* Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. mel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummet 5 Pig. der Stadt Mannheim und umgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegrumm ·Adteſe „Beneral⸗Aunzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1440 Druckerei⸗Burenn(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 In ſera te: 5 588 die Golonel-gele. 26 Bin. Geleſenſte und verbr. eiſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaltton:.. 877 Auswärtige Inſerate 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Verlags⸗ 115 ee Schluß der Zuſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Nr. 552. Moutag, 28. November 1910.(Ltittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. über München. unſerem Berliner Bureau.) Der Flug Wiencziers JBerlin, 28. Nov.(Von Aus München wird gemeldet: Am geſtrigen Sonntag ſtieg der Aviatiker Wiencziers, der ſich ſeit einigen Tagen in München aufhält, mittags 11.55 Uhr mit ſeinem Blerioteindecker auf dem Exerzierplatz zu Oberwieſenfeld zu einem Flug über das Häuſer⸗ meer der Stadt München auf. Mit größter Geſchwindigkeit ſtieg der Apparat in große Höhen, daß man den Apparat nur noch in der Größe eines Raubvogels ſehen konnte. Zuerſt erſchien der Aeroplan über der inneren Stadt in der Richtung auf das Haupt⸗ poſtgebäude, wandte ſich dann dem Frauenturm und dem Marien⸗ platz zu und kehrte darauf nach Oberwieſenfeld zurück. Um 12.10 Uhr landete Wiencziers dort glatt. Das Erſcheinen des Flugappa⸗ rates über der Stadt erregte bei den Paſſanten das größte Auf⸗ ſehen. Der Flug war von völliger Windſtille begünſtigt. Der Ringkampf mit dem Löwen. Berlin,. Nov. Auf dem Vergnügungsplatz in dem an der Ecke Kugler⸗ und Greifswalderſtraße befindlichen Zirkus wollte ein Oöwenbändiger einen Ringkampf mit einem Löwen vorführen. Als der Mann in den Löwenzwinger trat, durchbiß der Löwe ihm die linke Seite des Halſes. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht. Man glaubt, die Wunde iſt lebens⸗ gefährlich. Der Kaiſer in Ratibor. Ratibor, 27. Nov. Der Kaiſer und der Herzog von Ratibor mit Gefolge trafen in Automobilen von Rauden um 10.45 Uhr hier ein, wo ſie an dem Gottesdienſt in der evangel. Kirche teilnahmen. Die Stadt Ratibor hat große Vorbereitungen getroffen. Ueberall ſind Ehrenpforten und Fahnenmaſten errich⸗ tet, alle Häuſer ſind bekränzt und beflaggt. Vereine, die Schul⸗ jugend, die ganze Einwohnerſchaft, vermehrt durch Tauſende der länblichen Bevölkerung, umſöumten die Feſtſtraße. Auf dem Ring ſtanden in einem großen Viereck die Kriegervereine mit Fahnen und Muſik. Die Glocken aller Kirchen läuteten. Das Publikum begrüßte den Kaiſer herzlichſt. Schulmädchen ſangen während der Vorbeifahrt. Der Kaiſer dankte andauernd und fuhr die Fronten der Kriegervereine ab. Beim Verlaſſen des Gotteshauſes ſangen evangeliſche Männer⸗ und Jünglingsvereine, die vor der Kirche ſtanden, die Nationalhymne. Bei der Rückfahrt des Kai⸗ ſers war der Jubel des Publikums noch größer, da der Kaiſer nunmehr im offenen Automobil fuhr. Das Wetter iſt ſchön. Johann Cizka's Grab gefunden. Caslau, 27. Nov. In der hieſigen Peter⸗ und Pazlkirche iſt geſtern das Grab des Huſſitenführers Johann Cizka aufgefun⸗ den worden. Das Grab befindet ſich unter einer Steintafel mit einer lateiniſchen Inſchrift und mit dem Siegel des Stadtrates von Caslau aus dem 17. Jahrhundert. Nach einer im Grabe auf⸗ gefundenen Urkunde ſind die Ueberreſte Cizka's dort heimlich bei⸗ geſetzt worden, um ihre Zerſtörung zu verhindern. Der Kampf ums Frauenſtimmrecht mit der Hundepeitſche. »London, 27. Nov. Der Miniſter Churchill wurde abends als er von einer Verſammlung in Bradford zurückkehrte, im Zuge von einem Anhänger des Frauenſtimmrechts mit einer Hunde⸗ peitſche tätlich angegriffen, der ihm zurief:„Nimm das, Du Hund!“ Zwei Detektivbeamte, die Churchill begleiteten, wehrten den Schlag ab und verhafteten den Angreifer nach heftigem Kampfe. Bei der Ankunft Churchills im Londoner Bahnhof ver⸗ ſuchten drei Frauen auf ihn einzudringen, wurden aber von der Polizei gehinderk. Der Beginn des engliſchen Wahlkampfes. * London, 27. Nov. Einer der konſervativen Parteiſührer, F. E. Smith, führte in einer Wahlrede in Warrington aus, der deutſche Handel dehne ſich mit größerer Schnelligkeit aus, als der engliſche. Deutſchland habe ein Heer, womit ſich das engliſche nicht einen Augenblick meſſen könne und die deutſche Flotte konkurriere offenbar an Stärke mit der eng⸗ liſchen. Der Sozialiſt Keir Hardie gab in ſeinem Bericht über den Streik in Südwales zu, daß die Arbeiterpartei für die Unruhen verantwortlich ſei. Den Eigentümern der Koh⸗ lengruben würde die Beilegung des Streiks erwünſcht geweſen ſein, als ſie ſahen, wie die Minen vom Waſſer überflutet wurden. Viele Minenarbeiter gehörten der Territorialarmee an. Der Um⸗ ſtand, daß die Behörden ihnen die Waffen und Munition weg⸗ genommen hätten, bedeute eine neue Chanec für Deutſchland. Marolkkaniſches. OLondon, 28. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau.) Einem Telegramm der„Times“ aus Tanger zufolge haben ſich die Stämme in der Umgebung von Fez ſoweit beruhigt, daß der Sultan Muley Hafid ſich entſchloſſen habe, Mitte Dezember nach Markinos zu gehen. Dort werde er einige Zeit zubringen, worauf er zu Beginn des neuen Jahres nach Rabat reiſt und nun viel⸗ leicht ſich dann noch ſeinen Untertanen in Marakeſch zu zeigen. Wahrſcheinlich ſei, daß der Sultan den ganzen Sommer hindurch in Rabat bleiben und erſt im Herbſt nach Marakeſch gehen werde. Schlägerei unter iriſchen Parteien. O London, 28. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau.) In der iriſchen Stadt Cork, der Hochburg'Briens, des Gegners des iriſchen Führers Redmond kam es geſtern zu einer förmlichen Schlacht auf der Straße. Redmond hatte dort eine Verſammlung abgehalten, in der die gegneriſchen iriſchen Parteien wiederholt ſo heftig aneinander gerieten, daß es mehr als einmal ſchien, als müſſe die Verſammlung ein vorzeitiges Ende nehmen, doch gelang es nach kurzer Zeit, die ſtreitenden Gruppen zu trennen, aber nach Schluß der Verſammlung bildete ſich ein langer De⸗ monſtrationszug der Anhänger Redmonds, welche unter ſort⸗ währenden Hochrufen auf die nationaliſtiſchen Führer ſich juſt in jenen Stadtteil begaben, wo beſonders viele Anhänger'Briens wohnen. Dieſe hatten ſich ebenfalls zuſammengerdttet und traten dem Zug entgegen. Die Polizei verſuchte, den Zuſammenſtoß zu verhindern, was ihr aber nicht gelang. So entſtand eine fürchter⸗ liche Schlägerei, wobei man auf beiden Seiten mit Stöcken, Meſſern und Revolvern kämpfte, ſo daß ſchließlich nicht weniger als 80 Schwer⸗, und Leichtverwundete ins Hoſpital geſchafft wer⸗ den mußten. Die Polizei konnte nur einige Verhaftungen vor⸗ nehmen, da ſich ſonſt die Wut der fanatiſierten Menge gegen ſie gewandt hätte. Der Aufſtand in Mexiko. OLondon, 28. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Korreſpondent der„Times“ in Mexiko telegraphiert ſeinem Blatt, daß im nördlichen Teile der Republik der Aufruhr ſich wieder ſo ziemlich gelegt hätte, allerdings werde es noch einige Zeit dauern, bis wieder vollſtändig normale Zuſtände herrſchten, weil die aufgebotenen Truppen nicht ſtark genug ſind, um der Bewegung raſch Herr werden zu können. Es müſſe jedoch hervor⸗ gehoben werden, daß die Regierung bei ihrem Beruhigungswerk von ſämtlichen beſſer geſtellten Schichten der Republik Mexiko unterſtützt werde. Der König von Spanien und Peru und Ecuador. OLondon, 28. Nov.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Vertreter der„Times“ in Madrid erfährt aus einer Quelle, die er für abſolut zuverläſſig erklärt, daß der König von Spanien an die Regierungen von Peru und Ecuador die Milteilung ge⸗ ſchickt habe, er habe vernommen, daß das Parlament und der Kongreß von Geuador nicht wünſchen, die Grenzfrage mit Peru auf ſchiedsgerichtlichem Wege zu erledigen, weshalb er ſich ent⸗ ſchloß, das ihm übertragene Amt des Schiedsrichters niederzu⸗ legen. Die Königsberger Kaiſerrede vor dem Neichstage. Die Sozialdemokratie hat kein Glück in dieſem Winter. Die beiden Haupt⸗ und Zukunftsſtaatsaktionen, mit denen ſie gleich zu Anfang der Seſſion die Stimmung im Hinblick auf die Wahlen zu erhitzen hoffte, ſind ein Schlag ins Waſſer ge⸗ weſen: ſowohl die dreitägige Redeſchlacht wegen der Fleiſch⸗ teuerung(bei der trotz heißen Mühens es nicht gelang, ein Verſchulden der Regierung an der beſtehenden Notlage nach⸗ zuweiſen) als auch die vorgeſtrige Interpellation betreffend die Kaiſerrede in der alten Krönungsſtadt. Es iſt wahr, daß dieſe Anſprache im erſten Augenblick mannig⸗ faches Erſtaunen und unwillige Kritik hervorrief, weil ſie ohne erkennbaren Anlaß mit überraſchender Schärfe das Gottes⸗ gnadentum, das Walten des„Königtums aus eigenem Recht“ betonte und außerdem einige mißverſtändliche Stellen enthielt, die ſo gedeutet wurden und werden konnten, als ſtehe der Monarch der öffentlichen Meinung mit einer Gleichgültigkeit gegenüber, die ſchlecht in den Geiſt der modernen Zeit paßt. Allein, die communis opinio war ſich bald klar, daß ſie ſich durch die nervöſe Stimmung, die aus früheren Vorgängen auf dieſem Gebiet ſchließlich erklärlich war, dazu hatte verleiten laſſen, in jene Anſprache mehr hineinzulegen, als ſich bei näherer Prüfung berechtigt erwies. Und ſie beruhigte ſich völlig, als der Kaiſer ſelbſt dieſer Rede in Marienburg eine Interpretation folgen ließ, die jeden Zweifel darüber benahm, daß ſeine Königsberger Worte als ein Bekenntnis zum Abſo⸗ lutismus, als eine Abſage an das verfaſſungsmäßige Regiment nicht anzuſehen ſeien. Bei dieſer Lage der Dinge, bei dem un⸗ zweideutigen Willen der Mehrheit der Nation, Frieden zwiſchen ſich und ihrem Kaiſer zu haben, war der Verſuch der Sozialdemokratie, den Königsberger Vorgang auf dem Wege der Interpellation zu Hetzzwecken auszuſchlachten, von vornhinein wenig ausſichtsvoll. Und es kam hinzu, daß ihr Sprecher, Abg. Ledebour, von einer geradezu ledernen Lang⸗ weiligkeit war. Herr Ledebour kämpfte mit der hiſtoriſchen und ſtaatsrechtlichen Wahrheit einen Kampf, in dem dieſer Sieger blieb; man hat die Sozialdemokratie eine ſchlechte Sache ſelten ſchlechter verteidigen hören. Abg. Ledebour leidet offen⸗ bar an Geſpenſterfurcht. Er ſieht die„Rechte des Volkes“ durch „Angriffe des Kaiſers“ bedroht, ſieht in der Königsberger Rede „ſelbſtherrliche Eingriffe“ in den verfaſſungsmäßigen Zuſtand und dergleichen Schreckgeſpinſte mehr, wie ſie früher ja kat⸗ ſächlich umgingen. Was er aber nicht ſah, das war die ſtaat s⸗ rechtliche Unbeſtreitbarkeit des Königtums „aënseigenem Recht“ oder„von Gottes Gnaden“, wie die daſſelbe ſagende, mehr mittelalterliche Formel lautet. Der König mag durch Geſetz und Verfaſſung noch ſo ſehr gebunden ſein, er iſt König und regiert tatſüchlich„aus eigenem Recht“ weil er ſeine königliche Macht nicht von einer Volks⸗ oper ſonſtigen Vertretung erhält und formell auch Niemandem Rechen ſchaft ſchuldig iſt für das, was er tut oder läßt. Herr Ledebo fand aber an ſeinen logiſchen Saltomortales ſo viel Vergnügen, daß er ſelbſt in der kaiſerlichen Erklärung, auf„unſerer Rüſtung ruhe der Frieden“, eine„ſelbſtherrliche Betätigung“ witterte; und er fügte hinzu:„Wir wirken für den Frieden“. Dieſes wieder machte dem Hauſe viel Vergnügen! Schließlich hakte der Redner auch bei ſeinen wiederholten Verſuchen, durch Belei⸗ digungen des Kaiſers ſeine öde Rhetorik nach ſozialdemokratiſcher Uebung zu würzen, kein Glück. Er ſtreifte nur(ſozuſagen) mit dem Aermel die Glocke des Präſidenten, als er das Ver⸗ halten des Kaiſers als„unfair“ bezeichnete, als er von einem „bewußten Brechen“ kaiſerlicher Verſprechen fabulierte und den „guten Geſchmack“ des Trägers der Krone anzweifelte. Graf Schwerin hob mehrmals den Arm nach dem Zeichen ſeiner Zenſurgewalt,— aber er ließ ihn jedes Mal wieder ſinken. Es mochte ihm wohl richtiger erſcheinen, Herrn Ledebour nicht durch einige Ordnungsrufe zu einer beſſeren Note für dieſe Rede bei der eigenen Partei zu verhelfen. Herr von Bethmann⸗Hollweg hatte einen glück⸗ lichen Tag. Er ging mehr aus ſich heraus, als ſonſt. Freilich war ſeine Aufgabe gegenüber den Dillettantismen ſeines„Herrn Vorredners“ auch nicht allzu ſchwer. Der Nachweis, daß der Kaiſer ſich durch ſeine neuerlichen Kundgebungen mit den Er⸗ klärungen vom Nopember 1908 nicht in Widerſpruch geſetzt hat, war bald erbracht. Der Kanzler erklärte mit vollem Recht, daß Abg. Ledebour den Gegenbeweis ſchuldig geblieben ſei. Der König ſei keineswegs ein vom Volke beſtellter Würdenträger oder der„Volksſouveränität“ untergeben. Seine zu Königs⸗ berg kundgegebene Auffaſſung ſei in jede. Weiſe mit dem modernen Staatsrecht, inſonderheit mit der preußiſchen Ver⸗ faſſung vereinbar. Und nun kam Schlag auf Schlag eine Abſage an die ſozialdemokratiſchen Interpellanten. Die Darlegungen des konſervativen Redners ergeben ſich nach der Sachlage von ſelbſt. Doch kehrte Herr von Heyde⸗ brand, nachdem er unter die Erklärung des Reichskanzlers die nur mittelmäßige Note„Einverſtanden“ geſetzt hatte, den Spieß um und fragte Herrn von Bethmann in recht kate⸗ goriſcher Tonart, ob er denn nicht endlich etwas kun werde, um der Verletzung der Autorität und den ſozialdemo⸗ kratiſchen Beleidigungen der Monarchie ein Ziel zu ſetzen. Herr von Heydebrand gab dem Kanzler den nicht mißzuver⸗ ſtehenden Wink, er„erwarte“, daß die Regierung die Miktel er greife, welche der Ernſt der Lage erforderte.— Und Herr von Bethmann verharrte in verlegenem Schweigen. Jedoch mußte ſich Herr von Heydebrand von dem Sprecher der Nationalliberalen, Abg. Baſſermann die Belehrung gefallen laſſen, daß die ſeinerzeit ins Werk geſetzte Milderung der Strafbeſtimmungen für Majeſtätsbeleidigungen auf die Initiative des Kaiſers ſelbſt zurückzuführen ſei. Im übrigen betonte Abg. Baſſermann gegenüber der konſervativen und klerikalen Auffaſſung, daß es nicht richtig ſei, die Beveu⸗ tung der Vorgänge von 1908 herabzuſetzen. Dieſe müßten viel⸗ mehr in ihrer vollen Wucht auch für das heutige poli⸗ tiſche Leben ihre Bedeutung behalten, wenn der Unterſchied zwiſchen der damaligen und der heutigen Lage guch 2. Seite. General⸗ unzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 28. November. anzuerkennen ſei. Ebenſo ſei die nationalliberale Partei zu dem Anerkenntnis bereit, daß die letzten Kundgebungen des Kaiſers getragen ſeien von hohem Idealismus, von Pflicht⸗ gefühl, von echtem chriſtlichen Sinn und durchweg auch von der Liebe zum deutſchen Vaterlande. Das löſte in der Mitte und rechts ſtürmiſchen Beifall aus,(wenn ſich auch die konſervativen Bänke zu B Rede des Abg. Baſſermann in einer auf⸗ fälligen und ſchwerlich ed iſe geleert hatten). Auch Abg. Baſſermann bezei⸗ e nterpellation als un⸗ begründet. Wenn ſich der Kaiſer über die Meinungen des Tages ſtelle, ſo ſei das eigentlich von jeder Perſönlichkeit zu verlangen, welche ſich zu einer ſelbſtändigen politiſchen Auffaſſung hindurch⸗ ringen wolle. Die kaiſerlichen Aeuße en zur Frauenfrage allerdings veranlaßten den Redner zu der Bemerkung: wenn ſich an dieſe Worte Erörterungen und Kritiken knüpften, ſo ſei das nicht nur in ſozialdemokratiſchen Frauenkreiſen geſchehen; denn die rauhe Wirklichkeit zwinge heute die Frau, mit in den wirtſchaftlichen Kampf einzutreten. Abg. Baſſermann, der in der Königsberger Rede ein Bekenntnis zum Abſolutismus ebenſo wenig, wie die Vorredner, zu erblicken vermag, ſchloß mit einer Wiederholung des ſchon 1908 geäußerten Wunſches nach derjenigen Zurückhaltung des Kaiſers, die vor allem geboten ſei im Intereſſe der Krone ſelbſt. Das Fazit des Tages geht, wie geſagt, dahin, daß die Sozialdemokratie von neuem eine Bataille verloren hat. Doch iſt trotzdem wohl nicht zu erwarten, daß ſie nun die Ruhe als erſte Bürgerpflicht anſieht. ä—— Politische Uebersicht. *Mannheim, 28. November 1910. Die neue Militärvorlage. Ueber die neue Militärvorlage veröffentlicht der Ber⸗ liner Lokalanzeiger folgende Mitteilungen: Der Geſetzentwurf über die Friedenspräſenz⸗ ſtärke wird in der vom Bundesrat feſtgeſtellten Faſſung, wie wir hören, die durchſchnittliche Jahresſtärke des deutſchen Heeres vom April nächſten Jahres an derart ſteigern, daß ſie im Jahre 1915 die Zahl von 515 321 Gemeinen, Gefreiten und Obergefreiten erreicht. Auf dieſer Höhe bleibt die Truppenzahl bis zum Ablauf des neuen Quinquenats, alſo bis zum 1. April 1916, beſtehen. Von der angegebenen Ge⸗ ſamtzahl entfallen auf Preußen und die ihm angeſchloſſenen Konkingente der kleinern Bundesſtaaten 399 026 Mann. In⸗ folge der Steigerung der Friedenspräſenz greift auch eine Vermehrung der Zahl der Formationen Platz, ſo daß nach völliger Ausbildung der in Ausſicht genommenen neuen Organiſationen beſtehen ſollen: bei der Infanterie 634 Bataillone, bei der Kavallerie 510 Eskadrons, bei der Feldartillerie 592 Batterien und bei der Fußartil⸗ lexie 49 Bataillone, Pioniere 29, Verkehrstruppen 17 und Train 23 Bataillone. Die veranſchlagten Mehr⸗ koſten infolge der Organiſationsänderung ſollen nach unſern Informationen auf 21,8 Millionen fortdauernde und 82,4 Millionen einmalige Ausgaben ſich ſtellen. Bekanntlich ſind im Reichsetat für 1911 als fortdauernde Aufwendungen nur 3,7 Millionen und einmalig 4,2 Millionen angefordert, ſo daß für die folgenden Jahre 1912 bis 1917 noch 18,1 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Bad. Hof⸗ und RNationaltheater in Mannheim. Die törichte Jungfrau. Schauſpiel von Henry Bataille. Auf ihrer Rundreiſe durch die Kulturzentren Europas hat die törichte Jungfrau aus Paris nun auch Mannheim berührt— hoffentlich nur zu flüchtigem Beſuch, möchte ich als meine unmaßgebliche perſönliche Anſicht beifügen. Henry Bataille iſt Dramatiker von Paris, für Paris; was man in Paris liebt, wie man in Paris liebt, das dichtet er, dramatiſiert er. Und immer ſtärker zieht es ihn zu jener ſchwülen, unſere Nerven irgendwie pervers kitzelnden und aufreizenden Dra⸗ matik hin, die an die Stelle des Geiſtes und der Seele, der tiefſchauenden und ſtrengen Pſychologie den Knalleffekt ſetzt. Wenn verweichlichtes und dekadentes Pariſertum ſich künſt⸗ lexiſch am Skandal ergötzt, den zu dramatiſieren auch Henry Batailles einziges künſtleriſches Vergnügen— eines ſeiner Eheſtücke führt ja den Titel„Der Skandal“— muß auch das deutſche Publikum gezwungen werden, dieſe nicht eimpal ſo ſehr frivole, als eigentlich banale Boulevarddramatik zu ge⸗ nießen, die deutſchem Empfinden nun doch einmal mehr Uebel⸗ keit als Genuß oder auch nur leichtes Amüſement bereitet? Ehret Eure deutſchen Meiſter, aber auch Eure deut⸗ ſchen Strebenden und Ringenden und laßt den Pariſern „Maman Colibri“ und den„Clown“ und den„Skandal“ und auch die törichte Jungfrau“ mitſamt ihrem Schöpfer und ſeinen Effekt⸗ und Skandalverwandten. Auch die„törichte Jungfrau“. Dieſes Schauſpiel zeigt, daß der dramatiſche Fall Henry Bataille ganz hoffnungslos iſt. Hier hat Henry Bataille den letzten Reſt von Urſprüng⸗ lichkeit und Schlichtheit von ſich geblaſen mit dem Hauch eines ſenſationslüſternen Mundes und uns die Ausgeburt einer ungeſunden und geradeaus häßlichen Phantaſie vorgeſetzt. Was er elwa an Tiefſinn und geiſtiger Feinheit zu geben ver⸗ meinte, die Uebertragung der Parabel von den ſieben klugen Und den ſieben törichten Jungfrauen auf das Liebesleben eines jungen eben heranblühenden Weibes unſerer Zeit, das wirkt in dieſem Milieu von ungeſunden Empfindungen, von Knalleffekt⸗Dramatik, von Skandaloſität, banal und geſchmack⸗ 108. Wie kommt dieſes kleine ſüße und lüſterne und gierige junge Weibchen dazu, ſeine Liebesſucht in ſo tiefen geiſtigen und ſeeliſchen Zuſammenhängen zu ſchauen, ſo tief in einer Schuld zu gründen wie da, da ſie plötzlich ſich verwandt fühlt den törichten Jungfrauen der heiligen Geſchichte? Das iſt eine ungeſunde Künſtelei, eine ſeichte und frivole Sentimen⸗ talität, vergeblich ſucht Henry Bataille dieſem ſeinen neueſten Skandal einen tieferen Sinn, eine ernſtere pſychologiſche Problemſtellung zu unterſchieben. Wenn 2r der ehemalige grübleriſche Phantaſt und ſymboliſierende Philoſoph, mit dieſer bequemen Gefühlsmache ſeine Pariſer erſchauern und erbeben machen kann, den beſinnlicheren Deutſchen wird er mit dieſem aufgenähten Tieffinnsflicken nicht täuſchen. El 1 7 in der Millionen fortdauernd und 78,2 Millionen einmalig zu be⸗ ſchaffen ſein würden. Hier ſind allerdings auch die Aus⸗ gaben für Sachſen, Württemberg und Bayern mit hinein⸗ gerechnet, Für das Jahr 1911 wird, wie in den Mitteilungen über den Reichshaushaltsetat angegeben, zunächſt die Ver⸗ ſtärkung der Infanterie durch Beſchaffung von 107 Maſchinen gewehr⸗Kompagnien in Angriff ge⸗ nommen. Bei dieſer Gelegenheit ſollen fünf ſchon beſtehende Maſchinengewehr ⸗Kompagnien umgewan⸗ delt werden. Im allgemeinen ſoll die Ausſtattung eines Regiments jeder Infanterie⸗Brigade mit einer Maſchinengewehrkompagnie erreicht werden. Bei der Infan⸗ terie wird vor allem die Ausfüllung der Lücken im ſächſiſchen Kontingent durch Bildung eines Bataillons erfolgen. Für Preußen wird die Erhöhung des Etats der Bataillone zweier Infanterie⸗Regimenter als dringlich erachtet. Bei der Fel d⸗ artillerie werden in Preußen zwei neue Regi⸗ menter gebildet werden, in Bayern ſechs neue Batterien formiert werden. Weiter wird für ein Anzahl Batterien, die jetzt noch auf den niedern und mittlern Etats ſtehen, der mitt⸗ lere oder hohe Etat durchgeführt werden. Die Vermehrung der Kaders der Fußartillerie wird ebenſo wie die Verſtärkung ihrer Beſpannungsabteilung angeſtrebt. Eine Verſtärkung iſt auch dem Train zugedacht. Bei den Muſikern kann eine Verringerungd Mannſchaften um rund 1000 Köpfe in Ausſicht geſtellt werden, während anderſeits den Be⸗ zirkskommandos 10875 Mann vermehrte Kräfte zuzuweiſen ſein werden, da das Anwachſen der Be⸗ völkerung und des Beurlaubtenſtandes eine ſolche Verſtärkung bedingen.— Die Neuerungen bei den Verkehrstruppen ſind in Umriſſen bereits bekannt. Zwei Luftſchiffer⸗ bataillone ſind unter Anrechnung der beſtehenden Ver⸗ ſuchsorganiſationen aufzubringen; neu werden ein ſelbſt⸗ ſtändiges Eiſenbahnbataillon und ein Tele⸗ graphenbataillon nebſt Beſpannungsabteilung ge⸗ fordert. Der Neichsbote und Fürſt Zülom. Der Reichsbote veröffentlicht folgende Erklärung: In dem neulichen Artikel„Demokratiſche Gefahr“ wurden in einer Polemik gegen das Berliner Tageblatt unter Bezug⸗ nahme auf die Kaiſerbriefaffäre im November 1908 ſchwere Be⸗ ſchuldigungen gegen den Fürſten Bülow ausgeſprochen. Der Ver⸗ faſſer verſicherte uns, daß ihm die Vorgänge genau bekannt ſeien und daß das, was er in dieſem Artikel behaupte, tatſächliche Wahrheit ſei. Daraufhin nahmen wir den Artikel auf. Nachdem nun aber der Verfaſſer aufgefordert wurde, die Beweiſe für ſeine Behauptung mitzuteilen, brachte er uns einen Artikel., in welchem er einen Beweis auf Grund der Novembervorgänge und ihrer Kundgebungen antritt, der für ihn überzeugend ſein mag, der es aber für uns und objektiv nicht iſt, ſo daß wir uns vberanlaßt ſehen, unſerſeits die ſchweren, gegen den Fürſten Bülow gerich⸗ teten Beſchuldigungen mit dem Bedauern, daß ſie im Reichsboten ausgeſprochen wurden, zurückzunehmen. Die Redaktion des Reichsboten. Wir haben die Unglaubwürdigkeit der vom Reichsboten ver⸗ öffentlichten Mitteilungen bereits feſtgeſtellt. Der bündleriſche Bettelbrief an die Fozialdemokratie. Der antiſemitiſche Abg. Liebermann v. Sonnenberg hat immer Unglück, wenn er endlich einmal wieder eine Gelegen⸗ RRrnrnr KKZ2 Der ſieht doch die dreiſte Mache, die ungeſunde Phan⸗ taſietätigkeit, die kalte Dramatik der Knalleffekte, das wüſte Hantieren mit Spannungen, die alle ſchlichte und große Natür⸗ lichkeit und Urſprünglichkeit morden. Eines Herzogs Tochter von 18 Jahren wird von einem vierzigjährigen Weltmann verführt, aber ſo, daß ſie ihm gerne und bewußt die Reize ihres liebesſüchtigen Leibes nächtlings hingibt. Doppelſeitige Verführung. Ein peinliches Verhör vor den verzweifelten herzoglichen Eltern, in dem zur Erbauung aller lüſterner Ge⸗ mütsmenſchen mit einem die Minuten längenden Raffinement Schleier um Schleier von den Intimitäten zwiſchen den vier⸗ zig und den achtzehn Jahren gezogen wird. Die törichte Jungfrau ſoll ins Kloſter. Aber Kloſter iſt nicht ihr Ver⸗ langen. Sie geht mit ihrem Amant auf und davon, nachdem wir noch zuvor ein ſchwüles Liebesſpiel zwiſchen den vierzig und den achtzehn Jahren in möglichſter Extenſität und Inten⸗ ſität haben mitgenießen dürfen. Dieſer Amant nun iſt eine gar trübſelige und traurige Geſtalt, ein förmlicher Rücken⸗ märker des Empfindungslebens, der durch all ſeine pathetiſchen Redensarten von der großen Liebe, die über geſellſchaftliche Konvention und religiöſe Traditiow hinweg den Himmel ſtürmt, uns nicht täuſcht über die fatale Schlaffheit ſeines inneren Menſchen, dieſer Liebesheros iſt ein feiger Lüſtling. Und iſt noch widerlicher durch den Kontraſt zu ſeinem klar⸗ blickenden, ſtarken Weibe, in dem das Feuer einer großen, reinen, opferbereiten Liebe loht, die nach dem Evangelium alles duldet, alles hoffet, alles verträget. An dieſer ſtarken und reinen Weibesliebe, die der Herr Gemahl ſchamlos bru⸗ taliſtert, die er mit einem anwidernden Zynismus und geiler heit von ſich ſtößt, nicht fürwahr ein Heros der Leiden⸗ ſch ft, bricht dann unter Aufbietung eines ganzen Arſenals von Spannungen und Knalleffekten die Leidenſchaft der törich⸗ ten Jungfrau zuſammen, die ſie, auf einmal nach recht aus⸗ giebigen Liebesneckereien, gerührt und tiefſinnig unter Zitie⸗ rung der bekannten ſieben törichten Jungfrauen als Schuld anerkennt. Nachbem ihr ſühneheiſchender Bruder erſchröck⸗ lich lange mit dem Revolver auf der Bühne herumgefuchtelt und der wunderſame Held der großen Liebesleidenſchaft, ohne mit den Wimpern zu zucken, ſich gegen die Kugel durch die Leiber der beiden Frauen hat decken laſſen, ſchießt die törichte Jungfrau ſich bums kot mit dem eigens zu dieſem Zweck auf ein Tiſchchen deponierten Revolver. Sie wußte, der Mann liebt ſie am meiſten, aber verdient hat die Liebe dieſes edlen Recken am meiſten die andere Frau, deren Liebe zwar ſtark, aber unſagbar grundlos und unwahrſcheinlich iſt. Senſa⸗ tionell freilich iſt dieſe Liebe im äußerſten Maße, dieſe große, reine Liebe einer großen und klugen Frau zu einem Mare der trotz all ſeiner Deklamationen doch das iſt, was ſein Weib im zweiten Akt hinter ihm herruft: Du Schuft!, der erſt von einem Dritten daran erinnert werden muß, daß alich ſein Weib doch eine Rolle in dieſem Liebeshandel ſpielt und nicht einfach unter die Füße getreten werden kann. Dieſe große, verzeihende, den Tod noch von dem würdeleſen Mann P heit findet, die Oeffenklichkeit mit einer feierlichen Kundmachun zu beglücken. In einer von der„Kreuzzeitung“ veröffentlichten Erklärung„mißbilligt“ er den bekannten Bettelbrief„auf das entſchiedenſte“, den ſein Fraktionsgenoſſe Wilhelm Vogt an den ſozialdemokratiſchen Abg. Hildenbrandt geſchrieben hat. Das wäre ja an und für ſich ſehr erfreulich, wenn nicht gerade im nämlichen Augenblicke der württembergiſche Geſchäftsführer des Bundes der Landwirte, Abg. Körner, in der Stuttgarter„Deut⸗ ſchen Reichspoſt“ denſelben Brief in Schutz nehmen würde. Herr Körner ſpricht von einer Zwangslage, in der ſich der Bund der Landwirte befunden habe. Man weiß nun wirklich nicht, billig⸗ ten oder mißbilligten Wirtſchaftliche Vereinigung und Landwirke⸗ bund die Liaiſon mit der Sozialdemokratie? Deutsches Reich. — Grunwaldſpende und Tannenbergſpende. Man ſchreibt unsz Für die polniſche Grunwaldſpende waren bis Ende Oktober 17 2 Mill. gezeichnet, von denen 467 149 Kronen bisher bax eingezahlt ſind. Allein von einem polniſchen Bürger in Warſchau, der nicht ges nannt ſein will, wurde kürzlich der Betrag von 25 000 Rubeln 51250 M. zu Händen des Rechtsanwalts von Chrzanowski nach Poſen überwieſen, eine Summe, die dem bisherigen Geſamtbetrag der vom„Oſtmarkenverein“ geſammelten Tannenbergſpende ent⸗ ſpricht! Ein beſchämendes Zeugnis für den Mangel an Opferſinn auf deutſcher Seite. Hoffentlich trägt die Gegenüberſtellung dieſer Zahlen dazu bei, die Geberlaune auf deut⸗ ſcher Seite wieder anzuregen. Beträge ſind mit der Bezeichnung „Tannenbergſpende“ einzuſenden an die Direktion der Diskonto⸗ Geſellſchaft, Berlin W. 8, Unter den Linden 35 oder an das Poſt⸗ ſcheckkonto des Deutſchen Oſtmarkenvereins, Conto⸗Nr. 4696. — Vom Hanſabund. Die in den Blättern gebrachten Mittei⸗ lungen, die der Württ. Geſchäftsführer vom Hanſabund in Gmünd über die Verteilung des Hanſabundwahlfonds ge⸗ macht haben ſoll, beruhen auf einer mißverſtändlichen Auffaſſung. Es wurden lediglich Anfragen aus dem betreffenden Wahlkreis, ob Unterſtützung aus dem Hanſabundwahlfond zu erwarten ſei, dahin beſchieden, daß Parteien, deren Kandidaten auf dem Boden des Hanſabundes ſtehen, durch ihre Berliner Partei⸗Zen⸗ tralen beim Präſidium des Hanſabundes in Ber⸗ lin Unterſtützung ſolcher Kandidaten vorſchlagen könnten. Reichstagswahlen 1911. Berlin, 28. Nov.(Von unſerem Berliner Bureau.) Im Wahlkreiſe Memel⸗Heydekrug wird der bisherige Vertreter der Abg. Schwabach nicht wieder kandidieren, da die Liberalen des Wahlkreiſes bei der letzten Wahl mit den Litauern das Abkom⸗ men getroffen hatten, daß für die nächſte Wahl dieſen die No⸗ minierung des Kandidaten überlaſſen bleiben ſolle. In einer dieſer Tage veranſtalteten Vertrauensmännerverſammlung wurde der Beſchluß gefaßt, den Vereinigten Liberalen eine Vorſchlags⸗ liſte zu unterbreiten, die ihnen die Auswahl unter 4 namentlich aufgeführten Litauern freiſtellt. 28. Novb.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Kaſſel wird gemeldet: Im Wahlkreiſe Witzenhauſen⸗Eſch⸗ wege⸗Schmalkalden hat der bisherige Vertreter des Wahlkreiſes der antiſemitiſche Abg. Raab, der Schwager Schacks, erklärt, nicht wieder kandidieren zu wollen. Die vereinigten Liberalen haben in dieſem Wahlkreis Dr. Ohr, den Direktor des Nationalvereins als Kandidaten aufgeſtellt. abwehrende Liebe mag ja für den und jenen des pikannten Beigeſchmacks nicht entbehren, mit dem Reiz des Ueberunge⸗ wöhnlichen ſentimentaleß oder dekadente Menſchen packen. Menſchlich iſt ſie eigentlich eine Widerwärtigkeit, der Triumph der Senſation über die einfachſten und natürlichſten menſch⸗ lichen Vorausſetzungen. Und nun Diane, die achtzehnjährige Verführte und Verführerin. Erſt ganz Weibchen, ſinnlich und ſelbſtſüchtig, drei ganze Akte und noch eine weite Strecke des vierten und dann plötzlich— die ungeheuerſte, aber natürlich die Nerven bis zum Zerreißen ſpannende Senſation — geradezu lächerlich— ich finde kein anderes Wort— ge⸗ radezu lächerlich tief, gedankenvoll, tragiſch, opferbereit, von ganz großem Schuldbewußtſein erfüllt, von einem ganz großen Sühneverlangen getrieben und hinein ſtürzt f das zwitſchernde Vögelein in den Tod wie irgend eine Heroine. Man muß wirklich nicht über ſeine Naſe hinwegdenken, um dieſen grotesken Sprung mitmachen zu können. Aber es gibt eine Szene voll ungeheurer Aufregungen und Span⸗ nungen und es bleiben nach dem Selbſtmord der Diane ſo angenehme chaotiſche Verwirrungen auf der Bühne zurück, daß man im nächſten Cafs mit den ſcharf gereizten Nerven ſeinen Abſint wollüſtiger ſchlürft als gemeinhin Reiter hatte das Schauſpiel mit Sorgfalt inſseniert, er konnte natürlich nicht anders, als Henry Batailles „großem Zuge“ folgen und die Szenen der Spannungen und Erwartungen ſtark untermalen. Das gelang namentlich im letzten Akt, in dem er zur Erhöhung der Wirkung die Magie des Lichtes in glücklicher Weiſe eine bedeutſame Rolle ſpielen ließ, der die ganze raffinjerte Erfindſamkeit franzöſiſcher Boulevarddramatik durchaus getreu und wild wiederſpiegelte⸗ Daiſy Orska ſpielte die Diane, ſie ermüdete ein wenig da⸗ durch, daß ihre Sinnlichkeiten und Zärtlichkeiten wenig Farbe des Lebens trugen, zuviel Schauſpielerin vor dem großen Spiegel, zu wenig Spontaneität, trotzdem doch hie und da eine gewiſſe Raſſigkeit aufblitzte, ohne doch recht Glut und Leidenſchaft werden zu wollen, und ſo war uns die Diane wohl mehr eintönig als pikant und verführeriſch reizvoll. Die Emporhebung der Diane zum großen Sühnetod uns glaubhaft zu machen, dazu gehört wohl ein ſo eminentes dar⸗ ſtelleriſches Talent, daß man von einer jungen Anfängerin wohl nicht mehr als ein Verſagen erwarten durfte und— es verzeihen kann. Toni Wiktels als Frau des Verführers war ſo fein und wahr, daß ſie mit der tiefen und großen Menſchlichkeit, der ſeeliſchen Stärke und überlegenen Klugheit, der heiligen Liebeswärme, die ſie in großer Erfaſſung dieſer Frau zu leihen wußte, vollauf entſchädigte für die Ent⸗ täuſchung über das Schauſpiel, ſie verſtand es aus dieſer auch verzweifelt ſenſationell zurechtgeſtutzten Geſtalt einen wirk · lichen, lebendigen Menſchen zu machen, mit dem wir leiden, mitleiden können. Rotmund gab einen ſehr tempevament⸗ vollen und zornmütigen Gaſton, Schreiner einen Serzog von vornehmer, leichter und ſicherer Art, die angenehm abſtach von der Schwerfälligkeit, die er ſonſt ſeinen Geſtalten lehe . —— M X— KK Wain eneeſeneneneeeee Mannheim, 28. November. eaee e(Vlittagblatt) NAus Stadt und Land. * Mannheim, 28. November 1910. Erſter Mannheimer gchaufenſter⸗Wetthewerb und Verkehrstag. Man darf den Arrangeuren des Erſten Mannheimer Schau⸗ fenſter⸗Wettbewerbes und Verkehrstages von Herzen gratulieren. Hat doch die Veranſtaltung einen Erfolg gezeitigt, den die kühnſten Optimiſten nicht erträumten. Selbſt die miſerable Witterung vermochte keinen Strich durch die Rechnung zu machen. Tauſende und abertauſende pilgerten nach Mannheim und füllten ſchon in den Vormittagsſtunden die Hauptſtraßen dermaßen, daß kaum durchzukommen war. Bis ſpät in die Abendſtunden, bis zum Er⸗ löſchen der Schaufenſterbeleuchtung dauerte das Leben und Trei⸗ ben, das in ſeiner Fülle an die größten Mannheimer Feſttage heranreichte, ungeſchwächt an. Die Ausdauer des Publikums iſt umſomehr anzuerkennen angeſichts der Tatſache, daß ſich die Straßen in einem geradezu kläglichen Zuſtande befanden. Man konnte zwar nicht verlangen, daß ſich Mannheims Hauptſtraßen blitzblank präſentierten— da machte ſchon das Tauwetter einen Strich durch die Rechnung, aber die Trottoire hätten wenigſtens in einen einigermaßen anſtändigen Zuſtand verſetzt werden können. Unſere Stadt hat ſich in dieſer Beziehung nicht mit Ruhm bedeckt. Jedenfalls war die Repräſentation unſerer Hauptſtraßen auch eine Art Schauſtellung. Wenn ſie in einem gar zu grellen Kontraſt zu den glänzenden Auslagen ſtand, ſo war unſere Geſchäftswelt wohl am wenigſten daran ſchuld. Die Stadtverwaltung hätte zum mindeſten dafür ſorgen müſſen, daß in der Breitenſtraße und den Planken die ſchmutzigen Ueberreſte des Schneefalls verſchwun⸗ den wären. So erzählen nun die tauſende von Fremden, die geſtern unſere Stadt beſuchten, von den herrlichen Schaufenſtern und den ſchmutzigen Straßen. Nach dieſer Rüge, die man wohl allgemein als nicht zu ſcharf und als unberechtigt anſehen wird, ein Lob für unſere Geſchäfts⸗ welt. Was ſie geleiſtet hat, übertrifft alle Erwartungen. Zunächſt das allgemeine Urteil. Es kann nur günſtig ausfallen. Vor allem ſei konſtatiert, daß bei allen Schaufenſtern, die wir zu Geſicht bekamen, die Aufmachung durchweg tadellos war. Man bekam überall nur die allerbeſte Qualität zu ſehen. Alle Artikel waren mit peinlicher Akkurateſſe ausgeſucht. Die Mannheimer Geſchäftsleute beweiſen in dieſer Beziehung, daß ſie mit jeder Großſtadt konkurrieren können. Wir denken dabei vor Allem an die Konfektions⸗, Modewaren⸗ und Juweliergeſchäfte. Was für wundervolle Artikel bekommt man da zu ſehen, Artikel, die aus den Modezentralen der Welt bezogen ſind. Wieviel Chie und welt⸗ ſtädtiſche Eleganz ſtrahlen die ausgeſtellten Koſtüme aus, wieviel Geſchmack zeigen die Wunderwerke unſerer Putzwarengeſchäfte. So ſieht man Hüte, deren Federſchmuck allein tauſende koſtet. Und wie ſtilvoll und koſtbar ſind die Erzeugniſſe der Schmuckinduſtrie. Schier geblendet wird das Auge von dem Gleißen der Gold⸗ und Silberwaren, von dem Funkeln der Edelſteine. Man mußte in den Abendſtunden durch die Straßen pilgern, um des künſtleriſchen enuſſes, den die Läden ausſtrahlen, voll teilhaftig zu werden. So gibt es viele Stoffe und Koſtüme, die in ihrer Farbe und Kompoſition nur bei künſtlicher Beleuchtung wirken. Ueber das Arrangement der zur Schau geſtellten Waren kann im All⸗ gemeinen auch nur das günſtigſte Urteil gefällt werden. Man hat ſich durchweg bemüht, die Artikel, die das Geſchäft führt, ge⸗ ſchmackvoll und augenfällig zuſammenzuſtellen. Allerdings kann F2x— ̃ͤ—r ̃,§«2k.——,—————— Götz ſuchte das menſchliche Bruchſtück von Verführer ſo gut zu einem einigermaßen wahrſcheinlichen Menſchon zuſammen⸗ Juleimen wie es nur ging. g. *** Die Poeſtie der Arbeit. Matinee. in Hintergrunde weiter Horizont. Dächer an Dächer, Dächer 5 die ungeheure Weite und Wüſte der Großſtadt. Und aus der Weite und Wüſte ragen— wir ſind über den Dächern—5 Schornſteine empor, kleine und große, kraftvolle und düſtere, die ſtolzen Wahrzeichen, die kraftvoll, trotzig emporgereckten nervigen, muskelfeſten, ſturmſicheren Arme der Arbeit, der Arbeit unſeres Zeit⸗ alters, in dem der Menſch Gott ward, als er das Rieſengeſchlecht der Maſchinen ſchuf und es bezwang in ewigem Kampfe mit ihm. Im Hintergrund die ſchaffende Arbeit, ein Bild des Ernſtes und der Strenge, im Vordergrund ein lichter, heller und weiter Raum, mit Lorbeerbäumen geſchmückt, wo beſinnliche und nachdenkliche Menſchen der Poeſie der Arbeit nachgehen, ſich an ihren Klängen er⸗ freuen. Vielleicht fehlte zwiſchen Vordergrund und Hintergrund ein wenig die organiſche räumliche und ſeeliſche Verbindung. Wir waren mehr hoch oben über der Arbeit, als mitten in ihrem Sauſen und Brauſen, aus dem wir endlich mit verfeinerten Sinnen die Poeſie und die großartige, künſtleriſche Gewalt und Pracht herauszuſehen und herauszuleſen gelernt haben. Friebrich Naumann war wohl einer der erſten, der uns die moderne Arbeit künſtleriſch ſehen und ergreifen lehrte. 5 99956 hier beſonders von der modernen Arbeit. An die denken wir zunächſt, wenn wir Heutige von Arbeit ſprechen und an den Stand, den dieſe moberne Arbeit aus dem Geſellſchaftskörper her⸗ ausgelöſt hat, und an die ſoztalen Problemen dieſes Standes. Ueber die Poeſie der Arbeit ſprach Profeſſor Grego ri geſtern kluge, feine und nachdenkliche Worte, die über den Begriff der modernen Arbeit, ſoztologiſch, philoſophiſch und künſtleriſch hinausgriffen, den Begriff der Arbeit in ſeiner ganzen geſchichtlichen und ſozialen Weite in knappem und ſcharfem Bilde zu erfaſſen ſuchten und dann geiſtvoll und gründlich den Gedauken der modernen Arbeit fortentwickelten von jenem Stadium, da Arbeit, Armut und Leid im Gefühl der Zeit⸗ genoſſen noch gleiche Bedeutung hatte, bis zu jenem letzten Stadtum, da Arbeit dem ganzen Menſchengeſchlecht, den Königen und Miniſtern wie dem letzten Handarbeiter Stolz, Ehre, Ruhm und Würde ge⸗ worden iſt. Die Arbeit, die ihr Weltlied, ihre gewaltigſte Symphonie durch Goethe in Fauſts Worten vor dem Tode gefunden hat, die in dieſer Weite und Würde hineinragt in die Welt der großen und ſtarken übermenſchlichen, kosmiſchen Gewalten. Eine Feier der Arbeit, die ihren Adel und ihre Größe ſo ausbreitet in die großen, urgewaltigen Kräfte des Kosmos, ſie durfte und konnte ausklingen in Goethes allgewaltigen brauſenden Weltallsakkorden, in den Orgel⸗ klängen der erhabenſten Gottesanbetung: Die Sonne tönt nach alter Weiſee 5 volle und erhabene Ausklang der„Poeſie der Arbeit“, ge⸗ 90957 verſchent durch Gregoris farbenglühende und kraftvolle Rezitationsgabe, mußte doch wieder ergreifen, auch wenn man dem unorganiſchen Bilde, der nicht ganz ſicheren Auswahl der Stücke, die zum Teil kaum noch eine Verbindung mit der Poeſie der Arbeit hatten, kritiſch gegenüberſtand. So ward's doch eine echte und rechte Feierſtunde der Arbeit ihrer Majeſtät und Gewalt, ihres Adels und ihrer Würde. Eindrucksvoll eingeleitet vom Intendanten durch eine kluge Meditation über die geſchichtlichen Erlebniſſe der Arbeit, die das alte Leineweberlied und das Spottlied auf die Schneider künſt⸗ leriſch lebhafter und anſchaulicher machte, reizvoll und feſſelnd fort⸗ geführt von Toni Wittels und Jbachim Kromer durch Rezita⸗ kionen und Vorträge von Gedichten und Liedern, die die Not, das Leid und den Segen der Arbeit deuten und beſingen, und wiederum vom Intendanten zu Ende geführt durch den warmen und tiefen Vor⸗ krag moderner Verſe, in denen ihr Schbpfer mit dem hellen Auge des Sehers, mit dem tiefen Blick der Künſtler die gewaltige Poeſie der modernen Arbeit erſchaut und geſtaltet haben. Wer Münch⸗ 5„In der Fabrik“ gehört hat, eine großartig gedankenvolle, phantaſtelebendige Dichtung und künſtleriſche Aus⸗ deutu ines modernen Maſchinenſaales mit ſeinen treihenden und en der wird nun wiſſen, in welcher tiefſten Beden⸗ on der Boeße der Arbett ſprechen können.——. dabei nicht verſchwiegen werden, daß in vielen Fällen des Guten etwas zu viel getan wurde. Manche Fenſter muteten geradezu wie Stapel an. Das hätte vermieden werden müſſen. Man iſt eben noch vielfach der Meinung, daß das Geſchäft ſich am Beſten em⸗ pfiehlt, wenn recht viele Waren zur Schau geſtellt werden, wenn das„Geſicht des Geſchäfts“ möglichſt alle Artikel zeigt, die zu haben ſind. Das mag für gewöhnliche Zeiten angehen. Für einen Schaufenſterwettbewerb müſſen andere Prinzipien maßgebend ſein. Die meiſten Firmen ſind auch beſtrebt geweſen, den„gol⸗ denen Mittelweg“ einzuhalten und ſo nicht um die künſtleriſche Wirkung zu kommen. Was die künſtleriſche Seite des Wettbewerbs betrifft, ſo ſchießt die Kunſtſtraße unſtreitig den Vogel ab. Man ſieht hier Ausſtellungen, die ſich dem großen Wettbewerb in Berlin ruhig an die Seite ſtellen dürfen. Namentlich ein Geſchäft für Innen⸗ dekoration und ein Konfektionsgeſchäft bieten hier ganz hervor⸗ ragendes, einzigartiges. Das Arrangement der Ware iſt nicht nur charakteriſtiſch, ſondern auch außergewöhnlich künſtleriſch. Die betr. Geſchäfte, zu denen wir noch ein Teppichhaus und eine Haushaltungsartikelfirma zählen möchten, waren aber auch fort⸗ während dermaßen umlagert, daß man zu einer Betrachtung von Weitem, die für den künſtleriſchen Eindruck ausſchlaggebend iſt, garnicht in der Lage war. Ungemein künſtleriſch wirken auch die Ausſtellungen der Blumengeſchäfte. Vor allem haben uns zwei Geſchäfte in der Breitenſtraße und im Kaufhaus ausnehmend ge⸗ fallen. Da ſind die Kinder der Göttin Flora ſo reizend arrangiert, daß man ſich nicht ſatt ſehen kann. Viel Geſchmack iſt auch bei der Dekoration der Wäſche⸗ und Herrenartikel entfaltet worden. Man ſieht in dieſem Genre manche Ausſtellung, die direkt muſter⸗ haft iſt. Aber es wird auch hier verſchiedentlich zuviel gezeigt. Das Zuviel iſt überhaupt ein wunder Punkt. Man wird in dieſer Beziehung noch manches lernen müſſen. In der oberen Breiten⸗ ſtraße ſtellt eine Kunſthandlung ein Muſikzimmer aus. Man be⸗ trachte ſich dieſes entzückende Interieur einmal genau. Man wird uns recht geben, wenn wir ſagen, daß in der Beſchränkung der Meiſter liegt. Auf den Planken wären eine ganze Anzahl Ge⸗ ſchäfte namentlich aufzuführen, wenn wir uns nicht entſchloſſen hätten, von der Einzelbeſchreibung der Geſchäfte Abſtand zu nehmen. Aus ſehr guten Gründen. Vor Allem deswegen, weil wir niemand vergeſſen, weil wir da nicht abfällig kritiſieren wollen, wo man ſich ſoviel Mühe gegeben hat. Und die Kritik hätte manchmal ganz energiſch einzuſetzen. Alſo, nach dieſer kleinen Ab⸗ lenkung, die Planken. Hier ſind es vor Allem die Modewaren⸗ geſchäfte, die die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich lenken. Mit viel Geſchmack und künſtleriſchem Sinn iſt hier alles arrangiert. Wie kunſtvoll ſind namentlich in dem einen Geſchäft, das ſich ſeit jeher durch geſchmackvolle Dekorationen auszeichnet, die Stoffe gerafft, die Farbennuancen zuſammengeſtellt. In einem Kinder⸗ garderobegeſchäft blickt man in ein reizendes Kinderzimmer und bewundert eine Strandſzene, die Kieler Anzüge empfiehlt. Außerordentlich viel Mühe haben ſich auch durchweg die Schuhwarengeſchäfte gegeben. Geſchickter, geſchmackvoller kann die Fußbekleidung vom einfachſten bis zum eleganteſten Genre nicht angeprieſen werden. Aber auch hier zeigt ſich, daß, je weniger im Fenſter ſteht, deſto vorteilhafter die Wirkung iſt. Die Warenhäuſer haben ſich an der Konkurrenz nicht betei⸗ ligt. Der Zeitpunkt des Wettbewerbs liegt ihnen zu ungünſtig. Der„kupferne Sonntag“ muß bereits die Weihnachtsdekoration zeigen. Und die muß möglichſt viel Waren ins Fenſter bringen. Aber trotzdem hat ein Warenhaus in der Breitenſtraße die Fen⸗ ſter mit briginellen Motiven ausgeſtattet, die zugleich auch die U—— ññ....—.—.————. ͤ—— Ronzert⸗Chronik. Advents⸗Konzert in der Friedenskirche. Das Intereſſe an guter Kirchenmuſik iſt bedauerlicherweiſe in ſtetem Schwinden begriffen. Dies zeigt die geringe Beteiligung unſerer muſikaliſchen Bevölkerung an unſern Kirchenchören. Es zeigte ſich auch im Beſuch des geſtrigen Konzertes in der Friedens⸗ kirche. Weder die prächtige, mit allen Errungenſchaften der letzten zwei Dezennien verſehene Orgel(erbaut 1906 durch die Firma G. F. Steinmeher in Oettingen), noch die gut klingenden Namen der Mitwirkenden, Frau Anna Vierordt⸗Helbing(Geſang), Frl. Margarete Schweikert aus Karlsruhe(Violine) und Adolf Ham m, Münſterorganiſt in Baſel, hatten die erwünſchte Zug⸗ kraft auszuüben vermocht. Hamm, ein Schüler des Leipziger Orgel⸗ meiſters Karl Straube, iſt unter den zeitgenöſſiſchen Organiſten einer der bedeutendſten. Das Leipziger Bachfeſt im Jahre 1908 lenkte die Aufmerkſamkeit der mufikaliſchen Welt auf den jungen Orgelvirtuoſen, der im gleichen Jahre auch in der Heidelberger Stadthalle erfolgreich konzertierte. Geſtern ſpielte der Künſtler die D⸗moll Chaconne von Pachel⸗ bell, drei Orgelchoräle von J. S. Bach(„Nun komm der Heiden Hei⸗ land“,„Vom Himmel hoch, da komm' ich her“,„In dir iſt Freude“), ſowie Benedictus und Gloria aus Op. 59 von M. Reger. Erfreute die Interpretation der Chaconne und der Bach'ſchen Orgelchoräle durch bedeutende Manual⸗ und Pedalfertigkeit, ſinngemäße Ent⸗ wickelung und Steigerung, klare Phraſterung und plaſtiſche Hervor⸗ hebung der Themen— dies zeigte ſich vor allem auch in dem im Kanon der Oktave gehaltenen letztgeſpielten Orgelchoral— ſo ließ uns die Wiedergabe der Reger'ſchen Stücke neben der bedeutenden Technik vor allem den feinen Klangſinn, die Regiſtrierungskunſt be⸗ wundern. In den beiden mitwirkenden Damen hatte Herr Hamm zwei treffliche Vertreterinnen ihres Faches gewonnen. Frau Vierordt⸗ Helbing erwies in der B⸗dur Arie(„Erwach zu Liedern der Wonne) aus„Meſſias“ eine glockenreine Koloratur und ſang auch P. Corne⸗ lius' reizende„Weihnachtslieder“ mit einer Klarheit und Sicher⸗ heit der Geſtaltung, an der man ſeine Freude haben konnte. Fräulein M. Schweikert ſtellte ſich als Komponiſtin und Violi⸗ niſtin vor. Das Sopranſolo mit Violin⸗ und Orgelbegleitung prä⸗ ſentierte ſich als anſprechendes, durch imitatoriſche und harmoniſche Arbeit intereſſierendes Stück. In Locatelli's Sonate entfaltete Frl. Schweikert als Interpretin ſchätzenswerte Vorzüge. Herr Hamm bekundete auch in den Begleitungen ſeine techniſche Gewandtheit und ſeinen Sinn für charakteriſtiſche Farbengebung. Dann und wann hätte man der begleitenden Orgelſtimme etwas mehr Diskretion gewünſcht. Doch erklärt ſich dies aus dem unge⸗ nügend beſetzten Gotteshaus und dem Nichtvertrautſein mit deſſen akuſtiſchen Verhältniſſen. Das genußreiche Konzert, dem ein ſtil⸗ volles, ganz auf das Adventsfeſt geſtimmtes Programm zugrunde lag, hätte einen beſſeren Beſuch verdient. 5 ck. *** Konzert des„Sängerkranz“ Mannheim. Im Muſenſaal gab geſtern nachmittag der„Sängerkranz' ein Konzert, das einen würdigen Verlauf nahm. Es iſt eine ſtattliche Sängerſchar, die der Dirigent Herr Guſtav Reu ther unter ſeinem Szepter vereinigen kann und manche klangvolle Stimme weiſt der Chor auf. Leider wurde der Tenor von den Bäſſen vielfach in den Hintergrund gedrängt. Das Programm war von Herrn Reuther mit großem Geſchick zuſammengeſtellt und man konnte ſeine Freude daran haben, wie die Sänger die ſchwierigen Chöre von Baumann,„Eifel⸗Wind“, Sturm Nordmännerlied“, ſowie die dem Andenken Silchers gewidmeten 1 Weihnachtsartikel empfehlen. In dem erſten ſieht man eine Tro⸗ penlandſchaft mit allem möglichen wilden Getier, im zweiten ei Kinderſpielfeſt und im dritten ſchweben große Engel auf und nie⸗ der. Lobende Erwähnung verdienen auch die Wurſt⸗ un keit von ſchmackhaften Dingen. In einem Geſchäft in der Heidel⸗ bergerſtraße, das ein Schaufenſter mit Schweinsköpfen garnie hat, balanziert ſogar ein ſchweinerner Clown ein Spanferkel a dem Rüſſel. Mehr kann man nicht verlangen. Die Zigarre namentlich mit Wenigem viel erreicht. Das wäre im Großen un Ganzen der Eindruck, den wir auf unſerem Rundgange empfange haben. Soviel iſt ſicher, daß die Mannheimer Geſchäftswelt ſto ſein darf auf den Erfolg des erſten Mannheimer Schaufenſte wettbewerbes. Er zeigt nicht nur die Leiſtungsfähigkeit, ſonder auch den Geſchmack des Mannheimer Geſchäftsmannes. Man h. geſtern nur Ausſprüche des Lobes und der Bewunderung gehö und ſo wird die Opferwilligkeit der Ladeninhaber, die mitunte ganz enorm iſt, reichliche Zinſen tragen. Programm für die Promenadekonzerte am 28. November. Kapelle des 2. Bad. Grenadier⸗Regiments„Kaiſer Wilhelm.“ 58 Nr. 110. Leitung: Herr Obermuſikmeiſter Vollmer. Nachmittags—½4 Uhr auf dem Paradeplatz, vor de Brunnendenkmal. Programm: 1. Ouverture z. Oper„Die luſtige Weiber“ von Nicolai. 2. Fantaſie aus„Lohengrin“ von Wagner. 3. Walzer aus„Fideler Bauer“ von Fall. 4. Introduktion und Chor aus„Carmen“ von Bizet. 8 —½5 Uhr Breiteſtraße, Ecke der Quadrate K1I—] 1. Pro. gramm: 1. Ouverture„Mignon“ von Thomas. 2.„Dollar⸗Walzer“ von Fall. 3. Wotans Abſchied und Feuerzauber a. d.„Walküre“ von Wagner. 4. König Karl⸗Marſch von Eilenberg. Programm für Montag, den 28. November. Ausſtellung in den Schaufenſtern(die im Wettbewerb ſich befinden ſind durch eine kleine Tafel kenntlich gemacht), bis abends 9 Uhr.— Verkaufszeit bis abends 8 Uhr. Tätigkeit des Preisrichterkollegiums von vormittags 9 Uhr ab. Nachmittags gibt die hieſige Grenadier kapelle fol⸗ gende Promenadekonzerte:—½4 Uhr auf dem Paradeplatz vor dem Brunnendenkmal,—½5 Uhr Breiteſtraße, Ecke der Quadrate K 1 bis J 1. Abends 7 Uhr im Hoftheater: „Maria Stuart“. Abends 8 Uhr im Apollotheate (Varietee): Gaſtſpiel von Bernhard Mörbitz. Union theater: kinematographiſche Vorführungen. Zur Beſich tigung geöffnet: Roſengarten von vormittags 8 bis nachmittags 4 Uhr, ermäßigtes Eintritts geld 20 Pfg. Städt. Kunſthalle: von 10—1 Uhr un —4 Uhr, Eintritt frei. Im Rathaus(R): Stadt ratsſaal mit Marmorſtandbild von Großherzog Fried rich I. und Bürgerausſchußſaal von—3 Uhr, Ein gang Hauptportal am Paradeplatz. Eintritt frei. Im G Schloß: Gr. Gemächer,(berühmte Gobelins und Stuck⸗Ar beiten) von—12 Uhr und—5 Uhr; Eintritt je nach Tei nehmerzahl 10—50 Pfg. Großh. Gemäldegalerie: 11—1 Uh und—4 Uhr; Eintritt frei. Verbunden damit die perma nente Ausſtellung des Mannheimer Kunſtvereins: 11—1 Uhr und—4 Uhr; Eintritt frei. Oeffentl. Biblio ſaal(Holzſchnitzereien und Deckengemälde vo brachten. Herr Reuther hat ſeine Sänger gut in der Hand eine Neigung zum Detonieren ſich bemerkbar machte und Geſamtwirkung mitunter beeinträchtigte. botenen Leiſtungen zurückblicken. Man hatte den Eindruck, da Fleiß, Luſt und Liebe gearbeitet worden war und ſo war au Heſſe vom hieſigen Hoftheater berufen. ſchönen, ausgeglichenen, ſehr ſympathiſchen Bariton und hatte den Liedern von Franz Schubert, Hans Sommer und beſonders der bekannten Löwe'ſchen Ballade„Tom der Reimer“ großen folg, ſodaß er ſich zu einer Zugabe verſtehen mußte. Auch die Viol Solis des Herrn Heſſe wurden mit großem Beifall aufgenom: was bei der bekannten Art, wie der Künſtler auch ſchwierige Kon zertſtücke einwandsfrei zu Gehör bringt, im voraus ſelbſtve war. Herr Reuther begleitete die Soliſten mit feinfühli kretem Spiel. 5 1 *** „Liedertafel“⸗Konzert. Das Kongert, welches die„Liedertafel“ am Samste dichtbeſetzten Muſenſaal des Roſengarten veranſtaltete, den beſtens bekannten Verein wieder auf der vollen ſeiner Leiſtungsfähigkeit. Der langjährige bewährt kaliſche Leiter Herr Bieling, der erſt kürzlich von un Landesfürſten mit dem ſeither an badiſche Männerchor ten noch nicht verliehenen Titel eines Großh. Bad direktor ausgezeichnet wurde, hatte ein Programm aufgeſtellt das in gewiſſer Hinſicht als vorbildlich für Männercho zerte bezeichnet werden kann. War doch die bei der der Chöre, die ſich faſt ausnahmslos als wertvolle Komp ſitionen erwieſen, die dem Männerchor geſteckte Gren; weiſe berückſichtigt und hatte man mit Recht weniger Schwierigkeit der Chöre als in der ſoliden techniſchen geiſtigen Durcharbeitung die erſte und vornehmſte At erblickt. Und ſo boten denn die Darbietungen des quar wie qualttativ gleich trefflich beſetzten Chorkörper; der feinſinnigen Leitung ſeines Dirigenten ſehr fl arbeit geleiſtet hatte, einen ungetrübten Kunſtgen das zur Eröffnung geſungene Simon Breuſche Stroph „Sonntag iſt's“ ließ eine ſatte Tongebung, eine g Phraſierung und gute Vokaliſation erkennen. natürlich empfunden und dennoch in feinſter dyn Nuancierung gelangte Hegars prächtiger„Morgen i zu Gehör, dem Andenken Robert Schumanns, deſſen Z feier wir dieſes Jahr begingen, waren die zwei fi Chöre,„Die Roſe ſtand im Tau“ und„Der Eidgenoſſe wache“, gewidmet. Das zarte, ungemein poetiſche wurde in gebundener dezenter Tongebung, der zw mannſche Chor in verſtändlicher Textdeklamation tiger Steigerung gegeben. Viel Liebe und Fl. auf Zerletts„Heldengrab“ verwendet. Leider nuſikali dieſes Op 4. Seite! General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 28. November. 17 2AUhr; Eintritt frei. Gewerbehalle Seughans C.):11—1 nd—4 Uhr; Eintritt 85 Damit verbunden Dr. Reißſche amlung für heimatliche Naturkunde: 10—5 Uhr; Eintritt i. Sternwarte(Ausſichtsturm& 4: bis zur Dunkelheit: intrittsgeld ermäßigt auf 20 Pfg. Weihnachtsmeſſe des ewerbevereins und Handwerkerverbandes(Kunſthalle öſtlicher Anbau): 10—7 Uhr; Eintritt frei. 1145 Beteiligung am Schaufenſterwettbewerb. Zum Weitbewerb iſt noch hinzugekommen: Kunkel, Gebr. Hut⸗, Mützen⸗ und Pe lzwarengeſchäft. F 1, 2. Ver⸗ chiedene Firmen, die ſich ſchon im Wettbewerb befinden, haben Fenſterzahl erhöht. Nach dem letzten Stand ſind 329 ufenſter im Wettbewerb. Das Vengnügungspro gramm des Verkehrstages großſtädtiſchen Charakter. In den Nachmittagsſtunden kon⸗ ertierten die Bruchſaler Dragoner. Die Kapelle um 2 Uhr beginnend, an der Ecke von P 6 und P 7, auf dem adeplatz, vor der Börſe, in der Breitenſtraße Ecke K 1 und und auf dem Marktplatz je eine halbe Stunde, natürlich Anweſenheit eines großen Publikums, das die Muſiker von einen Standorte zum anderen begleitete. Auch die verſchiedenen Reſtaurants ſorgten dafür, der ver⸗ kien Nachfrage nach den leiblichen Bedürfniſſen gerecht zu So kam das Apollo⸗Etabliſſement auf die lelle Idee, eine„Weiße Woche“ zu veranſtalten. Die N ſtaurationsräume hatten 1 weiße Bekl eidung angelegt, die ſich ühr geſchmackvoll ausnahm. Im Reſtaurant'Alſace, im Silber⸗ und Goldſaal konzertierten Muſikkapellen, im Troccadero fand zbends Feſtkabaret ſtatt. Alle Veranſtaltungen hatten einen arlen Beſuch. Die Speiſekarte des Reſtaurants wies nur 5 Pfennig. Artitel“ auf, die allgemein als ſehr preiswert be⸗ zeichnet wurden. Im Reſtaurant d' Alſace war abends kaum Platz zu bekommen. Das Varietee gab e und abends gut beſuchte Vorſtellungen. Das Cafe„Karl Theodor“ eranſtaltete ein japaniſches Feſt,, das ebenfalls als gut gelungen ezeichnet werden muß. Die Mannheimer Sehenswürdigkeiten en ebenfalls erfreulicherweiſe ſehr gut frequentiert. So er⸗ fahren wir, daß geſtern das Rathaus von—-8000 Perſonen be⸗ wurde. Am Haupteingang am Paradeplatz traten allein 0 Beſucher ein. Im Nibelungenſaal konzertierte Meiſter Boettge mit ſeiner ör flichen Muſikerſchar. Ein äußerſt zahlreiches Publikum hette ſich geſtern abend eingefunden, um den flotten und der berühmten Kapelle mit ihrem liebenswürdigen Diri⸗ n zu lauſchen. Mit Händekl atſchen wurde Herr Muſik⸗ Boeltge beim Erſcheinen auf das feßeae begrüßt. Das greiche Programm, deſſen erſten Teil Orcheſter⸗, der Militärmuſik bot, wurde mit dem von Herrn Emil ierten, Herrn Stadtrat Löwenhaup⸗ gewid⸗ lotten„Roſengartenmarſch“ eröffnet. Die einzelnen rogramms kamen in der bekaunten meiſterhaften ortrag. Der erſte Teil des Programms enthielt ndolinen: Solo: Intermezzo„A baſſo porto“ von ie bei den Tonbildern„2 Aus dem Oberlaud“ ein lche feinſinnig zu Gehör gebracht wurden. Das us“ von Sgambati ſowie Schuberts„Ave it Orgelbegleitung wunderbar zur Wiedergabe. Muſildirektor Böttge mit an. Der allgemeine Eindruck, 1 Tag hinterließ, ſpiegelt ſich in folgenber Zuſchrift Freundes unſeres Blattes wieder: Der erſte Feſttag iſt vor⸗ t auch die kühnſten Erwartungeg weit über⸗ ſas war ein Gedränge auf den Straßen, daß ſelbſt arke Verkehr an Faſtnacht und am Maimarkt zurück⸗ beſonders lebhaftes Gebräge bot der Marktplatz. Als 25 Uhr die Gelben Dragoner konzertierten, hatte man ück eines Feſtplatzes. Dazu das muntere Treiben der Ju⸗ glitten d Schlittſchuhen— das Bild glich dem eines uf der Breitenſtraße ſtockte oftmals der Verkehr. Das ch aller Bevölkerungsſchichten, wie man es ſonſt ſelten Es iſt erfreulich, dieſes Allgemein⸗I; ereſſe beob⸗ n. Schon vormittags machte ſich ein kräftiger Zuzug e er Nachmittags 195 die Züge aus der Nach⸗ zem Anhang und vollbeſ ſetzt ein, Man muß abends fall wurde nach jedem Muſikſtück der Napee zu⸗ Zugaben den Bahnhofverkehr geſehen haben, um ſich einen Begriff machen zu können über die Menſchenmenge, die aus nah und ſern zum Mann⸗ heimer Feſte gezogen war und nun wieder, auf die Abendſtunden konzentriert, nach Hauſe drängte. Erfreulicherweiſe harte ſich die Bahnbehörde auf dieſe Maſſenabwicklung vorbereitet. Ich habe Ge⸗ legenheit, geſchäftlich ſehr viel in der Nachbarſchaft Mannheims herumzureiſen. Wo man auch nur hinkam, war es in den kleinen Gemeinden, was es in den Städten, von Darmſtadt bis Kaylsruhe, von Kaiſerslautern bis kief ins Neckartal, überall hörte man in der letzten Zeit von den Mannheimer Feſttagen, überall ſah man das bekannte Propagandaplakat aushängen mit dem Merkurſtab im goldenen Lorbeerkranz. Und warf man einen Blick in die Zeikungen, die da geleſen merden—— man lonnte beinahe damit rechnen, von den umſan reichen Vorbereitungen zu leſen. Es iſt wohl einer der ſchönſten folge aus der Tätigkeit des Verkehrsvereins, die er aus dieeſr um⸗ faſſenden Propaganda erreicht hal. * Verſetzl wurde Buchhalter gleicher Eigeuſchaft zum Finanzamt * Handels⸗Hochſchule. Von in Mannheim in Monkag, 28. Novpbr. heute ab werden Sem nare und Uebungen in den Semnar⸗Räumen A 3, 6 11I. abgehalten. Wir verweiſen hierwegen auf das Inferat in der vor liegenden Nummer unſerer Zeitung. * Arbeiter⸗Fortbildungsverein, 1 2, 15. Wir weiſen noch⸗ mals auf den heute abend 0 Uhr im Saale der Zentralhalle, Q 2, 16, hier ſtatkffindenden Vortrag des Herrn Dr. Haußer über das Thema! „Uẽnſer Planetenſyſtem“ hin. D irag wird mit zahlreichen Licht⸗ bildern erläutert und haben zu dieſem auch Nichtmitglieder bei freiem Eintrit Zuttitt. *Verein für Naturkunde. 5 findet im Saal der Loge L 8, 9 d der Herrn Dr E. Wolf ſtatt über ſei mene Forſchungsreiſe i n 5 Südſee. freiem Zutritt gern willkommen. * Zu bedauerlichen Ausſchreitungen kam es am Samstag mittag bei der Firma Badiſche Aktiengeſellſchaft für Rheinſchiff⸗ fahrt und Seetransport. Wegen der Einſtellung eines mißliebi⸗ gen Aufſehers war es zu Differenzen gekommen. Einer der Ar⸗ beiter, der tätlich geworden ſein ſoll, wurde entlaſſen. Infolge⸗ deſſen erklärten ſich die anderen ſolidariſch. Der Krahnenführer Hch. Völker von Ludwigshafen arbeikete jedoch weiter und die Arbeiter riefen ihm verſchiedene Male zu, er ſolle machen, daß er herunterkomme. Das tat der Kranenführer jedoch nicht und der Arbeiter Emil Wildt ſprang ihm hierauf drohend entgegen. Völker ergriff einen Hammer und ſchlug Wildt derart auf den Schädel, daß er zertrümmert wurde. Schwerverleßt wurde der Mann ins Krankenhaus gebracht. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Das Bewußtſein iſt bei ihm noch nicht zurückgekehrt. Die Differenzen ſind wieder beigelegt und die Ar⸗ beit wurde heute morgen wieder aufgenommen. eut 5 Montag abend halb 9 Uhr 1 Lichtbildervortrag des ne im borigen Jahre unternom⸗ Gäſte ſind bei Polizeibericht Selbſtmor d: Infolge eines unheilbaren Leidens hat ſich am 27. ds. Mts. ein 53 Jahre alter verheirateter Wirt von hier in ſeiner e das Leben genommen. Leichen lä Am 26. d. Mis., nachmittags, im Induſtriehafen beim Freibad hier die Leiche der feit 21. d. Mts. vermißten 16 Jahre alten Fabritarbeiſerin Kath. Finſterle von hier geländet. Selbſtmordverſuch: Von der Rheinbrücke aus wollte ſich am 26. d. Mts. abends 7 Uhr ein 19 Jahre altes Dien ſt mäfchen aus Karlsruhe in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht in das Waſſer ſtürzen, es konnte aber hieran noch recht⸗ zeitig von borübergehenden Perſonen verhindert und einem Polizeipoſten übergeben werden, der für die Verbringung der Lebensmüden in Krankenhaus ſorgte. Beweggrund der Tat iſt angeblich ſchlechte Behandlung ihrer Dienſtherrſchaft in Karlsruhe. Ein geiſteskranker 78 J Jahre alter Schneidermeiſter bon hier mußte geſtern 100 0 mit dem Sanitätswagen dem Allgem. Krankenhaus zugeflührt werden. gautz beſonders 85 in dynamiſcher Ausarbeitung sführung. Einen Akt der Pietät gegen Jahren(am 26. Auguſt 1860) verſchiedenen iſter Fr. Silcher bildete die Wahl der beiden er Schweißer“ und„Der Soldat“. Daß die rade in 1 Volkent edern immer vorzügliches fanden auch die heiden Silcher⸗ Stimmungsgehalt der ei inzelnen 55 15 chgendeviſ mit rhylhmiſcher in fein abgetönter Weiſe gegeben würden, den uklang. Kremſers„Hell in's Fenſter ſcheint die ein das Konzert beſchloſſen wurde, bildet 10 insbeſondere für die Tenöre, 11 9 5 18 recht glü 10 gelöſt 19 5 1 eche auch der wackeren Sängerſchar und ißrein ver⸗ und 1 Alfred Megerlin Fräulein Rokal beſitzt einen hiſchen Sopran, der aber i At nach der Höhenlage noch weiterer Sch ſen gediegenen Ma ſikaliſchen Geſch 15 c 95 Wahl ihrer 8 Lieder, deren D Durchführung auf gleichem künſtleriſc chem Niveau ſtond. erſten g geſungenen Liedern„Die jon Schubert. Rich. Wagners„Träume“ und n Hinſicht auf gei iſtige Erfaſſung und Durch⸗ 180 ihr Neline Und 8 liefgr urdiger Von 0 he iſt grün“ wuß 5 Fräulein Rotal noch nicht ſegen ſtellte g Stkrauß 18„Stägdcheu“, ſt der Beifall dieſer Stelle erſchien lürzlich eine S einen Were ſein“ von M. ene ſtiand Rondo capriceioſo don Saint⸗Saens, die berühmte te„Legende“ und„Aires ruſſes“ von H. Wieniaps ski. Die Wahl wie die Eleganz des Spiels und die Süßigkeit der Kantilene herraten die be ali Schulo. Die ler und Paſſagen wurden ſauber und in geſchmactveuſter Nuaneci ausgeführt und auch die Doppelgrifſe— vom Schluß des Rondo abgeſehen, der durch Verſtimmung des Inſtrumentes etwas getrübt erſchlen erſtrahlten in Reinheit und Klarheit. Die Bogen⸗ tochülk des jungen Künſtlers, dem ohne Zweifel eine große Zukunft beuorſteht, iſt eine hochentwickelte. Der„Air“, die das b/kaunte ruſ⸗ ſiſche Volkslied„Näh' nicht, liebes Mütterlein“ variiert, ließ der Violiniſt auf lebaftes Verlaugen eine Mozart'ſche Zugabe ſolgen. Herr Solo⸗Korrepetitor Tauſig hatte(anſtelle des Herrn Rai⸗ mund Schmidpeter] die Begleitungen übernommen und entledigte ſich ſeiner Aufgabe auf dem Konzertflügel der Firme Scharf u. Hauk in diskreter, feiufühliger und gewaudter Weiſe, ck. ⸗Nytiz! Heute abend 7 Uhr gelaugt Schillers„Maria zur Aufführung.— Nächſten Sonntag Finde als erſte 3⸗Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen eine Wiede ergol lung von Kleiſt's„Das Kätchen don Heilbronn' ſtatt. Da die Voyſtellung 3½ Stunden dauert, mußte der Beginn ſchon auf 2 Uhr feſtgeſetzt werden. Die größten Tore der Welt.“ Theater Stuart Uns wird geſchrieben: An ilderung der Schleuſen des Panamakanals und der Schleuſentore. Dieſelben wurden als die größten derartigen Bau werke der Welt hingeſtellt; dies iſt un⸗ richtig und wir brauchen nicht nach Amerile gehen, um der⸗ artige große Bauwerke züt ſehen. Die neuen Schleuſen des Kaiſer Wilhelm⸗Kauals ſowohl wie die Tore werden welt größere Abmfeſſungen, wie die des Panamakanals ha ben und tutſächlich werden dieſe Schleuſen die größten der Welt ſein. Sie werden gende Abmeſſungen haben: Zänge 330 Meter, Breite, 45 Mtr., Waſſertiefe 11! Meker. Die Tore werden als Schiebetore kon⸗ ſtruiert und jedes Tor wird ſolgende Abmeſſungen erhalten: 47 Meter lang, 18 Meter hoch und 8,6 Meter breit, alſo ganz ge⸗ waltige Maße, die weit über die gleichen Maße des VPanama⸗ kanals hinausgehen und die Schiffstypen ſowohl der Kriegs⸗ wie der Handelsſchiffe werden doch weſentlich geſteigert werden können, ahue daß irgendwelche Schwierigleiten beim des ber⸗ breiterten Kaiſer Wilhelm⸗ Kanals und ſeiner f en eniſtehen Münheg. g Spurtliche Rundſchau. Vorherſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialbericht Tips für die Reunen in Saint⸗Juen. Prix du Mautes: Dauſeur II.— Solo II. Prix de la Vire: Cabriole II.— Monte Criſto. Prix de Bray: Scandale.—Cockfield. Prix de'Arrauchin: Matifou.— Celimsne. III Prix Veinard: Sealouſh— Nectar II. Prix de'Eſſonne: e— Jeurnaliere. Letzte Nachrichten und Lelegramme. eckenheim, 28. Nobbr. Einen jähen Tod erlitt der 27 Jahre alte Gipſer Raufelder von Seckenheim. Er war auf dem Heimwege von der Kaninchen⸗Aus⸗ ſtellung in Neckarau in der bieſigen Wirtſchaft zur Roſe eingekehrt und erzählte eben gerade ſeinen Tiſchnachbarn von dieſer Aus⸗ ſtellung, als er plößlich umſank und ſofort tot war. Ein Schlaganfall hatte ſeinem Leben ein Ende gemacht. »San Sebaſtian, 27. Nov. Nach einer Meldung aus Bordeaux unterzog ſich König Alfonſo von Spanien dort einer kleinen Operation, die befriedigend verlaufen iſt. Die erſten Opfer des Rodelus. W. Traben⸗Tranbach, 28. Nopbr. Beim Rodeln ſtürzte geſtern ein mit 4 Burſchen beletzter Rodelſchlitten in die hochgehende Moſel. 2 der Burſchen konnten ſich retten, während die beiden anderen ertrunken ſind. Die Leichen kunnten bis iezt noch nicht gefunden werden. Das Ende der Meuterei. * Rio de 27. Nov. Um 7 Uhr abends ſich alle Kriegsſchiffe, deren Mannſchaften gemeutert hatten. Zwei von der Regierung beſtimmte Offiziere übernahmen das Kommando der Schiffe. Nunmehr herrſcht vollſtändige Ruhe. Großer Fabrikbrand. Vierzig Menſchen umgekommen. Ein großes Brandunglück hat in Newark im nord⸗ amerikaniſchen Staate Neu⸗Nerſey zahlreiche Opfer gefordert. Das Feuer wütete in einem Fabrikgebäude, und alle Schrecken derartiger Brände— berſperrte Ausgänge wie neulich in Berlin, Herabſpringen aus hohen Stockwerken— haben ſich hier wiederholt. Es nachſtehende. ein⸗ getroffen: ie e N *Newark,(der⸗Herſeh), 26. Nov. Heute brch in dem Fabrikgebäude der Newark Paperbox Company Feuer aus. Man befürchtet, daß fünfzehn Perſonen umgekommen ſind. Fünfzig junge Mädchen, die in der Fabrik rbeileten, fanden im oberen Flur zunächſt keinen Ausweg. Es entſtand eine Panik. Viele ſprangen durchs Fenſter, wodurch ſchwere Unglücksfälle herbei⸗ geführt wurden. *Neuyork, 26. Nov. Die Zahl der bei dem Brand in Newrk Umgekommenen beträgt nach einer neueren Meldung vierzig. Es ſind meiſt Frauen und Mäd⸗ chen, denen die Flammen den Ausweg verſperrten. Vier⸗ zehn Mädchen, die vom vierten Stock herab⸗ ſprangen, wurden getötet, zahlreiche andere erlitten ſchwere Verletzungen. Newyork, 27. Nov. Der Newarker Fabrik, in der der Brand ſtattgefunden hat, iſt ein altes Gebäude, in welchem Erie⸗ ſon das Modell ſeines„Monitor“ baute. Das Bauwerk hatte nur zwei Feuekleit ern, welche bald vollgepfropft mit Flüchtenden waren. Der Kampf ums Leben auf den Feuerleitern war ſchrecklich; man fand 1 Knäuel von ſechs Mädchen, welche durch den Geſichtsausdruck und die Art und Weiſe, wie ſie einander gefaßt hielten, zeigten, wie entſetzlich ſie um ihre Rettung gerungenh aben. Ein gerettetes Mädchen erklärt, es habe geſehen, win manche Arbeiterinnen von den nachdrängenden Kame⸗ radinnen von der Feuerleiter geſtoßen wurden. Die Behörden ſtellen eine ſtrenge Unterſuchung über die etwaige Ver⸗ letzung Fahnikeeſete an, lich zu berfolgen. Der Prim wandte ſich durch ſeinen Ver⸗ mögensverwalter an eine engliſche Kunſthandlung, die das Bild als einen Velasquez anerkannte. Die engliſche Firma machte daraufhin ein Angebot von Millionen Kronuen, das vom Prinzen angenommen wurde. In den nächſten Tagen erfolgt der Transport des Bildes nach England. Felix von Weingariner erklärte, wie die„Neue Freie Preſſe“ meldet, den Ahilharmouikern, daß er bereit ſei, ihrem Wunſche zu entſprechen und daß er die Leitung der philharmoniſchen Konzerte weiter beibehalt en werde. Er werde zu dieſem Zwecke ſeinen ſtändigen Aufenthalt in Wien nehmen. Der Dank der Familie Raabe. Zu Wilhelm Raabes Heim⸗ gang erläßt jetzt ſeine Witwe im Namen der Hinterbliebenen folgende Dankſagung:„Aus Anlaß e des Heimgangs unſeres lieben Euiſchlofenen, des Schriftſtellers Dr. Wilhelm Raabe ſind uns aus allen Teilen Deutſchlands und des Auslandes ſo zahlloſe Kundgebungen herzlicher Teilnahme zugegangen, daß es uns nicht möglich iſt, für jede einzeln zu danken, wie wir gern möchten. Allen, die ſeiner und unſer in dieſen ſchweren Tagen gedacht, auf⸗ richtigſten, innigſten Dank.— Frau Berta Raabe geb. Leiſte und Oberamtsrichter Heinrich Raabe im Namen der Hinterbliebenen.“ Das dritte Konzert von Ad. Schmitt findet Sonntag, den 11. Dezember in Feudenheim(Jägerhaus), nachm. 3 Uhr ſtatt. Als Mitwirkende hat der Veranſtalter gewonnen: Herrn Fritz Vo⸗ gelſtrom(Hoſopernſänger), welcher u. a. zwei Kompoſitionen von A. Schmitt ſingen wird und Herrn Kerl Müller, Solo⸗ Celliſt am Hoftheater⸗ 14a2 Tagesſpielplan deutſcher Theater. Dienstag, beun 29. November 1910. Kgl. Opernhaus:„Der Zigeunerbaran“ 0 Schauſpielhaus:„Jsbrand“. Düſſe! dorf. Stadttheater:„Zaza“. 5 Feaulfurt a. M. Op eruhaus:„Cavalleria ruſticana“.—„Der Bajazzo“.— Schauſpiel 90 aus: Ceſar Borgia““, Freiburg i. B. Stadtheater:„Der Wildſchütz“. Heidelberg. Stadtiheater:„Viel Lärm um nichts“. Karlsruhe. Großh. Hofthe ater:„Rienzi“ 8 Kölu. Opoernhaus:„Götterdämmerung“.— haus:„Wallenſteins Tod“. Seipzig. Neues Theater: Siegfeied“. II. Stegfrieos Tod. ildele Bauer“. Mannheim. Gr Dresden.— Kg1,. „Die Nbe een J. Der gehörnie ltes Theater:„Der N B. Hofthea Hochzeit des Figarv“ Neſidengz⸗ Schauſpiel« tuer⸗ Ven Gott“ um 10½ Uhr ſein Ende. Kannheim, 28. November Geueral⸗Anzigeer.(Mittagblatt.) »Nachtrag zum lokalen Teil. * Familienabend des evangeliſchen Bundes Wie jedes Jahr am erſten Adventſonntag, ſo hielt auch geſtern der Evangeliſche Bund Mannheim einen Familienabend ab, der durch die Mitwirkung verſchiedener Kräfte einen ſchönen harmoniſchen Ver⸗ lauf nahm. Der geſtrige Familienabend wurde eröfnet durch den gemeinſchaftlichen Geſang des evangeliſchen Geſangbuchliedes„Dir, dir Jehova will ich ſingen“. Der verdienſtvolle Vorſitzende des ebangeliſchen Bundes, Herr Prof. Wendling, hieß hierauf alle Glaubensgenoſſen herzlich willkommen. Er erinnerte an die ſchöne Adventszeit. Auch dem Evangeliſchen Bund läuten die Adventsglocken zu neuer Tätigkeit. Dann brachte eine Abteilung der„Sängerhalle“ das ſtimmungsvolle und immer gern gehörte „Sonntag iſts“ ſehr wirkungsvoll zum Vortrag und erntete damit reichen Beifall. Auch die Dreingabe der wackeren Sängerſchar gelangte tonrein zu Gehör. Frau Direktor Bärtich ſang hierauf die Arie aus Elias von Mendelsſohn„Sei ſtille dem Herrn. Die Dame verfügt über eine überaus ſympathiſch klingende Stimme, ſo daß man nur bedauern muß, die Sängerin nicht öfters in den hieſigen Konzerſälen zu hören. Ihr geſtriges Auftreten kann als ein voller Erfolg angeſehen werden. Herr Prof. Lepp⸗ Pforzheim ergriff alsdann zu einem in jeder Be⸗ ziehung hochintereſſanten Vortrag über das Thema„Ueber die Entſtehung des Papſttums“, das Wort. Der Redner erinnert zunächſt an das Auftreten des Münchener Gelehrten Dr. Joſeph Schnitzer, der aufgrund ſeiner religiös wiſſenſchaftlichen Studien den Beweis erbrachte, daß Jeſus die Worte von der Ein⸗ ſetzung des hierarchiſchen Syſtems überhaupt nicht ausſprach und daß Jeſus das Papſttum nicht ſtiftete. Vielmehr verſtanden die Biſchöfe von Rom ſich mit einem Glorienſchein zu umgeben und ſo allmählich durch Verquickung der Religion mit Politik ſich ihre Stellung zu behaupten. Redner wies darauf hin, daß im 15. Jahr⸗ hundert das Papſttum auf ſeiner tiefſten ſittlichen Stufe ſtand. Man ſchäme ſich heute noch im Vatikan, die Gemächer eines Papſtes Alexanders VI. zu zeigen. Redner verweiſt dann auf die Worte des katholiſchen Gelehrten Dr. Engert über die Sünden der Päpſte. Am Schluſſe ſeiner mit ſtarkem Beifall aufgenom⸗ menen Ausführungen gab Redner den Wunſch und der Hoffnung Ausdruck, daß es auch einmal in unſerem deutſchen Vaterland tagen möchte wie zu Zeiten der Reformation. Unſere Regie⸗ rung ſollte ſich abgewöhnen, die Päpſte in Rom als Fürſten anzu⸗ ſehen und am Vatikan Botſchafter und Geſandte zu halten.(Leb⸗ hafte Zuſtimmungsrufe), da geſchichtlich nachgewieſen, daß Jeſus das Papſttum nicht einſetzte. Die Päpſte haben ſich oft geirrt und ihr Leben war keineswegs immer vorbildlich. Ihre Herr⸗ ſchaft ſteht in allerſchroffſtem Gegenſatz zu den Worten desjenigen, deſſen Nachfolger ſie ſein wollen und der ſprach„Mein Reich iſt nicht von dieſer Welt“ Frau Direktor Baertich ſang hierauf „Still wie die Nacht“,„O ſchöne Zeit“ und ein reizendes Wiegen⸗ lied“. In all dieſen Liedern kam der vortrefflich geſchulte Sopran der Dame vortrefflich zur Geltung. Wie ſehr ſie ſich mit ihren Liedern in die Herzen der Zuhörer hineinſang, bewies der ſtür⸗ miſche Applaus, der die Sängerin noch zu einer Zugabe veran⸗ laßte. Herr Prof. Wendling warf dann einen kurzen Rück⸗ blick auf das Kometenjahr 1910, das in mehrfacher Beziehung merkwürdig war. Merkwürdig einmal durch die Borromäus⸗ enzyklika des Papſtes. Das Papſttum verkörpere die ſchroffſte Intoleranz. Es ſei hierdurch nur wieder einmal bewieſen, daß man die Friedensverſicherungen von dieſer Seite doch immer mit ſehr großer Vorſicht aufnehmen müſſe. Die Borromäusenzyklika ſowie der jetzige Papſt hätten der evangeliſchen Kirche einen ſehr guten Dienſt getan. Redner erſtattete dann Bericht über die General⸗ verſammlung des Evangeliſchen Bundes in Chemnitz ſowie über die Landesverſammlung in Freiburg. Vom hieſigen Verein könne geſagt werden, daß er in ſtetiger Entwicklung iſt. Die Borro⸗ mäusenzyklika habe dem Verein in hieſiger Stadt allein 100 neue Mitglieder zugeführt. Nachdem der Vorſitzende noch allen Mit⸗ wirkenden gedankt hatte, erreichte der Familienabend mit dem ge⸗ meinſchaftlich geſungenen Lutherlied„Eine feſte Burg iſt unſer Er wähnt ſei noch, daß der Ja⸗ milienabend wie immer im„Friedrichspark“ ſtattfand. * Eine Herausforderung. Der Badiſche Stenographen⸗Verband Gabelsberger teilt mit, daß der Landtagsſtenograph Dröſe auch auf die letzte Aufforderung hin es abgelehnt hat, auf das ihm von Gabelsberger'ſcher Seite vorher angetragene 400 Silben⸗Wett⸗ ſchreiben einzugehen. Dadurch zur Ueberzeugung gekommen, daß auch jetzt noch die früher erfahrenen, wenig verläßlichen Anſchau⸗ ungen bei der gegneriſchen Seite beſtehen, ſah ſich der Gabels⸗ berger'ſche Verband veranlaßt, die Angelegenheit als für ihn er⸗ ledigt zu erklären. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Felix Gotthelf, Mahadeva. Zur Erſtaufführung am Hoftheater Karlsruhe am 27. November. Mahadeva iſt der Inder„Großer Gott“. In Wolken hat er den Sitz. Dort thront er unnahbor und doch den Menſchen nicht ſern. Lotos, die heilige Blume des Ganges, iſt eſein Symbol. In ihrem Kelche trinkt er das ſelige Weltvergeſſen ſeines Reichs und der Verſenkung ſtilles Glück, den„unbeſchreibbaren inneren Sinn, der nach Richard Wagners Wort ganz hell nur und tätig nur iſt, wenn die nach außen gewendeten Sinne träumen“. Manchmal nur wird ſein Bewußtſein lebendig durch das Erfaſſen des meuſchlichen Leids. Gnädig neigt er ſich dann zu denen herab, die als Asketen einhergehen, geſchorenen Hauptes und weltent⸗ nommenen Geiſts. Von Leiden und Tod frei, läßt er ſie eingehen in ſeine Ewigkeit und die nie vergehende Luſt ſeines ſüßen Selbſt⸗ vergeſſens. Und den Würdigſten darunter die Pforten zu den ſeligen Himmelshöhen aufzutun, ſteigt er gar ſelbſt hernieder zur Erde. Als einer der Sterblichen wandelt er dann unter ihnen, und wen er wert befand, holt er mit ſich zu ſeinem ſeligen Nir⸗ vang. Durch die Märchen und Legenden aller Zeiten und aller Völ⸗ ker klingt dies Motiv von Götterbeſuch bei den Menſchen; überall erwachſen dem Sehnen der Menſchen nach dem Licht und dem leibhaftigen Schutze des Göttlichen. Aus der indiſchen Legende hat es Goethe im„Gott und die Bajadere“ künſtleriſch geformt. So tragen wir es lebendig in uns wie die Kunde vom umher⸗ gehenden Jeſus und dem Wanderer der Germanen. Dieſe indiſche, durch Goethe geſtaltete Sage, gab Felix Gott⸗ helf den Stoff zu ſeinem„Myſterium“ Mahadeva. Die Ballade wandelte er zum Drama, ihre dramatiſch angelegte Erzählung zum Spiel der Bühne.„Mahadöh, der Herr der Erde“ begegnet, der Reichen und Hohen überdrüſſig, weil all ihr menſchliches Fühlen in Formeln und Kaſtengeiſt begraben iſt, der Bajadere, der Niederſten und Verworfenſten aus ihrem Volk. Und wie bei Goethe findet der zuvor enttäuſchte Gott unter ihrer tiefen Verderbnis das wahre menſchliche Herz. Da alle anderen ſie ver⸗ achten und der Prieſter, der Künder des Mitleids und der Liebe, ſelbſt ſie aus der geweihten Stätte der Götter verſtößt, zieht er ſie ans Herz. Er löſt ſie aus den Banden irdiſcher Luſt und lin⸗ dert der Verzweifelnden Herz mit dem Troſt auf die Seligkeit im jenſeitigen Reich. So folgt ſie ihm, als er den Totengott herbeiruft, die Welt wieder zu verlaſſen. Mit ausgeſtreckten Armen ſpringt ſie in die Flammengrube, die des Gottes Leib verzehrte. Der aber hebt ſie aus den Flammen empor und in ſeinen Armen ſchwebt die Geliebte zu ſeinem Reich. Die Lotosblume ſchließt ihre Blätter um ſie, und vereint genießen ſie, dem Weltwahn entron⸗ nen, fortan die Seligkeit des Nirvana. Man fühlt aus dieſem Geſchehen die Lehre Schopenhauers und den Geiſt Bayreuths, die Gemütskräfte, die Richard Wag⸗ ners Werk erfüllen. Liebe und Mitleid, das auch Goethe im Ausgang ſeines Gedichtes allgemeiner Hintergrund des einzelnen Falles iſt, Erlöſung und Opfertod ſind ihre Aeußerungen, der Lebenswille ihr Gegenſatz. Wie dem Holländer, der Verkörperung des raſtloſen Willens die ſelbſtloſe, weltvergeſſene Hingabe eines Mädchens erlöſt aus ſelbſtgeſchaffener Quol, wie der Triſtan, heiße Lebensgier mit der Weiheſtimmung mitleidvollen Frauen⸗ gefühls und leidenſchaftsloſen Hinſterbens eint, ſo erlöſt hier das tätige Mitleid des Gottes die vom Lebenswillen Geplagte, und wie dort iſts der Opfertod der Frau, der ſie der Erlöſung teil⸗ haftig macht. Und wie im Parſifal iſt der Typus des gottſuchen⸗ den Menſchen Mittelpunkt und Inhalt. Durch die Weite dieſes Horizonts und die Tiefe ſolcher Welt⸗ anſchauung ſollte die dramatiſierte Ballade zum Myſterium wer⸗ den wie Wagners Werk, zum Kulturdenkmal, das die ergreifend⸗ ſten Gedanken der Menſchen, das Mitleid der tätigen Hilfe und die Erlöſung aus der Qual des Lebenswillens in ſich trägt. Daß es in der Einheit von Wagners Werk nicht gelang, iſt kein Wun⸗ der. Bei ihm weitete die eigene Welt⸗ und Lebensanſchauung die Stoffe der Bühnenwerke zu dem machtvollen gedanklichen Hinter⸗ grund. Felix Gotthelf, in dieſer Gedankenwelt groß geworden, ſuchte den einzelnen Fall, dieſe Weltanſchauung daran zu zeigen. Er wiederholte im Grunde, was die Dramatiker des achtzehnten Jahrhunderts taten, als ſie die Fabel erfanden, einen moraliſchen Satz daran aufznzeigen. Gotthelfs Fabel vom Gott und der Baja⸗ dere hat nun aber, auch losgelöſt von ihrem gedanklichen Hinter⸗ grund, nicht die dramatiſche Durchſchlagskraft der Wagnerſtoffe, nicht die Kühnheit und die Kraft ihrer Linie, von der ſelbſt der Parſifal noch lebt. Die Kontraſte treten nicht ſo ſcharf heraus, wie ſie von Wagner herausgearbeitet ſind; die Bajadere iſt von vornherein zu einſeitig von ihrem Erlöſungsſehnen erfüllt, um den Lebenswillen als Kon⸗ kraſt gegen den Geiſt der Gottheit und die Askeſe ſeiner Anbeter zu erheben. So tun die Figuren wenig dazu, die allzugroße Einfachheit des Geſchehens zu kompenſieren. Auch die Muſik hat dazu nicht die Kraft. Sie iſt im ganzen das Werk eines geſchmackſicheren, techniſch gefeſtigten Könnens, wie es ſelbſtverſtändlich faſt iſt für einen Schüler von Feliy Draeſeke. Es hat edles Material in ſich und Stimmungen, die mit dem Wort und dem Vorgang zu wirklicher Einheit verſchmelzen. Und es gibt Farben, die in edler, feierlicher Schönheit aufleuchten und helle Blitze werfen, die ſelten nur zu laut und nie aufdringlich ſind, wie das Erſtlingswerken ſo leicht eigen iſt. Und es hat manch wirkſame Lyrismen und im Bafaderentanz eine glückliche Miſchung graziöſer Tändelei und wehmütiger Innerlichkeit. Aber all dies Material, all die Stimmungsausdeutungen ſind nicht im dauernden ö konzentriert ſich zu wenig auf das Weſentliche und wächſt ſo ſ in die Tiefe in die Breite und Länge. Und es verrät eine und motiviſche Abhängigkeit von Wagner, die— wenitzesen; im erſten Teil— die Grenze des geſunden eigenen Muſisziereus üßer⸗ ſchreitet. Rheingoldmyſtik, die Hörner der Walhallamuſik und ſtanchromatik, Lohengrin und Parſifal und einmal auch einiges aus der Feſtwieſe ſind zu gleichartigem Stimmungschaxakter in allzu⸗ großer Parallele benützt, um als eigengeformte Glieder der eigenen Muſikſprache genommen werden zu können. Erſt in der zweiten Hälfte ringt ſich das Werk davon mehr und mehr frei. Freilich tritt dann das oft Unzuſammenhängende und oft des Schwunges und der inneren Teilnahme Bare der Muſik um ſo klarer heraus. Die Grotik des Werkes konnte zu ſtürmendem Stimmenbrauſen an⸗ ſchwellen, durch das dann, wie das Licht durch ſchweres Gewölk, Glanz und Friede verklärend ſich brach— Wagners Parſifal iſt auf ſolche Kontraſte angelegt.— Gotthelf hat viele Einzelakzente von dramatiſcher Wucht, aber im ganzen dazu nicht das leidenſchaftlich Fortdrängende, die fortreißende Inſpiration. Dadurch läßt er dem Zuhörer zu viel tun, mit eigener Phantaſie mitzugeſtalten, als das gemeinhin angeht. Nach küchtigem Zuſammenſtreichen vor allem des muſikaliſch viel zu langen Zwiegeſangs zwiſchen dem Gott und der Bajadere im zweiten und dem zu weit gedehnten Enſemble im dritten Akt ließe ſich vielleicht trotzdem auf allgemeines Mitgehen rechnen. Aber da man nun einmal die Sprache eines muſikaliſchen Kunſtwerks nicht verändern kann, ohne es ſelbſt zu verletzen, wird Gotthelf die Ehre eines talentierten und künſtleriſch ernſt zu nehmenden Erſtlingswerks zunächſt genug ſein müſſen, das die Be⸗ freiung des eigenen Ich gewährleiſtet und den Weg zum eigenen Ausdruck bahnt. Dem wird gut ſo ſein. Denn wie wenig Anhänger zu bedeuten haben, begreift ſich erſt, wenn man aufgehört hat, ſelbſt einer zu ſein, hat einmal Nietzſche geſagt, und der ſprach damit aus der Erfahrung. Die Aufführung tat, was ſie konnte, das Werk in gutes Licht zu ſetzen. Den Hauptteil daran hatte Reichwein mit ſeinem klanglich ergiebigen und gutdisziplinierten Orcheſter und dem feſten Zu⸗ ſammenhalt des Bühnenenſembles, aus dem durch beſonderes Ge⸗ oder Mißfaelln niemand heraustrat. Die Bühnenbilder waren bon ausgeſuchter Pracht. So ſicherte die Aufführung wenigſtens einen ſehr großen Ach⸗ tungserfolg, den der anvreſende Dichterkomponiſt ſelbſt entgegen⸗ nehmen konnte, Dr. H. Volkswirtschalt. Neue Rheinau.⸗G. in Rheinau. Die Generalverſammlung der Neuen Rheinau.⸗G. in Rheinau ſoll auch über den Ankauf von eigenen Aktien beſchließen. Das Aktienkapital beſteht aus M. 4,50 Mill, vollgezahlter Aktien Lit. A und gegen 3 Millionen mit 25 Prozent eingezahlter Aktien Lit. B. Ausbau des Karlsruher Rheinhafens. Im Hinblick auf die ſich ſtetig mehrenden Nachfragen nach Gelände für induſtrielle Unternehmungen am Rheinhafen wird, wie uns aus Karlsruhe gemeldet wird, die Großh. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues erſucht, alsbald ein Projekt für die künftige Erweiterung des Rhein⸗ hafens auszuarbeiten, das dann tunlichſt bald zur Ausführung kommen ſoll 5 Die Schiffahrt auf dem Rhein. Von unſerem Korreſpondenten in Bingen wed uns gemeldet: Der Schiffa itsverkehr iſt immer noch lebhaft. Auch Flöſſe kommen noch talwärts, und ſind in ber letzten Zeit feſt Tag für Tag durchgekommen. Den Main und den Ober⸗ rhein herunker ſind eine gamtze Anzahl Flöſſſe in der lezten Zeit ge⸗ kemmen, am Mittelthein zuſammengeſtellk und daun falwärks befördert worden. B. Vrauerei zum Storchen.⸗G., Speher. Die dem Auffichts⸗ rat vorgelegte Bilang ergiht inkl. M. 3582 Vortrag(i. Norj.) einen Gewinn von M. 276 875(M. 207134 i. Vorf.). Zu Ab⸗ ſchreibungen werden verwandt M. 166 244(N 183 586); die ordent⸗ liche Reſerve erhält M. 5352(M. 3677 i. Vorj.],. Tantiemen vom Rhein: 23. 24. 25. 28. 22. 23. Bemerkungen ouſtaun 3,40 3,37 55 Waldszut 2,45 2,42 Hüningenn) 91 1,30 1,74 2,05 2,42 2,10 Abds. 6 Uhr Lehi!i J22,84 2,76 2,67 2,65 3,12 3,14] N. 6 Uhr Hauterburg 4,50 4,83 Abds. 6 Uhr Mazan 352 4,43 4,31 4,21 4,52.87 2 Uhr Germersheinn 534 4,19.-P. 18 U15. Maunheim 44,21 4,12.98 3,85 3,85 4,28 Morg, 7 U5 Maingzgz.82 1,76 1,69.52 i Uhr Biugeen 2,50 2,45 o Uhr gaub„2,97 2,99 2,81 2,60 2 15 5 Hobleuz 8,4 3,30 10 Uhr Kölnaa. J,2 3,77 8,68 8,30 2 Ühr Nührort 3,28 8,11 6 Uhr voſ Nackar: 5 Maunbeinm 4,25 4,20 4,05 3,98 3,94 4,35 V. 7 Uhr Heilbronn ,25 1,19 1,15 1,45 V. 7 Uhr erfordern M. 9152(M. 6288). Der auf den 21. Dezember a. c. eim berufenen Generalverſammlung wird die Verteilung einer Divi⸗ dende von 3 Prozent(2 Proz. i. Vorj.) vorgeſchlagen und M. 6126 (M. 3582) werden auf neue Rechnung vorgetragen. rrr——.———BB—BBZrr———8 Waſſerſtandsnachrichten im monat November. Pegelſtationen Datum ) Windſtill, Regen, + 5e C. B—————————————.— Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Stotion Waunbeim. J22 „ Sr„„ daun get f SS een 2 222882 S5 2 mm S E—³5 * 7. 27. Nov. Morg. 7¼/756,2—.4 ſtill 2,6 27.„ wittg. 20754,4 T0,5 SWZ2 27. Abds. 9½75 11/0 ſtill 5 0 28. Noy. Morg. 78/½747/%/ 70,4 S 4 8,2 Höchſte Temperatur den 27 Nov. 40,5 Vieffte vem 27.28. Nov.—.0 * Mutmaßliches Wetter am 28. und 29. Novbr. Die Zahl der über dem Kontinent und Nordweſteuropa vorhandenen Luftwirbel iſt immer noch ſo groß, daß mit einer dauernden Beſſerung der Wetler⸗ lage zunächſt nicht zu rechnen iſt, wohl aber dürfte vorübergehend eine Aufklärung eintreten, ſodaß am Montag und Dienstag neben verein⸗ zelten Schücefällen in der Hauptſache trockenes Wetter zu erwarten ſteht Wetterberichte. Beſenfeld, 27. Novbr. 20—30 em Schnee, ſeſte Bahn zum Skifahren und Rodeln. Sehr lohnende Schlittenpartien können unte nommen werden von Wildbad und Altenfteig aus nach Beſepfeld. Geſchäftliches. Palminwerke Wilhelmsburg g. Elbe. Vielfach iſt die Anſicht verbreitet, durch Verlegung des Zeukral⸗ bureaus der Firma H. Schlinck u. Co..⸗G. nach Hamburg ſei auch die Fabrik in Mannheim nicht mehr im Betrieb. Dieſe wird jedoch in vollem Umfang weitergeführt und iſt gegenwärtig bis zur Höchſt⸗ grenze ihrer Leiſtungsfähigteit beſchäftigt. Eine weitere At nung war der Firma hier nicht möglich, ſie hat deshalb einigen Jahren errichtete Zweigfabrik in Wilhelmsburg be burg weiter ausgebaut und konnte die neue Anlage dank des geſtiegenen Umſatzes ihrer Produkte Palmin(Cocosſpeif Palmona(Pflanzen⸗Butter⸗Margarine) in einem Umfang der ſelbſt die optimiſtiſchſten Erwartungen weit übertr Da Wilhelmsburger Werk beſchäftigt ca. 700 Arbeiter und Arbeiter⸗ innen, iſt mit den neueſten techniſchen Einrichtungen ausgeſtattet und bietet in ſeiner Geſamtanlage ein leuchtendes Beiſpiel de ſchen Induſtrie. In dem Schaufenſter in D 5, 7 iſt über die kehrstage eine Anſicht der neuen Fabrikanlage ausgeſtellt, womit auch gleichzeitig unſerer heimiſchen Kuuſt ein glänzendes Zeugnis erteilt wird, da ſämtliche Baufen nach Eutwürfen der hieſigen Firma Plöttner u. Weiß unter perſönlicher Leitung des Ar⸗ tekten Herrn Joſeph Weiß erſtellt wurden. 5 * Eine große Nolle bei Wachhunden ſpielt die Fütter⸗ ungsfrage. Ein Tier, das ſtändig mit Fleiſch gefüttert wird, i faul, ſchläfrig und wird niemals aufpaſſen. Bekommen dagegen Hunde täzlich Spratt's Hundekuchen, ſo werden ſie nicht nur in v trefflichem Geſundheitszuſtand erhalten, ſondern ſie erfüllen auch ihre Pflicht els trene Wächter des Hauſes. Man gebe die Spratt'ſchen trocken. Zu beziehen durch Greulich u. Herſchler, 2 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte; 5 für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelde für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher für den Juſeratenteil und Geſchäſtliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Eruſt Müller. In Samt unddeide e Seidenvoile, Kostümstoffe besitze jich die glelichen Farben welche momentan in Parlis getragen werden. Eingetroffene Fabrik-Reste in Samt, Seiden- und 9277 Wollstoffe weit unter Stückpreis. Erust Kramp..7 Wir machen unsere Leser darauf aufmerksam, dass di, Berliner Schirm- Industrie, Max Liehtenstein, O0 3 8 einen grösseren Räumungsverkauf in Schicmen varaustaltet und ist dieses eine wirklich günstige Gelegenheit fir ßasseude Weihnachtsgeschenke. Sichffker, Steſnſefdend Mieren- und Blasen-Krange erhalten Kostenfrei Broscehüre mit NHeiſberichtey. Brunnenverwaltung Gichtba eee eee. Burel lur vorglelia lmegfguα Cilhionuaste, bln ick sei“ wetugn giclili aſen Heſgimerdeu völlig bafreis. In mec Depot für Mannkeim: Hofdrogerie Ludwig& Schütthelm,. — * 4 General⸗ nzeiger. (Miftaablatt) Mannheim, den 28. November, 3 Uhr statt. Verlangen Sie Reismehlseife ist die älteste am Platze, artreut gich grosser Beliebtheit Stüc 28 Efg., 4 stück 90 Pig. Und fragen Sie auch nach imoesa, bestes Teint⸗ Wasser. 18327 Seitenhaus M. Oeitingen NMachf, Inhaber: R. H. Stocke F 2, 2 Marktstr. + Heirat. 17 Witzwe, Auf. 30, mit 1 Kind, wünſcht mit einem Mann in ſicherer Stellung bekannt zu werden, zwecks Heirat. Witwer mit Kind bevorzugt. Ernſigem. Offert. un“, Nr. 41717 en die Iia verkanlen. Güuſtige Gelegenheit! — Pianino erſtll. Fabrik., wie neu, preis⸗ wert zu verkaufen. 41715 J. Krapp, Schreinermeiſter 8 „15. pebit. d. Bl. Gatte und Vater Lassenscbrank wegen Todesfall billig zu ver⸗ kaufen. Offert. unter 55526 an die Expe ition d. Bl. elen Fagen. Für eine hieſige Farben und Lackabrik, ein Buchhalter mit doppelter Buchührung ver⸗ traut, der ſich auch zu kleineren Touten eiguet, per 1. Januar geſucht. Offerten unter 9. 58827 an die Exredition. ſäaneer Lausdiener geſucht. Nur ſolche wollen ſich melden die ſchon 1 55 Zelt in Oetallge⸗ 0 ſchäſten klätig waren. Vorzuſtellen zwiſchen 8 und 10 Uhr vor a. 55525 Jeſchw. Aasberg. Sofort und ſpäter geſucht: Buchhalterinf.größ.Geſchäft Verkäuferin f. Manufaltur, Perf. Stenotypiſtin mit Sprachkenntnſſſen, Stenotypiſtin(Anfängerin), Kontoriſtinn., Lehrmädch. Columba Berband der kaufm. Beamtinnen, Laurentiusſtr. 10. 20969 an die Exvediſton ds.'. 17285 55518 Tieferschüttert bringen wir die schmerzliche Nachricht, dass unser innigstgeliebter, unvergesslicher Herr Dr. phil. Mannheim, München(Augustenstrasse 8, III), 28. November 1910. Die Beerdigung findet im Familiengrab zu München(südlicher Friedhof), am 29. d.., nachmittags Für das Bursau einer P pierzroßhandlung jüngeres tüchtiges Fränlein geſucht, das Bureguarbeiten verſehen kann, Stenographie⸗ kundig iſt, und die Schreib⸗ maſchine beherrſcht. Offer en mit Angabe der Anſprüche ſind unter Cheffre 555168 an die Expedit. ds. Bl. zu richten. Büro ſucht füngen Mann Stenoaraphie und maſchine für einige St abends. Off. unter Ni. 41719 Aelteres ſauberes Dienſtmädchen geſucht zu erfragen T 1, 2, II. Sofort geſucht zu 2 welches im Kochen und Haus⸗ halt erfabren iſt. 55396 Jungbuſchſtraße 15, 2. Stock. Fleißiges ſauberes Hausmädchen per 1. Dez. gegen hohen Lohn geſucht. 41701 Rupprechtſtr. 6, pt. r. + Lehllangsgesuche Für einen jungen Mann, gaus guter Familie mit der Berechtigung zum einjährigen Dienſt, wird eine Stellung als I in einem Induſtrie⸗Eta Kb ment oder Engroszeſchäft geſ. Gefl. Anerbieten 85 55523 I5 Diplom.-Ing. Dozent an der Ilngenieurschule Mannheim im Sanatorium zu Planegg, wo er Genesung suchte, am 26. d. M. Die tisftrauernde Gattin nebhst ihren zwei Töchtfern. wird ein]! oder Fräulein, perfelt in älteren Leuten ein Mädchen, schnell und unerwartet verschieden ist. 11754 Todes-Azeige. Freunden, Verwandten und Bekannten die schmerz- iche Mitteilung, dass meine innigstgeliebte Gatti unsere herzensgute 8 Schwester, Schwägerin und Tante Frau Latharina Dörr geb. Kirschner 5 im Alter von 49 Jahren heute abend 7 Uhr sanft verschieden ist. 11748 Um stille Teilnahme bittet Im NMamen der trauernden Hinterbllebenen Philipp Dörr, Wirt. Mannheim, Wien, München. Bridgeport, Die Beerdigung findet Dienstag, 29. November, nachm. ¼4 Uhr, von der Friedhofkapelle aus, statt. den 26. November 1910. Dies statt besonderer Anzeige. Gelegenheitskauf. Umſtändehalber iſt eine Partie echte pitchpine Küchen⸗ Einrichtungen in erſtklaſſiger Ausführung, ausnahmsweis billig zu verkaufen und zwar 11758 Küche„Meta“ beſtehend aus Büfett, Aurichte mit Auſſatz Tiſch und 2 Stühle Preis Mk. 115.— Aüche„Irene“ wie vor, Büfett Z3türig, Preis Mk. 45.— Beſichtigung ohne Kaufzwang erbeten nachmittags von 2 bis 8 Uhr im Ausſtellungslokal Prinz Wilhelmſtraße 3 (vis à vis Roſengarten) in Mannheim. Anbegrenzte Garantie. J. Peter Speidel, Möbelfabrik. Fabrik in Neckarau, Katharinenſtraße 53. Telephon 591. m jeder belleben Stücꝶ · zalu zu kaben in der Wecnlel⸗ e an die 155 fc eh Beſten bieten. Zeitalters ſprechen. tig in allen merkbar machenden Tell⸗Cacao, wahrſten Sinne Wohlbefinden dient Aktiengeſellſchaft, oh Hausfrau oder wird bei den hohen Anforderungen, die das Leben in unſerer aufreibenden Zeit hörigen und ſich ſelbſt ſtets das Beſte vom Sie wird alle die vielen, unſerem Körper unzuträglichen oder ſchädlichen Genußmittel ausſcheiden und nur kräftigenden und nährenden Pro⸗ dukten, die uns die Strapazen unſeres beſſer ertragen helfen, Dem Zuge der Zeit folgend. ſchließt ſich auch die wirtſchaftlich kluge und praktiſche Frau der ſich gegenwär⸗ Bevölkerungskreiſen be⸗ Einführung des Cacaos als ſtändiges Hausgetränk an und wählt, Millionen Menſchen bereits getan haben. weil gerade des Wortes wirtſchaftlichen Verhältniſſen der Gegen⸗ wart Rechnung trägt.— Hartwig& Voge! Vertreter: Voegtle& Wachter, Mannheim, ob beruflich tatig, ſtellt, ihren Ange⸗ gax du⸗ Bewegung für die wie es dieſer im unſerem und im Preiſe den Fabrikanten von Böckſtr. 10. 88 1. Selſen Suehon. 10 Kindergärtnerin 1. Klaſſe ſucht z. 1. Dez. od. ſp. Stell. tagsüber z. Kinder v.—8 J. Offert. unt. H. 8. Nr. 55517 an die Expedition ds. Bl. Mlewe, Köchin und tüchtige Haushälterin mit guter Einrichtung und 2 erwachſ. Söhnen ſucht ſich zu ver⸗ heiraten. Ernſtgemeinte Off. unter Nr. 40800 an die Tücht. Allein⸗u. Hallsmädch., Madch. in Geſchäftsh., Hotel⸗ zimmerm., Mädch v. Lande ſ. Stelle. Bureau? Florſchütz, J 4a, 1. Tel. 36368. 41716 ien Emmer] Gichendorffſtert 185 2 Tr.., gut möbl. Zimmer in beſſ · Hauſe p. ſofort zu vm. 20968 Luiſeuring 28, 1 Treppe, gut möbl. Zimmer mit od. ohne — ———*— dle 1 N edition d. Blattes. Gräfin Laßbergs Enkelin. Roman von Fr. Lehne. 4(Nachdruck verboken.) 50(Fortſetzung.] Wie ſtolz war ſie auf den einzigen Sohn geweſen, der in ſeiner jugendlichen Schönheit ſogar das Herz der Prinzeſſin Coralie ge⸗ wonnen hatte. So deutlich hatte dieſe ihr Wohlgefallen an dem ſchlanken Offizier gezeigt, daß ſchon von einer möglichen Verlobung geflüſtert wurde. Welche Genugtuung wäre das für das ſtolze Herz Leontine Jaßbergs geweſen— und ſtatt deſſen der jähe Fehlſchlag dieſer ſchönen Hoffnung. Bitter bereute ſie die Stunde, in der ſie die junge Franzöſin Pponne Legene als Geſellſchafterin auf Schloß Burgau aufge⸗ nommen. Niemals wäre ihr der Gedanke gekommen, daß ein Graf Laß⸗ berg ſich und die Tradition ſo weit vergeſſen konnte und ein Mäd⸗ chen, das ſich in abhängiger Stellung befand, zu ſeiner Gemahlin erwählen würde. Und das Unglaubliche war doch geſchehen! In ſchlaueſter Berechnung, mit allen Künſten ber Koketterie, wie die Gräfin annahm, hatte es die Franzöſin verſtanden, das allem Romantiſchen zugeneigte Herz des kaum zweiundzwanzig⸗ jährigen Jünglings zu betören. Trotz des inſtändigſten Flehens der Mutter, trotz der Bitten der Schweſter beharrte er auf ſeinem Vorſatz, dem unbedeutenden Geſchöpf, das nichts als ſeine Schönheit ſein Eigen nannte, den tolzen Namen Laßberg zu geben. So war der Bruch unwiderruflich vollzogen. Die Gräfin hatte ſich vollſtändig von dem Sohne losgeſagt. Er war und blieb für ſie tot. Doch jene ſchwere Zeit hatte ihr Haar gebleicht, ihr Herz verhärtet. Sie wurde mehr gefürchtet als geliebt— ſelbſt von ihrer Tochter, die keinen eigenen Willen mehr zu haben wagte. Der Sohn durfte nie vor der Mutter erwähnt werden. Jeden Brief, den er geſchrieben, ließ ſie ungeleſen zuückgehen und verbot auch dr Tochter jeglichen Verkehr mit dem Bruder. Und ſo wußten ſie nichts mehr von einander. Bis vor wenigen Tagen ein Brief mit ihr unbekannter Hand⸗ ſchrift bei der Gräfin eintraf, den ſie ahnungslos öffnete. Er enthielt die letzten Worte des ſterbenden Sohnes, einen letzten weint und geklagt, konnte keiner ergründen. Mit gewohnt ruhiger Stimme traf ſie ihre Anordnungen. Der Hausverwalter Kroßmann mußte abreiſen, das verwaiſte Kind zu holen. Sie wollte den letzten Wunſch des Sohnes erfüllen, wenn auch ihr ganzes Denken und Fühlen ſich dagegen ſträubte. Aber mit Bangen hatte ſie dem Augeunblick entgegengeſehen, der ihr die Enkelin zuführen würde. Und als Mponne da war, hatte ſie faſt gierig in deren Zügen nach Aehnlichkeit mit dem Sohne geforſcht, aber da war nichts, was ſie an dieſen erinnert— das Kind war ganz das Abbild der Mutter. Es waren dieſelben ſamtdunklen, langbewimperten Augen mit dem ſanften Blick, das goldbraune Gelock, das feine, kurze Näschen über dem ſchön geſchweiften Mund— und das ſollte ſie Tag für Tag vor ſich ſehen— beinahe zornig ballte ſie die Hände, ſie fühlte ſich gefeſſelt, gebunden, beeinflußt. Und duldete doch ſonſt nichts über ſich. Und kein weiches Gefühl regte ſich in ihr bei dem Gedanken an das vater⸗ und mutterloſe Kind. a.** Am frühen Morgen ſchon blickte Chriſtiane in Pvonnes Zim⸗ mer. Dieſe lag mit weit offenen Augen im Bett, einen fremden, grübleriſchen Zug auf dem Geſichtchen. „Na, wenn Du munter biſt, Yponne, dann kannſt Du auch aufſtehen“, ermahnte Chriſtiane. Mit ſo wenig freundlichen Worten war ſie noch nie gegrüßt. Jeden Morgen war der Vater, wenn er geſund war, an ihr Bett getreten, hatte ſie liebevoll geſtreichelt und zum Aufſtehen ermahnt. Gehorſam erhob ſie ſich. Heimlich beobachtete Chriſtiane vom Nebenzimmer aus das Kind bei der Toilette, und ſie mußte ſich geſtehen, daß ſie noch nie ein ſo zartes, ſchönes Körperchen geſehen habe. Und mit welcher Sorgfalt und Gründlichkeit Pvonne ſich wuſch und anzog— ganz anders als Baroneſſe Herta, die nicht allzuviel vom Waſſer wiſſen wollte. Dann brachte Chriſtiane das Frühſtück herein, das ſehr einfach war: eine Kanne Milch und Schwarzbrot, mit Butter geſtrichen. „Guten Morgen, Chriſtiane!“ ſagte Pponne ſchüchtern und reichte ihr die Hand. Eine freundlichere Regung beſchlich deren Herz. Einerſeits bemitleidete ſie das Kind, das doch an dem Verſchulden der Eltern keinen Teil hatte, andererſeits wurde ſie von Groll erfüllt, wenn ſie daran bachte, welche Aufregung ihr bloßes Erſcheinen der Gräfin verurſacht hatte. „Na, haſt Du gut geſchlafen?“ fragte ſie. „Nein, nicht ſo gut. Es war ſo— ich habe mich gefürchtet!“ geſtand ſie kleinlaut. Gruß, von ſeiner zitternden Hand gekritzelt— und was da in ihr vorging, dekam— N um den Sohn ge⸗ „Wovor denn? Das darfſt Du nicht ſagen! Hier fürchtet man pedition ds. Bl. Penſion zu vermieten, 20900 ſich nicht.—.So, ſett ſetze dich And Arinke Deine Mllch. Nachher mußt Du zur Großmutter.“ Etwas verwundert blickte ſie auf das einfache Frühſtück, das ſie hier allein ohne große Umſtände zu ſich nehmen ſollte. Würde das immer ſo ſein? Zögernd ſetzte ſie ſich. Es war, als erriete Chriſtiane ihre Gedanken. „Die Frau Gräfin iſt eine Frühaufſteherin. Sie kann nicht warten, biſt Du ſo weit biſt. Iß nur das Brot ganz gauf, das iſt geſund. Dein Papa und ſeine Schweſter haben, als ſie ſo klein waren wie Du, auch nichts anderes bekommen. Schwarzbrot macht die Wangen rot!“ Pvonne mußte wieder vergleichen. Wie anders war die Früh⸗ ſtücksſtunde mit dem geliebten Vater geweſen! Lachend und plau⸗ dernd hatten ſie am einladend gedeckten Tiſch geſeſſen und ſie hatte die Auswahl gehabt zwiſchen allexlei Brötchen, zwiſchen Honig, Butter und verſchiedenen Obſtmarmeladen. Nachher begab ſie ſich mit Chriſtiane ins Erdgeſchoß. Auch jetzt im Tageslicht hatten die weiten, großen Korridore für ſie etwas ſo Dunkles, Strenges, und ſie wagte kaum auf⸗ zutreten. Die Gräfin empfing ſie in demſelben Zimmer, wie am Abend vorher. Sie ſaß an ihrem Schreibtiſch und blickte bei Pponnes Eintritt auf. Kein Zug ihres Geſichtes veränderte ſich, es blieb ernſt und kalt. Mit zagen, kleinen Schritten ging das Mädchen auf ſie zu und neigte ſich über ihre Hand. „Guten Morgen, Großmamal“ Dann faßte ſie ſich ein Herz; ſie fühlte ſich ja ſo verlaſſen, ſo einſam, ſie mußte einen Menſchen haben, an deſſen Bruſt ſie ihren großen Schmerz ausweinen konnte. Die Großmama war ja nicht ſo ſtreng, wie ſie ausſah, hatte Kroßmann doch geſagt, und deshalb wagte ſie, trotz eines inneren Widerſtrebens, ihre Arme um den Hals der alten Frau zu legen. (Fortſetzung ſolat.) Hektr. Gesellschaft O 4, 8/0. Mannbeim, 28. November 1910 General⸗Anzeiger. Mittagblatt 1. Seite 75 5 Achtung! Heute Montag u. morgen Dianstag von 4 Uhr ah Mannheim.(E..) Donnerstag, J. 96 llr 1910 KONZEZERT abends ½9 Uhr, im Saale des Bernhardushofes des altbeliebten Damen- Orchesters. jeder Art und Preislage. Jackels, Mäntel, Foharpes, Maffen, füt 8N N Vortrag: Calé Börse II. Auswahlsendungen. Modelle. 220 4 Modernisieren. +* ohtrag — Universitätsprofessor Dr. Fr. Delltzsch aus Berlin bf. ef-.Jafthhat-TüeateyfkHosengarten fMannheim 0 biaen MNannheim. im Musensaal. Sonntag, den 4. Dezember 1910, nachm. 3 Uhr Ni Für N der i0 Tages- 5 475 8 2 e e ee eeees deinenertk Ab 9 2222ͤ dmerthaus Florchen 1, 2. Sreite Strasse. K I, 2. 9 Int 2— 18. Vorſtellung int Abonnement C 185 E 9 Zu. HBimnhRgeibspreisemn. Verkehrsverein, Kaufhaus Bo- 8 N ausgetührt von dem Hoftheater-Orchester Mannhelm, Zen 57, in dexr Buchhandlung von 0 1 9 Leitung: Hofkapellmeister Felix Lederer. Brockchoft KSchwalbe, iu der unors 180 9 OzZer 2 35.— Klavierhandlg. y A. Doneecker, sowie bei Eduard Theile in Lud- wigshafen a. Rh. zu haben. Richedl. 55 Dle verehrlichen Damen Trauerſpiel in 5 Akten von Schiller. Programm: Regie: Ferdinand Gregori Dir. Paul Rohrs 11291 ———.— Perſonen: a) Ouverture z. Der kliegende Holländer. werden höfl. ersucht, die Hüte Eliſabeth, Königin von England Maria Vera bh) Siegfried-Idyll. abzunehmen. Ki 9 h Maria Stuart, Königin 1915 Schottland e Prauermarsch a. Götterdämmerung“. Die Karten sind beim Ein- Us Se 20 Sen Geſangene in England ch Vorspiel und Isoldens Liebestocd a. Tristan u. Isolde. Itritt in den Saal*„ Robert Dudley, Graſ von Leicef ſter e) Ouverture z. Tannhäuser. 5 Te. HuArmnnomha.st. MAusäid— T. KEIass. Georg Talbot, Glaf von Sbrewsb: 1 3— werden punkt— 11 75 Wilhel! Ceeil Baron von Burleigh, Groß⸗ Der Eintrittshreis bet gleichmüssig für alle Plätze Uhr geschlossen. SroÆ s., bolire BUαννεερεDEDhn. ſchatzmeiſter Wilhelum Koln ar 20 Pig., überdies ist von je Person über 14 Jahren d 5 Karte hat niemand Zu- Graf von Keut Paul Tietſch Vorschriltsmäs ge Einlasskarte zu 10 Ffg. zu lösen; tritt. 52 Wilhelm Daviſon. Staatsſekretär Frltz Kortner Gurderobegebühr 10 Pfg.„Einder sind vomtesnche der—— Amias 15 1 85 Hüter der Maria Hans Godeck Vie Ausgabe der Karten ſeintache und Doppelkarten) ge⸗Norträge e 5 rennerei Mortimer, ſein Neffe Georg Köhler schieht vorzugsweise auf Bestellung durch hie Er Vor Graf Aubesbine, fcan; öſiſcher Geſaudter Alexauder Kokert Arbeiterverbände und Ar. ettgeber und zwar nur De— stand. Seschw. Seennee Graf Bellievre, außerordentlicher Bol⸗ kür Arbeiter und niedere Ap ellte, deren Jahresver- ſchafter von Frankreich Hugo Voiſin dienst den Betrag von 1800 Mk. nicht übersteigt. 1 Olelly, Mortimers Freund Rudolf Aicher Bestellungen sind spätestens bis Herter S Melvil, Hauskofmeiſter der KöniginMaria Karl Neumauu⸗Hoditz] Mietwoch, 39. Wos, ember, nachmittags 3 Uhr Haunna Kennedy, ihre Amme Julie Sanden schriktlich bei der Stacdtk(Kaufhaus) einzureichen. moderns Margareia Kurt Gina Mayer ie Ausgabe der be en Karten daselbst erfolgt am 4 Ofſtiie Leibarzt Guſtav Trautſchold Freitag, 2. Dezemb vormittags 15 2 nu. 5 Leih 5 15 ier der Leibtwa che Hermann Kupfer Sodann wird ein kleinerer Teil der Karten bei der Stadt— naturgetreue u. mustergültige 20 Page der Königin Poldi e kasse zum allgemeinen Verkauf gebracht 1510 ar am Samstag 5 deslalz mae ll. Ausführung. ammerfrau Emma Schönfeld den 3. Dezember, vormittags von II—1 U 2 1 Franzöſiſche und engliſche Herren, Trabauten, Hofdiener der Für eine Zurücknahme bereits abgegebener Karten SEibliothek karbige bichthestra ungs⸗ Undulatlon Und Manicure ſenee von Euglanud. keine Gewähr übernommen. 59⁰ häder 80 amponleren U. Kopmäschen Dien u der 5—— 3 11 Diener und Dienerinnen der Königin von Schoktlaund. vis--is nachneuestemamerikanischem in 7 Separaten Salons; nur der schlechteste wWird verblüft. 3 System, sowie elektr. Gesichts- 2 5 Kaſſeneröff. ½% khr. Anfang 7 n. Ende 10½ Uhr 5 11 f f K 6 1 S8 115 elektrische Trocknung 5 Raua 75. 9 Srein Ur 1 ur U E, der Ingenieur-Schule massage. Jeder Teint, selbst(Kein Gas) Eine größere Pauſe nach dem 2. Alkt. Montag, den 28. November, abends halb 9 Uhr schön u. wirktabsolutreinigend Kleine Preiſe. im Saale der Loge L. 3, 9 20943 O 8, 15 auf die Haut. Haarbleichen 58604 Auch im Abonnement.(Blondieren) 1 ireeeeeee, 7 5 VO 5 im kei 0 keinsten Blond und Hell⸗ . Im Grußh. Bofthraker. Lichtpilder 8 11 b krang Sets kitgeng iun euneſten Haarfärben eee ee dienstag, 29. Nov. 1910. 21. Vorſtellung im Abonn. 4 des Herrn Dr. E. Wolf aus Frankfurt a. M. über:—— mit allen bekannten Haarfarben Nünancen. Eine Forschungsreise in die Südsee. Monatsabonn. V. H. 1 an Sonntags ununterbrochen von—1 Uhr geöftnet. Die Hochzeit des Figaro 55 JJabresabonn. v. M. 8 an Speelaldamenfriseurgeschäft Aufaug 7 Uhr. ausserdem auch Lesen Herin Schellenberg Manntieleh geht üeeee, P 7, 19, Heidelbergerstr.— Telephon 89l. 9 Abonn. f. 9298 GMetrocknete 16 V Bananen 2— zum Roheſſen. 35 Sehr nahrhaft, blutbildend., Samstag, 3. Peienher d.., abends. 8 Uhr, fübten zu traft im Nibelungensaale des ePfdt 18 dg 60 55 ½ Pfd. erhaltung ee Stiekereien Unwiderruflich nur noch 3 Tage Bernhard Mörbitz ernhard Mörbi auf vielssitiges Verlangen: unter anderm als:„Student Müller im Himmel“ „Köchin Pauline“ „Spreewälder Amme“ „Baulchen auf der Wanderschaft' Baulchens Werdegang“ Mörbitz in seinen uncopierbaren Original-Typen 88 85 das übrige Niederlagen: T 2, 16, Mittelſtraße 46, Gontard⸗ 2 4 ſraßr ö ung in dudegheſe in riesiger Auswahl und bester W mit Tanz. neee Ausführung zu erstaunlich R. W. Hdngelichit⸗ billi 5 20 illigen Preisen. Näheres durch Rundschreiben 29 Brenner! bSore. 9 ise 6577 Der Vorstand. der nie rußt! ee Johannes Falek Kaufhaus, Bogen 87. Rosa Ottenheimer Schweizer Stickereien Roben 8955⁵ Während der Verkehrstage Ausstellung ſvon Neuheiten in Petroleum-Glühlieht und Kompl. mitf. Nleinst. IIlk. 8. Spiritusglühlieht(stehendes und abwärts brennen- 6 Rud. Weickel des) in der Mewerbehalle(Zeughausplatz) 6 Male⸗ Belult ben e 8 am Momtag, den 28. November] Je abends 8 9„ Dienstag, den 29. von inte Neleter E 1 s und und Mittwoch, den 36.„-9 bur. Vorführung der neuesten und besten Typen dieses schönen und billigen Lichtes. Jedlermaun hat freilen Zutritt. 11725 imfester nf fSte, Slberszaln. Cdlsd o 1 1 1 e. Tel 2888. Stimmung, Witz und Humor Weisse Woche mit xroßem Schlorum. 5 Erxstes Auftreten dier Mannheimer Bandoneon-Kapelle„Eintrach!“ Ibel total freiem Entree ⏑⏑ S 5 1 hiesige Installafeure. 0—-Plano, Druck auf den ee e n nee den pa viele annliche Etten Brenner 0 5 Knopf oder ein 25⁵ Pige-Stück hört man den Vortrag existieren, überzeuge man sick erster Klavier Künstler, nur passend für bessere bel Ankauf, dass echte Brenner mit Bier-Cabaret! DopPHeIl-KODzertelffelesEuffee! MittswZoch, 30. November 905 Welnrest., Café, Hotel und Privat-Salons. Weltaus-] gellekert werden. Tel. 3514. 7 2 24%% stellung Brüssel 1910„Grand Prix“ Offert. an Mann- 7 bechteds-Türan-bend Aörbit⸗ nelmer Musikwerke M. Schmid, Orgelhauer. 11718 Vereinslokal esle 2 1— CFFTFFPFFCCCTCTCTTT größ. Verſamm⸗ 1 5 kungen im Lange⸗Rötter⸗ 1 Gebiet. Keine Wirtſchaft. 10504 Wenn möglich mit Wohng. ——ñꝛꝛ ̃¶ m 7— ett, klae, Auren dale ee 2 Feffenhaus, FLert 00 ——— relepnen 716b. fiflundwasser-Tableften Gu Möbscelinlite 2 Slark —— M. ODettinger Nachfolger und Imhaber: R. H. STOOCKE 5649 8 Pergenol-Alundpastillen 2 Pianos dnieer-Mebener ne Joseph Ebert, P 5, 5 bonroserie, 0 4, 3. Glaserel und Bilderhandlung 88 425(Engros u, detaih, empfiehlt zu Festgeschenken Pimnos Zur WMete rer Brauermalzzueker Relche àuswahl in ½ Pkund 20 Plg. 1 Pfund 78 Plg. HKunstblättern, gediegene Hundmalerefen pro Monat von 45 Mk. an Sonie ixerss Unterrieht. OGelgemülde 998⁵ neschmackvolle moderne A. Donecker, L 1, Mittel Sesen Husten und Heiserkeit erteilt Nachhilfe⸗ Einrahmungen. empfiehlt 11688 Unterricht Gefl. Anfragen 201d d 01i 101 Hauptvertreter von C. Bechstein und V. Berdux.(I aunt Ar 4800 un Tas relephon 4080. ala- un liturleisten. IITel. 4592 Schlossdrogerie L 10, 6. 1— und Tafelglas. mb. Deutſcher Reichstag. 87. Sitzung, Sonnabend, den 26. November. Am Tiſche des Bundesrats: Dr. v. Bethmann Holl⸗ weg, Dr. Delbrück, Kraetke, Lisco, Wahnſchaffe, Richter. Das Haus iſt ſtark beſetzt, die Tribünen gefüllt. Die Anfrage über die Königsberger Kaiſerrede. Die Anfrage der Sozialdemokraten lautet: Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun in Ausführung der im November 1908 vom 8 rſten Bülow als verantwort⸗ lichem Reichskanzler und zugleich im Namen des Kaiſers de m Reichstage abgegebenen Erklärungen, die durch⸗ brochen worden ſind durch die in dieſem Jahre in Königsberg i. Pr. und in anderen Orten vom Kaiſer über ſeine ſtaats⸗ rechtliche Stellung abgegebenen Erklärungen? Reichskanzler v. Bethmann Hollweg erklärt ſich bereit, die Anfrage ſogleich zu beantworten. Abg. Ledebour(Soz.): Im November 1908 ergab ſich gine ſeltene Uebereinſtimmung im Reichstag. Einmütig wurde der liefgehenden Entrüſtung über jene Reden und ihre Veröffentlichung Ausdruck gegeben, ohne Aus⸗ nahme bei allen Parteien. Herr b. Hehdebrand ſagte da⸗ mals:„Die Erregung, die die Ereigniſſe auch in den Kreiſen meiner politiſchen Freunde hervorgerufen haben, iſt groß und nachhaltig. Man würde dieſer Erregung nicht gerecht werden, weun man ſie lediglich auf die letzten Veröffentlichungen und Erſcheinungen zurückführen würde. Man muß ganz offen aus⸗ ſprechen, daß es ſich hier um eine Summe von Sorgen, von Be⸗ denken, und man kann wohl auch ſagen, von Unmut handelt, der ſich ſeit Jahren angeſammelt hat. Unmut gerade in den Schichten, ie als beſonders patriotiſch und königstreu angeſehen werden!“ Das ſagte Herr b. Heydebrand unter dem Beifall und hört! hörtl⸗ Rufen einer Freunde. Differenzen zwiſchen den Parteien be⸗ ſtanden damals nur darüber, was gur Beruhigung des Volkes, ſur Verhütung ähnlicher Vorgänge in der Zukunft zu geſchehen abe. Auch auf bürgerlicher Seite verlangte man geſetzgeberiſche aßnahmen, die eine derartige Betätigung des perſönlichen Ele⸗ ments, eine derartige Schädigung der deutſchen Politik verhindern könnten. Ein kleiner Teil des Hauſes glaubte ſich mit Erklärun⸗ gen des Reichskanzlers und des Kaiſers für die Zukunft be⸗ Miggen zu können. Dieſe Erklärungen ſind abgegeben worden. ir Sogialdemokraten haben gar nichts dagegen, daß Kaiſer Wilhelm II. ſoviel redet wie er will, daß er über alle möglichen Gegenſtände, von denen er etwas verſteht oder etwas zu verſtehen glaubt, ſich ausſpricht. Vom rein agitatoriſchen Standpunkt könnten wir nur wünſchen, daß er möglichſt vielredet. Denn keiner unſerer Gegner wirkt ſo zur Aufklärung des Volkes und zur Pflügung des Bodens, in den der ſozialdemokratiſche Same hineingeſtreut wird. Wir verlangen, daß das ganze Volk die Möglichkeit erhält, ſich gegen Angriffe des Kaiſers in aller Oeffentlichkeit energiſch zu wehren. Dieſer Rechtszuſtand beſteht noch nicht. Würde jemand die Angriffe des Kaiſers mit gleicher Schärfe außerhalb des Hauſes wiederholen, ſo würde man ihm Id einen Majeſtätsbeleidigungsprozeß an den Hals hängen. Das iſt alſo ein Kampf mit ungleichen Waffen, den wir für unfair halten. Wir verlangen, daß geſetzgeberiſche Schranken dagegen errichtet werden, daß der Kaiſer ſeine individuelle Auffaſſung über ſeine ſtaatsvechtliche Stellung durch ſelbſtherrli ch e Eingriffe in die Polftik des Landes betätigt. Wir tun das im allgemeinen Intereſſe des deutſchen Volkes, weil durch dieſe ſelbſtherrlichen Eingriffe das An ſehen, die Ehre und die Sicherheit Deutſchlands auf das ſchwerſte gefährdet werden und auch bereits gefährdet worden ſind. Nie⸗ mand anders als Fürſt Bülow hat an dieſer Stelle jene Be⸗ tätigung des Kaiſers als ein U nglück begeichnet. Und der Kaiſer hat damals verſprochen, auch in Privat⸗ geſprächen die nötige Zurückhaltung zu beobachten. Wäre dem nicht, ſo erklärte Fürſt Bülo, ſo könnte weder ich noch einer meiner Nachfolger die Verantwortung tragen. Auch im„Reichs⸗ Anzeiger“ ſland ausdrücklich, daß der Kaiſer den Vortrag des Reichskanzlers darüber mit großem Ernſt entgegennahm und ſeine Grklärungen ausdrücklich billigte. Damals hat der Kaiſer das bindende Verſprechen abgegeben, derartige Eingriffe in die Politik des Reiches, jede derartige Betätigung eines ſelbſtherrlichen Re⸗ giments nicht zu wiederholen und ſogar in Privatgeſprächen über politiſche Dinge ſich einer entſprechenden Zurückhaltung zu be⸗ fleißigen. Damals glaubte die Mehrheit dieſes Hauſes und des Volkes, ſich dabei beruhigen zu können. Anderthalb Jahre iſt auch nichts geſchehen. Auf einmal wurde es anders. Der Kaiſer hat in Königsberg auf dem Feſt der Propinz Oſt⸗ preußen eine feierliche Rede gehalten. Er erging lich zunächſt wie es bei ihm Brauch iſt, in einer Verherrlichung von Mitgliedern ſeiner eigenen Familie. Auf dieſen Familien⸗ kultus will ich nicht eingehen, ob er mit den hiſtoriſch erwie ſenen Tatſachen und dem guten Ge⸗ ſchmack in Einklang ſteht. Der Kaiſer ſagte: Kaiſer Wilhelm J. hat ſich die Krone von Preußen aus eigenem Re cht aufs Haupt geſetzt; und noch einmal beſtimmt hervorgehoben, daß ſie bon Gottes Gnaden ihm verliehen ſei und nicht vom Par⸗ lament, Volksverſammlungen und Volksbeſchlüſſen, und daß er ſich als auserwähltes Inſtrument des Himmels betrachtet.(Ein Sozialdemokrat ruft: ſächerlich!) Ohne Rück⸗ ſichten auf Tagesanſichten und Meinungen gehe er ſeinen Weg. Dieſe Sätze ſind die offenkundige Verkündigung und Betätigung des Gottesgnadentums u nd des perſön⸗ lichen R egiments.(Sehr richtig! links.) Nur die konſervatibe Preſſe hat das nicht anerkannt; bei ihr ſcheint heutigentags der männliche Geiſt, der damals die Rede des Herrn von Heydebrand beſeelte, vollſtändig verſchwunden zu ſein. Der Kaiſer und ſein Schild⸗ mappe, die Deutſche Tageszeitung, hat unrecht, daß das Recht des Königs ausſchließlich auf ſeinem perſönlichen Verhaltnis zu ſeinem Gott beruht. Das königliche Recht iſt heute gebunden an ber⸗ faſſungsmäßige Beſtimmungen.(Sehr richtig! links.) Auch ſchon die Erwerbung der preußiſchen Krone beruhte auf der Verleihung durch den damaligen römiſchen Kaiſer deutſcher Nation, erzielt durch alle Mittel höfiſcher Intrige. Aber auch ſelbſt wenn das eigene Recht der Hohenzollern beſtanden hälte, ſo hat die Sache güfgehört 1848. Dann weiter die Affa ſſung des Kaiſers ü ber die Frauen! Etwas mehr ſollte der Kaiſer von der wirtſchaftspolitiſchen Ent⸗ wicklung des Paterlandes doch kennen Die Frauen werden heute u Millionen hereingeriſſen in das Erwerks⸗ und Wirtſchaftsleben er ganzen Nation, müſſen in ſtetem Tageskampf, in ſchwerer Arbeit für ſich und ihre Kinder ihr Brot exwerben, unter viel üngünſtigeren Verhältniſſen als die Männer. Deshalb müßfen ſie iich im öffentlichen Leben und in wirtſchaftlichen Organiſationen detätigen. Das braucht die Frau nicht zu hindern im Hauſe eine zute Mutter, gute Hausfrgu und Erzieherin ihrer Kinder zu 5 der durch die Volkes überhau es auf die Millionen es komme heut ſagt, anderen auszu der Teuerung die Zivil ſein. Wir können das beſſer beurteilen als Sie und als der Kaiſer, Höflingsbrille vom Leben des lptnichts ſieht. Welchen Eindruck muß von Frauen machen, wenn der Kaiſer ihnen e nicht darauf an, ſich auf Koſten der leben, während auf ihre Koſten infolge liſte um 39 Millionen erhöht iſt. Welche tiefgehende Empörung mußte ſie da ergreifen. Dieſe Empörung wird weiter arbeiten, und ich hoffe, daß Wilhelm II. es noch erleben wird, daß die Frauen ſich ihr Recht erobern auch gegen ſeinen Willen. Trotz des feierlichen Verſprechens hat der Kaiſer es für ange⸗ bracht gehalten, ſich Rüſtungen beruht der wieder ſelbſtherrlich zu betätigen. Auf den eden, erklärte der Kaiſer. Das iſt falſch! Wir wirken für den Frieden. Aber auch bis weit in bürgerliche Kreiſe hinein arbeitet man mit Eifer dafür. großen ruſſiſchen Dichters auch des Dabei muß man und Denkers Tolſtoi ſich erinnern, der bor einigen Tagen im Banne der Kirche begraben wurde. Der Mann hat den Krieg als Soldat kennen gelernt. Er Tempelhofer Feld und gröf kennt ihn nicht bloß von Paraden auf dem von Kaiſermanövern! Es hat keinen zeren Feind des Krieges gegeben als ihn. Mit allem Eifer, mit all ſeiner großen Fähigkeit hat er den Völkermord bekämpft und in dieſem Fampfe ſein Lebenswerk ge⸗ ſehen. Es iſt eine Ehrenpflicht bei dieſer Gelegenheit Tolſtois zu gedenken. durchkreuzt ja aber auf eine Verſtändigung gerichtet iſt. ö 0 Seine Tätigkeit wirkt mehr zugunſten des Friedens als das, was alle Monarchen Europas tun können. Der Kaiſer geradezu die Politik ſeiner Regierung, die Wie kann der Kaiſer ſein Verhalten mit ſeinem feierlichen Verſprechen vereinbaren? Er hat es bewußt durchbrochen. Das hat auch der frühere nationalliberale Abg, Kulemann in ſeinen Memoiren anerkannt. Ich hoffe, daß der Redner der Nationalliberalen ihn heute nicht desavouieren wird. Wir können können fragen, was der Rei chskanzler den Kaiſer nicht hierher zitieren, aber wir dazu ſagt. Bisher hat er ſich ausgeſchwiegen. Es wäre höchſt bedauerlich, wenn wir etwa dieſelbe Antwort erhielten, die bereits ein anonymer Mitarbeiter der„Nor ddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ gegeben hat, der die Frage vom rein formaliſtiſchen Geſichtspunkt aus behandelt. Er ſagt, das wäre ein ſchlechter König, der ſich dje Anſichten des Tages zur Richt ſchni ſind anderer Meinung. ir ſeiner Handlungen nehmen würde. Wir Die Meinungen des Volkes müſſen für den König maßgebend ſein. Wenn er verſucht, gegen die Volks⸗ meinung gzu regieren, dann wird ſeine Stellung unhaltbar, dann lommt es entweder Beſeitigung des zu ſeiner perſönlichen Beſeitigung oder zur monarchiſchen Syſtems über⸗ haupt, Es 0 eine Illuſion, wenn der Kaiſer glaubt, daß er ſich aus eigener Kraft, ge gott, ſeine Meinun gehoben, daß der Kaiſer von einer Höf berlangen, daß ein für 12 wird. Wir wird, daß derartige hat ſogar die Hil angerufen. Im Kl Altar gehören zuſamt wiſſermaßen in Zwieſprache mit ſeinem Herr⸗ bilden kann. Auch fineß Bülow hat hervor⸗ ingskamarilla beeinflußt allemal dafür geſorgt Dinge nicht mehr vorkommen. Der Kaiſer fe der katholiſchen Geiſtlichkeit o ſter Beuron hat er erklärt, Thron und nen. Er hat alſo die Hilfe der Benediktiner, des Papſtes, der katholiſchen Kirche für ſich gefordert und für ſein ſelbſtherrliches Regiment. und ihre Bundesgeno gefährlichen Appell Folge zu leiſten. Zentrum nach alter erkennbare Stellung Ich weiß nicht, ob die katholiſche Kirche ſſen bom Zentrum bereit ſein werden, dieſem Jedenfalls wird es wohl das Taktik hier vermeiden, irgendwie eine klare einzunehmen. Aber ſollte unter dem Segen der Benediktiner und Kapuziner er dieſen Weg weiter gehen, ſo wäre es ein für ihn u Weg, der die Stu nd ſein Haus berderblicher Weg. Das iſt der arts in England und die Bour⸗ bonen in Frankr eich ins Verderben geſtürzt. Das iſt der Weg, den in dieſen Tagen der junge König Manuel von Por⸗ tugal gegangen iſt, der auch mit ſolchen Anſchauungen Wil⸗ helms II. erblich belaſtet war(Heiterkeit bei den Soz.) und bei Nacht und Nebel aus ſeinem Lande hat gehen müſſen. Eine der⸗ artige ſelbſtherrliche Politik, wie ſie Wilhelm II. angekündigt hat, iſt unmöglich in der heutigen Zeit, muß notwendig zu Konflikten führen. Freilich, iſt doch der Kaiſer ſogar hier aus dem Hauſe zum gar h Staatsſtreich aufgefordert worden, von Herrn v. Oldenburg! Jetzt wieder hat er bei der Rekrutenvereidigung in Potsdam die jungen Soldaten zum Kadaver⸗ gehorſam ge gen den König aufgefordert:„Einen Konflikt zwiſchen Pflicht und Gewiſſen gibt es bei e mem rechtſchaffenen Soldaten nicht.“ Der Sinn dieſer Worte kann nur der ſein, den der Kaiſer einmal in die Erklärung gekleidet hat, daß der Soldat auf Geheiß des Königs ſelbſt auf Vater und Mutter zu habe. Das iſt aus überſetzt. Demgegent iß ſchießen dem Oldenburgſchen ins Hohenzollernſche iber kann es diesmal nicht damit genug ſein, daß hier etwa irgendeine Erklärung abgegeben wird oder gar, was wir wirklich nicht mehr hoffen, daß der verantwortliche Reichskanz⸗ ler die Redewendungen eines Norddeutſchen Allgemeinen Subal⸗ s hier einfach! verlangen, daß liche Regiment nicht ſeitigung der bureauk liche Sell Handlanger m dürfen nur ausführ * getragen, der nicht wird. Selbſtregierur ments und Einf Männerſtolz vor Kön ſelbſt verſchwunden, zum Handlanger des perſönlichen Regiments gemacht. amten(Heiterkeit) oſtverwaltung. Reichskanzler darf ernannt ſein, der nicht durch über die ſtattsrechtliche Stellung des viederholt.(Sehr gut! links. 0 9r g Wir müſſen ß nun endlich etwas getan wird, daß das ſelbſtherr⸗ zur Durchführung kommt, vor allem die Be⸗ ratiſchen Verwaltungseinrichtungen und wirk⸗ „Der Landrat und alle feine üſſen verſchwindan. Die Miniſter ende Organe ſein. Kein den Volkswillen aus der Mehrheit der Parteien genommen ig des Volkes d Mittel des Parla⸗ ührung des ndums. Der igsthronen iſt auch k rin von Heydebrand Die Angſt vor der Sozialdemokrakie hat ihn des Volkswillens dieſer Tage in Herford ſprach, rief der Verſammlungsvorſitzende Klaſing: Wir wollen Das iſt die Heydebrar tragen.(Heiterkeit.) kanzler, zum Kam dan nehmen Sie Kaiſer Wilhelm II. an die Spitze. Der Kaiſer denkt viellei dem Kaiſer, ſobald und ſo oft er ruft, folgen. idſche S lungspolitik ins Klaſingſche über⸗ Wenn Sie ſammeln wollen, Herr Reichs⸗ pf gegen die Sozialdemokratie, ydebrand mit und ſtellen Sie t an jene Winternacht, wo er in einer ganz unangemeldeten Volksver⸗ fammlung(Heiterkeit) vo mAltan ſeines Schloſſes die Rede hielt, daß die Konſervativen ſehen daß die Freiſinn Pachnicke winkt mit der Hand ab). lieber Dr. Pachnicke am li bſten mit 5 Wilhelms II. eine gr Symptome, die mich Ihrer Anſicht allein nichts anderes übrig, berwirklichen wollen. aldemokraten würden. Die ſich nach Helfershelfern um, ich hoffe, igen nicht darunter ſein werden.(Dr. Ich glaube Ihnen gern, mein daß Ihnen das unangenehm iſt, Sie möchten v. Heydebrandk unter der Führung Kavallerieattacke reiten. Aber es gibt hoffen laſſen, daß Sie, Pachnicke, mit bleiben. Es bleibht ja den Freiſinnigen auch wenn ſie die Ideale ihres Parteiprogramms Wir Sozialdemokraten, auch wir niedergeritten — bon der radikalen Seite, werden Sie mit Freuden als unſere Bundesgenoſſen begrüßen, wenn Sie gegen den rechtsſtehenden Feind marſchieren wollen.(Lebhafte Bewegung und Hört! hörtl⸗Rufe.) Wir werden mit Freuden an Ihrer Seite kämpfen. Mit den Nationalliberalen wohl nicht, denn die„Nationalliberale Korreſpondenz“ hat ja mit Entſetzen den Ge⸗ danken an eine parlamentariſche Herrſchaft zurückgewieſen. Da iſt alle Hoffnung verloren. Die Herren haben ja ſchon in Kaſſel vergebens verſucht, zu Beſchlüſſen zu kommen.(Heiter⸗ keit!) Da kann man auch jetzt nicht verlangen, daß ſie energiſch werden. Das deutſche Bürgertum ſteht bor einer Schickſalsfrage. Vielleicht kommt dieſe Frage überhaupt zum letzten Mal. Jetzt muß ſich zeigen, ob im Deutſchen Bürger⸗ tum noch ſobiel Selbſtgefühl iſt, wie z. B. in England. Wenn das wirklich ſo iſt, dann begrüßen wir dieſe Mitkämpfer mit Freuden. Wenn Sie wirklich eine liberale Partei ſind, eine Volkspartei, dann iſt der einzige Weg, den Sie einſchlagen können, an unſerer Seite, damit Sie ſich aus der trüben Lage retten, in die Sie durch die Blockpolitik gekommen ſind. Kämpfen Sie nicht mit uns, dann werden Sie zu Handlungen der Konſervativen wie die Nationalliberalen. Dann reißt der tote Block die fortſchritt⸗ liche Volkspartei mit ſich ins Verderben. Ich hoffe, daß es andere kommen wird, wir werden es Ihnen erleichtern mit uns zuſammen zu kämpfen.(Hört! Hört!) Wir könnten auch unſern Kampf allein führen, die Folge würde ſein, daß aus allen bürgerlichen Parteien die Männer, die von dem Gottesgnadenkönigtum und der Junker⸗ herrſchaft nichts wiſſen wollen, zu uns herüberkommen. Durch den gemeinſamen Kampf mit Ihnen, werden aber unſere Ziele nicht berwiſcht. Wir halten an unſeren republikaniſch en For⸗ derungen feſt.(Hört! Hört!). Wie in anderen Ländern ſo muß auch in Deutſchland der Republikanismus vervollſtändigt wer⸗ den. Der Geiſt der Zeit muß ſiegen, den der Kaiſer ver⸗ derblich nennt. Das hindert aber nicht, daß wir Beſtrebungen auf parlamentariſche Herrſchaft, wie wir ſie in England haben, unter⸗ ſtützen. Wollen Sie mit uns kämpfen dann werden wir gemeinſam ſiegen.„Ind wenn die Welt voll Teufel wär, wir werdenes docherzwingen.“(Beifall bei den Soz.) Reichskanzler v. Bethmann Hollweg: Bebor ich zur Beantwortung der Interpellation ſelbſt übergehe, wende ich mich mit einigen Worte zu den Ausführungen des Vorredners. Die Darlegungen, die uns der Abg. Ledebour ſoeben in dem zweiten Teile ſeiner Rede gegeben hat, erweiſen, wie recht der„Vorwärts“ hatte, als er vor einigen Tagen ankündigte, der Zweck der heutigen Interpellation ſei die Aufrollung der Ver⸗ faſſungsfrage. Die Ausführungen des Abg. Ledebour zeigen durchaus klar, daß er und ſeine Partei bei dieſer Aktion nicht von einer Sorge um das Gemeinwohl geleitet werden, im Gegenteil von einer leidenſchaftlichen Gegnerſchaft gegen unſere Verfaſſung erfüllt ſind.(Lebhafte Zuſtimmung rechts, Lärm und Lachen bei den Soz.) Der Abg. Ledebour hat ſich ſoeben mit klaren Worten für ſeine Partei zum Republikanismus bekannt.(Zurufe der Soz.: Iſt denn das etwas Neues?) Nein, meine Herren, es iſt nicht neu. Sie haben von jeher dieſes Prinzip verfolgt, das haben wir gewußt, aber es hat kaum eine Zeit ge⸗ geben, wo Sie mit dieſem Endziele ſo klar vor die Oeffentlichteit getreten ſind, wie heute.(Lachen und Widerſpruch der Soz.) And es iſt gut, daß Sie das tun, daß das ganze Land weiß, zu welchem Ziele Sie hinſteuern.(Sehr richtig! rechts.) Wenn ſich der Abg. Ledebour zur Aufgabe geſtellt hat, das zu erxreichen, ſo muß ich ihn zu ſeinem Erfolg beglückwünſchen.(Sehr wahr! rechts.) Ob er im übrigen bei der Begründung der Interpellation dasſelbe Glück gehabt hat, darüber wird der Reichstag nachher zu entſcheiden haben. Auf die Interpellation ſelbſt habe ich folgendes zu erklären: Die Interpellation geht von der Annahme aus, Seine Majeſtät der Kaiſer habe im November 1908 dem Reichstag durch den Reichs⸗ kanzler Fürſten Bülow Erklärungen gegeben, mit denen er ſich durch Aeußerungen in Reden dieſes Jahres in Widerſpruch geſetzt habe. Dieſe Annahme iſt falſch. Im Anſchluß an die Debatten, die hier im Reichstage geführt worden ſind, iſt zu jener Zeit, wie Herr Ledebour ja auch ſelbſt mitgeteilt hat, durch den „Reichsanzeiger“ mitgeteilt worden, daß Seine Majeſtät der Kaiſer dem Reichskanzler Fürſten Bülow unter Billigung ſeiner Aus⸗ führungen im Reichstage und unter Bekundung ſeines andauernden Vertrauens ſeinen Willen dahin kundgegeben habe, daß er nunmehr durch die von ihm als ungerecht empfundenen Uebertreibungen der öffentlichen Kritik veranlaßt, ſeine vornehmſte kaiſerliche Aufgabe darin erblicke, die Stetigkeit der Politik des Reiches unter Wahrung der verfaſſungsmäßigen Verantwortlichkeiten zu ſichern. Mit dieſer Erklärung im„Reichsanzeiger“ iſt der Oeffentlichkeit gegen⸗ über eine Mikteilung erfolgt, wie der Kaiſer ſeine ſtaatsrechtliche Stellung und die Pflichten ſeines Herrſcheramtes auffaßt. Mit dieſen Auffaſſungen hat ſich Seine Majeſtät der Kaiſer nicht in Widerſpruch geſetzt, und er hat es inſonderheit nicht getan— das ſtelle ich des weiteren feſt— durch Aeußerungen, die er ſeither getan hat.(Sehr richtig! rechts.) Trotz der ſehr eingehenden Darlegungen iſt uns der Abg. Ledebour den Gegenbeweis ſchuldig geblieben. Es iſt mir völlig unerfindlich, wie man aus der Beuroner Anſprache, aus der Anſprache an die Rekruten, aus den Aeußerungen, die der Kaiſer zu Königsberg über den Beruf der Frauen, über die Friedensbürgſchaft, die ein ſtarkes Heer liefert— es iſt mir unerfindlich, wie man aus die ſen Aeußerungen folgern will, daß der Kaiſer die Grenzen ſeines Herrſcheramtes überſchritten oder die Stetigkeit der Politik und die Autorität der Krone gefährdet hätte.(Sehr richtig!) Die Königsberger Rede— die der König von Preußen vor Angehörigen einer preußiſchen Provinz gehalten hat— enthält auch nicht, wie man ihr nachgeſagt hat, eine Bekundung abſolu⸗ ſcher, mit unſerem Verfaſſungsrecht unvereinbarer An⸗ ſchauungen, wohl allerdings eine ſtarke Betonung desfenigen monarchiſchen Prinzips, auf dem das preußiſche Staatsrecht beruht,(Sehr wahr! rechts), berbunden mit dem Ausdruck tiefer religiöſer Ueberzeugung, die in breiten Schichten des Volkes verſtanden(ſehr richtig!) und auch geteilt wird.(Lauter wiederholter Beifall rechts und int Zentrum.) Die Könige von Preußen ſind in einer jahrhunderie⸗ langen Entwicklung mit ihrem Volke berwachſen. Dieſe Ent⸗ wicklung hat ſich nicht ſo vollgzogen, daß es das Volk geweſen ſei, das ſich ein Königkum geſetzt hätte, ſondern in einer faſt beiſpiel⸗ loſen hiſtoriſchen Arbeit großer Herrſcher aus dem Hauſe Hohen⸗ zollern, die in der Tüchtigkeit und Zähigkeit der Bevölkerung eine lebendige Stütze fand, iſt ein preußiſches Staatsweſen erſtzufſammengeſchmiedet worden. Deshilb ſind dre preußiſchen Könige ihrem Volke gegenüber Könige aus eigenem Recht.(Lebh. Beifall rechts, Lachen bei den Soz.) Meine Herren, Ihr Gelächter ſtößt die Geſchichte nicht une. Wenn nun die Neigung aufgetre iſt, auch in Preußen den König wie einen vom Volk beſtellten Würdenträger zu behandeln, ſo darf man ſich nicht wundern, wenn der König das Bewußtſein, keiner Volksſouveränität zu unterſtehen, ſtark betont.(Beifall re Die perſönliche Unverantwortlich⸗ keit des Königs, die Selbſtändigkeit und Urſprünglichkeit des mo⸗ narchiſchen Rechts, das ſind Grundgedanken des preußiſchen Staatslebens, die auch in der Periode konſtitutioneller Entwick⸗ Tung lebendig geblieben ſind. Gibt hier der König von Preußen in der altpreußiſchen Königsſtadt, in der durch die Tradition ge⸗ Heiligten Form der Ueberzeugung Ausdruck, beruft er ſich im Gegenſatz zu Tagesmeinungen auf ſein Gewiſſen als die Richt⸗ ſchnur ſeines Handelns, ſo geſchieht das aus dem Bewußtſein der Fülle ſeines Rechts und ſeiner Pflichten.(Sehr wahr! rechts.) In dieſer Auffaffung von der Stellung des Kaiſers und Königs ſtehe ich auf verfaſſungsmäßigem Boden.(Beifall rechts.) Dieſen Boden werde ich feſthalten und ich werde ihn verteidigen, getreu der mir obliegenden Verantwortung,(Zuruf von den Soz.: Wie lange?) die ich mir nur durch mein Amt und durch meine politiſche Ueberzeugung beſtimmen laſſen werde.(Lebhafter Bei⸗ fall rechts.) Zſt Auf Antrag Singer(Soz.) wird einſtimmig die Beſprechung bieſchloſſen. Frhr. v. Hertling(Zentr.): aben nicht den Wunſch gehabt, die Devartert vom No⸗ 1908 zu erneuern. Wir haben ſie ſchon damals als einen Wir 0 bembe ſehr bellagenswerten Vorgang bezeichnet.(Sehr richtig! im Zentr.) Je länger dieſe Tage in der Vergangenheit zurückliegen, nach alledem, was wir ſeit dieſer Zeit erfahren oder nicht erfahren haben, bin ich um ſo mehr der Meinung, daß es keine glück⸗ lichen Tage in der Geſchichte des deutſchen Vol⸗ kesgeweſenſind. Ich gehe noch weiter: Ich behaupte, daß für dieſe Interpellation jeder berechtigte An⸗ laß gefehlt hat.(Sehr richtig im Zentr.) Sie geht von ganz ſchwierigen Vorausſetzungen aus. Es heißt darin— der Reichskanzler hat auf die ſen ſchwachen Punkt bereits hingewieſen— der Kaiſer habe durch ſeine Reden in der letzten Zeit Erklärungen durchbrochen, die der berantwortliche Reichskanzler zugleich im Namen des Kai⸗ ſers hier abgegeben habe. Erklärungen, die man durchbricht, können doch nur bindende Erklärungen, nur Abmachungen ſein. Und was ſind in Wirklichkeit für Erklärungen hier erfolgt? Die Aeußerun⸗ gen des Fürſten Bülow vom 10. November 1908 ſind hier ſchon angeführt worden. Der Kanzler hat damals geſagt, daß er die Ueberzeugung gewonnen habe uſw.... Und was iſt im Reichs⸗ tage zu dieſer Ueberzeugung geſagt worden. Der Abgeordnete Haußmann hat am folgenden Tage geſagt:„Der Reichskanzler Hat uns in dem, was er geſagt hat, kein Programm für die Zukunft geben können, er hat es auch nicht verſucht, er hat nur einen Wunſch ausgeſprochen, einen frommen Wunſch, das genügt nicht.“ Herr Kämpf und Herr Heine haben ebenfalls ge⸗ ſagt: Das genügt nicht. Dann kam die bekannte Veröffentlichung im„Reichsanzeiger“. Was iſt nun in dieſem Hauſe zu der Kund⸗ machung im„Reichsanzeiger“ geſagt worden? Einer der Herren, deren Namen unter der heutigen Interpellation ſtehen, Geyer, hat am 20. November dieſe Kundmachung im„Reichsanzeiger“ als eine Abſage an den Reichstag bezeichnet, der Garantien verlangt Habe.(Hört! hört! und Heiterkeit im Zentr.) Wie man ſich nach alledem auf Erklärungen berufen kann, die durch den Kaiſer durch⸗ brochen ſeien, bleibt ein Geheimnis der Interpellanten. In dieſer meiner Auffaſſung bin ich auch nicht erſchüttert worden durch die etwas mühſame Interpretation des Vorredners. Es fehlt aber nicht nur an Vorausſetzungen, ſondern auch an Tatſachen, die die Interpellation rechtfertigen können. Es liegen lediglich vor die Reden des Kaiſers in Königsberg, Marienburg und Beuron. Ehe ich die Meinung meiner politiſchen Freunde zur Interpellation ausſpreche, muß ich eine Vorbemerkung machen. Die in der Preſſe herrſchende Verbitterung kam auch diesmal wieder zum Ausdruck. Die Zentrumspreſſe hat dem Be⸗ kenntnis des Kaiſers g u m Chriſtentum freudigſt zugeſtimmt. Ich muß aber dagegen proteſtieren, wenn mun in einem Teil der gegneriſchen Preſſe von einer ſchamloſen Ausnutzung der Kaiſerrede durch das Zentrum geſprochen wurde. (Lebhafte Zuſtimmung im Ztr.) Ich babe ſelbſtverſtändlich nicht alle Aeußerungen der großen und kleinen Zentrumspreſſe ver⸗ folgen können, mir ſind aber keine Zentrumsäußerungen zu Geſicht gekommen, die das Maß überſchreiten. Ich glaube ſagen zu können, entrumsleute überzeugte Monarchiſten ſind.(Beifall im Ztr.) Aber wir ſehen auch als notwendiges Re⸗ quiſit des echten Monarchiſten den Stolz vor Königsthronen an, von dem hier geſprochen wurde. Wir drängen uns nicht an den Thron.(Stürmiſche Heiterkeit links.) Das haben wir nie getan,(Erneute Heiterkeit), weil wir glauben, daß nur das ſtützt, was auch gelegentlich widerſtrebt. Da die gegneriſche Preſſe es beſonders witzig empfunden hat auch meinen Namen hinein⸗ zuziehen, wo ſie von angeblichen Schwankungen in der monar⸗ chiſchen Geſinnung des Zentrums geſprochen hat, muß ich auch darüber ein Wort ſagen. Nach Zeitungsartikeln ſoll ich aus⸗ gerufen haben:„Die Zeit der abſoluten Fürſtenherrſchaft ſei Horbei.“ Ich weiß nicht, ob ich das ausgerufen habe, aber ich brauchte mich deſſen nicht zu ſchämen, denn es iſt geſchichtlich un⸗ anfechtbare und ſehr erfreuliche Wahrheit. Ich bin niemals Vertreter des abſoluten Königtums geweſen, das habe ich auch in den Novembertagen bekundet. Bezüglich deſſen, was über das eigene Recht geſprochen wurde, muß ich Herrn Ledebour in hiſtoriſcher Beziehung berichtigen. Voneiner Verleihung der Königskrone durch den Kaiſer an den Kurfürſten konnte nicht die Rede ſein. Man hat das Vorgehen des Kurfürſten urſprünglich als unbefugt auf⸗ gefaßt und ſich ſpäter nur mit den vollendeten Tatſachen ab⸗ gefunden. Aber auch ganz abgeſehen davon, ob der Ausdruck „eigenes Recht“ in dieſem Sinne hiſtoriſch iſt oder nicht er findet ſich ja auch in allen Staatsrechtslehrbüchern der altliberalen Schule. Auch ſie erkennen an, daß auch in der konſtitutionellen Monarchie der König aus eigenem Recht regiert. Dieſer dem modernen Staatsrecht entſprechende Ausdruck enthält gerade eine Abſage gegen mittelalterliche Vorſtellungen die das Recht des Königs aus anderen Dingen herle ten. Aus eigenem Recht regiert der König nicht, weil ihm das Königtum von einer höheren Inſtanz übertragen iſt, ſondern weil er eben der König iſt; und in der konſtitutionellen Monarchie regiert der König auch aus eigenem Recht, aber er iſt in der Ausübung dieſes Rechts an die Mitwirkung der Volksvertretung gebunden. Weder in Königs⸗ berg noch anderswo hat Kaiſer Wilhelm geſagt, daß er dieſen Lehrſatz nicht anerkenne, im Gegenteil, er ſpricht immer von ſeiner ſich in den Grenzen der Verfaſſung bewegenden Verantwortlichkeit. (Sehr richtig!) Kaiſer Wilhelm hat ſich weiter bekannt zum Gottesgnadentum, und das ſcheint ja ganz beſonderen Anſtoß erregt zu haben. Er hat ſich und anknüpfend an frühere Vorgänge ſeinen Großvater als Arbeiter im Auftrage des höchſten Herrn hingeſtellt und weiter geſagt, daß die Krone nur dann Erfolg verbürge, wenn ſie ſich auf das Wort des Herrn ſtütze. Wer bei dem Gottesgnadentum an einen myſtfſchen Ueberſchwang, an kheokratiſche Anmaßung und an ſelbſtherrliche Neigungen denkt, der zeigt nur. wie ſchlecht ſeine ſtaatszechtlichen und hiſtoriſchen Kennkniſſe ſind.(Zuſtimmung rechts und im Zentrum) Das Gottesgnadentum wie es die moderne Welt noch anerkennt(Lachen links), ſagt eben nur, daß der König aus eigenem Recht regiere, weil er der König iſt, und weil die chriſtliche Auffaſſung in den geſchichtlich gewordenen Verhältniſſen eine Fügung Gottes erblickt. Einen anderen Sinn hat das Wort nicht, und wenn der König ſagt, daß ls ein der Hand des höchſten ſich der vollen wortlichkeit ſeiner hohen Stellung bewußt iſt. Es liegt ſchlechter⸗ dings kein Grund vor, an dieſem Worte Kritik zu üben.(Sehr richtig! rechts.) Das Wort, der König ſei der erſte Diener des Staates, iſt auch nur ſolange kein Bekenntnis zum Abſolutismus, als es eine über ihm ſtehende höhere Macht und ein allgemein ver⸗ bindliches Sittengeſetz anerkennt. In dem Worte vom Gottes⸗ gnadentum iſt kein Verſtoß gegen die Verfaſſung zu erblicken und ebenſowenig darin, daß der Kaiſer es für ſeine Pflicht erklärt, ſich nicht um die Tagesmeinungen zu kümmern. Man muß eine ſehr gewaltſame Interpretation vor⸗ nehmen, um darin etwas Verfaſſungswidriges zu erblicken. (Sehr richtig! rechts.) Wer ſein Gewiſſen zum Ratgeber nimmt, der hat auch das Recht, zu ſagen, ich tue, was es mir vorſchreibt und kümmere mich um die wechſelnden Tagesmeinungen nicht. (Beifall rechts und im Zentrum.) Abſolut nicht verſtehe ich es, wie man einen ſelbſtherrlichen Eingriff darin ſehen kann, daß der Kaiſer als den höchſten und ſchönſten Beruf der Frau es hinſtellte, im Hauſe als Gattin und Mutter zu walten.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung.) Herr Ledebour macht dem Kajſer zum Vorwurf, daß er geſagt hat, nur unſere Rüſtung ſei die Bürgſchaft des Friedens. Haben wir das nicht auch in dieſem Haufe oft genug ſchon betont? (Lebhafte Zuſtimmung.). Um unſerer ſchönen Augen willen bekommen wir keine Bundesgenoſſen. Wegen der Eiferſucht der Mächte müſſen wir uns auf unſer ſcharfes Schwert ſt ütze n. Wie will man da dem Kaiſer einen Vorwurf machen. Der König hat weiter zugleichein Bekenntnis zum Chriſten⸗ tum abgelegt. Soll das vielleicht Anſtoß erregt haben?(Hört! Hört! rechts.) Jeder unreife Burſche, der gar keine Ahnung von den Problemen hat, mit denen die Welt ſeit Jahrtauſenden ringt, der nichts weiß von den Kämpfen der Weltanſchauungen, der hekennt ſich frech zum Ateismus und Materjialis⸗ mus. Soll da dem Deutſchen Kaiſer verboten ſein, ſeiner chriſt⸗ lichen Geſinnung vorbehaltlos Ausdruck zu geben.(Lebhafte Zuſtimmung!) Soweit ſind wir doch wohl noch nicht. Ich glaube, daß die warm empfundenen chriſtlichen Worte des Kaiſers in den weiteſten Kreiſen des Volkes freudige Aner⸗ kennung finden.(Lebhafter Beifall.) Wir wünſchen, daß zwiſchen den Worten und der Geſinnung des Kaiſers und den Taten der maßgebenden Organe aber auch eine voll⸗ ſtändige Harmonie beſteht.(Lebhafter Beifall im Ztr.) Der Kaiſer tritt dafür ein, daß dem Volke die Religion erhalten bleibt. Wir verlangen, daß darum auch nicht durch bureaukratiſche Engherzigkeit die Entfaltung religiöſen Lebens und ie Nerbreitung der religiöſen Lehre verhindert wird. (Lebhafter Beifall im Ztr. Zuruf links: Aha, die Jeſuitenl) Herr Ledebour hat ja geſagt, wohin ſeine Interpellation ziele. Er hat ohne jeden Rückhalt zum Umſturg der beſtehen⸗ den Verhältniſſe aufgefordert. Spricht nicht eine große Wahrheit daraus, wenn der Kaiſer davon ſpricht, daß die chriſt⸗ liche Religion dem Volke erhalten bleiben muß? Die Erhaltung aller Staaten iſt auf die Dauer von dem Bekenntnis zu dieſer allgemeinen Sittenlehre bedingt.(Zuruf bei den Sozialdemo⸗ kraten: Und Portugal.) Davon verſtehen Sie nichts. Wir leſen aus der Rede des Kaiſers heraus, daß er uns aufgefordert hat, alle zuſammenzutreten, gegen die deſtruktive verhetzende Kritik, die an dem hohen Amte und der Perſon des Kaiſers geübt wird. Darum müſſen alle ſittlichen religiöſen Kräfte zuſammenarbeiten. (Beifall.) Abg. Dr. v. Heydebrand(Konſ.): Meine politiſchen Freunde ſind mit der Antwort, die der Reichskanzler auf die Interpellation gegeben hat, einver⸗ ſtanden. Die Begründung des Herrn Ledebour war verhältni mäßig zahm. Ich will die Gründe dafür nicht unterſuchen. Es mag vielleicht allmählich die Erkenntnis aufgedämmert ſein, daß man mit dieſer Interpellation vielleicht etwas weiter gegangen als eine Herausforderung des monarchiſchen und religiöſen Willens in unſerem Volke, daß der Reichskanzler hier vor die Frage geſtellt werden kann, ob erxr es für falſche hält und ob er es verurteilt, daß der Kaiſer innerhalb der Grenzen ſeines verfaſſungs⸗ mäßigen Rechtes ſich als Mann zu einer eigenen ſelbſtändigen Ueberzeugung bekennt, daß er ſich vor einen höheren Richterſtuhl ſtellt, und daß er ſein ganzes Handeln als Kaiſer und Menſch getragen ſein läßt von einer hohen religiöſen Auffaſſung und einem hohen Pflichtgefühl. Daß das hier angefochten werden kann, daß ein Teil dieſes Hauſes, die Sozialdemokraten, es wagen können, eine ſolche Stelle vor ihr Forum zu ziehen, das empfindet ein Teil des Volkes als Herausforderung.(Lebhafter Beifall. Zuruf bei den Soz.: Das haben Sie ja 1908 auch getan.) Was damals geſagt worden iſt, hat mit der heutigen Sache nichts zu tun. Es ſind damals keine Verſprechungen vom Kaiſer verlangt worden, es ſind auch keine gegeben worden.(Lebhafter Beifall rechts, Ohorufe bei den Soz.) Es iſt auch nichts geſchehen, was im geringſten Widerſpruch zu dem ſteht, was in den Novembertagen geſagt worden iſt. Die Mehr⸗ heit unſeres Volkes harmoniert vollkommen mit dem Kaiſer. Wir weiſen es geradezu mit Entrüſtung zurück, daß eine Partei ohne Vaterland(Lärm bei den Soz.) und ohne Reli⸗ gion uns vorſchreiben will, was wir von unſerem Staatsweſen und von unſerem inneren religiöſen Empfinden zu halten haben. Damit betrachte ich dieſen Teil der Sache als abgetan. Ich werde mir nun erlauben, den Spießumzudrehen. Es iſt eine Erſcheinung, die wir kaum noch begreifen können, daß es der Sozialdemokratie ſeit einer Reihe von Jahren, Tag für Tag kann man faſt ſagen, erlaubt iſt, die Perſon und das Amt des Kaiſers in den Staub zu ziehen und in einer Weiſe zu verunglimpfen, die kein Privatmann ſich ge⸗ fallen laſſen würde, wenn es an ſeine Ehre geht.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung rechts.) Dafür brauche ich kaum Beläge anzuführen. Alle Verſammlungen und Preßerzeugniſſe ſprechen für das, was ich behaupte. Wir haben vor einigen Jahren ein Geſetz gemacht, das derartige Beleidigungen etwas anders betrachtet, als es früher der Fall war. Wir haben dem Geſetz zugeſtimmt, weil wir der Anſicht waren, daß eine Partei, die die Freiheit auf ihre Fahne geſchrieben hat, ſobiel Rückſicht auf den anderen Tei des Voſkes nehmen würde, daß ſie mit derartigen Beleidigungen das Maß einhalten würde, daß ſich einfach von ſelbſt verſteht. Wir warer auch der Meinung, daß es Geſetze gibt, die, falls die G überſchritten werden, in Anwendung gebracht werden. Es f daß wir uns einigermaßen getäuſcht haben. Es ſcheint, daß ſolche Geſetze nicht beſtehen. Aber auch das Volk hat ein Recht, daß ſein Kaiſer, ſeine höchſte Autorität von Gottes Gnadell, an dem es ſeſt⸗ gehalten ſehen möchte, in ſchonender Form und in rückf 01l und ehrerbietiger Weiſe von allen ſeinen Volksgenof ind wird.(Lebhafte Zuſtimmung rechts.) Das haben ſpir überſehen, und das verſteht unſer Volk nicht mehr. Es verſteht nicht mehr, daß das weiter geht. Ich möchte im Namen meiner Parteifreunde auch an den Reichskanzler eine Frage richten: Ob er es für an der Ordnung hält, ob er es für richtig hätlt, daß das Volk in ſeinen monarchiſchen Begriffen ganz verwirrt werden muß, wenn in dieſer Weiſe die Autorität ſortwährend in den Staul gezogen wird.(Beifall rechts.) Aber die Sozialdemokratie geht ja noch weiter. Bebel ſagte auf dem Magdeburger Parteitage inbezug auf die Königsberger Rede des Kaiſers: Wenn von Vernunft dabei über⸗ haupt noch die Rede ſein kann.(Hört! Hört!). Er ſagte weiter: Wenn ein Kriegsgewitter heraufkommt, dann ſollt Ihr ſehen, was wir zu tun haben und wo wir zu ſtehen haben— ſicherlich ganz wo anders“. Und der Abg. Noske ſagte: Wir werden nichts unberſucht laſſen, dafür Sorge zu tragen, daß den Vertretern des Gottesgnadentums die Luft drückend wird im deutſchen Vater⸗ lande, und wenn ſie den Staub von den Pantoffeln ſchütteln würden, dann würde ihnen ſicher die große Maſſe des deutſchen Volkes keine Träne nachweinen. Dem Bekenntnis des Gottes⸗ gnadentums und Abſolutismus ſetzen wir entgegen die Forderung e das heute auch Herr Ledebour mit erfreulicher Entſchieden⸗ 9 25 1* 1 iſt, als er der Situation entſpricht. Wir empfinden es geradezu Abg. Fränk erklärte, daß wir die Fürſten nicht an der Spitze brauchen.„Wir haben bei allen Gelegenheiten den ſozialiſtiſchen Standpunkt, den revolutionären Standpunkt(Bravo b. d. Soz.) vertreten“— und ſo geht es weiter. Wenn wir ein Preßerzeugnis als typiſch hinſtellen wollen, ſo ſagt die Leipziger Volkszeitung: Die Kurſe der Firma von Gottesgnaden ſinken ſchon ſeit Jahren. In Schweden, Norwegen, der Türkei uſw. ſteckte man ihre Vertreter ins Gefängnis oder man ſchickte ſie über die Grenze oder man jagte ihnen gar, wie es vor zwei Jahren in Liſſabon geſchehen iſt, eine Kugel in den Kopf.(Stürmiſches Hört, hört! rechts.) Da wird ganz offen ausgeſprochen, daß die Zeit der Revolution gekommen iſt, und daß die Revolution arbeiten muß mit Mitteln, die die glorreiche Revolution von 1789 als Beiſpiel gibt.(Hört, hört!) Zuerſt werden ſelbſtver⸗ ſtändlich die Junker herankommen, und was dazu gehört(mit einer Handbewegung auf die Rechte). Die Pfaffen werden auch nicht ganz ausgenommen ſein.(Der Redner wendet ſich zum Zentrum. Heiterkeit.) Dann heißt es: Kopf ab!] und von den Fürſten heißt es auch: Kopf ab!— das iſt die Loſung, die fetzt aus⸗ gegeben werden muß.(Dr. David[Soz.] ruft: Wer hat das geſagt?) Das iſt in einer Rede geſagt, die in Frankfurt a, M. gehalten wurde, am 1. September 1910, in einer großen Verſamm⸗ lung. Darin ſind Sie doch alle gleich.(öeiterkeit.) Das ſteht ja doch bombenfeſt. Was Sie wollen, das hat auch Herr Ledebour heute ausgeſprochen. Sie wollen und Sie haben den Mut dazu und halten Ihre Zeit ſchon ſo weit ge⸗ kommen, daß Sie die Forderung der Republik nicht nur offen ausſprechen, ſondern ſie auch verwirklichen wollen auf dem Wege der Revolution.(Dr. David ruft: Ach]) Jawohl, auf dem Wege der Revolutſon. Machen Sie doch aus Ihrem Herzen keine Mördergrube. Das iſt ſo, und das Volk draußen weiß, daß es ſo iſt. Wenn man ſieht, daß derartige geradezu auf den Umſturz unſerer Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung gerichtete Forderungen ganz ungeſcheut in unſerem deutſchen Vaterlande vertreten werden können, da fragt man ſich wirklich: Wo iſt denn die bürgerliche Ge⸗ ſellſchaft, die ſich das auf die Dauer gefallen laſſen kann! (Lebhafte Zuſtimmung rechts.) Glauben Sie, daß wir Luſt haben, ſolange zu warten, bis Sie mit dem Kopf ab!] kommen.(Abg, Dr. Dabid ruft: Wir ſind für die Abſchafſung der Todesſtrafe.— Heiterkeit.)— Ihre Abſchaffung der Todes⸗ Autorität und Ordnung und alle unſere gefeſtigten geiſtigen Güter planmäßig unterwühlen laſſen? Das berſteht man im deutſchen Volke nicht, daß das ſo auf die Dauer ſoll bleiben, und da fragt man ſich, wie das anders werden kann. Sie, meine Herren(zu den Soz.) ſind fetzt ſoweit gekommen, daß Sie geradezu einen Terrorism 1 8 ausüben gegen die Auffaſſung der andersdenkenden Kreiſe des Volkes.(Lebhafte Zuſtimmung bei allen bürgerlichen Parteien.) Sie wagen es, die Freiheit der Arbeit zu beeinträchtigen (Lebhafte Zuſtimmung.) Sie wagen es, die Freiheit des eigenen Wortes, der eigenen Auffaſſung bei denfenigen zu bekämpfen, die nicht Ihrer Meinung ſind.(Zuſtimmung.) Sie geben unsl einen Vorgeſchmack davon, wie das in Ihrem Zukunftsſtaat ausſehen ſoll.(Sehr gut.) Aber ſolange ſpollen wir nicht warten. Es iſt eine ernſte Aufgahe der Staatsleitung, und dieſe Interpellation gibt mir den Anlaß, das ernſte Wort der Mahnung zu wiederholen und die Frage an die Reichsleitung zu richten, wie lange ſie anſehen will, daß ein derartiges Unterwühlen unſerer Staats⸗ und Wirtſchaftsordnung, ein derartiges Auftreten gegen die Freiheit und eine derartige Vergewaltigung der lohalen und monarchiſtiſchen und religiss denken Bevölkerung noch erlaubt ſein ſoll,(Unruhe und Unter⸗ brechungen der Soz.) Präſident Graf e r Herr Redner wurde Fünfviertelſtunden la e e angehört.(Sehr war]!) Ich bitte, nich ſtörende Zwiſchenrufe zu unterbrechen.(Beifall.) Abg. v. Heydebrand(fortfahrend:. Wir wiſſen ganz genau, wenn wir dieſes mahnende Wort en die Reichsleikung richten, daß dieſes eine gans außerorden verantwortliche und ſchwierige Aufgabe des Tages iſt und vermeſſen uns nicht, hier beſtimmte einzelne Vorſchläge zu mache Es iſt die Pflicht und die Aufgabe der Staatsleftung und Reichsleitung, die Stunde und die Miktel zu finde und zu wählen, in der und mit denen ſie zum Schutz der bürge lichen Geſellſchaft entſchloſſen ſein wird, einzutreten. Aber die Verantwortkung ruht auf den verbündeten R. gierungen, und wir erwarten, daß, wenn die Stunde kommt ſie wahrgenommen wird und die Mittel ergriffen werden, die Ernſt der Lage erfordert.(Beifall rechts.) Abg. Baſſermann(Natl)): 8 Die Interpellation behauptet einen Widerſpruch zweſchen den im November des Jahres 1903 vom damaligen Rei skansler, Fürſten Bülow, abgegebenen Erklärungen und den jüngſten Reden des Kaiſers. Ich möchte zunächſt zu den Bemerkungen des Frei⸗ herrn b. Hertling und des Hern v. Heydebrandt über die Bedeutung der damaligen Erklärungen auch meinerſeits ein Wort ſagen. Es iſt nicht richtig, die Be⸗ deutung der damaligen Vorgänge herabzufetzen.(Sehr wahr! bei den Natl.), ſie müſſen auch heute noch in ihrer vollen Wichtig keit und Bedeutung für das polftiſche Leben an— erkannt werden. Es iſt damals ſeitens des Fürſten Bülotp Ende ſeiner Rede geſagt worden:„Ich habe die Ueberzen un daß Se. Majeſtät künftig auch in Privatgeſprächen dieſenige Zur haltung beobachten werde, welche im Intereſſe einer einheikli Politik und für die Autorität der Throne gleich unentbehrf (Bravo! rechts.) Wäre dem nicht ſo ſo könnte weder ich no meiner Nachfolger die Verantwortlichkeit tragen. Das iſt Erklärung, an der man nicht drehen und deuteln ſollte. In der Beurteilung der Wichtigkeit Erklärung ſind wir ganz einig mit dem jetzigen Herrn 95 kanzler, der ja heute gerade den Schwerpunkt ſeiner Erklä: darin gelegt hat, daß zwiſchen den damaligen Erklärungen u jüngſten Reden des Kaiſers ein Widerſpruch nicht beſtehe. An de Bedeutung der damaligen Erklärungen ſelbſt hat er nicht ze⸗ deutelt. Es iſt ohne weiteres anzuerkennen, daß zwiſchen der maligen Lage, den Vorgängen des Herbſtes 1908, und der die heute von Herrt angeführten Kaiſerreden ge ſchaffenen Lage Unterſchied vorhan iſt. Das erkennen weiteres an. Dar herrſchte eine hochgrad deutſchen Volke, und in allen ſeinen Schich Darüber geben dit handlungen jener beiden Novembertage volle Klarheit. Die regung erkläre ich mir deshalb vor allem, we die auch auf die auswärtige Polit haben konnten, in Frage ſtanden und weil man und Parteien des Volkes der Anſicht war, daf gungen der deutſchen Intereſſen durch die damal graph“ veröffentlichten Aeußerungen des f könnten—)—ĩ— Der Abgeordnete Ledebour hat auf die Erkli Herrn v. Heydebrandt am 10. Nopvember 1908 bereits Bez nommen. Ich möchte noch hinweiſen, um die damg klären, auf die in der„Konſervativen Korreſponde 8. Nobember 1908 veröffentlichte Erllärung des Elferausſe in der es heißt, man ſähe mit Sorge, daß Erklärunge Kaiſers, die aus edlen Motiven entſprängen, nicht ſelten daz trügen, teilweiſe durch mißverſtändliche Auslegung unſere⸗ wärtigen Politik zu ſchaden. Im Intereſſe des ke Anſehens erlaube man ſich den eh htsvollen Wunft ſprechen, daß künftig in ſolchen Aeußen eine rückhaltung bewahrt werde. In einem Zeugnis d Parteileitung kann ohne weileres der feſte Beweis d werden, wie ſchwerwiegend die damalige Las richtig es iſt, Bedeu 1 der Borrconern Dyrie werteres zu. Es lichen um Anſchauungen und perſönliche Bekenntniſſe des Kaiſers, von denen meine politiſchen Freunde ohne weiteres anerkennen, daß ſie durchweg getragen ſind von hohem Idealismus, von Pflichtgefühl, von echtem chriſtlichen Sinm und durchweg auch von der Liebe zum deutſchen Vaterlande.(Lebhafter Betfall rechts und bei den Natl.) Und wenn wir dieſe Grundlöne in den Reden des Kaiſers als Ganzes nehmen, kann ich ohne weiteres ſagen, daß ich entgegen denjenigen vom Nobember 1908 für die Interpellatibn unbegründet erachte. Was die Tonart anbelangt, die vielfach im Anſchluß an einige kaiſerliche Aeußerungen und Reden da und dort, vor allem in der ſozialde mokratiſchen Preſſe, zu finden iſt, ſo bedauern auch ig gegenüber dem Kaiſer, jede wir jede unehrerbietige Aeußern Aeußerung, die über eine berechtigte Kritik hinausgeht. Wenn der Abg. v. Heydebrandt im Anſchluß an ſolche und andere Aeuße⸗ rungen auf die Verſchärfung der Beſtrafung von Majeſtätsbeleidi⸗ gungen zurückkam, ſo muß ich auch dazu ein Wort ſagen. Er⸗ innern Sie fich an die Geſchichte der kleinen Reform des Straf⸗ geſetzbuches bezüglich des Majeſtätsbeleidigungs⸗Paragraphen und leſen Sie die damaligen Verhandlungen nach, dann werden Sie inden, daß die Einſchrä akung und der Verfolgung bon Majeſtäts⸗ beleidigungen zurückzuführen iſt auf die Initiative des Kaiſers. d Ueber die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der einzelnen Aeuße⸗ runzzen des Kaiſers hier zu ſtreiten, halte ich nicht für angezeigt. Wenn Herr Ledebour den Satz des Kaiſers herausgegriffen hat, er ſtelle ſich über die Meinungen des Tages, ſo halte ich die Polemik dagegen für unrichtig. Das ſoll nicht nur der Kaiſer tun, ſondern jede fütrende Perfönlichkeit ſoll ſich durch die Meinungen des Tages Hindurchringen zu einer ſelbſtändigen politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Auffaſſung.(Sehr richtig!) Das verlangt man von jedem, der vor die Nation tritt und daran iſt, nichts zu finden von einer Näißachtung feſt begründeter Volksmei⸗ kungen. Ich glaube, daß der Kaiſer mit uns einverſtanden iſt, daß es zu ſthweren politiſchen Verhältniſſen führen muß, wenn die Frone ſich in dauerndem Gegenſatz zur feſtbegründeten Meinung des Volkes befünde. Herr Ledebour glaubt dann in der Aeußerung von den ſtarken Rüſtungen einen Eingriff in die auswärtige Politit zu ſehen. Auch da kann ich mich Herrn von Herkling nur anſchließen. Das iſt kein never Geſichtspunkt, es iſt bon nahezu allen Parteſen nicht nur bei den Militärvorlagen, ſondern auch bei jeder Etatsbe⸗ ratung hervorgehoben worden, daß die Tatſache, daß wir ſeit 1870 nicht geroſtet bhabrn, ſondern hemüht waren, unſere Wehr blank und ſtark zu halten, unſere Wehrkraft umzubauen, die Friedensgewähr der Welt geweſer iſt.(Lebh. Zuſtimmung.) Wer im Buche der Ge⸗ ſchichte blättert, wer ſich auch nur zurückerinnert an die Vorgänge, zie ſich an die basniſche Frage anſchloſſen, der wird und muß die hehe Bebdeutungeinerſtarken Wehr anerkennen.(Bei⸗ fall.) Dreierlei möchte ich noch herausgreifen. Das erſte ſind die Bemerkungen des Kaiſers über die Frauenfrage. Es ſind gewiß ſympathiſch berührende Aeußerungen, die ein Ideal dar⸗ ſtellen, daß die Frau in erſter Linie in das Haus gehört, daß ſie be⸗ timmt ſei, für das leibliche und geiſtige Wohl des Mannes und der Kinder zu ſorgen, aber wie ſteht die Frage, wenn man die ganze wirtſchaftliche Entwicklung der Zeit betrachtet? Darüber iſt kein Zweifel, die Not, der Kampf ums Daſein treibt die Frau aus dieſem Ideal heraus. Das iſt die Urſache, daß die Frau des Ar⸗ beiters in die Fabrik geht, und daß über die Arbeiterſchaft hinaus aus Kreiſer des Mittelſtandes und der Beamtenſchaft die Töchter genötigt ſind, den häuslichen Herd zu verlaſſen und draußen ihr Brot zu verdienen. Wenn dann dieſe Frauen, die ins Berufsleben geſtellt ſind, ſich zu intereſſieren beginnen für wirtſchaftliche und olitiſche Probleme, und das ganze Gebiet der ſozialen Fragen, die in ihr Berufsleben einſchueiden, ſo ſind das natürliche Erſcheinun⸗ en, welche die ſtarke Volksvermehrung und der ſchwerer gewordene Kampf ums Daſein mit ſich bringen. Das iſt die rauhe W̃ irk⸗ chkeit. enn aus Anlaß dieſer Entwicklung ſich Erörterun⸗ und Kritilen an die Kaiſerrede knüpfen, ſo möge man ja nicht einen, daß das nur in ſozialdemokrakiſchen Blättern geſchieht. Mir d Verſammlungem deutſcher Frauen aus liberalen und kon⸗ rbativen Kreiſen bekannt, die feſt und treu auf vaterländiſchem Boden ſtehen, und die doch die Kaiſerrede zum Aulaß einer weit⸗ gehenden Diskuſfion genommen haben.(Lebhafte Zuſtimmung links.) Der zweite Punkt iſt die in Beuron aufgeworfene Frage. Ich gehe auf den Inhalt der Rede nicht ein, aber ich hebe doch hervor, daß in Anknüpfung an dieſe Rede ſofort Grörterungen ein⸗ geſetzt kaben über die Bedeutung des Benediktiner⸗Ordens und über die generelle Frage der Segnungen der Ordenstätigkeit, daß von der einen Seite der Ruf laut wurde nach Aufhebung des Jeſuiten⸗ geſetzes, daß aus gut proteſtantiſchen Kreiſen die kreu und ehrlich auf monarchiſchem Boden ſtehen, hierauf heftig erwidert worden iſt, und daß im Anſchluß daran wieder in ultramontanen Blättern vor allzu großem Optimiamus gewarnt wurde. An die Tatſache, daß dieſe Probleme in die Diskuſſion hineingeworfen worden, knüpft ſich alſo die Kritik. Das dritte iſt das Gottesgnadentum. Auch darüber hat Freiherr von Hertling heute einiges ge⸗ ſprochen, und ich möchte ſeinen Betrachtungen manches an die Seite ſtellen, das der Auffaſſung des Herrn Ledebours wider⸗ ſpricht. Ich babe mich auch bemüht, über die Geſchichte der Enk⸗ ſtehung dieſer Formel etwa nachzuleſen und habe gefunden, daß zunächſt das demütige Bekennknis der Abhängig⸗ eit von Gott einer ſonſt unabhängigen monarchiſchen Gewalt irſtellt. Wenn Sie die Verhandlungen der preuiſchen National⸗ verſammlußtg vom 12. Okfober 1848 nachleſen, ſo finden Sie in er Rede eines Abg. Schneider es zum Ausdruck gebracht, daß dieſe Abſolutiſtiſch bakriarchaliſchen Zeiten, in denen der Fürſt ſeine Macht von Gott herleitete, nun borüber ſejen. Ihm wurde von em Abg. Wagner erwidert:„Ich halte es im Intereſſe der Völ⸗ kex ſelbſt für zuträglich, einen Ausdruck beizubehalten, der unſere Fürſten ſtets daran erinnern ſoll, daß, wenn wir ſie auch gegen is für unverantwortlich erklären, auf ihnen doch eine Verant⸗ wortlichkeit nach oben laſten bleibt, von der nicht wir, nicht un⸗ ſere Konſtitution, und keine Macht der Erde ſie entbinden kann. und der Staatsminiſter Altmann erinnerte daran, daß es den Eng⸗ ändern niemals eingefallen ſei, ſeinen König anders als vonGoktes Gnaden zu nennen. Wer wolle denn bezweifeln, daß wir alle, eder im Volke, von Gottes Gnaden ſind.— Wir können in den Nel exungen des Kaiſers in Königsberg ein Bekenntnis zum Ab⸗ lutismus nicht finden, wir fi auch in dieſen Aeußerungen en Angriff auf die Verfaſſung und auf die konſtitutionellen inrichtungen, und zum Beweiſe für die Richtigkeit dieſer An⸗ chauung können wir anführen die Marienkurger Rede des Kaiſers, Uns als ein mahnender Appell an das Pflichtgefühl aller 8 atsbürger mit großer Freude erfüllt hat, und auch die Aeuße⸗ rung des„Reichsanzeig bvom 17. November, in der hervor⸗ gehoben iſt, daß der Kaiſor es als ſeine vornehmſte Aufgabe er⸗ achte, für die Stetigkeit der Politik unler Wahrung der ver⸗ ſſungsmäßigen Verantwortlichkeit zu ſorgen. Auch dieſes Be⸗ Ledebour dem utnis ſpricht gegen die Auffaſſung, die Herr unterſtellt.(Lebhafte Zuſtimmung.) Wenn der Kaiſer aber ſo hochwichtige Fragen, wie ich ſi rührt habe, aufwarf, ſo iſt mit abſoluter Notwendigkeit e, daß die Diskuſſion in unſerem Volke ſie aufgre a merkwürdig, wenlt es anders wäre, wenn ſich noſſen nicht mit dieſen Fragen beſ häftigten. elt bedenklich, in einer unſere Das iſt natür⸗ Zeit, die doch von ſtarker Nervo⸗ erfüllt und geneigt iſt, in das ein zelne Wort ein⸗ haken und viel zu wengehende Schlüſſe zu ziehen. So meine enn wir auch alle überzeugt ſind, daß der Kaiſer vom en ihl erfüllt war bei der Behandlung dieſer Fragen, wir auch heute den Wunſch wiederholen müſſen, er im November ausgeſprochen wurde, den Wunſch nach Zu⸗ ückhaltung, die geboten iſt vor allen inr Intereſſe der Krone ſelbſt, und ich glaube, daß der Reichskanzler ſich den Dank Bolkes verbienen würde, wenn er bemüht wäre, nach dieſer cung in den Bahnen ſeines Vorgängers zu wandeln.(Beifall WVir fönnen es nicht für richtig erachten, wenn der er der Krone in den Mittelpunkt der Diskuſſion geſtellt e dann leider vielſach; zen überſchreitet, die durch ie Ehrfurcht bor dem Kaiſer geboten iſt. Es iſt wieder auf jenes Schlaawort vom Block von Saſſermann zu Bebel an⸗ handerk ſich Rier iut weſent⸗»geſpiertk wekder, das Serk Raumann bat die überwiegende die Güte hatte, zu prögen, und das wir ja ſo oft in öffentlichen Verſammlungen und auch hier im Reichstage gehört haben. Wenn ich Herrn Ledebour ganz berſönlich einen Rat geben ſoll, ſo wäre es der, daß die Annähe⸗ rung an die bürgerlichen Parteien bon den Sozialdemokraten am beſten dadurch gewonnen würde, wenn ſie ihre republikaniſchen und revolutionären Abſichten aufgeben und ſich mit der Monarchie abfinden.(Lebhafte Zuſtimmung.) Dadurch wird am leichteſten auf die Vermeidung jeder Konfliktsſtimmung hingearbeitet Ich berufe mich hier auf das Wort Treitſchkes:„Die Tatſache, daß ie monarchiſche Geſinnung felſenfeſt in unſerer Nation wurzelt, entſpricht der dankbaren Erkenntnis, daß unſere Krone die hohen Pflichten, um derentwillen ſie beſteht, immer erfüllt hat.“ Ich möchte den Sozialdemokraten ſagen: je höher bei Ihnen die Wogen gehen, und je ſchärfere Ausdrücke Sie finden in der Bekämpfung des monarchiſchen Prinzips, deſto mehr werden die Schichten des deutſchen Volkes, die Ihrer Richtung nicht ange⸗ hören, das Bedürfnis fühlen, ſich 1 anzulehnen an eine (Lebhafter Beifall.) 32 5* ſtarke Monarchie, 925 e 10 0 Abg. Dr. v. Payer(fortſchr. Vp.) Vom Zentrum und den Konſervativen iſt mit auffallender Wärme und großer Geſchicklichkeit die ganze Frage ſo gedreht worden, als ob die Sozialdemokraten den Anlaß zu einem Sturm auf den Thron benutzen wollen, als ob die Republik broklamiert werden ſoll. Es hat doch niemand den Verſuch gemacht, den Kaiſer zu hindern, ſein Bekenntnis zum Chriſtentum zu machen oder ſeine ſtaatsrechtliche Stellung zu be⸗ einträchtigen. Wer hat denn im Jahre 1908 den Thron mit ſo auffallender Rückſichtsloſigkeit behandelt? Das war ein Herr von Herr Ledebour hat im der Rechten(Zuruf: Liebermann!). Gegenſatz dazu heute mit einer bei ihm ganz ungewöhnlichen Sachlichkeit geſprochen.(Heiterkeit.) Was ſollen alle die dunk⸗ len Andeutungen auf eine drohende ſchwarze Gefahr.(Zuruf rote Gefahr!— Heiterkeit.) Wenn Herr von Hehdebrand glaubt, daß auf dieſem Gebiete beſondere Mißſtände beſtehen, und wenn er das Rezept zur Abhilfe zu haben glaubt, dann ſollte er es uns wiſſen laſſen. Solange er uns nicht mit poſitiben Vorſchlägen kommt, ſehe ich in ſeinen Worten nur eine Stimmungsmache. Für uns handelt es ſich nur um die Frage, ob das, was der Kaiſer geſprochen hat, mit unſerer ſtaatsrechtlichen Auffaſſung mit der Politik des Deutſchen Reiches vereinbar iſt und mit den Abmachungen vom Jahre 1908. Auf der einen Seite muß ich zugeben, daß der Umſtand, daß es ſich diesmal nicht um auswärtige Angelegenheiten handelt, zu einer milderen Auf⸗ faſſung beiträgt. Damals befanden wir uns in einer deutlichen Gefahr, weil die auswärtigen Staaten durch den Kaiſer gereizt waren. Das ſcheidet diesmal völlig aus. Auf der anderen Seite muß aber zur Verſchärfung die Tatſache beitragen, daß wir uns durch die Erklärungen von 1908 vor neuen rhetoriſchen Ueberraſchunge n ſicher glaubten. Nach dem Ergebnis der heutigen Verhandlungen weiß man allerdings nicht, ob damals wirklich ein Einverſtändnis überhaupt erzielt worden iſt, ob es ſich nicht nur um eine Kundgebung handelte, die für den anderen Teil ohne jede rechtliche Bedeutung geblieben iſt. Es wäre ſchlimm, Die Neußerungen über die Frauen iſt wenn das der Fall wäre. nicht von großer Bedeutung. Die hiſtoriſche Reminiszenz, die ſeinen Großvater betrifft, mag auch noch hingehen.(Der Reichs⸗ kanzler verläßt den Saal.) Es iſt gut, daß wir kein Kollegium bon Staatsrechtslehrern ſind, ſonſt würden wir über die Frage, ob der König ſich die Krone aus eigenem Recht aufſetzte, nicht hin⸗ auskommen. 5 Wir halten uns nur an die Worte:„Als Inſtrument des Himmels mich betrachtend, ohne Rückſicht guf Tagesmeinungen und Anſichten gehe ich meinen Weg!“ Wenn das ſo unverfänglich und harmlos wäre, warum ſchränkte denn dann der Kaiſer gleich darauf in Marienburg dieſe Worte ein, was wir durchaus an⸗ erkennen. Denn auch im Parlament entfährt dem Redner leicht ein Wort, und wir machen dann von dem Recht, es richtigzuſtellen, keinen zimperlichen Gebrauch. Hier handelt es ſich aber um keinen Ausdruck, ſondern um einen Gedanken. Es iſt nicht das erſte Mal, daß der Kaiſer ſich ſo äußert. Eine ſolche Stellungnahme iſt aber nicht bereinbar mit der Verfaſſung des Dautſchen Reiches und mit der Auffaſſung, die die Wiſſenſchaft unſeren ſtaatsrechtlichen Zuſtänden gegeben hat.(Beifall links.) Die Tatſache, daß ein Monarch ſeine Befugniſſe von Gott abieitet, enſpricht nicht der Tatſache, daß ſeine Macht durch Vereinbarungen mit dem Volke und durch Parlamentsbeſchlüſſe gewiſſe Beſchränkungen erfahren hat. Die vor 40 Jahren errungene Kaiſerkrone hat Wil⸗ helm J. je denfalls nicht aus eigenem Recht von Gottes Gnaden erhalten, ſondern von den deutſchen Fürſten unter Mitwirkung des Volkes. Der Unterſchied zwiſchen dieſen ſtaatsrechtlichen Auffaßfungen iſt klar. Der Inhalt des Gottesgnadentums hat gewechſelt. Früher war es ein Ausdruck der Demut und Beſcheidenheit. Man erkannte den höheren Richter an. Jeßzt iſt es anders geworden. Der König von Gottes Gnaden ſieht die Grenze ſeines Willens nur in ſich ſelbſt oder in Gott und bezeichnet ſich als die alleinige Quelle und als den Träger alles Rechts und aller Macht im Staate. Im Deut⸗ ſchen Reiche aber gibt es keine Untertanen, ſondern nur Staatsbürger, von denen jeder den gleichen Anſpruch auf die ihm zugeſicherten Statsrechte hat wie der deutſche Kaiſer. (Beifall links.) Auch das Parlament hat Rechte, vor denen auch der höchſte Wille im Staat Halt michen muß weun das Recht Recht bleiben muß. Deshalb iſt es nicht richtig, wenn man dem Parlament dieſe Macht nicht zuerkennen will. Geſchmückt mit der Krone, hat ſich der Kaiſer eine Bedeutung und Rechte zugewieſen, die ihm ſtagtsrechtlich nicht zukommen. Immer und immer wieder werden Auſprüche der Krone aut, deren Geltendmachung nur mit einer Rechtsperletzung durchführbar wäre.(Sehr richtig! links.) Das bürgerliche Selbſtbewußtſein wird dadurch verletzt, beſonders wen es ſich um theoreliſche Auseinanderſetzungen ohne prektiſchen Wert handelt, die ohne Notwendigkeit von hervorragender Stelle in die öffentliche Diskuff Das Volk muß ſionsgeſchleudert werden. dadurch beunruhigt werden, weun ein Monarch, der ſonſt ſo auf⸗ geklärt iſt, der den modernſten Weltanſchauungen ſo zugänglich iſt, immer wieder auf eine dahingehende ſtaatsrechtliche Vorſtellung zurückkommt, wenn er ſich immer wieder ineinen bewu ßten Gegenſatz zu den anderen ſtaatsrechtlichen Fa k⸗ toren ſetzt. 5 Iſt es in Preußen möglich, auch nur den beſcheideuſten Fort⸗ ſchritt zu erzielen? Tritt nicht ein Reichskanzler nach dem andern berbraucht ab, ohne daß es gelingt, die innere Politik im Deutſchen Reiche auch nur vom Flecke zu bringen? Ich halte es nicht für ein Glück, daß die heutige Stel tu ugnahme des Reichstags ſo verändert iſt gegenüber der vor zwei Jahren. Wenn dadurch bei dem maßgebenden Faktor die Meinung erweckt wird, daß er nicht nur Bollſtändig korrekt gehaudelt hat, ſondern ſagt, noch den Dank des Vaterlandes verdient hat, daun wird das ſicher nicht die Wirkung haben, daß derartige Aeußerungen ſo ſelten wie möglich getan werden.(Zuitimmung links.) Solche Zurückhaltung und Rückſicht bei uns wird auf der anderen Seite ſehr leicht als ein Sympbtom der Sch wãch e angeſehen. (Sehr wahr! links.) Iſt es denn elwas Unxrechtes und für den Kaiſer Unerträgliches, was wir von ihm verlangen? Daß er als konſtitutſoneller Fürſt, als Fürſt im modernen Sinne ſich geben ſoll?(Beifall kinks) Wenn ihm das nicht möglich ſein ſollte, was über die Maßen bedauerlich iſt, ſo erwarten wir von ihm das Einzige, daß er dann im Intereſſe des Ganzen ſich wenigſtens die Reſerve auferlegt, nicht immer und immer wieder den ſchmerzlichen Gegenſatz, der dann zwiſchen dem ſtaatsrechtlichen und politiſchen Bewußtſein der Nation und des Kaiſers klafft, ins Bewußtſein zurückzubringen.(Beifall links.) Auch vom Reichskanzler verlangen wir nichts Unrechtes, aber ſogar das Beſcheidene, was wir erwartet haben, ſcheint er nicht erfüllen zu wollen. Er hat im weſentlichen eine ganz negative Haltung eingenommen. Gr meint, es ſei ja gar nichts geſprochen worden, was der Diskuſſion wert wäre, Und deshalb habe er keine Veranlaſſung, ſich darüber zu äußern. So Mehrheit des deutſchen Volkes nicht die ſtehen, dh er zzu ver⸗ Verantwortlichkeit des Reichskanzlers aufgefaßt, ſondern die Pflicht hat, ſowas zu verhindern oder zum wenigſten hüten, daß es in die Oeffentlichkeit kommt!. Und dann muß man don ihm verlangen, daß er immer und immer wieder auch dem Kaiſer gegenüber feinen Finger auf die Abmachung vom Nobember 1908 legt. Das ganze Volk hat es dem Kaiſer ge⸗ dankt, daß er bi⸗ zu dieſem Sommer ſich an das Abkommen ge⸗ halten hat, um ſo mehr gedankt, als es bei ſeiner Veranlagung nicht ohne innere Opfer möglich war. Woher nun der Umſchwung⸗ Kann der Reichskanzler die Verantwortung tragen, wenn aug Auffaſſung tatſächlich die letzten Konſequenzen gezogen werden?— Wenn der Reichskanzler auch für die Beuronen Kaiſerrede die Verantwortung übernehmen will, ſo wird er daran noch ſchwerer zu tragen haben als an der Königsberger Rede, denn hier handelt es ſich im Gegenſatz zu den Königsberger Worten um Fragen recht aktueller Nafur. Wenn Sie das noch nicht wiſſen, dann leſen Sie doch nur die Zentrumspreſſe der letzten Tage nach, die im Anſchluß an die Beuxoner Rede die Aufhe⸗ bng des Jeſuitengeſetzes berwahrte ſich gegen den Vorwurf der ſchamloſen Ausnutzung der Kaiſerrede durch das Zentrum. Nun als Ausfluß beſonderer Be⸗ ſcheidenheit wird man die Anſprüche des Zentrums nicht aus⸗ legen können. Es wäre übel, wenn Erklärungen der Krone des⸗ halb von der Krone nicht gehalten werden, weil ſie dem Reichs⸗ tag gegenüber nicht als ein annehmbares Geſchäft gelten. Angeſichts der preußiſchen Wahlrechtsborlage und der Reichs⸗ finanzreform da wäre es faſt wunderbar, wenn die konſerbative Partei dieſe ſchöne Gelegenheit hätte vorübergehen laſſen, um ſich als alleinige Vorkämpferin für die Krone und für das König⸗ tum in empfehlende Erinnerung zu bringen und dem Zentrum ging es angeſichts der Avencen in der Rede von Be Uron über die Kraft, wenn es dies gangbare Feld allein den Konſer⸗ vativen hätte überlaſſen müſſen.(Sehr gut! link.) Die bisherig⸗ Politik der Inproviſationen kann nicht weitergehen. Der Kaiſer ſoll ſelbſt einſehen, daß mit der ſteigenden Zahl der Reden die Bedeutung der einzelnen Reden mindeſtens abnimmt. Der Reichskanzler wird ſein Amt nicht voll erfüllt haben, wenn er den Zeitpunkt herankommen läßt, an dem die Zeitungsleſer an⸗ fangen werden, Kundgebungen des deutſchen Kaiſers als etwas alltägliches zu bewerten,(Leb⸗ hafter Beifall links.) fordert. Herr v. Hertling 1 88 Dr. David(Soz.): Es war vorauszuſehen, daß der ſchwarz⸗blaue Bloc, der Bund der Junker und Heiligen, die Gelegenheit be⸗ nutzen würden, um gegen uns loszuretten. Es fällt uns nicht ein, dem Kaiſer das Recht des Bekenntniſſes zum Ehriſtentum zu beſtreiten. Wenn jemand Chriſtus für den eingeborenen Sohn Gottes hält, ſo iſt das ſeine Privatſache und wir würden daraus niemals eine politiſche Aktion machen. Wenn jemand auffordert, den Kampf gegen das zwanzigſte Jahrhundert aufzunehmen, ſo hätten wir dafür ein reſignierendes Lächeln. Wir berlangen aber auch, daß das Recht, ſich zu einer freien Welt⸗ anſchauung bekennen zu dürfen, uns nicht beſtritten wird. Bei der Königsberger Rede handelte es ſich um etwas ganz anderes. Wenn jemand aus religiöſen Anſchauungen heraus ſtaatsrechtliche Konſequenzen zieht, die im Widerſpruch mit der Reichsverfaſſung f ſo iſt es nicht nur ein Recht, ſondern geradezu eine Pflicht der Volksvertretung, das mit aller Kraft zurückzuweiſen. Die Herren von der Rechten glauben doch ſelber nicht, daß die Königsberger Rede keine politiſche Bedeutung habe.(Der Reichskanzler iſt wieder im Saale erſchienen.) Als die Meldung von der Königsberger Rede kam, da ſchrieb ein maßgebendes kon⸗ ſervatibes Blatt:„Wir ſind ſpieder, wo wir waren!“ Und die „Tägliche Rundſchau“, ſteht die Ihnen(zu den Konſer⸗ baktiven) nicht nahe?(Entrüſteter Widerſpruch der Konſer⸗ vativen.) Sie macht nationalkonſervative Politik.(Zuruf rechts: Das war einmal!) Die ſchrieb:„Dieſe Rede deutet auf Sturm!“ Dr. David zitiert weiter die„Kölniſche Volsszeitung“. Alſo Sie ſind es, die ſich geändert haben! Der Kaiſer hat ins goldene Buch des deutſchen Volkes„alſo doch für die Ewigkeit beſtimmt, eingetragen: Von Gott es Gnaden iſt der König. Daher iſt er auch nur dem Herrn allein verantwartlich. (Hört, hört! links.).Die ſchwere Verantwortung, die der König für ſein Volk trägt, gibt ihm auch ein Anrecht auf treue Mit⸗ wirkung ſeiner Untertanen. Hier iſt das Prinzip des Gottes⸗ gnadentums deutlich zurückgewieſen. Wir ſind keine Untertanen, wir ſind freie Staatsbürger. Das Volt hat auch dem preußiſchen König die Krone gegeben in den Befreiungskriegen. Aber für die Reichskrone liegt die Sache einwandsfrei feft, die hat der Kaiſer in der Tat auch vom Parlament. Auch der Blockreichstag wurde als Reichstag von Gottes gnaden offiziell begründet; gegen die„dunklen Mächte“— das Zentrum(Heiterkeit); in⸗ zwiſchen hat ſich Gottes Gnade nach der anderen Seite gewandt. (Unwilliger Zuruf des Abg. Pauli⸗Oberbarnim.) Herr Pauli, als gläubiger Mann müßten Sie ſich ſagen, daß, wenn wir Sozial⸗ demokraten hier berſtärkt einziehen, es Gottes Wille iſt, und daß Sie ſchwer geſündigt haben müſſen, daß bei jeder Nachwahl die ſazialdemokratiſchen Stimmen zugenommen haben.(Heiterkeit.)! Wir ſind eine ſouveräne Inſtanz neben dem Kaiſer nicht unter dem Kaiſer. Das a ende Organ ſind die geſetzgebenden Körperſchaften, die Herren vom Bundesrat ſind die Funktionöre der Volksbertretung. Syſtematiſch wird ſchon ſelk Monaten Stimmung gemacht und ziveifellos auch auf den Träger der Krone eingewirkt, ſeloſtherrlich in die Verfaſſung des Reiches einzu⸗ reiſen. Verſuchsballon sfliegen ſeit einiger Zeit immer wieder 5 Da wird vorgeſchſagen, neben den Reichstag eine zut ſetzen, den Bundesrat durch Zulvahl aus denn zut berſtärken als Gegengewicht gegen den Reichstag, in bie ebſte Reichstag und die Rede des Herrh von Heydebrand war ja ganz auf deu⸗ ammer ſelben Ton geſtimmt. Wir ſind nicht reſpektlos gegen den Kajſer. Aber wenn man uns die Eugerlinge nennt, die an den Wurzeln der deutſchen Eiche nagen, die vaterlandsloſen Rotten, Elende, wenn ſo von der auderen Seite geſchoſſen wird, werden wir üns doch wohl auch wehren dürfen. Und nun die außerordentlich intereſſante Szene von vorhin! Schade, daß kein Kinematograph da war, der ja bei allen häf ſchen Gelegenheilen jetzt, zugezogen wird: als Herr von Heydeprand dem Reichskanzler ßereits ſeine Order ekteilte.(Heiterkeit.) Er ſtand ganz zu ihm gespandt, uumittelbar vor ihm, ſprach unmittelbar zu ihm, und der Tenor ſeiner Ausführungen mar: Du biſt mein Inſtrument, ſieh zu, daß Du Dich nicht mit mir in Widerſpruch ſetzt.(Heiterkeit.) Der König hat geſprochen— ein neue 3 Ausnah me⸗ geſetz, ein neues Sozialiſtengeſetz! Wenn Sie nicht wollen, daß die Repudlit brapagiert wird, daun laſſen Sie ab von dem Verſuch, das Rei chnach preußiſchem Muſter wekter zu revidieren. Geben Sie eine moderne Verfaſſung nach eng⸗ liſchem Muſter, ohne die wäre Eugland ſchon längſt Republit. Wenn Herr von Heydebraud uns eine Partei ohn Vatrland nennt, dann ſpeiſen wir dieſen Anſpurf zurück. Sie wollen das Vaterland als Jagdgründe für ſich, aber wir werden Ihnen das Vaterland nicht überlaſſen. Der Linkslibe⸗ ralis muss hat ſich niemals mehr geſchadet als wie er mit Ihnen zuſammenging. Dieſe Legierung wart todbringend für ihn(zu Herrn v. Payer). Sie können ſich gratulieren, daß Sie dieſem Bünduis entronnen ſind, und wenn Sie den Kampf um den Fort⸗ ſchritt gemeinſam mit der Sozialdemokratie kämpfen, daun iſt es der einzige Weg, um einen Teil Ihrer Anhänger zurückzugewinnen. Wir rufen aber zu dieſer Sammlungspolitik auch die Frauen auf. Als der Kaiſer in Königsberg ihnen den Rat gab, ſie ſollten ſich nicht um Politit ſondern nur um den Haushalt kümmern, da führte er ibnen die Königin Luiſe vor.(Abg. v. Dirkſen: Das war eine Königin! Lachen dei den Soz.) Die Königin darf ſich das exlauben, Ihr deutſchen Frauen, nehmt Euch dieſe politiſche Be⸗ tätigung zum Muſter, werft Euren Einfluß in die Wagſchale. Wenn die Schlachtlinie ſich bei der nächſten Wahl formiert, dann werden auch die Frauen auf unſerer Seite fechten.(Stimmung rechts in Moabit.) Does Volkes Wille ſſt das oberſte Geſetz. 4 Mannheim, 28 November 1910. General⸗Anzelger. Mittagblatt. Ieee v. Dirkſen(Ab.)s dnun mmiſſion zu einem Beſchluſſe in den wir heute am Schluſſe der 55 dieſe Iulerpellation 55 geko mimen, dann wuü Beſpeecung das Votum haben, tine durchaus über flüſſige eitvergeudung var. Alle bürgerlichen Par t, mit Au Skahene— zu unſerem großen Beda n. Payer gegen! ber d Tone geredel hat, ſo daf er das Herrn David anerkannt au werden auch er ſich mit zund hätt te bereit Ton zu tadeln, in dem Sr. Maj Objekt der unerhörteſten Angriffe Interpellation gehabt: Das Bekenntnis der Sozialdemokratie coram publico zur Republik. Das iſt ein wertvolles Geſtändnis.(Lachen der Sozialdemokraten.) Wir werden es verwerten. Gurufe der Sozialdemokraten.) In Magd haben Sie das ſchon getan, aber noch nicht h hier aum Reichstag. Die Bemerkungen des Kaiſers in Königs⸗ berg zur Frauenfrage waren durchaus einwandfrei und dem überwiegenden Teil des Deutſchen Volkes aus der Seele geſprochen. Er hat nicht geſagt, daß die arbeitende Frau, die mit der Hände Arbeit ihre Kinder ernährt, nicht an die Oeffentlichkeit treten ſoll. Die Rolle einer Königin iſt do dooch eine andere als die einer Arbeiterfrau.(Lachen der Soz.) Die Königin Luiſe hat gehandelt als Muſter einer Frau, da handelte es ſich nicht um ein Recht, ſondern um eine ſchwere Pflicht und ebenſo war es Recht und Pflicht des Herrſchers, an der Stelle, die an unendlich ſchweren Niederlagen erinnerke, an eine ſtarke Rüſtung zu mahnen. Der Jetzige Kaiſer umgibt ſich mit einer Reihe von Leuten, die früher nicht an den Hof kamen. Gelehrte, Künſtler uſw da kann man nicht ſagen, daß der Blick des Kaiſers getrübt wird. Herr David hat das Geſpenſt des Staatsſtreichs an die Wand gemalt, auf der rechten Seite und bei der Regierung hahe ich von einem ſolchen Gedanken wenigſtens nichts bemerkt. Unſere Haltung im Jahre 1908, die in der Rede des Fürſten Hatz⸗ feld zum Ausdruck kam, hat ſich als richtig beſtätigt; Wir hatten damals etwas weiter geſehen als andere. Dieſe Interpellation iſt durchaus überflüſſig und der Ausfluß der Beſtrebungen, die ſeit Jahren im Gange ſind, eine Heze gegen den Kaiſer zu führen. Soll wirklich der Kaiſer ſich nach den wechſelnden Strö⸗ maungen der Menge richten? Die hiſtoriſche Erinnerung des Enkels war an jener Stätte durchaus berechtigt. Wer die Per⸗ des Kaiſers kennt und das Milieu beurteilt, an dem die Worte geſprochen ſind, der kann der Rede unmöglich jenen Sinn unterlegen. Es hätte der Marienburger Deklara⸗ tion gar nicht erſt bedurft. Von Gottes Gnaden, dieſes Woft ſtammt aus dem neuen Teſtament und Apoſtel Paulus hat 5 ſſer Sinne eines chriſtlichen Mannes geſprochen; ſo auch der Naiſer. Den polt tiſchen D iſt die energiſche Perſönlichkeit Wilhelms unbeguem. Ihr J deal iſt eine Marionette. Wir wollen aber ein Königtum das über den Parteien ſteht als feſter ruhender Pol. Wir Preußen ſind mit den Hohenzollern groß geworden. Wir haben volles Vertrauen zu ihnen. Wenn auch der König einmal fehlen mag, wie jeder Menſch, ſo hat er doch den beſten Willen. Ledebour hat mit einem Lulherwork geſchloſſen. J0 freue mich, daß er ſich uns nähert. Ich ſchließe mit einem ebelwort:„Die Hohenzollern ändern ſich niemals!“ Mögen auern heralen, haben völl ablehnend A bed daure i0 geweſer Art und den ſeit Monaten hat aber die dem Kaiſer war. Ein gutes für unzuſtänd Abs. Liebermann o. Sonnenberg(Wirtſch. Vge.) berlieſt eine ſeiner Fraktion, wonach er den Reichstag ig in der borliegenden Frage erklärt. Ein Schlußantrag wird angenommen. Damit iſt die Kaiſer⸗Interpellation erledigt. Die freiſinnige Interpellation über die 2 Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten. Staatsſekretär Dr. Delbrück erklärt ſich zur ſofortigen Beantwortung bereit 53 Abg. Dr. Mugdan(Fr. Vp): J llation iſt eigentlich nur eine Anfrage zu dem Zwecke, ob die Staatsregierung die Abſicht hat, noch in dieſer Seſſion eine Vorlage über die Penſionsverſicherung der Privatange⸗ ſtellten einzubringen. Wir würden uns freuen, wenn der Staats⸗ ſekretär ſchon in den nächſten Monaten einen ſolchen Entwurf 58 bringen könnte. Unſere Int Staatsſekretär Dr. Delbrück⸗ Im Reichsamt des Inn ern iſt trotz der ſtarken Belaſtung mit anderen Geſchäften der Entwurf einer Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten ausgeacbeitet worden. Der Entwurf liegt in dem preußiſchen Staatsminiſterium vor. Wann es ſeine Ent⸗ ſchließungen faßt, vbermag ich nicht anzugeben. Sobald das ge⸗ ſchehen iſt, werde ich den Entwurf baldigſt veröffentlichen und dem Bundesrat vorlegen. Wie lange Zeit dann vergehen wird, bis die Vorlage dem Reichstag zugehen wird, wird von der Entſchließung der verbündeten Regierungen abhängen. Ich bin jedenfalls weiter bemüht, die Angelegenheit kaglich weiter zu fördern. Auf Antrag des Abg. Dr. Dröſcher(konſ.)-wird die Be ſprechung der Interpellation beſchloſſen. Abg. Dr. Dröſcher(konſ.): Ich verſtehe nicht recht den Zweck dieſer Interpellation. Ich will ganz offen erklären, daß die große Eite der Interpellation die Vermutung nahe legt, als ſei es Ihnen hauptſächlich um eine Empfehlung bei den Pribotangeſtellten vor den Reichs kagswahlen zu tun. Lebh. Widerſpruch links.) Wir nehmen mit großer Be⸗ friedigung zur Kenntnis, daß der Staatsſekretär eine ganz klare und deutliche Antwort gegeben hat, und ſind ihm dankbar dafür, daß er verſprochen hat, die Einbringung der Vorlage nach Kräften zu fördern. Wir werden alles tun um die Vorlage ſo ſchnell als möglich zu verabſchieden Widerſpruch gegen die Vorlage erhoben wurde, weil die immer höher wachſenden 1 7 der ſozialen Geſetzgebung für die ſelbſt⸗ ſtändigen Kaufleute es Mittelſtandes eine ſchwere Bürde bedeu⸗ ten, ſo vermögen wir dieſen Bedenken keinen entſcheidenden Ein⸗ fluß auf den Fortgang der parlamentariſchen Behandlung der Vorlage einzuräumen.(Veifall rechts.) Es iſt falſch, wenn behauptet wird, daß die Partei die Ange⸗ legenheit aus Ang ſt bor den Wahlen fördere. Auf meine Partei trifft das ſicherlich nicht zu. Wir werden alles aufbieten, das Geſetz ſchnell zu verabſchieden. Abg. Nacken(Zentr.): Meine politiſchen Freunde begrüßen die Erklärung des Staatsſekretärs und hoffen, daß es gelingt, das Geſetz nuß be bor Weihnachten zu publizieren. eed Abg. Liebermann von Sonnenberg(Wirtſch. Vgg): Auch meine Partei erwartet die baldige Einbringung der Vorlage, die eine Forderung nicht nur der Freiſinnigen, ſondern (Beifall.) die Hohenzollern ſo bleiben, wie ſie ſind! aller bürgerlichen Parteien iſt. Wenn aus den Kreiſen der Prinzipale Abg Linz Rp) Auch wir geben unſerer Freude und Genn0 aler die Erklärung Ausdruck. Abg. Schmidt⸗Berlin(Sos): uns hat die Antwort des Staatsſekretärs nicht befriedigt, 50 ſie nicht beſtimmt genug lautet. Wir ſind jederzeit berelt, die Wünſche der Privatangeſtellten zu unterſtützen. Abg. Beck⸗Heidelberg(Natl.): Auch wir wollen Hand mitanlegen, um das Geſetz möglichſt ſchnell zu verabſchieden. Wir bedauern ebenfalls, daß uns kein beſtimter Termin genannt werden konnte und bitten, daß der Staatsſekretär nicht nachläßt in dem Drängen und Schiehen, damit wir die Vorlage recht ſchnell bekommen. Abg. Werner(Reformp.): Ich kann mich dem nur anſchließen. Die Peidetbesmen haben lange genug warten müſſen. Abg. Kulerski(Pole): Auch wir erwarten die baldige Einßringung der Vorlage, hätten es aber lieber geſehen, wenn die Frage im Rahmen der allgemeinen Verſicherungsordnung geregelt worden wäre⸗ 1 5 Abg. Dr. Mugdan(Vp.): Unſere Anfrage hat den gewünſchten Erfolg gehabt, was uns mit Befriedigung erfüllt. Diejenigen, die uns vorwerfen, wire benützen die Tribüne Sur Wahlagitation, benützen ſie ſelbſt am allermeiſten hierzu. Die Konſervativen hüllen ſich wieder einmal in das mittelſtandsfreundliche Mäntelchen. Der Mittelſtand glaubt Ihnen das aber nicht mehr. Er weiß, und auch die Privat⸗ angeſtellten wiſſen es, daß Sie nur Worte für den Miktelſtand haben. Wir haben! kein beſonderes Verdienſt für uns in Anſpruch genommen. Wir Fortſchrittler haben nötig, immer in die Welt hineinzuſchreien, daß wir etwas für die Privatangeſtellten übrig haben. Das überlaſſen wir anderen(Sehr rich⸗ tig! bei der Vp. Lachen rechts.)— . Abg. Dröſcher(Konſ.)„ Wir haben für den Mittelſtand Taten 1 Die Frei⸗ ſinnigen hatten bis vor kurzer Zeit noch nicht einmal Worte für ihn übrig. Warum haben denn die Handwerker, die früher alle freiſinnig waren, Ihnen den Rücken gekehrt? Weil ſie bemerkt haben, daß Sie bei Ihnen keine Unterſtützung finden.(Sehr rich⸗ tig! rechts.) In der e hat der Freiſinn nur unfruchtbare Kritik geübt. Abg. Dr. Mugdan(Vp.): Bisher war es nicht üblich, aus den Fonmeſen Mittei⸗ lungen zu machen. Als der Redner dem Abg. Dröſcher vorwarf, en habe ſich lächerlich gemacht, rügt der ral ident Graf eeee Löwitz dieſen Ausdruck. 8 Die Ausſprache ſchließt. 6 Es ſollen dann die Interpellationen über 515 K0 beſprochen werden. Staatsſekretär Dr. Delbrück erklärt jedoch daß er die Interpellation in der zweiten Hälfte der Woche beantworten werde. Das Haus vertagt ſich. Montag 2 Uhr: Vorlage über das Leiſung), Schiffahrtsabgaben. Schluß 57½ Uhr. Bahlnolenbapier e 2 4, 8 Tel. 2219 Y4, 3 Zwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, 29. Novbr. 1910 nachmittags 2 Uhr werde ich 4, 8 hier, gegen bare Zahl⸗ ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern:(5554 Bände keyers Kon⸗ erſations⸗Lexikon, 1 Lan⸗ 9 0 1 kleiner Bordwagen, Möbel verſchiedener Art und Sonſtiges. Die Verſteigerung des Lan⸗ dauers und des Bordwagens findet be ſtimmt ſtatt. Mannheim, 28. Nopbr. 1910. Krug⸗ Ge licht Zvollzieher. Zwgugsverſteigerung. Dienstag, 26. Novbr. 1910, nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, 4 5, hier gegen bare Zahl⸗ ung im Vollſtreckun swege öffentlich beſtimmt ver eigern: 1 Büfett, 1 Wei zzeugſchränk⸗ chen, 1 Damenſchreibliſch und 1 Vett. Mannbeim, 28. Nov. 1010. Lindenmeier, Gerichtsvollzieher. 55515 Verſteigerung. Im Auftrag verſteigere ich Montag, 23. Novbr. 1910, nachm. Zühenmeinemvokal 4,3 folgendes: 55508 Ladenregal m. Schubl., Laden⸗ theke, Dezim. Woge, Diwan m. 4 Seſſeln, vollſt. Betten, einzl. Schränke all. Art, üchenſchrank, Tiſche, Stühle, Kommode, Nichttiſche, Sp: egel, Flurgarderoben, deppich, Tiſch⸗ decke, hochf. uhr m. ½ ſtündl. Schlagwerk, div Uhren, 1 Pait. „ und Gruppen, 1 große Partie Bücher und Klavier⸗Noten, Nähmaſchine, eiſ.Kaſſette, Stock⸗ ſchirm Bilder, Gemälde, ſowie verſchi dener Hausrut. Die Verſteigerung ſindet beſtimmt ſtatt, Ftih Beſ, Auktionator u. Taxator NB. Uebernehme fortwährend Verſteigerungen aller Art. Sſlosſalchrng& it 285 —4. Annoncn-EApDα,ĩZn Kannheim Piakbe. Planken. Telephon 87. 5 beſſerer Herkunft an desſtatt abzugeben. 11749 im Pfandlokal, B5 + in Zephyr, Flanell und Seide. Knöpfe. Reisedecken, Plaids, ODEL bis 2292 Empfehle in nervotragender Auswahl und in besten Qualitäten: Tag⸗ und Nachthemden, fertig und nach Mass. Elegante Gesellschafts. Hemden. Farbige Hemden mit festen und losen Manschetten. Unterzeuge, Schlaf Anzüge Socken, Kragen, Manschetten, Manschetten- Hausschuhe, Hosenträger, Mützen, Gamaschen etc. Krawatten in allen Formen. Elegante Neuheiten v. J. H. Buckingham& Co., Lenden Handschuhe in grosser Auswahl in Leder, Wolle, Pelz etc. Taschentücher vom einfachsten bis feinsten Genre in Cambric, Leinen und Seide. Einige Posten zu aussergewöhnlich billigen Preisen. Das Besticken wird in jeder gewünschten Art billigst besorgt, Ein Posten farbiger Hemden: perk M..— Stü e Faradeplatz. Kragenschoner, 1121¹1 A 3 No. 6, 3.„Stock verlegt. Handels⸗ Hochſchule Mannheim. Die Seminare und Uebungen der Handels⸗Hochſchule werden 5 den 28. N vember 1910 ab in die Seminar⸗Käume, Es werden daſerbſt abgehalten: „—9 Kolloquium über verſch. priv. und ſozialökonom. Probleme Dienstag, den 29. Novbr. 1910 vorm. 10—12 Uhr nachm.—7„ Mittwoch, den 30. Novbr. 1910 nachm.—6½ Uhr * Handelswiſſenſchaft. Seminar Buchhalunge⸗Seminar Franzöſiſches Seminar Freunde und Gönner er⸗ i 8 Seimin.⸗ gebenſt ein. Der unterzeich⸗ Zeit Sem Seminarleiter Raum nete Frauenvorſtand iſt gern e 5 ben zur eſchenkung der 1 5 1170 San ee A Ubr f rau Thereſe Gern„Aka⸗ nachm. 3½—5 UhrEngliſches Proſeminar Profeſſor Mauderer 8 demieſtraße 3, Dipl.⸗Ingenieur Dr, Mertens 1 Donnerstag, den 1. Dezember 1910 vorm. 9. E Uhr 60 nachm⸗ 45 5 * 7 „ Freitag, den 2. Dezember 1910 vorm. 9½—11 Uhr Samstag, den 3. Dezember 1910 vorm. 9½—11 Uhr 11 Näher. unter. 86g an D. 8 enz, Mannhe eim. 6½ 8„ Franzöſiſches Proſeminar Praktiſche Uebungen Pädagogiſches Seminar Engliſches Seminar Volkswirtſchaftl. Seminar Juriſtiſches Seminar Praltiſche Uebungen Praktiſche Uebungen Pädagogiſche Uebungen Mannheim, am 25. November 1910. Der Studiendirektor: , Ggez.) Profeſſor Dr. Behrend. Recht anw Or Hachenburg, Züdiſche Kinderſtube. Zur Channka⸗Beſchenkung am Mittwoch, den 21. De⸗ zember, mittags 3 Uhr im Saale der Auguſt Lamey⸗ Loge, C 4, 12, laden wir alle Frau Eliſe Gutmann, L. 3, 8, Frau Lili Kuhn, M 7, 16, Frau 85 Kaufmann, 22 Frau Dr. Aoſes, Jungbuſch⸗ Aufgepaßt! Großer Fleiſchabſch Verkaufe von heute ab prima Mastile anſtatt 75 nur 6 Pfg., Prima Kalhfleisch 2 n l, 10 Auerreichte Auswahl Billige Preiſe 2S. 4 Fa a L, Hambunger 1 Inhaber: S. Wassermaun. ohnungenß E 1, K 2. u. Stock, je 9 ele Profeſſor Dr. Cabmes 1 5 lger 10 Profef* 6 erta Rotſchi rinz Profeſſor Dr. Calmes 2 Jiferowiiſc, 99885 Profeſſor Dr. Streibich 3 Frau Eliſe Tatterſall⸗ Profeſſor Dr. Streibich 3 ſtraße 4 ö TVamitbts f — 5 a 1 Zum Unterricht eines gjähr. Profeſſor Maudeler 3 Kindes wird eine jüngere, Prof. Dr. Altmann gemein⸗ ackademiſch geb loete nee d de Klavierlehrerin Profeſſor Dr. Gothein geſucht. Solchediegleichzeitin Meckarſtraße! Küche, Bad, S elektriſch Licht 15 zu vermieten. Die gerichtet und eignen ſich beſonders für Arzt, Za größere Burecaux od. ür Abzahlungs⸗, Konfekt Mode⸗ oder dergletchen Geſchäfte. B ſondere Wünſche können bei Umbau berüaf Zu erfragen K 1 18. Bureau. 85 Aaee 1e in Geſang unterrichten können 2 d Dr.Geiler, Dr. Wimpfheimer? 3 fbevo zugt. Offer en m. Stun⸗ ſſ5, 22 1 Ban. 425 denpreis an die Exy. d B. ſof. zu verm. 20966 eee Näa nebenan Obpere Profeſſor Kohlhepp Läden 0 7, 20 Zu⸗] Mraße 10, warterre. behör eb. doch Aulgſtraße 69 Soechre i Hof zu ver let g. Stoct, 7 Profeſſor Kohlhepp 1 Laden mit 1 Zimmer und Neäweres pakk. bebör, a8 Profeſſor Kohlhepp 1 Küche zu verm. 20965 07, 21 1 3. 1 Z⸗ Jebruax zu vermie 1 55 8Zimmer mit Zu⸗⸗ 5 Walliadiſraße 10 1 für Atzt pafſend, per] nächſt der Laden mit Wohnung Jbe April 1911 zu ver⸗ 2 und 8 597 10 vermieten. 2096 4Imieteu. 20741 zu vermiete 5 durch 7098 Offert. unt. B. K. 41624 an mit Laden u 1 12. Seite. Weneral⸗AMuzeiger.(Mittagblaft.) Mannbeim, 28. November 1910. 225 75 3 Stunnende Erfolge E Seſaerrr Möbel TTazaschaten 7 8 e Siherheit 9 5 nunmehr in 158188 0 eigenen 1 925 Elkhe 0 gegen gute Sicherhe der inm 9 112 1 ſpröder Hautſen% Foenen„perschenkt. Mhaus. 3. 15 Obermeyers Herha⸗Seife Zeugnis. „Bezugnehmend au Ihr wertes Sehreiben vom 28. er, erwidere ich ergerenſt, daß die mit zuge⸗ ſaudte Herba⸗Seife bei neilter ſpröden Haut, trotzden ich ſchou mehrereJahre mitanderen Mitteln verſunt habe, zu meinem E ſtaunen guten Erſolg batte.— F. Haßler, Re ſcheed.“ Obermeyers Herba⸗Seife zu bhaben in allen Avoth, Droc., Parfitn. à Stck. 50 P. Et⸗ die Expedition dſs. Blattes. Wer leiht einem hieſigen Geſchäftsmann 2000 M. geg. gute Sicherheit. Offert. unt. 41635 an die Exped. ds. Bl. Akcept⸗Austauſch ſolv. firm. ſchnell und discret. Gefl. Offerten unt. Nr. 3 an die Expedit 47 000 Mark J. Hypotheke von pünktlich. Ziuszahler auf 1. Juli ge⸗ ſucht. Offert. nur v. Selbſt⸗ geber unt. Nr. 44614 au die Expedition dieſes Blattes. Blattes erbeten. Stenographie Mascninenschreiben erlernen Sie schnell u. gründ- lich. Kursus v Mk. 10.— an Kostenl.Stellenvermittlung Handelssume Schüritz 2, 168. fel. 4021. 55143 II Hunst u. Literatur Zeichnen u. Malen n. d. Natur, Deutſch, Franzöſiſch, Latein (Grammatik, Schrift, Syntax . Aufſatz, Allgemeinbildung . Nachhilfe; Stenogr. erteilt Unterricht. O. Lützel, Kunſt⸗ ſtud. m. Auszeichnung u. klaſſ. Atteſten. Thoräckerſtr. 3. 112 Nachhilfennterricht in Latein für einen Sextaner(Linden⸗ hof) geſucht. Gfl. Off. u. Nr. 44612 a. d. Expedition d. Bl. Wer raſch und gründlich Französisch lernen will, melde ſich in Ecole frangaise Fà, 4. 58965 Gebildete, beſtempfohlene engl. Dame ſucht Vor⸗ oder Nachmittags⸗ Engagement zwecks engl. Konverſatton. Hieſige u. a. Neferenz. 55445 Miß Cracknell O 7, 8, 1. St. Trermischtes. Wer Beteiligung mit Mk. 500 bis 3000 Mk. an gewinuverſprechendem ſtreng ſolld Unternehmen beabſichtigt, beliebe ſich unter Chiffre W. 0. Nr. 41587 zwecks Erhalt näherer Angaben an die Expedition ds. Bl. zu wenden Ohne Riſiko, da ſtapital durch Grundſtücke ſichergeſtellt wird. Bermittler verbeten! In nächſter Bälde ſoll darch ein Konſortium ein größeres Gelände verbaut werden. Geſchäftsleute wie Schreiner, Tüncher, Gipſfer Schloſſer ete., welche ſich intereſſtieren, möchten ihre Adreſſen angeben. Offerten unt. Nr. 55487 an die Exped. ds. Bl. ſeine Nhr gut und billig Wer repariert haben will, der bemühe ſich nach der Ahren⸗Reparaturauſtalt 2 4, neben dem Habereckel. Eine neue Uhrfeder einſetzen koſtet nur.20 Mk. Glas, Zeiger je 20 Bfg. 50397 FSamtſſche Paruso- Platten — Vorrätig. Grammophon- — fHaus Planken 54190 E 2, I. 7 Re⸗ Im Aufertigen en⸗ und Empire⸗Kleider em⸗ pfiehlt ſich 55439 Frau Heury, Eliſabetſtr.6, V. Zum Stieken wird angenommen. 55248 Carl Hautle, Tel. 2804 nur N 2, 14, vls--vls M2. quwelen-Arbeiten jed. Art Iief. solid, schön u. bill. Juwellerwerkstäatten Rpel, 0 7, 15 Laden), Heidelberger- Str. Ankauf, Tausch, Verkauf. Telephon 3548. 54210 Türen, Haustüren, Glasabſchlüſſe ꝛc vorrätig. Herm. Schmitt &Co., Kepplerſtr, 42. 54235 Zum Welß⸗ U. Puntſticken wird andenommen. 54. 88 Rupli Ww. 6 4, 18. 2 Tr. Dam füden ſtreng Piarreke, El liebevolle Aufnahme bei deutſcher Hebamme a..; kein Heimbericht, tein Vormund er⸗ ſarderlich, was überall unumgüng lich iſt, Witwe L. Baer, 7 Ankauf. Gebrauchtes Klavier zu kaufen geſucht. Offerten unt. Nr. 41513 a. d. Exped. d. Bl. 6 4 Gebk. Kinderwagen rauſt J. Kaiſer, 2, 14. Karte genügt. 41256 Zu Raufen geſucht: gebr. Wohnungs⸗ einrichtung, ganz oder in einzelnen Stücken. Off. unter W. 540g9 an die Eru.M. Gebrauchte Bücher, ſowie ganze Bibliotheken kauft ſtets zu guten Preiſen Buchhandlg. v. Joh. Trube, Offenburg i. BS. 7064 Arkauf von Knochen, Lumpen, altes Eiſen ſowie alte Metalle. 59880 Fr. Aeckerlin, F 6, 11 part. Alt Eiſen alte Metalle, ſämtl. Metall⸗ aſchen, ſowie Geſchäftspapiere unter Garantie des Ein⸗ ſtampfens kauft 54079 Adolf Nyrkowski, J 2, 4. Telephon Kleider, Schuhe, Weißzenn kauft und verkauft 5266 Frau Hebel, F 5, 11. Ich Kaufe getr. Kleider Suckoe, Rocke, Frack⸗ Anziüge, 55110 Hosen, Schuhe, Stiefel, Möbel, Bettfedern. Zahle d. Höchsten Preise wegen dringendem Bedarf. Gefl. Bestellungen werden prompt erledigt. Bitte genau auf meine Firma zu achten. Brym, G 4, 13 Kaufe auch alte Gebisse. !Höchſte Preiſe! Neßt gahle ich für getrag. Stiefel u. Hausgegenſtände. Für Jungherrſchaftskleider zahle beſonders hohe Preiſe. Poſtkarte genügt. 52593 Goldkorn, G 7, 17. FFFCCC Achtung! Kauſe ſortwährend abgelegte Kleider und Schuhe aller Art, ſowie Lumpen, altes Eiſen, Papier, Flaſchen, zahle ſtets die höchſt. Preiſe! Poſtkarte genügt. 51107 Weisberg, 15, 19. Ich kaufe getragene Hekren⸗ And Frauenkleider Schuhe, Stiefel, zahle die höchſten Preiſe. Wegen dringend. Bedarf gefl Be⸗ ſtellungen per Poſtkarte erbeten. M. Goldberg, Schwetzingerstr.149. 50695 Einſtampf⸗Papier aller Art, unter Garantie des Ein⸗ ſtampfens, gebrauchte Säcke, Lumpen, Neutuchabfälle, alt. Eiſen u. Metalle, Champag⸗ ner⸗ u. Weinflaſchen, Gum⸗ mi kauft zu höchſten Preiſen Auguſt Fiſcher, Gr. Merzel⸗ ſtraße 44. Tel. 2189. 38621 Lahle böchste preise as für getragene Helren⸗ und Frauenkleider Schuhe, Bettfedern, Waſchzeug, Möbel, Hausgegenſt. aller Art. Von jungen Herrſchaften getr. Kleider zahle ganz beſond. hohe Preiſe, komme pünktl nach außerh. zahlr.gefl. Offert. erbittet M. Morgenstern, 38, 4b. 51210 Ankauf von Alteiſeu, Lumpen, Kny⸗ chen, Flaſchen, Einſtampf⸗ papier und Metalle von Nancey(Frantreich, rue Pasteur 36. 41035 Frans Funk, Pflügersgrund⸗ Kraße Nr. 24. 36770 Hekten⸗ und Jrauenkleider!! Zwischen Firma handlung Deusss gegenüber Laudauer) Lotterhos und Pisch- Probier Zusammengesfellt aus den Umübertroffenes Aroma, Zute Feneral-Riederlage: beimer + —— n Sie den englischen 924 Ashby⸗Thee keinsten Hügelgewächsen Ceylons. Bekömmlichkeiten und Ausgiebigkeit. Kaffee- Import u. Versand-Geschäàft Theodor Seyboth, Plol Clesslef5 Ichufzmaree 22 Unterricht gratis Martin Decker Mannbeim Nähmaschinen- u. Fahrrad-Manufaktur. Reparaturen prompt und billig. +4 3, 4 Prof. Giessler's Patent Modernstes Waschmittel gibt durch halbstündiges Kochen Carantiert frei von Chlor und allen schädlichen Bestandteilen Ein Versuch ùberzeugt sSchinen gleich vorzüglich zum Nähen- Sticken Stopfen Reine assenware! Nur muster Ailtiges Fabrikat! 11313 Foeelle Garantie Tel. 1298 M 3,3 Zahle höchſte Preiſe ſur Moödel Kleider, Pfandſcheine. 53526 Böhles, II 4, 4. Zahle Hächste Preise Aa für getragene Herken⸗vund Frauenkleider Schuhe, Bettfedern, Waſchzeng, Möbel, Hausgegenſt. aller Ark. Von jungen Herrſchaften etr Kleider zahle ganz beſond. 15 Preiſe, komme pünkll. nach außerh. zahlr. gefl. Offert. erbittet Goldberg, 1+ 2, 9 u wnasfen. IIWaihnaehten gebraucht zu verkaufen: In⸗ fluenzmaſch. mit Apparaten u. Geißler Röhren; Daupf⸗ maſchine, Grammophou mit groß. Platten; Tauchbatterie. Großer heizb. Puppenherd. 5 Meerfeldſtr. 4a, 2. St. Ein Stehſchreibpult, faſt neu, paſſ. für Ladengeſchäft, billig zu verkaufen. 4150⁵ — Colliniſtr. 24, 2. St Schöne, guterhaltene Holz⸗ treppe mit poliertem Gelän⸗ der u. Stäben billig zu ver⸗ kaufen. Näh. I 1, 2, 3. St. 0 Kaſſenſchkank, neu, bill. zu verk. Lortzingſtr. 28.— Billig zu verkaufen: 1 Näh⸗ maſchine(Pfaff, Hand⸗ und Fußbetr. E 6, 8, III. I. 41633 Hand⸗ u. Fuß⸗ betr.(35.)z v. 8 4,17. 41524 2 Gagöfen verſch edener Größe, Ver⸗ äuderungshalber billigſt zu verkaufen. Näheres in der Expedition ds. Blattes. 54715 Verkauf von gebraucht., aber noch sehr gut oérhalten. Mirtchafta-xventare wie grosses bess. Bufett, Tische längl. u. rund), Stühle Lster f. Gas u. Elektr. eto., en bloc oder geteilt. Näheres Bureau 20446 Or. Merzelstrasse 6. Telephon 1881. 300 eiſerue Wiſtbeetfenſter, mehrere 100 Zeutner Stroh zu verkaufen. 41528 Näh. Mich. Wellenreuther, fertalerſtraße 233. Fst. Blüten⸗ 9 Honig gar. rein u. ſehr aromatiſch, 10 Pfd.⸗ Poſtdoſe M..20, 5 Pfd ⸗Doſe M. .25 Muſter gegen 30 Pfg. in Marken. Schmid'sche Bienenzuchtu Vversand Biechl(Bayr. Hochlan d) 196 Fürs Schaufenſter 2 Büſten m. Ständ., 3 Rohr⸗ knaben, 1 Rohrfigur mit Wachskopf, 1 Waſchmaſchine mit Ofen und 1 Decatier⸗ maſchine, 1 Zither. 41667 Schimperſtraße 20, 3. Stock. 7 hochf. Schlafzim., Kaſſenſchrank, Schreibtich, Divan, Kanapee, Aunsziehtiſch, Kapok matratzen, Stehpult, üchen⸗ einrichtung, Lüſtres, Spiegel, Vor⸗ platzmöbel, Waſchkommode mit Marmorpl, Büſett, Schläferbetten. Auſbewahrungsmagazin 8, 4. 41258 Kaſſenſchränke Alfred Moch V. Pfeuffer's Nachf. E 5, 5. Ael. 1759. 12 801 Dauerbrand- Defen neuester Konstruktion u. Emailleherde in grosser Auswahl. Ph. J. Schmitt . 46 Tel. 2396. Achtung! Feinſte Pfälzer Fettgäuſe, ganz und zerlegt, ſowie la. Gänſefett, roh u. ausgelaſſen, empfiehlt billig Ferd. Hoch⸗ niemand: bevor Sie aber ſolche kaufen, bitten um Ihre w. Beſuch. Offeriere Ihnen z. B. Ni „ 7 11 7 8 2* St tiſche m chei 28„ Nachttiſche mit Marmor 2 Salontiſche m. 1 18 Trumeaux mit Spiegel 35„ Kameeltaſchendivans 45, 50„ Büſſets m. Schnitzer 118, 125„ Kücheneinrichtungen 85, Neich. Einrichtungen ſlets vorrätig. Möpelkaufhaus L. Weinheimer 2, 8. 50944 ianino (Blüthner) gut erhalten, bill. abzugeben. O 6, 70, 2. Stock. Anzuſehen 11—4 Uhr. 41623 Wenig gebrauchtes vollſt. Schlafzimmer mit Röſten, Wollmatratzen u. modernen Marmorplatten muß ich ſchnellſtens ſehr bill. verkauf. 41679 Kassenschrank mittelgross, wegen Aufstellung eines grösseren billig zu verkauf. Gewerbe-Halle C3, I. 52188 Das allein echte Kaffeler Simonsbrot mit Streifband und Waren⸗ zeichen ſtets echt und friſch zu haben bei S. Wronker& Co., Mannheim. 65183 Wer iſt Caſſa⸗Abnehmer für unſere beiden(1 fl. u. 1 größ.) LTassenschränke Offerten unter H. 257 an die Ex pebition dieſes Blattes. 8784 HMünstige Gelegenbeit zu Weihnachten. Frack, Smoking, Gehrock u. Joppen, Anzüge, Ueber⸗ zieher, Hoſen, Schuhe, Da⸗ menkleider, Seidenes Kleid u. a. m. gut erhalten preis⸗ wert zu verkaufen in 53099 H à, 7, H. Meisel Telephon 3536, Nur Rosengartenstr.32 Feine moderne b 2— ang klehen-Bülfelts prima Qualität, zu 1AI Mark Zu verkaufen. 55342 Badl. Holz-Industrie Recha Posener Nur Rosengartenstr.32 Ecke Tennisplatz. Mompl. Spelsezimmer dkl. Eichen, 1 großes Büfett, 1 Kredenz, 1 Diwan, 1 groß. Auszugtiſch und 4 Seſſek für Mk. 550.—, reich. Einrichtg., konkurrenzl. billig zu verkauf. Möbelhaus Schwalbach, 54638 O3. 486. Ginſtige Kanfgelegenheit. Feines nußb. Schlafßzimmer Umſtändehalber unt. Preis ab⸗ zugeben, Nähezes bei Taxator Keller O 3, 1, pat. 8715 Große Anzahl neue Zimmer⸗Teppiche, Trumeanx, Vorplatzſtänder billig zu verkaufen. 55475 Hch. Seel, Auktionator, S 3, 10. Tel. 4506. Faſt neues Klavier bill. zu verk. L 6, 14, pt. Iks. 41884 Guterhalt. Büfett, Anszieh⸗ tiſch u. Stühle ſehr billig zu verkaufen. Näh. Rupprecht⸗ ſtraße 10, 4. St. rechts. 41368 Kassen- Schrank umſtändehalber billigſt. C. Holländer, Speditenr, 2 E 6. Su. 44341 Laden⸗Eintichtungen, Negule ſowie Telen, neuu. gebraucht, ſtets vorrätig bei 13904 Aberle, d. 8, 19. As Weihuachts⸗Geſchenk werden Haarketten von mir ſelbſt angefertigt. Zöpfe v. Mk..50 an. Otto ee T, S. 940 Sinsheimer Kartoffel in anerkannt beſt. Qual., ſo⸗ wie alle anderen Sorten per Ztr. v. 3,50 au empfiehlt G. Lennhardt, Heinr. Lanz⸗ ſtraße 12. 55353 Bier junge Leg⸗Hühner ſtädter, S 6, 2, 35484 os-Geſcha Ein mit Neuzeit neugebautes Eifamilienhaus m. ſch.Garken Zimmer mit reichlichem Zu⸗ ehör, 10 Minut. vom Vald u Bahnhof entfernt, auf ſchönſter Anhöhe mit prachtvoller Ans⸗ ſicht in Neuſtadt a. d. Haardt um den Preis von Mk. 24000 zu verkaufen. Offerten unter Nr. 55223 die Exped d. Bl. Heldelberg. Feines Geſchäftshaus, für jede Branche geeignet, mit allem Comfort der Neuzeit, nebſt Hinterhaus, Garten und Geſchäftsräumlichkeiten preis⸗ wert zu verkaufen. Off. unter Nr. 55117 an die Exp. d. Bl. In Schlierbach — bei Heidelberg 8 Minuten von der Bahnſtat. ſowie der elekiriſchen Bahn entfernt, iſt ein zirka 38 Ar großes, eingefriedigtes, ſchön gelegenes Grundſtück, be⸗ pflanzt mit tragbaren Obft⸗ baumen preiswert zu ver⸗ kaufen. Herrliche Ausſicht nach dem Gebirge und Neckartal. Offerten unter Nr 54514 an die Expedition ds. Oi. APtollen nden Sofortiger Verdienſt Zum Abſchluß v. Krauken⸗ verſicherungen ſuchen w. in allen Orten tücht. Agenten. Offerten unt. L. 9993 D. an Daube&* Co., Stuttgart. 1975 Stellengeſuch. Einige tüchtige Abſolventen der Höher. Handelsſchule Sandau(Pfalz), ſucht das Direktorat der Anſtalt als Handlungsgehilfe Volontär oder Lehrling in guten Handelshäuſern oder auf Fabrikkontoren zu plazieren. 10481 Feinmechaniker zur Reparatur von Schreib⸗ maſchinen zur Aushilfe ge⸗ ſucht. Offert. u. Nr. 55457 an die Exped. ds. Bl. erbeten. Kochfräulein. In gutem Privathauſe kann Frl. die bürgerl. u. beſſ. Küche gründl. erlernen. Gefl. Anfr. unt Nr. 55373 an die Exped. Innges ſanberes 2 Mädchen in beſſ. Haush.(ohne Einder] geſucht. 55488 Nax Foſeſſtr. 7, III. IIs. Geſucht: Braves, fleißiges Allein⸗ mädchen in klein. Haushalt für 1. Jannar. 21622 Miunch, Rheindammſtr. 10, 2 Treppen, Lindenhof. r„ Hotel u. Neſtaurant ſür gier und— ſucht und empftehlt 5472 Bureau Eipper, T 1, 15. Telephon 3247. Ordentliches Mädchen, das gut kochen kann, etwas Hausarbeit übernimmt, mit auten Zeugniſſen gegen hohen Lohn ſofort od. ſpäter geſucht, 55393 Jungbuſchſtr. 15, 1 Tr. Anſtändiges brav. Mädchen, das etwas kochen kann, ſof. ev. 1. Dez. geſ. Näh. Suiſen⸗ ring 4, 2. Stock. 55489 CStoſien suchen Jüngerer Kaufmaun ſucht Aushilfsſtelle auf Büro, von jetzt bis Mitte März, gleichviel welche Branche. Gefl. Offert. unt. Nr. 55436 an die Expedition ds. Bl. Stellung ſucht ein beſſer. 22jähr. Fräulein im Haush. u. bügeln durchaus bewandert, bisher nicht in Stellg., als Stütze od. Kinderfräulein in nur gutem Hauſe per ſofort oder ſpäter. Off. u. Nr. 41533 an die Exp. ds. Bl. Jüngere Verkäuferin ſucht Stelle ſofort oder 1. Dezbr. Offert. unt. Nr. 41502 an Die Erped. ds. Bl. Fräul., 19 Jahre alt, das 3 J. im Inſtitut war, ſucht Stell, b. einz. Dame oder b. größerem Kiude. Off. unt. 2 2 ofort billig zu verkaufen. 5 55366 S 6, 15, 3. St. Kleiufeldſtr. Sb, 3. St, rechts. „ A1801 m Comfort der 4 * —— npic Le vuneipee 0 e er ſeinelig dsd uf 40 dinenuig: 1 i, un gen ebeimzg gdes S 2 1 2—.—. 5 + 25 S 8 3 25* S 2. 58 n dbichloascplolbaseß 19 Homuvszovſe ich o najact neſuunzegun ur ſſog orer adi g meueee oref gcig 58 9 0 S S S 8 8 It iie wuümig Pass e orer aoe er euneſc ane mseguuvc noa e agpatse auvites nog ur] eleide W 319 J00 2 58 8—3.* 3**. 3 e ceeee nieg ag0 eeeeen eee eeeeen dene enee eguue lojgugg ⸗udog i naelnbſg 57 — 2 U4 2— 3— 8 2 ahn 6 sbomaa 870 onjar vungoung usgen ieincplebuz dog deancn ee laue eee eee zusbvaz 0——. 2 2 8 2 2—.— 28 2 2 U ber zgebs 9f ofead itelig zog apaatg mng FIII D is gier tegusagzg„iclodend auvgac mog döus Anog ane te 8 8 2„ SS 2235 2 8— 7 8 Jolen bünbraseg er ulga ro Snebeubg ens i eees rue, unvicß„unſſoch kozzupacpſag 0———— 2 52 2 2 nd ſmmiag gegnv vungsſsegz recpniii gdoc L dommbglbaſe 2995202 zusbonzgbnd im flopineech düug Ansſg — 9 2 5—— 3 5 2. 2 2 5— 2 2 umofectibe beaea ſur Sehooeß noguscpfdauig anzcplogz opanc g8f86 a76 einosg deana megunvech adicbs pegNuvsz 1*— 8— S 182—— 75—— 8*—5 uvagmguſe ne sbofchlaogß Sfovuvm gossusee 8ae bunb 5 u!„ipülchlvcg loupachf öſbeassguvcg ung 2 8 8—— 2 3 2 8 8— 3 2 2— 8 moibmsb uouglngelnom ⸗einqplog usudſjoglus 9161 Innpuuzunvgzg zog uim ocpſnolaugch and Aonnboasis uvc s—— 28 5 3 2 28 8 3 e deed naa Szue dolos onuvß 8s maa dopich ud0! ⸗bajohusſs asienahpi zog 1 0 ——— 222 S 2 8 82 2 4 8 S 8 en, ͤ eeneee 5 9 5 pnelansstsegjacß oag; eeesliach 8 9 2 2* 88— 5 3 615 S2 Anceeen ee duni e anvsz Amvszizeseß gang 811=2 S 8 F 3 ee e et kagmeaoe 8 udt n e eeenoch une orer aoſe de ud *+++b 42 2 S 2 118 uddavgnggeoe obunchendlegz obinag 8 J03248 ol ſahon 8008 nbab 8 2 2— 25 S ee 2* 2 7 durd doß vad nogg esaasaeie dspdate gun nosaebesc 88u Jgg 1 ap piungm Tögzas agt gun 2 8 8 3 8*1 8 1 1 Ack N 2 1 2— 8 Säkvpe aaalg iog udogm 17 asgpche uda j0vg 0 eabacd riglent Föbac nvab 2 2 zect Log ddan norgoindggang Seferdaneſe enſe gun Sacesseszecg 2 Jc e eehee ee, eeen enc Jojenetz 50 E 13 5 2 euaz mdg us ocoff a76 15 Oier adig e mehguubc n 2— 22 S 2— 8— Bungocpſlagardgduaych zog buncpoaclogz p 5 75 ⸗ada zobhunl noad ohuupm 2 2—*— 222. 5— 9 2 O maeneenue eobundufgogsvun ocnegz en 1 23„Kogſcs nurv oigtöan 9 2 828— gun bungvs nangu 450 bdunzalgz zig iagn vadlzns s dde Mocinlad a alne gungsa dae gtect —— 53 2 85 0 S S 2 213 676 8 peT aunagas ee men meng ng d Jb0 5110 Kungehhoe; dunc dler — 3 28 88 O 12— 1 11 imogzalesg bunzumvfadappaenoch 150 aUnrclecz ag aagn dbtree s margruse ancne enn8 0 Jongebsſnn Jald 1 3 ⁰ 2 88 2— 3 1 1—92 8 00 ugktgenſc deg sicpiasg ee euue n t gun nolndzsng 33 8 22 Orer acs le unegeueee eecloch udblnpnca 88g vuncpogckloeß aun vunztsh et anabg aeebacß kuvrd ferſog dgunch dazudnzec 2—f 5—— 28 2 male lluich ane zolg Slos e 5 8409 zuobpgjoh been—. 2 2— 22 1¹ 0v 899 gun— ey asmung(gzun dadsa 1 ogvaſluduesez 40 nca buvonne) ubg ues dindsg dau„ahue Dnpunmuupgng 0— e eNuvsgutoe dog nonen erſs begletec an 80 edomzea Aegmeges 6 ee, u ae — uvgz udg luv nlalscpvachluſc nog Pofgusſc m Bunimmbolasaszafeogz nepnusgzea an utog Iim„ 0 e e 2 2 8 888 888 8 8 2 SE SS S A 8 0 38 ddd qusagvat mobolf gupfch moinobvogussmoch ne A i III dubszaitets aliend ——5 32 3 8 2———— 8—.— 2S——— E42 S 8——5 gun nobungidacplocß 918 aeg gun uiehgunvzc golieag 8eg atatgubgz mesaepllaga Bunzſoch goſzupaplog Juu oror aoie bs fognubgc 3 5 8 2 2 88 8 83 8 3 28 2 25 en 388 85 5 9 een uündlrda 8ip e pcnslssgdunzspidajesvoc nephhnaggzait asg 10g a0 Aoplgelog 5 nsgageb E 80 35« WWWWWW2W2WWW]]]]WPDBS usbungusuſg uegusgnzeg 5 Uianfi g⸗„ Al guvbg nv gogat go Sfi 30 S S 8 2 2 2 3 2„ e 8 2 8 8 8 8 8 de 155 bungvjn9 ee e eeeee — 22eE 8 2 1˙3 8—— 2 8— 2—— 8 9 U 1 9 8 2 5 cadded 9 3 2 5 3 85 88 2 8* 3 8—— Anat usgsbobenv pjgsbund„ un m1 0 iibggvgupc IITofast aie orer Jogmea 8 + S 2 115 3 S 5 euhzeaemi dduolvczus zmoggalkacßz ggaag— 0 iga gun I11896 86 d eeee, eeeeS 3 A e e e e buncpomſuuvogz sloig sog 0TGr iegusgazg pe ut guuvg gsgalselach d Olet aogucdaoze ß maa O E ſe 8 8 5 2 8 8 e 7 8 8 1 3 2— 325 2 5 2 3 28 Ner 2 5 mopiaat ur obusagneica Iuv jojeuvz kondlun zuv dibgggafbagz udagoc Im Ugkotg garch bunbnlao oontslgoſg mut es o Se, Neeeee e ee eeee— uv Zodvz 890 flavzgie uaa tog ſcplud ane usden Lungis zsleig ne ndig 18 aas 1 ueinuveg; 10 udgnec I usmmczebaga S„—= 3—ͤ 3— 8 8„S 3 usboe Fr nouuſg i00 oiva 8 10 1—.. 8„7TVECCCCCCC 2 5 818 8 188 15 3. 30 iog daga Ampggase oegchunpaglocelhrigz sie gogn noilſaclsaeß die doſg„19U 5 uies gun gun gunlos a5gsſar e S 8 3 2 Seeesr 38.— 1 8— 5* 50 15 e e utsegunvicß ſavſs dig ah gunugranveß opag sic 91 Giaran inne 1788 0 290 —5 3— SS. 355 20 E ⏑— e 7 85 Jovn 1 8 1 5 Aupsz9 5ſ0 gg Avg Anensd ——— 757 m grufundzz uschuelig nugs uf buncpnozunsſacg ocesnlactgſaggunlsch er 110 11 95 10 12 ⸗e Jeapaoisgasvoez gaac 2—— 8 8 8 88 2 28 S S 3 2 8 88 322 88 8 ane 8810 udbung 4188 dumbgec dus nohogzeoc e nvahß plluudu uogcdg IIdor 176 2 e e 2 SSS SS 88 338 3888 oneſlas ne puvsgogz Juſe ogudgufß Zengois us odubac notoab oag; egunc zsoznsa450 eeeeg e 2„„„„ 8 8 S8 N 7 0 3553 ᷑ 338 022 96 kepeuteie noropezg dog omelgsos zoe ur zenſludgvass dog bnee 81 uſs Ichpagsbasfun t ocvall nonbi gun Avzcz 2—— 2 212. S. K= 2 2 E 82 2—— 22 Grgr 110 SNa 1 ngsn g agvan 4 85 JJTTTTTTTTTTTTTTT eeene ee eecen Asloghüd ul 4ah0lbe lagv! Aii iei dgiic Dunſpumjunvneg — 2 2 3„ 3— Sn Z2 S SScc 8S8 bog miegunvcß ouemob noogguvs ul lagejveß gagoh iag gun nolnvjavng 5N 2 2 S3 388 288 8 ⸗Hanneg die opang sufevoomejvs gouſß vunzcſnad l 10 1——— — E 2 2— 322— 2 2—8 2 8 888 33 8 e KSSN eoss II Zer a 1115 288 peagundasga5cß[415 oguncz elazusgagch 4 93 11 58 101 — i 2— 2— SSS—— 49 8 0 8 , ,t... 55 dugo 1uefedslps an Snveanguneeeee iee rbL.a0ee 1 8 8 5 Un 9 885 nie 10 10 2 unpuujununsg 2 2— 4 5 es SG 8—55 3 8 88 8 8 2 8 3 gofajogz wnd Kingnbja mun locth Luva 8eg bnſssc 01 U 8 Oor adis ke 55 Ss 5 5 S8 ed Sſcpaebsſue gaanc upogsssais u Sepsis piag 889 168% 6 55 1 812— 8 Ne 2 4— 8— D 3 8 22— Kogteapleiplaoch zor usgogguvg ur zuvchlusdaguuvacz zzun ochiazaigzuvch ienze 18 05 1 1 59108 8 ——— 2 De 2 2 2 2 1———.. K e 9 8341 lagg 10 8 3b8 8 — 2— Slecs 2 8 SScS 1 8 8 8 8 38 3 35 8 Oror gozs es imkegur e 5 golaſegz mne Liugubhngd mn abbe⸗ deg i8 gog pndsch 85 e e e eeee eeee 885— E N— 5 1 8 2 32— 3*—85 91119 5 0 e e 8908 ulvag gun] gusfeaſg rsgisdc 2 ee eeee ee—DB5 E e aee ee JJ%///% — 8 55— 2 7 55 1 0 5 nd ee en 5 5 jbpoS gunch aelafuegadg envis m luvziost us 5 eeeeeeeee e VJ%%%% 25 e e ee ee 2 n 5SE8 233 388. 5 ỹöß 5 eg pfigogz goai8 Könn 13 52 2 88 3. Dis S 3„ 22 61IT aaut cpon 64 anelslgenie uga saggog achigch 80 lögeoc 9 5 88 55„ 828 898—*„„ 88 3 878 8 8885 uig i lvoss poßs II olc g Anelessig bn 8 Aanhodnce 105 13 9 J N U f 8 88 3 8 5— 8— 8„ 28. S 2 8 3 e eeeee ee ee uca guecplueauuvaez zuge Noceſtazuvcs z bunbe; IIT nuvszasesez aac — 3 S e ee 85 8 88 885 aan 11 Svnimaaa kocß ans Liugnvincd un Togegß dacsch 80 cne icbansbaozun a010 0c aaſe is iegde — Sans 5 22 faes 8 2 833 8 8 38 88 06f ag 6 osnesc I S uengag unuszbeß 88 1888 8 50 vuaſg pucz ecpoggebend snelsnzdcice 2 52 83 883 8— ̃ znd zwönvaogud umaejgpisid a01 ents dig i Dogfisgſc un ar —— 2 S. 8 88 SDE S8588 88 2 eaec pieibasagbuvaig ueuſo 89 ogvanlgtA e euehoch cplauſog gog ldedc 8 Hund) ſog gun ueſud; ean baillenophsez baig ——— 8 e— 2 35 488 68— ne Uicplaagz noschomeb gen„„ 5 Aaſſh gg Asaelnpgussgig 4 i8 Jagſach uf poch Svoranz 809 5 88 2 38 8——— 28 S 8 eginclntsmoch utog naa geus zuvcpundanuubag; duge deceeues eeuns gonafsgz 1 95„ G ehös uis Igrgg, a 5 EE 8 233 88 8 2— S SSe—.8 3 obloin u rr ogvanenee une gugnolac mn nualeſh ühoc nag id nloch Ir ek d Juellok; 38882 S— 2— 3238382338 5 Ao adgeunvg Aöobantz zagg 2 5 15 8 70 2 2 S—8 2 c 8 22 288888 tzogunvcß u wa piagend Wantevg e nequggunſſoh zanig 159 enn nolnvpoong zg agglegtoc u 112 5 B JJ+TTTTTTTTTTTT eeeedeee een een ahn 6 uaga 0167 agmobse f bossgounoc anbhbong ſgvogenzz 309 dguo es S 2— 18 S ee S 8 0 aegn neadvlaeaganz n 6 ei doünch dlazudgadc eocr if oeftee — ⸗naoß mog ug 616 IT 276 8 9 8 115 S Maibtasaganguatz Bunugzosauve Fuutppuuuvn) Dünbunnegz — 757——————!f! ß——. 65 + c S— 8 3— 7 5g 8 — 145 2 2 s———— 8—— OI oN„O161 a fagoze 8g no misguuvcg Buvbahvg'g —— 2 8 2 8 8 22— 5 + 2 8 8 8—. 5 8. 85 8 1 n aadpflessig oack speackszuemeunegn ipulfece siq ule pinnesche zusechlag 3 3 2 8 —.—— ArA 8„55 2— 2* )) une 2— 8— aeeee e — 8 5 2 80 f K 8— E S 3 5 4 70 8* 8 2 55*—— 8 5 8e6 335355553 11 2 S S DSSANN ——— I.— E— 52 + 8 3 05 di W 8 25 8 7 8 75 * 2 22 22 55 7 0—.——— + 80 f 1— 2—— 2 22 8 N 8 25 8 3 d desz i —1 ⏑² DQF SS I 8 7.— 3 8 EANS SE 2 6 65 88 — 2 2 S +— 2 558 0 2S„ 2 52 2—— 2 Y. · 2 2— 3 00 3 8. —— 55 28 2 2— 60 5 2 8 8 8 8 N I Socp! — 2 32 8 8 — 2 8 5 85 5„„ 5 SS 88 28A 175 * 238 8, nit eit, nd i8⸗ ter 1. at. hn Ar ön 0 2 ſt⸗ * cht al 14 ſ u= in n. an —5 en le 18 E —285 83828 Ses„„ 2 l S eee J77 —— 1 ö eee D 5 5 5 2 158 2 8 8 8 0 1242 a —— 3 35 E* 8 35 354 8—„„ 2n 1878 3 2 F 2 f S Sn 5 —— 0 O 2. 2 2— 2 8 8 8. N— 2 2 33 2 S Gerichtsf ee — 0 E 83 35388 388 213— 9—5„ 2 2 8 2 e— 0 M 10 d 1 8— 8 12——— 0 8 2 1 5& 2— annheim, 22 biger A1 daege 8 8 E 1— 5 S E 2* 25 8 88 8 Gröbh. Gerigtsschrelbee eren benen en enlaz. aee 1 11 1 5715 eee aßenbrücke Mühl ein⸗pen, unb uerbau mit Gau 2—— 85 2— ö O 2* 888 8 8 8 Fleck III: 46. Dezember 1910, auf 43000 Per be ed 8 8— 8— 32 S SS=O8 eck. vormittags 9 10, aufgele riehafenſchlen 51 8 8 5 — 22 8. 88— 5 8 8 3 Sekauntmag Jeibn dachnrnae der. Be 55 '? S untnahnng. bde, a — 2——5 2 5 2— ufſtellung ei Man vor d rhungen 05 b. —— 2— 25 700 a en neuen Ort eines annheim, 29 er 1. 2 145 1 8 Ser erge Nov. 1910 gebrucktem 5 auf eimer. Grundb elegene, im 8 8 3— 38 28 5 2 2 3 3 388 88 8. 005 W die Gemei G erichtsſchreiben 5 0 8 2— 2 8 E 25 5 338388 8 allſtadt betr inde roßh. Amtsgerich G. 5 5 1 22 50 15—— 8 8 e E 8 8 S 88 Nr. 21089 1V. Du Fleck ts 8: Gr 28. Nov. 1010. Im ibe, S d 1 1 58 2 2 8 2 W 28 8— S2 zugsreifes Erk urch voll⸗„Rheinbaufnſpektion: pollſt ra del des d e S 2— 8 8 2 8 8 2 28 88 888 Bezirksrats M enntnis des Velauntme e 5 2 28— 2 S— 32888 3 20. Oktb annheim vom 1 achu! 7 annheim bel ber, — 3 2 8 8 838 845 28525 Elenten e 84„% Abongs⸗Verſeigerung 99 Weeen 1 1 — d0 E 8 25——— S raßenfluchten„und b zei im Land Im We Verſtei r Eintragung d cbene 9„ 4 2 2 + 2———— 1388 2 8 Nebenbah zwiſchen der ezirk Mannh ſtreck ge der Zwangs aen es bae 8 8.—— 82—— 8— 38883 33888 det n Mannhei eim eckung ſoll d gsvoll⸗[den Name Henne —— 38822 883 esheim und im⸗Hed⸗ hier heim b as in Mann⸗ Me 2 —8 88— 8 + 8 2 23 85 ſtraß der Wormf das Bau b elegene, i 2. tzgermeiſter 15 e 1 5 10 m Grund⸗ Ehefra rHund deſſe vormi nar 1911, ——— 9 2 + 8* 8 2 3 8 8 885 wannen Kies en Ge⸗ Nr Zeit der Ei annheim zur dert au Henriette geb Wei⸗ d ————— 2 7 S 80 8 ſtücke in W̃ und Wüſten⸗ 68 IV. Di Verſt Eintragung 15 eingetragene n f. eee 1 5 8 aenehn ſteigerungs des beſchrieben achſtehend] tart: terzeichnete No —— 20 01 2 8 2 8 85.— 338 338 geſtellt erklärt ür ſeſt⸗ werker er und Bauhand den Namen gsvermerks auf] Di betealt, 5 25 0 i am m n · 5 8—.8 SSS 808 Die Einſicht de werden des Landbezirks Johaun Zie der Kaufmann enstag, 17. Januar verſ gerl wecbe We — eN +128. 6— 8 3885 38 planes iſt achtung 0 zur Darnach⸗ Mannbeim 1. Eheleute in5 950 werden unbeim 88 22 rend der ü nun wäh⸗ auf die B ſtehe ingetrag. T 2 2 2 38 8 8 ſtunde r üblichen Dienſt. mungen der bezi eſtim⸗ nd beſchrieben nach⸗ tariat unterzeichnete No⸗ zu, am kenk ag 1 8 155. een aitkepolzei⸗ ſtück am e Grund⸗ räumen! in deſſen 9das 19. Auguſt 19 erk 1 b e 5 Jan. 1011. 1 11 ugee Aan 0 2 0 8 38 888 Man 5070 ngen lauten: 5 8 5 —— 1— X 2— N nheim, 19. No durch d 2* 1 — n 2 5 v. 1910. 8 1. as unt ſt am 2 215 5 2 0 E 1— 2 8 0 22 881 5 SBr 45 8 0 5 Temperatur— 05 in 55 zas Grundbn t 120055 fe 55 52 0 ö O 0 2 5 S 8 old. n Gefrier„38 in M ſträu⸗ worden uuger, — 2— 83— 82 2 3 828 5 darf nicht punkt ſinkt,] verſtei aunnheim— nsbeſenzer — 4— S 4— 8 Vekauntmach werd mehr gemauer! D gert werden Die Einſicht d Senngenet 2 7 5 8 aen des er Mitteilun⸗ Schätzun eſondere de — 8—— 55—— 232 85 2— 5 125 Nr. Ae betr erſtellte ofſen benee dald in dorigen bas ch ee 5 155 38 8— 1 3 3138 E ſchan g ie Feue Abd erwerk iſt 0 5 5 0 23— 8— 2 28 3 3 88 jan wird demnä 1 r⸗ eckung durch worden ngerragen ſſun e 2— 8 teilung 7 ächſt in Ab⸗ den ig genügend 8 gen, insbeſ chwel⸗ pung, Recht Ar 85—— 8S=85 3 885 g 7 der von Froſt zu ſchü 28 ien bene 5 25 8 22 388332888 2 Verfügung uns mit ben. lunge 1 der Mitt tzungsurkunde 1 eeee* 5 88 8 8 88 22 1906 verb vom 29. Auguſt Mi 8 2. f n des Grundb ei⸗][mann geſtattet. 1 2 7 11 85 25 3— 2 28888 8 8 veröffentlichten Rei it durchfroren ruapfück betreffe 0 15 fe 5 15 0 175 5 5— 15 1 5 gaee em Mate⸗ Grundſtück 5 das rung, 5 die Aufforde⸗lich Wa nicht 2 S88 8 3838 838 eilung werden. gemauert] weiſungen, Nach⸗ Zeit ſoweit ſie zu: Verſtet — 70 2 8 52 88 2885 8 88⁰ as Gebiet oberh 5069] Mauerwerk, wel Schätzungsurku 9 — 2— 8 Sn ⸗ 2* 8 2 2 S SS 22 Rheinbrücke 88 der Froſt gelitten hat ches durch] mann geſtattet nde iſt ſeder⸗ dem„ aus gabe 1 5 33 88 88 2 eee V muß ent. ng dahte dae kerd Vers e e —. 2— 2 8„ 5 S 18 8 der N hnüberführung 9„Rechte, ſow zerſteigerun as den giten 47 421 7 8 85 55—— 88 2 8 R— 3 28 1 4— r Neckarauerlandſ nach Iſt in einzel Zeit der Ei eit ſie zur der Auf gastermine vor zu m eg ie 7 15 e 1 0 e ürage daß naba zelnen Aus⸗ Verſte! ntragung des gab ſſorderung zu 1 zu, machen, wibrf aft — 25 SS 3 S 225 S3 3 8 88 28 88 92888 8 2 85 8 3 Schwetzi et und die oder V en die Fortſetz 0 gerungsvermerkes aus e 8g 1 205 b. 1. 1555 0 inee ie r Bornahme vo ung dem Grundbuch es aus den und en anzumel⸗rnaſten G. ellung des S 8 8 S= 2 8 8 8 8 8 S 5 s 3 2 22 88 ich der Schwetzingerſ dweſt⸗ arbeiten währ n Maurer⸗ lich waren nicht erſicht⸗ biger d, wenn der Gläu⸗ ſcchti bobel zer Be 3—— 5 8 886 S 8 88—— ter, deren V ugerſtraße. zeit notwe 5 end der Froſt⸗ Verſtei„ſpät 11 zn widerſpricht, glaubh 17 de 10 23— 2 S—5 S 388 2 88 2 S S 998 ande erwalter u Bezirks ndig, ſo kan d gerungstermir 1 ber Jeufehn J e 5— 22 2 2 28 55— S 8 59 re Stellvertret nd ezirksamt durch mdes gabe van Ge 5 8— 2 8 8 8 20 Iies eutnugd er ſind Genehmi rch beſondere gabe vo rung zur Ab⸗ kingſ Feſtſtellung des Gfäubi 2 1% IS.S 08 7 888 8 SN verpfli kosnoc 1 d gung die Bo n Gebote. aſten Gebot ge⸗ Gläubigers Aeen 112 2——2— 17 8—— rpflichtet, d 10 er Arbeite zornahme den und n anzumel⸗ſichtigt b ber ene, 1 1 5 5 8** 5„ wenn der Glä gt und bei d ück⸗]JRechten nachgeſ rigen 28 2 2+ SS S 3233 22 2882 22 1 er, der ei er⸗ wärmung cher biger widerf r Glän⸗ lung d elce eir — 9 und mit rſpricht, gl ig des Verſtei Diejenige n. 8— 88888 ührt Ausweis hendem M ent- zu machen, widri ſals dle Gieneige en 5 8—— 388 8 8 S2 ührt, Zutri bei ſichf ſtatten aterlal ge- bet der Fe widrigenfalls ſie] Mläaubi a urb den d ee 15 5 9 88— 2 2 SS S 2 2 2 83322 men d utritt zu allen Rä 55 der Feſtſtellung d. alen nageleg be e 82——.— 8 5 2 S 8 8 SS 8 5 des Gebäudes auch u⸗ 8 4. ringſten Gebots ni e de — 8 2 2 S 83838 8 38 83 eſteigung des D die] Zuwiderhandl ſichtigt und b zicht berück. Dieſeni 1 d0 e 8 8— SS 2 2 geſtatten aches, zu dieſe Vorſch ungen gegen lung d ei der Vertei⸗ Verſte! ec 25 2 2 S282 3 8 38 2883 Mannhei Geld rift werden erlö es Verſtei 247 gerung u. Einfel benh 2 SS8 2 88 2 2 2 8 88 8 88 unheim, 29. N bis zu 150 miterlöſes dem A gerungs⸗ſtebendes Nech be, A 2———— 2 2 2 2 SS Großh. B Nov. 1910.] mit Haft beſt Mk. oder Gläubi nſpruche des den Recht haben, w ei 15 75 2 8 S—— 3 33 8—— S„Begirksamt: M beſtraft. igers und den u esE aufgeſordert 2 ber ſals für h. er 8 22 2— 2 22 8 9 8 8 238888 Polizeidirekti 8 annheim, 7. N Rechten nachgeſ Zulbebung es ee. 55 55——— 3 8 55 5 2 88 388 12 J. V on: Großh. Bezirti ov. 1910.] Dieſent eſetzt werden. Aufhehur Zuſchlags dieſte 135 — 8 S28 88 5 888 8 8 S 333 Dr. Benin De. Be 170 IV: 89 welche ein der%%%%%%; A Fale aen erſe — 8 2 8 s 8— gerx. Die Ei tol d. des Rech ng entgegenſtehen⸗ berb bren, ebrg 925 3 25 38 SI d SssS— 888 888 2 Aonkursverfahren bee VVVVVVCT a. ſale für 9**„„ 1 ehen 195 15 1210 1benale 18 70 Kahaas 1 Se 335 des zu ver⸗ 8— J 2 S 2 S 38SA mb hren über das V.„Donnerstag, 1 er einſtweilige Einſt 155 alanbe 10 11 — 5 2 8 S8 2 22 2 gen des Holzhä Ver⸗ zur öf„1. Dezbr. d. J des Ve e Einſtellung Gegenſtand aa e 5 2— 2 zhändl fentlichen Vergeb! 2 rfahrens h 15 356 15 0 1. J 15— ſaen e ergebung führen, wid erbeizn⸗ Beſchrei Band 5 H aunbeim, 6 2 2 2 Y——ĩ 55 E 2 0 heim iſt zur A n Maun⸗ B Jt: das R 5 rigenfalls e e —5——— 5 5 ormitt 117384 echt d für 4 Flachen 70 5 2 38 3 2 8 8 25 S— 1 2 0 Schlußrechnung nahme der der Fä e% Uhr an erlös an ſteigernden Grundſtücks: Flächenin a. 7 5 1 5 15 5 15 101 Gere fer 910 1 ſteigerten Ge Stelle des ver e von M ſtitcks: Hofraite 93 1 71 am, S—— 2— 8 2—. 82 4 2 Finwend ebung von Il recke Seck genſtandes t N eee 4 S 2 2 8 2 8.— S ungen ge vesheim u enheim, Beſchreib ritt. Heft 13, B e 2 3 ˙ 2 S558 388 chlußverzeichni gen das Die B ud Feudenheim ſtei. Guub e 8 —5 SS=* 2 2 88 88 8 Verteil nis der bei de e Vergebungsbed eigernden Gr Per⸗ Fläche n⸗J Egb.⸗Nr. 4288 b 2 2— 2 8 2 2 2 38223 2 8 2 ung zu berückſi rgen werden edingun⸗⸗ Gr undſtücks: 2 n⸗Inhalt 2 a 11 ſ 8 2 2 2 382 8 2 5 8 42 3 8 genden Forderu ückſichti⸗] handlun„. 5 25 88 8 2 2 8 SS 8 83328388 Beſchlußf ngen und zur! V ig bekannt gegeb Band 201 Hef annheim, Hierauf 1. f a 2 3 SS 5 2 8 33 8. ger üb aſſung der Gläubi ormittags 7211 geben. verzeichnis t 17, Beſtands⸗ ges W ſteht ein vierſtöckt fünfdang aa e 95 — 8—— E S S 2 E—2 5 er die nicht ve i⸗ der Kammerſchl Uhr bei] Fläch nis I. Egb.⸗Nr 8687, Vohn⸗ und Geſchä 1 ſünfttöckie 70 eee 5 5. 19 bae dn„ eninhalt 2 4a 71„baus mit Gaupe 64 häfts⸗ ſolcher Flu ein eben⸗ 2 4 588 82 328 8 8 53 8 2 2 7— wie zur Anhe Sſtücke ſo⸗ am R n für die St ofralte Ett. I. 4 71 qm, Hunbelaſtet zen(Eckhaus, geſchä 4064 000 2t Flelea 2 2 833 S 3 3 2 2 3—* bi nhörung der G hein, Neck recke] Hier 14. Mark; geſchätzt zu 95 chörfücte m W 0 2 22 2 361 4 00 44% bel egee. datte aen e ee e en Ke 2 2 8—= nd die G ergebun l — 3 88 2 22— 8. 588 e⸗IHungen und gsbeding⸗ de 1 u5 Sei en 2 8 S8 8* S2 2 8 2 2 8 S* Loseſntetlu n Hof dreiſtöckig u. Ga⸗ Sulne iben eene S* 2— 2 128 S ung lerievorla 55 621 + 2 3 2—9 88 88 83 S25 88 ne und ein zwei⸗ ad8 6ef 85 33 SS 8 2 8 195 5 enheim 83 5 8 S 22 e r„ —. 8 855 33 5 8 S SS S 88 8 S 5 33 3* S8 S& 88 88 88 8 75 ——— 8 8 8 88 8 rantwortl f. hortlicher Redakteur: ritz Joos.— D hruck und Verlag d 5 a8 er Dr. H. Haas'ſchen Druckerei kerei G. m. b. O. General⸗unzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, den 28. November 1910 Grosse KAuswahl gediegener Werkauff Wohn- Sohlaf-und Speisezimmer' 10222 Kücheneinrichtungen: erstklassiger Fabrikate zu ausserordenlich billigen 5 Preisen. Langiähr. Garantie. Reelle Bedienung. sowW-òðIe Service, Piano faſt neu, wenig ge⸗ ſpielt, illi: zu ver⸗ kaufen. Sohn, 62.19 9 1 vollnändige Schlafzimmſer⸗ einrichtg., ganz wenig gevraucht, Eichen mafſiv, mif Spiegel⸗ ſchrank, ein neuer Divan, ein Sekretär, ein Taſel⸗ u. Glas⸗ noch nicht gebraucht, wegen Platznangel abzugeben. Sichel, Spelzenſtr. 10, Schube ſlcblecht 3. Stock. 558821 wenn„„ren% gewi Möbelhaus Dudwig Zahn weeeeeeeeeee gepuh⸗ it S chaſ dan aler 36 10. Zu verkaufen. Weñ, wird öieereme 1 81 25 Ein Pferd mit Wagen, aner a¹8 05 ie he tlo FF Jlein Bpferd. elektriſcher erkenn, ie 50 ule 40% Gtoße Oefen geſͤct Aacang, e g e le e IArkauf. zum Heizen großer Räume. Anlage, 1 0 555 Gefl. Off. unter Nr. 55513 Petroleumöfen. Näheres J, 4. Teppiche Läufer Linoleum Gardinen Tisch- une Diwandecken ———— FC2C2CCCͤ ˙¹—.m · 10278 mantel zu kauf. geſ. Off. u. ꝑKeller* Ciolina& Hahn fupmechſaſe 0, Gebr. Pachfüſſer e me kl zu kanfen geſucht. Näh. im Veriag u. Nr. 55524 51750 Keller, Q 4, 6, vor: Ziut er aun. ofoxt zu Nr. 41713 a. d. Exped. d. Bl. 5 8 Ankauf v. Lumpen, Eiſen, Mittelſtraße 22, Badzelle und Zubehör per 1. ſchöne große Kellerräume per 58 8 vermleten. 20930 Näheres parterre. eleg. 4. Stock, 5 Zimmer, gr. ſibbl Emmerf SN2, 12. April oder ſpäter zu vermiet ——— Buntes Feullleion. — Die Ehephiloſophie des Königs Chulalongkorn. Ein merk⸗ würdiges Dokument, das den verſtorbenen König Chulalong⸗ korn von Siam als Philoſophen der Ehe und als Kenner der Frauenſeele zeigen ſoll, wird im American Magazine ver⸗ öffentlicht; der heimgegangene Herrſcher faßt hier ſeine Er⸗ fahrungen in ſeinem reichen Eheleben— denn Chulalongkorn beſaß nicht wenliger als 600 Frauen— zuſammen und gibt den Europäern und Amerikanern, deren Sitten er mit ſcharfem Blicke beobachtet hat, allerlei amüſante und lehr⸗ reiche Ratſchläge, wie man Frauen behandeln ſoll.„Frauen zehandeln! Wie komiſch das klingt,“ ſo erklärt der vieler⸗ fahrene gekrönte Eheherr.„Den Europäern und Amerikanern erſcheint dies als eines der wichtigſten Probleme. Mir und meinen Untertanen hat es noch keine Schwierigkeiten be⸗ reitet. Ich kann vielleicht einige nützliche Winke geben, habe ich doch mit 600 Frauen Erfahrungen ſammeln können, wo der Europäer in der Regel auf eine angewieſen iſt.“ Gerade darin, daß er ſo viele Frauen gehabt hat, ſieht Chulalongkorn die Grundlage und Urſache ſeines glücklichen Familienlebens. Man weiß, daß große Familien in der Regel die glücklichſten ſind; der König von Siam geht noch weiter und erklärt, daß die größte Zahl von Frauen die beſte Ehe abgebe.„Wenn du nur eine Frau haſt, wirſt du ſie leicht verderben. Du biſt wie eine Mutter mit einem einzigen Kind: ſie erzieht und pflegt und liebkoſt ſo viel, bis die Urſprünglichkeit dahin iſt. Sie läßt dem Kinde keinen Augenblick Ruhe und Freiheit, und dieſes Zuviel von Erziehung und„Behandlung“ macht das Kind dann launiſch und unfolgſam. Ihr Amerikaner und Europäer macht zu viel Aufhebens von eurem Weibe und verderbt damit ihren natürlichen Charakter. Die ſiame⸗ ſiſche Frau iſt von der europäiſchen im Grunde nicht ver⸗ ſchieden, alle Frauen ſind im tiefſten Urgrunde gleich.“ Aber der Fürſt aus dem Oſten iſt keineswegs etwa ein Frauen⸗ verächter, er will das Weſen der Frau reſpektiert wiſſen und verurteilt die allzuhäufigen Eingriffe des Mannes in das Gefühlsleben und die Empfindungswelt der Frau.„Das Geheimnis, glücklich mit einer Frau zu leben, beruht darin, daß man ſie im rechten Augenblick allein läßt.“ Die Frau ſoll hin und wieder ſpüren, daß der Mann ihrer im Notfall entraten kann und„eine kleine Vernachläſſigung zur rechten Zeit iſt beſſer als ein ewiges Liebkoſen.“ Die Vernachläſſi⸗ gung führt die unzufriedene Frau ſofort wieder zum Manne zurück. Wenn eine meiner Frauen beginnt, mich zu quälen, ſo tue ich nichts anderes, als daß ich ihr zwei oder drei Wochen aus dem Wege gehe.“ Sie wird dann mit ſich ſelbſt fertig; ütberwindet die böſe Laune, und bald kehrt ihr Lächeln wieder. „Natürlich iſt das ſchwer durchführbar, wenn man nur mit einer Frau zuſammenlebt, aber bis zu einem gewiſſen Grad läßt ſich das doch bewerkſtelligen.“ Nichts iſt törichter, als in die melancholiſchen Empfindungen einer Frau eindringen zu wollen. Man beſtärkt ſie dann in ihrer Unzufriedenheit und ihr Jammer würde kein Ende nehmen. Denn fühlt ſich eine Frau unglücklich und bedauernswert, dann iſt es un⸗ bewußt ihr Beſtreben, dieſen Zuſtand möglichſt lange auf⸗ recht zu erhalten und möglichſt deutlich zur Schau zu ſtellen. Wenn man ihr in ſolchen Stunden, die immer einmal auf⸗ tauchen, aufdringliche Sorge ſchenkt und ſie damit beſtärkt, dann würde ſie drei Tage ſpäter mit einer anderen Klaze —— 1————————ů— tragödie erheben und ſchließlich„wäre ſie ſo voll von Weh, von Leiden und Launen, daß ich mein ganzes Leben daran ſetzen müßte, um ſie bei leidlich guter Laune zu erhalten. Mir ſcheint, daß die amerikaniſchen und europäiſchen Frauen viel beſſer ihre Männer zu behandeln wiſſen als umgekehrt. Die Frauen begreifen den Nutzen einer kleinen Vernachläſſigung, die von Zeit zu Zeit heilſam iſt.“ König Chulalongkorn ſieht die größte Gefahr des europäiſchen Ehelebens darin, daß der Mann ſeine Verehrung für die Frau zu oſtentativ zur Schau trägt.„Wenn du vor einer Frau auf Händen und Knien rutſchſt, gleichviel ob wirklich oder nur bildlich, ſo wird die Frau das genießen und verlangen, daß du es immer tuſt. Das wird aber auf die Dauer läſtig, und du ſelbſt beginnſt ſchließ⸗ lich, launiſch zu werden, und revoltierſt. Die Frau wird ſtets auf dir herumtrampeln, und wenn das einmal nicht möglich iſt, wird ſie ſich verletzt fühlen. Sie ſelbſt weiß, daß die ſkla⸗ viſche Ergebenheit des Mannes ihr nicht gut tut, aber der Reiz des Machtgefühls berauſcht ſie wie ein Gift, und ſie will dich dann immer nur im Staube ſehen.“ Darum ſoll man auch mit der Zärtlichkeit Maß zu halten wiſſen. Der Ehe⸗ mann, der ſeiner Frau jeden Morgen am Frühſtückstiſch ſagſ „Ich liebe dich“, wird langweilig und läſtig.„Außerdem wiſſen die Frauen ſehr genau, daß kein Mann vor dem Frühſtück ſeine Frau liebt.“ Durch dieſes Uebermaß an Zärtlichkeit entwertet man jede Liebkoſung, ſie wird etwas Alltägliches, der ſelige König von Siam ſeinen europäiſchen Ehekollegen einen Rat:„Gebt euren Frauen ſtets eine Beſchäftigung. Das wird ſie glücklich machen und ihre Sorgen verſcheuchen. Laßt ſie ſingen oder ſpielen oder nähen, gleichviel, gebt ihnen ein Dätigkeit, die ihrem Weſen entſpricht, und ſie werden glück⸗ lich ſein.“ König Chulalongkorn iſt auch ein Gegner des Frauenſtimmrechts:„Der höchſte Lebenszweck der Frau iſt, einen tüchtigen, guten Mann glücklich zu machen!“ — Kröſus und Rockefeller. Der amerikaniſche Schriftſteller J. Scott hat ſich die Frage vorgelegt, ob der berühmte König Kröſus reichet war, als John Rockefeller und kommt nach gründlicher Prüfung des intereſſanten Falles zu dem Schluß, daß der König von Lydien eine erkleckliche Anzahl Millionen mehr beſeſſen haben muß, als der amerikaniſche Dollar⸗ milliardär. Scott legt ſeiner Studie die Mitteilungen zu Grunde, die der ſelige Herodot, der Vater der Geſchichte, über die von Kröſus dem Tempel zu Delphi dargebrachten Ge⸗ ſchenke macht. Unter dieſen Geſchenken befanden ſich ſchwere Gold⸗ und Silberbarren und 360 Gefäße, die aus einem koſt⸗ baren Metall angefertigt waren: im ganzen dürften die Ge⸗ ſchenke einen Wert von mindeſtens 10 Millionen Dollars ge⸗ habt haben. Da aber der Wert des Goldes heute bedeutend geringer iſt, als zur Zeit des Kröſus, kann man annehmen, daß die von Kröſus im Heiligtum zu Delphi niedergelegten Geſchenke heute einen Wert von 200 Millionen Dollars dar⸗ ſtellen würden. Die Geſchenke und die Stiftungen, die Rocke⸗ feller gemacht hat, können, alles in allem, einen Geſamtwert von 150 Millionen Dollars haben, woraus ſich klar ergibt daß der Petroleumkönig an Munifizenz dem König von Lydien nicht gleichkommt. Daraus kann man weiter folgern, daß Rockefeller nicht ganz ſo reich iſt, wie Kröſus war. Auf die Yankees dürfte dieſe hiſtoriſche Feſtſtellung, die ſie um den Ruhm bringt, den reichſten Mann aller Zeiten und Völker zu ihren Landsleuten zählen zu dürfen: geradezu nieder⸗ ſchmetternd wirken 3. St., 1 gut möbl 20967 K 25 8 Zimmer zu v. 41413 ieeeeeeeee — AA — UD————2————— — Ausbruch eines Töwen aus dem Zirkus. Ein Löwe, der aus ſeinem Käfig entſchlüpft war, hat die Bewohner des belgiſchen Städtchens Mons in große Aufregung gebracht. Das Tier war aus einem Zirkuskäfig geflohen und ſtürzte auf die Straße. Dort ſprang es auf den Rücken eines Pferdes, Das raſende Pferd ſtürmte mit dem Löwen auf den Rücken einen Kilometer weit durch die Straßen der Stadt, und alle Paſſanten flohen in wildem Schrecken davon. Das Pferd brach ſchließlich unter dem Löwen tot zuſammen. Die Beſtie floh dann in das Haus einer Buchdruckerei. Der Meiſter flüchtete ſich in den hinterſten Raum ſeines Hauſes; es ge⸗ lang ihm aber, den Löwen in ein anderes Zimmer zu locken und die Tür abzuſchließen. 3 Schnell wurde der Zirkus be⸗ nachrichtigt, und man kam mit dem Käfig, in dem ſich noch eine andere Löwin befand. Dieſen Käfig ſtellte man in die Eingangstür zu dem Zimmer. Die Gitter wurden geöffnet, und bald begab ſich das Tier zu ſeiner Kameradin in den Käfig. Glücklicherweiſe ſind Perſonen bei dem aufregenden „Spaziergang“ des Löwen nicht zu Schaden gekommen. f *** — Ueberfalleines Arztes durch einen Ir es ſinnigen. sk. Breslau, 25. Nov. EGine furchtbare Szene erlebte der Sanitätsrat Dr. Michalke aus Ziegenhals. Früh in der vierten Stunde klingelte es an ſeiner Wohnungs⸗ tür. Der Arzt ſtand auf, zog ſchnell den Schlafrock an und frug, wer draußen ſei. Eine ängſtliche Stimme erſuchte um ärztliche Hilfe, weshalb der Sanitätsrat öffnete. Vor ihm ſtand, nur mit dem Hemd bekleidet, einer ſeiner Patienten, der Steiger W. aus Oberſchleſien, der in Begleitung ſeiner Frau ſich bei dem Arzte wegen Neuraſthenie ſeit kurzem in Be⸗ handlung befand. Der Mann blutete an der Hand. Erſt ſpäter ſtellte ſich heraus, daß ſich der Kranke die Verletzung beim Einſchlagen einer Fenſterſcheibe im Parterre des Hauſes zugezogen hatte, durch das Fenſter geſtiegen und ſo in Haus gelangt war. Der Arzt begab ſich mit dem Manne das Operationszimmer, um ihn zu verbinden. Zu ſeinem Erſtaunen ſchloß W. ſofort die Tür des Zimmers hinter zu und zog den Schlüſſel ab, den er in der linken Hand behielt, während er in der rechten, wie der Arzt jetzt ſah, ein ſchwere Stück Holz hatte. Dr. Michalke erkannte ſogleich, daß de Steiger irrſinnig geworden war, dachte aber nicht, daß d Sache Gefahr für ihn haben werde. Er wurde aber ſchne eines anderen belehrt, denn der Kranke ſagte zu ihm„Si ſind ſchuld daran, daß ich nicht geſund werde. Warum ver⸗ abfolgen Sie mir nicht das Ehrlichſche Heilmittel Ich habe Sehnen wie von Eiſen und Stahl und ich will Ab rechnung mit Ihnen halten. Einer von uns muß ſterben. Nach dieſen Worten verſetzte W. dem Arzte mit einem Holzſtück zwei heftige Schläge auf den Kopf und packte ihn an. Jetzt begann ein ſchreckliches Ringen, bei dem Dr ſtichalke in den Leib getreten und in den Finger gebiſſen wurde. Es gelang dem Arzte zwar, den Irrſinnigen zu Boden zu zwingen, aber es wäre ihm nicht gelungen, ihn zu bändigen, wenn nicht auf ſeine Hilferufe ſeine Frau mit dem Dienſt⸗ perſonal herbeigeeilt wäre. W. wurde in Polizeigewahrſgt gebracht. Er war mitten in der Nacht von Hauſe weggelaufen nachdem er in ſeinem krankhaften Zuſtande einen Verſus gemacht hatte, ſeine Frau zu ermorden, wiederkehren, jede körperliche Unpäßlichkeit zu einer Seelen⸗ ——— Irbeitende KFFFFFFFFFFFTFTPCCCCGT0T0TTTTTCTGTCTGT((TCTCTCTCTCTCTCTCTCT——————————WTW—GTT———TT——— 1 — Lax geistig die durch berufliche Ueberanstrengung, ungesunde Lebens- und Ernährungs⸗ weise usw. nervös und geschwächt sind, ist die Somatose ein vorzügliches Kräftigungs- und Auffrischungsmittel. Sie führt dem erschöpften Organismus leicht verdauliche Eiweissstoffe zu, die— durch erhöhte Absonderung der wichtigen Verdauungssäfte— Esslust und Verdauung wohltuend beeinflussen. Auf diese Weise werden die neben der Somatese zugeführten Speisen gründlicher verwertet. Es erfolgt eine ge- sündere Blutbildung und bessere Ernährung des gesamten Körpers einschliesslich der Nerven. Wegen dieser eigenartigen Wirkung als gewissermassen„natürliche Ver- dauungshülfe- ist die Somatose gerade für nervöse Personen wertvoll. Denn die Nervenschwache hängt meist mit Appefſtlosigkeit und Verdauunęsstörungen „ besonders auch mangelhafter Absonderung der Verdauungssafte— zusammen. Es ist deshalb irrig, wenn man glaubt, mit Fleisch- und Eierspeisen usw. die Körper- und Nervenkraft schnell wieder herstellen zu können. Im Gegenteil! Die kräaftigste Nahrung nützt nichts und belastet nur die Organe, wenn der ge· schwächte Vercdauungsapparat sie nicht verwerten kann. Hier gilt es, besonders leicht resorbierbare Eiweissstoffe, wie sie die Somatese enthält, dem Körper zu- azuführen. Ein blosses Füllen des Magens ist eben noch keine Ernährung, weil es nicht darauf ankommt, was der Mensch isst, sondern Las er verdaut! Ebenso gibt es nach den neuesten wissenschaftlichen Feststellungen keine direkte Nervennahrung, sondern nur eine indirekte Nervenkräftigung durch Hebung des Allgemeinbefindens. Auf diese natürliche, einzig denkbare Weise wirkt, wie eingangs ausführ⸗ lich dargelegt— die Somatose. Ihr günstiger Einfluss auf Esslust, Ver- dauung, Nervensystem, Körpergewicht usw. wird in der Regel nach —4 Wochen— oft nock früner— deutlich erkennbar. Die besondere Schätzung der Somatose in den massgebenden Fach- kreisen weisen über 260 Originalaufsätze nach, die von namhaften Professoren und praktischen Aerzten in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurden. Eine gleiche Beachtung ist von keinem ähnlichen Produkt bekannt. 2 Man verlange die Somatose in der nächsten Apotneke oder Dro- gerie. Ausser der bewährten geschmackfreien Pulverform ist die neue flüssige Somatose besonders beliebt. Zwei Geschmacksarten:„süss“(mit Himbeeraroma) und„herb-(mit Suppengäutergeschmack). Preis der Originalflasche M..50. SOMATOS N 1. ——.——— Heneral⸗ nzeiger. [Mjittaabfakt.) Mannheim, den 28 November 1910. 9 ————— ————— 41654 (Stumper) entlaufen Mitt⸗ woch. Abzugeben geg. Be⸗ lohnung]J 4a, 2, Wirtſchaft. Vor Ankauf wird gewarnt. Rottweiler NAnkant. ——— Alte Febisse Zahn bis 50 Plg. zahlt 15407 drim,& 4, 13. Möbel ⸗ Altertümer kauft 54335 K. Fillinger, S 6, 7. Allk Gebiſſe ſowie Gold, Silber, Platin, Zahn bis 45 Pfennig kauft 55266 Gordon, I 2, 22. Gebrauchte Wagendecke zu kaufen geſucht. Offerten u. Nr. 55500 an die Expedition dieſes Blattes Ruſſiſcher Windhund, Rüde, zu kaufen geſucht. I. m. Preis, Alter ete. an H. A. 10, bauptpoſtlagernd. 41681 Ddin 5 Banteife Billenbauplätze für Beamte und Arbeiter ge⸗ eignet, in verſchied. Größen u Lagen, Einfamilienwohn⸗ häuſer v. 9000 Mt. an, Gck⸗ bauplätze für Geſchäftshäuſer geeignet, unter den hün eigſten Beding. zu verkaufen. 52827 Näh. L. Volg, Baugeſchäft. Seckentzeim, Hauptſtr 132. Schöne, prächtige Villa mit groß. Garten, Gas⸗ u. elek⸗ triſch, Lichtanlage i. Rohr⸗ bach b. Seidelberg iſt um⸗ zugshalber billig zu verkauf. Preis 32 000 1 41675 Näheres Landteilſtraße 10, 4. Stock l. 2—.:..———— ————— 277 SS—— Eine Frau, welche in beſſ. Häuſern gedient hat, in all. Zimmerarbeiten erfahren iſt, hat noch Tage frei. Zu er⸗ fragen Feudenheim, Moltke⸗ ſtraße 59, I. links. 55490 90 Zu vermieten 0 3, 10 2 e an alleinſteh. Dame od. Herrn b. ſof.%. 1. Dey zu vm. 20924 b 8, 20 enmee e 3 Zimmerwoong. Näheres 3. Stock. Ae E 2, 45 Telephon 919 I. u. II. Etage Treope hoch 9 2 E 2, 45 Telephon 919 zu vermieten. F 2 25 gr. Zim.⸗Wohnung auch als Bureau jetz! 20888 od. ſpat. zu vermiet. 41511 F 2,. 8. Stock, 5 Zimmer mit Küche, Garderobe n Manſarde zu verm Näheres 4. Stock 41605 F 3 IZa7 7 Zimmerwohng.⸗ 9— 2. Etage— für Mk. 1000.— zu verm. 41602 W. Gross, U 1. 20.— Tel. 2554 EA, LEa ee und ſtüche zu vermieten. 41603 F5, 2 9 3 Treppen, Nähe Börſe, 5 Zimmerwohnung ſofort od. ſpüter; Holzbauerſtr. 3(bei Max Joſefſtr.) 1 Treppe, 3 Zim⸗ Max Joſefſtraße 7 part., 4 Zimmer mit Diele, Bad etc, ſofort oder ſpäter; Emil Heckelſtraße 4 part., 5 Zimmer mit Bad, per 1. April 1911; Emil Heckelſtr. 4a, 4. St., 4 Zimmer mit Bad ſofort oder ſpäter zu verm. 20396 Näheres Bureau Heiler, A 2, 5, Tel. 349 oder Max Joſeſſtr. 15, part. 2 Zimmer u. Küche 6.14 zu verm. 41286 Leslen indenf9 Süd deutſche Lolten-Brossapdlung ſucht mehrere Herren für die Reiſe Branchekund. Herren wollen Angebote einreichen unt Angabe ſeuih riger Tätizkeit und der Gehaltsanſprüche unter Nr. 55512 an die Expedition dieſ. Blattes. 6, 17 frdl. 2⸗ od. 8⸗Zimmer⸗ Wohnung v. 1 Dez. z. verm. Näheres 4. Stock r. 41228 N 25 8, 4 Zimmer, Kiſche, Bad und Mauſarde zu vermieten. Näh. daſelbil parterre oder Baubureau Hch. Lanzſtr. 24. elephon 2007. 18895 H3, 8 ſchöne 2 Zim mer⸗Wohnungen ſofort pieiswert uu vermieten. Näh, daſelbſt 2. Stock. 20889 J 2, 4 Neubau Zimmer⸗Wohnungen vermtet. — 8 Scflenfaſcner Junge geſucht für leichte Arbeit, Gebrüder Marſchall, N da. 58500 Eisengrofhandlung ſucht zum Eintritt ver erſten Januar oder früher flott ſtenographierende und auf der Schreibmaſchine bewanderte (keine Anfäugerin). Ausführl. Offerten mit Gehaltsanſprüch unter No. 58498 an die Exp. dieſes Blattes 47.1 ge ſchöne 3 Zimmer⸗ Wohnung m. Erker u. Zubehör zu verm. Näh. 1 Treppe links. 41499 L2.8 großes Zimmer u. 5 K. bis 1. Dez. z. v. 4¹205 L 12 12 2 Tr., Vorderh., 5 fröl. 4⸗Zimmer⸗ wohng. p. 1. Jan. z. v. Näh. daſ. parterre bei Gſchwinot. 20204 L14 2 4. St., nächſt der „ Bahn, 5., Badez. zu verm. Näh, part. 40716 12 13 kl. Part.⸗Wohn, z. 5 v. Näh. 2. Stock. 41189 Ordtl. Mädchen, das bür⸗ gerl. kochen kann, in Wirtſchaft, ſowie Haus⸗ und Küchenmädchen werden auf 1. Deg. geſucht. Bureau Wickenßüäuſer, N 4, 1, 1 Tr. 41708 Veſen zucha. zulein wüunſcht Htdſch möbliertes Zimmer mit Peu⸗ ſton als Alleinmieter im Zentrum der Stadt in ruhigem Hauſe und bei ſehr netter klein. Familie, welche auch zugleich die Pflege ein. Lährig, Jungen übernimmt. Offerten mit Preisaugabe unter Nr. 55320 an die Ex⸗ pedition dieſes Blattes. M 2 IEII 3. Stock ſchöne f 6Zimmer⸗ Wohnung mit all. Zubehör „April zu verm. 20905 5 14 oder 2 freundliche Zim. m. Kochgelegen⸗ beit an rüh. beſſ Perſon zu ver mieten. 20639 12 8. Stock, 4 Zim. u. Küche per 1. Dezbr, zu verm. 20912 1 4. H bt. kemn. Lerres Zim⸗ 1mer zu verm. 40926 —— 0 5, 465, J. 8l. moderne Wohnung,—6 Zimmer, Bad, per ſofort od. 1. April zu vermieten. 20909 mer m. Bad p. 1. April 19117 zurückgesetzter beibldäsche Beftwäsdlie Fealtent ermissigte Prude Tafeltuücher u. Servletten, Kaffes- u. Tee-Gedecke, Tischwäschte Von heute bis Weihnachten: VerRauf Waäsche sigenen Fabrikates, Pariser und Serliner Modelle. Bedeutend ermässigte Preise Tag- und Nachthemden, Jacken, Seinkleider, Röcke, Frislermäntel, Unterkleider, Strumpfe. ermässigte Preise Bedeutend Klssenbezüge, Damast- Bettbezüge, Ober- und Unterbettüucher. Wollene Schlafdecken, Steppdecken, Tüll- und Spachtel-Bettdecken. Handtücher, Küchenwäsche. Posten Relnleln. Wert Mk..50 Talsaun-Taslenücer Wert Mk..— solange der Vorrat relcht. Wert Mk..— DOtzd. Mk..— Dtzd. Mk..— Dtzd. Mk..— Bestellungen auf Herren-Hemden sind rechtzeitig erbeten. nach Mass 5171 Der ausführliche Ausstattungs-Kata ſog wirdkostenfrei versandt. 0 6, 9(l. Punke) ., 4. u 5. Stock, ele, Wohnungen, 4 Zimmer, Küche, Badezimmer, Manſarde, einſchl. Zentralzeizung, per 1. Aprii 1911 15 verm 20248 Nägeres T 6, 17. Baubureau. 0 6, 9(Ske lI. Planken) zwei eleg. Wohnungen 2. u 4 St, je 9 Zimmer, Küche, Badezimmer. 2Manfard., einſchl Zentralheiz. u. Per, Aufzug per 1 April 1911 3. v. Näh. T 6, 17, Baubureau. 20249 2. Kt., idel⸗ 0 5, S bergerſtraße, 2 gr. und 1 kl. Zim. zum 1 Januar zu verm. Näheres 1 Treppe. 20908 1 6. 7 1 Treppe hoch, ſchöne 4⸗Zim⸗ mer⸗Wohuung mit Zubeh. p. 1. Okt. zu vermieten. 19127 Näh, daſelbſt 3. Stock lks. oder T 1. 6, 3. St. Bureau. * U 6 5 2. St., ſchöne Balkon⸗ „wohng., 3 Zimmer und Küche per ſofork zu ver⸗ mieten. lints, vormittags. 19798 , 12, 7 Zimmer, Nuche und Bad per ſofort oder ſpäter zu vermieten. 20048 Augartenstr. 63 Schdue Wohnungen, 2 Zummer und Rüche im Vorderhälts und Sei enbau zu ver ee. 20552 Zu err. e ten au 2. Stock. Aeckstrassze 2 3 Zimmer und Küche, 4. St. 2 Zimmer und Küche par terre ſofor zu verm. Näh Hafen⸗ ſtraße 64, 2. Stock. 20818 Brahmsstrasse 12 nächſt der Mollſchule, freie Lage, ſchöne 3 Zimmerwohnungen mit Manſarde zu v. Näh. 4. St. 20285 Räheres 3. Stock, Stke Olto Beckeruße 4 5 Weſpiuſtraße 11 (Oſtſtadt⸗Reubau Bornehme ruhige Lage! Elegante 5 Zimmer⸗ Wohnung nebs Bad, Fremdenzimmer u. Zubehbr per ſofort oder ſpäter preis⸗ wert zu vermielen. 20718 Auskunft 2, II. Telephon 1326. Bursgstrasse 13, 2. U. 3. St. je 2 Wonungen mii 3 Z. u. Küche ofort dezies⸗ bar zu verwietlenn 25441 Näheres GEichbaumbrauerei. 0 Obeke Clignefſraße 9ll. 3. Stock, 3 Zimmer mit Küche, Manf. u. all. Zubehör zu verm. Näheres Bellſtraße 28. Teleph. 2411. 171⁵⁶ Iathoraſlr g(Luiſeuring), Oalberaſlt. 9 5 Zimmer, ſküche, Mauſardenzimmer nebſt Zubehör auch als Bureau paſſend, zu ver mielen. Näh. Seiterſtraße 1. 20287 92. ————————————————————————wpcw——pw—————j— Telephon 32 Dammſtraße 6 nächſt der geräumig. 4 Zimmerwohng. evtl. auch 5 u. 3 Zimmer⸗ wohnung zu verm. 20951 7 7 Eliſabethſtr. 7. Eleg. 5⸗Zimmerwohnung, 1 Treppe, mit Erker, Balkon, Speiſekammer, Bad u. Zu⸗ behör, Gas u. elektr. Elcht, per ſofort v. ſpät. zu verm. Näheres parterre. 20535 Friedriehsplatz 2. Stock, 3. Stock, 4. Stock, je 8 11 Zimmer mit Zubehör z. v. Zentral⸗Heizung, Perſonen⸗Aufzug, Entſtäubung. 15169 Hafenſtraße 48, 1 Zimmer u. Küche zu vermieten. 41213 Hafenraße 14 2 Zimmer u., 2, St, zu verm Näheres 3 Stock, Zepf. 41599 Hebelſtraße 17, 3 Treppen, herrſchaftl. 7 Zim⸗ nerwohnung mit reichl Zuͤbeh. per 1. Ayril 1911 zu ver ieten. Näh. Dunkel, Brahmsſtr. 12 Teſephon 3968. 20459 Hebelstr. 19 am Luiſenpark, 4 Zimmer, Mädchenzimmer und allem Zubeh. per ſofort od. ſpät z. v. Zu erflag. 4. St., l. 19396 Kaiſer iug 30 3 3. und 4. Stock, je 3 Zim. Küche u Manſarde auf 1. Okto der beriebbar zu verm. Näh. Eichbaumbrauerei. Kepplerſtraße 42, in gut. Haus m. Bl. n. Schmuckpl. ſchöne 2.⸗Wohng. ſof. an beſſ. kl. Fam. z. v. Näh. Bureau i. Hof. 2972 Friedrichsbrücke,,— —— Parkring 37, 4 Tr., vis⸗A⸗vig Friedrichspark mbl. Zimmer zu vermieten. 444631 Prinz Wilhelmſtr. 21, Mertin, 1 g. möbl. Zim. m. 2 Bett. für 1 o. 2 Herrn z. v. 44568 Rennershofſtraße 20 2. Skock, fein möbl. Zimmer zu vermieten. 20915 1 2 Tr. Rheindammftr. Orachtz Nähe d Bahnh. gut möbl. Zim. per ſof. od. ſp. bill. zu Im. 203876 Rheinhäuſerſtr. 13, 4. St.., hübſch möbl. Zimmer ſoſort od. ſpät, für 20/ zu verm. 41531 Eg. Rötterſtr. 243. St. r. fein mol Z. a. Frl. zu v. 41410 o engartenſtraße 21 direkt am Tennisplatz, ſchön möbl. Woon⸗ u. Schlaf⸗ uimmer mit Balkon per 1. Dezember zu vermieten. 41577 2 Treppen links. Seckenheimerſtr. 3, 2 Trepp. rechts, ſchön möbl. Zimmer per 1. Dezember od. ſpäter zu ver mieten 20892 Sechenheimerftr. 10, 2 Treppen rechts, gut möbliertes Wohn⸗ und Schlafzim zu verm. 41275 Seckenheimerſtr. 19, 3. Stock, möbl. Zimmer zu vm. 41608 Schwetzingerſtr. 19 u. Tatter⸗ ſall, einf. möbl. Z. bill. z. v. 41469 Tatterſallſtr. 7, 2. Stock, am Bahnh., gut möbl. Zimmer mit ſep. Eing. zu vm. 41271 Uhlandſtr. 9a, 3. St.., nächſt d. Meßpl., ſchön möbl. Bal⸗ konzimmer m. Gasb. ſof. od. per 1. Dez, an Herrn o. Frl. zu vermieten. 41372 Schön möbliertes Zimmer ſofort zu vermieten. 41284 Näheres D 7, 21, III. Kirchenſtr. 28 4ſchöne Zim. Küche, 3. St. ſof. od. ſpät. zu vm. Näh. 2. St. 41421 Windeckſtr. 32 1 ſchön groß. unmöbl. Zun. nach d. Straße zu, mit ſep. Eing. ſof. zu vm. Näh. 3. St. links. 41712 sdl Zimmerf 16 6a ſchön möbl. Zim. eptl. mit Penſ. zu vermieten. 41710 Beethovenſtr. 5 2 Tr. lks., öſtl. Stadterweit., freundlich möbliertes Zim⸗ mer, ruh. feine Lage, per 1. Dezember zu verm. 20939 Beilſtr. 10, 2 Tr., gut möbl. groß. Zimmer, ſepar. Eing., auf 1. Dez. zu verm. 41272 iir 0 part., elenantes Vellenſt. 10 möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer mit Klavierbe⸗ nützung ſof. bill. zu vm. 4115 Dammſtraße 6, 3 Tr., ein ſchön möhl. Zimmer m. herr⸗ licher Ausſ. ſof. o. ſpät. z. v. 41563 Friedrichsring 36 part. guk möbliertes Wohn⸗ und Schlafztmmer an ſolid. Herrn ber ſofort zu verm. 20572 Hch. Lanzſtr. 31, 3. St., mbl. Zimmer zu vermieten. 41615 Lameyſtr. 13 part, eleg. möbl. Wohn⸗ und Schla⸗z ſof. z. verm. 20162 Luiſenring 57, 1, eleg. 001. Zime, ſep. Eing., ſoſort zu ver⸗ mieten. Nätzeresa Treppen. 418 1 Heinrich Lanzeraße 7 eine Treppe, naͤchſt dem Haupt⸗ baunhof, iſt auf 1. Dezor. ein ſchönmöbl. Zimmer 3z. v. 20839 Längerötter 2, 2 Tr. Menges 1 fr. gut mbl. Balkonz. z. v. 44680 Max Joſefſtr. 12, möbl. Parterre⸗Zimmer an Herrn oder Dame ſof, zu vermieten. 41425 Max Joſefſtr. 29, ſchön möbl. Zimmer ſof. zu vermieten. Näberes 4 Stock lks. 41355 Hübſches, ſehr großes, gut möbliertes Zimmer mit elek⸗ triſchem Licht und Zentral⸗ heizung, in beſt. Lage Mann⸗ heims(Nähe Friedrichsplatz ſofort oder ſpäter zu verm. Näheres durch die Expedition dieſes Blattes. 2094¹ Elegant möbliertes Herren⸗Wohn⸗ u. Schlafzim. ger Ende Dezember oder 1. Januar zu vermieten. 20940 Tullaſtr. 13, part. tag 2 benglere D 6, 4, Prigt⸗ Penſion Einige Herren können Mit⸗ tag⸗ und Abendtiſch er⸗ halten. 2084¹ K 4 12 Luiſenrings, 2 St. 0 Vorzügl Mittags⸗ tiſch,(kein Koſthaustiſch), für beſſere Herrn in ſteter Abwechs⸗ lung. 20837 Koch⸗ u. Haushaltungsſchule. An ein. gut bürgerl. Privat⸗ Mittag⸗ u. Abendtiſch, zu 70 u. 50 Pfg. k. noch e. Hrn. teilnehmen. 41298 Suiſenring 59, part. An gutem bürgerſſchen Miitagstiſch können beſſere Herren und Damen teilneh n. 8 1, 16 1 Tr. 20865 Gut bürgerlſchen 11599 Illittags- und Hbendtisch für Herrenu. Damen inkl. Kaffee 80 und 60 Pf A. N 4, 6, 2 2 Frau Hoos. Pripat⸗Penfton. Beginne wieder mit meinem vorzüglicen Mittag⸗ und Abendtiſch ür beſſere Herrn Frau Berta Roß Seck nheimerſtraße 8. Guten bürgerlichen 20887 Mittagstiſch Aboun. 70 3. u. Abendplatt empf. V. Steinbach, E 4, 8. Luiſenring U 7, 22 1 Tr. Einige b. Herren u. Damen finden g. Mittag u. Abend⸗ tiſch. 44700 414³⁰ 10