tenden:: Slaatsbahn 159.%. 6. Seite. General⸗Muzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 14. November. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 188 50189.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 88 40 87 Eichbaum Mannheim 106— 108. Mh. Aktien⸗Braueret— Parkakt. Zweibrücken 92.10 92 10 Welz;. Sonne, Speyer 85.50 86.— Cementwerk Heidel g. 150 2 49— Cementfabr. Kerlſta 130 20128— Badiſche Inilinfabrit 493— 49— Ch. Fabrif Griesheim 278.75 278,75 Farbwerke Höcht 560.— 533.— Ver. chem. Fabrit Nh. 340 340 Holzverkohlung 250.5,25.25 Cbem. Verte Albert 499.80 499.50 Südd. Drahtind. B49. 158 50 157.— Akkumul.⸗Fab. Hagen..9021790 Acc. Boſe, Berlin 16— 16.— Glektr.⸗Geſ. Allgem 267 8 69 75 gahmeyer 110 65117 Jeyß u. Freytag 153.20 153 20 Dedd. Ku. u. züdd. Kb. 131.— 180.50 Kunſtſekdenfabr. Frkf. 108— 107 75 Leder verk. 5t. Ingbert 74 50 74.5 Zpicharz Leder verke 93.50 98.50 Ludwiis. Balzmihle 153. 156.— Adlerfahrrad w. leger 431.75 462 50 Naſchtnenfor. Hilpert 85 50 85 50 Naſchinenfb. Badenia 209 20 209 25 Dürrkopp 406 50 404 Maſſchtnenf. Gritznen 258 80 258.70 Naſſ9.- Armatf. Klein 122 50 123— Bf. Rähm.⸗u. fahrradf Gebr. Fayſer Nöhrankeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 258.70 253.70 Vex. deutſ her Oelfabr. 156 1586. 154.90 155— ———. 2 Schuhfabr. Herz, Frkf. 115.80 118 8 tlektr.⸗Geſ. Schuckert 158.25156 2 Selliudu ket⸗ Wolff 123.— 132 5 Rheimiſche 128.— 128'wollſp. Lampertsn 42.10 42 20 Hiemens& Halske 243.— 244.25Kam ngarn Katſersl. 200.— 200.— Bumi beter 844.— 350. Zellſtoffabr. Waldhoſ 262.— 261.— Bergwerksaktien. 224 25 224.— 112 30 112 6 340— 339 Rochumer Bergbau uderus neordia Bergb.⸗G. Jutſch. Luxemburg 200.% 202.25 weiler Bergw. 190.25 189.— edrichshütte Bergb. 131— 131 Alſentirq ner 212.—212 50 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. Harpener Zergbau 187 50 187 50 kaliw. Weſterregeln 229 50 229 50 Oberſchl.Eiſenindultr. 99.75.65 hönix 240 25 242 25 Br.Königs⸗ u. Laur ah. 170 ½ 171.50 Gewerkſch. Noßleben 120 00 120 00 3% Frl. H p. pfvbd. 99 80 99 80 4% Preuß. Pfandb.⸗ %.K. 6. Pfobr. 05 100— 10.—] Bank unk. 1919 100 25 015 40%„„ 1910 99.80 99 8 10% Pr. fdb. mt. 15 99.30 99 20 4% Pf. Oyp B. Pfdb. 100 10 00.10 1% 2 17 99 60 99 40 91.80 91.30% ½„„ 14 63.10 93.10 eſe Mr. Vop.⸗Ne. 90 40 00.40%„ 12 91.— 91.— AeStrBd. Pfd. odo 99 30 990 30/½ Pr. gfdor⸗Bk. 4%„ 2 Kleinb. b 0: unk. 00 99.10 99.10%½ Pr.fdbr.⸗Bk.⸗ Pfdbr..0! Hyp.⸗Pfb.⸗Kom.⸗ unk. 10 9.10 99.10] Obl. unkändb. 12—-———— Pfdbr, v. 0g 4% Rh.. B. Bfb. 02 99.30 99 30 unz. 12 99.40 99.40%%„„„ 1907 90.30 99 30 „Pfdbr..9 4%„„„ 1912 95 60 99 60 89 d. 94 90.— 90.—%„„„ 1917 100.— 100.— Pld. 58/00 89.80 89.8004%„„„ 1910 101.— 100 90 „ Gom.bl. 1ſ%„„ verſchied. 90.80 90,30 v. Lunt 10 100 20 100 20 ½„„„ 1014 90 30 90.80 „ Com.⸗Obl. ½% Rh..B..O 90.70 90.30 v. 87/1 91..— 91.—% R. W. B. C..10———.— „Com.⸗Obl.% Mf. obl.. . 9/6 91.— 91.—½% Pf. B. Pr.⸗O,.— 4% Pr. Pfob. unl. 09 98.30 98 6 les tiltehenee iIs 99.10 99 10 1% 14 90 30 99.30J Narng. Berl.-.⸗A 715 715.— 5 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. Hadiſche Bank 133.50 33 50 Oeſterr.⸗Ung Baal 138.—183 50 Berg u. Metallo. 118 60 118.50 Seſt. Länderbank 131.J 132 10 Berl. Handelrs⸗Geſ. 167%½ 188 50 Kredit⸗Anſtall 207 50 208.½ eu. Pist⸗. 114.— 114 3 Pſälziſche Bank 105.— 105.— karmſtädter Baut 160.80 130% Bfälz. 59p.⸗Bank 198 50 196.— Dentſche Bant 257.— 257 Breuß. Hypotbekyb. 122.70 122 70 Dut daſtat. Bant 144— 44— Seutſche Reichsbk. 143 80 143 80 D Effetten⸗Ban!“ 107 80 67.60ſ Fbenn. Kreditbank 138 90 138 90 Disgonto⸗Lomm. 190% 191.— Rhein. Hyp.⸗B. M. 200—199.50 Eresdener Ban! 1861 ½ 462 500 Schaaffh. Bantver. 142 50142.80 Mankf. Hov.⸗Ban! 211= 211 Südd. Bank Ahm. 11750117.50 Akf Hyp.⸗Ereditw. 108.70 166 70 Viener Baukvar. 139.30 139.2 alionalban! 129 25 129.25] Südd. Diskont 117.80117 60 Zank Outomane 136—136— Kreditaktten 208.—, Discents⸗ Dresduer Ban! 162— Fan⸗ Deu, ſcht Bant 257.—, Staatab ibr 159 87 Bochumer 224.—, Jelſenktechen 202.50, VLauradüue fuhig. Kredttaktten 208.½, Disconto⸗Conimandtt 191.— Lombarden 22.—. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 14. Nov.(Anfangs⸗KRurſe.) Praukfurt a,., 14. Nob. Fommandit 191— Darmſtädter 180 50 delsgeſellſchaft 167.75 achbörfe. Kreditaktien 207.25—. Laurahütte 171.25171½ Disg.⸗Kommandit 190.50—.— Phönix 240.50 242.% Staatsbahn———, Harpener 187.75 188.— Lombarden 5„ daid e Bochumer 224¼ 224.— Berlin, 14. Nov.(Schlußkurſe.) Wechſel London 290.495 20.495 Reichsbank 143 50 143.80 Wachſel Parts 81.05 81.02] Rhein. Kreditban! 138 70 139.— 4% Reichsanl. 101.90 101.90 Ruſſenbank 166.40 166.20 „ 1909—.——.— Zchaaffh. Bankv. 142.80 142 50 60% Neichsanl. 92.40 92.40 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.50 117.20 „ 1909—.——.—] taatsbahn 159.½ 159.½ Neichsanlethe 83.70 83 60 Lombarden 4% Gonſols 102 20 109.20 Baltimore u. Ohie 108.¼ 109.— 1909—.——.—[Canada Paciftc 198 25 198% 1 3 92.40 92.40 Hamburg Packe!l 143 40 143.60 65 +.„ 1909—.——.— Nordd. Lloyd 10650—.— 40%9 88.60 83.50] Bochumer 283 %0 Bad. v. 1901—.——.— Deutſch⸗Zuxembg. 201 25 201.75 80%„„1908/9 101.50 101.70 Dortmunder——.— „ donv.—.— 91.50 Gelſenkirchner e 212, 1908/9—.——[Harpener 187½% 188 7% Bayern 91.10 91.10 Laurahütte 171.75 171 75 e Heſſen 9140 91.40 Phönix 240.10 242.75 1 Heſſ 90.10—.—[ Woſteregeln 280 20 230.— 83.— 8290 Allg. Elektr.⸗Geſ. 267.40 268.— Japaner 1905 97.40 97.60 Anilin 496.— 498.70 iener—.——.— Anilin Treptow 381— 381.90 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.40 92 60 Brown Boveri 168.10 168.— 4% Bagdadbdahn 86.— 86,10 Chem. Albert 5900.— 500.— Deler Kreditaktien 207.25—[ D. Steinzeugwerte 239— 24050 Berl. Handels⸗Geſ. 167½ 168.¾ Elberf. Farben 505— 509 50 Darmſtädter Bank—.— 180.7% Celluloſe Koſtheim 228.— 227.70 ſch⸗Aſtat. Bant 144 10 44 10 Rüttgerswerken 187 90 197 90 Deutſche Ban: 256.75 256.75 Touwaren Wiesloch 112.— 111 50 Disc.⸗Kommandtt 190.50 191/[ Wf. Dragt. Langend. 225 50 226 50 Dresdner Baak 162.½% 162.%[ Zellſtoff Waldhof 2861.10 260.10 5 Privatdiskont 4¾% W. Berlin, 14. Nov. Telegr.) Nachborſe. 207.% 208.— Staatsbahn 159.50 159 ½ Diskonto Komm. 191.— 191,½[Lombarden e Pariſer Börſe. Paris, 14. Nov. Anfangskurſe. 97.25 97.25[ Debeers 147—149.— 93.60 93.50] Eaſtrand 126.— 126.— Ark. Looſe———[Goldfield 142.— 141.— ue Ottomane 668.—(666.—[ Nandmines 210.— 209.— Rio Einte 1779 1785 Wiener Börſe. Wien, 14. Nov. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 661.29 662 20 Oeſt. Kronenrente 94.05 94.05 änderbauk 521 50 526.—-]„ Papiecrente 96.60 96.60 Wiener Bankverein 551.— 558„ Silberrente 96.60 96.60 Staatsbahn 745.20 746 70/ Ungar. Goldrente 111.10 111.— ombarden 115.— 115.70[„ Kronenrente 91 55 91 50 Marknoten 117.63 117.65 Aipine Montan 751.50 754.— Wachſel Paris 95.33 95.35 Tend.: feſt. Wien, 14. Nov. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 66170 663. Buſchtehrad. B. 1013 1020 Oe terreich⸗Ungarn 1864 1869 Oeſterr. Papierrente 96 50 96.60 Bant n. Betr,—8„ Silberrente 96.60 96 60 Unionbank 626.— 628.—„ Goldrente 115.50 115.50 Ungeer. Kredit 845.— 849.Ungar. Goldrente 111.10 111.— Wiener Bankverein 552.— 552.„ Froncnrente 91.55 91 50 Länderbank 522.— 528.[ch. Frankf. viſta 117.66 117.65 Türt. Loſe 253.— 253.„ London„ 240 90 241.05 Alpine 753.— 756.„ Paris„ 95.32 95 86 Tabakaktien————„ Amſterd.„ 199.55 199.45 Nordweſthahn—.——.—Napoleon 19.11 19.1 Holzverkohlung—.———[Marknoten 117.66 117.65 Staatsdahn 743.— 747.70 Ultimo⸗Noten 117.66 117.65 Lombarven 116.— 115.5 Tend.: feſt. Londoner Effektenbörſe. London, 14. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effeltenvörſe. 2% Conſols 79— 79— Moddersfontein 117/5 113⁰ 3 Reichsanleihe 82— 82—Premier 77 4 Argentinier 89˙0 89¼ Rand mines 8% 87/ 4 Italiener 102— 102—Atchiſon comp. 1057½% 106— 4 Japaner 92% 921 Canadian 202/ 202% 3 Mexikaner 357% 357½½ Baltimore 110%½ 110 4 Spanier 91¾ö 91% JChikago Milwauker 128½ 126 5 Ottomand ank 17— 17— Denvers com. 38% 38 Amalgamated 70%½% 70%ͥ] Erie 30— 80 Anacondas 89%“/ Grand TrunkIII pref. 4110 41½ Rio Tinto 7 ee, 24½ 24% Central Mining 15½ 15½ Louisville 149 ½ 149 ½% Chartered 31— 31[Miſſouri Kanſas 33% 34½ De Beers 17— 17% Ontario 43/% 43%/ Gaſtrand 5— 4˙½% Southern Pacifte 120˙% 120% Geduld 1— 1½;J Union eom. 1798 180¼ Goldfields 5% 5¾ Steels com. 79½ 80 ½% Jagersfontein 8/ 87½%] Tend.“ ſtill. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 14. Nov.(Telegramm.)(Produktenbörſſe,) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 12. 14. 18. 14 Weizen per Dez. 201.75 200 50 Man per Dez—.——.— „ Mai 209.50 201.25„ Malf—.——.— „ Juli——.— 5——.— —.——.—[Rüböl per Noyp.ä— Roggen per Dezbr. 150.— 149 25„De. 657.10 57 10 „ Mai 157.25 156.25„ Mat—.— 66.20 „ Juli—.——.— 7—.——.— —.—Spiritus Joer locko—.——.— Hafer per Dez. 149.50 148.50 Weizenmehl 27.25 27.28 „Mai 21.— 21.— 156.75 456 50 Roggenmehl ——— Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 14, Nov, Getreide markt.(Delegramm.⸗) 12. 14. per 50 kg per 50 kg Weizen per Oür.——— Rruhig——— feſt „„ April 1088-— 1082—— Roggen per Oklt.———— ruhig——— feſt „ eir 785—— Hafer per Okt.——— rkuhig———2 ſtetig „„„ Avril 828—— 827—— Mais per Jul.———— knuhig——— ſtetig „„ Auguſt—-—— „„ Mai 884— 555—— ohlraps Augu—— Poſtdampfſchiff⸗Berbindungen nach außereuropäiſchen Tändern. (Von unſerem Mitarbeiter.) Abgangszeiten von Mannheim. Den 15. November: Rio del Rey, Tſchadſeegebiet [(Garua, Kuſſeri)[Liverpool].08 früh, Vereinigte Staaten von Nordamerika(20 Pf. Porto für je 20 G. Briefgewicht), Mexiko [Queenstown].26., Cape Palmas[Hamburg].46., Ver. Staaten v. Nordamerika(20 Pf. Porto), Kanada, Bermudainſeln, Curacao, Kolumbien lausſchl. Weſtküſte), Venezuela, desgl. nach Mexiko, Panama, Coſta Rica, Guatemala, Nicaragua, Salvador, Ecuador, Peru und Bolivien, Rep. Honduras, Kuba, Haiti⸗San Domingo, Jamaica, Porto Rico, Weſtküſte von Kolumbien, nach Maracaibo, Mendoza und Merida in Venezuela ſowie nach den Bahama⸗, Tahiti⸗ und Markeſasinſeln([Cherbourg].43 n. und [Queenstown].36., Grand Baſſa[Rotterdam].86., Cor⸗ ſicogebiet, Fernando Po, Franz. Guinea, Sierra Leone, Sherbro, Togo, Falkland ⸗Inſeln(Liverpool]!.36 n. Brit. Honduras [Queenstown].36 n. Den 16.: Aegypten(Nubien, Sudan)[Brindiſi] 12.43 früh, Niederländiſch⸗Indien(Sundainſeln, Molukken) 10.51., Argen⸗ tinien, Paraguay ſowie die boliv. Bezirke Chuguiſaca, Potoſi und Tarija, Chile(ausſchl. Punla Arenas), Uruguah, ſowie die braſ. Staaten Matto Groſſo, Rio Grande do Sul und nach Punta Suarez[Genua].11., Nordbraſilien[Liſſabon].43 n. Madeira, Nordbraſilien[Liſſabon].43 n. Den 17.: Beirut, Jaffa, Jeruſalem, Aegypten(Nubien, Sudan),(Brindiſi] 12.43 früh, Deutſch⸗Neuguinea, Kaiſer Wil⸗ helmsland und Bismarck⸗Archipel[Neapel! 12.43 früh, Haiti⸗ San Domingo[Bordeaux].21., Ehina, Hongkong, Kiautſchau, Macao, Formoſa(nur Druckſ, und Warenproben.), Baſſorg, Aden mit Lahej, Makalla und Shehr, Brit.⸗Indien, Bril.⸗Birma, Franz. und Portug. Kolonien in Vorderindien, Maskat, Afgha⸗ niſtan, Beludſchiſtan, Borneo, Franz. Indochina, Niederl. Indien, Penang, Malakka, Singapore, Labuan, Siam, Aegypten[Neapel! .03., Tripolis[Syrakus].03., St. Thomas, Ste. Croix, St. Jean(Portland].26., Japan, Korea, Mandſchurei(nur Druckſ. und Warenproben), Kanada, Neufundland, Labrador Tunis: ab Marſeille Montags, Mittwochs und Freitags. Marokko: Täglich, ausſchl. Donnerstags[Algeciras].08 früh und Donnerstags[Cadix].08 früh. + Briefe und Poſtkarten dahin ſowie nach den Philippinen über Sibirien. Abgang von Berlin Montags, Donnerstags und Samstag.3 n. ſowie Dienstags.52 v. Beförderungsdauer Ber⸗ lin—Peking 13—14 Tage. Es empfiehlt ſich, die Sendungen unter Angabe des in[Klam⸗ mern] angegebenen Leitwegs möglichſt zeitig aufzuliefern, damit ſie auch bei Störungen im Eiſenbahnbetriebe die Häfen noch rechtzeitig erreichen. [Liverpool].26., Azoren[Liſſabon].41., Gran Canarig, Fuertaventura, Lancrota, Monrovia[Hamburg!].46., Azoren Madeira(Liſſabon].43 n. Den 18.: Vereinigte Staaten von Nordamerika(20 Pfg. Porto), Mexiko[Havre].21., Bermudainſeln, Brit.⸗Hondu⸗ ras, Kuba, Curacao, San Domingo, Jamaika Porto Rico, Ko⸗ lumbien lausſchl. Weſtküſte). Venezuela lausſchl. Maracaibo, Men⸗ doza, Merida) und nach den Fidſchiinſeln[Queenstown].28., Tenerife, Ferro, Gomera, Palma, Brit.⸗Nyaſaland, Kapkolonie; Natal, Oranjeflußkolonie, Transvaal, Rhodeſia, Betſchuanaland, Deutſch⸗Südweſtafrika, Madeira, Portug. Oſtafrika Southamp⸗ ton].26., Madagaskar mit Mahyotte, Naſſi⸗Be und den Co⸗ moren), Reunion, Mauritius, Inſel Rodiguez Marſeille] 341 ., Vereinigte Staaten von Nordamerika,(10 Pf. Porto) JHau⸗ burg].46., Japan, Korea, Mandſchurei(nur Druckf. und Warenproben), Vereinigte Staaten von Nordamerika(20 Pfg. Porto, Kanada, Bermudainſeln, desgl. nach Mexiko, Panama, Coſta Rica, Guatemala, Nicaragua, Salvador, Ecuador, Peru und Bolivien, Rep. Honduras, Kuba, Haiti⸗San Domingo, Ja⸗ maika, Porto Rico, Weſtküſte von Kolumbien, nach Maracaibo, Mendoza und Merida in Venezuela, ſowie nach den Bahama⸗, Tahiti⸗ und Markeſasinſeln.[Cherbourg].43., Senegal, Bra⸗ ſilien(ausſchl. Matto⸗Groſſo, Rio de Janeiro und Nordbraſilien Liſſabon].43 n. **** Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗Nork, 8. Nov.(Drahtbericht der White Star Line Souts hamplon.) Der Schnelldampfer„Adriatic“ am 2. Novbr. von Sout⸗ hampton ab, iſt eute 11.30 Uhr nachmittag hier angekommen. New⸗Mork, 9. Novbr.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Vine, Ant⸗ werpen.) Der Dampfer„Samland“ am 29. Okt. von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. Notterdam, 1. Nov.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Linie Rotterdam) Der Dampfer„Polsdam“ am 1. Novbr. von New⸗Nork ab iſt heute vormittags hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gu ndlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: am Hauptbahnhof. 1—— **** Marx& Soldschmidt, Mannheim Tele ramm⸗ldreſſe': Margold. Fernſprecher: Rr. 86 und 1637 14 November 1910. Proviſionsfrei! 5 23 Wir ſind als Selbſtrontrahenten gere aaufer ter Pordehalt käufer unter Vorbehalt: 00 —— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. 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Neckal ſulmer Fahrrabwerke 140— Pacific Phosphate Shares alte 8.—. 6% 5 75 junge—.— %/ Pacific phosphate preferred ſhares— 24½ sh Zeheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 118 zfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 148 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 953fr Stahlwerk Mannheim— 115 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 119 117 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 118 Unionbrauerei Karlsruhe— 403fr Ver. Diamantminen Lüde⸗ asbucht— 90 Vita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 550— Waggonfabrik Naſtatt 0 88 Waldhof, Babngeſellſchaft— 100 Veranutwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher. für den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jvos. 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Nur mustergiltiges Fabrikat! 2 7 umänntseze Donnerstag, 17. Novbr. 1910, abends 8% Uhr im Saale des Friedrichs- parkes Vortrag des Horrn Dr. Julius Aus, Jon der keinrieh Ernemann, .-C. Dresden über; „Die Entwiaiung der Nine- Matographlie u. deren Ver- Wendung fur Wissenschaft und Technik.“ Für Nichtmitglieder sind Tages- karten à Mk..— in unserem Bureau, in der Hofmusikalien- handlung K. Ferd. Heckel, im Verkehrsverein, Kaufhaus Bo- gen 57, in der Buchhandlung von Brockhoff&Schwalbe, in der Klapierhandlg. v A. Donecker, sowWie bei Eduard Theille in Lud- wigshafen a. Rh. zu haben. Die verehrlichen Damen worden höfl. ersucht, dle Hüte abzunehmen. Die Karten sind beim Ein- zritt in den Saal vorzuzeigen. Die Tageskarten abzugeben.) Die Saaltüren werden punkt 81½ Uhr geschlossen. Inne Karte hat niemand Zu- kritt. 28 EKindersind vomBesuche der Vorträge ausgeschlossen. Der Vorstand Llegenschafte Rentables Haus in welchem Werkſtätte oder Magazinraumegeſchaff. wer en können u. Einfahrt vorhanden, verhältniſſehalber zu verkaufen. Off. unter Nr. 40933 an die Exped. ds. Blattes. rrrrT———————— Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. 7 MN.7 Zwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, 15. Nov. 1910, nachmittags 2 uhr werde ich in Mannheim m Pfandlokale Q 4. 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art und Sonſtiges, ſowie beſtimmt 1 Bild, neu(Moritz Schwind). Mgnnbeim, 14. Nov. 1910. Diſchnger, Gerichtsvollzieher. 5280 nterrieht. Stud. phil.(Oberr.) Mit beſt. Zeugn. ert. Nachh. Näh. in d. Expedit. 41009 In Nunst H. Pileratur Zeichnen u. Malen n. d. Natur, Deutſch, Franzöſiſch, Latein (Grammattk, Schrift, Syntax u. Aufſatz, Allgemeinbildung u. Nachhilfe; Stendor. erteilt Unterricht. O. Lützel, Kunſt⸗ ſtud. m. Auszeichnung u. klaſſ. Atteſten. Thoräckerſtr. 3. 127 Lermisentes f Herr oder Dame geſucht, welche in der freien Zeit ſchrifil. Bureauarb. anfertigen wollen. Bedingung: ſchöne Schriſt, Stenographie. 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Verwaltungshofs Stiftungen vergeben werden: a) für katholiſche Mädchen aus Gemeinden der alten Markgrafſchaft Baden⸗Baden vier Stipendien von jer 60 an unbemittelte würdige unterſtellten b) für ein katholiſches Waiſenmädchen aus den ehe⸗ mals Fürſtbiſchöflich⸗Bruchſaler Orten 600 4 Mädchen Biſchöflich⸗Konſtanzer Orten 600 4 d) für ein evangeliſches Waiſenmädchen aus der ehe⸗ maligen Markgrafſchaft Baden⸗Durlach ſchaften Lahr, Mahlberg und Lichtenau 600 4; e) für ein evangeliſches Waiſenmädchen aus den ehe⸗ mals Kurpfälziſchen Landesteilen 600 A; ) für Töchter von Staatsangeſtellten aus dem ganzen Rückſicht auf die Konfeſſion Nachläſſe im aus den vormals nebſt den Herr⸗ Begründung und Schul⸗ und Geſundheits⸗ telle 6983 Karlsruhe, im September 1910. Der Vorſtand der Abteilung J des Badiſchen Frauenvereius. 10 Bureaux. Park.⸗ Wohnung H 25 10 auch für Büro oder Lager zu verm. 41135 p! 79 1 leeres Zimm. 9 als Bureau zu vermieten. 41123 5 gr. 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Karlsruher Hoftheater.„Was den Bau betrifft, ſo iſt auch keine Spur jenes mühſamen Ernſtes darin, der die Phan⸗ taſie ſcheucht und lähmt. Es iſt als hätte die Phantaſie die Folge der Szenen beſtimmt und alles geordnet. Es iſt etwas ſo Sprunghaftes darin, als hätte der ſchwerfällige, ſchleichende Verſtand gar keinen Anteil daran“ ſagt Otto Ludwig über Shake⸗ ſpeares„Kaufman en von Venedig“, den uns das Hoftheater am Samstag in beinahe erdrückender Schönheit erleben ließ. Re⸗ giekunſt, Darſtellung und Dekoration hoben das Werk auf eine nie geahnte Höhe. Der Intendant, dem wir dieſen reinen Ge⸗ nuß verdanken, hat hier alle Faktoren in einer Weiſe herange⸗ zogen, die über jedes Lob erhaben iſt. Da war auch nicht eine Figur, die nicht unbedingtes Leben atmete und mit Recht wurde Venedig in ſeiner Feſttagsſtimmung betont. Auf alle die ent⸗ zückend frohen Lebensbilder einzugehen, iſt hier leider nicht mög⸗ lich. Siegwart Friedmann ſetzte ſein Ehrengaſtſpiel als Shylock fort. Man hatte auch diesmal wieder den Eindruck, daß man es mit einem Darſteller zu tun hat, der die groben Effekte, zu der die Rolle gern als Anlaß genommen wird, ängſtlich ver⸗ meidet und bemüht iſt, um den Menſchen Shylock mit ſeinen menſchlichen Schwächen zu zeigen. Denn es gilt ja auch als ein beſonderes Verdienſt Shakeſpeares, daß er Marlows „Juden von Malta“(Berabes) in genialer Weiſe zu einer lebensvollen und lebenswahren Geſtalt umſchuf. War auch der Shylock Friedmanns kein„felſenharter Widerſacher“, ſo wußte er doch mit Energie und Zähigkeit um ſein vermeintliches Recht zu kämpfen. Von Anfang bis zu Ende war ſeine Darſtellung und ſein Spiel von vornehmer Zurückhaltung getragen und frei von unechter Theatralik. Blieben auch einige Wünſche unbe⸗ friedigt, ſo trug die Geſamtleiſtung doch den Stempel aus⸗ gereifter Künſtlerſchaft. Unſere heimiſchen Darſteller blieben in nichts zurück. Sämtliche Geſtalten atmeten Shakelpeareſch en Geiſt und manche waren ſchlechthin vollendet. Prachtvolle Leiſtungen boten auch die übrigen Darſteller und Darſtellerinnen und nur der Raum berbietet es uns, ſie hier einzeln herauszuheben. Die Aufführung war eine große künſtleriſche Tat, für die der Theaterleitung nicht genug gedankt werden kann .⸗D. A. Boet tge⸗Karlsruhe. mann.)— Dienstag, 15.:„Die Zauberflöte“.(Dirigent: Dr. Rot⸗ tenberg.)— Mittwoch, 16., geſchloſſen.— Donnerstag, 17.:„Su⸗ ſannens Geheimnis“.(Dirigent: Dr. Rottenberg.) Hierauf:„Der Schleier der Pierrette“.(Dirigent: Dr. Rottenberg.— Freitag, 18.:„Figaros Hochzeit“.(Dirigent: Dr. Rottenberg.)— Samstag, 19.:„Der Evangelimann.(Dirigent: Dr. Rottenberg.)— Sonntag, 20., nachm.::„Die Regimentstochter“.(Dirigent: Neumann.) Abends:„Oberon“.(Dirigent: Dr. Rottenberg.)— Montag, 21.: Zum 25. Male:„Prima⸗Ballerina“.(Dirigent: Neumann.)— Dienstag, 22.:„Suſannens Geheimnis“.(Dirigent: Dr. Rotten herg.] Hierauf:„Der Schleier der Pierrette“.(Dirigent: Dr. Rot⸗ tenberg.)— Mittwoch, 23.: 2. Abonnements⸗Konzert.(Dirigent: Dr. Rottenberg.)— Schauſpiel. von unſere Leut““— Dienstag, 15.:„O dieſe Leutnants“.— Mitt⸗ woch geſchloſſen.— Donnerstag, 17.:„Die törichte Jungfrau“.— Freitag, 18.:„Der Graf von Gleichen.“— Samstag, 19.:„Im weißen Röſſl Sonntag, 20., nachm.::„Ein idealer Gatte“. Abends:„Tantris der Narr.— Montag, 21.:„O dieſe Leutnants“. — Dienstag, 22.:„Medea“.— Mittwoch, 23.:„O dieſe Leutnants“. Donnerstag, 24.:„Der Richter von Zalamea“. 1 Stahl, Berlin W. 35 hat ein Preisausſchreiben für Märſche erlaſſen. Zur Verteilung gelangen 3 Preiſe zu 600, 400 und 300 M. Preisrichter ſind außer den Preußiſchen Armeemuſikinſpizienten Prof. Roßberg(a. D. Ehrenvorſitz), Th. Grawert(), O. Hackenberger(II) und der Kgl. Clande Monet, der Führer des franzöſiſchen Impreſſionis⸗ mus, vollendet heute Montag ſein 70. Lebensjahr. Ein mehr als Jugend Revolutionär, ſteht er auch in ſeinem Alter auf der Seite der Jüngſten. Denn ſeit der 22jährige Pariſer von ſeinem Lehrer Gleyre energiſch abrückte, hat er in ſchöner Folgerichtigkeit ſeine Gaben entfaltet, und ſeine Entwicklung wurde an vielen Stellen maßgebend für die des maleriſchen Sehens unſerer Zeit überhaupt. Montag, 14. Nov.:„Einer Preisausſchreiben für Märſche. Der Muſikverlag Albert 40jähriges Schaffen liegt heute hinter dem Meiſter. In ſeiner] bose à1 Ik. J. Stürmer, Strassburg i. E. 107 und alle Losverkaufsstellen. Hauptgewinn: 10000 M. Langstrasse Männmachung Qarantiert 19. November Ziehung der Krassburger bofterie. Gesamtwert: 14 Gewinne: Mk. 1385 Sewinns: 16700 Mk. 11 Lose 10 Mk., Porto u. Liste 25 Pfg. empflehlt Cotterie-Unternehmer e Mk. eneeen eeneen en eeee e eeeeeeee eeee e General⸗Anzeiger. (Ahenßßfatt.) „Seri E sind diese Woche besonders Die Serien Illk. 25.— 33.— 2u 48.— beachiten. —— dauhßerordenflich bringe ich 11386 wird voll, glänzend und seidenweich, wenn es sauber und frei von schädlichen Bakterien gehalten wird, wenn es nicht zu wenig und nicht zu viel Fettge- halt hat und wenn die Poren, Drüsen und Blutgefasse der Kopf- haut in reger Tätigkeit erhalten werden. Dies alles bewirkt die regel-· mässige gehcudlünn mitperd Tauiin Maser Bewährtestes Haarpflegemittel seit 23 Jahren. Arztlich verordnet. Man benutze es in der fett- haltigen oder in der fettfreien Anfertigung, je nach dem natürlichen Fettgehalte des Haares. Flasche 2 Mark und:75 Mark. 10934 Parfümerie 0 T T0 HESS, C J. 3 und E 1. 19. — iSt keine Schminke, sondern eine vorzügliche Hauteréme, Welche gleichzeitig den Wangen ein zartrosiges Kolorit verleiht. Unentbehrlich für jede Dame. Parfümerie Otto Hess E 1, 19 und C 1, 5. 10715 1 Ankauf. 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