AFiSnue eteieneer ieneeeene ieener inrree PP 2 5 8 (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer s Pfg. der Stadt Mannheim und Amgebung. zadiſche Neueſte Nachric Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Aunzeiges Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſerate: Anab hängige Tageszeitung. nahmev. Druckarbeiten 341 Die Golonel⸗Zeile. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktton 877 Auswärtige Inſerate. 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Xarlsruhe. penn 155 Verlags⸗ a Die 9 5 dlung BRetane zeile Maek Schluß der JInſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nr. 337. Freitag, 18. November 1910. Abendblatt.) weltlichen Faktoren es ſich erſparen können, Dinge zu be⸗ General Keim gab ſeine Anſicht über die Konſequenzen 7 75 2 22 2 Die Nomreiſe des Nunzius Frühwirth und des Kardinals Fiſcher. Nach verhältnismäßig kurzem Aufenthalt in Rom iſt der Münchener Vertreter des Heiligen Stuhls, Dr. Franz Andreas Frühwirth, auf ſeinen Poſten zurückgekehrt. Wie nach der„Köln. Zig.“ in kirchlichen Kreiſen verlautet, iſt das Ergebnis ſeiner Romfahrt befriedigend zu nennen. Der Nunzius, der ſich des unbeſtrittenen Vertrauens des Papſtes erfreut, hat verſchiedenen Wünſchen des Epiſkopats, die ſich auf die Durchführung der neuen päpſtlichen Dekrete beziehen, ſympathiſches Gehör verſchaffen können. Die klerikale Preſſe hatte allerdings geglaubt, eine bedingungsloſe Zufriedenheit mit den jüngſten Erlaſſen beim Epiſkopat vorausſetzen zu konferenz den Nunzius erſucht habe, ſich zum Dolmetſch ihrer Bedercken zu gewiſſen Punkten der getroffenen Beſtimmungen 3u machen. Nach ihrer Annahme wäre das einzige Ergebnis der Freiſinger Beratungen eine Ergebenheitsadreſſe an den Papſt geweſen. Die recht eingehenden Kritiken jedoch, die die letzten Dekrete in maßgebenden kirchlichen Kreiſen fort und fort erfahren, laſſen es als einigermaßen zweifelhaft er⸗ ſcheinen, daß die Biſchöfe lediglich Ja und Amen geſagt hätten. Daß der Epiſkopat ſeine Bedenken in ehrerbietigſter Form geltend gemacht hat, iſt ſelbſtverſtändlich, aber über die Stim⸗ mung, die das Dekret über die Kinderkommunion, über den Antimoderniſteneid und die adminiſtrative Abſetzung der Pfarrer in den Reihen des Klerus hervorgerufen hat, konnte e ſich bet allem guten Willen, dem Papſte Unannehmlichkeiten 3uu erſparen, nicht hinwegſetzen. Die Vorbereitung der Jugend i eine vom deutſchen Seelſorger⸗ guf die erſte Kommunion iſt klerus mit liebevoller Sorge geüßte Berufstätigkeit, einer der Teile des prieſterlichen Wirkens, die am höchſten bewerbet und anm eingehendſten gepflegt wird. Wohl kein deutſcher katholiſcher Pfarrer oder Religionslehrer, der ſeinen Beruf mit Ernſt ausübt, würde für die ihm anvertraute Jugend die feierliche Bogehung der erſten Kommunion in jener auf verſtändnisvoller Erfaſſung der religiöſen Handlung be⸗ ruhenden Weiſe miſſen wollen, die ſeit Generationen ſich in deutſchen Landen eingebürgert hat. Ergraute, in ihrer kirch⸗ lichen Geſinnung unantaftbare Seelſorger gerade ſind es, die das Dekret am tiefſten beklagen, das den Unterricht für die erſte Kommunion auf ein Geringmaß beſchränkt und den Empfang in das Alter des Unverſtandes verlegt ſehen wiſſen will. Es blieb der klerikalen Preſſe vorbehalten, ſich den von würdigen und erprobten Geiſtlichen geäußerten Bedenken hartnäckig zu verſchließen, und in der blinden Furcht, man könne ihr mangelnde Ehrerbietung gegenüber dem Sl. Stuhle vorwerfen, das Kommuniondekret unbeſehen hinzunehmen. Wie über das Kommuniondekret, ſo hat der Epifkopat auch über den Antimoderniſteneid in Rom ſeine Auf⸗ faſſung klargelegt. Für die an dieſer Frage beteiligten deut⸗ ſchen Bundesregierungen beſtand angeſichts der geteilten Auf⸗ nahme, die ſicherm Verlauten nach dieſer Eid in den Reihen der deutſchen Biſchöfe gefunden hat, kaum eine Veranlaſſung, auch ihrerſeits Schritte in Rom zu unternehmen. Die neueſten Dekrete der Kurie haben ja das eine gemeinſam, daß ſie gerade im Klerus die ſtärkſten Bedenken erregen, ſo daß die rühren, die ſie erſt in zweiter Linie angehen. Der Anti⸗ moderniſteneid iſt in den Reihen des einfachen Klerus un⸗ beliebt, weil er zu kompliziert und weittragend iſt, als daß der Mann der Praxis an ihm Gefallen finden könnte. Die katholiſche akademiſche Lehrerſchaft hingegen, die ſeine theore⸗ tiſche Tragweite zu würdigen weiß, iſt ſich zu ſehr der Unhaltbarkeit der Stellung bewußt, in die ſie gegenüber den Angehörigen anderer Fakultäten ſich bringt, wenn ſie derart amtlich ſich den Weg ihrer wiſſenſchaftlichen Forſchung vor⸗ ſchreiben läßt. Dem Antimoderniſteneid erwächſt ſomit die⸗ ſelbe Art paſſiver Reſiſtenz, auf die das Kommuniondekret ſtoßen müßte, wenn ſeine Durchführung weiter beabſichtigt ſein ſollte. Wenn in dieſer Hinſicht die nicht zu bezweifeln⸗ den Wünſche und Anregungen der Biſchöfe in Rom, wie in kirchlichen Kreiſen verlautet, ein geneigtes Ohr haben finden können, ſo dürfte das Verdienſt hieran nicht zuletzt der ver⸗ ſtändnisvollen Einſicht zuzurechnen ſein, mit der Mſgr. Früh⸗ wirth ſie an maßgebender Stelle vertreten hat. Ginge es freilich nach der klerikalen Preſſe, ſo wäre gar nichts ge⸗ ſchehen. Ihr ſteht die kritikloſe Einmütigkeit offenbar am höchſten. ** Die Gegenſätze im deutſchen Epiſkopat ſind von der Zentrumspreſſe mit beneidenswerter Unbefangenheit als Er⸗ findungen bösartiger Zeitungsſchreiber hingeſtellt worden. Da darf es ſchon ein wenig unterſtrichen werden, wenn kein geringerer als Kardinal Fiſcher noch in dieſem Augen⸗ blick als Zeuge darüber auftritt, daß dieſe Gegenſätze be⸗ ſtanden haben. Der römiſche Mitarbeiter der„Tägl. Rund⸗ ſchau“ meldet: Kardinal Fiſcher gewährte dem Korreſpondenten des klerikalen„Momenko“ eine Unterredung, in der er zugab, daß im deutſchen Epiſkopat Meinungsverſchiedenheiten beſtanden häkten, die aber von der Preſſe ſehr übertrieben wor⸗ den ſeien. Der Papſt ſei durch ſeine(Fiſchers) Ausfüh⸗ rungen über die chriſtlichen Gewerkſchaften voll⸗ kommen überzeugt. Der Epiſkopat ſei jetzt ein Herz und eine Seeke, und die Gefahr von Mißverſtändniſſen und Kriſen ſei daher ausgeſchloſſen. Ueber das Zentrum ſagkte der Kardinal, daß alle ſeine Abgeordneten bei den nächſten Wahlen ficher triumphieren würden: Das Zentrum ſei in Deutſchland ſehr beliebt und geachtet; ſogar der Kaiſer wiſſe, daß er ohne Unterſtützung des Zentrums nicht regieren könne. Das Zentrum ſei eine ſehr mächtige Partei, worüber Fürſt Bülow etwas erzählen könnte⸗ Dieſe Proklamation der Abhängigkeit des Kaiſers vom Zentrum ſowie die ſarkaſtiſche Aeußerung über den Sturz Bülows durch das Zentrum, getan in Rom gegenüber einem Ausländer, bedeuten eine unverzeihliche Taktloſigkeit. Deutſchlands große Zwecke, dargeſtellt von Genernl Keim. (Von unſerm Pariſer Korreſpondenten.) .K. Paris, 17. Nov. Unter dieſem Titel veröffentlicht heüte der„Matin“ die Unterredung ſeines Berliner Korreſpondenten mit General Keim, dem ehemaligen Vorſtand des Deutſchen Flottenvereins. der Potsdamer Entrevue, über die erweiterten Rüſtungen der deutſchen Armee, über die ſozialiſtiſche Gefahr in Deutſch⸗ land u. a. m. bekannt. 1. Nach General Keim hat die Potsdamer Entrevue deutſcherſeits lediglich den Zweck verfolgt, eine Annäherung Rußlands und Oeſterreichs im Intereſſe des europäiſchen Friedens, und insbeſondere behufs Verſtändigung in der Balkanpolitik beider Länder, herbeizuführen, ſo wie ſich ſchon früher in der gleichen Abſicht die deutſche Diplomatie bemüht hat, Oeſterreich und Italien zuſammenzuführen. 2. Die Vermehrung der deutſchen Rüſtungen ſtehe richtigem Verhältnis zur Größe und zur Bevölkerur Deutſchlands. Ehedem ſei Frankreichs Armee, kro niedrigen Vevölkerungsziffer Deutſchland überlegen gewef die gegenwärtige Ausgleichung ſei ein logiſcher Akt. De land ſei übrigens nur dem Beiſpiel Frankreichs gefolgt es ſeine Mitrailleuſen⸗Sektionen komplettierte und mit de Schaffung des ſyſtematiſierten Aeroplandienſtes trete es gle falls nur in Frankreichs Fußſtapfen. Nach Geueral K wären die lenkbaren Luftſchiffe durch Aeroplane zu erſetzer Erſtere ſeien zu ſchwer und überdies dem Geſchützfener ausgeſetzt als die Flieger. 3. General Keim ſpricht ſich, im Intereſſe der S des eigenen Landes, gegen die Entſendung von Mi! Inſtruktoren ins Ausland aus. Hingegen findet er Deutſch kands neuinaugurierte Finanzpolitik(ſiehe Türkei) durche angebracht. 8 4. Die ſozialiſtiſche Gefahr in Deutſchland ſei woßl recht bedenklich, doch werde man ſicherlich nicht, um ſie zu; 5 kämpfen, zu den Waffen greifen. Es gibt noch ander 2 um der Bewegung Einhalt zu tun. 5. Ueber ſeine Anſicht befragt bezüglich des „Matin“ erſchienenen Artikels des Admira welcher den obligatoriſchen Militärdienſt in Eng poniert, meinte General Keim: England habe angef inneren Witren vorläufig an anderes zu denken, als an obligatoriſchen Waffendienſt, der übrigens nur den hätte, Frankreich in einem Kriege zu unterſtützen, keineswegs auf perſiſchem Boden ſtattfände. Es ſteht zu erwarten, daß die franzöſiſche Preſſ Aeußerungen eines deutſchen Generals aufgreifen un allen Nüancen kommentieren wird. —:]³———‚— poliſische Uebersicht. * Mannheim, 18. November 1910 Dr. Bachems Flucht in die Heſfentlichl it Beim Zwiſt im Zentrumslager gibts manchen tragenden. Abg. Roeren wurde öffentlich preisgege Er mußte„nunmehr unzweideutig und rückhaltlos“ Boden einer Zentrumsparteierklärung treten, aber in hat er einen Sieg errümgen. Auf programmatiſche Erkl wird auch er nur weniger Wert legen, als auf pr Verhalten. Und daß dies noch mehr in Roerens halten ſein wird, wie bish d er als Reſ Feuilleton. Intimes uon Wilhelm Ruabe. Der Altmeiſter deutſchen Dichtens und Denkens, der nun zur ewigen Ruhe eingegangen iſt, war ſchon ſeit Jahren ein ſtiller Mann, der von ſeiner gemütlich engen Studierſtube mit den gü⸗ tig hellen Augen ſcharf und frei in das Getriebe der Welt hinaus⸗ blickte, aber bei dem lärmenden Drängen auf dem deutſchen Par⸗ naß ruhig bei Seite ſtand. Sein nach dem Abſchluß des letzten erſchienenen Werkes„Haſtenbeck“ noch begonnener Roman„Al⸗ tershauſen“ iſt wohl auch in den letzten Jahren ſeines Lebens Fragment geblieben. Drängten Freunde den rüſtigen Greis zum Schaffen, dann ſagte er wohl:„Wozu noch Neues? Ich habe in einem Halben Hundert Bänden geſagt, was ich ſagen wollte— das laßt ſie erſt einmal leſen!“ Und man kann nicht ſagen, daß ſein Wunſch ſchon in dem Maße in ſeinen Tagen in Erfüllung gegangen wäre, daß er ſich veranlaßt geſehen hätte, dem hungrigen Publikum noch ein neueſtes Werk ſeiner Feder zu ſchenken. Denn ſeine größten Werke ſind auch heute wenig bekannt, und für die Meiſten iſt der Schöpfer des„Schüdderump“ immer noch der Jakob Corvinus von der„Chronik der Sperlingsgaſſe“. Gerade bei den beiden, tiefſinnig grandivſen Werken, die mit dem„Hun⸗ gerpaſtor“ eine Trilogie zuſammenſchließen, bei„Abu Tellam“ und dem„Schüdderump“, hatte ihn ja der größte Leſerkreis ver⸗ laſſen. Wenn ſich der Meiſter nun im neuen Jahrhundert auf ſein Altenteil zurückgezogen, ſo hatte er ein gutes Recht darauf, denn ſeit mehr als vierzig Jahren hatte er dem deutſchen Volk Jahr um Jahr aus den reichen Schätzen ſeiner Phantaſie geſpen⸗ et. iſt eine echt niederdeutſche Natur, die uns in Raabes krkaliſtiſch und doch philoſoph manch fröhlichen Abend verplaudert. zönlichkeit entgegentritt, ein ſcharfer und doch gütiger, ein grübelnder Betrachter der Welt, ein kräftiges Reis jenes Stammes, der ſchon im Till Eulen⸗ ſpiegel und Reinecke Fuchs ſo bitter weiſe und doch humorvoll ver⸗ klärte Abbilder des Lebens geſchaffen. Seine Familie hatte, ſo weit ſich das zurückverfolgen läßt, immer im braunſchweigiſchen Weſerlande geſeſſen, in dieſem Kern des alten Cheruskergaues, den er uns in ſeiner ehrwürdigen Vergangenheit und ſeinem bie⸗ deren Menſchenſchlag ſo unvergeßlich vor die Seele geſtellt. Die Poeſie des gemütlichen Abendſchoppens, die er ſo gern geſchildert, hat es ihm ſein Lebenlang angetan, und noch bis zuletzt pflegte er allabendlich ſeinen Platz am Stammtiſch, in der Sofaecke am Ofen in der Herbert'ſchen Weinſtube zu Braunſchweig einzunehmen. Da war die feuchtfröhliche Verſammlung der„Kleiderſeller“, in der man ſich allerlei Antiquitäten und wunderliche Altwaren des Gei⸗ ſtes vorwies, wie Trödler ihre alten Kleider, und die in demſelben Zimmer tagte, in dem ſchon Leſſing mit Leiſewitz und Eſchenburg Mit Carl Schultes zuſam⸗ men gründete Raabe dann den Klub„der Buern im Kraihenfelde“, ſo genannt nach der noch halb ländlichen Gegend vor dem Auguſt⸗ tor in Braunſchweig, wo der Dichter ſeine beſcheidene Wohnung genommen hatte und die er in den„Kähenfelder Geſchichten“ ver⸗ herrlicht. Raabe, der„Sperlingsbuer“, war unter den fröhlichen Mitgliedern dieſes Kreiſes wohl der ſtillſte, aber nicht der am we⸗ nigſten luſtigſte. Mancherlei humoriſtiſche Zeichnungen hat er für dieſen Verein und einen anderen, die Meiſter vom„feuchten Pinſel“ entworfen. Denn der Dichter wußte auch mit Pinſel und Zeichenfeder meiſterhaft umzugehen. Die Federzeichnungen, die von Wilhelm Urandes in ſeiner Raabe⸗Bivgraphie veröffentlicht worden ſind, laſſen in der Phantaſtik ihrer Stimmung an G. T. A. Hoffmann, in der ſcharfen Beobachtung aber direkt an Menzel denken. Der Maler Hans Fechner, dem wir das ſchönſte Bild Raabes verdanken, hat den Meiſter geradezu„einen Maler von eminenter Bedeutung“ genannt,„mit einer Vielſeitigkeit des l ein ——...— genoſſen ſchmerzlich beneiden würde, könnte er ſehen, was nend und freudig geſehen habe.“ Der Dichter, der ü kleinen Manuſkriptſeiten mit unermüdlichem Eifer ſaß u mühſam die flutende Fülle der Geſchichte und Dedanken bä konnte, ſuchte ſich die auf ihn eindringenden Viſionen vom zu ſchaffen, indem er die Ränder ſeines Papiers mit inz Bildern und Bildchen bedeckte, in denen Situationen ſchaften ſeiner Dichtungen mit fabelhafter Anſchaulichke halten ſind. Auch von ihm gilt ja das Wort des al „Dichten iſt Sehen.“ ee Julius Bittners neue Oper: Der Ver Julius Bittner, der Dichterkomponiſt der„Roten G des„Muſikanten“, hat eine neue zweiaktige Oper„De vollendet, deren Uraufführung nächſtes Jahr an der W oper ſtattfinden ſoll. Die„M. N..“ ſind bereits in d einiges aus der neuen Oper mitzuteilen. Den Text h wie bei den früheren Opern, ſelbſt geſchrieben. Die Handlung ſpielt zu Anfang des 16, Jahrhund Salzburgiſchen. Sie begibt ſich im Vorſpiel auf der Hohenſalzburg, wo der Salzburger Biſchof thront, der ſeine R ſigen in die Bergtäler ſchickt, um von den armen Bau hörte Tribute zu erpreſſen. Jörg, ein junger, vom Biſchof Dienſt angeworbener Landsknecht, hört, daß es in ſein ins Achental an dem Bergſee, unter dem noch nie er Sonnkar gehen ſolle, um auch dort den Zehnten einzutrel flammt in ihm die Erinnerung an die Heimat und a 5 Fiſcherstöchterlein, auf und bnattal, find 2. Sette. Mannheim, 18. November Kämpfe erkaunt haben. Mehr belaſtet geht der Prof. Martin Spahn, der jüngſte Zentrumsabgeordnete des Reichstages aus dem Kampf hervor. Von ſeinen Anſchauungen hat ſich der katholiſche Frauenbund bei der letzten Generalverſamm⸗ lung öffentlich losſagen müſſen, ehe ihm die Gnadenſonne der Kardinäle wieder voll leuchtete. Und vor ſeinem Eintritt in den ſtolzen Bau am Königsplatz mußte Abg. Spahn einen unſanften Brief vieler neuer Kollegen entgegennehmen, die ihm ſeine verhängnisvolle publiziſtiſche Tätigkeit beſchei⸗ nigten. Aber bitterer noch, wie für den ſtrebſamen Sohn des Vaters muß es für den alten Zentrumskämpen Juſtizrat Dr. Julius Bachem ſein, daß er ſich ge⸗ wungen ſieht, in ſeiner Schrift„Loſe Blätter aus meinem Leben“(Freiburg, Herder, 1910) gegenüber den zahlreichen offenen und noch zahlreicheren verſteckten Angriffen gegen ſeine Tätigkeit im öffentlichen Leben aus dieſem„Rechenſchaftsbericht“ in die Oeffentlichkeit zu flüchten“. Geſchickt hat er es angefangen. Er er⸗ zählt von ſeinen Taten, auch von ſeinen Heldentaten in det Kulturkampfzeit bei Menzingen und Rheinbröhl, er läßt die Herzen höher ſchlagen für den Freund Windhorſts, dem Redakteur des Staatslexikons und der„Kölniſchen Volks⸗ zeitung“ und den Förderer der Görres⸗Geſellſchaft, wn dann endlich zu dem Sündenfall ſeines Lebens im Jahre 1906, zu dem viel angefochtenen Artikel:„Wir müſſen aus dem Turm heraus“ zu kommen. Er tut es mit dem Geſtändnis!:„Ich gebe zu, daß bei der Ueberſchrift des Artikels Mißdeutung möglich war“ und mit dem Bekenntnis, das gnädige Richter erſtrebt: „Niemand kann mehr als ich von der Notwendig⸗ eit des Fortbeſtandes des Zentrums zur Sicherung des in ſo ſchweren Kämpfen erlangten Maßes von Religionsfreiheit und zur Erkämpfung der vollen ſtaatsbürgerlichen Gleichberechtigung für den katholiſchen Volksteil überzeugt ſein, des Zentrums, an deſſen Wiege ich ſchon geſtanden und das ich ſeitdem unaus⸗ geſetzt publiziſtiſch begleitet und nach Möglichkeit gefördert habe.“ Und dann betont er, daß er es ſo gut gemeint. Die Veranlaſſung des Artikels war, die Zentrumsſcheu zu mindern und den Zentrumseinfluß zu mehren. Nicht ſolle die Zentrumspartei irgend ein ſicheres Mandat gufgeben, um geeigneten proteſtantiſchen Kandidaten zur Wahl zu verhelfen, ſondern er habe zunächſt nur ſolche Wahlkreiſe im Auge, wo das Zentrum„vielleicht“ allein die Mehrheit erlangen kann. Und dann ruft er Kronzeugen heran:„ein hochangeſehenes Mitglied der Zentrumsfraktion des Reichstages geiſtlichen Standes“, ferner Prof. Maus⸗ hach und den Biſchof v. Ketteler, um endlich mitzuteilen, daß er an den Verhandlungen am 28. November 1909 teil⸗ genommen habe, die den„Charakter“ des Zentrums feſt⸗ ſtellten. So iſt denn auch dieſe Säule geborſten!„Die Verſeuchung des Weſtens“,„die Verflachung des katholiſchen Bewußtſeins“ wird mit Radikalkuren des ſtrammen Kleri⸗ kalismus geheilt. Kardinal Kopp wird bald ruhig ſchlafen können und auch Dr. Bachem wird nun ſchlafend noch krütumen dürfen von Selbſtändigkeit, Innerlichkeit, Unab⸗ hängigkeit, Aufſtieg des Laientums und was ſolcher wert⸗ len Dinge mehr ſind. Er bleibt im Turm und der Turm bleibt das Wahrzeichen des friede⸗ (ürmenden Ultramontanismus, der unſers deutſche innere Politik an der kraftvollen Zuſammenfaſſung der wahrhaft ſtaatserhaltenden Kräfte hindekk. Deutsches Reich. BVun der Deutſchen Bereinigung. In Weſel fand am 13. November eine außerordentlich gut beſuchte Verſammlung der Deutſchen Vereinigung ſtatt. Graf zu Hoensbroech⸗Schloß Haag ſprach über die politiſche Lage und wies vor allem darauf hin, daß es notwendig ſei, die Parteien zu einem neuen Block, zu einem Block der ſhatserhaltenden Parteien, zuſammenzuſchließen. Auf wirtſchaftlichem Gebiete ſei es erforderlich, ein gutes Einver⸗ nehmen zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft zu erhalten. Dr. Engel⸗Bonn ſprach ſodann über die Ziele der Deutſchen Ver⸗ einigung. 50 neue Mitglieder traten der Vereinigung bei. —„Soll der Student Politik treiben?“ Ueber dieſe Frage ſprach am Bußtag Geheimrat Prof. v. Liſzt in Berlin in einer öffent⸗ lichen Akademikerverſammlung. Die Hochſchulen hätten nicht nur Wiſſen zu vermitteln, ſondern auch in ſich gefeſtigte Charaktere guszubilden. Dies könne nur auf der Grundlage einer beſtimmten Weltanſchauung geſchehen. Es ſei zu begrüßen, daß ſich die auf dem Boden einer beſtimmten Weltanſchauung ſtehenden Studenten zu⸗ ſammengeſchloſſen. Wenn dem auf freiheitlichem Boden ſtehenden Akademiſchen Freibund eine Organiſation der konſervatib gerichteten Studenten gegenübergeſtellt würde, könne man nichts dagegen ein⸗ wenden. In den Studienjahren möge ſich der Akademiker politiſch brientieren, die politiſchen Fragen, das Parteiweſen, deſſen Grund⸗ Taler hatte, um das Fiſcherei⸗Recht zu erwerben. Der Jörg lommt übrigens gerade recht, um Gundula, die ſeine Liebe noch immer erwidert, und ſeine Stammesbrüder im Kampf gegen die anrückenden Biſchöflichen zu unterſtützen. Die Bauern ſiegen im Kaumpf, Gundulas Mann fällt. Gundula und Jörg können ſich nun heiraten. Aber Jörg hält es für ſeine Pflicht, den Kame⸗ raden zu folgen, die unklug aus ihrem ſicheren Tal durch die Klamm gen Salzburg ziehen, um dort den Biſchof zu bekämpfen. Dem Biſchof konnte Jörg den Treubruch brechen, nicht aber den Bergbauern ſeines Heimattales. Die Trennung, die nach dem berwegenen Beginnen der Bauern auch für Jörg den ſichern Tod bringen wird, vermag Gundula nicht zu ertragen. In der Ver⸗ zweiflung reißt ſie die Schleuſen der Klauſe auf, die die Klamm en den geſtauten Bergſee ſchützen und bringt dadurch ſich, dem ie Klamm vorausgeeilten Jörg und allen Bauern den Tod. Donnernd ſtürzt der See in die Klamm. Bald werden die Waſſer ruhig und ziehen ſanft ſtrömend hinunter. Vor dem Gewölk des verzogenen Gewitters ſteht in bleicher Größe das Sonnkar. In dieſes Berg⸗Drama ſind eine Reihe prächtiger Naturſchil⸗ derungen und Zeichnungen von Bauerntypen eingeflochten. Die Hauptrolle des Jörg iſt für Tenor geſchrieben, die Gundula für Sopran, die Rolle des Fiſchers für Bariton. Nach dem Einſchlag der beiden früheren Bittner⸗Opern darf man auf den„Bergſee“ geſpannt ſein. Bittner hat übrigens ſchon wieder eine neue Oper: „Der Abenteuerer“ begonnen. Beiträge zur Frauenfrage. Eine Altersverſorgung für die Frau. Von Henriette Goldſchmidt⸗Berlin. 5 Die Lebens⸗, Alters⸗ und Invalidenvexſicherung der erwer⸗ benden Frau gehört heute zu den wichtigſten Aufgaben der Ge⸗ genwart. Je weiter die Frauenbewegung ihre Kreiſe zieht, je General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) lagen und Entwickelung ſtudieren. Er dürfe ſich nicht von dem Volke abſchließen, ſondern müſſe deſſen Gedankengänge und Be⸗ ſtrebungen zu verfolgen ſuchen. Aktive Parteipolitik zu treiben, ſei nicht Sache der Studenteny, Sie dürfen aber ebenſo wenig an den das Volk bewegenden großen Fragen teil⸗ nahmslos vorübergehen, an deren Löſung mitzuarbeiten ſie bald berufen ſein werden. Im Sinne einer Vorbereitung auf dieſe ihrer harrenden Aufgabe ſei es nicht nur das gute Recht, ſondern auch eine ernſte Pflicht der Studenten, Politik zu treiben. — Die Nationalliberalen im Oſten. Das„Lycker Tageblatt“, das bisher konſervativ war, wird mit Ablauf dieſes Jahres mit der nationalliberalen„Maſuriſchen Zeitung“ vereinigt werden. Das neue Organ ſoll das offizielle nationalliberale Parteiorgan für Maſuren werden. — Ein Pryteſt gegen ſozialdemokratiſche Kaſſenverwaltung. An den am 30. und 31. Dezember in Düſſeldorf ſtattfindenden Ver⸗ treterwahlen zur Generalverſammlung der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe werden ſich die chriſtlichen Gewerkſchaften und die kon⸗ feſſionellen Arbeitervereine nicht beteiligen. Da die Wahl nach dem Majoritätsſyſtem erfolgt, ſei unter den gegebenen Verhältniſſen ein Sieg der chriſtlich⸗nationalen Kandidatenliſte nicht zu erwarten. Erſt durch die neue Reichsverſicherungsordnung, welche die Verhält⸗ niswahl bringe, werde auch die chriſtlich⸗nationale Arbeiterſchaft in den Großſtädten bei den Krankenkaſſen den ihr gebührenden Einfluß erlangen. Die Wahlenthaltung ſoll auch einen ſtummen Proteſt gegen die ſozialdemokratiſche Mehrheit der Kaſſenvberwaltung und ihre oft einſeitigen Maßnahmen in ſich ſchließen. Reichstagswahlen 1911. Der Nationalliberale Ortsverein zu Friedenau hielt am 8. November ſeine Jahreshauptverſammlung ab. Der alte Vorſtand wurde durch Zuruf wiedergewählt. Die Einrichtung einer Vortrags⸗ reihe auch für dieſen Winter wurde gutgeheißen. Den Vortrag des Abends hatte Herr Landtagsabgeordneter Dr. Wendlandt übernommen. Er ſprach in ſeiner feſſelnden und anregenden Weiſe über den Kaſſeler Parteitag und die Politik im Reiche. Die nationalliberale Partei iſt einiger als je und ent⸗ ſchloſſener, den ihr zukommenden Platz zu erkämpfen. Sie wird nicht dem ſchwarzblauen Block zu Hilfe kommen, ſondern in ihrer feſten ablehnenden Haltung zu ihm beharren. Sie kann in die nächſten Reichstagswahlen mit gutem Gewiſſen und mit der Hoffnung auf Erfolg eintreten. Aus dem Reichstagswahlkreis Annaberg⸗Scharzenberg⸗Eiben⸗ ſtock wird den„Leipz. N. Nachr.“ geſchrieben: Reichstagsabgeordneter Baſſermann wird nicht— wie urſprünglich beſtimmt war— am 4. Dezember, ſondern Anfang Januar in Annaberg ſprechen. Wie gemeldet, handelt es ſich dabei um die Wiederaufſtellung der Kandidatur Dr. Streſemann. Im Reichstagswahlkreis Marburg⸗Kirchhain hat die konſer⸗ vative Partei, wie aus Hanau gemeldet wird, den Privatdozenten für Nationalökonomie aus der Marburger Univerſität Regierungs⸗ aſſeſſor Dr. Bredit als Kandidaten aufgeſtellt. 1907 wurde in Mar⸗ burg mit Hilfe der Konſervativen der inzwiſchen zum Direktor des Deutſchen Bauernbundes gewählte Dr. Böhme gewählt. In den drei Hamburger Wahlkreiſen ſind als Kandidaten der Fortſchrittlichen Volkspartei für Hamburg II und Hamburg III wieder die Kandidaten von 1907: Drechslermeiſter Wilh. Menzel und Rechtsanwalt Dr. Braband aufgeſtellt worden. Rechts⸗ anwalt Braband hat außerdem auch die Kandidatur für Hamburg 1 übernommen, wo 1907 der inzwiſchen verſtorbene Herr v. Rappard kandidierte. Sktuttgart, 18. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die nationallibe⸗ rale und die Volkspartei haben für ganz Württemberg ein getroffen. Abkommen für die Reichstagswahlen Sämtliche Wahlkreiſe werden zwiſchen beiden Parteien verteilt und zwar ſtellen die Nationalliberalen Kandidaten in ſieben, die Volks⸗ partei in zehn Wahlkreiſen auf. Badiſche Politik. Aus der Partei, * Wertheim, 17. Nov. Der hieſige liberale Volks⸗ berein veranſtaltet am 19. J. Mts. eine Verſammlung, in der Notar Fürſt über den Karlsruher Parteitag be⸗ richten wird. * Hagsfeld(Amt Karlsruhe), 17. Nov. Die national⸗ liberale Partei hält hier am Sonntag den 20. l. Mts. eine öffentliche Verſammlung ab, in der Rechtsanwalt Thor⸗ becke⸗Karlsruhe über die politiſche Lage im Reich und in Baden ſprechen wird. Unterkeſſach(Amt Adelsheim), 14. Nov. Geſtern nachmittag hielt der liberale Verein Adelsheim dahier eine ſtarkbeſuchte Verſamurlung ab. Aufmerkſam und mit In⸗ tereſſe verfolgten die Anweſenden die beiden Vorträge, von denen der erſte über Grundbuch und eheliches Güterrecht handelte und im zweiten Bericht über den Karlsruher Partei⸗ tag erſtattet wurde. Die Moabiter Straßenkrawalle vor Gericht. (Eigener Bericht.) Sh. Berlin, 17. Nop. Zr heutigen Sitzung ſind eine Reihe von Beweisſtücken herbeigeſchafft und vor dem Richtertiſch niedergelegt worden, die auf den Krawall Bezug haben. Man ſieht eine Anzahl eingebeulter und eingeſchlagener Schutzmannshelme, zerrif⸗ ſene Jacken, Steine und ähnliche Sachen. Es wird in der Vernehmung der Angeklagten fortgefahren. Die Angeklagte Frau Sattler ſoll den Schutz⸗ leuten„Bluthunde“ zugerufen haben. Die Angeklagte be⸗ ſtreitet das entſchieden. Die Angeklagte erzählt, ſie habe ge⸗ ſehen, daß Polizeibeamte, namentlich Kriminalbeamte auf die Leute mit Knüppeln eingeſchlagen haben. Die Polized Be⸗ amten ſeien wie die wilden Tiere auf die Leute losgegangen. Auf verſchiedene Fragen des Vorſitzenden erwidert der An⸗ geklagte Wandt, er habe allerdings den Eindruck gehabt, daß in der Wielefſtraße vom Publikum heraus z u⸗ näächſt auf die Schutzleute geſchoſſen wurde und daß erſt einige Sekunden ſpäter vier oder fünf Schüſſe ſeitens der Polizei auf die Menge abgegeben wurden.— Vorf.: Sie meinen alſo in Erwiderung auf die vorher gefallenen Schüſſe aus dem Publikum?— Angekl.: Ja, den Eindruck hatte ich. Angeklagter Monteur Albrecht ſchildert in unverfälſcht bayeriſchem Dialekt, daß er an dem betreffenden Tage etwas über den Durſt getrunken hatte. Er ſei auf der Wache ge⸗ feſſelt und geſchlagen worden. Der Angeklagte bekundet weiter, er ſei nicht Sozialdemokrat und bekümmere ſich nicht um Poli⸗ tik; er gehöre zu der ſogenannten gelben Partei Vorſ.: Ich glaube alle Prozeßbeteiligten werden damit ein⸗ verſtanden ſein, wenn wir die beiden Parteigruppierungen zum deutlichen Unterſchiede mit gelb und rot bezeichnen. .⸗A. Cohn: Ich bin damit einverſtanden, bitte aber den Angeklagten zu fragen, was er unter gelber Parkei verſteht. Angekl.: Ich verſtehe unter Roten diejenigen, welche gegen die Arbeitgeber arbeiten, die Gelben dagegen legen Wert darauf, zuſammen mit den Arbeithebern zu arbeitern..⸗A. Cohn: Iſt es richtig, daß die Firma Siemens u. Schuckert nur Mit⸗ glieder des gelben Bundes annimmt?— Angekl.: Jawohl.— Vorſ.: Sie haben ja allerdings eine Mitgliedskarte des gelben Bundes zu den Akten überreicht. Sind aber nicht viele im gelben Bunde, die an ſich anderer Meinung ſind?— Angekl.: Ich bleibe im gelben Bunde, weil ich da mein beſſeres Fort⸗ kommen finde. Mögen andere darüber anders denken, ich bleibe jedenfalls darin. Einer der nächſten Zeugen iſt Glasmaler Wendt.— Vorſ.: Wie kamen Sie zu einem geladenem Revolver? Angekl.: Den habe ich mir von einem Freunde am 29. Sept. gekauft.— Vorſ.: Sie wußten doch aber, daß in dieſen Tagen ſchwere Unruhen erfolgten und da laufen Sie mit einer ge⸗ ladenen Waffe umher.— Angekl.: Es war nur eine Patrone drin und die hat der Verkäufer hineingelegt, um mir den Lauf zu zeigen. Ich hatte kein beſtimmtes Ziel im Auge.— Vor.: Was haben Sie denn mit der Steinſchleuder bezweckt, die bed Ihnen vorgefunden wurde.— Angekl.: Die hatte nichts zu bedeuten, jeder Menſch, der ſie ſieht, muß das beſtätigen. — Vorſ.: Sie haben zuerſt geſagt, Sie hätten überhaupt keinen Revolver.— Angekl.: Ich wollte zunächſt überhaupt nichts ſagen. Die Beamten haben ſich auf der Polizei ſehr konfus benommen und ſich darüber geſtritten, wer mich über⸗ haupt vernehmen ſoll.—Vorſ.: Da haben Sie den Beamten alſo ein Märchen aufgetiſcht?— Angekl.: Genau ſo, wie die Beamten das Märchen erfunden haben, daß ich mich an den Krawallen beteiligt hätte. Kunſtmaler Weidemann erklärt, daß er nichts mit der Sache zu tun habe. Er ſei erſt auf die Straße gekommen, als die Unruhen vorüber waren. Er habe dann mit einigen Kollegen gekneipt und ſei dann feſtgenommen und auf die Wache gebracht worden. Dort ſei er von der Polizei ſehr un⸗ ſanft behandelt worden. Zwei Tage ſpäter ſei er nochmals aufs Revier gegangen und habe ſich, da ſein Vater ſelbſt Kriminalbeamter ſei, als er hörte, daß ihm Beamtenbeleidi⸗ gung zum Vorwurf gemacht werde, bei den Beamten ent⸗ ſchuldigt. Er ſei aber trotzdem nach dem Polizeipräſidium ge⸗ bracht worden und ſei dort mit Pennbrüdern in eine gemein⸗ mehr Frauen im privaten Berufsleben ſowohl wie im Dienſte der Allgemeinheit ihre Befriedigung und ihr materielles Auskommen finden, um ſo mehr muß daran gedacht werden, daß ſie ſich ſelbſt oder auch mit Hilfe ihrer Arbeitgeber ſicherſtellen können für die Tage des Alters, der Krankheit oder als deren Folge— der früh⸗ zeitig eintretenden Erwerbsunfähigkeit.— Wenn dieſe Fürſorge aus eigenem Antriebe ſchon in jungen Jahren geſchieht, iſt ſie durchaus keine ſo große Ausgabe und kann von jeder einigermaßen ökonomiſch denkenden Frau oder Mädchen wohl aus kleinen, mo⸗ natlichen Erſparniſſen beſtritten werden. Aber auch die ältere Frau, der erhöhte Einnahmen zur Verfügung ſtehen, ſollte nicht verſäumen; dies noch nachzuholen. Denn welch ein Segen es iſt, vom 50., 55. oder 60. Lebens⸗ jahre ab eine lebenslängliche, feſte Rente zu beziehen, oder gar ſchon in früheren Jahren, wenn Unfall oder dauerndes Leiden arbeitsunfähig gemacht haben, iſt gar nicht zu betonen.— Selbſt diejenigen Frauen, welche eine ſtaatliche oder kommunale Anſtel⸗ lung haben und penſionsberechtigt ſind, wiſſen nie, ob ſie die höch⸗ ſten Penſionsſätze erreichen, ob ihre Kräfte ſo lange aushalten werden. Nur die wenigſten halten es aus bis zum 65. Lebens⸗ jahre und können froh ſein, wenn ſie ſich ſelbſt für 10 Jahre frü⸗ her vorſorglich eine Rente erſpart haben, und dann dieſe, zuſam⸗ men mit der Teilzahlung ihrer Penſion, ſie vor Not und Entbeh⸗ rung bewahrt. Auch die Eltern, die Angehörigen und beſonders die Arbeit⸗ geber ſollten helfen, in dieſer Weiſe für ihre Töchter, die Schwe⸗ ſtern oder die treuen Angeſtellten ausreichende Fürſorge zu tref⸗ fen. Sie ſollten kleine Beihilfen dafür gewähren, wie es von den Vorſtänden der großen Wohlfahrtsvereine jetzt ſchon vielfach ge⸗ ſchieht.— Keine ſtaatliche Verſicherung kann und wird jemals ausreichend und rechtzeitig eintreten können für die im privaten Berufsleben tätige Frau, denn eine Penſionierung für das 65. oder gar 70. Lebensjahr iſt ein Unding. Sie kommt viel zu ſpät, ſame Brauſe gebracht worden.— Vorſ.: Sie meinen alſo, ͥͤ ͤccCccT ältexen Frauen längſt aus ihrer Stellung verdrängt haben.— Auch die verheiratete Frau kann ſich und ihre Kinder vor Not im Alter ſchützen durch die mannigfachſten Formen der Lebensver⸗ ſicherung. In der Erkenntnis von der Bedeutung der ſo notwendigen Anleitung und Verwirklichung zur privaten Alters⸗ und Invali⸗ denverſicherung iſt vor 11 Jahren in Berlin die„Geſchäftsſtelle der Verſicherung deutſcher Frauenvereine“ von der Schreiberin dieſer Zeilen begründet worden. Etwa 60 deutſche Frauenvereine haben ſich derſelben angeſchloſſen und alle ihre Mitglieder finden dort treuen Rat, nach ihren individuellen Verhältniſſen, wie ſie mit ihren Mitteln ſich eine Altersverſorgung verſchaffen können. Aber auch alle anderen Frauen, die nicht Vereinsmitglieder ſind, werden gerne zugelaſſen. Durch den Anſchluß an eine große, ſichere Geſellſchaft kann auch die Aufnahme in die Altersverſor⸗ gung daſelbſt erfolgen. Die„Geſchäftsſtelle“ befindet ſich Ber⸗ lin., Behrenſtraße 60/61, und die Leiterin iſt zu jeder münd⸗ lichen und ſchriftlichen Auskunft ſtets bereit.— Tauſende ſind hier ſchon beraten worden. Möchten immer mehr Frauen auch hierdurch angeregt werden, an die Zukunft zu denken, um nicht einem traurigen Alter entgegenzugehen, wenn die Kräfte ver⸗ braucht und die Tage der Jugend dahin ſind. Statiſtiſches. nfk. Die Säuglingsſterblichkeit betrug 1908 im Deutſchen Reich 17,8 Proz. aller Lebendgeborenen. Dies iſt der Durchſchnitt für's ganze Reich, dem der Durchſchnitt für Preußen mit 17.3 Prozent ziemlich gleichkommt. Sie war jedoch erheblich geringer in Berlin, Stuttgart und Straßburg mit je 16,8 Proz., in Ham⸗ burg mit 15,6 Proz. und in Dresden mit 15,2 Proz. Weſentlich höher war ſie im Durchſchnitt von Sachſen, wo ſie 20,1 Proz., und von Bapern, wo ſis gar 21,7 Proz, betrug. E Maunheim, 18. November. Geneval⸗AMuzeiger. Abendblatt) daß man nur von Exzeſſen der Schutzleute ſprechen kann?— Angekl.: Jawohl. Darauf trat die Mittagspauſe ein. Nach der Pauſe erklären ſich noch einige Angeklagte kurz zu ihren ſchon gemachten Ausſagen. Staatsanwalt Selzner: Nachdem nunmehr die An⸗ geklagten ſich ſämtlich geäußert haben, müſſen wir erneut dazu Stellung nehmen, inwieweit noch weitere Haftentlaſſungen erfolgen können. Es iſt nicht leicht, jetzt, wo die Angeklagten mamtürlich alles abſtreiten und die Polizei belaſten, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Immerhin liegt bei einigen An⸗ geklagten die Sache doch einigermaßen klar. Was den An⸗ geklagten Eiſenreich betrifft, ſo iſt er Mormone. Er gehör! alſo einer Sekte an, die gegen jede Gewalt ſei. Was die Angeklagten Wandt und Schulz betrifft, ſo hat ſich Schulz amzwar erheblich ſtrafbar vergangen, indem er eine Laterne zer⸗ trümmerte, aber immerhin läßt ſich ein Beweis dafür, daß er abſichtlich an der Zuſammenrottung teilgenommen hat, nicht führen. Er hat ſeine Tat offenbar in Leichtſinnigket aus⸗ geführt, ohne daß ihm eine vorherige Abſicht unterſtellt wer⸗ den kann. Die Staatsanwaltſchaft würde alſo einverſtanden ſein, falls er bei ſeinen Eltern Aufnahme findet, ihn aus der Haft zu entlaſſen, dagegen ſind wir gegen die Haftentlaſſung des Angeklagten Wandt. Bei ihm liegt die Sache weſentlich ſchlimmer. Das Gericht beſchließt nach längerer Beratung, die An⸗ geklagten Eiſenreich, Mierſch und Liewicki aus der Unter⸗ ſuchungshaft zu entlaſſen. Die Haftbefehle gegen die übrigen Angeklagten werden aufrecht erhalten, weil die Gründe, die zu ihrer Inhaftierung führten, noch heute maßgebend ſind. Um halb 4 Uhr werden die weiteren Verhandlungen auf morgen vertagt. reeen „e Die Neuregelung der geſetzlichen Beſtimmungen über die Konkurrenz⸗ klauſel. Zur Frage der Neuregelung der geſetzlichen Beſtimmungen über die Konkurrenzklauſel hat der Verband Südweſt⸗ deutſcher Induſtriel ler(Verband Badiſcher Induſtrieller, Sektionen Rheinpfalz, Rheinheſſen und Elſaß⸗Lothringen), wie bereits gemeldet, in ſeiner kürzlich in Offenburg ſtattgefundenen Direktoriumsſitzung nach eingehenden Beratungen Stellung ge⸗ nommen. Obwohl er an ſeinem früheren Standpunkte im Prinzip feſt⸗ hält, nach welchem er die bisherigen geſetzlichen Beſtimmungen über die Konkurrenzklauſel für vollkommen ausreichend erachtet, will er ſich jedoch aus den bereits gemeldeten Gründen gegenüber den zwecks Neuregelung der Frage gemachten Vorſchlägen nicht vollkommen ablehnend verhalten, hält es vielmehr für ſeine Pflicht, im Intereſſe der von ihm vertretenen Induſtrie die Ein⸗ wendungen und Vorbehalte gegen die Leitſätze des preußiſchen Miniſters für Handel und Gewerbe geltend machen zu müſſen, deren Berückſichtigung im Intereſſe eines gedeihlichen Zuſam⸗ menarbeitens von Arbeitgebern und Angeſtellten und im Inter⸗ eſſe der Aufrechterhaltung der Exiſtenzfähigkeit eines großen Teiles der Induſtrie mindeſtens zu fordern iſt. ö Zu den einzelnen vom preußiſchen Miniſter für Handel und Gewerbe aufgeſtellten Leitſätzen hat der Verband folgende Stel⸗ lung eingenommen: ſtehenden geſetzlichen Vorſchriften aus, wie ſie im§ 133 f der .O. und im§ 74 des.G. B. niedergelegt ſind, erhebt jedoch gegen die jetzige Faſſung dieſer Beſtimmungen Einwendungen. Beſchränkung nach Zeit, Ort oder Gegenſtand nicht die Grenze berſchreitet“ durch ganz unzweideutige geſetzliche Beſtimmungen geregelt wird, daß alſo an Stelle der gegenwärtigen ſchwankenden Geſetzesauslegung eine zweifelsfreie Feſtſtellung des Inhaltes tritt, und zwar dahingehend, daß der Richter die Konkurrenz⸗ Hauſel in die nach Zeit, Ort oder Gegenſtand billigen Grenzen zurückweiſen kann und ſie nicht als ſchlechthin hinfällig erklären muß, wenn die Nachprüfung zu weitgehende Vertragsbeſtimmun⸗ gen ergeben hat. Sollte dieſen Anträgen nicht Rechnung getragen Ibwerden, erklärt der Verband, daß dann zu fordern wäre, daß Idas richterliche Nachprüfungsrecht beſonders bezüglich Zeit und Ort auszuſchließen wäre. 1 Dagegen, daß die Gültigkeit des Konkurrenzverbotes von der Zahlung einer beſonderen Entſchädigung an den Karenzpflichtigen abhängig gemacht werde, ſei an ſich nichts einzuwenden. Die vor⸗ geſchlagenen Entſchädigungen erſchienen jedoch fragſos als zu hoch angeſetzt. Wenn man ſich ſchließlich auch noch damit einverſtanden erklären könnte, daß die Entſchädigung für das erſte Jahr nach Beendigung des Dienſtperhältniſſes auf ½ der zuletzt gewährten Leiſtungen, für das zweite Jahr auf mindeſtens ½ der zuletzt gewährten Leiſtungen normiert werde, ſo ſeien je ch ſeitens der Was das Ausland anbelangt, ſo ſtehen Oeſterreich und beſon⸗ ders Rußland weit ungünſtiger da, als das Deutſche Reich. Er⸗ ſteres mit 20,2 Proz., letzteres gar mit 27,2 Proz. In Moskau erreichte die Säuglingsſterblichkeit 1908 die unheimliche Höhe von 35,6 Proz. Dagegen ſtarben in Finnland 1907 nur 11) von je 100 lebendgeborenen Säuglingen. Sieht man jedoch ab von Oeſterreich und Rußland, ſo ſtehen aalle anderen Länder der gleichen Kulturſtufe günſtiger da als Deutſchland. In Italien betrug der Durchſchnitt 1907 15,6 Proz., in Spanien 17,3 Proz., in Frankreich 14,3 Proz., in Belgien 13,2 Prozent, in den Niederlanden 12,5 Proz., in England 12½1 Proz, ſin London nur 11,3 Proz.]), in Irland 9,7 Proz., in Schweden 7,7 Proz, in Norwegen 6,7 Proz. Auch in den Vereinigten Staaten wurde nur ein Prozenk⸗ ſatz von 13—16 erreicht und in Japan 1907 nur 15,1 Proz, in Auſtralien erreichten 1908 die Staaten Viktoria, Neuſüdwales und Queensland nur—8,6 Prozent. TCheater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Der Männergeſangverein Rheinau erfreute uns, ſo wird uns bdon der Rheinau geſchrieben, mit einem Konzert. Dasſelbe fand aus Anlaß des 14j̃ährigen Stiftungsfeſtes im Geißſchen Saale ſtatt und nahm einen in jeder Beziehung guten Verlauf. Die Auswahl der Chöre war eine ſehr geſchmackvolle; ebenſo künſtleriſch und wirkungsvoll war die Wiedergabe derſelben. Der ſtattliche, 50 Sänger ſtarke Chor eröffnete ſein Konzert mit dem herrlichen, aber auch ſchwierigen Liede„Sturmbeſchwörung“ von Dürrner. Alle Eigenſchaften des ſtrebſamen Vereins traten ſo⸗ fort hervor: ein gut ausgeglichenes, klangvolles Stimmenmaterial, zauber“ von Abt,„Jägerwerben“ von Wengert,„Der Fremden⸗ Er bezeichnet es als dringend erwünſcht, daß die Frage,„ob die gute Chordiſziplin, gute Schulung und gute Ausſprache. Ebenſo vorzüglich in Auffaſſung kamen noch zum Vortrage:„Waldes⸗ Agianär“ von Wengert,„Der frohe Wandersmann“ von Mendels⸗ 3. Seife. Jahr⸗ des Konkurrenzverbotes ab den vollen Betrag dieſer Summe als Entſchädigung an den Karenzpflichtigen zahlen zu ſollen. Der Verband ſchlägt daher vor, die Entſchädigung vom dritten Jahr ab auf die Hälfte der zuletzt gewährten Leiſtungen feſtzuſetzen, erklärt ſich jedoch demgegenüber damit einverſtanden, daß die vorgeſchlagene zeitliche Unbeſchränktheit der Gültigkeits⸗ dauer der Konkurrenzklauſel für techniſche Angeſtellte umgewan⸗ delt werde in eine zeitlich beſchränkte Gültigkeitsdauer von höch⸗ ſtens 15 Jahren. Kaufmänniſche Angeſtellte, die in techniſchen Betrieben mit⸗ beſchäftigt werden, müßten den techniſchen Angeſtellten gleich er⸗ achtet und bezüglich der die Konkurrenzklauſel betreffenden geſetz⸗ lichen Beſtimmungen gleichgeſtellt werden. Im Intereſſe der kleinen Induſtriebetriebe möchte der Ver⸗ band in Vorſchlag bringen, daß eine Entſchädigung ſeitens des Arbeitgebers an den Karenzpflichtigen überhaupt nicht zu zahlen iſt, wenn das Konkurrenzverbot nur auf 1 Jahr und nur auf einen Umkreis von höchſtens 20 Kilometern erſtreckt wird. Die in Leitſatz 4 niedergelegte Beſtimmung, daß der An⸗ geſtellte ſich auf die Entſchädigung dasjenige habe anrechnen zu laſſen, was er durch ſeine gewerbliche Tätigkeit anderweit er⸗ wirbt, oder böswillig zu erwer!„enterläßt, beſagt, daß die Kon⸗ kurrenzklauſel den Zweck habe, dſtellten vor einer etwaigen Beeinträchtigung ſeiner Exiſtenzu keit zu bewahren, daß ſie aber nicht dazu diene oder benutzt werden dürfe, dem Angeſtellten beſondere Vorteile zuzuführen. Würde dieſe letzterwähnte Möglichkeit nicht durch eine ganz exakte Faſſung der neu zu ſchaffenden Geſetzesbeſtimmungen über die Konkurrenzklauſel vollkommen ausgeſchaltet werden, ſo würde unter Umſtänden erzielt, was nicht bewirkt werden ſoll, daß nämlich die mit Konkurrenzklauſel engagierten Angeſtellten ge⸗ wiſſermaßen ſogar gegenüber den anderen, nicht mit Konkurrenz⸗ verbot belegten Angeſtellten begünſtigt würden. Bezüglich der Anrechnung des anderweit Erworbenen bean⸗ kragt der Verband, daß der neue Prinzipal verpflichtet ſein ſoll, Auskunftüber Gehaltsverhältniſſe des Angeſtellten zu geben. Das Erſuchen des Angeſtellten, daß ſich der Unternehmer über die Auferlegung, reſp. Nichtauferlegung des Konkurrenz⸗ verbotes äußern ſolle, müſſe ſchriftlich erfolgen, damit Miß⸗ verſtändniſſe und Streitigkeiten vermieden würden. Desgleichen müßten die entſprechenden Erklärungen des Unternehmers(Prin⸗ zipals) in ſchriftlicher Form erfolgen. Unter allen Umſtänden ſei es im Intereſſe der Induſtrie ge⸗ boten, daß bei der Neuregelung der Konkurrenzklauſel⸗Frage an der Beſtimmung feſtgehalten werde, daß der Unternehmer auch nach Beendigung des Dienſtverhältniſſes auf das Konkurrenzverbot jederzeit verzichten könne. Gegen die Faſſung des Leitſatzes 7 hat der Verband Südweſt⸗ deutſcher Induſtrieller inſofern ſehr ſchwerwiegende Bedenken geltend zu machen, als die Beſtimmung:„Der Unternehmer [Prinzipal) kann, falls er kündigt, Anſprüche aus dem Kon⸗ kurrenzverbot nur dann geltend machen, wenn für die Kün⸗ digung ein erheblicher Anlaß vorliegt, den er nicht verſchuldet hat“.— ſo allgemein gehalten iſt, daß ſie notwendiger Weiſe den Anlaß zu Differenzen und langwierigen Prozeſſen bieten muß. Wes kann ſchließlich unter einem erheblichen; nicht verſchuldeten unter Umſtänden ſchwerwiegende Folgen haben. Die Auslegung müßte nach den im Leitſatze 7 vorgeſchlagenen Beſtimmungen ganz dem richterlichen Ermeſſen anheim gegeben werden und würde in ihrer Verſchiedenartigkeit zunächſt zu einer Unſicherheit der ge⸗ ſchäftlichen Verhältniſſe führen, die für die Induſtrie bei dem beſtehenden ſcharfen inländiſchen und ausländiſchen Wettbewerbe von den nachteiligſten Folgen begleitet ſein könnte. Eine ſchema⸗ tiſche Ausdehnung der Beſtimmungen des§ 75 Abſatz 1, Satz 1 und 2, des H. G. B. auf die Induſtrie und die techniſchen An⸗ geſtellten erſcheint der im Verbande vereinten Induſtrie nicht nur nicht ratſam, ſondern geradezu bedenklich. Mit den Beſtimmungen des Leitſatzes 9, wonach der„Unter⸗ nehmer(Prinzipal) berechtigt iſt, anſtelle der verwirkten Ver⸗ tragsſtrafe die Erfüllung des Konkurrenzverbotes oder neben der Vertragsſtrafe den Erſatz des ſie überſteigenden Schadens zu ver⸗ langen“ könne man ſich voll und ganz einverſtanden erklären, denn es ſei durchaus berechtigt und notwendig, dem Unternehmer eine ſolche Handhabe gegenüber einer unlauteren Konkurrenz zu geben, die ſich durch Uebernahme der Zahlung der Vertragsſtrafe in den Beſitz des durch die Konkurrenzklauſel geſchützten Betriebs⸗ geheimniſſes ſetzen will. Der Verband beantragt aber unter allen Umſtänden die Ein⸗ fügung von Beſtimmungen, durch welche eine Mithaftung der unlauteren Konkurrenz ausgeſprochen wird, und beantragt ferner, ſohn⸗Bartholdy,„Zum Neuweltſtrand“ von Wengert,„A Göſchle muaßt hab'n“ von Weidt und„Der Jäger aus Kurpfalz“ von Othegraven. Reicher Beifall belohnte die Sängerſchar. Stür⸗ miſchen Beifall entfeſſelte„Der Jäger aus Kurpfalz“. Dieſer Chor mußte wiederholt werden. Zwei Mannheimer Soliſten ver⸗ herrlichten das Konzert; Fräulein Anna Gehrig, Konzert⸗ ſängerin und Herr Konzertmeiſter Mees. Die anmutige Künſt⸗ lerin hatte mit Liedern von Schubert, Reger, Brahms und Rich. Strauß großen Erfolg. Fräulein Gehrig iſt eine gut ausgebildete Sängerin. Sie iſt im Beſitze einer kräftigen, äußerſt ſympathiſchen Sopranſtimme. Angenehm überraſchte die deutliche Ausſprache und künſtleriſche Textbehandlung. Die Künſtlerin entzückte mit ihrer prächtigen Stimme die große Zuhörerſchaft und riß dieſe zu wahren Beifallsſtürmen hin, welche die Sängerin mit einer Zugabe freundlichſt quittierte. Herr G. Mees iſt ein hervor⸗ ragender Violinkünſtler. Die vorzügliche Darbietung der Beethoven⸗Romanze in G⸗dur zeugte von großartiger techniſcher Fertigkeit. Die„Träumerei“ von Schumann und„Paſtorale“ von Gaber wurde mit innigem Gefühl vorgetragen. Herr Gaber, ein tüchtiger Komponiſt von Männerchören und Solis, begleitete am Klavier ſehr ſicher und gewandt. Der Verein errang ſich mit dem wohlgelungenen Konzert einen vollen Erſolg. Dichtermalinee im Realgymnaſium. In der Aula des Großh. Realgymnaſiums veranſtaltet Hofſchauſpiele r Karl Fiſcher kommenden Sonntag, den 20. d. Mts., vormitags halb 12 Uhr, eine Dichtermatinee. Zum Vortrag gelangen hauptſächlich Dich⸗ tungen aus dem Lehrplan des deutſchen Unterrichts von Tertia bis Prima. Außer einigen Schülerinnen und Schütern haben aus dem Lehrerkollegium der Anſtalt die Herren Profeſſoren Schä⸗ fenacker und Broßmer, ihre Mitwirkung zugeſagt. Kunſtmaler Kloſe in Karlsruhe feiert heute, wie wir ſchon mitleilten, ſeinen 80. Geburtstag. Dazu ſchreibt die„Bad..⸗Ztg.“ in Karlsruhe: Der alte Herr, der ſich noch einer ſo großen Rüſtig⸗ keit erfreut, daß er noch jeden Tag ſeinen gewohnten, ziemlich ausgedehnten Spaziergang machen kann, genießt hier allſeitige Induſtrie ſchwere Bedenken dagegen zu erheben, vom dritten Alnlaß alles verſtanden werden? Kleine Verſehen könnten hier Er ſpricht ſich entſchieden für die Aufrechterhalkung der be. unt 15 eeeeeeee „Verehrung. Es dürfte aber weihevollere Töne anſchlagend. Das Ganze iſt die ſtarke lichen Perſnlichteit und wurde— be daß ſämtliche aus den Beſtimmungen über die Konkurrenzklauſel ſich ergebenden Rechtsſtreitigkeiten den ordentlichen Gerichten überwieſen werden. Zur Gültigkeit der Konkurrenzklauſel ſei gerichtliche oder notarielle Beurkundung der Verträge nicht erforderlich, ſondern es genüge die ſchriftliche Form des Abſchluſſes; ehrenwörtliche Verſicherungen ſeien in Uebereinſtimmung mit der Rechtſprechung des Reichsgerichtes als nichtig zu erklären. Einer Ausdehnung der zunächſt nur für die techniſchen Angeſtellten vorgeſchlagene Grundſätze auf alle gewerblichen Arbeiter im Sinne des§ 105 der.⸗O. ſei nicht zuzuſtimmen. Schließlich ſtellt ſich der Verband auf den Standpunkt, daß eine Vereinbarung, auf Grund deren ſich der Angeſtellte geg Entſchädigung einem Schweigegebot unterwirft, ohne daß ihm d Eintritt in ein Konkurrenzunternehmen verwehrt wird, in d Praxis kaum von Bedeutung ſein dürfte, da die Gefahr vorliege, daß ein Angeſtellter trotz eines bezahlten Schweigegebotes in ſeiner neuer Stellung bei gleicher oder ähnlicher Beſchäftigung ſehr leicht, völlig unbewußt, von den in ſeiner früheren Tätigkeit geſammelten Erfahrungen Gebrauch machen könne. 8 Aus Stadt und Land. *Mannheim, 18. November 1910. * Zugeleſſt wurde Revidenk Theodor Wörner in Ettlingen dem Bezirksamt Mosbach. * Etatmäßig angeſtellt wurde Aktuar Karl Fiſcher beim Bezirksamt Woldshut. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Regiſtrator Friedrich Müller beim Bezirksamt Konſtanz auf Anſuchen wegen leiden ⸗ der Geſundheit. « Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Karl Vogel in Freiburg nach Heikersheim und Betriebsaſſiſtent Joſef Schäffner in Müllheim nach Karlsruhe.„ Rechtspraktikantenprüfung. Auf Grund der im Spätjahr ds. Is. abgehaltenen erſten juriſtiſchen Prüfung ſind folgende Rechtskandidaten zu Rechtspraktikanten ernannt worden: Herbert Caroli aus Mannheim, Walter Dannenmaier aus Kenzingen, Fritz Denzel aus Mannheim, Heinrich Eiſenlohr aus Freiburg, Ernſt Erhard aus Heidelberg, Edwin Grüningen aus Mettenberg, Guſtav Häusler aus Kehl, Dr. Paul von He mann aus Freiburg, Ludwig Hoffmann aus Mannheir Hermann Kahn aus Sulzburg, Rudolf Kohlhepp aus Konſtanz. Karl Kühle aus Zürich, Dr. Wilhelm Leonhard aus Lörras Walter Lewald aus Leipzig, Rudolf Maier aus Löfflingen, Mohr aus Mannheim, Hermann Ottendörfer aus Stocka Ernſt von Saucken aus Karlsruhe, Friedrich Scheirman aus Mannheim, Karl Sohler aus Todtnau, Heinrich Ullrich Karlsruhe, Florian Waldeck aus Mannheim, Alfred Wie aus Freiburg. 8 Das Verorduungsblatt des Großh. Oberſchulrats ver auf eine Reihe von Stipendienſtiftungen und die an die Bei⸗ hilfen geknüpften Bedingungen. * Das Präſidinm des Bad. Militärvereins⸗Verbandes gih bekannt: Um die rechtzeitige Anforderung der im nächſten Jahr zur Verleihung kommenden Erinnerungsmedaillen be⸗ wirken zu können, werden die Gauvorſitzenden erſucht, den Te min der Anmeldung, k. Dezember 1919, genau einhalten zu w len. Die ab fe ber hierzu werden direkt überſe Bemerkt wird noch, daß bei det Anmeldung die amtliche Be bigung, worin genau der Tag der Gründung angegeben iſt, fehlen darf. Nur ſolche Vereine, welche im Jahre 1911 25 beſtanden und mindeſtens 10 Jahre dem Landesverband an haben, haben Anſpruch auf Verleihung der Erinnerungs; Bis zum 1. Dezember nicht angemeldete Vereine könn mehr berückſichtigt werden. *Als Verwaltungsaktnare ſind auf Grund der vom 7 November d. J. abgehaltenen Prüfung folgende Inzipienten genommen worden: Ludwig Schmitt von Buchen, Richar mann von Karlsruhe, Wilhelm Rügner von Karlsruhe, Theodt r Eble von Buſenbach, Bernhard Neike von Freiburg, Peter 6 von Vorderheubach, Franz Huber von Wolfach, Karl Hold von Stetten a. k.., Karl Salzmann von Neckarwimmersb Eberbach, Erich Englert von Oberkirch, Ludwig Breunig o Mannßeim, Friedrich Wickers von Kehl, Otto Luhr von Mü heim, Adolf Warth von Karlsruhe, Emil Fortenbacher von Karls ruhe, Eugen Laufer von Karlsruhe, Johann Schmid von Ingo ſtadt, Heinrich Kailbach von Karlsruhe, Ludwig Kall von Eber bach, Hans Wickenhäuſer von Heidelberg, Eugen Diebo Weinheim, Wilhelm Jäckel von Bruchſal, Karl Fierhau Herrieden, Otto Treiber von Pleikartsforſt, Ernſt Reubl. Ueberlingen, Philipp Röſch von Gutenſtein, Karl Dörzbac Sinsheim, Hugo Schreiber von Donaueſchingen, Kar 9 h5 nmmmme K auch ſelten einen Mann geben, d ſo reichem Maße als Förderer der Kunſt, als Wohltäte. Armen gewirkt und ſeiner Vaterſtadt ſo unſchätzbare Dien leiſtet hat wie Kloſe. Neben ſeinen reichen Stiftungen zur ſchönerung der Stadt— wie bekannt, haben der Malſchbru die Malereien am Portal der Feſthalle und des Vierordt das prächtige Hirtſche Brunnendenkmal vor dem Vierork die Treppenfiguren und die Giebelfelder am Ratyaus ih ſtehung der Munifizenz des Herrn Kloſe zu danken— wa ſtille Arbeit der Nächſtenliebe, und das rege Intereſſe Kloſes, an allen Angelegenßbeiten der Stadt, welches ſe den Stadtrat veranſaßte, in Uebereinſtimmung mit der g Bürgerſchaft dem hochverdienten Manne das Ehrenbürgerr⸗ zu perleihen. 0 Straßburger Muſik. Während das erſte der ftädtiſ Abonnementskonzerte unter Leitung von Hans P ner ausſchließlich der klaſſiſchen Muſe(Mozart, Beethop Brahms) gewidmet war— mit Riſter als Soliſten— brach das zweite nur zeitgenöſſiſche Kompoſitionen, darunt bemerkenswerte Uraufführung einer faſt abendfüllen Symphonie(F⸗moll Nr. 8) mit anſchließendem Tedeum Chor von Paul v. Klenau, einem jungen, in Deutſchland(Mün⸗ chen) großgewordenen däniſchen Tonſetzer, der auch im ge meinen Deutſchen Tonkünſtlerverein“ bereits zu Worte gek; iſt. Das großzügig angelegte, 4ſätzige Werk geht von der kla Form aus, die es ungefähr im Bruckner'ſchen Sinne beh zeigt eine 1 Thematik und Geſchicklichkeit in Aufba Durcharbeitung. Nur die Neigung zu anhaltendem kf— beſonder Finale— und allzu dicker, lauter Inſtrumentation(8 Hörner!! trübt einigermaßen den Eindruck. Das anſchließende Tede muſikaliſch recht wirkſam gemacht, teilweiſe von packender Reg jedoch, gerade wie Mahlers„religiöſe“ Muſik, etwas ſtark w lich gefärbt, immerhin aber in einer ſchönen Baßfoloſte Violine und dem utajeſtätiſchen Schlußchoral(mit Orge brobe einer bei weiterer Klärung noch vielverſprechend er A. 4. Seite. Mannheim, 18. November 1 Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) von Karlsruhe, Karl Lämmlein von Karlsruhe, Wilhelm Schuh⸗ f wie am Tage vorher wieder in das Zimmer des Leutz und dieſer Jund Tökris gleichfalls Verwahrung einzulegen. Am geſtrigen macher von Karlsruhe, Bernhard Dochat von Karlsruhe, Ludwig] wurde von dem Hund wütend angebellt.— Von 10 Perſonen, die Nachmittage gab der ruſſiſche Dragoman Braneffsky die Nte iſche Drag ffs 10 Deger bon Offenburg, Emil Thoma don Karlsruhe, Pforzheim. Zur Bekämpfung der Schuakenplage. Im Großherzog⸗ tum Baden hat ſich unter dem Vorſitz des Mitgliedes der Erſten der Landſtände, Böcklin von Böcklinsau, ein 2 ktionskomitee zur Bekämpfung der Schnaken⸗ pfage gebildet, das die Gründung eines Vereins vorbereiten. ſoll. Die Gr. Regierung, die in den bisherigen Beratungen des Komitees jeweils vertreten war, hat die Erlaſſung einer Ver⸗ Sa der Schnakenplage zugeſagt, eine ganze von digemeinden hat durch Ueberweifung namhafter Geldbeträge ihr Intereſſe für die gute Sache kundgegeben. Es heſteht nun alle Ausſicht, der Quälgeiſter„Schnaken“ Herr zu verden. In ſeiner letzten Sitzung hat das Aktionskomitee be⸗ ſchloſſen, demnächſt einen Wettbewerb beh ufs Ge⸗ winnung geeigneter Mittel zur Vertilgung der Schnaken zu veranſtalten. Die Bedingungen ſollen jetzt ſchon bekannt gegeben werden, damit diejenigen Kreiſe, die ſich daran beteiligen wollen, Gelegenheit zur Vorbereitung haben. Vom erſten Mittel wird verlangt, daß mit ihm alle Schnaken in ge⸗ ſchloſſenen Räumen(Kellern, Wohnungen, Schuppen uſw.) ge⸗ tötet werden können. Die Anwendung des Mittels darf aber weder durch Geruch, Rückſtände, Ruß und dergl. beläſtigen, noch dürfen Möbel in den Zimmern beſchädigt und die Vorräte in den Kellern unbrauchbar werden. Das Mittel darf nicht feuer⸗ gefährlich oder giftig ſein, muß nach Oeffnen der Fenſter raſch verflüchtigen und im Gebrauch ſich billig ſtellen. Das zweite Mittel dient der Vertilgung der Schnakenbrut. Es muß für Pflanzen und Tiere unſchädlich ſein, muß die Schnakenlarven im Waſſer raſch abtöten und ſich lange auf der Waſſeroberfläche halten. Der eventuelle Geruch darf nicht beläſtigen. Als er⸗ ſtrebenswert käme ſchließlich noch ein drittes Mittel in Betracht, das geeignet iſt, die im Freien befindlichen Schnaken zu ver⸗ tilgen. Die gewünſchten Mittel ſollen von zwei im Großherzog⸗ tum Baden errichteten Verſuchsſtationen auf ihren Wert geprüft werden. Anfragen und Zuſchriften an das Aktionskomitee zur Bekämpfung der Schnakenplage ſind zu richten an Friedr. Glaſer, Mannheim, Mollſtraße 8. 0 Baſel, Emil Kull von 3 2 45 Wilhelm Günthner von Kehl, Hermann Weber von Aus dem Großherzogtum. Neckarhauſen, 17. Nob. In der Nacht vom 15. auf 16. Nopember wurde hier ein Kircheneinbruch verſucht. Wahr⸗ ſcheinlich ſchlich der Unhold vor oder während der Roſenkranz⸗ andacht(balb 8 Uhr] in die Kirche ein. Trotz angeſtrengter Arbeit mittels Stemmeiſen und Bohrer gelang es ihm nicht, die ſtarke Sakriſteitüre zu bewältigen. Ebenſo blieb der Verſuch, ſich durch Sprengung des Schloſſes der Seitentüre einen Ausgang zu ver⸗ ſchaffen, erfolglos. Ein quer über die Kniebank eines etwas ab⸗ ſeits befindlichen Kirchenſtuhles gelegtes Polſter aus dem Beicht⸗ ſtuhl zeigt noch die nächtliche Lagerſtätte des unheimlichen Ge⸗ ſellen. Offenbar hat derſelbe nach einem 10ſtündigen Aufenthalt die Kirche beim Läuten der Betglocke wieder verlaſſen. Kleine Mitteilungen aus Baden. Nach Anhörung der Direk⸗ tion der Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke wurde vom Stadt⸗ rut in Karlsruhe beſchloſſen, die Einkeilung der Sonn⸗ tagsarbeit im ſtädtiſchen Elektrizitätswerk mit ſofortiger Wirkung in der Weiſe zu ändern, daß anſtelle der 18ſtündigen * Wechſelſchicht die 12ſtündige Schicht tritt.— Der Stadtrat von Pforzheim beantragt beim Bürgerausſchuß eine Anforderung bon 2000 Mark zur Ehrung der Kriegsveteranen von 1864, 1866 und 187071. Den Veteranen ſoll Mitte Januar unter Teilnahme der Stadtverwaltung ein Feſtmahl dargeboten und den Bedürftigen unter ihnen eine Ehrengabe gewährt werden.— Von jetzt an wird in Pforzheim wöchentlich zweimal ein See⸗ fäſſchmarkt abgehalten.— Das mit Stammholz beladene Fuhr⸗ werk des 18 Jahre alten Knechtes Ball von Bühlertal war im Boden eingeſunken und man ſuchte es durch Aufwinden zu heben. Der Wagen fiel hierbei um und B. wurde von den nach⸗ folgenden Stämmen totgedrückt.— Der von Zell i. W. ge⸗ hürtige Sattlermeiſter Rümmele, welcher am 5. November aus dem Amtsgefängnis in Schönau entſprang, hat von Belfort eine Karte an einen Freund geſchickt, worin er ſich über die glück⸗ liche Flucht luſtig macht. Rümmele war wegen betrügeriſchen Bankrotts eingeſperrt. — Pfalz, Heſfen und Umgebung. Kleine Mitteilungen aus den Nachbarlän⸗ bdern. Der 22jährige verheiratete Bremſer Georg Albrecht aus Mußbach wurde auf dem Rangierbahnhof zu Neuſtadt a. H. tot gufgefunden. Da die Leiche eine Schädelzertrümmerung aufwies, wird angenommen, daß Albrecht einen Stoß von einem Wagen er⸗ litten hat.— In Lambrecht wollte die ledige Tochter des Ein⸗ wohners Lukas Roth kurz vor Arbeitsſchluß in einer Tuchfabrik ihre Haare in Ordnung bringen und begab ſich zu dieſem Zwecke hinter eine Rahmmaſchine. Als ſie nun beim Friſieren die Haare zurückwarf, fingen dieſe ſich in dem Lauf der Kammräder, rollten ſich auf und riſſen, als die Maſchine nicht ſchnell genug zum Still⸗ ſtand gebracht wurde, ganze Teile der Kopfhaut mit. Es dürfte längere Zeit vergehen, bis das Mädchen vollſtändig geheilt iſt.— In Worms hat ſich der 35 Jahre alte verheiratete Buchhalter R. im Geſchäft der Firma Karl Lucht im Liebenauerfeld erſchoſ⸗ ſen. Die Tat verübte er in dem Augenblick, als auf Veranlaſſung des Firmeninhabers eine Reviſion der Geſchäftsbücher, bei der ein erheblicher Fehlbetrag entdeckt worden zu ſein ſcheint, ſtattfand.— Der Gemeinderat von Heilbronn hat eine Eingabe eingereicht um Verbeſſerung der Zugsverbindungen Heilbronn Karlsruhe über Eppingen, vor allem durch Einlegung von Schnellzügen.— Der verhaftete Leutz wurde in Naſſachmühle der Leiche des ermordeten Bauern Knaupp gegenübergeſtellt. Leutz verharrte bei ſeinem Leugnen. Es ſtellt ſich heraus, daß Leutz, eine vielfach vorbeſtrafte Perſönlichkeit, vor einigen Jahren Knaupp mit einerx Hacke verletzt hat. Ein weiteres ſchweres Belaſtungs⸗ moment gegen Leutz iſt, daß man in ſeinem Schrank einige hundert Maxk fand während es bekannt iſt, daß er noch in den letzten Tagen ſehr knapp an Geld war. Um ſicher zu gehen, hat man Sherlock nochmals aufgrund des blutigen Stückchens Holz die Spur nach dem Täter aufnehmen laſſen. Sie führte ihn mit gleicher Sicherheit bvom Publikum mit ehrlichem Beifall aufgenommen. Minder wirk⸗ ſam erwies ſich die Ballade„Fingerhütchen“ des Freiburger Komponiſten Weißmann mit ihrem ziemlich nichtsſagenden In⸗ halt und etwas matter Orcheſtrierung, die von Kammerſänger Paul Bender mit ſchöner, nur etwas dunkler Stimme geſungen wuürde.— Eines beſonderen Erfolges hatte ſich der Lieder⸗ abend der hieſigen Altiſtin Margar, Altmann⸗Kuntz zu er⸗ freuen(die auch in Mannheim ſchon mit Ehren aufgetreten iſt). Die Kritik lobte die überſtrömende Leuchtkraft und Wärme, den eblen, gleichmäßig durchgebildeten Alt, den großzügigen Stil und die edle Größe des Vortrags uſw., Eigenſchaften, die namentlich einer Reihe ſeltener gehörter Schumannlieder zu ſchöner Wirkung verhalfen. Dr. Guſtab Altmann. an Wurſtvergiftung in Ulm erkrankt ſind, iſt der Wachtmeiſter d. D. Heß geſtorben. Die anderen 9 Perſonen ſind auf dem Wege der Beſſerung. Die Vergiftung iſt durch Leberwürſte herbei⸗ geführt worden, welche von den beteiligten Familien in einer Metzgerei gekauft worden waren. Gerichtszeitung. R. Heidelberg, 18. Novbr. Die Fleiſchdieb⸗ ſtähle bezw.⸗Hehlerei⸗Angelegenheit im Heidel⸗ berger ſtädt. Schlachthauſe wurde heute vor der Strafkammer verhandelt. Nach einſtündiger Beratung des Gerichtshofes wurde heute nachmittag 2 Uhr folgendes Urteil verkündet: Auguſt Wild, Metzger von Kleingartach wurde zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis verurteilt, Otto Fiſterer, Metzger von Speyer zu 6 Wochen Gefängnis, verbüßt durch die Unter⸗ ſuchungshaft, Peter Göckel, Metzger von Niederramſtadt zu 4 Monaten Gefängnis, abzüglich 6 Wochen Unterſuchungshaft, Fritz Wieland, Metzger von UÜttenhofen zu 2 Wochen Ge⸗ fängnis, Philipp Johann Koerber, Metzger von Sinsheim zu 1 Woche Gefängnis, Chriſtoph Schwab, Wirt von Dacken⸗ heim zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft und 5 Jahren Ehrverluſt, Friedrich Steinmetz, Metzger von Efferfeld zu 8 Wochen Gefängnis, verbüßt durch die Unterſuchüngshaft, Karl Wagner, Wirt des Gewerkſchaftshauſes zum Goldenen Römer in Seidelberg zu 6 Monaten Gefängnis, Wilhelm Georg Klingmann, Metzger von Schönau zu 30 Tagen Gefängnis, verbüßt durch die Unterſuchungshaft, Franz Joſef Kñappes, Metzger von Altheim zu zwei Wochen Gefängnis, Joſef Schorck, Metzger von Krumbach zu 2 Wochen Gefängnis. Das Urteil war vom Publikmu mit außergewöhnlicher Spannung erwartet worden und wurde dann mit mißbilligendem Murren aufgenommen, ſodaß der Vorſitzende drohte, er werde den Saal räumen laſſen. Sportliche Rundſchan. Luftſchiffahrt. * Der Ballon„Zähringen“ des hieſigen Vereins für Luft⸗ ſchiffahrt war zum letzten Mal am Sonntag, den 13. ds. in Gelſenkirchen zu einer Weitfahrt aufgeſtiegen. Geführt wurde der Ballon von Herrn Dr. Momm aus Düſſeldorf, der mit ihm um.10 Uhr abends bei Leer i. Oſtfriesland landete. Das dort befindliche Ueberſchwemmungsgebiet der Ems war von dem Führer im Abenddunkel für die Nordſee gehalten worden, weshalb aus berechtigter Vorſicht ſehr frühzeitig zur Landung geſchritten wurde. Die zurückgelegte Geſamtentfernung betrug nur ungefähr 180 Km. Am Sonntag, 20. ds. ſtartet„Zähringen“ wieder in Heidelberg unter Führung von Herru Leutnant Len⸗ ders. Die weiteren Mitfahrenden ſind Herr Major von Mer⸗ katz, die Herren Dippe⸗Bettmar und Funk. Oc. Frieödrichshafen, 17. Nov. Auf der Zeppelinwerft im Riedlepark iſt in den letzten Wochen in aller Stille, aber eifrig gearbeitet worden. Das Flugſchiff L. Z. 8, der Erſatz für den im Teutoburger Wald geſcheiterten L. Z. 7 iſt in der Hauptſache fertig und daneben liegt bereits das Gerippe des neuen L. Z. 9, der ſich von ſeinen Vorgängern dadurch unterſcheidet, daß er nur eine Länge von etwa 100 m bei Beibehaltung des ee Durchmeſſers erhält, während die Eigengeſchwindigkeit des Schiffes gegenüber den früheren Modellen erheblich erhöht werden ſoll, Es wird dargus ge⸗ ichlaſſen, daß der L. Z. 9 für die Zwecke der Militärverwalfung ge⸗ baut wird, die einen hohen Wert auf große Eigengeſchwindigkeit legt. Die Probefahrten mit dem ſeiner Vollendung entgegengehenden ., Z. 8 ſollen im Januar, diefenigen mit L. Z. 9 einige Monate ſpäter beginnen. 8 Hundeſport. *Die Spezialſchan von Polizeihundraſſen mit Vorführung dreſſierter Polizeihunden, die auf Sonntag, den 20. November, angeſetzt war, findet des Bußtages wegen erſt am Sonntag, den 27. November in Karlsruhe ſtatt. Das Programm bleibt im übrigen beſtehen. Von Tag zu Jag. — Unterſchlagung. Heilbronn, 18. Nov. Nach Un⸗ terſchlagung von 20000 Mark iſt geſtern ein 16jähriger Kauf⸗ mannslehrling flüchtig geworden. Es wird vermutet, daß er ſich nach Berlin gewandt hat. — Abſturz. Dresden, 18. Nov. In der ſächſiſchen Schweiz iſt ein Touriſt aus Dresden dom Jungfernfelſen im Schrammſteiggebiet abgeſtürzt und lebensgefährlich verletzt in das Krankenhaus in Schandau gebracht worden. — Selbſtmord. Berlin, 18. Nov. Der„.⸗A.“ meldet aus Thorn: In ſeiner Wohnung wurde heute morgen der Major v. Carnap⸗Quernheimb vom Inf.⸗Regt. Nr. 70 tot aufgefunden. Anſcheinend liegt Selbſtmord vor. Das Motiv iſt unbekannt. Letzte Nachrichten und Telegramme. Schenkung des Kaiſers für eine proteſtantiſche Kirche in Donaueſchingen. * Donaueſchingen, 18. Nov. Der Kaiſer hat dem „Donaueſchinger Tagebſatt“ zufolge, vor ſeiner Abreiſe die Summe von 20 000 Mark als Beihülfe zum Neubau einer proteſtantiſchen Kirche in Donaueſchingen geſtiftet; der Fürſt zu Fürſtenberg hat für den gleichen Zweck 10 000 Mark ge⸗ ſpendet. Der Waſſerſtand des Rheins. m. Köln, 18. Nov.(Telegr.) Der Rheinwaſſerſtand iſt auf 4,60 Meter zurückgegangen. In den Ruhrhäfen wurde der Verladebetrieb wieder aufgenommen. Auch die ober⸗ rheiniſche Schleppſchiffahrt iſt keinerlei Beſchränkungen mehr unterworfen. Hochwaſſer in Paris. * Paris, 18. Nov. Die Seine ſtieg in den letzten 21 Stun⸗ den um 50 Zentimeter und überſchwemmte eine Straße in Paſſy und ein Kai des Jory. Man erwartet morgen ein weiteres Stei⸗ gen um 50 Zentimeter. Nußlands Vorgehen in Perſien. * Teheran, 18. Nov. Der britiſche Geſandte übergab geſtern nachmittag die Antwort auf die perſiſche Note vom 22. Oktober über die Unruhen im Süden. Der Inhalt iſt noch nicht veröffentlicht. Mit Rückſicht auf die Nachricht, daß hundert ruſſiſche Soldaten die Grenze bei Dſchulfa über⸗ ſchritten, legte der Miniſter des Aeußern aufgrund der Er⸗ regung, die wahrſcheinlich unter der Bevölkerung entſtehen werde, gegen die Abſendung einer neuen Truppenmacht Ver⸗ wahrung ein. Er ergriff die Gelegenheit, gegen die fort⸗ geſetzte Anweſenheit einer ruſſiſchen Garniſon in Kaſwin des Miniſters des Aeußern zurück und erklärte, der ruſſiſche Geſandte lehne es ab, weitere Proteſte gegen die Anweſen⸗ heit ruſſiſcher Truppen entgegenzunehmen. Die ruſſiſche Hal⸗ tung dem Miniſter des Aeußern gegenüber wird hier lebhaft beſprochen. Tolſtvi. Attapewo, 18. Nov..50 morgens. Tolſtoi verbrachte die Nacht ſchlafend, gegen morgen ſchlummerte er ein. Temperatur 37.3. Das Herz arbeitet ſchwach, der Puls iſt beſſer. Petersburg, 18. Nop. Der Metropolit Antonius tele⸗ graphierte an Tolſtoi:„Seit dem erſten Augeublick Ihres Bru⸗ ches mit der Kirche betete ich ununterbrochen und bete noch, daß Gott Sie zur Kirche zurückführe. Es mag ſein, daß er Sie ball vor ſein Gericht ruft. Ich flehe Sie, den Kranken, an, verſöhnen Sie ſich mit der Kirche und dem rechigläubigen ruſſiſchen Volke, Gott ſegne und ſchütze Sie!“ Zugkolliſion. * Peters bur g, 18. Nov. Bei einer Zugkolliſion der War⸗ 8 uer Bahn in der Nähe von Petersburg wurden 13 Perſonen Die wirtſchaftliche Erſchließung Perſien durch Bahnen. [London, 18. Nov. Die„Times“ beſpricht in einem Leitartikel das ruſſiſche Projekt eines Bahnbaues durch Per⸗ ſien, das in England ſorgſame und nicht unfreundliche Er⸗ wägung finden würde; die Bahn könnte viel zur wirtſchaft⸗ lichen Entwicklung Perſiens beitragen. Früher oder ſpäter müßte ſie durch den Weſten Perſiens mit der Bagdadbahn verbunden werden. Hierbei könnte ſich Gelegenheit und Grund⸗ lage für eine freundſchaftliche Verſtändigung mit Deutſchland finden. Der Artikel ſchließt: Alle Erwägungen, die den Plan der Bagdadbahn der engliſchen Regierung empfohlen hätten, als zuerſt vor mehreren Jahren der Gedanke auftauchte, würden jetzt noch in höherem Maße für das ruſſiſche Projekt ſprechen. Auflöſung des engliſchen Parlaments. *London, 18. Nov.(Unterhaus.) Premierminiſter As⸗ quith gab die Erklärung ab, daß das Kabinett den König angeraten habe, das Parlament aufzulöſen, nachdem gewiſſe notwendige Maßnahmen getroffen und in der Hauptſache erledigt iſt. As⸗ teilte mit, die Auflöſung erfolge wahrſcheinlich am 28. Ny⸗ vember. Bon unſerem Berliner Bureau.) Unzufriedenheit des Papſtes mit Kardinal Merry del Val. 1 7 8 1 1 Berlin, 18. Nov. Aus Rom wird gemeldet: Der „Meſſaggero“ glaubt verſichern zu können, Kardinalſtaats⸗ ſekretär Merry del Val ſei beim Papſt in Ungnade gefallen infolge des Streites, in den der Heilige Stuhl mit aller Welt geraten ſei. Der Papſt laſſe ihn nur noch Verwaltungs⸗ ſachen erledigen und habe die Ueberzeugung gewonnen, daß er mehr als bisher mit dem Kardinalskollegium Fühlung nehmen müſſe. Rampolla, Vanutelli, Agliardi, ja ſelbſt Vivis, der intime Freund Merry del Vals, hätten dem Papſft gegen⸗ über zugegeben, daß Merry del Val ſeinem Poſten nicht ge⸗ wachſen ſei. Infolge dieſer Erkennkuis häkte Papſt Pius den Kardinal Rampolla bewogen in dieſem Jahre von ſeiner Schweizer Reiſe abzuſehen, um ſeinen Beiſtand zu haben. Er pflege mit ihm und anderen hervorragenden Kardinälen regel⸗ mäßige, lange Beratungen. Das größte und das allergrößte Schiff der Welt. „ABerlin, 18. Nov. Aus London wird gemeldel: Das größte Schiff der Welt war bisher das für die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie auf der Stettiner Vulkan⸗Werft beſtellte Schiff. Heute macht die Counard⸗Line bekannt, daß ſie Angebote von Schiffsbauwerften für einen Dampfer eingefordert habe, der das Hamburger Schiff noch um 4 Fuß in der Länge über⸗ treffe. Das Deplazement ſoll 50 000 Tonnen betragen, die Länge 885 und die Breite 95 Fuß. Die Koſten werden auf 40 Millionen berechnet. Das neue Schiff wird Turbinen erhalten, die ihm eine Schnelligkeit von 23 Knoten per Stunde verleihen ſollen. Das Schiff hat Raum für 650 Paſſagiere 1. Klaſſe, 740 2. Klaſſe und 2500 3. Klaſſe. Perſiens Exwachen. Berlin, 18. Nov. Aus Theran wird gemeldet: Geſtern fand ein von den Jung⸗Perſern einberufenes Meeting ſtatt, das von mehreren tauſend Perſonen beſucht war. Der Kanonenplatz war zur Vorſicht von der Polizei und Gen⸗ darmerie ſtark beſetzt. Es ereignete ſich kein Zwiſchenfall. Perſien wurde aufgefordert, ſich Deutſchland anzuſchließen. Das Meeting wurde eröffnet durch einen hohen Geiſtlichen. Darauf ſprachen 5 Redner, die über die unglückliche Lage des Landes berichteten und gegen die Vergewaltigung Perſiens durch die engliſche und ruſiſche Regierung proteſtierten. Sie verlangten die Zurückziehung ſämtlicher fremden Truppen aus Perſien und forderten unter lebhaftem Beifall Anlehnung an die Türkei und in der größten Not einen Appell an den deutſchen Kafſer. Zum Schluß wurde eine Reſolution ange⸗ nommen, die gegen die ruſſtſch⸗engliſchen Maßnahmen pro⸗ teſtiert und in der das geſamte Kabinett und Parlament ge⸗ beten wird, für die bedrohte Selbſtändigkeit Perſiens einzu⸗ kreten. Sächſiſch⸗öſterreichiſche Verhandlungen in der Schiffahrts⸗ abgabenfrage. JBerlin, 18. Nov. Der ſächſiſche Miniſter des Innern, Graf Vitzthum von Eckſtedt, der während des Beſuches des Königs von Sachſen beim Kaiſer von Oeſterreich ſich mit dieſem in Wien befindet und noch bis zum Samstag dort verweilen wird, hat mit dem öſterreichiſchen Miniſter über einige Differenzpunkte in der Schiffahrtsabgaben⸗Gelegenheit, die ſpeziell ſächſiſch⸗öſterreichiſche Verhältniſſe berühren, verhandelt. Es ſoll ein befriedigendes Er⸗ gebnis in Ausſicht ſtehen. Die Wiedereinführung des Ankunftsſtempels abgelehnt. ] Berlin, 18. Nob. In der Frage der Wiedereinführung der Ankunftsſtempel auf Briefen iſt von dem Reichspoſtamt eine entgiltige Entſcheidung und zwar in dem Sinne getroffen worden, daß eine Geneigtheit für die Wiedereinführung des Stempels nicht beſteht. Den Wünſchen der Geſchäftswelt, die wiederholt auf das lebhafteſte ſich für die Wiedereinführung des Stempels aus⸗ geſprochen haben, dürfte leider nicht Rechnung getragen werden chte. tur ele⸗ ru⸗ daß ald ien lke, Ar⸗ ien em er⸗ Fr⸗ ft⸗ ter 8. ge 8 o⸗ er en —75 85 aß 10 18, Ne lR Eb Fr 515 a8 g⸗ f. te e, 10 U, 8 it * e kohlen, Monat offen, Mannheim, 18. November. Geueral⸗Anzeiger.(Abendslart.) 5. Seite. Tandwirtſchaft. B. C. Karlsruhe, 17. Nov. Das großh. Miniſterium des Junern 1 5 die landwirtſchaftliche Berſuchsanſtalt Auguſten⸗ gerg mit der Herſtellung eines Flugblattes beauftragt, welches mit Abbildungen verſehen, die Naturgeſchichte des Heu⸗ und Sauer⸗ wurms und die zu ſeiner Bekämpfung zweckdieulichſten Maßnahmen ſchildert. Das Flugblatt gelangt demnächſt durch die großh. Bezirks⸗ ämter zur Verteilung. Jeder Weinbaubetrieb in Baden wird ein Stück erhalten. .C. Haltingen, 17. Nov. Eine geſtern im Rathauſe dahi ubgehaltene Verſammlung von Rebbeſitzern beſchäftigte Rich Frage der Anpflanzung von Amerikanerreben. Die Ver⸗ ſammlung ſtellte ſich vollſtändig auf den Standpunkt einer kürzlich in Weil von einer dort abgehaltenen großen Verſammlung von Reb⸗ bauern angenommenen Reſolution. Jolkswirtschalt. Badische Gesellschaft fur Zuckerfobrikation Myaghäusel. In der heutigen Sitzung des Aufsichtstates der Badischen Gesellschaff für Zuckerfabri kation Waghäusel wurde die Bilanz für das Ge- Schafts jahr 1909/ 10 vorgelegt. Diese weist nach Abzug der Generalspesen einschliesslich des Vortrages aus dem Vorjahre einen Bruttogewinn von M. 1 834311.28 (gegen M. 1 335 553.51) auf, der wie folgt Verwendung finden soll: M. 115 051 statutenmässige Abschreibungen, M. 250 000 Extra-Rücklagen, M. 49 500 Talonsteuer für die Zeit vom 1. September 1911 bis 192, zahlbar 1. Sept. 101T, M. 605 000 Dividende M. 110 pro Aktie d. i. 12,83 Proz.(i. V. 90 M. pro Aktie 10%g Proz.) Der Rest soll nach Abzug der Tautiemen und Gra⸗ tiabe, Sowie der Zuweisung an den Unterstützungsfond mit M. 454 659 tantiemefrei auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der Gewimwvortrag erfährt also eine Erhöhung um M. 64 485 aus dem Erträg des verflossenen Ge- schäftsjahres. Die Gereralversammlung kfindet am 17. Dezember aà. C. statt. **** Einnahmen der badiſchen Staatseiſenbahnen. Den bereits im heutigen Mittagsblatt veröfſentlichten Einnahmen ber badiſchen Staatseiſenbahnen im Monat Oktober werden nach⸗ ſehende amtliche Erläuterungen mitgegeben: Die Witterung war im Oktober durchweg ſchön und trocken; kamentlich die zweite Hälfte des Monats brachte hertrliche Herbſttage. Der Reiſeverkehr war im Verhältnis zu der vorgeſchridenen Jahres⸗ zeit rege, wenn auch nicht ſtärker als im Oktober 1909. Der Ausflugs⸗ verkehr wax lebhaft, doch fehlte infolge des überaus ungünſtigen Aus⸗ ſalls der Weinernte der ſonſt bedeutende Geſchäfts⸗ und Ausflugs⸗ verkehr nach dem Robgebiet. Der Nahverkehr an den Sonntagen, namentlich anläßlich der Kirchweihfeiern, ſowie die Einberufung der Rekruten nach den Garniſonen gab Anlaß zu einer Reihe von Er⸗ gänzungs⸗ und Sonderzügen. Der Tierverkehr war im Binnenland gut; in der Richtung von der Schweiz zeigte er infolge beſchränkter Deffnung der Grenze eine ſchwache Zunahme. Dic geſchätzte Einnahme aus dem Perſonenverkehr war im Oktober 1910 um 42 830 4 niederer und in den Monaten Januar bis Oktober 1910 um 1233 310 4 höher als in den entſprechenden Zeiträumen des Jahres 1909. Die Zunahme des Güterverkehrs hielt auch im Oktober an. Beſonders ſtark war der Stückgutverkehr, der Verſand von Stein⸗ der Verkehr mit Kartoffeln aus Norddeutſchland nach Südweſtdeutſchland und der Schweiz, ſowie der Empfang von Wein aus Frankreich, Italien und Spanien. Auch der Obſt⸗ nerkehr war lebhaft, allerdings nicht ſo ſtark wie im Oktober 1909. Jufolge des ſchlechten Ausfalls der Weinernte in Baden und dem übrigen Deutſchland fehlten die Sendungen von neuem Wein faſt vollſtändig. Der Waſſerſtand des Rheins ging im Oktober ſtändig zurück, ſo daß Fahrten nach Baſel nicht mehr unternommen werden konnten und die Schiffahrt nach Kehl—Straßburg im letzten Drittel des Monats eingeſtellt werden mußte. Die Schiffahrt bis Karls⸗ ruhe, ſowie die Mittel⸗ und Niederrheinſchiffahrt blieben den ganzen doch mußten die Schiffe wegen des niederen Waſſer⸗ kandes oft geleichtert werden. Die Neckarſchiffahrt war den ganzen Monat offen. Auf dem Rhein und Neckar war der Schiffsverkehr mit Stückgut und Maſſengütern recht lebhaft. Auf allen Hauptſtrecken mußten Bedarfs⸗, Ergänzungs⸗ und Sondergüter⸗ züge in größerer Zahl ausgeführt werden. An gedeckten Wagen ent⸗ ſtanden vom 11.—20. Oktober kleine Ausfälle, vom 21. au ſtiegen die Ausfälle bis zu 20 Prozent der Beſtellungen. An offenen Wagen beſtand nur vorübergehend Mangel in mäßigem Umfaug. Die ge⸗ ſchätzte Einnahme aus dem Güterverkehr war im Oktober 1910 um 607 370/ und in den Monaten Januar bis Oktober 1910 um 2702 370 höher als in den entſprechenden Zeiträumen des Jahres 1908. *** Parkbrauereien Zweibrücken⸗Pirmaſens,.⸗G. in Zweibrücken. Nach dem Geſchäftsbericht für 1909/10 hat ſich der Bierabſatz trotz der ungünſtigen Verhältniſſe in der Brauerei befriedigend ge⸗ ſtaltet. Einſchließlich 14 441(21 424 4] Vortrag ſowie nach 224 942 (182 369 ½) Abſchreibungen und 11.696 Verluſte auf Ausſtände er⸗ gab ſich ein Reingewinn von 192 789(184 844% zur folgenden Ver⸗ wendung: Gewinnanteile und Belohnungen 45 662 87 643), Sicherheitsbeſtand 12 760(0 4, 5 Prozent Dividende 120 000 4. (wie i..) und Vortrag 27 127“ Die Bierdepots und Wirtſchaften, auf denen 358 841(365 378) Hypotheken und 136 776 126 652 Reſtkaufſchillinge ruhen, ſtehen mit 1 221 622(1 196 812 4% zu Buch. Die Bardarlehen und Hypotheken ſtiegen von 1 298 260 auf 1 518 989 Mark, die Warenforderungen betrugen 440 522 ½(456 487%. Die neue bayeriſche Malzſteuer, die ſeit dem 18. März d. J. in Kraft iſt, habe die Brauinduſtrie wieder ungeheuer belaſtst, die Verhältniſſe blieben nach wie vor ſehr unſicher, zumal die Regierung noch keine durchgreifenden Maßnahmen getroffen habe, durch Regelung der Uebergangsabgabe das Ausfuhrgeſchäft nach den übrigen Bundes⸗ ſtaaten zu ſchützen. Der Aktien⸗Berein Johanneshütte in Siegen ſchließt das Jahr 1909—10 mit 49 881 4 ſim Vorjahre 61588% Betriehsveriuſt bei 2 889 Abſchreibungen ab Der Verluſtvortrag erhöht ſich von 81 583 auf 76 004 bei 1080 000 Aktienkapttal, das ſich in Beſitz der Eiſen⸗Induſtrie zu Menden und Schwerte befindet. Vogtländiſche Maſchinenfabrik vorm. J. C. u. H. Dietrich,.⸗G. in Plauen i. B. Die geſtrige Generalverſammlung genehmigte ein⸗ ſtimmig den Geſchäftsbericht und den Rechnungsabſchluß, wonach von bem 1010 765 betragenden Reingewinn 20 Prozent(i. V. 10 Proz.) Dividende zur Ausſchüttung gelangen. Die Verwaltung teilte mit, daß der derzeitige Auftragsbeſtand eine Höhe erreicht habe wie nie felt Beſtehen des Unternehmens. Auf neue Automaten mit den Zahn⸗ ſchen Apparaten liegen die Aufträge ſo ſtork vor, daß die Fabrit kaum prompt liefern kann. Bezüglich der Ausſichten teilte die Ver⸗ waltung mit, man könne für dieſes und wohl auch für das nächſte Jahr wieder mit einem günſtigen Reſultate rechnen. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. Ab 19. ds. Ms. ſind die Aktien Nr. 40 000 bis 60 000 der Bauk für elektriſche Unternehmungen Zürich gleich den bisher notierten lieferbar. .⸗G. Paulanerbrauerei, München. * München, 18. Nov. Die Aktien⸗Geſellſchaft Paulaner⸗ rauerei(Salvator⸗Brauerei] erzielte für 1909⸗10 einſchließlich Vortrag 665 625 Mk.(572 469 Mk.) Reingewinn, woraus 11 Proz. Dividende(10 Proz.) verteilt werden. Im Geſchäftsbericht wird betont, daß durch die Auguſt 1909 erfolgten Erhöhung der Uebergangsſteuer für bayeriſches Bier nach dem norddeutſchen Brauſteuergebiet der Export im Berichtsjahre ſehr erſchwert wor⸗ den und der Abſatz einzelner Teilnehmer bedeutend zurückgegangen ſei. Immerhin ſei es trotzdem gelungen, den geſamten Bierumſatz um faſt 6000 H. lim Vorjahre auf 160 000 H. geſchätzt) zu er⸗ höhen. Die Gerſte⸗ und Malzpreiſe waren im Berichtsjahre niedriger als im Vorjahre. Im neuen Betriebsjahre ſei mit höheren Gerſtepreiſen zu rechnen. In ihren großen Gerſten⸗ und Malzvorräten und in den niedrigen Hopfenpreiſen hofft die Ge⸗ ſellſchaft zum Teil einen Ausgleich finden zu können. Der Abſatz in den beiden erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres weiſt lt. Frkf. Ztg. gegen das Vorjahr eine Steigerung auf. Vom Ueberſeehandel. Hamburg, 18. Nov. ie bedeutende engliſche Handels⸗ und Plankagenfirma E. E. Forbayth auf Lalum im Südſeegebiet ging, wie die„Frkf. Ztg.“ hört, nunmehr in deutſchen Beſitz über. Zu dieſem Zweck hat ſich ein Konſortium gebildet, d erſte deutſche Südſeefirmen angehören. Dividendenſchätzungen. * Berliu, 18. Nov. Bei den vereinigten Berlin⸗Frank⸗ furter Gummiwarenfabriken.⸗G. wird der Geſchäftsgang bis⸗ her als befriedigend bezeichnet, doch kann die Verwaltung über das Ergebnis ein Urteil noch nicht abgeben, weil das Unternehmen aus 4 Etabliſſements jedes mit ſelbſtändiger Verwaltung beſteht. Die Verwaltung der Metallwarenfabrik vorm. Max Dannhorn .⸗G. in Nürnberg glaubt die Dividende für das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr mindeſtens ſo hoch zu ſchätzen, wie die vorjährige(7½ Prozent.]— Die Verwaltung der Elektrizitätswerke in Homburg v. d..,.⸗G. glaubt hinter dem Ergebnis des Vorjahres nicht zurückzubleiben. Einnahmen des Reiches aus den neuen Steuern. * Berlin, 18. Nov. Im Oktober betrugen die Einnahmen des Reiches aus der Wechſelſtempelſteuer 1646 229 M.(1 762 769 Mark), cus dem Effektenſtempel 4764 079 M.(1 935 079.), aus der Börſenumſatzſteuer 2 286771 M.(2 427 754.), aus der Talon⸗ ſteuer 370 049 M.(204 938.), aus der Tantiemenſteuer 265 868 Mark(166 472.), aus dem Scheckſtempel 269 217 M. Im Oktober 1909, dem zweiten Monat des Beſtehens der Scheckſteuer, trug dieſe 1 155 857 M. ein.(Frkf. Ztg.) Neues vom Dividendenmarkt. * Braunſchweig, 18. Nov. Die Bierbrauerei Jeloſchlößchen in Braunſchweig ſchlägt wieder 6 pet. Dividende vor. * Dortmund, 18. Nov. Der Aufſichtsrat der Dortmunder Aktienbrauerei beſchloß lt.„Frlf. Ztg.“ nach Abſchreibungen von 192 000/(120 687 4) eine Dividende von 20 pCt. wie im Vorfahre vorzuſchlagen. Berlin, 18. Nov. Die Mitteldeutſche Bodenkreditanſtalt in Greiz ſchlägt wieder 5½ pCt. vor.— Die heutige Aufſichtsratsſitzung der Patzenhofer⸗Brauerei in Berlin ſchlägt 12 pEt.(11 pCt.) vor. Holzlieferungen für die Hafenbanten in Bremen. * Berlin, 18. Nobbr. Wie wir hören, hat die bedeutende Holzſubmiſſion der Hafenbauinſpektion in Bremerhaven, unter außerordentlich ſtarker Beteiligung aus allen Kreiſen des nord⸗ und mitteldeutſchen Holzhandels ſtattgefunden. Die Preiſe, für welche die großen Mengen von Spundbohlen und Pfählen an⸗ geboten wurden, waren äußerſt niedrig. Sie überſteigen die vor⸗ jährigen Preiſe kaum, trotzdem inzwiſchen auf dem Rohholzmarkt eine ſtarke Teuerung eingetreten iſt. Die billigſten Angebote ſtellten für Rundpfähle die Firma Franz Krauſe in Charlotten⸗ burg, für Spundbohlen die Firma Chriſtian Külken in Bremen. Die geſamte Lieferung ſtellt einen Wert von etwa 84 Million Mark dar. Macchinenfabrih Mönus u. Co, Framefurt d. M. Frankfurt a.., 18. Nov. In der heutigen Auf⸗ sichtsratssitzung der Maschinenfabrik Mönus u. Co. wurde It. Frkeft. Itg. beschlossen, die restlichen Einzahlungen von 75 Proz. auf die neuen Stammalctien auf den 30. Dez. dieses Jahres einzuberufen. Kleiderfabrih J. P. Reiners,.-Cladbach in Konpurs. München-Gladbach, 18. Nov. Die Kleider- fabrik J. P. Reiners geriet, wie die Frkft. Itg. meldet, in Konkurs. Die Aussichten für die Hypothekengläubiger sind wegen des schwebenden Prozesses um eine Feuer- versicherungsentschädigung unbestimmt. Die vorrecht- losen, Gläubiger gehen wahrscheinlich leer aus. Vom rhlieinischadesifälischen Kolilensyndihat. Essen, 18. Nov. Wie die Frkft. Ztg. erfährt, be- steht im rheinisch-westfälischen KRohlensyndikat die&b- sicht, an den Verkaufspreisen für die nächste Abschluss- periode eine Kenderung nicht vorzunehmen. Maschinenfabriſgt Augsburg-Nuruberg. Augsburg, 18. Nov. Der Reingewinn der Ma- schinenfabrik Augsburg-Nürnberg.-G. beträgt Mark 2 801 597(2 822 959.), die Dividende wieder 19½ Proz, Die Gesellschaft hat sich, wie der Bericht bemerkt, einen Auftragsbestand gesic der für das laufende Geschäfts⸗ jallr Wieder ein stelleudes Ergebnis erwarten lässt. Wie hoch der Kuftragsbestauddist, gibt der Berieht diesmal im Gegenteil zu früher nic wie die Frkft. Itg, bemerkt, für die Aktio enthaltung einer Ziffer, die für die Beurteilung schäftsganges im laufenden Jahre von wesentlichem Wert ist. Zu gleicher Zeit des Vorjahres hatte die Gesellschaft für 68 Mifl. M. Bestellungen vorliegen, vor 2 Jahren kür 65 Mill. Mark. Bericlit uber den amerixanischen Eisen: tin Staſiimarkt. London, 18. Nov. Nach dem Bericht des Iron Monger aus Philadeiphia über die Lage des amerikanischen Eisen- und Stahlmarktes blieb das Geschäft in Rokeisen, wenn auch einige Werke die Giessereieisenpreise etwas er- höntt haben, im allgemeinen unveründert. Sehmiedeeisen nt an. Das bedeutet, are die Vor⸗ ddes Ge⸗ war gelegentlich niedriger angeboten, Fertigware ruhig. Faconware etwas besser gefragt. Knüppeln fester. Die Eisenbahnen haben mässige Posten Schienen bestellt. Un- terhandlungen wegen weiteren Lieferungen schweben. Be- trächtliche Aufträge für Rollmaterial dürfte vor Jahres- ende ausgegeben werden. ** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 18. Nov.(Fondsbericht). Ohne eine weſentliche Veränderung der Tendenz bewahrte die heutige Börſe die bereits in der letzten Zeit gezeigte Zurückhaltung. Die Grund⸗ ſtimmung war wiederum gut behauptet. Am Bankaktienmarkt waren die Umfſätze beſcheiden. Die allgemeine Tendenz iſt ungleichmäßig, für Mittelbanken beſtand Intereſſe, Deutſche Effektenbanken notier⸗ ten höher auf die Dividendentaxe, Diskonto⸗Kommandit ſchwächer. Oeſterreichiſche Banken behauptet. Am Markt der Transportwerte konzentrierte ſich das Intereſſe für Baltimore Ohio, welche im Au⸗ ſchluß an Newyork im Kurſe verloren. Schiffahrtsaktien lagen ſtill. Der Verkehr in Montanwerten war beſchränkt. Von heimiſchen An⸗ leihen 3proz. Reichsauleihe und Preußen ſchwächer. Ruſſen, auch zur Schwäche. Induſtriewerte ungleichmäßig. Montanpapiere ſchwächer. Konkordia⸗Bergbau gut behauptet. Elek⸗ trizitätswerte neigten zur Abſchwächung. Kaſſainduſtrieaktien beſſer gehalten. Im weiteren Verlauf des Geſchäfts machte ſich die Unluſt noch mehr bemerkbar, ſodaß die Kurſe nux geringe Veränderungen erfuhren. Es notierten Kreditaktien 20896, Diskonto⸗Kommandit 19038, Dresdner 162½, Staatsbahn 15994, Lombarden 21, Baltimore Ohio 109, Bezugsrecht auf Aktien der Allgemeinen Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft.90 bez. Geld. * Berlin, 18. Nov.(Fondsbörſe). Trotz des güunſtigen Reichsbankausweiſes und der befriedigenden Darſtellungen, die auch der Jron⸗Monger⸗Bericht über die Beſſerung am amerikaniſchen Eiſenmarkt gibt, zeigte die Börſe bei Eröffnung doch ſchwache Veran⸗ lagung, da der mattere Verlauf Newyorks zu Realiſationen veran⸗ laßte. Die Umſätze hielten ſich nach wie vor in engen Grengen; nur in einzelnen Werten entwickelte ſich regeres Geſchäft. Erhöht wurde zmutige Stimmung durch den ca. 2proz. Rückgang der Kauada⸗ Paeifie⸗Aktien, die auf den unbefriedigenden Einnahmeausweis hin in größeren Poſten abgegeben wurden. Hierzu kam noch, daß am Montanmarkte größere ſpekulative Abgaben erfolgten, die mit den erheblichen neuen Preisunterbietungen am Stabeiſenmarkte, ſo⸗ wie mit den unbefriedigenden Nachrichten vom belgiſchen Eiſenmarkt begründet wurden. Die ſchwache Haltung erſtreckte ſich auf elektriſche Werte, von denen die leitenden Werte ſich durchweg lproz. Rückgänge gefallen laſſen mußten. Die Börſe verharrte in der dritten Börſen⸗ ſtunde in Luſtloſigkeit. Phönix waren etwas gebeſſert, Induſtriewerte des Kaſſamarktes ruhig, aber eher ſchwächer. * Berlin, 18. Nov.(Produktenbörſe). Das Geſchäft am Weizenmarkt war etwas lebhafter als in den Vortagen. Der günſtige argentiniſche Wochenbericht wurde paralyſiert durch die feſte Haltung der geſtrigen Auslandsbörſen. Da auch die ruſſiſchen Deckungen erhöht waren, ſtellte ſich unter Deckungen Befeſtigung ein. Roggen lag gleichfalls auf Deckungen höher. Futterartike!l verharrten ungefähr auf ihrem geſtrigen Stand. Rüböl war billige⸗ erhältlich. Wetter: regendrohend. 5 er ae Türkenloſe neigten ——* Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Freitag, den 18. November 1910 Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Hafer: Sept.—— Weizen: Sept. Nov. 208— B. 205— G. Nov.—— März 1911 213% B.—— März— Mai 215—.— Mai—— Roggen: 5—— Mais: Sept.—— Nov.———— Nov. Mãrz—— Mär— Majß— Mai-—-= 1 ee ee eeeee, Mannheimer Effektenbörfſe. Vom 18. November.(Offizieller Bericht.t) 25 Die heutige Börſe verkehrte wieder in ziemlich feſter Haltung. Einzelne Jnduſtrie⸗Aktien waren prozentweiſe höher. So Koſtheimer Celluloſe 233., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik 156 G. und Zuckerfabrik Frankenthal 379.50 G. Von Verſicherungsaktien waren Oberrheiniſche zu 910 pro Stück geſucht, dagegen Bad. Aſſekuranz zu 2970 pro Stück erhältlich. Von Brauereien ſtellten ſich Homburger.⸗B. vorm. Meſſerſchmitt 55 G. 56 B. und Werger, Worms 70 G. Aktien. Banken. Brief Geld Badiſche Bank 138.50 133.— Gewrbk. Speyeröß0“/ E—.——.— 0 Byief Geld Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Bank—.— 105.25 Rück⸗ u. Mitverſ. 1200 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 196.25 Francona, junge 1180 Rbein. Creditbank—.— 188.60 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 199.50—.— Glas-Verſ.⸗Geſ. 2250 Südd. Bank—.— 117.25 Bad. Aſſecuranz—.— Südd. Disc⸗Geſ. Chem. Induſtrie. Bad. Anil. ⸗u. Sodafbr. 500.——.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Vercin chem. Fabriken—.— 341.50 —.— 117.70 Continental. Verſich.—.— 677.— Mannh. Verſickerung 715.——. Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 910. Wlürtt. Transp.⸗Verſ, 640.— Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie—— 188.— Verein D. Oelfabriken 159.——.—. 70 20 Dingler'ſche Mü—.— 100.— Weſt..W. Sb l Emeild Wöettan—.— 100% 55 Eitlinger Spinnerei—.— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Holbg. 188.——.— Hüttenh. Spinnerei 68.— 67.— Heddernh. Kupferw.nt. Südd. Kabelw. Frkf. 183.— Karlsr. Maſchinenbau 185.— Näbmfbr. Haid u. Neu—.— Kofth. Cell. u. Papierf.—.— 238.— Mannh. Gum u. Asb.—.— 148.50 Bad. Brauerei—.— 68— Durl. Hor vm. Hagen 234.— 232.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 196.— Elefbr. Rühl, Worms—.—— Br. Ganter, Freibg. 90.— Kleinlein, Heidelberg—.— 281.— Honibg. Meſſerſchmitt 58.— 55.— —.— —.— —.———— 8 Ludwigsh. Aktienbr.—.— 212.— Naſchinenf. Badenia—.— 212. Mannh. Aktienbr.—.— 131.— Oberrb. Elektrizität—.— 19. Brauerei Sinner 238.——— Pfälz. Mühlenwerke Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 182.— Pf.NRähm.u. Fahrradſ.—.— 156.— Schwartz, Spever—.— 122.— Portl.⸗Zement Holbg.—.—151.— „S. Weltz. Spever—.— 86.— Nh. Schuckert⸗Geſ. 129.——.— „ Storch., Speyer 73.——— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 159.25 Br. Werger, Worms—.— 70.— Verein Freib. Ziegelw. 106.—— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 160.— 5 müil Ktad Würzmühle Neuſtadt———— Trausvort Zellſtoffabt. Waldhof 261.— 260.— u, Verſicherun f auf Zuckerfbr. Waghäufel—— 101, B..⸗G. Rbſch. Seetr. 75.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 379.5 Manng. Damoſſchl. 49.——.—Zuckerraff. Mann.— Mannh. Lagerhauns 85.——.— eee erhöltlich Auergesellschaſt, 8lerlln.17 6. Seite. General⸗unzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 18. Noveumber⸗ Obligationen. Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. Budapeſter Produktenbörſe. Pfandbriefe 4% Bad..⸗. f. Röſchiff 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unk 1902 99.30 b u. Seenansport 8 99.50[ Südd. Giſend⸗G. 122 30 122.0 Gotthardbahn Vdapeſt 18. Rob. Geneddemartt.(delegrarnad %„„„wper chied. 90 30.4½ Bad. Anfl. u Sodafbr. 102.40 8 Hamburger Vacket 144 43 80 Ital. Mittelmeerbahn——— 17. 18. %½„„ Kommunal 90.30 304½ Bad. Anil. u. Sodafbr. Rorddeutſcher Lloyd 107.% 107 4 Meridionalbahn 130— 129.75 pei 50 kg ver 50 kg Städte⸗Anlehen. Serie B 104.50 Sie⸗ung matsv 160., 159 75 Haltimore und Odid 109.75 409.— Weizen der Okl.— feit 4 85 i. B. 91.60 6½% Br. Kleinſein Heidelba. 98.50 G] Oeſt. Südvahn Lomb. 21 ¼ 21.75 April 10 85-— 1055 2 37% Heidelberg v. J. 1903 92 50 Bſ5 Bür„Brauhaus, Bonn 101.— 6 8 80 i——— f 4, Karlsruhe v. J. 1907 101—6ʃ4 Velkeunh i Genz 99.—G Bank- und Berſicherungs-Aktien. Aorl 785—— ſe 788 ſteng 2 N. 8** 350 977805 405 Eell. u. 11 101.80 B Badiſche Bauk 133 50 133.50 Oelteri.⸗Ung Baul 188 25 18.—Hafer per Ott.——— fetig— ſtetig 45ů0 Ludwigsha en 101 0 98.— B] Berg u. Netallb. 118 50 118 50 Seſt. Länderbauk 135 2133. ½„„ Aypril 827— 82—— 4 v. 1006 100.40[4% fe chiffabr hau⸗[DBerl. pand.„Ger 168 168 75]„ Keedlt⸗Andal: 208 50 208½᷑ Mais vet Jul.———— ſtetig„ 373„ 5 ſellſcafe 99.— G Semerf. u. Oist.⸗. 114 59 11.50 Biälztiche Bank 105.— 105—„„ Auguſt—————— 4 2 Mannh Oblg. 1308 100.— G4% 21 9 Elektrizität- Dar aftaoter Ban! 130 75 80.50 Gfälz. Hyp.⸗Bank 196— 193 25 563—— 563—— 45 5 g. 1900 95 9 85 5 0 e Deutſche Bank 257— 256.78 Greuß. Hypothekud. 122 10 122— Kohlraps Augul———-———— 35 5 4806 100.80 5% 80 5 Chamo Dautſ baſtat. Ban 142—142 Leutſche teichs)pt. 143 80 143 8 Wetter: Regen. 1901 100.25 5 oner Eiſenbg. 102.—G D Stfekten Ban 07.60 J08 75 Kbein. Kreditbant 138 90 138 7⁰ 5 „ 1855 92.506½% Pfäl. Mühlenwerke 100.—6 Saene 15230 Se 12250 7 0 Tiverpooler Börſe. 1 1 0 500 Dresden⸗ 169 75 162 50 Schaaffg. Bant ver. Nuſ 100 soch Leankf. Gov.⸗Ban 211 50 21450 Sod. Bauk Ahm. 1172117 60 2tverpool, 18. Nov.(Anfanzslurſe.) Waldhof 1905 Pe 1 Irkſ. Oyp.-Creduw. 166 70 1068%/ ziener Baxtver. 139.40 139.30 17. 18. 355 5 1904 91.— Bl Livland. 101.—B Nationalbant 129.75 129 50 Südd. Diskont 117 40 117 40[ Weizen per Dez. 6011% willig 700% ſtetig %„ 1905 91.30 B5½% Sypeyerer Brauhaus 45 d 2½ Pirmaſens unk. 1905 90 90 5.⸗G. Speyer 99 50 G Fraukfurt a.., 18. Nov. Kradttattten 208.75, tee nts- Mals per Feb..3% träge 43%½% träge 24 Wiee ock v. J. 1905 91.50 6ſ4½ Speyerer Ziegelwerke 90— Contmandit 190 75 Parm lu. l1 180 75, Drerdaer Han. 162], San⸗ 7 J 8N Ju duſirte-Obligation. 4 Süpd. Drahtinduſtrie 10l.—0 de geſelſchan 6s.75 Deu ſch. Bant 256 75 Stacad n 159 75 40% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Abarden 21.87 Go uner 223.75 4 zalischen 212.75, damdehlle 55** 103.50 G] Dr. H Loſſen, Worms 4% Zellſtoffabrik Waldhof 3½ Zellſt Waldh. 1908 *** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme ber Continental-Telegraphen-Compaguie. Reichsbankdiskont 5%. ſtrie rückz. 105% 102.60 G 102.80 bz Schlußkurſe. Wechſel. 1 17. 138. Amſterdam kur; 169.87 169 3·[Cbeck Paris 81.025 81 975 Belgien„ 50.722 0 716 Barts kur 81 975 31.— Italten„30 668 0 625/ Ichweit. Plätze„ 80 85 80 88 Chbeck ondon 20.497 20.497 ſien 84 95 84.90 Zondon„ 20.458 20.462/ Rapoleousd'ot 16 19 16.19 2 lang——— brivaldis konto%v 4˙/ Stsatspapiere. A. Deutſche. 17 18. 17 18 Jaedeulſch. Reichsant 101 75 101.75/ Mh. Stadt⸗A. 1908 100.——. 100%0 1909———.— 92.30 92 15½„ 1995 90.80 90 80 N„„ 100—. Husländiſche. 4 5 5 88 50. 83.555 Arg. f. Gold⸗A. 1887—.—J ur. kenf. St.⸗Anl. 102.25 102.255% Ghineſen 1893 101.85 101.85 3do..1900———.—„„ 1898 98.65 98.70 2„ 65 92.30 92.15½% Javaner 97.55 97 75 3.„„ 1909———Nexikaner auß. 88/90 93.75 99 70 1 88 45 8350/3 Nerikaner innere 68 40 68 40 Ababdſſche St..1901 100 58——Zulgaren 100 9. 100.60 „„1908/0 101.30 10.258% ftalten. Nente—.— 102 80 55% bad. St⸗Oladg)f 96.20 96 10%½ Oeſt. Silberrente 96 45 9645 „„„. 94. 94.—J4%½%„ Papterrent..—— 5%„„ 1900—.— 92.— Oeſterr, Goldreute 9 25 98 30 i„„ 1904 91.30 91—ſe Vortug. Serie 64.10 63 85 „ 1907 9180 91—-]6„ II—.— 66.40 ahrB.M. b. 1015 101 20—. 4½% uene Ruſſen 10 38 100.10 100.10 19 18 101.30 101 404 Rußen von 1880 92.10 92.20 2% de. u. Allg. Aul. 91.J0 91 404 pan, ausl. Mante do.(.BObl. 81.90 8190%% Türten von 1903 86 50 86.40 Pfälz..⸗B. Prior. 100,70 100 75],%, unif. 92.— 92 20 91 90 917 Ung r. Goldrente 93.30 93 35 Heſſen von 1908 101 85 101.20 4 ͤ, Kronenrente 91.60 91.60 Heſſen 80.10 80 15[Berztasliche Loſe. Sachſen ds.— 82 655 Oeſterreichiſchels80 174 80 175.— 4 Mß. Stadt⸗A. 190—.——.—Türfiſche 280.20 179 90 Aktien inbuſtrieller Unternehmungen. Had. Zucherfabrit 191.— 190 90/ Weyß u. Freytag 153 20 158.80 Südd. Immobil.⸗Geſ. 87 20 87 25Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 180.50 131.— Uiſchbaum Manaheim 106.— 106.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 106 50 105 75 Ah. Aktien⸗Branertt—.———fueder werk. St. Jugbert 74.50 74 50 Parkakt Zweibrücken 92 10 92.50 Jyſcharz Lederwerke 98 50 98.50 Hlelgz. Sonne, Speyet 86 20 86.20 Ludwigsb. Walzmihle 156.— 153. Gementwerk Heideldg.!51—151 6Adlerfabrrad w. Kleyer 481 50 430.75 Fewentfabr. Karlſta 1129 2029.— Maſchisenfbr. Hilpert 85 30 85 50 Nadiſche Anilinfabrit 499—49 80 Naſchinenfb. Badenia 212 20 212 50 Eb. Fabrit Griesheim 78 277.— Därrkopp 411 412 75 arbwerke Höch! 53 ⸗50530.—Kaſchinenf. Gritzue 258 90 258 90 Her. chem. Fabrit Mh. 341-341 50/ Kaſh⸗, Armatf. Klein 128 10 J28 50 Holzverkohlung 255. 253.60 Pf. Nähm.u. Fadrradf Phem. Werke Albert 500.—499.75] Gebr. Layſer Südd. Drabtind. Deh. 157.— 156 Röhrenkeſſelfabrik Akkumul.⸗Fab. Hagen 217.902..50 vorm. Dürr& Co. Aer. Boſe, Berlin 16.— 16—Schnellpreſſeuf. Frkth. 253.50 258.50 Alektr.⸗Geſ. Allgem. 260 25.67 75,Bet. deutſ her Oelfabr. 156.20 154.75 155—156.— Hahmeher 116 05 11005 Schuhabr. Herz, Frkf. 118 80 11.80 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 157./ 156.29 Seilindu trie Wolff 182 132.— Mheimiſche 128 128.—'wollſo. Jampertsn 42 90 23.— Sismens& Halske 244.80 244.% ameugarn RNaiſerst. 200.— 200.— Gumi Peter 354.80 350 50 Zellitoffabr. Waldhof 261.— 260. Bergwerksaktien. Vochumem Bergbau 224.50 228 75/ barpener Bergbau 188% 188— Muverns 112 60 112 60/ kaltw. WWeſterregeln 230.— 230.— Foncordia Bergb.⸗G. 635.—335 Oberſchl. Eiſenindu tr. 101.——.— eutſch. Uuxemburg 208.— 201.2/ böntg 244 25 242 75 Eſchweiler Bergw. 189.—189.— Ur. Königs⸗ u. Laur th. 171.25 171 50 Nriedrichs oütte Bergb, 131—161-Hewerkſch. Roßleben 120 00 120 00 Gellenktr.oner 213 75212 50 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frt. Hob.-Bfdv. 99.80 99 80f 4% Rreuß. Brandb. 5 5 edeng 100— 10— Bant unk. 1919 100 25 100 15 9 99.80 99 8 4% Pr. Bfdb. unt. 99.20 99 20 dor. dib 100 10 00.10 17 90 40 99 40 61ʃ 91.30 91.30 4½%„ 0„ 14 3 10 58.10 810 Mr. Bod.⸗Nr. 90 40 90.40* d. Pfd.voo 90.30 90 304 Feaſvergg, Meind. b 04——. 5 er⸗ 00 99.10 99.1 9 5 Pr. Rfdhr.⸗Bk. bavec! Dp.e Uſd.- Kom. ae 9.10 98.10 00 985 12 1 85 burv 1J% Rb. O. B. Pfb. 92 gd.s9 99 8 12 99.40 99.4 10 1 1507 99 30 99 30 %„ Pfdbe. 860„„„ 93 0 99 60 89 d. 94 89.80 89.80 5 1917 99 80 99 80 827½ gelos 89.80 8½80%„ 5„ l91% 100 80 100 80 4%„ Gem bl. ſ, vsrſchied. 90.80 90 80 v. I. ant. 10 100 20 100 20% ½„„1014 90 80.80 3%„ Com.-Obl. zuſ, Rh..⸗B. C. O 90 80 90.80 v. 87/1 91. 91.-„K. B. B. C..10———— be,„ Com.-ol. J Bi. 8. Pr⸗Jor.—— u. es 1.— 21.—ffzeſe Bf. J. Be.⸗O. de Pr. Pfdb. unt. 0 98 60 88 6½ It.ttt.a. S. B. 7175—.— 2 99.10 99 10 90 30 99.30l Mannn. GerlG.⸗M 715 715.— 170 75 Un arx 93 30 Tendenz: ſchwächer. „Aachbörle. eredtiattten 208./, Sisgonts⸗Commandtt 190.25 'aatsban 159 75. Lambarden 21 75. *** Berliner Effektenbörſe. Berlin, 18. Nov.(Anſanas⸗KRurſe.) Kreditaktien———.—aurahütte———.— Diss.⸗Kommandit—.— 190.50 Bbönix 244.50 243.2 0—.——.— Harpener 188.% 187.75 Lombarden—.——.— ſch Bochu mer—.— 223.75 e Berlin, 18 Nov.(Schlutzturſe.) Wechſel London 20.49%d49]Reichsbank 143 50 143 20 Wachſel Paris 80.97 80.97 Rdein. kreditban! 138 50 138 50 4a% Reichsanl. 101.90 101.80[ Kufenbank 164.40 166.40 %„ 1909—.——.—Zchaaffh. Bankv. 142 60 142.20 3% Reich anl. 92.30 92.3 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.80 3 1% 1909—.—— taatsbahn e ee e 830% Reichsanleihe 83 60 82 60 ombarden— 2 4% Gonſols 102 10 10a 10 Baltimore u. Obio 110.— 108.% 4c%„ 1909—.——.—Canada Vactſie 198 59 196 50 3%„ 92.30 92.3 Hamburg Packel 144— 143 90 „ 1900—.—.—Nordd. Aoyd 107 20 107— 40%0„ 33.40 83.50 Bochumer 224.4% 224 75 3% Bad. v. 1001 100.30 100.50 Deutſch⸗Juxembg. 202.¼ 201 75 zoſ,„„1908/9—.— 101.20 Dortmunder—.——.— 3%„ konv..——.—Gelſenkirchner 213 50 212.5/ 3%„ 190/9 91.80—.— Harpener 187 75 187.%, 8*% Bayern 91.10 9110 Laurabütte 171 171.— 350% Heſſen 91.30 91 10 Phöntx 243.60 242 30 3% Heſſen 80.20 80.10 Weſteregeln 230.50 280 70 geſe Sachſen 82.75 83.70 Allg. Elektr.⸗Geſ. 268.60 263.20 Japaner 1905 97 80 97.80 Anilin 500.— 499 50 4% Italiener—.——.— Anilin Treptow 381.20 381 70 4% Ruſſ. Anl. 1902 92 60 92.60 Brown Bovari 1867.60 167.20 4% Bagdadbahn 86.— 86 10 Chem. Albert 499 90 499.— Dener. Kreditaktien 203——.— D. Steinzel Zwerte 242— 242— Berl. Handels⸗Gel. 168 75 168 75 Elbderf. Jurben 510— 300 50 Darmftädtei Bant 130.75 130,50 Cellnloſe Koheim 227.70 238. Deutſch⸗Aſtat. Ban 142 50 142 20 Rüttgerswerken 19770 197 50 Deutſche Bant—.— 256 75 Fonwaren Wiesloch 112— 111.50 Dise.⸗Rommandit 191— 190 25 Wf. Dragt. Langend. 227 20 227 70 Dresdner Bank 162.% 162./ Zellſtoff Waldhof 259.20 258.20 Privatdiskont 4¾% Londoner Effektenbörſe. London, 18. Nov.(Telegr.) Anfangsturſe der Gffettenbörſe. 2% Gonſols 7815, 79ʃ/ Moddersfontein 11/ 11˙, 3 Reichsanleihe 82— 82— Premier 4 Argentinier 89˙% 89¾ Rend mines 8¼ 8½ 4 Italiener 103— 102— Atchiſon comp. 107/ 106 ¼ 4 Japaner 931½ 93½ Canadian 208— 201 3 Mexikaner 36— 36 Baltimore 111— 110 4 Spanier 91½% 91 ½] Chikago Milwautee 128— 126 75 Ottomand ank 16% 167/ Denvers com. 34½% 33% Amalgamated 72½% 70¼ Erie 31% 381 Anacondas 8¼% 8% Grand TrunkIII pref. 41% 42— Rio Tinto 1„ ord. 24¼ 24% Central Mining 15˙% 15½½] Louisville 150% 149 ½% Chartered 30% 30 Miſſourt Kanſas 35%%„ 855/ De Beers 17/ 17½ Ontario 44˙¼, 43¼ Gaſtrand 5— 5— Southern Pacifie 122 121— Geduld 1* 1% Union com. 184— 182˙%é Gold fields 5% 5½. Steels com. 83/ 82— Jagersfontein 8½% 8½%] Tend., beh. Wiener Vörſe. Wien, 18 Nov. Vorm. 10 Ubr. Krodtlaktien 663.70663. Oeſt. Kronenrente 9405 94.50 Landerbank 523.50 528„ Papierrente 96.60.%0 Wiener Bankverein 553 20 553.50[„ Silberrente 96.60 36.60 Staatsbahn 748. 747.20 Ungat. Goldrente 111.15111.15 Lombarden 115.70 115.20„ Kronentente 9155 91 60 Martnoien 117.68 117.63] ipine Monian 761.— 760.70 Wochſel Paris 95.30 95.81 Tend.: ruhig. Wien, 18 Nov. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 663 20 663 50 Buſchtehrad. B. 1013 015 Oe lerreichsllngarn 1867 1878 Oeſterr. Papierrente 98 60 96.60 Bau u. Betr..⸗G.—.—„ Silberrente 96 60.80 Unionbant 630.— 630.—„ Goldrente 115.50 115.50 Ung t. Kredit 849.— 848.—Ungar. Goldiente 111.15 111.15 Wiener Bankverein 552.— 553.—-„ Kronenreme 91 55 91.60 Länderbant 528.— 529.— Sch. Frankf. viſta 117.63 117.63 Türt. Loſe 254.— 955.—„ ondon 241.— 241.— Alpune 762. 759.—„ Varts 8 95.31 95.30 Taoataktien——, Amierd.„ 199.50 199 40 Nordweſthahn—.——.—[Napoleon 19.08 19 08 Holzverkohlung———.—Martnoten 117.68 117.68 Staats oahn 747.50 748.70 Ultimo⸗Noten 117.68 117.63 Lombarden 115.50 115 70] Tend. ruhiz. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 18. Nov.(Telegramm.)(Probuftenbdörſe.) Preiſe in Mart pro 100 ke frei Berlin netto Kaſſe. 17 18. Welzen ver Dez. 201 50 202.Mais per Dez—.——.— „ Maf 202. 204.„ Mao———.— Juli—.——— 5 5—.——.—[Küböl dei Nov.—.—— Roggen per Dezbr 149— 149 75„ Dez 55 40 57 3 mr ig, 1867„ Mai 56 30 56 10 0—.——— 3—.——. Spirttus 70er loco———.— Hafer per Dez. 147. 147.— Weizenmehl 27.25 27.50 „Mat 155 50155.25 Roggenmehl 21.— 21.— —.2 e Pee Aberſeeiſche zchiffahrts⸗Telegramme. Rotterdam, 8. Nov.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Linie Rotterdam) Der Dampfer„Nieuw Amſterdam“ am 8. Novbr. von New⸗Pork ab in heute vormittags hier angelommen. Autwerpen, 18. Noy(Drahtberich der Red⸗Star⸗Line, Ank⸗ werpen.) Der Dampfer„Lapand“ am 9. Nopbr. von New⸗Pork ab iſt heute hier angekommen. Mitqeteilt durch das Paſſoge⸗ und Reiſeburean Gundlach n. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: am Hauptbahnhof. *** Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Lloyd, Bremen. D. George Waſhington angekommen Neuhork; D. Roon an⸗ gekommen Neuyork; D. Kronprinzeſſin Cecilie abgefahren Neu⸗ vork; D. Goeben angekommen Genua; D. Aachen angekommen Oporto; D. Bülow angekommen Rotterdam; D. Prinz Eitel Friedrich abgefahren Genua; D. Franken abgefahren Sydney: D. König Albert abgefahren Gibraltar; D. Prinz Heinrich abge⸗ fahren Alexandrien: D. Schleswig abgefahren Marſeille; D. Neckar abgefahren Baltimpre; D. Prinzeß Irene abgefahren Algier; D. Coburg abgefahren Junchal; D. Schwaben paſſiert Borkum Riff. Mitgeteilt vom Generalverkreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa-Haus, D 1 7/8, Telephon 180. Marx& Goldsch Tels rammlldreſſe: Margold. midt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 18. November 1910. Vroviſtonsfrei! —————— Wir ſind als Selbſtrontrahenten dere, Naufer käufer unter Vorbehalt: 00 .⸗G. für Müblenbetrieb, Neuſtadt g. d. H.— 10⁰0 Atlas⸗Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen w. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Banf M. 240 M. 220 Dadiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 131— Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Attien 55— 1 1 Vorzugs⸗Aktlen 101¹— Ben& Co., Rhein. Gasmot. Mannherm, 152 150 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr.— Bürgerbräu, Ludwigsbafen 224— Tbemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Votoren⸗Geſellſ haft. Untertürtheim— 183 Deutſche Südſeephospbat.⸗G. 1883fr— Deutſche Südſeeplantagengei.— 477 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken 225— Jahr Gebl.,.⸗Gen., Pirmaſens 106 103 Filterfabrik Enzinger, Worms— 183 Flint, Eiſen⸗ und Broncegleßeret. Mannßeim— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 96— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 99 Lindes Eismaſchinen 148 146 London und Provincial Electric Theatres Otd. N (eingez. mit 5 ſy.)— 1078fh. Neckarſulmer Fahrrabwerke 140 Paeifſc Phosphate Shares alte—.6˙% 1 1 1 Junge— 3— 25 1 7% preferred ſhares— 24½ sh Nheinau, Terrain⸗Geſelliſchuſt— 118 zfr. Mhbeiniſche Automobib⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 150— Rheinmüble⸗werke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Maunheim 106— Schiff⸗ u. Ma chinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 953/r Stahlwert Mannheim— 115⁵ Süddeutſche Jute⸗Induſtrte, Mannhei 119— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— MN. 170 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen— 118 Unionbraueret Karlsruhe— 40zfr Ver. Diamantminen Lüde zbucht— 8² Bita Lebeus perſicherungs⸗Gejellſchaft, Mannheim M 530— Waggonfabrik Raſtatt 90— Wwaldnof, Babugeſellſchaft— 10⁰ Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nicharb Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Llrcher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Eruſt Müller. Memel, 24. Okt. 1909. Um meinen Körper recht kräftig und widerſtandsfähig zu geſtalten, trinke ich ſchon ſeit einiger Zeit „Bipſon“. 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Eine hinzukom⸗ mende Frau ſoll dem Täter mit Anzeige gedroht und dann das Mädchen und eine ſich an⸗ ſchlleßende 9 Jahre alte Freun⸗ din bis zur Neckarbrücke be⸗ gleitet haben. 11516 Dieſe Frau wird als wich⸗ lige Zeugin geſucht und ge⸗ beten, ſich bei der hieſigen Kriminalpolizei oder nächſten Polizeiwache zu melden. Mannheim, 16. Nov. 1910. Der Gr. Staatsanwalt: Mickel. Ptellen finden Von einer größ. chemiſchen Fabrik werden 2 Elektro- Monteure geſucht. Gefl. Offerten unter No. 55330 an die Erpedition dieſes Blattes. Wegen Krankheit wird ein fichtig. Fräulein für Stenographie und Maſchinenſchreiben zum ſofortigen Eintritt geſucht. Offerten mit Zeugnisabſchr. unter Nr. 41354 an die Ex⸗ pedition ds. Bl. Kassiererin geſucht. Gehalt Mk. 130.—. Nur ausführl. Off. mit Bild werden berückſichtigt. Off. unt. Nr. 41351 an die Exp. d. Bl ——„-—- Kühne&. Aülbach 1„ e Kinderwagen HKinderstühle Klappfahrstühlchen in grösster Auswahl. ädchen mit ſchöner Hand⸗ ſchrift für Bureauarbeiten geſucht. 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Schreiner Wilh. Jung und Anna Farnkopf. 11. Bierbr. Joſ. Anhuber und Kath. Machemer. 11. Schloſſer Ludw. Humm und Dorothea Hautz. 11. Fabr.⸗Arb. Peter Merkel und Roſina Barth. 11. Bergw.⸗Direktor Paul Treutler und Anna Wolff. 13. Schreiner Auguſt Kieſer und Mina Mattle. 12. Fabr.⸗Arb. Friedr. Lang und Auna Lang. 12. Keſſelſchmied Aug. Rößer und Karol. Thieme. 12. Schloſſer Peter Schauß und Ling Mantel. 12. Schreiner Jakob Joos und Roſina Fiſcher. 14. Wagenf. Hch. Diſch und Marg. Horle. 14. Schutzm. Auguſtin Wehrle und Lina Dörig. 14. Schreiner Gotthilf Steeb und Kathe Maſt. 15. Tagl. Karl Diemer und Roſa Speck. 15. Polſterer Karl Dittmann und Barb. Baumann. 15. Inſtall. Joſef Eckel und Anna Boſſert geb. Beß. 15. Schneid. Theod. Herold und Kath. Schwechheimer. 15. Bureauvorſteher Guſt. Weber und Marie Reiß. 16. Maſch.⸗Former Anton Zöller und Eliſe Mayer. Getraute. e und Wilhelmine Kögel. 8. Schreiner Friedr. Gläſer und Hermine Herrmann. Schuhmacher Pietro Santini und Thereſia Gienger. 8. Kolonialwarenholr. Gregor Schmitt und Anna Metz. 8 Hauptlehrer Karl Stürmer und Mathilde Kehl. 8. Schloſſer Karl Wacker und Maria Grieſer geb. Weinmann. 10. Architekt Arno Anke und Erneſtine Hertweck. 10. Schloſſer Johann Hanhart und Luiſe Krämer. 10. Taglöhner Philipp Jeck und Roſine Neidig geb. Groß. 10. Kaufm. Konrad Seeland und Wilhelmine Jacob. 10. Kaſſenbeamt. Gg. Simon u. Barb. Summerauer geb. Grabenauer. 10. Bierführer Karl Bachmann und Gottlieb Ziegler. 10. Kaufm. Pet. Adam Gärtner und Magd. Weber. 10. Verſicherungsbeamter Aug. Andreß und Franziska Wittmaun. 12. Maſchmſtr Theod. Bieſer und Luiſe Kögel. 5 12. Schloſſer Johann Differt und Karol. Niedergall. 12. Vorarb. Guſt. Fiſcher und Auguſta Fiſcher. 12. Hafenarb. Ludw. Hauſer und Math. Haag. 12. Gerichtsaſſeſſor Exnſt Henking und Eliſab. Daege. 12. Schmied Adam Kraus und Maria Höflich. 12. Schriftſetzer Maximilian Laug und Eva Herpich. Schloſſer Karl Moos und Marig Viel. Tagl. Quirin Reiner und Olga Seelherr. Schloſſer Konrad Schatz und Frida Ahlborn. „Fuhrm. Karl Specht und Magd. Mütſch. Rangierer Aug. Tſchann und Thereſia Weimert. Hausdiener Otto Weidner und Marie Schick. Bureauvorſteher Guſt. Winterbauer und Stefanie Dreher. Bäcker Georg Süßmann und Kath. Unold geb. Stähly. Elektrotechniker Sigmund Walter und Chriſt. Wühler. Fabrikarb. Paulus Zettl und Maria Münch. Eugen Böll, Bäcker u. Konditor und Sofie Stumpf. Bäcker D2 0 und Anna Eckert. 7 9 TCCC d d o d Aus Stadt und Land. * Maunheim, 18. November 1910. Bezirksrat. In der geſtrigen Sitzung wurde die Tages⸗ ordnung wie folgt erledigt: Genehmigt wurden folgende Geſuche: Um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntwein der Joh. Kreitzler Ehefrau, Riedſtr. 14, Waldhof, der Heinrich Brenner Ehefrau, Mittelſtr. 113 und der Luiſe Müller, K 4, 13; um Erlaubnis zur Verlegung der Schank⸗ wirtſchaft ohne Branntwein des Paul Ortlieb von Schwetzinger⸗ ſtraße 156 nach Krappmühlſtr. 16, des Guſtav Schweiker von Hafenſtr. 50 nach Jungbuſchſtr. 21, des Georg Körner von Meßplatz nach Riedfeldſtr. 76, des Martin Ausmann von Jungbuſchſtr. 29 nach Mittelſtr. 112, des K. Morſchhäuſer von T 1, 9 nach Riedfeldſtr. 59, des Fr. Wüſt von Jungbuſch⸗ ſtraße 21 nach Nr. M und des Peter Dooms von H 7, 29 nach H 7, 26 mit Gaſtwirtſchaft; die Geſuche um Erlaubnis zum Be⸗ trieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank des Valentin Keßler, Kirchbergſtr. 35 in Feudenheim, des Friedr. Gö, Neckarſtr. 8 in Feudenheim und des Hugo Luſtig, Friedrichs⸗ platz 15; des Heinr. Reith um Erlaubnis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Branntwein zum„Wilden Mann“, N2, 13; des Georg Roßnagel III um Erlaubnis zum Betrieb der Realgaftwirtſchaft zum„Roten Ochſen“ in Neckarau; der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft.⸗G. um Er⸗ laubnis zur Verbreiterung des linksſeitigen Neckardammes zwiſchen Km. 6,1 und 7,4.— Abgeſetzt wurde das Geſuch des Eugen Burkart um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſt⸗ wirtſchaft in T 1, 9 und die Augelegenheit betr. Verhalten einer rechnungen Wallſtadt 1909 und Ilvesheim 1909, ſowie zur Ge⸗ meinderechnung Ilvesheim. 8 * Im Klaufmänniſchen Verein ſprach geſtern abend Herr Dr. Julius Aue von der Heinrich Ernemann⸗Aktiengeſellſchaft Dres⸗ den über„Die Entwicklung der Kinematographie und deren Verwendung für Wiſſenſchaft und Technik“. Für die Popular'tät der kinematographiſchen Kunſt ſprach allein ſchon der außerordentlich Beſuch des Vortrags. War doch der Friedrichsparkſaal ſchon lange vor Beginn der Veranſtaltung ſo ſtark beſetzt, daß ſich die Späterkommenden an den Türen ſtauten. Der Abend hat von neuem bewieſen, daß uns in der Kinokunſt eine Entdeckung geſchenkt worden iſt. die nicht nur der Zerſtreuung dient, ſondern die auch für die Wiſſen⸗ ſchaft die größte Bedeutung hat, daß aber auch die Kinotheater, die in vornehmem Stil geführt werden, die Unterſtützung aller gebildeten Kreiſe verdienen. Der Redner ſchickte den intereſſan⸗ ten Demonſtrationen, die das geſprochene Wort ſo überaus wirk⸗ ſam ergänzten, eine Einleitung voraus, durch die er in knappen Umriſſen einen Ueberblick über die Entwicklung der Kinokunſt gab. Zunächſt ſchilderte er die Entſtehung des lebenden Bildes, das auf einer optiſchen Täuſchung beruht. Das lebende Bild beſteht aus einer Unzahl Einzelbilder. Dadurch nun, daß das menſch⸗ liche Auge den blitzſchnell aufeinander folgenden einzelnen Ein⸗ drücken nicht zu folgen vermag, verſchmelzen ſämtliche Eindrücke zu einem einzigen und die aneinander gereihten ſtarren Bilder werden beweglich. Die Zwiſchenräume zwiſchen den einzelnen Bildern dürfen nicht mehr als ½ bis ½ Selunde betragen. Das Prinzip der Verſchmelzung verſchiedener Eindrücke wurde ſchon im vorigen Jahrhundert zur Herſtellung von Handels⸗ artikeln benutzt. So entſtanden Wunderſcheibe, Wundertrommel Hebamme.— Vertagt wurde das Geſuch des Konrad M o 1· lock, O 6, 7 um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntwein, ſowie die beiden Punkte der Tagesordnung „Sanitätspolizeiliche Ortsviſitation in Wallſtadt“ und„Verkehr mit Milch hier, Erlaſſung ortspolizeilicher Vorſchriften für die Landgemeinden“.— Abgelehnt wurden die Geſuche des Karl Friedrich Spieß um Erlaubnis zum Betrieb einer Schank⸗ wirtſchaft ahne Branntwein in Neckarhauſen und des Chriſt. Wehe Sandhofen, Haus Nr. da um Exlaubnis zum Klein⸗ verkauf von Branntwein.— Dem Geſuche des Georg Obenauer um Erteilung eines Wandergewerbeſcheines B wird ſtattge⸗ geben.— Abgewieſen wurde die Klage des Ortsarmen⸗ verbandes Mannheim gegen die Betriebskrankenkaſſe der Firma Eſch u. Co. in Neckarau betr. Koſtenerſatz für J. Horn von Oſterburken.— Ueber die Woh nun gsunter uchung im V. Bezirk hier wurde Vortrag erſtattet.— Berbeſchieden purden die Beſcheide zu den Genteindekrankenverſicherungs⸗ und wie die Scherzartikel heißen. Die heutigen kinemato⸗ graphiſchen Apparate, die der Verwollkommnung der photo⸗ graphiſchen zwei Gattungen, in die für Amateurfilms Normalfilms. Bei dem Amateurfilm beträgt die Größe des Bildes 10:16 mm, beim Normalfilm 18:24 mm. In der Wiſſenſchaft wurde man zur praktiſchen Anwendung des Kine⸗ matographen durch die Tatſache veranlaßt, daß es eine Anzahl Bewegungsvorgänge gibt, die wertvoll für das Studium ſind, Durch den Kinematographen wurde es möglich, nicht nur die einzelnen Phaſen der Bewegungsvorgänge feſtzuhalten, ſondern ſie auch als Ganzes zu betrachten. So iſt der Kind in der Wiſſenſchaft zum Analyſator für Bewegungserſcheinungen ge⸗ worden. 2000 Aufnahmen pro Sekunde ſind möglich. Man kann infolgedeſſen ſogar die einzelnen Phaſen des Inſektenfluges im Bilde feſthalten. Ein genaues Studium dieſes Fluges iſt durch die Verlangſamung der Bewegungsvorgänge ermöalicht. Der Kino und in die für Induſtrie ihre Entſtehung verdanken, zerfallen in Nov. Geſtorbene. 9. d. verw. Invalideurentner Joh. Gg. Frey, 73 J. 9. d. led. Dienſtmagd Marg. Heierling, 31 J. 2 2 9. Maria Anna geb. Berkemer geſch. von Hdl. Jak. Frz. Koch, 78.“ 10. d. verh. Glaſer Simon Heiler, 42 FJ. 11. Spfie, T. d. Schriftſetzers Karl Theodor Frank, 3 M. 10. Maria Kath. geb. Kiſter, Ehefr. d. Bahnmſtr. Otto Götzinger, 80 J. 11. d. verh. Inval. Wilh. Anton Noe, 42 J. 11. Robert, S. d. Stadtarb. Karl Hch. Baier, 6 M. 11. Ernſt, S. d. Fuhrm. Mich. Schnepf, 2 M. 11. d. verh. Kfm. Bernhard Baer, 48 J. 6 M. 13. Wilhelmine, T. d. Tagl. Herm. Erhard, 10 M. 12, Adolf, S. d. Opernfüngers Irdr. Stumpp, 2 J. 2 M. 12. d. verw. Hauptſteueramtsdiener Clemens Heitz, 59 J. 7 M. 12. Robert Wilh., S. d. Bierkutſchers Joſef Hornung, 1 J. 2 M. 13. d. verw. penſ. Wagmeiſt. Joh. Frör. Dörr, 70 0. 18. Karl, S. d. Tagl. Jak. Wunderli, 1 J. 10 M. 14. Mathäus Gg., S. d. Fabrikarb. Mathäus Krotz, 2 M. 14. Haus Rudolf, S. d. Buchhöl. Guſt. Schneider, 4 M. 14. 10 5 1 T. d. Gerichtsvollziehers a. D. Karl Frdr. Feißkohl, 10 J. 2 M. 13. Auna Maria geb. Walck, Ehefr. d. Arb. Joh. Adam Höhnle, 50 J. 14. Kath. geb. Kellex, Ehefr. d. Fabrikarb. Hch. Kühner, 45 J. 9 M. 14. Richard Lud., S. d. Lokomotipführers Joh. Sohns, 1 J. 14. Klara Kath., T. d. Form. Frör. Wilh. Rödter, 1 J. 14. d. led. Färb. Liebreich Gubiteek, 20% J. 15. Barb. geb. Güngrich, Wwe. d. Sattlermſtr. Jak. Friſchknecht, 86 FJ. 15. d. verh. Privatmann Ferd. Schwecht, 85 J. 9 M. 15. d. led. Schloſſer Max Luther, 31 J. 3 M. 12. Martin, S. b5. Schieferdeckers Martin Karl Roos, 3 J. 15. d. verh. Fae Ambroſius 17. 8 i 41 J. 1. M. 18. d. verh. Tagl, Irdr, Richter hat aber auch wertvolle Aufſchlüſſe ütber das Kleinlebeweſen ge⸗ geben. Wir nennen nur die Aufnahme von Infuſorien und Krankheitserregern. Für die Induſtrie iſt der Kino inſofern ſehr wertvoll, als man durch ihn Maſchinen im Gange vorführen kann. Ueberaus wertvoll iſt der Kino auch für den Schulunter⸗ richt. Der Geographieunterricht und die Völkerkunde können durch Vorführung kinematographiſcher Bilder von Land und Leuten weſentlich belebt und vertieft werden. Der lebendigſte Vortrag kann ſich nicht mit dem kinematographiſchen Bild meſſen. Was für eine Erleichterung liegt für den Dozenten darin, daß er Experimente jederzeit wiedergehen kann, die nur unter ge⸗ wiſſen Umſtänden gemacht werden können. So hat ſich die Kinematographie in allen Zweigen von Wiſſenſchaft, Induſtrie und Technik Eingang verſchafft. Man kann getroſt behaupten, daß ſich der Kino die gleiche unentbehrliche Stellung verſchafft hat, wie ſeine Schweſter, die Kamera. In abſehbarer Zeit wird niemand mehr den Kinematographenapparat miſſen wollen. Die Darlegungen des Redners fanden großen Beifall, noch mehr aber die Vorführungen, die bis um 3411 Uhr dauerten und einen ge⸗ nauen Einblick in die Praxis des Kinematographen in Wiſſen⸗ ſchaft, Induſtrie und Technik gewährten. Befonders intereſſont war die Vorführung der Kleinleheweſen eines Teiches, die Ent⸗ wicklung der furchtbaren Schlafkrankheit im Blute einer Ratte, die Herſtellung der Seide vom Ei der Seidenraupe bis zum bundſchillernden Koſtüm, der Guß eines Nieſengeſchützrohres in einer engliſchen Geſchützfabrik, das Auftreten einer hervorvagen⸗ den Akrobatentruppe, das Schülerturnen in England und der Bau einer Feldbahn durch Soldaten des Eiſenbahn⸗Rregimefts. Wir ſind ſicher, daß durch den Vortragsabend dem Kinemato⸗ graphen viele neue Freunde gewonnen worden ſind. Sportliche Nundſchau. Pferderennen⸗ * Pferdereunen zu Autenil. 17. Nov. Priz 3000 Fres. 1. G. Deſchamps Auscitain(Thirau), 2. Nivoletta,. Matſounc. 484:10.— Prix Calabrais. 8000 Fres. 1. E. Thiesbaux Dynamo II, Duc de Ferrare. 18:10; 14, 19:10.— Prix Virelan. 4000 Fres. 1. O. Guerlains Hopper(R. Sauval), 2. Bareelone, 3. des Moulineauz. Sieglinde. 21:10; 15, 18:10.— Prix Satriarche. 4000 Fres. 1. W. Davis Cheſire Chat(Mac Gough), 2. Petropolis III„ 3, Ser⸗ pentequ. 190:10; 20, 15, 12:10.— Prix Augers. 4000 Fres. 1. D. Gueſtiers Cher Tatouc(Kelſett), 2. Herkimer, 3. Foutenajlle. 90:10; 28, 17:10.— Prix Lady Killer, 5000 Fres. 1. Fr. Burlews Fair Ducheß(Heath), 2. Caſablanca II. 3. Donsourt. 36:10 44, 6210. Raſenſpiele. * Fußball. Am kommenden Sonntag treffen ſich im Liga⸗ ſpiel die 1. Mannſchaft des.⸗V. Kaiferslautern und die l. Mannſchaft des.⸗Cl. Phönix auf dem Phönixſportplatz bei der Fohlenweide. Beginn 3 Uhr. L. Seite. General⸗Auzelger.(Apendpfats! Mannheim, den 18. November 1910. 2 5—5————— f0 29 Fertig am Lager: Herbst-Paletots us soliden, dunkelgrauen Melton- Chepidts und Kammgarnen Mk. 18.— His 54.— Herbst-Paletots aus woeichen marengo Stoffen, auf Seide Mk. 48.— bis S88.— Herbst-Ulsters in einreihiger Form mit verdeckter Leiste o, durchgeknöpft, mit u. oh! Watter od. eee Mk. 32.— bis S5.— Reise-Ulsters u. Raglans in vornehmer Verarbeitung, aus englischen Stoffen„Mk. 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Beſonders machen wir patrlotiſche Feſtſpiel dex Direktion von 18 Frau Elſe munbd, Herr Fiſcher und ter Leitung auf das „Barbarvſſa“ aufmerkſam, das unter Herrn Hofſchauſpieter Fiſcher von Schülern der höheren Lehranſtalten aufgeführt wird.— Ein xeich ausgeſtattet Exquickungen bieten. Wir laden alle Freunde nützigen Arbeit herzlich ein und bitten, ſich die Eintritt karten frühzeitig zu beſtellen, da die Nachfrage eine große ſein wird. Die Karten koſten für jeden Abend I. Platz 4.—., II. Platz 4.—, Stehplatz und allen Damen des Evang. Stadtmiſſio 20838 Galerie 50 B n, K 2, 10 ſind dieſelben zu haben. Das Damen⸗Komitee. es Bütfett wird billige und augenehme und Gönner unſerer gemein⸗ 8˙ ei Komitees und auf dem Bureau der Moderne Leihbibliothek Brockhoff& Schwalbe C1. 16 Deutsche, französische u englische Sücher. Neue Erschelnungen werden stets sofort aufgenommen. 10636 Abonnements: monatlich von M..— an, Whrlich von M..— an. Ausser Ahonnement: Berschnung tagwelse. Auch nach auswärts. 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