S oier iere * Dr en ee eeene —* 1iArlSSnN len IAIitesn dnieer eireeaneree enererr rrrr Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatkich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Voſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Iu ſerate: Die Colonel ⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Badiſche Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) teueſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Apreſſe: „General⸗Auzeige Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 8²⁴² Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 42118 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½9 Uhßr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nr. 539. Samstag, 19. November 1910. Abendblatt.) — ̃———— buœg— UVà—————— 1 Platz zu nehmen. Und ſomit wären die Nationalliberalen 342 Die heutige Abendausgabe umfaßt oder die Freiſinnigen— beide weiſen mit ihren Anhängſeln Polftische Hebersſcht. Seiten. jetzt die nämliche Kopfzahl auf— die nächſten dazu. Die 8 ——— Portſchrittler aber wollen nicht mittun, und die National⸗ annheim, 19. November 1910. Ernis Nachfolger. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Berlin, 17. Nov. Am Dienstag öffnet der Reichsbag wieder ſeine Tore. Man iſt nur vertagt geweſen. Zwei Kommiſſionen haben ſo⸗ gar, von wenigen kurzen Wochen abgeſehen, die ganzen Ferien über getagt. Und ſo hat man faſt die Vorſtellung, als ob die Seſſion gar nicht recht unterbrochen geweſen wäre. Man könnte auch ohne weitere Umſtände ſofort in medias res gehen, wenn nicht zuvor die Folgen eines Zwiſchenfalles fort⸗ zuräumen wären. Wenn man ſo will: eine kleine Förmlich⸗ keit. Aber wie die Dinge liegen, doch unverkennbar mehr als das: die Beſtellung des zweiten Vizepräſidenten. Es iſt noch in friſcher Erinnerung, wie Prinz Erni Hohenlohe den Sommerfrieden der Miniſterentlaſſungen ſtörte und eines Tages mit ſeinem politiſch motivierten Demiſſionsgeſuch in die Oeffentlichkeit fuhr. Auf der Linken hat man damals den Erbprinzen, was er in der Tat auch iſt, als einen Mann von ehrlichem, rechtlichen Empfinden geprieſen. Auf der Rechten ihn aus demſelben Grunde getadelt, und dieſem Tadel ſollen ſich, wie man hört, auch manche, die höher ſtehen, angeſchloſſen haben. Dann hatte man den Zwiſchenfall ver⸗ geſſen, wie man zur Hochſommer⸗ und Frühherbſtzeit in den Bergen oder an der See überhaupt gern aller Politik ver⸗ gißt. Jetzt meldet mit dem Zuſammentritt des Reichstags die Frage ſich wieder und heiſcht nunmehr unerbittlich und unaufſchiebbar ſich eine Antwort: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer wird zum zweiten Vizepräſidenten genannt? Für die, ſo es angeht, doch eine recht unbequeme Frage. Da⸗ bei hat ſte von ihrer urſprünglichen politiſchen Schärfe ohne Zweifel verloren. So ſtehen die Ninge nicht mehr wie vorm Jahr bei der erſten Präſidentenwahl nach der Zertrümmerung des Blocks. Das hat ſich ja ſchon bei der Wahl des Grafen Schwerin⸗Löwitz zum Nachfolger des Grafen Stolberg er⸗ wieſen, der jetzt auch zuſtimmten, die im Herbſt noch weiße Zettel abgegeben hatten. Aber ein wenig politiſchen Bei⸗ geſchmack hat der Fall doch noch immer. Angeblich hat man ſeit dem vorigen Jahr ja wieder ein Präſidium, das ſich nach reinen Zweckmäßigkeitsgründen, nach der Stärke der Parteien zuſammenſetzt. Die ſtärkſte Partei iſt das Zentrum. Aber das hatte aus Courtoiſie gegenüber dem Grafen Stol⸗ berg, dem man keinen Umzug aufnötigen wollte, verzichtet und hatte, weil es die Konſervativen in dieſen Zeitläuften dringend braucht, die gleiche Gueſte dann auch nach Stol⸗ bergs Tode beibehalten. So hatte die ſtärkſte Partei denn mit der zweitſtärkſten den Platz im Präſidium getauſcht. In⸗ zwiſchen aber hat das Wahlglück bekanntlich die roten Segel geſchwellt und an die dritte Stelle ſind die Sozen gerückt. Denen wird man natürlich nicht vorſchlagen, mit Herrn Spahn oder dem Grafen Schwerin auf der hochlehnigen Sella FęꝗÄꝗPmT!?—TTʃ ͤͤü-!————x Feuilleton. Am Heiligtum des Aſtrauomen. (Schluß!. Mitkels des Meridianfernrohrs ſucht der Beob⸗ achter die tägliche, richtige Ortszeit feſtzuſtel⸗ len. Der Aſtronom kennt für eine große Anzahl Sterne genau die Sekunde, wann dieſelben durch den Meridian des betreffenden Ortes, d. h. durch die von Nord nach Süd gezogene Linie des Gradnetzes der Erde gehen. Dieſe Berechnungen werden in be⸗ ſonderen Inſtituten zu Berlin mit peinlichſter Sorgfalt für jede einzelne Beobachtungsſtation ausgeführt und in Jahrbüchern ver⸗ öffentlicht. Einen dieſer Sterne wählt ſich der Beobachter aus, ſtellt ſein Fernrohr darauf ein und ſieht nun den hellen Punkt in das Inſtrument eintreten; langſam wandelt er weiter, bis der ganze Lichtkörper genau in der Mitte des vorhin erwähnten über die Linſe gezogenen Spinnfadens ſteht oder mit anderen Worten, bis der Faden den Stern im Fernrohr genau halbiert. In dem⸗ ſelben Augenblick markiert ein auf einen elektriſchen Knopf aus- geübter Druck auf einem Papierſtreifen einen Punkt und damit genau die Zeit des Durchgangs durch den Meridian. Zu dieſem Zweck iſt das Fernrohr mit einem ganz gewöhn⸗ lichen Morſeapparat, wie ihn die Telegraphenämter beſitzen, in Verbindung gebrocht. Wie beim Telegraph läuft der Papier⸗ ſtreifen langſam ab und erhält von Sekunde zu Sekunde durch einen von der Hauptuhr ausgehenden elektriſchen Stromſchluß einen Nadelſtich als Markierungszeichen; dieſe Sekunden⸗Mar⸗ kierungen können je nach der Schnelligkeit des ablaufenden Pa⸗ pierſtreifens mehr oder weniger weit voneinander entfernt ſein. Um den Eintritt der erſten Sekunde einer Minute beſonders hervorzuheben und damit das Auffinden der einzelnen minimalen Zeiten auf dem Streifen zu erleichtern, ſetzt der elektriſche Strom liberalen werden es auch nicht mögen. Jetzt, ſo kurz vor den Wahlen, trägt man nicht Verlangen, vor aller Welt an die Seite der Blau⸗Schwarzen zu rücken. Denn viel oder wenig: etwas kompromittiert dieſe Seſſelgemeinſchaft doch. Und das Volk, in dem nun einmal eine ganz deutliche Vorſtellung von dem ſchwarz⸗blauen Block lebt, wird es ſich auch nicht ausreden laſſen, daß, wer in dieſen Zeiten mit Zentrum und Konſervativen zuſammen den Reichstag nach außen repräſentiert, mit ihnen zuſammen auch politiſche Geſchäfte macht. Alſo:„Wer wird zum zweiten Vicepräſidenten er⸗ nannt?“ Es gibt ein Grüppchen, das mit fiebernden Wangen ſich nach dem Präſidentenſtuhl drängt: die Herren von der Wirtſchaftlichen Vereinigung. Man denke nicht gerade an Herrn Liebermann von Sonnenberg oder den würdigen Werner, Herrn Wilhelm Bruhns Eideshelfer und Kampf⸗ genoſſen aus Rieprichs Hopfenblüte. Aber man würde ſich doch Mühe geben, einen aus dem Häuflein ausfindig zu machen mit zufällig unbefleckter Conduite. Indes gegen einen ſolchen Repräſentanten revoltiert wohl alles im Reichs⸗ tag. Revoltieren trotz ihrer antiſemitiſchen Neigungen ver⸗ mutlich auch die Konſervativen. Und da man aus nationalen Gründen— ein polniſcher Parlamentspräſident in dem ſo gut wie einſproachigen Deutſchen Reich wäre in der Tat eine ſeltſame Erſcheinung— keinen Polen mit dem Ehrenamt betrauen will(einſtweilen möchte es uns auch zweifelhaft ſcheinen, ob, wenn die Wahlen auf ſie fielen, Fürſt Radziwill oder Graf Mielzynski ſie annehmen würden), ſo wird es ſchließlich wohl darauf hinauslaufen, daß ein Mitglied der Reichspartei ſich zum Opfer bringt. Vermutlich Fürſt Hatz⸗ feld. Noch ſträubt er ſich zwar, aber ſchließlich wird er doch wohl klein beigeben. Er iſt tatſächlich auch der einzige, der unter den obwaltenden Umſtänden dem Amte gewachſen wäre und der neben der repräſentativen Erſcheinung und den ge⸗ fälligen Umgangsformen auch über die nötige Ruhe und Abgeklärtheit verfügte, um auch in ſchwierigen Situationen die Herrſchaft über ſich ſelbſt zu bewahren. Vor einer Neu⸗ auflage des Herrn Spahn, deſſen Amtsführung im Januar und Februar dieſes Jahres eigentlich fortwährende Fauſt⸗ ſchläge ins Geſicht der Gerechtigkeit bedeuteten, möge der Himmel in Gnaden den Reichstag bewahren. Daß das Präſidium, wie kürzlich ein fingerfertiger Reporter zu melden wußte, in dieſem Winter nur auf vier Augen geſtellt bleiben könnte, iſt natürlich Unſinn. Das käme, wenn es ſatzungs⸗ gemäß überhaupt möglich wäre, geradezu einer Bankerott⸗ erklärung des Reichstags gleich. Und dazu würde dieſer ſich doch wohl nie verſtehen. Im übrigen ſind, was zu ſagen eigentlich überflüſſig iſt, natürlich noch keine Beſchlüſſe gefaßt. Man hat vertraulich ſondiert und unverbindlich bei dem einen oder anderen angeklopft. Erſt wenn die Fraktionen vollzählig zur Stelle ſind, wird über dieſe Angelegenheit, die— wir wiederholen— heute nicht mehr ſo wichtig iſt wie vorm Jahr, entſchieden werden können. ———.—.———.—...—.ñ— bei der 60. Sekunde aus und unterläßt die Markierung. Ohne Rückſicht auf dieſes gleichmäßige Ticktack ſchreibt ein beſonderer zweiter Arm den von dem Fernrohr gemeldeten Durchgang des Sternes durch den Meridian und markiert dieſen Bruchteil von Sekund⸗ zwiſchen die einzelnen regelmäßigen Sekunden, worauf der Aſeronom mittels eines Maßſtabes den Bruchteil von Sekunde feſtſtellen und den Gang der Hauptuhr mit der richtigen durch den Stern angegebenen Zeit vergleichen kann. Doch iſt ſehr ſelten eine kleine Abweichung zu verzeichnen. Jeden Mittwoch um 9 Uhr meldet die Heidelberger Stern⸗ warte die genaue Zeit an das Telegraphenamt Heidelberg und die mit demſelben verbundenen Aemter. Durch beſondere Vorſignale werden die beteiligten Stationen aufmerkſam gemacht; rückt der Sekundenzeiger der Normaluhr langſam auf 9 Uhr, ſo zählt der Beamte der Sternwarte die letzten Sekunden vor 9 Uhr laut mit: ſiebenundfünfzig— achtundfünfzig— neunundfünfzig und auf ſechzig drückt er den Taſter des Telegraphenapparates ab⸗ wärts— alle Stationen haben genau die Zeit 9 Uhr mitgeteilt erhalten. Sowohl die Hauptpoſtämter als auch die Bahnverwal⸗ tung zu Karlsruhe geben dann ihrerſeits die genaue Zeit an ihre Unterſtellen weiter. Nicht bloß zur Zeitbeſtimmung, auch zur Feſtlegung der Ent⸗ fernung zwejer oder mehrerer feſtſtehender Himmelskörper benützt der Aſtronom dieſes Meridianinſtrument ſamt dem Schreibappa⸗ rat; denn genau wie oben bezeichnet er den Eintritt eines fremden Fixſterns in das Fernrohr durch einen beſtimmten Punkt auf dem Schreibapparat und ebenſo das ſpätere Erſcheinen eines anderen Sterns. Die auf Jahre hinaus aufbewahrten Pavier⸗ rollen können dann, falls wiſſenſchaftliches Intereſſe es erhelſcht, ſtets wieder zur Berechnung oder zum Vergleich mit neuen Meſſungen herangezogen werden, ſo daß der Gelehrte daraus etwaige Abweichungen und Ortsveränderungen der Himmels⸗ körper ableſen kann. Von beſonderem Intereſſe iſt es für die Gelehrtenwelt, die Fixſterne ſowohl als auch die Planeten und Kometen auf photo⸗ Die Uneinigkeit der Liberalen. In den letzten Tagen erſchien eine Broſchüre“) des Syndikus der hieſigen Handelskammer, Dr. Blauſtein, über die Un⸗ einigkeit der deutſchen Liberalen, auf die wir nachdrücklichſt die Aufmerkſamkeit aller politiſch Intereſſierten lenken möchten. Die Frankfurter natl. Wochenſchrift„Die Mainbrücke“ ver⸗ öffentlichte Anfang ds. Is. einen Artikel des jungliberalen Land⸗ tagsabgeordneten Dr. Koch⸗Mannheim, der für die kommenden Reichstagswahlen den Grundſatz aufſtellte: In jedem Reichstags⸗ wahlkreiſe nur ein liberaler Kandidat und dieſer unterſtützt von den Liberalen aller Schattierungen. Dr. Koch verlangte, daß zur Erreichung dieſes Zieles die liberalen Parteien alsbald in Ver⸗ handlungen miteinander eintreten ſollten, da ohne eine ſolche Ver⸗ einbarung die liberalen Parteien bei den nächſten Reichstags⸗ wahlen die ſchwerſte Einbuße an der Zahl ihrer Mandate er⸗ leiden würden. Dieſer Artikel gab Dr. Blauſtein den Anlaß, ſeine wahl⸗ ſtatiſtiſchen Arbeiten— er hat deren ſchon eine ganze Reihe ver⸗ öffentlicht— unter dem Geſichtspunkte der Uneinigkeit der Liberalen bei den bisherigen Reichstagswahlen und der voraus⸗ ſichtlichen Folgen einer Fortdauer dieſes bedauerlichen Zuſtandes bei den nächſten Wahlen zu gruppieren. Der Verfaſſer gibt zu⸗ nächſt einen kurzen, hiſtoriſchen Rückblick auf die von 1848 bis 1910 beſtehenden, liberalen Parteien und zeigt, daß ſchon in der Paulskirche in Frankfurt a. M. und im preußiſchen Landtage der Liberalismus an Zerſplitterung dem Gegner nichts zu wün⸗ ſchen übrig ließ. Aus einer ſehr intereſſanten Ueberſicht über die liberalen Parteien im Reichstage(ſeit dem konſtituierendgn Reichstage von 1867) ergibt ſich, daß im Laufe der Zeit nicht weniger als 16 liberale Parteien ſich dem deutſchen Volke als die jeweils einzig richtigen Vertreter des deutſchen Liberalismus vorſtellten, und daß meiſt 5 bis 6 gleichzeitig um die Stimme des liberalen Wählers konkurrikkten. In einem anderen Kapitel weiſt Dr. Blauſtein nach, daß der Liberalismus in nicht weniger als 332 von den 397 Wahl⸗ kreiſen wenigſtens einmal uneinig war und zwar bei nicht weniger als 1512 Wahlen. Für uns Badener iſt dabei wenig erfreulich, daß von unſeren 14 Wahlkreiſen alle 14 von dieſer Uneinigkeit ſchon betroffen waren und zwar bei 68 Wahlen. Wir ſtehen daher leider an Uneinigkeit über dem Durchſchnitt im Reiche. Am uneinigſten war der Liberalismus in der Zeit *) Von der Uneinigkeit der Liberalen bei den Reichstagswahlen 1867 bis 1910. Von Dr. Blauſtein. Verlag der Buchhandlung Nationalverein, München. Preis 75 Pfg. ——trr—ñ————ß graphiſchen Platten feſtzubannen und damit Lichtſtärke und Größenverhältniſſe kennen zu lernen. Dieſen Zwecken dient das Teleſkop. Die Heidelberger Sternwarte beſitzt von dieſer Art ein großes Inſtrument, das„Bruce⸗Teleſkop“. Es iſt die Stiftung einer reichen Amerikanerin, und die Metallplatte enthält folgende Gravierung: Dem Andenken von Miß K. W. Bruce in Newyork, die dem Aſtronomen dieſes mächtige Werk⸗ zeug geſpendet und ſich in dieſem„Bruce⸗Teleſkop“ ein ehren⸗ volles Denkmal geſetzt hat. Hier überraſchen drei rieſige Rohre, eine Verbindung von einem Fernrohr mit zwei photographiſchen Fernrohrapparaten mit 42 Zentimeter Linſen; die drei Tuben ſind unter ſich untrennbar verbunden und können mit Leichtigkeit um ihre in der Richtung der Erdachſe liegende Achſe ſowohl auf⸗ und abwärts, als auch von Oſt nach Weſt gedreht werden. Aehnlich wie bei dem Meridianfernrohr ſtellen auch hier die Spinnenfäden, welche gegen jeden Witterungseinfluß faſt un⸗ empfindlich und darum brauchbarer als Leinen⸗ oder Metallfäden ſind, den genauen Mittelpunkt des Sternes feſt, ja, hier hat man ſogar ein Fadenkreuz zur ſorgfältigen Einſtellung ange⸗ wandt, um ja recht ſicher zu ſein. Die Kuppel des Turmes kann auf zwei Meter auseinander gezogen und zugleich auf Rollen nach jeder Himmelsrichtung gedreht werden. Will man nun einen Fixſtern z. B. auf die photographiſchen Platten der beiden Photographenfernrohre bannen, ſo werden nach ſorgfältiger Ein⸗ ſtellung des Beobachtungsſernrohrs, die Blenden geöffnet; aber was für Blenden ſind das? Es ſind einfach die zwei großen Deckel, mit welchen die Rohre gegen das Eindringen von Feuch⸗ tigkeit und Staub geſchützt ſind. Aber, wird wohl mancher denken, unſere Erde ſetzt ihre Um⸗ drehung fort, der Fixſtern ſteht feſt, folglich entſchwindet er und hinterläßt ſtatt des Punktes einen Lichtſtreifen auf der Platte. Ganz richtig kalkuliert. Doch ſchaltet der Aſtronom ein fein kon⸗ ſteriertes Uhrwerk ein und der ganze Komplex der Fern⸗ rohre bewegt ſich auf dem nach Sternenzeit eingeteilten 2. Seite. Senoral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 19. November. von 1881 bis 1903. Der Tiefpunkt war erreicht 1890 mit der Uneinigkeit in 207 Wahlkreiſen. An einer Reihe von Beiſpielen einigkeit bereits gewirkt hat. Wir konnten hier nur einige Stichproben aus dem reichen Material anführen, das der Verfaſſer beibringt, auch beleuchtet er die Frage noch von den verſchiedenſten anderen Geſichts⸗ punkten aus. Das Reſultat iſt immer wieder unwiderleglich, daß ohne geeinigtes Vorgehen bei den Wahlen der Liberalismus an Mandaten und damit an politiſchem Einfluß— der heute ſchon ſo ſehr gering iſt— noch mehr zurückgehen wird. Möchten die nüchternen und ſchlagenden Darlegungen ihren Einfluß auf alle ausüben, die es angeht. Vor allem wünſchen wir, daß das Büchlein in die Hände eines jeden kommen möge, der irgendwie mitzuverantworten hat, ob die liberalen Parteien bei den nächſten Reichstagswahlen geſchloſſen vorgehen. Zur Naturgeſchichte des Zundes der Landwirte. Stuttgart, 19. Nov.(Von unſ. Korreſpondenten.) Unter der grobkörnigen Spitzmarke„Bündleriſche Frech⸗ dachſe“ veröffentlicht die„Schwäb. Tagwacht“ heute einen in⸗ tereſſanten Beitrag zur Naturgeſchichte des Bundes der Land⸗ wirte. Bekanntlich hat vor einiger Zeit die konſervative „Deutſche Reichspoſt“ den Prof. Kindermann⸗Hohenheim ſcharf angegriffen wegen ſeiner Ausführungen auf dem Kaſ⸗ ſeler Parteitag; die ſozialdemokratiſche Tagwacht hat an dieſe Ausfälle die kitzliche Frage geknüpft, was es denn vom Stand⸗ punkt der Reichspoſt aus ſei, wenn ein bündleriſcher Reichstagsabgeordneter der Sozialdemo⸗ kratie ein Landtagsmandat zu fichern verſpricht, falls ſie ihnkſein Landtagsmandat rette. Die neueſte Num⸗ mer der grünen Hefte des Bundes der Landwirte erwiderte hierauf: auf eine ſolche dummdreiſte Frage gebe es ſelbſtwer⸗ ſtändlich nur verachtendes Schweigen; an der Be⸗ hauptung von dem Wahlverſprechen ſei gar kein wahres Wort, es ſei eine Lüge, mit der auf die Dummheit oder Schlechtig keit der liberalen Preſſe ſpekuliert werde. Heute veröffent⸗ licht nun als Antwort hierauf die„Schwäb. Tagwacht“ fol⸗ genden Brief, welchen der Reichs⸗ und Landtagsabg. Vogt⸗ Gochſen an einen ſozialdemokratiſchen Reichs⸗ fktags ⸗Abgeordneten gerichtet hat und der wörtlich lautet: „Berlin, 14. Dezember 1906. Geehrteſter Herr. Den mir geſtern belegraphiſch in Ausſicht geſtellten Brief von Stuttgart habe ich hier erwartet und teile Ihnen hieraus er⸗ gebenſt mit, daß meine Partei die Kandidatur Lempenau in Göppingen mit allem Nachdruckaufrechterhält, wenn Sie Ihren Parteiangehörigen in Neckarſulm empfehlen und bebanlaſſen, für mich einzutreten. Ich perſönlich meine, Sie werden doch nicht dazu beitragen wollen, daß dieſer Bezirk ans Zentrum verloren geht. Mir ſelbſt wird da⸗ durch kein beſonderer Tort zugefügt, aber ich möchte nicht, daß eine Partei den Sieg davonträgt, deren weitere Verſtär⸗ nng Sie ſo wenig als ich wünſchen können. Einer gefl. Ant⸗ wort in meiner Heimat Gochſen entgegenſehend, bin ich mit vollkommener Hochachtung Ihr erg. W. Vogt.“ Zum näheren Verſtändnis dieſes Briefes fügt die Schwäb. Tagwacht noch bei: Die Aufrechterhaltung der Kandidatur Lempenau im zweiten Wahlgang bei der Göppinger Landtags⸗ wahl 1906 ſollte den Zweck haben, die Wahl Dr. Lindemanns (Soz.) zu ſichern. Die Sozialdemokratie ging auf Verhand⸗ lungen mit den Bündlern nicht ein. Die Kandidatur Lem⸗ penau wurde dann zurückgezogen, Lindemann aber trotzdem gewählt. Die Tatſache bleibt aber beſtehen, daß Herr Vogt die Wahl Lindemanns zu begünſtigen verſprochen Hat, falls ihmdie Unterſtützungder Sozialdemo⸗ kratie zuteil werde. Am intereſſanteſten ſind die Bemer⸗ kungen Vogts über das Zentrum. Vom weſtpreußiſchen Zentrum. Am 10. November ſand in Dirſchau der zweite Partei⸗ ſag des weſtpreußiſchen Zentrums ſtatt. Der öffentlichen Verſammlung, in der Abg. Graf Praſchma die Rede hielt, ging eine Verſammlung der Vertrauensmänner voraus. Es wurde darin feſtgeſtellt, daß der Ausbau der Zentrums⸗Or ganiſation vorgeſchritten iſt, beſonders in den Kreiſen Dan⸗ zig⸗Stadt und Land, Kulm, Deutſch⸗Krone und im ſüdlichen Teile Schlochaus, ferner iſt die Organiſation in den Kreiſen Marienburg und Elbing faſt ganz durchgeführt. Es gibt Kreis genau in der Schnelligkeit der Erdumdrehung— nur in entgegengeſetzter Richtung wie die Erde. Durch dieſe Gegenbewegung oder aufgehobene Mitbewegung der photo⸗ graphiſchen Fernrohre bleibt der ganze Apparat ſtets genau auf den zu photographierenden Stern gerichtet und die Platte kann beliebig lang der Lichtwirkung während der Nachtzeit ausgeſetzt ein.— Ein anderer Pavpillon beherbergt ein ſog. Spiegeltele⸗ kop zum Photographieren, welches die einfallenden Lichtſtrahlen durch fein gearbeitete Spiegel auf die photographiſche Platte wirft; zugleich kann dieſer Apparat zum Unterſuchen der Spektren verſchiedener Lichtquellen der Himmelskörper Ver⸗ wendung finden. Anter den weiteren Einrichtungen der Sternwarte intereſ⸗ ſtert den Beſucher vor allem der Seismograph oder Erd⸗ behenmeſſer und melder. Hier zeigt ſich wieder, wie fein gusgedacht der Gelehrte den an ſich einfachen Apparat ſeinen Zpecken dienſtbar gemacht hat. Ein 35 Zentner ſchwerer zhlindriſcher Zementblock ruht auf einer kreisförmigen Guß⸗ ſtahlplatte und wird von einer eiſernen, beiderſeits herausſtehen⸗ den ſenkrechten Achſe durchzogen, deren unteres fein zugeſpitztes Ende auf einem ebenfalls ſpitzen Eiſenkern, in Zement betoniert, ruhl. Alſo Spitze gegen Spitze! Die in das Fundament auf dem feſten Sandſteinfelſen des Gebirges eingeſetzte Spitze trägt alſo das geſamte Gewicht des rieſigen Zementklotzes, deſſen Maſſe ſo ausbalanciert iſt, daß die einzelnen gegenüber liegenden Stücke auf wenige Gramm übereinſtimmen. Dadurch iſt es möglich, den ganzen Block ohne große ſeitliche Unterſtützung faſt ſchwebend zu erhalten, und er wird dies auch für kurze Zeit tun. Sobald aber durch die kleinſte Erſchütterung der Erde auch ſein mit dem Felsboden eng verwachſenes Fundament in Schwingung gerät⸗ muß die ſchwere, anfangs noch im Zuſtand der Trägheit befind⸗ Uche Maſſe ſich ſeitwärts neigen und zwar in der Richtung der Erſchütterung. Um nun ein Umfallen zu verhüten, hat man über dem Block einen eiſernen Tiſch, ruhend auf vier eiſernen Füßen, wird dann vorgeführt, wie ſchädlich und verhängnisvoll dieſe Un⸗ bleibt bleibt. kürzlich gegründet; in den Kreiſen Stuhm⸗Marienwerder und gebaut, doch ſo, daß der Zementblock niemals an die Füße anſtoßen in jedem Ort ein Lokalkomitee bezw. einen Vertrauensmann und darüber ein Kreiskomitee, das darüber zu wachen hat, daß die Organiſation überall durchgeführt wird und lebendig In dem Kreiſe Neuſtadt⸗Putzig iſt ein Kreiskomitee Flatow ſteht ſeine Gründung bevor. Der Windhorſtbund hat in Weſtpreußen bis jetzt allein in Danzig eine Ortsgruppe: die Begründung einer zweiten in Oliva wird geplant. Das Organ des weſtpreußiſchen Zentrums, das„Weſtpreußiſche Volksblatt“ hat 10 000 Abonnenten. Das Verhältnis zum Polentum iſt nach den vorliegenden Berichten im einzelnen nicht erörtert worden. Es iſt bekanntlich im großen und ganzen ein ziemlich ſchlechtes; in Danzig⸗Jand haben die Polen es 3. B. abgelehnt, mit dem Zentrum zuſammenzugehen. Aber das Zentrum iſt überall gern zu einem Kompromiß mit dem Polentum bereit. Auch in dieſen Tagen hat es wiederum(bei den Stadtverordnetenwahlen in Tuchel) den Polen ein Kom⸗ promiß für die 3. Abteilung angeboten, mit dem Erfolge, daß ſeit langen Jahren zum erſtenmale wieder ein Pole in die dortige Stadtverordneten⸗Verſammlung eingezogen iſt. Die fortſchreitende Organiſation des Zenktrums in Weſtpreußen bedeutet eben unter allen Umſtänden eine Schwächung der deutſchen Poſition. Achiffahrtsabgaben. Die Able hnung des Geſetzentwurfes über die Schiff⸗ fahrtsabgaben wird von den Aelteſten der Berliner Kaufmannſchaft gefordert. In der jüngſten Sitzung der Aelteſten wurde darauf hinge⸗ wieſen, daß der neue Geſetzentwurf zur Erhebung von Schiffahrts⸗ abgaben zwar Verbeſſerungen enthalte gegenüber dem erſten, im März 1909 publizierten, daß aber die Begründung zu den einzelnen Paragraphen ſowohl wie zu der geſamten Vorlage außerordentlich dürftig, namentlich in volkswirtſchaftlicher und bautechniſcher Hin⸗ ſicht iſt. Ueber die techniſche Durchführbarkeit der in dem Geſetz⸗ entwurf aufgeſtellten Bauprojekte für die Verbeſſerung der Fahr⸗ waſſertiefen im Rhein, in der Weſer, in der Elbe etce., welche als die Vorausſetzung für die Erhebung von Abgaben aufgeſtellt wird, enthält die Begründung gar kein Material, obgleich ſehr gewichtige Bedenken laut geworden ſind hinſichtlich der Durchführbarkeit. Gbenſo iſt es außerordentlich zweifelhaft, ob aus den projektierten Verbeſſerungen ſich weſentliche Vorteile für den Schiffahrtsverkehr ergeben werden. Auch darüber enthält die Begründung, abgeſehen von ganz ſummariſchen Erwägungen, gar kein Material. So ſtellt auch der neue Geſetzentwurf einen ſehr gefährlichen Sprung ins Dunkle dar und muß daher abgelehnt werden. Was die Einzel⸗ heiten der Geſetzesvorlage betrifft, ſo werden die Intereſſenten ihre Beſtrebungen dahin zu richten haben, daß nicht nur für diejenigen deutſchen Schiffahrtsſtraßen, welche mehreren Bundesſtaaten an⸗ gehören, ſondern auch für diejenigen, die nur in einem liegen, Strombeiräte, welche aus Vertretern der intereſſierten Wirtſchafts⸗ gruppen beſtehen, gebildet werden und daß die Funktionen dieſer Strombeiräte, welche in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ſich nur gutachtlich äußern können und zwar lediglich auf Initiative der Strombauverbände in einer größeren Anzahl von Fällen, als der Geſetzentwurf vorſchlägt, ein Mitbeſchließungsrecht erhalten. Dieſes dürfe namentlich auszudehnen ſein auf die Höhe derjenigen Strombau⸗ und Unterhaltungskoſten, welche als Unterlage für die Erhebung der Schiffahrtsabgaben anzunehmen find, als ein Teil der geſamten Baukoſten und ferner auf die aus Billigkeits⸗ und Zweckmäßigkeitsgründen zu gewährenden Ausnahmen von der An⸗ wendung des Tarifs(Abfindungen, Ermäßigungen oder Befrei⸗ ungen). Ferner iſt darauf hinzuwirken, daß nicht die geſamten Verwaltungskoſten der Strombauverbände von den Abgaben be⸗ ſtritten werden ſollen, da ja nur ein Teil der Geſamtbauſumme durch Abgaben aufzubringen iſt. Auch die Frage, welche bereits in Ausführung begriffenen Stromperbeſſerungen nach Artikel 3 durch Befahrungsabgaben gedeckt werden ſollen, bedarf genauerer Beſtim⸗ mungen als in dem Entwurfe. Auch hierbei wird das Mit⸗ beſchließungsrecht der Strombauräte zu erſtreben ſein. Die Ab⸗ gabenerhebung darf nicht, wie Art. 2§ 11 will, bereits nach Auf⸗ wendung eines Viertels der veranſchlagten Baukoſten beginnen, ſondern erſt, wenn die durch das Geſetz verſprochene Verbeſſerung des Verkehrs bereits eingetreten iſt. Ueber die Erhebung oder Nicht⸗ erhebung von Abgaben bei den durch Deutſchland fahrenden Aus⸗ landsgütern oder Auslandsſchiffen enthält der Geſetzentwurf kei⸗ nerlei Beſtimmungen. Dieſe Angelegenheit iſt bekanntlich mit ſo vielen Schwierigkeiten und Bedenken verknüpft, daß ohne eine Rege⸗ lung derſelben die Einführung der Schiffahrtsabgaben ein Stück⸗ werk iſt. Die Aelteſten der Kaufmannſchaft von Berlin werden dieſe Bedenken einer eingehenden Prüfung unterziehen und als⸗ dann endgültig Stellung zu dem Geſetzentwurf nehmen. Deutsches Reich. — Der Vorſtand des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger erläßt als Nachwort zum Progzeß gegen die„Wahrheit“ in der heute erſchienenen Nummer ſeines Verbandsorgans folgende Gr⸗ klärung: „In dem Prozeſſe gegen die Zeitſchrift„Wahrheit“ ſind die der Erpreſſung Beſchuldigten freigeſprochen worden, weil der Tat⸗ beſtand dieſes Verbrechens nicht erwieſen werden konnte. Es kann nicht unſeres Amtes ſein, dieſes Urteil einer Grörterung zu unter⸗ ziehen, wohl aber erſcheint es dem unterzeichneten Vorſtande des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger, der ſich in ſeiner Sitzung am 15. November eingehend mit dieſer Angelegenheit beſchäftigt hat, als ein Gebot der Pflicht, im Intereſſe des Anſehens der deutſchen Preſſe öffentlich und feierlich Verwahrung einzulegen gegen die Verſuche, die Unterſchiede zu verwiſchen, die zwiſchen den journaliſtiſchen und geſchäftlichen Gepflogen⸗ heiten der„Wahrheit“ und denjenigen Grundſätzen beſtehen, nach denen die anſtändige Preſſe Deutſchlands geleitet wird, Verſuche, die in den Verhandlungen des Prozeſſes immer wieder hervorgetreten ſind. Auch können und wollen wir nicht unterlaſſen, unſer Befremden und unſer Bedauern darüber auszuſprechen, daß in derartigen Preßprozeſſen die maßgebenden Stellen ſo wenig bemüht find, durch Vernehmung geeigneter Sachverſtändiger das eigentliche Weſen der Preſſe und ihre journaliſtiſche und geſchäftliche Praxis vor Ver⸗ dunkelungen zu ſchützen. Man ſollte maßgebenden Orts Notiz davon nehmen, daß in Deutſchland ein„Verein Deutſcher Zeitungsver⸗ leger“ beſteht, der den größten Teil großer, mittlerer und kleiner deutſchen Zeitungen umfaßt. Dieſer Verei iſt eine berufene Or⸗ ganiſation, um Gutachter über alles, was das deutſche Zeitungs⸗ weſen in ſeinen vielverzweigten journaliſtiſchen und geſchäftlichen Beziehungen angeht, vorzuſchlagen.“ Badiſche Politik. Man plant die Vereinigung des badiſchen landwirt⸗ ſchaftlichen Vereins mit der Landwirtſchafts⸗ kammer. Der Verein zählt gegen 50 000 Mitglieder. Aus anderen Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften. Der Papſt hat zwar über die Taktloſigkeiten des Mſgr. de Mathies ſein Bedauern ausgeſprochen, aber die„Leipz. Neueſten Nachr.“ finden, daß das Verhalten des Papſtes doch noch zu kritiſchen Bemerkungen Anlaß genug biete: Man hat alſo offenbar auch im Vatikan eingeſehen, daß die Rüpeleien des päpſtlichen Würdenträgers de Mathies nicht gerade geeignet ſind, das Anſehen des Vatikans in Sachſen zu ſtärken, und man hat ſich aus dieſer Erkenntnis heraus zu dem bekannten Mittel entſchloſſen, den Baron de Mathies von den vatikaniſchen Rockſchößen abzuſchütteln. Recht bezeichnend iſt es aber, daß der Papſt erſt durch das Schreiben des ſächſiſchen Biſchofs Kenntnis von einem Vorgang erhalten mußte, der ſeit Wochen in der ganzen deutſchen Preſſe mit Einſchluß der ultramontanen Blätter Gegenſtand einer heftigen Erörterung war. Das beweiſt jedenfalls, daß man in den Kreiſen der Ratgeber des Papftes nicht gerade großen Wert darauf legte, den Anpöbelungen eines deutſchen Souveräns, der noch dazu katholiſcher Konfeſſion iſt, durch einen vatikaniſchen Würdenträger mit der unbedingt wün⸗ ſchenswerten Energie entgegenzutreten. Erſt die durchaus anerkennenswerte Intervention des ſächſiſchen Biſchofs war nötig, um im Vatikan das Bewußtſein zu wecken, daß etwas gegen die Sudeleien des Herrn de Mathies geſchehen müffe; ohne dieſe Intervention wäre wahrſcheinlich nichts geſchehen. Man kann übrigens geſpannt darauf ſein, in welcher Form der vom Papſt verſprochene„öffentliche Widerruf“ und die„Entſchul⸗ digung“ des Monſignore de Mathies erfolgen werden. Daß dieſer ehrenwerte Herr wirklich uneingeſchränkt„pater peccavi“ ſagen wird, iſt uns auch nach dem päpſtlichen Verſprechen noch immer äußerſt zweifelhaft. Bisher hat er jſa nur verſucht, die Sache als recht harmlos hinzuſtellen. Die Anſprache des Kaiſers in Beuron, in der er geſagt hat, daß gewiſſe Gedanken des 20. Jahrhunderts nur mit Hilfe der Religion bekämpft werden können und daß Thron und Altar zuſammengehören, gibt dem konſervativen„Reichs⸗ boten“ Anlaß zu einigen Aeußerungen, die von einem ge⸗ wiſſen Unmut nicht frei ſind. Er ſchreibt: Bekanntlich war der Biſchof Benzler von Metz früher der Abt eines Benediktinerkloſters. Sein Verhalten in Elſaß⸗Lothringen zu den deutſchfeindlichen Beſtrebungen bezeugt, daß es doch ratſam wäre, wenn der Kaiſer der Staatstreue der Benedik⸗ tiner wie überhaupt der römiſchen Hierarchie gegenüber etwas mehr Zurückhaltung übte, da dieſelbe ſtets ihre eige⸗ nen Herrſchaftsintereſſen im Auge hat und den Staat, deſſen Sou⸗ veränität ſie bekanntlich nur mit Vorbehalt anerkennt, nur ſoweit Unterſtützt, als er ſich ihr dienſtbar erweiſt. Das lehrt die Geſchichte der römiſchen Hierarchie insbeſondere dem deutſchen wie dem preußiſchen Staate im Mittelalter wie in der Neugzeit gegenüber, wo wir ſie auf der Seite aller deutſchfeindlichen Beſtrebungen fin⸗ den. Auch die Verfluchung der Reformation und der Fürſten der Reformation durch die neuliche Borromäus⸗Enzyklika des Papſtes beweift die Notwendigkeit der Zurückhaltung gegen⸗ über der Staatstreue der römiſchen Hierarchie in⸗ bezug auf evangeliſche Fürſten und Staaten. Das Chriſtentum iſt allerdings ſtaatstreu, aber das Chriſtentum und die römiſche kann; zugleich geht die obere Achſenverlängerung durch einen kreisrunden Ausſchnitt der Tiſchplatte, welcher dem Eiſenkern bei ſeinen Bewegungen einen geeigneten Spielraum läßt. Ein auf die Achſe des Blocks aufgeſetzter Stift iſt durch einen Draht mit einer federnden Vorrichtung des auf der Eiſenplatte aufgeſchraubten Luftdampfapparats verbunden, und allein dieſer kleine platt⸗ gedrückte Federſtreifen gibt dem auf der Sitze balancierenden Zementblock den nötigen kleinen Halt. Je nach der durch ein Erd⸗ beben erfolgenden Erderſchütterung wird auch der Draht— es befinden ſich zwei Stangen auf dem Tiſch, von Nord nach Süd und von Oſt nach Weſt— durch den Block in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen und durch eine ſinnreich konſtruierte Hebelübertragung der Schreibarm mit dem feinen, ſpitzen Glasſchreiber in ſeitliche Be⸗ wegung verſetzt, etwa ſo, wie wenn die Magnetnadel eines Kom⸗ paſſes ſich langſam hin⸗ und herbewegt. Das Papier zum Be⸗ ſchreiben liefert ein ½ Meter breiter und 1 Meter langer, ruß⸗ geſchwärzter Papierbogen, der über eine Trommel hängt und durch ein beſonderes Uhrwerk langſam abläuft. Sobald der Nord⸗ und Oſtarm des Schreibapparats durch Erdſchwingungen dieſe Erſchütterungen infolge der Hebelübertragung mitgeteilt er⸗ hält führt er vorgenannte Kompaßſchwingungen aus und ritzt ſeit⸗ lich hin⸗ und herziehende Linien auf die berußte Fläche, die dann als weiße Striche auftreten. Das Erdbeben iſt aufgezeichnet. Nun möchte der Aſtronom aber auch die Zeit des Erd⸗ bebens wiſſen. Zu dieſem Zweck muß der Apparat wjeder ſelbſt⸗ tätig arbeiten und wie einfach erſcheint die Vorrichkung hiezu! Auf der einen Seite der Oberfläche hat man dem Block ſo viel ſeines Gewichtes geraubt, als ein 5 Gramm ſchweres Eiſen⸗ gewicht wiegt und hat anſtelle des Zementes dieſes Eiſenſtſck auf den Block aufgelegt, ſo daß ſeine Gleichgewichtsmaſſe nicht geſtört iſt. Durch ein beſonderes Uhrwerk wird von Zeit zu Zeit ein elektriſcher Strom eingeſchallet, und dieſer hebt mit Hilfe eines Magneten, der am eiſernen Tiſch befeſtigt iſt, dies kleine Gewicht für kurze Zeit in die Höhe. Durch dieſe kleine Gewichtsberminderung neigk ſich der Block nach der entgegen⸗ geſetzten Seite, dies wird ſich auf die ganze Schreibvorrichtung übertragen und anſtellte der geraden Zeitlinie wird eine kleine „Naſe“ entſtehen, etwa ſo, wie wenn wir unſeren Tiſchnachbar beim Schreiben„ſtumpen“ und ſeinen eben gefertigten Schrift⸗ zug verunſtalten. Iſt der Strom wieder ausgeſchaltet, ſo ſenkt ſich das Metallſtück auf den Zementblock und infolge des herge⸗ ſtellten Gleichgewichts kommt der Block in ſeine frühere Lage und die urſprüngliche gerade Zeitlinie tritt wieder in Kraft. Mit Hilfe der eingezeichneten„Naſe“ aber läßt ſich die Zeit des Erd⸗ bebens feſtſtellen. Senkrecht zu dieſen auf der berußten Platte aufgezeichneten Zeitlinien zieht bei einem Erdbeben der Glasſtift des Schreibarms mehr oder weniger ſtarke Linien, enganeinanderliegen Zickzacklinien ähnlich, und ſetzt dies ſo lange fort, bis der in Schwingungen in der Richtung von Nord nach Süd oder von Oſt nach Weſt ver⸗ ſetzte Block ſeine ruhige Stellung wieder eingenommen hat. Während der ganzen Zeit wurden dieſe ſeitlichen Bewegungen der Uebertragung mitgeteilt und der Glasſtift zum„Kritzeln“ veranlaßt; anfangs ſind ſeine Ausſchlagungen nur klein und be⸗ deuten die ſog. Vorbeben, dann aber ſetzen mitunter ge⸗ waltige Schwingungen ein von 12 bis 15 Zentimeter Länge und melden die Hauptbeben. Eine Reihe präparierter Ruß⸗ platten ſind auf dem Tiſch des benachbarten Zimmers zur Be⸗ ſichtigung aufgelegt und intereſſieren namentlich durch die großen Linien d. h. Erdbebenmeldungen. Wie kann der Aſtronom nun den Ort des Erd⸗ bebens erkennen. Zwei Schreibarme ſind es, deren jeder nur zwei Richtungen, entweder Nord⸗Süd oder Oſt⸗Weſt vermelden kann; damit iſt alſo ſchon die geographiſche Lage der durch Erſchütterungen heimgeſuchten Gegend angezeigt. Die eigentliche Entfernung wird ſodann durch Vergleich mit einem bekannten Erd⸗ beben mittelſt Maßſtab feſtgelegt, wozu die Vorbebenaufzeich⸗ nungen das Material abgeben. 05 Maunheim, 19. November. * Genesul⸗AMugeiger.(Abendblatt) Hierarchie ſind nicht identiſch. Sie benutzt auch dieſes zur ün⸗ dung und Erhaltung ihrer Herrſchaft. Der Aerta e hat den Fürſten und Völkern, um ſie ſich willig zu erhalten, ge⸗ ſchmeichelt, vor den dunklen Schatten des Hoflebens die Augen zu⸗ gedrückt, und ſo hat ſie Teil an dem Untergang des Königkums in Frankreich, in den italieniſchen Staaten, in Portugal; und auch Spanien und Oeſterreich wiſſen zu erzählen von dem ſchlimmen Einfluß der römiſchen Hierarchie. Die preußiſche Monarchie iſt groß geworden und ſtark geblieben durch den ehrlichen, herben, aber ge⸗ ſunden fittlichen Ernſt der evangeliſchen Kirche, die nicht in bunten domantiſchen Prieſtergewändern, ſondern im ſchlichten Bürgerkleide einhergeht. So ſehr wir die vom Kaiſer ausgeſprochenen Anſchau⸗ ungen würdigen, ſo wäre es doch wohl wirkſamer geweſen, wenn er dieſelben von einem andern Podium verkündigt hätte, als von dem eines römiſchen Mönchskloſters. Unmutig lauten auch die Aeußerungen des„Hannov. Cou 9 855 der unter Bezugnahme auf den Abdruck der kaiſer⸗ lichen Anſprache in der„Germania“ ſchreibt: Da für die„Germania“ und die Ihren der Altar politiſch durch das Zentrum repräſentiert wird, liegen die Folgerun gen die man aus den Worten des Kaiſers zieht, auf der Hand. Man wird ſich auch dabei wieder zufällig mit den K onſer⸗ vativen finden, in deren Namen die„Kreuzztg.“ jüngſt warnend berkündete, daß, wer dem Liberalismus Zugeſtändniſſe mache, Bah⸗ nen wandele, an deren Ende das Schickſal König Manuels von Portugal ihn erwarte. Selbſtverſtändlich(es ſcheint eigentlich unzu⸗ läſſig, das auch nur hervorzuheben) iſt die Verquickung von Reli⸗ gion und Politik, wie ſie das Zentrum und der ÜUltramontanismus betreihen, durchaus gegen den Sinn des Kaiſers. Anderſeits frei⸗ lich wird man in weiten deutſchen Kreiſen, in ſehr religiöſen und monarchiſchen, die Hoffnungen nicht teilen, daß mönchiſche Betätigung in unſeren Tagen mit einiger Zu⸗ verläſſigkeit und Allgemeinheit dazu beitragen könnte, wahre, klä⸗ rende und die Freiheit eines Ehriſtenmenſchen feſtigende Religioſität zu fördern. 4 Eine beſondere Folgerung zieht die klerikale„Germania“ aus der Rede des Kaiſers im Kloſter Beuron. Am Donners⸗ — tag ſchrieb die„Deutſchevangel. Korreſp.“ unter dem unmittelbaren Eindruck dieſer Kaiſerworte: Um die konfeſſionelle Kriegsrüſtung des Zentrums zu verſtärken, wird jetzt, daran iſt kein Zweifel, die Gelegenheit J genützt und Ouartier gefordert werden für mehr Mönche und Nonnen, für Jeſuiten und Jeſuitengenoſſen. 1 Einige zwanzig portugieſiſche Mönche ſollen, wie die„Heidelb. Ztg.“ meldet, ſchon im Reichsland Aufnahme gefunden haben. Dieſe Erwartung wird heute prompt von der„Germania“ erfüllt. Das klerikale Blatt ſchreibt wörtlich: Kaiſer Wilhelm iſt den Benediktinern in erfreulicher Weiſe zugetan, er fördert„von ganzem Herzen die Beſtrebungen, die ſie verfolgen“, und wie bisher, wird er auch in Zukunft ihnen ſeine Huld und ſeinen Schutz bewahren. Die Beſtrebungen des Ben e⸗ diktinerordens ſind nicht veſentlich verſchieden von denen der übrigen Or den. Dabei wiſſen die leitenden Staatsmänner deren Bedeutung um die Erhaltung der Religion und ſomit auch der öffentlichen Ordnung ſo wenig zu ſchätzen, daß die Jeſuiten noch immer des Landes verwieſen ſind. Die Moabiter Straßenkrawalle nor Gericht. (Eigener Bericht.) (Schluß der geſtrigen Verhandlungen.) 353 ch. Berlin, 18. Nobember. Der Verkteidiger fragt den Polizeimajor Klein weiter: Halten Sie es für angemeſſen, daß Beamte anſtändige Frauen als„Saumenſchen“ und„Huren“ bezeichnen? Daß ſie einen Mann, der am Boden liegt, noch mit Säbeln trak⸗ tieren?— Zeuge: Der betreffende Beamte, der ſo etwas tun würde, würde von mir beſtraft werden. Der Beamte ſieht keineswegs die Arbeiter mit anderen Augen an, als etwa beſſer gekleidete Leute. Der Berliner Arbeiter iſt durchaus kein Feind des Poliziſten.— Staatsanwalt: Halten Sie es für möglich, daß die Leute ſo zuſammenhalten, um ſich gegenſeitig zu unterſtützen?— Zeuge: Den Eindruck hatte ich bei den Krawallen allerdings. Der Ruf„Bluthunde“ war gewiſſermaßen ein Appell„Bleibt zuſammen!“— Vorſ.: Es kann auch Solidaritätsgefühl geweſen ſein.— Zeuge: Eine gewiſſe Phanmäßigkeit wird ſich ſchwer feſtſtellen laſſen. —.⸗A. Cohn: Iſt Ihnen bekannt, daß eine Anordnung ergangen iſt, in jedem Streikpoſten einen Ver⸗ brecher zu erblicken? Und iſt Ihnen weiter bekannt, daß Vergehen gegen die Straßenordnung bei einem Streikpoſten mit 30 Mark Strafe zu belegen ſind, während andererſeits Strafen gegen andere Perſonen mit—5 Mark angeſetzt werden?— Zeuge: Das weiß ich nicht.—.⸗A. Cohgn: Sind die Moabiter Stadtbewohner benachrichtigt worden, daß um⸗ fangreiche Abſperrungen ſtattfinden würden?— Zeuge: Mer — enneeeen c eene, een, n müſſe in einem tiefen Schacht aufgeſtellt ſein. Das iſt irrig. Wo ein feſtes Erdgefüge, alſo beim Königſtuhl der Sandſtein ein natürliches Fundament abgibt, iſt ein Verſenken des Apparats in die Tiefe unnötig; anders bei Beobachtungsſtationen in Gegenden mit Lehm⸗ oder Sandboden, welcher eine tiefe Funda⸗ mentierung verlangt, um genaue Aufzeichnungen hervorbringen zu können. Dieſe für den Laien beſonders intereſſanten Apparate und Inſtrumente werden durch eine Anzahl weiterer wiſſenſchaftlichen Einrichtungen vermehrt, ſo hat die Luftſchiffahrt auch einen Wolkenrechen zur Beſtimmung des Zugs und der Schnellig⸗ keit der Wolken nötig gemacht, und auch der Wetterdienſt er⸗ fährt durch die aufgeſtellten Apparate eingehende Berückſichtigung. Mit dieſer kurzen Skizze konnte die Arbeit der Gelehrten nur in einfacher Weiſe angedeutet werden. Die Verarbeitung des bei den Beobachtungen gewonnenen Materials bildet die Hauptbeſchäftigung der Aſtronomen, immerhin aber läßt ein Be⸗ ſiuch der Sternwarte einen Einblick in das Tun und Treiben in einer ſolchen wiſſenſchaftlichen Anſtalt zu, und vor allem bleibt man bewundernd ſtehen vor der präziſen und fein ausgetüftelten Einrichtung der Apparate, wo jedes Schräubchen auf feine Milli⸗ meterteile ſeinen Zweck zu erfüllen hat. Sinnreiche Konſtruk⸗ tionen und Kombinationen gewähren dem Arbeitenden große Vorteile, neben der Sicherheit der Beobachtungsweiſe gilt es auch die bequeme Handhabung der Apparate, und wirklich läßt ſich der Koloß von drei rieſigen Röhren mit Leichtigkeit nach allen Seiten bewegen. Helle Nächte, zur Sommers⸗ und Winterszeit, bannen den Gelehrten an ſeine Inſtrumente, auch die größte Kälte bildet keinen Abhaltungsgrund; denn es gilt mitunter, die beſten, nie mehr auftretenden Stellungen zu beobachten, zu photographieren r n e Schulgeld weg —— Vielfa⸗h iſt die Meinung verbreitet, ein ſolcher Seismograph und zu berechnen, getreu dem Spruch Wallenſteins an ſeinen ge⸗ aach dazuhenke und hinſchreiwe: Kompoſition Nummero zwee! Nein.—.⸗A. Cohn: Hat das Publikum aber Anſpruch darauf, von ſolchen Ereigniſſen vorher in Kenntnis geſetzt zu werden?— Zeuge: Das weiß ich nicht.—.⸗A. Cohn: Halten Sie eine ſolche Verpflichtung für gegeben?— Zeuge: Nein, das glaube ich nicht, weil ſolche Vorfälle zu plötzlich kommen.— Auf Befragen durch den Verteidiger Kurt Roſen⸗ feld erklärte der Zeuge, daß er keine Leute geſehen habe, die von Säbelhieben verletzt waren. Er hätte das auch nicht ſehen können, da er ſich vorn an der Spitze befand. Hierauf wird der Polizeileutnant Polte als letzter heutiger Zeuge vernommen. Er iſt Vorſteher des Reviers in der Waldſtraße. Er ſchildert ausführlich die Vorgänge an den fraglichen Tagen und zwar in derſelben Weiſe wie der Vorzeuge. Der Zeuge erklärt weiter, daß er die Leute höflich aufgefordert habe, ſich den Anordnungen der Polizei zu fügen und zurückzugehen. Er habe ihnen geſagt: Seien Sie doch vernünftig, gehen Sie zurück und zwingen Sie uns nicht, anders vorzugehen. Es war aber alles vergebens. In ſeiner Gegenwart iſt ein alter Mann durch einen Steinwurf ſchwer verletzt worden, der eigentlich ihm gegolten habe. Dar⸗ aufhin habe er die Menge dreimal offiziell aufgefordert, aus⸗ einanderzugehen und als dies trotzdem nicht erfolgte, habe er den Befehl erteilt, blank zu ziehen und die Straße zu ſäubern. Sobald die Poſtenkette vorüber war, ſei die Menge aus Kneipen und Hausfluren, wohin ſie ſich zurückgezogen hatten, wieder hervorgeſtrömt. Von Perſonen, die ſich in Wohnungen am Fenſter befanden, ſeien die Tumultuanten wiederholt auf das Anrücken der Polizei aufmerkſam gemacht worden.— Erſter Staatsanwalt: Was waren denn das für Leute? Zeuge: Es waren Arbeiter. Staatsan⸗ walt: Alſo kein Janhagel. Zeuge: Soviel Janhagel gibt es in Berlin ja garnicht. Auf die Frage, warum wohl die Menge einen ſolchen Haß auf die Polizei hatte, meint der Zeuge, die Menge war auf die Polizei wütend, weil dieſe die Arbeitswilligen bei der Firma Kuoger u. Co. ſchützte. Der Zeuge weiſt dann noch darauf hin, daß der Anſturm der Menge abflaute, als im„Vorwärts“ ein Artikel erſchien, in welchem die Erwartung ausgeſprochen wurde, daß die organi⸗ ſierten Genoſſen ſich an den Krawallen nicht beteiligen würden. handlungen auf morgen vertagt. Kommunalpolitiſches. * In der Wiesbadener Stadtverordnetenſitzung wurden 1000 Mark für die Gewährung von Stillprämien an minderbemit⸗ telte Mütter bewilligt. Bisher haben 234 Mütter die Prämie er⸗ halten und 104 ſollen noch damit bedacht werden. * Arbeitsloſenzählung in Karlsruhe. Von der Vornahme einer Arbeitsloſenzählung in Verbindung mit der Volkszählung am 1. Dezember d.., wie dies vom Großh. Miniſterium des Innern angeregt worden iſt, ſoll hier Abſtand genommen werden, ſchon weil mit der Volkszählung bereits eine Wohnungszählung verbunden wird und die Zähler dadurch genügend in Anſpruch genommen ſind. Dagegen wurde vom Stadtrat beſchloſſen, anfangs Dezember wie⸗ der eine Arbeitsloſenzählung in der bisherigen Weiſe (Anmeldung der Arbeitsloſen beim ſtädtiſchen Arbeitsamt) vor⸗ nehmen zu laſſen. Von dem Ergebnis dieſer Zählung wird es ab⸗ hängen, ob Notſtandsarbeiten auch im bevorſtehenden Winter ausgeführt werden. Immerhin werden die Vorbereitungen für die Einrichtung ſolcher Arbeiten getroffen. Nus Stadt und Land. * Maunheim, 19. November 1910. Kus der Stadtratsſitzung am 17. November. (Schluß). Dem Mannheimer Dieſterwegverein wird zur Veranſtaltung einer Ausſtellung guter Jugendſchriften in der Zeit vom.—14. Dezember dieſes Jahres der weſtliche Anbau der Kunſthalle zur Verfügung geſtellt. Ueber die illuſtrative Ausſchmückung des ſtädtiſchen Ver⸗ waltungsberichts für das Jahr 1909 wird Beſchluß gefaßt. Die infolge der größeren Teilnehmerzahl gebotene Bildung eines zweiten Kurſes für chemiſche Schülerübungen an der Oberrealſchule wird genehmigt. Die für die ſtädt. Mittelſchulen vorliegenden Schulgeld⸗ befreiungsgeſuche werden nach Maßgabe der Anträge der Beiräte dieſer Anſtalt verbeſchieden. Verſchiedenen Geſuchen um Rückgewährung des Austritts von * von ülern aus Mittel⸗ ſchulen während des Tertials kann nach Lage der Verhältniſſe nicht entſprochen werden. 5 Saale des Koloſſeums Für die am Sonntag, 20. November im ſtattfindende Hundeſchau— veranſtaltet von der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Vereins für Deutſche Spitze wird ein Ehrenpreis geſtiftet. Die Fleiſchverkaufsſtände auf dem Hauptmarktplaß werden vorläufig in der bisherigen Zahl weiter belaſſen. Vergeben werden: 1. Für den Erweiterungsbau der Kühl⸗ halle des Schlachthofs: a. die Lieferung der gußeiſernen Säule an Ingenieur Otto Willner in Darmſtadt; b. die Ausführun der Entwäſſerungsarbeiten an Unternehmer Philipp Bott hier; 2. für die Erweiterung des Gaswerks Luzenberg: a. die Spen lerarbeiten für das Reinigerhaus an die Firma K. Schatt h b. die Glaſerarbeiten für die Anbauten an das Retortenhaus a die Firma Peter Doſtmann hier; 3. der Umbau von 20 offene Motorwagen an ſolche mit geſchloſſenen Plattformen der Wa gonfabrik Fuchs⸗Heidelberg; 4. die Lieferung von 2 Wagen die Dampfbahn Mannheim⸗Feudenheim der Waggonfabrik Fuch Heidelberg; 5. die Lieferung von Schulbänken an die Schulmöbe fabrik Fuhrmann und Hauß in Frankenthal; 6. die Herſtell der Einfriedigungen für die Kleingärten: der Firma Karl M hardt hier, der Firma Georg Herrmann hier, der Firma Bartholomä hier und der Firma Joſeph Diemer hier; 7. die Herſtellung der Gartentüren für die Kleingärten: dem Schloſſe meiſter Joſeph Bieber hier und dem Schloſſermeiſter Fran Schwander hier; 8. dem Wagmeiſter Jakob Hamm hier die B dienung der Städtiſchen Wochenmarktswagen für das Jahr 1911. Von der Einladung des Geſangvereins„Liederhalle“ zum Konzert am 20. d. M. wird dankend Kenntnis genommen. 7 575 nUuebertragen wurde dem Bahnmeiſter Johann Wipfler in Appenweier unter Verleihung der Amtsbezeichnung techniſcher Aſſi⸗ ſtent und unter Verſetzung nach Neuſtadt die Stelle eines techniſchen Beamten. * Pryoteſtantentag in Ladenburg. Die Begrüßungsanſprache auf dem am letzten Sonntag in Ladenburg ſtattgefundenen Pro:⸗ teſtantentag hat nicht Herr Pfarrer Vath⸗Rheinau, ſondern Herr Stadtpfarrer Engelhardt⸗Ladenburg gehalten. * Die freie Schulgemeinde— ein neuer Schultypus. Bi unſerem Berichterſtatter wird der Vortrag den Herr Dr. G Wynecken⸗Wickersdorf geſtern abend im Dieſterwegverei! hielt, wie folgt ſkizziert: Im erſten Teil ſeines Vortrags ga Redner eine philoſophiſche Abhandlung über das Weſen Grundlagen, die Aufgaben und die Ziele der Schule unter Gege überſtellung der Forderungen des freien Schulgedankens, der beſondere das humaniſtiſche und auf der Baſis des Zwanges be ruhende heutige Schulſyſtem beſeitigt haben will. Die Erzi müſſe das Einzelintellekt zu einem ſozialen Intellekt umwan Die Schule ſolle anſtelle der Unterrichtung in den zahlreiche einzelnen Fächern den jungen Menſchen ein einheitliches Weltbi geben. Den Lehrer müſſe man befreien von dem„böſen“ Ge wiſſen des Syſtems, dieſer objektiven Geiſtloſigkeit. Der Schüle müſſe mitgenommen werden in die lebendige Werkſtätte d Menſchheit. Die Klaſſiker Goethe und Schiller ſollen nicht m den immer wiederkehrenden Stoff zu unſerem Lehrplan hergebei Wir dürfen nicht Epigonen ſein. Die Klaſſiker ſind nicht die beſten Güter. Nach vorwärts ſei der Blick gerichtet. Die große Kunſt kommt noch. Die Schule ſoll eine Weltanſchauung ſein Man ſoll der Jugend die Welt nicht als Weide un zeigen, ſondern als Werkſtätte. Nach dieſen allgemeinen führungen kam dann der Redner auf das Syſtem der freien gemeinde zu ſprechen, wobei er die bereits beſtehende Anſtal Art in Wickersdorf als Illuſtration benützte. Die Gr dieſer Muſterſchule iſt die ſogenannte Schulverfaſſung, die S regierung durch gemeinſame Arbeit der Erzieher und 35. Dadurch wird die junge Generation eingegliedert in die Front de Menſchheit, wodurch ſie ſich berufen fühlt, die große Schanze der Dummheit und Schlechtigkeit mitzuſtürmen. Eine weitere rung der freien Schulgemeinde iſt die Koedukation d ſchlechter. Die Frauenfrage könne nur durch die Frauen ſelbf löſt werden. Man müſſe es den Frauen möglich machen, ihre⸗ Platz in der Menſchheit ſelbſt zu ſuchen. Es bliebe nichts übri, als den Frauen dieſe Möglichkeit zu geben. Redner will durch d freie Schulgemeinde keinen Schultypus der Zukunft präſentieren aber er glaubt doch den Weg gefunden zu haben, zu dieſem Schul⸗ typus zu kommen. Die Schule der Zukunft dürfe überhaupt ni ſtaatlich ſein, weil der Staat eine Intereſſenorganiſation Lehrfreiheit wie Freiheit der Wiſſenſchaften ſei für die Schul⸗ unbedingt erforderlich. Was für die höheren Schulen gilt, ge auch für die Volksſchulen. Es ſei ein Mangel der Volksſchr daß ſie da aufhört, wo ſie mit der Erziehung eigentlich erſt fangen ſoll. Mit 15 Jahren fange der Menſch erſt an zu Man hätte die Jugendorganiſation in Berlin nicht auflöſen ſe wie dies jüngſt geſchehen iſt, weil ſie einen verwandten Typus d Jetzt muß gehandelt werden, ſchleunig, eh die Glücks⸗ geſtalt mir wieder wegflieht überm Haupt, denn ſtets in Wandel iſt der Himmelsbogen. W. Sigmund. Mannemer Schbaziergüng. LXXXII. Mein erſchder Zeichenlehrer war'r alde Bräuninger ſeeligen Angedenkens,'in Mann, der wo's mit uns Buwe gut gemeent hot un ſelwer froh war, wann als die Zeichen⸗ ſchtund aus war. Der hot uns de erſchde Begriff vun Linie un Fläche beigebrocht un beim alde Mayerhuber, aach ſeeligen Angedenkens, hammer dann ſchunn Ornamende ab⸗ zeichne dirfe. In zwee Schtund wechentlich kammer nit viel lerne, awwer de Unnerſchied zwiſche eme Bellebaam un ere Lewwerworrſcht, den hawwe mir gewißt. Des war in de ſiebziger Johre. Heit is des alles annerſcht un nit alleen mein Zeichenlehrer, aach annere Leit däte ſich im Grab rumdrehe, wann ſe des'ſchmier vun heit zu Dag ſehe kennte. Pui Deiwel, hab' ich gedenkt, wie ich im hieſige Kupſchtverein ſchbaziere gange bin, pui Deiwel noch emool, is des Kunſcht?'heert ſo was in de Kunſcht⸗ verein? een, Herr Vorſchtand, ſo was henkt ma' nit uff, odder wann ſchunn, dann henkt ma' die wo's verbroche hawwe, dazu. Des ſin jo lauter Verierbilder un ma' kennt ſe grad ſo gut'r Längsſeit wie'r Breetſeit nooch hin⸗ henke, die Wirkung wär die gleich' un's Verſchtändnis aach. Rodher un griener Zinnower, n ſchwarze Schtrich in'r Mitt' un owwe zwee ſchwarze Lecher— des nenne ſe e Porträ! Surrah! Do kann ich mein aldes Zeichenheft Scherz bei Seit— dann die Sach iſt ernſchder, di als ma's glaabt. Norr verſchtehe mir's nit und ſollt wege nit driwwer ſchenne. Zukunftsmoolerei wär de 'r eener'ſagt, e Moolerei, die vielleicht erſcht in dre vierhunnert Johr recht verſchtanne werd. Bis dorthin wä alle Sache annerſcht, die Bääm hadde annere Forme Farwe; Aerm, Aaage, Händ und was ſunſcht am menſchliche Kerper wär, all des wäre ganz wo annerſcht un de mißt ma''s aach annerſcht moole. Rembrandt un d wäre Gott ſei Dank iwwerwunne un fahre bei'r Hen männen uff'm Krembelmark' rum— Empfindung is all Wie'r Kinſchdler in ſeim innere Seelelewe empfi dut, ſo muß''s moole, ob'r will odder nit, ob jetzt'n Be odder e Lewwerworrſcht draus werd. Zeichnung? Unſi Schdimmung— des is die Hauptſach, die muß uff die N wand. Do kann ſich's Publikum dann was dabei de was dabei rausſuche— n Sunne'unnergang odder e Schd lewe. Dreht ma' ſo e'ſchmier dann rum, dann kummt vielleicht noch n weiblicher Akt odder in Vorfrihling v ms. Korz, alles, was ma' will, norr nit des, was'r Mooler hot moole wolle. Warum? Weiler nix kann. Do licht'r Haas im'effer. Die wo wirklich kenne, die hawwe ſchunn ſchwer genug zu kämpfe, bis biſſel Anerkennung finne, e biſſel klingende Lohn fo⸗ ihr Mih' un Arweit, for all ihr Kunſcht. Jetzt erſcht wo nix kenne! Die wolle doch agach lewe, gut lewe un weil ſe nix gelernt hawwe un die große, weltbe Gedanke nit grad jeden Dag ſich einſchdelle, do werd druff los gebatz un neing'haue, daß's e Schand is. In dauſend trete jedes Johr als Kinſchdler ein un 1 e paar bringe's zum Prieſchderamt. Schenie'heer un Talent. Wo die zwee feble. do kammer's mit Eifer ———̃— 4. Seike. Geueral⸗An zeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 19. November. Zukunftsſchule darſtellte. Auch ſie hatte Selbſtverwaltung. Die Schule der Zukunft müſſe tätig ſein unter der Deviſe: eine Sammlung der Seelen in einen Geiſt. 55 Sprechende Tiere. Wir erzählten vor kurzem im„bunten von ſprechenden Hunden. Dieſe ſcheinen nicht ſo ſelten zu ſein. Ein Abonnent unſeres Blattes, der Penſibnär Friedr. K raft in Feudenheim, Wilhelmſtr. 32, der ſich ſehr Liebevoll mit Tieren beſchäftigt, teilt uns mit, daß er nicht nur einen ſprechenden Hund, einen Dackel, beſitzt, ſondern auch einen ſprechenden Kater. Er ſchreibt uns: Ich beſite einen kleinen Dackel, der die menſchliche Sprache manchmal zu unſerer großen Verblüffung mit großer Aehnlichkeit nachahmt. Eines Abends waren wir lange fort, als wir nach Hauſe kamen, ſprang uns Lady(ſo heißt der Dackel) faſt toll vor Freude, mit den Worten entgegen: Seid ihr wieder da? Seid ihr wieder da? Wir waren ganz ſtarr vor Staunen und eilten zu unſeren Haus⸗ genoſſen, um ihnen Lady's Sprechtalent mitzuteilen, fanden aber nur ungläubige Geſichter. Sie lachten und hielten es für einen Witz. Aber doch iſt es ſo. Lady hat ſeither noch manche Probe gegeben. Will ſie etwas haben, ſo ſagt ſie deutlich„Hunger“, ant⸗ wortet auch auf Fragen mit„ja“ oder„nein“. Ich beſitze auch einen Kater, den ich erhielt, als er ſchon erwachſen war. Damit er nicht davon laufen ſollte, ſperrte ich ihn in den Keller. Da ſagte er plötzlich, mich ſcharf anſehend:„Will heim zur Frau; böſe Leut.“ Dieſe Worte wiederholte er einige Male. Jetzt hat er ſich bei uns eingewöhnt. Will er nun ins Zimmer, ſo ruft er:„Herein“, Kürz⸗ lich war meine eine Tochter krank und ihre Schweſter wollte den Kater nicht ins Zimmer hinein laſſen, da rief er erboſt:„Fräu⸗ lein nicht herein; böſe Frau.“ Aehnliches hörte man von ihm ſchon oft und ſehr deutlich. Ich glaube, wenn man ſich die Mühe 5 machte und intelligenten Tieren ſprechen beizubringen ſuchte, ſo würde man ſicher große Erfolge erzielen. Noch ſei bemerkt, wenn der Kater Leibweh hat, ſo ſchreit er:„O mei Nawel, mei Nawel“. [Von der Intelligenz des Tieres zeugt, daß es nicht ſagt, woher die Leibſchmerzen kommen, ob es ſich vielleicht den Magen mit ge⸗ gſtohlenen Kaßendelikateſſen überladen hak. D. Red.) *Ein frecher Diebſtahl wurde heute Nacht am Eingang zum — Gefängnis hinter dem Schloſſe ausgeführt. In dem unüberbauten Teile des Einganges vom Amtsgerichte aus, der von dem Schloß⸗ garten durch einen Bretterzaun getrennt iſt, befinden ſich eine Reihe hübſch gebauter Käfige, in denen einer der Amtsdiener eine große Anzahl Kaninchen untergebracht hat. Von den Haſen waren heule Morgen ſieben verſchwunden. Die Käfige ſind durch ein be⸗ ſonderes Drahtgeter nach oben und ſeitlich abgeſperrt. Der Dieb, offenbar ein früherer Gefangener, der durch den Gang transpor⸗ niert wurde und die Leckerbiſſen gewahrte, iſt von dem Schloß⸗ garten aus eingeſtiegen, durchſchnitt die Drahtgitter und die Gitter⸗ küven mehrerer Käfige und nahm die ſchwerſten Haſen als Beute mik. Ein Polizeihund verfolgte die Spur nach der Rheinbrücke zu, hier ging ihm aber infolge des naſſen Wetters die Spur berloren. Hiſtor. Tageskalender für Mannheim. 20. November. 41785 In Ehreu des neuvermählten Pfalzgrafen Zweibrücken findet eine Feſtaufführung ſtatt. Der Pfalzgraf iſt der künftige(1806) erſte König v. Bayern. Er überſiedelte 1790 von Straßburg nach Mannheim, 1 Max Joſef von Bürgerausſchußſitzung in Heidelberg. 828 N. Heidelberg, 18. Nov. Die heutige zweiſtündige von 94 Bürgerausſchußmit⸗ gliedern beſuchte Sitzung wurde vom Vorſitzenden, Herrn Sberbürgermeiſter Dr. Wilckens, um 4½ Uhr eröffnet. Es ſtanden 9 Vorlagen zur Verhandlung. Die erſte, von Herrn Bürgermeiſter Prof. Dr. Walz hegründete Vorlage betraf den Erwerb eines Herrn Fabrikant W. Werner gehörigen Geländes zwecks Erweiterung der Straße Oberer Fauler Pelz“. Die berhältnismäßig hohe Anforderung von 4600 M. für 35 Quadratmeter(2100 M. für das Gelände. 2500 M. für Herſtellung der Straße und der Einfriedigung) wurde damit motiviert, daß Herr Werner genötigt iſt, einen Teil ſeines dreiſtöckigen Gebäudes ab⸗ zutragen und wieder aufzuführen. Durch den Terrain⸗ erwerb wird es möglich, die nur 2,80 Meter breite Straße auf durchweg 8 Meter zu verbreitern. Die Vorlage wurde nach kurzer Debatte einſtimmig genehmigt. Vorlage 2, betreffend eine Anforderung von 3600 M. zur vollſtändigen Unterkellerung des für die Unterbringung des ſtädktiſchen Verkehrs bureaus beſtimmten Neu⸗ baus wird ebenfalls einſtimmig genehmigt. Der für den Neubau bewilligte Kredit von 28 500 M. erhöht ſich demnach rf 32 100 M. Vorlage 3. Infolge der Bahnhofsverlegung benötigt der Großh. Landesfiskus(Eiſenbahnverwaltung) ein der Stadt gehöriges Tervain von 24 899 Quadratmeter im dach zu was bringe, ſo daß ma' newe de Große, de Aus⸗ erwählte in Ehre'ſchdehe kann. Mit dir ſogenannte Empfindungsmoolerei awwer is's Eſſig. Des is eens vun de neimodiſche Schlagwerter, des was ſage will un nix ſecht. in Bellebaam bleibt en Bellebaam un e Lewwerworrſcht Hleibt e Lewwerworrſcht, aach in'r Empfindung dreihunnert Johr nooch uns. Atwwer'r Zug der Zeit geht in's Aparte— s giebt zo gach aparte Lewwerwerrſcht—, in's Rätſelhafde, in's Ver⸗ rickde. Je aparter, je rätſelhafder, je verrickder e Kunſcht⸗ werk heitzudag is, umſo moderner is's. Schreibt ma' eenfacht, leichtverſchtändlichi Muſſik, moolt ma' eenfach, leicht⸗ verſchtändlich— dann is des keen Kunſcht. m Publikum muß ma Brei um's Maul ſchmiere, ſunſcht gilt ma' nir als Kinſchdler. Erſcht wammer e Gedicht vier, fünfmool leſe muß, bis ma's verſchtanne hot, erſcht dann is des Gedicht e Gedicht. So geht's in'r Moolerei, ſo geht's in'r Muſſik. 's graunze vun ere alde Schtuwwedhier muß heitzudags muſikaliſch ſchtimmungsvoll illuſchtriert werre, ſunſcht zählt ma unit mit als Kind un Kinſchdler unſrer Zeit. Sogar die unnerſchiedlich feine Abſchtufunge, wie Kamilletee un Pöeffer⸗ minztee uff'n'ſunde un uff'n kranke Mage wirke, des ſin mobleriſche un muſikaliſche Vorwirf— der wo die ſo hin⸗ ſetze kann, daß ma' die Empfindung hot, ma' dät ſe am eigne Leib ſchbiere, des is'r Mann des Dags, des is'r Kinſchdler vun Gottes Gnade! Neen, ſo geht des nit weider. Entwedder halde die Minchner ſogenannde Kinſchdler uns for Narre, daß ma ſo was ausſchdellt un anguckt odder die ſin die Narre, weil ſe ſo Herrng'ſchbinnſchde for Bilder ausgewwe. Vun Zeichnung is bei denne iwwerhaupt keen Redd, die hawwe ſe aach bei ſtücken am rechten Neckarufer im Betrage von 18 574., Schendium, mit ernſchtem Schtrewe un viel, recht viel Lerne ihr m verinnerlichde Emßfindungs⸗Seelelewe gar nlt needhig. Werte von 15 387 M. Statt einer Barzahlung bietet die Eiſenbahnverwaltung eine Abtretung von Liegenſchaften, 6354 Quadratmeter, im Geſamtwert von 32 885 M. an, ſo⸗ daß von der Stadtgemeinde noch ein Aufgeld von 17497 M. zu zahlen iſt, welches auf Antrag des Stadtrats aus Anlehens⸗ mitteln beſtritten werden ſoll. Sto. Kratzert befürwortet die Vorlage namens des Grund⸗ und Sausbeſitzervereins und begrüßte die in dem Antrage zu Tage tretende geſunde Bodenpolitik, die früher leider nicht in wünſchenswertem Maße verfolgt worden ſei. Der Vorſitzende entgegnet hierauf, daß dieſe geſunde Bodenpolitik längſt eingeſetzt habe, daß im Laufe der Jahre ſchon Millionen für Bodenerwerb an⸗ gelegt worden ſeien. Die Vorlage wurde einſtimmig ge⸗ nehmigt. Die drei folgenden Vorlagen betr. Ankauf von Grund⸗ Verkauf einer ſtädtiſchen Geländeparzelle am Wolfsbrunnen⸗ weg, Erwerbung des dem Allgemeinen Volksſchulpfründe⸗ fonds gehörigen Anweſens Haupiſtraße 193 zum Preiſe von 45 000 M. durch die Stadtgemeinde, zwecks Erweiterung des Grundſtücks zum Rathausneubau wurden ohne Debatte durch einſtimmige Annahme erledigt. Dagegen entſpann ſich eine längere, wegen prinzipieller Stel⸗ lungnahme zu der aktuellen Frage des Submiſſionsver⸗ fahrens ſehr intereſſante Diskuſſion bei der 7. Vorlage. Dieſe betraf die Deckung einer Kreditüberſchreitung vbon 12543 M. beim Bau des Weſtflügels des Schulhauſes V in der Vangerowſtraße. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens führte aus, daß dieſe Kreditüberſchreitung gerechtfertigt erſcheine, inſo⸗ fern die Koſten des geſamten Schulhauſes noch um 29957 M. hin⸗ ter der vom Bürgerausſchuß bewilligten Geſamtſumme von 585 009 Mark zurückblieben; wenn der Weſtflügel ſich um 5 Prozent teurer geſtellt habe als der Voranſchlag, ſo ſei das den erhöhten Löhnen und Materialkoſten zuzuſchreiben. Uebrigens ſtehe der Kredit⸗ überſchreitung eine Erſparnis von 24.464 M. beim Schulhaus⸗ neubau in Neuenheim gegenüber. In der Diskuſſion äußerte der Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes, Rechtsanwalt Dr. Schott, er begrüße die Kreditüberſchreitung als ein Zeichen, daß das Submiſſionsweſen ſich auf geſunder Baſis bewege und daß die Handwerker gute Preiſe bekommen hätten. Der Vor⸗ ſitzende beſtätigk, daß die Stadtverwaltung durchaus das Prinzip verfolge, Angebote, an denen der Geſchäftsmann nichts verdienen könne, zurückzuweiſen.(Laute Bravorufe.) Herr Bank⸗ direktor Dovn gab der Hoffnung Ausdruck, daß die dauernde Be⸗ folgung dieſer Grundſätze bei ſtädtiſchen Vergebungen auch den Staat zur Nacheiferung reizen möge. Auch Herr Bürgermeiſter Walz ſprach ſich dahin aus, daß es längſt die Gepflogenheit der Stadtverwaltung ſei, nicht das billigſte Angebot zu berückſichti⸗ gen. Zur Geſundung des Submiſſionsweſens ſeien überdies neue Maßnahmen geplant; es ſolle in Zukunft ein Sachverſtändiger bon der Handwerkskammer in Mannhenim zugezogen werden 1) bei Auſſtellung des Voranſchlages, 2) bei der Vergebung, 3) zur Prüfung der geleiſteten Arbeit.— Die in der Vorlage außer der einſtimmig genehmigten Kreditüberſchreitung von 12 543 M. ange⸗ forderten 12000 M. für Herſtellung einer Schulküche, Ausſtat⸗ tung des Weſtflügels der Schule in der Vangerowſtraße mit Lehr⸗ mitteln und Errichtung einer Schülerbibliothek wurden debattelos bewilligt. Hierbei machte Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens die Mitteilung, daß die ſtädtiſche Verwaltung beabſichtige, in ſämtlichen Volksſchulen Schülerbibliotheken anzulegen. (Schluß ſolgt.) Aus dem Großherſogtum. Heddesheim, 18. Nov. Bezügl. des gemeldeten Ein⸗ bruchsdiebſtahls iſt nachzutragen, daß ein ſolcher ver⸗ ſuchk, aber vereitelt wurde. Geld wurde nicht entwendet. (Neckargemünd, 18. Nob, Geſtern vergiftete ſich in ihrer Wohnung die Ehefrau des Kaufmanns Richard Roller da⸗ hier. Der Beweggrund der Tat dürfte in finanziellen Schwierig⸗ keiten zu ſuchen ſein. Stimmen aus dem Publikum. Weſpingarten als Baugelände. In dieſer Sache ſei noch ein Wort geſtattet. Ein„Eingeſandt“ im„Generalanzeiger“ ſucht die Sache ſo hinzuſtellen, als ob die Anwohner der Stiftung keine Freunde der dortigen Waiſenkinder ſeien und lediglich aus Eigennutz gegen die Bebauung des Gartens ſeien. Dieſe Unterſtellung iſt durchaus falſch. Auch die Anwoh⸗ wohner wünſchen die Förderung der Kinder, nur darf hierdurch nicht eine Schädigung eines ganzen Stadtgebietes entſtehen. Daß dieſe Schädigung eintreten wird, liegt für jeden Einſichtigen klar. Neeee Die Anwohner verfechten ihre Rechte, die ſie nach Treu und Glau⸗ ben erworben haben. Die Stadt hat das Baugelände der Bach⸗ und Weſpinſtraße ſ. Zt. nach den vom Tiefbauamt gefertigten Be⸗ bauungsplänen verſteigern laſſen. Sowohl in dieſen Plänen als auch in allen Stadtplänen Mannheims iſt der Weſpingarten ſtets als ſolcher bezeichnet und auch grün vermerkt worden. Die Stei⸗ gerer der Plätze und die Erwerber der Häuſer mußten hiernach nach den Grundſätzen von Treu und Glauben annehmen, daß die durch den Garten geſchaffene freie Lage bleibe, zumal ja die Stif⸗ tung der ſtädtiſchen Armenpflege dient und die Stadt ein großes Intereſſe an der Förderung der Anſtalt hat. Die von der Stadt feſtgeſetzten Anſchlagspreiſe waren z. B. bei der Bachſtraße bei den Eckplätzen Bachſtraße 2 und 10 je 55 Mark pro Quadratmeter, bei Bachſtraße 4, 6 und 9 je 50 Mark. Der von der Stadt den Erwerbern vorgelegte Plan mit der „freien Lage“ hat es erreicht, daß dieſe Preiſe bei der Verſtei⸗ gerung bezüglich der Eckplätze auf 71,.60 M. und 86,20 M. und be⸗ zügl. der anderen Plätze auf 54,70., 54,40 M. u. 98,60 M. geſtie⸗ gen ſind. Die Stadt hat dieſe Preiſe vereinnahmt; ſie wären ſicher nicht ſo hoch geworden, wenn die Erwerber das Bebauungsvyr⸗ haben hätten ahnen können und Mancher hätte überhaupt nicht dort gekauft. Von Seiten der Stiftung wird jetzt der Einwand erhoben:„Die Anwohner hätten ja fragen können, und wenn der Eigentümer der Gärten in den Quadraten M 5 und 6 den An⸗ wohnern die Ausſicht verbaut, dürfe dieſes auch die Stiftung für Waiſenkinder tun.“ Dieſer Einwand iſt hier ganz ungerachtfer⸗ tigt, denn dort handelt es ſich um privates Eigentum, hier aber liegen ganz beſondere Verhältniſſe vor, die wohl kaum mehr vorkommen dürften. Es liegt hier das Eigentum einer Stiftung vor, und nach Treu und Glauben muß Jeder bei der Durchſicht der Bebauungs⸗ und Stadtpläne zu der Ueberzeugung kommen, daß die Stiftung in ihrem jetzigen Zuſtande bleibend gedacht iſt. Sogar die Straßenzüge(Bach⸗ und Weſpinſtraße find dem Weſpingelände direkt angepaßt und infolgedeſſen ſchräg angelegt worden. Die Bachſtraße wäre die Meiſtgeſchädigte. Sie iſt nur 15 Meter breit, während die Seckenheimer⸗ und Weſpinſtraße eine Straßenbreite von 18 Meter haben. Bekäme die ſchmale Bachſtraße ein Vis⸗à-vis, ſo würde ihr die Licht⸗ und Luftzufuhr, welche jetzt ſchon von den hohen Häuſern der Seckenheimrſtraße beeinträchtigt iſt, noch mehr geſchmälert werden. Zudem iſt die Bachſtraße eine ganz kurze Straße, welche ſüdlich von der Secken⸗ heimerſtraße und nördlich von der(z. Zt. noch unbebauten) Richard Wagnerſtraße abgeſchloſſen iſt, und hiezu ſoll ſie jetzt noch mehr verdorben werden. Bei der Schenkung des Geländes an die Stiftung war es wohl nicht der Wille der Stadtgemeinde, daß das Gelände einmal zur Bauſpekulation Verwendung finden ſolle. Die Stadt ſcheint ſ. Zt. verſäumt zu haben, eine ſolche Verwendung auszuſchließen. Es bietet ſich aber jetzt für den Bürgerausſchuß Gelegenheit, jenes Unterlaſſen durch die Ablehnung der Vor⸗ lage wieder gut zu machen und damit die Anwohner vor Schaden zu bewahren. M. Sportliche Nundſchan. Vorausſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichkerſtatker.) Tips für die Rennen zu Antenil. Prix Alger: Lavandier 11— Journalisre. Prix Marius: Univers 11— Ray Graß. Prix Montgomery: Dynamo III— Jule. Prix Le⸗Hou: Stall Veil Picard— Alarika. Prix de Boulogne: Saint Potin— Pont du Diable⸗ Prix Le⸗Torpilleur: Damiette III— Nicomede. Pferderennen. * Pferdereunen zu St. Ouen. 18. Nov. Prix de la Tarautaiſe. 9000 Fr. 1. H. Goodacres Tiphaine(A. V. Chapmau,, 2. Caſtel II, 3. Pandore 111. 20:10, 13, 22, 27:10.— Prix de la Maurienne. 4000 Frs. 1. Lord H. Vane⸗Tempeſts Penſtemon(Rigby), 2. Sunriſe, 3. Radium. 34:10; 16, 16, 155:10,— Prix du Saint⸗Bernard. 5000 Fr. 1. Mme. Ricotti's Alavika(R. Sauval), 2. Louſtie V, 3. Princeſſe des Urſius. 26:10, 13, 25240.— Prix des Alpes. 5000 Frs. 1. Baron de Bpurgoing's Pont du Diable(Head), 2. Tibériade, 3. Ra⸗ jah II. 66.10, 20, 21, 19:10.— Prix Guliſtan. 10 000 Frs. 1. F. Le Bris' Pretty Alice(R. Sauval), 2. Chartres, 3. Eudymion. 27210/ 16, 19710.— Prix du Mont Cenis. 4000 Frs. 1, A. Veil⸗Picards Pelléeas(R. Sauval), 2. Formica, 3. Cslimene III. 24:10, 16, 20:10. Ruderſport. *Die diesjährige ordentliche Mitgliederverſammlung des Mannheimer Rudervereins„Amieitia“ fand Mittwoch, den 16. d. Mts. im Winterlokal des Vereins unter außergewöhnlicher Be⸗ teiligung ſtatt. Nach dem zur Verleſung gelangten Jahresbericht Dne Mir hawwe aach hier moderne Mooler,'r Oertel,'r Frey un'r Propheter, lauter Leit, die aach Empfindung hawwe un aus der Empfindung raus moole kenne— ſie kenne alwwer aach zeichne; wann die in Bellebaam hinmoole, dann is des'n Bellebgaam, verſchtanne? In'r Samstag Owend Beilag zum„General⸗Anzeiger“ ſin als Vexierbilder— die reinſchde Murillo's gege des, was uns ewe'r Mannemer Kunſchtverein zeige will als Nei⸗ ſchepfunge'r Kunſcht. Mich dauert'r Kunſchtverein, mich dauert die Leinwand, die Benſel un die Farwe. Ma' kann jo aach emool ſchbaziere gehe uff Wege, die weniger begange ſin, die ſogar verbodde ſin, awwer for ſo Schbazier⸗ gäng im wunderſcheene, herzerhewende Reich'r Kunſcht ſoll eem'r liewe Gott bewahre. St. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Gr. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim. Im Hoftheaker geht Sonntag abend neu einſtudiert Verdis„Ein Maskenball“ in Szene. Regie: Eugen Gebrath. Dirigenk: Felix Lederer— Im Neuen Theater wird Sonntag abend 7½ Uhr Ohnets„Der Hüttenbeſitzer“ unter Emil Reiters Regie zum 3. Male wiederholt. Vortrag von Dr. Philipp Wolfrum. Wir verweiſen auf Wunſch nochmals auf den am Dienstag, den 22. November, abends 8 Uhr, im Verſammlungsſaale des Roſengartens ſtattfindenden Vortrag des Großy. Bad. Generalmuſikdirektors Profeſſor Dr. Wolfrum aus Heidelberg über Wilhelm Friedemann Bach, den genialen, aber unglücklichen Sohn des Leipziger Thomaskantors. Vorfüh⸗ rungen am Klavier— u. a. des Es⸗dur Konzertes von Friedemann Bach— unter pianiſtiſcher Aſſiſtenz des Herrn Hofrat Prof. Orven⸗ ſtein aus Karlsruhe, werden den Vortrag erläutern. Manuheimer Kunſtverein. Neu ausgeſtellt: Prof. W. Frep, Mannheim 2 Oelgemälde; Charlotte Horſtmann, Karlsruhe, Oelgemälde; Emmy E. 5 Seelig⸗Seelig, Haarlem, 6 Oel⸗ gemälde. Die Ausſtellung der„Neuen Künſtler⸗Ver⸗ einigung München“(ſiehe Notiz von Freitag Mittag, den 11. November) bleibt nur noch über Sonntag. Wir verweiſen noch⸗ mals auf die Kollektion des„Verbandes Deutſcher Illuſtratoren“, die durch eine Reihe neuer Zeich⸗ nungen ergänzt wurde.— Verkauft wurden:„Die Rettung“ Zeichnung von Fr. v. Reznicek;„Erholungsreiſe zur See“ Zeichnung von Georg Koch, Berlin. Großh. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan.) a) In Karlsruhe: Monkag, 21. Nov.:„Iphigenie in Aulis“.— Dienstag, 22.:„Lady Windermeres Fächer“.— Donnerstag, 24.:„Wenn der junge Wein blüht“.— Freitag, 25:.„Traviata“(Violetta):— Samstag, 26.: Neu einſtudiert:„Maria Magdalena“.— Sonntag, 27. nachm.: „Der Königsleutnant“. Abends: Zum erſten Male:„Makadeva, ein Myſterium in einem Vorſpiel und 3 Aufzügen für die Bühne in Wort und Ton verfaßt von Felix Gotthelf.— Montag, 28.: „Der dunkle Punkt“.— 5b) In Baden⸗Baden: Mittwoch, 23. Nov.: Neu einſtudiert:„Jugendfreunde“. Frauk Wedekind.. bayeriſcher Hofdichter. Unſer Münchner Vertreter ſchreibt uns: Die allermodernſte Literatur, die ihr Heil in der Goſſe und Pfütze ſucht und es auch findet, die das, was die Menſchen ſeit Anbeginn als das Hehrſte und Heiligſte bezeichneten, die Liebe, mit widerlicher Erotik verwechſelu, jene Literatur, die, ſagen wir es offen heraus, der Gemeinheit Loblieder ſingt, dieſe allermodernſte Literatur kann jetzt vor Freude Purzelbäume ſchießen. Frank Wedekind, der Führer auf dem Gehiete vornographiſcher Lite⸗ ratur iſt.. bayeriſcher Hofdichter geworden. Schon kürzlich waren der bayeriſche Hof und die oberſten Chargen der Generalintendanz der bayeriſchen Hofbühnen im Künſtlertheater zu ſehen, als in ge⸗ ſchloſſener Vorſtellung Wedekinds polizeilich verbotenes Stück:„Die Büchſe der Pandora“ in Szene ging. Dem folgte am 17. November 1910— man wird ſich dieſes Datum merken müſſen,— Frank Wede⸗ kinds Einzug ius Könkgliche Reſidenztheater zu München. Muſe Thalia, verhülle dein Haupt! Damit die Blamage die denkbar größzte werde, hatte das Geſchick es gefügt, daß die Wahl auf Wede⸗ kinds miſerabelſtes und konfuſeſtes Stück gefallen war, auf den Schwank:„Liebestrank“, Alle Schwankdichter von Kotzebue bis Kadel⸗ burg müßten aufſtehen und für das Wörtlein„Schwank“ eine andere Bezeichnung ſuchen, denn da ein„Liebestrank“ aus Wedekindſcher * rnenre 44K Mannheim, 19. November. Goeneral⸗Auzeiger.(Abendölatt.) iſt die Zahl der ausübenden Mitglieder in ſtetem Wachſen begrif⸗ ſen. Auch die Schülerabteilung hat um mehr als das Doppelte zugenommen. Die Zahl der ausgeführten Ruderfahrten iſt gegen⸗ über dem Vorjahre um nahezu 600 Fahrten geſtiegen. Den Herren Manfred Wiſſing, Paul Arends und Otto Bitterich, welche die meiſten Fahrten zu verzeichnen hatten, wurde ebenſo wie dem Schriftführer und dem Kaſſier für ihre vorzüglichen Berichte be⸗ ſonderer Dank abgeſtattet. Nachdem dem Vorſtand aus der Mitte der Verſammlung für ſeine Mühewaltung gedankt und Entlaſtung ererteilt worden war, wurde zur Neuwahl geſchritten. An Stelle des bisherigen erſten Vorſitzenden, Dr. Arthur Deutſch, der eine Wiederwahl nicht mehr annehmen zu können erklärte, wurde F. L. Schumacher gewählt. Im Uebrigen hatte die Wahl folgen⸗ des Ergebnis: 2. Vorſitzender: Daniel Lutz, Schriftführer: Fritz Maier, Schriftführer⸗Stellvertreter: Emil Dietſche, Kaſſier: Karl Hoffſtätter, Kaſſier⸗Stellvertreter: Philipp Steitz, Ruderwarte: Heinrich Apfel und Adolf Stephan, Ruderälteſte: Robert Belſer, Fritz Holl und Georg Kaiſer, Verwalter: Willi Bopp, Beiſit + Belſer Ber: Dr. Arthur Deutſch und Ludwig Zimmern, Vertreter der Paſſi⸗ pität Jakob Bitterich und Zahnarzt Heinrich Mylius. Es wurden hierauf noch die Namen von 6 Mitgliedern bekannt gegeben, welche in dieſem Jahre auf eine 25jährige Mitgliedſchaft im Verein zurückblicken können, und alsdann die Verſammlung nach Mitter⸗ nacht mit einem auf das Gedeihen der„Amicitia“ ausgebrachten und begeiſtert aufgenommenen„Hipp, Hipp, Hurrah!“ geſchloſſen. Pferdeſport. * Hubertus⸗Jagd. Heute mittag um 12 Uhr hielt der Veroein für Jagdreiteu ſeine alljährliche Huber: us⸗Jagd auf den Rennwieſen ab. Ein zahlreiches Publikum, das ſich aus den erſten Geſellſchaftskreiſen unſerer Stadt zuſammenſetzte, hatte ſich draußen auf dem grünen Raſen zuſammengefunden. Schon hatte man, als der Himmel um die elfte Stunde ſein freundliches Blau zeigte, ge⸗ glaubt, daß auch der Wettergott ſeine Gunſt dem ſportlichen Feſt ſchenken werde. Leider umzog ſich wieder das Firmament. Dräueude Wolkenmaſſen blickten finſter auf die Erde herab und dazu blies der Nord bitter kalt. Die Damenwelt hatte deshalb gut daran getan, als ſie ſich entſchloß, die Wintergarderobe anzulegen. Man ſah viele Pelz⸗ toſtüme. Selbſtverſtändlich hatten die wenig günſtigen Witterungs: verhältniſſe auf den Verlauf der Veranſtaltung keinen Einfluß. Auf der Promenade vor der Tribüne konzertierte die Kapelle Petermann unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Becker. Bereits vor 74¹ Uhr hatten ſich die Teilnehmer an der Jagd mit Auslauf zur Feuden⸗ heimer Fähre an den Start begeben. Kurz vor%1 Uhr tauchte drüben an Neckardamd das grelle Rot der Jagdröcke auf. Es liefen 20 Pferde— ein ſtattliches Feld ſchneidiger Reiter und Reiterinnen. Der Maſter(Herr Oberleutnant v. Maſſo w) führte zunächſt das Feld um die ganze Bahn. In der letzten Hälfte der Runde gab drüben am Neckardamm der Maſter die Jagd frei(vorher durfte ihn keiner überholen) und nun begann der Kampf um den Sieg. Der Einlauf ins Ziel bot ſpannende Momente Die Plazierung war folgende: 1. Herr Direktor Rich. Ex nſt, 2. Herr Dr. Karl Lanz, L. Frau Mohr, 4. Frau Anna Ladenburg, 5. Herr Eduard Ladenburg und 6. Leutnant v. Us lar. Nach einiger Zeit wurde das Hubertus⸗Jagdrennen geritten. Die Diſtanz be⸗ trug 2800 Meter. Das Renuen war offen für Pferde im Beſitze von Mikgtiedern des Vereins und mußte von ſolchen geritten werden. Zur Teiluahme waren nur Pferde berechtigt, welche in den Jahren 1909 und 1910 an einem öffentlichen Rennen nicht teilgenommen haben. Zielrichter war auch bei dieſem Rennen wieder Herr Veterinärrat Fuchs. Es lieſen 5 Pferde. Am Damm wärde bei einem Hürdenſprung Herr Dr. Karl Lauß von ſeiner Stute ab⸗ geworfen, glücklicherweiſe ohne Schaden zu nehmen. Die Reihen⸗ folge beim Paſſteren des Zteles war: 1. Oberleutnant v. Maſſo w, 2. Herr Joſ. Hoheuemſer und 3. Herr Weber. Bei der Spriugkonkurrenz mußte Herr Oberleutnant v. Maſſo w mit Herru Dr. Lenel um der erſten Preis ſtechen. Es wurden zu⸗ exkaunt: Der 1. Preis Herrun Dr. Lenel, der 2. Preis Herrn Ober⸗ leutnant von Maſſow und der 3. Preis Herrn Dr. Karl Lauz. Unmittelbar auf die Springkonkurrens folgte die Preis⸗ verteilung. Die Preiſe beſtanden aus prachtvolleu Silberpokalen, Bechern und ſonſtigen aus Silber gearbeiteien Gegenſtänden. Um 2 Uhr war die Veranſtaltung beendet. Aviatik. * Ablegung der Fliegerprüfung durch den Prinzen Heinrich. Vom Uebungsplatz Darmſtadt liegt folgendes Telegramm vor: Heute vormittag hat Prinz Heinrich von Preußen die von der Internationalen Fedsration Aeronautique geforderten Bedingungen für den Erhalt des F lugzeugführerpatents 1 por den offiziellen Zeitnehmern des Deutſchen Luftſchifferverban⸗ des auf einer Euler⸗Flugmaſchine erfüllt. Als ofizielle Zeitneh⸗ mer des Deutſchen Luftſchifferverbandes fungierten d. Hiddeſſen, v. Hammacher und Auguſt Euler. Letzte Nachrichten und Telegramme. 4* Fiel, 19. Nov. Heute mittag wurden die Marine⸗ vpekruten der Garniſon Kkiel im Exerzierhaus der erſten Matroſen⸗Diviſion in Gegenwart des Kaiſers feierlichſt ver⸗ eidigt. Die Geiſtlichen beider Konfeſſionen hielten An⸗ ſprachen, worauf die Rekruten den Eid ablegten. Hierauf hielt der Kaiſer eine Anſprache. Vizeadmiral Schröder brachte eim dreifaches Hurra auf den Kaiſer aus. W. Paris, 19. Nov. Die Unterſuchung über die Todes⸗ Arſache des infolge Leuchtgasvergiftung verſtorbenen ehe⸗ literariſcher Sudelküche dieſen Stempel trägt, iſt das Wort entweiht immerdar. Ich bin wahrlich alles andere als, um einen Wildenbruch⸗ ſchen Ausdruck zu wählen, als ein„Moralfatzke“, aber dagegen muß man ſich auflehnen mit aller Kraft und Energie, daß die Baveriſchen Hofbühnen ausgerechnet dieſem Stückeſchreiber Obdach und Heim ge⸗ währen. Wie viele harren und harren, die pielleicht eine Hoffnung und Zukunft uuſerer ſo arg daniederliegenden deutſchen Literatur ſind, auf ein Aufgeführtwerden, und hier ruft man einen Charlatan und Afterdichter mit geöffneten, empfangsbereiten Armen in den Tempel der Kunſt. Clowu, Komödiant, Trapezkünſtlerin, eine ſinn⸗ liche Komteſſe, ein nach junger Mädchenknoſpe geiler Fürſt: Das ſind die Figuren des„Liebestrankes“, die ſich die Zeit damit ver⸗ trieben, daß ſie ſich gegenſeitig in den gemeinſten Ausdrücken be⸗ ſchimpften, daß ſie ſich gegenſeitig betrogen. Der angeworbene Haus⸗ lehrer erkennt ſchließlich in der Gattin des Fürſten ſeine ehemalige Frau, der Hauslehrer, einſtens Clown, entflieht mit der Komteſſe, der der Fürſt nachſtelll, denn er hat nur zum Schein das Anſinnen des Fürſten, für die Komteſſe einen Liebestrank zu brauen, ausge⸗ führt.... Brauchts noch vieler Worte, um aus dieſer trotz aller Kürze noch viel zu langen Inhaltsaugabe erkennen zu können, was ſich Wedekind in dem Stücke„leiſtet?“ Es dauerte mich, als ich könig⸗ „5 lich bayeriſche Hoff hauſpielerinnen und Schauſpielet ſah, wie ſie ſich an dieſem Abend in einer Sprache bewegen mußten, die ſcheußlich iſt, die aus Trivalitäten ſich zuſammenſetzt. Poſſen, nur für die Manege paſſend, und Humor, der zum Heulen öde und langweilig iſt:... das ſind die Ingredienzen dieſes„Trankes“. Jurinek. Der dichteriſche Nachlaß Wilhelm Raabes. Aus verſchiedenen Aeußerungen Wilhelm Raabes iſt, wie den„M. N..“ mitgeteilt wird, zu ſchließen, daß wir noch auf einen Nachlaßband Raabeſcher Geſchichte hoffen dürfen. zuturen⸗Vertrag. In der Geſchäftsſtelle des„Deutſchen Büh⸗ nenvereins“ fand eine Sitzung der vom„Deutſchen Bühnenverein“ und dem„Verband deutſcher Bühnenſchriftſteller“ eingeſetzten Kommiſſion zur Beratung der Aufführungsvertragsregeln ſtatt. Das erfreuliche Reſultat der nun zwei Jahre andauernden Beratungen war die Feſtſetzung eines Entwurfes, den die Kommiſſion den Ge⸗ neralverſammlungen der beiden Korporationen vorlegen und zur Annahme empfehlen wird. N. Deutſcher Abend. Der geſtern in Heidelberg im Großen Saale der Stadthalle von den vereinigten 3 Heidelberger Orts⸗ gruppen des„Vereins für das Deutſchtum im Auslande“ veran⸗ maligen Notars und Finanziers Ranſon hat ergeben, daß es ſich nicht um Selbſtmord, ſondern wahrſcheinlich um einen verbrecheriſchen Anſchlag handelt. Paris, 19, Nov. Die Seine iſt heute Nacht um 10 Zentimeter geſtiegen. In den tiefer gelegenen Straßen der Stadt machte ſich weiter ein langſames Steigen des Waſſers bemerkbar. Goldfund in der Weſteifel. m. Köln, 19. Nov.(Telegr.) Zu den Goldfunden in er Weſteifel wird noch gemeldet, daß ſich die Goldhügel, in enen laut Gold gefunden wurde, bis an den Walfahrtsort St. Hubert, tief im Ardennengebirge hin erſtrecken. Es macht ſich eine große Spekulationswut im Ankauf jener Hügel be⸗ merkbar. Zahlreiche Bergbaukundige und Ingenieure aus dem In⸗ und Ausland ireffen täglich im Auftrag fremder Geſell⸗ ſchaften dort ein. Die Gewerkſchaft Auguſt, dicht bei Ivel⸗ dingen gelegen, wurde bereits an ein Konſortium verkauft. Mehrere andere Gewerkſchaften ſind in der Entſtehung be⸗ griffen. Sachkundige erklären, daß in dieſer Gegend bereits im Anfang des vorigen Jahrhunderts Goldwäſcherei im großen Stile betrieben wurde. Stadtverordnetenwahlen. m. Köhn, 19. Nob.(Tel.) Nach einem ungemein hark⸗ näckigen Kampf um die d Klaſſe der Stadtverordneten in Mülheim, die bisher von dem Zentrum beſetzt war, endete heute mittag die Wahlſchlacht mit einer Stichwahl zwiſchen den Kandidaten des Zentrums und der Sozialdemokratie. Der er⸗ neute Kampf dürfte nicht minder heftig entbrennen, da die Jungliberalen keineswegs dem zwiſchen den Liberalen und Ultramontanen geſchloſſenen Kompromiß zuſtimmen werden. Die Inſaſſon des Ballon„Saar“ ertrunken. m. Köln, 19. Nov.(Tel.) Nunmehr wird auch in Kreiſen des Niederrheiniſchen Vereins für Luftſchiffahrt damit gerechnet, daß die Inſaſſen des Ballons Saar ihren Tod im Meer gefunden haben. Es ſteht zweifellos feſt, daß der Führer Leutnant Romler mit bewußter Abſicht ſich in ein Aben⸗ 8 ars 4 d d eres ritt tta tra ſondere Leiſtung vollbringen wollte. Auch das Paſſieren des Schiffs beim hellen Mondſchein unweit Norderney gibt den Beweis, daß man ſich der letzten Gelegenheit der Lebensrettung entziehen wollte, um einem ungewiſſen Schickſal zuzutreiben, in der Hoffnung nach England zu kommen. Auch die privaten Nachforſchungen wurden deshalb eingeſtellt. Das thüringiſche Abkommen zwiſchen den Liberalen. Magdeburg, 19. Nov. Durch die Blätter ging die Nachricht, daß bei dem Abkommen der thüringiſchen National⸗ liberalen und Fortſchrittler den Fortſchrittlern der Reichstags⸗ wahlkreis Nordhauſen zugeſtanden ſei. Wie der„Magdeb. Ztg.“ von nationalliberaler Seite mitgeteilt wird, trifft das nicht zu; Nordhauſen ſei in das Abkommen ebenſowenig eim⸗ begriffen wie Erfurt; die Verabredung beſchränke ſich auf das Gebiet der thüringiſchen Fürſtentümer. Das 50jährige Militärjubiläum des Prinzen Ludwig von Bayern. * München, 19. Nov. Prinz Ludwig von Bayern, der heute ſein 50jähriges Militärjubiläum feierte, empfing im Laufe des Vormittags den Kriegsminiſter und Depu⸗ tationen derjenigen Regimenter, zu denen er in militäriſchet Beziehung ſteht. Die Deputation des Infanterie⸗Regiments darſtellt. dem Prinzen in längeren Handſchreiben ihre Glückwünſche aus. Heute Mittag überreichte der Prinzregent in Gegen⸗ wart ſämtlicher Prinzen der Generalität und einer Offtziers⸗ Deputation dem Prinzen Ludwig den Ludwigsorden. (Bon unſerem Berliner Bureau. Feierliche Wiedereröffnung des Kgl. Operuhauſes in Berlin. IBerlin, 19. Nov. Das Königliche Opernhaus, das den dorigen Winter und den ganzen Sommer über wegen eines Bühnenumbaues, der 800 000 M. gekoſtet hat, ge⸗ ſchloſſen war, wurde geſtern feierlich wieder eröffnet. Der Zuſchauerraum des Königlichen Opernhauſes war dicht ge⸗ füllt mit Gäſten, vor allen Dingen Vertretern der Wiſſen⸗ ſchaft und Kunſt, während das Militär nur recht ſpärlich vertreten war. Unter andeven waren! der Miniſter der öffent⸗ lichen Arbeiten v. Breitenbach, der Finanzminiſter Dr. Lentze, Paul Lindau, der 85jährige Geheimrat Friedrich Haaſe, Etelka Gerſter, Oberregierungsrat von Glaſenapp und andere erſchienen. Das kaiſerliche Gefolge nahm in der mittleren erſten Heidelberger Geſellſchaft einen ſehr angeregten und wie zu hoffen ſteht, auch finanziell günſtigen Verlauf. Nach den Be⸗ grüßungsworten des Vorſitzenden, Herrn Prof. Kahle began⸗ nen die als„Heitere Kleinkunſt“ angekündigten Darbietungen der Mitglieder des Düſſeldorfer Schauſpielhauſes(Leitung Dr. E. L. Stahl.) In buntem Wechſel reihten ſich Tanz und Dichtung, Volks⸗ und Kunſtlied, Orcheſter⸗ und Klapiermuſik an einander. ***** Tagesſpielplan deutſcher Theater. Unter dieſer Ueberſchrift werden wir jetzt ſtändig an dieſer Stelle den täglichen Spielplan der bedeutendſten Bühnen Deutſchlands veröffentlichen. Sonntag, 20. November. Manaheim. Hoftheater.(). Neu einſtudiert:„Ein Masken⸗ ball“.— Neues Theater:„Der Hüttenbeſitzer.“ Düſſeldorf. Stadttheater:„Zaza. 5 Straßburg. Stadttheater. Nachmittags:„d' Pariſer Re abends„Madame Butterfly.“ Stuttgart. Kgl. Interimtheater:„Die Walküre.“— Kgl. Wilhelmatheater. Nachmittags:„Das Glück im Winkel“; abends„Alt⸗Heidelberg.“ Wiesbaden. Kgl. Theater. Nachmittags:„Der Meineidbaner“; abends:„Tiefland.“ Montag, 21. November. Mannheim. Hoftheater.().:„Das Glöckchen des Eremiten.“ Düſſeldorf. Stadttheater.„Der fliegende Holländer.“ Karlsruhe. Gr. Hoftheater:„Jphigenie in Aulis.“ München. Kgl. Hoftheater:„Wallenſteins Tod.“— Kgl. Reſidenztheater:„Figaros Hochzeit.“ Straßburg. Stadtiheater:„Die Ipurnaliſten.“ Stuttgart. Kgl. Interimtheater:„Der ſchlechte Ruf“, „Die Medaille“,„1. Klaſſe.“ 18*% fſuaaltete Deutſche Abend nahm unter reger Beteiliaung der Wiesbaden. Kgl. Theater.„O, dieſe eutnans: teuer ſtürzte und bei Gelegenheit dieſer Fahrt eine ganz be⸗ No. 47 überreichte ein Gemälde, das die Schlacht bei Wörth Kaiſer Wilhelm und Kaiſer Franz Joſef ſprachen großen Hofloge Platz, wä Hofloge ſaß. Vor Beginn der V d Feier im Foyer ſtatt. Alle jene, die am Umbau betei waren, die Beamten, Künſtler, Techniker, ſowie auch d Arbeiter hatten ſich im Foyer auf beſonderen Wunſch de⸗ Kaiſers verſammelt. Dieſer erſchien um 347 Uhr vo General⸗Intendanten v. Hülſen begleitet. Der Kaiſer dankte in einer kurzen herzlichen Anſprache allen, die an dem Umbaut des Königlichen Opernhauſes mitgeholfen haben. Er beton daß, wenn dieſe ſchwierige Aufgabe in einem ſo knap Zeitraum glücklich vollendet worden ſei, dies nicht nur e Verdienſt der Leiter, ſondern auch ein Verdienſt der Arbeit ſei, die mit allen Kräften zum Gelingen des Werkes getragen hätten. Der Eindruck der kaiſerlichen Worte wu noch verſtärkt dadurch, daß der Monarch jedem die drückte und mit jedem freundliche Worte wechſelte. Er über⸗ reichte den Arbeitern perſönlich die Medaille zum Ro Adlerorden oder zum Kronenorden. Dem Geh. Oberbaura Launer überreichte der Kaiſer ſein Bild mit Unterſchrift, d Baurat Fiſcher vom Arbeitsminiſterium den Roten A orden 4. Klaſſe mit der Krone und dem Oberregierungs⸗ von Glaſenapp den Kronenorden 3. Klaſſe. Verſchieden anderen Beamten überreichte der Kaiſer filberne Zigarre Etuis mit den kaiſerlichen Initialen, den Obermaſchinen Direktor Brandt ernannte er zum Geh. Hofrat. Um 7 Uhr begann dann im feſtlich beleuchteten Opernhaus die Auf⸗ führung der„Meiſterſinger von Nürnbergg.. Die Arbeiten des Reichstages. 1 JBerlin, 19. Nov. Die Arbeiten des Reichstages werden ſich nach ſeinem Zuſammentritt ſo geſtalten, daß am Dienstag d 0 22. Novomber die vor kurzem eingegangenen kleinen Vorlagen ſeitigung von Tierkadavern, Schutz des Banknotenpapiers und Ae derung der Gerichtskoſten) beraten werden, am 23. November ſollen dann die Interpellationen beſprochen werden. Man rechnet dem Eingang von Interpellationen über die Fleiſchteuerung, die jüngſten Kaiſerreden und über den Verkauf des Tempelho Feldes. Sollten jedoch bis zu dieſem Tage keine Interpellation eingehen, ſo wird ein Schwerinstag abgehalten werden, zu et ein konſervativer Antrag auf Förderung des Mittelſtandes Tagesordnung geſetzt werden wird. Am 23. November f Debatte über das Schiffahrtsabgabengeſetz folgen, die ſich ve ſichtlich über 2 oder 3 Tatze erſtrecken wird. Die folgende wird vorausſichtlich mit dem Kurpfuſchergeſetz, wit dem Geſ die Arbeitskammern und mit der ſchon kange vorliegenden N zum Strafgeſetzbuch ausgefüllt werden. Den Reſt der Tagt zum Beginne der Weihnachtsferien am 15. Dezember wird die Etatsberatung in Anſpruch nehmen. Waczer über die Neichstagswahlen 1 =Mannheim, 19. Nov. Geiſtl. Rat Wacker hat geſtern einer Verſammlung der Karlsruher Zentrumspartei über tiſche Lage geſprochen, als fanatiſcher geiſtlicher Wahlagitate die„Bad. Landeszeitung“ richtig bemerkt. Viel neues hat der liche Herr und Zentrumsführer nicht vorgebracht. Daß er Herrn von Bodman und die Nationalliberalen ſcharf anritt, verſ ſich von ſelbſt. Einiges Intereſſe aber verdienen Wackers Aus rungen über die Reichstagswahlen 1911. Er gab die Parole Gegen die Sozialdemokraten und deren Fre und Verbündeten. Im einzelnen bemerkte er nach d richt der„Bad. Preſſe“, das Zentrum könne der Hauptſache na ohne Beſorgnis der Zukunft entgegengehen ausgeſetzt, daß im ganzen deutſchen Vaterlande die ge N getan werde. Das Zentrum habe die beſten Ausſichten, ir lichen ſeinen Beſitzſtamd zu erhaltenz es habe eit oder weniger gefährdete Wahlkreiſe es werde ſich daher faßt machen müſſen, den einen oder anderen zu verlierer aber auch ſehr gute Ausſichten, den einen oder an winnen. Wie es bei den Liberalen gehen werde, das Gott, Menſchen werden auch nicht in Form von Vermu ſagen können. Die Linksliberalen hoffen au Konſervativen einzelne Wahlkreiſe zu gewinnen. Die demokratie werde ſehr große Fortſchritt das Zentrum werde von dieſer Partei an Mandatsſtärke üb werden. Wenn die Nationalliberalen am Bündnis mi demokratie feſthalten, dann handeln ſie direkt in unverant Weiſe, direkt ſchädigend gegen die Intereſſen der Allgeme In Baden haben die Sogialdemokraten d date inne: Karlsruhe, Mannheim und Pfor Wenn die Nationalliberalen ſich zu einem Bünd Zentrum und Konſervativen einlaſſen würden die Reſidenz den Sozialdemokraten abgenommen werden Sozialdemokraten hoffen, in Freiburg und in He in die Stichwahl zu kommen. Der Hinweis auf Karlsruhe wird die Nationalliberale ch lich locken, ſich auf das Bündnis mit Zentrum und Kon einzulaſſen. Vestigia terrent. Herr Wacker ſpekulier auf das ſchlechte Gedächtnis der Nationalliberalen, fie! noch zu gut, wie dieſer Wahlkreis durch das Zent Sozialdemokratie ausgeliefert wurde, und fühlen Bedürfnis, die Geſchäfte des Zentrums zu beſorgen, um von dann wieder prompteſt im Stich gelaſſen zu werden W. geſchah, kann und wird das politiſch völlig unberechenbare mit Vergnügen wieder tun, ſintemalen es jg weit lieber e⸗ kung der Sozialdemokratie als der bürgerlichen Parteien Sammlungspolitik iſt von den Nationalliberalen abgelehn den Köder, den Herr Wacker ihnen mit Karlsruhe hinhäl ſie nicht anbeißen, wir kennen unſere Pappenheimer Herrn Wacker und auch das Zentrum. 7 Bewährt ſeit Jahrzehnten und als vortrefflich anerkannt von den Aerzte Herren Länder— gewiß deutliche Beweiſe offenkundige Wirkung und die Beliebtheit von Emulſion! Wer ſich oder ſeinen Kindern den einer wirklich zuverläſſigen Lebertran⸗Emulſion zu werden laſſen will, der greife zu Emulſion, der verlange ausdr Scotts Emulſion und achte auf 1 die der äußeren Verpackung aufge ſein muß. Bei geringen Abweichung in der Aufmachung handelt es eine der vielen Nachahmungen Nnur echt mit di Marke—veuf 5 — dem Gaxantie⸗ keichen deg Scott⸗ ſchen Werſaretns! ausbeuten wollen. * Emulſion leiſtet Gewähr für den gewünſchten 77WCCCc ĩͤ 6. Seite. e General⸗Auzelger. Abendblatt.) Vom Mannheimer Fuhrherru⸗Verein wird uns geſchrieben: An dieſer Stelle erſchien unterm 17. Oktober ds. Is. der Abdruck einer Mitteilung der amtlichen Karlsruher Zeitung. Der Unterzeichnete hätte keine Veranlaſſung genommen, ſich mit dem Inhalte dieſer Mitteilung weiter zu befaſſen, wenn darin nur im Allgemeinen auf die Leiſtungsfähigkeit des amtlichen Güterbeſtätters hingewieſen worden wäre. Nachdem fraglicher Artikel jedoch in der prägnanteſten Weiſe hervorhebt, welche Vor⸗ züge den amtlichen Beſtätter gegenüber den Privat⸗Güterbeſtät⸗ tereien auszeichnen ſollen, ſo ſieht ſich der Unterzeichnete genötigt, Jolgendes zu erwidern: Die amtliche Publikation mag vielleicht für dieſen oder jenen Ort zu treffen, für den Platz Mannhe im in gar keiner Weiſe. Ein Hinweis darauf, daß die Pferdezahl der nichtamtlichen d. h. Privatgüterbeſtätter ungefähr doppelt ſo groß iſt wie diejenige des amtlichen Beſtätters, dürfte klar erweiſen, daß ſpeziell am Platze Mannheim der Eiſenbahnverwaltung durch Unterſtüßung der Privat⸗Güterbeſtättereien die Abwicklung des Stückgutverkehrs ganz beſonders erleichtert wird. Dieſe amtliche Empfehlung iſt umſo auffallender, als die Behörde ſich wohl bewußt iſt, welche Zur Abwicklung des Atückgutsuerkehrs auf den Staantsbahnen. Gefahr für ſie in einer Konzentration des Fuhrgeſchäfts für Eiſen⸗ bahngüter liegt und z. B. ein partieller Streik bei dem amtlichen Beſtätter unabſehbare Folgen für die Abwicklung des Fuhr⸗ geſchäfts haben müßte. Da bis jetzt von berufener Seite keine Richtigſtellung erfolgt iſt, ſo muß angenommen werden, daß die Eiſenbahnbehörde dieſe Empfehlung billigt, wenn nicht gar veranlaßt hat. Gegen ein derartiges Vorgehen muß im Intereſſe der ſteuerzahlenden Kon⸗ kurrenz entſchieden Stellung genommen werden. Es kann nicht angehen, daß eine ſtaatliche Behörde gewerbliche Unternehmen in dieſer Weiſe empfiehlt, wie es geſchehen iſt, denn die amtlichn Güterbeſtätter beſchränken ſich nicht darauf, nur eiſenbahnſeitige Güter ab⸗ und zuzuführen, ſondern ſie betreiben auch ein außer⸗ amtliches ſehr intenſives Fuhrgeſchäft und zwar hier in Mann heim in hervorragender Weiſe. Im das Publikum aufzuklären über das, was auf der einen Seite der amtliche Güterbeſtätter leiſtet und auf der andern Seite die Privatgüterbeſtätter, geben wir nachſtehend eine Vergleichung, wobei wir den Wortlaut des Eingangs angeführten Artikels zu Grunde legen: Die amtlichen Güterbeſtätter gewähren laut dem Artikel bom 17. b. Mts. folgende Leiſtungen: 1. Die abzuſendenden Stückgüter können mündlich oder ſchrift⸗ lich oder mittelſt gedruckter Aumeldekarten, die an den Schaltern vbder beſonderen Aumelbeſtellen unentgeltlich bezogen und in jeden Poſtbriefkaſten unfrankiert eingelegt werden können, der Beſtätterei angemeldet werden. Die Güter werden daraufhin in der Wohnung bber den Geſchäftsräumen der Abſender durch die Beſtätterei ab⸗ geholt und an den Bahnhof verbracht. 2. Die angekommenen Stückgüter werden den Empfängern, ohne daß es einer vorherigen Benachrichtigung und Empfangs⸗ Heſcheinigung bedarf, durch die Beſtätterei in die Wohnung oder die Geſchäftsräume zugeführt. Hierbei werden Güter, deren Annahme ſeitens der Empfänger verweigert wird, von der Eiſenbahnverwal⸗ zung zurückgenommen und dem Abſender zur Verfügung geſtellt. Eine ſſolche Zurücknahme iſt bei den an Privatbeſtätter ausgelieferten Gütern unzuläſſig. 3. Die Abholung und Zuſtellung der Stückgüter geſchieht inner⸗ Halb beſtimmter, kurz bemeſſener Friſten. Hierdurch iſt es möglich, die Abholung und Auflieferung der abgehenden Güter dem Verlade⸗ geſchäft in den Güterhallen und dem Fahrplan der Güterzüge auzu⸗ Haſſen, andrerſeits die Abgabe und Abfuhr der angekommenen Güter zur raſchen Räumung der Güterhallen zu beſchleunigen. 4. Die Bezahlung der Frachten geſchieht in der Wohnung oder in den Geſchäftsräumen des Abſenders oder des Empfängers. Für diie Abholung und Zuführung der Stückgüter dürfſen nur die von der Etſenbahnverwaltung feſtgeſetzten Gebühren erhoben werden. Die Ar Verſandgüter zu erhebenden Beſtättereigebühren werden, falls e der Abſender nicht bezahlen will, ſeitens der Eiſenbahnverwal⸗ zung als proviſionsfreie Nachnahmen berechnet, während für die von Privatunternehmern nachgenommenen Fuhrlöhne und dergl. Pro⸗ viſion bezahlt werden muß. 5. Die Unternehmer und das Hilfsperſonal der amtlichen Güter⸗ Heftättereien gelten gegenüber dem Publikum als Leute der Eiſen⸗ bahn. Demgemäß hat die Eiſenbahnverwaltung nach den Beſtim⸗ müngen der Eiſenbahnverkehrsordnung die Haftpflicht bei Beſchädi⸗ gungen, Verluſten und Lieferfriſtüberſchreitungen, die ſich infolge der der Güter durch die amtlichen Güterbeſtättereien er⸗ geben. Bei den Privatunternehmern iſt dies nicht der Fall, ſo z. B. endigt die Haftpflicht der Eiſenbahn bei ankommenden Gütern mit der Empfaugnahme und Beſcheinigung ſeitens des Privatunter⸗ nehmers, während bei der amtlichen Güterbeſtätterei dieſe Haftung bis zur erfolgten Ablieferung in der Wohnung des Empfängers ver⸗ ängert wird. Die amklichen Eiſenbahn⸗Güterbeſtättereien erleichtern hiernach er Eiſenbahnverwaltung die Abwicklung des Stückgutverkehrs und Hieten andrerſeits dem Publikum erhebliche Vorteile gegenüber der HVeſtätterei eines Privatunternehmers. Eine Vergleichung vorſtehender Gegenüberſtellungen ergibt vohne Weiteres, daß die Privat⸗Güterbeſtätter das Gleiche zu leiſten in der Lage ſind wie die amtlichen Güterbeſtätter. Es iſt deshalb der Eingangs erwähnte und von uns bekämpfte Artikel vom 17. v. Mts. nicht verſtändlich, wenn er nicht den alleinigen Zweck verfolgen ſoll, für die amtlichen Beſtättereien Die Privatgüterbeſtätter gewähren dementſprechend folgende Leiſtungen: J. Die abzuſendenden Stückgüter können mündlich, ſchriftlich oder telephoniſch der betr. Privat⸗Beſtättexrei angemeldet werden. Die Güter werden daraufhin in der Wohnung oder in den Geſchäfts⸗ räumen der Abſender abgeholt und an den Bahnhof verbracht. 2. Die angekommenen Stückgüter werden den Empfängern, ſo⸗ weit Vollmacht vorliegt, ohne daß es einer vorherigen Benachrichti⸗ gung bedarf, durch die betr. Privatbeſtätterei in die Wohnung oder die Geſchäftsräume zugeführt. Hierbei werden Güter, deren Annahme ſeitens des Empfängers verweigert wird, von dem Privatbeſtätter zurück⸗ und auf Lager genommen und dem Abſender zur Verfügung geſtellt. 3. Die Abholung und Zuſtellung der Stückgüter geſchieht inner⸗ halb beſtimmter kurz bemeſſener Friſten. Die Verladung der zum Verſand aufgelieferten Güter ſeitens der Eiſenbahn geſchieht zu den gleichen Stunden und gerade ſo raſch wie die Verladung der vom amtl. Beſtätter aufgelieferten Güter. 4. Die Bezahlung der Frachten geſchieht in der Wohnung oder in den Geſchäftsräumen des Abſenders oder des Empfängers. An Ge⸗ hühren für die Abholung reſp. Zuführung von Gütern wird ſeitens der Privatbeſtätter in vielen Fällen das Gleiche wie ſeitens des amtl. Beſtätters, in vielen Fällen jedoch weniger erhoben. Die gemäß 8 68 der G. V. O. auch bei Rollgeldnachnahmen auf Verſandgüter zur Erhebung zu gelangende Proviſion iſt ſeit 1. April v. Is. auch auf die amtl. Beſtätter inſoweit ausgedehnt worden, als die von letzteren nachgenommenen Koſten für die Anfuhr von Gütern ihrer Privatkunden(im Intereſſe einer gleichmäßigen Behandlung aller Spediteure) ebenfalls gebührenpflichtig ſind. 5. Was die Haftpflicht bei Beſchädigungen und Verluſten anbe⸗ langt, ſo trägt ſolche jeder Privat⸗Güterbeſtätter ſelbſt; für eiſenbahn⸗ ſeitige Lieferfriſtüberſchreitungen iſt die Eiſenbahnverwaltung in jedem Falle haftbar. Trägt jedoch der Privat⸗Güterbeſtätter durch verſpätete Anfuhr die Schuld, ſo übernimmt er auch in jedem ein⸗ zelnen Falle die Verautwortung. 7 auf Koſten und zun Nachteil der Privat⸗Güterbeſtätter Re⸗ klame zu machen. Wir können und wollen dies voerſt nicht unter⸗ ſtellen, müßten aber, wenn es der Fall ſein ſollte, entſchieden Proteſt dagegen erheben. Mannheim, den 17. November 1910. Der Fuhrherrn⸗Verein. Colkswirtschalt. Deutſche Togogeſellſchaft zu Berlin. Die deutſche Togogeſellſchaft zu Berlin, welche für ihr letztes SGeſchäftsjahr 6 Prozent Dividende verteilt, hat ſich mit dem Reichskolonialamt über die Regelung ihres Landbeſitzes in Togo geeinigt und behält, bezw. erhält insgeſamt etwa 18 000 Hektar Land in der Togokolonie und zwar zum Teil an der Eiſenbahn, Lome⸗Polime, zum Teil an der im Bau befindlichen Bahn Lome⸗ Atalpame. Von dem an der Palime⸗Bahn gelegenen Beſitze will ſie nunmehr eine Fläche von 7500 Hektar mit einer darauf errich⸗ teten Verſuchspflanzung abtrennen und in eine zu gründende neue Togo⸗Pflanzungs⸗Aktiengeſellſchaft einbringen. Sie erhält dafür M. 150 000 in bar und M. 100 000 in Aktien, während die neue Geſellſchaft mindeſtens 750 000., und höchſtens 1 Million M. Aktienkapital haben ſoll. Geplant iſt in erſter Linie der An⸗ Hbau von Kautſchuk und Siſalhanf, daneben auch Kapok, Baum⸗ wolle u. a. Nach Mitteilung des Gründungskomitees, welches ſich durchweg aus Perſönlichkeiten zuſammenſetzt, welche im kolo⸗ nialen oder im Handelsleben einen guten Namen haben, iſt der Anbau der beiden Hauptkulturen bereits ſeit 3 Jahren auf der zu Üübernehmenden Verſuchspflanzung ſtudiert worden. Auf Grund der günſtigen Erfolge wurde der Vertreter des Gründungs⸗ Romitees nach Deutſch⸗Oſtafrika entſendet, um die dortigen Plan⸗ kägenkulturen eingehend zu ſtudieren. Erſt auf Grund ſeiner dort gewonnenen Ueberzeugung, daß Togo Kautſchuk und Siſalhauf illiger produzieren wird, als Deutſch⸗Oſtafrika, hat man ſich eutſchloſſen, mit der, an anderer Stelle unſeres Blattes abge⸗ druckten Zeichnungsaufforderung an das große Publikum heran⸗ zutreten. 5 Die günſtige Entwicklung des Plantagenbaues in den deut⸗ ſchen Kolonien wird neuerdings immer mehr anerkannt und ſo iſt es ſicherlich freudig zu begrüßen, wenn nunmehr auch in der Togokolonie neben der anſehnlichen Eingeborenen⸗Kultur ein agusſichtsreicher Plantageabau ſich entwickelt. Konkurſe in Süddeutſchland. Raſtatt. Bäckermeiſter Karl Albert Eble in Au a. Rh. A. T. 8. Dez. P. T. 18. Dez. Konſtanzer Induſtriepapiere an der Züricher Börſe. Die Aktien der Konſtanzer Gießerei und Maſchinenfabrik Rieter und Roller.⸗G. ſollen demnächſt an der Züricher Börſe zur Ein⸗ führung gelangen. Das Aktienkapital beträgt 1 200 000 Frs. und ſetzt ſich aus 900 000 Frs. alten, volleinbezahlten Inhaberaktien im Nominalbetrag von 500 Frs. und 300 000 Frs. neuen, zurzeit nur kit 50 Prozent einbezahlten Inhaberaktien zuſammen. Seit Be⸗ ſtehen der Geſellſchaft wurde eine Dividende von je 6 Prozent ¹8 hezahlt. Telegraphiſche Handelsberichte. Aus der Zementbranche. * Berlin, 19. Nov. Die Verſtändigungsgrundlage für ein Abkommen zwiſchen den weſtlichen Zementfabriken und den Adler⸗Zementfabriken in Berlin⸗Rüdesdorf iſt dem Vernehmen nach ſchließlich doch nicht perfekt geworden, es bleiben vielmehr alle Schwierigkeiten beſtehen, die in der ſchwankenden Haltung der Firma Wegener liegen, denn der derzeitige Preisſtand des Berliner Gebietes von 2,90 M. pro Fall gegenüber ca. 4 M. Selbſtkoſten und 5,50 M. vor⸗ jährigem Preis erſchwert die Kampffondbildung natürlich ſehr. Momentan ſind die Verhandlungen abgebrochen. Die Wiederaufnahme ſoll erfolgen, doch kann ein Zeitpunkt dafür nicht angegeben werden. Kirchner u. Co.,.⸗G., Leipzig. * Leipzig, 19. Nov. Die Generalverſammlung der Kirch⸗ ner u. Co..⸗G. in Leipzig ſetzte die Dividende auf 30 Prozent (20 Prozent) feſt. Nach Mitteilung der Verwaltung iſt der Auf⸗ tragsbeſtand und die Fakturierung im neuen Geſchäftsjahr gegen⸗ über der gleichen Zeit des Vorjahres um ca. 25 Prozent höher. Die Verwaltung konnte den Auftragsverpflichtungen kaum ge⸗ nügen. Man hoffe im laufenden Jahr ein noch günſtigeres Er⸗ gebnis als diesmal herauswirtſchaften zu können. Den gedrück⸗ ten Verkaufspreiſen ſucht die Verwaltung laut Frkf. Zeitung durch rationellere Fabrikation, insbeſondere durch Einſtellung von Hilfsmaſchinen zu begegnen. Errichtung einer öſterreichiſchen A. G. für Zelluloiſefabrikation. * Wien, 19. Nov. Die Regierung hat der Unionbank die Genehmigung zur Errichtung der öſterreichiſchen A. G. für Zellu⸗ loſe⸗Fabrikation in Wien mit einem Kapital von 1 Million Kro⸗ nen lt.„Frkf. Ztg.“ erteilt. Rückgang des Barbeſtandes bei den Newyorker Nationalbanken. * Newyork, 19. Nov. Die Quartalberichte der hieſigen Nationalbanken zeigen einen Rückgang der Barbeſtände um 44 Mill. Dollar, anderſeits haben ſich auch die Vorſchüſſe um 57 Millionen, die Depoſiten um 39 Mill. vermindert.(„Frkf. Ztg.“) **** Selegraphiſche Börſen⸗Kerichte. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) Frankfurt a.., 19. Nov. Fondsbörſe. In geſchäftlicher Beziehung hat ſich auch am Schluß der Woche wenig geändert. Die Spekulation iſt im Hinblick auf die Geldmarktlage weiter reſerviert, obwohl man allgemein hofft, daß die Geldſätze zum Ultimo ſich in be⸗ ſcheidenen Grenzen halten werden. Die Klage, daß vonſeſten des kapitalkräftigen Publikums ſich ebenſalls nur geringes Intereſſe zeigt, iſt nur ſelbſtverſtändlich, da die im Beſitz befindlichen Papiere bis zu den nun zu erwartenden Geſchäftsabſchlüſſen bereit liegen, um⸗ ſomehr die Hoffnung beſteht, daß die Ergebniſſe größtenteils günſtiger ſein werden. Schiffahrtsaktien ſind etwas gefragter, ohne jedoch Mannheim, 19. November. — Kaſſainduſtriewerten iſt die Stimmung weiter günſtig: es fehlte zwar nicht an Kursabſchwächungen. Chemiſche Höchſt und Wittener Stahl erfuhren bei der mäßigen Nachfrage nur geringe Veränderungen. Heimiſche Anleihe behauptet. Die feſtere Tendenz, welche ſich im weiteren Verlaufe entwickelte, hielt bis zum Schluß an, das Geſchäft erfuhr jedoch keine Belebung. Es notierten Kreditaktien 208 45 2 208, Diskonto⸗Kommandtt 190%½ bis 19096, Dresdner Bauk 1621 Staatsbahn 15994 à 15976, Lombarden 2176, Baltimore 109½. * Berlin, 19. Nov. Fondsbericht. Die in Newyork zum Durchbruch gekommene Beſſerung, die etwas günſtiger disponierten Weſtbörſen, ſowie auch die vereinzelten leichten Preisbeſſerungen an der geſtrigen Düſſeldorfer Montanbörſe gaben dem Markte heute ein etwas beſſeres Ausſehen. Das Geſchäft hielt ſich aber nach wie vor in engen Grenzen und ſo waren denn auch die Beſſerungen mit wenigen Ausnahmen nicht von großem Belang. In Banken⸗ und anderen Verkehrswerten waren die Umſätze minimal und dem⸗ entſprechend die Kursveränderungen unbedeutend. Tägl, Geld 31% Prozent. Die Börſe ſchloß bei ruhigem Geſchäft ziemlich feſt. In⸗ des Kaſſamarktes waren ruhig und im allgemeinen be⸗ hauptet. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchafl.) Samstag, den 19. November 1910 Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Hafer: Sept.—— ———— Weizen: Sept. Nov.———— Nov.——— März 1911 212 B.—— März———— Mai 213½ B.—— Mai——— Roggen: Sept.———— Nats: Sept.———— Nov.———— Nov.———— März———— März———— Mai——— Mai— * e** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 5%. Schlußkurſe. Wechſel. 18 1 18 19. Amſterdam kur; 169 35 09.3[Check Paris 81 975.975 Belgten„ 80 716 0689/ Varts kur 81.— 8195 Italien„ 80 625 30 65 Schweitz. Plätze„ 80 85 30 788 Ebeck London 20.497 20.49 dien 84.90 84 925 London„ 20.462 20,452 Navoleonsd'or 16.10 16 19 lang——— brivaldistonto 4 4% Stsatspapiere. A. Deutſche. 18 19 18 19 3eſ% veutſch. Reichsan 101.75 101 80%1 Mh. Stadt⸗A. 1908—. 100.— 4„„ 1000——„ 1909—.——— 33 9215 92.200%½% 3 1995 90 80 90 80 860 5„ 1909-—.— 8. Ausländiſche. 4 83.55 88 605 Arg. t. Gold⸗A. 1887—— eb br. könſ. St.⸗Aul. 102.25 102.20/5% Ehineſen 1596 10185 10.0 100.60 100.60 bbadſſche St. M. 1901—.— 100 5% Bulgaren 4 102 80 „ 1908/0½ 101.25 101.15,8¼ italien. Rente 550 bäd. St.Olabg)f 96 10— ſi, Oeſt. Stiberrente 96 45 96 60 a„„ If. 94.— 93,800%„ Papierrent.—-— %%„„ 1900 92.— 92.—Oeſterr. Goldrente 98 20 98 30 3½%„„ 1904 91— 91.4 Vortug. Serte 63 85 64.— 1907 91.— 91.40 III 66.40 65.75 ** 4bayr..⸗B. A..1915——e1 neue Ruſſen 1905 100.10 180 10 4 1918101 40 101.35½ Ruſſen von 1880 92.20 92.30 * 3½ vo.. Allg.Anl. 91.10 91.05%4 wan. ausl. Rente do.„.⸗Obl. 81.90 81.%4 Türten von 1903 886.40 86 75 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100 75 100,80]ſc%„ unif. 92 20 92.10 9170 61 seſs Ung r. Goldrente 98 35 93.0 4 Heſſen von 1908 101.20 101[4„ Kronenrente 91.60 91.50 3 Heſſen 80 15 80.[erzinsliche Loſe. 8 Sachſen 82.65 2 65/3 Oeſterreichtſchel869 175.—175 25 4 Mh. Stunz⸗A. 1907—.— 100—ürkiſch⸗ 179 90 179.40 Altien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabri 190 90 92.70 Beyß u. Freytag 158.80 153 50 Suüdd. Immobil.⸗Geſ. 87 25 877 Hedd. Ku. u. züdd. Eb. 131.— 131.— do. do.19009———.„„ 1898 98.70 98 70 3„ 92.15 92.15/1%½ Japaner 97 75 97.75 1%„„ 1909———.[Nexikaner duß. 88/90 99,70 9½60 8 83 50 88 60/3 RKertkaner innere 68 40 68 40 Eichbaum Mannheim 106.—106.5 Mb. Aktien⸗Brauerei———.— Parkakt. Zweibrücken 92.50 93— MelszSonne, Speyer 86.20 86 50 Cementwerk Haldelsg. 151 60 51.7 Cementfabr. Karlſtast129—129 7. Badiſche Antlinfabrü 49 80499— Ch. Fabril Grtesheim 277.—277 Farbwerke Höch! 530—535. zer. chem. Fabrtt Mh. 341 50341 50 Holzverkohlun 253.60 254.5 Cpem. Werte Albert 499.75 499 50 Südd. Draßtind. Pib. 156 156.— AkKumul.⸗Fad. Hagen..9027.90 Acc. Böſe, Berlin 16— 16.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 267 75 64.2. Lahmener 116 05 1186 05 Glettr.⸗Geſ. Schuckert 156.20157.— Rheiniſche 128.— 128 Sismens& Halske 244.16 2457% Gumi Peter 350.50 350.5 Bochumer Bergbau 223 75 228.75 Euderns 112 80 1129 Goncordia Bergb.⸗G. 385— 386 Deutich. Zuxemdurg 201.25 202.26 Eſchweiler Bergw. 189.— 189.— Frissrichs⸗ütte Bergb. 131—131 Galſenkir cter 212.50 212 50 Südd. Gſend.⸗G. 122.50 122 50 amburger Packet 143 80 44 deutſcher Lloyd 107— 107.“0 Oeu.⸗Ung. Staädtss 159 75 159.75 kunttſetdenfabr. Frkf. 105 75 105.— deder werk. St. Jwabert 74 50 74.50 Spicharz Leder verke 98.50 98 50 Zudwizsg. Palzat ihle 15.154.50 Adlerfahrrad v. leyer 480.75 431.— Naſchtnenfbr. Kpert 85 50 85 30 Raſchinenfb. Badania 212 50 214.— Därrtopp 412 75 412 75 Naſ htneuf. Gritzuer 258 90 259.50 Raſ.⸗ Armaff. Klein 123 50 124. Bf. Näkort. u. fadrradf Gebr. Nayſer 156.— 164— Rögrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frtth. 253.50 253.50 Ber.deutſ her Oelfabr. 164 75 155.90 Schugtabr. Herz, Frkf. 11,80 118.80 Setlindu trie Wolff 132.— 132.— 'wollſp. Bamperts u 48.— 43 Kamimgarn Katſersl,. 200.— 201.— Zellſtoffabr. Waldyoſ 260.— 259.50 —— Bergwerksaktien. Harpene Bergbau 188—187 50 Taltw. Weſterregeln 280.— 280.10 höntx 242 75 243 8% Br.Königs⸗ u. Laurah. 171 50 171.50 Dewerkſch. Roßleben 120 00 120 00 Aktien deutiſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. Gottharddabn——— Ital. Mittel meerbabnnn— do. Meridionalbahn 129.75 129.75 Baltimors und Ohio 109.—109.“, Oeſt. Südvahn Lomb. 21.75 21¼ Kursbeſſerungen zu erzielen. Elektrizitätswerte erfuhren nur ge⸗ vinge Veränderungen. Schuckert und Siemens u. Halske ſeſt. In Bauk⸗ nub Berſicherungs⸗Aktien. Badiſche VBank 133.50 133 50 Oeterz.⸗Ung Baut 186.—135.60 Berg u. Merallb. 118 50 118 25 Oeſt. Landerbank 133.½ 182.75 Berl. Hanvens⸗Gel. 168 75 168 75 Krodit⸗An zal 208 ½ 208 25 Comer u. Oisl.⸗G. 114.50 114 5 Prfluſche Bank 105— 105. 10 Darmnddter Bant 130.50 130 50 Sfält. yv.⸗Zank 193 25 196 50 Deutſche Bank 256.75 256 75] Breuß. Hopotboknd. 123—121 10 Duiſ dafct. Banl 142— 42 Feutſhe Keichsok. 143 8 143 80 D SFetten-Bank 108 75.70 Rdein. Kreditbank 1328 75 138 75 Disco mo⸗Fomm. 190 25 190.50] Roein. Oyp⸗3. N. 19705 199.— Dresdener Banl 1862 50 62%[Schaaffd. Baucver. 142 10 142.— Mankf. Kop.⸗Haul 21 50 211 90/ Südd. Bautf hm. 117 6011750 Irkf. Hup.-Sredun. 108 89 166 80] Sienen Banfvar. 139.30 139.50 Nationalbanl 129 50 129.% Südd. Diskont 117.40117 50 daut Ottomane 1386—188.— Oberſchl. Eiſeninduftr.——-. Mannheim, 19. November. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt) 5 7 Seite! 8 Brakpan Mine 2¾% 2½ Conſol. Mines Sel 25 18 rt. 2 75 g 8— 5 U elect. 5 355 6 Efdbd⸗ 105 15%f Preuß. Pfandb.⸗ Modderfontein 11¼ 127% Mozambique 20 h6d 4%.Kt. V. Pfdbr.O5— 10⁰ Bank unk. 1919 100.15 100.25 Weſtrand conf 20shod 198h6 Trans Faal Truſt 1 8 1910 99.80 99.87%f 99 2„„ su6 Transvaal Coal Truſt 15/1 ½ 4b% F. Pfdb. 100.10 100 10 4% Pregfdb. imt. 15 86 20 99.10 Wolhuter Gold Mine 8 4 Transvaal Con,.Land 2½¼ 25/ 4% pf. Dop B. Pfdb. 91 30 VVVV 99 40 99 40 Crown Mine— 79½ Aboſſo Gold Mining 2/1«.— 81%½„„.0 91.30 ½%„„ 14 53.10 93.10 Eldorado Vanket aul, 3— Ashanti Goldfields 1½ 1 1% VBod.⸗Fr. 90.40 90.40„5„ 85 hanti Goldfields 1ſ% lel 507 18 Md. 0 3050 91.— 91.—Giant Piine 357 36ſ16Fanti Conſol 188h 9d 18sud 4% AtrüBd.—½, Pr.Pfder.⸗Bk.⸗ Globe& Phönir 21½% 2˙5 Fanti Mine dshad 58h3d da 00 59.10 88 Mieinb. b 0. Fandanvitea Sbleſte 65.]Gold Coait 0% Pr. Pfdbr.⸗Bk. Jegee Amalgamated 2% 2˙%1 0. Hyp.⸗Pfd.⸗Nom.⸗ IJIJagersfontein 8O 87ĩ Taquah Mine&. 4 d 5 95.10 99.— 195 unkündb. 12 8910 95 50 Voorſpoed Dlamond 2547 1— Explor. 2½ 2½1 5 4% Rh. H. B. Pfb. 09 3.30 8 uni. 12 99.40 99.40e% 1907 95 80 99.30—— %„ dde. v. 88 4%„„ 1912 99 50 9 90 89 g. 94 89.80 89.8001% 1917 99.80 99 80 ſches K„ ö , P 604 8680 886eſe 2151095 Deutſches Kolonialkontor G. m. b. H. 4%„ Gom.t bl. uſ.„ verſchied. 90 30 90.0 Hamburg, 36, Hohe Bleichen 28. Berlin We 68. Behrenſtraße 47. 5 094. 100,20 100 200 J½ 5„ 19J4 90.30 90.30J Fernſpr.: Amt II. Nr. 3020 u. 3021 Fernſpr.: Amt I. Nr. 8629 u. 8680. %½%„ 1 87 91 91 9 1..0 90.30 90.30 Telegramm⸗Adreſſe: Kolonialkontot. err⸗ 7— 9 7 2 725 fr er⸗ + 2 586,„ CGom.⸗Obl. 10 5 5 Hamburg, 18. November. 5. 90%06 91.— 91.—4% Pf. B. Pr.O.— Gegen Wochenſchluß war bei uns zu ungefähr nach'olgenden Treiſen. 44% Pf. B. Pr.⸗O 98 60 98.604% Ft altel. a. 8. B.—.— 7175—— ii. 1 9 10 99.10—— 0 Nachfrage ungebote 4% 44 99.30 90 30 ang. Becl.-.-Uu 75.— 715— 5 0% 0% Fvankfert a,., 19, Nov. LKraditakſten 208.25, tas uts⸗ Genmanptt 190 ½ Darmgäbzer 130 25, Drezdaer Ban. 502 26 den- Aelkganſche Kompaau 1¹ 1¹7 dansgeſellſchaft 168.75 Deuiſch, Dant 25675 Staatsb fbn. 159 75 Jan Pflanzungs⸗Geſellſcaft 9. 10² re a ar a 40 Lunten ee ee f undgsgeſellſchaft 1171.50, Ungur 93 40. Tendenz: befeſti 8 vorm. F. Orloff u. Co. 203 20⁵ 1 Britiſh Central⸗Afrika ũ 3/3 310 3 e 5 51 54 4 3 entral⸗Afrikaniſche Seen⸗Geſellſchaft, ̃ Deutſche Aktiengeſellſchaften Stamme Anteile. 82 5 Wochen⸗Kurszettel des„Maunheimer General⸗Anzeigers“ Central⸗Afr eaniſche Seen⸗Geſellſchaft „Badiſche Neueſte Nachrichten⸗. alne e e 5 Mannheim, 19. November 1910. weſtafrika) per Stückk. M. 66— N. 68.— Aktien.. 12. 19.. Aktien. 12. 19. Debunoſcha⸗Pflanzun 104 Aluminium⸗Induſtrie 280.25 279.80 Hohenlohe Bergwerks 218.60 218.10 Deutſche Agaven⸗Geſellſchaft Vorzugs⸗ Begnanuns Holzverkohlungs Anteisss 70 78 Eleltrizitäts 253.— 254.50 Konſtan;z 251.25 258.60 Deutſche Agaven⸗Geſellſchaft Stamm⸗ Berlin⸗Anhalt. Mainzer Antele— 50 Maſchinenfabrik 203.30 202.75 Aktienbrauerei 201.— 201.50 Deutſche Handels⸗ und Plantagen⸗ Bruchſaler 5 Mannesmann⸗ Geſellſchaft der Südſee⸗Inſenn 475⁵ 479 Maſchinenfabrik 364.— 365.75 Röhrenwerke 215.80 219.50 Deutſche Holz⸗Geſellſchaft für Oſtafrika.— 82 Delmenhorſter Mitteldeutſche Deutſche Kamerun⸗Geſellſchaft— 8 Linoleum 236.— 242.— Guinmifabr. Peter 353.50 350.50 Deutſche Kautſchuk⸗Aktiengeſellſchaft—. eee 90 Moenus Maſchien⸗ Deulſche Kolonial⸗Geſellſchaft für Süd⸗ ilberſch.⸗Anſt. 593.— 597.— fabrit 383.90 883.— Wef Afesesee 800 850 Deutſch⸗Ueherſee⸗ Orenſtein& Koppel 218.25 214— Deutſche Samoa⸗Geſellſchaf. 49 5⁴ Elektrizitäts 182.10 183.— Patzenhoſer Brauerei 237— 289.—[Deutſche Südſee⸗Phosphat⸗Aktien⸗Geſ. 5 180 184 Deutſche Waffen⸗ u. Pfefferberg 171.— 178.— Deutſche Togo⸗Geſellſchat 103 107 Munirtion 372.50 378.— Rombacher Hütten 185.10 186. Deutſch⸗Engliſche Oſtafrika⸗Kompanie 6⁴— Dynamite Truſt 177.50 178,40 Schubert& Salzer 323.10 332.— Deutſch⸗Oſtafrikaniſche Geſellſchaft 150 15¹ Eſchweiler Bergwerks 189.40 189.— Schultheiß 254.— 252.80 Deatſch⸗Oſtafrikaniſche Kautſchuk⸗Geſ. 136— 5 Felten& Guilleaume 167.— 167.90 Stöhr Kammgaru⸗ Deutſch⸗Oſlafrikaniſche Plantagen⸗Geſ, Geſ. f. elektr. Unter⸗ Spinnerei 206.40 207.20 Stamm Aktn„ 10⁰— nehmungen 165.50 166.40 Tucher Brauere! 240.— 240.50 Deutſch⸗Oſtafrikaniſche Plantagen⸗Geſ. Hartmann Maſchin.⸗ Bereinsbrauerei Vorzugs⸗Aktien 8⁵— Fabrit 157—155 25 Berlin konv. 249.78 248.25J Deutſch⸗Weſtafrikaniſche Handels⸗Geſ.— 96 Hedwigshütte 201.50 202.90 Wapef 7 5 Weſt⸗Afrika Diamond nveſtment(o. M. 5— M. 6 5½ 5 Nalen e 74— N 75 3 2 Jaluit⸗Geſellſ aft. Aktieinsnsn 348 352 Kusländiſche Papiere. dDto. Genußſcheine, p. Stück. M. 3500 1 M. 3540 Wochen⸗Kurszettel des„Maunnheimer General⸗Auzeigers“ A 5 10 ichten⸗ o. dto. Vorzugs, Akt. 0 Kaolo Land⸗ und Minen⸗Geſellſchaft 4—— 67 — Kaukauſib Diamant Geſellſchaft m. b. H. 915 5 115 5 Proz. Kurs vom 12. 19. 1J! M. 1800 4% Oeferr. Silbes Rene 050 beee Leene gesdalrer eſchkos 10 05 3 Ungar. Gold⸗Auleihe Eiſernes Lor 76.— 76.— Kpeme Pflanjungs⸗Geſ., Stamms⸗Anteile 26 3% Ungar. von 1897 81.20 81.— dto. dto. Vorzugs⸗Anteile 85 185 5 1884ler Ruſſen i flan ⸗Geſellſchaft 9 5 3% Ruſſiſche Goldanleihe von 1894 h Nen e Sen el 4½ Polniſche Plandbrieſe 15000 95.— mit Genußſcheinen. 94 98 5 Hüene A 00 0 5 15 Nen Guinea Kompanie, Vorzugs⸗Ankeile 5 5 Buenos⸗At! opinztal⸗? he 5.— it C 75 f VVV 5 Buenos⸗Ajres Provinzial⸗Anleihe von 1908 100.25 100.10 Geſcllchaft deendwedemerim Lt. K 4½ Chileniſche Anleihe von 1906 in Gold 93.80 Einzahlung von 25/— 8 72 9 liſch 875 105180 8 e von 19 5 36 6 hineſen von 5 215 eſellſchaft Nordweſt⸗Kamerun, St. 5 Chineſ. St.⸗Eiſenb⸗Anl.(Tientſin⸗Puk.) v. 1908 101.30 101 90 euheine per Stück M. M. 15.— Griechen von 1831!(.60% 2 48 20 Oſtafrika⸗Kompantecabe fehtend Kinabl)— 10⁵ 4 Griechiſche Mon Anleihe(.75 0)— 48.10 Sſtafrkaniſche Geſellſchaft Süpküſte 70 5 Rumanier von 1903 101.80 Otavi Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſell⸗ 414 Rumänier von 1900.. 90.20 90.— ſchaft, Anteiltt M. 146 M. 149 5 Sao Paulo Gold⸗Anleihe von 1908 100.40 100.40[ Otavi Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſell⸗ 47 eihe 85 1850 5980 ichel a ſ 1 5 8 M. 109 M. 111 4 Siameſiſche nleih Junge Paecific Phosphale⸗ 4 TFürken von 1908 86.20 86.30] Pacific Prosphate Co., Stamm⸗Aktien 4½ Bukareſter Stadt⸗Anleihe von 1898——.— per( 6 6 2 80 6 Buenos⸗Aires Stadt⸗Anleihe von 1897—.——— Pacific Phosphate Co., junge 5 5 5 Buenos⸗Aires Stadt⸗Anleihe von 1909— 19959 per S + 25%5 4 3˙. 4½ Buenos⸗Aires Stadt⸗Anleihe von 1888—.——.— Schantung⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft Anteile 138 4 Aſſaboner Stadt⸗Anleihe von 1886—.——.— 5„Geenußſch. M. 178 M. 181 4 Moskauer Stadt⸗Anleihe—.——.— Sigi⸗Pflanzungs Geſellſchaft 5 185 5 Riso de Janeiro Gold⸗Anleibe v. 1909 kleine St. 100.80 100.50 South. African⸗Territories, Londoner 4 Böhmiſche Nordbaen Gold⸗Prt,—.——.— Uſance, ver Slifk 4 10/6 + 11ʃ8 4 Dup⸗Bodenbacher Gold⸗Prt.—.——.— South Caſt Afrika Co. Londoner 4 ſifr. Eliſabeth⸗Bahn⸗Pri. 99.50 99.50 Uſance per Slück 82/9 33⁰0 4 Ferdinand Nordbahn⸗Prt.—.— 9890 Sauth Weſt Africa Co., Londoner 4 Franz Joſefsbaßn⸗zei—— 47 0 Geſellicheft S 1 128 1115 4 Kaſchan Oderber old⸗Prt.—.— eſellſchaft Süd⸗Kamerun, Lt. 28 35 4 Oeſterreichiſche Lokalbabn⸗Urt. von 1887——.— dto. dlo. Lt.„„—— 4 Oeſterreichiſche Staalsbahn⸗Pri. von 1895 98 10 9780% ii dto. Genußſchein. p. St. M. 160 M. 170 4 Oeſterreichiſche Südbahn Gold⸗Prt. 80.25—.— Südweſtafrikaniſche Schäferei⸗Geſellſchaß 5 Heſterreichiiche Südbahn Gold⸗Prt. 99.— 99.20 mit Genußſcheinen 60 70 4 Kronpr. Rudolfsbahn eee Prt. 94.40 94 20 We. Stamm⸗ 4 Unger. Lokal⸗Eiſenbahn⸗Prt. rückza lb. à 105%—.——.— FFFVVVVVVVVVVV 4 52 4½ Ungar. Lokal⸗Eiſenbahn⸗Prt. rückzahlb. a 100%—.——.— u ambara Kaffcebau⸗Geſellſchaft,Lorzugs⸗ 4 Kursk⸗Kiew⸗Ciſenbahn⸗Prt.(gar.) 89.70 89.80 Anteile„„„%%%;õ 88 90 4 Moskau⸗Kaſan⸗Eiſenbuhn⸗Prt.(gar.) 90.10 90.30] Weſtafrikaniſche Pflanzungs⸗Geſellſchaft 4 Moskau⸗Kaſan⸗Eiſenbahn⸗Prt. von 1909 96.80 96.80 Bidundi: 84 89 JCCC 4½ Moskau⸗Kiew⸗Woroneſch⸗Chienb. Pri. v. 19 96.8 6. toria, StammeAktien Feuſch— 4“ Nuſſiche Sidoſtöabns er(gar) 89 90 89.50 Woe bee Aide e 1 85 4 Puſſiche Sidweſtoehn. el 0 11190 Weſtdeulſche Handels⸗ und Plantagen⸗ 3 Transkaukaſiſche Eiſenbahn⸗Prt.(gar.) 75.90 75.90 uideu 72 85 4 Warſchau⸗Wiene: Eiſenvahn⸗Prt.(gar.)——— 92.— Geſellſchaft, Stamm⸗Anteile 70 85 8 Weſtdeulſche Handels⸗ und Plantagen⸗ 4 Wladikawkas⸗Eiſenbahn⸗Prt.(gar.) 90.50 90.40 Geſellſchaft, Vormi ne 4% Wladikawkas⸗Eiſenbahn⸗Prt. von 1909 99.10 99.30 eſellſchaft ee 95 4˙% Anatolier(gar.) 99.— 99.— Windhuker Farm⸗Geſe ſchaft 136— 4½ Anatolier Erg Netz 99.— 99.— 0 Lüdritzb. 5 8 8 0 pt,. m. b.., 2 HIIllll. 2 5 1 1 Aat. 88 66.80 67.25 Weiß de 1 keillon, Antll. 77 82 3 Portugiefiſche Eiſenbahn⸗Prt. von 1886 79.25 79.40 5 55 4 Central Pacifie 105 955 980 90 90˙— e 5 Denver u. Rio Grande Re. knczahe 1955 97.1 97.10 43 5 7 25 4 Illnois Central onds eictabn 115 97— 100.0 Sziſfe ktä⸗Aahrichten im Aaniheimet Hafen krkehr 4 Miſſouri Pacific Bonds o. 1905 rückzahlb. 4 10272 79— 78.90 bezirk Rheinau. 440 Nel Naledad af ento Bonde eie ablb. 1558 10029 109 8 F Augekommen am 18. November 1910. 4 Naorthern Pacifie Prior ⸗Lien Bonds 100.— 100.— 5„„ 35 133 e 18 0 J. Roßbach.„Beroling“ von Rotierdam, 1600 Da. Weisen. 3½ Pennſylvauia Bonds(i. Akr. konv.) 95.50 95.60 e 5 8 ck: 9 J. Buhl„Nolitemere“ von Auſterdam, 1600 Diz. Chiugclay,. 8 St. Louis u. San Bonds rückzb. 1919 2 S. Heilmann„H. Stinnes 29, von Duisbuen, 15 300 Dz. K. u. K. 5 St. Louis u. San Fran ſisco Bonds 88.20 888.20. Denkhaus„§. Stinnes 28, von Duisburg 600 Dz. Kohlen. —.— Glemenz„H. Stinnes 7“ von Duisburg, 8000 Dz. Kohlen. 4 AUnio aeifie I. Mig. Vonds 7 Berliner Effektenbörſe. Berlin, 19. Nov.(Schlußkurſe.) 5 Wochſel London 29.49 20.49 Reichsbank 143 20 143 20 Wechſel Paris 80.97 80.97 Rbein. Kraditbank 138 50 15 4% Neichsanl. 101.80 101.80 Ruſſenbant 166.40 40%**FCL Schaaffb. Bankv. 142.20 230% Neichzanl. 92.3) 92.50 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.80 301% taatsbahn—.— 30% Reichsauleihe 82 60 83 15 gombarden 21 75 4% Gonſols 102 10 102.10 Balttmore u. Ohio 108,½ 5 105 108890 Canada Paoſſte 196 50 188./ 3%% 5 92.30 92.20 Hamburg Packet 143 90 l4r. 350% Goo Nordd. Lloyd 107— 40 0 83.50 83.50 Bochumer 224 75 2 30% Bad. v. 1901 100.50—.— Deutſch⸗JZuxembg. 201.75? 80/ 75 1908/09 101.20 101.20 Dortmunder—.— 8* eonv.—.——.— Gelſenkirchner 212.26 3 1903/%9———.—Harpener 187. 87½% Bayern 91.10 91.10 Laurahütte 171.— 35 Heſſen 91,10 91.40 Phönix 242 30 30% Heſſen 80.10 80.10 Weſteregeln 230 70 4% Sachſen 82.70 82.50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 263.20 354 Japaner 1905 97.80 97.70 Anilin 499 50 4% Italiener—.——— Anilin Treptow 381 70 4% Nufſ. Anl. 1902 92.60 92 60 Brown Boveri 167 20 4% Bagdadbahn 86.10 88.10 Chem. Albert 499.— Oeſler. Kreditaktten——— D. Steinzeugwerke 242.— Bert. Handels⸗Geſ. 168 75 168% Elberf. Farben 509 50 Darmſtädter Banl 130 50 139.50 Celluloſe Koſtheim 238.— Deutſch⸗Aſtat. Ban 142 20 142.— Rüttgerswerken 197 50 Deulſche Bant 256.75 246/ J Tonwaren Wiesloch 111.50 112. Disc.⸗Kom nandit 190 25 190 58 Wf. Draht. Langend. 227 70 229.— Dresdnor Bank 162./ 162.% Zellſtoff Waldhof 258.20 258.1 Privatdiskont 4¾%/ W. Berlin, 19. Nov.(Telegr.) Nachborſe. Kredit⸗Aktien 207.75 209.— Staatsbahn Diskonto Komm. 19.— 190,%[Lombarden Geſchäftliches. Für den Weihnachtstiſch. Einem Teile unſerer heutigen Abendnummer liegt als beſondere Beilage ein Verzeichnis von Tapiſſerie⸗ und Stickerei⸗Artikeln der Firma M. Hirſchland u. Co. Mannheim, bei, auf welche wir unſere Leſer beſonders aufmerk⸗ —.— 160 25 21.75 22.25 ſam machen. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszettung: Richard Schön für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frang& für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jvos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. G. Direktor: Ernſt Müller. 5 Hervopragendes Erzeugniss der Cognaebf LANDAUER& MRcHOLL., Hzl Hell. BRORIN. Nur echt mit dep Hammep-Schutzmarke, Uberall erhältlich. * 10822 455 eee Fondanl-Thoctlade 4 Rahm-Chocolade 5 Hgitter-Chocolade Cacad per/ Kg.Dose Desserf pr Carton 2, 3 u. 1 losECK A Cg HorlisFerenren Sr. lne] 8. Koniqe VSnechaan. Der beſte Milch⸗Flammeri wird mit MNondamin bereitet. Man verwende 35 g auf 95 Liter Milch. Im Winter erwärme man den Milchflamme wieder in der Schüſſel und ſerviere ihn mi ſchmorten Birnen oder Feigen ꝛe. Der kö nußartige Geſchmack des Mondamin⸗Milchflamme macht ihn zu einem Leibgericht, ſowohl für Kin als auch für Erwachſene. Suchen Sie in den Mondamin-Paketen nach dem Ren STOTZ&CIE.N Elektrizitäts-Gesellschaft m. h. H. MANNHEIM Tel., 662 u. 2082. 0 4,—0. Elektrische Lioht: und Keraft-Anlagen. Tusstelung moterier Belentungskürper Hauptwertretung der OSRAMLAMFE. jede Dame hizen Schneiderin Nach unſeren Columbus⸗Schnittmuſtern arbeitet jede Dame ihre Garderobe ſelbſt ——— am Rock beſetzt. Nr. 222. Geſellſchaftskleld aus Spitze und Seidenſtoff. kleinen ſpieleriſchen Arrangements, die in Wirklichkeit nicht viel Gelſt und Kopfzerbrechen erfordern, bringen gleich ein gewiſſes apartes Etwas in ein ſonſt einfaches Kleid und machen es dadurch elegant. Später, bei vorgeſchrittener Saiſon kann noch mit einem Pelzſtreifen ganz unten am Rande des Rockes oder auch in Kniehöhe ein verändertes und zeitgemäßeres Ausſehen geſchaffen werden, zu dem noch die obligate Pelzgarnitur und ein feſches Pelzhütchen den letzten Schick geben. Bei der Einfachheit und Geradheit der Linie, die ganz beſonders für die Straßentoilette vorherrſcht, kann man ſich gut und gern etwas Abwechſelung durch allerhand kleines Beiwerk gönnen. Wenn man eine Anzahl modern ge⸗ kleideter Damen an ſich Revue paſſieren läßt, oder wenn die Schaufenſter der großen Geſchäftshäuſer wie durch magiſchen Zauberbann eine Verſammlung engel⸗ ſchöner Frauen in eleganteſten Toiletten dem ſtaunenden Blick vorführen, dann kann man ſich davon überzeugen, was die Einfachheit von heute eigentlich zu bedeuten hat. Übrigens wiſſen es die Beteiligten auch ohne dies ſchon längſt. Einerſeits Wes wenig Stoff, dafür aber um ſo teuere Qualitäten und um ſo mehr koſtbarer Beſatz. Die Gegenüberſtellungen ähnlicher Art kann man auf dem ganzen Gebiet der weib⸗ lichen Kleidung mit logiſcher Konſequenz zu Ende führen, um immer das gleiche Fazit zu ziehen, daß nämlich das Glück der eleganten Dame teuer, himmelſchreiend teuer erkauft iſt. Um aber von der bewußten Abwechſelung zu reden, ſo findet der Blick eine Unzahl verſchiedener Dinge an dem einfachen Geſamtbilde der modernen Toilette, die das Verweilen der Mühe wert machen. Etwas Ungewohntes und Originelles liegt in der Art der Hutgarnie⸗ rungen, in der kunſtvollen Verbeſſerung der Natur, wie ſie ſich in den aneinander geknüpften Straußfederhalmen zeigt und in der neuen Manier überhaupt, mit der die Garnituren angebracht werden. Un⸗ vorhergeſehene Formen und eine ſolche Verſchiedenheit darin, wie man ſie bisher kaum gekannt hat, überraſchen das Auge. Dann die ſchon oben beſprochene Anordnung der Garniturbeſtandteile an der Taille, die an ſich ſchon zu klügeln und zu raten genug gibt, ferner der aus unglaublich vielen Teilen zuſammengeſetzte Schnitt, die vielen über⸗ und untereinandergreifenden Ausläufer, Ausbuchtungen und Aus⸗ ſchnitte. Es iſt völlig verwirrend, da den Hauptzug oder die Elementar⸗ form herauszufinden. Und nun kommen erſt die eigentlichen Beſätze, die Spitzen, Perlen, Stickereien, die Treſſen, Pelzſtreifen, Knöpfe und Ornamente. Dann die Halsketten, die Täſchchen am langen Bande oder Hr. 256. taghemd mit Stickereibeſatz für Damen. Han der geflochtenen Schnur, die wieder je nach dem Charakter der Toilette in ungeahnt vielen Arten vertreten ſind. Ein Kapitel für ſich bildet dann das elegante Schuhwerk. Der Halbſchuh triumphiert auf der ganzen Linle als Salon⸗ und als Straßenſchuh. Nur zu dem prak⸗ tiſchen Laufanzug gilt der hohe, ſolide gebaute Schuh als zuläſſig. Die M Abwechſelung. Der Teil des Kleides, auf welchen man augenblicklich am meiſten Phantaſie verwendet, iſt die obere Partie der Taille. An einem ſchwarzen Atlaskleid in Prinzeßform war ein tiefer paſſenartiger Einſatz aus Goldtüll an⸗ gebracht, der auf weißer ſriſcher Spitze ruhte. Der Goldtüll war wieder durch feine, durch⸗ ſichtige ſchwarze Seidengaze verſchleiert, die mit großen bunten Samtblumen broſchiert war. Das wären alſo drei oder vier Stoffe übereinander, die man zu der beabſichtigten Wirkung nötig hat. Ein anderes Kleid aus dunkellila Samt war mit ſchwarzer Wolltreſſe Spitze und Seidenſtoff. Auf einer Grundform aus grasgrüner Seide iſt das Kleid aus ſchwarzer Chantillyſpitze aufge⸗ bracht, das einen breiten Rockanſatz mit an⸗ geſchnittener Vorderbahn aus ſchwarzer Peau hatte man für die Taille und den Armel winkelartige Ornamente gebildet, die mit Nr. 237. ſackettanzug mit uübergreifenden keilen und Rrrr— ode verlangt Aus der gleichen Treſſe Alle Jeder Sport verlangt überdies ſeine beſondere Fußbekleidung, ſo daß alſo der Halbſchuh, wie geſagt, den eigentlichen Modeſchuh dar⸗ ſtellt und als ſolcher auch tauſend Kapricen und Variationen unterworfen iſt. Zu guter Letzt haftet alſo der Blick auch an dieſem Gradmeſſer der Eleganz, wenn er nicht zu⸗ fällig von einem jener Raffinierten ausgeht, die mit dem Schuh anfangen und denen der Grundſatz gilt: Zeige mir dein Schuhwerk und ich werde dir ſagen, wer du biſt. Zu den Abbildungen. Geſellſchaftskleid aus Knopfbeſatz. Nr. 238. fackettanzug mit Sdutachebeſatz und Schal⸗ kragen. erdeeedes nr, EC eh Sämtliche Schnittmuſter zu aner Woiwungen im den Normalgrößen 44 u. 46 liefert unſere Expedition an die Abonnenten zu dem billigen Preiſe von nur 30 Pf. pro Stucæ R. L. Hr. 239. Schlafrock in Kimondform mit angeſetzten firmeln. de soie erhalten hat. Der Taille liegt im Anſchluß an die bluſig aufgebrachten Spitzenteile ein in Form geſchnittener Beſatz aus Seide auf, der auf dem mit der Vorderbahn übereinſtimmenden Mittelteil mit Jet⸗ knöpfen geziert iſt. Der Einſatz mit Stehkragen beſteht aus ſilbernem Gittertüll, der auf weißem Chiffon ruht und von grünen Seidenfäden durchzogen iſt. Die Armel ſind aus Seide, Spitze und Tüll zu⸗ ſammengeſetzt. Schal aus Silbergaze, grüner Seiden⸗ gürtel. Nr. 237. Jackettanzug mit übergreifenden Teilen. In der charakteriſtiſch modernen Weiſe ſind die breiten Vorder⸗ und Hinterbahnen des Rockes aus⸗ gebogt und auf die Seitenbahnen geſteppt, ſo daß ſie ſich übergreifend ſeitlich unten treffen. Mit dieſer An⸗ ordnung ſtimmen die Vorder⸗ und Rückenteile des Jacketts überein. Der Anzug iſt aus dunkelgrauem Cheviot gefertigt. Großer Samtkragen und Büffelhorn⸗ knöpfe. Runder Skunksmuff. Nr. 238. Jackettanzug mit Soutachebeſatz. Das Material dazu beſteht in altblauem Tuch. Am Rocke ſind von der Vorder⸗ bahn ausgehend in größeren Zwiſchenräumen Quetſch⸗ falten angebracht. Die eeeee 25—— glatten Telle haben gleich⸗ farbigen Soutacheausputz er⸗ halten, der den Eindruck eines durchgezogenen Beſatz⸗ ſtreifens macht. Durch einen gleichartigen Soutache⸗ 9 9 Nr. 258. Ballhemd mit Bandourchzug für Damen. beſatz erhielt das einfache, nur leicht geſchweifte Jackett 25&ſeine Ausſtattung. Langer Schalkragen aus etwas dunklerer Seide. Nr. 239. Schlafrock in Kimonoform mit an⸗ geſetzten Armeln. Die bekannte Form erhält durch den Anſatz der Armel einige Abwechſelung und läßt ſich dadurch auch ſparſamer ſchneiden. Atlasbeſatz im Ton des Stoffes, der auch durch einfacheren Stoff oder Bordüren erſetzt werden kann. Nr. 256 u. 258. Zwei Damenhemden. Das feine Taghemd iſt mit einer Paſſe verſehen, der die mit Fältchengruppen gezierten Hemdenteile angeſetzt wurden. Stickerei und Zierſtiche bilden die Aus⸗ ſchmückung. Das Ballhemd iſt aus feinem Batiſt gefertigt und vorn in Faltengruppen geordnet. Als Randabſchluß dient ein Durchzugſtreifen und Stickerelanſatz. Seidene Achſelbindebänder und gleiches Durch⸗ zugband. Nr. 247. Faltenhänger für Mädchen von—9 Jahren. Er iſt aus rot und ſchwarz kariertem Wollſtoff gefertigt. Glattroter Stoff bildet den in Form geſchnittenen Streifen, der den runden Aus⸗ ſchnitt umgibt und den Armelbeſatz, weißer in Fältchen abgenähter Wollſtoff den Einſatz mit Stehkragen und die Unterärmel. Schwarzes Samtband bildet die Umrandung und den ſcheinbaren Gürteldurchzug. An Stelle des weißen Stoffes kann für praktiſche Zwecke auch roter genommen werden. 1 M nunheim, 19. November 1910 Abendgetr. Pfd.⸗Doſe.50 1. d. Badenia⸗Drogerie U 1,9 andels-Lurse General⸗Anzetger. Arendßlaff) 9. Seite Wirkſames Mittel e— W a a 5 HLersehee rkule Ahr⸗ raft⸗ eee, e El. NAe + S 0 oNcsr UUTENl E Angenhm. tägl. Frühſtück⸗ u. 2 N , ,, 2 , 18 Muſterbogen und kaufen Sargan grrenſeſm ROIIDBH. nen 1 1 oo. Lureunsnᷣe, be, —— m rorteichafeten Helsaqes mit fbe. J. 5 Aiceßt von clerkabrik n* 8 8 relbar Grimmatsz 5 Ae ge ober iekepereme, 2 2 2 ſfanſi an„ Uint. Stoch„ee,,,? Solide Herren erhalten bei einer Anzahlung u. monatlich. Teilzahlungen 82 2 37 90 ſige nach 6 Anzüge nach Maß unter Garantie für Ja. Stoffe und vorzügliche Paßform zu zivilen Preiſen. 50224 Spezialaugebot für Beamte, la, Reſerenzen ſtehen zu Dienſten. Anfragen erbeten unter „Schneidermeiſter“ Nr. 50224 an die Exped. ds. 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Aufgegeben.—— Die hieraus resultierenden Varianten sind sehr interessant: 1 5,. Auf 16. Si6—h5 darf 17. ag)bâ wegen 17. ShS14;j 18. De2—ea,; ,... dem Mannheimer Schachklub. 22 ,k, ,. Ebenso führt die plausible Fortsetzung: 7. Dez2—e4 mit ,. e,, der Drohung. auf h7 Mat zu geben oder die Dame nach g4 Schwarz K. 2, e,? 2 hinüberzusplelen, wegen 17. f/—15I 18. DedNveeI, Kgs—hS zum——— , 5 eß“, 8, ,, Sbfortipen erlust, z. B. 19. Lbi 15, Ddd— h4; 20. Tfi—et, ,, eß, e⸗ Dhach2; 21. Kgi-—fi, Shs—i4 oder 20. Lis—hà, Dha—I; 21. ,, e, e⸗ TiIel, Bnapchef ete. 2. e ,, u,, 35 2 Sea4—g3, Shs—14; ,ß,, 19. De2 zie—bs zum Mat au ühren. e⸗, e, ⸗ ⸗ Weiss muss sich also eble en auf 16. Sf6— bs; ,,. 17. 13—f4 zu spielen, Shö5& 14; 8. PDes—13, Dds-b4 mit der ,, ec,; Probung Sfd. ef und Mat auf h2; 19. Eilel am besten 9,,, Sba cs und Schwarz steht vorzüglich. Es droht 2. B. Sfe-ha f , ⸗ ,e, Kgi—Il, Sh3—gs etc. 7, 4— 7 , 17. 13—14 Der ⸗ e⸗ 2 18.—18 Sbe des 5 2 19. 383 f 20.—hb cG·e/ Mat in 4 Zügen. 2 81 Pf 1, 8 2 7 Lösung von Problem No. 1. 25 528—2 887— ,,. 1. Ibs—es dadges 24. Lbi—22 Kgs—58—— 25 cSb4 od. bel. 25. 18—14 Sg6—h4 Weiss M. Gudehus 85 27 D 1 1 88—88 Schwarz hatte Tas— ds gezogen, Worauf Weiss durch 4 Te3cs 885 80 l 28. Lel-be Weiss hat jetzt etwas wie Angriffs- 90⁰ e f TdgDαd 3. Tedecd od. Tesαð—5— ̃ aber Schwarz 8 895 e doch Lebcg 1 5VFUö»'nk᷑„ 20. Tii—gt Te5—86 48 5 2 T8 724. Kdes 20. 1675 1+ 889085 ein problemartiges Mat erzwang. —. 3ʃ. 14.— 55 Herr Haus am teilt uns mit, dass in Schachzeitung Nr. 2 Pa ie No. 3 32 Pbs.- 18 5 11—86 partie Gudehus-B. Weiss im 18. Zuge in folgender Stellung: 7 7* 2 2 33. 113.—12 Dosl2 7— bamengambit 34. Tftci2 Ldees X,, gespielt im Hamburger Meisterturnier.. 712—g2 Khg—g 7, Weilss br. Tarrasch Schwarz Niemzewitsch 36. 7Tg2g6 h7Yege 4 +, 4 1. d2— d4 di-ds Weiss hat kaum noch eine Remischance; seine beiden,, ,. 2. 8g1—18—e6 LAufer haben keine Wirkung und finden keinen Weg ins 7 N 3. c2—c4 c7c5 keindliche Spiel. 55., 4 4. e2es Sg8—16 37. Kbi—-g2 Les-d4 ⸗, 4 . 5. Sbi—cs 858—0 38. Lb2—eſ Ldd—e3, e, 85 LII—ds LI8—d6 Hierdurch wird der Abtausch erzwungen, damit Schwarz,, 8 85 Bauernplus Springer gegen Läufer energischer zur,.., e 5— eltung bringen kann.,. ⸗⸗, 9. Lei—be Leg-b7. ⸗ e, 10. Ddt-e? Vielleicht kam hier für Weiss die 55 12 + 4 2. ⸗,., Zerstörung der Symmetrie in der Mitte durch Abtausch der 5 85 8 8.,, 41. L22—b1 815—46 e, ,. 15 1105 77 Tarrasch 42 Lb.-da—es, N, jebt die Komplikationen un st derartige Stellungen nicht 43. K3—84 16—15 e, e⸗ ern auf. 5 10. dsc4—.. ,, 5 11515 baec4 Hier musste der Läufer schlagen, 445 K 8 denn mit 11. Sda Schwarz spielt das Endspiel vorsichtig und kKlar; auf 44. durch 18. Lg5—161 sofort gewinnen konnte, denn auf Dg7f 125 egda gestattet Schwarz dem Gegner es—ed; 43. Ld3—e2, f7/—16; 46. ha-ha, Kg-—hé; 47. ha—h5! kolgt PhS—h7 T und auf Les—g4 bleibt nach DhS-=HA die gern 2 Mittelbauern, die zwar ganz nett aussehen, abet fecht 86—851 48. Le2—fI konnte er einen zweiten Bauern gewinnen, Matkombination auf h̃à bestehen. 1 schwach sind, weil sie nicht mehr von Bauern, sondern nur aber die Partie a e 10 Sehr fein von Herrn Hausam kombiniert! noch von Figuren unterstützt werden können. 45. 887— 8 12. Tagcg 45. Eds—e2 89—es Der Schachwettkampf des Mannheimer Schachghe 13. Tatl-dt Exst sollte—as geschehen; Weiss 4. E— EI—e, mit dem Heidelberger Klub wird am Samstag den 26. Novembeöf, kommt ſetzt in eine unangenehme 0 2 15 3 abends in Heidelberg, Caié Haeberlein stattfinden. 4 1 5 50.—4.—5 15 22855 Eine Folge 8 eachsgt. Zue.. Hce5y Nes Mitteilungen aus der Schachwell. Weiss darf nicht mit der Dame wiedernehmen, da sonst der Endlick ist auch der Doppelbauer aufgelöst und der Ge- Im Wettkampf Lasker-Janowski gewann Lasker die Bauer verloren geht. 15. LdS.—-bSl winn nicht mehr fraglich. Partie, während die 2. und 3. mit Remis schlossen. — 2 Miiiwoch, 30. Nove Einmaliger Vortrag 7 S H 2 lait Licht-Bildern.k Vorführun Karten a 5 3 8 3— Bofel⸗Ie ID 5, Taglich MUsENSAAI. ROSENCGARTEN Mannheim. „Meine Südpolarreise“ nach Originalaufnahmen u. I Mk. in⸗Resfau Diners— Souper Weienhallige Abendkarte. Austern— Caviar— Hummer. imber, abends 8 Uhr in deutscher Sprache ckleton imematographischen 1134⁴⁰ an der Kon⸗ 6 Uhr, u. an der Abend 1u. 2 Konzert —— Th. Wolter. Weinrestaurant zur „Lustigen Witwe“ Luisenring J2, 21. Telephon 7228. Hochachtend Tierni Krals. 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Götz. ſeitens der Familie Weſpin⸗ Kanaliſativn des Baugebiets Neu⸗Oſtheim. Feuerſicherheit im ſtädtiſchen Waſſerwerk. 225 Gewährung einer Ehrengabe an bebürftige Kriegs⸗ Neubeſtuhlung des Großherzoglichen Hof⸗ u. National⸗ Die Feier des 100. Geburtstages Richard Wagners, hier die Neuausſtattung von Bühnenwerken. Anſtellung eines Rektors an der hieſigen Volksſchule. 2. Erbauung einer zweiten Neckarbrücke. (Siehe Vorlage Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. 9der Tagesordnung ſind am Tage von vormittags ab Pläne zur Mitglieder des Bürgeraus⸗ im Sitzungsſaale ausgehängt. Mannheim, den 7. November 1910. Der Stadtrat: Martin. Klemann. Wechſel⸗Formulare fecher dellebigen Sti ralg zu haben n du Dr. B. Baas e Buchdruckerel S. l b. 8. III Torkaulen. 11552 Jehreib- (Hoſt) billig zu verkaufen. Weber, R 3, 13. laschine Iiden Mittelſtraße in beſter Lage ſchöner Laden mit großen Schau⸗ feuſtern, Küche ev. 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Sowohl die ſtatiſtiſch nachweisbare außer⸗ ordentliche Zunahme der Pflanzungsunternehmungen und der von ihnen angebauten Flächen wie die Berichte von Sachverſtändigen be⸗ weiſen, daß das Vertrauen in die Zukunft des Plantagenbaues ſtetig zunimmt, und daß die Zeit der Verſuche im weſentlichen vorüber iſt. Wohl rechnet man nicht mehr mit den phantaſtiſchen Dividenden⸗ ziffern früherer Jahre, aber die tatſächlichen Erfahrungen zeigen, daß beſtimmte Kulturen, ſachgemäß betrieben, in unſeren Kolonien an⸗ ja gute Verzinſung des angelegten Kapitals nachweislich ieteu. Au der Spitze dieſer Kulturen ſteht der Kautſchukban, der in Kamerun, Neuguinea und Samboa als Anpflanzung von Hevea, Ficus oder Kickxia betrieben wird, in Deutſch⸗Oſtafrika ſich, den klimatiſchen und Bodenverhältuniſſen entſprechend, dem Aubau von Mautihot Glaziovii zugewendet hat. Auch wenn die heutigen außergewöhnlich hohen Preiſe des Kaut⸗ ſchuks zu einem normalen Stand zurückkehren, muß dieſe Kultur in Deutſch⸗Oſtafrika als ſehr gewinnbringend und zuſammen mit Siſal als das Rückgrat der dortigen Plantagenkultur bezeichnet werden. An zweiter Stelle der deutſchen Plantagenprodukte ſteht der Siſalhauf, der bisher innerhalb der deutſchen Kolonien faſt ausſchließlich in Deutſch⸗Oſtafrika erzeugt wird und bereits eine eigene große Be⸗ deutung auf dem Weltmarkte beſitzt. Wenn die zu gründende Geſellſchaft dieſe beiden Kulturen in der Togokolonie aufnehmen ſoll, ſo geſchieht das in der Erkenutnis, daß Togo klima⸗ tiſch ähnliche Verhältniſſe wie Oſtafrika bietet, im übrigen aber eine Reihe beſonders günſtiger Borbedingungen auf⸗ wei ſt. Die Kautſchukkultur in Toge iſt keineswegs etwas Neues. Die Agupflanzung baut ſeit 1901 in kleinem, feit 1906 in anſehnlichem Umfange Manihot an, und eine Reihe von Regierungsſtationen hat ausgedehnte Verſuche mit dieſem Kautſchukbaum gemacht. Es iſt zweifellos feſtgeſtellt, daß er in Togo ſehr gut gedeiht, unter keinen Schädlingen zu leiden hat und einen gutbezahlten Kautſchuk liefert. Vor allem aber beſitzt der Manihot⸗ baum in Togo die Eigenart, daß er durch den in Oſtafrika im all⸗ gemeinen nicht anwendbaren Grätenſchnitt angezapft werden kaunn Und ſo ein gleichmäßiges und reines Produkt gewährleiſtet. Daueben hat ſich aber auch Hevea bisher gut bewährt. Die Siſalhaufkultur in Togv wird ebenfalls bereits ſeit mehreren Jahren betrieben. Die Anlage von rund 80 ha auf Plantage Kpeme und Verſuchspflanzungen an mehreren Orten, insbeſondere auch am Agu, haben bewieſen, daß die Siſalagave in Togo gut gedeiht und im gleichen Alter ſchnittreif wird wie in Oſtafrika. Der Hauptvorteil Togos aber liegt in den günſtigen Arbeiterverhältniſſen. Bei der geringen Zahl der vorhandenen Plantagen findet die zahl⸗ reiche, erwerbsfreudige eingeborene Bauerubevölkerung in ihren um⸗ fangreichen Eingeborenenkulturen keine voll ausreichende Be⸗ ſchäftigung; Tauſende von Eingeborenen aus Süd⸗ und Mitteltogo gehen hinüber nach der benachbarten engliſchen Goldküſte, um auf den dortigen Kakaoplantagen der wohlhabenderen Eingeborenen gegen Lohn zu arbeiten, Hunderttauſende von Eingeborenen in Nordtogo ſind für Ausfuhrkulturen bisher ſo gut wie garnicht nutzbar gemacht! Der übliche Arbeitsvertrag läuft in Togo ein volles Kalender⸗ jahr, die Bertragsarbeiter kommen regelmäßig jeden Werktag zur die Verpflegung macht keinerlei Schwierigkeiten. Werbekoſten fallen fort, der Lohn wird in Bargeld bezahlt, die Ausgaben für Unterkunft und für Kraukheiten ſind verſchwindend. Neben den Vertragsarbeitern kann man anſehnliche Mengen von Tagelöhnern, darunter für leichtere Arbeiten auch Frauen und Kinder, meiſt ohne aus den Dörfern der Umgegend einer Plantage be⸗ ommen. In bezug auf die Arbeiterverhältniſſe iſt die Togokolonie mithin Deulſch⸗Oſtafrika bei weitem überlegen. Dasſelbe gilt von den Schifſsverbindungen: Togo hat deutſche, engliſche und franzöſiſche Dampfer nach den wichtigſten Hafen⸗ und Handelsplätzen von Deutſchland, Holland, Belgien, Frankreich und England; der Verkauf der Plantagenerzeug⸗ niſſe wird dadurch außerordentlich erleichtert Dahei iſt der Seeweg kürzer, die Frachten ſind billiger(keine Suezkanal⸗Gebührenh und die Verladungsangelegenheiten ungleich häufiger als in irgend einer anderen deutſchen Kolonie. Angeſichts dieſer günſtigen Verhältniſſe wird man von den beiden in Deulſch⸗Oſtafrika maßgebenden und nachweislſich gewinnbringen⸗ den Kulturen in Togo die gleichen Erfolge erwarten dürfen. Als Grundlage des neuen Uniernehmens wird von der Deutſchen Togogeſellſchaft ein geſchloſſenes Areal von rund 7500 ha iu der Landſchaft Gadfa, einige Kilometer ſüdlich des Aguberges, ein⸗ Sitz: Berlin. den Inhaber. 11416 Statuts in den Jahren begrenzt und reicht im Weſten an den Aweto und den vom Agu kom⸗ menden Egbifluß heran. Hier wird es von der Eiſenbahn Lome—Palime durchſchnitten. Die Anlegung einer Anſchlußweiche dicht bei der Ver⸗ ſuchspflanzung, rund 100 km von Lome entfernt, iſt geplant. Auf dem Lande ruhen keinerlei Abgaben oder Betriebsbeſchrän⸗ kungen, abgeſehen von Beſtimmungen zum Schutze des Uferlandes des Schio, ſondern nur die geringe Verpflichtung, jährlich 50 ha neu in Kultur zu nehmen, bis die Hälfte des Landes in Kultur ge⸗ nommen iſt. Der auf die Geſellſchaft übergehende Landbeſitz iſt von der amtlich beſtellten Landkommiſſion bereits unterſucht, irgendwelche Enteignung zugunſten der Eingeborenen iſt ausgeſchloſſen. Die Eintragung in das Grundbuch iſt deantragt. Die 7500 ha werden die größte ge⸗ ſchloſſene Landfläche darſtellen, die— von der Eiſenbahn berührt— in Togo in Privathänden iſt. Das Land iſt nach den Gutachten der Herren Geh. Regierungsrat Profeſſor Dr. Wohltmann, Pflanzungs⸗ direktor Woeckel und Pflanzungsleiter Meinhardt(Gomba, Deutſch⸗ e für Manihot⸗ und Siſalbau gut geeignet. ie Verſuchspflanzung, im Jahre 1907 angelegt, umfaßt mehrere ha dreijährige Siſalagaven, die zum Teil aus Deutſch⸗Oſtafrika ſtammen 1 ha dreifährigen Mani⸗ hot Glaziovii, ferner mehrere ha verſchiedene einjährige Gerbſtoff⸗ pflanzen und Baumwolle. 5 In Saatbeeten ſtehen rund 60 000 Siſalbulbillen ſowie mehrere Tauſend aus Deutſch⸗Oſtafrika ſtammende Pflänzchen des Kapok⸗ oder Baumwollbaumes, deren Auspflanzung als Neben⸗ kultur ſicherlich empfehlenswert iſt. „ befindet ſich auf der Pflauzung ein kleines Arbeiter⸗ rfchen. Für weiteres Saatgut von Siſalagaven und Manihot iſt Vor⸗ ſorge getroffen. Die Deutſche Togygeſellſchaft, welche ihrerſeits alle Koſten für die Aufbringung des Kapitals der neuen Geſellſchaft übernimmt, er⸗ hält für die Einbringung der 7500 ha einſchließlich der Verſuchs⸗ pflanzung 250 000, wovon 150 000 bar und 100 000& in Aktien, die als vollbezahlt gelten. Die 150 000 Barzahlung werden mit je 50000 4 fällig mit dem Tage der Eintragung der neuen Geſellſchaft in das Handelsregiſter, ſowie 1 Jahr und 2 Jabre nach dieſem Tage. Die Organiſation der neuen Geſellſchaft iſt ſo gedacht, daß die heimiſche Ver⸗ waltung vereinigt wird mit der der Deutſchen Togypgeſellſachft, der Pflanzungsgeſellſchaft Kpeme in Togo und der Agupflanzungsgeſell⸗ ſchaft; auf dieſe Weiſe wird nicht nur an Ausgaben in Berlin wie bei Inſpektionsreiſen geſpart, ſondern auch der Betrieb durch Aus⸗ tauſch von Erfahrungen und gegenſeitige Aushilfe mit Beamten bei 0 Urlaub oder vorübergehender Arbeitsüberhäufung ſehr er⸗ leichtert. Die Oberaufſicht in Togo ſoll dem ſeit 1892 dort kätigen mit⸗ unterzeichneten Pflanzungsdtreklor der Agupflanzung, Otto Woeckel übertragen werden. Als Pflanzungsleiter iſt der älteſte Angeſtellte der Agu⸗ pflanzung, Carl Feubel ins Auge gefaßt, der, ſeit 1902 teils auf der Agupflanzung, teils auf der Plautage Kpeme tätig, ſowohl Kautſchuk⸗ kultur wie Siſalanbau genau kennen gelernt hat. Selbſtverſtändlich ſteht es aber der neuen Geſellſchaft völlig frei, vorſtehende Vorſchläge für die Organiſation zu beachten oder nicht. Arbeitsplau. Wir glauben davon abſehen zu follen, einen genauen Arbeits⸗ und Haushaltsplan, für Jahre hinaus berechnet, aufzuſtellen. Es wird das Sache der neuen Gefellſchaft ſein und weſentlich davon ab⸗ hängen, ob nur das Mindeſtkapital von 750 000 oder ein höherer Betrag gezeichnet wird. Wir rechnen aber auf Grund der tatſächlichen Erfahrungen in Deutſch⸗Oſtafrika und Togo mit folgenden Gruundziffern. Bei Siſal ſchätzen wir die Anlagekoſten pro ba bis zu der im 4. Jahre beginnenden Schnittreife an Löhnen für Schwarze einſchließ⸗ lich der ſchwarzen Aufſeher auf 270, bei Manihot bis zur Zapfreife im fünften Jahre auf 600 ¼ Für Wohngebäude und Inventar ſonſtiges Inventar und Geräte 10 000 einmalige Anſchaffung bei 4500/ jährlicher Abſchreibung und Erneuerung. Für Feldbahn und Anſchlußgeleiſe ſetzen wir 18 000 Anlage und jährlich 1000 4, für eine Siſalfabrik 100 000 Anlage und jährlich 15 900 Abſchreibung und Erneuerung ein. An Europäern wird man in den erſten beiden Jahren—2, vom dritten Jahre an dauernd 2 Pflanzer und vom dritten oder vierten Jahre an 1 Maſchiniſten benötigen. Die heimiſche Verwaltung wird rund 80090 jährlich koſten. An Einnahmen rechnen wir bei Manihot im fünften Jahre 50 Eg, im ſechſten Jahre 75 kg, im ſiebenten Jahre 100 jeg und vom 8. Jahre an 125 kg trockenen Kautſchuk pro ha, die bei einem Ver⸗ kaufspreiſe von 6 pro kg auf Grund der Erfahrungen der Agu⸗ pflanzung einen Bruttoüberſchuß von 3 pro leg ergeben. Bei Siſal rechnen wir im vierten, fünften und ſechſten Jahre je 1½ t Hanf pro ha, ſchätzen die Koſten der Erntebereitung vom Schnitt rechnen wir 20 000, für ſchließlich einer Berſuchspflanzung eingebracht. Das Land der Blätter bis franko Waggon ohne Europäer und Abſchreibungen Kapital: mindeſtens 750000 M. und höchſtens 1000 000 M. lanzungs⸗Aktiengeſellſcha in Aktien zu je 1000 M. auf Zahlungsbedingungen: 250 zuzüglich 5% für den Aktienſtempel und Gründungskoſten auf Aufforderung des Gründungskomitees, weitere je 25% nach Maßgabe des 1911, 1912 und 1913. einem Verkaufspreiſe von 550 ½%(heute für oſtafrikaniſchen Hauf 580—600 4 pro t) einen Bruttoüberſchuß von 300 Aus dieſen Bruttoüberſchüſſen ſind die Koſten für Europäer, Ab⸗ ſchreibung und Erneuerung von Gebäuden, Inventar, Feldpahn und Fabrik, Neupflanzung von Kautſchuk und Siſal, um die Pflanzung ſtets auf gleichem Stande zu erhalten, endlich heimiſche Verwaltung und Unvorhergeſehenes zu beſtreiten. Wir kommen auf Grund dieſer Ziffern zu dem Ergebnis, daß ein Aktienkapttal von 750 000 vorausſichtlich ausreichen wird, um e ine Anlage von 200 ha Kautſchuk(Manihot Glaziovii oder Hevea und 300 ha= 1 000 000 Pflangen Siſalagaven nebſt Zubehör zu ſchaffen und bei jährlicher Neupflanzung von 100 ha. Siſalagaven dauernd zu erhalten und dabei eine bereits im ſechſten Jahre beginnende und dann ſchnell ſteigende Dividende zu er⸗ zielen. Nicht berückſichtigt iſt hierbei die Möglichkeit von N e ben⸗ und Z3wiſchenkulturen, wofür u. a. Kapok und Baumwolle in Betracht kommen. Ebenſo iſt die Möglichkeit einer Ausnutzung des bei dem vorgeſebhenen Kapitale von der Geſellſchaft vorläufig nicht in Kultur zu nehmenden Lanbbeſitzes bei dieſen Berechnungen nicht mit eingeſetzt worden. Die vorſtehenden Ziffern bewegen ſich auf dem realen Boden tatſächlicher Erfahrungen und bieten ſomit die Gewähr, daß unter Verhältniſſen die ausgeſprochenen Erwartungen erfüllt werden. Auf Grund der vorſtehenden Zeichnungsaufforderung ladet das unterzeichnete Komitee ein zur Zeichnung auf das Kapital der zu errichtenden Togo⸗Pflanzungs⸗Aktiengeſellſchaft. Der Statutenentwurf ſteht auf Wunſch zur Berfügung. Komitee zur Gründung der Togo⸗Pflanzungs⸗Aktieugeſellſchaß Friedrich Bupfeld Direktor der Deutſchen Togogeſellſchaft, der Pflanzungs eſellſchaft Kpeme in Togo und der Agupflanzun Sgeſellſchaft, erlin Beinrich müller Kommerzienrat und Fabrikbeſitzer, Krefeld, Vorſitzender des Aufſichtsrats der Acu n Dr. Cremer E. Länge Otte Woecel Rechtsanwalt Direktor der Deutſchen Agaven⸗ Pflanzungsdirektor, Hägen i. W. geſellſchaft, Berlin Tafte d. Agu, Togo Der Auffichtsrat der Deutſchen Togogeſellſchaft: Carl Ladewig Dlrektor der edere de cce Berlin, Vorſitzeuder, zugleich Borſitzender des Aufſichtsrats der Pflanzungsgeſellſchaft Kpeme in Togo 8. Staſb Eduard Achellt Erich Fabarſus Geh. Hofreet, Direktor i. Fa.: Joh. Achelts& Söhne i. Ja.: Knoop& Fabarius d. Kgl. Württ. Hofpank Bremen Bremen G. m. b.., Stuttgart Freiherr von Fermann-schern Schorn bei Neuburg a.., Payern, vormals landwirtſchaftlicher Sachverſtändiger bei der Kafſerlich⸗Deutſchen Botſchaft in Waſhington geerg Marwitz Dr. Otto Warburg Generaldirektor, Kommerzienrat, Dresden Profeſſor, Berkin⸗Charlottenburg Wirtſchaftlicher Beirat: Touis Bot Generaldirektor, Harburg a.., Vorſttzender des Centralvereins Deutſcher Kautſchukwaren⸗Jabriken FFCCͥãꝗ ͤÄAATTTTTbTbTTTccc Zeichnungsſchein. Auf Grund der une zugegangenen Zeichnungsaufforderung ver⸗ pflichte der im Laufe des Winters, ſpäteſtens bis 31. März 1911 zu errichtenden Cogo⸗pflanzungs⸗Aktiengeſellſchaft mit einer Beteiligung von Aktien à 1000 M. Dr. F. Wohltmaun Geh. Regierungsrat, Profeſſor, Halle a. S. Mart beizutreten. 5 Ich verpflichte 25% dieſes Betrages zuzüglich 5¾ für Wir den Aktienſtempel und Gründungskoſten auf Aufforderung des Grün⸗ dungskomilees, den Reſt nach Maßgabe des Statuts in den Jahren 1911, 1912 und 1918 einzuzahlen. 15 1 Ueber den gezeichneten Betrag hinaus hafte— 15 nicht. 191— „den⸗ (Name): (Ort): An das Komitee zur Gründung der Aagt⸗ Pfanzun.2⸗Allengeſtlſchaft Cs and: z. H. Herrn Direktor Fr. Hupfeld,(Wohnung): Berlin W. 57 27 Potsdamerſtr. 63. wird im Oſten durch den Schiofluß auf über 10 Kilometer Länge auf 180, Fracht und Verkauf auf 120 vproſt und erhalten bei ———— Bergmann Afetalfadzntampe Tchel 70˙⁰ Stromersnarnis 70˙⁰⁰ Rein weisses 10271 Längste Lebensdauer! Brennt in allen Lagen OCoulante Bedienungu. Ersatzlieferung. Hauptverkaufsstelle Licht& Kraft Flektrizitats-Besellschaft uu derrtratter faflong. Telephon 6512. 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November, abends s Uhr 905 8 f 1 1. 1 5 2 2 re Rosengarten Mannheim 1 Nach dem 2. Akt größere Pauſe. Neues Theater- Eintrittsprelfe. Nibelungensaal. Phonola-KTonzert 5 VUn. 0 Im Grofh. Boftheater. Sonntag, den 20. November 1910, abends 8 Uhr!— 5 Montag, 21. Nov.(19. 4 kl. Preiſe) Das Glöcchen des Eremiten. Dieser Klavierspiel-Apparat ermöglicht auch dem Auſang hacb 8 Uhr. Lajen Künstlerisch auf dem Klavier zu spielen. Dienstag, 22. Nov.(Auſgeh. A gonn. mitul Preiſe) Der fidele Bauer. Karten zum Treien Fintritt auf Wunsch zugesandt durch Gaſtſpiel Max Pallenberg. Aufang 7 Uhr. 5 1 F 0 HI K 1 Mittwoch, 28 Nov.(18. D mittlere Pieiſe) Kater Kampe ddie Alleinvertretung: H. STd. El, + Gauſpiel Max Pallenberg. Aufang halb 8 Uhr. Mitwirkende: kerner Abgabe an der Konzertkasse(10—1 und 36 Uhr). Dounerstag, 24. Nov.(17. C kl. Preiſe) Das Wunder des Beatus. Auſafg 7 Uör. Orgel: Herr DOr. H. W. Egel, hler, Jan erkran⸗ Hannheim Vunag es. Roo. o 4 gohe pran, Kavateria euſtleana, Gesang: Frl. Miarle van der Viver aus Hasg,„ enr. 1903 Bafazzo. mang 7 Uhr. 25; Salſistag, 26. Nov.(20. B kleine Preiſe) Zum 1. Male;: Cello: tlerr Hofmuslkus Fritz Philipp. hier,— Die törichte Jungfrau. Anfang halb 8 Uhr. Harfe: Herr Hofmuslkus Johannes Stegmann— K O N 2 E RT e Sountag, 27. Nov.(Im Abonn.) 3. Matinee: ferner il Arbeit A 11½¼ Uhr. am Sommtag, 27. November, nachm. ½ Uhr Filiale Sbatag⸗. 5 5 156 8 92 Anf. 7 Uhr. Die gesamte Mapelle des H. Bad. drenadier-Regiments 20875 im Musensaale des Rosengarten. 5 Beues Thrater im Roſengarken 1 2 Mitwirkende ausser dem Ohor: A 2, 4. Donnerstag, 24. November: Zigeunerliebe. Aufang 8 Uhr. eltung: enmmsikmeister Max Vollmer. ülle So! niag, 27. Novenber: Der Bibliothekar. 55 balb 8 Uhr. PHORDATHrA: Lonzertsänger Adolf Müller, Frankefurt a. M. 8 858 1 Konzertmeister Rich. Hesse, Hoftheater, hler. 5 1. Ciacons in-moll(1683—1706)... Pachelbel— Orgel: Herr Dr. H. W. Egel Karten à 50 Pfg. für alle Plätze ausser der ersten ——8 2. Ouverture z. Egmont Bieethoven Reihe der Empore im Vorverkauf: Kunst- u. Musikaljen- 3. Konzert-moll, 2 Sätze für Violoncello handlg. Heckel, am Konzerttage an der Rosengartenkasse. mit Orchesterbegleitung Goltermann Violoncello: Hexr Hofmusikus Philipp 31 4. Chor der Friedensboten el gis⸗ 450 kr Ortrag von 425 Mk. an aus Rienziiim EX. Wagner 5. Zwel Lieder: Sonntag abend 8/ Uhr: FAAOS Zlr Miete a) Verborgenheit„ Wolf ) Glaude—= Hoce— Liele?: Schubert Thema„Eln Horn des Hells und Mene don 6 Mk. an 5676. 1 Ein 8 8 55 * 0 a 2* A. Doneck Er, L 1, 2. 7. Vorspiel zur Op.: Die Lorelei Bruch— 8— 2 Hauptvertreter von C. Bechstein und VW. Berdux. 8. Solostuioke für Violonecelio und Harfe: Pallabona e macht die flaarontfettungsmittel, rn — a) Nocturno, Op. 9, No. 2 Chopin 9 9 T 2 TI locker und leicht zu friſteren, verhindert b) Largo Händel das Auſlöſen der Friſur, verleiht feinen Sountag, 20. November, nachmittags—6 uhr 10. Solostücke für Violoncello und Harfe: Hol-Kalligraph der e Somnodere erkm Rethode, Auszelghnungen, Nontag, 21. Vov. e eröffnen wir neue Kurſe. Herren and Damen erkalten in kurzer Zeit eine ſchon Tee, 55 E m. 15.) oder Ausbildung in der ärztl. empf. Doſen Mk.50 u..50 bei Violoncello: Herr Hofmusik. Philipp Harfe: Herr Hotfmusik. Stegmann — 9. Zweiter Satz aus der Symphonie-moll Schubert iſen de (unpvollendete) Duft. reinigt die Kopfhaut. Geſ. geſch., a) Ave Mariag Sochubert elgle Damenfriſeuren u. inparfümerien 42—*— irrre. ee 2 3 Violoncello: Herr Hefmusik. Philipp 75—— 1 Harfe: Herr Hofmusikus Stegmann 10 11. Meditation für Violoncello, Harfe, Orgel Cages e e* der Grenadier⸗Mapelle. und Orchester Bach-Gounod eekunterr, Aufnahme käglich, Leitung: Obermuſikmeiſter Vollmer. Narie: Herr Böi 18 Eintrittspreis 50 Pfg., Kinder 20 Pfg. mann; Wioloneello: Herr Hof. 5 r als die Hälfte an 01 8 amn pgradegf 4 Abonnenten frei. 71 musikus Philipp; Orehester: Zeit, Seife u. Feuerung,—— ———— 25— Grenadierkapelle. wenn Sie sich 5 a8 Konzert findet bel Wirtschaftsbetrieh statt. mn——— „bends ½, Uhr. Ihns„Volldampf 8 b. EiBebrgö + intrittspreise: lageskarten 50 big., Dutzendkarten 5 Mark. Kartenverkauf in den durch Plakate kenntlich 11 sctahstält zemachten Voryerkautsstellen, im Verkehrsbureau(Rathlaus ca. 175000 Stück ge⸗ N), in der Zeitungshalle am Wasserturm,»eim Fortier Iiefert) anschaffen. aunheim, 5 2. 5 im Rosengarten und an der Abendkasse in Ludwigshafen ieeeeeee Ausführliche Prospekte beim Verkehrsverein, Ludwigsplatz 7 und Jal. Batteiger, 8 5 urch: 2868 9 IAsarrengeschält, Ludwigsstr. 6, in Heidelberg bei L. Knob- Nejssehelc) lauch Wwòwe., Hotlieterant, Sophienstrasse 15. Reinigung von Damen, Herren- — 0.1 u. Kinder- Garderobe, Spitzen, 5 2 5 8 chuhen, Decken, Vor Fische 28 Ausser den Eintritiskärten sind von jeder Person über 5 2 14 1 die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pig 4 Snn, Paradepl. hängen, Teppichen eto. + Zu lösen. 576 9365 * Mannheim, den 19. November 1910. Meneral⸗Anzeiger. Apendbfatt.) 13. Seite. 2— SMote N 7 5 5 5 2 5˙ 5 Vereins⸗Nachrichten. 2 Meter Ardken Watuſi die Herrſcher. Sie ſind gute Viehzüchter, ziere werden zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung * Verein für Volksbildung 2855 8 während die Neger mehr Ackerbauer ſind, und haben vereint ſchon genügen. Größere Aufſtände ſind bei der ſprachlichen und poli⸗ Volks un Die n ber 1 1 1 51 VVVVTVVVV ar Gir 1 8 7 7— dung. Die mit der„Abteilung eine gewiſſe Kulturſtufe erreicht. An der Küſte leben verſchiedene] tiſchen Zerſplitterung kaum mehr zu befürchten. Die großzügige MNannheim der deutſchen Kolonialgeſellſchaft“ gemeinſam veranſtalteten Lichtbildervorträge über unſere Schutz⸗ gebiete waren ein guter Griff. 3 zugkräftiger anderer Ver⸗ anſtaltungen war der Bernhardushof am Mittwoch abend wieder bis in die letzte Ecke beſetzt; mehr als 1000 Perſonen hatten ſich eingefunden, um von Dr. Jaeger⸗Heidelberg Land und Leute bon Deutſch⸗Oſtafrika ſchildern zu hören. Nachdem ſich der mit elementarer Wucht ausbrechende Beifallsſturm über die priginelle Idee des Vorſtandes, die Bitte um Freigabe des Ge⸗ ſichtsfeldes in Form eines Rebus auf der Leinwand des Licht⸗ hilderapparates zu wiederholen, gelegt hatte, ging Dr. Jäger gleich zur Schilderung der Bewohner über. Etwa 10 Millionen Menſchen mit rund 80 verſchiedenen Sprachen leben daſelbſt. Durch die vielen Völkerwanderungen entſtand ein wahres Völkergemiſch, deſſen Grundſtock die Bantuneger bilden. Sie werden als Ar⸗ beiter und Träger wertvolle Dienſte leiſten. Die Dörfer ſind leils auf ſteilen Bergeshöhen, teils auf Inſeln angelegt, wo man ſich leicht vor Feinden ſchützen kann. Sie pflanzen Hirſe, Ba⸗ nanen, Mais. kennen ſie noch nicht. Von Norden her drangen nun noch mehrere hamitiſchen Stämme ein, unter denen die kriegeriſchen Maſſai ein Als Werkzeug benützen ſie die Hacke; den Pflug Nomadenvölker; unter ihnen haben die Araber den größten Ein⸗ fluß und die höchſte Kultur. Dazwiſchen leben etwa 3000 Euro⸗ päer, die in Farmen oder Plantagen ſchon namhafte Erfolge er⸗ zielten. Doch werden höchſtens einige Hunderttauſend ſich dort anſiedeln können. Aber verſchiedene Rohſtoffe können wir in abſehbarer Zeit von dort beziehen, zumteil heute ſchon. Der dort gewonnene Kautſchuk iſt der beſte. Nur müſſen die eingegangenen Wälder wieder aufgeforſtet werden, wozu 10—20 Jahre nötig ſind. Elfenbein iſt ſelten geworden, und mit Kaffee wurden ſchlechte Erfahrungen gemacht. Dagegen würden die Erdnuß, Siſalhanf und Baumwolle wichtige Ausfuhrartikel werden. Jedenfalls wird in manchen Bezirken Weizen gut gedeihen und vor allem die Vieh⸗ zucht lohnend werden. Aber zur vollen Erſchließung ſind Bahnen nötig. Die Engländer machen uns mit ihrer Ugandabahn bis zum Viktoriaſee ſcharfe Konkurrenz. Wir ſelber haben bis jetzt zwei Bahnſtrecken von 200 und 400 Kilometer Länge; ihre Fort⸗ ſetzung iſt bereits in Angriff genommen, und mit ihrer Benützung wird dieſe große Kolonie bald aufblühen. Wir wollen ſie nicht ausräubern, ſondern neben dem wirtſchaftlichen Nutzen auch die Lebensbedingungen der Eingeborenen verbeſſern, materiell und geiſtig. Die 3000 ſchwarzen Soldaten und die 1700 Mann ſtarke geſchloſſenes Völkchen bilden. Daneben ſind die durchſchnittlich Mannheim.(E..) Ponnerstag, 24. November 1910 abends ½9 Uhr, im Saale des Friedrichsparkes Vortrag des Herrn Max Hofpauer, Kgl. Bayer. Hofschauspider: München, and und bente aus Hirol und Steiermark“ (Schönherr, Greinz, Rossegger 3⁰0 u. à. Für Nichtmitglieder sind Tages- karten 3 Mk..— in uuserem Bureau, in der Hofmusikalien- handlung K. Ferd. Heckel, im verkehrsverein, Kaufhaus Bo- gen 57, in der Buchhaudlung von Brockhoff&Schwalbe, in der Klavierhandlg. v 4. Donecker, sowie bei Eduard Theile in Lud- wWigshafen a. Rh. zu haben. Die verehrlichen Damen werden höfl. ersucht, dle Hüte abzunehmen. Die Karten sind beim Ein- tritt in den Saal vorzuzeigen. ie Tageskarten abzugeben.) Die Saaltüren werden punkt 81% Uhr geschlossen. nne Karte hat niemand Zu- tritt. 28 Kinder sind vom Besuche der Vorträge ausgeschlossen. Der Vorstand. LTassenschränke Polizeitruppe unter dem Befehl weißer Offiziere und Unteroffi⸗ 985 salz und Gewürz. Nur echt Alphornstv. 13. Verkauf Jedes Brautpaar macht einen Fehler wenn es meine itte um besichtigung meiner Lagerräume unterlässt. Cirea 11532 J0 Eiurichtangen stets am Lager. Wb. Sohönberger 8 6, 31. in anerkannt beſt. Qual., ſo⸗ wie alle anderen Sorten per Ztr. v. 3,50 an empfiehlt G. 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Schiffers Telephon 4323. 2 Darſtellung war näher erläutert an zahlreichen Einzelbeiſpielen und photographiſchen Aufnahmen, ſodaß die geſpannt folgenden Zuhörer ihren Dank durch ſtarken Beifall zum Ausdruck brachten. Nächſten Mittwoch wird nun Profeſſor Thorbecke„Togo“ be⸗ ſchreiben. ——— Vergnügungen, Die Paſſionsſpiele im Saalbautheater. Es gebrachter Brauch, daß am Buß⸗ und Bettage im Saalbauthea die Paſſionsſpiele zur Aufführung gelangen. Der Direktion iſt gelungen, für dieſen Tag eine prachtwolle Serie von Paſſionsbildern zu erwerben, die nur an dieſem Tage zur Vorführung gelangen. Doch kommen am Sonntage noch drei andere vorzügliche Bilder religiöſen Charakters auf das Programm, ſodaß ein den geſetzlichen Vorſchriften völlig entſprechendes Programm entſteht. * Konzert im Roſengarten. Es ſei nochmals auf das morgen abend 8 Uhr im Nibelungenſaal ſtattfindende große Konzert auf⸗ merkſam gemacht, bei welchem als Soliſten Fräulein Marie van der Vijver(Geſang), Herr Dr. H. W. Egel(Orgel), Herr Hofmuſikus Philipp(Cello) und Herr Hofmuſikus Stegmann(Harfe) mitwirken werden. Mit den Darbietungen der genannten Künſtler werden die Mufikvorträge der Kapelle des hieſigen Grenadierregiments ab⸗ wechſeln. iſt ein alth Diejenige erkannte Perſon, welche am Mittwoch, den 9. November auf dem Wochen⸗ markt(Schwetzinger⸗Vorſtadt) einen ſchwarzſeidenen Damenichirm vertauſchte, wird erſucht den⸗ ſelben ſof. retour zu geben, widrigenfalls Anzeige er⸗ ſtattet wird. Kaiſerring 30, Stadt Baſel. 41388 Fräulein empfiehlt ſich im Kleidermachen. 41393 Dalbergſtraße. 11179 e Billigst— auch Spratt's Geklügel- u. Kücken-Futter zu haben bei: Greulich& Herschler, H 2, I1, sowie M. Heidenreich, Tel. 456. 11522 Zum Nähen in und außer dem Hauſe wird augenom⸗ men. 3, 21, 4. St. 41878 gotten Ntellen finden A geſ. z. Verk v. Cigarr Ver⸗ Jent güt. ev. 250 Mt. b. Monaf H. Jürgenſen& Co, Hamburg 22, 10084 10765 Junger flotter Stenograph und Ma⸗ ſchinenſchreiber(mögl. 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Huftrage und Cabhlungen erbitten an unser Sadlkonter: 94,7 lamker) elephon 1918, oder an unser 90 8 ..————————bb—bb 1 Heirat Lebensglück. Alleinſtehende Dame a. aut. Fam., Mit Geſchäft, ſucht Bekanntſch. m. ält. rüſt. lebensfroh. gut ſit. alleinſt. Herrn, zw. Heirat. Ehrenſ. erbet. u. E. M. 41373 an die Diskret. Expedition Intelligentes Fräulein, 27 te 30er, mit eigen. 5 Privatin ist heute nacht sanft verschleden. Mannheim, 19. November 1910. Wir bitten um stille Teilnahme: Offerten dieſes Blattes. Statt besonderer Anzeige. Unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Fräulein Elise Hartmann Namens der trauernden Hinterbliebenen: Concordienkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Dekan Simon. Abendmahlsfeier mit Vorbereitung unmittelbar vor⸗ her. Kollekte. Abends 6 Uhr Predigt, Stadtpfarrer von Schöpffer. Abendmahlsfeier mit Vorbereiung unmittelbar vorher. Kollekte. 5 Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Weißgeimen. Abendmahlsfeier mit Vorbeieitung Anmittelbar vorher. Kollekte. Abends 6 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Klein. Abendmahlsfeier mit Vorbereitung unmittelbar vorher. Kollekte. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Dr. Hoff. Abendmahlsfeier mit Vorbereitung unmittelbar vor⸗ her. Kollekie. Abends 6 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Höhler. Abendmahlsfeier mit Vorbereitung unmittelbar vorher. Kollekte. Johanniskirche Lindenhof. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Sauerbrunn. Abendmahlsſeier mit Vorbereitung „nmittelbar vorher. Kollekte. Abends 6 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Fehrle. Abendmahlsfeier mit Vorbereitung unmittelbar vorher. Kollekte. Heinrich Lanz⸗Krankenhaus, Lindenhof. Morg. 711 Uhr Predigt, Stadtpfarrer von Schöpffer, Wohlgelegen. Morgens 9 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Fehn. Kollelle. Neckarſpitze. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtvikar Freyer. Abendmablsfeier mit Vorbereitung unmitlelbar vorher. Diakoniſſenhauskapelle. Mor ens ½11 Uhr Pre⸗ digt, Pfarrer Haag. Abends 8 Uhr Abendmahlsfeier mit Vor⸗ bereitung unmittelbar vorher. Pfarrer Haag. Evangeliſch⸗Lutheriſcher Gottesdienſt (Diakoniſſenhauskapelle, F 7, 29). Chriſtlicher Ferein jnnger Ränner, Mannheim. E. J. Schwetzingerſtraße 90. Sonntag, vorm. 8¼ Uhr: Weißkreuzſtunde. Nachmitt 4 Uhr: Soldatenvereinigung.— Jugendabteilung. Montag, abends 8½ Uhr: Unterhaltungsabend. Mittwoch, abds. 8½ Uhr: Bibelſtunde. Text: Epheſer 5, 6. Abends 9½ Uhr: Männerchor. Freitag, abends 8½ Uhr: Deutſcher Chriſtl. Techniker⸗ Bund, Ortsgruppe Maunheim: Bibel⸗ und Gebetsſtunde, zu welcher ſowohl alle im Beruf ſtehenden, als auch ſtudlerenden Techniker herzlichſt eingeladen ſind. Samstaa, abends 8 ½ Uhr: Sonntagsſchul⸗Vorbereitung. Abends 9¼ Uhr: Gebetsſtunde. Jeder junge Mann iſt freundlichſt eingeladen. Hlau⸗Kreuz⸗Jerein(E..). Schwehzingerſtraße 90. Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Zuſammenkunft des Hoffnungs⸗ bundes.(Für Kinder unter 14 Jahren). Donnerstag, abends 8½ Uhr: Vereinsſtunde. Jedermann iſt herzlich willkommen. Eben⸗Ezer⸗RKapelle, Augartenſtraße 20 (Methodiſten⸗Gemeinde). Sonntag, vorm. 7 10 Uhr Gottesdienſt. Nachm%2 Uhr Kindergottesdienſt. Nachm. 4 Uhr Geſanasfeſt des Allianz⸗ Realgymnaſiums Mannheim, Friedrichsring, Eingang Tulla⸗ ſtraße. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Eintritt freil Evangel. Gemeinſchaft, ß 8, 5, 9of. Buß Sonntag, 20. Novbr., vorm. ¼10 Uhr Frübgottesdienſt Jeſze ant denage8 Familie Hartmanm u. Curta, K 4,20. 15 15 ſaen e Prediger A. a Vorm. 11 Ubr Sonntagsſchule Nachm. be 25 Die Beerdigung findet Montag, 21. November, e e 5 4 Ubr Geſangsfeſt im Feſtſaal des Großh. Realgymnaſiums ſelben an Hetrenbekannt.. 2 Uhr Statt. Friedrichsring Nr. 6, Eingang Tullaſtraze. ſchaft fehlt, einen Geſchäfts⸗ mann als Lebensgeſährten zwecks baldiger Heirat. Wit⸗ 7 Stadtmiſſion. Donnerstag, 24. November, abends ¼9 Uhr Bibelſtunde, Prediger A. Maurer. Freitag, 25. November, abends ¼9 Uhr, Singſtunde des 5— 5 Vereinshaus( 2, 10 wer ohne Kinder nicht aus⸗ Evang Gem. Chor. geſchloffen. Vermittler ver Sonntag, 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 8 Uhr: Erbauungs⸗ Neckarvorſtadt, Lortzingſtraße 20, Hof. beten. Gefl, Offerten u. Nr. Todes-Anzeige. ſtunde, Stadliniſtonar Gauer. 5½. Uhr: Jungfr uenvereins⸗ Sonntag, 20 Noupr, borim. 10 führ Felhgottesdienft. 44383 a. d. Expedition d. Bl. Freunden und Bekannten die schmerzliche Mit- Bibelſtunde, Stadimiſſionar Bauer. Jahr., vielſeit. wird paff. Geſchäftsm gut. Poſ. Diskret. zugeſ, u. verl. Man wende ſich gedieg, intellig., in hübſche gr. Erſchein., geb., in erſt. Priv.⸗ Häuf. d. In⸗ u. Ausl. gew., 3000 Erſparn. auch Verm., Partie geſ. Gutſit. Nr. 41385 a. d. Exped. d. Bl. einf. Fräul., den 20er geliebte Lochter sanft verschieden ist. „od. ſonſt. Herr i. Abſol. reell. Str. vertrauensvoll u. N— benpärtenstr. J2 Gelegenheitskauf Durch billigen Ein- Kauf von zwei Kon- kKursmassen bin ich in der Lage, kompl. [Schlaf- zzimmer) 6 und pitsch-pin- Küchen- Einrichtungen prima Qualltät., zu gans Wunsergewöhnlich. 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Sonntag 11 Uhr: Kindergotgesdienſt. Zu den Bibelſtunden und ſonſtigen Veranſtaltungen der Stadimiſſion im jedermann herzlich eingeladen. Chriſtlicher Jerein junger Alänner, U 3, 23(E..) Wochenprogramm vom 20. bis 26. November 1910. Sonntag, 20. Nov., vorm. 11¼ Uhr: Unjon chrétienne de jeunes gens de langue francaise in U 3, 23. Jugend⸗ abteilung nachm. 2 Uhr: Spaziergang nach der Frieſenheimer Juſel. Abends ½9 Uhr: Bußlagsandacht, Montag, 21. Nov., abends 79 Uhr, Bibelſtunde über 1. Petri 3.—17. Dienstag, 22. Nov., abends 9½%½9 Uhr Turnen im Großh. Gymnaſium. Abends 99 Uhr: Piobe des Poſaunenchors. Mitiwoch, 28. Nov., abends 9 Uhr, Probe des Männer⸗ chors. Donnerstag, 24. Novbr., abends 9 Uhr, Spiel⸗ und Leſeabend. Abends ½9 Uhr: Erbauungsſtunde in U 3, 23. Prediger K. Friedrich. Vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule. Mittwoch, den 23. Novpbt., abends 8¼ Uhr Bibel⸗ und Betſtunde, Prediger A. Maurer. Jedermann iſt herzlich eingeladen. Neuapowsliſche Gememnze hier, Holz ft. 4, Sths, 2 S8. Sonntag nachmittags 4 Uhr: Gottesdienſt. Mittwoc abends 8½ Ubr Gottesdienſt. Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 20. November 1910. Feſt des hl. Kourad, Schutzpatron der Erzdiözeſe Freiburg. Die K llekte iſt ſül die Armen des St. Cliſa eth⸗Vereins. Jeſutiten⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe.— 7 Uir hl. Meſſe. 8 Uhr Militärgott'sdienſt mit Predigt— ½10 Uhr Predigt und Amt.—11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— 2 Uhr Coriſten⸗ lehre.(¼2 Uhr Chriſtenlehre für den 3. und 4. Jahrgaug der Jünglinge im Saale.)— ½ Uhr Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchafts⸗ Andacht mit Segen.(Ehrenwache).— 4 Uhr Verſommlung der marianiſchen Jungfrauenkongregation.— ½5 Uyr Ver⸗ ſammlung des kathol. Dieuſtbotenvereins iu 4 4, 4. Untere Pfarrkirche. 6 Uhr Frühmeſſe— 7 Uhr hl Meſſe.— 8 Uer Singmeſſe mit Pledigt.— 510 Ulr Piedigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— ¼2 Ubhr Chriſtenlehre für die Jünglinge.— ½3 Uhr Her⸗Martä⸗ Bruderſchaft mit Segen.—6 Uhr Verſammlung der Jungfrauen⸗ Kongiegation. Katholiſches Bürgerhoſpital. ſ9 Uhr Sinzmeſſe mit Predig; Kollefte.— 10 Uhr Gymnaſtums⸗Gottes dienſt. — 4 Uhr Andacht zur göttlichen Vorſehung. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Beichtgelegenheit von morgens 6 Uhr an.— 7 Uht Frühmeſſe.— 8 Uhr Sing⸗ meſſe mit redigt.— ½ 10 Uhr Predigteu Hochamt.— 11 Uhr Kinder gottesdienſt mit Predigt.— 2 Uhr Coriſtenleure für Madchen.— ½3 Uhr Herz⸗Martä⸗Andactt.— Abends 7 Uhr feierliche Aufnahme in die Jungfrauenkongregation. Hl. Geiſt⸗Kirche. 6 Uhr Früem ſſe; Beicht. Ubr hl. Meſſe.— 8 Uhl Singmeſſe mit Homilie. Kommunion für Mädchen und Jungfrauen— ½10 Uhr Predigt uod feierl. Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— 2 Uhr Chriſtenlehre. 1917. eFohlen, Saarbrücken F. 14. 8159 Freitag. 25 Noy abends 79 Uhr, Bibelſtunde der Ju⸗ 5 ⸗Jeſu⸗Andacht mit— ½¼4 Uhr Ver⸗ 75 52f. Ale ndustre—————— gendabteilung über Mark. 4. 30—34 von Herrn Graml. e Kecha Fosener— Samstag, 26. Nov. abends 79 Uhr, Probe des Stureich⸗ Von Montag ab iſt die hl. Meſſe um%8 Uhr, die Rosengartenstr. 32 5 orcheſters. abends 8 Uhr, Prode des Trommler⸗ u. Pfeiffer⸗ anderen bleiben wie bisher ½7 Uhr und 9 Uhr. hbeke Tennisplatz. 15 ilfs er Ona chors. Abends 729 Ubr, Sienographickurſus. Liebfrauenkirche. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit.— 5 chriltlich 8 Zaugung iſt zu den ½% Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Piedigt; 92 2 Veranſtaltungen des Vereins herzl. eingeladen. emeinſame Kommunion der Mitglieder des St. Eliſabeien⸗ Verkäuferinnen Nähere Juskunſt 95— ½10 Uhr Amt und Predigt— 11 Uhr hl. Meſſe 70 ff Der J. Vorſitzende: Bauführer Klos, Meerfeldſtr. 81. mit Predigt.— 2 Uhr Chriſtenlehre.— 78 Uhr Herz⸗ Stellen finden. 55 von Der II. Vorſitzende: Stadtvitar Freyer, L 2, 9a zeſu⸗Andacht mit Segen.— ½% Uhr Verſammlung der FFFVVCVCCCC dezember bis Weihnachten geſucht. Schriftliche Offert. 7 7. 5 2 Tüchtige Verkänfer, welche[ mit Bild Zeugnisabſchr. und Gehaltsanſpr. oder per⸗ Atübtmifon Zülnheim. Jungkrauenkongregation. bereits Behörden beſucht ha⸗ ben, finden lohnende Anſtel⸗ lung geg. Fixum u. Proviſ. 7120 ſönliche Vorſtellung, Zeugniſſe ſind mitzubringen. Geſchwiſter Mayer (Berein für innere Miſſion. Augsb. Bek.) Schwetzingerſtraße 90. Die zweite hl. Meſſe an Werktagen iſt von Montag an um 128 Uhr, 5 St. Joſefs⸗Kirche. Lindenhof, 6 Uhr Beicht.— Offerten unt. U. V. 887 an Weinheim(Baden) Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: 5½7 Uyr Nahnteſ⸗— ubr Sage nehe mit Prebigt.— den„Juvalidendauk“ 55575 3 Verſammlung(Herr Stadtm. Diehm). Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ 410 Uhr Prerig und Amt. 11 Ubr hl. Meſſe.— Zis. ſrauenverein. Abends 8¼ Uhr: Verſammlung. ½ 2 Uhr Chriſtenlebre.— 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit eere Montag abends 8½ Uhr: Miſſions⸗Arbeitsſtunde. Segen.— 1ſ8 Uhr Predigt und Andacht zur Exöffnung Piel Gel großes amertk⸗ Ki 0„A Dienstag, abends 87e Uhr: Allgemeine Verſammlung eee(Beſonders die Erſtkommuni⸗ ſucht lüchrige* gen⸗ An Agen. und Gebetsſtunde(Herr Stadim. Diehm). kanten und deren Eltern werden dazu eingeladeu.) Privatreiſende Praviſton und Speſen. Sonn⸗ Euangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde. Sonntag, den 20. November 1910. Miitwoch, nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde(Herr Stadtm. Diehm). 5 Freitag, abends 8½ Uhr: Gemiſchter Geſangchor. — Taglich Kleinkinderſchule.— St. Bonifatiuskuratie, Wohlgelegenſchule, Käfer⸗ alerttraße 93/165, Eingang: rechtes Hoftor. Von 6 Uhr an Beichtgelegenzeit.—. 28 hl. Meſſe und Austeilung der Chor Mannheim⸗Ludwigshafen in der Aula des Großh —.T 6 8. Kommunion.— ½10 Uor Prediat und Singmeſſe.— kag 11—1 Ubr.1 6, 7 1. Eta. Buß⸗ und Bettag. Neckarſtadt, Riedfeldſtr! 368. 2 U Chitſtenlehre.— ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗Andacht. rinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Predigt, Stadt⸗ Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8¼ Uhr: 75 Mark 5 vikar Freher. Kollekte. Moigens 10 Uhr Piedigt, Stadt⸗ Verſammlung. 5 5 Alt⸗Katholiſche Gemeinde. b. Damen bfarrer Achinich. Abendmabl' feier mit Vonbereitung un⸗ Dienstag, nachm. 3 Uhr: Miſſtons⸗Arbeitsſtunde. Schloßkirche. verdlenen. Zu melden La⸗ mittelbar vorher, Kollekte. Avends 6 Uhr Predigt, Stadt⸗ ſtraße 19, parterre, von pfarrer Maler. Abendmahlsfeier mit Vorberettung unmittel⸗ Uhr. 4i390 Jbar varher. Kallekte. Freitag, abends 8¼ Uhr: Allgemeine Verſammlung u. Sonntag, den 20. November 1910, morgens 10 Uhr: Gebetsſtunde(Herr Stadtm. Diehm). Deutſches Amt mit Predigt, Stadtpfarrer Chriſtian. 11¼ Uhr: Chriſtenlehre. 15. Seſte. Mannheim, den 19 November 1910. General⸗unzeiger.(ßenkplaff7 972 4 Aunststrasse 5 am Faradeglats beim Kaufhaus 11364 Servier-Schürzen! 3 Fermann Guulsee. Telephon 228 Weisse Servierschürze mit Volant und Stickerei Ganz hervorragende Schürzen aus guten Stoffen Eine Serie à 70 Pig. Eine Serie à.15 Mk. e 5 5 Welssen Zlerträgerschürzen mit refcher hellgestreiften Zierträger-Schürzen Stickerei- u. 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Die Fleiſchdiebſtähle im Heidelberger Schlachthaus nor der Strafkammer. * Heidelberg, 18. Nov. Vor der hieſigen Strafkammer begann heute der Prozeß wegen der Fleiſchdiebſtähle, die in dieſem Sommer im hieſigen Schlachthaus vorgekommen ſind. Die Sache hat ſeiner Zeit hier großes Aufſehen erregt. Angeklagt ſind: der 1889 in Klein⸗Gartach geborene, hier wohnhafte ledige Metzger Aug. Wild, der 1893 in Speyer geborene daſelbſt wohnhafte ledige Metzger Otto Pfiſterer, der 1881 in Niederram⸗ ſtadt geborene ledige Metzger Peter Göckel, der 1881 in Utenhofen geborene hier wohnhafte ledige Metzger Fritz Wieland, der 1886 in Sinsheim geborene in Wiesloch wohnhafte ledige Metzger Philipp Johann Körber, der 1868 in Dackenheim geborene hier wohnhafte verheiratete Kuntinenwirt Chriſtoph Schranck, der 1879 in Elberfeld geborene in Kirchheim wohnhafte verheiratete Metzger Friedrich Steinmetz, der 1879 in Niederhofen geborene hier wohnhafte verheiratete Wirt Karl Wagner, der 1893 in Schönau geborene dort wohnhafte ledige Metzger Wilhelm Georg Klingmann, der 1882 in Altheim geborene, hier wohnhafte ledige Metzgermeiſter Franz Joſeph Kappes und der im Jahre 1883 in Krumbach geborene hier wohnhafte ledige Metzger Joſeph Schork. Die Angeklagten Wild und Pfiſterer werden beſchuldigt, durch Geſchäftsſtelle der Sad. Finanz⸗ u. Han⸗ delsge ellſchaft, Mann⸗ heim, 9 7, 28. Speſenfreie orbehandlung in der Zeit von Auguſt bis September im Schlachthaus hier Eink., k. a. beſſ. Arb. ſ. Diskr. Ehrenſ. Verm. verb. Annon. zweckl. Offt. u. 41316 a. d. Expedition d. Bl. ——— 50801 billig abzugeben. , 17(Baubüro) mit Wilds Schlüſſel die Türe zur Salzzelle des Metzger⸗ meiſters Burver geöffnet und daraus drei geräucherte und einen geſalzenen Schinken, ſodann einen geſalzenen Schinken, zwei Rippenſtücke und einen Läppen entwendet zu haben. Ferner ſoll Wild im Auguſt die Türe der Salszelle des Metzgermeiſters Beck erbrochen und 4 Salzſchinken im Wert von 70 Mark entwendet und ſodann im September aus der gleichen Zelle 9 Salzſchinken und ca. 60 Pfund Schwarten⸗ ſpeck entwendet haben. Sodann ſoll er am 14. September aus der Salzzelle ſeines Meiſters, des Metzgermeiſters Bauer, eine Rindszunge im Werte von ca. 4 Mark entwendet haben. Göckel iſt angeklagt, daß er im Juni die Salzzelle des Metzger⸗ meiſters Schwaab öffnete und daraus drei Schweineläppen im Werte von ca. 20 Mark entwendete; Wieland, daß er im Auguſt aus der Salzzelle des Metzgermeiſters Nohe zwei Salzſchinken beſeitigte; Körber, daß er ſchon im Februar und März von dem Fleiſche, das er im Auftrage ſeines Meiſters Fehrenbach nach der Kaſerne verbringen ſollte, jeweils 5 Pfund beſeitigte. Ferner ſind der Hehlerei amgeklagt Schranck, Steinmetz und Wagner. Schranck iſt außerdem angeklagt, daß er den Angeklagten Körber zu der Unter⸗ ſchlagung durch die Zuſage der Abnahme des Fleiſches vor⸗ ſätzlich beſtimmt habe. Klingmann iſt angeklagt, daß er dem Göckel wiſſentlich Beiſtand geleiſtet habe, indem er ent⸗ wendetes Fleiſch auf ſeinem Zimmer heimlich aufbewahrle: außerdem habe er ca. 100 Mark Kundengeld, welches er für ſeinen Meiſter Wolf eingezogen hatte, unterſchlagen. Kappes Größere gebr. Fenſter für Fabriken, Werkſtätten, Sälen ꝛc. „Tel. 88ʃ. iſt beſchuldigt, daß er die von Wieland entwendeten beiden Landesgeschäftsstelle für Südwestdeutschland 4 Mannheim, 0 7, 24. Telephon No. 6506. gebraucht, mit Kapokmatratzen, ſowie 2 zurückgeſetzte Küchen billig zu verkaufen. 55279 Heh. Seel, Auftionator, S à, 10. Tel. 4506. 52516 Schinken um einen geringen Preis abnahm. Schorck, daß er den Wieland zu der Unterſchlagung der beiden Schinken durch die Zuſage vorſätzlich beſtünmmt habe, Kappes werde das Fleiſch abnehmen. Mit Ausmahme des Steinmetz haben die Angeklagten den ihnen zur Laſt gelegten Handlungen während der Unterſuchung entweder völlig oder teilweiſe zugegeben, Die Anklagebehörde ſieht in Schranck den Mittelpunkt des ganzen Unternehmens. Den Vorſitz bei der Verhandlung führte lt.„Heidelh. Zbg.“ Landgerichtsdirektor v. Stockhorner. Die noch inhaftierten Angeklagten wunden einzeln, je von Schutzleutten begleitet und gefeſſelt, vom Gefängnis im den Gerüchtsſag! überführt, wo auf der Treppe das Publikum eine Gaſſe bildete, durch welche die Angeklagten Spießruten lauſem muß⸗ ten. Vor Eintritt in die Verhandlung wurden gegen ½10 Uhr die Türen zum Gerichtsſaal für das Publikum geöffnet, unter welchen man nächt allein die ſonſt üblichen Kriminalftudenten bemerkte, auch Frauen waren in großer Anzahl erſchienen, um der Verhandlung beizuwohnen. Bat der Oeffnung der Türe entſpann ſich ein Gedränge und ein Tumult entſtand, wie er ähnlich wohb noch nicht im Heidey berger Gerichtsgebäude vorgekommen ſein dürfte. Schirme und Stöcke wurden zerbrochen, Hüte und Miitzen lagen auf dem Boden. Kurz nach 410 Uhr wurde dann in die Per⸗ handlung eingetreten. Die Feſtſtellung der Perſonalien er⸗ gab, daß ein großer Teil der Angeklugten woch micht vor beſtraft iſt. 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Ruswartige inſeratg 30 Die Nekiameraile 100 Lelegramm- Hdreſſe: ⸗Journal Ilannheim- N Rachbruck der Originalartikei bes-Hlannehmer Suneral-Hureigers- wird aum mit Senstunigiteg des Vertages erlaubt Samstag, 19. November 1910. 4 Der Eiſenbeton, ſeine Licht⸗ und Schattenſeiten. Im Bauweſen jagt eine Erfindung die andere, aber keine war bis jetzt imſtande, derartige Umwälzungen hervor⸗ zurufen, wie es der Eiſenbeton zuwege brachte. Seine viel⸗ ſeitige Verwendbarkeit in Form von Decken, Säulen, Faſſaden uſtw., namentlich aber die ihm nachgerühmte erhöhte Feuer · ſicherheit hat dem Eiſenbeton in allen Bauwerken Eingang verſchafft. Ueberall begegnet man bei Neubauten den durch verſchalungen, auf denen die Betonmaſſen, eng an Rundeiſen⸗ ſtäbe verſchiedener Stärke angeſchmiegt, ausgebreitet werden. An dieſer Tatſache konnten auch die vielen Meldungen von Einſtürzen der Eiſenbetonbauten nichts ändern, die zu An⸗ ſang der Einführung viele Menſchenleben gefährdeten und von denen auch jetzt noch die Preſſe hin und wieder zu be⸗ richten hat. Die Unternehmer wiſſen das bauende Publikum immer wieder für den Eiſenbeton zu gewinnen, was um ſo leichter gelingt, als der Nichtfachmann nicht in der Lage iſt, die Angaben über die Vorteile der neuen Bauweiſe nachzu⸗ prüfen. Er folgt dem Rate ſeines Unternehmers und dem Zuge der Zeit, die heute mehr denn je dem brutalen Ma⸗ terialismus huldigt. So iſt es denn gekommen, daß die Eiſenbetonbauweiſe eine Verbreiterung erlangt hat, angeſichts deren es faſt als eine Vermeſſenheit erachtet werden muß, etwas gegen dieſe Bauart zu unternehmen. Dabei ſchreitet ſie rückſichtslos über einen bislang blühenden Handwerks⸗ zweig hinweg, ihm Tod und Vernichtung bereitend, ohne an ſeine Stelle etwas beſſeres zu ſetzen. Gewiß hat auch der Eiſenbeton ſeine Berechtigung, wenn er dort angewendet wird, wo er durch amderes Material in gleicher Güte nicht erſetzt werden kann. Der Betonbau ſelbſt iſt durchaus nichts neues, er wurde ſchon von den Römern angewendet und findet ſich bei den Ausgrabungen der Pfahlbauten in den von ihnen bewohnten deutſchen Landesteilen heute noch vor. Neu iſt nur ſeine Verbindung mit Eiſen. Daß die Anwendungsweiſe des Be⸗ tons ſich in der nachrömiſchen Zeit in ſehr beſcheidenen Grenzen hielt, ſpricht ſchon nicht zu ſeinen Gunſten. Bei Gewölben, Brückenbauten und bei Gründungsarbeiten leiſtet der Beton unſchätzbare Dienſte.(Ob die oft benutzten unter dem Einfluß der Feuchtigkeit eiſenfeſt werdenden Eichen⸗ holzpfähle etwa auftretenden Erderſchütlerungen wicht größeren Widerſtand entgegenſetzen, iſt noch nicht erwieſen.)] Hier werden nach Art der Fallhämmer wirkende Maſchinen verwandt, die lange Eiſenrohre ſo weit in das lockere moraſtiſche Erdreich treiben, bis ſie auf feſten Grund auf⸗ ſtoßen. Nachdem das Rohr dann etwas in die Höhe gehoben iſt, wird es mit Stampfbeton nach und nach angefüllt, der, feſtgeſtampft, eine Säule in dem lockeren Boden bildet. So wird eine Reihe oder deren mehrere von Säulen hergeſtellt, die dann einen dauerhaften Untergrund für den zu errichten⸗ den Bau darſtellen. In dieſer Weiſe wurde beiſpielsweiſe auch für das Eiſenacher Juſtizgebäude in dem früher einen Teich bildenden Areal ein feſter Baugrund ge⸗ ſchaffen. Auch für Waſſerbauten jeglicher Art, Ufermauern, Brückenpfeilern, Untergrundbahnen uſw., wird es kaum ein Material geben, das inbezug auf leichte Verwendbarkeit und JZuverläſſigkeit mit dem Beton konkurrieren kann. Wie ſteht es nun mit der Verwendung des Betons bei Bauten, die zum Aufenthalt von Menſchen beſtimmt ſind? Der Beton beſitzt eine hohe Druckfeſtigkeit. Seiner allge⸗ meineren Verwendung ſtaud früher entgegen, daß er nicht ge⸗ eignet war, auch den auftretenden Zugſpannungen Stand zu halten. Dieſem Nachbeil ſoll nun die Verbindung mit Eiſen⸗ ſtangen entgegenwirken. Da aber der das Eiſen umiſchließende Beton, der ſich mit jenem feſt verbindet, eben inſolge dieſer Verbindung ſich auch an der Aufnahme der Zugſpannung be⸗ teiligen muß, ſo ſind Riſſe unvermeidlich. Das beſtätigt auch Diplom⸗Ingenieur Ruth in„Scholtzes Bautaſchenbuch“, in⸗ dem er ausführt, daß mit Rückſicht auf Schwind⸗ und Span⸗ nungs⸗Riſſe auf Betonzugſpannungen zugunſten der Sicher⸗ heit in der Regel nicht gerechnet und die Konſtruktion ſo dimenſioniert wird, als ob das Eiſen allein die Zugſpan⸗ nungen aufzunehmen habe. Nur in ganz beſonderen Fällen wird man auf die Beton⸗ Zugſpannungen Rückſicht nehmen und die Konſtruktion ſo treffen, daß die zuläſſigen Zug⸗ beanſpruchungen des Betons nicht überſchritten werden. Die * Tragfähigkeit des Eiſenbetons und ſeine Zugfeſtigkeit hängt vorwiegend von den zur Verwendung kommenden Materialien und ihrem Miſchungsverhältnis ab und die hierüber ange⸗ ſtellten Unterſuchungen ſind längſt noch nicht abgeſchloſſen, ſo⸗ daß man ſich wundern muß über die weitgehende Anwen⸗ dung desſelben und die Verdrängung der ſeither bewährten Bauweiſe. Die Unkenntnis der Wirkungsweiſe des Eiſen⸗ betons in ſeinen verſchiedenen Miſchungen und Stärkever⸗ hältniſſen trägt auch Schuld an den ſo oft vorkommenden Einſtürzen von freitragenden Decken und der Vernichtung von Menſchenleben. Es iſt weiter allgemein bekannt, daß Eiſen unter der Einwirkung von Hitze eine bedeutende Ausdehnung erleidet, der die Betonmaſſe nicht folgen kann. Die vielgerühmte Feuerſicherheit ſteht damit auf ſehr ſchwachen Füßen. Beim Ausbrechen eines Feuers wird zunächſt der Inhalt der Ge⸗ bäude von dieſem ergriffen, während die verſchalte und ver⸗ putzte Holzdecke eine geraume Zeit dem Feuer Widerſtand entgegenſetzt. Fangen die Balken beim Fortſchreiten des Brandes an zu glimmen, ſo fallen immer nur kleine Teile des brennenden Holzwerkes herab und die Bewohner können ſich ſelbſt und in den meiſten Fällen auch die wertvollſten Gegenſtände in Sicherheit bringen. Bei einer Eiſenbetondecke löſen ſich die Betonteile von den ſich unter dem Eiafluß der Hitze verbiegenden Eiſenſtamm los, und was vom Feuer bis⸗ her verſchont blieb, wird von den herabfallenden Betonmaſſen erſchlagen. Die wiederholt ſtattgefundenen Brand⸗Proben haben unumſtößlich bewieſen, daß eine Eiſenbetondecke der Hitze nicht ſo lange Stand halten kann, wie eine gut ver⸗ putzte Holzdecke. Die Bewohner eines Hauſes ſind zudem aber auch weit mehr durch den brennenden Inhalt des Huſes als durch die Gebäudeteile ſelbſt gefährdet. Außerdem wird aber auch die Gefahr bei Bränden, wenn nicht ganz außer⸗ ordentliche Verhältniſſe vorliegen, die der Eiſenbeton natür⸗ lich nicht beſeitigen kann, infolge der modernen Löſchvorrich⸗ tungen, wie des neuerdings in den Handel gebrachten Appa⸗ rates„Handy“(M..50) und anderer auf ein geringes Maß herabgeſetzt. Ein weiterer Umſtand, der weſentlich gegen die Eiſen⸗ betonbauweiſe ſpricht, iſt die Unmöglichkeit genügender Er⸗ wärmung. So angenehm im Sommer die Kühle in den Steinkäſten ſein mag, ſo empfindlich macht ſich die Kälte und Unwohnlichkeit im Winter geltend. In großen Städten, wo die Eiſenbetonbauweiſe einen großen Umfang an⸗ genommen hat, ſind ganze Straßenzüge unbewohnt, da es den Mietern nicht möglich war, den kalten Fußboden auch nur einigermaßen zu erwärmen. Die Zimmer ſind und bleiben feucht und dumpfig. In Rußland, wo die Beton⸗ bauweiſe gleichfalls ihren Einzug gehalten hat, verſuchte man der Feuchtigkeit durch Luftſchächte in den Wandungen, die gleichzeitig der Ventilation dienen, abzuhelfen. Die Schallſtörung, die neuerlich auch noch durch Einfügung von Gipswänden in den Gebäuden vermehrt wird, wirkt gleich⸗ falls nicht empfehlend für die Verwendung von Eiſenbeton in Wohngebäuden, überhaupt in Bauwerken, die zum Auf⸗ enthalt von Menſchen beſtimmt ſind. Dieſe Schallwirkungen ſind ſo bedeutend, daß ſie in Schulen den allgemeinen Unter⸗ richt unmöglich machen können, wenn gleichzeitig in dem darüber oder darunter liegenden Klaſſenzimmer Geſangs⸗ unterricht erteilt wird. Da der Beton nach den miniſteriellen Vorſchriften lange Zeit zu ſeiner vollſtändigen Erhärtung in der Verſchalung liegen bleiben muß und auch die Herſtellung der Bretter⸗ ſchalungen ſelbſt ſchon eine geraume Zeit erfordert, wird die Fertigſtellung des Baues verlangſamt, im Winter ganz un⸗ möglich gemacht; denn Froſt kann der Beton nicht ertragen. Zum Schluß möchte ich noch einen Uebelſtand erwähnen, der jeden Bauherrn veranlaſſen follte, ſich wohl zu überlegen, ob er bei Aufführung von Neubauten ſich von der alt⸗ bewährten Bauweiſe ab⸗ und dem Betonbau zuwenden will. Es liegt in der Eigenart des Betons, in ſeiner Steinähnlich⸗ keit, wie auch in der Konſtruktion, daß eine Veränderung des Baues ausgeſchloſſen iſt. Der Einbau von Türen oder Fenſtern, wie auch die Herſtellung von Verbindungstreppen, die oft in Geſchäftshäufern ſich nachträglich als notwendig herausſtellt, ſcheitert ſchon an den im Beton lagernden und mit dieſem feſt verbundenen Eiſenſtäben. Kein Träger, keine Säule kann entfernt werden, wenn nicht die Decke einſtürzen ſoll. Ein in Eiſenbeton aufgeführtes Gebäude iſt, wenn es aus irgend einer Urſache zum Abbruch kommt, vollſtändig wertlos. Während man bei der ſeitherigen Bauweiſe einen großen Teil des Materials wieder verwenden kann, iſt hier alles Baumaterial verloren. Alles iſt ſo feſt mit dem Eiſen⸗ beton verbunden, daß die Gebäudeteile geſprengt werden müſſen. Das Bauwerk iſt nicht nur wertlos, ſondern es ent⸗ ſtehen noch beſondere Koſten, da es nötig iſt, Platz zu ſchaffen für Unterbringung der Trümmer. Mit welch ungeheuren Schwierigkeiten die Beſeitigung von Eiſenbetonbauten verknüpft iſt, geht aus einem Aufſatz des Eiſenbahnbau⸗ und Betriebsinſpektors Sieben in Duis⸗ burg hervor, der die Sprengung einer kleinen Straßenbrücke behandelt. Infolge des viergleiſigen Ausbaues einer Eiſen⸗ bahnſtrecke mußte eine erſt vor acht Jahren erbaute Straßen⸗ brücke von 10½ Meter Breite und 17 Meter lichter Weite beſeitigt werden. Für die Sprengung wurde die Militär⸗ ſprengmunition Nr. 38(gepreßte Granatfüllung) verwendet, im ganzen 60 Körper von 7K5c4 Zentimeter Seitenlänge. Die Wirkung dieſer großen Sprengladung war, daß die Brücke im Scheitel durchgeſchlagen wurde und von den Kämpfern abſtürzte. Der weiteren Zerkleinerung der ab⸗ geſtürzten großen Stücke ſtellten ſich ungeahnte Schwierig⸗ keiten entgegen. Sieben ſchreibt darüber wörtlich:„Bei äußerſter Anſtrengung der reichlich zur Verfügung ſtehenden Arbeitskräfte war hierbei der Erfolg nur gering. Daher wurden zur Zerkleinerung der Gewölbeſtücke weitere Spreng⸗ ungen vorgenommen. Der Erfolg dieſer Sprengungen blieb jedoch weit hinter den Erwartungen zurück, da an den einzelnen Ladeſtellen lediglich Löcher von etwa 20 Zentimeter Durchmeſſer durch den Betonkörper geſchlagen und die hier befindlichen Eiſenſtäbe durchgeſchmolzen wurden. Nachdem durch Aufwand einer großen Menge Sprengſtoff und nament⸗ lich durch Aufhauen der Riſſe ſowie Zerſchneiden der Eiſen⸗ einlagen Teile von etwa 1½—2 Meter Flächengröße her⸗ geſtellt waren, wurde unter Zuhilfenahme zweier Geräte⸗ wagen und dreier Maſchinen die Abfuhr dieſer Stücke bewerk⸗ ſtelligt. Immerhin war es nur möglich, bis zum Abend das eine der beiden Gleiſe für den erſten fahrplanmäßigen Zug freizumachen, während der volle Betrieb erſt nach 31 Stunden wieder im Gange war.“ In wirtſchaftlicher Hinſicht iſt ein Artikel intereſſant, den der Zivilingenieur FIr. Baumann Mannheim in der Zeit⸗ ſchrift„Stahl und Eiſen“ veröffentlicht. In dieſer Arbeit wird der Eiſenbeton nur in Tiefbau für wirtſchaftlich rentabel erachtet, während er für Hochbau in allen Fällen namentlich wegen der Unmöglichkeit der Anpaſſung an ſpäter auftretende Bedürſniſſe, Veränderungen, Um bauten uſw. verworfen wird. Vielleicht iſt es möglich, die Kälte in den Betonbauten einigermaßen zu lindern, indem man Korkeſtrich u. Linoleum, zum Ueberfluß auch noch Teppiche zum Belegen der Fuß⸗ böden beſchafft, wie auch die Feuchtigkeit durch den Einbau von Gypswänden neben den Betonwandungen bekämpft wer⸗ den kann. Die ohnehin gegenüber der alten Bauweiſe teureren Häuſer werden dadurch aber im Preiſe ſo bedeutend geſteigert, daß eine Verzinſung kaum möglich erſcheint. Zieht man alle dieſe Nachteile der Betonbauten in Betracht, dann kann mar die Eiſenbetonweiſe wahrlich nicht als Fortſchritt für Wohn gebäude betrachten und man darf hoffen, daß die monotonen, einförmigen Häuſerfronten, die jede künſtleriſche Einwirkung vermiſſen laſſen, nicht noch weiter vermehrt werden und ſo unſere Straßen veröden. Nechtspflege. Haftung für Unfälle beim plötzlichen Bremſen der Straßenbahn. (Nachdruck verboten.“ Die Frage, ob die Straßenbahn für Unſölle haftet, die ſich beim plötzlichen Bremſen ereignen, iſt in einem Rechts⸗ ſtreite, der ſetzt das Neichsgericht als Reviſtonsinſtanz be⸗ ſchäftigte, verſchiedenartig beurteilt worden. Der Kaufmaun R. in Berlin hatte die Weſtliche Berliner Vorortbahn für den Erſatz eines Schadens in Auſpruch genommen, den er als Fahrgaſt beim plützlichen Bremſen des Wagens erlitten habe. Der Kläger, ein Abonnent der Straßenbahn, hatte ſich am 11. Juli 1908 auf der Fahrt Zoologiſcher Garten—Wilmersdorf befunden und den rechten Platz des Vorder⸗ perrons eingenommen gehabt. Auf dieſem befanden ſich noch zwei andere Fahrgäſte. Um dem Schaffner auf ſein Erſuchen durch das Schiebefenſter nach dem Vorderperron ſeine Abonnementskarte zu zeigen, hatte ſich der Kläger nach dem Inneren des Wagens zu um⸗ gedreht und ſeine Karte aus einer Zigarrentaſche hervorziehen wollen. In dieſem Augeublicke hatte der Führer des Wagenz die Bremſe plötzlich angezogen, um eine an der Straßenecke befindliche Weſche zu ſtellen. Der Kläger behauptete, infolge des plötzlichen Stoßes herab⸗ geſtürzt zu ſein und dadurch Schaden erlitten zu haben. die Bahn⸗ direktion nahm dagegen an, der Kläger ſei freiwillig abgeſprungen und dabet zu Falle gekommen. Wie ſich der Unfall tatſächlich er⸗ eignet hat, iſt auch durch bie Vernehmung von Zeugen nicht klar feſt⸗ geſtellt worden. Erwieſen iſt nur, daß der Kläger plötzlich auf der Straße lag, die Zigarrentaſche neben ihm. Das Landgericht Berlin hatte die Klage abgewieſen und ausgeführt, daß der Unfall durch agenes Verſchulden des Klägers ſich ereignet habe. Es könne dahingeſtellt bleiben, ob der Vorletzte vom Vorderperron ge⸗ waltſam herabgeſchleudert oder freiwillig herabgeſprungen ſei. Von jedem, der eine Straßenbahn beſteige, müſſe verlangt werden, daß er ſich feſt auhalte. Durch Unterlaſſung dieſer Pflicht habe der Verletzte die gewöhnliche Sorgfalt außeracht gelaſſen. Der Kläger habe ſowohl gewußt, daß der Wagenführer mitunter plötzlich bremſen müſſe, wie auch, daß der Schaffner die Vorzeigung der Abonnementskarte ver⸗ langen würde, er habe ſich deshalb vorbereiten und ſich insbeſondere daun feſt anhalten müſſen, als er ſich auf dem Perron habe umdrehen müſſen. Das Kammergericht Berlin hatte jedoch das Urteil auf⸗ geboben und die beklagte Straßenbahn zum Erſatze des Schadens zu verurteilt, falls der Kläger einen Eid ſchwöre„Es iſt nicht wahr, daß ich von der Straßenbahn abgeſprungen bin“, ½ des Schadens aber habe der Kläger ſelbſt zu tragen. Das Berufungsgericht hatte ausgeführt, daß nicht klar feſtgeſtellt ſei, wie ſich der Unfall ereignet habe. Deshalb ſei auf einen Eid des Klägers zu erkennen. Sei der Unfall durch freiwilliges Abſpringen des Klägers geſchehen, ſo würde jede Erſatzpflicht der Straßenbahn ausgeſchloſſen ſein. Den Kläger trefſe jedoch auch ein eigenes Verſchulden, da er ſich fahrläſſigseweiſe nicht feſtgehalten habe. Er könne ſich auch nicht damit entſchuldigen, daß er ſeine Karte habe vorzeigen müſſen. Dieſes eigene Verſchulden des Verletzten dürfe aber im Hinblick auf die hohe Betriebsgefahr der Eiſenbahn nicht in dem Maße bewertet werden, wie dies vom Land⸗ gerichte geſchehen ſei, das dem Kläger die alleinige Schuld gegeben habe. Vielmehr erſcheine eine Teilung des Schadens gemäߧ 254 B. .⸗B. gerechtfertigt. Auch das Rei chsgericht trat dieſem Urteile des Kammergerichts bei, das dieStraßenbahn grundſätzlich fürUnfälle verantwortlich erklärt, die durch plötzliches Bremſen der Wagen ent⸗ ſtehen und wies deshalb die von der beklagten Vorortbahn eingelegte Reviſion zurück,(Urteil des Reichsgerichts vom 29. Oktober 1910.) Haftung der Eiſenbahnverwaltung für Unfälle in der Bahnhofs⸗ vorhalle. Urteil des Neichsgerichts vom 19. September 1910. Bearbeitet von Rechtsanwalt Dr. Felix Walther⸗Leipzig. „.(Nachdruck, auch im Auszug, verboten.) Bemerkenswerte Aus⸗ führungen über die Haftpflicht des Ei ſenbahnbetriebs⸗ Anternehmers gibt das Reichsger icht anläßlich ſolgenden Falles: Der Kaufmaun D. in Köln hatte am 5. Juli 1907 in der Schalterhalle des Hauptbahnhofs zu Trier eine Fahrkarte gelöſt. Darnach begab er ſich nach der Vorterraſſe vor der Schalterhalle, um dem Gaſthofsdiener Auweiſungen wegen ſeines Gepäcks zu geben. Als ex wieder in die Halle zurücktreten wollte, wurde er von den in⸗ folge eines Windſtoßes zuſchlagenden Torflügeln des eiſernen Ein⸗ gangstores an der rechten Hand getrofſen und verletzt. Das Land⸗ gericht und Oberlandesgericht Köln erklärte ſeine Schadenserſatz⸗ anſprüche dem preußiſchen Eiſenbahnfiskus gegenüber dem Grunde nach für gerechtfertigt. Die Reviſion des beklagten Fiskus war er⸗ folglos. Von den intereſſanten Ausführungen des 6. Zivilſenats ſeien folgende wiedergegeben: Der mit einer Fahrkarte verſehene Reiſende hat auf Grund des Beförderungsvertrages gegen die Eiſenbahnverwaltung den vertrag⸗ lichen Anſpruch, daß er ſich im Bahnhof zur Erledigung der Geſchäfte, die mit der von der Eiſenbahn übernommenen Beförderung zu⸗ ſammenhängen, ungeſährdet bewegen kann. Insbeſondere hat ihm die Eiſenbahn im Bahnhof verkehrsſichere Zu⸗ und Ausgänge zu ge⸗ wäühren, ſopweit er ſie zu ſeiner oder ſeines Gepäcks Beförderung be⸗ nützen muß. Der Kläger iſt aus der Schalterhalle auf die vor ihr be⸗ findliche Vorterraſſe getreten, um dem Hausdiener ſeines Gaſthofes Anweiſungen wegen der Beſorgung ſeines Handgepäcks zu erteilen. Auf das Handgepäck erſtreckt ſich ebeufalls die Beförderungspflicht der Bahn. Kläger iſt ſohin zur Vorlerraſſe der Beförderung ſeines Ge⸗ päckes halber geſchritten, und er hatte ein vertragliches Recht, den Rückweg zum Bahuſteig durch das Tor der Halle gefahrlos einſchlagen zu können. Zur Sicherheit des offenen Durchganges durch dieſes Tor war es wegen des eindringenden Windes und Gegenzuges nötig, daß die Riegel der Torflügel in den dafür angebrachten Oeffnungen be⸗ feſtigt wurden. Wie das Berufungsgericht feſtſtellt, hat der damit be⸗ traute Bahnſteigſchaffner die Riegel nicht ordnungsmäßig in die Oeff⸗ nungen eingeſchoben. Ein gehöriges Einſchteben war ſchon deshalb nicht möglich, weil die 2½—3 om tiefen Oeffnungen bis auf 1 em mit feſtem Schmutz angefüllt waren, ſodaß die Riegel dem Rütteln des Windes keinen genügenden Widerſtand entgegenſetzen konnten und herausgehoben wurden. Ohne Rechtsverſtoß nimmt das Berufungs⸗ gericht an, daß der Schaffner die erforderliche Sorgfalt in ſeinem Dienſt nicht beachtet und dadurch das Zuſchlagen der Torflügel un die Verletzung des Klägers verurſacht habe. Der Beklagte hat das Verſchulden des Schaffners, deſſen er ſich zur Erhaltung der Verkehrs⸗ ſicherheit des Halleneingangs bediente, gemäߧ 278 des Bürgerlichen Geſetzbuches zu vertreten. Demnach mußte die Revi ſion zurück⸗ gewieſen werden. Vom Waren⸗ und Produktenmarkt. [(Von unſerm Korreſpondenten.) In der Berichtswoche, umfaſſend die Zeit vom 10.—17. d. M. war die Grundtendenz auf dem Weltmarkte für Ge⸗ treide im allgemeinen etwas freundlicher. Im Zuſammenhang mit der Zunahme der Weltverſchiffungen von 310 000 auf 349 000 Tonnen, machte ſich zwar bei Beginn unſerer Berichtsperiode eine Abſchwächung bemerkbar; indes mußte dieſelbe bald einer erneuten Feſtigkeit Platz machen, da das Nachlaſſen der nord⸗ ruſſiſchen und eine mäßige Verſteifung der übrigen Angebote ſchon genſgte, um die Kaufluſt etwas anzuſpornen. Namentlich krat Belgien, Italien und der Rhein mit größeren Kauforders hervor. Auch England beteiligte ſich etwas lebhafter am Erwerb guter Azimaweizen; die Gebote, die aber für engliſche Rechnung abgegeben wurden, man bot 34 sh. bis 34/6, fanden weil zu nieder, keine Aufnahme. Dagegen konnten einige Partien milt⸗ lere Ulkas zu 29/6 ch. bis 31/6 für engliſche Rechnung abgeſtoßen werden. Auch die feſte Haltung der franzöſiſchen Märkte,— in Paris ſtieg Januar⸗April⸗Weizen um 5 Frs.— ſowie das er⸗ neute Eingreifen franzöſiſcher Importeure wirkte ſtimulierend. Beſtimmend für die Feſtigkeit an den franzöſiſchen Märkten war der Umſtand, daß man infolge der neuerlichen Ueberſchwemmungen mit einer Einſchränkung des Weizenanbauareals rechnet, ſowie die Erklärung des Handelsminiſters, daß die Regierung die Herabſetzung des Weizenzolles ablehne. An den amerikaniſchen Märkten war die Tendenz nicht einheitlich, ſie wurde zum größten Teil von den Berichten aus den Laplataſtaaten beherrſcht und die Spekulation verſtand es, die ſich oft widerſprechenden Nach⸗ richten über die Ernteausſichten ſich zunutze zu machen. Die Wertbeſſerungen für Dezember⸗Weizen betragen in Neuyork 94 und in Chicago 3s Cts. Ueber die Ernteausſichten in Argen⸗ tinien lauten indes die Berichte andauernd günſtig. Im Norden von Buenos Aires, Santa Fe, Cordoba und Entre Rios, ſowie in den Bahia⸗Blanka⸗Diſtrilts, Pampa, Rio Negro, Chubut etc. ſind leichte, nutzbringende Regenfälle niedergegangen. Ueber den Stand des Winterweizens in den Vereinigten Staaten Nord⸗ amerikas ſchreibt das Fachblatt Cincinnati Price Current, daß derſelbe im allgemeinen für die Ueberwinterung ausgezeichnet ſei, obwohl Regenfälle von wohltuendem Einfluſſe ſein würden. Namentlich in den Staaten Nebraska, Kanſas und Oklahoma wäre Regen notwendig, da das Wachstum des ſpät geſäten Wei⸗ zens durch die Trockenheit aufgehalten wird. Aus Auſtralien liegen Berichte über weitere wohltätige Regenfälle und andauernd befriedigende Ernteausſichten vor. In Indien vollzieht ſich die Ausſaat fortgeſetzt unter ſo guten Bedingungen, daß man mit einer nicht unweſentlichen Vergrößerung des Weizenareals rech⸗ net. In Rußland iſt der Stand des Winterweizens günſtig und die Witterung für die Feldarbeit andauernd befriedigend. Aus Rumänien dagegen liegen mehrfach Klagen vor, die beſagen, daß iuſolge der zu trocken geweſenen Herbſtwitterung, die Weizen⸗ ausſaat gegen das Vorjahr einen Rückgang, im allgemeinen aber einen guten Stand aufweiſe. An unſeren ſüddeutſchen Märkten war im Einklang mik dem Weltmarkt die Stimmung etwas freundlicher, zumal unſere Mühlen für nahen Weizen mehr Intereſſe bekunden. Aber auch unſere Händler zeigten, dadurch angeregt, mehr Kauf⸗ luſt. Die Umſätze konzentrierten ſich infolgedeſſen hauptſächlich guf nahen Weizen und zwar fanden ſpeziell in nordruſſiſchem Weizen 76⸗77 und 77578 Kg. wiegend zu M. 147—148 bezw. 148 is 150 einige Abſchlüſſe ſtatt. Auch Azow⸗Ulkaweizen 9 Pud 30⸗35 fanden zu M. 149—151 und 10 Pud zu M. 150—153 per Tonne, per prompte Abladung Cif Rotterdam, Aufnahme. Für Nicolajef Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwankten die Preiſe zwiſchen Mk. 146—149 per Tonne, Cif Rotterdam. Rumäniſche Weizen 78 Kg. ſchwer 3 Prozent blaufrei waren zu M. 152—155 und 79 Kg. wiegend zu M. 154—157, per Tonne, Eif Rotterdam am Markte. Für Northern Manitoba Dom Nr. 1 per November⸗Dezember⸗ Abladung fordert man heute M. 172 und für Nr. 2 M. 165 per Tonne, Eif Rotterdam. Im Mannheimer Lieferungsgeſchäft da⸗ gegen blieb es recht ruhig, da die Käufer die täglich erhöhten Forderungen nicht bewilligten. Novemberweizen wird heute amt⸗ lich mit M. 208., März 1911 M. 213.50 B. und Mai 1911 M. 215 B. notiert. Im Waggongeſchäft war mehr Lebhaftigkeit zu bemerken und ſpeziell an der letzten Montagsbörſe kamen meh⸗ rere Poſten zum Abſchluß. Für ruſſiſchen Weizen wurden je nach Qualität M. 215—230, für amerikaniſchen Redwinterweizen Mk. 220—222.50 und für Laplata M. 215—222 per Tonne), frei Wag⸗ gon Mannheim erzielt. Pfälziſcher Weizen ging zu M. 205—210 per Tonne, bahnfrei Mannheim um. Roggen war nur unbe⸗ deutenden Schwankungen unterworfen; auch ging darin nur wenig um. Südruſſiſcher 9 Pud 15⸗20 war unverändert zu Mk. 103 offeriert, während für norddeutſchen Roggen 70⸗71 Kg. ſchwer die Forderungen per November⸗Dezember⸗Abladung um M. 2 auf M. 104 erhöht wurden. In Mannheim disponibler ruſſiſcher Roggen ging zu M. 161.25—162.50, norddeutſcher zu M. 160 bis 162.50 und pfälzer Roggen zu M. 154—157.50 per Tonne, je nach Qualität, frei Waggon Mannheim⸗Ludwigshafen in andere Hände über. Die Situation am Braugerſtenmarkt hat keine weſentliche Veränderung erſahren. Norddeutſche Gerſte iſt im Preiſe etwas höher gehalten, war aber bei uns nicht ver⸗ käuflich, weil unſere Brauereien die erhöhten Forderungen nicht bewilligen. Die Offerten von Rumänien lauteten ziemlich unver⸗ ändert, ebenſo war däniſche Gerſte zu letztwöchentlichen Preiſen zu haben. Pfälziſche Braugerſte fand zu M. 162.50—180 per Tonne, nach Qualität Aufnahme, doch intereſſiert man ſich auch in dieſer Provenienz nur für prima Ware, während geringere Qualitäten weiter vernachläſſ hläſſigt blieben. Futtergerſte hatte unveränderten Markt. Hier disponible ruſſiſche Gerſte erlöſte M. 118.25—120 per Tonne bahnfrei. Hafer blieb in prima Inlandsware gut gefragt. Die Preiſe haben indes keine Aende⸗ rung erfahren. Mais blieb auch in dieſer Woche vernachläſſigt. Es fanden nur einige Abſchlüſſe in Deckungen ſtatt. Die Preiſe ſind heute um zirka 2 M. per Tonne höher als vor 8 Tagen. Die Notierungen ſtellen ſich an den folgenden Getreide⸗ märkten: 10./11. 17 11¹. Diff. Weizer: New⸗Nork loeo ets 96— 96¼ + Dezhr.„ 97— 9757 + 7 Chieago Dezbr. 90* 90˙05 + Buenos⸗Ayres etvs, prompt pap..80.25 +0.45 Liverpool Dez. sh 6/10½%½ 7/0% +15 Budapeſt April Kr. 10.75 10.89 +0.14 Paris Jan./ April. 274.— 2279.— +5.— Berlin Dezbr. M. 200.50 201.50 +1.— Mannheim Pfälzer loko„ 207.50 207.50—.— 65 5 ov.„ 203.50 207.— +3.50 Roggen: Chieago 8 78 +1 8 3 TL.——— Paris Jan. April Fr. 174.— 177.80 +3 50 Berlin zbr. M. 149.75 149.——.75 Mannhein Pfälzer loko 156.25 156.25—.— „ Nov.—.—— Hafer: Chicago Dezbr. ots 61/ 30˙—. Paris Jan./April Fr. 190.50 193.— +2.50 Berlin Dezbr. M. 148.75 147.——.75 Mannhbeim badiſch. 115„ 158.75 158.75—.— 15 15 Nov.„„.—.—— Mais: New⸗Nork Dezbr. ets 55½ 545%— 9 Chieago Dezbr. 45%/—1— Berlin Dezbr. M.—.——.—— Mannheim Laplata lolo„ 135.— 135.—— „„Nov.„—.— Handelsberichte. Börſenwochenbericht. B. Frankfurt a.., 19. November. In geſchäftlicher Beziehung nimmt der Verkehr, je näher wir dem Schluſſe des Jahres zuſchreiten, ab. Das Publikum, das ſchon ſeit einiger Zeit recht zurückhaltend geworden iſt, hat auch im Laufe dieſer Woche keine beſondere Unternehmungsluſt gezeigt. Die Börſe hält allerdings an den freundlich gehaltenen Berichten der Montanbörſen feſt und ſcheint immer noch nicht zu beachten, daß nur ein Eintreten eines ſtrengen Winters für die Kohlenpapiere ausſchlaggebend ſein kann, während anderſeits ſich das Eiſengeſchäft im Inlande nicht heben kann, da, die Bautätig⸗ keit ſtockt. Es wurden als Gründe der Zurückhaltung der Speku⸗ lation die Geldverhältniſſe angeführt. Es ſcheint aber die all⸗ gemein ſich bekundende Abneigung gegen das Eingehen neuer Ge⸗ ſchäfte, die ſeitens des Reichsbankpräſidenten und der Großbanken ausgegangenen Mahnungen nachwirkend zu ſein. Die Unluſt am Geſchäfte, welche ſich in der Vorwoche bemerkbar gemacht hat, iſt leider wieder nicht gewichen. Die Haltung der Börſe war unſicher und die Tendenz dementſprechend ungleichmäßig. Das Geſchäft bleibt weiter ſchwerfällig und die Spekulation iſt für neue Engagements unſchlüſſig. In Betracht zu ziehen iſt allerdings die Unterbrechung der Woche infolge des Feiertages, dazu kam noch der Feiertag der Wiener Börſe. London iſt beeinflußt durch die innerpolitiſche Lage, welche vermutlich eine Auflöſung des Parla⸗ ments als nicht ausgeſchloſſen erachten laſſen. Paris bewegte ſich ebenfalls bei ſtillem Geſchäftsverkehr und unſicherer Haltung. Die Stimmung des Newyorker Marktes ließ vorübergehend beſſere Tendenz erkennen, doch iſt auch auf dieſer Börſe ein zaghaftes Unternehmen zu beobachten. Die Geldmarktverhältniſſe boten ebenfalls Anlaß zur Einſchränkung. Die Befürchtungen hinſichtlich einer weiteren Zuſpitzung der Geldmarktverhältniſſe wurden als weniger ſtich⸗ haltig gehalten, umſomehr ſtärkere Geldzuflüſſe, welche die Bank von England hatte, die Gefahr einer nochmaligen Diskonterhöhung ſeitens dieſes Inſtituts in die Ferne gerückt erſcheinen laſſen. Ob⸗ wohl die Reichsbank in der abgelaufenen Woche wieder in größerem Umfange durch das Reich in Anſpruch genommen wurde, und zwar durch Uebernahme von 38 Millionen Schatzſcheinen, hat der Ausweis der Reichsbank in der verfloſſenen Woche eine weitere ſtarke Kräftigung erfahren können, die über den Umfang der Vor⸗ jahre weſentlich hinausgeht. In der Hauptſache iſt dieſe Beſſerung darauf zurückzuführen, daß an Depoſiten ein anſehnlicher Betrag neu eingelegt wurde Die Beurteilung des Geldmarktes erfuhr dadurch einen weſentlichen Vorteil. Wenn auch die Geldverhält⸗ niſſe, welche ſich ſcheinbar beſſern, nicht das gewünſchte lebhaftere Heſchäft brachten, ſo lag es wiederum daran, daß die Spekulation ge Privatdiskonk bereits ſich zum Ultimo vorbereitet und der hieſi ſich eher nach oben bewegk. Tägliches Geld war zwar leicht er⸗ hältlich, verfolgt aber aufſteigende Richtung. Verfolgt man die täglichen Beri Ausnahmen keine lebhaftere Tätigkeit, ſei oder Bankenmarkte. Die vorübergehende welche ſich für unſere heimiſchen Banken einſe ſchwunden. Für Mittelbanken beſtand regeres zelne Inſtitute wider Erwarten beſſere Ausf und die Dividenden erhöhen können. Oeſterreichiſche Bankaktien haben nur geringe Veränderung erfahren, Kreditaktien ſchwächte ſich etwas ab. Das Geſchäft des Montanmarktes zeigt uns d Sſelbe Bild. Weder die Nachrichten von den amerikaniſchen Eiſen⸗ märkten, noch die Nachrichten vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſen⸗ markte brachten Anregung, welche auf die Stimmung Einfluß ausüben konnten. Einzelne Papiere haben ſich vorübergehend gehoben, doch iſt auch in dieſem Falle die Kursbewegung eine geringe. Für Concordia Bergbau.⸗G. war Intereſſe vorhanden auf die Sitzung des Aufſichtsrates und die vorausſicht iche Divi⸗ dende von 10 Prozent li. V. 6 Proz.. Von den übrigen Werten iſt eher ſchwächere Tendenz anzuführen, umſomehr die Spekulation zu Abgaben bereit iſt. Der Kaſſamarkt der Dividendenwerte verkehrke dagegen mit wenig Ausnahmen bei feſter Tendenz. Wenn auch auf dieſem Gebiete ſich die Umſätze in geringem Maße bewerk⸗ ſtelligten, ſo war infolge der Nachfrage das Kursniveau mit wenig Ausnahmen ein günſtiges. Teilweiſe gaben die bisher gegebenen Dividendenſchätzungen für das Jahr 1910 Anlaß, welche im all⸗ gemeinen befriedigend lauten. Es ſtehen auch Kursrückgänge den nennenswerten Kursſteigerungen gegenüber, doch blieb die Hal⸗ tung im allgemeinen eine günſtige. Von Maſchinenfabriken ſind Wittener Stahl bei 19prozentiger Kursſteigerung zu erwähnen. Das Intereſſe für Zementwerte hat allerdings etwas nachgelaſſen, doch zeigte ſich feſte Haltung für dieſe Papiere. Chemiſche Aktien ſchwankend. Gummiwarenfabrik Peter geht mit einer Kurs⸗ beſſerung von 6 Prozent hervor. In Transportwerten war das Geſchäft ſtill und die von Wien abhängigen Werte geſchäfts⸗ los. Auch Amerikaner zeigen ſchwankende Haltung im Vergleich der Vorwoche befeſtigte Haltung. Schantung und Orientbahn be⸗ hauptet. Schiffahrtswerte waren ſtill und behauptet. Die Reaktion in Elektriſchen Werten machte ſich auch im Laufe dieſer Woche geltend, wenngleich die Aktien nur geringe Kursermäßigun⸗ gen erfuhren, ſo zeigte ſich doch für Ediſon und Schuckert eine ſchwankende Haltung. Elektro Ediſon notierten 264 exkluſive Be⸗ zugsrecht. Während das Bezugsrecht ziemlich lebhaft gehandelt wurde, zeigte ſich eher Abgabeluſt für die Aktie, welches allerdings auf ſpekulativer Seite zu ſuchen iſt. Am Markte der feſtverzinslichen Werte waren heimiſche An⸗ leihen auf die Erhöhung des Privatdiskont abgeſchwächt. Das Geſchäft war ſehr ſtill, nur im Ultimoverkehr bemerkte man etwas Nachfrage, fremde Renten gut behauptet. Ruſſen gaben etwaz nach, ebenſo ſind Portugieſen etwas ſchwächer. Türkenloſe feſter. In den öſterreichiſch⸗ ungariſchen Werten iſt die Haltung eher zur Schwäche neigend. Einflußlos wie bereits angeführt, zeigk auch die Freitags⸗ börſe eine luſtloſe Haltung. Die Auslandsbörſen vermögen bei der geringen Kursbewegung ebenſo wenig Belebung zu bringen. Die ungeklärte Lage der inneren engliſchen Politik mag ja Anlaß zur Zurückhaltung geben. Die Vorbereitungen zum Ultimo gaben aber auch am Schluſſe der Woche wieder den Grund der Zurück⸗ haltung. Nach wie vor erweiſt ſich auch die Rückſicht auf die Geld⸗ verhältniſſe als kommender Faktor für die Spekulation. Die Börſenwoche ſchloß bei ſtillem Geſchäfte und ungleichmäßiger Ten⸗ denz. Privatdiskont 48½4 Prozent. Hamburger Zuckermarkt. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“) Mit den in unſerm letzten Monatsberichte genannten Preſſen war für den Artikel Zucker der Tiefſtand noch nicht erreicht. Die Kurſe ſind faft täglich weiter abgebröckelt, und für prompte Ware wurde ein Preisſtand von M. 8,70 und für Mai ein ſolcher von .02½ berührt. Die Gründe für den letzten ſcharfen Rückgang waren ſchließlich rein finanzieller Natur. Die zwangsweiſen Löſungen von Hauſſe⸗Poſitionen in ſchwachen Händen überſtürzten ſich ſchließlich und es ſchien, als ob dem Markt überhaupt jede Stütze genommen ſei. Am 23. v. Mts. wurde das Ergebnis der Fabrikanten⸗Umfrage veröffentlicht, und wenn auch ſeitens der Fabrikanten für die Haupk⸗ länder erheblich niedrigere Zahlen genannt wurden, als die ſeitens der bekannten Statiſtiker veröffentlichten und die von den Handels⸗ kreiſen ſeit einiger Zeit ſehr hoch angenommenen Schätzungen, ſo iſt man doch ſeit langen Jahren daran gewöhnt, die Fabrikanten⸗ ſchätzungen als zu niedrig anzuſehen und kräftig nach oben abzu⸗ runden. Seit ungefähr acht Tagen hat eine etwas zuverſichtlichere Stimmung im Markte Platz gegriffen und mit dem Aufhören des drängenden Angebots hat die rückläufige Bewegung vorläufig ihr Ende gefunden. Die Witterung iſt dann auch inſofern etwas we⸗ niger günſtig geworden, als faſt überall durchdringende Nieder⸗ ſchläge gefallen ſind, die ein weiteres Steigen der Ausbeuten ver⸗ hindern und ſelbſt einen leichten Ausbeute⸗Rückgang verurſachen konnten. Unter normalen Verhältniſſen hätte man dieſen keineswegs ungewöhnlichen Witterungsverhältniſſen nicht die geringſte Bedeu⸗ tung beigelegt. Das Decouvert ſchritt indeſſen zu umfangreichen Deckungen, und als auch die Raffinerien, die gegen frühere Roh⸗ zucker⸗Anſchaffungen Termine abgegeben hatten, zur Auflöſung ihrer Arbitragen ſchreiten mußten, zogen die Preiſe nicht unerheb⸗ lich an und der Mai⸗Termin wurde mit M. 9,70 bezahlt; inzwiſchen ſind die Kurſe wieder abgebröckelt, und der Schlußkurs für Mai beträgt M..50. Nach den uns von verſchiedenen Seiten zugehenden Fabrikergebniſſen werden wir für dieſe Campagne wohl mit einer um 34 bis 1 Prozent höheren Ausbeute als im Vorjahre zu rechnen haben. und wir glauben an einem ſchließlichen Ernteergebnis, das .500.000 Tons für Deutſchland überſchreitet, heute nicht mehr zweifeln zu müſſen. Marktbericht der Deutſchen Staerke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft, E. G. m. b. S. über Kartoffel⸗Fabrikate. Mannheim, Berlin, Magdeburg. Der Markt verlief auch diesmal bei ſtillem Geſchäft in überwiegend luſtloſer Haltung, da das Mißtrauen ſelbſt gegen das nunmehr anſehnlich geſunkene Preisniveau für Fabrikate nicht ſchwinden will. Die Umſätze beſchränken ſich ſomit haupt⸗ ſächlich auf den laufenden Bedarf, wohingegen Meinungs⸗ käufe ſich kaum bemerkbar machen, zumal zweithändige Ver⸗ käufe und Glattſtellungen den Markt noch immer beunruhigen. Trotzdem iſt aber wohl an einen weiteren ſcharfen Rückgang der Preiſe nicht zu denken, da ſchließlich doch eine Grenze findet man mit wenig if dem Induſtrie⸗ re Kaufbewegung, e, iſt wieder ge⸗ ſe, da ein⸗ ichten erwarten laſſen — nog Jatunctaoch ulog sno neheneeeh eee ee eee aag uebnzs uenvig ususlſo gun uobng ueees ehedeg; um Icogaeuupzas zoguolg Tet ue ee eeene ee; un euudfqrcß ldo achreuſe uie gusgo eneh sunggoonz ueilcegauenvpfeig seg uee en leen behe Ueguvuelf on en siv Huoſzus uchap og „eefat uenz ueung dagt ueeguva sd guvancz anouluodqs 80 11 pog aun bunzpohpnang Ueihn gun ziegusbuvlogun noustumoznog usuebple a0 a0 fimn an negupgeg suubiqtcz uohlelaog udnagech uen eepladg eie epi uel Seigpzß uduejncko sog gueagpgd guvancz anenuozeg alcggel obrgpasebnz 1% piu pn ueaſuvog obba dleſg uuoz guvuerdg „zudqzeig stund u sun leg obuvf enl caigs“ ösn Junes ae“ „ungesg endu zog Zeiau ahehomegvegz“ udbunzaemogz ohogsbunznogsg gun uzecein solleg gun mozlech uezuvdoe adachr uebio open egugegungtegz b eeeee deg ee n e ne ee aede uezuvbejd ueg pang Saoeniggesveg nobfgpgog 800 eeee een ſee en eene eheeheeegun aehog u8 „ bungvjuſc zog uv socpi hgcnedaegn eee en eee che eeee eeeg; Zuupzegnv aul bungergeg Fed u unzogpnang gun Liocd sguvancz ansiluszz uusq Bungegungtgogz aog aadg neaig uvut i va— jog usgpfebuze „eckoangd g 20 jeoc“ sur aednog uine qusgo onog an auudorgig eetec„e“ a ee utununeg avg uvut sjo gun i eceee, eeee eeeeeee“ ve e batebs a duvanc anonuo sjv aeguvusdsnd dpine oc daeunu deuvb ord e eeeen eee e e Uohoct uscpput uihausbuv„ueſe uenou“ mog ogoadgavg) leg ul epl eig ent ueuurbepog whluses usbunſfegcggog uecpulonncue ueg en Jagg gee chu gupgaegnog e eeee ,eednem“ So nhae a ueseajeg ne guhncz eie zwufufe ælungz azequeuusgg A Sicpzu suuvigiug amesromego zugd uoſeig hud uogz uugg uegaeat zpuorhec; accnae ce e eieee“ eeee en e en cee we ndunuvine cpi odetaopocp aule joucpen Sglegeg gun „ ugeſzlung esgvubsqzſogs plogz uebuvag a0 ujel uv dieacpe ögnaencplaeusgadu dagt uedo Sotouspdot Sentac 461 Siv Jcoh moe Ind davoch dig cn ueſqnoant a0geasggesvegz usgvaq mog igel gun uuvcz utelozutesv un munzugngß deuvd gq Jjeiq duselsuunlugogz ogoab oic usgelab uehelave Zung ⸗hog deeeee u„iegc“ di uvu oog oiu qpostz Bjolac dlopheichlgeg zeleig eineg unu gun ——————0 mmmmmmmmmmm ie weſegneh A öplicbef ßg elplites gun unepoepcg ac inv gi) daahun Ind quozcß uog 00 een eice ſeene eeeeeeee eeehe ene e gun mogenvaog Ichru aph sruzuuszunssedß gun Jpfegroze joiq o geqn udunviſcg mog env rofgoangaevogr davag zog gvg—. Uegawamegv brolac usg gun usgeungeg ne bunpfzog Bofcplaogz meuzel jog zoczuve snozeqn ol bil obree Haezusbech und boch dufeg avs usleaun dipnachuveg„onehoutegvzgz“ uagnap „neqwaeg ocpnachluvuabogd dat un cnec Sehbggudgsg ule 40 Bos va—— ohpgſog ag 8e 20 ga'ueſsgneind ozvocg rures ounen ehe e eicht„eree eeeeeeeee“ 81% ubgecgeg ne ohog bpn z0g geig Sa„ued ogoab“ gog zeqn Huniunzqnegz zure uupzez dgvag dde mana pip ee ehvaebaog„eutoch“ meg snb glaogz wocg ure mg! gun Jogfeueg szwouvags gasvon sog acele ee duvanc Ameitudz usgon uehiurs gog opil on oidg uefol abuvacß Aeeneeun ueune aheuneg deeces dgundog goul i usbunbta nc uepaeghebog gsleig ho guvnueboch i uen on e gvg aun zvg uoznegeg ne joqns adg svan mnvg enn gie cozg egezu oenbuczefwad dig Inv ogoa eae eehe en uheuemngee eeunl ee en acnnee ee udhneß svo uehnz udeavacpt usg u bundegach gog cpieigz „eee eeegne eeee eercrg“ ine daeebeg eceeee eeeen eeeuin ee en egehe ieee ebrgeee enbeuvale iune igoal swöuvad dazpe seg guhngz a Inv Buvchogz geg pil jptz poiegz mequsnoa usqus cpu ueguucgne un Aofhchl usgunſc obzurd unzapn ne„devckvasg“ ogusunmog g an giqud uehihlpaz udufe oæpang cpil un dulavzgz vi de anudaiz ad jno Juvanvzhene uezugoated ueuneh cou ae faeguec uuvc bjchhzezavgz ueneurh ueune ee e eenene ehne ut ane eeee eg eeegeg eer eeeg ee es ine Budbufeſcnvch uieg ae jpon guslfaſc digopeuueneaeg 75 pnlech dig udpiesbaog a0„utvdoſoch“ szw eungbaezuc ur aaqusbar zuhngz z ind aoh d apecehue ecbieheig onuugz usheluv„uuflagjcß“ usg jpuuie pog vl ie gog uug ueg ur ungt wumaz o uofeajuv bneputtz usg ad piat uope Tusjogaeg pnagppzs! 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Lachen, Scher; Kokettieren überall. Schon will Vivianne ſich erheben und Monſieur Durand D bitten, ſie nach ihrem Hotel zu begleiten. Da nähert ſich ihnen ein eleganter Türke, der nach tiefer Verbeugung vor Vivianne Monſieur Durand kordial die Hand entgegenſtreckt. „Ah, lieber Direktor! Welch unverhoffte Freude! Ich hatte keine Ahnung!“ ruft er, geſchickt den Ueberraſchten ſpielend, während ein ſeuriger Blick Viviannes ſchönes Ge⸗ ſicht ſtreift. Schmunzelnd ſtellt Monſieur Durand vor: „Sidi Aſſad el Mokri, der Stern der jeunesse'oree von Tripolis Mademoiſelle Vivianne Olivier, der neue Stern des Teatre Frangais.“ Kühl neigt die junge Dame das Haupt zum Gruß. Sidi Aſſad aber ruft mit gedämpfter Lebhaftigkeit und einer Vertraulichkeit die Viviaunes feines Empfinden verletzt: „Seien Sie mir gegrüßt, Mademoiſelle! Wir kennen einander ja bereits!“ Monſieur Durand ſtutzt. Vivianne aber, in deren Wangen leichte Röte ſteigt, erwidert raſch: „Ich hatte vorhin das Mißgeſchick, im Straßengewühl an den Herrn zu ſtoßen.“ Sidi Aſſad zeigte ſeine blitzenden Zähne. „Ich bin dieſem Mißgeſchick dankbar,“ flüſtert er, einen Stuhl neben Vivianne ziehend und ſie mit ſeinen feurigen Augen aulachend.„Nie werde ich wieder das Gerichtsgebäude paſſieren, ohne an dieſe für mich ſo verhängnisvolle Begegnung zu denken.“ Unwillkürlich ſchiebt Vivianne ihren Stuhl etwas zurück. Der Türke jedoch läßt ſich nicht beirren. Mit vollendeter weltmänniſcher Routine beginnt er ein allgemeines Geſpräch, in das auch bald Vivianne verwickelt wird. In eleganteſtem Franzöſiſch plaudert er von ſeinen Reiſen in Europa und knüpft davan die Frage, ob„Mademoiſelle“ auch bereits in Paris geweſen ſei. „Ja,“ erwidert ſie einſilbig. „Als Künſtlerin?.. Engagiert an einem Theater?“ „Nein. In einem Kloſter.“ Monſieur Durand läßt vor Verwunderung beinahe den Thampagnerkelch fallen, den er gerade zum Munde führte. „Im— Kloſter?“ wiederholt er ungläubig. „Nun ja,“ lächelt Vivianne.„Ich wurde im Kloſter erzogen.“ „Und dann?“ fragt Sidi Aſſad. „Dann?“ Eine Wolke huſcht über ihr reizendes Ge⸗ ſicht. Was dann kam, kann wohl niemanden intereſſieren.“ „Vielleicht doch!“ ruft der Türke voll brennenden Jittereſſes.„Sie wiſſen nicht, Mademoiſelle, welchen Anteil ich an Ihrem Geſchick nehme!“ „Wirklich?“ fragt ſie ſpöttiſch. Und zum erſtenmal zuckt ein leiſer Verdacht in ihr auf, daß dieſer weltgewandte Mann da vor ihr mit den betörenden Augen und den lächelnden Lippen etwas gegen ſie im Schilde führt. Was? Davon freilich ahnt ihre argloſe Seel Aber ihr ſchönes Antlitz zeigt einen Ausdruck un Stolzes, als er ihr zum Abſchied die Hand etwas lä nölig drückt und vielſagend flüſtert: „Wir ſehen uns nicht zum letztenmal, Mademoiſelle. Darf ich„auf Wiederſehen“ ſagen, anſtatt des üblichen Abſchieds⸗ grußes?“ Mit einer haſtigen Bewegung entzieht ſie ihm die Hand. Und ihn groß und voll ſtolzer Verwunderung anblickend, er⸗ widert ſie kalt: „Ich verſtehe Sie nicht, Monſieur.“ Ein leichtes Neigen des ſchönes Kopfes, ein hoheitsvolles Zuſammenraffen ihres Gewandes, um es vor jeder Berührung mit dem Manne da vor ihr zu bewahren— und ſie verläßt den Saal, geſolgt von dem ganz verblüfften Theaterdirektor. Dier Türke aber blickt ihr eine Weile nach. Daun krollt 9 e nichts. iahbaren nger als auch er ſich, eine leichte Onerettenmelodie auf den ſpötkiſch verzogenen Lippen. 2. Die Methamorphoſe. In voller Glut brennt die afrikaniſche Sonne bereits vomn Himmel herab, als„Mademoiſelle Vivianne“ am nächſten Morgen erwacht. Verwundert blickt ſie ſich um in dem einſach möblierten Hotelzimmer. Sie weiß im erſten Moment gar nicht, wo ſie ſich befindet. Dann fällt es ihr ein. Und ihre geſtrigen Triumphe fallen ihr ein. Und alles kehrt in ihr Gedächtnis zurück, was ſie in den letzten acht Tagen gewagt. Noch vor wenigen Wochen im Hauſe ihres Vaters wie eine Gefangene gehalten— wenn auch eine Gefangene an goldener Kette mit Brillanten und anderem Edelgeſtein— aber doch immer eine Gefangene! Heute der breiten Oeffentlichkeit angehörend, die gefeierte Künſtlerin, die Heldin des Tages. Bereut ſie, was ſie getan?... Möchte ſie den Schritt ungeſchehen machen, der die ſtolze Gräfin Sulamith St. Claire für kurze Zeit in die Schauſpielerin„Mademoiſelle Vivianne Olivier“ berwandelte?.. Schreckt ſie zurück vor den Folgen? Sie hat keine Zeit, darüber nachzugrübeln. Denn ſchon ſtürmen zwei ihrer Kolleginnen ins Zimmer, um ihr in über⸗ ſchwenglichſter Weiſe zu gratulieren. Die Zeitungen ſeien ihres Lobes voll.. die nächſten vier Vorſtellungen ſeien bereits ausverkauft... der„Chef“ ſtrahlte und erklärte, ein„goldenes Zeitalter“ ſei für ihn hereingebrochen... ſie ſolle ihr Glück nur mit beiden Händen faſſen und es feſthalten und aus dein alten Geizkragen ſoviel Gage herauspreſſen, wie irgend möglich. Sulamith lächelt nur und verſpricht, ihr Möglichſtes zu tun. Noch ein paar Worte hin und her— und hinaus trippeln die übermütigen jungen Dinger wieder auf ihren hohen Stöckelſchuhen— lachend, ſchwatzend, trällernd, wie ſie ge⸗ komnpen. 5 55 ydenklich blickt Sulamith ihnen nach. Faſt beneideb ſie die munteren Geſchöpfe um ihre leichte Lebensauffaſſung. Raſch kleidet ſie ſich an und nimmt ihr einfaches Frühſtück, dabei vor ihrem geiſtigen Auge ihr junges Leben Revue paſſieren laſſend.—— So lange ſie denken kann, hauſte ſie mit dem ſinſtern, wortkargen Vater und einem Schwarm von Dienern allein und von der Welt abgeſchloſſen in dem„weißen Palaſt“ dort unten am Meer. Der Mutter entſinnt ſie ſich nicht; nur wie ein Traum ſchwebt aus ihrer allerfrüheſten Kindheit ein ſylphenartiges wunderſchönes Wefen in ihrer Erinnerung, das jedoch gar bald verſchwand und nichts zurückließ als ein Phantaſiegebilde. Auch der Vater ſprech nie von der Mutter. Und wenn das Kind einmal wagte, ihn nach ihr zu fragen, ſo geriet er jedesmal in ſolch furchtbaren Zorn, daß das kleine Mädchen ſich erſchrocken in ſich ſelbſt zurückzog und weitere Fragen unterlie Ein Seufzer e all dies denkt. Mit einer gewiſſen Haſt ſpringen ihre Gedanken hinüber zu dei zweiten Erinnerungsbild.— Sie ſieht ſich in einer Kloſterſchule in der Nähe von Paris. Mit welcher Inbrunſt ſchloß ſich ihr liebebedürftiges kleines Herz an die guten Schweſtern ank Zum erſtenmal empfand Kindergemüt den beſeligenden Einfluß einer fanften ſrauenhand. Nur das Endziel dieſer Kloſtererziehung konnte e begreiſen, das die Schweſtern den Zöglingen ſtets als im Leben vorhielten: „Erziehung iſt Erziehung zum Schweigen]! Selige Ruhe liegt über allem Vollendeten. Nur die ſchweigende Ueber⸗ windung des Lebens gibt dem Menſchen die höchfte Würde.“ Gleich einer dröhnenden Glocke trafen ſolche Worte ihr Ohr, ohne hineinzudringen in Herz und Seele. Sie fühlte, daß etwas in ihr lebte, das ſich jener Lehre widerſetzte. Sulamiths Bruſt, als ſie an Hinaus in die Welt wollte ſie—ihr Leben gusleben, genieße nicht ſckweigen dulden. einiger Behaglichkeit dem Genuſſe alten Porlweins hingab. Als er ſah, daß der Miniſter abgefahren war, ging er in über⸗ glücklichſter Stimmung zum Zoll, um ſeinen Freund Smirnow abzufertigen und dann irgendwo den glücklichen Ausgang der Reviſion zu ſeiern. Aber kaum hatte er die Schwelle ſeines Bureaus überſchritten, als Smirnow auf ihn losſtürzte, ihm beim Kragen packte und ſchrie: „Sie haben mich betrogen; erbärmlich betrogen, Iwan Waſſiljewitſch!“ „Sind Sie des Teufels! Laſſen Sie mich los! Was haben Sie denn?“ „Er hat das Geld mitgenommen.. im Kaſſenſchrank iſt keine Kopeke mehr. ich bin ein geſchlagener Mann..“ „Waaas? Das Geld.. mitgenommen?“ „Jawohl und ich gehe hin zu ihm und werde mein Geld zurückfordern und ihm alles erzählen..“ „Dann ward er Sie entweder als Verrückten einſperren laſſen oder Sie nach Sibirien ſchicken“ Beide ſtarrten den leeren Kaſſenſchrank an, als ein Be⸗ amter einen Brief an Pauin überbrachte, der das Siegel des Finanzminiſteriums irug. Das Schreiben meldete ihm ſeine Penſionjerung wegen dauernder Kränklichkeit. Bücher für den Weihnachtstiſch. Für die Weihnachtsbeſcherung hat Alfred Hahn's Verlag in Leipzig eine reichhaltige Sammlung prächtiger, künſtleriſch ausge⸗ führter Bücher herausgegeben, die bei den lieben Kleinen wie bei der heranwachſenden Jugend mit großem Entzücken und heller Begeiſterung aufgenommen werden dürften. Neben dem ungemein unterhaltenden und erzieheriſchen Werte dieſer farbenpräch⸗ tigen Bücher iſt es insbeſondere auch der Umſtand, daß durch die geſchmackvoll ausgeführten Bilder ein guter Samen in das Kindergemüt geſtreut wird. Beim Durchblättern der hübſchen Bilderbücher eröffnet ſich dem Kinde eine neue Welt voll Sonnen⸗ ſchein, voll Freude und Luſt und dürften ſo jeder Mutter und Er⸗ zieherin ein wertvolles Hilfsmittel in der Erziehung des Kindes ſein. Unſtreitig bilden die nachfolgenden, in obigem Verlag er⸗ ſchienenen farbenreichen, oft von einen goldigen Humor durch⸗ wehten Bilderbücher überall das herrlichſte Weihnachtsgeſchenk: König iſt unſer Kind. Bilder von Gertrud Caſpari. Verſe von A. Holſt. Unzerreißbar M..80; auf Karton gedruckt M..50. Ein herrliches Bilderbuch für—6jährige Kinder, mit 18 bunten Bildern mit reigenden Szenen aus dem Kinderleben.— Frühling, Frühling überalll Ein Bilderbuch von Ger⸗ trud und Walter Caſpari. Kinderlieder von Friedrich Güll. Für —jährige. 32 Seiten M..80.— Aus Kinder reich und Elfenland. Für 640jährige. Ein Silhouetten⸗Bilderbuch mit Verſen und Geſchichten von A. Freiin von Gaudy. 32 Seiten Mark .80.— Sonne und Wind. Gedichte für Kinder von Emil Weber. Für—10jährige. Bilder von Ceſar Klein. 2. Auflage. 64 Seiten, 21 farbige Bilder M..80.— Graf Allotria. Eine luſtige Autogeſchichte für—12jährige in Verſen von Carl Ferdi⸗ nands. Mit bunten Bildern von Elſe Rehm⸗Vietor. 32 Seiten M..20.— Kinder Humor für Aug und Ohr. Bilder von Gertrud und Walter Caſpari. Herausgegeben von der Jugend⸗ ſchriftenkommiſſion des Leipziger Lehrerverein. Preis M..20. 4. Aufl.— Aus der goldenen Schmiede. Geſchichten für die reifere Jugend und das Volk, erzählt von Dichiern unſerer Zeit, aubsgewählt von Carl Ferdinands. Mit vielen bunken und ſchwar⸗ gen Bildern. 270 Seiten. Preis nur M. 3. Ein meiſterhaft aus⸗ geſtattetes Geſchenkbuch erſten Ranges für Weihnachten. Auuie Bogſen: Die wir von der Erde find. Roman. 355 Seiten. „Bita“, Deutſches Verlagshaus. Berlin⸗Charlottenburg. Preis geh. 4.—, vornehm geb. 4.—. Endlich unter der Fülle der kiie⸗ rariſchen Neuheiten ein Roman für das Haus, für die deutſche Familie! Es muß der rührigen Verlagsfirma hoch angerechnet werden, in unſerer heutigen materiallſtiſchen und ſenſationslüſternen Zeit ein ſolch prächtiges Buch auf den Büchermarkt gebracht zu haben, das des Menſchen inuerſte Saiten berührt und welter klingen läßt. Annie Bonſen beſitzt ein feinſinniges und ſtark feſſelndes Erzählertalent. Ihre Sprache iſt edel und von ſaszinierender Schön⸗ heit. Sie ſchildert uns in ihrem Roman zwei ſtark ausgeprägte Naturen, die aumutige Damafanti und den ſtillen Halgrimur, zwei prächtige Menſchen, an nordiſche Heldengeſtalten erinnernd, die der Leſer ſofort liebgewlunt. Ein poeſtevoller Hauch weht über dem herr⸗ 2 Hygiene im Heim. Haarſchwund. Gewöhnlich trägt beim Schwinden des Haarwuchſes— wenn nicht Krankheit vorangegangen iſt — ungenügende Pflege, Mangel an Reinlichkeit und Luft die Hauptſchuld. Infolgedeſſen geht die Zellenbildung der Haar⸗ papille träge vor ſich und hört ſchließlich ganz auf. Es müſſen alſo vor allem die Haarorgane gekräftigt und zu erhöhter Tä tigkeit angeregt werden, und dies erreicht man am beſten da⸗ durch, daß man den Haaren eine künſtliche Arbeitsleiſtung zuerteilt, indem man ſie wenigſtens zweimal täglich, früh und abends, mit Kamm und Bürſte entſprechend behandelt. Die Kämme müſſen elaſtiſch, aus Kautſchuk ſein und dürfen micht zu ſcharfe Zähne haben. Ebenſo muß die Haarbürſte weich und geſchmeidig ſein, da ſcharfe Kämme und harte Vürſten die Kopfhaut übermäßig reizen. Stahldrahtbürſten ſind ganz ver⸗ 1 1 da ſie auf den Haarboden geradezu zerſtörend ein⸗ wirken. Für Küche und Keller. Hungerals Strafe. Man kann verſchiedener Mei⸗ nung darüber ſein, ob man einen kleinen Sünder zur Strafe hungern laſſen ſoll oder nicht. Manche ſagen, daß Hungern als Strafe grauſam ſei und menſchenunwürdig, außerdem dem Kinde ſchädlich. Bei geſunden Kindern iſt das durchaus nicht der Fall. Ein geſundes Kind verhungert nicht gleich, wenn es einmal eine Mahlzeit überſchlägt, im Gegenteil, das iſt bek unſerer heutigen allgemeinen Ueberfütterung ganz nützkich. Ein Stück trockenes Brot ſtatt einer Lieblingsſpeiſe des Mit⸗ tags iſt eine ſehr empfindliche Strafe für Kinder, die den gron ßen Vorzug hat, niemals das Ehrgefühl des Kindes zu belei⸗ digen. Zu oft darf freilich auf dieſe Art nicht geſtraft werden. Aber für gewiſſe kindliche Vergehen, beſonders für Naſchhaf⸗ tigkeit, iſt eine ſolche Strafe viel richtiger, als irgendeine andere. Jedenfalls richtiger als eine Beſtrafung durch Schläge, die nur dann wirkſam iſt, wenn ſie dem Kinde auch wirklich wehe tut, dann aber auch für kleine Vergehen viel zu hart iſt. Freilich muß auch gerade die Hungerſtrafe fehr ruhig ausge⸗ ſprochen und entſchieden durchgeführt werden. Wenn Ge⸗ ſchwiſter oder Dienſtmädchen dem kleinen Sünder nachher etwas zuſtecken, dann verfehlt die Strafe ganz ihren Zweck. Alſo ruhig einmal die ſüße Speiſe, die Lieblingsſpeiſe, auch eine ganze Mahlzei entziehen und ſtatt deſſen ein Stück Brot geben. Faſlen iſt geſund, dem kleinen Leckermaul aber ſehn empfindlich. Hühnermit Paprika. Man teilt die gerupften und gut gereinigten Hühner in vier Teile und ſalzt ſie; inzwiſchen röſtet man eine mittelgroße, gehackte Zwiebel in reichlicher Butter hellgelb, gibt eine Meſſerſpitze voll echten Paprika und die Hühnerſtücke hinzu und läßt die letzteren etwa eine Viertel⸗ ſtunde langſam dämpfen. Dann ſtäubt man einen Löffel voll Mehl darüber, gießt ſo viel kräftige Bouillon hinzu, daß ſie die Hühner gerade bedeckt, läßt ſie zu einer kurzen Sauce ein⸗ dämpfen, gießt dann Liter recht fetten, ſauren Rahm Zu, verkocht ſie damit noch etwa 20 Minuten und richtet die Hüh⸗ ner entweder mit Reis oder Nudeln an. 5 5 Gefüllter Weißkohl. Rechb feſte, kleine Köpfe werden von den äußeren Blättern befreit, in zwei Hälften zer teilt, jede Hälfte ausgehöhlt, mit Kalbfleiſchfarce gefüllt, mit einem Kohlblatt bedeckt und mit ſtarkem Zwirn unmwickelt Dann ſchwitzt man gehackte Peterſilie in gutem Fett oder But⸗ ter, legt die Köpfe hinein, gießt Fleiſchbrühe darüber und dün⸗ ſtet ſie mit Salz und Pfeffer weich. Indes macht man etwas Buttereinbrenn, gießt die Jus von dem Weißkohl hinzu, ver⸗ dünnt ſie, wenn es nötig iſt, noch mit einigen Löffeln Bouillon, befreit den Kohl von dem Zwirn und den Blättern, welche die Jarce bedeckten, ſchneidet jede Hälfte nochmals auseinander. fdie Schüſſel und übergießt erzu keiner weiteren Flei eebeen eeee nonouoach neufel chou gun ſgen „adeg Ie ee ee e e ee ehbet a den ne e uegnice sog qundns use neen eeet eec uouel deancch u aun aaefianzl vang ꝛd gusanss u1 oilchege ganc nejne wcpon zdagt sog pind mee uog Bianckhglong 4ge zunſez nvas sjb guuvchleb Negees ege ana neuud usgleg udg uspliate srunpdaog sbeß epfe zcuse Hunjobench og oe Ser e ee ee e Jvatec uschne deufe Sihnu adg Inb ne digna ai uneg uegasaene iid guun Lbuvd „Uit du eeceeg ehend ugvinad jgtunpe vudegs Bungjigz gun snang uog alreatecß dapgecpn wale eaenoe neue n zae gsgpckt uvun dic ee ee dun guvauaoch meavarch um Douedulſt ule Onar gaoch aeſeic dgana neeee e er e Uaaech ueuſe zun snuv zquuce nues dee eeen og unjez 1 S8iv geigng danc Siuzſpgcgesß sog zeqs Uazlen Hehee en aueeg et ieg and utepegunen ndo aguvuteun ueeee eeen ee eeee ee dee Pang een echeeeee eee de e eeeee imni 11N MPou Jatui uelpsdac aegean aogd ogz ut Bunnaglagasufdgog „Aasvog aute ne zogal noihtmods ueeieg dig usbuld aegetat gun uſch uofcpnleg n Szuvanpgtee dfeſg dan gun appeq; gun uerppmn on ueltent appean ueguucz nebieg ozneg uabunl 910 gegeg Spegnungeg eabnocszcnuz uog usprc imneg golig 8e aogo gagenog dganat munjes inid pnv gun goahhenogz boceiplaeg jdat ahvg fauunpe uspgaag Uaaingz nogleg did nefana Sv edaee e dee ee e eegnd Svane euvd con i efco⸗ dDigplsfvaleg auss 420½5 * 28 eebe icplssbaleg duze negjph sgiog gun uezudgngs ueuld ud goluuig us Ueoſopelngag 901995 qascß uog uaſleg un golnvch uenen uegongg Usqjel 800 Snptuehnoch uleg ul oaſeg uezugoat udjanut ueumogsnd Uolluestz ueufesf zeule in o eeied beeg eva 8 Tusſagiea pnagcpozz Aupd vuf uagg uopegupnoch meg sur Huncelaggan anje degzuvd gusaocz uog dzsdgaunc Bungnee zee ueboc a (Adjo! dungehhzog) Abateh oiu pou achsig ad joß usſpunelnv jozoch utencr u e nee ee h en aeee Ueced ene gun uejochs ulo diat a0 an 48 oje szo l 89 „„ plteag dun ineg gun jeuvz qun jaan aujezun Ueeam gujepvauegzoh punvaumuegickt unuvagoagiſcbpdtz eneucogoue! sog duhncz dusez diuncungon die degt a Sddgeigogz uohuln; geg Souse 3980— delctaaſogß daujebanbd eig cbil aog ganzct vgzosc nebizunzpig uellog uohreuat snd gun zpocd uesspmgoase öqse add Meneee ehageru ino zunzuyqncßz ebzpoplhgung sve dgat Solp usholiqvav uefuvbole Udjeig 4 Saule 8 1ß alutdlgeg pih uun do ood and„usuufbohegg“ eun„usbonoz“ odat eienciunvce udueig aeus meceeund engen Bhlaug sva adgo— igns snogssqueng ue srunz uog dunsgoßz adg ononeunez Aeule! a aebedeee ee eee eeneege! 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Aber als Frau Blum fort war, äußerten Mutter und Tochter dieſelbe Vermutung— nun ja, es hieße wohl Verlobung, aber es würde wohl etwas anderes ſein. Doch es mußte bei den Vermutunger ſehr ernſter Menſch zu ſein, V 1 Gretchen und ihre Mukter 5 ſich der nekte ju Mann in Lilli, verſtand, als ſich aufzuputzen und zi kön ſind, überhaupt vo Bruſtta 80 ich werden. Mund be⸗ würde e doc 95 Mama ſand, woge id da ein Anarchiſt ſicher Am Abend wurden 5 zu Blums fuhren ſie erſt, 0 die d dumme Li illi 8 Brä kommen hatte.„ſie ſprach 1 Brã 190 Goethe, Schiller lli 85 ortete „Er liebte die Blinmen der? fort:„Ja, das hat Heine⸗ Mal, als Mama Schmi 195 5 das Monag Retettk⸗ ſſche 1255 Lilk 1 Als Schmidts nach Hauſe ginge bor Wut. So eine Falſch 9975 ſich Aaus heimli verſchaffen, nur, beſten Freundin nichts zu 1 Aber würde nicht zurückſtehen. Heute abend hätte Roch nicht ſo mitgekonnt, aber das' das nicht mehr paſſieren. Vom Bücherbrett des Studenten wurden die rot⸗goldenen Bände herabgenommen, um ſie„abzuſtauben“, und Gretchen jaß während der ganzen Woche und las Goethe, Schiller und Heine, ja, ſogar mit eiſerner Willenskraft einige Kapitel aus Leſſings Laokoon. Dann lachte ſie triumphierend. Nun hätte ſie auch Bildung, wenn ſie jetzt wieder einmal zu Blums ginge, würde ſie dem Kohlrabi⸗Apoſtel ſchon beweiſen, daß man eine gute Hausfrau ſein und dabei auch Bildung be⸗ fitzen könne. An einem Mittwoch wurden ſie zum Abendbrot zu Blums eingeladen. Lilli kam vorher hin und erzählte, daß viel Beſuch käme, ein paar Freunde von Heinrich, ein Gymnaſial⸗ lehret und ein von 4. Seders ei n junge Mädchen würden kommen und ſogar eine„geprüfte Lehrerin“. Gretchen und Mama lächelten fein bei der Aurzählung der gebildeten Menſchen. Sie hatte ſich doch in der letzten Woche genügend Bildung erworben, um ſich in jeder Gefell⸗ ſchaft, mit wem es auch ſei, zu meſſen. Noch Mittwoch. na an las Gretchen den„Fauſt“.. der erſte Teil ſtand t au t Bücherbrett, aber der zweite Teil genügte auch, und ſte las eine Stunde lang Sätze, die ſie weder verſtand noch begn f, aber ſich mutig immer wiederholte. * gelehrte Menſchen waren auf dieſer Abendgeſell⸗ Von gemütlichen Spielen, wie„Was bringt die Zei⸗ oder 0 uder verteilen“,„Sprichwörter raten“, war e. Die Lehrerin ſprach über„Kind und Kunſt“, einem ſeiner Freunde in ein lebhaftes e des größeren Wertes. Lilli gab t und wahrhaftig— ſie zitierte Marx! Ffragte Mama Schmidt mißtrauiſch. 1 Klaſſiker,“ beeilte ſich Gretchen zu doch wenigſtens beweiſen konnte, daß Aber ſie bemerkte an den Geſichtern ſchnell genug, daß ſie etwas Dummes na merkte es auch, und um das Peinliche verwiſchen, meinte ſie:„ich bin nur lieber ein fragte Lilli ihren Heinrich. Dieſer zütlich, einmal ſo recht kindlich mit⸗ 5 Einer müßte ein Zitat aufgeben, von dem die ch, T Dichter und Stück zu nennen hätten. Die beiden Mütter ſpielten . tten ſich viel über die Fleiſchteuerung zu er⸗ n gab zuerſt ein Zitat auf:„Der Wahn 785 15 i triumphierend. Sch 99 herausfordernd an, 8 lk aus 18 wackelte nerbös mit den Beinen unter dem 2 ſch, auf die Frage wartend, die ihr Gret⸗ chen beantworten ſollte. Die Reihe zu fragen war an He incich 5 in dem Opfertod blüht uns das Glück,“ ſagte der 1 Soziali, die Bruſt geß ſpannt, als wäre er bereit, rikade zu erſtürmen. chen errötete. Sie flog in einer Sekunde ihre ganze Acteledn te Bildung der vergangenen Woche durch. Endlich, um kein Pfand geben zu müſſen, ſagte ſie:„Leſſings Laokoon!“ Ein allgemeines Gelächter ſolgte dieſer kühnen Be⸗ hauptung. „Weißt Du das nicht?“ fragte Lilli,„es iſt doch bekannt!“ Nun war 135 Reihe gu an dem lateiniſchen Lehrer.„Körner!“ ſagte er, und mit verächtlichem Blick 5 er:„Wie kommſt Du zu ſo einem Ableger?“ „Körner ein Ableger? Er hat doch prachtvolle Gediche gemach „Ein ein Mann, der den großen internatio⸗ nalen Frieden nicht begriffen hat, iſt er,“ widerſprach Lehrer. „Und ich halte ihn für einen großen Dichter,“ weinte die Lehrerin laut und ſtreitſüchtig. „Mon Dieu, mon Dieu, die Welt geht unter,“ lachte eint lalt duf, das iſt auch Körner „Aus der Gouvernante—“ beeilte ſich die Lehre erin hin⸗ zuzufügen. Eine halbe Stunde dauerte dieſes gemütliche Spiel, aber das arme Gretchen hatte noch kein einziges Zitat erraten. Und als ſie endlich auch ein Zilat aufgeben ſollte, ſagte ſie: „So klein du biſt, ſo groß biſt Du, Fantaſt!“ Der Lehrer im Lateiniſchen erriet es, doch ſie 1 ſich alle darüber einig, daß es, wenn auch wirklich aus„FJauſt, 50„doch. kein Zitat väre. e ſeie el zwwar kapfer, daß ein Zitat ein Zitat ſei, aber Mama Schmidt machte auch dieſen Triumph zunichte, indem ſie erzählte, daß Gretchen den ganzen Fauſt geleſen habe. „Auch den dritten und vierten Teil,“ ſcherzte der Vege⸗ tarier. „Alle Teile!“ renommierte Gretchen ernſt. Da warxr es einen Augenblick erdrückend ſtill und wieder rettete Lilli die Situation, indem ſie ſagte:„Ach, könnt zum Augenblick ich ſagen, verweile doch, du biſt ſo ſchön!“ „Bravo, bravo— Goethe!“ lachte Heinrich und faß te ſeine Braut mit ſeinen knochigen Händen an beiden Armen, um ihr einen Kuß zu geben. Auch Gretchen bekam viele Küſſe bei der Verteilung der Pfänder, aber ſie ſchmeckten ihr bitter; war nicht jedes Pfand ein deutlicher Beweis für den Mangel an Bildung? Und nicht im mindeſten berührt von ſo viel Zärtlichkeit, ſelbſt von ſeiten ſo gründlich gelehrter junger Leute, ging ſie mit Mama nach Haufe. Mama war nicht ſparſam mit ihren Vorwürfen. War Gretchen darum ſo lange in die Schule gegangen? 5 ſie ſie darum Akbord⸗ 9855 her und Brandmalerei lernen laſſen, da⸗ mit ſie ſich bei der 85 beſten Gelegenheit, wo gebilbeten Menſchen weile, als eine Gans entpuppe? Abe nachdem der erſte Zorn verrauſcht war, gewann der Mutter⸗ ſtolz doch 106 die Oberhand, und bevor ſie ſchlafen gingen, waren ſie ſich darüber einig, daß ein Mann, der den ganzen Abend Waſſerſchokolade tränke und Kokosnüſſe äße, doch keine erwünſchte Partie wäre. Und der lateiniſche Lehrer rauche und tränke nicht einmal und litte an ſeinen Nerven. Das wäre doch auch nichts für ſie geweſen, auch wenn Gretchen genügend Zitate erraten hätte, um den Herrn zu gewinnen. Nein, bei den Blums waren, Lilli mit inbegriffen, nur Bildungsprotzen geweſen. Ja, ſogar Mama Blum, von der doch jeder wußte, daß ſie ſich nie mit Bildung abgegeben hätte, ſprach über Kohlenhydrathe und Eiweißſtoffe— aber der hatte Mama Schmidt gleich Beſcheid geſagt, als ſie be⸗ haupten wollte, daß ein Fiſch Eiweiß enthalte. „Ha—ha—ha lachte Gretchen.„Nächſtens hören ſie noch die Heringe drehen 155 „Die haben's alle hier!“ ſagte die Mutter und zeigte dabei auf ihre eigene niedrige Stirn. Aber der Kohlrabiapoſtel machte Ernſt. Als er promo⸗ viert hatte, heiratete er ſeine Lilli. Frau Schmidt wollte, um das nicht mitanſehen zu müſſen, umziehen, aber ſie hatte nicht rechtzeitig gekündigt, und ſo ſah ſie Lilli, als Belohnung ür ihre Bildung, eine rechtmäßige„Frau Doktor“ werden. Nach der Hochzeit zog Frau Blum zu ihrer Tochter. Sie war ſo menſchenfreundlich, Frau Schmidt, als dieſe ſie be⸗ ſuchte, anzuraten, Gretchen doch vor allen Dingen noch die nötigſten Dinge lernen zu laſſen denn nur der Bildung hätte Lilli ihr Glück zu verdanken gehabt. 6 „Das iſt leichter geſagt, als getan,“ antwortete Frau Schmidt ehrlich und traurig.„Aber wo nehme ich das viele Geld her um die teueren Bücher und den Unterricht zu bezahlen?“ „Geld— Unterricht? Aber liebes Herz, es braucht ja nichts zu koſten. Hier in dieſem kleinen Büchlein, da ſteht alles, die ganze Bildung, die ein Menſch braucht, um gelehrk 1 ſein.“ Frau Schmidt nahm das kleine Buch einigermaßen ver⸗ wundert in die Hand und ſchlug es etwas mißtrauiſch auf. „Deutſcher Zitatenſchatz“ las ſie, und wahrhaftig, da ſtanden auf den Seiten alle Zitaten mit Namen und Herkunft darunter Drei Monate ſpäter war auch Gretchen ſo vollkommen gebildet, daß ſie ſogar eine„Frau Profeſſor“ hätte werden können. Betrogene Betrüger. Skigze von Otto Schmelzer(Berlin). (Nachdruck verboten). Der Finanzminiſter Kandrin hatte ſich n von ſeinem Rat⸗ 85 ub. ikow halte „Verzeihen Sie, noch einen Moment,“ fagte ſeine ho Exzellenz zu dem Rate, der ſeine Aüie 5 ae „vielleicht ſind noch Sachen darunter, die ſchnell erledigt können? Sie wiſſen, ich liebe das.“ Der Rat nahm wieder Platz und der Miniſter uncfles die Briefe. „Ich danke Ihnen, es iſt alles gut. Apropos, da iſt die Stelle des Generalſteuereinnehmers in Odeſſa neu zu be⸗ ſetzen. Das leidet keinen Aufſchub. Wie wäre es hier mit unſerem Zolldirektor Panin? War bisher alles bei ihm in Ordnung? Würde er eine geeignete Perſönlichkeit für den ſein?“ „Panin iſt einer unſerer tüchtigſten Beamten und bier ſchwer zu entbehren. Aber wenn Ew Exzellenz.“ „Schan gut, werde es überlegen. Erinnern Sie mich, bitte, im Laufe der Woche daran. Guten Morgen.“ Als der Rat das Zi mmer verlaſſen hatte, entnahm der Miniſter der Mappe einen kleinen Brief und las ihn mit umwölkter Stirn wiederholt durch. Das Schreiben enthielt in wenigen Zeilen eine Denunziation Panins:„Wenn die Kaſſe des Zolldirektors Panin revidiert wird, wird ſich ein Defizit von 140 000 Rubeln ergeben. Jeder Tag bringt neue Verluſle,“ hieß es darin. 5 Der Miniſter warf den Brief wütend auf den Tiſch. „Zum Teufel mit dieſen Schuften! Was hilft mir alles Aufpaſſen! Einer iſt ein Spitzbube wie der andere. Das iſt eine ſchöne Beſcherung! Da ſehe ich den Kaiſer ſchon—“ Se. Exzellenz war aufgeſprungen und durchmaß mit raſchen Schritten 5 Zimmer. Die Gedanken kreiſten wirr in ſeinem Kopf. r fühlte ſchon den ſcharfen Blick des Zaren, er hörte 225 wie der Kaiſer mit ſeiner kalten, durch Mark und Bein gehenden Stimme ſagte:„Das iſt nun der dritte Fall in dieſem Jahre. Kandrin, in Deinem Reſſort herrſcht eine ſchauderhafte Wirtſchaft!“ „Nein, bei Gott, das geht nicht!“ rief der Miniſter. „Ich werde dieſen Hallunken zeigen, daß ich ſchlauer bin als ſie!“ Er klingelte und rief dem Diener zu:„Kolzow ſoll kommen!“ Nach wenigen Minuten erſchien ein junger, etwas ver⸗ lebt ausſehender Menſch, mit wirrem, dunklem Haar und ſtechenden Augen. Er machte eine tiefe Verbeugung und blieb an der Tür ſtehen. „Tritt näher!“ ſagte der Miniſter, der ſich in den Seſſel zurückgeworfen hatte.„Sage, iſt Dir der Zolldirektor Panin bekannt?“ Panin? Jawohl, hohe Exzellenz.“ „Weißt Du etwas über ſein tägliches Leben, 7 Verkehr?“ „Iwan Waſſiljewitſch Panin,“ ſagte Kolzow jangſam und ließ die Augen nach der Decke ſchweifen,„Iwan Waſſiljewitſch Panin erhebt ſich wie ich taxiere, ſo etwa gegen zehn und begibt ſich, wie ich kaxiere, ſo ekwa gegen zwölf nach dem Zoll, wo er dann—“ „Höre, Kolzow, wenn Du mich mit Deinem frechen und albernen Geſchwätz hinzuhalten gedenkſt, ſo laſſe ich Dich windelweich prügeln. Antworte mir Umſchweife: weißt Du etwas über Panin?“ „Nein, hohe Exzellenz.“ „So paß auf. Es iſt jetzt elf Uhr. Hier haſt Du fünf⸗ undzwanzig Rubel. Nun geh hin und ſuche Pauin auf, in ſeiner Wohnung, oder wo er ſonſt iſt. Laß ihn dann nicht aus den Augen; folge ihm überall hin, und beobachte genau, was er tut und treibt. Morgen um dieſe Zeit wirſt Du mir Bericht erſtatten, ganz zuverläſſigen und eingehenden Bericht. Verſtanden?“ 5— Kolzow verbeugte ſich tief. Der Miniſter winkte nach⸗ läſſig mit der Hand und der Spion verließ das Zimmer. Zur feſtgeſetzten Stunde erſchien Kolzow am anderen Morgen wieder vor 8 Chef des Finanzminiſteriums. Er ſah fürchterlich übernächtig aus. „Vas bringſt Du für Nachrichten?“ kantz der Miniſter. 7. geſund zu furt, Vienenburg oder Salzungen berechnet, gefunden werden muß, um die Geſtehungskoſten der Fabrikate mit den Verkaufspreiſen in Einklang zu bringen. Berück⸗ ſichtigt man ferner, daß die alten Vorräte nicht von großer Bedeutung waren, ſo dürfte die Lage keineswegs als ſo un⸗ bezeichnen ſein, wie dies woh mannigfach an⸗ genommen wird; bewegen wir uns doch bekanntermaßen in unſeren Artikeln vielf in Extremen näch der einen oder anderen Richtung, da jede zuverläſſige Statiſtik mangelt und ein Ueberblick der Verhältniſſe nur immer auf Schätzungen beruhen kann. Marktbericht. (Wochenbericht von Jonas Hoffmann.) * Neuß, 18. Nov. Die Stimmung auf dem Getreide⸗ markt hat ſich befeſtigt, und das knappe Angebot in Land⸗ eizen und Roggen findet über Blattpreiſen Aufnahme. Hafer, Gerſte und Mais ſind ruhig und wenig verändert. Weizen⸗ und Roggenmehl ſind bei befriedigendem Abſatze beſſer ge⸗ fragt. Weizenkleie iſt mehr beachtet und anziehend. Tages⸗ preiſe: Weizen bis M. 196, Roggen bis M. 150, alter Hafer bis M. 166, neuer Hafer bis M. 147 die 1000 Kilo. Weizen⸗ mehl Nr. 000 ohne Sack bis M. 27, Roggenmehl ohne Sack bis M. 21.75 die 100 Kilo, Weizenkleie mit Sack bis M..10 die 50 Kilo. Die Umſätze in Rübölſaaten waren in der letzten Woche wiederum recht gering und blieben in der Hauptſache auf ſchwimmende und disponible Ware beſchränkt, die bei reich⸗ lichem Angebot wieder billiger käuflich war. Der Leinſaat⸗ markt zeigt nach wie vor ein luſtloſes Gepräge. Die unklare Lage hinſichtlich der neuen, argentiniſchen Ernte veranlaßt die Müller zu größter Zurückhaltung. Neuerntige Coro⸗ mandel⸗Erdnüſſe wurden in den letzten Tagen zu weſentlich ermäßigten Preiſen angeboten, ohne jedoch Nehmer zu finden. Für Leinöl beſteht trotz billigerer Forderungen nur geringe Nachfrage. Erdnußöl iſt ruhig. Rüböl iſt billiger erhältlich, jedoch iſt der Abſatz unverändert ſtark. Rübkuchen ohne Ge⸗ ſchäft. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Faß bis M. 57 ab Neuß, Leinöl ohne Faß bis M. 84 die 100 Kilo Parität Geldern. Erdnußöl ohne Faß, aus Coromandelnüſſen bis M. 70, aus Bombaynüſſen bis M. 75 die 100 Kilo ab Neuß. Baumwolle. (Marktbericht von Hornby, Hemelryk u. Co., Baumwollmäkler in Liverpool). (Die Firma macht keine Termingeſchäfte für ihre eigene Rechnung). Die Markt⸗Tendenz war während der letzten paar Tage eine etwas rückgängige. Größere Zufuhren, gute Witterung für die Pflücke und ſchwächere Märkte von disponibler Ware im Süden der Zone ſcheinen die Urſache des Abſchlages zu ſein. Andererſeits iſt die unmittelbare Zukunft hierzulande durch die Ausſicht auf baldige allgemeine Parlamentswahlen bewölkt. Es zirkulierten auch Gerüchte, daß die„National Ginners Aſſocfation“ demnächſt einen baiſſefreundlichen Be⸗ richt veröffentlichen wird. Man ſprach von 8 800 000 B. als bis zum 13. ds. Mts. entkörnt. Dieſes Gerücht wurde aber ſpäter dementiert. Die Mehrzahl der aus Amerika eintreffenden brieflichen Nachrichten erklären die Möglichkeit einer Ernte von über 11 750 000 B. als faſt ausgeſchloſſen. In Mancheſter herrſchte eine rege Nachfrage nach Garnen und Geweben und groß Geſchäfte werden zu lohnenden Preiſen abgeſchloſſen. Aus einzelnen Teilen des Kontinentes treffen gleichfalls beſſere Berichte ein. Bericht von C. W. Adam u. Sohn. Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). 2 eee Verbürgter 1 Doppelztr. Beimiſchung bei Mindeſtgeh.(= 100 kg)] von 2/ 0% b mit 2¼% an bei loſer Torfmull fürſ vermiſchten 5 8 Verladung ſt Doppelztr. reinem Kal!! 8 Salzen Mk. Pfg. Pfg. fg. J. Carnallit 90⁰.765 100%.85 10 40 43 11000.938 de a 1200[.20 Hartſalz un 130%.30 Silvinit 14% 140 5 725 150%.50 8. Kalfdüngeſalzz 200%/ 280 F 210%.94 22⁰.08 300%.85 310% 44 5 10 77 50 320ʃ%0 4 64 400/%.20 410%.355 420%.51 alles per 10 000 Kg. ausſchließlich Sack, zuzüglich einer bis zur Empfangsſtation Die Fracht wird ab Staß⸗ wobei die der Empfangsſtation nächſtgelegene Paritätsſtation als Fracht⸗ grundlage angenommen wird. Für das Ausland gelten höhere Preiſe und andere Verkaufsbedingungen. Schwefelſaures Ammoniak 25 pCt. M. 12,75 per Brutto⸗ Zentner, inkl. Sack, franko 200 Zentner⸗Waggon Magdeburg. Kalkſtickſtoff ca. 19 pCt. Stickſtoff zu 52 Pfennig per Zentner⸗ prozent Brutto einſchließlich Sack, frachtfrei 200 Zentner⸗ Waggon jeder deutſchen Station, Netto Kaſſe, Bei Abnahme von mindeſtens 50 Zentner in Beiladung zu Kaliſalzen er⸗ höht ſich der Preis auf 53 Pfg. per Zentnerprozent. Thomas⸗ phosphatmehl für das 2. Halbjahr 1910: Geſ.⸗Phosphſ. zu 22¼ Pfg., eitrl. Phosphſ. zu 25½ Pfg. Frachtbaſis Rothe Erde bezw. Diedenhofen per Kiloprozent Phosphorfäure und 100 Kg. brutto inkl. Sack. Koſtenfreie Nachunterſuchung. Chileſalpeter, prompt M. 8,95, März 1911 M. 9,30 pro Ztr. Tara 1 Kg. pro Sack, frei Waggon Hamburg. In Beiladung ab Staßfurt für prompten Bezug: Super⸗ phosphat, 17—19 pCt. 32 Pfg, per 100 lösl. Phosphorſäure und 100 Kg. brutto inkl. Sack. Ammoniak⸗Superphosphat, 9*g pEt.— M. 7,50 per Brutto⸗Zentner inkl. Sack. Chile⸗ ſalpeter M. 9,60 per Brutto⸗Zentner inkl. Sack. Schwefel⸗ ſaures Ammoniak, gedarrt, M. 14 per Brutto⸗Zentner inkl. Sack.(Bei Ladungsbezügen billiger.) Ueberführungsgebühr vom Werk von 4 Pfg. pro Doppelzentner. Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. Getreide. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger!“ In der abgelaufenen Woche hat ſich die Tendenz im Ge⸗ treide⸗Geſchäft etwas befeſtigt; die ruſſiſchen, rumäniſchen, ſowie kanadiſchen Weizen⸗Offerten lauteten höher und hat ſich die Kaufluſt elwas gebeſſert. Mais behauptet. Roggen be⸗ hauptet. Hafer ruhig. Wir notieren: Laplata⸗Weizen, disp., je nach Qualität, M. 22.75, ruſſ. Weizen, je nach Qualität, M. 21.75—23.75, Northern Manitoba 1, Deszember⸗Januar M. 23,75, desgleichen 2 M. 23, desgleichen 3 M. 22.50, des⸗ gleichen 4 M. 22, Landroggen M. 15.75, ruſſiſcher Roggen M. 16.25, ruſſiſcher Hafer, je nach Qualität, M. 16.50—17.50 Laplatahafer M. 16, Juttergerſte M. 12.25, Laplatamais Nov.⸗Dez.⸗Lieferung M. 14 per 100 Kgr. brutto mit Sack ſonſt alles per 100 Kgr. netto ohne Sack, bahnfrei Mann heim⸗Ludwigshafen. 88 Gerſte. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). Das Geſchäft iſt z. Zt. ſehr ruhig bei unveränderten Prei⸗ ſen. Das Angebot in Pfälzergerſte iſt reichhaltiger geworden; die geringen und Mittelqualitäten ſind überwiegend; die boͤſſeren Sorten in der Minderzahl. Die letzteren werden zu unveränderten Preiſen ſchlank aus dem Markt genommen. In Kufaviſcher Gerſte iſt das Angebot zur Zeit ein ſchwaches; Qualitäten und Preiſe ſtehen nicht ſo vecht im Einklang und ſind die Umſätze in dieſer Provenienz daher augenblicklich ſehr minimale. In däniſcher Gerſte ſollen die Vorräte ſehr zuſammen⸗ gegangen ſein und gehen Verkäufer nur auf Abſchlüſſe für ſofortige Verladung ein. In Moldaugerſte ſind die Umſätze in letzter Zeit größer geweſen als bisher; die Preiſe ſind darin etwas zurückgegangen und verdient dieſe Provenienz z. Zt. unſeres Erachtens die meiſte Beachtung. Man kann ſchon recht annehmbare Quali⸗ täten in der Preislage von M. 17,50 bis M. 18, Parität Mannheim, kaufen. In Futtergerſte iſt das Geſchäft ſehr klein; Preiſe ſind M. 95—100, eif Rotterdam, je nach dem Abladetermin. Mühlenfabrikate. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“). E. Mannheim, 18. Nov. Die Nachfrage nach Weizenmehl war in dieſer Woche weniger ſtark, als in der Woche vorher, obſchon ziemlich bedeutende Partien für ſpätere Lieferungen wieder unter Schluß kamen. Namentlich beteiligten ſich hierbei Käufer, die bisher immer noch billigere Preiſe abwarketen und ſich zu größeren Deckungen nicht ver⸗ ſtehen wollten. Die Furcht, die nächſten Berichte über die bevorſtehende argentiniſche Ernte könnten ein wenig er⸗ giebiges Erträgnis melden und dadurch die Urſache einer Preisſteigerung des Weizens werden, bewog ſie, ſich wenigſtens einen Teil des nächſten Bedarfes zu den heutigen Mehl⸗ preiſen zu ſichern. Der Umſatz in Roggenmehl war immer noch ſehr beſcheiden, wozu hauptſächlich die billigen Preiſe der unteren Weizenmehlſorten beitrugen. Futter⸗ artikel ſind fortwährend geſuchk. Kleie wie Futtermehl, hauptſächlich Gerſtenfuttermehl fanden anhaltend hinreichend Käufer und wurden ſehr ſtark bezogen. Die heutigen Notie⸗ rungen ſind: Weizenmehl No. O M. 30,50, desgleichen No 1 M. 28,50, desgleichen No. 3 M. 25,50, desgleichen No. 4 M. 21,50, Roggenmehl Baſis No. 0/1 M. 22,25, Weizen⸗ futtermehl M. 12,75, Gerſtenfuttermehl M. 11,75, Roggen⸗ futtermehl M. 14, feine Weizenkleie M. 8,50, grobe Weizen⸗ kleie M. 8,75, Roggenkleie M. 9,25. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle, zu den HKonditionen der„Ver⸗ eindgung Süddeutſcher Handelsmühlen. Wochenbericht über Oele und Fette für die Seifeninduſtrie. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“). Palmkernöl: Die deutſchen Konſumenten, ſei es für Butter⸗ oder Seifenzwecke, haben auch in dieſer Woche noch mit Käufen zurückgehalten, was ihnen infolge des allgemeinen ſchlech⸗ ten Geſchäftsganges in beiden Induſtrien leicht möglich war. Der Markt wird aber immer im Atem gehalten, und wenn die in⸗ ländiſchen Fabriken glauben, den Markt durch Zurückhaltung ab⸗ zuſchwächen, ſo iſt das Ausland da u. bringt Orders an den Markt. Amerika hat Ende der letzten, und auch Anfang dieſer Woche verſucht, größere Poſten Palmkernöl zu kaufen, was aber nur teilweiſe gelungen iſt, denn die Importeure von Palmkernen ſchrauben die Forderungen ſchon bei der geringſten Frage und ſind für Gebote nicht zu ſprechen. Nicht nur das Inland, ſondern auch England und Amerika hat längere Zeit mit Einkäufen zu⸗ gewartet und beſonders Amerika wird ſich nicht mehr lange zu⸗ rückhalten können und wird die Forderungen der Oelfabriken, die durch die Importeure getrieben werden, bewilligen müſſen. Wenn auch das Geſchäft in der Seifen⸗ und Butterinduſtrie ſchlecht geht, ſo liegen doch Gründe für einen Preisrückgang nicht vor und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß die Importeure die Ober⸗ hand behalten. Die Preiſe waren in dieſer Woche ſchwankend, gingen aber gegen die Notierungen am lezten Samstag um 50 Pfennig bis 1 M. höher. Man notiert heute: per November M. 80.25, per Dezember M. 80, per Jan.⸗Juni M. 78.50 inkl. Fäſſer ab Harburg Kaſſa 1 Prozent und für ſüddeutſches Oel per Nov.⸗Dez. M. 81.75, per Jan.⸗April⸗Juni M. 79 inkl. Fäſſer ab Süddeutſche Fabrik Kaſſa 1 Prozent. Talg: Das Angebot verſagt beinahe ganz und es konnte deshalb dieſe Woche keine Auktion ſtattfinden. Beſonders bei den geringeren Qualitäten macht ſich die Knappheit am ſtärkſten be⸗ merkbar und es werden auf Kontrakte über Nocolor teilweiſe beſſere Sorten abgeliefert. Die Preiſe ſind ſchon ſo weit geſtiegen, daß kaum mehr Intereſſe für Seifenzwecke beſteht und nur da⸗ durch iſt es erklärlich, daß die Preiſe gegen letzte Woche unver⸗ ändert blieben. Man notiert heute für: Auſtral.⸗Rinder⸗Talg: Nocolor ohne Farbengarantie prompt Febr.⸗März M. 77—14, mittelfein M. 78—74.25, gut bis fein M. 78.50—74.75, gutfarbig. feinſten M. 79.50—75.25, Plata Rinder⸗Talg Saladero M. 78.50 bis 76.25 unverzollt eif Rotterdam⸗Antwerpen⸗Hamburg nekto Kaſſa. Leinöl: Die Spekulanten ſind immer noch mit billigen Offerten im Markt und verſuchen ihre Partien loszuſchlagen. Es finden aber wenig Geſchäfte ſtatt und eine Veränderung der Preiſe iſt in dieſer Woche nicht eingetreten. Die Verſchiffungen von Leinſaat betrugen dieſe Woche 7200 Tons gegen 6500 Tons in der Vorwoche und 7800 Tons in der gleichen Woche des Vor⸗ jahres. Vom 1. Januar 1910 bis heute wurden von La Plata ins⸗ des Vorjahres verſchifft. Die M. 90.50, per Januar M. 88.50, p M. 83.50, per April M. 82, per Mai⸗ eif Mannheim Kaſſa 1 Prozent. Kottonöl: Amerika hat anfangs dieſer Woche einige dert Tons Kottonöl in England gekauft und verſucht weiter Poſten abzuſchließen, denn die amerikaniſche Kottonſaaternte bleibt erheblich hinter den Schätzungen zurück und genügt nicht, um den Bedarf im eigenen Lande zu decken. Wir haben hier das gleiche Bild wie bei Palmkernöl, denn ſolange Deutſchland un auch die anderen Länder nur wenig unternehmen, ſorgt Amerika⸗ daß die Preiſe nicht zurückgehen. Große Schwankungen ſind bei Kottonöl vor März und April nächſtes Jahr, wenigſtens unten, ohnedies nicht mehr zu erwarten und der Konſum w auch bei längerem Zuwarten nichts mehr profitieren. Die Pr waren anfangs der Woche auf M. 63.15 geſtiegen, gingen a wieder auf M. 61.50 per November⸗April Barrels eif Rotterda netto Kaſſa zurück. Bohnenöl findet noch immer wenig Beachtung und b allen Geſchäften handelt es ſich um disponible oder bald grei bare Ware, als Erſatz für Leinöl. Für andere Zwecke iſt Bohn öl zu teuer. Die Preiſe gingen etwas zurück und man notie heute November⸗Dezember M. 67, Januar⸗April M. 66 Barrels eif Rotterdam netto Kaſſa. Erdnußöl: Die Preiſe gingen weiter zurück, denn iſt kaum Nachfrage zu verzeichnen, jedenfalls verdient aber Er nußöl, gegenüber Kottonöl, beachtet zu werden. Zu einem P von M. 68 cif Mannheim laſſen ſich heute Geſchäfte ermögli⸗ Leder. (Driginolbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“). Das Geſchäft war lebhafter. Boxcalf und Chevreauß finden ſtets Käufer. Lackleder in beſſeren Sortimenten wird ſchlank verkauft. Rind⸗ und Roßſchuhleder liegen ruhiger Futterleder verzeichnen einen zufriedenſtellenden Umſatz Unterleder werden weniger begehrt Die Preiſe ſind feſt. Holzbericht vom Rhein. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“]. Das ſüddeutſche Brettergeſchäft liegt naturgemäß in d letzten Zeit recht ſtill, da die Bautätigkeit bis auf wenige noch rückſtändigen Bauten ziemlich eingeſtellt ſein dürfte. Von den Rundholzberſteigerungen der letzten Zeit kommen durchgehen wieder Berichte von weſentlichen Ueberbietungen der Taxen, wo nach die Sägemüller auch heuer wieder bei ihren Einkäufen 0 die geringſte Rückſicht auf die ſchwierigen Verkaufsverhäl nehmen ſcheinen. Es iſt noch zu früh, um ſich ein vollk Bild der nächſtjährigen Kampagne zu machen und hoffen her, daß bei ſpäteren Steigerungen die jetzigen Fehler noch gut macht werden können. Vom Norden ſind bereits zahlreiche liſten eingetroſſen mit durchweg erhöhten Preiſen. Was im kauf bis jetzt geſchehen iſt, darüber liegen nur Gerüchte vor, ſich noch nicht definitiv etwas ſagen läßt, nur ſollen am Ni rhein und in Norddeutſchland ſchon große Poſten abgeſchl ſein. Es ſteht aber heute ſchon ſeſt, daß die hohen letz Forderungen nicht allein ſtehen bleiben, ſondern daß mit licher Sicherheit noch weitere Steigerungen von den Impo ren bewilligt werden müſſen. Der Verkauf von Hobelwa wie dies um die jetzige Jahreszeit nicht anders zu erwar langſamer geworden, doch ſind die erzielten Preiſe recht bef gend und es macht ſich bei dem Konſum da und dort die Ab geltend, ſchon jetzt Deckungskäufe für 1911 vorzunehmen. Hobelwerke verhalten ſich mit Rückſicht auf die ſchwierige S tuation ſehr reſerviert und wir glauben kaum, daß Ver! Belang getätigt worden ſind. In Amerika bleibt die verändert. Vom Mannheimer Holzmarkt. In letzter Zeit Groſſiſten der Bretterbranche Miene ihren Winterbe Herſtellern einzudecken. Sie ſind jetzt zu der Erkent kommen, daß ſie bei ſofortiger Eindeckung bezüglich de mehr erreichen können, als bei noch längerem Warten des Sommers ſind die Werte infolge des ſchlechten ganges mehr und mehr zurückgegangen. Jetzt läßt ſi er Steigen der Preiſe feſtſtellen. Bei den letzten Ueberg igen durchgehends höhere Erlöſe erzielt worden: Im Som: die Vorräte reichhaltig, weshalb die Preiſe einen Abſ fuhren. Zur Zeit iſt jedoch ein reichliches Angebot nie vorhanden, weshalb die Sägewerke ihre Notierunge konnten. Nach dem Mittel⸗ und Niederrhein ſind n größere Mengen zum Verſand gelangt, aber nur zu d der Ergänzung der Läger, denn ſteigender Bedarf liegt in Jahreszeit nicht vor. Durch den gegenwärtigen günſtigen W ſtand hoffen die Händler auf eine Steigerung in der Ab zumal der Frachtenſtand ein günſtiger iſt. Die letzten Gebo Käufer, die 137—138 Mk. pro 100 Stück für 16“42“1% Ausf bretter betrug, wurden glatt abgelehnt. Die Eigner w Preiſe. Kohlenmarkt. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anze Auf dem Kohlenmarkt herrſcht flaue Stimm infolge ſtark zurückgegangenen Rheinwaſſerſtandes Feſtigkeit iſt mit dem neuen Hochwaſſer wieder g Zufuhren ſind lebhafter, die Abrufe der Induſtrie bewegen im Rahmen des Bedarfes. Das Hausbrandgeſchäft 1f0 der Jahreszeit und wird ſich hoffentlich weiter beleb die Witterungsverhältniſſe ihm zu Hilfe kommen. Wochenbericht über den Viehverkehr vom 14.—19. November.. (Originalbericht des„Mannhbeimer General-Anzeig Der Rindermarkt war mittelmäßig beſchickt. trieb an Großvieh betrug 887 Skück. Der Handel allgemeinen lebhaft. Preiſe pro 50 Kg. Sch ch Ochſen M. 80—92(43—50), Bullen(Farren) M (40—48), Rinder M. 75—90(39—46), Kühe 2 (28—88.) 1 Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 14. ds. Stück, am 17. ds. Mts. 282 Stück zum Verkaufe. verkehr teils lebhaft, teils ſchleppend. Preiſe Schlachtgewicht M. 85—105(51—63). 5 Auf dem Schweinemarkt ſtanden am 14. ds. am 16./17. ds. 805 Stück zum Verkaufe. 50 gewicht koſten M. 71—73(55—57) bei mittlerei verkehr. Der Ferkelmarkt war mit 512 Stück beſu war ſchleppend. Pro Stück wurden M.—11 bez Am Montag ſtanden 11 Ochſen und 11 Frankreich auf dem Markt. 50 Kg. Schlachtgewic bei Ochſen M. 90—94, bei Farren M. 78—83. gefamt 478 000 Tons gegen 901 000 Tons in der gleichen Zeit (Die eingeklammerten Zahlen bedeuten d Lebendgewicht) JJ%VC*Voànñ 4. Seite. 2 Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 19. November 1910. Turin 1902:... Gold. Medaille Darmstadt 1901: Plakette St. Louis 1904: Gold. Medaille Darmstadt 1904: Plakette Hannheim 19907: Gold. Medaille Darmstadt 1908: Plakette Hof-Möbelfabrik Erxstklassige Möbelfabrik Weltruf. DAR N STAD T e un 10 08 205 reiephon 38 Lualität, Formenschönheit und Preise. Srossh Hess Hoflieferant Kaiserl. Russ. Hoflieferant Ständig wechselnde Ausstellung von mehreren hundert Hompletten Wohnungs-Einrichtungen in allen Preislagen. Sämtliche Räume, auch die einfachsten, sind von ersten Künstlern entworfen. Eigenes Atelier für Innen-Architektur. Ausstellungshäuser: Elisabethen-Str. 34 und Zimmer-Strasse 2 u. 4. Fabrikgeb. Kirschenallee 12 Franko- Lieferung 5 Dauernde Garantie En gros En detail Export Zeichnungen und Vorschläge Kostenlos Flamente, Glocten, Druckenöpfe, Wachsdrähte Türöffner, Druckbirnen .Hausbebarf u Lehrzwecke billigſt Polirtücher à 60 Pfg. 51000 NLicht& Kraft- Elektr Geſellſchaft m. b. H. Tel. 6512. Augarlenſtr. 13 Zu verkaufen zirka 10,000 Quadratmeter ludustrie- Bauterrain am Bahnhof Pratteln bei Basel (Schwei:) Zweigſtation der Linjen Baſe— Go thard und Baſel— Zürich. 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