t⸗ in r⸗ en 039 8⸗ e⸗ 5 * 8. f .: 8 ir rt 32 * „ 4. Adonnetment: Gadiſche Vokkszettung.)(Mannheimer Bocksblatt.) ae 20 Pieunig monatkich.„General⸗Auzeiger Dringerlohn 80 Pig, monatſich, Mannheim“ durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten ti Telefon⸗Nummern: cuſſchlag Mr..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummet 8 Pſg⸗ Direktionu. Buchhaltung 1445 — 27 2— Druckerei⸗Burran(An⸗ 80 71 Anabhängige Tageszeitung. wbmzv. Dencrteten 5al Die Colonel ⸗Zelle. Ug Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Täiglich 2 Husgaben Eigene Nedaktiensbureaus Nedafen ½ Aubwartge Fuerete. ͤ6 in Maunzeim uud Umgebung. in Berlin und Narlsruhe. 15 Verlegs⸗ 45 r e er Schluß der Inferaten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morzens 7 9 Uhr, für das Abemdblatt Nachmittags 3 utr. 3—5 Nr. 535. Donnerstag, 17. November 1910.(Abendblatt.) — 2750 unverkennbare Neigung, den ſonſt allem Zwang Entwachſenen] Phraſenhaftigkeit zuſammenzubrechen drohen. Aber wir Student und Politik. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Berlin, 16. Nov. In unſerer Studentenſchaft ringt etwas wie neues Werden. Die alten Formen ſind dabei noch keineswegs ab⸗ geſtorben. Sind— wir ſahen es erſt letzthin beim Berliner Univerſitätsjubiläum mit ſeiner Farbenpracht und bunten Lebensfülle— vielleicht noch nicht einmal überlebt. Man kann ſogar zweifelhaft ſein, ob ſie je ganz ſich überleben werden; Freundſchaften zu pflegen, die Kräfte zu ſtählen, den Umgang mit Menſchen und das Durchſetzen der eigenen Perſönlichkett zu lernen, wird am Ende immer ein am⸗ gemeſſenes Jugendideal bleiben. Aber eines ſchickt ſich nicht für alle. Und neben dem alten ringt, wie geſagt, ſeit Jahren ſich ein neues Ideal empor. Aus Suchen iſt die freiſtudentiſche Bewegung erwachſen, die den Korporationszwang ablehnt und doch nicht allen Zuſammen⸗ ſchluß verabſchen. Vielmehr ein anſcheinend recht ernſt⸗ haftes Beſtreben zeigt, die jugendlichen Kräfte in der Rich⸗ tung auf Ziele von einiger Bedeutung zu vereinen. Die die ihr Zugehörigen über die unterſchiedlichen Strömungen Unſeres modernen Lebens zu orientieren wünſcht und es ſich angelegen ſein läßt, das Bildungsbedürfnis auch auf den Gebieten zu ſtillen, an denen der Hochſchulbetrieb vorüber⸗ geht. Manuche behaupten ſchon, das ſeien die ſtudentiſchen Formen der Zukunft. Das möchten wir ſo ohne weiteres doch nicht bejahen. Man hat einſt geglaubt, die Burſchen⸗ ſchaft würde das deutſche Studententum umformen und un⸗ gefahr zwei Menſchenalter ſpäter haben manche das ſogar von den Vereinen deutſcher Studenten geglaubt. Aber die Studenkenſchaft iſt in der Hauptſache geblieben wie ſie war, Und langſam, die einen mehr, die anderen weniger wider⸗ ſtrebend haben V. d. St. und Burſchenſchaften den ſchon Heſtehenden Formen ſich angepaßt, ſind Verbindungen ge⸗ worden wie Korps und Landsmannſchaften es ſchon waren. Es gilt uns keineswegs noch als ganz ausgemacht, ob der⸗ einſt nicht auch die Freiſtudenten dieſen Weg gehen werden. Ihre Spuren werden ſie freilich auch dann im Geſicht der deutſchen Studentenſchaft hinterlaſſen haben. Wir alle ändern uns mit jedem Tag und die Inſtitutionen tun des⸗ gleichen. Auch ſie ſind von der Umwelt, von den Strömungen, die ſie umrauſchen, abhängig. Das ganze Studentenleben iſt zahmer geworden, hat ein gut Teil ſeiner früheren Wild⸗ heit eingebüßt. Die Piſtolenduelle ſind ſo ſelten geworden, daß man eigentlich ſagen könnte, ſie ſeien in der akademiſchen Welt berſchwunden. Und der Trink Comment in den Korporationen, der noch vor 30 bis 40 Semeſtern in manchem Zug an den Pennalismus erinnerte, iſt längſt milderen Bräuchen gewichen. Sie find alle zuſanmnen moderner ge⸗ worden, unſere jungen Studenten, auch die Verbindungs⸗ ſtudenten. Und damit mag es wohl im Zuſammenhang ſtehen, daß der bisherige äußere Rahmen dem Studenten von heute nicht mehr genügen will. Die Disziplinargeſetze, die ihm auf der einen Seite ein ungeheures Maß von Frei⸗ heit laſſen— Freiheit bis an die Grenze der Züelloſigkeit und des Sich⸗ſeſbſt⸗Vergeſſens— haben auf der andern eine ſolchem Drängen und mit den Maßen der inappellablen Schuljuſtiz zu meſſen. Hart daneben ſtehen die Vorſchriften über das ſtudentiſche Verſammlungs⸗ und Vereinsweſen, die den Muſenſohn ſo⸗ viel ſchlechter ſtellen als den gleichaltrigen Angehörigen des Erwerbslebens. Dagegen lehnt die eivitas academica ſich auf. In den letzten Wochen haben in verſchiedenen deutſchen Hochſchulſtädlen Verſammlungen getagt, die in gleichlauten⸗ den Reſolutionen nach Wandel riefen, und man darf ſicher ſein, daß dieſe Dinge wie vorm Jahr auch heuer wieder das preußiſche Abgeordnetenhaus beſchäftigen werden. Bis zu einem gewiſſen Grade ſind ſie ja auch ſpruchreif. Was ſchon daraus erhellt, daß alle Parteien bis in die Reihen der jedweder Neuerung ſonſt herzlich abholden Konſervativen einer Reform hier nicht abgeneigt ſind. Es wird ſich nur fragen, wie weit die zu gehen haben wird. Es gibt ja auch hier Radikale— innerhalb der ſtudentiſchen Kreiſe und noch mehr vielleicht unter den älteren Semeſtern, die Unverſität und Hochſchule bereits den Rücken kehrten—, die nichts ſehnlicher wünſchten, als daß alle Schranken fielen. Ihr Ideal iſt der Student als Kampfgenoſſe in der politiſchen Arena. Und ſelbſt ein ſo grundgeſcheidter und vielſeitiger, allerdings auch ſo exzentriſcher Mann wie Geheimrat Oſt⸗ wald, der frühere Chemiker der Leipziger Univerſität hat kürzlich auf dem Feſtakt, mit dem nachklappend die Finken⸗ ſchaft das Berliner Jubiläum feierte, rund heraus erklärt: Die politiſche Betätjgung iſt nicht murr das Recht, ſie iſt ſogar die Pflicht der Studenten. Iſt ſie das wirklich? Muß man um jeden Preis ver⸗ langen, daß auf unſeren politiſchen Markt, dem es am Halb⸗ wifſen und Phraſenſchwulſt der Frühreifen, noch nicht Durch⸗ gebildeten kaum gebricht, noch von den Univerſitäten her die Halbflüggen losgelaſſen werden, mit ihrer gärenden Unklar⸗ heit, ihrem Hang nach apodiktiſchenn Aburteilen und rein theoretiſchen Entſcheidungen? Und iſt es mit dem Zweck der Hochſchulen noch verträglich, wenn der Parteizwiſt auch an ihnen eine Ablagerungsſtätte findet? Ju gewiſſem Sinne ſcheint das bereits heute der Fall zu ſein. Zuverläſſige Beobachter berichten uns, wie ſtark ſchon jetzt, zumal in Berlin, die Studenteyſchaft politiſiert iſt. Wie in manchen juriſti⸗ ſchen, insbeſondere aber den ſtaatswiſſenſchaftlichen und hiſtoriſchen Kollegs jede Aeußerung, die das politiſche Gobiet auch nur leiſe ſtreift, ſofort zu Kundgebungen ſiudentiſchen Beffalls oder Mißfallens Anlaß gibt. Unſere Gewährs⸗ männer beſchweren ſich darüber. Mit Recht: das Kolleg iſt keine Volksverſammlung. Man will wenigſtens hier nicht durch die Ausbrüche der Parteileidenſchaft genierk ſein. Man kann ein recht moderner Menſch ſein, gar kein romankbiſch verſonnener Schwärmer für den„Rauf⸗ und Saufcomment“ und wird doch ein weiteres Fortſchreiten in dieſer Richtung nicht gerade wünſchen mögen. Die Hauptbeſtimmung der Univerſitäten bleibt ſchließlich doch Lernen und Forſchen. Und gewiß auch die Vorbereitung für das Leben, meinet⸗ wegen auf der denkbar breiteſten Grundlage. Aber doch eben die Vorbereitung. Aufnehmen ſoll der Student, ſeine Einſichten ausweiten u. Kenntniſſe anſammeln. Natürlich auch auf politiſchem Gebiete, wo— wir wiederholen's— wir geradezu unter der Laſt der aus der Halbbildung gezeugten 5 Feuilleton. Wilhelm Raabe. WVon Auguſt Hagemann. (Nachdr. verb.) Num iſt der alte kernige Niederſachſe dahingegangen. Bis vor wenigen Jahren ſtand er noch als ein friſcher und aufrechter Greis vor uns, und jetzt nimmt auch ihn der„Schüdderump“ auf, der große Leichenwagen, der uns Alle einmal, früher oder ſpäter, ins Grab kippt. Er hat ihn nicht gefürchtet: hat er ihn doch in den Mittelpunkt eines großen Romanes, einer ſeiner tiefſten Schöpfungen geſtellt; und wenn er uns im Eingange dieſes Ro⸗ manes mit dem Schüdderump und ſeiner Beſtimmung bekannt macht, da geſteht er, daß ihm der Gedanke daran, ſeitdem er den ſchwarzen Wagen in der kleinen Sachſenſtadt zum erſten Male geſehen hat, immer nachgegangen iſt.„So iſt mir der Schüdde⸗ rump“ allmählich zum Angelpunkt eines ganzen, tief und weit ausgebildeten philoſophiſchen Syſtems gewörden.“ In jenen 60er Jahren, da der„Schüdderump“ und einige an⸗ dere Meiſterwerke Raabes, vor allem der„Hungerpaſtor“ und „Abu Telfan“ erſchienen, hatte der Dichter keine guten Tage. Es war eine chwere Zeit für ihn, und über ſeiner ganzen Welt⸗ und Lebensanſchauung wölbte ſich der graue Himmel des Peſſimismus. Schopenhauer war Naobe nicht unbekannt geblieben, und ſein herber Ernſt, eine zuweilen bittere Melancholie bilden den Grund⸗ on jener drei erwähnten Meiſterwerke. Er, der zum Humpriſten geburen war, mußte den Schmerz und die Sorge, die im Grunde unſeres Menſchenloſes liegend, erſt in ſich und mit ſich durch⸗ kämpfen, um zur vollen Freiheit zu gelangen. Durch dieſe Periode des Peſfimismus kämpfte ſich Wilhelm Raabe erſt endgültig zu dem ſouberänen Humor durch, der ihn kennzeichnet, jenen Humor, der alles berſteht, alles mitfühlt, aber über alles hinaus noch auf ein Höheres blickt. Leicht iſt es dem Wilhelm Raabe aus Eſchershauſen in Braunſchweig nicht geworden. Zu ſeinem wahren Berufe mußte er ſich erſt durchfinden. Zuerſt war er in die buchhändleriſche Laufbahn gekommen und hatte in Magdeburg gearbeitet, als ihn der übermöchtige Drang erfaßte und er ſich lieber hinter die Bü⸗ cher ſetzte, um das Schulpenſum da wieder aufzunehmen, wo er es hatte liegen laſſen. Er beſtand die Reifeprüfung und ging nun als Student nach Berlin. Ein wunderlicher Student war es, der da im alten Berlin ſtill in ſeiner Bude hauſte. Er trieb Stu⸗ dien von allerlei Art, philofophiſche, geſchichtliche, literariſche, aber er trieb ſie doch nicht ſo, wie ſie der normale Student be⸗ treibt, mit einem Hinblicke auf ein regelrechtes Examen unb einen bürgerlichen Beruf. Umſomehr aber fand der Student Raabe Zeit, aufzumerken und aufzuhorchen, die Menſchen, die ihn um⸗ gaben, zu erfaſſen und für das geheime Weben und Werden des deutſchen Volkes ſein Ohr zu ſchärfen. Es war ein rechter ro⸗ mantiſcher Student, als der Raabe dazumal im alten Berlin herumwandelte, aber ein Romantiker, an dem doch die neue Zeit nicht ſpurlos vorübergegangen war, ein Romantiker mit einem ge⸗ ſunden Wirklichkeitsſinn. Und aus der Miſchung ſo verſchiedener Neigungen und Gaben entſtand ſein erſtes Werk, die nun heute doch wohl ſchon klaſſiſch zu nennende„Chronik der Sperlingsgaſſe“, die 1857 erſchien und wyrin die Kleinwelt der Spreeſtraße zu Berlin mit ſoviel meiſterlichem Reglismus, mit ſoviel Sonnen⸗ ſchein und ſoviel Humor geſchildert wird. Der Dichter Wilhelm Roabe, der iich damals übrigens noch hinter dem Kriegsnamen Jakpb Corpinus verſteckte, hatte ſich gefunden. Das war i Jahre 1857, und der junge Dichtersmann, ſeiner Schöpfung froh, mochte wohl die Hoffnung hegen, nun einem be⸗ haglichen Dichterleben entgegenzugeben. So iſt es ihm nun nicht wollen doch auch das Kind nicht mit dem Bade ausſchükten Der Arbeiter und der Kommis, ſo hört man klagen, hätten größere Rechte als der mit der ganzen Bildung ſeines Säkulums ausgerüſtete Student. Das mag für den Studen ten, der wirklich mit beſagter Bildung ausgerüſtet iſt— es gibt nämlich bisweilen auch andere— überaus ſchmerzlich ſein. Aber er wird nicht vergeſſen dürfen, daß der Kommis und der Arbeiter ſelbſt bereits im Daſeinskampf ſtehen und um ihre Exiſtenz ringen, indes dem Studenten ſolche Sorgs abgenommen wird. Das iſt, will uns bedünken, das Ent⸗ ſcheidende. Die Zeit der Vollbürgerſchaft bricht für den Akademiker hier wie in anderen Dingen eben ſpäter an. Er hat dafür zum Ausgleich vorher und nachher allerlei Annehm⸗ lichkeiten, die den anderen dauernd abgehen, Stimmungen und Verſtimmungen in Rom. (Von unſerem Korreſpondenten.] u. Ro m, 15. Ney. Den Sack ſchlägt man, den Eſel meint nan!— Hiebe, die der Vatikan nun ſchon ſeit Wochen von nah und fern auf das weltliche Oberhaupt der ewigen Stadt nieder⸗ hageln läßt, ſcheinen die Laune des Getroffenen nicht im mindeſten beeinflußt zu haben. Der Sindarco Nathan fühlt ſich in ſeiner Rolle als freiwilliger Prügelknabe ganz woh Er weiß, daß Klappern auch zum politiſchen Handwerk gehörk und daß es auch außerhalb Roms Leute, Heiden wie Chriſten gibt, die auf die Worte des Papſtes nicht ſchwören. Un gar erſt in Rom! Herr Nathan weiß, daß hier der! das Schickfal des Propheten teilt, der nichts gilt in f Vaterland. Zwar rumoren im übrigen Italien ab und einige Kräfte, die ſich manchmal päpſtlicher als der Paßſt gebärden. So auf den verfloſſenen Katholikentage zu Modena einige klerikale Zirkel, denen, als ſie ihr„Nieder mit Nathan!“ allzu geräuſchvoll auf die Straßen hinguß krompet⸗ten, von den Bauern und Bürgern ein Dämpfer aufgeſetzt wurde. Man rogt ſich in Rom über das Echo, das die Nathanworte am 20. September jetzt, zwei volle Monate, noch finden, nicht im geringſten auf und man hal hier ſeine helle Freude, wenn z. B. der Bürgermeiſter von Montreal wie ein Tolpatſch zum Schlage ausholt und Nathan dem Kanadier, der Europens übertünchte Höflichkeit nicht 5 kennt, eine kollegiale Dankepiſtel übers Waſſer ſchickt, die der andere kaum hinter den Spiegel ſtecken wird Aber die Regierung, die Regierung! Die empfindet dis Herrn Nathan zugedachte Prügel doppelt ſchmerzlich. Sie möchte mit aller Welt, vor allem mit dem Freundnachbarn Oeſterreich in Frieden leben. Der ſtark bewaffnete Frisden zwiſchen Italien und Oeſterreich koſtet ohnehin ein Hefden⸗ geld. Wenn aber ſchon in dem bundesgenöſſiſchen Deſter, reich von heute von einer maßgebenden Partei, hinter der noch maßgsbendere Perſonen ſtehen als der unmaßgebliche Vizebürgermeiſter von Wien, ſich Stimmen erheben, die Vernichtung der Einheit Italiqns zur höheren Ehre des Papſtes fordern, ſo glaubt maf in Rom gang genau zu geworden, der Ernſt des Lebens blier' ihm nicht erſpark, Kautet einem deutſchen Dichter der letzten fünfzig Jahre iſt es ſü ſchwer geworden, ſein Publikum, ſeinen Erfolg zu finden, wie Ragße, Er war ſchon 70 Jahre geworden, da hatte es der größte Teil ſeiner Werke noch nicht über die zweite Auflage hinaus gebracht und dabei war es doch eine ſtattliche Reihe von Schöpfungen, di Raabe erzählerfroh in die Welt hinausgeſchickt hatte und es be⸗ fanden ſich darunter Meiſterſtücke, wie„OHoracker“ und der Tröm ling“, wie„Unſeres Herrgotts Kanzlei“ und„Alte Neſter“ um nur einige wenige aus der Reihe herauszugreifſen. Die Erklärung, warum der Erfolg ſo lange zögerte, iſt nicht ſchwierig, Raabe iſt imnier ein„Eigener“ geweſen, und ſoviel man auch heumigen Tags den Individualiſten zu preiſen pflegt, das wahrhaft Origi⸗ nale hat es doch beute ſchwerer, als je. Und dieſer hertnäckig⸗ Sachſe tat auch ſo gar nichts der Tagesmode, der Literatur 3 Liebe. Ging ſeinen eigenen Weg, ohne rechtß und links zu fehen Baute ſeine eigene Welt nur immer reicher und voller aus hatte im Tiefſten ſeines Herzens am Ende gar gegen die Göße des Tagesruhmes eine kräftige Verachtung. Wenigſtens hören wir ihn in einem Brief aus dem Jahre 1894 ſagen:„Ich bin mir bewußt, auch während der letzten zehn Jahre meines literariſchen Tuns und Treibens, meinen Schild rein gehalten zu haben, von der Reklame, ſchreibſeliger Ueberhaſtung uſw.“ So, ohne Neben gedanken und ohne Haß, ging er ſeinen Lebensweg weiter, der ihn erſt nach Stuttgart, dann noch aber nach Braunſchweig führke, wi ex nun jahrzehntelang fleißig, ſtill, aufmerkſam und genügſam ge⸗ hauſt bat. Und langſom kam nun das deutſche Volk an den allern den Dichter heran, und als er vor nun neun Johren ſeinen 70, Geburtstag beging, da ſob er, daß die Beſten ſeines Volfes den Weg zu ihm gefunden hatten, de fühlte er ſich verſtanden und ge⸗ würdigk, de erblickte er ein junges Geſchlecht, das ſich huldig um hu ſcharte und ſich zu freiwilligen Verkündern ſeines ſpöt kannten, aber dauerhaften Wertes machten. 2. Seite. Mannheim, 17. November. wiſſen, was die Glocke in dem Oeſterreich von morgen ſchlagen wird. Alle Friedensbeteuerungen von Regierung zu Negie⸗ krung nutzen nichts. Der Glaube an den komienden Krieg ſitzt zu feſtgewurzelt, der Glaube, der ſich in das öffentliche Bekenntnis kleidet: Ja, wenn der alte Kaiſer ſtirbt.. So iſt es denn kein Wunder, wenn die Regierung mit neuen FJorderungen für Heer und Marine der ungeteilten Zu⸗ ſtimmung bei allen bürgerlichen Parteien ſicher iſt. Ja ſogar bei den Radikalen! Dieſe ſetzen ſich jetzt in der parlaments⸗ kloſen Zeit mit ihren bisherigen Bundesgenoſſen, den Sozial⸗ demokraten, ſcharf auseinander. Die Trennung der beiden liſt unvermeidlich. Und Herr Luzzatti braucht, wenn er am 30. ds. Mts. die Deputiertenkammer wieder eröffnet, um ſeine Mehrheit gar nicht beſorgt zu ſein. Er will wenig Ffür kriegeriſche Zwecke fordern. Aber ſeine Freunde werden ihn wiſſen laſſen, daß das wenige nicht genügt. Und das ghat mit ſeinem„Singen“ der Wiener„Vize“ getan Neue Kanonen und neue Dreadnoughts! lautet die Forde⸗ krung des Tages. Die Angſt, die letzteren könnten bis zu einem gewiſſen Zeitpunkt nicht fertig werden(man wünſcht Kaiſer Franz Joſef ein langes Leben!), beherrſcht hier die weiteſten Kreiſe. Noch aus einem anderen Grunde wünſcht die Regierung den Frieden daheim und draußen. Ende März beginnen mit Eröffnung der beiden Ausſtellungen in Rom und Turin ſie großen Gedenkfeiern zur 50jährigen Erinnerung an die Erhebung Italiens. Der Vatikan aber möchte der Regierung mit einer ausgedehnten Agitation gegen das geeinigte Italien(wozu Herr Nathan herhalten ſoll) einen Strich durch die Rechnung machen. Im Innern wäre Friede und Eintracht hergeſtellt. Das bißchen Reform des Senats(der neue ſoll aus 20 ernennbaren Ariſtokraten des Geiſtes und 200 wählbaren Senatoren beſtehen) bereitet keine Kopf⸗ chmerzen. Mit den Forderungen der unzufriedenen Poſt⸗ unnd Eiſenbahnbeamten wird man ſich abzufinden wiſſen. Die atholiſchen Unionen mit demokratiſch⸗ſozialem Einſchlag ſünd, das wurde erſt jetzt wieder auf ihrem Kongreß in Modenga offenbar, geſpalten und wiſſen ſelbſt nicht, was ſie wollen. Wie ſoll es die Regierung wiſſen? „Sie wäre alſo wohl in der Lage, die Stadt der Städte zunt Feſt zu ſchmücken und alle Welt zu Gaſt zu laden, wenn das dem„böſen Nachbarn“ vom Vatikan gefiele. Die ewigen„antinathaniſchen“ Kundgebungen müſſen ſchließlich guch der beſten Regierung auf die Nerven fallen. Und darum begreift man die Freude, wenn ſich einmal andere Stimmen melden. Sie kamen aus der ſchottiſchen Haupt⸗ ſtadt. Freundliche Geſinnung, auch wenn ſie noch ſo weit vom Norden geweht kommt, weiß nian in dieſen Zeiten all⸗ genteinen Keſſeltreibens gegen die ſich ſchmückende Jubilarin wohl zu würdigen und wünſcht nichts Sehnlicheres, als daß die Stimmung vom ſchottiſchen Hochland auch etwas auf Deutſchland abfärbt. Poltische ebersicht. * Maunheim, 17. November 1910. Gefährdung der Staatsbürgerrechte der Neichspoſtbeamten. Man ſchreidt uns: Auf eine in bezug auf die ſtaats⸗ hürgerliche Stellung der Reichspoſtbeamten ſehr wichtige enderung der Dienſtvorſchriften der Reichspoſtverwaltung weiſen die„Deutſchen Nachrichten“ hin. Bekanntlich ſind die Pflichten und Rechte der Reichsbeamten durch das Reichs⸗ beamtengeſetz vom 17. Mai 1907 genau feſtgelegt. Dieſes heſtimmt im§ 10 u.., daß jeder Reichsbeamte die Ver⸗ bflichtung habe,„durch ſein Verhalten in und außer dem Amte der Achtung, die ſein Beruf erfordert, ſich würdig zu zeigen.“ Die Reichs⸗Poſtb⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung hat dieſe Pflichten ihrer Beamten im Abſchnitt X Abt. 2 der Allgemeinen Dienſtanweiſung vom Jahre 1891 genauer ſeſt⸗ gelegt und in bezug auf das politiſche Verhalten der Beamten im§ 15 unter III geſagt: Der Beamte darf„keine Hand⸗ lungen begehen, welche eine feindliche Parteinahme gegen die Reichsregierung oder gegen einen Bundesſtaat be⸗ kunden oder in ſich ſchließen.“ Hiergegen läßt ſich auch durchaus nichts einwenden, dieſe Vorſchrift hat bis jetzt auch ghoch zu keinerlei Anſtänden Veranlaſſung gegeben. In der am J. November ds. Is. in Kraft getretenen neuen Ausgabe des genannten Abſchnitts der Dienſtanweiſung wurde ihr ſedoch eine andere Faſſung gegeben, die die ſchwerſten Be⸗ GeneraleAngeiger.(Abendblatt!) denken, und unter der Beamtenſchaft die größte Beunruhi⸗ gung herborzurufen geneigt iſt. Der Wortlaut iſt nämlich jetzt folgender:„Die Beamten müſſen uſw.. ſowie glle Handlungen meiden, die eine Parteinahme gegen die Reichs⸗ regierung oder die Regierung eines Bundesſtaates bekunden.“ Es iſt alſo das Wort„feindliche“ in der neuen Faſſung fort⸗ gelaſſen worden. Erinnert man ſich der Beamtenmaßrege⸗ lungen in Kattowitz anläßlich der dortigen Wahlen, bei uns in Baden des Falles Arnſperger, ſowie an die Angelegen⸗ heit Kindermann in Stuttgart, dann muß einem bei Be⸗ trachtung des neuerlichen Vorgehens der Reichspoſwerwal⸗ tung unwillkürlich der Gedanke kommen, daß alle dieſe Vor⸗ gänge auf einem Syſtem beruhen, das darauf hinausgeht, das Staatsbürgerrecht der Beamten nicht nur einzuſchränken, ſondern unter Umſtänden vollſtändig aufzuheben, jede freie politiſche Betätigung der Beamten unmöglich zu machen. Denn die jetzige Vorſchrift der Reichspoſtverwaltung macht alle Poſt⸗ und Telegraphenbeamten lediglich zu willenloſen Wahltruppen der Regierung und degradiert ſie damit zu Staatsbürgern 2. Klaſſe. Hiergegen ganz energiſch Proteſt einzulegen und auf ſchleunige Abhilfe durch die maßgebende Stelle hinzuwirken, muß darum die erſte Aufgabe unſerer Volksvertreter beim Wiederzuſammentritt des Reichstages ſein.— eichstugswahlen 1911. In einem Artikel über den Aufmarſch der Parteien zu den Reichstags Wahlen in der bayeriſchen Pfalz plädiert das Organ der Fortſchrittlichen Volkspartei, die „Pfälziſche Volkszeitung“, für eine taktiſche Einigung des Liberalismus in der Pfalz. Zunächſt werden die Gründe unterſucht, weshalb jede Zerſplitterung verderb⸗ lich wäre, dann heißt es weiter: „Aus all dieſen Gründen muß es vermieden werden, daß der pfälgiſche Liberalismus ſich in zwei Lager ſpaltet, und es wird auch nicht dazu kommen können, wenn die Intereſſen des Geſamtlibe⸗ rulismus nicht die allerſchwerſte Schädigung erleiden ſollen. Die Verantwortung dafür zu übernehmen— werden die Führer jedenfalls weit von ſich weiſen. Alles, was zur Zeit in den Blättern der verſchiedenen Parteien, beſonders der Rechten, über Verhandlungen zwiſchen Nationalliberalen und Fortſchrittlern mitgeteilt wird, beruht batſächlich auf purer Erfindung, namenlich iſt das, was über die letzte Sitzung des Landesausſchuſſes der Fortſchrittlichen Volkspartei verbreitet wird, ein gröbliches Phantaſieprodukt. Daß an eine Vereinbarung mit der Sozial⸗ demokratie nicht zu denken iſt, ſollte jeder wiſſen, der die par⸗ teipolitiſchen Verhältniſſe in der Pfalz nur oberflächlich kennt. Führende Perſönlichkeiten der pfälziſchen Sozialdemokratie haben ja bereits vor Monaten erklärt, daß ſie für ein Zuſammengehen mit den Liberalen nicht zu haben ſeien. Und da ſollten die Lei⸗ tungen der beiden liberalen Parteien noch Luſt haben, ſich bei den Herren der äußerſten Linken einen Korb zu holen? Dann müßten ſie auf Reputation und Selbſtachtung gar nichts geben. Was bei den Stichwahlen werden wird, darüber mögen ſich unſertwegen Centrum und Agrarier die Köpfe zerbrechen, wir haben dazu umſoweniger Veranlaſſung, als es ſelbſtverſtändlich nicht unſere Sorge ſein kann, reichlich verdiente Niederlagen der Reaktionäre hintanzuholten.“ m. Köln, 17. Nopbr. Geſtern fand hier eine Beſprechung der Vertreter der Fortſchrittlichen Volkspartei und der National⸗ beralen Partei der Rheinprovinz ſtatt, die zu der guten Hoff⸗ nung berechtigt, daß eine Einigung für die nächſten Reichstags⸗ wahlen zuſtande kommt. Badiſche Politik. Der Bund der Feſtbeſoldeten in Baden. E. Karlsruhe, 16. Nov.(Korr.) Die, wie wir be⸗ reits meldeten, am 22. Oktober d. Is. gegründete Ortsgruppe Karlsruhe des Bundes der Feſtbeſoldeten, die erſte deutſche Bundesgruppe in Baden, hat ſich nunmehr endgiltig kon⸗ ſtituiert und erfreut ſich einer ſehr raſchen Mitgliederzunahme aus den Kreiſen der Kaufleute, Lehrer und Beamten. In einer unlängſt ſtattgefundenen Verſammlung wurden die von einer zehngliedrigen Kommiſſion bearbeiteten Ortsgruppen⸗ ſatzungen angenommen und der geſchäftsführende Vorſtand gewählt, der ſich aus folgenden Herren zuſammen⸗ ſetzt: Poſtſekretär Menz, 1. Vorſitzender, Oberpoſtaſſiſtent Bauer, Schriftführer und Vorſtandsſtellvertreter, Eiſen⸗ bahnbureauaſſiſtent Henn, Schatzmeiſter, Reviſor Durand und Oberpoftſchaffner Ball, Beiſitzer. Die Ortsgruppe wird an 23. November mit einem Vortrag des bekannten Bundes⸗ führers Chefredakteur Falkenberg⸗Berlin(Deutſche Nach⸗ richten) erſtmals in die Deffentlichkeit treten. Näheres wird noch bekannt gegeben. .ͤ Das iſt ein gar einfaches wir hier gezogen haben. Abe das ſchlichte Gefäß birgt einen reichen und ſchönen Gehalt. erſuchen wir es, die Hauptzüge der geiſtigen Perſönlichkeit Raäabes uns zu vergegenwärtigen. Zwei Dichter haben beſonders ſtark auf ihn gewirkt: Jean Paul und Dickens. In natürlicher Geiſtesverwandtſchaft zog ihn zu Jean Paul die Unerſchöpflichkeit ſeiner Phantaſie und die mimmermüde Luſt an der Beobachtung des Einzelnen und des Be⸗ nderen. Er teilte mit ihm die Freude an allem Originellen und an allen Originalen, ſie mochten ſeinethalben ſelbſt ans Groteske eifen. Was ihm aber dann vor allem mit Jean Paul gemein war, das war jene beſondere Art des Humores, der eben nur durch ſe beiden Dichter vollgültig vertreten iſt. Es iſt jener Humor, m die Tragik ſo eng verſchwiſtert iſt, daß ſie voneinander nicht zu krennen ſind, daß wir mitten im Humore die Schatten des oſſchen den Himmel verfinſtern ſehen und mitten in der bit⸗ terſten Tragik noch die Silbertöne des Humors vernehmen. Da⸗ rum gibt es bei Raabe, ähnlich wie bei Jean Paul, eigentlich faſt nie jähe Uebergänge vom Humoriſtiſchen zum Tragiſchen, ſondern 2s iſt nur ein Tonwechſel, der die Grundhaltung der Erzählung beſtimmt. Weniger glücklich wax es, daß Raabe von Jean Paul zuch die zerflatternde Art der Kompoſition annahm, die ihm lange chgegangen iſt und die er vollſtändig wohl nur in ſeinen weniger fangreichen Arbeiten überwunden hat. In dieſer Entwicklung ſt ihm nun Dickens von großem Nutzen geweſen. Raabe war ein meiner Bewunderer des Engländers, deſſen erſte friſche Er⸗ ſolge er wohl noch hinter dem Ladentiſche des Buchhändlers erlebt hat. Von ihm lernte er die Wirkung breiter Anlage, übernahm die Neigung zum Reichtume der Kompoſition, zur Einführung hlreicher Perſönlichkeiten, in deren individueller Charakteriſtik mit Dickens wetteifert. Er erlernte von ihm auch den Kunſt⸗ iff, durch gewiſſe Ueberraſchungen in der Handlung zu wirken. d es bildete ſich nach und nach Raabes eigene könſtleriſche Per⸗ ichterleben, deſſen äußere Umriſſe ſönlichkeit aus, in der man aber nie den Nachklang der Spätro⸗ mantik überſehen darf, der nicht allein in der„Chronik der Sper⸗ lingsgaſſe“, ſondern noch in einer großen Anzahl anderer Werke vernehmbar wird. Zuweilen glaubt man in Raabes Naturſchil⸗ derungen den köſtlichen Eichendorff ſingen zu hören. Was ihn aber wieder ganz von Dickens trennt, das iſt die Tiefe ſeiner Weltanſchauung, das iſt ſein philoſophiſcher Geiſt. Daß der Mangel an einer Weltanſchauung die Achillesferſe des einzigen Talentes Dicken's geweſen iſt, das hat ſchon ſein Bio⸗ graph Forſter ſchonend hervorgehoben. Unſer Raabe dagegen ge⸗ hörte von Hauſe aus zur Familie der Philoſophen, der Grübler und was er in den eingangs angeführten Worten, von ſeinem tief und weit ausgebildeten philoſophiſchen Syſtem ſagt, das darf man, ſo will uns dünken, ziemlich wörklich nehmen. Freilich„Syſtem“ — ein Bydten nach der Art der Fachphiloſophen darf man bei ihm nicht ſuchen. O nein, dieſer Dichter, der einen ſo ausgeprägten Sinn für das Beſondere, das Individuelle hatte, der war weit davon entfernt, alles, was lacht, auf das Prokruſtesbett eines phi⸗ loſophiſchen Syſtems zwängen zu wollen. Seine Philoſophie war eine Philoſophie des Lebens— noch mehr vielleicht: des Empfin⸗ dens. Er war, wie wir bereits andeuteten, durch die Bitterniſſe ſchwerer Zeiten hindurch gegangen, er hatte den Enttäuſchungen und den Wertloſigkeiten des Lebens tief ins Auge geblickt und ſein ganzes Leben lang hat er unerſchütterlich den Kampf gegen Hohl⸗ heit, Unwahrhaftigkeit, Phraſe und Poſe geführt. Es erinnert ein wenig an Dickens, wie ſich ſeine Menſchen immer in zwei Grup⸗ pen zu ſcheiden pflegen. Die eine Gruppe: das ſind die Kinder dieſer Welt, die den großen Hunger haben nach Macht und Ehre, nach Geld und Eitelkeiten. Die andere Gruppe: das ſind die Stillen, die Innerlichen, die Feinen, die nach den wahren Werten ſchürfen und die ſie letzten Endes nur in einem finden— in dem einen, das der Dichter gefeiert hat mit den ſchönen Worten:„Sei gegrüßt, du große ſchaffende Gewalt. welche du die ewige Liebe auf rund 1 250000 M. und 310000 M. belaufen. Aus dem Finanzminiſterium. (Karlsruhe, 16. Nov. Das Finangzminiſterium hat eine wichtige und im dienſtlichen Intereſſe zu begrüßende Organiſatians⸗ veränderung vorgenommen, indem die verſchiedenen Steuereinneh⸗ mexeien in den größeren Städten des Landes unter Leitung eines mittleren Beamten vereinigt werden. Die Wichtigkeit des Steuer⸗ einnehmereidienſtes in den größeren Städten macht die Berufung beſſer durchgebildeter Steuerbeamten wünſchenswert, als es die aus dem Stande der Militäranwärter hervorgegangenen Steuer⸗ einnehmer find. Die Militäranwärter werden aber nach wie vor die Stellen der Steuereinnehmer in den größeren Städten er⸗ halten, nur werden ſie künftig unter Leitung eines mittleren Finanzbeamten zu arbeiten haben. Die Organiſationsveränderung, die alsbald in Kraft tritt, iſt vorerſt nur eine einſtweilige. Im Staatsvoranſchlag für die Jahre 1912/13 wird lt.„Straßb. Poſt“ die landſtändiſche Genehmigung dazu eingeholt werden. Der Streik in der Edelmetallinduſtrie. Pforzheim, 16. Nov. Am Montag weilte der Vorfitzende der Fabrikinſpektion Oberregierungsrat Dr. Bittmann hier und nahm wegen des in der Edelmetallinduſtrie herrſchenden Streikes Rückſprache mit den Vorſtandsmitgliedern des Arbeitgeberverbands, ſowie auch mit Vertretern des Metallarbeiterverbandes. Heute vor⸗ mittag wird der Großh. Landeskommiſſar Geh. Oberregierungsrat Nebe hier eintreffen. Der Metallarbeiterverband hat dem Arbeit⸗ geberverein der Edelmetallinduſtrie mitgeteilt, daß am 28. November auch diejenigen Mitglieder ſeines Verbandes, denen nicht gekündigt worden iſt, weil ihre Zugehörigkeit zur Organiſation nicht feſt⸗ geſtellt werden konnte, die Arbeit niederlegen werden. Es handell ſich dabei um 2000 bis 2500 Arbeiter, ſo daß am 26. November 10 000 Perſonen der Edelmetallinduſtrie Pforzheims feiern werden, zum Teil, weil ſie ausgeſperrt, zum Teil, weil ſte im Ausſtand ſind. Nationalliberale NVerſammlung. N. Heidelberg, 16. Nobbr. In der heutigen gut beſuchten Verſammlung der National⸗ liberalen Partei behandelte der Landtagsabg. Herr Oberamts⸗ richter Dr. Koch⸗Mannheim nach dem einleitenden Eröffnungs⸗ und Begrüßungswort des Vorſitzenden, Herrn Prof. Quen⸗ zer, in einſtündiger vorzüglich orientierender und von lebhaftem Beifall begleiteten Rede das dem Intereſſenkreiſe eines großen Teiles ſeiner Heidelberger Wähler trefflich angepaßte Thema: „Der badiſche Landtag und das Handwerk“. Der Referent legte ſeinen kritiſchen, aber von dem Streben nach rück⸗ haltloſer Objektivität und größter Würdigung der Aufgaben und Leiſtungen getragenen Ausführungen den umfaſſenden Artikel über„Gowerbe und gewerbliches Unterrichtsweſen“ aus dem amt⸗ lichen Budgetbericht für die Periode 1910/11 zugrunde. An Hand ſtattlicher Ausgabeziffern wies er im ganzen wie in allen einzelnen Punkten die große Fürſorglichkeit und Opferwilligkeit nach, mit welcher Regierung und Landtag den berechtigten Intereſſen des Handwerks entgegengekommen wird und weiter entgegenzukommen ſtrebten. Dabei berührte es beſonders angenehm, daß er dieſe Anerkennung auf alle Parteien der Zweiten Kammer ausdehnte, ſowohl auf die ſozialdemokratiſchen Sprecher(Müller, Meyer), wie auf die der konſervativen und der Zentrumspartei. Der geſamte Ausgabeetat für Gewerbe und gewerpliches Unterrichtsweſen zeigt gegen die Vorperiode ein Anwachſen um rund 70000 M. und ſchließt im Ordinarium mit rund Mark .459 000, im Ertraordinarium mit 370000 M. ab, während ſich die entſprechenden Ausgabepoſten beim Landwirtſchaftsetat nur Zunächſt charakteriſierte der Redner das Landesgewerbeamt unter der vortrefflichen Leitung des Geh. Reg.⸗Rats Rohn als die muſterhafte Zentrxalbehörde für das geſamte Gewerbeweſen. Von Einzeleinrichtungen wurden rühmend hervorgehoben, die im letz⸗ ten Jahre von 27000 Perſonen benutzte reichhaltige Biblio⸗ thek, die zahlreichen Separatausſtellungen nach An⸗ ordnung der Ausſtellungs⸗Kommiſſion in größeren Städten, die noch nicht genügend benutzte Aunskunftsſtelle (Patente, Muſterſchutz, Bezugsquellen uſw.), die mit dem früheren Organ der Gewerbevereine verſchmolzene Gewerbe⸗ zeitung(Auflage 18 000), die zahlreichen Vorträge lim letz⸗ ten Jahre rund 80), die ſeit 5 Jahren vorzüglich bewährten Meiſter kurſe, welche der preußiſche Reichstagsabgeordnete Schröder auf dem Kaſſeler nationalliberalen Parteitag als gerade vorbildlich bezeichnet hat(neu hinzugekommen ſind Kurſe für Gipſer, Glaſer, Blechner, Inſtallateure und Schloſſer). Des weiteren wurden zum Teil nur geſtreift, zum Teil eingehend dar⸗ gelegt: die chemiſch⸗techniſche Prüfungs⸗ und Unterſuchungsanſtalt, die Probieranſtalt für Edelmetalle in Pforzheim, die Kunſtgewerbeſchulen in Karlsruhe(Etat 167000 Mark) und in Pforzheim[Etat Mark 87000), die Ahrmacher⸗ und Schnitzereiſchule in Furt⸗ wangen, die Heranbildung von Gewerbelehrern, die ge⸗ werblichen Fortbildungsſchulen, die Fachkurſe, in faſt allen gewerblichen Berufen, die Fachſchulen lins⸗ beſondere für Poliere in Freiburg u. Weinheim), die Wonteur⸗ 722WS.CCc.c ͤKVbPFF biſt!“ Dieſe Stillen aber— das ſind faſt durchweg ſchlichte Leute. Raabe hat ſich nie in Salons oder Fürſtenſälen wohl ge⸗ fühlt, aber mit einem Landbriefträger zu wandern, mit einem Schuſter unter ſeiner Glaskugel zu ſitzen, mit einem originellen, vielleicht ſelbſt halb verſchrobenen Gelehreten in ſeinem ſtillen Studierzimmer zu ſtöbern, ſchließlich mit allerlei wunderſamen Leuten umzugehen, die unter Kanten, Schraffen und Ecken echtes Gold bergen: das iſt allezeit ſeine Freude geweſen. Und wer genauer zuſieht, wird auf dieſer Seite einen ſozialen Zug bei Raabe finden. Nur daß er nie„Armeleutmalerei“ getrieben har, ſondern daß er vielmehr gelehrt hat, ſelbſt die kümmerlichſten und wunderlichſten zu ehren und zu lieben, indem er uns in ihr oft verborgenes, oft verbogenes und dennoch echts und wahres Men⸗ ſchentum hineinführte. Die breite Anlage, ſo ſagten wir, übernahm er von Dickens. Aber während Dickens vor allem ein großes Gemälde der äußeren, der geſellſchaftlichen Welt lieferte, wie ſie das damalige England liebte, ſo liegt der Akzent bei Raabe auf einer anderen Seite. Deutſchland hatte eben nicht das große geſellſchaftliche Leben des engliſchen Volkes, es war, wie es Raabe kennen lernte, noch in Dutzende von Staaten, Städten, Städichen, Kreiſen und Kreischen geſpalten. Weltſtadtdichter, Geſellſchaftsſchilderer im gewöhnli⸗ chen Sinne iſt Raabe alſo nicht. Aber wir möchten ihn dafür den „Dickens des deutſchen Gefühlslebens“ nennen. In dem deutſchen Gefühlsleben fand Raabe eine ganze eigene große Welt und durch dieſe Welt iſt er ein unvergleichlicher Führer. Da iſt der deutſche Mondſchein und die deutſche Gefühlsinnigkeit, der deutſche Humor und die deutſche Sehnſucht, die zarte Liebe und die hahnebüchene Derbheit, da iſt dieſe ganze wunderlich⸗reizende Miſchung, die das deutſche Gemütsleben keunzeichnet. Und darum halten wir es für richtig, daß Raabe, ſelbſt wenn ſeine Schriften überſetzbar ſein ſollten, doch nie den Weg zum Ausland finden kann. Er iſt kein Heimatsdichter in dem beute landläufigen Sinne des Wortes, 5 Mannheim, 17. November. Gencvnleugeiger.(Abendblatt) ſorderungen ſeitens der Sparkaſſen und Genoſſenſchaftsbanker das leidige Submiſſionsweſen u. dergl. m. 5 Klebes, Stadtv. Schmiedemeiſter Thurecht, Dr. W urz, Schloſſermeiſter Hauſer, Schreinermeiſter Morath und der Profeſſor Quenzer. Zur draſtiſchen Schilderung der prekären Lage des Handwerks, zu ſcharfer Kritik von Mißſtänden, und zu lebhaften Verbeſſerungswünſchen und Vorſchlägen unter Hin⸗ weis auf markante konkrete Fälle gaben beſonders Anlaß: die Ausführung des Submiſſionsperfahrens(Vergebung der Arbeiten an Innungen und Ortsanſäſſige, Zerlegung in kleinere Loſe, Zu⸗ ſichtige Konkurrenz, Mangel an Semeinſinn, Standesbewußtſein kaufmänniſchere Kalkulation und Buchführung, Rückgang der Aufträge infolge der drückenden Konkurrenz der Großbetriebe und vor allem der Beamtenkonſumvereine. Dieſer letzte Punkt rief eine entſchiedene Pro⸗ und Kontra⸗Stellungnahme hervor, ſorgten Beamten hingewieſen, nicht bloß zu leben, ſondern auch leben zu laſſen. Großen Eindruck machten die von Herrn Klebes verleſenen rieſigen Ziffern des letzten Jahresabſchluſſes des Karlsruher Lebensmittelbedürfnisvereins mit einem Umſatz von 3½ Millionen Mark. Prof. Quenzer verſtand es meiſterhaft, den hervor⸗ getretenen Gegenſatz von Beamten und Handwerkern zu beider⸗ ſeitiger Zufriedenheit auszugleichen. In ſeinem Schlußwort faßte Oberamtsrichter Dr. Koch das Ergebnis ſeiner Tarlegungen unter Aufklärung einiger Mißverſtändniſſe zuſammen, dabei fand ſeine Mitteilung über die vom Hanſabund veranſtaltete und An⸗ fang nächſten Jahres zu veröffentlichende Ausarbeitung einer Submiſſionsordnung für das Deutſche Reich ganz beſonderes Intereſſe. Gegen 11 Uhr ſchloß der Vorſitzende die 2½ſtündige ſehr angeregt verlaufene Verſammlung. Die Winzer organiſteren ſich! S. u. H. Colmar, 16. Nov. Zu einer bedeutſamen Kundgebung für die engere Organi⸗ ſation des Standes geſtaltete ſich eine Winzerverſammlung im hie⸗ ſigen Katharinenſaal. Der Vorſitzende des Winzervereins, Wein⸗ gutsbefitzer Guſtav Burger ſprach über die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes der elſäſſiſchen Winzer. Der Weinbau ſei die Quelle des Wohlſtandes und des Unterhaltes für einen großen Teil des elſäſſiſchen Volkes. Ein ſelbſtändiger Winzerſtand entſtand erſt Ariſtakraten des Bauernſtandes. Heute leiden die Winzer ſchwere Not. Erfreulich ſei, daß die Regierung mit ihrer Hilfe nicht zurück⸗ halte. Das Reichsamt des Innern habe auf Verwendung des Kai⸗ ſerlichen Statthalters die Genehmigung zur ſofortigen Einführung von 100 000 amerikaniſchen Hölzern erteilt. Er ſchlage daher vor, den Statthalter zum Ausdruck des Dankes zum Ehrenmitglied des Weinbauvereins zu ernennen.(Anhalt. Beifall.) Zu wünſchen ſei noch, daß bedürftige Winzer von der Regierung unverzinsliche Darlehen erhielten. Um den verſchiedenen Anforderungen, welche, auch in geſetzlicher Beziehung, in der nächſten Zeit an das Winzer⸗ gewerbe herantreten werden, nachkommen zu können, habe der Weinbauverein die Umwandlung in einen Elſäſſiſchen Weinbau⸗ verband beſchloſſen, der ſich in verſchiedene Sektionen gliedere, Dem ſchloß unter großem Beifall mit der erneuten Mahnung zur Einig⸗ keit.— Dann wurde zur Beſchlußfaſſung über die Frage der Obſtweine übergegangen und hierzu folgende Forderungen der Weingeſetzes auch auf den Obſtwein. 2. Für Obſtwein iſt dieſelbe Zirkulationsſteuer einzuführen. 3. Auf Aepfel, die von auswärts bezogen werden, zum Zwecke der Weinbereitung, iſt ein entſprechen⸗ der Einfuhrzoll zu legen. Ferner wurde die Einſchränkung der Zuckerung des Obſtweins, die Deklarationspflicht und eine ſtrenge Kontrolle gefordert. Kommunalpolitiſches. * Wohnungselend in Berlin. Nach den neueſten Aufſtellungen der Berliner Wohnungen, nach Größenverhältniſſen geordnet, wie ſie ſich in den Amtlichen Statiſtiſchen Monatsheften von Groß⸗ Berlin findet, ergeben ſich für das eigentliche Berlin, ohne Vororte, wahrhaft erſchreckende Zuſtände. Es wurden insgeſamt 524 441 Wohnungen gezählt. Davon beſtehen 189 247 Wohnungen aus einem heizbaren Zimmer mit Küche, 34444 aus Wohnungen mit einem heizbaren Zimmer ohne Küche, 25 766 Wohnungen beſtehen über⸗ haupt nur aus irgend einem Raum ohne Küche und 7975 Woh⸗ nungen nur aus einer Küche. Ferner ſind 145 326 Wohnungen mit zwei heigbaren Zimmern und Küche vorhanden und 13 7983 Woh⸗ nungen mit 2 Zimmern ohne Küche. Es ergibt ſich alſo, daß von den rund 525 000 Wohnungen über 416 000 Wohnungen kleiner ſind als Zweizimmer⸗Wohnungen, davon iſt ſogar der überwiegende Teil aber an der deutſchen Scholle haftet er allerdings unablöslich. Es iſt von aufmerkſamen Beobachtern hervorgehoben worden, daß Raabe, obgleich Niederſachſe in jedem Blutstropfen, doch in ſeiner Dichtung zu einem vollen und ganzen Deutſchtum ſich ausgewach⸗ ſen hat. Der berühmte Germaniſt mochte ſchon recht haben, der dem Dichter bei der Feier ſeines 70. Geburtstages ſagte, ſeine norddeutſchen Menſchen gelangen ihm doch am meiſten. Darum bleibt es dennoch wahr, daß Raabe auch die Menſchen vom Bo⸗ denſee und von Schwaben, auch Nürnberger und Wiener mit er⸗ ſtaunlicher Wahrheit gezeichnet hat. Das machte, daß er die Konſtitution der Erſcheinung„Der Deutſche“ mit ſeltener Kraft erfaßt hatte und daher das Vermögen beſaß, ſie durch alle Stam⸗ mesverſchiedenheiten hindurch immer wieder zu erkennen. Es keh⸗ ren daher bei ſeinen Menſchen auch gewiſſe typiſche Grundeigen⸗ ſchaften faſt immer wieder, und vor allem hat vielleicht niemand ſo ſcharf und ſo fein wie Raabe jenes Doppelweſen des Deutſchen er⸗ kannt, daß in ihm zugleich ein Erzphiliſter und ein Erzidealiſt, zbꝛugleich ein ſchwerfälliger Erdenmenſch und ein Held ſchlummert. In der Schilderung des deutſchen Philiſteriums iſt Raabe gerade⸗ znu klaſſiſch, und ſchön iſt es, wie er dies Phliſterium, das er doch mit blutigen Hieben geißelte, zugleich wieder als den ewigen IMehr⸗ und Mutterboden alles Großen darſtellt und rühmt, daß Iwir ihn in unſerem Vaterlande erzeugt haben. Dadurch aber wird Raabes Vaterlandsliebe, ſeine Liebe zum Deutſchtum, ſo überzeu⸗ gend, daß ſie nicht auf Hurrahbegeiſterung, nicht auf Schönfär⸗ berei zurückgeht. Er kennt ſein deutſches Volk, kennt es auch in allen ſeinen Schwächen— und doch liebt er es, liebt er es darum nur um ſo mehr, und er glaubt daran. Er hat an das deutſche Volk geglaubt, als es noch zerriſſen und ohnmächtig war, er hat daran geglaubt, als die Schmutzflut des Mammonismus es zu erſticken drohte. Und ſo darf man als ein edles Vermächtnis dieſes echten und im höchſten, goethiſchen Sinne tüchtigen Man⸗ nes wohl die Verſe anführen, die er vor Jahren einem Studenten 3. Seite. — ſchulen(Mannheim, Freiburg, Offenburg uſw. Von Problem und Mißſtänden wurden erörtert, die Frage der Le 5 lin 355 ausbildung, das Borgunweſen, die Kredit⸗ beſchaffung(Frage der Beleihung von Maſchinen und Buch⸗ nur Einzimmer⸗Wohnungen. Die Behauſungsziffer iſt gerade in den Einzimmer⸗Wohnungen am höchſten, aber auch die Zweizimmer⸗ Wohnungen weiſen ſehr hohe Belegziffern auf, weil bei dieſer Art Wohnungen das Schlafſtellenweſen blüht. Wohnungen mit 3 heizbaren Zimmern und Küche und 8344 Woh⸗ nungen von 3 Zimmern ohne Küche; ferner 22 563 Wohnungen Nur eine verſchwindend kleine Zahl von Woh⸗ ungen, nämlich 26 297, das iſt etwa der 20. Teil aller in Berlin vorhandenen Wohnungen, weiſt mehr als 5 Zimmer auf. Vollſtändigkeit wegen ſei mitgeteilt, daß es 11732 Wohnungen mit 5 Zimmern gibt, 6394 mit 6, 3443 mit 7, 19 125 mit 8, 1008 mit 9 Zimmern. Die Ziffern der Wohnungen mit mehr als 10 Zim⸗ mern fallen dann ſehr ſchnell ab, doch gibt es noch über 100 Woh⸗ nungen mit mehr als 20 Zimmern.— Die obigen Zahlen müſſen die ſchwerſten Bedenken erwecken. Wohnungen ſind alſo Einzimmer⸗ oder Ein⸗Raum⸗Wohnungen und 75 aller Wohnungen bleiben unter der Zweizimmer⸗Grenze: in dieſen Räumen hauſen nun 1,9 Millionen von den 2,1 Millionen Bewohnern Berlins, das heißt über 90 Prozent der Geſamtbevölkerung. ungen auf Hebung der Volksgeſundheit, ebenſo alle Jugendfürſorge⸗ und Sittlichkeitsbeſtrebungen werden vergeblich bleiben, ſolange ein ſolches Wohnungselend herrſcht. Aus Stadt und Land. Mannheim, 17. November 1910. * Ernaunt wurde der Miniſterialdirektor im Miniſterium der Finanzen Reinhard Schellenberg zum Mitglied des Kom⸗ petenzgerichtshofs. * Ingenieurſchule. Es folgen dann 50 686 An der lebhaften anderthalbſtündigen Distuſſion beteiligten von 4 Zimmern. ſich die Herren: Stadtv. Malermeiſter Oeldorf, Bäckermſtr. Etwa die Hälfte aller Berliner zug Fachkundiger uſw.), das ungenügende Lehrlingsmaterial, kurz⸗ es wurde ſehr nachdrücklich auf die Pflicht der ſtaatlich wohlver⸗ Im gegenwärtigen Winterſemeſter wird die hieſige Ingenieurſchule von 312 Studierenden beſucht. Dieſe verteilen ſich auf die 4 Fachabteilungen wie folgt: Abteilung für Maſchinenbau: 176, Abteilung für Elektrotechnik: 70, Abteilung Gießereiweſen: für Architektur, Hoch⸗ und Tiefbau: 36 Studierende. Von der Geſamtzahl der Studierenden ſind 134 aus Mannheim und engerer Umgebung. Ein Doppelfeſt feiert morgen Bäckermeiſter Bernhard Beer, die ſilberne Hochzeit und die Konfirmation des füngſten Sohnes. Das Wander⸗Tuberkuloſemuſeum, das von Herrn Kommer⸗ zienrat Adolf Benſinger geſtiftet wurde, iſt heute in der Aula der Volksſchule zu Baden⸗Baden eröffnet worden. Mannheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft. Neckarau hat ſich dem Städtegau angeſchloſſen. Der Verein zählt 286 Mitglieder, 95 Turner, 50 Zöglinge und 22 Turnerinnen. Damit iſt die Mitgliederzahl Turnerſchaft auf 1861 und die der Turner auf 1087 geſtiegen. auf der Friedrichsbrücke Hauptverkehrsſtunden von 12 bis 1 Uhr Mittags und von 6 bis 7 Uhr Abends hat, wie nicht anders zu erwarten war, die radfahrende Arbeiterſchaft ſofort gegen dieſe Maßregel mobil gemacht und der Arbeiterradfahrerbund„Solidarität“ hatte auf geſtern Abend die radfahrende Arbeiterſchaft zu einer Proteſtverſammlung guſammengerufen. Der Vorſitzende des Vereins wies darauf hin, daß die Verordnung ohne vorherige Rückſprache mit den Radfahrer⸗ Organiſationen am hieſigen Platze erlaſſen worden iſt. Es liege doch klar zutage, daß durch dieſe behördliche Anordnung nur das gerade Gegenteil bezweckt wird. Die Brücke wird von dem Verkehre nicht entlaſtet, ſondern nur noch mehr belaf ſitzende Paſſant iſt weit eher in der Lage, ſich durch das Gedränge der Fuhrtperke hindurchzuwinden, als wenn er neben ſeinem Rade hergeht; ganz abgeſehen davon, daß der Radfahrer durch das Schie⸗ ben weit mehr der Gefahr ausgeſetzt iſt, don einem Fuhrwerke über⸗ fahren zu werden. Den Radfahrer beläſtige man fort und fort mit Verordnungen, den Fußgänger laſſe man laufen, wo es ihm beliebt. Das beweiſe die ganze Rechtloſigkeit des radfahrenden Publikums. Wenn man gegen dieſe Maßregel nicht ſofort ganz energiſch Front mache, würden unzweifelhaft noch weitere Radfahrverbote für ge⸗ wiſſe Straßen nachkommen. Statt einer ſolchen Verordnung könnte man billig erwarten, daß man den Radfahrern den Verkehr er⸗ leichtert. Das könnte z. B. geſchehen, wenn man einen Asphalt⸗ ſtreifen cguf den Hauptverkehrsſtraßen der Peripherie herſtellt. Alle Radfahrerorganiſationen hätten ein endlich einmal ausgetragen werde, Recht in Anſpruch nehmen darf, als das andere Straßenpubrikum. In der Diskuſſion verwies ein am Preſſetiſch anweſendes Unions⸗ mitglied darauf, daß wohl der radfahrenden Arbeiterſchaft als dem hauptſächlich durch das Verbot einem Vorgehen zuerkannt werden müſſe. Notwendig ſei aber zu einer wirkſameren Vertretung des Proteſtes ein geſchloſſenes Vor⸗ gehen mit den anderen Organiſationen, denn in dieſen Kreiſen herrſche die gleiche Erbitterung gegen eine ſolche polizeiliche Ver⸗ kehrsſtörung, wie ſie das Verbot darſtellt. Er empfahl die Schaffung einer aus Vertretern aller hieſigen Radfahrer⸗Organiſationen be⸗ ſtehenden permanenten Inſtanz, die ſich die Bekämpfung derartiger Verordnungen zur Aufgabe macht. ganzen Diskuſſion erhellte, daß man die ganze Maßnahme als eine Schikane der Behörde auffaßt. Man verwies darauf, daß man die Fußgänger, ſtatt ſie auf den Gehweg zu verweiſen, ruhig auf der Brückenſtraße herumlaufen läßt, während der Gehweg leer iſt. Eine Herabminderung der Gefahr könnte auch geſchaffen werden, Der Turnverein Mannheim⸗Ludwigshafener Das Radfahrverbot gegen Ausgang des Mittelalters; aber bald waren die Winzer die r auf dem Rade Verband ſtehe auch bereits ein Organ zur Verfügung. Der Redner Winzer aufgeſtellt: 1. Die Winzer verlangen die Anwendung des ntereſſe daran, daß die F der Radfahrer nicht dasſelbe leidenden Teil die Initiative zu verkehrsſtörender wenn man auf der Stadtſeite der Brücke ein Schutzgeländer am Gehweg der Brücke anbringt, wie auf der Neckarſtadtſeite. Als ver⸗ kehrsſtörend wurde auch das Poſtenſtehen der Schutzleute auf den dreieckigen Geleisinſeln am„Pfälzer Hof“ bezeichnet. Es wurde ein⸗ ſtimmig folgende Reſolution angenommen:„Die heutige Rad⸗ fahrerverſammlung nimmt mit Entrüſtung Kenntnis von dem neuerlichen Erlaß des Bezirksamtes Mannheim, den Verkehr mit Rädern auf der Friedrichsbrücke betreffend. Die Verſammelten er⸗ blicken in dieſem Erlaß eine verkehrsſtörende Maßnahme, die ge⸗ eignet iſt, das Gegenteil von dem zu bewirken, was man mit denr Erlaß bezwecken wollte. Die Verſammelten proteſtieren gegen dieſen Erlaß und fordern die ſofortige Aufhebung desſelben ſeitens der zu⸗ ſtändigen Inſtanzen. Zur Erreichung dieſes Zweckes ſoll eine dies⸗ bezügliche Eingabe an den Stadtrat Mannheim als auch an das Bezirksamt Mannheim gerichtet werden. Mit der Ausarbeitung und Abſendung der Eingabe ſowie mit der weiteren Verfechtung des Proteſtes beauftragt die Verſammlung die Vorſtandſchaft des A beiterradfahrerbundes Solidarität“. Die Reſolution ſoll auch den Vorſtänden der anderen Radfahrer⸗Organiſationen zugeſandt und dieſe zum Anſchluß aufgefordert werden. 83 — Gegen die Konkurrenzklauſel nahm der Gau S i d w des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenvet bandes, Sitz Mannheim, in reich begründeter Eingabe an das badiſche Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts in Karlsruhe und an das preußiſche Miniſterium für Handel und Gewerbe in Berlin Stellung. Der Gauvorſtand des D. H. erklärt ausdrücklich, daß das kürzlich von der Handelskamm Mannheim nach Anhörung ihrer Fachausſchüſſe— auch des A geſtelltenausſchuſſes— erſtellte Gutachten die Meinung des über großen Teiles der Handlungsgehilfenſchaft Mannheims und Ba⸗ dens überhaupt nicht zum Ausdruck bringe. Vielmehr fordern z. B. die deutſchnationalen Handlungsgehilfen nach wie vor das gänzliche geſetzliche Verbot der Konkurrenzklauſel. Sie hat in der Praxis eine erhebliche Beſchränkung der Erwerbstätigkeit der Handlungsgehilfen gezeitigt, nicht nur zum Schaden des einzelne Gehilfen, ſondern des ganzen Handels, weil gerade die tüchtige Kräfte in der freien Entfaltung durch die Wettbewerbsabrede gehindert werden. In den Eingaben werden weiter die einzelnen Leitſäbze des preußiſchen Miniſters für Handel und Gewerbe einer eingehenden Beurteilung unterzogen. »Dis 13. Allgemeine Armenpflegerverſammlung fand geſter abend bei ſehr gutem Beſuch im alten Rathausſaale ſtatt. Nach de Begrüßung durch Herrn Bürgermeiſter v. Hollander ſpr Ir. Nann über„Organiſation und Aufgaben d Badiſchen Hilfsvereins für entlaſſene Geiſte kranke.“ Die Fürſorge für Geiſteskranke hat, ſo führte de Redner aus, einen Grad von Vollkommenheit erreicht, der ſtauner wert iſt, ſowohl was die Fürſorge während der Krankheit, nach Heilung anlangt. Dieſe weitreichende Fürſorge wird in erſte⸗ Linie ausgeführt von den einzelnen Hilfsvereinen innerhalb de Deutſchen Reiches, zu denen auch der Badiſche Hilfsvere gehört. Dieſer hat unter Leitung des Geheimrats Schiele ſich einer Fürſorgeorganiſation erſten Ranges entwickelt. Der Ver erſtreckt ſich über das ganze Jand, das wieder in die einzelne Anſtaltsbezirke geteilt iſt, wie z. B. Mannheim zum Anſtaltsbe Wiesloch gehört. In den verſchiedenen Bezirken werden Ver⸗ trauensleute aufgeſtellt, deren Aufgabe die Einzelarbeiten ſind Die Mannheimer Fürſorge für Geiſteskranke erfreut ſich der be⸗ ſonderen Unterſtützung der Herren Amtmann Sauter und Bürger⸗ meiſter v. Hollander. Die Hauptziele, die noch zu erſtreben ſind, ſind Verſicherung gegen die Gefahr einer Geiſteskrankheit, wie ſie bisher nur die Stadt Nürnberg beſitzt, und die Fürſorge für entlaſſene Geiſteskranke. durch die öffentlichen Arbei ich⸗ weiſe. Ebenſo oder noch eher wie für den Todesfall ſollte ſi für den Fall einer Geiſteskrankheit verſichern laſſen. Schwierigkeiten, mit denen die entlaſſenen Geiſteskranken z fen haben, iſt die Erlangung von Arbeit, und da müſſen die lichen Arbeitsnachweiſe dafür Sorge tragen, daß auch für entlaſſen Geiſteskranke Stellen vermittelt werden. Um hier einen Erfolg verbürgen, iſt es zu empfehlen, daß die Vertrauensleute klein Stadtbezirke bearbeiten und zu erfahren ſuchen, wo Stellen frei werden; dieſe Stellen könnten ſie den Nachweiſen angeben mi der Maßgabe, daß ſie für geheilte Geiſteskranke reſerviert bleib Daneben haben die Hilfsvereine noch andere Aufgaben, wie die teilung von Auskünften und Ratſchlägen, die rechtzeitige Unte bringung im Krankenhaus u. a. m. Immerhin iſt und bleibt aber die wichtigſte Aufgabe die Schaffung von Arbeit für gehei Geiſteskranke, und hier gilt es vor allem eifrig vorzugehen Redner erntete lebhaften Beifall. Hierauf berichtete Herr Bün meiſter v. Hollander über den Verlauf der Jahresverſamm! des Deutſchen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit in Königsberg. Auch dieſer Vortrag, der die bemerkenswerteſten Einzelheiten heraushob, fand ſtarken Beifall. Dann wurde die Verſammlung nach einſtündiger Dauer geſchloſſen. * Verhaftet wurden 26 Perſonen wegen verſchiedener ſt barer Handlungen, darunter ein vom Amtsanwalt in Mos wegen Hausfriedensbruch ausgeſchriebener Schiffer von hier, Taglöhner von Neckarhauſen zur Straferſtehung und ein Te löhner von Ludwigshafen wegen Diebſtahls.(Aus dem Poliz bericht.) 5 *Das Meſſer. Der Fabrikarbeiter Adam Gallier aus? ſtadt verſetzte in der Nacht zum 3. Oktober auf der 6 f in den Mund gelegt hak:„Ans Werk, ans Werk mit Herz und Hand,— Zu bauen das Haus, das Vaterland!— Ans Werk, ans Werk und laßt euch nicht Ruh,— Gegraben gehämmert zu und zu! Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Die deutſche Anthropologiſche Geſellſchaft wird ihre nächſt⸗ jährige Hauptverſammlung in Württemberg abhalten, und zwar ſollen die Verhandlungen in Heilbronn und in Stuttgart ſtatt⸗ ſich um hoh um n handeln, d Gläubiger auf dieſe! Ein neues Schöpfungsdrama. Unſer Münchener Vertreter ſic 1 ageric ſchreibt uns: Die Literatur iſt um ein Schöpfungsdrama reicher. „Kain“ heißt es und ſein Autor, ein in München lebender jungruſſiſcher Literat, nennt ſich laut Theaterzettel Fuhrmann. Das vornehme Münchener Künſtlertheater hob dieſe Tragödie in 8 Bildern aus der Taufe. Auf Borngräber folgt nun ein Ruſſe, der das Schöpfungsthema, den erſten Sün⸗ denfall und den erſten Brudermord für die Bühne ausbeuten will. Ich ſage„ausbeuten“, denn von einem Gewinnenwollen kann bei dieſem Werke nicht die Rede ſein, dann hätte ſich der Autor zum mindeſten in das Myſterium der Schöpfung ganz anders vertiefen, dann hätte er ſich nicht mit Wortkaskaden und Phraſen⸗ geklüngel begnügen dürfen. Und doch darf man, ſo mißglückt auch der erſte dramatiſche Verſuch Fuhrmanns iſt, an dieſer Perſon nicht achtlos vorübergehen, denn das Werk zeigt immerhin An⸗ ſätze, die den Dramatiker von Geburt verraten, die von Fuhr⸗ mann doch noch jene Tragödie erhoffen laſſen, auf die nun die deutſche Bühne und die deutſche Literatur wartet ſeit Jahr und Tag. Die Art und Weiſe, wie ſich Fuhrmann das Myſterium der Schöpfung und die Pihchologie der Adamsfamilie, Stammvater angefangen bis hinab zu ſeinem ſchmächtigſten Töch⸗ egt, verdient Beachtung und Würdigung. daß jede Vorausſetzung für ein derartiges Vorgehen fehle. Die terlein, zurechtlegt, Intriguen gegen Direktor Gregor. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 17. No Aus Wien wird gemeldet: Eine ſenſativnelle Nachricht b. das„Neue Wiener Journal“ aus angeblich durchaus ernſter II Danach ſoll der Direktionsantritt Hans Gregors an der Wiene oper in letzter Stunde zweifelhaft geworden ſein. Dieſe Wendun angeblich auf zwei ſehr peinliche Vorkommniſſe der letzten Zeit rückzuführen. Beim Oberhofmeiſteramt wurde von den Gläubigern des bisherigen Eigentümers der Berliner Komiſchen Oper eine eee ſchlagnahme des zukünftigen Gehalts Gregors herbeigeführt. Es ſicher ſtellen wollten. Dies durch ein Exekutionsgericht ergaugen Zahlungsverbot hat im Oberhofmeiſteramt große Beſtürzung hervo gerufce und hat Direktor Gregor ſofort davon verſtändigt, Das Bla behauptet ſogar, das Oberhofmeiſteramt habe Gregor bereit Döfung des Vertrags aufgefordert. Es ſollen ihm 50 000 Kron Abfertigung geboten worden ſein, doch Gregor ſei darauf nich gegangen, da ſein Vertrag auf 12 Jahre abgeſchloſſen und erft 3 Jahre kündbar iſt. Bisher iſt es nicht möglich geweſen, an m ebender Stelle im Oberhofmeiſteramt Erkundigungen über ationelle Nachricht des genannten Blattes einzuziehen. 5 Berlin, 17. Ny Direktor Gregor iſt heute vormittag von Berlin nach Wie abgereiſt, um dort Geſchäfte zu erledigen. Es wird dazu mitget daß zwiſchen dem Oberhofmeiſteramt und Direktor Gregor keine Differenzen beſtehen, namentlich ſeien die Nachrichten in der edeuteten Richtung völlig unzutreffend. Die Frag erbindlichkeiten habe Direktor Gregor glücklich teilung des„Neuen Wiener Journals“ wird als in allen Teile richtig bezeichnet und als Ausfluß einer klein lichen trigue betrachtet. *** Liederhalle Mannheim. In dem Konzert am Sonntag 20. November, nachmittags 3 Uhr, im Muſenſaale werden wirken: Ethel Leginska(Klavier), London und Pa Seidner⸗Seelig(Geſang), Mannheim. Die Chorbegle übernahm Mufikdirektor Max Wel kte rLudwigshafen Vrgranm enhelt ei 4. Sekke. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 17. November. Waldhof dem Kaufmann Georg Wetzel von dort zwei Meſſerſtiche in den Kopf und in die linke Halsſeite. Gegen den Meſſerhelden wurde vom Schöffengericht eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten ausgeſprochen. 2 Aus Tudwigshafen. Der ledige Tagner Karl Reffert von Studernheim ſtürzte geſtern nachmittag vor der Pfälzer Bank in⸗ fölge Herzſchwäche zuſammen und mußte mit dem Autokranken⸗ wagen in das ſtädt. Krankenhaus gebracht werden.— Ein Un⸗ bekannter entriß geſtern obend in der Rottſtraße einer Frau das Handtäſchchen im Werte von 12 Mark und mit einem Inhalt don 20 Mark und entfloh. Bis jetzt konnte die Polizei des Räubers noch nicht habhaft werden. Handwerkerbewegung und Gewerbeleben. Heidelberg, 16. Nob. Der Gautag des Oberpfalz⸗ gauberbandes der Badiſchen Gewerbe⸗ und Hand⸗ werk ervereinigungen fand letzten Sonntag hier ſtatt. Der Gauborſitzende, Malermeiſter Fr. Oeldorf, begrüßte u. a. be⸗ ſonders den Vertreter der Großh. Regierung und Direktor des Gr. Landesgewerbeamtes, Herrn Geh. Regierungsrat Dr. Cron⸗ Karlsruhe. Zum Andenken an den im verfloſſenen Geſchäftsjahre verſtorbenen Gaukaſſter Kaub erhob ſich die Verſammlung von den Plätzen. Dasſelbe geſchah zu Ehren des Herrn Friedrich Helffrich, der am 21. Juni ſein 50jähriges Geſchäftsjubiläum als Handwerksmeiſter begehen konnte. Herr Joſeph Helffrich erſtat⸗ tete den Tätigkeitsbericht des Vororts Heidelberg und gab die Rech⸗ nungsablage. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand der von Herrn Rektor Krum⸗Raſtatt gehaltene Vortrag über„Schutz der ge⸗ werblichen Jugend, insbeſondere Lehrlingsfürſorge“, wobei der Referent in etwa einſtündigen, intereſſanten Ausführungen die für den Gewerbe⸗ und Handwerkerſtand ſo brennend gewordene Frage in anſchaulicher Weiſe beſprach. Die Diskuſſion geſtaltete ſich ſehr intereſſant und befruchtend für die angeſchnittene hochwichtige Frage. Herr Präſident Nieder bühl erſtattete hierauf den Be⸗ richt über das Erholungsheim in Bad Sulzburg und über die Krankenkaſſe, woran ſich gleichfalls eine lebhafte Debatte anſchloß. Als Vorort iſt wiederum Heidelberg gewählt. Zu Bevollmäch⸗ tigten zum Landesausſchuß und zu den Tagungen des Deutſchen Verbandes wurden die Herren Fr. Oeldorf und Joſeph Helffrich exnannt. Der nächſte Gautag ſoll auf Vorſchlag des Herrn Bürger⸗ meiſters Burkhardt in Wiesloch abgehalten werden. Aus dem Großherzogtum. *Kleine Mitteilungen aus Baden. Der ca. Ijährige Schuhmacherlehrling O. H. von Zaiſenhauſen hatte ſich Dienstag abend etwas im Alkoholgenuß zu viel getan und war von der Polizei in Bretten über Nacht in Ge⸗ wahrſam genommen worden. Mittwoch vormittag güng der junge Mann nach ſeiner Entlaſſung nicht mehr zu ſeinem Lehrherrn zurück ſondern ſchlug den Weg zu dem Kalkofen ein, wo er ſich an einem Baum aufhängte.— Der 84 Jahre alte Kaufmann und Poſtagent Olkus aus Marlech, der als Zeuge nach Krautheim vor Gericht geladen war, ſtarb auf dem Wege dahin zwiſchen Gommersheim und Krautheim an einem Herzſchlag.— Auch die Gemeinde Philippsburg hat Mittel zu einer Ehrung der Vete⸗ tanen von 1866 und 1870—71 bewilligt. Die Ehrung ſoll in einer Gedenkfeier des Gefechts bei Nuits etwa Mitte Dezember ds. Is. beſtehen zu der auch die Veteranen des Amtsgerichtsbezirks eingeladen werden ſollen.— Die Milch⸗ lieferanten von St. Blaſſien haben den Milchpreis pro Liter von 20 auf 22 Pfg. erhöht. Als Gründe des Auf⸗ ſchlages wenden die ſchlechten Futterverhältniſſe und teuren Kraftfuttermittel angegeben. Die Preiserhöhung tritt zum J. Dezember ein.— Der 49 Jahre alte ledige Fuhrknecht Karl Köpfer von Schlageten(Amt St. Blaſien) geriet infolge Scheuens der Pferde unter das Fuhrwerk. Die Ver⸗ leßtungen ſind derart, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird.— Für die geplante Kraftwagenverbindung Bonndorf⸗Stühlingen wurde weitgehende ſtaatliche Hülfe in Ausſicht geſtellt. Es iſt möglich, daß die Reichs⸗ poſtverwaltung ſich in der Folge entſchließt, von ſich aus Kvaft⸗ wagenverbindungen einzurichten, wenn für etwaigen Betriebs⸗ ausfall Deckung vorhanden iſt— Die der Firma Kirner, Meyer u. Co. gehörige Glasfabrik in Gaggenau iſt durch Kauf in den Beſitz der Eiſenwerke Gaggenau übergegangen. Die Gebäude des etwa 40 000 Om. umfaſſenden Anweſens werden vorausſichtlich abgeriſſen und darauf neue, moderne Fabrikräume errichtet. Die ſeitherigen Arbeiter der Glas⸗ fabrik werden in den Eiſenwerken untergebracht.— In Unterſchwarzach feierten die Ludwig Fuchs Eheleute das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit.— Der als ver⸗ mißt gemeldete Sergeant Fiſcher von der 7. Kompagnie des Infanterie⸗Regiments Nr. 142 in Müllheim hat ſich bei ſeinem Truppenteil wieder eingefunden. Pfalz, Heſſen und Amgebung. ᷑Kleine Mitteilungen aus den Nachbar⸗ Llan dern. In Frankfurt ſchoß Mittwoch abend der 21jähvige Mechaniker Rentſchler im Vorgarten eines Hauſes K. Der Viktor Meher⸗Preis wurde für wiſſenſchaftliche Ar⸗ beiten im chemiſchen Laboratorium der Heidelberger Univerſität bperxliehen an: Dr. phil, nat. Thomas Callan aus Cheadle, Cheſhire[England) für ſeine Arbeit: Ueber Diazohydrazide und Diazvazide“; Dr. phil. nat. Karl Ever aus Ludwigshafen a. Mh für ſeine Arbeit„Ueber ſpektrochemiſche Verhalten und über die Raumerfüllung einiger Stickſtoffverbindungen“; Dr. phil. nat. Seidel aus Braila(Rumänien) für ſeine Arbeit„Ueber die guantitative Trennung des Arſens von den Metallen in ſalz⸗ ſaurer Löſung durch einfache Deſtillation bei Gegenwart von Hpdrazinſalzen“: Dr. phil. nat. Stroſchein aus Zoppot für ſeine Arbeit„Ueber lactonähnliche, innere Angydride acylierter Aminofettſäuren vom Typus des Benzoylalanins. Das Titaniſche in Tolſtoi. Ein hervorragender Publiziſt, der häufig mit Tolſtoi zuſammengekommen wirft von dem Flüchtling folgende Charakterzüge:„In Tolſtois Charakter nahm alles titaniſche Provortionen an. Als kühner Jäger kämpfte ex einmal faſt zwei Stunden mit einem Bären, der ihm das Fleiſch zerfetzte. Als Trinker goß er geradezu phan⸗ täſtiſche Mengen Branntwein in die Kehle. Als Spieler war er durch die Kühnheit und die Höhe ſeiner Einſätze der Schrecken ſeiner Partner. Als Soldat kletterte er fröhlich und guter Dinge auf die Baſtion 4, die berühmte Todesbaſtion, bei Sebaſtopol und nötigte dort durch ſeine witzigen Einfälle ſelbſt den Sterbenden ein Lachen ab. Als Landedelmann legte er in der ganzen Gegend von Jasnaja Poljana Gärten an. Er übertrumpfte alle Welt durch ſeine fabelhafte Tätigkeit und Tüchtigkeit, ſowohl in den Sports, wie in der Literatur Mit einem phänpmenalen Gedächt⸗ ruſſiſcher iſt, ent⸗ in der Viktoria⸗Allee auf das 18jährige Dienſtmädchen Emilie Bertſch und verwundete es ſchwer. Rentſchler hatte zwei Rebvolver bei ſich; der eine wax mit Schrot, der andere mit Kugeln geladen. Beide benutzte er zur Tat. Alsdann richtete er die Waffe gegen ſich und ſchoß ſich in den Kopf. Auch er wurde ſchwer verletzt. Rentſchler hatte ſeit einiger Zeit ein Verhältnis mit dem Mädchen, das dieſes jedoch löſte. Die Eiſerſucht hat ihn dann zu der unſeligen Tat getrieben.— Die amtliche Unterſuchung über den Automobilunfall vom 9. ds. in Aſchbach bei Lauterecken, wobei, wie wir berichteten, der Metzgermeiſter König von Wolfſtein das Leben verlor und der Apotheker Gimbel aus St. Goar verletzt wurde, hat er⸗ geben, daß an dem Unfall lediglich der Umſtand ſchuld war, daß das Steuerrad gebrochen war und der Beſitzer und Lenker des Wagens, Dr. Kennel, dieſen dadurch nicht mehr in der Gewalt hatle.— Montag früh entſtand im Keſſelhaus des Elektrizitätswerks in Lauterecken Großfeuer, wodurch das Gebäude vollſtändig zerſtört wurde. Es gelang durch Schließen der feuerfeſten Türen, die anſtoßende Fabrik von Gebrüder Schmelzer zu retten. Die Stadt wird einige Tage ohne Jicht ſein. Sportliche Nundſchau. Pferderennen. * Pferderennen zu Vincennes. 16. Nov. Prir de Montfermeil. 2500 Fres. 1. Ch. Broſſettes Gribouille(A. Chapman), 2. Le Trebuchet, 3. Sylvaire. 31:10; 12, 13, 24:10.— Prix de Bruncy. 4000 Francs. 1. Najah JI(R. Sauval), 2. Vae Vietis, 3. Bonnelles. 34:10; 19, Prix de'Ourco. 4000 Fres. 1. E. Pantalls Benzati(R. Sauval), 2. Arpenteur, 3. Corncob. 49:10; 29, 27:10.— Prix d Odeſſa. 3500 Fres.. R. Cramails Croffoptyllon (Barre), 2. Frére Luce, 3. Fiat. 23:10; 15, 19:10. — Selbſt mord. Frankfurt a.., 17. Nov. Der 37jährige Poſtſchaffner Friedrich Chriſtian iſt geſtern mit einer Schußwunde im Kopf tot aufgefunden worden. Motiv der Tat: Unglückliche Familienverhältniſſe. — Reiche Stiftung. Beuthen(bberſchleſien), 17. Nobember. Der in der vorigen Woche berſtorbene Stadtrat Ignaz Hakube, der Stifter des in nächer Woche zu enthüllenden Reiterſtandbildes Friedrich des Großen, bermachte der Stadt 25000 Mark und ſtiftete außerdem hunderttauſend Mark zur Errichtung eines zoologiſchen Gartens in der Promenade. — Aus dem Zug geſtürzt. Braunſchweig, 17. Nop. In Weddel und Schandelloch ſtürzte heute morgen ein 12jähriges Auswandererkind namens Aron Waksberg aus Lodz aus dem Zug und ſtarb 1½ Stunden nach Einlieferung ins Krankenhaus. — Verhaftet. w. Berlin, 17. Nov. Der nach Unter⸗ ſchlagung von 20 000 M. geflüchtete Rixdorfer Bauunternehmer Zwicker wurde in Arnsberg, als er die Wohnung ſeiner Mutter auf⸗ ſuchen wollte, verhafte.. Das unterſchlagene Geld ſoll auf einer Bierreiſe abhanden gekommen ſein. — Räuberban de. w. Steglitz, 17. Nob. Einer aus 15 meiſt halbwüchſigen Burſchen achtbarer Familien beſtehenden Räuberbande iſt die Polizei boi einem geßern erfolgten Einbruche auf die Spur gekommen. — Aus dem Zuge geſtürzt.. Görli tz, 17. Nov. Un 7½% Uhr früh wurde zwiſchen Kohlfurt und Penzig ein Kind von einem Güterzuge überfahren und getötet. Eiſenbahnaſſiſtenten Appelt in Kohlfurt, welche bermutlich aus dem Perſonenzuge 486 geſtürzt und von dem borbeifahrenden Güterzuge überfahren wurde. Unterſuchung iſt eingeleitet. — Beſchlagnahme wegen Steuerhinter⸗ ziehung. Neuyork, 17. Nov. Die Regierung belegte den Warenbeſtand der hieſigen Filiale der Manufakturwaren⸗ firma Joſef Brooke u. Co.⸗Bradford(England) wegen Steuer⸗ hinterziehung in Höhe von 200000 Dollars mit Beſchlag. —— Letzte Nachrichten und CTelegramme. * Saarbrücken, 17. Nov. Nach Mitteilung des Regi⸗ ments 70 iſt der bei der Ballonfahrt„Saar“ beteiligte Herr Lan⸗ gen nicht Hauptmaun, ſondern Leutnant im Regiment 70, was von Bedeutung iſt, da auch ein Hauptmann Lange in demſelben Regiment ſteht. Düſſeldorf, 17. Nov. Seit einiger Zeit wird beſonders bon Hugo Stinnes und der Skadtverwaltung von Mülheim an dem Plan gearbeitet, den unteren Lauf der Ruhr von der Mün⸗ dung bis nach Mülheim ſo zu vertiefen, daß er für die großen Rheinſchiffe fahrbar iſt und Mülheim Rheinhafen wird. Heute nachmittag findet lt. Frkf. Zig. eine Konferenz der Beteiligten ſtatt, in der die Entſcheidung über das Prpjekt fallen wird. * London, 17. Nov. Die politiſche Lage erregt fort⸗ geſetzt das größte Intereſſo. karten für die morgen mittag beginnende Sitzung des Unter⸗ hauſes iſt mit Rückſicht auf die Erklärung Asquiths und die Antwort Balfours außerordentlich groß. Man erwartet, daß auch andere Redner, wie Redmond und Barnes, der Vorſitzende der Arbeiterpartei, ſprechen werden. nis begabt, lebhaften Geiſtes und ein Meiſter des meſſerſcharfen Wortes, war er zu jeder Zeit bereit, über jeden beliebigen Gegen⸗ ſtand eine Diskuſſion anzuknüpfen. Dabei war er ſo harmlos gut⸗ mütig, daß er ſich mit Freuden an den unſchuldigſten Kinder⸗ ſpielen beteiligen konnte; dazu kam noch ein wenig Großſprecherei und Aufſchneiderei, wie man ſie bei Kindern findet und die Sucht ſich vor neu angekommenen Gäſten in ſeinen Künſten zu zeigen. Ein ſolcher Titan kann ſich nicht mit dem ſang⸗ und klangloſen Ende der gewöhnlichen Sterblichen zufrieden geben..“ N. Das Frauenſtimmrecht in Norwegen. In einer von den Vereinen„Frauenbildung. Frauenſtudium“,„Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen“ in Heidelberg und der dortigen„Orts⸗ gruppe des Vereins für Frauenſtimmrecht“ gemeinſam einbe⸗ rufenen öffentlichen Verſammlung in der Stadthalle hielt Frl. Gina Krog aus Chriſtiania geſtern abend einen geradezu glänzenden, mit großem Applaus aufgenommenen Vortrag über „das Frauenſtimmrecht in Norwegen“. Die Rednerin, welche vor nunmehr 25 Jahren den erſten norwegiſchen Stimmrechtsverein gründete und über ein Jahrzehnt an der Spitze der nationalen norwegiſchen Organiſation für Frauenſtimmrecht ſteht, verſtand es meiſterhaft, den Kontakt zwiſchen ſich und den Hörern her⸗ zuſtellen, die ihren geiſtreichen, von goldenem Humor gewürzten Ausführungen mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit folgten.— In einem orientierenden Rückblick auf die Geſchichte der norwegiſchen Frauenbewegung zeigte die Rednerin, daß das am 14. Juni 1907 den norwegiſchen Frauen zuerkannte aktive und paſſive Wahl⸗ recht die Frucht harter 25jähriger unentwegter prupagandiſtiſcher Es handelt ſich um eine von Köhlfurt nach Penzig fahrende Schülerin, die Tochter des Die Nachfrage nach Einlaß⸗ * Krakau, 17. Nov. Am Dienstag kam es in den katholiſchen Fakultät der Akademie zu ſtürmiſchen Kundgebun⸗ gen der ſozialiſtiſchen Jugend gegen den Profeſſor der chriſt⸗ lichen Soziologie Dr. Zimmermann⸗Poſen. Derſelbe blieb jedoch ſtandhaft auf dem Katheder und hielt ſeine Vorleſung zu Ende. Zuſtimmung des Bundesrats zu dem Entwurf des Kurpfuſcherei. Geſetzes. W. Berlin, 17. Nov. Der Bundesrat ſtimmte dem Entwurf des Geſetzes gegen die Mißſtände im Heilgewerbe zu. Beileidskundgebungen zum Tode Wilhelm Raabe's. Braunſchweig, 17. Nov. Unter den zahlreichen Beileidskundgebungen an die Hinterbliebenen Wilh. Raabes lief folgendes Telegramm des Reichskinzlers ein:„Zu dem ſchweren Verluſte, der Sie durch den Tod ihres von mir hoch verehrten und durch ſeine Dichtungen allen Deutſchen lieb⸗ gewordenen Mann getroffen hat, ſpreche ich Ihnen meine herzlichſte Teilnahme aus.“— Außerdem liefen Beileids⸗ Telegramm ein von der Großherzogin Eliſabeth von Olden⸗ burg und vom Herzog⸗Regenten von Braunſchweig. Das Befinden Tolſtois. Aſtapewo, 16. Novbr. Das Geſamtbefinden Tolſtoi'z iſt beſſer, in der rechten Lunge iſt eine Löſung eingetreten. Der Blutauswurf iſt verſchwunden. Tolſtoi unterwirft ſich geduldig der Behandlung. Bei dem Kranken hält ſich ſein Freund Tſchert⸗ kow beſtändig auf. Die eingetroffene Gemahlin Tolſtois wurde nicht vorgelaſſen. * Aſtapewo, 17. Nov. Die Körpertemperatur Tol⸗ ſtois, die heute Nacht 38,3 betrug, iſt heute morgen auf 38 gefallen. Der Schlaf war ruhig. wW. Aſtapewo, 17. Nov..30 Uhr. Die Familie des Grafen hält ſich von dem Kranken fern, um ihn nicht aufzuregen. Das Krankenlager umgeben nur Perſonen, die ſich ſchon bei Beginn der Krankheit bei Tolſtoi aufhielten. Der Zuſtand Tolſtois iſt nicht hoffnungslos. Berlin, 17. Nov. Aus Petersburg wird gemeldet: Die Nachricht vom Tode Tolſtois beſtätigt ſich nicht. Die Tochter des Grafen und drei Aerzte ſind beſtändig an ſeinem Krankenlager. Als auch ſein Sohn vor ihm erſchien, fuhr der Graf ihn unwirrſch an:„Warum biſt Du gekommene Die Gräfin Tolſtoi wohnt in einem Waggon des Extrazuges, in dem ſie nach Aſtapewo gereiſt iſt. Sie iſt tief bekümmert und hält ſich dauernd in der Nähe des Krankenhauſes auf⸗ Die Aerzte laſſen niemand zu dem Patienten. Die Zeb⸗ tungs⸗Korreſpondenten haben den Verkehrs⸗Miniſter tele⸗ graphiſch um die Erlaubnis gebeten, gleichfalls in einem Eiſen⸗ bahnwagen wohnen zu dürfen. Wie verlautet, wird der Heilige Synod nach dem Ableben Tolſtois erklären, es ſei mit Rückſicht auf den vom Grafen vollzogenen Bruch mit der Kirche unmöglich, ihn als einen Sohn der arthodoxen Kirche anzuerkennen. Schiffbruch. w. London, 17. Nov. An der Küſte von Alasdo it der Dampfer„Portland“ mit 38 Paſſagieren und Mann⸗ ſchaften ſchiffbrüchig geworden, nachdem er drei Tage lang einem furchtbaren Sturme ausgeſetzt war. Die Mannſchaften und Paſſagiere ſind völlig erſchöpft und leiden Mangel. Ein Kriegsſchiff wurde zur Hilfeleiſtung abgeſand. Gruübenunglück. * London, 17. Nov. Auf dem Dach des Kohlenwerkes bei Briſtol wurden durch einen herabſtürzenden Förderkord 3 Bergleute getötet und 25 verwundet. Verliuer Pratziherkiht. Bon unſerem Berliner Burean) Berlin, 17 Nov. Der große Landfriedensbruch Prozeß, der mit dem jetzt vor der Strafkammer verhandelten Moabiter Krawallprozeß im Zuſammenhang ſteht und heute vor dem Schwurgericht des Landgerichts J beginnen ſollte, iſt vorläufig vertagt und wird vorausſichtlich die nächſte Schwurgerichtsperiode beſchäftigen. Rücktritt des Direktors im Reichsamt des Innern. Berlin, 17. Nov. Der Direktor im Reichsamt des Junern, Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Juſt wird demnächſt aus dem Reichsdienſt ausſcheiden. Juſt erkrankte im Sommer während einer Dienſtreiſe nach Wien und erhielt einen drei⸗ monatlichen Urſaub zur Wiederherſtellung ſeiner Geſund⸗ heit und ſpäter wurde der Urlaub um nochmals drei Monate verlängert. Nunmehr hat Juſt ſeine Penſionierung bean⸗ tragt, die am 1. Jannar 1911 erfolgen wird. Er gehörte dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe als Vertreter des hannover⸗ ſchen Wahlkreiſes Harburg an und gehörte als Hoſpitant der nationalliberalen Fraktion an. Direktor Juſt iſt ſeit vorigem Jahre Vorſitzender des Verbandes deutſcher Beamtenvereine. ——— ñ———[ñ¹Eœ⁰¶ ũ äũ———— Arbeit war. Mit dramatiſcher Lebendigkeit ſchilderte Frl. Krog, wie die von 12 Frauen gegründete Stimmrechtsbewegung ſchließ⸗ lich in alle Kreiſe der Bevölkerung drang, wie troz mancher Miß⸗ exfolge die Frauen immer aufs neue ihre Forderungen wieder⸗ holten, bis ſie ſchließlich die Zweidrittelmajorität des Storthings für ſich gewonnen und damit den Sieg errangen. Großen Dan! ſchulde die Frauenbewegung den liberalen Politikern, die die Frauenforderungen als ein Poſtulat der Gerechtigkeit verfochten hätten; warmen Dank aber auch, ſo fügte die Rednerin humorvoll hinzu, ſchulde man— den wütenden Gegnern, denn nichts habe ſo herrlichen Stoff für die Propagandaarbeit geliefert, wie die ſchwarzen Anklagen und Prophezeihungen der Feinde, die da ein ſchauenerregendes Zukunftsbild entwarfen von redeſchwingenden Müttern und ſchreienden Kindern, von frauenbevölkerten Stor⸗ things und verwaiſten Heimſtätten. Der Sieg ſei am letzten Ende aber keiner beſtimmten Taktik zuzuſchreiben, ſondern dem berge⸗ verſetzenden Glauben an die Gerechtigkeit der guten Sache.— Die Rednerin, deren Vortrag ſich frei hielt von jeder Schärfe und Bitterkeit, verkörperte den hohen Idealismus der Stimmrechts⸗ bewegung. Sie ſchloß mit dem Wunſch, daß die Errungenſchaften der Frauenbewegung in einem Lande ſtets auch den übrigen Kul⸗ turſtasten zugute kommen möchten.— Die Vorſitzende, Frau Camilla Jellinek ſprach der Rednerin den Dank der Verſamm⸗ lung aus und gab der Hoffnung Ausdruck, Baden möchte das erſte Land ſein, welches den Frauen das Stimmrecht gewöhre, 0—— * — un⸗ iſt⸗ lieb ung Tei⸗ hen bes em ſoch me S= en⸗ A F AF ARA7 ** N 900 er i⸗ N WTaunheim, 17. November. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Uolkswirtschalt. Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft.⸗G., Maunheim. Wie uns die Geſellſchaft unter dem üblichen Vorbehalt mitteilt, beläuft ſich die diesfährige Dividende auf wiederum 6 Pro⸗ zen, wie ſeit einer Reihe von Jahren. *** Ausſolgung von Zinsſcheinen zu den Schuldverſchreibungen des Großh. Bad. aproz. Eiſenbahn⸗Anlehens von 1901. Weitere Ziusſcheine zu den Schuldverſchrelbun 5 1 5 5 en des großh. bad. 4proz. Ciſenbahnanlehens von 19015 erden für die Zeit vom 1. Januar lolt bis dahin 1921 nebſt Zinsſchein⸗ anweiſungen ausgefolgt. Die Beſitzer der Schuldverſchreibungen können die neuen Zinsſcheine gegen Rückgabe der mit der erſten Zins⸗ ſcheinreihe ausgegebenen Zinsſcheinanweiſungen vom 1. Dez 1910 ab ſowohl unmittelbar bei der 888 50fh babiſchen Staatsſchuldenverwaltung, als auch durch Vermittlung der groß⸗ herzoglichen Hauptzoll⸗ und Hauptſtenerämter, Fiuanz⸗, Domänen⸗ und Salinenämter, in Berlin bei der Direktion der Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft und der Deutſchen Bank, in Frankfurt am Maln bei der Direk⸗ tten der Dis konto⸗Geſellſchaft und der Filiale der Deutſchen Bank beziehen. Zu dieſem Zweck ſind Verzeichniſſe der nach Litera und Nummern geordneten Zinsſcheinanweiſungen einzureichen. Bet unſerer Verwaltung werden die Zinsſcheinbogen während der üblichen Geſchäftsſtunden ſofort nach Einlieferung der Zinsſchein⸗ anweiſungen ausgegeben. Wird die Vermittlung der obengenaunten Bezirksfinanzſtellen und Banken in Auſpruch genommen, ſo werden dieſe über die bei ihnen eingereichten Zinsſcheinanweifungen dem Ueberbringer Quittung ausſtellen und die neuen Zinsſcheinbogen längſtens nach Umlauf eines Monats gegen die mit Empfangs⸗ beſcheinigung zu verſehenden Quittungen verabfolgen. Einſen⸗ dungen durch die Poſt habe portofrei zu geſchehen; die Rückſendung erfolgte in dieſem Fall auf Koſten des Einſenders und zwar unter Wertangabe von 6⁰⁰ Mark— ſofern nicht ausdrücklich eine andere Wertangabe gewünſcht wird. Sollte eine Zinsſcheinanweiſung ab⸗ handen gekommen ſein, ſo iſt alsbald die betrefſende Schuldverſchrei⸗ bung vorzulegen, worauf dieſe mit dem neuen Zinsſcheinbogen zu⸗ rückgegeben werden wird. * Uhrenfabrik vorm. L. Furtwängler Söhne.⸗G., Furtwangen. Bei der ſtattgehabten 15. ordentlichen Generalverſammlung der Uhrenfabrik vorm. L. Furtwängler Söhne.⸗G. war ein Aktien⸗ kapital von 272 000 M. vertreten. Nach dem Geſchäftsbericht wurde ein Rohgewinn von 191614 M. erzielt. Die Geſamtunkoſten be⸗ tragen 132 619 M. Nach Abſchreibungen von zuſammen 24 500 M. ergibt ſich ein Reingewinn von 34 494 M. Der Vorſtand ſchlägt vox, denſelben wie folgt zu verteilen: 12 800 M. für 4 Proz. Divi⸗ dende, 2169 M.(10 Proz.) an den Auffichtsrat, 3254 M.(15 Proz.) au den Vorſtand, 5423 M. an die Vorbeſitzer, 3000 M. Gratifika⸗ tionen an kaufmänniſche und techniſche Beamte, 7847 M. auf neue Rechnung. Der Reſervefond beträgt 79 000., das Delkredere⸗ konto 6702 M. Bilanz und Bericht wurden einſtimmig genehmigt und Entlaſtung erteilt, unter Ablehnung eines Antrages auf Er⸗ Höhung der Dividende. **** Deutſche Induſtriegeſellſchaft.⸗G. in Regensburg. Die Geſellſchaft erzielte bekanntlich einen Reingewinn von 320 524 li. V. 242,888 ½, einſchließlich 168 393(i. V. 163 408 J4 Vortrag, aus dem, wie im Vorjahre, eine Dividende von 67 auf die Vorzugs⸗ und 4% auf die Stammaktien verteilt werden ſoll. Dem Geſchäftsbericht für 1909—10 entnehmen wir noch folgende An⸗ gaben: Das Ergebnis der Zuckerfabrik in Belgrad war auch im Berichtsjahre zufriedenſtellend. In der verfloſſenen Kampagne war der Zuckergehalt der Rübe in Serbien, wie dies auch in anderen Ländern der Fall war, ein geringer, wodurch das Reſultat weſentlich geſchmälert wurde. Die Geſellſchaft hat heuer den ganzen Bedarf Serbiens an Zucker zum erſten Male vollſtändig aus einheimiſcher Rübe erzeugt, ſo daß die früher ins Ausland gefloſſenen Ausgaben für Rohzucker nunmeh, vollſtändig der ſerbiſchen Landwirtſachft zu⸗ gute gekommen ſind. Im April 1910 wurde das Haupt⸗Zuckermagazin durch Brand zerſtört. Trotzdem gelang es fedoch, dem Zuckerbedarf Serbiens vollſtäudig zu genügen. Der Brandſchaden wurde durch Ver⸗ ſicherung zum größten Teile gedeckt. Die Bilauz verzeichnet 1327 799(i. V. 1897 085 /) Kreditoren einſchl. geſtundeter Zucker⸗ ſteuer, ferner 3 839 641 4(4 078 062 4) Vorſchüſſe. Anderſeits waren in bar und Effekten 439 301(432 214) vorhanden; bei Debitoren ſtanden 712 914(761 706.4) aus, au Vorauslagen ſind 154 716 ½ (109 945 ausgewieſen. Warenvorräte ſind von 931 496, i. V. auf 249 161 zurückgegangen, Materialien mit 229 487(216 847 be⸗ wertet. Die Fabrikanlage ſteht mit 4855 635(5 079 522%) zu Buch. Neu erſcheint ein Grundſtückskonto von 180 063, das durch Ankauf eines Areals im Innern von Serbien behufs Erbauung einer zweiten Fabrik entſtanden iſt. Dieſelbe ſoll bei eintretendem Bedarf errichtet werden. Die Reſerve enthält 19 730(15 784 ½] bei 1 400 000 ¼ Aktienkapital. Die am 17. Auguſt begonnene Kampagne des laufen⸗ den Jahres hat bisher einen befriedigenden Verlauf genommen. Die Rübenerute in Serbien iſt auch heuer wieder quantitativ gut aus⸗ gefallen, während der Zuckergehalt wiederum ein geringer iſt. .** Konkurſe in Süddentſchland. Neuſtadt i. Schw. Auguſt Nägele, Bäcker⸗, Land⸗ und Gaſt⸗ wirt in Unterlenzkirch. A. T. 10. Dez.; P. T. 20. Dez. Wolfach. Handelsfrau Martin Mayer Wwe. A. T. 7. Dez.; P. DT. 15. Dez. ——. Maunheimer Produktenbörſe. Obwohl von den amerikaniſchen Börſen niedrigere Kurſe gekabelt wurden, verkehrte der hieſige Markt in beſſerer Haltung, da die Offerten von Rußland, Ruma⸗ nien und Argentinien unverändert lauteten. Eine weitere An⸗ regung bot die kältere Witterung. Im allgemeinen war daher eine etwas lebhaftere Kaufluſt zu bemerken und namentlich fanden nahe Partien Weizen zu den Tageskurſen Aufnahme. Im Roggen⸗ geſchäft iſt die Situation ziemlich unverändert; dasſelbe iſt vom Gerſten⸗, Hafer⸗ und Maisgeſchäft zu berichten. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt ſind vollſtändig unverändert. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Behia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 78 Kg. ver ſchwimmend M. 150.——151, dito ungariſche Ausſgat 78 Kg. per ſchwimmend M. 151.——152, dito ungariſche Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar——, Redwinter 2 per Auguſt Mk.——, Hartwinter 2 per September Mk.——, Ulka 9Pud 30⸗35ſchwimmend M. 148 50 bis 150.—, Ulka 10 Pud M. 151 152, Auma 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. M. 153—154, Rumänier 78⸗79 Kg. v. November⸗Dezbr. M. 152—153.— dito 30% blaufrei prompt M.——, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blauftei M.——, dito per November⸗Dezember M. 154—155.— Roggen kuſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per prompt Mark 102.—102.50, dito 9 Pud 20⸗25 per prompt Mk. 103—103.50, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 104—105.—. 25 Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per Oktober⸗November Mk. 94.50 bis 95.50, dito 5859 Kg. per Oktober⸗November Mark 98.50—94.50, rumä⸗ niſche 59⸗60 Kg. per November Mark 95.50—96.50 — Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 95.50—96. November⸗Dezember Mark 95.50—96.50, Donau Galax Fornanian neu Nov.⸗Dez. 93.50.—94 50, Odeſſa Mark—.—, Noporiſſik weiß per prompt Mk.—.—, Mixed per Dezember⸗März neue Ernte Mark 98.— bis 98.50. 5 Hafer ruſſiſcher 46⸗47 Kg. prompt M. 93.50—94—, dito 47⸗48 Kg. prompt M. 94.50—95, Donau 46⸗47 prompt Mk. 95.50—97.—, dito 50⸗51 Kg. prompt Mi. 102.50—103.50. Maſchinenfabrik Wery.⸗G., Zweibrücken. Die Dividende für das am 30. September beendete Geſchäftsjahr dürfte wieder mit 8 Prozent in Ausſicht zu nehmen ſein. Großh. Bad. Staatseiſenbahnen. Die Einnahmen aus dem Güter⸗ verkehr der Großh. Bad. Staatseiſenbahnen im Monat Oktober haben ein ſo günſtiges Ergebnis, wie es bisher im Laufe eines Monats noch⸗ nicht erzielt worden iſt. Bayer. Brauhaus.⸗G. Pforzheim. In der geſtrigen General⸗ verſammlung der Bayer. Brauhaus.⸗G. wurden die Anträge der Direktion und des Aufſichtsrates einſtimmig angenommen und die Dividende mit 4 pCt. feſtgeſetzt. Die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrates wurden ſämtlich wieder⸗ und Bankier Rob. Kayſer als weiteres Mitglied zugewählt. *&** Telegraphiſche Handelsberichte. Zahlungseinſtellungen. * Wiesbaden, 17. Nov. Wie der„Frankf. Ztg.“ aus Wiesbaden gemeldet wird, iſt der Pächter des Rathauskellers Herborn in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Rechtsanwalt Molly arbeitet einen Vergleichsvorſchlag aus, nachdem etwa 60— 70 Proz. für die Gläubiger herauskommen, falls es gelingt, den Konkurs zu vermeiden. Neues vom Dividendenmarkt. JBerlin, 17. Nov. In der Aufſichtsratsſitzung der Concordia Bergbau⸗A.⸗G. in Oberhauſen wurde der Bericht des Vorſtandes zur Kenntnis gegeben, wonach eine nicht unweſentliche Beſſerung gegenüber dem Vorjahre zutage trete, weshalb eine Dividende von 10 Prozent(6 Proz.) in Vorſchlag gebracht werden könne.— Die deutſche Babcock⸗ und Vilcox⸗Dampfkeſſelwerke.⸗ ., Berlin erzielten einen Ueberſchuß von 512 863 Mk.(608 019 Mark). Dividende wiederum 9½ Prozent.— Der Reingewinn der Berliner Unionbrauerei beträgt 95 600 Mk.(52 643 Mk.) Divi⸗ dende 2 Proz.(1 Proz). Proteſt der Ottomanbank. * Konſtantinopel, 17. Nov. Die Ottoman⸗Bank hal lt. Irkf. Ztg. aufgrund ihrer Sharters beim Finanzminiſter gegen die Abgabe der 6 Millionen Pfd. Schatzſcheine, die von dem deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen Syndikat vergeben wurden, Pro⸗ teſt eingelegt. Von praktiſchen Folgen wird dieſer Proteſt nicht ſein. ***** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) Frankfurt a.., 17. Nov.(Fondsbörſe). Die Untier⸗ brechung der Börſe anläßlich des geſtrigen Feiertags brachte nur ge⸗ ringe Geſchäftsluſt. Von den auswärtigen Börſen ſehlte jede An⸗ regung, obwohl im allgemeinen die Stimmung eine teilweiſe feſtere war. Zur Iprückhaltung bot die ungeklärte innerpoliti Newyorks Aulaß. Am Montanaktienmarkt wurden die Aktien von Phönix VBergbau lebhafter begehrt, welche bei erhöhtem Kursnivean hervorgingen. Deutſch⸗Luxemburger und Bochumer ebenfalls an⸗ ziehend. Für Transportwerte zeigte ſich nur geringe Kaufluſt. Um⸗ ſätze größeren Umfangs ſind kaum zu bemerken. Amerikaniſche Bahnen im Anſchluß an Newyork feſt. Baltimore bis 110 gefragt. Oeſterreichiſche Bahnen ruhig und feſt. Shantungbahn behauptet. Schiffahrtsaktien verkehrten in ruhiger Haltung. Bei feſter Haltung am Bankaktienmarkt machte ſich etwas Nachfrage für Deutſche und Dresbner Bank bemerkbar. Elektrizitätsaktien fanden wenig Be⸗ achtung. Ediſon und Schuckert vorübergehend lebhaft und zu höheren Preiſen umgeſetzt. Am Markt der feſtverzinslichen Werte verkehrte heimiſche Anleihe bei behaupteter Haltung. Im weiteren Verlauf erhielt ſich die ſeſte Tendenz auf den meiſten Gebieten, doch war der Geſchäftsverkehr ein ruhiger. Es notierten Kreditaktien 208½, Dis⸗ konto⸗Kommandit 191½, Dresdner 1624, Staatsbahn 160, Lombarden 2176, Baltimore 10976⸗ Bezugsrecht auf Aktien der Allgemeinen Elek⸗ trizitätsgeſellſchaft.65 bz. Berlin, 17. Nov.(Fondsbörſe). Der feſte Schluß Newyorks und die beſſeren Berichte aus der amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie, welche zum Teil auch in dem Fachblatt Jron Age enthalten ſind, ſowie die günſtigen Ziffern über den deutſchen Außen⸗ handel im Monat Oktober ließen die Börſe bei etwas regerem Ge⸗ ſchäft als an den Vortagen in feſter Haltung eröffnen. Wiederum waren es aber nur einzelne Spezialwerte, auf die ſich das Geſchäft der Spekulgtion konzentrierte. So fanden am Montanmarkte rege Umſätze in Phönix und Deutſch⸗Luxemburgern, am Elektrizitäts⸗ aktienmarkte in Ediſon— auf die morgen ablaufende Bezugsfriſt der jungen Aktien— ſowie in Siemens u. Halske und Schuckert ſtatt. Feſtere Haltung wies der Rentenmarkt auf, wo dreiproz. Reichs⸗ anleihe per 1903 und Ruſſen je s pCt. anziehen fkonnten. Als feſt ſind noch Dynamit⸗Truſtaktien mit nur 1½ pet. Steigerung zu er⸗ wähnen, angeblich auf Meinungskäufe. Später ließ das Geſchäft im übrigen erheblich nach. Tägl. Geld 31½ pet. Die Börſe ſchloß auf das Anziehen des Privatdiskont hin abgeſchwächt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes uneinheitlich. * Berlin, 17. Nov([Produktenbörſe.] Das Geſchäft am Getreidemarkt war wieder ſehr ſtill. Weizen wurde auf einige Deckungen etwas höher bezahlt. Roggen war vernachläſſigt, und eher etwas ſchwächer. Tutterartilel blieben behauptet. Rüböl wurde zu leicht anziehenden Preiſen gehandelt. Welter; trübe. beſſere Haltung vorherrſchend. 4 Badiſche Bank Gewrbk. Speyerso“ Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Creditbank Rhein. Hyv.⸗Bank Südd. Bank Sũüdd. Disc.⸗Geſ. Chem. Induſirie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 500.——.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Vertin chem. Fabriken—.— 841.50 Verein D. Oelfabriken 159.——.— Weſt..⸗W. Stamm 230——.— u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannb. Damofſchl. Mannh. Lagerhaus Weizen, pfälz. * * T 1* N* 2** 17 * Kernen, Roggen, pfälzer neu * 1* Gerſte, hieſ. neu Gerſte, ungariſche Ruſſ. Futtergerſte Weizenmehl Noggenmehl Nr. 0) 24.75 Getreide unverändert. Mannheim, 17. November. Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 55* %½„ 3½ Freiburg i. B. 3% Heidelberg v. J. 1903 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.—G 3 Karlsruhe v. J Lahr v. J. 1902 Ludwigsha ſen 455 v. 1906 100.40 B 1 5 Mannh. Oblig. 1908 100.— G 1907 100.80 B 1906 100.80 B 1901 100.25 B * 2** 1**** 452 Wiesloch v. J. 1905 4½ Induſtrie⸗Obligation. 4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz, 105% 472 75——.— Brauereien. Bad. Brauerei Durl. Hoſ vm. Hagen 234.— 232.— Eichbaum⸗Brauerei Flefbr. Rühl, Worms Br. Ganter, Freibg. Kleinlein, Heidelberg Hombg. Meſſerſchmitt Ludwigsh. Aktienbr. Maunh. Aktienbr. Brauexei Sinner Br. Schrödl, Heidlbg. Schwartz Spever „ S. Weltz. Speyer „ 3. Storch., Speyer Br. Werger, Worms Pf. Preßh.⸗ u. Spritſb. Porkl. Zement Holbg Rh. Schuckert⸗Geſ. Südd. Draht⸗Induſt. 59. Verein Freib. Ztegelw. 106.— mühle Neuſtadt-—— ellſtoffabk. Waldhof 261.— 260.— uckerfbr. Waghäuſel—.— 191.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 876.— Zuckerraff. Mann.— 95 Würzr * r Mannheimer Produktenbörſe vom 17. November. 5 Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlunz per 100 Kg hahnfrei hier. Hafer, bad. Hafer, nordd. Hafer, ruſſiſcher Rursblatt 190ger Rotklee Leinöl mit Faß Rüböl in Faß Backrüböl Roh⸗Kalt. ſprit Alkohol höchgr,„ Leinfaat 38.— Mk. Notiz: 908 Geld. Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport Serie B ſchleppſchiffahrt Geſellſchaft werke, Karlsruhe Mannheimer Effektenbörſe. Vom 17. November.(Offizieller Bericht.) Au der heutigen Börſe war für einzelne Induſtrie⸗Aktien So notierten Maſchinenfabrik Ba⸗ denia Weinheim 212., Zuckerfabrik Frankenthal⸗Aktien 376 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 191 G. Verſicherungs⸗Aktien höher. Auch Oberrheiniſche 99.50 47½ Bad. Anil. u. Sodafor. 102.40 B 4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 104.50 B 4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— 3 5 Bürg. Brauhaus, Bonn 101.—6 4 Herrenmühle Genz 4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.80 8 Maunheimer Dampf⸗ 99.—G 98.—B 99.— G 4½ Mannh. Lagerhaus⸗ 4½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ — 4% Pfälz. Chamotte und Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.— 8 4½ Pfälz. Mühlenwerke 100.—G 4½ Schuckert⸗Obligat. 4½ Ruſſ..⸗G. Zell tofffb. 100.50 G Waldhof bei Pernau in Livland .⸗G. Speyer 01.— B Speyerer Brauhaus 99 50 S Speyerer Ziegelwerke 99— B 4½ Südd. Drahtinduſtrie 101.— Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 102.60 G Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverf. Francona, funge Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſecuram Comtinental. Verſich. Mannh. Verfickerung 715.——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verſ. 640.——— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillw. Maikammer—.— 102.— Ettlinger Spinnerek—— 99. H. Fuchs Waf. Holbg. 188.——.e Hüttenh. Spinnerei 68.— 67.— Heddernh. Kupferweu. Südd. Nabelw. Frlf. 133.—: Karlsr. Maſchinenbau 185.— Näomfbr. Hald u. Neu %½ Zellſtoffabrik Waldhof 3½ Zellſt. Waldh. 1908 102.80 bf Aien: Brief Geld —— 120⁰ —— 1480 — 22³⁰0 — — —.— 908.— —.— 133.— —.— 100.— N e Koſth. Cell. u. Papierf. 230.— 229.— Mannh. Gum u. Asb.—.— 148.50 Maſchinenf. Badenſa Oberrh. Elektrizität Bfälz. Mühlenwerke Pf. Nähm. u. Fahrradf. Speyr. * 7 La Plata Mais, amer. Mixed „ Donau 13.50—.— „ La Plata 13.50— Kohlreps, d. 26.—2 Kleeſamen, nordfranz. 128—135 5 120—125 „ Luzerne ital. 165—175 „Provenc. 180—1985 „Eſparſette 35.——40.— ** 17 1 2 3 27 28.50 93.—.— 67.—— 69.—.— Fein⸗Sprit Ia., verſt. 100% 180.80 „umnverſt. verſt. 80/88 177 80 unverſt. 8088 55.80 92/94 55.30 88/0 54.30 25.50 21ʃ80 —— 212.— —.— 19.— 15.50—16.25 16,25—17.— .2 705— — ——— 5 56.30 4. 6. Seite. Senusral⸗muzelger. Abendblatt.) Mannheim, 17. Nove mber⸗ der Mannheimer roduktenbörſe. darngſelge 75 Darm 208.50, le nte · Handelsrechtliches Lieferungs asgeſelſchakt.% den a, Bant Drebdner Pan 462', Heu⸗ uda e den ieſerungsgeſchäft.) N 21.87 Hochu ner„ Stames uun peſter Produktenbörſe. Die Preiſe ſt 5 4087% 0 eſt. rben 218.75, Samasglie c peſt, 17. Nov. e(Telegramm.) 7 :; 705 everſtehen ſi 5 0 itaktien 20 16. 91 pro 1000 kg. Saabtbehn 100, ermbgsdeh 10 Diseonte-Se]paort 191.25 ber 50 lg 17. Noy. 208— fer: Sept Wei prr 50 R 5«„6* 4 A ſtetig 115 Mai 213.—— Mar;—— Röggen ber Olt ſtetig bgen, Fen———— ai Berliner Effektenbö ſtetig Heais!t: Berlin, 17. N rſe. Puſzt der ,, 7—— 1 ſtetig Marz——5 Noobdbdbd 8 t.Noy.(Deviſennotierungen.) April ſtetig—— 1 Mär!—— 169.45 169.40 folta New Vork Weis.n Jul Mai„ Belaten 80.65 0. Nor 421.— 421 ſeſt eeee ee, „ London 20. 70 urz Wien* Auguſt—— ſteti 155 2046 0 84.92 84.92** 2 75 19 „ Paris 81.02— ang Wien„ Aai 563—— Frankfurter Effektenbör Caen 80.65 80 80 b F gshlraßs Augun———— Telegramme der Continental 255 1 ſe.„ 1 80 85 80.85[kerz Warſchau——— Welter: Aufgeklärt nach Regen. 888„ en · Co erlin, 17. 55 Reichsbankdiskont 5. mpagnie. Anditakilen Nov.(Anfangs⸗urfe.) TLiverpooler Börſe. + 180.—.——. Laurahü 5 31v 5* Schlußkurſe. N 57 2 5 epoet, u. Neb, Giclasdunke 8 Ah 4. 2 15 Sacen Harpener 16787 18 5 Weizen per Dez. 150 ſeſt 17. tur) 109.52 60.35 Gbeck 224. J—.— Mafs 5tt 8 51% willig Jallen 5 9 05 90.72 baris 8 kur 51—.025 1181 17 Nov.(Schlußkurſe.) 8 Dez 16 rußig 163 trãge 80 70 80 666.8 eee ee— 20505 05 8 eltz. Pläte„ 80 875 955 Wechſel Paris 80 5 bee e 143 50 143 50 4/ J• „ 20.46 20.453 84.925 84 95 55 Reichsanl. hein. dreditbank 139 55 an Naenee, be, nich an. 100 J065 deeen deeh 14 Marx& Goldschmidt, Mannhe Stestsbapiere. A, neic en, 584 6880 Schaaffe Bantd 14760 145 00 Teleremeloreſſe: Margold 4% Jechs elelbe 88 60 e en n 5 e. Neichsan! 102.— 101 7511 Mh. S 4185 17 4% Gonſols 5 10 0 105 50 ombarden 55 Proviſtonsfrei! 5 Mh. Stadt⸗A. 1908—.100.— 101⁰„ 1009 Balttmore u. Ohto 109 1 9 51 8— 8 5270 0 Canada Pacine 198/ 198 Wir ſind als Selbſttontrahe Ver⸗ 570 e. 1905 5%„30 Hamburg! 198 55 nten Käufer 8 8 99 5 Ausländtſch⸗ 40% 83.50—. Nordd. 107 83 5005 88.50 83. 3 07— 107— 5 or. Inſ. 5. An. 102. 18 1025 2 30% Bad. v. 1901 100750 Zochumer 224% 205 115„„E——————— 5 5 de d51909—— 55 Ehineſen 1598 10165 101.85 35%„„1908/9 101.30— Deutſch⸗Luxembg, 201. 202.% G.— 37 7 92 25 92.30 11e dee, 1808 ocec 9% donv. r 5 für Müdlenbetried, Neuſtadt a. d 0 * 4800— Japaner 97 40 97 993 1908009 9160 91. Helſenkirchner 214.50 25 as⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaf 80 100 3 Mepttaner duß. 88/90 99 155 5 3½ 5% Bayern 91 0 910 Harpener 187 7/ 80 Zadlcche Feuernerſi herungs⸗Bank aft. Ludwigsgafen.380 MN.— apſſche St.H. 901 100 55 100 55, Werikaner innere 68— 6 36. 5 Heſſen 91 25 5190 Laurabütte 171.50 187 75 Badiſſhe Maſchinenfabrik Sebold. D M. 240 D. 920 1908/% 101.2 550Bulgaren 100.8 i8 4030% Heſſen 25 91.30 Poönkter 1210%Seumwollfvinnede 8 urlach 13¹ 1er 25 101.30,3¼ ſtalten. Rente 30% Sachſen 339 2 25 Weltereieln 356 90 243.60 7 8885 55 5 20 110 Ooſt. Silborrend⸗ 96.45 95 4 4½ Japaner 1905 1 50 0 Allg. Elektr.⸗Geſ. 265 40 Nhein.Gasmot. 8 Aktien 101 w00 91,80 2 8 Papierrent. 95 4% Italtener— 80 Amilin 4 Brauerei⸗Gebellſchaft 8 152 150 180 1904 912 5151 e 9845 585 40% Ban Anl. 1902 92.60 92 60 91805 382 20 381 20 190 eris 1 Bagdadb 3 3 rown Bovort 37 70 abriken G m⸗ 224— Srd* 45.4018 10k 201014 I. 6675 410 Dener. eedbee e e aen 50 0 alerrecdecf bat, 96 2 1218 101 80 10 30l 1 eRuſſen 05 100,l5 100 10] Part Handels⸗ Gel. 168 75 16% ⁰ůꝗ2ß!! 240 50 242— Südſeevhosphat.⸗G.— 183 1 5o. u. Allg. Anl. 91˙35 91. 04 Uſen von 1880 92.— 92 10 Darmfädte Ban 130% 130.7 Klderl. Farben 510 510 Krit ſche Südſeeplantagenge. 1883ür JJJJV e rſte Oeſterreich. Glangtoffabriten— 7 5 Pfälg..⸗B. Prior. 100 50 495 4 Fürten von 1908 5 50 Deutſche Bant 256 75 0 Lüttgerswerken 1 85 7 1 Fahr Gedre,.⸗Gel., Pirmaſens 22⁵ 173 88 92— 91 60 Tungr a 92 10 nindit 191 95 151 11 Wiesloch 112.— 112— Enzinger, Worms 108 103 6 Seben von 1908 5 101 88[˙„ 15 93 45.30 zesdner Bank 162 50 162.55 Zelnoff ee 200 20 227 20 Srre 1 NVannheim 3 158 8 Sachſen— 80. 0ſVerzinsliche d 260.— 25.20 Kübnle, Kopp u. cee 5 4 Nib. Stadt⸗ 1. 1907 88.—85 Wane 5 Berlin, 17 Nov. Telegr.) 45%4%.⸗G. Neankenhal 5 70 ———ürtiſche 205 redit⸗Aktien Zonvon und Broone 8 Aktien indaſtrielle 71 179 40 480.20 Diskonto Komm 2 8 207 75[ Staatsbahn 159.(elngez. mit ö f⸗ 5 Eleetrie The Ates Otd. 146* Unternehmungen.„e 191.—[Lombarden 22 4 Neckarnumer Fabrraßwerke 10ſsſh ee Pariſer Bö) ĩðͤ%„ F. Maunheim 106.— 106.— Aae üdd. Ab. 131.— 130 0 Patr; Börſe. 5* junce L. 6% Harta en e ee ſeldenfabr. Frkf. 107 70 166 50 r5, 17. Nov. Amangsk eie. Nbeinau, Terrai zde breie red ſhares 585 8 2 alt Zweldrüken 92.10 92 10 W 74 50 74.5 f3. Rente 475 Nbeiniſ 1 2 rain⸗Geſell jchuſt 5 24/ sh 86.— 86 20 93.50 88 50[ Sp nier 99 55 E Debeers as d Aen ble.⸗G., Mannheim 5 118 zfr. eldelsg. 151— 51—Ad. 5. Balimihl⸗ 15.. 153.— Fürt. 80 15 94. Faur ind 4151 RNbein 88 10120 2 e v. Klever 481 80 431˙50 Banqne 216——Goldfteld ee börm. Fendel Maunbeimn. 85— adiſche Auflinfabrif 49—499— aſchinenfor. Hilvert 85 30 85 30 Rio Tinto Randmines 11 5 Stabl ſach nendan A⸗g. Manneim, St0 955 Gries heim 278.70 76 Badenia 210 30 212 20 180 19 5 Sadbeulſc Ime n 1 ö werke Hoͤch! 581 opp 409— 411 Südd ute⸗Indutrte, Mannhei 115⁵ Ber. chem. Fabrit Nü. 38 53.500 Naſ binenf. Gri 3 üddeutſche Kabel, Mannd 119 „Gritznen 258 75 55— eim, Genußf Holzver kohlung 333 Naf.⸗ Armatf. Llein 128 490 10 8 Tondoner Effektenbörſe Bin„.⸗G., Fabriken.s Nane e— 500 e eee 10 London. 17. Nor(Telegr.) A e„„ Südd. Drabtind. 149. 157. 157 5 Gebr. davſer 1 0 2% Conſols 1 5 1055 nfanasturſe der Gifeltenbörſe. Bit ninen Lüdr. sbucht 2 40zfr Akkumnl⸗FJab. Ha zen..302— döhrenkeſſelfabrik 3 Reichs anleige 82— 17] Moddersfontein 11* 5 18 zebeus perſicherungs⸗Geſeilſchaft, Marnd im 555 82 Aer. Beſe, Berlen 155 borm. Düer K o 4 Argentinter 997 82— Premier 2 11. Raſtatt e MN 580— Slektr.⸗Geſ. Allgem. 268— 6025 S hnellpreſſenf. Fetto. 252.50 258.50 1 Faltener 102— 15 Mindmines 8˙% 5 aldhof, Bazngeſellſchaft 9⁰ Jahmevoer 110 10 116 05 Ger.deut ber Gelfabr. 156 20 156.20 4 Japaner 92%/ 185 Alchiſon comp. 107— 1070**— 100 Eletr.⸗Gel. Schudert 156.— 167 S hpuhabr. Herz, Irkf. 115/80 118 80 5 Nerikaner 85 u 36— ganadan 203 203— Ab N 8 1 Ahemiſche Wolff 183.— 12 Spamter 917 9175 111— 111 erſeeiſche Schiffahrts⸗ Aunt 4 Halske 2447 244 30 unonidarreren 20 90 Orio an ank Donde Milwaute 127 55 1 New⸗Hork, 13 N S⸗ elegramme. Humi Veter 351.25 354.8 Zallftoffahr 190 200.— 200.— 72% 72½ 1 com. 33½ 341, Rotterdam.) Der Da e der Holland⸗Ameri a⸗Linie Aliten bentſcher und anslöndiſcher 0 8 26150 261.— 2 Tinto 9 710% Grand TrunkIII pref 43 2 445 ab, 5 9 5 1 5 angekommen. erdam“ am 5. Nob. von Rotterdam auspor 8 35 41, Hork, 15. Büdd. Giſenb.⸗G. 122.80 122.0 anſtalten. 1 15½ 15% Lobisville ord. 240 24¼ werpen.) Der Waee e ahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ Hamburger Packet 43 75 144[Pottharrdabn 8 De Beers 61, 30Puſſoum Kanſas 150% löoe a a e eee 5. November. von Antwerpen Nordveniſcher Aopd 107% 107. ial. Mittelmeerbafn———.— SJanrand 17½% 17¾JOntario Sontyampton, 16, Nov.(Drabtberich Den.⸗Ung. Staatsd 159½ do. Meridi bun.— Geduld 5— 5 Soutdern P. 44% 44¼, bampton.) Der Schnelldam ericht der Wüite Star Line Sdut⸗ 160. onalbahn 130.¾ 130— Paeclfie 122 ½ ab, iſt 9 pfer„Majeſtic“ am 9. N 2 eſt. Südbahn Lomb. 22.— 21 Baltimo 430 Golo fiel 1½% 1Union 122ö iſt heute um.00 Uhr meg. Nov. von New⸗Nork . ee Jagersſonde 5¼ 5ʃ Sleels 55 188½ 184— New⸗Nork, 5. Nov. ue 11 hier angekommen. Pfandb 55 5 9% 8%%½ 86. hampion.) Der Schneud ra tbericht der White Star Line S udbriefe. Brioritäts⸗Obligationen. W„Teutonic“ am 9. Novor. von Soul⸗ %% Frl. H.⸗Ufdd⸗ 99 i 25 Mi omme. „fdb⸗ 99 80 99 801% Nreuß. Pf Wiener toeteilt durch das ——8 8„Pfdbr.05 10— 100 8 Wien, 17. Nov. Voͤͤrfe, u. Bärenklan Nachf 11835 und Reiſebnrenn Gundlach 1010 98 80 99 8, 4% br unk. 1919 100 18 100 25] Kredi orm. 10 Ubr. Hauptbahnbof„Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: 4e Bf. Soph. 4% Pr. Bfdb. 9 Kreditaktien. am ehee up. Pfdb. 100 10 100 105,„unt. 15 99 20 99.20 Länderdank 664— 668 70 Deſt. Kronenrent 1 91.80 91.600%-„ 17 90 40 99 40] Wiener 80 528 70 52.5ʃ Papter e94.— 94 05— 90 7% Ve. Vod.⸗Fy. 90.40 90 40 10„„ 110 ankverein 553 40 5 8 20 55 96.0 96.60 85 Veranutwortlich: 0. tr, Od. Pfb vdc 99 80 99 3. 115 Fr. Widb 12 91.— 91— 749.70 748. Angar old e 1 15 96.60 Dr. Fritz Goldenbaum; 2 5 3— 113774 15 n 8 5 90 70.„Bt. 5 ar 116. 115.70„ Kronenrente 5111.15] far Lokales. Provi und Feuilleton: Julins Witte: unk. 00 99.10 99 10 /½ einb. b 04 5—Wechſe! Pari 117 65 117.680 lipine Moni 81 60 9155 ff„Provinzielles und Gerichtszeitung: Ri 5 8 0 50 e Paris 95.38 95.30 Tend 85 759.20 76l.- und den übrigen 5 uni. 10 10„fd. Kom. Wi r den: Franz Kircher. 5 05 9.10 Obl. unkäündb. 12—-——— Kredi 18 17. Nov. Nachm..50 Uhr. Drud und 8 115 1 und Geſchäctliches: Fritz Joos unl. 18 99% Rh. O. B. öfb. 9 9) 30 99.30 663 50 663 200 Buſ a der Dr. Haas ſchen Buchdrackerei 8 40 99.40%„ 5 5 30 Oe terreich⸗Ungarn 187 15 Buſ btehrad. B. 1015 Direktor: E ei. G. m. b. H. 8 9 5 99.30[ Bau u. Betr..⸗G 8 1867 Oeſterr. Papterrente 86 60 25 60 e 4. 94 90.—„„ 1912 98 6 5„ Silbe 5 8 500 39.80 89.800%„„„ 1917 100.— 99 10 1 630.— 630.— Silberrente 96.60 96 60 ̃ 89.80f0 100 ngar. Kredit 848.— 8„ Goldrente 115.50 115 e0 100 20 iſe: 2 gte. 20 20 80 0 e 117.10 1115 20 100 20 N nderbant ſtronenrente Gom.⸗Obl. 914 90.30 0 529.— 528. 91.60 91.55 7 0 5 1914 90 30 Türt. Loſe Uͤch. Frank 7 v. 87/1 91.— 1 32 5 E. O 90 30 90.30 Alpine 885 %, Pi..“.10———— Fabakaktien 235.30 953 91.— 91.— 3.Obl.——— N n—— A*— 95.31 15 0% Pf..FeG ordweſtbabn„ Amiterd.„ 199 40 199.50 98.00 98 80l% t l ttte..8.—— 778 Holhverkohlung 19.08 19.0 90 10 9 n B.—.— 7175 Staatsoahn 748.70 747.50 Marknoten 117.68 19 El Kkt 0 99.30 99 30l Man N 715 Lembarden 145.70 115.50 znn deu 117.63 117·6 ektrlzitäts-Gesellschaft m. b. H Bant- unb Berſichernugs—A 715,— 715—.500 Zend.: ruhiz. 85 MANNHE ungs-Akti f r 1 50 1360 Srg r 3 10 Berli ieen 4,6—0 8 2 118 50 118 50 Seſt..75183.25 Serlin, 17. Nov.(Tel 8. Pander ⸗Ge. 168 50 168 50 Oeſt. Länderdaak 133.—135 Preiſe in Mart(Telegramm.)(Produften e 5 114 5 Wee 208% 585 pro 85 be 0 Berlin netto Raſſe..) Elektrische Licht- und ant 130.75 180 75 Bfäll. 5 105.— 105.—— e 9 Vuees 33 Welen ver Dez 20h— 20 55 Nais 18, 17. Kraft-Anlagen.——— Ban 142— 42 Deutſche ernd. 122 30 122 10*.— 202.— N— Mat— de L g 8 1 t————,— musstelum muderuer Belettungskürner — 25 8 8—.——.—Rübs 8 4 102 50 0975 Se. 19 20190 25 Raggen vet 2— 5 5 Hauptvertretung der Kop.⸗Gan 214 20 11 50ſ Südd. 5. antvet. 142 80 142.50„Mat 156.25 156. 50 55 40 SRAI rtf. Syp.-Gredltw. 125 75 166 70 1 9135 20 7 Julii Mal 85 20 08.480 MLAMFPE. 129.75 S— 189.———.— f 5—.— 29.75 80 Aeten 11 Hafer per 922 8 ee— 85 0 135 0.— 15⁵ 50 5 27.25 an 50 186. 5 Roggenmehl 21.— 21.— 4 Maunheim, 7. November 1910. neral⸗Anzeiger.(Abendblatt) Stimmen aus dem Publikum. Die Bebauung des Wespingarteus. Wen jahrelang ſein Weg öfters an dieſem Grundſtück vorbei⸗ führte, der wird wohl ſeine helle Freude an dem munteren Treiben der Zöglinge gehabt haben, die bei jeder nur einigermaßen ge⸗ eigneten Witterung in voller Jugendluſt bei allen möglichen Spielen herumtollten oder auch zu ernſter und lehrreicher Garten⸗ beit angehalten wurden, um aus ihnen durch die Bewegung im 7 eien abgehärtete Menſchen zu bilden und gleichzeitig auf ſpie⸗ Art Freude an der Natur und der Arbeit zu wecken. Einen ſchönen Zug bildet es auch, den Verwalter und feine Angehörigen inmitten der frohen Schar zu finden; dies trägt ſehr viel dazu bei den Kindern das Elternhaus zu erſetzen und bildet eine für das ſpätere ernſte Jeben wertvolle glückliche Jugenderinnerung. Wen ſoll es nun nicht herzlich freuen, wenn durch die teilweiſe Be⸗ auung des Gartens einer weiteren Zahl verwaiſter Kinder eine wirkliche Heimat geboten werden kann; mag darüber auch der Garten kleiner werden, das Wohl dieſer doppelt armen Kinder muß uns höher ſtehen und wenn dadurch noch der Armenfond geſchont und für andere Bedürftige verfügbar bleibt, ſo ſind zwei Voxteile exrungen. Ich bin ſeſt überzeugt, daß auch keine Schä⸗ igrenzer eintritt und weder eine Herabſetzung der digung der Mieten noch ein Wegzug der Mieter ſtattfindet. R ** 5 Zuſtand der Straße des ſogen.„Sucz⸗Kanals“. Täglich 4⸗ bis Emal befahre ich per Rad den ſogen. Suez⸗ Kanal und bin jedesmal froh, wenn ich den Weg hinter mir habe. Seit 4 bis 6 Wochen wird alle Augenblicke die Straße ausgebeſſert, d. h. kleine Strecken von—4 am werden aufgeriſſen, mit friſchen Steinen beſchüttet und ſo ungewalzt liegen gelaſſen. Regnet es, ſo ee, Sie 2 21. 8 N iſt dieſe Straße nach 14 Tagen noch ſo mit Schmutz und Kot bedeckt, daß man bis an die Fußknöchel im Schmutz gehen muß. Ferner verkehren dort täglich Backſteinfuhrwerke, die auch regelmäßig in dem dunklen Durchgang einige Backſteine verlieren und die man in dieſer Dunkelheit nicht bemerken kann und dabei Gefahr läuft, Hals und Bein zu brechen. ˖ 1 Vor einigen Tagen paſſierte mir ein ſolcher Fall; ich rannte der Dunkekheit gegen einen Backſtein und kam dadurch— glücklicherweiſe ohne Schaden zu nehmen— zu Fall was wäre gerade ein Fuhrwerk vorbeigefahren, für mich von unabſehberem Unglück hätte ſein können. Man wird ſich er⸗ i daß an dieſer Stelle vor einigen Jahren bereits ein Men⸗ 1 1 minen iſt. Es wäre jetzt endlich an der Zeit, ſteuern. Warum wird dieſe Straße nicht „wo es hier am not ſten wäre? Ich hoffe, daß dieſe! 82 en, um die zuſtändige Vorwaltung zur Ab⸗ hilfe zu veranlaſſen; denn iſt ein Unglüß geſchehen, dann iſt es du ſpät. **** Hofthegterſchmerzen. Bin ſeit einigen Jahren Abonnent der Volksvorſtellungen im Mannheimer Hoftheater und gehöre gerade nicht zu den Anſpruchs⸗ vollen, aber die Stücke, welche die Intendanturx für dieſe Vorſtellungen ausſucht, gerade in letzter Zeit, ſind alte abgedroſchene Sachen, wie das letztemal„Die Verdammten“ und am 15. ds.„Der Raub der Sabinerinnen“; um dies anzuſehen, braucht man nicht in das Hof⸗ theater zu gehen, das bietet jede Wandertruppe am kleinſten Platze. Außerdem ſallen die Volksvorſtellungen faſt immer mit den Akademiekonzerten zuſammen. Unter den Theaterbeſuchern der Volks⸗ norſtellungen ſind eine große Anzahl, die öfters dieſe Konzerte be⸗ ſuchen würden, wenn es nicht durch das Zuſammenkreſſen beider Ver⸗ anſtaltungen unmöglich wäre. Dann wäre es wünſchenswert, das Theater würde etwas früher beginnen, um 7 oder 8 Uhr, damit die Pfälzer noch den 10, Uhr⸗Zug erreichen, denn andernfalls müſſen dieſe bis 12 Uhr in Ludwigshafen warten und gerade die Pfälzer find in großer Anzahl abonniert und machen viele Einkäufe in Manunheim, ſo daß dies ſchon berückſichtigt werden ſollte. Den Mann⸗ heimern wird es nichts ausmachen, wenn ſie etwas früher ins Theater achen müffen. Gbgentzse, Pfalz, Heſſen und Umgebung. Neuſtadt(Haardt), 15. Novbr. Das Gaſthaus „Zum Pfälzer Hof“, der Brauerei Silbernagel in Bell⸗ heim gehörig, ging um den Preis von 78 000 Mark an den Hotelier Otto Seelbach in Prün(Bezirk Trier] über. Hoffent⸗ lich iſt es damit endlich in bleibende Hände gekommen, nachdem es in letzter Zeit mehrmals ſeinen Beſitzer wechſelte. Haßloch, 16. Novbr. Nicht geringes Aufſehen erregt die heuie erfolgte Konkurseröffnung über das Vermögen der Gaſtwirt Adam Hauckſchen Eheleute. Die Gaſtwirtſchaft Hauck war ſeit langen Jahren das erſte Wiriſchaftslokal unſerer Gemeinde und das Abſteig⸗Quartier der Sportsleute beim Rennfeſt. 1. Gerichtszeitung. Strafkammer J. Vorf.: § Mannheim, 16. Nopbr. Landgerichtsdirektor Shmidt. Der 27 Jahre alte Taglöhner Oskar Bauer aus Feuden⸗ heim ſtahl i mletzten Sommer aus Wirtſchaftshausgängen uſw. mehrere Räder. Für einige davon fand er einen Abnehmer in der Perſon des Taglöhners Georg Freund, der ihn vielleicht auch halbwegs angeſtiftet haben mag. Bauer iſt am 30. Sept. ds. Is. wegen anderer Diebſtähle zu drei Jahren Zuchthaus ber⸗ urtieilt worden. Heute gibt es 6 Monate Zuſatz. Freund, der mit großer Zunge aber wenig Verſtand ſeinen guten Glauben behauptete, wurde zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt und der Ehrenrechte auf 5 Jahre entkleidet. Wenn man in Geſellſchaft geht. Eine Geſchichte aus Berlin W. von Dora Duncker. Siu ch dachte— wenn— Salon Roſe hatte das Empirekleid ſo feſt verſprochen—“ 5„ Kerkow fuhr auf. „Du bleibſt wie Du bift!“! „Aber ich bin ja gar nicht!“ „Wie denn, Du biſt nicht? Haſt Du denn nicht Dein Roſa⸗ ſeidenes an?!“ 5 „Den alten Pluder— Gott bewahree! Kerkow beugte ſich ſo tief herab, daß er beinahe in Konflikt mit Langes auf⸗ und abturnender Brennſchere gekommen wäre, und zerrte wütend an dem roſa Stoff, der zwiſchen dem Spitzen⸗ mantel hervorſchimmerte. 5 Idch bin doch nicht blind— dies hier iſt doch—“ „Mein Jupon!“ „Zum Kuckuck!“ „Ich bitte, Herr Amtsrichter, ich kann nicht arbeiten!“ tempo waren die drei Ausrufe von drei Paar Lippen zu⸗ gleich gekommen.& tempo ſchlug draußen die Klingel an. Anna ſtürzte zur Tür. „Das Empire, gnädige Frau!“ . Kerkow griff nach der Türklinkee. Haus. Muoch Du, was Du willſt.“ Hinter achend ins Schlonß. halb 5 Hoch erboben wie eine Siegesfahne ſchwang ſie rückehrend aues, flatterndes Etwas über dem Kopf. Die Uhr Das Dienſtmädchen Amalie Dolch aus Mundenheim be⸗ ſchenkte ihren Schatz mit Kragen, die ſie dem Wäſcheſchrank ihres Dienfthervn entnahm. Als man bei dem Geliebten des Mädchens wegen einer anderen Sache Hausſuchung hielt, fand man 28 Stück Kragen und andere Gegenſtände aus dem Beſitz ihres Dienſtherrn. Die Vorbeſtrafte wird zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Sportliche RNundſchau. Luftſchiffahrt. * Der Karlsruher Badiſche Luftſchiffahrtverein nahm in ſeiner letzten Generalverſammlung die Neuwabl des Vorſtandes vor. 1. Vorſitzender wurde Proſeſſor Schütte, der dem⸗ nächſtige Dozent für Luftſchiffahrt an der Karlsruher Techniſchen Hochſchule, 2. Vorſitzender Prof. Paulcke, Schatzmeiſter Dr. Er⸗ hart, deſſen Stellvertreter Oberleutnant v. Erneſt(Dragoner⸗ regiment Nr. 20). Schriftführer Rechtsanwalt Dr. Kratzer, deſſen Stellvertreter Moninger. Obmann des Fahrtenausſchuſſes Major Zwenger(Artillerieregiment Nr. 14), deſſen Skellvertreter Fabrikant Paul Ruh, Kaſſenwart des Fahrten⸗Ausſchuſſes von Chruſtſchoff, deſſen Stellve Dr. von Voß. wurde treter Dr. ſodann der Anſchluß des Vereins an den allgemeinen Deutſchen Luftſchifferverband, Sitz Berlin, und an den neu gegründeten Südweſtdeutſchen Kartellverband der Luftſchiffahrtbereine(be⸗ ſtehend aus den Vereinen in Konſtanz. Freiburg Straßbuürg, Mannheim, Wiesbaden, Darmſtadt und Frankfurt a..) beſchloſſen. Die nächſten Punkte betrafen die Anſchaffung von obligatoriſchen Balloninſtrumenten ſowie die Finanzierung der Beſchaffung eines eigenen Ballons. Major Zwenger wies darauf hin, daß die Anſchaffungen mit großen Koſten verknüpft i Ehrenpflicht der Mitglieder ſein müßte, in den Be⸗ kanntenkreiſen immer neue Mitglieder zu werben, damit durch die Mitgliedsbeiträge wenigſtens ein Teil der Koſten gedeckt würde. Was die Finanzierung der Beſchaffung eines eigenen Ballons betrifft, einigte man ſich dahin, die nötige Summe von 10 000 M. durch Ausgabe von Anteilſcheinen zu beſchaffen. ——— Auszug aus dem Skandegamts⸗Regiſler für die Skadt Maunheim. Oktober. Geborene: 30. Muſiker Karl Leop. Annweiler e. T. Roſa Berta Paulo. November. 5. Heizer Iſidor Uhlein e. T. Maria Thereſia. „Magazinarb. Waldemar Konr. Stein e. T. Sofie Eliſab. Bankbeamt. Karl Munz e. T. Helma Kath. Chriſtine. Clektromonteur Joh. Weglehner e. S. Erwin Hans. Rohrleger Chriſtian Johaun e. T. Frida. Schuhmacher Herm. Schmitt e. S. Willi. Tagl. Karl Keith e. T. Maria Marg. Bäckermſtr. Johann Schönig e. S. Artur. Tagl. Karl Luley e. T. Marte. Juſtallateur Anton Walter e. T. Maria Magdaleug. Amtmann Dr. Karl Sauter e. T. Gerda Emma Aliee. Schutzm. Auguſtin Schoch e. S. Joſef Eugen. Kfm. Moritz Lauber e. S. Joſef Oskar. Lackierer Karl Zapf e. T. Anna Maria. Kfm. Heiur. Langenbein e. S. Heinrich Kurt. berufsl. Emil Mich. Knieriem e. T. Gertr. Kath. Kutſch. Joh. Wollmershäuſer e. S. Hans Friedrich. Kfm. Mich. Wipfler e. T. Annemarte Luiſe. Oberkellner Jean Gundel e. S. Haus Karl. .Maurer Aug. Löſch e. T. Emilie. Kem. Rud. Ludw. Kaufmann e. S. Kurt Max Jvoſef. Hafenarb. Leonh. Nicklas e. S. Johannes. Schmied Gg. Foshag e. S. Georg. Hafenarb. Karl Oeſtreicher e. T. Juliaua Vexonika. .Heitzer Jak. Probſt e, T Anna Hilda.„5 .Wagner Friedr. Karl Bräuninger e. S. Wilhelm Friedrich. Rang. Joh. Bachmann e. S. Rudolf. Briefträger Aug. Sommer e. T. Erna. Maſchinenformer Phil. Gündexoth e. S. Ludwig. Bierbrauer Karl Lepp e. T. Anna. Schloſſer Sigmund Gelb e. S. Kurt. . Pfäſterer Andreas Ziemer e. T. Maria Magdalena. Kfm. Heinr. Reitz e. T. Katharina. Parkettbodenleger Herm. Zettler e. S. Rudolf Hermann Karl, Schutzm. Herm. Blauck e. T. Hilda Luiſe. Fuhrm. Hubert Hildmann e. T. Auna Maria. Nachtwächter Jakob Braun e. T. Sofie. Poſtſekretär Ad. Heiß e. S. Fritz Hellmut Otto. Bahnarb. Friebr. Stein e. S. Friedrich. Schloſſer Joh. Trabold e. T. Erna Helena. Steinh. Heinr. Mück e. S. Friedrich. Maſchmſtr. Nik. Sihr e. S. Hermann. 8. Kutſcher Heinr. Müller e. T. Emma. 1. Oelhändler Friedr. Elleſer e. S. Ernſt. 6. Bäcker Heinr. Joos e. T. Ilſe. Auszug aus dem Slandesamts-Begiſter für den Sladtteil AtKarau. Nov. Verkündete: 3. Emailbrenner Gottlieb Chriſt. Kaifer und Aung Maria Schneider. 3. Betriebsleiter Friedrich Konrad Schneidexr und Johanne Frei. 3. Fabrikarbeiter Andreas Baumann und Marg. Kath. Garrecht. 4. Schreiner Heinrich Chriſtian Quartz und Maria Keck. 12. Gipſer Phil. Jak. Baum und Emma Ortzh. 12. Gummiapbeiter Wenzeslaus Werbik und Maria Mager. Nov. Getraute: 5. Eiſendreher Georg Michael Groh mit Katharing Handſchumacher. . Schmied Exnſt Wickersheim mit Kath, Roſing Mündel. 0 —2 * DD D D DDDDNDDDnSer RRRNNDDDNDD 90 Liſa fing an zu weinen. „Lange. um Gottes willen, ſputen Sie ſich.“ „Schon fertig, gnädige Frau. Bitte!“ Er reichte ihr den Handſpiegel, damit ſie die Friſur am Hin⸗ terkopf betrachten konnte. Dann raffte er ſein Brennzeug zuſam⸗ men und war mit zwei Sprüngen draußen. Die Unſchuld leuchtete ihm die Treppe hinunter. Frau Liſa konnte vor Tränen nichts ſehen, nicht einmal das neue Crepe de Chine mit den Silberborten, um das ſie ſo heiß gekämpft hatte. „Was machen Sie denn, Anna?“ „Gnädige Frau haben vergeſſen— roſa Strümpfe zu dem blauen Kleid! Ich habe die ſchwarzſeidenen ſchon bei der Hand ſo— und der Jupon muß auch herunter—“ Anna ſchrie nach der Unſchuld, die eben von unten herauf⸗ gepuſtet kam. „Helfen Sie flink! Sie zogen das Kleid zu zweſen über. „Mein Gott, Ihr erdrückt mich ja.“ Anna ließ kraftlos die Arme ſinlen. Die Unſchuld machte einen letzten Verſuch. „Nee, jnäd'ge Frau, und wenn der Portjeh und der Wacht⸗ meiſter vons Revier mitdrücken täten, dem Kleide jeht nich zu““ Frau Liſa ſank zuſammen. Sie war zu Ende mit ihrer Krafl.— Der Amtsrichter betie die Unſchuld abgeklingelt. „Decken Sie, wir bleiben zu Hauſe Die Kaminuhr ſchlug elf. Von Liſa keine Spur⸗ „ aus, auf den ſie ſich beide ehrlich gefreut hatten. 8 11. Kornelius Adrianus, S. v. Er hafte ſich ein Glas Rotwein eingeſchenkt und ſtarrte! trübe hinein. So ſah der Geſellſchaftsabend bei lieben Freunden eeee Taglöhner Peter Siegel e. S. Joſef. 80. d. Fabrikarbeiter Friedr. Weidner e. T. Irma Barbara. 27. d. Fabrikarbeiter Ga. Peter Benner e. T. Suſanna Tydig. 30. d. Fabrikarbeiter Guſtav Jungbauer e. T. Berta. 25. d. Eiſendreher Georg Sperber e. T. Roſa. 31. d. Heizer Leop. Pöltl e. S. Wilhelm. 80. d. Fabrikmeiſter Johann Schmitt e. S. Albert. 30. d. Werkmeiſter Chriſtian Knödler e. S. Ehriſtian Albert. — 5 380. d. Schutzmann Peter Engelhard e. T. Emma Regina. d. Bürſtenmacher Michael Schuhmacher e. S. Albis. d. Gummiarbeiter Franz Hackl e. S. Heribert. 5. d. Fräſer Johannes Rückert e. S. Kurt. d. Fabrikarbeiter Wenzl Landgraf e. S. Okto Wenzel. d. Fabrikarbeiter Johann Scherer e. S. Max Otto. 4J. 5. Eiſendreher Joh. Jakob Keitel e. T. Gertrude Ling. d. Fabrikarbeiter Ehriſt. Adolf Sichting e. T. Luiſe Margareta. 6 4 9. 4. d. Fabrikarbeiter Otto Peter Stauß e. S. Karl. 4. d. Gummifarbeiter Heinrich Friedr. Pfläſterer e. S. Heinr. Fried 4. 5. Former Ferd. Sprenger e. T. Gertrude Eliſe. 9. 8. Muſiker Chriſt. Hugo Michel e. S. Herm. Kurt. 9. d. Bäcker Auguſt Sauer e. T. Irma Olga. 11. d. Landwirt Joh. Jak. Simon e. T. Barb. Roſa Erna. Okt. Geſtorbene: 29. Berta geb. Mutter, 35 J. 2 T. Eheſr. d. Sattl. Mich Siebert. 31. Amalia Marg., 1 J. 9 M. 14., Td Milchhdl. Pet. Friedr. Koch Nov, 4. Hermann, 4 M. 20., S. ö. Erdarbeiters Johann Bauer. 4. Barbara geb. Orth, 60 J. 9 M. 4., Ehefr. d. Tagl. Phil. Zepy 9. Herm. Wilhelm, 5 M. 11., S. d. Betriebsaſſiſt. Zudw. Bienſtock 11. Alfred, 1 M. 9., S. d. Packers Georg Muley. 11. Barb. geb. Göttge, 75 J. 3., Ehefr. d. Geſchäftsagent. Irz. Kurz 11. Thereſia geb. Rösberger, 74 J. 8., Wwe. v. Oberleutn. von Brozowsky. 9 Auezug aus dem Skandesamls-Begiſter für die Stadt Ludwigshafen 11 5 Noy. VBerkündete: 9. Karl Hch. Graner, Fabrikarbeiter und Lniſe Johanna Schreiner, 9. Joſef Hempfling, Seketrariatsaſſiſt. und Emma Hemmerling. 11. Joſef Wagner, Müller und Anna Huber. 11. Frz. Joſ. Harz, Fabrikarb. und Kaäth. Galb. 11. Joſef Auhuber, Bierbrauer und Kath. Machemer. 12. Ludw. Humm, Schloſſer und Dorotheg Marie Hautz. 12. Peter Merkel, Fabrikarb. und Barb. Roſine Barth. 12. Jakob Hoos, Müller und Marie Pauline Haußmann. 5 12. Max Konrad Paul Rothſack, Kapellmeiſter und Emma Schwarz. 12. Wilh. Breixner, Tüncher und Juliane Conrad. 13. Stto Lang, Schloſſer und Kath. Schwaninger. 14. Mich. Scharffenberger, Laborationsgeh. u. Frauziska Bodhatf 14. Philipp Stäudel, Hafenoberaufſeher und Petronella Sommer,. 14. Max Wolff, Kaufmann und Irma Johanna Stein. 15. Joh. Hch. Kiſſel, Maurer und Eliſab. Schönfelder. 15. Wilh. Baiſch, Tapezierer und Reging Roidl. Nov. Getraute: 8. Philipp Abel, Shiffer und Anna Hof. 9 8. Friedr. Zapp, Rechtspraktikant und Eliſb. Schultz. 12. Hans Gg. Menzel, Handlungsgehilſe und Friederite Wockler. 12. Heinrich Weber, Maurer und Stephanie Mitzel. 12. Johannes Vogel, Techniker und Marie Scheuxer. 5 19. Johann Wilh. van Looſen, Mühlenarb. und Kath. Conrad. 12. Andr. Ritter, Fabrikarb. und Eliſab Mayer. 5 12. Hch. Ferentz, Hafenarb. und Softe Mantel. 12. Gg. Ütech, Fabrikarb. und Pauline Brückner. 12. Alexander Oeffler, Hafenarbeiter und Marie Kraus geb. Jakvb 2. Joſef Uehlein, Fabrikarb. und Barb. Pflanz. 125 12. Leonhard Hyecker, Maurer und Anna Bitſch. 5 12. Johann Wilh. Farny, Fabrikarb. und Marg. Maver geb. Vis 12. Dr. Alyos Geißler, k. Gymnaſiallehrer und Marg. Mohr. 12. Franz Werner, Kernmacher und Barb. Day. 5 Noy. Geburten: 8. Ludwig Hubert Adolf, S. v. Julius Meiſter, Eiſendreher. Helmut Hch. Jakob, S. v. Emil Feldmaun, Kaufmann. Karola Gertrud, T. v. Reinhold Janſon, Lokomptivführer. Auguſt Gg., S. v. Auguſt Metzger, Bäckermeiſter. Eliſabeth, T. v. Joh. Gg. Scheurich, Bahnarbeiter. 5 8. Georg Auguſt, S. v. Gg Benedikt Brandmeier, Schloſſer. ., Helene Wilhelmine, T. v. Johs. Schowalter, pen 7. Noſa Friederike, 95 28 5 Trautwe 11. Katharine, T. v. Joſef Lutz, Kernmacher. 9. Johanna Aloyſie, T. v. Andreas Göbbels, Fab.⸗Wächter. 9. Franz Joſef, S. v. Jakob Cavalar,.⸗A. 8. Ernſt, S. v. Auguſt Nutz,.⸗A. Adrianus Petrus Berſchuren, 11. Katharine Eliſabeth, T. v. Leonhard Hofmann, Tagner. 11. Willy, S. v. Wilhelm Koob,.⸗A. 5 18. Heinrich, S. v. Karl Nily, Schloſſer. 12. Joſef, S. v. Friedrich Scheib, Tagner, 11. Katharina, T. v. Auton Vogt,.⸗A. 10. Anna Marie, T. v. Johs. Jörg,.⸗A. 14. Emma, T. v. Oswald Fuller, Schloſſer. 3. Kätha, T. v. Johann Schmitt, Kaufmaun. BViktor, S. v. Bartholomäus Janz, Eiſengießer. 13. Karl, S. v. Karl Loth, k. Sekretariatsaſſiſtent Erna, T. v. Jakob Richard Wambsganß, Eiſengießer 9. Mathilde, T. v. Bernardin Franz Kaver Dörig, Metzaer. 13. Karl Friedrich, S. v. Karl Jennewein, Werkmeiſter. 10. Erna, T. v. Rudolf Emil Iſenſee, Maſchinenſchloſſer. Geſtorbene. 9. Adelheid Heppuer, geb. Trauth, Wwe. v. Lor. Melchior Heyp penſ. Bahnbeamter, 69 J. 10. Barb. Wilhelm geb. Bolz, Ehefrau v. Jakob Wilhelm,.⸗A., k 9. Joſef Sagmeiſter Privatmann, 68 J. 0. Elifabeth, T. v. Joſef Frz. Herrgott, Schloſſer, 9 M. 11. Hieronymus Stenger, Straßenbahnarbeiter, 41 J. 12. Wilhelm, S. v. Hch. König, Schloſſer, 2 M. 13. Chriſtine Rapp, geb. Blattner, 78 J.* 14. Marie Muntz geb. Durſt, Ehefran von Fabrikheizer N Muntz, 46 J. 5 3. Katharine, T. v. Friedrich Steiner,.⸗A., 1 J. 12. Gg. Reichert, Bäcker, 80 J. 5 8 14. Martin Müller,.⸗A., 48 J. 15. Ernſt Karl, S. v. Wilhelm Joeſt,.⸗ Da legten ſich von hinten zwei Arme ſchmeichelnd w Hals und eine ſanfte Stimme fragte:„Biſt Du mir Heinz?“ ̃ Er drehte ſich zu der Inkulpatin um. Rothraunes, zi Gelock, das keinem Kaſten entnommen wax, ſauftgerö ganz klein wenig tränenfeuchte Wangen, ein weißer Nacken ein halbgeſchloſſenes Kleid aus weicher, fließender Seid Amksrichter Heinrich von Kerkow war auch nur ein M küßte ſeine Frau. „Willſt Du noch zu Hellwigs?“ flüſterte ſie in ſ „ſo zieh' ich meinen alten roſa Lappen an.“ Aber er wollte nicht mehr zu Hellwigs— ganz und — um keinen Preis. Er fand es plötzlich furchtbar abge wenn man eine ſo reizende Frau hatte, ſie nicht für halten— ganz allein für ſich. „Da er aber ein Kavalier war und ein geſchmackvoll dazu, erſchien es ihm höchſt ſtillos, daß eine Dame— wi nur in unvollkommen geſchloſſener— grande koilette und im Frack und weißer Binde unter vier Augen ſimple trinken ſollten. So nahm der galante Ehemann das Licht, das die Unſcht im Flur hatte ſtehen laſſen, ſtieg in den Keller hinunter eine Flaſche Irrgy herauf. 5 7 Beim zweiten Glaſe fragte Liſa neckend: „Wie wär's, wenn wir noch zu Hellwigs führen Er aber tat das Klügſte, was er kun konnte und den borwitzigen kleinen Mund mit einem Kuß. 4 t i9 — 87 8 Maunheim, den 1 ne 9 aſſe oder addirende Kaſſe orientieren Sie ſich im einenen Intereſſe ungen und Preisermäßigung der neueſten evor Sie eine Pultk Fanfer ka 5 5 fh⁰n⁰-Registrierkassen. 41071 92 reter: Johaunnes Krayer Hanſahaus. 91. 708 kosengarten Nibelungensaal. Suuntag. den 2d. Movember 181d, abends 8 Uür GrOSSs KOnzerf Mitwirkende: Orgel: Herr Dr. H. W. Egel, hier, Gesang: Frl. Marie van der Vijver aus Haag, Cello: Herr Hofmusikus Fritz Phllipp. hler, Harfe: Herr Hofmusikus Johannes Stegmann ferner die gesamte Nanelle des I. Bad. Uenauler-Kenments Halser Wühelm J. No. 110 Leitung: Obermusikmeister Max Vollmer. PFHORgHDAHNH.: I. „Liscona in-moll(1653—1706) Orgel: Herr Dr. H. W. Egel „Ouverture z. bgmont 5 Konzert-moll, 2 Sätze für Violoncello mit Orchesterbegleitung Goltermann Violoncello:Herr Hofmusikus Philipp 4. Chor der Friedeusboten — Pachelbel Beethoven S E Naan 5. Zwel Lieder: ) Verborgenbeit Wolf b) Gaube— Hoffe— Liebe Schubert Frl. Marie van der Vijver nse Hallen II. 7. Vorspiel zur Op.: Die Lorelei Bruch 8, Solostücke für Violoncello und Harfe: Mannheim 25 Wrodenjoppen Lodenjoppen für Knaben Mk. 4. d. 12 General⸗nzeiger. Abendblett.] Loben gngen iokeopgen Joppe Pelzfutter Engeſhorn 1- u. Lreihig, in grauen u. grünen Farben, warm gefüttert Mk. in apart. Fag., Jagd, Sport ote. mit Peluche- u. Shestal-Abteilung fun Muucſimer Lodenarlibel. 5 bis 24.— 5 10.—bi⸗ 30.— 24.—u, 58.— Mk. & Sturm 8499 Ohron. Leiden Falmin zum Kochen Palmona als 77 Wie dieſe aime das auf der Exde wandelnde Tierreich ũüberragt, ſo ũber⸗ ragen die Pflanzenfette Palmin und Palmona(Pflanzen· HButter-Margarine) die tieriſchen Fette durch ihre Reinheit und Güte. Das beweiſt am beſten der Umftand, das HPalmin und Palmona tieriſche Fette in der feinen und bürgerlichen Küche immer mehr verdrängen. 4. November 1910, „ 0 ene Braten und Backen. Brotaufſtrich. is freig dehulgemeinde —AHuerdchutypne a) Nocturno, Op. 9, No b) Largo Violoncello: Herr Hofmusſk. Philipp 2 „ Ohopin Händel Massage, med. Bäder eto. unter behandelt mittels Licht, Elektrizität, Oeffentlicher Vortrag des Herrn Dr. G. Wyncken aus München am Freitag, 18. d. Mts., abends ½9 Uhr, in der Aula der Friedrichsſchule.— Anſchließend Diskuſſion,. Jebermann ſei herzlich eingeladen. Harfe: Herr Hotmusik. Stegmann 9. Zweiter Satz aus der Symphonie-moll (unvollendete „ Solostileke tür Violoncello und Harfe: VVVVVVVVV , Violonesllo: Herr Hofmusik. Philipy Harfe: Herr Hofmusikus Stegmann . Meditation tür Violoncello, Harfe, Orgel re SOrgelt Herr Dr. H. W. Egel, Harle: Herr Hoſtmusikus Steg-⸗ wmann; Wialomeello: Herr Hof, musikus Philipp; Orehester: Die Grenalierkapelle. Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrleb statt. Masseneröllnung abends ½8 Uhr. Eintetispreise: Tageskarten 50 Pig., Dutzendkarten 5 Hark. Kartenverkauf in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkauisstellen, im Verkehrsbureau(Rathaus N), in der Zeitungshalle am Wasserturm, eim(ortier im Rosengarten und an der Abendkasse in Ludwigshaten beim Verkebrsverein, Ludwiesplatz 7 und Jak. Batteiger, igarrengescbäft, Ludwigsstr. 6, in ellelberg bei L. Knob- Schubert Schubert Sitt Bach-Gounod lauch Wwe., Hoflieferant, Sop hienstrasse 15. Ausser den Eintrit skarten sind von jeder Person übei 14 Jab N. Alles in bester Qualität Helnrich Urbach. D 7 2! Zwangs⸗Vergeigerang. Freitag, 18. Nov. 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheinau auf dem Marktplatze gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel verſchied. Art. Maunheim, 16. Nov. 1910. Ningel, 55308 Gerichtsvollzieher. 5 7 Iwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 13. Novemb. 1910, vormittags 10 uhr werde ich in Nedarau im Piand⸗ lokal Rarbaus r. 10 gegen Bor⸗ zahlung im Vollureckungswege ffentlich verſeigern: 558.0 1 odawaſſerappafat u. Sounig Neckatau. 17. Nopember 1910, Groß, Ger ſchtsnollzjeber. Zuangs⸗Verſtrigerung. Freitag, 18. Nov. 1910, nachmiftags 2 Uhr wes de ich im Pfandlok l 4, 5 gegen bare ZJahlung m Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 55816 Möbel verſchied. Art und Sonſtiges. Mannbeim, Wniovemb. 1910 J. B: Armbruſter, Gerichtsvollz. ——5——— Qrosse Au leinen Celenk-Puppen, in allen Grüssen, Lelue bedergesteſle. Punnenköpfe in eder Hrt kein gckleldete Puppen u. s. W.„ Puppen-Reparaturen. 55 Spezialität: Pupgenperucken von echten Haaren. „ zu billigsten Preisen. 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