Nr. 549. Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) Telegramm⸗Adreſſe: 70 Mfennig monatlich. 8 0 5 4 5 Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, 1 durch die Woſt bez. inel. Poſt⸗— auſſchlag P..42 pro Quartal. Telefon⸗Nummern: Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Direktion u. Buchhaltung 144 —— Druckerei⸗Bureau(An⸗ Znu ſera ie: Alnab hängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbetten 341 Die Gplonel⸗Zeile. 23 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redattiousbureaus Nedattnn. Auswörttge Iuſerote 0 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonutag) in Berlin und Karlsruhe. Erpedition umd Verkags⸗ e e e Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mütagsblatt Worgens 3 9 Uhe, für das Abendbtatt Machmittaas 3 Ahr⸗ e Abendblatt.) Freitag, 25. November 1910. —— ——-—— Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. ——————— Die Konſervativen rühren ſich landauf, landab gewaltig in Verſammlungen und in der Preſſe. Sie haben ja auch alle Urſache dazu, wenn ſie nicht unter die Räder kommen wollen. Schon rufen ſie nach der Hilfe der Regierung, die durch„Aufklärung“ über die Reichsfinanzreform verhindern ſoll, daß die konſervative Frak⸗ tion des Reichstags 1911 bequem in einer Droſchke Platz nehmen kann. Der ungeheuerliche Vorſtoß des„Reichs⸗ boten“ gegen den Fürſten Bülow iſt ja auch nur aus den Verlegenheiten der konſervativen Partei zu verſtehen: der „Reichsbote“ hofft durch Anſchwärzung des Fürſten Bülow nmoch mehr die höfiſchen Einflüſſe in Bewegung ſetzen zu können für die konſervative Partei, die anno 1908 die Mo⸗ narchie vor dem ruchloſen Anſchlag Bülows bewahrte, Deutſch⸗ land und ſeine monarchiſche Verfaſſung der Demokratie aus⸗ zuliefern. Der„Reichsbote“ muß außerordentlich beſorgt um die Zukunft der konſervativen Partei ſein, daß er zu ſo 5 überaus gewagten Mitteln der Geſchichtsfälſchung greift, um 0 das Anſehen der konſervativen Partei in den monarchiſchen Kreiſen zu beleben, ihren Kredit zu ſtärken. Und nicht ohne Sorge ſind auch ſicher von Heydebrand und die Seinen, die die deutſchen Lande bereiſen und apologetiſche Vorträge halten, und die konſervativen Schriftſteller, die Apologien ſchreiben und die ſozialemokratiſche Gefahr in den greulich⸗ ſten Farben ſchildern, als ſei der Staat überhaupt nicht lange mehr in der Lage, die Ordnung gegen den Umſturz aufrecht zuerhalten, als ſtehe er vor dem Zuſammenbruch; in der Hoff⸗ nung, die Angſt vor der Revolution werde das liberale deutſche ——k————̃ñ.—K— um ſo die Not der Konſervativen zu erleichtern, ihre Ver⸗ antwortung für die Reichsfinanzreform zu teilen und ihnen die nächſten Wahlen weniger beſchwerlich zu machen. Wie die Intrigue des„Reichsboten“ gegen den Fürſten Bülow, ſo iſt der finnloſe und verzweifelte Ruf nach Ausnahmegeſetzen gegen die Sozialdemokratie, für den die Konſervativen vergeblich ein Echo im liberalen deutſchen Bürgertum erwarten, auch nur zu begreifen als eine verzweifelte Anſtrengung der Rech⸗ ten, ſich Luft zu ſchaffen, durch eine Diverſion nach außen die inneren Schwierigkeiten zu beſiegen. Der Ausweg aus den offenkundigen Nöten wäre nun für die Rechte ja garnicht ſo ſchwer, wenn ſie nur den Weg einſchlagen wollte, der ihnen von wohlmeinenden Nationalliberalen in letzter Zeit mehr⸗ fach angeraten worden iſt: Wiedergutmachen ganz offen⸗ kundigen Unrechts in der Reichsfinanzreform und der preußi⸗ ſchen Wahlrechtsreform, Trennung vom Zentrum, Anerken⸗ nung der Gleichberechtigung der liberalen Parteien. Das ſind„Opfer“, die die Konſervativen, wenn ſie vorausſchauende Politiker wären, freiwillig bringen ſollten, da ſie ihnen über kurz oder lang doch von der unwiderſtehlichen liberalen Entwicklung des Zeitalters abgezwungen werden. Statt deſſen aber beißen die Konſervativen ſich immer feſter und feſter in den ſchwarz⸗blauen Block, in die Freundſchaft mit dem Zentrum, raſſeln unter dem Feldgeſchrei d Bürgertum in die Hürden der Sammlungspolitik treiben, er Sammlung mit dem Säbel und fahren mittelſt Druckerſchwärze auf Pa⸗ pier Kanonen gegen die Sozialdemokratie auf— eine poli⸗ tiſche Don Quixoterie traurigſter Art, die nicht ſie und nicht die Sammlungspolitik retten wird. Das die allgemeine Situation der Konſervativen von heute; daß ſie ſich immer tiefer in dieſe für ſie ruinöſe Lage hineinrennen, ſtatt in einer ehrlichen und gründlichen Um⸗ kehr das Heil zu ſuchen, zeigt jeder Tag. Herr v. Heydebrand war bei den Weſtfalen, in Herford hat er am 23. November geſprochen und dort natür⸗ lich auch das Verhältnis der Konſervativen zum Zentrum berührt, ſehr vorſichtig und diplomatiſch, aus Rückſicht auf die Weſtfalen, aber doch ſo, daß man die zähe Freundſchaft erkennen konnte. Die„Köln. Ztg.“ berichtet darüber: Bei der Beſprechung des Zuſammengehens der Konſervativen und des Zentrums wies Herr v. Heydebrand auf die großen Be⸗ denken hin, die ſich gerade in Weſtfalen aus den konfeſſionellen Gegenſätzen gegen die Konſervativen ergeben, für manchen, der ſich ſonſt gern zu den Konſervativen rechnen würde. Noch aus letzter Zeit ſei ihm bekannt, daß ein ganz hervorragender Mann in Weſt⸗ falen, der auch grundſätzlich den Auffaſſungen der konſervativen Partei ſehr nahe ſteht, geſagt habe:„Ich würde ja ſo gern mit den Konſervativen gehen, aber dieſes Verhältnis zum Zentrum iſt mir ſo bedenklich, daß ich das auf die Dauer mit meiner evange⸗ liſchen Ueberzeugung nicht vereinbaren kann.“ Der konſervative Führer verſicherte, daß, wo immer ein Gut oder ein Gedanke der ebangeliſchen Sache in Frage ſtehe, es nichts anderes gebe, kein politiſches Machtintereſſe, kein wirtſchaftliches Intereſſe; die Kon⸗ ſervativen würden einmal da eintreten, wo die evangeliſchen Inter⸗ eſſen es verlangten. Weil heute gemeinſame Geſichts⸗ punkte die Konſervativen zu einem Zuſammen⸗ gehen mit dem Zentrum führten, deshalb würden die Kon⸗ ſervativen noch lange keine Katholiken. Anderſeits trenne ſehr vieles in der Auffaſſung die Konſervativen von dem Zentrum und den Katholiken. Es waren dann Rückſichten auf die Intimität zwiſchen den„Rittern und den Heiligen“, die Herrn von Heydebrand leiteten, als er die auch ihm doch wohl nicht zweifelhafte Frage offen ließ, ab das Zentrum eine konfeſſionelle Partei ſei oder nicht. Etwas unverblümter als Herr von Heydebrand auf der roten Erde begeiſtert ſich ein Bündlerführer, Herr v. Jag⸗ witz heute im„Tag“ für die ſchwarz⸗blaue Koalition, nicht ohne das Zentrum als ein Beiſpiel edelſten Patriotismus den Nationalliberalen entgegenzuhalten und nicht ohne die Re⸗ gierung zum Schutz des ſchwarz⸗blauen Blocks dringend zu mahnen: Die Reichsxegierung hat die Reichsfinanzreform aus den Hän⸗ den der Konſervativen und des Zentrums entgegengenommen, alſo gutgeheißen, mithin iſt ſie vom liberalen Standpunkte mitſchuldig. Es wäre alſo ihre Pflicht, aufklärend dafür einzu⸗ treten. Bei der Autorität, die ſie glücklicherweiſe noch immer beſitzt, würde dies manchem Beamten, der ängſtlich fragend nach oben blickt, den Mut machen, auch ſeinerſeits dafür einzutreten, während ihr Schweigen den liberalen Anſchauungen gegenüber als Zuſtimmung gedeutet wird. Qui tacet consentire videtur! Zu ihrer Sammlung müſſen aber die Gruppen ferner wiſſen, wohin die Reiſe geht, dann können ſie ſich auch nur zum gleichen Reiſeziel zuſammenfinden. Bei der gegenwärtigen Parteigruppierung hat nicht die Regierung die Fahne zur Sammlung gehißt, ſondern die fortgeſetzte Negierung der links gerichteten Parteien hat die poſttiv Schaffenden zuſammengeführt. Als Fürſt Bülow durch ſeine Block⸗ politik das Zentrum 5 Feuilleton. Beitrüge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe. L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11 Uhr. Die Lebensdauer der Frauen in Dentſchland. Eine amtliche Statiſtik, die vor kurzem über die Jahre 1890 bis 1900 veranſtaltet wurde, bringt intereſſante Beiträge zu der Frage der Lebensdauer der deutſchen Frauen. Bei dieſen ſtatiſtiſchen Berechnungen, denen die Zahlen aus allen Landesteilen Deutſchlands zugrunde lagen, ſind zwei Mo⸗ mente von weſentlicher Bedeutung! Erſtens wurde dadurch feſt⸗ geſtellt, daß im Durchſchnitt die Lebensdauer des weiblichen Ge⸗ ſchlechts bedeutend größer als die der Männer iſt— der Unter⸗ ſchied beträgt nicht weniger als 5 Jahre— und daß zweitens die Lebensdauer in den letzten 20 Jahren bedeutend geſtiegen iſt. Während ſie nämlich nach den ſtatiſtiſchen Berechnungen der Jahre 1870 bis 1880 nur durchſchnittlich 42,5 Jahre betrug, iſt jetzt die mittlere Lebensdauer der Frauen auf 54,9 Jahre geſtiegen. Es iſt alſo eine Verbeſſerung um nicht weniger als 12, Jahre eingetreten. Es läßt ſich daraus ein ſehr bedeutſamer Rückſchluß über die verbeſſerte Lebensweiſe und Lebensſtellung der Frauen machen. Für die Männer beſagt die Statiſtik, daß die mittlere Lebens⸗ dauer derſelben in Deutſchland 48,8 Jahre beträgt, alſo genau 6 Jahre weniger als die der Frauen. Auch bei den Männern iſt ſie in den Jahren 1870 bis 1880 nur 38,1 Jahre betrug. Es demnach eine Vergrößerung der Lebensdauer der Männer um 10,7 Jahre ſtattgefunden. Wenn man die einzelnen Landesteile und Provinzen berück⸗ ſichtigt, ſo ſtehen Braunſchweig und Württemberg an erſter Stelle. Sie haben beide die günſtigſten Ergebniſſe, da hier die mittlere Lebensdauer der Frauen 59,2 Jahre beträgt. Es folgen dann Preußen, Mecklenburg, Oldenburg, Heſſen, Hamburg uſw. Bedeutſam iſt der Unterſchied, daß die letzten 10 Jahre der ſtatiſtiſchen Berechnung eine erhöhte Lebensdauer der Frauen ge⸗ bracht hat, trotzdem die Frauen ſich in dieſen 10 Jahren mehr als vor 20 Jahren am Erwerbsleben beteiligt haben. Die Befürch⸗ tungen, daß die Geſundheit der Frau unter ihrer Tätigkeit und gründlicheren Ausbildung leiden wird, hat ſich alſo als grundlos erwieſen. Im Gegenteil! Die Fälle der weiblichen Hyſterie und Nervo⸗ ſität haben erfreulicherweiſe in der letzten Zeit bedeutend abge⸗ nomen. Mit dem Lebenszweck, den ſich jetzt ein großer Teil der Frauen— beſonders der unverheirateten Frauen— erarbeitet hat, iſt auch die früher aus der Untätigkeit und Planloſigkeit her⸗ vorgegangene Körperſchwäche gewichen. Die Elaſtizität, der Le⸗ benstrieb erſchlaffte bei vielen unverheirateten Frauen durch ein zweckloſes Vegetieren. Sicher iſt, daß eine maßvolle, die Nerven nicht zu ſtark auf⸗ reibende Arbeit der Geſundheit durchaus zuträglich iſt, aber auch ebenſo ſicher wurde früher durch eine Ueberſpannung der Tätigkeit bei der berheirateten Frau im Mittelſtande geſündigt. Ch. Ullmann. Verſchiedenes. Eine ſtädtiſche Mutterſchafts⸗Verſicherung. Die Verwaltung des durch ſeine Blumenfabrikation bekannten freundlichen ſäch⸗ eine bedeutſame Zunahme der Lebensdauer feſtgeſtellt worden, da ſiſchen Städtchens Sebnitz hat der Mitwelt einen Beweis weit⸗ —— dauernd auszuſchalten verſuchte, hat dieſes Faß werden. Wenn die Arbeiterinnen in geſunden Tagen ein ſehr ge⸗ durch Teilnahme an der nationalen Arbeit dieſen Verſuch zu vereiteln gewußt. Die nationalliberale Partei ſollte eingedenk ihres Namens und ihrer großen Vergangenheit dieſem Beiſpiele folgen und national, nicht bloß liberal ſein, eine Richtung, der auch ihre Zuſammenſetzung nicht entſpricht. Und zum Schluß ſchmettert Herr von Jagwitz die Kriegs⸗-⸗ fanfare gegen die Sozialdemokratie: Eine wirkſame Wahlparole wäre der von der Regierung be⸗ wieſene Wille, den revolutionären Aeußerungen der Sozialdem. kratie energiſch entgegenzutreten. Wenn Herr vom Rath ſchreibt: „Das Bürgertum zeichnet nicht auf die Drohung mit der roten Gefahr, die Induſtrie fürchtet ſie nicht, ſolange der Staat ſeine Pflicht tut,“ ſo liegt in dieſer Behauptung eine Unterſchätzung der Gefahren, die dem Staate von den Umſturzparteien drohen, aller⸗ dings wird die Behauptung einwandfrei durch den weiteren Zuſatz: „Und wenn der Staat die Ordnung aufrechterhält“. Aber wird er es noch lange können? Das ſind die Konſervativen, unbelehrbar über ihre ruinöſe Koalitionspolitik mit dem Zentrum, reaktionär bis auf die Knochen mit ihren ſinnloſen Forderungen nach Ausnahme,⸗ Geſetzen und Gewaltmaßnahmen gegen die Sozialdemokratie, und endlich hochmütig bis zur Unerträglichkeft gegen die übrigen bürgerlichen Parteien. Bekanntlich er⸗ klärte kürzlich die„Kreuzzeitung“ bei Beſprechung der be⸗ ginnenden Reichstagsſeſſion, es beſtände nach allem, was vor⸗ gefallen iſt, wenig Neigung, durch die perſönliche Berührung konſervativer und nationalliberaler Parteiführer die Bezieh⸗ ungen zu beſſern. Namentlich den Konſervativen werde man es nicht verdenken können, wenn ſie denjenigen Parlaments⸗ kollegen aus dem Wege gingen, die ſich während der letzten Monate in Schmähungen und Verdächtigungen der konſer⸗ vativen Partei und ihrer Führer beſonders hervorgetan hätten. Dieſe Verlegung parteipolitiſcher Gegenſätze auf den perſen⸗ lichen Verkehr im Reichstage, wo ſelbſt Mitglieder ſehr ſe getrennter Parteien ſich höflich begegnen, iſt von uns e Aufſagen der zwiſchen gebildeten Leuten beſtehenden 2 kehrsformen und eine bewußte Zuſpitzung der politiſchen Meinungsverſchiedenheiten kritiſtiert worden. Die„Kreuz⸗ 8 weiſt daraufhin jede Belehrung zurück und erklärt: Die Ablehnung einer Fühlungnahme mit ſich direkt feindlich verhaltenden Parlamentsführern, das Ausdemwegegehen vor Be⸗ leidigern kann und wird natürlich in tadelloſen Verkehrsformen geſchehen. Daß ein ſolches Verhalten überhaupt notwendig ge⸗ worden iſt, haben allein die Nationalliberalen verſchuldet. Von dieſem Vorwurfe können ſie ſich auf keinen Fall reinigen. Aus⸗ laſſungen, wie die der Abgeordneten Fuhrmann und Dr. Friede⸗ berg, die in ſehr platoniſcher Weiſe von einem Zuſammen ehen ſprachen, dann dieſes aber mit ſoviel verklauſulierten, teils deut lichen Anſprüchen unmöglich machten, ſind von uns als praktiſch bedeutſam nicht angeſehen worden. Sie mochten zwar im Gegenſatz zu anderen nationalliberalen Kundgebungen einigermaßen ſhm⸗ pathiſch berühren; aber ſie waren, wie man jetzt ſieht, lediglich Aus⸗ flüſſe taktiſcher Spekulgtionen. Mit ſolchen unverbindlichen Aus⸗ laſſungen kann man die Konſervativen nicht„verſöhnen“, Worte tun es jetzt auf keinen Fall mehr, und wenn wir wahrnehmen, daß die Nationalliberalen in ſteigender Zahl mit den Fortſchritt⸗ lern Wahlbündniſſe gegen unſere Partei abſchließen, können, wir unſere Parteifreunde vor jeglicher Vertrauensſeligkeit gegenüber„entgegenkommenden“ nationalliberalen Auslaſſungen nür warnen. Die hier zu Tage tretende Anmaßung gegen die Na⸗ tionakliberalen bedarf kaum eines Kommentars. Eigentlich gehender ſozialer Fürſorge gegeben. In der lezten Sißung d ſtädtiſchen Kollegien beſchäftigten ſich die Stadtverordneten mit einem Vorſchlage des Rates auf Einführung einer Mutterſchafts⸗ vetſicherung. Den Stadtverordneten lag ein von dem Stadtrat Dr. Heſſe verfaßte Denkſchrift ſowie der Entwurf zu einem Orts⸗ ſtatut über die Mutterſchaftsverſichecung vor. Stadtrat Dr. Heſſe der ſich um die Angelegenheit ſehr bemüht hat, ergänzte den vor⸗ liegenden ſchriftlichen Bericht durch längere Ausführungen und meinte, da vom Reiche in Sachen der Mutterſchaftsverſicherung nichts zu erwarten ſei, müſſe in anderer Weiſe für Abhilfe geſorgk ſuchter Artikel ſeien, habe man die Pflicht, ſie in Krankheitsfällen zu unterſtützen. Auch der Bürgermeiſter verteidigte in warmen Worten die Vorlage und bat um Annahme im ganzen. fahrungen ſeien auf dieſem Gebiete noch nicht gemacht, man m deshalb die Erfahrungen abwarten. Der Stadtverordneten ⸗V ſteher erklärte, daß er mit der Vorlage einverſtanden ſei, und foz derte, daß die Wohltaten dieſer ſozialen Einrichtung auch den unehelichen Kindern zugute kommen ſollen, da für dieſe der Sch am notwendigſten ſei. Die Vorlage wurde gegen eine Stimme an⸗ genommen. Die erſte amerikaniſche Dichterin. Man weiß, daß die Nankees die Neger gründlich verachten. Und doch müſſen ſie zugeben, die erſte Frau, die in den Ver. Staaten wertvolle Dichtungen öffentlichte, eine Negersſklawin war: ſie hieß Phillis Whearkle (mit ihrem Schriftſtellernamen auch Phillis Peters) und nur ein Alter von dreißig Jahren erreicht. Geboren um 17 in Afrika wurde ſie 1761 auf einem Sklavenmarkte zu Boſton vo John Wheatley, einem reichen Planzer gekauft. Sie nahm Namen ihres Herrn an und lernte in 18 Monaten von einer Töchter des Pflanzers fertig engliſch leſen, ſchreiben und ſpreche ſie wurde auch eine tüchtige Latiniſtin und lernte dann au Griechiſch ſo gut, daß ſie Homer in der Arſprache leſen konn 2. Sekte. General⸗Auzeiger.(Avendbplatt.) Mannheim, 25. November. wird doch nicht mehr und nicht weniger verlangt, als daß die Nationalliberalen reumütig zu den„beleidigten“ Konfervativen kommen, pater peccayi ſagen und ihren Namen Unter die geſetzgeberiſchen Aktionen des ſchwarz⸗blauen Blockes ſetzen ſollen, nachdem ſie vorher auf konſervatives Kommando den Freiſinnigen einen Fußtritt verſetzt haben. Das ſind im Spiegel der Tagesgeſchichte die Konſerva⸗ liben: dem Zentrum mit Bewußtſein verfallen, reaktionär bis zu völliger Blindheit, feindſelig und unerträglich an⸗ maßend auch gegen den gemäßigten bürgerlichen Liberalismus. Die Schlußfolgerungen für die allgemeine Situation und für das Verhältnis der Parteien des verfloſſenen Bülowblocks zu⸗ einander ergeben ſich von ſelbſt. Politische llebersicht. *Mannheim, 25. November 1910. Die„Küln. Volksztg.“ auf hellerleuchteten Wegen. 8 In der morgen erſcheinenden Nummer der„National⸗ liberalen Blätter“ wird ein kleiner, aber nicht un⸗ intereſſanter Nachtrag zu der Aufſatzreihe über den Zwiſt im Zentrumslager veröffentlicht. Der parlamentariſche Ver⸗ faſſer verweiſt auf den Anonymus„Montanus“, der ſich in der Zeitſchrift„Ständeordnung“ über die Richtlinien im Zentrum verbreitet. Montanus fordert, daß die Zentrums⸗ politik im Einklang ſtehen muß mit der kat holiſchen Welt⸗ anſchauung und will ehrlicherweiſe von dem lächerlichen tak⸗ n Schwindel nichts wiſſen, daß das Zentrum keine kon⸗ feſſionelle Partei ſei.„Ein anderes Chriſtentum als das katholiſchegibtes nicht.“„Der katholiſche Abgeordnete unterſteht auch als ſolcher der richter⸗ lichen Autorität und muß auf konfeſſionellem Boden ſtehen.“„Ein Katholik kann vernünftigerweiſe einen„reli⸗ giös“ und„gerecht denkenden Proteſtanten“ unmöglich damit beauftragen, im Zentrum Politik zu treiben nach den Grundſätzen der katholiſchen Weltanſchauung“. Es iſt nicht die Hauptfrage, ob man eine Partei oder einen Abgeordneten chriſtlich“ oder„katholiſch“ oder„nicht konfeſſionell“ nennt, ſondern ob man tatſächlich nach den richtigen Grundſätzen handelt, die allein unverrückbar im Naturgeſetz feſtgelegt ſind, und die nur von der katholiſchen Kirche unfehlbar definiert werden und die darum auch ſtets konfeſſionell ſind. Niemals dürfen die rechten Grundſätze verwaſchen oder ver⸗ ſteckt werden, um Andersgläubigen den Eintritt ins Zentrum zu erleichtern.“ Aus ſolchen An⸗ ſchauungen heraus ſtellt nun der Verfaſſer ſeſt, daß die„Köln. Volksztg.“ in religisſer, politiſcher und ſozialer Hinſicht gründ⸗ ch auf dem Holzwege iſt. In religiöſer Hinſicht ſteht die unglückliche„Köln. Sztg.“, die doch jüngſt erſt ſo krampfhafte Bemüh⸗ ngen in mehreren Leitartikeln machte, ihre treue katholiſche Gef nung und korrekte Dozentik zu verteidigen, nach Mon⸗ mus nicht auf katholiſchem Boden, weil und in⸗ ſie ſich nur“ auf den unverrückbaren politiſchen Rechts⸗ hoden des neuzeitlichen Verfaſſungs⸗ und Rechtsſtaates ſbellt. „Mit der Anſicht von der„Rechtsgleichheit“ der Konfeſſionen ſteht die„Köln. Volksztg.“ ſogar im Widerſpruche mit der katholiſchen Kirche, weil ein Katholik keiner anderen Konfeſſion, ſofern ſie etwas anderes als die katholiſche will— und nur dann iſt es ja eine andere Konfeſſion— gleiche Rechte einräumen könnte. Für den Irrtum gibt es 500 Freiheit! Vergleiche die Enzikliken„Satis cognitum, Praeclava Gratulatimis“ und„Libertas“. In politiſcher Hinſicht ſteht die„K..“ nach Mon⸗ kanus im Widerſpruch mit den A nſichten der Gründer des Zentrums.—„Einem Interkonfeſſiona⸗ lismus der Grundſätze hat weder Windthorſt noch ſonſt jemand ſe das Wort geredet. Die„K..“ befindet ſich vielmehr, ſo fügt der Verfaſſer in boshafter Ironie hinzu, in Ueberein⸗ ſtimmung mit der zentrumsfeindlichen„Deutſchen Vereini⸗ ang“— für den Kenner der rheiniſchen Verhältniſſe ein eſonders liebenswürdiger Vorwurf. Endlich in ſozialer Hin⸗ ſicht ſteht„die„K..“ gleichfalls im Widerſpruch mit der kakholiſchen Weltanſchauung“— indem auch ſie„auf den hellerleuchteten Wegen der Sozialdemokra⸗ ie wandelt“. uUm„modern zu erſcheinen“, werfen dieſe „Reformakoren“„ein Kleinod nach dem andern den Feinden der Kirche hin“,„man wird nicht eher ruhen, bis wir den zanzen Glauben preisgeben“. Das iſt eine bittere Sprache.., chte, die in England und den Ver. Staaten viele Auflagen er⸗ lebten; da man nicht glauben wollte, daß ſie die Verfaſſerin der wunderhübſchen Dichtungen wäre, ließ ſie ſich die Echtheit ihrer Werke durch öffentliche Erklärungen ihres Herrn, des Gou⸗ verneurs, des Vizegouperneurs und mehrerer Bürger von Boſton beſtätigen. Ihre patriotiſchen Lieder übten während des großen amerikaniſchen Freiheitskampfes auf die kämpfenden Truppen eine zündende Wirkung aus. Die Ehe der Dichterin mit dem Neger Peters war unglücklich, und gebrochenen Herzens und halb vber⸗ hungert ſtarb Phillis am 5. Dezember 1784 zu Boſton. Romane. Es gibt Leute, die von Romanen in ihrem Leben nichts wiſſen wollen weil, wie ſie ſagen, das wirkliche Leben eine ſo bunte Fülle romanhaften Geſchehens ſpannenden, intereſſanten Inhalts, mit unglaublich kunſtvoll verſchlungenen Fäden, idylliſcher Poeſie, wuchtigſter Dramatik, tiefſter Tragik, welterſchütternden Humors ind ſo ungeheuerlichſter Phantaſtik bietet, wie es unmöglich ein Erzähler geſtalten kann. Dieſe Leute vergeſſen aber etwas und den unenblichen Reiz an der Darſtellung von etwas völlig ubjektiv Geſehenen, etwas, was nur ein paar Augen erblickt aben nur ein Herz und ein Hirn erträumt und gefühlt, nur ine Feder geſchildert hat und ſo, daß es dem Leben prachtboll e kommt, ja es in ſeinem tiefſten Kern enthüllt, verborgene den bloßlegt und mit dichteriſcher Weisheit alltägliche Augen ſo unendlich vielgeſtaltigen Wahrheit und Schönheit öffnet, über das Leben hinaus geht und uns im Geiſte leichten Flugs unbekannten Welten, unbekannten Seins entgegenführt; des eizes, ſich an der Phantaſie und Schilderungskunſt eines andern n Rauſch anzuleſen, anzuſehen und anzufühlen, daß man runlenen Sinnes das Buch aus der Hand legt, um ſich un⸗ kicheren Sinnes ins reale Leben zurückzutaſten. Und dieſes die Montanus ſpricht und vertritt. Die„K..“ hat ſie als „Ghettokatholizismus“ gebrandmarkt. Der Verfaſſer aber läßt ſich nicht einſchüchtern; er bleibt bei ſeiner Anſicht und wittert ſicherlich Hilfe bei den ſich überſtürzenden Erlaſſen des Papſtes, der jungen Klerikern jede Zeitungslektüre ver⸗ bietet, durch die Abſetzbarkeit der Geiſtlichen den niederen Klerus der Herrſchaft der Biſchöfe„die wie Rom denken“ ganz überliefert und Geiſtlichen und Profeſſoren den ſeiten⸗ langen Moderniſtencid auferlegt, Maßnahmen, die zum „Ghettokatholizismus“ führen könnten. Vom RKampf um die Schiffahrtsabgaben. Bei den bevorſtehenden Beratungen über den Schiffahrts⸗ abgabengeſetzentwurf im Reichstage werden für die nationalliberale Partei Abg. Dr. Junck⸗Leipzig, für die fort⸗ ſchrittliche Volkspartei die Abgg. Gothein und Kaempf, für die Sozialdemokraten Abg. Dr. Frank⸗Mannheim und Stolle⸗ Sachſen ſprechen. Eine Reihe von Körperſchaften hat ſich bereits in den letzten Tagen mit dem Geſetzentwurf befaßt, oder wird in den nächſten Wochen dazu Stellung nehmen. So hat die Verkehrskommiſſion des Deutſchen Handelstags am 18. November einſtimmig den Geſetzentwurf für ungenügend erklärt und zwar unter Zuſtimmung auch der Vertreter von abgabenfreundlichen Handelskammern. Es iſt anzunehmen, daß der Ausſchuß des Deutſchen Handelstags, der am 7. Dezember Stellung nimmt, ſich dieſem Votum anſchließen und damit die gänzlich unbegründete Behauptung Miniſters Breitenbach, die deutſchen Handelskammern wären in ihrer Mehrzahl für die preußiſche Abgabenpolitik, wider⸗ legen wird. In beiden Sitzungen des Handelstags hat das Referat der Vertreter der Handelskammer für den Kreis Mannheim, Direktor Knecht. Am 21. Nov. hat der Verkehrsausſchuß des Handelsvertrags⸗ vereins nach einem Referat des Abg. Gothein ſich gegen den Geſetzentwurf ausgeſprochen. Der Zentralverein für deutſche Binnenſchiffahrt wird ſich am 5. Dezember mit dem Geſetz beſchäftigen. Sein Referent ſoll angeblich— Miniſterialdirektor Peters ſein, obwohl der Ver⸗ in in ſeiner überwiegenden Mehrheit abgabengegneriſch iſt. Amm 6. Dezember wird in Dresden der Alldeut ſche Ver⸗ band ein Referat des Vizelandtagsmarſchalls von Böhmen, des bekannten liberalen Abg. Dr. Urban über die Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und den Deutſchen in Böhmen durch die Schiffahrtsabgaben entgegennehmen. Die württembergiſchen Handelskammern haben zwar ent⸗ ſprechend ihrer früheren Haltung den Geſetzentwurf als eine geeignete Grundlage für weitere Verhandlungen bezeichnet, jedoch in zahlreichen Einzelausſtellungen ſich dem Standpunkt der Abgabengegner angeſchloſſen. Auch die Handelskammer Mannheim Hat unter dem 24. November nochmals eine Eingabe an den Reichstag gerichtet, in der ſie der Erwartung Ausdruck gibt, daß der Reichstag dem Geſetzentwurf ſeine Zuſtimmung verſagen werde. In der Eingabe wird u. a. zur Begründung dieſes Erſuchens ausgeführt: Die durch den langjährigen Widerſtand dieſer Körper⸗ ſchaften erreichten Verbeſſerungen des urſprünglichen Entwurfs ſind nicht derart, daß ſie den grundſätzlichen Widerſpruch be⸗ ſeitigen könnten. Werden doch die von dem Geſetzentwurf er⸗ warteten verkehrsförderlichen Wirkungen ſchon deshalb nicht ein⸗ treten können, weil die nach dem Entwurf durch Schiffahrts⸗ abgaben aufzubringenden Koſten der Waſſerbauverwaltung, der Abgabenerhebung, Herſtellung und Unterhaltung, ganz abgeſehen von der durch die weiteren Bauprojekte entſtehenden Belaſtung, bereits ſo hoch ſein werden, daß ſie den zu erwartenden Ab⸗ gabenertrag ganz erheblich überſteigen. Nach wie vor werden die Einzelſtaaten und nicht die Zweckverbände in der Hauptſache die Koſten zu tragen haben. Der Nutzen der Zweckverbände wird weiter dadurch verringert, daß nach dem Geſetzentwurf über die an den gemeinſamen Strömen auszuführenden Fahr⸗ waſſerverbeſſerungen Staatsverträge abgeſchloſſen werden müſſen. In Zukunft wird alſo die Ausführung von Waſſer⸗ bauten aus einer Angelegenheit der einzelnen Bundesſtaaten zu einer Angelegenheit, mit der ſich das Reich, die Zweckver⸗ bände und in dieſen in getrennter Beratung Verwaltungs⸗ ausſchüſſe und Strombeiräte, die Bundesſtaaten und deren Einzellandtage, eine Vereinigung von Bundesſtaaten und das Ausland zu befaſſen hätte— eine Fülle von Verwicklungen, Meinungsverſchiedenheiten, Mehrarbeiten und Mehrausgaben, die in keinem Verhältnis ſteht zu dem angeblichen Ertrage der Abgaben. Zudem wird dadurch, daß die Summe der ungedeckten Baukoſten den Staatsfinanzen zur Laſt fällt, ein neues Moment der Unſicherheit in die geſamte Finanzwirtſchaft getragen. des Als Mädchen von 19 Jahren beröffentlichte ſie einen Band Ge⸗ Reizes kann die Mehrzahl der Menſchen nicht entbehren. Und das iſt gut ſo. Vielen hilft es über die Nüchternheit eines eigenen Lebens hinweg. Er iſt auch das Hervorrufende und Bewegende unſeres Schrifttums, wie überhaupt der Kunſt aller Formen, vb gut ob ſchlecht. Doch bleiben wir bei den Romanen. Die erſte Kategorie der Nichtleſer iſt klein, die der Leſer groß, ungeheuer groß, wie hätte ſonſt wohl der Romanmarkt ſo umfangreich werden können. Unüberſehbare Berge Bücher werden alljährlich auf den Markt geworfen und abgeſetzt. In dieſen Maſſen kann nun die Quelle geiſtiger Geſundheit weiter Kreiſe, als auch der Keim zur Vergif⸗ tung der Phantaſie und Irreleitung der Inſtinkte liegen. Die Schundliteratur und Hintertreppenromane haben manches Schick⸗ ſal auf dem Gewiſſen. Deshalb iſt jedes Unternehmen zu för⸗ dern und zu begrüßen, welches ſich zur Aufgabe macht, wert⸗ volle geiſtige Koſt durch einen billigen Preis weiten Kreiſen zu⸗ gänglich zu machen und das iſt bei Engelhorns allge⸗ meiner Romanbibliothek(Verlag J. Engelhorns Nachfolger in Stuttgart) der Fall. Dieſe Sammlung marſchiert durchaus mit an der Spitze. Wer kennt die ſchmucken roten Bände nicht, die nun ſchon ſeit 26 Jahren regelmäßig, alle 14 Tage ein Band zum Preiſe von 50 bezw. gebunden 75 Pfg., erſcheinen. Was dieſe Romanſammlung in den 26 Jahren des Kampfes gegen die Schundliteratur geleiſtet hat, iſt ein beſon⸗ deres Kapitel unſeres eigenen kulturellen Lebens. Man ſehe nur das reiche Verzeichnis der Autoren aller Länder, deren Werke in den langen Jahren dem Volke zugänglich gemacht wurde, durch und man wird ſich einen Begriff von dem Werte der Bibliothek machen können. Der letzte Jahrgang, 26 Bände, liegt uns nun wieder vollzählig vor und wird ſicher zu den vielen alten Freun⸗ den zahlreiche neue werben. Er enthält den letzten feſſelnden Roman der geſchätzten, verſtorbenen Schriftſtellerin Klinkowſtröm „Das Hohelied der Liebe“, der zugleich das Hohelied des Lebens iſt, die dramatiſch bewegte Zeitſchilderung des franzöſiſchen Lebens von George Ohnet„Der rote Kurs“(2 Bände), in dem Der Geſetzentwurf läßt ferner jegliche wirtſchaftliche und techniſche Begründung der in ihm aufgeführten Projekte ver⸗ miſſen, gibt keinen Aufſchluß über die Einteilung der Güter in die einzelnen Tarifklaſſen, über die Stromabſchnitte, innerhalb derer die Abgaben geſtaffelt werden ſollen, beſchränkt die Mit⸗ wirkung der Strombeiräte auf nur wenige Fragen und bietet zu ſo zahlreichen Einzelausſtellungen Anlaß, daß gründlichſte Prüfung des Geſetzentwurfs und ſeiner Begründung im Reichs⸗ tag unter Hinzuziehung von Sachverſtändigen aus den beteilig⸗ ten Kreiſen und aus den einzelnen Teilen Deutſchlands ſelbſt⸗ verſtändlich erſcheinen muß. Hanſabund und Sozialdemokratie. Auf der Tagung des Naſſauiſchen Landesverbandes des Hanſa⸗Bundes, die am 19. November in Wiesbaden ſtatt⸗ fand, erklärte Geheimrat Dr. Rießer in ſeiner Rede über die Stellungnahme des Hanſabundes zur Sozialdemokratie U. d. folgendes: In dem Briefwechſel zwiſchen dem Vorſitzenden des Präſidiums des Hanſa⸗Bundes und einem Herrn aus Süddeutſchland hat der erſtere in Uebereinſtimmung mit führenden Mitgliedern des Hanſa⸗ Bundes lediglich betont, daß der Hanſa⸗Bund als wirtſchaftliche Vereinigung nicht die Führerolle in dem politiſchen Kampfe gegen die Sozialdemokraten übernehmen könne. Er hat aber zugleich ausgeführt, daß die vom Hanſa⸗Bund vertretene Wirtſchaftspolitik, welche die Laſten und Steuern des Staates in gerechter Weiſe, d. h. unter alle Erwerbsſtände nach Beſitz und Leiſtungsfähigkeit ver⸗ teilen will, auf die Dauer das beſte Mittel ſei, um die aus dem bürgerlichen Lager ſtammenden Ueberläufer zur ſozialdemokra⸗ tiſchen Partei dieſer wieder zu entziehen. Zum Ueberfluß iſt dann noch in den(allen Zeitungen zugegangenen)„Mitteilungen“ des Hanſa⸗Bundes vom 1. September 1910 und ſeitdem ſehr häufig in öffentlichen Verſammlungen die ſelbſtverſtändliche Stellung⸗ nahme des Hanſa⸗Bundes zur Sozialdemokratie feſtgeſtellt worden. Die Durchführung der Wahlen und Stichwahlen hat der Hanſa⸗Bund, da er ſelbſt keine politiſche Paxtei iſt, den politi⸗ ſchen Parteien überlaſſen. Er hat demnach die bürgerlichen, poli⸗ tiſchen Parteien bei Aufſtellung und Durchſetzung ſolcher— in erſter Reihe gewerblicher, induſtrieller und kaufmänniſcher— Kan⸗ didaten zu unterſtützen, welche die Gewähr dafür bieten, daß ſie bei ihrer parlamentariſchen Tätigkeit die praktiſche Verwirklichung der Richtlinien des Hanſa⸗Bundes vom 4. Oktober 1909 energiſch anſtreben werden. Im übrigen iſt der Hanſa⸗Bund naturgemäß außerſtande, ſeinerſeits Stichwahl⸗Parolen auszugeben, da er Mitglieder aller bürgerlichen politiſchenParteien in ſeinenReihen zählt, die ihre Stichwahlparolen von ihren Parteien erhalten, die alſo eine Stichwahlparole des Hanſa⸗Bundes, wenn dieſer ſich dennoch beifallen ließe, eine ſolche für alle ſeine Mitglieder ohne Unterſchied der Parteirichtung auszugeben, mit aller Entſchieden⸗ heit zurückweiſen würden. Dabei ſind wir uns im Präſidium dar⸗ über einig, daß dem Hanſa⸗Bund eine Förderung der Sozialdemokratie unbedingt fernliegen mu ß und daß er dieſe ebenſo zu bekämpfen hat, wie dies von allen übrigen in ihm vertretenen bürgerlichen politiſchen Parteien geſchieht. Deutsehes Reich. —.Deutſcher Lehrerverein. Zu Verbandsaufgaben für die Geſchäftsperiode 1910/12 hat der Vorſtand des Deutſchen Lehrer⸗ vereins folgende Themen beſtimmt: 1. Die Arbeitsſchule; 2. Die rechtliche Stellung des Lehrerßs in Staat und Gemeinde. Dieſe beiden Fragen ſind Verhandlungsgegen⸗ ſtände der nächſten deutſchen Lehrerverſammlung, die Pfingſten 1912 in Berlin tagen wird. Entſprechend dem von der Vertreter⸗ verſammlung in Straßburg gefaßten Beſchluſſe wird der geſchäfts⸗ führende Ausſchuß dafür Sorge ktragen, daß auch die Erörterung der wirtſchaftlichen Lage der deutſchen Volksſchullehrerſchaft im Programm der deutſchen Lehververſammlung eine geeignete Steile findet. — Neue polniſche Wahlvereine im Weſten find in Stoppenberg (Landkreis Eſſen) und Sberkrade⸗Buſchhauſen(Weſtf.) begründet worden. Die Zahl dieſer nationalpolniſchen Organiſalionen hat im Weſten gerade in den letzten Monaten ſtark zugenommen. Reichstagswahlen 1911. Die Reichstagswahlen im Königreich Sachſen. In der Preſſe iſt hier und dort über die Stellungnahme der ſächfiſchen Regierung zu den kommenden Reichstags⸗ wahlen geſprochen worden. Dazu wird Wolffs Sächſiſchem Landes⸗ dienſt„von zuſtändiger Seite“, alſo regierungsoffiziös, mitgeteilt: Die bevorſtehenden Reichstagswahlen haben überhaupt noch nicht den Gegenſtand beſonderer Erörterungen im Schoße der Regie⸗ rung gebildet. Ein direktes Eingreifen der Regierung durch den Verwaltungsapparat des Miniſteriums des Innern iſt in Sachſen völlig ausgeſchloſſen, da die Verwaltungsbeamten zu einer direkten Betätigung in politiſcher Beziehung bisher noch niemals angehalten worden ſind und auch in Zukunft nicht ange⸗ halten werden. Weiter beſtehen innerhalb der ſächſiſchen Regierung keine Stimmungsunterſchiede,„Den Dingen ihren Lauf zu laſſen“, oder„eine Wiederholung der Reichstagswahlen von 1903 zu ver⸗ heiß und ſtark das Leben pulſiert, drei Nobellen„Jiebe Mädchen“ von Käthe Sturmfels, der in der modernen Frauenbewegung ſehr bekannten Verfaſſerin, die ſich hier als Darſtellerin feiner, klarer Frauengeſtalten zeigt. Fedor von Zobeltitz iſt mit dem Roman einer jungen Studentin bertreten, der mit gutem Humor und großem Spannungsreiz geſchrieben iſt. Der neue Roman„Lena Küppers“ von Karl Buſſe erzählt von dem Schickſal der Lena Küppers, die einen weiten Weg gehen muß, ehe ſie verſtehen und verzeihen lernt. Eine Fülle lebendig gezeichneter Geſtalten ſind mit dem Schickſal der Heldin verknüpft.„Der unreine Geiſt“ von Semsne Zemlak, der bei reichbewegter, erſchütternder Handlung Einblick in die ruſſiſche Volksſeele gewährt. Ein friſch geſchrie⸗ bener Geſchichtenband„Naturgewalten“ hat Helene Raff verfaßt. Paul Höckers Sportroman„Das goldene Schiff“ iſt mit feiner pſychologiſcher Kunſt dargeſtellt. Richard Slowronneks„Armer Henner“ zeigt eine ſcharfe Charakteriſtik und Geſtaltungskraft. In„Die jüngſte Miß Mowbray“ verſteht die Verfafferin B. M. Croker feſſelnd für die Erlebniſſe eines Mädchens zu intereſſieren. Eine Reihe von bunten Bildern aus dem Geſellſchaftsleben, denen das Eheſcheidungsproblem zugrunde liegt, vermittelt uns Mrs. Humbry Ward in ihrem Buch„Daphne“, die Geſchichte einer modernen Ehe. Ein geiſtvoller und intereſſanter Roman iſt„Die Energiekur“ von Daniel Leſueur. Die phantaſtiſche Abenteuer⸗ geſchichte„Meeresgold“ von George Brouſon⸗Howard verfolgt nur den Zweck, zu unterhalten.„Gräfin Polly“ von Palle Roſen⸗ krantz, dem auch als Dramatiker bekannten Verfaſſer, zeichnet ſich durch ſpannende Handlung und gute Geſtaltungskraft aus. Die feſſelnde Geſchichte„Romeo und Julia im Albanergebirge“ zeigt Richard Voß als Kenner der italieniſchen Volksſeele. Eine ſchlichte Erzählung aus dem Goldgräberleben gibt uns in„Mon⸗ tana“ Wm. Wallace Cook. Ein Dorfnovellenband voll Lebenskraft hat Marie Diers geſchrieben:„Der alte Timm und ſeine Nach⸗ barn“. Hiermit iſt die Jahresſammlung noch nicht erſchöpft, aber dieſe Aufzählung zeigt ſchon ihre Vielſeitigkeit. wW. — — Grunde einen tragiſchen Kern birgt. Mannheim 25. November. Gonenal⸗Mngesger.(Abendblatt.) hindern. Die Mitglieder der Regierung ſind vielmehr ſtets be⸗ ſtrebt, lediglich die ihren Reſſorts unterſtellten Angelegenheiten ſach⸗ lich ohne politiſche Nebenabſichten zu erledigen. Ohne jeden Zu⸗ ſammenhang mit den Reichstagswahlen aber ſtehen die aus der Borromäusenzyklika entſtandenen Affären, zu denen die Regierung überhaupt keine Stellung genommen hat. Ebenſowenig ſind die Entſchließungen der Regierung inbezug auf die Reichstagswahlen in wirtſchaftlicher Hinſicht beeinflußt, da wirtſchaftspolitiſche Maß⸗ nahmen nicht nach der Gunſt des Augenblicks, ſondern nach den Bedürfniſſen des Landes getroffen werden. Vollkommen aus der Luft gegriffen iſt endlich der Gedanke, den ſächſiſchen Landtag bis nach Erledigung der Reichstagswahlen zu vertagen. Dies geht ſchon daraus hervor, daß dann eine ſachgemäße Erledigung des Staatshaushalts gänzlich ausgeſchloſſen wäre und eine Bewilligung der von der Regierung erbetenen Mittel zu ſtaatlichen Ausgaben dadurch von ihr ſelbſt verhindert werden würde.“ Ueber Kompromiſſe zwiſchen bürgerlichen Par⸗ teien wird Wolffs Sächſiſchem Landesdienſt„von gut unterrich⸗ teter Seite mitgeteilt: In Dresden ſoll dem bisherigen Abgeordneten Landgerichts⸗ direktor Heinze diesmal von konſervativer Seite kein Gegenkandidat entgegengeſtellt werden. Dadurch hätte man einerſeits Wahlkoſten für andere Bezirke geſpart, anderſeits auch erreicht, daß dem konſervativen Abgeordneten Landrichter Dr. Wagner kein national⸗ liberaler Kandidat gegenübergeſtellt wird. Bei dieſem Vorgehen ſind die Konſervativen im Vorteil, denn der konſervative Kandidat in Dresden hätte keine Ausſicht, wie überhaupt der Wahlkreis Dresden⸗Altſtadt als ſichere Domäne der Sozialdemokratie betrach⸗ tet wird. Dagegen wollten die Nationalliberalen in Freiberg in Dr. Blüher einen ſehr zugkräftigen Kandidaten ſtellen. Was die Reformer in Dresden tun, iſt noch ungewiß, nachdem ſie ſich bei den Stadtratswahlen mit den Konſervativen entzweit haben. Auf nationalliberaler Seite hofft man, daß ein Kandidat aufgeſtellt wird, der durch Mobilmachung einiger Tauſend bürgerlicher Stim⸗ men vielleicht eine Stichwahl herbeiführt. Inzwiſchen hat über die Streſemannſche Kandidatur in Annaberg längſt eine Verſtändigung mit den Freiſinnigen ſtattgefunden. In Mylau will Abg. Merkel, der im Streite um die Langhammeraffäre viel genannt wurde, nicht wieder kandidieren. Der ſchwierigſte und wichtigſte Punkt für die bürgerlichen Parteien iſt Löbau, das vielleicht Dr. Weber mit gemeinſamer Unterſtützung aller nationalen Gruppen behaupten, bezw. retten könnte, wo aber die Konſervativen Dr. Förſter aufgeſtellt haben. Kommt es hier zu keiner Einigung, ſo hat man mit tödlicher Sicherheit damit zu rechnen, daß das Mandat an die Sozialdemo⸗ kratie wandert. Die Verhandlungen ſind noch nicht abgebrochen, aber bis jetzt wenig ausſichtsvoll verlaufen. KRommunalpolitiſches. oc. Pforzheim, 24. Nov. Der Stadtrat ſchlägt dem Bürgerausſchuß den Neubau eines Schlachthofes vor, deſſen Koſten ſich auf 2 642 308 M. belaufen würden. 7 +. Nus Stadt und Tand. * Mannheim, 25. November 1910. Beſtattung des Itadtuerordneten Vorſtandes Wilhelm Fulda. Daxr Popularität Wilhelm Fuldas entſprach die Beteiligung an ſeigtr heutigen Beſtattung. Bis auf den letzten Platz war die Halle des Krematoriums beſetzt. Die Leidtragenden ſetzten ſich in der Hauptſache aus Parteifreunden und Mitgliedern der bürger⸗ lichen Kollegien zuſammen. Der Stadtrat war in corpore mit Oberbürgermeiſter Martin und den Bürgermeiſtern Ritter, v. Hollander und Dr. Finter erſchienen. Auch die Stadt⸗ verordneten hatten ſich außergewöhnlich zahlreich eingefunden. Die Großinduſtrie vertrat Dr. Karl Lanz. Von der Freiwilli⸗ gen Feuerwehr war eine Deputation erſchienen. Mit den leiſe klagenden Klängen des Harmoniums begann um 11 Uhr die Trauerfeier. Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher hielt die Trauerrede. Das Schriftwort:„Er verſchied und ſtarb bejahrt und geſättigt in einem glücklichen Greiſenalter“ lag den ſo recht aus innerſtem Herzen quellenden Worten des Geiſtlichen zugrunde. Dr. Steckel⸗ macher wies einleitend auf den ſchweren Verluſt hin, den die Hin⸗ terbliebenen erlitten haben. Man dürfe ſich aber damit tröſten, daß Fulda in einem glücklichen Greiſenalter verſchieden iſt, das namentlich durch die Wahrnehmung verſchönt wurde, daß der ein⸗ zige heißgeliebte Sohn zu einem wackeren Manne herangereift iſt. Schon die beglückenden Momente des Familienlebens Fuldas wür⸗ den hingereicht haben, das Leben lebenswert zu machen. Aber bei der großen Veranlagung, bei dem lebendigen Gemeinſinn er⸗ gab es ſich von ſelbſt eine umfaſſendere Kraftentfaltung, daß er mutig heraustrat in die Arena des öffentlichen Lebens, um für ſeine Ueberzeugung und für das Gedeihen ſeiner Mitbürger zu kämpfen. Das Vertrauen und die Anerkennung ſeiner Mitbürger haben ihm auch wiederholt bezeugt und beſtätigt, wie treu und wacker, wie ehrlich und beharrlich und dabei wie weiſe, maßvoll und verſöhnlich er ſeine Ideale immer verfocht. Bei allem Feuer und allem Freimut, bei aller Feſtigkeit, mit denen er ſeinen Stand⸗ punkt immer wahrte, kam doch niemals ein zu ſcharfes, verletzendes Wort über ſeine Lippen. Davor bewahrte ihn einmal ſeine kiefe Bildung, ſodann aber auch der Umſtand, daß er eben immer nur die Sache, nur die Hebung und Förderung ſeines heißgeliebten, ihm zur zweiten Heimatſtadt gewordenen Mannheim im Auge hatte. So darf es ihm wohl zum Ruhme zuerkannt werden, daß er den wunderbaren Aufſchwung, den Mannheim gerade in den Jahr⸗ zehnten ſeines hieſigen Aufenthaltes zu verzeichnen hatte, ſtets mit dem allerlebhafteſten Anteil begleitete, ja durch ſeine unermüd⸗ liche gemeinnützige Tätigkeit dazu mit beigetragen hat. Das Er⸗ leben dieſes glänzenden Aufſchwungs machte weiterhin ſein Lebens⸗ glück aus, ſodaß wir ſagen dürfen: Neben dem Glück in ſeinem Familienleben war es vornehmlich auch das Glück in ſeinem bür⸗ gerlichen Leben, was ihn ruhig und dankbar ſeinem Ende ent⸗ gegenſehen ließ, was ihn bei einer Rückſchau auf ſeine Vergangen⸗ heit mit innerſter Befriedigung erfüllte. So leb denn wohl, teurer Bruder. Nehme hin den Gruß des Friedens und des Dankes von Deinen mit Wehmut erfüllten Familienangehörigen, von Deinen trauernden Mithürgern, von allen denjenigen, denen Du in Dei⸗ nem Leben wohlgetan haſt. Du wirſt fortleben in der unauslöſch⸗ lichen Erinnerung aller derer, die Dein unerſchrockenes, unent⸗ wegtes, mannhaftes Eintreten für Fortſchritt und Kultur, für Wahrheit und Recht, für Freiheit und Volkswohlfahrt zu ſchätzen wiſſen. Dein Andenken wird ein geſegnetes bleiben! Der Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes, Fiskalanwalt Selb, legte an der reichgeſchmückten Bahre den wohlverdienten Lorbeer im Namen des Stadtverordnetenkollegiums nieder. Wil⸗ helm Fulda, ſo führte der Redner aus, hat nicht nur der großen Politik angehört, ſondern er ſtand mit ſeiner ganzen Perſon auch in der Gemeindepolitik. Sein klarer Verſtand und ſeine beſondere Rednergabe haben ihn beſonders dazu geeignet gemacht, den Auf⸗ gaben gerecht zu werden, die ihm die vielen Aemter auferlegten, zu denen er durch das Zutrauen ſeiner Mitbürger berufen wurde. Er hatte ein warmes Herz für alles Gute und Schöne und er⸗ kannte mit klarem Blick die ſozialen Aufgaben. Sein Pflicht⸗ gefühl, ſein Fleiß ſind vorbildlich geweſen. Dabei war er von großer Herzensgüte, ſodaß er auch bei ſcharfen Debatten niemals den Ton verletzt hat. Deshalb iſt er auch überall hochgeachtet ge⸗ weſen. Deshalb wird er auch bei Allen in treuem Andenken ſtehen. Profeſſor Dr. Heimburger⸗Karlsruhe, der Führer der Fortſchrittlichen Volkspartei in Baden, würdigte namens des Lan⸗ desverbandes die politiſchen Verdienſte Fuldas. Der Verblichene habe zu denjenigen gehört, die immer dabei waren in guten und ſchweren Zeiten, wenn es galt, für die Partei zu wirken, wenn es galt, die Zahl derjenigen zu vermehren, die einzutreten gewillt ſind in den Kampf für Freiheit und Volkswohlfahrt. Wenn es einen ſchweren Kampf für die Partei auszufechten galt, iſt er immer in der vorderſten Reihe geſtanden, weil er ſeinen Platz immer da ſuchte, wo die größten Anforderungen geſtellt wurden. Stadtrat Vogel ſprach tiefbewegt im Namen der Mann⸗ heimer Parteifreunde. Als vor einigen Monaten, ſo führte der Redner aus, das Gerücht zur erſchreckenden Wahrheit wurde, daß unſer Freund Wilhelm Julda von einer ſchleichenden, nicht zu be⸗ zwingenden Krankheit befallen war, da waren nicht nur ſeine Freunde, ſondern weite Kreiſe der hieſigen Bevölkerung von Schmerz und inniger Teilnahme erfüllt. Auf ſeinem ſchweren Krankenlager verlor Fulda nie den Mut und die Lebenshoffnung. Er erwartete noch beſtimmt, daß er in den Kämpfen, welche uns das nächſte Jahr ſo reichlich bringen wird, als geſunder Mann Schulter an Schulter mit ſeinen Freunden kämpfen werde für die Ideale, welche ihn ſein ganzes Leben lang erfüllt haben. Es hat nicht ſollen ſein. Sein Mund, dem mit überquellender Lebensluſt ſo überaus reiche Worte der Weisheit, Klugheit und Begeiſterung entſtrömten, iſt verſtummt. Ein charaltervoller Mann iſt uns ge⸗ ſtorben, ein Führer, ein Berater, ein treuer Freund iſt uns ent⸗ ſchwunden. Es iſt nicht notwendig, heute hier in dieſer Stunde des Schmerzes und der Trauer die vorzüglichen Eigenſchaften und die ſegensreichen Taten unſeres verſtorbenen Freundes aufzitzählen. Sie ſind eingegraben in unvergänglichen Lettern in den Annalen unſerer Stadt, ſie ſind verzeichnet in der Geſchichte der Fort⸗ ſchrittlichen Volkspartei. Sein Andenken wollen wir ehren, indem wir weiterſtreben in ſeinem Sinne, indem wir weiter kämpfen, wie er gekämpft hat. Lebe wohl, lieber alter Freund! Stadtrat Darmſtädter widmete im Namen des Verkehrs⸗ bereins dem unvergeßlichen 2. Vorſitzenden Worte dankbaren Ge⸗ denkens. Prof. Lichtweiß⸗Heidelberg ſprach im Namen des Heidelberger Vereins der Fortſchrittlichen Volkspartei, während Redakteur Becker im Namen des Mannheimer, Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Vereins dem verdienten Gründungsmitglied eine Kranzſpende widmete. Frau Wolff⸗Jaffé dankte in Namen des Badiſchen Vereins für Frauenſtimmrecht dem treuen Anhänger der Stimmrechtsſache. Unter den wehmutsvollen Kläön⸗ den des Scheideliedes„Es iſt beſtimmt in Gottes Rat“ ſank den Sarg hinab zum Feuergrabe. Und dann ſchritten nach den Ge⸗ beten des Geiſtlichen die Leidtragenden, unter denen ſich auech die ſtädtiſchen Amtsvorſtände und Intendant Gregori befanden, tief erſchüttert hinaus in den Wintertag. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Profeſſor Friedri Mohr an der Realſchule in Rheinbiſchofsheim auf ſein An⸗, ſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. * Regimentsfeier. Das Kommando des Freiburger Infan⸗ terieregiments Nr. 113 erläßt folgenden Aufruf:„Das 5. Bod. Infanterieregiment Nr. 13 begeht am 11. Juni 1911 die Feier ſeines fünfzigjährigen Beſtehens. Alle Offiziere, Re⸗ ſerveoffiziere, Sanitätsoffiziere und Beamten, welche dem Regi⸗ ment angehört haben und an der Feier teilzunehmen beabſichtigen, werden aufgefordert, dies beim Geſchäftszimmer des Regiments unter Angabe ihrer Adreſſe bis zum 15. Dezember d. J. angeben zu wollen. Für Unteroffiziere und Mannſchaften, die dem Regi⸗ ment angehört haben, erfolgt die Anmeldung durch die Krieger⸗ vereine.“ Prüfung. Der Anfang der nächſten Hauptprüfung im Forſtfach wurde auf den 7. Jauuar 1911 feſtgeſtellt. Die ſchriftlichen Anmeldungen haben ſpäteſtens 14 Tage vor ihrent Beginn unter Vorlage der vorgeſchriebenen Zeugniſſe und Nach⸗ weiſe an die Großh. Forſt⸗ und Domänendirektion zu geſchehen. * Hufbeſchlagprüfung. Mit Bezug auf die Verordnung vort vom 24. Juli 1884 wird bekannt gegeben, daß die öffentliche Prüfſungen im Hufbeſchlag Mittwoch, den 28. Dezember vormittags 8 Uhr, in der Hufbeſchlagſchule zu Freiburg i. Br. Donnerskag, den 29. Dezember, vormittags 8 Uhr, in der Huf⸗ beſchlagſchule zu Karlsruhe, Freitag, den 30. Dezember, vorm. 9 Uhr, in der Hufbeſchlagſchule zu Mannheim ſtattfinden wird. Offizielle Zeitung für den Schaufenſter⸗Wettbewerb und die Verkehrstage. In einer Stärke von 32 Seiten liegt nunmehr das Propagandaorgan für den bevorſtehenden Schaufenſter⸗Wekt⸗ bewerb und die Verkehrstage vor uns. Wir möchten gleich konſte⸗ tieren, daß die offizielle Zeitung für die mit Spannung ertparkete Veranſtaltung ſich als ein vorzügliches Zugmittel erweiſen wird, denn Ausſtattung und Inhalt ſind in gleichem Maße zu loben. Der Textteil der Zeitung wird mit einem poetiſchen Geleitwort eröffnet, das in ſchwungvollen, fein durchdachten Reimen auf den Wettbewerb und ſeine Bedeutung für Handel und Kunſt aufmerk⸗ ſam macht. Orientierende Mitteilungen weiſen u. a. in Kürze auf, die Preisermäßigungen hin, die der der Zeitung beiliegende Karton Gutſcheine gewährt. Vor allem ſeien die auswärtigen Beſucher Mannheim auch auf die ermäßigten Eiſenbahnfahrpreiſe und Spöt⸗ züge aufmerkſam gemacht. Alle Vergnügungsetabliſſement werden es fich angelegen ſein laſſen, den Einheimiſchen und Fremden nach dem eingehenden Studium der Schaufenſter ſo gut als möglich gu unterhalten. Als willkommene Bereicherung des Vergnügungspro⸗ gramms ſind namentlich die Promenadenkonzerte zu erwäßnen, Ueberall iſt das Eintrittsgeld bedeutend ermäßigt.„Durch Mann⸗ heim“ betitelt ſich eine feſſelnd geſchriebene Plauderei, d ſchnell und ſicher zu allen Sehenswütrdigkeiten Manuheims und uns das wichtigſte darüber in Kürze erzählt. Man erſteht aus dieſer Zuſammenfaſſung wieder ſo recht, daß Maunheim doch eine ganze Anzahl Sehenswürdigkeiten beſitzt, mit denen ſich unſere Stadt ſehen laſſen kann, daß ſich ſogar verſchiedene darunter be⸗ finden, die einzig in ihrer Art ſind. Der angeſchloſſene Veſich⸗ tigungszettel der zu beſtimmten Stunden geöffneten Sehenswürbigz⸗ keiten verhindert, daß der Fremde vergeblich um Einlaß bittet. Ein beſonderer Artikel orientiert über die„Vorarbeiten zu den Maug heimer Feſttagen“. Der Leſer wird daraus entnehmen, wie e 18 und planmäßig, mit wie großem organiſatoriſchen Geſchick Arrangement getroffen worden iſt. Nach der ſtatklichen öfficien* Teilnehmerliſte für den Schaufenſterwetibewerb, dem Vergzejchnis der Vorſtände der den Wettbewerb ins Leben gerufenen Vereine und dem Preisrichterkollegium beſpricht ein beſondeter Arkikel in populärer Form Mannheims bedeutende Sammlungen. Weitere Abhandlungen plaudern über„Schaufenſterwettbewerb und Se⸗ ſchmacksbildung“, über unſere Kunſthalle und über die Oeffenkliche Bibliothek im Schloß. Aus dieſer kurzen Inhaltsangabe kann ent nommen werden, daß der Teytteil der Zeitung, in den die An ſichten der Hauptſehenswürdigkeiten geſchickt eingeſtreut ſind, gemein reichhaltig iſt, daß er vor allen Dingen in überaus üt ſichtlicher Weiſe über all das orientiert, was es außet den dekerſer Sheater, Aunſt und Wiſfenſchaft. Literaturvorträge von Anna Ettlinger. Ungemein reizvoll und ſchön war Anna Ettlingers Interpretation von Roſtand's „Chantecler“. Sie legte dar, wie die geiſtreiche, witzige Vogel⸗ komödie mit ihrer köſtlichen Satire auf geſellſchaftliche Zuſtände, mit ihrer trefflichen Charakteriſtik, der beſonders gut gelungenen Vereinigung von typiſchen Tier⸗ und Menſchenzügen, eigentlich im Es iſt die Tragödie des Künſtlers, der es erfahren muß, daß faſt alle ihn verlaſſen, die ſonſt ihren Abgott in ihm geſehen, der im Innerſten erſchüttert wird durch den Zweifel an ſeiner Miſſion und der voll Schmerz erkannte, daß es ihm doch nicht gegeben iſt, das höchſte zu er⸗ reichen. Chantecler's Charakter, ſeine heitere Sorgloſigkeit, ſeine Güte und ſeine Begeiſterung für alles, was Licht und Schönheit iſt, hat etwas Rührendes. Nach ſeinen vielerlei trüben Erfahrun⸗ gen findet er ſich zuletzt doch wieder in ſeinem Wirkungskreiſe zu⸗ recht und gewinnt die Freude an ſeiner Kunſt, an ſeinem ihm ſo heiligen Berufe zurück. Mit Recht beklagt es Anna Ettlinger, daß Roſtand durch die kühle Aufnahme, die„Chanteeler“ in Paris zuteil geworden, wohl ähnliches Leid erſahren hat, wie er es den liebenswürdigen Helden ſeiner Vogelkomödie erleben läßt. Den Hörerinnen des Vortrages iſt durch die feinſinnige, warmempfun⸗ dene Wiedergabe der Dichtung jedenfalls das Verſtändnis für deren köſtlichen Humor und für ihre poeſievolle Schönheit eröffnet worden. Einer anderen Märchendichtung„Maeterlink's„Loiſean bleu“(„Der blaue Vogel“) gilt der nächſte Vortrag. N. Geh. Hofrat Dr. Bezold über„Die weltgeſchichtliche Be⸗ deutung der babyloniſch⸗aſſyriſchen Kultur“. Es war einmall Wie ein farbenſchillerndes Märchen aus tauſend und eine Nacht und doch wie unmittelbarſte, ſcharfbelichtete Wirklichkeit trat es hervor, was geſtern abend der große Aſſyriologe der Heidelberger Univerſität, Herr Geh. Hofrat Dr. Bezold ſein vielhundert⸗ köpfiges Publikum im großen Harmonieſaale aus einer Zeit vor 5000 Jahren ſchauen ließ. Eine Stunde reichſter Belehrung, unvergeßlichen Genuſſes. Fußend auf die Ergebniſſe einer müh⸗ ſeligen jahrzehntelangen wiſſenſchaftlichen Forſcherarbeit— der Entzifferung der großen Tontafelbibliothek Sardanapals im alten Niniveh— kließ der beredte Gelehrte mit gewaltiger Geſtaltungs⸗ kraft und hohem dichteriſchem Schwung jene uralten Zeiten der Menſchheitsgeſchichte wieder lebendig werden: Die Steine redeten. Grabſteine, Steine, Tonſcherben mit Keilſchrift und ſcharfgeſchnit⸗ tenen Reliefs durch vortreffliche Lichtbilder veranſchaulicht, er⸗ zählen von den Taten der großen aſiatiſchen Despoten. Von den Zeiten des neubabyloniſchen Königs Nebudnezar führte der Redner die Hörer zurück bis in die Zeiten der großen Aſſyrerherrſcher, und weiter zurück zu den Königen Alt⸗Babylons, bis in die Mitte des vierten Jahrtauſendſtes v. Chr., d. h. bis in eine Zeit, bis an die Schwelle der Menſchheitsgeſchichte. In den mit wunder⸗ barer Plaſtik entworfenen Kulturbildern zeigte der Redner, daß die Babhlonier—Aſſyrer, deren hochentwickelte Ziviliſation durch die großen Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte in ungeahnter Weiſe erſchloſſen iſt, den tiefgehendſten Einfluß auf die Nachbar⸗ völker, vornehmlich auf das Volk Israel gewonnen haben. Ganz beſonders intereſſant war die Mitteilung, daß die großartigen Funde des letzten Jahrzehnts, deren Keilſchriftenentzifferung ſeit Grotefends epochemachender Entdeckung auf keine unüberwindliche Schwierigkeiten mehr ſtößt, immer aufs neue eine glänzende Be⸗ ſtätigung der in der Bibel verzeichneten Tatſachen aus der Ge⸗ ſchichte des jüdiſchen Volkes bieten; ja die Analogie zwiſchen einigen altbabyloniſchen Erzählungen(3. B. der Sintflut) und denen der Bibel geht ſo weit, daß eine direkte Entlehnung auf der Hand liegt. Der Redner hob jedoch hervor, daß Spuren eines Monotbeismus unter den Babyloniern und ſonſtigen Drientalen nirgends nachzuweiſen ſind, daß dieſer vielmehr ausſchließlich den Volke Israel eigen war. Die polytheiſtiſche Religion der aſſyriſch⸗ babyloniſchen Völker ſtand auf Aſtralgrundlage, wie denn die Exr forſchung der Geſtirne und der Naturwiſſenſchaften überhsupt gu ungeahnter wiſſenſchaftlicher Höhe ſtand.— Die zahlreichen Höre ſpendeten dem Redner begeiſterten Beifall. Der Ertrag iſt f den Guſtav⸗Adolf⸗Frauenverein beſtimnt. Alemanniſche Reihengräber aus der Zeit der Völker⸗ wanderung wurden bei Billingen entdeckt. Im vergangene Monat fand man beim Bau der Waſſerleitung in Niedereſche die Reſte zweier Skelette, welche ungefähr 60 bis 70 Zentimeter unter der Erde lagen und mit 2 Sandſteinplatten zugedest waren. Wenige Wochen darauf ſtieß ein Landwirt, der in ſeinene Garten ein Loch graben wollte, auf ein mit Sandſteinpfarte ausgemauertes und überdecktes Grab. Die neue Fundſtelle be fand ſich ungefähr 20 bis 30 Schritte von der alten entfernt eine Anhöhe im Ort Niedereſchach. Das Grab war ungrfaß 1,60 Meter lang, 60 Zentimeter breit und ebenſs tief, In ſelben waren nur noch ſpärliche Knochenreſte, außerdem faud ſich ein typiſches germaniſches Kurzſchwert, welches an der linken Seite des Skelettes lag. Auf Veranlaſſung des Gr. Bezirksamts wuy⸗ den beide Funde in das anatomiſche Inſtitut der Unjverſität Frei⸗ burg geſchafft, wo ſie einer ſachgemäßen Unterſuchung unterzog⸗ wurden. Danach handelt es ſich um ſogenannten alemanniſe Reihengräber ous der Zeit der Völkerwanderung, alſo aus de⸗ 4. bis 7. Johrhundert nach Chriſti Geburt. Ganghofer und Kainz. Paul Wilhelm teilt in„Nezſen Wiener Journal“ gus einem Geſpräche mit Ganghofer die ſolgens Kainz⸗Erinnerung mit:„Ich habe Kainz“, ſo ſagt Ganghofer, in Jahre 1879 das erſte Mal in Berlin als Bourgognind im„Fiesks⸗ geſehen. Daun iſt er nach München gefommen. Dort haben wir einen kleinen Kreis gebildet, Fulda, Max Bernſtein, Ph Kainz und ich.“ Er hat ſich anfangs ſehr ſchwer eingearbeitet 4. Seitt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt..) Mannheim,.4 November. wenn Beine und Augen müde ſind, zerſtreuen kann. Vergeſſe man aber auch nicht die zahlreichen Anzeigen, die die Zeitung in ge⸗ ſchmackvoller Ausführung enthält. Ihr Studium wird die Wan⸗ derung durch die Schaufenſterreihen weſentlich erleichtern. Die Zeitung, für die der rührige Geſchäftsführer des Verkehrsvereins, Herr Franz Hohl, verantwortlich zeichnet, macht ſchon dadurch, daß ſie in unſerer Offigin, der Dr. H. Haas' ſchen Buch⸗ druckerei, der Druck und Verlag übertragen ſind, auf Kunſtdruck⸗ papier hergeſtellt wurde, einen eleganten Eindruck, Möge das vor⸗ zügliche Propagandamittel die Beachtung finden, die es verdient. Ein Maſſenabſatz muß ſtattfinden, dann iſt der Zweck der Publikation, die jedenfalls gern als Andenken an den erſten Mann⸗ heimer Schaufenſterwettbewerb aufgehoben wird, erfüllt. Der urſprünglich auf 5 Pfennig pro Exemplar feſtgefetzte Verkaufs⸗ preis muß auf 10 Pfennig pro Exemplar erhöht werden, da die Zeitung nicht, wie zuerſt vorgeſehen, 16 Seiten, ſondern 32 Seiten umfaßt und infolge der überaus ſtarken Nachfrage wahr⸗ ſcheinlich eine weitere Erhöhung der Auflage ſtattfinden muß. Der Verkauf der Zeitung beginnt am Samstag früh. Sie iſt erhältlich bei dem Verkehrsbureau, in der Expedition des„Mann⸗ heimer Generalanzeigers, Badiſche Neueſte Nachrichten“ ſowie durch deſſen Zeitungsträgerinnen, ferner in allen hieſigen Buchhandlungen und bei den Straßenderkäufern. « Schaufenſterwettbewerb und Verkehrstage. Der heute im heutigen Mittagblatt gebrachten Liſte derjenigen Firmen, welche ſich am Schaufenſterwettbewerb beteiligen, haben wir noch die⸗ jenigen Stellen hinzuzufügen, welche Subventionen für das ge⸗ meinnützige Unternehmen zur Verfügung geſtellt haben. Es ſind dies: Stadtverwaltung Mannheim, Handelskammer, Rabattſpar⸗ verein, Stadtperband der Mannheimer Detailliſten, Bäcker⸗ Innung, Fleiſcher⸗Innung, Berlin, Freund des Kunſtgewerbe⸗ Vereins Pfalzgau. * Kaufmänniſcher Verein. Bei koloſſalem Andrang ſprach geſtern abend im Friedrichspark Herr kgl. bayer. Hofſchauſpieler Marx Hofpauer aus München über„Land und Leute aus Tirol und Steiermark“., Sogar die Bühne mußte zur Aufnahme des Auditoriums dienen. Herr Hofpauer dürfte wohl für die meiſten Beſucher kein Unbekannter mehr geweſen ſein. Hat er doch erſt vor einigen Jahren im Kaufmänniſchen Verein geſprochen. Bei ſeinem Erſcheinen auf dem Podium be⸗ grüßte ihn lebhafter Beifall. Ein Rezitator vortrefflichſter Gat⸗ tung, weiß er ſo recht die Geſtalten Roſeggers, Schönherrs und Greinzs, dieſe kernhaften, grundehrlichen Charaktere mit ihrem geſunden, einfachen Anſchauungen den Zuhörern plaſtiſch vor Augen zu führen. Mit einem ungemein feinen Verſtändnis, das his in die kleinſten Details der Dichtungen hinein reicht, inter⸗ pretierte Hofpauer die Werke der öſterreichiſchen populären Dichter und feſſelte damit ſeine Zuhörer bis zum letzten Augen⸗ blick. Die Rezitationen waren teils ſeriös, meiſt aber heiterer Art. Wie ergreifend und gemütvoll war doch„Der Orgler von 3, Thomas!, ein echter Roſſegger. Dann kam Dr. Karl Schön⸗ herr mit ſeinen„Allerhand Krenzköpf“ zu Wort und zwar hörte man,„Der lärcherne Hias“ und„Der Tirolermichel auf der K linik“. Hierbei bemerkte der Vortragende, daß man Herrn In⸗ endanten Gregori Anerkennung zollen müſſe, daß er demnächſt dieſem hervorragenden Tiroler Volksdichter Gelegenheit gebe, in dem Spielplan des Hofthegters durch ein Bühnenſtück zu erſcheinen. Es gelangten noch zum Vortrage:„A harti Buaß von Roſogger und Ludwig Thomas Satire vom Nandgerichtsrat Alois Eſchenberger. Der letzteren Darbietung ſchickte Hofpauer die Bemerkung voraus, daß der Autor eigent⸗ lich nicht in den Rahmen des Vortragsabends paſſe. Aber Thoma ſei beſonders bedeutend als Schilderer der bayeriſchen Bauern⸗ choraktere und deshalb könne man ihn in ſeiner urwüchſigen Eigenart auch zu Wort kommen laſſen. Die Geſchichte ſpielt in München und handelt von einem trockenen Paragraphenmenſchen und einem biederen Bürgersmann. Den Beſchluß des Abends machte Rudolf Greinz mit ſeinen Dichtungen„Die Notleine“ und „Was dem Much ſonſt noch paſſiert.“ Dieſe mit köſtlichem Humor burchwehten Schöpfungen Greinzs ſind beſonders durch die fein gezeichneten Geſtalten, die einen durchdringenden Kennerblick ver⸗ raten, ganz herrvoragend. Das Publikum dankte dem Vortragen⸗ den nach jeder einzelnen Rezitation durch warmen Beifall. Es pbpar wieder ein ungemein genußreicher Abend! * In der geſtrigen Generalperſammlung der Ortskranken⸗ laſſe 1 wurde die Abänderung des§ 12 Abſ. 5 des Kaſſenſtatuts beſchloſſen. Der Paſſus erhielt folgende neue Faſſung:„Die An⸗ gehörigen des in einem Krankenhauſe Untergebrachten erhalten, wenn deren Unterhalt aus dem Arbeitsverdienſt des Erkrankten ganz oder größtenteils beſtritten wurde, vier Fünftel des in 8 11 Abſ. 1 Ziff. 3 als Krankengeld feſtgeſetzten Betrages.“ Die An⸗ gehörigenunterſtützung beträgt hiernach vom 1. Januar 1911 ab für Lohnklaſſe I.40 M.(bisher.50.), Lohnklaſſe II.80 Mark(8s.), Lohnklaſſe III.20 M.(.50.), Lohnklaſſe IV .80 M.(6), Lohnklaſſe V 12 M.(.50.). Die für die Kaſſe hierdurch entſtehende Mehrausgabe wird ſich auf zirka 11000 —————— Publikum hatte beſtimmte Vorſtellungen vom Schauſpieler, denen ſeine kleine, ſchmächtige Figur gar nicht entſprach. Beſonders in Salvnrollen hat er eine wenig glückliche Figur gemacht. Da iſt ihm auch einmal ein Malheur geſchehen. Da wurde im Hoftheater ein Stück gegeben,„Der Standesherr“. Kainz ſpielte die Haupt⸗ rolle, einen Maler, der in die Tochter des Grafen verliebt iſt. Kainz ſcheint an der Rolle keine rechte Freude gebabt zu haben, und ſah überdies ſehr unglücklich aus, ſo daß er in einer Szene birekt angeblaſen wurde. Am anderen Tage war ich bei ihm. Ich ſuchte ihn zu beruhigen und ſagte ihm:„Lieber Kainz regen Sie ſich nicht auf. Sie ſind ja doch bis in zehn Jahren der erſte Schau⸗ ſpieler in Deutſchland.“ Da iſt mir nun ſeine Antwort unver⸗ geßlich. Er ſagte:„Das weiß ich auch, das brauchen Sie mir nicht zu ſagen, aber abwarten zu müſſen, bis auch die anderen das merken, das iſt eine ſehr harte Sache!“ „Kleider machen Leute“ iſt der Titel einer neuen komiſchen Oper in einem Vorſpiel und drei Akten von Alexander v. Zem⸗ linsky. Das Werk, deſſen Dichtung mit Benutzung von Gottfried Kellers gleichnamiger Novelle von Leo Feld verfaßt wurde, erlebt die Uraufführung am 29. ds. Mt. im Kaiſerjubiläums⸗Stadt⸗ (heater in Wien. Auch das Hoftheater in Stuttgart hat das Werk zur Aufführung erworben. Tolſtois Herkunft. Es iſt kein Wunder, daß ſich bei der ſeltſamen Lebensweiſe, die Graf Lew Nikolajewitſch Tolſtoi führte, ein Geſpinnſt von Sagen und Legenden um ihn gewoben hat. Jetzt, da er tot iſt, tauchen allerhand ſeltſame Gerüchte über ſeine Her⸗ kunft auf, und man hat ſogar geſchrieben, er ſei eigentlich der Ab⸗ kömmling von Deutſchen, die durch irgendeinen Zufall vor Jahr⸗ ſunderten nach Rußland berſchlagen wurden. Das iſt nicht richtig. ie Tolſtel ſind echte Ruſſen und gelten als das verbreitetſte ruſſiſche Adelsgeſchlecht, das zum Teil nur den einfachen Adel, ten Schaufenſtern zu bewundern gibt und wo und wie man ſich, e Mark jährlich belaufen. Des weiteren wurde der Vorſtand beauf⸗ tragt, eine Vorlage über die Einführung einer Familien⸗ verſicherung im nächſten Jahr auszuarbeiten. * Kleingärtenverein Lindenhof. Unter dieſem Namen wurde am 18. Nopember l. J. auf dem Lindenhof ein Verein gegründet, welchem ſofort zirka 80 Mitglieder beitraten. Es iſt dies der ſchönſte Beweis für die Beliebtheit, welcher ſich die kleinen Gärt⸗ chen zur Selbſtbewirtſchaftung beim Publikum erfreuen. Alle Stände unſeres Berufslebens vom Großkaufmann bis zum Hand⸗ werker ſind vertreten. Die konſtituierende Verſammlung hat ge⸗ zeigt, das bezüglich aller Fragen Einmütigkeit herrſcht. Es iſt um ſo erfreulicher, daß gerade der Stadtteil Lindenhof, der ſich zurzeit in wirtſchaftlicher Hinſicht nicht in aufſteigender Linie bewegt, mit der Gründung eines Kleingartenvereins den Anfang gemacht hat. In der konſtituierenden Verſammlung wurden fol⸗ ende Herren in den Vorſtand gewählt: Herr Schwander 1. Vor⸗ ſitzender; Herr Lauppe 2. Vorſitzender; Herr Greuung Schrift⸗ führer; Herr H. Cramer Kaſſier. Als Beiſitzer wurden die Herren Gluck, Adler, Heckmann, Schifferdecker und Frauenſchuh gewählt. Es wurde beſchloſſen, einen Jahresbeitrag von M. 2 zu erheben und die Statuten in einer nächſten Verſammlung zu beraten. Ueber die Tätigkeit des Vereins werden wir von Zeit zu Zeit berichten. 0 7 Aus dem Großherzogtum. *Pforzheim, 24. Nov. Der Metallarbeiterverband hat lt. „Frkf. Ztg.“ beſchloſſen, daß die Arbeiter in allen Bijouteriefabriken ohne Kündigung in den Ausſtand treten. Kleine Mitteilungen aus Baden. Die Nach⸗ forſchungen nach der verſchwundenen Do ſſenheimer Landwirtstochter ſind noch immer ergebnislos geblieben. Sie hatte ein Hals⸗Krebsleiden und man glaubt, daß ſie deshalb den Tod geſucht hat.— Mittwoch mittag brach im Kolonialwaren⸗ geſchäft Leismann, im Heidelberger Stadtteil Handſchuhs⸗ heim Feuer aus. Einem geiſtesgegenwärtigen Nachbar gelang es, zwei in Lebensgefahr ſchwebende Kinder, von denen eines krank darniederlag, zu retten. Der durch Feuer und Waſſer angerichtete Schaden iſt bedeutend.— Der Großherzog hat den von der Kirchen⸗ gemeinde Heidelberg aus den ſechs ihr bezeichneten Bewerbern gewählten und präſentierten Pfarrer Max Weiß in Waldshut zum Pfarrer der zweiten Pfarrei an der Chriſtuskirche ernannt. — In Hettingen brannte die Schul⸗ und Rathausſcheuer, angefüllt mit Stroh, Heu und Brennholz, nieder. Man vermutet Brandſtiftung.— Am Sonntag feierten in Mösbach die Ehe⸗ leute Andr. Roth und Creszentia Panther das Feſt ihrer goldenen Hochzeit. Am gleichen Tage hielt der jüngſte Sohn des Jubelpaares ſeine grüne Hochzeit.— In Schönau i. W. holte das älteſte fünf⸗ jährige Söhnchen des Buchbinders Bugmann in einem unbewachten Augenblick Streichhölzchen vom Schaft herunter und wollte eine Kerze anzünden. Unglücklicherweiſe fing das Hemd, mit dem das Kind nur bekleidet war, Feuer und verbrannte auf dem Leibe, bevor Hilfe zur Stelle war. Infolge der Brandwunden ſtarb der Knabe innerhalb 4 Stunden.— Beim Bürgermeiſteramt von Höchenſchwand lief folgendes Telegramm ein: Großherzogin Luiſe beauftragt mich mit der Uebermittlung auf⸗ richtiger Teilnahme an dem großen Brandunglücke, welches das Dorf betroffen. Graf Andlaw.“— In Ottenheim ſtarb der Fiſcher Diebold Oberle 2. an den Folgen einer Verletzung, die er ſich am 7. d. M. dadurch zugezogen hatte, daß ihm beim Anſpannen ſeiner Kühe die Tiere durchgingen. Er wurde eine Strecke weit geſchleift und erlitt an ſeinem Beine eine ſtarke Wunde, die bran⸗ dig wurde und ſo den Tod herbeiführte. 8 Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Frankenthal, 24. Novbr. Zu der traurigen Familienkataſtrophe, die ſich vergangene Nacht hier zugetragen hat und bei welcher drei Perſonen, der 71 Jahre alte Schmiede⸗ meiſter Friedrich Dolle und deſſen 66 Jahre alte Ehefrau, ſowie der 39 Jahre alte verheiratete Sohn des Ehepaares den Tod durch Vergiftung mit Leuchtgas gefunden haben, wird mitgeteilt, daß der dreifache Selbſtmord ſchon längere Zeit geplant geweſen iſt. Der alte Dolle, der ehemals gut ſituiert war und mit dem Sohn gemeinſam das Schmiedehandwerk betrieb, war in letzter Zeit in ſeinen Verhältniſſen zurück⸗ gekommen, ſodaß es keinem Zweifel unterliegt, daß das Motiv der Tat in zerrütteten Vermögensverhältniſſen zu ſuchen iſt. Der alte Dolle und ſein Sohn hatten ſich, ehe ſie die Gas⸗ hähne öffneten und das Gas in das Zimmer ſtrömen ließen, um den Tod zu erwarten, zuſammen in das Bett des Vaters gelegt. Die alte Frau Dolle hatte dabei auf einem vor das Bekt des Vaters geſtellten Stuhl Platz genommen. Als man die drei Perſonen heute früh auffand, gaben ſie kein Lebens⸗ zeichen mehr von ſich. Alle vorgenommenen Wiederbelebungs⸗ verſuche waren vergeblich. Worms, 24. Nov. Wie die„Wormſer Ztg.“ meldet, iſt geſtern Nachmittag 89½4 Uhr der Landtagsabgeordnete für den Wahl⸗ kreis Worms Nikolaus Andreas Reinhart, dritter Präſident der Zweiten heſſiſchen Kammer, geſtorben. Wetterberichte. Oberhof i. Thür., 24. Nov. Schneehöhe 60 Emtr., Tem⸗ peratur 4 Grad R. Kälte, Skibahn gut, Rodelbahn gut, Bobfleig⸗ zum Teil den Grafenſtand beſitzt. Im 15. Jahrhundert agen die Tolſtoi an, in der Geſchichte Rußlands eine Rolle zu ſpielen, und ihren Ruhm begründete Peter Tolſtoi, einer der ergebendſten und klügſten Gehilfen Peter des Großen, der ihn zuerſt zum Bot⸗ ſchafter in Konſtantinopel, dann zum Handelsminiſter und am 7. Mai 1724 zum Reichsgrafen machte. Nach Peters Tode wurde er vom Fürſten Menſchikow aller ſeiner Würden entkleidet und nach Sibirien verbannt. Erſt die Kaiſerin Eliſabeth gab ſeinen Nach⸗ kommen 1760 ihren Rang und ihre Güter wieder. Seitdem haben die Tolſtoi im Hof⸗ und Staatsdienſte Rußlands die höchſten Ehren innegehabt, und mehrere von ihnen ſind, nicht ohne Aus⸗ zeichnung, Miniſter geweſen. Am bekannteſten war Graf Peter Tolſtoi, der Botſchafter Alexander I. bei Napoleon und ſpäter Vorſitzender des Ausſchuſſes der auswärtigen Angelegenheiten im Reichsrate, ein Staatsmann von nicht gewöhnlicher Begabung. Bebels Frau. Bebels Frau iſt, wie wir bereits geſtern mit⸗ teilten, geſtorben. Was ſie ihm war, davon ſpricht er in ſeinen Erinnerungen. Er ſagt: Für einen Mann, der im öffentlichen Leben mit einer Welt von Gegnern im Kampfe liegt, iſt es nicht gleichgültig, wes Geiſtes Kind die Frau iſt, die an ſeiner Seite ſteht. Je nachdem kann ſie eine Stütze und eine Förderin ſeiner Beſtrebungen oder ein Bleigewicht und ein Hemmnis für denſelben ſein. Ich bin glücklich, ſagen zu können, die meine gehört zu der erſteren Klaſſe. Meine Frau iſt die Tochter eines Bodenarbeiters an der Leipzig⸗Magdeburger Bahn, der ſchon geſtorben war, als ich ſie kennen lernte. Meine Braut war Arbeiterin in einem Leipziger Putzwarengeſchäft. Wir verlobten uns im Herebſt 1864, kurz vor dem Tode ihrer braben Mutter und heirateten im Früh⸗ jahr 1866. Ich habe meine Ehe nie zu bereuen gehabt. Eine liebe⸗ vollere, hingebendere, allezeit opferbereitere Frau hätte ich nicht finden können. Leiſtete ich, was ich geleiſtet habe, ſo war dieſes bahn im Bau, Straße fahrbar, Stilöringbahn gut, Stllſttenbahn gut, Wetterausſichten für Sonntag, günſtig für jeden Sport. Am 4. Dezember Eröffnung der Bobſleigbahn. Am 18. Dezember Era öffnung der neuen, 11000 Omtr. großen Eisbahn. Sportliche Rundſchau. Luftſchiffahrt. „Der neue Flug übers Meer. Das neue Luftſchiff„Sucharb⸗ der Münchener Geſellſchaft zur Ausführung einer transatlanti⸗ ſchen Flugexpedition kommt im Dezember nach Kiel, um dort Probe⸗ und Vorbereitungsfahrten für den Ozeanflug vorzuneh⸗ men. Der 8000 obm faſſende Ballon beſitzt eine Gondel in der Form eines Motorbootes, das als ſolches beim Niederſinken ins Waſſer benutzt werden kann. Die Beſatzung zählt ſieben oder acht Perſonen. Die von Dr. Gans⸗Fabrice⸗München geleitete wiſſen⸗ ſchaftliche Expedition wird im Januar oder Februar von den Azoren aus den Aufſtieg zum Ueberſeeflug antreten. Die Kieler Luftſchiffhalle Nordmark wird während der Uebungsflüge als Stützpunkt dienen. Bei der Nähe des Meeres iſt Kiel ganz beſon⸗ ders geeignet. Non Tag zu Tag. — Tot gedrückt. Der 37 Jahre alte Hausburſche Jakob Vetter geriet im Krankenhauſe zu Bad Kreuz nach zwiſchen Fahrſtuhl und Etagentür und wurde tot gedrückt. — 7 Jahre Zuchthaus. Das Schwurgericht in Magdeburg verurteilte den Arbeiter Rommel aus Borkum wegen zweier Raubanfaälle zu 7 Jahren Zuchthaus. — Die ſibiriſchen Sänger und die Ber⸗ liner Polzei. Das Auftreten der ſibiriſchen Sänger in Gefängnistracht iſt unter gewiſſen Einſchränkungen von dem Polizeipräſidium freigegeben worden. Die erſte Vorſtellung findet am Sonntag ſtatt. — Selbſtmord eines Studenten. Geſtern nachmittag erſchoß ſich ein erſt geſtern früh in Berlin ein⸗ getroffener Student Kettner aus Greifswald. Ausweis⸗ papiere trug der Verſtorbene nicht bei ſich. — Die Exploſion im Schornſtein. Beſrlin. Durch ein donnerähnliches Getöſe wurden geſtern die Be⸗ wohner der Ringſtraße aufgeſchreckt. Die Urſache war eine Exploſion im Schornſtein eines Vordergebäudes. Ein Mieter im Erdgeſchoß hatte einen Kanonenofen mit Petroleum an⸗ geheizt. Das Petroleum war aber nicht verbrannt, ſondern als Gaſt in den Schornſtein gelangt, wo es durch einen Funken zum Entzünden gebracht wurde. Der Luftdruck war ſo gewaltig, daß im erſten Stock der Schornſtein aufgeriſſen und im dritten Stock Steine in die Küche geſchleudert wurden. — Vergiftung durch Kohlenoxydgas. Berlin, 25. Novbr. In dem Kinderſchutzheim wurden geſtern zwei Nonnen bewußtlos aufgefunden. Es wurde Vergiftung durch Kohlenoxydgas feſtgeſtellt, das einem ſchadhaften Ofen entſtrömte. Eine Nonne ſtarb, der Zuſtand der anderen iſt hoffnungslos. Gerüſteinſtur z. Greifenberg i. Pommern, 25. Nopbr. Geſtern abend brach bei einem Neubau das Gerüſt zu⸗ ſammen. Zwei Maurer ſtürzten in die Tiefe, der eine iſt tot, der andere liegt hilflos darnieder. Der Unternehmer, Maurer⸗ meiſter Klages, beging aus Verzweiflung Selbſtmord. — Die Erdgasflammegelöſcht. Hamburg, 25. Nov. Die Erdgasflamme in Neugamme wurde heute Morgen durch die Feuerwehr entgültig gelöſcht, um das Gas der Induſtrie nutzbar au machen. Letzte Nachrichten und Telegramme. Die Neichswertzuwachsſteuer. Berlin, 25. Nov. Die Reichswertzuwachsſteuer⸗ Kommiſſion begann heute ihre 3. Leſung. Die heutige Sitzung wurde durch Darlegungen des Schatzſekretärs Wer⸗ muth ausgefüllt. Die Finanz⸗Verwaltung habe verſucht, in Erörterungen mit Sachverſtändigen und Intereſſenten ein⸗ zutreten; wenn auch vielſach Bedenken und teilweiſe divekte Ablehnung ſeitens der Intereſſenten hervorgetreten ſei, ſo habe ſich doch eine Abſchwächung des prinzipiel⸗ len Widerſtandes ergeben. Wenn hier in Berlin heute eine große Proteſt⸗Verſammlung der Haus⸗ und Grund⸗ beſitzer des Reiches ſtattfinde, um einen tauſendſtimmigen Proteſt zum Ausdruck zu bringen, ſo ſei es ihm doch ganz intereſſant geweſen daß aus den Kreiſen des Terrainhandels ſowohl wie aus den einzelnen großen Verbänden der Haus⸗ und Grundbeſitzer ihm eine Stimmung entgegengetreten ſei, die ſich nicht ſo auf eine grundſätzliche Be⸗ kämpfung des Geſetzes richte, ſondern nur auf Aenderung einiger Einzelheiten. Namentlich in der Landwirtſchaft habe der Grundgedanke des Geſetzes Verſtändnis gefunden. Eine DS ͤ1———————— in erſter Linie nur durch ihre unermüdliche Pflege und Hilfs⸗ bereitſchaft möglich. Nikiſch als Kapellmeiſter der Wiener Hofoper. Uns wird kelegraphiert: Das„Neue Wiener Tageblatt“ hält gegenüber ver⸗ ſchiedenen Dementis daran feſt, daß Anton Nikiſch zu leiten⸗ der Kapellmeiſter am 1. April 1911 an der Wiener Hof⸗ oper wird. Es ſeien die nötigen Unterhandlungen eingeleitet, um ihn auch in Leipzig frei zu machen, worin der ſchwerſte Punkt der ganzen Situation liegt. Die Wiener Behörden ſind geneigt, jedes Opfer zu bringen. Im ſchlimmſten Falle werde Nikiſch erſt ein Jahr ſpäter ſeinen Poſten an der Wiener Hofoper antreten. Für die philharmoniſchen Konzerte in Wien dürfte Nikiſch ſchon in der nächſten Saiſon zur Verfügung ſtehen. Shackleton über Zeppelins Nordpolfahrt. In einer Unter⸗ redung hat ſich der bekannte engliſche Südpolforſcher, Leutnant Shackleton, der hier in Mannheim am 30. November einen Vortrag hält, ſehr wenig hoffnungsfreudig über die geplante Zeppelinſche Nordpolfahrt ausgeſprochen. Er äußerte u..:„Ich halte es für ausgeſchloſſen, daß der Nordpol mit einem Zeppelin⸗Lenkballon er⸗ reicht wird. Zunächſt ſind die Winde in den antarktiſchen Regionen viel zu ſtark, als daß ein Lenkballon hiergegen ankämpfen könnte. Einer der furchtbaren Schneeſtürme, wie ſie jeden Augenblick in den Polargegenden auftreten können, würde den Ballon wie einen Spielball hin und herwerfen und ſchließlich ganz vernichten. Auch die Temperaturſchwankungen ſind einer Lenkballon⸗Expedition un⸗ günſtig und gefahrvoll. Als Probe dafür, ob es möglich ſein wird, mit einem„Zeppelin“ zum Nordpol zu kommen, muß man zum mindeſten verlangen, daß das Luftſchiff im Winter ganz Europa bei wechſelnder Tempevatur durchfliegt. Iſt dieſe Fahrt glücklich gelungen, dann kann der Verſuch gemacht werden, zum Nordpol zu fliegen“ — — Maunheim, 25. November. cseueral⸗Mnzeiger.(Abendbdlalr.) 5. Seite. Wertzuwachsſteuer könne der unſeligen Grundſtücksſpekulation vorbeugen. Sodann habe die Reichsfinanz⸗Verwaltung Er⸗ hebungen angeſtellt, ob in den Gemeinden beſondere ſchwierige Verhältniſſe hervorgetreten ſeien. Ueber 300 Gemeinden hätten auf Grund von 14000 Veranlagungen berichtet, die befürchteten wirtſchaftlichen Nachteile ſeien nicht hervor⸗ getreten. Nur ganz vereinzelte Gemeinden glaubten, daß infolge der Wertzuwachsſteuer eine Einſchränkung der Bau⸗ äctigkeit eintreten werde. Eine Wirkung im Sinne einer Steigerung der Grundpreiſe hätten aber nur 7 Gemeinden beobachten zu können geglaubt. Der Staatsſekretär ver⸗ ſuchte ſodann die Berechtigung der Wertzuwachs⸗ ſteuer a ls Reichsſteuer darzulegen und den Nach⸗ weis zu führen, daß das Reich ein Recht auf einen Anteil an der Steuer habe. Es ſei ja anzuerkennen, was die Ge⸗ meinden durch Straßenanlagen, Kanaliſierung, Elektrizitäts⸗ und Gaswerke und Straßenbahnen geſchaffen hätten, aber es ſeien doch nur geringe oberflächliche Wertſteigerungen im Verhältnis zu dem gewaltigen Einfluß, den der mächtige Aufſchwung des Reiches ſeit 1870 und der Geſetzgebung dem Reich gebracht haben. Wenn der Einwand gemacht werde, die Gemeinden könnten die lokalen Verhältniſſe beſſer berück⸗ ſichtigen als das Reich, ſo könne man das Gegenteil ſagen. Es ſei nicht wünſchenswert, den lokalen Machtverhältniſſen einen zu großen Spielraum einzuräumen. Auch ſei es nicht eichtig zu ſagen, lokale Organiſationen ſeien zur Handhabung des Geſetzes notwendig, um beſonderen Fällen bei der Schätzung Rechnung tragen zu können. Die Reichsſteuer⸗ Verwaltung habe ſchon ſchwierigere Aufgaben gelöſt. Ent⸗ ſcheidend für das Reich iſt der bedarf. Der Etat 1911 balanziere nur, wenn zur Deckung der neuen Anforderungen der Heeresvorlage 8 Mill. und für die Veteranenbeihilfe 5 Mill. aus dem Ertrag der Zuwachsſteuer bereitgeſtellt würden. Der Bedarf der Heeres⸗Verwaltung ſei für ein neues Quinquennat feſt⸗ geſtellt und ergebe einen allmählich ſteigenden Bedarf, der ſich auf durchſchnittlich 20 Millionen ſtellt. Die Wertzuwachs⸗ ſteuer müſſe alſo eine Höhe bekommen, die dieſen ſteigernden Bedarf decken könne. Unter Berückſichtigung der an die Gemeinden, die die Steuer ſchon früher eingeführt hatten, zu zahlenden Entſchädigung ſei durch neue Erhebungen be⸗ rechnet worden, daß ſich die Erträgniſſe der Wert⸗ zuwachsſteuer auf 30 Millionen belaufen würden. Es würden alſo für das Reich 1911 15 Millionen zur Verfügung ſtehen. Wir hoffen, daß die weiteren Ver⸗ handlungen in der Kommiſſion den Ertrag noch etwas ſteigern werden. Die dritte Leſung biete jetzt die Möglichkeit, die Frage nochmals ernſtlich zu prüfen, ob nicht ohne Schädigung wichtiger Intereſſen durch ſchärfere Anziehung der Steuer⸗ ſätze es möglich ſei die von den verbündeten Regierungen erwarteten für die Balanzierung des Etats unbedingt nötigen Erträge zu ſchaffen. Auf die Anfrage eines Abgeordneten, ob der Schatz⸗ ſekretär mit dieſen Worten eine Abänderung des 8 56 der Vorlage in Anregung bringe, ſodaß die Wertzuwachsſteuer nicht wie in§ 89 des Reichsſtempel⸗Geſetzes in Ausſicht ge⸗ nommen, anſtelle des zweiten Drittelprozents der Umſatz⸗ ſteuer treten ſolle, ſondern daß die Zuwachsſteuer neben dem zweiten Drittelprozent erhoben werden müſſe, erfolgte eine ausweichende Erklärung unter darauf, daß ja auch die verbündeten Regierungen für die Uebergangszeit bis 1. Juli 1910 mit der Forterhebung des zweiten Drittelprozents gerechnet haben. In dieſer ausweichenden Erklärung des Schatzſekretärs liegt das Zugeſtändnis einer neuen Finanz⸗ Reform. Die Kommiſſion beſchloß deshalb, die Erklärung des Staatsſekretärs zunächſt durch Druck den Mitgliedern zugängig zu machen und vertagte die Weiterverhandlung auf den 1. Dezember. Deutſcher Neichstag. (Von unſerer Berliner Redaktion.) JBerlin, 25. Nov. Faſt will es ſcheinen, als ob die Beſprechung der 1 Fleiſchnot⸗Interpellationen auch heute noch die ganze Sitzung ausfüllen ſoll, obwohl ſchon 2 Tage mit dieſen doch ſo erfolgloſen Debatten verſchwendet worden ſind. Der ſchwäbiſche Sozialdemokrat Hildebrand der heute den Reigen eröffnet, bei faſt völlig leerem Hauſe, redet wiederum eineinhalb Stunden. Neues kann er natürlich nicht vorbringen, ſo begnügt er ſich mit einer allerdings oft recht hahnebüchenen Kritik an der Haltung der Regierung und der Parteien. So z. B. bezeichnet er es als erfreulich, daß der preußiſche Landwirt⸗ ſchaftsminiſter nur für Preußen in Frage komme und daß in die⸗ ſer Frage ein ſchroffer Gegenſatz zwiſchen Norden und Süden klaffe. Er beſtreitet, daß die Sozialdemokratie immer Fleiſchnot⸗ Interpellationen nur aus agitatoriſchen Gründen einbringe. Für Stoff zur Agitation ſorgen die Herren unterſtützt von dem Inſtru⸗ ment des Herrn hinreichend. Auf die Tätigkeit der Regierung werde das Volk bei den Reichstagswahlen die richtige Antwort geben. Dann nimmt Staaksſekretär Dr. Delbrück no cheinmal das Stellung in dieſer Frage eingenommen hat als jeßl. Miquel und weiſe, daß ein Miniſter, der für die wirtſchaftlichen Intereſſen eines großen Reiches ſorgen müſſe, ſich dieſe Intereſſen etwas an⸗ ders anſehen müſſe, als ein Oberbürgermeiſter, der die Aufgabe hat, zunächſt die Intereſſen ſeiner Stadt zu verkreten. Gegenüber den Angriffen des Abg. Hildebrand auf die Regierung verweiſt der Staatsſekretär auf die Denkſchrift des Reichsgeſundheits⸗ worin jedoch dasVorhandenſein einer Fleiſchnot und die Gefahr einer Unterernährung des deutſchen Volkes entſchieden geleugnet wird. Einzelne Beſchwerden hält der Staatsſekretär für berechtigt und aus dieſem Grunde habe auch die deutſche Reichsregierung eine ſorgfältige Prüfung angeordnet. 5 Die Regierung hat aber die Frage, ob eine Aufhebung der veterinär polizeilichen Maßnahmen den Fleiſch⸗ und Viehmarkt verbeſſern würde, verneint und hat die Konzeſſion für zuläſſig er⸗ achtet, die ſie auf An eine Erleich bringe. Skeuer⸗ Hinweis Wort zunächſt um den Hinweis des Abg. Wiemer zu entkräftigen, daß er, Delbrück, als Oberbürgermeiſter von Danzig eine andere andere Staaksmänner ſeien in gleicher Lage geweſen, was nur be⸗ amtes, deren Gründlichkeit und Sachlichkeit er beſonders betont, üddeutſchen gemacht, 5 die meiſten Staaten keinen und nur ein kleiner Teil eine weſentliche Vermehrung des Viehbeſtandes zu verzeichnen haben. Dagegen zeige Deutſchland eine erhebliche Steigerung ſowohl auf dem Gebiete der Schweine⸗ als auch der Rindviehzucht. Das ſei allein möglich geweſen infolge der in Deutſchland erlaſſe⸗ nen Schutzmaßnahmen. Den Mangel an Fleiſch in einzelnen ſüddeutſchen Landesteilen führt der Staatsſekretär darauf zurück, daß man ſich dort auf die größeren Zufuhren verlaſſen hat. In ſeinen weiteren Ausführungen lehnt der Staatsſekretär in aus⸗ führlicher Begründung ab, die Grenzen für ſüdamerikaniſches Vieh zu öffnen und verteidigt dann die Wirtſchaftspolitik gegen die Sozialdemokraten und Linksliberalen. Sodann nimmt Wachhorſt de Wente(Natl.), der Gründer des Bauernbundes das Wort. Ein ganz vorzüglicher Redner, weiß er das Haus bis zum letzten Wort zu feſſeln. Bei ſeiner Rede hat ſich der Saal raſch gefüllt und mit großer Auf⸗ merkſamkeit verfolgen ſowohl liberale wie Konſervative und be⸗ ſonders die Führer des Bundes der Landwirte die Ausführungen Wachhorſt's de Wente. Dietrich Hahn, Staufer und Röſicke ſtehen um das Rednerpult und machen ſich eifrig Notizen. In ſachlicher Hinſicht ſchließt ſich Wachhorſt de Wente dem Stand⸗ punkt der Regierung an. Er gibt ſeiner Freude Ausdruck, daß der Staatsſekretär und der preußiſche Landwiriſchaftsminiſter ſich der Anſicht des Reichsgeſundheitsamtes angeſchloſſen haben, wo⸗ mit ſie ſich die Sympathien der Landwirte und der bäuerlichen Bevölkerung erworben haben. Redner beſtreitet, daß ſich die Lebenshaltung geſteigert. Im Gegenteil, ſeit 1909 habe ſie ſich nicht verteuert, ſondern verbilligt und er iſt der Ueberzeugung, daß die Viehzählung am 1. Dezember eine weitere erhebliche Zunahme des Schweinebeſtandes wie über⸗ haupt des Viehſtandes ergeben werde, In ſeinen vorzüglichen Dar⸗ legungen verteidigt Dr. Wente die Wirtſchaftspolitik, die er als ein beſonderes Verdienſt der nationalliberalen Partei hinſtellte. Er weiſt auf die Gefahr hin, welche durch eine Frei⸗ handelspolitik der deutſchen Landwirtſchaft wie der Induſtrie, ſomit dem Arbeiterſtand drohen würde und meint, daß die Sozialdemokratie, wenn Deutſchland zur Freihandelspolitik übergehe, von ſelbſt mit elementarer Wucht die Wieder⸗ einführung der Zollpolitik verlangen würde, da es dem deut⸗ ſchen Arbeiter und der deutſchen Induſtrie unmöglich ſei, mit der Konkurrenz zu beſtehen, die uns vom fernen Oſten drohe. Beſondere Beachtung finden die Ausführungen Wach⸗ horſt de Wente, die er gegenüber dem Bunde der Landwirte macht und beſonders gegenüber den Abgg. Roeſicke und Diederich Hahn. Auch die Ausführungen des früheren Miniſters Freiherrn von Hammerſtein auf einer kürzlichen Verſamlung kritiſterte er in treff⸗ licher Weiſe, indem er dem früheren Landwirtſchaftsminiſter den Vorwurf machte, als Sprachrohr des Abg. Dietrich Hahn aufgetreten zu ſein. Daraufhin habe auch Dietrich Hahn am vorigen Montag den früheren Staatsminiſter beſucht und man könne ſich ungefähr denken, wie die nächſte Rede des Freiherrn von Hammerſtein in Osnabrück ausfallen wird. Die ſcharfe Kritik am Bund der Landwirte findet bei den Nationalliberalen und den Linksliberalen allgemein Beifall, während ſie von der Rechten mit ziemlicher Verlegenheit auf⸗ genommen wird. Alsdann ſprach der Magdeburger Fleiſchermeiſter Kobell(natl.), ber ſich im Sinne einer weiteren Oeffnung der Grenzen ausſprach. „Petersburg, 25. Nob. Die Familie Tolſtois telegra⸗ phierte an den Kadettenführer, Mjiljukow, er möge den Antrag, das Begräbnis Tolſtois auf Staatskoſten zu übernehmen, nicht in der Duma einbringen. Fleiſchabſchlag. „ Mülhauſen i.., 25. Nov. Die Erlaubuis zur Einfuhr von Schlachtvieh aus Frankreich hat hier ſchon zur Folge gehabt, daß alle Metzger eine Preisermäßigung von—10 Pfennig für das Pfund auf alle Fleiſchſorten haben eintreten laſſen.(Frkf. Ztg.) Die Meuterei auf den Kriegsſchiffen in Braſtlien. „ Rio de Janeiro, 25. Nov. Die Kammer vertagte geſtern die Beratung über den Amneſtie⸗Antrag der Meuterer auf heute. Man glaubt, daß die Amneſtie mit ſchwacher Majorität bewilligt werden wird. Die Panzerſchiffe„Sao Paulo“ und„Bahia“ be⸗ finden ſich außerhalb der Barre. Die Minas Geraes“ nahm gegenüber dem Präfidentſchaftsgebäude Stellung. Rio de Janeiro, 25. Nov. Die Kammer beſchloß die Amneſtie der Meuterer und ihre Forderungen, namentlich auf Abſchaffung der körperlichen Züchtigungen und den Mann⸗ ſchaftsbeſtand der Schiffe zu bewilligen. Die Meuterer unterwarfen ſich deshalb und die Ordnung iſt wieder hergeſtellt. Rio de Janeiro, 25. Nov. In der Deputiertenkammer machte ſich bei der noch immer nicht beendeten Debatte gegen den Um 7 Uhr 30 beſchoß der„Minas Geraes“ ein treugebliebenes Kanonenboot. Das Erlöſchen der Revolution in Mexiko. „Mepiko, 28. Nov. Der Botſchafter der Vereinigten Staaten erklärte, ſeines Erachtens ſei die Ordnung in der ganzen Republik wieder hergeſtellt und kein Grund zu Befürchtungen vorhanden. „Berlin, 25. Nov, Die mexikaniſche Geſandtſchaft teilt mit, daß in Mexiko in allen Orten, in denen Ruheſtörungen vorgekom⸗ men ſind, wieder Ruhe herrſcht. 5 Stimmen aus dem Publikum. Im Apollo⸗Theater trilt allabendlich Herr Bernhard Mörbitz, der geniale Künſtler, auf. Wir bewundern ihn ſchon ſeit Wochen in ſeinen vorzüglichen Darbietungen und würden uns noch mehr freuen, wenn dieſe Zeilen dazu beitrügen die Direktion zu veranlaſſen, Herrn Mörbitz noch bor ſeinem Weggange einige ſeiner alten Piegçen vortragen zu laſſen. Herr Mörditz hat ſich viele Freunde auch mit dieſen humorvollen Sachen erworben und ſie würden ſich noch mehr freuen, wenn einige dieſer alten Vorträge, etwa„Blumenlilli“,„Köchin“ oder„Paulchentypen“ zu Gehör gebracht würden. Ein Verehrer des Künſtlers. Telegraphiſche Handelsberichte. Vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. *„ London, 25. Nov. Nach dem Bericht des Jron Monger aus Philadelphia über die Lage des amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahl⸗ markles lag der Roheiſenmarkt im Oktober für Gießereiroheiſen ruhiger und gleichmäßiger. Die mäßigen Betriebseinſchränkungen dauern f die Vorräte zu und ſind bis jetzt etwa di resbeginn. Im Süden war die D brück ahre. Eiſen war etwas beſſer Amneſtieentwurf ſtarke Oppoſition geltend.— Gegen Abend ſchien ſich das Geſchwader von neuem in Bewegung ſetzen zu wollen. Dividende Lor. kontor setzte die 1 in der bisherigen 1 Großer Umſatz fand nur in Sorten mit niedrigem Phosphatgehalt ſtatt. Für ſpätere Steferungen erhielt ſich der Markt für Fertigware abwartend. Die Bahnen hielten mit Aufträgen zurück. Form⸗ eiſen war etwas beſſer gefragt. Knüppeln und Platten verhielten ſich ſchwerfällig. Stäbe ruhig und etwas ſchwächer.(„Frkf. Ztg?) Berlin, 25. Novbr. Die Metallwerke Unterweſer in Bremerhaven erzielten 171918 M.(54037.) Betriebsüberſchuß wobon 85 237 M.(24 500.) durch Unkoſten abſorbiert werden. Die reſtlichen 86881 M.(13015.) Verluſt ſollen zu Ab⸗ ſchreibungen verwandt werden. Deutſcher Neichsbant⸗Answeis vom 28. Nopbr. 1910. (Atill. Mk.) gegen die VBorwoche, 59 967 000 47 081 000 25 992 000 Aktiva: Metall⸗Beſtand 1059 874 000 Darunter Gold.. 781 594000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 64 410 000 Noten auderer Banken 32 945 000 6 427 000 Wochſeldeſtand 1029 43800 46 449 000 Lombarddarlehen 55 698 000— 19 332 000 Effettenbeſtand 58 704000— 19 782 00 Sonſtige Aktiva.. 198 356 000 8218 000 Paſſiva: 5 Grundkapital. 3335 unverändert Reſervefondsd.„64814 000 unverändert Notenumlaununfkf 1513 506 000— 77 648 000 Depoftten 684 301 000 + 68 057 000 Sonſtige Paſſivwa 439 864000 1227 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Noten 5 155 05 118 19 5 19 Aae ealee aee 5. Nov. n ine ſteuerfrei von ——..ĩ Zentralausſchußſitzung der Reichsbank. 5 Berlin, 25. Nov. Der Monatsſitzung des Zentralaus⸗ ſchuſſes der Reichsbank lag der Abſchluß per 23. Nopemher noch nicht vor, da er noch nicht fertiggeſtellt iſt. Es wurde mitgeteilf, daß ſich die ſteuerfreie Notenreſerve nach den bisherigen Feſi⸗ ſtellungen auf etwa 116 Millionen belaufen dürfte. Die Rück. flüſſe in der Abſchlußwoche ſeien normal geweſen und ungefähr gleich denen in der Vorjahrswoche. Der Geldmarkt habe eine Erleichterung erfahren, hauptſächlich infolge der Maßnahmen der Banken zur Zurückdrängung der Spekulation. Der Privatdiskont und der Satz für Ultimogeld ſei zurückgegangen; es laſſe ſich aber noch nicht mit Sicherheit ſagen, ob die Bank bis Jahresſchluß mit dem jetzigen Diskont auskomme. Es werde dies von de Anſpannung und den Anſprüchen an die Bank im Dezember al pängen. Die Engagements mit der Niederdeutſchen Bank jetzt vollſtändig abgewickelt mit dem Ergebnis, daß noch 40 Mark zur Hälfte in Effekten und zur Hälfte in Bar an de Konkursverwalter der Niederdeutſchen Bank ausgeliefert den konnten. Die Geldeinfuhr ſeit Neujahr betrug 270 die Ausfuhr 120 Millionen, ſo daß der Ueberſchuß der 150 Millionen ergebe, wovon die Reichsbank 79 Millionen halten habe. Schließlich wurde die Auszahlung der Abſchlag koupons für das zweite Halbjahr für die Reichsbankanteile nehmigt. Neues vom Dividendenmarkt. Berlin, W. Novbbr. Die Dividende der Waggonfa .⸗G. Gebr. Hoffmann.⸗G. in Breslau wird auf 35 Pz 140 Prozent) geſchätzt.— Die Brauerei Gottlieb Büchner in Erfurt ſchlägt 6½ Prozent(5½ Prozent) Dividende vor. Der Ueberſchuß des Brauhauſes Nürnberg beträgt 538 601 (536 447.). Wieder 9 Prozent.— In den Auſſichtsratsk der Schuckertgeſellſchaft wird die Dividende auf 6 bis 7 P. geſchätzt.— Mit einem Rückgang der Dividend Fabrik Oranienburg zu rechnen, die ſich auch bereits bemerkbar machte(Im Vorf. 8 Prozent).— Elektrizitäts⸗ und Gas⸗A.⸗G. rechnet mit einer Div 9½ bis 10 Prozent. Deutſche Bank. Berlin, 25. Noobr. Wie der Brüſſeler„ aus angeblich zuverläſſiger Quelle mitteilt, bea Brüſſeler Filiale der Deutſchen Bank in Antwerpen ſtelle zu errichten. Einuahmen der Südbahn. Wien, 25. Nobhr. Die Einnahmen der Südb in der zweiten Novemberdekade 3 629 891., d. i. mii Kronen verglichen mit der entſprechenden Zeit des V Eleꝶtrische Lichi und Kraftanlagen.-., Mill. M. Aktien dieser Gesellschaft Serie II Nr. 1 30 000 zur hiesigen Börse, wurde laut»Frkf. Ztg. e Deutschen Bank, Filiale Frankfurt, der Kreditbank und den Herren Jakeb S. H. Ste Interssengemeinschafl in de, Zündſiolsbra Kassel, 28. Nov. Nachdem sich das Zündhol aufgelöst hat, planen die Stahl und Noelke A. Warenfabrik in Kassel, die deutsche Zündholzfabrik burg a. E. und die.-G. Union, vereinigte Züne Wichsefabriken in Augsburg eine Interessenge Dahingehende Besprechungen sollen It.»Frkf stattfinden. Neiles vo Dividendenſarꝝl,. Frankentha!(Pfalz), 25. Noyv. Die Divi .-G. Kühnle Kopp u. Kausch wärd It,»Frkf. Ztg.e 6 Pyoz. festgesetat. Leipzig, 28. Nov. Der Aufsichtsrat der Trae Wuerker Nachf..-G. in Leipzig-Lindenau, Jutespinnerei Weberei, schlagt, wie die Frkf. Ztg.æ meldet, wie er 10 Dividende vor. 5 Köln, 25. Nov. Die Verwaltung des Kölne vereins teilt der»FErkf. Ztg.e mit, dass sie die das laufende Jahr auf 30 Proz.(27 Proz) schã Berlin, 25. Noy, Die Rheinische Geb .-., Berlin schlägt nach der»Frkf. Ztg.e Wi Zu Erneiterung der Jutehontentio Leipzig, 25. Nov. Dem Vernehmen n handlungen wegen Erneuerung der Jutekon Gange. Duinpferverhauf. H a m b utg, 25. Noyv. Die deutsche Ostaf It.»Frkf. Zig.e ihren im Jahre 1889 erbauten, registertonnen grossen Dampfer Reichstage, an e Reederei verkauft. Belglecſies Staliltcurenhouton, Charles le roh 28. Noy. Das belgisch Inlandpreise für el 44217 M.(14,405 M) verbleibt, aus dem 4 Proz. Dividende 6. Seite. Seneral⸗Auzetiger. Abendblatt.) Mannheim, 25. November. Tandwirtſchaft. Nachweiſung über den Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche in Sübdeutſchland(Baden, Bayern, Elſaß⸗Lothringen, Heſſen, Hohenzollern und Württemberg) am 15. November 1910. Baden. Kreis Mannheim. Amtsbezirk Mannheim 1 Ge⸗ meinde, 1 Gehöft; Amtsbezirk Schwetzingen 1, 1 Amtsbezirk Weinheim 1, 1; Amtsbezirk Heidelberg 3, 9. Bahern. Regierungsbezirk Oberbayern, Amtsbezirk Mün⸗ chen(Stadt) 1 Gemeinde, 4 Gehöfte: Amtsbezirk Weilheim 1, 4.— Regierungsbezirk Pfalz, Amtsbezirk Bergzabern, 1, 6; Amtsbezirk Frankenthal 1, 1; Amtsbezirk Germersheim 1, 2; Amtsbezirk Kai⸗ ſerslautern 1, 2; Amtsbezirk Landau 10, 31; Amtsbezirk Neuſtadt a. Haardt 2, 4; Amtsbezirk Pirmaſens 2, 7.— Regierungsbezirk Oberfranken, Amtsbezirk Bamberg(Stadt) 1 Gemeinde, 8 Ge⸗ höfte; Amtsbezirk Bamberg II 3, 5; Amtsbezirk Hof 2, 22; Amts⸗ bezirk Kronach 11, 72; Amtsbezirk Staffelſtein 2, 26; Amtsbezirk Tenſchnitz 1, 26; Amtsbezirk Wunſiedel 5, 15.— Regierungsbezirk Mittelfranken, Amtsbezirk Nürnberg(Stadt) 1 Gemeinde, 1 Ge⸗ höft; Amtsbezirk Schwabach 3, 5. Elſaß⸗Lothringen. Kreis Oberelſaß, Amtsbezirk Mülhauſen 3 Gemeinden, 3 Gehöfte. Heſſen. Provinz Starkenburg, Gemeinde, 6 Gehöfte. Colkswirtschaft. —— Pfälziſche Nühmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik vorm. Gebr. Kaiſerslautern. Im Bericht des Vorſtandes wird ausgeführt:„Die in unſerem vorfährigen Berichte ausgeſprochene Hoffnung auf eine weitere ruhige und gedeihliche Entwicklung unſeres Etabliſſements, falls die eingetretene Beſſerung der allgemeinen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe aunhalten und politiſche Wirren vermieden würden, iſt in Erfünlung gegangen. Das mit dem 30. September a. c. abgelaufene Geſchäftsjahr brachte uns nicht nur eine weſentliche Steigerung des Geſamtumſatzes, ſondern auch ein dementſprechend günſtigeres Netto⸗ Erträgnis. Im Nähmaſchinen⸗Geſchäft war der Verſand in allen zwölf Monaten des Betriebsjahres größer, wie in den korreſpon⸗ dierenden Monaten des Vorjahres; im Fahrrad⸗Geſchäfte war das Gleiche der Fall, allerdings nicht in dem Umfange, wie beim Näh⸗ maſchinen⸗Geſchäft, was ſeinen Grund in der Hauptſache in den faſt während des ganzen Sommers anhaltenden ſchlechten Witterungs⸗ verhältutſſen, ſowie in der Ueberproduktion der billigen und ganz hilligen Räder und der dadurch hervorgerufenen Preisſchleuderei haben dürfte. Wie bisher, werden wir uns auch für die Folge dieſen ungeſunden Verhältniſſen fernhalten und unſerem Grundſatze, aus⸗ ſchließlich unſere altbewährte Qualitätsmarke„Kayſer“ in Näh⸗ maſchinen wie in Fahrrädern zu bauen, unbedingt treu bleiben.“ Ueber die Ausſichten im neuen Geſchäftsjahre wird ausgeführt: In Anſehung der gegen das Vorfahr nicht unweſentlich größeren Auftragsbeſtände in Nähmaſchinen und Fahrrädern glauben wir, für das neue Geſchäftsjahr wiederum auf ein günſtiges Reſultat rechnen zu dürfen, vorausgeſetzt, daß keine unerwarteten Exeigniſſe in Bezug auf die allgemeine wirtſchaftliche und polttiſche Lage eintreten **.* 25 Badiſche Uhrenfabrik.⸗G., Furtwangen. Der Bericht des Vorſtandes erklärt, daß ſich die Erwartungen für das abgelaufene Jahr wenn nicht in vollem Maße, ſo doch teil⸗ weiſe erfüllt haben, ſo daß ein beſſeres Erträgnis wie im Vorjahre erzielt werden konnte. Bei einem Fabrikationsgewinn von 231,/058 Mark(i. V. 183,197.) erforderten ſämtliche Laſten 171,425 M. 161,350 M) und Abſchreibungen 21 500 M.(10 691.), ſo daß einſchließlich 6084 M.(3249.) Vortrag ein Rein gewinn von 0 verteilt werden ſollen. Im neuen Geſchäftsjahre iſt das Unter⸗ nehmen reichlich mit Aufträgen verſehen und hofft auf einen gleich günſtigen Fortgang des Geſchäftes. *** Elektrizitätsaktiengeſellſchaft vorm. Schuckert u. Co. Nürnberg. Das Berliner Tageblatt verzeichnet ein Börſengerücht, wonach die Geſellſchaft eine Kapitalserhöhung um 10 Mill. Mk. auf 60 Mill. Mk. beantragen wird. Die neuen Aktien ſollen dem Vernehmen nach der Geſellſchaft die Mittel zur Uebernahme neuer Geſchäftsanteile der Siemens⸗Schuckert⸗Werke G. m. b. H. ver⸗ ſchaffen. Die Siemens⸗Schuckert⸗Werke werden ihr Stamm⸗ kapital vorausſichtlich zur Ausführung von Erweiterungsbauten um etwa 20 Mill. Mark erhöhen. Die neuen Anteile dürften zur Hälfte von der Siemens u. Halske.-., zur Hälfte von der Elektrizitätsgeſellſchaft vorm. Schuckert, den beiden Teilhabern der Siemens⸗Schuckert⸗Werke, übernommen werden. Wie die„M. N..“ hierzu mitteilen, handelt es ſich bezüglich der angeführten Ziffern in der Tat nur um ein Gerücht, da irgendwelche Beſchlüſſe erſt in der. Aufſichtsratsſitzung der Schuckertgeſellſchaft vom 30. Nopember gefaßt werden und das Ergebnis dieſer Beſchlüſſe noch ungewiß iſt. Dagegen beſteht in der Tat bei beiden Geſellſchaften ein Kapi talbedarf, der jedoch ausſchließlich in der normalen Entwicklung des Geſchäftes in Nürnberg und Berlin begründet iſt. *** Vom Rhein. Der Waſſerſtand des Rheins geht, wie uns aus Bingen ge⸗ meldet wird, noch immer zurück. Der Schiffahrtsverkehr war heute nicht ſo belebt wie ſonſt und hatte etwas nachgelaſſen. Be⸗ züglich der Meldung, daß die Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft die Freiweinheimer Landebrücke aufzugeben gedenkt, womit auf der linksrheiniſchen Seite zwiſchen Bingen und Mainz keine Lande⸗ brücke mehr ſein würde, iſt mitzuteilen, daß dieſes doch noch nicht ſo ſicher iſt. Wenn auf der Freiweinheim gegenüber liegenden rechten Seite bei Oeſtrich eine Landebrücke geſchaffen werden ſoll, müſſen die Waſſerſtandsverhältniſſe auf dieſer Seite auch dem⸗ entſprechend eingerichtet werden, denn vorerſt und unter den gegenwärtigen Bedingungen ſind ſie durchaus nicht für eine Lande⸗ brücke eingerichtet. Auch würde es wohl näher liegen, wenn dann eine Landebrücke aufgehoben werden ſoll, dann lieber diejenige von Geiſenheim fallen zu laſſen, da Rüdesheim eine Landebrücke hat und dieEntfernung zwiſchen Rüdesheim undGeiſenheim gering iſt. Die Freiweinheimer Brücke aber, die ſich durch den ſtarken Perſonenbetrieb, der von Mainz, Bingen und anderwärts aus gerade nach Freiweinheim ſich herangebildet hat, vorzüglich für die Geſellſchaft rentiert, wird kaum aufgegeben, wenigſtens iſt bis jetzt noch kein Gedanke daran. * Amtsbezirk Groß⸗Gerau 1 Kayſer, ** Hagelverſicherung. Jufolge der vielen, zum Teil ſchweren Hagel⸗ und Wetter⸗ ſchäden im laufenden Jahre war das Geſchäftsjahr für die deutſchen Hagelverſicherungs⸗Geſellſchaften im allgemeinen verluſt⸗ bringend. Von den Gegenſeitigkeitsgeſellſchaften mußten, da die laufenden Prämieneinnahmen nicht ausreichten, zur Deckung der Ausgaben als Nachſchuß erhoben werden: Norddeutſche 160 Prozent, Leipziger 160 Prozent, Ceres 170 Prozent, Boruſſia 175 Prozent, Schwedter 190 Prozent und Preußiſche 350 Prozent. Für die bei der„Norddeutſchen“ verſicherten badiſchen Landwirte werden aufgrund des Staatsvertrags die Nachſchüſſe von der badiſchen Staatskaſſe bezahlt.— Die diesjährige Bezirksverſammlung der Norddeutſchen.⸗V.⸗G. für die mittel⸗ und unterbadiſchen Ver⸗ ſicherten findet am 29. November zu Heidelberg ſtatt. * 1** Konkurſe in Süddeutſchland. Villingen. Schwarzwälder Kalkwerke Villingen, G. m. b. H..⸗T. 10. Jan. 1911,.⸗T. 7. Februar. München. Heinr. Kohn, Kaufmann f. .⸗T. 21. Dezember. .⸗T. 10. Detz. *** Saatenſtand in Württemberg. Der Stand der Herb ſtſaaten in Württemberg ſtellt ſich um die Mitte November nach den Mitteilungen des Statiſt. Landesamtes ſehr verſchieden dar. Die Herbſtbeſtellung konnte vielfach erſt nach den Niederſchlägen, die der November brachte, zu Ende geführt werden. Der Stand dieſer ſpäten Saaten läßt ſich zurzeit nicht genau beurteilen. Aus mehreren Bezirken wird be⸗ richtet, daß ſelbſt um Mitte November die Beſtellung der Winter⸗ früchte noch nicht überall beendet war und mit Rückſicht auf die vor⸗ gerückte Zeit und auch wegen zu großer Näſſe des Bodens teilweiſe überhaupt unterbleiben mußte. Den früher beſtellten Saaten, die infolge der Trockenheit im Monat Oktober vielfach ſchwach und lückenhaft aufgegangen waren, ſind die Niederſchläge der letzten Wochen im allgemeinen ſehr zu ſtatten gekommen; ſie haben ſich erholt und gekräftigt. Aus vielen Bezirken kommen Klagen über großen Schaden durch Feldmäuſe und Ackerſchnecken, beſonders in Roggenfeldern, ſodaß viele zur Winterſaat beſtimmte Felder über⸗ haupt nicht eingeſät werden konnten. Als Durchſchnittsnoten wer⸗ den angegeben Winterweizen 2,8, Winterdinkel 2,8, Winter⸗ roggen 2,9. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Freitag, den 25. November 1910 Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 Kg. Weizen: Sept.—— Hafer: Sept.—— Nov.—— 207— 6. Nov.———— März 1911 209½ B. 208— G. März——— Mai 210— B. Mai———— Roggen: Sept.——— Mais: Sept.———— Nov.l——— Nov.——— FFCCCo Vn Mei———— Mai—— Mannheimer Effektenbörſe. Vom 25. November.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verllef heute etwas ruhiger. Kursveränderungen ver⸗ zeichnen: Badiſche Aſſekuranz⸗Aktien 9225 G. 2275., Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aktien 925., Württembergiſche Transport⸗Verſ.⸗ Aktien 600., Waggonfabrik Fuchs⸗Aktien 187., Badeing 215,75., Pfälz. Nähmaſchinen. und Fahrräderfabrik⸗Akt. 174., H. Schlinck u. Cie.⸗Aktien 285 B. und Zuckerfabrik Frankenthal 387 B. Aktien. Banken, Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 138.50 188.— Frankona, Rück⸗ und Gewrbk. Speyerßo/—.——.— Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Bank. 105.25 Rück⸗ u. Mitverf..—.— 1200 Pfälz. Hyp.⸗Bank—— 196.95 Francona, junge—.— 1180 Rhein. Creditbank—.— 188.60 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyv.⸗Bank 199.50-. Glas-Verſ.⸗Geſ.—.— 2250 Südd. Bank—.— 117.80 Bad. Aſſecuranz 2275 2225 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 Continental. Verſich.—.— 677.— Mannh. Verſicherung 715.——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 925.— Württ. Transp.⸗Berſ. 600.——.— Jumduſtrie. Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 500.—. Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken—.— 841.80 ;.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 133.— Wgel. l W. Sranmm 280.——.— Firaedſee Nicbe——100— Vo— 102.30 Emaillw. Maikammer—.— 102.— Ettlinger Spinnerei—.— 99.— Brauereien, H. Fuchs Waf. Hdlbg. 187.——.— Bad. Braueret—.— 68— Hüttenh. Spinnerei 68.— 67.— Durl. Hof vm. Hagen 284.— 232.— Heddernh. Kupferw. u. Eichbaum⸗Brauerei—.— 105.50 Südd. Kabelw. Frkf. 133.——.— Karlsr. Maſchinenbau 185.— Näbmfbr. Hald u. Nen—.——.— Br. Ganter, Freibg. ———.— —— 90.— inlein, Heidelberg—.— 181.— Koſth. Cell. u. Papierf. 280.—. Bonſhg erſche 56.——5 Mannb. Gum, u. Asb. 148.50 147.50 zudwigsh. Aktienbr.—.— 212.— Maſchinenf. Badenſa—.— 216.75 Mannh. Akttenbr.—.— 181.—] Oberrh. Eiektrizitt—— 19.— Brauerei Sinner 2838.——.—ſfälz Mühlenwerkfe—— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 182.— Pf.Nähm. u. Fahrradf. 174.——.— „ Schwartz. Speyer—.— 122.— Portl.⸗Zement Holbg. 150.——.— „S Weltz, Spever—.— 86.— Nh. Schuckert⸗Geſ. 129.——.— „EStorch., Speyer 73.——.—] H. Schlinck u. Cie 235.——.— Br. Werger, Worms—.— 71.—] Südd. Draht⸗Induſt..— 153.— Verem Freib. Ziegelw. 106.——-. Pf. Preßh.⸗u. Spritſb. —.—165.— —— Transport Würzmühie Neuſtadt———.— ., Verſicherung, Ann Waldhof—.— 258.— B..⸗G. Rbſch. Seetr. 75.——.— Zuckerfbr. Wagbäuſel—.— 192.50 Manuh. Damoſſchl. Zuckerfbr. Frankenth. 887.——.— Mannh. Lagerhaus Zucke raff. Mannbh. Wiener Börſe. Vorm, 10 Ubr. 49.— 85.——— ———. Wien, 25, Nov. Kredilaktien 666.— 665.20 Oeſt. Kronenrente 94.05 94.10 Laͤnderbank 527.70 528„ Papierrente 96.70 96.85 Wiener Bankverein 553 50 553.]„ Slberrente 96.70 96.85 Staatsbahn 749.50 749.— Ungar. Goldrente 111.40 111.40 Lomdarden 115.50 115.—„ Kronenrente 91 70 91.70 Marinoten 117.68 117.680 Aipine Montan 767.30 770.20 Wechſel Paris 95.25 95.22 Tend.: ruhig. Wien, 25. Nov. Nachm..50 Uhr. Kraditaktien 665.— 665.—Buſchtehr ad. B. 1009 1010 Oeſterreich⸗Ungarn 1881 1881 Oeſterr. Papierrente 96.70 96.85 Bau u. Betr..⸗G.——„ Silberrente 96.70 96.85 Unionbank 628.— 630.— 0 Goldrente 115.80 115.85 Ungar. Kredit 852.— 851.— Ungar. Goldrente 111.40 111.25 Wiener Bankverein 558.— 553.— Kronenrente 91.70 91.70 Landerbant 528.— 528.— Gch. Frantf. viſta 117.63 117.62 Türt. Loſe 256.— 257.—], London„ 2240.80 240.80 Alpine r eee 95.22 95 18 Tabakaktien— Amſterd.„ 19939 19989 Norpweſtbabn—.——.—Napoleon 19.09 19.09 Holzverkohlung—.——.—-[MNarknoten 117.63 117.62 Siaatsdahn 748.70 749.— Ultimo⸗Noten 117.63 117.62 Lembarden 115.20 115.—] Tend.: ruhig. Variſer Börſe. Paris, 25. Nov. Anfangskurſe. 3% Rente 97 27 97.32J Debeers 448.— 445 p mier 93.82 93.85 Eaſtraund 126.— 126.— Türt. Nooſe———— Goldſteld 143.— 148.— 8 672.— 669.— Randmines 211.— 211.— Nis 1783 1778 Berliner Effektenbörſe. Berl in, 25. Nov.(Anfanas⸗ Kurſe.) Laurahütte Bhönix Harpener Tend.: beh. Reichsbank hein. Kreditbank Ruſſenbant Schaaffh. Bankv. Südd. Disc.⸗G.⸗A. taatsbahn zombarden Baltimore u. Ohio Fanada Vaciſtc Hamburg Packet Nordd. Lloyd Zochumer Deutſch⸗Zuxembg. Dort unnder Gelſenkirchner Harpener Baurahütte Phönirx Weſterezeln Allg. Elektr.⸗Geſ. Anilin Anilin Treptow Brown Boveri Cham. Albert D. Steinzeugwerte Elberf. Farben Celluloſe Rotheim Küttgerswerken Conwaren Wiesloch Wf. Drat. Langend. Kreditaktien 208.50 208.50 Disc.⸗Kommandit 191.½ 191.50 Staatsbahn—.— 160.— Lombarden 21.—.— Bochumer 224.— 224 50 Berlin, 25. Nov.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.48 28 Wachſel Paris 80.95 80.95 4% Reichsanl. 101.80 101.80 %%„ 190909 850% Neichzanl. 92.25 92.25 3500% 190090——„ 30% Reichsanleihe 83 50 83 60 4% Gonſols 102.— 102 10 4˙5„ %½% 8 92.25 92.30 5„ 1909—.——.— 40% 8 83 40 83.60 30% Bad. v. 19141—.—— 30%„„1908/09—.— 101.40 3%„ eonv.———.— „„„„ 37%% Bayern 91.10 91.10 8 5 d% Heſſen 91.20 91 20 30% Heſſen 79.90 80.— 40% Sachſen 82 70 82.60 3½„ Japauer 1905 9770 97.80 4% Italiener——— 4% Ruſſ. Anl. 1902 92 60 92.60 4% Bagdadbahn 86.20 86 20 Oeſter. Kreditaktten 208 50 208.50 Berl. Hand els⸗Geſ. 168 75 168%/ Darmſtädte Bant 130.50 130.50 Deutſch⸗Aſiat. Ban 143 20 140 50 Deutſche Bant 256% 257. Disc.⸗Kommandit 191 25 191.75 Driesdnor Bank 162.50 162.50 Zallſtoff Waldhof 171— 171. 243.¼ 244.25 184.% 14720 13850 167.— 142 10 118.20 108.% 198— 143 50 103 90 223.½ 202.— 212 25 188— 170*/ 242.20 226— 264.20 499.— 381.10 166.7 499 80 243— 508 50 227.20 198 10 112 6 7 226 50 258.20 183.75 143 20 188 50 168.50 142.20 118.20 160.— 21½ 109.— 198 9% 144— 106 80 224 50 203.½ 212.%½ 183 ½ 171.25 244.— 227— 264 90 498 20 381— 166 70 4.90 2 3 50 508 50 227 20 193 40 112.70 228 70 260.50 Privatdiskont 4¾% W. Berlin, 25. Nov. Telegr.) Nachborſe. Kredit⸗Aktien 208.50 208 50 Staatsbahn Diskonto Komm. 199.½% 191 ¼[Lombarden TLondoner Effektenbörfe. 160.25 21.678 7 160.— 21. 2 London, 25. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 26% Conſols 78¼½ 79ʃ½¼] Moddersfontein 11% 11“ö 3 Reichsauleihe 82— 82— Premier 2 70 4 Argentinier 89% 89½¼ Randmines 8% 80˙% 4 Jaltener 102— 102¼ Atchiſon comp. 106 ½ 106% 4 Japaner 93½ 99 ½% Canadian 201% 201% 3 Mexikaner 35 ½% 35½% Baltimore 110, 110½ Spantier 91¼ 91¼ Chikago Milwaukee 127/(27/ Ottomanb ank 16¾ 16¼ Deuvers com. 34— 34— Amalgamated 71%½ 71/ Erte 30% 30½¼ Anacondas 8½ 8½ Grand Trunk III pref. 42½ 42 Nio Tinto 701%. 70 5„ dbrd. 24 24.— Central Mining 15˙% 15½ Louisville 150. 150½ EChartered 30% 30% Miſſouri Kanſas 35¼ 335% De Beers 17% 17½% Ontario 43½% 43/ Caſtrand 5— 5— Southern Pacifte 121½ 121— Geduld 14% 1½ Union com 183— 183— Goldfields 55% 5˙½% Steels com. 82— 82/ Jagersfontsin 87˙ 8˙% Tend.“ ſtill. Berliner Beslin, 25. Nov. Preiſe in Mart pro 100 24. 25. Weizen per Dez. 201.—292.— „ Mai 206 50204.75 „ Jull.. Roggen per Dezbr. 149 75 140 50 „ Mat 157.50157.25 r e —.— Mais per Dez. „ Mat Rüböl per— Mai Spiritus Joer loco Weizenmehl Roggenmehl Hafer per Dez. 146.75 146.25 „ Mai 456.— 158.05 85 Tiverpooler Börſe. Ziverpool, 25. Nov.(Aufangskurſe.) 24. Produktenbörſe. (Telegramm.)(Produktenbörſe.) kg fret Berlin netto Kaſſe. 24. 183.50 —.— 57 20 57.— 27.15 21¹.20 25. 25. — —— — 58.— 57.70 27.75 21˙10 Weizen per Dez. 710% ſtetig 6111% ruhig „„ Mär; 73 /. 71² 8 Mals per Feb.— ruhi g 48½ träge pre Dez. 44⁴7—Æ— 1* 1* 1* Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. 115 Reichsbankdiskont 5%= Schlußkurſe. Wechſel. 24. 25. 24. 28. Amſterdam kurz 109.20 869.20 Check Paris 81.925 81 95 Belgien„ 80.733 30 688 Paxts kur; 81916 80.90 Aalten 80.60 30.60 Schweitz. Plätze„ 80 882 80 85 Check London 20.482 20.488 Lien 84 925 84.925 London„20.445 20.442 Napoleonsd'or 16 19 16.17 lang——— brtvatdiskonto 4˙6(47½ Steatspapiere. A. Deutſche. 24 25. 24. 25 3eſz deutſcch. Reichsanl 101.70 101.6811 Mh. Stadt⸗A. 1908—.—— 4„„ 1909——— 14„ 1909———.— 92.20 92 150)%„ 1905 90.70 90.70 3 55 8„1909—.———][6. Ausländtſche. 4 5 83.40 88.455 Arg. i. Gold⸗A.1887 90.90 91— % pr. konſ. St.⸗Anl. 102.— 102.—% Chineſen 1896 102.20 102 10 3 do. do. 1909-——.—„„ 1898 98.80 98.55 8 5 92.20 92.201½% Japaner 97.30 97 45 3„„ 1909———[Mexitaner äuß. 88/90 97 40 97 90 5 88.35 83 40ſ3 Perikaner innere—.— 67.50 lbadiſche St.⸗A.1901 100 30 100 50 Bulgaren 100.80 100.70 „1908/09 101.40 101.253¼ italien. Rente—. 55 bad. St.⸗O(abg)fl 96.30 96 301½ Oeſt. Silbderrente 96,55 9675 10„ 1 R. 93.70 93.80½„Papterrent.——— 30„„ 1900—.——.—Oeſterr. Goldrente 98 50 98 45 56„„ 1904 91.10 91 10ſ. Vortug. Serte 64.— 6425 1907 91.40 91.303 II 66 70 67.— Abayr..⸗B.⸗A.b. 1018 101.30—.— „ 1918 101.45 3½% do. u. Allg.Anl. 91.05 91 10 4 do.„.⸗Obl. 81.40 81.40 8 Pfälz..⸗B. Prior. 100.80 100 70 J 1 Heſſen von 1908 101 35 101.25 —— 8 Haſſen 80,. 80— 3 Sachſen 82.50 82.5 4 Mb. Stadt⸗A. 100.——. 4% ncue Ruſſen 905 100 10 100.15 4 Ruſſen von 1880 92.50 92.40 4 ſpan. ausl. Rentee 1 Türken von 1908 88 60 86.70 92.70 92.80 1 Ung r. Goldrente 93.35 98.50 4„ Kronenronte—.— 91.75 Türkiſcht 179.40 179,40 — * — Mannheim, 25. November. Seueral⸗Nuegev.(Abendblatt.) 7. Seite Aktien induſtri 69 Pfd. 63 Pfg., Landhäute 70 und mehr Pfd. 68,5 Pfg., beſchädigtef W* e unter 65 Pfd. 68 Pin., beſchevigte 60 dis 70 68 65/5 bis 68,5 Pfg. Geſchüftliches. Bad. Zuckerfabrtl 191.25190 60/ Veyß u. Freytag 153 50 152.50 Südd. Immobil.⸗Gel. 87 20 87.20 Hedd. Ku. u. züdd. ſeb. 130.50 130 50 Gichbaum Mannheim 105.30 105.50ſKunſtſeidenfabr. Frkf. 105.— 104.75 Mb. Aktien⸗Brauerei———.—Lederwerk. St. Ingbert 74.50 74.— Parkakt. Zweibrücken 93 30 94. Spicharz Leder verke 98 50 98.50 Weltzz. Sonne, Speyer 86.— 86.—[Ludwigsh. Valzm ihle 155.— 155.— Cementwerk Hefdelog.150— 50 20Adlerfahrrad v. Kleyer 423.— 429,80 Cementfabr. Karlſta 128— 28 20 Naſchisenfbr. Hilvert 85— 85 20 Badiſche Inilinfabrik 497—497 50 Naſchinenfb. Badenia 214 50 215 75 Ch. Fabrik Griesheim 277 7276.30 Dürrkopp 412—412.— Farbwerke Höcht 539.50543.50 Naſchinenf. Gritzuet 265.60 265.— Ver. chem. Fabrik Mh. 341 25311.25 Haſ.„Armatf.Klein 126— 126. Holzverkohlung 254.253.70 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Chem. Werte Aldert 499.50499 50 Gebr. Kayſer Sldd. Drahtind. Pih. 154.—155, Nöhrenkeſfelfabrik Akkumul.⸗Fab. Hagen 217...— vorm. Dürr& Co. Acec. Boſe, Berlin 16.— 16—Schnellpreſſenf. Frkth. 255.— 255.— Alektr.⸗Geſ. Allgem. 2615½ 64 ¼ Ver.deutſ her Oelfabr. 153.— 156— 17450178.75 Lahmeyer 116 30 116 80 Schu abr. Herz, Irkf. 118 50 115.70 Zlektr.⸗Geſ. Schuckert 156.— 157.— Sellindu trie Wolff 132.— 132.— Rheiniſche 128— 127.70'wollſp. Lampertsnu 43 50 43.— Siemens& Halske 8 246.—245.—fKammgarn Kaiſersl. 214.75 213.— Gumti Peter 350.50 352.80 Zellſtoffabr. Woldhof 259.50 259.75 Bergwerksaktien. 224. 224%% Harpener Zergbau 18450 184— 112·50 112 50/Kaliw. Weſterregels 225.— 225.— .— 814—[Oberſchl. Eiſeninduſtr.—.— 100.20 201.50203.25 Shönix 243.— 244 50 188.— 188. 0 Br.tönigs⸗ u. Laurah. 170./½ 171— Sewerkſch. Noßleben 120 00 120 00 Bochumer Bergbau Buderus Goneordia Bergb.⸗G. Daeutſch. vuxemburg Eſchweiler Bergw. Friedrichshütte Bergb, 132 132 Gelſenkic aner 211 252126 Aktien dentſcher und ausläudiſcher Transporkauſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 122 40 122 N Gotthardbahn——— Ital. Mittelmeerbahn—.— 79 60 do. Meridionalbahn 181.50 131.75 Hamburger Packet 143 70 148 ½ Norddeutſcher Llovd 107.— 107— Den.⸗Ung. Staatsb. 160.— 60— * 4 70 77 5 Oeſt. Südbahn Lomb. 21.75 21 2% Baltimore und Obio 108./ 109. Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 3% Frt. Hp., Afdb. 99 80 99 80ſ4% Preuß. Pfandö.⸗ 47% F. K. B. Pfobr.o5 100— 10— Bank unk. 1919 100 25 100.15 4%„„ 1910 99.80 99 8 40% Pr. Pfdb. mt. 15 99,20 89 20 4% Pf. Hyp B. Pfdb. 100.10 00.le„„„ 99 40 99 40 FVVVFFFC„14 10 33.10 31½ 0% Pr. Bod.⸗Fr. 90 40 90.40 8 11 4% Etr,Bd. Pfd.vgo 99.— 99—, Pr.sofdbr.⸗Bk., 4„ 3 Kleinbd. bo! 5 unk. 0 99— 99.—½ Pr. Ifdbr.⸗Bk.⸗ 4%„ Pfdbr..01 Hyp.⸗ Pfd.⸗Kom. unk. 10 99.— 93.— Obl. unkündb. 12=— 4%„ Pfdbr..03 40% Rh. H. B. Pfb. 93 99.30 90 30 unk. 12 99.40 99.%(%„„„ 1907 99 30 3½%„ Pfobr..86 le 93 50 99 50 89(l. 54 89.50 89.81%„„„ 1917 99 70 99 70 51/ Pfd. 99%3 89 70 80 70,1%„„„ 1919 100 80 100 80 4%„ Gom.)bl. i, beiſchie dee.. u. Lunt 10 100 20 100 20 ½„„„ 1914 90,50 90.30 6%„ Gom.⸗Obl. uſ Ith..⸗B. C. O 90.60 90.30 9,%% 91 91„%R. W. B. C..1io0 %„Com.⸗Obl. 1% f. Z. Pr.⸗Obl.———. v. 96/06 91.— 91.—ieſo Pf. B. Pr.⸗O. 7r„ 4% Pr. Pfob. unk. O0 98 60 98 64½ Ft Al. ſttl.a. C. B. 71 65 71.65 28 12 99.10 99.10—— 4%„„ 14 99 30 99.80 Nrang. Verl..⸗A 715 715.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 133.— 133.2J Oaſterr.⸗Ung Bauk 11880 118 80 Oeſt. Länderbank 168 90 168 25 Kredit⸗Anſtalt 114— 114.— Pfälziſche Bank 180 50 130.50 Bfälz. Hyp.⸗Bant 257¼ 256.½ Breuß. Hypotheknd. 142— 143— Seutſche Reichsbk. 109.60 110— Rhein. Kreditbant 191.25 191% Rhein. Hyp.⸗B. M. 62.6 162 25] Schaaffh. Bautver. 214 214—[ Südd. Bank Nhm. 166 50 166.70] Liener Baukver. 188.80 139.— 129.40 129 ¼[Südd. Diskont 118 118— Zant Ouomane 136 50 186 50 Frankfurt a,.., 25. Nog. kreditaktten 208.%, dae uto⸗ Commandit 19125 Darmſtagter 130 25 Dresdner Bant 162 50 Han⸗ delsgeſellſchaft 168.75 Deuſſche Bank 257.—, Stagtsbaghn 160— Bombarden 21.75 Vochumer 224.—, Belſenlizchen 212./, Lamahüue 134.80 184.80 183.— 1. 208.75 208% 105.— 105 10 196.— 196.— 122.— 122.60 143 80 143.50 138 75 138 80 199. 199 10 142.½ 142 117 70 117 70 Badiſche Bauk Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bant Deatſche Bank Diutſchaftat. Bant D. Effekten⸗Ban! Disconto⸗Comm. Dresdener Bant Mankf. Hop.⸗Ban Irkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbant 17075, Ungar 98 40 Tendenz: ſt ll ** VBiehmartt in Maunheim vom 24 November.(Amtlicher Be⸗ richt der Direkrion). Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht die Preiſe in Klammern bezeichnen Lebendgewicht: 257 Kälder: a) Dopellender feinſter Maſt 00—00(00- 00) Mk,, d) feinſte Maſtkälber 95—090(57—00) Mark, e) mittlere Maſt⸗ und beſte Saugkälber 90—00(54—00) Mark, d/ geringe Maſt⸗ und gute Saugkälber 85—00(51—00) Mark, e) geringe Saugkälber 80—00(48—00) Mark. Schafe: 00 Stallmaſtſchafe: a) Maſt⸗ lämmer und füngere Maſthammel 00—00(00—00) Mk., d) ältere Maſthammel, ge ingere Maſtlämmer und gut genährte junge Schafe 78—00(39—00) Mk., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merz⸗ ſchafe 74—00(37—00) Mark; 19 Weildemaſtſchafe: a) Maſlämmer 00—00(00—00 Mark, b) geringere Lämmer und Schafe 70—00 (35—00) Mark. 895 Schweine:) Fettſchweine über 150 Kg. (8 Ztr.) Ledendgewicht 00—00(00— 00) Mk., b) vollfleiſchige Schweine von 120 150 Kg.(240—300 Pfd.) Lebendgewicht 00—00 0 Mk., oc) vollfleiſchige Schweine von 100—120 Kg.(200—240 Pfd. Lebendgewicht 70 00(54½— 00) Mk., d) vollfleiſchige Schweine von 80100 Kg.(160 200 Pfd.) Lebendgewicht 71—00(55—00) Mt., e) vollflriſchige Schweine unter 80 Ka(160 Pfd.) Lebendgewicht 72—00 (56—00) ark,.) Sauen 62—66(43—51) Maik. Es wurden bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000—0000., 00 Ardeitspferde: 000—0000., 00 Pferde zum Schlachten: 00—000., 00 Zucht⸗ und Nutz vieh: 000—000., 00 Stück Matvieh. 00—00., 00 Miſchküge: 000—000., 483 Ferkel: .00—18.00., 19 Ztegen: 10—20 M. 0, Zicklein:—0., 00 Lämmer 00—00 M. Zuſammen 1673 Stück. ** 5 Häute⸗ und ffelle⸗Auktion der Süddeutſchen Fettſchmelze. Hei der am 23. Nopbr. ſtattgehabten Auktion wurden nachſtehende Preiſe erzſelt: Ku häute: bis 59 Pfd. 64 Pfg., 60 bis 69 Pfd. 66 Pfg., 70 bis 79 Ufd. 66,5 bis 67,5 Pfg., 80 bis 89 Pfd 63,5 bis 64 Pfg., 90 bis 99 bfd. 64,5 Pfg., 100 und mehr Pfd. 65.5 Pfg., Landhaute bis 69 Pfo 61,5 Pfg., Landhäute 70 und mehr Pfd. 61,5 Pfg., beſchädigte bis 79 Pfd. 60 Pfg., beſchädigte bis 80 und mehr Pf., 62 Pig., Norddeutſche 54 Pfg. Farrenhäute: unter 100 Pfd. 59 bis 59,5 Pfg., über 100 Pfd. 50 bis 54 Pfg., unter 100 Pfd. ohne Kopf und teils ohne Füße 60,5 bis 61 Pfg., über 100 bfd. ohne Kopf und teils ohne Füße 55 bis 56 Pfg., beſchädigte unter 100 Pfd 56,5 Pfg., beſchädigte über 100 Pfd. 48 Pfg., beſchädigte unter 100 Pfd. ohne Kopf und ſeils ohne Füße 59 Pfg., beſchädigte über 100 Pfd. ohne Kopf und teils ohne Füße 54,5 Pfa. 5 9— 5 2. 0 80 pid, 5. 64,5„70 bis 7 64,5 bis 65,5 Plg., i 8 g. 90 bis 95 Pfd. 67 Pig., 100 und mehr Pfb. 67 Pfg., Landhäute bis, beſchädigte 80 u. mehr Pfd. 64,5 Pfg., Norddeutſche 57 Pfg. Ochſenhäute: bis 59 Pfd. 58 Pfg. 60 dis 69 Pfd. 61 Pfa., 70 bis 79 Pfd. 63 bis 64 Pfg., 80 bis 89 Pfd. 68,5 bis 65 Pfg., 90 bis 99 Pfd. 63 bis 64,5 Pfg., 100 bis 109 Pfd. 62 bis 63 Pfg., 110 bis 119 Pfd. 62 Pfg., 120 und meir Pfd. 61,5 Pfg., Landhäute 59 5 Peg., beſchädigte unter 70 Pfd 59 Pfg., beſchädigte von 70 bis 89 Pid. 61,5 bis 63 Pfg., beſchädtgte von 90 bis 99 Pfd. 62 Pfg., de⸗ ſchädigte 100 und mehr Pfd. 59,5 Pfg., Norddeutſche 53 Pfg. Kalbfelle(ohne Kopf) I. Gewichtsklaſſe über 12 Pfd. Mk. 12.55 per Stück, II. Gewichtsklaſſe von 10 bis 12 Pfd. Oꝛk. 11,30 per Stſck, III. Gewichtsklaſſe von 8 bis 10 Pfd. Mk. 9,990 per Stück, IV. Ge⸗ wichtsklaſſe von 6 bis 8 Pfd. Mk..30 per Stück, V. Gewichts klaſſe unter 6 Pfd. Mk.80 per Stück. Landkalbfelle: I. Gewichtsklaſſe über 12 Pfd. Mk. 11.50 per Stück, II. Gewichtsklaſſe von 10 bis 12 Pfd. Mk. 10.50 per Stück, III. Gewichtsklaſſe von 8 bis 10 Pfo. Ik..35 per Stück, IV. Ge⸗ wichtsklaſſe von 6 bis 8 Pfd. Mk..85 per Stück, V. Gewichtsklaſſe unter 6 Pfd. M 5 55 per Stück. Hammelfellen: Mk..35 per Stück.— Hammelblöſen: Mk..00 per Stück. ** TLandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 21. November 1910. Die feſte Stimmung im Getreidegeſchäfte hat auch in ab⸗ gelaufener Berichtswoche angehalten und ſind keine weſentlichen Veränderungen zu verzeichnen. Die Getreideabladungen nach Europa waren etwas ſtärker, aber trotzdem herrſchte gute Kauf⸗ luſt. Von Argentinien kamen erſtmals Klagen, daß in einigen Diſtrikten die Ernte Not gelitten habe; es läßt ſich aber noch nicht beurteilen, wie weit dieſe Angaben richtig ſind. Die Zu⸗ fuhren in inländiſcher Ware waren gute, aber immer noch nicht in dem Umfange, wie in früheren Jahren, was um ſo mehr auf⸗ fällt, als doch in der Martinizeit ſtets das ſtärkſte Angebot hierin war.— Die heutige Börſe, welche anläßlich der hier ſtattfinden⸗ den Müllerverſammlung ſehr gut beſucht war, verkehrte in feſter Haltung und kamen auch mehrfach Abſchlüſſe ſowohl in auslän⸗ diſchem Weizen, als auch in Landware zuſtande. Wir notieren per 100 Kilogramm frachtparität Stuttgart, Getreide und Saaten ohne Sack netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit. Weizen würktemb. alt M.—.—.—, neu M. 20.——21.50, fränkiſcher M.—.—.—, bayriſcher alt M.—.———, neu M. —.— NRNumänier nen M. niederbayriſcher M. Saxonska M. 22.50—28.—, 21.—22.—, 2289 21.75—22.75, Ulka M. Azima M. 23.50—28.—, Walla⸗Walla M.—.——.—.— Laplata, M. 21.75—22.75, Amerikaner M.—.——.—, Redwinter M.—.———.—, Californier M.—.———.—. Auſtralier M.—.——.— Kernen neu M. 20.——21.25. Dinkel neu M. 13.——15.—. Roggen württemb. alt M. 15.50 16.50, neu M. 15.——16.—, Roggen bayriſcher M.—.———, Roggen ruſſiſcher M.—..—.— Gerſte württemberg. M. 16.——18.—, Getſte Pfälzer nominell M. 18.50—19.25, Gerſte bayrſche M. 18.50—20.50, Gerſte Tauber M. 18.——19.—, Gerſte Elſäſſer M.—.———.—, Gerſte ungariſche nominell M 21.50—28.50, Gerſte Moldau M.—.——.—, Gerſte Anatolter M. Deite kalifeen peima MW uttergerſte, ruſſ. M. 13.——18.50. f Hufer württ. alt M.—.———.— neu M. 1450—16.—, Mais Laplata M. 14.25—14.50, Mais Mixed M.—.————, Mais Pellow M.—.———.—, Mais ruſſiſch N.—— Mais Donau M. 14.25—14.50, Kohlrens M 5 Mehl mit Sack, Kaſſa mit%8 Skonto. Tafelgries M. 32.50—33.50, Mehlpreſſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 32.50—83.50, Mehl Nr. 1 M. 31.50—32.50 Mehl 2 M. 30 50—31.50. Mehl Nr. 8 M. 29.——30.—, Mehl Nr. 4 M. 25.50—26.50. Kleie M..— bis Mk..50(ohne Sack netto Kaſſe). Shiffahrts⸗Raceichten in Manibtintt holtevttütht Hafeubezirk Nr. 1. Angekommen am 23. 11 88 A. Eichelhardt„Bad. 52“ von Kehl, z. Stückgut. Chr. 5„Wilh, und Philipp von Rotterdam, 12000 Dz. Getr. Diet. Strieben„Willkommen“ von Ruhrort, 14 400 Do. Kohlen. E. Seubert„Bad. 41“ von Karlsruhe, 800 Dz. Stückgut. Jof. Hoffmann„M. Stinnes 70“ von Ruhrort, 11 800 Dz. Kohlen. Ed. Konz„Mannh. 27“ von Rotterdam, 2500 Dz. Getr. Hch. Heilmann„Mannh. 26“ von Antwerpen, 7000 Dz. Getr. u. Stückgut. 1 M. Deiß„Wilhelmine“ von Crefeld, 3150 Dz. Stückgut. Wilh. Timmer„Egan 9, von Rotterdam, 1100 Dz. Stückgut. Jak. de Jong„Egan 18“ von Rotterdam, 1900 Dz. Stückgut. Hafenbezirk Nr. 2. Augekommen am 28. November 1910, Fr. Witter„Vereinig. 65“ von Rotterdam, 15 530 Dz. Stg. u. Gtr. Joſ. Mettra„Vereinig. 43“ von Straßburg, 1600 Dz. Stückgut. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 24. November 1910. Kehl„Chriſtina I1“ von Biebrich, 7510 Ds. Zement. Schmitz„Rotterdam“ von Rotterdam, 4700 Dz. Kohlen. Holler„Magdalena“ von Uertingen, 2100 Dz. Zucker. Kieſenihal„M. Stinnes 41“ von Duisburg, 11 500 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 4. Angekommen am 23. November 1910. A. Veith„Wilhelm“ von Rotterdam, 7480 Doö. Getreide. H. Rutyes„Boruſſia“ von Rotterdam, 1059 Dz. Stückgut. Sch. Berges„Stolzeufels“ von Neuß, 5799 Dz. Kohlen u. Koks. Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am 24. November 1910. Schepers„Kronpr. v. Pr.“ von Ruhrort, 6100 Dz. Kohlen. Schlepper„Gertrud Helene“ von Weſſeling, 1500 Dz. Briketts, Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 23. November 1910. Lud. Neuer„Mina“ von Jagſtfeld, 2900 Ztr. Steinſalz. Ph. Müßig„Karolina“ von Jagſtſeld, 1828 Ztr. Steinſalz. Mark, Lehnert„Suſanna“ von Heilbronn, 2504 Ztr. Steinſalz. Jak. Schmitt„Kätchen“ von Ruhrort, 4600 Ztr. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 23. November 1910. Joh. v. d. Donk„Francois“ von Rotterdam, 10 700 Dz. Getreide. Fr. Ziegler„Kairos“ von Rotterdam, 12 570 Dz. Holz. E. Napp„Hans und Grete“ von Ruhrort, 14 520 Dz. Kohlen. G. Düngen„Th. Schürmann 18“ von Homberg, 17 700 Dz. Kohlen B. Dykmann„Th. Schürmann 10“ v. Ruhrort, 13 300 Dz. Kohlen. J. Greffrat„Dormftio“ von Rotterdam, 19 260 Dz. Holz. K. Wiegel„Hugo“ von Ruhrort, 4650 Dz. Kohlen. L. Erlenbach„Pfalz zu Caub“ von Rotterdam, 12 000 Dz. Getr. Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Jelegramme. w⸗Hork, 22. Nev.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗Linie) De aer„Cleveland“ iſt am 22. Nov., nachmittags 2 45 Uhr in New⸗Pork angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. von Reckow, Mannheim, L 14, 19. ** Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Tloyd, Bremen. „Königin Luiſe“ abgefahren Gibraltar,„Prinzeß Alice“ ab⸗ gefahren Penang,„Schleswig“ abgefahren Alexandrien,„George Waſhington“ abgefahren Newyork,„Gneiſenau“ abgefahren Bre⸗ merhaven,„Kleiſt“ abgefahren Shanghai,„Wittenberg“ abgefahren Vliffingen,„Hannover abgefahren Coruna,„Prinz Eitel Friedrich“ paſſiert Hurſt Caſtle,„Scharnhorſt“ paſſiert Hurſt Caſtle. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannhbeim, Hanſa-aus, D 1%8. Televbon 1889 * Große Anziehungskraft üben momentan die 5 prachtsoll dekorierten Schaufenſter des Konfektionshauſes Lipp⸗ ſchitz, E 1, 14, Planken, aus. Für jeden Gentleman und Herrn, der Anſpruch auf elegante Kleidung macht, dürfte das Ausgeſtellte von großem Intereſſe ſein. Was die Schneiderkunſt und Mode nur hervorbringen kann, wird hier in einem ſehr umfangreichen und geſchmackvollen Sortiment gezeigt. Eine Serie aparte Knaben⸗ Anzüge(Pariſer Modelle, zumteil auf der Brüſſeler Weltausſtel⸗ lung prämiiert) erregen bei den Damen allgemeine Bewunderung. * Donnerwetter— tadellos! muß man unwillkürlich beim An⸗ blick des von Künſtlerhand entworfenen farbigen Umſchlagbildes des neuen Hauptkataloges der bekannten Firma Georg Bern⸗ hardt, Leipzig, ausrufen. Dann der reiche Inhalt! Bücher, künſtleriſcher Wandſchmuck, Muſik⸗Inſtrumente aller Art, Grammo⸗ phone, Ferngläſer, photographiſche Apparate ete. ete, werden gegen monatliche Teilzahlungen von 2 Mark an geliefert. Der ca. 600 Seiten ſtarke Hauptkatalog wird Intereſſenten porto⸗ und koſtenfrei zugeſandt. ———————.—.—.——— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Tetl: Frauz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernſt Müller. ßßßßß. ĩͤ Hautausschläge, Geschwüre. Dieſe Zuſtände beruhen auf einem ungeſunden Blutzuſtand. Reine Haut hat nur derjenige, welcher reines Blut hat. Iſt das Blut unrein, ſo gibt die Natur Warnung durch obige Beſchwerden und es iſt dann höchſte Zeit, eine blutreinigende Kur durchzumachen. Dieſes wird am beſten und ſicherſten durch Dr. Wegener's Blut⸗ reinigungs⸗Tee erzielt, indem man morgens nüchtern und abends vor dem Schlafengehen eine Taſſe davon trinkt. Die Wirkung iſt eine angenehme und nachhaltige. 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Mein Ausſehen wurde zuſehends ein gefünderes und ich wurde nach und nach ſo gekräftigt, daß ich wieder ganz flott laufen und auch größere Touren machen konnte⸗ Alle meine Freunde und Verwandten wundern ſich jetzt über mich, da ſie alle, die mich während meiner Krankheit geſehen, an⸗ nahmen, daß ich niemals mehr zum flotten Laufen käme. Für die Wiedererlangung meiner Kräfte durch Ihr ausgezeichnetes „Bioſon“ kann ich Ihnen nicht genug danlen. Seien Sie ver ſichert, daß ich es mir zur Aufgabe machen werde,„Bioſon überall zu empfehlen, denn es verdient allgemeine Anerkennung. Allen, die eine Krankheit mit Blutverluſten durchgemacht haben, kann ich ganz beſonders anraten„Bioſon“ zu trinken. Hoch⸗ achtungsvoll! Max Deck, Dürrſtraße 103 IV. Unterſchrift be⸗ glaubigt: Carl Hempel, Notar. Bioſon iſt das beſte und billigſte Kräftigungsmittel. 1954 fabrizieren Kakao und Schokolade „von der rohen Bohne auf“. Un⸗ gefähr halb ſoviel Rohkakao wie dieſe 24 ausländiſchen Fabriken zuſammen verarbeitet eine einzige, allerdings die größte, deulſche Kakao⸗Fabrik, das Reichardt⸗Werkl Bildet dieſe Tatſache nicht den beſten Beweis für die Vor⸗ züglichkeit der heimiſchen Kakao⸗ und Schokoladen⸗Fabrikate, insbe⸗ ſondere der Reichardt⸗Marken? Der in Deutſchland beiſpielloſe Erfolg der Reichardt⸗Compagnie beruht in der Tat in erſter Linie auf der Güte ihrer Fabrikate, außerdem auch auf der auffälligen, durch ein überlegenes Vertriebsſyſtem erhöhten Preiswürdigkeit. Die Nalchardt-Marken werden in Poſtpaketen oder Bahnkiſten an Private zu den gleichen Fabrikpreiſen und Be⸗ dingungen geliefert wie an Händ⸗ ler; der Verkauf im einzelnen er⸗ folgt ohne Preis⸗Erhöhung in den zahllpichen eigenen Fabrikfiliglen. in 11018 Mannheim Planken P 4 No. 15. Fernspr. 1882. Neckarstr. R 1 No. 7. Fernspr. 1862. Poſtkollt von 6 Mk. an paketporto⸗ frei. Proben und Proſpekte koſten⸗ los. Bahniiſten ei mit Ra⸗ batt direkt durch u Fabrll: Hakac-Tompaanie Thegdor Reicrardt Wandsbek. Deutſchlands größte Kakaofabrik, Hamburg⸗ 8. Seite. General⸗Unzeiger. (Abendbſatt) Mannheim, den 25. November 1910. 06 N5 FFCFFFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCTTTTTTTTTTTTTTTTTTT Deutsch's belKaufhaus Mannheim ist unser Kassapreis. 1124.— Auf Ziel 10% Aufschlag= 112.40 kise-ysten Zielpreis 1236.40 Em Sie vor Veberteuerung bei Ipren Einkäufen auf Kassa und Teilzahlung zu schützen, empfeh- len Wir Ihnen dringend, im eige- nen Interesse, die Besichtigung unseres 2 Preise-Systems. Bei unserem 2 Preise-System unter- Heltehzmmer Eiche braun Spelserimmer„Ernst' Nussbaum oder Eiche Büfett mit Krystall-Fac. 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Von einen Hamburger Journaliſten. giebigkeit Wer gemächlich ſeinen Kakab oder ſeine Schokolade ſchlürft oder für die Seinen eine Schachtel köſtliche Pralinees erſteht, ahnt nicht, welcher Fülle menſchlicher Heiſtesarbeit, insbeſondere auf dem Ge⸗ biete der Technik und der Chemie, und wie vieler ſinnreicher Ma⸗ ſchinen es bedarf, um das berzuſtellen, was nun ſo köſtlichen Genuß bereitet und zugleich die höchſte Nährkraft beſitzt. Fern unter wärmerem Himmel wächſt der Kalaobaum, am liebſten ſteht er in geſchützten Tälern und an Flußufern, im Schatten hoher Bäume und in Küſtenſtrichen, Aus dem Laub der gebuchteten Blät⸗ ter ſchimmern die unmittelbar am Stamme ſitzenden großen, einer länglichen Melone ähnlichen Früchte hervor, die ein Mus enthalten, in welches die ſtelt, zwei g Kakaokornes der ſonſt iib große Rolle; den rieſigen Kakaobohnen eingebeltet ſind. Wie mit ſo vielem Guten ſind wir Europer mit dem Kakao erſt durch die Entdeckung Amerikas bekannt geworden. Im Süden dieſes Erdteils, in Vene⸗ zuela, Ecuador, Coßta Rica iſt der Kakao heimiſch; Eeuador und Venezuela liefern noch heute die beſten Sorten für die Ausfuhr, denen ſich neuerdings der deulſche Samoa⸗Kakao zur Seite ſtelt. Da⸗ neben ſind die Inſeln St. Thoms, St. Domingo und Ceylon, Braſi⸗ lien, die engliſche Goldküſte in Afrika und die deutſche Kolonie Kamerun als Hertunftsländer für Mittelſorten von Bedeutung. Der bedeutendſte Rohkakaomarkt der Erde iſt Hamburg, und in Hamburg oder, genau genommen im benachbarten preußiſchen Wandsbeck befindet ſich das Reichardtwerk, die größte Kakao⸗ Fabrik Deutſchlands, die ein Heer von Perfonen beſchäftigt, In den nieren dem faſt hundert eigene Berſand⸗ und Verkaufs⸗Filialen in den größerenEntölen des Städten Deutſchlands unterhält und Millionen von Konſumenten im Kakavpreßan In und Auslande direkt mit Lakao, Schokoladen, Konfekt uſw. ver⸗ Hier ſitzt man alſo gleichſam an der Quelle der Katab⸗Fabri⸗ kation und hat es leicht, den Werdegang der getrockneten Kakaobohne bis zum fertigen Produkte zu verfolgen, wenn man ſich die Erlaub⸗ uis zur Beſichtigung dieſes gewaltigen Etabliſſements verſchafft. Zu einer ſolchen wurde ich kürzlich eingeladen und geſtehe geru, daß ich Uuch ſtundenlanger Wanderung das Werk mit dem Gefühle, meine Kenntnis der käglichen Bedarfsgegenſtände aufs angenehmſte er⸗ wettert zu haben, verließ; Kakavd und gokoladen ſind ſo ſehr Ge⸗ meingut geworden, daß man ſich tatfächlich keine Vorpſtellung davon macht, eine wie großartige und intereſſante Fabrikationsweiſe im Großbetriebe dazu gehört. Mein freundlicher Führer geleitete mich in dem großen Haupt⸗ fabrikgebäude zunächſt nach oben in ein ungehenures Lager von Säcken ntit rohen Kakaobohnen. Hier, bei dem größten Rohkakab⸗Käuſer Deutſchlands, find zuzeiten 2 000 Sack und darüber aufgeſchichtet. Der rechtzeitige Einkauf der richtigen Sorten und Qualitätspartien mit Rückſicht auf den Wellmarkt und die Konjunkturſchwankungen ge⸗ hört deun auch zu den ſchwierigſten Aufgaben eines ſolchen Etabliſſe⸗ menks. Unmittelbar hinter dem Lager beginnt ſchon der große maſchinelle Betrieb mit der Reinigung der rohen Kakasbohnen, die ehr ſorgfältig vorgenommen wird, und der Sortierung nach der Größe. Die Bohnen finden ſodann durch Röhren ihren Weg in die Röftemaſchinen, wo ſie ſe nach ihrer Verwendungsart bei eingr Hitze Ddel 12—180 C gersſtet worden, teils in mächtigen Kugelröſten mit direfter Beheizung, teils in Heißluftröſtern. In ſmnreich konſtrarter⸗ ten Biech⸗ und Reintgungsmaſchinen werben ſodann die Bohnen zer⸗ bet, die Kakasſchaleen entfernt und die Kernſtücke in beſonders getriebener Reinigungsarbeit von den harten Keimen und feinen menßäutchen, Grus uſw.(Kakaboabfällen] bofreit. ie auf dieſe Weiſe geröſteten und gereinigten Kakaokernſtücke Werden in anderen Fabriten auf geheizten Drillingsmühlen(drei DPaar Mühlſteinen) unter Anwendung ziemlich beträchtlicher Hitze zu küffiger Kakavmaſſe gemahlen und erſt dann treunk man das ge⸗ wonnene Mahlgut, um die zur Kakaopulver⸗Fabrikation beſtimmten Mengen zu eutölen, die zur Erzeugung von Schokolade auserſehenen dagegen mit Zucker, Vanille, Milch und dergleichen zu vermengen. der Reichardtſchen Kakabfabrik, die nach verſchiedeuen deut⸗ en Reichspatenten arbeitet, erfolgt die Trennung ſchon früher; die Die auf mit Flieſen Arbeitsfläche bedeckten Ma dapf, ruhen. rüumen auß bergenden Ein ohre Ritttekziſchen bekommt. der ſchon von Kognak, Iächerlich Das Jun ————.— Mahlprozeſſe unterworfen, Geſchmacks und Aromas und 9 und Bekömmlichkeit beruht. Nur ſoviel ſet erwähnt, daß der Endprozeß das wendung, von Sieben erfolgt, wie dies in anderen ſondern in mächtigen Windſeparatoren, die, tes Monopol zur Anwendung gelangen. Das Porzellan ſpielt überhaupt in der Reicharstſchen Fabrik eine ſogar in Etagen aufgebauten Walzenſtühle, beſitzen einen außerordentlich harten, der nicht unterworfenen Manutel aus beſtem Raummaugeſs halber kann nur das Hauptabteiluntzen der Fabrik: Fabrikation von entöltem Kalao Schokoladen⸗Fabrikation Konſitüren⸗Fabrikation wiedergegeben werden. den Wirkungen dieſer Ungetüme machen, jedem der mit Kakabo gefüllten runden Preßtöpfe ein Druck von rund 10 90 Zentnern laſtet! gepreßte Kakaoöl, wird teils im eigenen Betriebe bei der Herſtellung von Speiſe⸗Schokoladen und nverwendet, teils kanten aller Erdteile verſandt. In der Abteilung Schokoladen⸗Fabrikation fällt vor allen Dingen die mit Rückficht auf das flüſſige Sauberkeftt der, wie übrigens auch in wendung von Porzellen auf, außerdem die welcher Tauſende von Zentnern Sorten zu ihrer Fertigſtellung einer gauzen Reihe von Wochen be⸗ paſſendem Deckel verſehen, was auch von den in den Fabrikations⸗ Jefäße gilt. mächtigen Schokoladen⸗Einſormſälen, räuſchloſe Klapsertiſche modernſter Kouſtruktion Verwendung finden. Hier wird die mehr oder meniger flüſſige Schokoladenmaſſe in die blanken, verzinnten Schokoladenformen getan, und das Klappern auf ſertige Schokeladenfabräkat in die in einem großen, hellen Keller be⸗ finzlichen Kühlanlagen, und glänzend Zeit die einzelne Schokoladentafel In der Konfitüren⸗Fabrik überrraſchte mich die einfache Löſung Frage: Wie gelangen die flüſſigen Frucht⸗Gelee ufw. eiufach: wird zuerſt hergeſtellt, und flüſſge Gemiſch wird nämlich in ſeinſten Weigen⸗ oder Maispuder Ffür entölten Kalab beſtimmten Kakaokerne werden zwar auch einem gegofſen, in welchen vorber die jedoch ſind dieſer und die ſich daran Fabritationsſtadien als Spezialverfahren zu betrachten, if ihnen der dem Reichardt⸗Kakab eigentümliche Adel des dünne Eierſchale. ſeine außerordentliche Kornfeinheit, Er⸗ Auf die Fabrikation von Jeinpulveriſieren des Kakaos, nicht unter An⸗ Hämoglobin⸗Kakaopräparaten, Fabriken geſchieht, in langen Reihen aufge⸗ roße Säle füllen und ebenfalls ein patentamtlich geſchütz⸗ der Fabrik bilden, und daß zur Zerkleinerung des in hervorragendem Maße Porzellan walgen ſtatt lichen Mühlen und Walzen aus Granit oder Kunſtſtein gebracht Druckerei ſind. und Die Schloſſerei, die Walzen aller der in langen Reihen aufgeſtellten und die man namentlich in und Schleifräumen bewundern kann, Abnutzung ſo gut wir gar Porzellan. Weſentlichſte aus deu drei Schokoladen⸗Walz⸗ zeichnen. der Fabrik Mittageſſen erhalten, und Frühſtückspauſen große der Kakabopulver⸗Fabrikation dienenden Räumen impo⸗ Laien am meiſten die hydrauliſchen Rieſenpreſſen zum Kakaos. Die Reichardt⸗Compagnie beſitzt die größte lage der Welt, und man kann ſich eine Vorſtellung von wenn man hört, daß auf aufenthalt eingerichtet. Einem disſe Weiſe gewonnene„Kakaobutter“, alſo das aus⸗ Kuvertüren(Deckmaſſen billig vermietet werden für Konfekt) in ungeheuren Mengen an die Schokvladen⸗Fabri⸗ Material geradezu erſtaunki ch e allen anderen Abteilungen, belegten Fabrikſäle, ſowie der blitzblanken, nur an der der im Betriebe befindlichen Walzen mit Schokolade ſchinen und die bereits hervorgehobene umfaſſende An⸗ rieſige Wärmetammer, in Schokolade, die in den feineren Wenn man von einem Segen werden, wie hier. Die verzinnten Aufbewahrungsgefäße ſind ſämtlich mit Morgen, in Gebäuden von eſtellten, die in der Verarbeitung befindlichen Maſſen uühetäubendes Klappern empfängt den Beſucher in den trotzdem nur ſogenannte ge⸗ iſt erſorderlich, damit die Schokolade keine Luftblaſen un dieſem Raume führen zahlreiche Fahrſtühle das braun wird nach einer gewiſſen — Reklame beurteilen. der Form entnommen. Damen aufgeworfenen Füllungen von Creme, Likör, in die Pralinees? Das Verfahren iſt mir ſelbſt und von bekannten im einzelnen verkauft. ere der Schokoladen⸗Bonbons, der ſogenannte„corpas“, zwar unter Zuſatz von Zucker; dieſes betreffende Form eingedrückt iſt, und 77 — im nur nach In ledem Quantum erhaimc in der H. Hadsae Buchdruckerel. unter dem Einfluß der Luft kriſtalliſtert der Zucker heraus, um dann rings um die Flüſſigkeit eine feſte Hülle zu bilden, etwa wie eine Nun wird der entſtandene„Körper“ in die flüſſige Deckmaſſe getaucht, und nach dem Erkalten iſt das Pralinee fertig! Reichardts diätetiſchen, insbeſondere die Kaffeeröſterei, die Teeabteilung u. ſ. w. einzugehen, verbietet der Raum. Hervorgehoben ſei nur noch die Einheitlichkeit und Sauberkeit der hellen Fabriktracht, die ſämt⸗ lichen Arbeitern und Arbeiterinnen geliefert wird, einſchließlich einer anſchließenden Kopfhaube für die Arbeiterinnen. Natürlich gibt es in einem Werke dieſer Größe eine Menge von Nebenbetrieben, die meiſt in einem ſtattlichen Nebengebäude unter⸗ Sattlerei, Kartonnagenfabrik haben ebenfalls Einrichtungen, gibt es doch zur Herſtellung von Kakaobeuteln und Kartons Maſchinen, die man geneigt iſt, als eiſerne Menſchen zu be⸗ Tiſchlerei, Nähſtube, hochintereſſante Schließlich machen noch die hygieniſchen Betriebs⸗ und Wohl⸗ fahrtseinrichtungen des Werkes einen tiefen Eindruck. Nur ein Bei⸗ ſpiel: ſämtliche Angeſtellte bis zu 1500 Mark Einkommen können in ausreichende Speiſen, zum Preiſe von ſage und ſchreibe warme Frühſtücks⸗ und Veſpergetränke, namentlich Kakao, werden ganz umſonſt geliefert, aber auch das Eſſen koſtet eigentlich nichts, denn die Einnahmen gehen in eine Unterſtützungskaſſe für Bedürf⸗ tige, Witwen und Kinder, die zur Konfirmation eingekleidet und zu Weihnachten beſchenkt werden. Selbſtverſtändlich ſind für die Mittags⸗ Räumlichkeiten, handen, das flache Dach des einen Fabrikgebäudes iſt zum Erholungs⸗ Waren⸗Verteilungsverein ſchaftsverein“) der Beamten und Arbeiter des Werkes werden Räume und Verkäufer für die Verteilung der zu Großhandelspreiſen einge⸗ kauften und ohne Gewinn weitergegebenen Lebensbedürfniſſe, ſowie Licht und Beleuchtung ohne Entſchädigung von der Firma geſtellt, und endlich hat die Reichardt⸗Compagnie ker Hotel mit 100 Zimmern angekauft, die, mit dem nötigen Mobiliar verſehen, an Arbeiterinnen mit oder ohne volle Verpflegung ſpott⸗ und bekömmliche 5 Pfennig die Portion; Schränke uſw. vor⸗ („Wirt⸗ Wandsbeker Gehölz ein Nach meiner Ueberzeugung wird jeder Beſucher der Fabrik mit hoher Befriedigung erfüllt werden und den Eindruck mitnehmen, daß das Reichardtſche Unternehmen in beſonders hervorragendem Maße geeignet iſt, die hohe Stellung zu veranſchaulichen, welche deutſcher Gewerbefleiß in der Welt einnimmt. der Arbeit ntan ihn an dieſer Stätte: es iſt, zumal in der Lebensmittel⸗Indu⸗ ſtrie, eine Seltenheit, daß die Leiſtungen eines Werkes von den Kon⸗ fumenten ſo ſchnell und in ſo hohem Grade anerkannt und belohnt Staunt man doch am Orte ſelbſt mehr und mehr über die faſt Jahr um Jahr geſchaffenen Erweiterungen der Anlage, die neuerdings auf eine Arbeitsfläche von 40 000 am== 16 preußiſchen 5 Stockwerken, vergrößert wird. Armee Soldaten könnte man darin bequem lagern. ſich hier den Kopf über den Mut der Geſchäftsleitung, die bei ſo wenig Reklame ſolche Koloſſaleinrichtungen ſchafft; w daß dieſes Werk Jahr für Jahr an der Einfuhrzunahme von Kakao⸗ bohnen etwa mit dem doppelten Prozentſatz teiluimmt, dann würde man die Werbekraft, die in der Güte ſeiner FJabrikate liegt, höher einſchätzen, als die nerhältnismäßig winzige Propagauda, die das Werk nur für diefſenigen machen muß, welche die Reklametrommel als unerläßliche Begleiterſcheinung eines großzügigen Umernehmens auſehen und die Güte der Fabrikate ſpricht, ſo findet Eine Man zerbricht wenn man aber wüßte, dem Umfange der Die Reichardt⸗Marken werden bekauntrich meiſt durch die Poſt oder Bahn direkt an Private zu denſelben Fabrikpreiſen, die für die gleichen Meugen dem Händler berechnet werden, verfaudt und— ohne Preisaufſchlag in den Reichardt⸗Filialen oder— Ausgabeſtellen 11646 Eine ſolche Verkaufsfiliale der Reichardt⸗Compagnie befindet ſich: Maunheim: Planken, FP 4, 15. DTelephon 1362. Neckarſtr., R I, 7. Telephon 1362. 1 22 — 1 Stenographiſcher Reichstagsbericht mb. Deutſcher Reichstag. 85. Sitzung, Donnerstag, den 24. November. Am Tiſche des Bundesrats: Dr. Delbrück, Frhr. w. Schorlemer. Das Haus iſt ſtark beſetzt. Präſident Graf Schwerin eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minuten. Die Wahl des zweiten Vizepräſidenten. Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel. Es werden 311 Stimmen abgegeben. 68 Zettel— Nationalliberale und Frei⸗ ſinnige— ſind unbeſchrieben. Von den 248 gültigen entfallen auf Schultz(Rp.) 186(die Rechte, das Zentrum und die Polen), auf Singer 52(Sozialdemokraten), 5 Stimmen ſind gerſplittert. Die eine auf Dr. Spahn⸗Warburg(Spahn jun.) entfallene Stimme entfeſſelt große Heiterkeit. Die Mehrheit der Nationalliberalen hat für die Wahl von Schultz geſtimmt. Die weißen Zettel wurden von der Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei, den Polen und einer kleinen Minderheit der Nationaliberalen abgegeben. Abg. Schultz(Rp.) erklärt die Annahme der Wahl. Als Mitglied der Reichsſchuldenkommiſſion wird Abg. Dr. Faßbender(Ztr.) gewählt. Die Interpellation über die Lebensmittelteuerung. Die Ausſprache wird fortgeſetzt. e Abg. Dr. Wiemer(Fortſch. Vp.): Die Erklärungen der Regierungsvertreter werden keine Ruhe im Lande ſchaffen. Im Gegenteil, die Unzufrieden⸗ heit und die Verbitterung über die heutigen Ver⸗ hältniſſe wird immer größer werden. geſchehen, um der Not zu ſteuern. Wir haben ſeit Jahren Billigere Preiſe für das Volk gefordert. Aber ſolchen Inter⸗ pellationen ſtehen wir etwas ſkeptiſch gegenüber, weil ja der Reichstag keine Beſchlüſſe und Abſtimmungen daran knüpfen kann. Vielleicht gibt auch dieſer neue Fall Anlaß zu einer Aenderung der Geſchäftsordnung des Reichstags. Die Verhält⸗ niſſe haben ſich inſofern geändert, als diesmal auch die Konſervativen eine Interpellation eingebracht hahen. Früher beſtritten ſie jede Fleiſchnot. Jetzt geben ſie ſchon klein be. Nun hat geſtern der konſervative Redner Rupp er⸗ klärt: Die Wahlen ſtehen vor der Tür, daher die Mache! Ich weiß nicht, ob er damit eine Erklärung für das Vorgehen der konſervativen Partei geben wollte.(Heiterkeit links.) Auch ſein gerinaſchätziger Ausdruck„RKummel“ iſt durchaus unan⸗ gebracht gegenüber der Bedränanis weiteſter Volkskreiſe. Frei⸗ lich, wenn den Herren etwas nicht in den Kram paßt, dann ſind ſie mit ſoſchen Schlagworten leicht bei der Hand.(Sehr richtig! links.) Damit wollen ſie nur die Schwäche und Unbaltbarkeit ihrer eigenen Poſition verdecken. Seit Jahrzehnten haben wir eine allgemeine Verteuerung der Lebenshaltung. Sie iſt eine bewußt gewollte Folge unſerer herrſchenden Wirtſchaftspolitik. Als die Deputation einer Fleiſcherinnung den König von Sachſen in Pillnitz aufſuchte, erklärte er ſelbſt: Ja, auch ich merke etwas von der Fleiſchnot! Gewiß, mag ſie auch in einem ſo großen Haushalt fühlbar ſein. Aber was ſoll denn der Ar⸗ beiter mit ſeinem kargen Lohn, der kleine Beamte dazu ſagen? Wir ſtimmen nicht in das Lob ein, das geſtern dem jetzigen Wirtſchaftsſyſtem geſungen worden iſt, denn ſeine Mängel liegen offen zu tage. Wir ſind uns aber allerdings vollkommen darüber klar, daß eine plötzliche und allgemeine Aufhebung der Zölle einſeitig von Deutſchland nicht möglich iſt. Man ſtellt uns Fortſchrittler von der rechten Seite vielfach als Mancheſterleute hin. die mit einem Schlage die ganzen Zollgeſetze beſeitigen wollen. Wir wiſſen ſehr wohl, daß alle Induſtrien, alle Gewerbezweige nun einmal auf die Zölle eingerichtet ſind; ihre Exiſtenz iſt darauf aufgebaut, die internationalen Beziehungen da⸗ nach geregelt. Darum iſt es völlig klar, wir alle ſind einig darin daß nur in Frage kommen kann eine ſchrittweiſe undall⸗ mähliche Herabſetzung der Zölle und nicht nur der landwirtſchaftlichen, ſondern auch der Induſtriezölle, und wir haben dieſe Auffaſſung im Programm der fortſchrittlichen Volkspartei mit aller Deutlichkeit feſtgeleat. Die Konſervativen führen die Fleiſchteuerung auf den Kleinhandel zurück. Den Beweis dafür hat ſich Herr Rupp geſchenkt.(Sehr wahr! links.) Mit den Metz⸗ gern will er es anſcheinend nicht verderben. Tatſächlich hat eine in Breslau veranſtaltete Probe gezeigt, daß an den Fleiſchern nicht biel hängen bleiben kann. Von dem Urteil des Herrn Rupp über die ſtädtiſchen Vieh⸗ und Schlachthofgebühren weiche ich gar nicht ſo ſehr ab, von meiner Fraktion war ja ſeinerzeit der Antrag auf Beſeitigung der ſtädtiſchen Oktrois ausgegangen. Aber ſo ſehr können die njedrigen Gebühren doch keine große Rolle ſpielen. Herr v. Schorlemer hat geſtern eine Rede im Sinne der Agrarier gehalten. Er beruft ſich auf die Steige⸗ rung des Angebots von Schweinefleiſch. Aber die Schweinezucht iſt doch kein ſtabiler Faktor, ſie hängt ab von der Jutterernte und kann als Sicherheikskoeffizient für die Volksernährung nicht in Rechnung geſtellt werden. Die Fleiſchteuerung iſt auf der ganzen Linie eingetreten, auch für die minderwertigen Sorten. Was die Regierung uns jetzt bietet, iſt herzlich wenig. In der offtziöſen Preſſe war eine Aenderung der Auffaſſung an⸗ ekündigt, aber das hat ſich geſtern nicht beſtätigt. Der Staats⸗ ekretär hat ſeine Ausführungen in Wenn und Aber ge⸗ kleidet und die Bevölkerung hat von allem nur das Nein. Vor einigen Jahren erſtattete derſelbe Herr Delbrück als Ober⸗ bürgermeiſter von Danzig ein Referat auf dem Städtetage, in dem der Oberbürgermeiſter Delbrück Forderungen ſtellte, die der Staatsſekretär heute verſagt.(Hört! hört! links.) Freilich, dieſe Behandlung iſt ja nichts neues: auch Herr Miquel hat ſich vom Bürgermeiſter einer freien Stadt zum Protektor und Liebling der Agrarier gewandelt. Das Vorgehen der ſüddeutſchen Staaten, das dem preußiſchen Landwirtſchafts⸗ miniſter gar nicht angenehm zu ſein ſchien, iſt nicht zu unter⸗ ſchätzen und iſt zu billigen. Aber der Hinweis auf das Erloſchen⸗ ſein der Maul⸗ und Klauenſeuche in Frankreich müßte doch auch für eine Reihe anderer Länder gelten. Die Aufhebung der Tuberkulinprobe iſt in Ausſicht geſtellt; ich bin etwas mißtrauiſch in bezug auf den Erſatz. Wir wollen aber alles unterſtützen, was die deutſche Viehzucht gegen Verſeuchung ſchützt, ſoweit es wirkſam iſt. Wir wollen nur nicht, daß angeblicher Seuchenſchutz zum Vorwand genommen wird zum Zwecke der Preistreiberei und Verteuerung notwendiger Lebensmittel. Das Fleiſch⸗ beſchaugeſetz iſt neben Zöllen und Einfuhrverbot das dritte Bollwerk, das die Agrarier aufgerichtet haben; das muß geändert werden. Vor allem aber billige Futtermittel!(Sehr richtig! links.) Dieſe ganze Wirtſchaftspolitik geht einſeitig im Intereſſe des körnerbauenden Großgrundbeſitzes. Die„Kreußz⸗ geitung“ hat einmal erklärt, daß die Junker als Taktiker ohne Konkurrenz ſeien, und geſtern haben ſie es bewieſen, durch die eigenartige Faſſung der Interpellation, und dadurch, daß ſie! aunheimer Denn es ſoll ja nichts — nicht einen Großgrundbeſitzer des Oſtens, einen adligen Junker, ſondern einen ſüddeutſchen Bauer? Er wird mit 5 Rede aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß der kleine und mittelere Landwirt, der Viehzucht treibt, nicht wohl daran tut, in der Gefolgſchaft des Großgrundbeſitzes zu gehen, um ihm die Kaſta⸗ nien aus dem Feuer zu holen.(Lebhafter Beifall links. Lachen rechts.) Wollen Sie die Viehzucht ſtärken, wie wir es wollen, dann ſorgen Sie dafür, daß der kleine und mittlere Beſitz ver⸗ ſtärkt wird.(Lebhafter Beifall links.) Sorgen Sie für innere Koloniſation.(Beifall links. Abg Kreth 5 05 ſehr niehtig — nun, Herr v. Wangenheim als es Bundes der Landwirte hat es im Frühjahr als gefährliches Experiment be⸗ zeichnet. Gewiß hat der Landwirt vielfach keinen Sonntag, aber es gibt auch Landwirte unter den Großgrundbeſitzern, den adligen Herren, die keinen richtigen Werktag haben, weil ſie alle Tage Sonntag haben.(Beifall links, Unruhe rechts.) Gewiß hat auch der Großgrundbeſitz ſeine Meriten. Aber wir werden nicht eher borwärts kommen, ale die Junkerpolitik in Bauern⸗ politik geändert wird(Lebhafter Beifall links.) Abg. Dr. Paaſche(Natl.): Genau vor drei Jahren wurde dieſelbe Interpellation hier behandelt, nachdem ſchon im Jahre 1906 die Frage erörtert wor⸗ den war. Es wurde annähernd dasſelbe geſagt wie geſtern und heute. Denn ein Wandel in den Anſchauungen der Parteien iſt nicht eingetreten. Auch meine Freunde haben ihren bisherigen Standpunkt in keiner Weiſe verlaſſen. Es iſt ja nicht zu beſtreiten, daß die Preiſe für die notwendigen Lebensmittel in letzter Zeit ungewöhnlich hoch geworden ſind. Das wirkt drückend auf die Kon⸗ ſumenten. Man kann die beſtehende Not nun mit recht dunklen Farben ſchildern. Aber man muß im Intereſſe des Anſehens der deutſchen Nation dagegen Widerſpruch erheben, wenn die Sache ſo dargeſtellt wird, als ob unſere Wirtſchaftspolitik zu einer Ver⸗ elendung und Unterernährung des Volkes führe, die zu den ſchwer⸗ ſten Beſorgniſſen Anlaß gibt. Dem iſt doch nicht ſo. Es ſteht doch feſt, daß das deutſche Volk ſich trotz der ſteigenden Preiſe in einer gefunden Fortentwicklung befindet.(Zuſtimmung.) Wie iſt es denn in England, dem klaſſiſchen Lande des Freihandels? Dort werden dieſelben Klagen über die Verteuerung der Lebenshaltung laut! Das Steigen der Preiſe iſt eben keine vorübergehende Er⸗ ſcheinung. Da ſpricht der ganze Welthandel mit, die Konjunktur des Geldmarktes. Den Vorwurf, als ob die deutſche Landwirtſchaft unſeren Fleiſchbedarf nicht decken kann, muß ich zurückweiſen. Der Redner erbringt ſtatiſtiſche Belege dafür. Unſere Viehproduktion ſchreitet ſtetig fort. Ihre Träger ſind gerade die Klei nbau er n, die unſerer ſo ſcharf angefeindeten Wirtſchaftspolitik dafür dan⸗ ken müſſen, daß ihre mühſame Arbeit überhaupt rentabel iſt. (Sehr gut! rechts, Widerſpruch bei den Freiſ. und Soz.) Die eutſche Landwirtſchaft hat intenſiv daran gearbeitet, der Fleiſch⸗ not zu ſteuern und neue Viehſtände einzurichten.(Sehr richtig! rechts.) Aber die Arbeiter ſind ſchwierig geworden. Kein Mäd⸗ chen will mehr in den Schweineſtall. Ihr Sinn ſteht nach Berlin! Meine Frau bekommt vielleicht noch eine Magd ins Herrſchafts⸗ haus, aber mein Inſpektor muß ſchon von Dorf zu Dorf wandern, um Dienſtboten zu erhalten. Die Verhältniſſe haben uns recht gegeben. Unſere Wirtſchaftspolitik hat ſich bewährt, beſonders die billigen Futtermitteltarffe, die wir im ſchweren Kampfe gegen den Bund der Landwirte durchgeſetzt haben. (Hört! Hört! bei der Natlib.) Wäre man damals dieſen Rettern des Vaterlandes“ gefolgt, ſo ſtünde es jetzt ſchlecht um die Land⸗ wirtſchaft und die Viehproduktion, die außerordenklich viel teurer ſein würde. Dann könnten wir gar nicht daran denken, unſere Grenzen zu ſchließen. Gerade die billige Juttergerſte hat die Viehzucht gefördert. Und wie hat man nicht über die Eofingerſte geſpottet! Mit ihrer Hilfe iſt es aber erſt gelungen, ſoviel gutes deutſches Fleiſch zu verſchaffen, daß wir auf das ausländiſche ver⸗ zichten können. Wir müſſen unſeren inländiſchen Markt ſtärken. Vielleicht kann man die Futtermitteltarife noch weiter ermäßigen Eine vorübergehende Oeffnung der Grenzen, Einfuhr von gefrorenem Fleiſch ſind unzweckmäßig. Damit kann man nur vor⸗ übergehenden Erſcheinungen beikommen. Beſſer iſt es, für die Zukunft einen reicher beſchickten Markt durch Förderung der Vieh⸗ produktion zu ſchaffen. Die paar franzöſiſchen Kühe werden uns nicht glücklich machen. Mag man die Quarantäne berringern und weitere däniſche Kühe hereinlaſſen, aber die holländiſche Grenze darf nicht geöffnet werden. Auch von einer Roggenteuerung iſt nicht die Rede. Würden die Roggenpreiſe noch mehr fallen, ſo wäre das ein Unalück für die Landwirtſchaft. Wir halten an un⸗ ſerer bewährten Wirtſchaftspolitik feſt.(Lebhafter Beifall.) Abg. Frhr. v. Gamp(Rp.): Gegen die Angriffe Emmels gegen die Induſtrie lege ich Ver⸗ wahrung ein.(Zuruf Emmels.) Laſſen Sie mich doch reden, Sie haben ja auf Ihrem Parteitag genug geſprochen!(Heiterkeit.) Kein Stand hat ſich ſo geboben, wie der Arbeiterſtand. Auch die Löhne der landwirkſchaftlichen Arbeiter ſind durchaus angemeſſen. (Widerſpruch links.) Sie haben ja keine Ahnung!(Oho⸗Rufe.) Sie beberrſchen ja die Materie nicht, Herr Emmel!(Lachen links.) Die Erklärungen der Regierung haben wir mit Dank entgegen⸗ genommen. Einſeitig agrariſche Intereſſen ſind bon uns nie vertreten worden. Wir haben auch immer die Inter⸗ eſſen der arbeitenden Klaſſen berückſichtigt. Soweit es irgend die Geſetzgebung geſtattet, muß natürlſch entgegengekommen und von allen Mitteln Gebrauch gemacht werden, ſoweit eine Gefährdung der Viehzucht nicht zu beſorgen iſt.(Der Redner wendet ſich mit dieſen Worten an den Regie⸗ rungstiſch. Staatsſekretär Delbrück und Miniſter von Schorlemer nicken zuſtimmend.) Das iſt ja auch wohl die Anſicht der Regie⸗ rung; ich nehme davon Akt. Wir haben gar nichts gegen eine Re⸗ viſion des Fleiſchbeſchaugeſetzes nach manchen Richtungen; warum hat man z. B. damals den Begriff der Hausſchlachtungen ſo eng gefaßt? Natürlich iſt Herr Emmel und auch Herr Wiemer auf ſeinen alten freiſinnigen Traditionen für die Aufhebung der Futtermittelzölle: und leider hat ſich da auch Herr Paaſche, der doch wirtſchaftspolitiſch eigentlich uns, ſeinen früheren Bundesgenoſſen, näher ſteht, als ſeinen neuen Bundesbrüdern ihnen angeſchloſſen. Ich bin in dieſer Frage anderer Anſicht. Das einzige Mittel, das ich zur Linderung der momentanen Fleiſchteuerung empfehlen möchte, wäre die Ginführung von Nokſtandstarifen für kurze Zeit. Sonſt wird ſich wohl kaum etwas machen laſſen. Wir haben allen Grund, mit unſerer Wirtſchaftspolitik zufrieden zu ſein, die ſich durchaus bewährt hat.(Beif. rechts.) Wenn ſich durch eine maßloſe Verhetzung die ländliche Bevölkerung den Par⸗ teien der Linken zuneigen ſollte, was ich nicht glaube, dann würde das nicht lange dauern. Denn der deutſche Bauer iſt viel zu klug, um nicht bald zu erkennen, auf welcher Seite ſeine wahren Freunde zu finden ſind.(Lebh. Beif, rechts.) Abg. Fürſt Radziwill(Pole): Die polniſche Bevölkerung hat unter der Fleiſchteuerung ſchwer zu leiden. Wir ſind deshalb gewiß dafür, daß alles ge⸗ ſchieht, was eine Ermäßigung der Fleiſchpreiſe herbeiführen kann. Allein es dürfen deshalb doch nicht etwa Maßregeln aufgehoben werden, die zur Verhütung einer Verſeuchung der inländiſchen Viehſtände erlaſſen ſind. 8 Abg. Trimborn(Zentr.): Kollege Herold hat erklärt, daß das Zentrum an der bis⸗ herigen Schutzsollpolitik feſthält. Als Vertreter der zweitgrößten preußiſchen Stadt(Zuruf)— nein, wir in Köln ſind Breslau über— habe ich noch ausdrücklich zu erklären, daß auch die ſtädtiſchen Vertreter des Zentrums an dieſer Schutzzollpolitik, die 1 8 gemäßigte Schutzzollpolitik bezeichnen möchte, unbedingt feſthalten. Noch nie hat das deutſche Volk einen ähnlichen Aufſchwun erlebt, wie ſeit der Aera der Schutzzollpolitik. Eins ſollte 0 auch für die Sozialdemokraten der Beachtung wert ſein, nämki die Rückſicht auf die Landarbeiter und das ländliche Proletariat. Sie reden immer vom ſtädtiſchen Proletariat; es gibt doch auch ein ausgedehntes ländliches Proletariat.(Unruhe und Zurufe der Soz.) In den„Sozialiſtiſchen Monatsheften“ behan⸗ delt ein franzöſiſcher Sozialiſt die Agrarprobleme des franzöſiſchen Sozialismus, und er ſtellt die Frage, wo denn der Intereſſen⸗ gegenſatz zwiſchen dem geſamten Fortkommen des ländlichen und des induſtriellen Proletariats iſt?(Lachen der Soz.) Ja, wa⸗ rum ſtellen Sie ſich nicht einmal eine ſo vernünftige Frage? (Große Heiterkeit.) Ach, Sie können noch viel von den franzd⸗ ſiſchen Genoſſen lernen.(Unruhe der Soz., lebhafte Heiterkeit.) Sehen Sie, das ſind Erwägungen, die müſſen Sie auch einmal an⸗ ſtellen, und zwar hier von der Tribüne aus, wenn Sie die Dinge objektiv beleuchten wollen. Sie werden mir dankbar ſein, daß ich die Sache etwas nachgeholt habe.(Heiterkeit.) Und das kann man noch weiter ausdehnen auf die Intereſſenſolidari ⸗ tät der geſamten ländlichen und induſtriellen Bevökkerung. Neue Gedanken ſind das ja nicht. Calwer und Sckippel haben ſchon Aehnliches ausgeſprochen, und auch in Volks⸗ verſammlungen kommen die Dinge ſchon zum Ausdruck. Ich habe hier einen Bericht der„Kölniſchen Volkszeitung“ über eine Münchener Verſammlung des Hanſabundes vom 21. Nobember. Ich weiß allerdings nicht, ob der Bericht richtig iſt, aber die„Kölniſche Volkszeitung“ iſt ein vorſichtiges und ſo⸗ lides Blatt.(Große Heiterkeit.) In dieſer Verſammlung hai hernach der Münchener Sozialdemokrat Dr. Schulgz geſagt: Auch ohne Zölle ſteigen die Fleiſchpreiſe.(Hört! Hört!) Das könnte auch Herr von Gamp geſagt haben.(Große Heiterkeit). Weiter, ohne die Schutzzölle könnte die deutſche Landwirtſchaft gegenüber der Konkurrenz des extenſiven Betriebes Amerikas nicht beſtehen. (Hört! Hört!) Die Aufhebung der Zölle würde den Untergang des flacken Landes, das Ende des Deutſchen Reiches bedeuten. (Hört! hörtl!) Er hat es allerdings geſagt auf einer Verſammlung des Hanſabundes. Es wird aber die Zeit kommen, wo es auch auf Ihren Parteitagen geſagt wird. Die Erkenntnis wird auch in Ihren Reihen weitergehen. Dr. Schulz ſagte weiter:„Im Ein⸗ klang mit ſämtlichen weſentlichen Vertretern meiner Parte:: was ſagen Sie nun dazu?(Große Heſterkeit)—„abgeſehen bon den parlamentariſchen Vertretern“(Schallende Heiterkeit.)— ich verſtehe jetzt, warum Sie ſo ängſtlich waren, als ich den Ramen Schulz nannte—„die ſich von parlamentariſchen Rückſichten in dieſer Hinſicht leiten laſſen.“(Hört! Hört!) Was nun mit die⸗ ſem Parteigenoſſen geſchehen wird. müſſen wir abwarten. Nun zum eigentlichen Thema, und zwar bom Standpunkt der Städte und ganz beſonders der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Induſtrie. 5 Der Fleiſchverbrauch iſt durch den Wirtshausbetrieb erheblich geſtiegen. Dort wird meiſt nur Fleiſch gegeſſen, denn das bischen Gemüſe iſt gar nicht zu rechnen. Die Steigerung der Fleiſchbreiſe läßt ſich nicht mehr durch die allgemeine Preisſteigerung erklären. Aber zu Angriffen gegen die Agrarier und die Landwirtſchaft bietet die jetzige Kalamität keinen Anlaß. Es iſt notwendig, daß das einmal von dem Vertreter einer großen Stadt ausgeſprochen wird. (Sehr gut! rechts.) Aber auch die Vorwürfe gegen die Viehhändler ſind unberechtigt. Bei uns verlangt man ſtürmiſch die Deff⸗ nung der holländiſchen Grenze. Die eee auf mißliche ſanitäre Verhälkniſſe erkenne ich Holland gegenüber durch⸗ aus nicht an. Auch eine Erleichterung der däniſchen Einfuhr iſt wünſchenswert. Was haben Sie gegen das hollän⸗ diſche Vieh? Es iſt der Stolz der Holländer! Maler, Dichter und Künſtler hat es ſchon begeiſtert.(Heiterkeit.) Ich glauhe es einfach nicht, daß dieſes ſaubere herrliche Land noch hinter Ruß⸗ land kommen ſoll. Frankreichmuß auch für das Rhein⸗ land ge öffnet werden. Könnte man nicht internationale Konventionen über die veterinärpolizeilichen und ſanitären Maß⸗ nahmen herbeiführen? Für die Volksgeſundheit muß alles ge⸗ ſchehen, was nötig iſt. Wir müſſen dem Volk gute Nahrung zu normalen Preiſen ſchaffen, bei denen die Landwirtſchaft beſtehen kann und die auch die Arbeiterbevölkerung bezahlen kann. Beifall.) Preußiſcher Landwirtſchaftsminiſter Frhr. v. Schorlemer⸗Lieſer: Herr Trimborn hat ſehr poetiſch und maleriſch das hollän⸗ diſche Rindvieh geſchildert. In dieſem flachen Lande, wo die Einförmigkeit der Gegend nur durch Kanäle und Wege unter⸗ brochen wird, iſt für den niederländiſchen Künſtler das Vieh das am meiſten hervorragendſte Objekt, das ſich am beſten zum Malen eignet.(Heiterkeit.) Aber unſer Vieh am Niederrhein, in Hannover, Schleswig⸗Holſtein und Weſtpreußen kann ſich mit dem holländiſchen in jeder Weiſe meſſen.(Sehr richtig! rechts.) Ich kann zurzeit eine Oeffnung der hollän⸗ diſchen Grenze nicht in Ausſicht ſtellen. Ich halte mit dem Staatsſekretär des Innern an der Auffaſſung feſt, daß Holland noch nicht als ſeuchenfrei zu betrachten iſt, da immer noch in einzelnen Fällen die Maul⸗ und Klauenſeuche vorkommt. Aus dieſem Grunde iſt eine Einfuhr lebenden Viehs aus Holland nicht möglich. Zur Beruhigung der Gemüter mag noch dienen, daß ſelbſt bei einer Oeffnung der Grenze Holland gar nicht in der Lage wäre, ſoviel Vieh zu liefern, daß dadurch eine erhebliche Herabſetzung der Fleiſchpreiſe erfolgen würde. In Holland kommt auf 1000 Einwohner für das Jahr nur eine Vieh⸗ und Fleiſchoroduktion von 294 Doppelzentnern, während dagegen Deutſchland eine Produktion von 482 Doppelzentnern hat und innerhalb Deutſchlands die Provinzen Schleswig⸗Holſtein und Hanuover je 952 Doppelzentner aufweiſen. Dieſe Zahlen laſſen deutli cherkennen, daß auch eine ziemlich ſtarle Einfuhr aus Holland nicht imſtande wäre, unſeren Fleiſch⸗ und Viehmarkt in irgendwie beträchtlicher Weiſe zu beeinfluſſen. an dem Tage, an dem man die Grenzen nach Holland öffnen würde, der Markt in Köln einen erheblichen Ueberfluß aufweiſen und die Fleiſchpreiſe heruntergehen würden. Aber vielleicht würde man dann in Köln dieſelbe Erfahrung machen wie in Mannheim, wo die Händler das Fleiſch aufkauften und die Preiſe wieder in die Höhe gingen. Die Einfuhr aus Holland hat übrigens in den letzten Jahren ganz erheblich zugenommen. Wir haben 19009 8 — —— — (Lebh, Ich gebe zu daß 10. Seite General⸗unzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 25. November 1910 auts den Niederlanden 27610 Doppelzenkner eingeführt und in wahrſcheinlich, wie mir von einem Mitgliede des Kölner Stadt⸗.) Ich muß auch jetzt daran feſthalten, und zwar in Ueber⸗ dieſem Jahre— das gilt für die erſten neun Monate— bereits berordnetenkollegiums, der gleichzeftig Feiſchermeiſter iſt oder einſtimmung mit vielen Rednern hier, daß eine Beſſerung der 384 139 Doppelzentner an friſchem Rind⸗ und Kalbfleiſch. war, berſichert worden iſt, die Tartſache beſtätigt finden, daß ein gegenwärtigen Fleiſchteuerung nur in der Verſtärkung Daneben kommt in Betracht, daß die Einfuhr von großer Teil der Metzger finanziell in den Hanme der inneren Produktion und in der Freihaltung des friſchem Fleiſch aus Holland in jeder Weiſe erleichtert den der Kommiſſionsgeſchefte ſich befindet.(Abg. deutß g1 8 m u 9. 5 chen Viehbeſtandes von Seuchen und Seuchen gefahr zu er⸗ wird. Gerade in der Rheinp exiſtieren an Kobelt: ſehr richtig!), und daß gerade dieſer Umſtand ſie vielfach hlicken iſt.(Beifall rechts.) Wenn aber in einer betroffenen Gegend verſchiedenen Orten Anterſuchungse für falſches nötigt, über ihren augenblicklichen Bedarf und über den Preis, ſich auch fernerhin noch ein beſonderer Fleiſchmangel und beſondere Fleiſch. Dort kann überall da h, unterſucht, die den ſie an ſich zahlen könnten, Vieh zu kaufen und es vielfach unter Weichteile losgelöſt und das friſche Fleiſch ſofort den Märkten zu⸗ Preis wieder zu berkaufen. 1 tad Salg ein erdeneJeh glanbe nich daß nach dieſer Kichtung hin„ Daber iommen die traurigen 1 Lecßte) diſeſich en ealtungen von goburg und Gof ha und kürzlich auch noch eine Erleichterung erfolgen kann und ich glaube, daß den vor⸗ Pr obeſchlachtun gen(Sehr c rechts), die ich im[Charlo ttenburg ins Auge gefaßt haben, in möglichſt großen Handenen Bedürfniſſen in hinreichendem Maße Genüge geſchieht. übrigen als vollſtändiges Beweismittel nicht Mengen direkt Fleiſch von Holland oder cuch bon Im Ramen des Reichskanzlers und der preußi⸗ anſehen kann, denn wenn das richtig wäre, dann mäßte Dänemark zu beziehen es den Metzgern zu verkaufen, ſchen Staatsregierung darf ich verſichern, daß wir gewiß ſchon eine ganze Reihe von Metzgern und Schlächtern längſt über einen entſpreczenden Aufſchlag anzubieten und im Falle der Ver⸗ gern bereit wären, den Wünſchen enktge gen zukommen, Bord gegangen ſein, und das iſt doch bis heute nicht der Fall ge⸗ weigerung dieſes Verkaufs ſelb ſt Verkaufs ſte klen einzu⸗ falls uns Mittel und Wege gewieſen werden weſen, wenngleich ich ja zugebe, daß ihre Lage vielfach recht richten. In dieſer Weiſe haben ſich größere induſtrielle Werde könmtem, die ſichwirklichals dankbarund brauch⸗ kraurig iſt. Der Miniſter legt gegenüber ziffermäßigen Dar⸗ ganz gut zur Zufriedenheit ihrer Arbeſter gehorfen, ich ſehe den bharerweiſen. Das iſt leider nicht der Fall. Was die Eiſen⸗ legungen des Abg. Dr. Wiemer dar, daß die Ziffern Dr. Wiemers rund nicht ein, warum nicht auch die kommungken Verwa en bahntarife und den Wunſch nach Notſtandstarifen betrifft, ſo ſich in der Hauptſache auf Kärber beziehen, die aber nur ein denſelben Weg unter möglichſter Schanung der Intereſſen der würde allch eine Berbilligung um die Hälfte, alſo um einen Be⸗ Schlachtgewicht von höchſtens 40 Kilogramm haben; rechnet man Metzger beſchreiten ſollen. Im übrigen ſpreche ich auch jetzt noch trag, bei dem die Eiſenbahnen nicht mehr auf ihre Koſten kämen, dagegen bei den Ochfen und den Küten das Schlachtgewicht auf die Hoffnung aus, daß die gegenwärtäge Teuerung mi eine vor⸗ auf das Klegramm Flesſch ungefähr 1 Pfennig Ermäßigung aus⸗ etwa 330 und 250 Kilogramm, dann ändert ſich das Schluß⸗ übergehende iſt, daß wir keinen Anlaß haben, in die Zukunft nac machen, alfo den Prris gar nicht beeinfluſſen. Dasſelbe gilt von ergebnis dahin, daß im zweiten Quartal 1910 nur das verbält⸗ irgend einer Richtung mit beſonderer Beſorgnis zu Sei⸗ dem Wunſche auf Ermäßigung der FJuttermittelzölle. In einem nismäßig geringe Minus von 22131 Doppelzentner gegenüber fall rechts, Abg. Gothein ruft: Es bleibt alles beim alten!) Fleiſchteuerung bemerkbar machen ſollte, dann kann ich nur an⸗ raten, dieſelben Wege zu beſchreiten, welche die Stadtwer⸗ Jahr, wie dem gegenwärtigen, würde eine Ermäßigung der Fleiſch⸗ dem gleichen Quartkal des Vorfaßres ſich ergibt, mit anderen Abg. Werner(Reſpl.)jnün brel dadurch niett herbeigeführt werden können. Für die Schdeezugrtoe künel auer dee wilageann.. ſich auf den Boden der Regierungsgöteilungen und polegn Ueberdies ſiud ſämtfiche Zölle ſo ni edrig, daß auch Für die Schtveinezucht iſt, wie mir kürzlich ein Landwirt ſagte, ſt 5 ich auf den Boden der Regierungsabteilungen m em m Intereſſe der Roichsfinanzberwaltung eine weitere Er⸗ eine nahezu unbegrenzte Möglichkeit; Schweine können ſiert gegen Trimborn. mäßig ung kaum zuläſſig wäre. Und ſollte ſelbſt durch wir ſoviell pbroduzieren wie wir wollen, es kommt 555 Abg. Dr. Noeſicke(donſ.) diefe Maßnahme in einem oder anderem Falle eine Herabminde⸗ nur darauf an, daß das nötige Futter vorhanden iſt und daß die ie bi W d 5 rung der Biehzreiſe eintreten, ſo iſt es doch unter allen Umſtän⸗ Preiſe ſo ſind, daß die Aufzucht noch lohnt.(Sehr Ich warne die 9 9 durch den ſehr zweifelhaft, ob in gleicher Weiſe auch die Fleiſchpreiſe wahr! rechts.) Herr Wiemer hat unter den erheblichen Nach⸗ 125 e ſranzöſiſchen Viohs 5 Wege 9225 zuſchrei⸗ heruntergezen würden Ich habe gerade in der Rheinprobinz bei teilen der gegenwärtigen Fleiſchteuerung zu meiner großen Ver⸗ ten. Ich begreife Vorgehen der ſü deutſchen Regierungen der Beſeitigung der Schlacht⸗ und Mahlſteuer die Erfahrung ge⸗ wunderung auch die Abna hme der Kinderzahl erwähnt, durchaus nicht. Dr. Wiemer hat behauptet, Herr v. Wangen⸗ macht, daß in den davon betroffenen Städten bei keineswegs un⸗(Heiterkeit rechts.) heim ſei gegen die innere Koloniſation. Er ſcheint ſich mit der erheblicher Minderung der Unkoſten für die Fleiſcher doch eine Ich glaube, ein Jweifel kann darüber nicht beſtehen, daß] Materie 1 5 beſchäftigt zu haben, 555 weßte er 8 daß, Srmaßiceng der Nleiſchpreiſe nicht ſofort eingetreten iſt. In durch die gegenwärkige Erhöbung der Fleiſchpreiſe noch kein Kind Herr e. Wangenheim gerade ein Verkampfer auf dieſem Ge⸗ 0 Breslau ebenſo, und ich glaube, es würde mit den hier in Vor⸗ weniger in Deutſchland auf die Welt gekommen iſt.(Heiterkeit.) biete iſt Warum ſollen die kleinen Bauern eigene Wege gehen ſchlag gebrachten Maßnahenen ganz das ſelbe ſein Die Fleiſcher Wenn wir die Tatſache zu beklagen haben, daß auch wir an⸗ und nicht mit dem Großgrundbeſitz. Die Kleinen wollen Sie würen nicht in der Lage ſein, dieſerhalb in eine Ermäßigung fangen, weniger Kinder zu erzeugen als in früheren Jahren, führen, Herr Naumann!(Abg. Naumann: Sehr richtigl) der Fleiſchpreiſe wikligen e dann iſt das— und ich ſpreche darin ein ernſtes Wort aus— Sie's 1 0 0 5 85 8 die erhebk 65 75 195 e an e allein darauf zurückzuführen, daß die vermehrte Kinderzahl nicht Riert die erſchied 92 8 8 dln Er 9 05 17 ee e daß 5 50 mehr als ein Glück und Gottes Segen, ſondern al⸗ ſtören Sie die Einigkeit Iſt das 15 Zweck der 1 5 7 2 7. 7 en f 3 d. S.„ 1˙ 1 8. Hö 1 ör tore 2 1 22 10 1* 7 83 55 2 + Prozent aus dem Auslande decken muß. linkg ee 12990 der Uebung? Mit Ihren Maßnahmen würden Sie die Viehzucht von (Hört! Hört! recht und was das bedeuten würde, für den Fall eine Auffaſſur 85 9 777 1 ſblchen Kreiſen derbreie.0 der Landwirtſchaft ablöſen. So würde eine ſelbſtändige Vieh⸗ einer kriegeriſchen Verwicklung für die engliſche Bevölkerung und— eine Auffaſſung, die gerade in ſolchen Kreiſen verbreitet iſt, induſtrie geſchaffen. Damit entwerten Sie den Grund und Bo⸗ insbeſondere für den engliſchen Arbeiter, brauche ich nicht näher denen die deutſche Landwirtſchaft mit ihren Anſchauungen Gott den und machen das Land vom Auslande abhängig. Für die aufzuführen. Einer Encuete nach den Verhältniſſen in bezug auf ſei Dank noch fernſteht.(Beifall rechts.) Der Miniſter wendet 9 ndwirtſchaft 5 91 1 8 5 9 15 Landwirtſchaft ſind die Verluſte in der Viehzucht am ſchlimmſten. den Zwiſchenhandel bedarf es nicht; ſie ſind im weſentlichen be⸗ ſich gegen die Uebertreibungen in Flugblättern, in denen davon 5 5 kannk und wollten wir weiteres Material herbeiſchaffen, ſo die Rede iſt, daß die Fleiſchteuerung die Sterblichkeit der Kinder Um iss Uhr vertagt ſich das Haus nach einer Reibe von ver⸗ müßten wir vor allen Dingen in der Lage ſein, in die Bücher und vermehre, Verbrechen züchte, Mädchen der Schande in die Arme ſönlichen Bemerkungen. Verhältniſſe der Herren Fleiſcher Einſchau zu halten. Wir würden treibe uſw. Einer Widerlegung bedarf das nicht,(Sehr wahr! Freitag 1 Uhr: Interpellationen. U + 9 — HUnterricht 25 8—0 nkauf, Belln-Auattsche Maschinenbau-. E AMAG. erabrken Furopasfur: SSereſchaften eleee 85 ga daene glene waeercenen Alten-Cesellschaft DES S AU— s TRIEBWE S EN. ebe, e, u. gründ- 5 Zur biuigen Ouelle ich. Kursus v Mk. 10.— an Ji b: KostenlStellenvermittiung iefer Scwehengerſral⸗ 55. Tel. 4761. Handelssdale Schürftz mit oder ohne Universalstellbarkeit llen finden 7 2, 18a. rel. 3021. Stellen finden 5 und Ringschmierung. 8 Für eine Bier⸗ u. Wein⸗ 5 55143 großgandlung wird ein in Fel gverk 1 RIEMLEITER 8 A 1 A 6⸗ patentamtlich geschützte Konstruktion, mit 15 Verkehr. 7 Ringschmierung, für Spinnmaschinen be- läſſiger 55471 Wer leiht einem hieſigen 35 sonders geeignet. 95 Küfer 855 in mittleren Jahreu ſof. ge⸗ gute Sicherheit. ffert. unt. N 3 f ſucht. Voreuſtellen bei RTRETENM in d. Srossherzagtum gaden duroh Ingenleur A. 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Gute Mutter, ich tue Als ſie nun gehen wollte, gab er ihr ſtatt zehn Mark ein Amſonſt! es, denkt Grete Oſten und ſchweigend wankt ſie dem Wand⸗ blankes Zwanzigmarkſtück und bat ſie, morgen doch wieder zu 2—— ſchirm zu. kommen, aber früh, da er beſſ icht! 5 Skisze von L. Schu ma cher. firg z früh eſſeres Licht haben müſſe Als ſie wieder hervorkam, das Geſicht ſo ſchamerfüllt, die Grete ging, nein, ſie lief. Vorbei die Angſt, vorbei die ſchreck⸗ (Nachdr. verb.] Augen ſo flehentlich auf den Maler gerichtet und mit der einen liche Stunde, und ehe ſie wieder hinbrauchte, war ja noch ſo (Schluß). Hand das zerriſſene Hemd zuſammenhaltend, ja, da konnte ſich der lange Zeit dazwiſchen, ein ganzer Abend, eine lange Nacht! Künſtler kein beſſeres Modell wünſchen, da ſtand ſie vor ihm, jene[ Zwanzig Mark auf einmal, erſt nicht wiſſen wohin mit den Es bedarf dazu keiner Geſchicklichkeit, Ihren jetzigen Ge⸗ Frau, deren Züge er ſo manches Mal ſich immer wieder und Sorgen und nun Geld, viel Geld, zwanzig Mark. Und unter der ſichtsausdruck, Ihre Figur könnte ich gebrauchen. Sehen Sie, wieder vorgeſtellt, da ſtand vor ihm die Frauengeſtalt ſeines Straßenlaterne ſah ſie es ſich noch einmal an, jenes ſchöne, blanke hier das große Bild. Dort auf dem Baumſtumpf im Tannenwald„Ve folgt“, aber in grauſamer Wirklichkeit. Und eine Stimme Geld, und die Freude nahm überhand, und wollten ſich die Augen ſitzt ein junges Weib und tränkt ihr Kleid, ihre Kleidung iſt chört er in ſeinem Innern:„Du, male jetzt, zögere nicht, jetzt haſt im Gedanken an die Szene dort beim Maler wieder verſchleiern, zerriſſen, und das Hemd iſt ihr wie im wilden Kampfe zerfetzt. du's bor dir, wonach du gehungert haſt, male dieſes feine ſchmerz⸗ wollte ein Seufzer der Bruſt entfliehen, ſie ſah das Geld an und Ihre Augen ſcheinen das Dickicht durchbohren zu wollen, und durchwühlte junge Geſicht und du haſt jenes junge Weib, das dein dachte an die Mutter, an den Arzt und das Wohnenbleiben und re Züge ſind angſtberzerrt. Sie glaubt, daß jeden Moment ihr Bild zum Ruühme bringen wird.“= freute ſich. Zwei Stufen nahm ſie zu Hauſe angelommen auf Maun ihr nacheile und ſie zurückhole. Wollen Sie mir alſo zu Als er aber nun Grete auf den Baumſtamm, der mitten imeinmal und konnte doch nicht ſchnell genug die Tür erreichen. dieſem Bild ſitzen. Sie wären, glaube ich, gerade jetzt recht in der Zimmer lag, ſegzte, als er mit einem raſchen Griff, die Hand, die Mutter, Mutter, was wirſt du nur ſagen. Aber erzählen durfte Stimmung ober beſſer geſagt, Ihre Stimmung päre für mein immer noch ängſtlich das Hemd zuſammenhielt, entfernen wollte, ſie es nicht woher es kam, aber ſagen konnte ſie:„Ich hab's ver⸗ Bild„Verfolgi“ jetzt am vorteilhafteſten. Dort hinter dem Wand⸗ und ihr an die Bruſt jenes Lumpenbündel legen wollte, da ſprang dient.“ Schnell die kleine Kerze angezündet und dann zur Mutter. ſcherm finden Sie das Koſtüm, Schuhe und Strümpfe laſſen Sie Grete wie von Qual durchdrungen mit einem Schrei auf, den Ihre Stimme bebte ordentlich, als ſie nun zur Mutter an's Aus. Ich will Ihnen für die heutige Sitzung zehn Mark geben, Körper vorgebeugt, das Bündel an ſich gedrückt, um den Mund ein Bett trat. für jede weitere fünf. Im übrigen werde ich dem Verwalter Zucken, in den Augen ſo entſetzliche Angft, bot ſie ein Bild des„Sieh doch einmal her, mein Mütterchen, was dir deine Beſcheid ſagen, Sie kbimen ruhig wohnen bleiben, nur ſitzen müſſen] Schauderns, des Erbarmens, für den Künſtler, aber ein Bild] Grete bringt. Geld, Mütterchen, viel Geld, komm, füßl' doch Sie mir jetzt gleich. Wollen Sie?“ des Schaffens. Und er miſchte Farben und malte, malte, bis ihm mal an!“ Und Grete ſteht und ſtarrt und kann es nicht begreifen, was die dicken Schweißtropfen herunterrannen, bis der Arm wie Und zärtlich beugk ſich Grete über die Mutter, um ihr das ener Mann da ſagt; vom Modellſtehen ſpricht er und vom Woh⸗ Feuer ihm brannte. Es ſtörte ihn nicht, daß Grete ſich geſetzt Geld in die Hand zu drücken. Aber die Hand iſe kalt und fällt nenbleiben und Geldverdienen! Aber Modell ſtehen, jenes Lum⸗hatte; die Augen waren immer wieder auf ihn mit derſelben leblos zurück! enbündel, aus dem ein blonder Puppenkopf hervorragt, an die Bitte gerichtet:„Du, hab Erbarmen, ſieh doch wie ich mich ſchäme, Da aber tönt ein Wehlaut, ein Klageton durchs Zimmer, enüblößte Bruſt drücken und ſo vor dieſem Mann hier ſtehen, der ſieh doch, ich tu's für die Mutter laß mich doch darum jetzt Mutter! 5 e gar kein Herz hat, ihren Schmerz, ihre Trönen ſich zunuße geben“, und immer aufs neue ſtand die Angſt, die große, auf Der Leuchter entfällt der Hand, das Licht erlöſcht und üder machen will? Aber wenn ſie es tat, war die Not vorläufig ge⸗ chrem Geſicht. Endlich warf er die Pinſel fort, und Grete kounte den Fußboden rollt klirrend das Geldſtück Bobender Arat konntevommen, das Blut rann auch uach den ſich ankleiden. 15—— 2 . — Versilberte Bestecke preislisten durch Samtliche Verkaufsstellen kostenlos Würtrembergische Mefallwarenfabrik Geislingen-Sl. 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Aufnahme neuer Mitglieder und Ausgabe von Verbands⸗ abzeichen. 25 Saun des Jahresberichts des Schriftführers. 3. Erſtattung des Rechenſchaftsberichts des Rechners. 4. Wahl des Vorſtandes und der allotagekommiſſton. 5. Verichiedenes. 55 5 Wir erwarten pünktliches, vollzähliges Erſcheinen. 20988 Der Vorſtand. NB. Chemalige Regimentsangehörige, die dem Verein noch fernſtehen, herzlich willkommen. — —————— UagefdVertreter und Lzen⸗ kür Baden und Elsass-Lothringen eines hochrentablen Massen- Artikels zu vergeben, der in jeder Haushaltung, wie auch von Glasereien, Architekten, Bau- und staatlicheu Behörden gekauft Wird, da derselbe einem wirklichen Bedürfnis entspricht. Herren, welche tatkräftig und arbeitsfreudig sind, können bei angenehmer Arbeitsweise schenen Jahresverdienst erzielen. 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