Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 80„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſenſte und verbo. etſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Almabthängige Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) nahmev. Druckarbeiten 8 Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 877 in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 18 Telegramm⸗Adreſſe: eGeneral⸗Anzeiget Mann 5805 tm““, e e Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ 341 Nr. 368. Mittwoch, 7. Dezember 1910. 6 eneee Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Celegramme. Verhaftung eines franzöſiſchen Kapitäus in Friedrichshafen. § Stuttgart, 6. Dez. Der franzöſiſche Kapitän Charles Eugen Lux, der in Friedrichshafen wegen Spionageverdachts ver⸗ haftet wurde, iſt nach ſeiner Vernehmung vor der hieſigen Stadt⸗ direktion und dem hieſigen Amtsgericht jetzt dem Reichsgericht überwieſen worden. Der Kapitän iſt, wie bekannt wird, ſchon ſeit einiger Zeit von einem deutſchen Generalſtabsoffizier beobachtet worden, deſſen Verdacht er erregt hatte und der ihm von Straß⸗ burg nachgereiſt war. Neuerdings war der Franzoſe aus Oeſter⸗ 4 reich über die Schweiz nach Friedrichshafen gekommen, wo er ſo⸗ 2 fort verhaftet worden iſt. Gepäck und Papiere hatte er nicht bei K ſich, er will ſie in Oeſterreich gelaſſen haben. Da man auch in 6 Deſterreich auf den Mann aufmerkſam geworden war, ſo wird 13 Gepäck und Paſſagiere wohl dort mit Beſchlag gelegt werden. Raubanfall. 85— Berlin, 7⁴ Dezbr.[Von unſerm Berliner Bureau.) 1 Aus Thorn wird gemeldet: In der Ortskrankenkaſſe zu Kulm 235 wurde vormittag ein frecher Raubanfall verſuchk. Ein Mann trat in das Kaſſenlokal und ſchlug den 2 mit einem ſchweren Hammer zu Boden. Die Verletzung 7 iſt ſo ſcher, daß an dem Aufkommen des Beamten gezweifelt wird. 4 Wahrſcheinlich hatte es der Täter auf eine Beraubung der Kaſſe 5 abgeſehen, doch konnte er ſein Vorhaben nicht ausführen, weil er üzberraſcht wurde. Es gelang ihm zu fliehen. Er ſoll dem Ver⸗ nehmen nach in der dritten Klaſſe eines Zuges der Strecke Thorn⸗ Poſen geſehen worden ſein. Die Polizei auf der ganzen Strecke wurde benachrichtigt, doch gelang es bisher nicht, des Täters hab⸗ bdbat dn werben. Holland und die Schiffahrtsabgaben. Berlin, 7. Dezbr.(Von unſerem Berliner Bureau). 1 Aus Rotterdam wird gemeldet: Der Miniſter des Aeußern, Demarees van Winteren gab geſtern in der Zweiten Kammer in Erwiderung einer Bemerkung des Abg. Hugenholtz über die Haltung der holländiſchen Regierung zu den Schiffahrts⸗ abgaben folgende Erklärung ab: In meinen Anſichten iſt ebenſo wenig wie in den Anſichten der ganzen Regierung auch nur die geringſte Aenderung eingetreten. Die Regierung betrachtet noch immer den freien Rhein als eine Lebensbedingung für Holland. Sie ſtellt ſich dabei auf den Boden der Schiffahrtsakte vom Jahr 1868. Wir haben mit beſonderer Genugtuung Kenntnis ge⸗ nommen von dem Paragraphen 6 des Schiffahrtsabgabengeſetzes, welcher die Beſtimmung enthält, daß den beſtehenden Vertrags⸗ rechten ausländiſcher Staaten nicht vorgegriffen wird. Mit Ge⸗ nugtuung hat auch die Regierung geſehen, daß die deutſche Re⸗ gierung erſt nach dem Zuſtandekommen jenes Geſetzes mit den — ausländiſchen auf der Grundlage freundnachbarlicher Beziehungen verhandeln will. Das iſt die Rechtsgrundlage. Die holländiſche Regierung hat volles Vertrauen zur Berliner Regierung. Hin⸗ ſichtlich der Schiffahrtsabgaben gebe die Regierung nicht. einen 4 Daumen Breite nach. Für ſie gilt in dieſer Frage die Loſung: Je Mointiendrei. — Das Ende des Ausſtandes auf der Zeche Lukas. * Dortmund, 6. Dez. Nachdem ſämtliche Schichten wieder ungefahren ſind, iſt der Ausſtand auf der Zeche Lukas als beendet anzuſehen. Von der früheren Belegſchaft ſind etwa 20—30 Mann nicht wieder bei der Arbeit erſchienen. Zu der Zeitungsmeldung, nach der die Zechenverwaltung der Streikkommiſſion ehrenwörtlich zugeſichert habe, von jeglicher Maßregelung abzuſehen, erklärt die Zechenverwaltung, im geſchäftlichen Leben ſei es nicht üblich, ehrenwörtliche Erklärungen abzugeben. Daß die Verwaltung auch ohnedies ihr Verſprechen halten wird, geht daraus hervor, daß die Maßregelung der Leute, welche geſtern wieder angefahren ſind, nicht erfolgt iſt, ſodann auch aus der an die Belegſchaft erlaſſenen Bekanntmachung, nach der die Arbeiter, welche Beſchwerden vor⸗ zubringen haben, erſucht werden, dieſe entweder mündlich bei dem Werksdireltor vorzubringen. Der royaliſtiſche Anſchlag auf Briand. * Paris, 6. Dezbr. Das Zuchtpolizeigericht gen oi Lacour, der an dem Tag der bisher ſehr ſchlecht abgeſchnitten haben. Soutaward⸗Weſt von den Liberalen erobert wurde, iſt für die ſchriftlich oder Einweihung des Ferry⸗Denkmals Briand zu ſchlagen ver⸗ ſuchte. Der Verteidiger Lacours beantragte, den Fall vor die Geſchworenen zu verweiſen, da es ſich um vorſätzliche Körper⸗ verletzung handele. Der Gerichtshof beſchloß, die Frage im End⸗ urteil zu erledigen. Auf Befragen erklärte Lacour, er habe Briand tatſächlich mit dem Schlag getroffen. Der Vertreter der Anklagebehörde verlas darauf die Erklärung Briands, in der dieſer angibt, er ſei nicht getroffen worden. Leon Daudet, der Herausgeber der„Action Francaiſe“, der als Entlaſtungszeuge auftrat, ſagte aus, Lacour führte einfach die Befehle der„Action Francaiſe“ aus. * Paris, 6. Dezbr. In der Verhandlung gegen Lacour beantragte nach den Ausführungen des Vertreters der Anklage⸗ behörde der Anwalt des Beklagten, daß der Gerichtshof ſich für unzuſtändig erkläre. Der Vertreter der Anklagebehörde wies dem gegenüber darauf hin, daß Lacour mit der dem Unterſuchungs⸗ richter abgegebenen Erklärung habe nicht Briand, ſondern das Regime treffen wollen, das dieſer repräſentiere, und zuge⸗ geben habe, daß es ſich um ein einfaches Vergehen handle, für das das Zuchtpolizeigericht zuſtändig ſei. Der Beklagte gab darauf die Erklärung ab, daß er in dieſem Falle als nicht an⸗ weſend erachtet werden möchte. Nunmehr erklärte ſich der Ge⸗ richtshof für zuſtändig und verurteile Lacour in contumaciam zu 3 Jahren Gefängnis. Aus der Stadt der Anarchiſten. Barcelena, 6. Dez. Eine Bombe, die in die Regen⸗ traufe einer Fabrik in der Straße Campo Sagrado gelegt war, explodierte heute früh und perurſachte einen Sachſchaden. Der Ur⸗ heber des Auſchlags iſt unbekannt. Die Wahlen i in England. OLondon, 7. Dezbr.(Von unſerem Londoner Bureau). Der dritte Tag der Wahlen iſt für die Liberalen und ihre Verbündeten ſehr günſtig ausgefallen, denn ſie haben nicht nur die Verluſte wieder wettgemacht, welche ſie an den beiden erſten Wahltagen erlitten, ſondern ihre Poſition noch obendrein durch das Hinzugewinnen eines neuen Sitzes gebeſſert, ſo daß die liberale Mehrheit, wenn auch alle ausſtehen⸗ den Wahlen ſo wie die jetzigen ausfallen ſollten, 124 bis 126 be⸗ tragen würde. Die Unioniſten gewannen geſtern nur einen ein⸗ zigen Sitz, verloren aber nicht weniger als ſieben, während die Liberalen vier Sitze gewonnen und einen verloren. Die Ar⸗ beiterpartei gewann drei Sitze und büßte einen ein. Bisher haben alſo die Konſervativen 12 Sitze gewonnen und 13 ver⸗ loren, während die Liberalen 10 gewonnen und ebenſo viel ver⸗ loren. Die Arbeiterpartei hat drei Sitze gewonnen und 2 ver⸗ loren. Der Stand der Parteien iſt bisher folgender: 146 Unioniſten, 107 Liberale, 19 Vertreter der Arbeiterpartei und 26 iriſche Nationaliſten. Die Liberalen gewannen geſtern in London einen Sitz zurück, nämlich den von Soutanwack und er⸗ oberten auch einen in Southerland. Die Arbeiterpartei ge⸗ wannen Woolwich, wo der bekannte Miſter Crooks die Arbeiter⸗ partei ſchon einmal vertreten hatte. Ferner gewann die Ar⸗ beiterpartei zwei Sitze in Southerland und Whitehaven, die Konſervativen St. Hellen und Lancaſhire, eine Graftſchaft, die offenbar mit fliegenden Fahnen in das konſervative Lager über⸗ zugehen beginnt. So tröſten ſich denn die konſervativen Blätter mit dem bekannten engliſchen Sprichwort, welches lautet, daß das, was Lancaſhire heute ſagt, morgen die Ueberzeugung der ganzen Welt ſein wird. John Burns gewann geſtern wieder ſeinen alten Sitz in Battle, wo man einen ſozialiſtiſchen Gegen⸗ kandidaten aufgeſtellt hatte, der es aber nur auf 477 Stimmen brachte, während die Mehrheit des Miniſters doppelt ſo groß wie bei den erſten Wahlen war. Auch in Kennington hat der ſozialiſtiſche Kandidat nur ein paar hundert Stimmen erhalten, wie überhaupt die Sozialiſten bei der ganzen Wahlkampagne Daß der Kreis Konſervativen beſonders ſchmerzlich, denn ſie hatten den Kandi⸗ daten Shauß als Juden und Imporleur von baheriſchen Hopfen in jeder Weiſe lächerlich zu machen geſucht. Die liberalen Daily News heben hervor, die Tatſache, daß die unioniſtiſche Partei zum drittenmale hintereinander ge⸗ ſchlagen wurde, ſei in England noch niemals dageweſen. Miſter Balfour möge ſich daher die Frage vorlegen, ob es nicht doch end⸗ lich für ihn Zeit ſei, vom politiſchen Schauplaß abzutreten. *„„ Dez. Der erſt kürzlich mit einem Koſtenauf⸗ wand von einer halben Million auf dem Rieſelgut der Stadt Ber⸗ lin bei 10 ⸗Beeren Kor nſpei cher iſt geſtet möglichen ſtellungen keineswegs, denn gerade dort un e„„ mit der Sozialdemokratie ein Raub der Flammen geworden. Aus 16 Schbauchlefge gen wurde Waſſer gegeben. * Berl in, 7. Dez. Der frühere Reichstagsabgeordnete Lan desökonomierat und Generaldirektor der Norddeutſchen Dagelbe ſicherung Hobbel, iſt geſtern geſtorben. * Kiel, 7. Dez. Der Marine⸗Ingenieur Giller, 5 ang klagt war, durch Unvorſichtigkeit bei der Füllung einer Akkum torenbatterie an Bord des Unterſeebootes„U 6“ eine Exploſio herbeigeführt zu haben, die für 46000 M. Schaden anrichtete, wurde geſtern von dem Kriegsgericht in Kiel freigeſprochen. * Poſen, 7. Dez. In der Station Pleſchen der Sti Poſen⸗Kreuzburg entgleiſte geſtern ein Güterzug. Drei Man⸗ von dem Zugperſonal haben ſchwere Verletzungen erlitten. * Frankfur t a.., 7. Dez. In Großrada, i0 bezirk Frankfurt a. d.., ſind 45 Perſonen nach dem von Margarine erkrankt, darunter 25 Kinder, „Der 0 65 Macker“. e„Badiſche Nationalliberale Korreſpondenz“ ſchre Die neueſten Feſtſtellungen liberaler Blätter aus We ſozialiſtenfreundlicher Vergangenheit, aus ſeinen Broſe und Reden, in denen er die Unterſtützung ſozialdemokratiſche Kandidaturen und die Herbeiführung ſozialdemokratiſche Wahlſiege mit direkter oder indirekter Zentrumshilfe rech fertigte, im Gegenſatz zu ſeiner jetzigen Verda Zuſammengehens der Nation Sozialdemokratie bei den bevorſtehenden Re das er mit den ſchärfſten und verächtlichſten W Verrat am Vaterland, an Kirche, Staat, Monar⸗ Volkswohl tagtäglich brandmarkt, haben den Zentru anſcheinend ſo ſchwer getroffen, daß er darüber in ei liche Raſerei geraten iſt. Wenigſtens muß man da den Artikeln annehmen, die er ſeit Ende letzter Woch „Badiſchen Beobachter“ als Widerlegung dieſer für ihn alle dings ſatalen Feſtſtellungen veröffentlicht, und die ii geſamten Zentrumspreſſe Badens nachgedruckt werden. überbietlet ſich darin geradezu in Schmähungen und ſchimpfungen ſeiner nationalliberalen und ſozialdem tiſchen Gegner. Die quaſi akten⸗ und zahlenmäßigen ſtellungen aus ſeinem früheren Verhalten gegenüber Sozialdemokratie bezeichnet er als„lügenhaftey Mache“ „offenbare Unehrlichkeit und Lügen“, als„Unehrlichkei Fälſchungen“; ſpeziell von den Nationalliberalen ſagt er, nationalliberale Parteileitung in Baden ſcheine gerade ihren hervorragendſten Mitgliedern im Punkte der Wahr und Wahrhaftigkeit mit einer bedenklichen Schwäche belaſtet zu ſein“; und bei der Sozialdemokratie ſe „geradezu Syſtem, die eigene politiſche Laſterhaftigke Geguer aufzubürden, um ſich dann weiß Gott wie zu entrüſten, was tatſächlich nur ſie ſelber an ſich hab betreiben. Dieſe Beleidigungen ſind an Roheit und Brutali jetzt unübertroffen; mit ihnen kann höchſtens noch heit konkurrieren, mit der Herr Wacker ſeine politiſch gangenheit zu verleugnen und ſeine früheren eigenen Wo zu verdrehen und umzudeuten wagt. Die Mämner, welch an der Spitze der nationalliberalen Partei ſtehen ode im Landtag oder in der Preſſe zu vertreten haben Wacker politiſch bekämpfen, das iſt ſein gutes Recht dem er ja von jeher den ausgiebigſten Gebrauch g hat, ſie aber, ſamt ihren zum Teil ſchon verſtorbenen gängern, in Bauſch und Bogen vor aller Oeffentlic Lügner zu verdächtigen, iſt eine Gemeinheit, der aus pathologiſchen Gründen in der Verurte Umſtände zugebilligt werden E glauben, Herr Wacker werde 8 die 15 ſo keal ſtellungen aus ſeinem früheren Verhalten zur So kratie glänzend widerlegen, als„Mache“ und„Lüge hüllen und ad oculos demonſtrieren, wie unrecht ihm wurde und wird mit der Behauptung, daß er das, jetzt an den Nationalliberalen ſo ſcharf verurteilt, ſelbſt getan hat! Seine ganze Widerlegung beſteht abe der Gegenbehauptung, er habe niemals„in Wort und Se oder auch der Tat in Sachen der Sammlungspolitik anderen Standpunkt vertreten, als den, daß wir vom gerne gemeinſam mit andern Parteien die Sozialde⸗ bekämpften, auch gemeinſam mit den Nationall aber niemals zur Förderung der nationalliberalen intereſſen.“ Das kann ehm aufs Wort geglaubt werden widerlegt die über ſein früheres Verhalten gemacht 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 7. Dezember, kampf ſtanden, unterſtützte das Zentrum direkt oder indirekt die Sozialdemokratie, um den nationalliberalen Wahlſieg, d. h. eine Förderung der nationalliberalen Parteiintereſſen zu verhindern. Wackers Erklärung iſt alſo eine Beſtätigung deſſen was ihm zum Vorwurf gemacht wird. Und wo bleibt der Nachweis der„Fälſchung“ der Wacker⸗ ſchen Ausſprüche? Zahlen werden vorgeführt und— mit gewöhnlichen Schimpfereien vermiſcht— ſollen ſie die Blößen verdecken, die ſich Wacker mit der zwieſpältigen Zen⸗ trumspolitik gegeben. Aber Wacker ſoll nicht meinen, er könne mit dieſen Zahlenoperationen die nationalliberale Partei zum Schweigen bringen. Nach Been digung ſeiner Darlegungen wird ihm der Nachweis dafür erbracht werden, daß gerade das, was er zu ſeiner Verteidigung ſchreibt, gegen ihn ſpricht: Daß die Stimmenziffern, die er zu ſeiner Rechtfertigung heranzieht, gerade für die nationalliberalen Anſchuldigungen ſprechen. Die nationalliberale Partei wird nicht ruhen und raſten, bis das Heuchlertum des Zentrums auch für den einfachſten Mann klar wird, und das geſamte Maberial ſoll, als Broſchüre erſcheinen, zu tauſend und aber⸗ tauſend Exemplaren in das Volk geworfen werden. Solange Wacker vedet, ſchweigen wir: Wenn aber der letzte Kilometer⸗ artikel erſchienen iſt, ergreifen wir wieder das Wort und wir werden dem geiſtlichen Rat Wacker in einer Weiſe auf⸗ warten, daß er ſchweigen wird. Dieſem kann ſich die Zentrumspreſſe verſichert ſein. Polftische ebersicht. *Mannheim, 7. Dezember 1910. Wird das Enteignungsgeſetz angewandt? Der Oſtdeutſchen Rundſchau in Bromberg wird von gut unterrichteter Seite aus Berlin geſchrieben: Die Frage, ob das Enteigungsgeſetz demnächſt zur Anwendung kommen ſoll, iſt endgültig noch nicht entſchieden. In der letzten Woche ſind an zuſtändiger Stelle erſt die Modalitäten erwogen worden, wie vorgegangen werden ſoll. Es beſteht die Abſicht, mit den im Auslande lebenden, um ihren Grundbeſitz ſich perſön⸗ lich wenig oder gar nicht kümmernden polniſchen Magnaten anzu⸗ fangen. Von einflußreicher Seite iſt dafür plädiert worden, nicht ohne zwingende Not an altes Familieneigentum zu rühren, ſon⸗ dern zunächſt polniſche Neuerwerbungen von Magnaten, die in ngtional⸗polniſchem Intereſſe deutſchen Grund und Boden auf⸗ kaufen, unter Enteignung zu ſtellen. Dadurch ſchütze man gleich⸗ zeitig auch die auf den betreffenden Gütern lebenden deutſchen Beamten, Arbeiter uſw., denen durch den neuen polniſchen Herrn die Entlaſſung droht. Auf die Weiſe könne der Enteignung nicht der Vorwurf gemacht werden, daß ſie den Eigentumsbegriff um⸗ ſtürze. Man iſt ſich in maßgebenden Kreiſen wohl bewußt, daß ine falſche Anwendung der Enteignung einen großen Sturm her⸗ voxrufen und unſere geſamte Oſtmarkenpolitik gefährden würde. Daneben läßt ſich die Regierung auch von dem Gedanken leiten, an welcher Stelle die Anſiedlungskommiſſion Land braucht. Aus Poſen erfährt das genannte Blatt noch, daß man im Schoße der Anſiedlungskommiſſion beſtimmt mit der haldigen Anwendung des Geſetzes rechnet. Holland und das Ausland. In der geſtrigen Sitzung der Zweiten Kammer erklärte der Miniſter des Aeußern zu der Frage der Rheinſchiffahrts⸗ abgaben, die Regierung ſei keinen Zoll breit von ihrem Stand⸗ punkt, daß ein freier Rhein ein vitales Intereſſe der Niederlande bilde, abgewichen. Betreffend die Ange⸗ legenheit van Heeckeren verſicherte der Miniſter, es befinde ſich in der Hinlerlaſſenſchaft des Kabinetts von 1901 kein Schrift⸗ ſtück, das beweiſe, daß der Miniſter des Aeußern gegenüber irgend jemand in ſeiner Freiheit gehemmt geweſen war. Die Regierung bringe keinen Geſetzentwurf ein, dem andere Beweggründe zu⸗ grunde lägen, als die rein nationaler Intereſſen. Die Küſten⸗ verteidigungsvorlage ſei lediglich aus dem Gefühle der nationalen Pflicht heraus entſtanden. England habe amtlich keine Erinnerung zu dieſer Vorlage gemacht. Es wiſſe ſehr wohl, daß hierbei die Niederlande keineswegs feindſelige Abſichten ver⸗ folgten. Die Beziehungen zu Frankreich und England ſeien aus⸗ gezeichnet; bald werde man hierfür einen ſichtbaren Beweis haben in der Art, wie ihn der König und die Königin der Belgier den Niederlanden gegeben hätten. Keine Macht könne aus der Ver⸗ ſtärkung der Flußmündungen den Vorwurf herleiten, die Küſten⸗ herteidigungsvorlage ſei nicht gegen irgend eine einzelne Macht gerichtet, ſondern gegen die etwaige Bedrohung der Unabhängig⸗ feit der Niederlande. Die Beſtimmungen über die Arbeiten im Deutſchen Reiche beeinträchtigten die holländiſchen Intereſſen in leiner Weiſe. Patyn(liberal) beſchuldigte in ſeiner Er⸗ widerung den früheren Miniſterpräſidenten Kuiſper, als Redak⸗ 1221 ͤ ͤ———— eeee Seuilleton. Aus der Urgeſchichte der Polarforſchung. Mit Pearhs ſtattlichem Werk über ſeine Nordpolfahrt iſt ein Markſtein in der Geſchichte der Polarforſchung gelegt. Das Fragen und Ringen nach dem„Gipfel der Erde“ iſt viel älter, als wir gemeinhin annehmen. Nicht erſt im Zeitalter der Ent⸗ deckungen iſt die Polarforſchung geboren worden, ſondern ſchon in der Antike und im Mittelalter lockten die Geheimniſſe des Polarmeeres und ſeine Schrecken kühne Forſcher und kühne See⸗ fahrer. Von dieſen früheſten Bemühungen um die Erforſchung der Pole berichtet Dr. A. Stolberg in einem„Dichtung und Wahr⸗ heit in der Polarforſchung“ betitelten Aufſatz der Deutſchen Revue. Die Zeitgenoſſen des Herodot nahmen an, daß an den Geſtaden der nebelverhüllten, eiſigen Nordmeere der Wohnſitz der Hyper⸗ boräer liege. Aber ſchon der„Vater der Geſchichtsſchreibung“ zweifelt daran, daß der Nordpol bewohnbar ſei, denn„wenn der Nordpol bewohnbar iſt, muß es auch der Südpol ſein“. Von der Exiſtenz fabelhafter Menſchen im äußerſten Norden erzählen be⸗ reits Homer und Heſiod; hier liege das gelobte Land der Seligen, wo kein Streit und Hader iſt, ſondern ewiger Friede herrſcht. Dieſe Geſchichten von der Neidloſigkeit der Hyperboräer paſſen gar nicht ſchlecht zu der friedliebenden Geſinnung und der treuen Art der hentigen Eskimos, und der Ausſpruch des Geographen Eratoſtenes von Kyrene, daß in dieſem Lande die Sonne nur einmal auf und untergehe, iſt ſchon von einer guten Naturbeobachtung eingegeben. Doch all ſolche Berichte blieben doch nur phantaſtiſche Vorſtel⸗ lungen, bis etwa um das Jahr 320 v. Chr Pytheas ſeine berühmte Fahrt nach Thule unternahm. Eine neue, wunderbdare Welt ſchloß teur der Zeitung Standaard abſichtlich Unwahres geſchrieben zu haben, um den durch die Erklärung des Miniſters in der Ange⸗ legenheit van Heeckeren hervorgerufenen Eindruck zu verwiſchen. Der Präſident unterbrach die weiteren Ausführungen des Red⸗ ners, da die dieſem für die Erwiderung zuſtehende Redezeit von 10 Minuten abgelaufen war. Deutsches Reſch. — Die Stichwahl im Wahlkreiſe Labiau⸗Wehlau iſt auf den 16. Dezember angeſetzt worden. — Strafverfolgung des„Vorwärts“. Wie der„Lokal⸗ Anzeiger“ erfährt, hat der Berliner Polizeipräſi⸗ dent gegen den„Vorwärts“ Strafantrag geſtellt wegen eines Leitartikels, der ſich mit dem Moabiter Streikkrawall beſchäftigt. Von zuſtändiger Seite wird dies beſtätigt. Es handelt ſich um den in der geſtrigen Ausgabe des„Vorwärts“ erſchienenen Artikel„Die geheimen Führer und Leiter der Moabiter Revolution“, in dem be⸗ hauptet wird, Poliziſten und Kriminalbeamte ſeien die Führer durch aufreizende Rufe die Erregung der Menge zu ſteigern verſucht. Der Polizeipräſident hat wegen dieſer Behauptung, daß ſich nämlich Lockſpitzel, polizeiliche Agents provocateurs in Moabit befunden hätten, für ſich und die ihm unterſtellten Beamten Strafantrag wegen öffentlicher Beleidigung geſtellt. — Das Leſeverbot und die Klerikalſeminariſten. Aus Paſſau ſchreibt man den„Münch. N..“: Den jungen Theologen der Diözeſe Paſſau im Paſſauer Klerikalſeminar wurde durch biſchöfli⸗ chen Erlaß gemäß der päpſtlichen Weiſung verboten, Zei⸗ tungen zu leſen. Unter dieſes Verbot fällt ſogar die„Do⸗ nau⸗Zeitung“ des Herrn Dr. Pichler. Vielen der jungen Herren ging das Verbot über die Hutſchnur und die Folge davon waren zahlreiche Austritte aus dem Alumnat. Schon ſind über zehn Herren ausgetreten und andere werden noch folgen. Auch in den klerikalen Kreiſen ſchüttelt man ſchon die Köpfe über die zu weit gehende Pedanterie und Zopfigkeit. Vadiſche Politik. * Karlsruhe, 6. Dez. Auf Anordnung des Stadt⸗ rats findet am 10. Dezember eine Arbeitsloſen⸗ zählung in der Weiſe ſtatt, daß die Arbeitsloſen eine Zählkarte auszufüllen und auf dem ſtädtiſchen Arbeits⸗ nachweis und dem Sekretariat der eingemeindeten Ortſchaf⸗ ten abzugeben haben. (Karlsruhe, 6. Nob. In Beantwortung einer Anzahl von Anträgen, die der Vorſitzende des Badiſchen Philologen⸗ vereins, Geh. Hofrat Keim, Direktor der Höheren Mädchenſchule mit Gymnaſiumabteilung, an den Oberſchulratsdirektor Dr. v. Sallwürk gerichtet hat, iſt ihm jetzt mitgeteilt worden, daß das Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und des Unterrichts die Einführung des Titels Lehramtsaſſeſſor für ältere Lehramtspraktikanten nicht in Ausſicht ſtellen könne. Wie die „Straßb. Poſt“ erfährt, beſteht an höchſter Stelle eine Abneigung gegen dieſen Titel. Aus der Partei. Laudenbach a. d.., 4. Dez. Der Jungliberale Verein Weinheim hatte auf geſtern abend ins Gaſthaus„zur Roſe“ hier eine politiſche Verſam mlung einberufen und dazu auch Herrn Landtagsabg. Müller⸗ Heiligkreuz eingeladen. Sie war von etwa 40 hieſigen Teilnehmern beſucht. Herr Bürger⸗ meiſter Noe, der den Vorſitz führte, hieß die Herren willkommen und dankte Herrn Müller für ſein tatkräftiges Wirken zum Wohl der Gemeinde Laudenbach. Die Herren Profeſſor Keller und Rechtsanwalt Dr. Heckmann⸗Weinheim ſprachen über die jung⸗ liberalen Beſtrebungen, dabei betonend, daß ſich die Jugend in vollſtändiger Uebereinſtimmung mit der nakionalliberalen Partei befinde. Kurz wurde das Verhältnis zu den anderen Parteien ge⸗ ſtreift und unter dem Beifall der Verſammlung feſtgeſtellt, daß die bürgerliche Linke unter keinen Umſtänden mit der ſogenannten Rechten zuſammengehen könne. Herr Müller ſprach ausführlich über die Arbeiten des letzten Landtags. In einzelnen Punkten des Schulgeſetzes widerſprach Herr Hauptlehrer Baier hier den Aus⸗ führungen des Redners. Zur Frage der Fleiſchteuerung. i Karlsruhe, 6. Dez. Auf den kürzlich veröffentlichten Artikel der Karlsruher Schlachthofdirektion über die Vieh⸗ und Fleiſchpreiſe hatte die Landwirtſchaftskammer in einer Veröffentlichung vom 28. Nov. erwibert. Dieſe Erwiderung gibt der Schlachthofdirektion genheit zu beſchäftigen. Anlaß ſich nochmals mit dieſer Angele. Sie erläßt eine Erklärung, in der u. g. ausgeführt wird:„Die Auslaſſungen der Badiſchen Landwirt. ſchaftskammer erſtrecken ſich auf einen Vergleich der Schweine⸗ fleiſchpreiſe in den größeren Städten mit den Schweinepreiſen auf den ſtädtiſchen Schlachtviehmärkten. Wenn nun eine aggreſſive Tendenz dieſer Auslaſſungen ſeitens der Landwirtſchaftskammer in Abrede geſtellt wird, ſo iſt es ſchwer verſtändlich, aus welchen Gründen die Landwirtſchaftskammer gerade das Verhältnis zwi⸗ ſchen Vieh⸗ und Fleiſchpreiſen in den badiſchen Städten in den Kreis ihrer Betrachtungen zieht, wo doch feſtſteht, daß gerade dit badiſche Landwirtſchaft nur zu einem ganz geringen Bruchteil an der Fleiſchverſorgung der badiſchen Großſtädte beteiligt iſt. Von den der Stadt Karlsruhe zugeführten Schweinen und Großſchlacht⸗ vieh entfallen z. B. nur zirka 20 Prozent auf Baden, ähnlich lie⸗ gen die Verhältniſſe in Mannheim. Jedenfalls aber haben die Schlachthofdirektionen nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht, Stellung dagegen zu nehmen, daß ihre Vieh⸗ und Fleiſch⸗ preisnotierungen zur Irreführung des Publikums mißbraucht werden.“ Die Erklärung der Schlachthofdirektion wendet ſich ſo⸗ dann des Näheren gegen die Ausführungen der Landwirtſchafts⸗ kammer und gegen das von ihr vorgeführte Zahlenmaterial, wobei geſagt wird, daß„Zahlenangaben, deren wahre Bedeutung auf die Weiſe, wie es von der Landwirtſchaftskammer geſchah, verſchleiert wird, natürlich keinen Anſpruch auf Vertrauen erheben können, ſondern einen ſchnöden Mißbrauch der Statiſtik bedeuten.“ Des Weiteren erklärt die Schlachthofdirektion gegenüber den Aus⸗ laſſungen der Landwirtſchaftskammer über den Ernteausfall: „Faßt man die Erträge in Klee, Luzerne und Wieſen zuſammen, ſo läßt ſich feſtſtelln, daß in dieſem Jahr über 3 Millionen dz mehr Heu und Oehmd geerntet worden ſind, als im Vorjahr. Daß an⸗ geſichts dieſer Tatſachen nicht gut von einem nahezu vollſtändigen Mißjahr geſprochen werden kann, bedarf wohl keiner weiteren Ausführung.“ Verein badiſcher Finanzbeamten. :CKarlsruhe, 6. Dez. Die kürzlich hier abgehaltent außerordentliche Hauptverſammlung des„Vereins badiſcher Finanzbeamten“ hat die neuen Satzungen ein⸗ ſtimmig genehmigt und die über die Vereinigung mit dem Ver⸗ bande badiſcher Zoll⸗ und Reichsſteuerbeamten aufgeſtellte Nieder⸗ ſchrift mit großer Stimmenmehrheit genehmigt. Auf Grund dieſer Beſchlüſſe wird ſich der genannte Verband auflöſen und vom 1. Januar 1911 ab eine beſondere Abteilung des Vereins badiſcher Finanzbeamten zuſammen mit der bisherigen Zöllnergruppe dieſes Vereins bilden.— Auf dem in Dresden abgehaltenen 1. deutſchen Zöllnertage wurde u. a. auch die Frage der Ausbildung der kech⸗ niſchen Zollbeamten eingehend behandelt, Es gelangte zu dieſer Frage folgende Reſolution zur einſtimmigen Annahme:„Die auf dem 1. allgemeinen deutſchen Zöllnertage anweſenden Vertreter der zolltechniſchen Beamten ſämtlicher Bundesſtaaten mit eigener Zollverwaltung ſind einſtimmig der Anſicht, daß 1. als Schulbil⸗ dung für die techniſchen Zollbeamten die Abſolvierung einer neun⸗ ſtufigen Lehranſtalt zu fordern iſt und 2. die in den Bundesſtaaten beſtehenden Einrichtungen zur Ausbildung der Beamten nicht ausreichend ſind, daß vielmehr neben der abgeſchloſſenen Schul⸗ bildung eine beſondere Fachausbildung durch Beſuch einer Hoch⸗ ſchule mit Abſchlußprüfung dringend notwendig iſt.“ 8 85 8— 5 Aus dem deutſchen Neichstage. Die Fernſprechgebührenordnung. Berlin, 6. Dez. Die Budgetkommiſſion des Reichs⸗ tages trat heute in die Beratung der Fernſprechgebührenordnung ein. Der Referent befürwortet Aenderungen des Entwurfs. Der Korreferent befürchtet, daß die Vorlage Handel, Induſtrie und Ver⸗ kehr ſchädigen werde. Der Antrag des Referenten fordert Pauſchal⸗ ſummen nach der Zahl der Anſchlüſſe und zwar in Netzen von 1 bis 4 Anſchlüſſen 65 M. uſw. in progreſſiver Steigerung bis zu Netzen von über 50 000 Anſchlüſſen(Pauſchalſumme 300.). Nach einem Antrag des Korreferenten ſoll die Geſprächsgebühr wie⸗ derum wie in der Vorlage 4 Pfg. für jede Verbindung betragen. Die Pauſchalgebühr ſoll nach der Zahl der Verbindungen geſtaffelt ſein, und zwar bei nicht mehr als 2000 Verbindungen 75 M. jähr⸗ lich, bei mehr als 2000 bis einſchließlich 4000 Geſprächen 140., bei mehr als 4000 bis einſchließlich 6000 200., bei mehr als 6000 bis einſchließlich 8000 250., bei mehr als 8000 bis 10 00 300 M. jährlich. Die Höchſtzahl der bei einem Anſchluß zuläſſigen Verbindungen beträgt 10 000. Jeder Gebühvenſatz kann bom Reichs⸗ kanzler ermäßigt werden. Für den Fernverkehr b. t der Referent die Geſprächsgebühr für ein Dreiminutengeſpräch feſt⸗ zuſetzen auf: Bis zu 12 Kilometer 15 Pfg. uſto. wie im Entwurf. Der Korreferent beantragt, bis zu 25 Kilometer 10 Pfg., bis zu 50 Kilometer 25 Pfg. wie in der Vorlage, jedoch unter Fortfall der 250 Kilometer⸗Zone. Es ſoll alſo die Taxe gleich von 50 Pfg. bei einer Entfernung bis zu 100 Kilometer auf 1 Mark ſteigen bei der Mann aus Maſſilia dem Altertume auf, als er die Orkneys und die Shetlands⸗Inſeln enkdeckte und vielleicht ſogar bis nach Island, dem nordiſchen Thule, vordrang. Dieſer erſte Pionier der Polarforſchung berichtet ſchon von dem ſogenannten„Toten⸗ waſſer“, von dem dann im Mittelalter wieder die Wikinger und die deutſchen Walfiſchfänger bei ihrem Eindringen in die Eismeere zu erzählen wußten. Durch Pytheas wird die Kunde von einem Eismeer dem„hyperboräiſchen Ozean“ in die Vorſtellungen der Alten von der Erde eingeführt. Von dieſem„trägen Meer“ nahm man an, daß es dem Ende der Welt benachbart ſei, wo Erde, Luft und Meer in eins zuſammenflöſſen und jede Schiffahrt unmöglich werde. Die wunderſame, unbewohnbare Welt,„wo das zähe Eis alle Monate hindurch ſteht“ und„wo die Sonne Ruhe hält“, dies fabelhafte Land, von dem Horaz und Tacitus erzählen, war zuerſt von Pytheas erreicht worden. Im Mittelalter wurden dann ſolche myſtiſchen Vorſtellungen noch erhöht durch die Berichte der Schiffer, die bis in die Polarkreiſe eindrangen. Ums Jahr 795 kamen iriſche Mönche bis nach Island oder Eisland und lebten dort fern von allen Menſchen in ihren Einſiedeleien. Im 10. Jahrhundert kamen dann auch die Normanen zu dieſen Eremiten und nannten deshalb die Inſel„Papey“ oder Pfaffeninſel. Von Island aus entdeckte 983 Eiriki rauda, der„rote Erich“, der aus Furcht vor der Blutrache Island verlaſſen hatte, auf der Fahrt nach dem Weſten Grönland. Von hier aus ſoll er dann nach der Küſte von Nordamerika, dem ſogenannten Weinland, gekommen ſein, eine Tatſache, die aber jüngſt Frithjof Nanſen in einem Auf⸗ ſehen erregenden Vortrage beſtritten hat. Um das Jahr 1000 iſt Grönland bereits ein römiſches Bistum; der Papſt erhält auch von hier den Peterspfennig, der in Walroßzähnen beſtand und jährlich einmal durch ein Wikingerſchiff, die„Grönlandsknarre“, nach Bergen befördert wurde. Eine merkwürdige Tatſache iſt es, daß dieſe Normanen ſich auch in Labrador feſtſetzten, wo ſich die Ruinen jener eigentümlichen Steinhäuſer, in denen ſie wohnten, noch gefunden haben. Die Eskimos, deren Verbreitungsgebiet um das Jahr 1000 bereits faſt ganz Grönland umfaßt haben muß, haben mit den Normanen ſchwere Kämpfe ausgefochten. Eine phantaſtiſche Welt der Sagen und Wunder drang aus dieſen mär⸗ chenhaften Fernen des Nordens und Eiſes in die Weltanſchauung des Mittelalters. Der Chroniſt Adam von Bremen aus dem 11. Jahrhundert erzählt, Grönland habe ſeinen Namen nach der Hautfarbe der dort wohnenden Menſchen erhalten. Neben dieſen „grünen“ Menſchen nennt er als Bewohner des Landes Amazonen, worunter wohl bartſchwache und weibiſch ausſehende Angehörige des finniſchen Stammes anzuſehen ſind. Seine Nachrichten wird Adam von Bremer Walfiſchfängern erhalten haben, die neben engliſchen, norwegiſchen und holländiſchen Seefahrern vor allem in das Gebiet der Eismeere ſich vorwagten, um nach Walfiſchen und koſtbaren Pelztieren zu jagen. Fabelhafte Dinge von der nor⸗ diſchen Welt finden ſich auch in unſerer mittelalterlichen Literatur, 3. B. in Wolframs„Parzival“ Beſonders beliebt war die Sage von dem magnetiſchen Eismeer, deſſen dem Schiffer verhängnis⸗ volle Anziehungskraft von Magneten herrühren ſollte, die unter der Oberfläche des Waſſers vorhanden ſeien. Die ſchönſten Pol⸗ Sagen ſind aber von den eigentlichen Bewohnern der arktiſchen Welt, den Eskimos, ausgebildet worden. Die großartig wilde Umgebung, in der ſie leben, erhält durch ſie eine kindlich gefühlvolle Beſeelung. In den wehenden und tanzenden Schleiern der geiſter⸗ haft vom Zenith herabwallenden Polarlichter erblicken ſie die Seelen der verſtorbenen Kinder, die über den Sternen Ball ſpielen. Der Mond iſt der Sonne Bruder, der in unendlicher Liebesſehnſucht nach ſeiner Schweſter raſtlos hinter ihr her ſchweift. Iſt er durch die erfolgloſe Jagd nach der unerreichbaren Geliebten ſchwach und blaß geworden, dann fährt er auf den See⸗ hundsfang und kommt bald„in fettglänzender Fülle“ wieder. In dem Himmel der chriſtlichen Eskimos müſſen Renntiere und See⸗ hunde vorkommen, und bei dem drohenden Weltuntergang beklagen S —7 Mannheim, 7. Dezember. 3. Seite. einer Entfernung bis zu 500 Kilometer. Staatsſekretä rã gibt dem Antrag des Korreferenten den Vorzug, a 55 eine 15 Kilometer⸗Zone mit einer Gebühr von 10 Pf. einzuführen und für eine Zone bis 25 Kilometer eine Gebühr von 20 Pfg. feſt⸗ zuſetzen. Die beſtehenden Bezirksnetze zu beſeitigen, ſei nicht be⸗ abſichtigt; es ſollten aber keine neuen geſchaffen werden. Nach den Ausführungen des Staatsſekretärs änderte ſodann der Referent in ſeinem Antrage die 12 Kilometer⸗Zone in eine 15 Kilometer⸗ Zone um. Volkszählungsergebniſſe. §8Seckenheim, 6. Dez. Ergebnis der Volkszählung. Nach der am 1. Dezember l. Is. vorgenommenen Volkszählung zählte Seckenheim 9681 Einwohner(davon ſind männl. 4912, weibl. 4769). Hiervon entfallen auf den Hauptort Seckenheim 5751(davon ſind männlich 2869, weibl. 2882), auf den Nebenort Rheinau 3930[da⸗ von ſind männlich 2043 weiblich 1887). 1905 zählte der Hauptort Seckenheim 4775, der Nebenort Rheinau 3152; es hat ſomit der Hauptort Seckenheim eine Zunahme von 976 20% Prozent, der Nebenort Rheinau eine Zunahme von 778 24½ Prozent. Schriesheim, 6. Dez. Männliche Perſonen 1616, weibliche Perſonen 1765, zuſammen 3381 Perſonen in 799 Haus⸗ haltungen. 1905: Männliche Perſonen 1547, weibliche Perſonen 1622, zuſammen 3169 Perſonen in 749 Haushaltungen. Somit eine Zunahme von 50 Haushaltungen und 212 Perſonen. (Schwetzingen, 6. Rov. Unſere Stadt zählte am 1. De⸗ zember 7841 Einwohner und hat insgeſamt um 1010 zugenommen. * Müllheim, 6. Dez. In unſerer Amtsſtadt wurden 4581 Perſonen gezählt. Die Geſamtzunahme ſeit 1905 beträgt 1366 Perſonen. * Badenwefler, 6. Dez. Der Kurort Badenweiler hatte am 1. Dezember eine ortsanſäſſige Bevölkerung von 835 Seelen, das iſt gegen 1905 ein Mehr von 103 Perſonen. (Aus Baden, 6. Dez. Raſtatt 15110 Einwohner ein⸗ ſchließlich Militär gegen 14403 im Jahre 1905, Gernsbach 2804[2742), Ettlingen 8356, Triberg 4020(3717), Achern 4870(4618), Furtwangen 5405(5981), Donaueſchingen 4076, Wies loch 6538, einſchließlich der Inſaſſen der Heil- und Pflegeanſtalt gegen 4357 i. J. 1905, Säckingen 4628(4223), Bretten 5824, Singen a. H. 8365(1905 7396), Bühl 3622 1905: 3489), Radolfzell 6002, Waldkirch 5409(5190). * Oppau, 6. Dez. Die Volkszählung ergab folgendes: Ge⸗ zählt wurden in 950 Haushaltungen 4777 Perſonen und zwar 2394 männlichen und 2983 weiblichen Geſchlechts. 1905 betrug die Seelenzahl 3659, ſo daß unſer Dorf in den letzten fünf Jahren eine Bevölkerungszunahme von 1118 Perſonen, d. i. 30 Prozent der letzten Einwohnerzahl zu verzeichnen hat. * Frankenthal, 6. Dez. Nach der vorläufigen Zuſom⸗ menſtellung hat Frankenthal 18 784 Einwohner und zwar 9429 männliche und 9319 weibliche. Bei der letzten Volkszählung am 1. Dezember 1905 wurden 18191 Einwohner gezählt. Es iſt ſomit nur eine Mehrung von 557 Perſonen zu verzeichnen. * Speher, 6. Dez. Die Einwohnerzahl beträgt 23045 Seelen gegen 21.856 im Jahre 1905. Demnach iſt ein Zuwachs von 1189 Seelen eingetreten. * Stuttgart, 7. Dez. Die Bevölkerungszahl Württem⸗ bergs wird auf 2 435 000 berechnet gegen eine ſolche von 2 302 179 V. von 5 Jahren. Stuktgart, 7. Dez. Nach den Mitteilungen des Sta⸗ tiſtichen Amts iſt das vorläufige Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dezember für Stuttgart 285 589 Einwohner. Seit 1905 beträgt die Zunahme der Bevölkerung 32 489= 12,8 Prozent. * Plauen(Voigtl.), 6. Dez. Die Volkszählung ergab 121 104 gegen 105 381 im Jahre 1905. Bürgerausſchußſitzung in Ladenburg. K. Ladenburg, 7. Dez. Die geſtern abend 8 Uhr abgehaltene Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde von Herrn Bürgermeiſter Reinmuth in Anweſenheit von 49 Mitgliedern eröffnet. Den erſten Beratungsgegenſtand bildete die Erhöhung des Sparkaſſezinſes. Der Vorſitzende führte in der Begründung der Vor⸗ lage aus, daß der Zinsfuß der Sparkaſſe vom 1. Jan. 1911 ab von 334 auf 4% feſtgeſetzt werden ſolle..A. M. Gün ther erklärte namens ſeiner Fraktion ſein Einverſtändnis mit der Vorlage. Redner erſuchte jedoch, bei Monatsſchluß die Ein⸗ und Rückzahlungen in der Ladenburger Lokal⸗Zeitung zu veröffentlichen...M. Becker war gleichfalls für die Genehmigung der Vorlage wie auch für die Veröffentlichung der Ein⸗ und Rückzahlungen der Sparkaſſe. Redner ver⸗ langte mehr Agitation für die Sparkaſſe durch Iulerieren in den Tageszeitungen. BBFF3; Geueral⸗Aazsiger.(Wittagblatt) Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig angenommen. Ankauf eines Grundſtücks. Der Vorſitzende erklärte, daß es ſich um das Grund⸗ ſtück des Herrn Dr. Hartmann handle...M. Heiß er⸗ kundigte ſich, aus welchem Grunde das Grundſtück gekauft werden ſolle. Der Vorſitzende erwiderte, daß das Grundſtück in unmittelbarer Nähe der Stadt und des Fried⸗ hofes liege und der Ankauf deshalb nur wünſchenswert ſei. Die Vorlage wurde einſtimmig angenommen. Weiterer Ankauf eines Grundſtückes. Der Vorſitzende bemerkte, daß das in Betracht kommende Grundſtück in unmittelbarer Nähe der Fabriken liege und zu billigem Preiſe(der Quadratmeter zu 50 Pfg.) zu haben ſei...M. Müller fragte an, ob das Grund⸗ ſtück für ein Kiesloch verwendet werde. Der Vorſitzende entgegnete, daß heute noch nicht geſagt werden könne, was mit dem Grundſtück gemacht werde. Der Preis ſei ſo billig, daß die Gemeinde nach ſeiner Anſicht zugreifen ſollte...M. Dr. Kling erkundigte ſich nach dem Preiſe des daneben liegenden Grundſtücks. Der Vorſitzende glaubte nicht, daß man dort auch den Quadratmeter zu 50 Pfg. bekomme. Die Vorlage wurde einſtimmig angenommen. Realſchul⸗Erweiterungsbau. Vorſitzende teilte mit, daß Stadtbaumeiſter Molitor ſeine Forderung für die Ausarbeitung der Pläne auf M. 600 beſchränkt habe. .A. M. Bargolini: Die Vorlage hat uns ſchon ein⸗ mal beſchäftigt. Damals wurde vonſeiten des Bürger⸗ ausſchuſſes angefragt, wer den Auftrag zur Anfertigung der Pläne gegeben hat. Man hat es unterlaſſen, den Sachverhalt zu ſchildern, wie er ſich zugetragen hat. Zur Steuer der Wahrheit muß ich bemerken, daß die Pläne abſolut nicht auf Antrag des Bürgerausſchuſſes gemacht wurden, ſondern lediglich auf Betreiben einiger Herren der Realſchule. Der Gemeinderat war ſo nachſichtig und gab ſeine Genehmigung. Redner erklärte, für die Vorlage zu ſtimmen, damit der Stadtbaumeiſter zu ſeinem Geld komme. Der Vorſitzende erklärte, daß die Ausführungen des Vorredners nicht zutreffend ſeien. Der Biirgerausſchuß habe ſ. Zt. den Wunſch geäußert, daß ein neues Projekt aus⸗ gearbeitet werden ſolle. Auf dieſen Beſchluß habe der Stadt⸗ baumeiſter von der Gemeinde den Auftrag zur Anfertigung von Plänen bekommen. Redner trat dann für Genehmigung der Vorlage ein. ..M. Becker: Hier ſollen 600 M. für Pläne be⸗ willigt werden und man weiß nicht, wie die Pläne ſind. Wir haben die Verantwortung für die 600., darum wollen wir auch die Pläne ſehen. Vorſitzender: Die Skizzen und Pläne können ein⸗ geſehen werden. Die Pläne könnten ja der Schulkommiſſion unterbreitet werden. Vielleicht kommt die Schulkommiſſion doch zu der Anſicht, daß ein Neubau notwendig iſt. .A. M. Heiß frägt an, ob die Rechnung des Stadtbau⸗ meiſters ſpezialiſiert iſt. Von Neubauten erhalte der Stadt⸗ baumeiſter doch 8 pCt. der Bauſumme. .R. Bounz war der Anſicht, daß man dem Stadt⸗ haunteiſter nicht zumuten könne, die Pläne umſonſt gemacht zu haben. Die Pläne müßten bezahlt werden. Und wenn Der der Stadtbaumeiſter die Ausführung des Baues übernehme, ſo müſſe er dafür wiederum vergütet werden. .A. M. Gimber bemängelte, daß man die Schul⸗ kommiſſion von der Sache nicht in Kenntnis ſetzte. Die Oppoſttion wäre dann nicht entſtanden. .R. Prof. Wollenſchläger machte darauf auf⸗ merkſam, daß eine ganz falſche Anſicht vorliegt, wenn man immer von einem Neubau ſpricht. Es werde nur ein Anbau erſtellt wie bei der Volksſchule. Was die Berechnung von Herrn Molitor anbelangt, ſo finden wir es nur angebracht, daß er eine Vergütung erhält. Nach der Hamburger Norm darf er ſoviel beanſpruchen, als für einen Bau für 100 000 M. Bauſumme. Redner erſuchte den Bürgerausſchuß um Ge⸗ nehmigung der Vorlage des Gemeinderats. Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig genehmigt. Auf eine von der ſozialdemokratiſchen Fraktion eingegangene Interpellation betr. Notſtandsarbeiten erklärte der Vor⸗ ſitzende namens des Gemeinderats, daß die Notſtands⸗ arbeiter wie in früheren Jahren ſo auch dieſes Jahr wieder mit allen möglichen Arbeiten, ſoweit ſolche vorhanden, be⸗ ſchäftigt werden ſollen.— Schluß der Sitzung 9 Uhr. r Ms Stadt und Taud. * Mannheim 7. Dezember 1910. Ein Vortrag des neuen giſchafs non gpey Die Nachricht, daß die Abhaltung des dritten popu wiſſenſchaftlichen Vortrags durch die inzwiſchen erfolgte Er⸗ nennung des Profeſſors Dr. Faulhaber⸗Straßburg zum Bi von Speyer nicht tangiert werde, trug zu der Ueberfüllung Bernhardushofſaales am geſtrigen Abend bei. Als der Red kurz nach halb 9 Uhr in Begleitung des Amtsgerichtsdir Gießler und des Stadtdekans Bauer den Saal betrat, brar ihm ſtürmiſcher Beifall entgegen. Ehe der biſchöfliche Redn⸗ das Podium betrat, ergriff Amtsgerichtsdirektor Gießler Wort zu einigen einleitenden Ausführungen, die zunächſt der nugtuung darüber Ausdruck gaben, daß Prof. Dr. Faulhaber ſi durch ſeine Ernennung zum Biſchof nicht habe abhalten den zugeſagten Vortrag zu halten. Herr Gießler beglück Prof. Dr. Faulhaber auf das herzlichſte und verband da Wunſch, daß die Beziehungen zwiſchen dem 91. Biſchof von S und Mannheim die ſeitherigen bleiben möchten.„Ad mu annos! Noch viel gottgeſegnete Jahre!“ Mit dieſem Sege wunſch ſchloß Amtsgerichtsdirektor Gießler unter brauſe Beifall. Prof. Dr. Faulhaber, nochmals ſtürmiſch begrüßt, ſpi eine reichliche Stunde über das intereſſante Thema„Der um die Inſpiration der heil. Schrift“. Ehe er ſein eigentliches Thema einging, erwiderte der neue Kirch noch auf die Glückwünſche des Vorredners. Alle Glückw und aller Jubel vermöchten ihn nicht wegzutäuſchen über den E der Stunde, die er jetzt in ſeinem Leben leben müſſe. Sein ſtreben werde ſein, daß die Beziehungen zwiſchen ſei Diözeſanen und den Mannheimer Katholiken die alten bl Er knüpfe aber daran den Wunſch und die Bitte, ein Ve unſer für ihn zu beten, wenn Anfangs Februar die komme, daß er im Kaiſerdome zu Speyer die Biſchofsweih halten ſolle, damit er das werde, was er aus eigener Kraf mals werden könne: ein Mann nach dem Herzen Gottes verlaſſe eine Berufstötigleit auf dem Katheder, die ihm lieb weſen ſei. Aber in Gottes Namen gehe er vorwärts im B trauen auf die Kraft Gottes und auf den guten Willen ſein keftigen Diözeſanen, denen er mit vollſtem Vertrauen entgege⸗ kommen werde⸗ Zum Thema bemerkte der Redner, daß das der Bibel aus der Weltliteratur mit dem Begriff Inſp identiſch ſei. Die Inſpiration der heil. Schrift ſtand von auf der Tagesordnung der wiſſenſchaftlichen Diskuſſton. Si aber in dieſen Tagen ganz und gar in den Mittelpun wiſſenſchaftlichen Debatte gerückt worden aus folgenden Gi Wir können jetzt dank der umfaſſenden Ausgrabungen und der morgenländiſchen Forſchungen in die Literatur und G welt der alten Völker hineinſchauen bis zu einer Tiefe Vorzeit es nicht gekannt hat. Die Wiſſenſchaft will uns glaube machen, daß durch die neueſten Forſchungen die überra⸗ n Stellung der Bibel im Vergleich zu anderen Geiſtesprodukte gefallen ſei. Der Kampf um die Inſpiration hat drei ſtellungen. In der erſten Frontſtellung wendet ſich die ſpirationsdebatte gegen jene Gegner, welche den Begriff J. ſpiration überhaupt abſchwächen wollen, welche ni nit kla Begriffen im Geiſtesleben arbeiten. In der zweiten Froz wendet ſich der Kampf gegen diejenigen, die die Tr⸗ vet Inſpiration nicht überſehen wollen. Und in der dri ſtellung ſtehen wir jenen Gegnern gegenüber, we ſache der Inſpiration überhaupt radikal von vornhe rede ſtellen, welche ſagen: Es iſt überhaupt eine Täu weſen, daß man die Bibel als„Buch der Bücher“ im Sinne des Wortes bezeichnet hat. Der Redner beſpricht nunmehr eingehend die einzelnen ſtellungen. Bei dem Akt der Inſpiration wirken zwei 5 der göttliche Faktor als Quelle des Lichtes und der me Faktor als Empfänger des Lichtes von oben. Wir müſſ beiden Faktoren in Harmonie zu bringen ſuchen. Wir den Begriff der Inſpiration nicht abſchwächen. In de⸗ Frontſtellung richtet ſich der Angriff gegen jene, die de der heil. Schrift mehr oder minder in Abrede ſtellen. Der ner meint, in dieſer Beziehung könne er ſich kurz faſſen, w ſchon früher Gelegenheit hatte, dieſes Thema ausführlich handeln. Er habe damals geſagt, daß die Inſpiration d iſt, auf dem die heil. Schrift mit ſieben Ankern verankerk daß die Inſpiration nur die Entſtehung, nicht aber die lieferung der Bibel begleitet habe, daß man auch daran denk müſſe, daß die Verfaſſer der bibliſchen Bücher Morg waren und als Kinder ihrer Zeit geſprochen Die Hauptfrage bei dem Kampf um die Inſpiration Schrift richtet ſich, wie bereits bemerkt, gegen jenes L Gegnern, welches überhaupt die Tatſache der Inſpiratio N es die Eskimos am meiſten, daß dann auch die größte irdiſche Delikateſſe, verfaulte Seehundsköpfe, der ſündigen Menſchheit für immer verloven gehen wird. Im ewigen Eis wohnt nach ihrem Glauben der furchtbare Kivigtok, der dem Menſchen auflauert und ihn umbringt. Seit den Pearyſchen Expeditionen ſpielt auch die Auffindung des Pols in den Vorſtellungen der Eskimos eine ge⸗ wiſſe Rolle. Sie nennen den Pol, um den ſich nach der Ausſage der Fremden alles dreht, den größten Nagel. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Heute abend 7 Uhr findet im Hoftheater die erſte Aufführung von Wagners„Rheingold“— neueinſtudiert und neuinſzeniert— zu hohen Preiſen und außer Abonnement ſtatt.— Als 5. Gaſtſpiel gibt das Schlierſeer Bauerntheater im Neuen Theater abends 8 Uhr das ländliche Volksſtück von Rauchenegger und Dreher„Der Paragraphenſchuſter“. Die Deniſche Kunſtausſtellung Baden⸗Baden 1910, die be⸗ kanntlich Ende Oktober mit einem ſehr erfreulichen Verkaufsreſul⸗ tat ihre Pforten ſchloß, hat im Ganzen für Mark 106.000 Kunſt⸗ werke verkauft und zwar an Gemälden M. 98.143, an Plaſtik M..215, an Graphik M..642. An dem Geſamtverkaufsreſultat iſt die badiſche Künſtlerſchaft mit ca. M. 46000 beteiligt, während auf die elſäſſiſche Künſtlerſchaft dieſes Mal nur die Summe von M. 547 entfällt. Der Reſt verteilt ſich auf die übrige deutſche Künſtlerſchaft und auf die aus der retroſpektiven Abteilung ver⸗ kauften Kunſtwerke. Auch eine Reihe von Ankäufen durch öffent⸗ liche Sammlungen war zu verzeichnen. Sudermanns Strandkinder in Frankfurt. Uns wird ge⸗ ſchrieben: Bei der Premiere von Sudermanns Dramenſchöpfung, den im Berliner kgl. Schauſpielhaus recht beifällig aufgenommenen Strandkindern kam nicht einmal ein Achtungserfolg beraus. Viel. mehr ſtellte ſich nach dem 3. Akt, nach dem ſchon der 2. Akt recht geringen Beifall gefunden hatteß ſtärkerer Widerſpruch ein, der ſchließlich im letzten Akt ſogar den ſchwachen Beifall übertönte. Die Darſtellung kann nur gelobt werden. Die Regie leitete Herr Dr. Heine. Kleine Mitteilungen. In Wien fand ſoeben die Vermählung der Hofopernſängerin Selma Kurz mit dem Primarius am Wiener Krankenhauſe, Prof. Dr. Halban, ſtatt. Das Paar be⸗ gab ſich auf 12 Tage nach St. Moritz. Nach Rückkehr wird die ge⸗ ſchätzte Künſtlerin ihren Beruf wieder gufnehmen.— Siegfried Wagner, der am 13. Dezember in Paris, wie bereits mitgeteilt, ein Galakonzert des berühmten Orcheſters Lamoureux dirigieren wird, iſt von der Großen Oper eingeladen worden, ein Werk ſeines Vaters, wahrſcheinlich den„Tannhäuſer“, zu interpretieren. GEs geſchieht zum erſten Male, daß ein deutſcher Dirigent die Muſiker der„Academie Nationale de Muſique“ führen wird.— Die Be⸗ gründerin der„Chriſtlichen Wiſſenſchaft“, eine Lehre, die das Ge⸗ fundbeten zur Folge hatte, Mary Gddy, geborene Baker, iſt in Boſton geſtorben.— Vom allgemeinen Chorſängerverband Mannheim wurde infolge der Entlaſſung der männlichen Mit⸗ glieder des Ehbres der Wiener Hofoper, die die paſſive Reſiſtenz übten, die Sperre über die Hofoper berhängt.— Aus dem Thea⸗ ter an der Wien iſt Direktor Wallner ausgeſchieden. Direktor Karezag bemüht ſich, Direktor Steinert von der Neuen Wiener Bühne als Oberregiſſeur zu gewinnen. Ein„Myſterienſpiel“ von'Annunziv. Ueber ein Myſterien⸗ ſpielfan dem Gabriele d' Annunzio arbeſtet und das jetzt der Voll⸗ endung nahe iſt, bringt der„Orfeo“ intereſſante Mikteilungen. Das neue Werk behandelt das Leben eines chriſtlichen Märtyrers, des hl. Sebaſtian, nach dem es auch betitelt iſt. Der Inhalt iſt kurz folgender: Diokletian hat die Führung der erſten Kohorte ſeiner Leibwache Sebaſtian anvertraut, aber dieſer bekehrt ſich zum Chri⸗ ſtentum und wird ein glühender Anhänger der neuen Religion. Er wird entdeckt, zum Tode verurteilt und von zahlreichen Pfeilen durchbohrt; aber eine Frau, Irene, nimmt den Verwundeten auf, und unter ihrer Pflege wird er von ſeinen Wunden geheilt Er tritt vor den Kaiſer, der bei ſeinem Anblick entſetzt daſteht, ihn aber von neuem verhaften und martern läßt, und diesmal erliegt der Heilige ſeinen Wunden... Ein merkwürdiger Umſt U dem er ſeine Geſchicklichkeit als Impreſario und The aterleite dieſem Werke iſt, daß die Rolle des Helden für eine Frau, und z für eine Ballerina, Ida Rubinſtein, das bekannte Mitgl ed ruſſiſchen Balletts, geſchrieben iſt. Der Dichter hat die ausgez nete Tänzerin in Paris geſehen und war ſo von ihr bege er erklärte:„Ich werde für ſie ſchreiben!“ Der„Elou“ des wird, ſo berſichert die italieniſche Theaterzeitſchrift, das Ma des San Sebaſtian ſein.'Annunzio ſucht bereits nach ei ſigen Bühne, auf der der Aufzug der Kohorten, die Bewe Maſſen, der Zug des Kaiſers und das Martyrium machtt Darſtellung gebracht werden können. Der Chorſängerſtreik in Wien. Uns wird gemeldet; des Streikes an der Wiener Hofoper ſind zwiſchen dem verein und der Intendanz Verhandlungen eingeleitet den Konflikt beilegen ſollen. Man will ſeitens der ſogar ſoweit gehen, daß man allen Choriſten wegen de Art, mit der der ſtellvertretende Direktor, Oberret Rebitſch ſie vor dem Streik abzufertigen ſuchte, Gi geben wird. Weiter wird alles getan, um die Chor Poſition gegenüber der Intendanz zu feſtigen. So hab die Chorherren der Komiſchen Oper in Berlin ein Tel gerichtet, in dem ſie dieſe zur Solidarität auffordern un ſuchen, ſich von Direktor Gregor nicht etwa bewegen zu aushilfsweiſe an der Wiener Hofoper zu ſingen⸗ Wie verlar hat der Chor der Komiſchen Oper bereits Solidarität zuge Der allgemeine deutſche Ehorſängerverband hat wegen der laſſung der Choriſten über die Wiener Hofoper den Bol verhängt. 255 Hammerſteins Pläne. Oskar Hammerſtein, der in acht Theater erbaut hat und noch drei ſein eigen nennt, d letzten zwei Jahren eine Million Dollar mit ſeinen groß unternehmungen verloren hat, wendet nun dem und rikaniſchen Publikum den Rücken. Aber ſeine Tatk nicht erſchöpft; neue Pläne ſind bereits in ſeinem unternehm liftigen Kopfe entſtanden, und London ſoll das neue Feld 4. Seite. ————xůõ ů ¶ General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 7. Dezember. Akzent gelegt haben auf die Frage: Können Beſtimmtheit beweiſen, daß di nennen, innerlich etwas kömiſcher oder deutſcher Klaff heil. Schrift, welche auf eine übermenſchliche Zuſtandekommen dieſer her hinweiſen. Als erſte Lich für die Tatſache einer Inſpiration i die Harmonie der Grundideen der heil. Schrift zu bezei Obwohl die einzelnen Bücher den verſchiedenſten K ent⸗ ſtammen, finden ſie ſich zu einem harmoni Das iſt ein Beweis dafür, daß hinter den mer chlichen Archit ein göttlicher Architekt ſtand, der ſeine Hand mit im Spiele Keine Volksliteratur hat dieſ nur an den Koran, der ohne innere Gedankenverbindung die 114 Suren enthält. Oder man denke an unſere deutſche Literatur Aund vergleiche den Geiſt der Bücher eines Wolfram von Eſchen⸗ bach mit dem Geiſt der lyriſchen Lieder eines Heinrich Heine. Dieſe Polyphonie, dieſe Verſchiedenheit der Stimmung des innever SGeiſtes und in der bibliſchen Literatur dieſe Einheit. Da muß ein anderer Dirigent hinler den einzelnen Sängern ſtehen. Eine zweite Lichtſpur für das Mitarbeiten eines übermenſchlichen In⸗ ellekts liegt in der großen göttlichen Idee der heil. wir überhaupt mit eſes Buch, das wir heil. Schrift S iſt, als irgend ein griechiſcher, r? Wir finden Spuren in der he Intelligenz hatte. Harmonie aufzuweiſen. Man denke Schrift. Der größte Gedanke, den der Menſchengeiſt denken kann, der Gottesgedanke, iſt in der heil. Schrift mit einer Prä⸗ ziſion und Konſequenz durchgeführt, anderen wie in keiner Volksliteratur der alten und neuen Zeit. Wir ſtehen hier vor einer Tatſache der menſchlichen Kulturgeſchichte, j o er gläubig iſt oder nicht, ſich abfinden muß. 2 fſache zerſchellt der Grundſatz der Entwicklungstheorle bderjenigen, die als oberſtes Dogma hat, daß die Menſchheit ſich gus eigener Kraft aus den primitipſten Uranfängen zu höhere Formen der Kultur emporgearbeitet hat. Dieſer Grundſatz ſchellt an der Tatſache, daß wir bei den Propheten den höc Gedanken in einer Reinheit finden, wie ihn ſpäter die höher ſtehenden Völker außerhalb der Offenbarung nicht zu denken ermochten. Wenn das, was heute in der heil. Schrift ſteht, ohne Inſpiration zuſtande gekommen iſt, wenn die Propheten das Alles aus ſich erdacht haben, dann müſſen wir heute den Isrgeliten, den Söhnen dieſer Väter, die Hand küſſen, denn ihre Väter hätt ein Werk geſchaffen im Geiſtesleben, das das größte im Geiſ leben der Menſchheit überhaupt geworden wäre. Wer behauplet, Ddaß ohne Inſpiration dieſe Gedanken aus dem Boden von Israel hinausgewachſen ſind, der vergöttert die Juden. Eine dritte Lichiſpur liegt in der großen Erlöſungsidee der hl. Schrift. Der poetiſche Ausdruck, der die hl. Schrift durchzieht, iſt nicht von Menſchen gedacht, ſondern ein Lichtſtrahl aus der Ghe. Bei den Völkern Indiens beobachten wir, daß ſich in der Iteſten religiöſen Literatur bereits eine Hinneigung zum Natu⸗ alismus bemerkbar macht. Der Grundton der bibliſchen Lite⸗ atur iſt nicht Verzweiflung, ſondern der frohe Ausblick in die beſſeren Zeiten des Gottesreiches. Dazu kommt als vierte Licht⸗ Fur das Evangeljum der frohen Botſchaft, daß das Heil für [le Welt beſtimmt iſt. Zum Schluß legt der Redner folgendes intereſſante Bekennk⸗ ab; Er habe ſich ſeit zehn Jahren faſt kagtäglich wohl gegen ehn Stunden beruflich mit der hl. Schrift befaßt und alle Licht⸗ en zuſammengeſtellt. Wenn er nun vor die Frage geſtellt werde ex feſt davon überzeugt ſei, daß die Bibel unter der Inſpiralion göttlichen Geiſtes zuſtande gekommen ſei, ſo müſſe er ſagen, aß dazu die vorhandenen Lichtmomente nicht genügten. Und wenn man zu dieſer Auffaſſung gekommen ſei, dann brauche man noch die Aufklärung des kirchlichen Lehramtes, die uns die abſolute Sicherheit für die Tatſache der Inſpiration gebe. Der geiſtvolle ortrag wurde begreiflicherweiſe mit ſtürmiſchem Beſfall auf⸗ genommen. en 3— Polizeibericht bom 7. Dezember 1910. Unfälle. Auf einem Lagerplatz in 8 6 fiel am 5. d. Mts. kachmittags einem 60 Jahre alten verheiraketen Ausläufer beim Aufladen von Fäſſern eines derſelben auf die rechte Hand und verletzte ihn erheblich.— Ein 16 Jahre alter Spengler⸗ lehrling ſtürzte geſtern mittag auf der Friedrichsbrücke mit ſeinem Fahrrad zu Boden und brach dabei den linken Oberſchenkel. Er wurde mit dem Sanitätswagen in das Allgem. Krankenhaus ver⸗ hracht. Warnung vor einem Manſardendieb. Geſtern Rachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr wurde im 5. Stock des Hauſes 7,16 ein Manſardenzimmer mittelſt Nachſchlüſſels oder Dietrich geöffnet und einem Dienſtmädchen aus dem Koffer eine faſt noch keue ſilberne Damen⸗Remontoiruhr mit ſilb. Halskette, woran ſich ein Schieber mit kleinem roten Steinchen befindet, außerdem n Paar neue Damenſchnürſtiefel aus Borkalfleder entwendet. ben will. Wie er einem engliſchen Korreſpondenten mitteilte, ill er ſeine Theater für eine Summe von wenigſtens 20000 M. rkaufen und dieſe Summe in ſeinen neuen Londoner Unterneh⸗ ungen und ſpäter auch in einer Pariſer Theatergründung an⸗ egen bon der er ſich beſonders Günſtiges erhofft. Die von Ham⸗ kMerſtein gegründete große Manhattan Oper iſt vor kurzem in ein audebille⸗Thegter umgewandelt worden.„Mein Geſchäft iſt die per, erklärte Hammerſtein. Da man mich in Newhork nicht aben will, ſo gehe ich nach London, wo man mich, wie ich glaube, guchen kann. Ich verkaufe alle meine Theater, wenn annehmbare ebste gemacht werden. Dann will ich in London leben. Hier ich zu Ende.“ *** Zweites Konzert des Philharmoniſchen Vereins. (L. Mysz Gmeiner— Mah Harriſon.) Das Programm des geſtrigen Abends enthielt in ſeiner erſten Abteilung ausſchließlich inſtrumentale, im zweiten Teil nur vokale Darbietungen. Wenn auch eine ſolche Gegenüberſtellung gewiß ihre Berechtigung hat, ſo bedeutet doch die nur durch eine kurze Pauſe unterbrochene Folge von 18 Liederpiecen für das Gros der Hörer eine allzugroße Anſtrengung und Ermüdung. Nur die Kunſt einer Gmeiner war imſtande, dieſe Ermüdung fernzuhalten. Die Sängerin, die ſchon in früheren Jahren im Philharmoniſchen Berein durch ihr prächtig entwickeltes Vortragskalent, das jedes ied zum Erlebnis werden läßt, entzückte, wußte auch geſtern alle Hergen zu begeiſtern. Die Wahl des Liederzyklus„Frauenliebe und Leben! war im Jahre der Centenarfeier für den unglücklichen Romantiker gewiß gutzuheißen. Schumann fand in dieſem Zyklus dem Gebiete des Liedes für alle Empfindungen und Regungen weiblichen Gemütslebens: für Liebe, Liebes⸗ und Mutterglück, rennung und Schmergz, ergreifende Töne. Und der Reiz duftigſter geſie, der über das Ganze gegoſſen, läßt uns den zumteil hyper⸗ ſentimentalen Charakter der Dichtung A. v. Chamiſſo's ganz ver⸗ ſeſſen, der eben aus der Zeit jener Gefühlsromantit erklärt werden ß. Frau Gmeiner, deren trefflich gebildeter Mezzoſopran im tenſte einer hervorragenden Geſtaltungskunſt ſteht, wußte die inzelnen Geſänge des Chgklus in Charakter, Gehalt und Stimmung wergleichlich wiederzugeben. Ihre tiefe Hingabe, ihr aufſchließen⸗ es Verſtändnis und die meiſterhafte Textdeklamation traten nicht weniger in Schubert's Geſängen„Der Fiſcher“,„Gott im Früh⸗ kede ſtellen möchte. Der Redner möchte deshalh den ſtärkſten Der von zwei Zeugen geſehene Dieb wird wie folgt beſchrieben: 25—28 Jahre alt, 1,65—1,68 Meter groß, ſchlank, hat kleinen dun⸗ kelblonden Schnurr⸗ und angehenden Vollbart, trug braunen oder grünen Sackanzug und weichen modernen Filzhut. Vergnügungs⸗ und Vortragskalender für Mittwoch, den 7. Dezember. Hoftheater: 7 Uhr(Außer Abonnement, Vorr.): Neu ein⸗ ſtudiert: Das Rheingold. Neues Theater im Roſengarten: ſeer: Der Paragraphe 1ft Apollotheater: 8 Uhr: rſtellung. d Alſace: Künſtlerkonzert.— Trocadero⸗Cabaret: Künſtlerabend. Nibelungeuſaal: 8 Uhr: Konzert des Lehrergeſangvereins Maunheim⸗Ludwigshafen. Mitwirkende: Frau Tilly Chanbley⸗ Hinken, Würzburg und Herr Rich. Lottermann⸗Saarbrücken. Börſencafé: Konzert des Wiener Damenorcheſters Birrony. Wilder Mann: Konzerte erſtklaſſiger Damenkapellen. Zum Storchen, K 1, 2: Konzert der Hohenzollernſänger. 8 Uhr: Gaſtſpiel der Schlier⸗ Reſtaurant —— Vorläufiges Ergebnis der Volkszühlung in der Stadt Maunheim. 5 314 Ein⸗ 2 60 Stadtteil Einwohnenze bl 1910 Zunahme lu 9% Oberſtadt 5841 7576 1341713439—22—0,%16 Unterſtade 19669 20011 3968039956—276—0,69 Oeſtl. Stadterweiterung 3704 5296 9000] 7602 1398 18,39 Schwetzingerſtadt 13521 13376 2689728402] 3495 14,93 Lindengoaß 8886 8994 1788013638 4242 3½10 Jngbuſhßhß 4970 5198 10168 9790 378 3,,86 Müih!nk 710 751 1461[ 1515—54—3,56 Neckarſtadt 19954 18060 38014 29155] 8859 30,39 Süifrfß 5 197 780] 960—180—18,75 8 79459 157297139457 Käfertal. 5462 4499 Wa dhof 8663 6939 Neckarau 537 1511912798 Feudenheim 3 3505 6888 5007 20243 6830 28,39 471 193570ʃ16870024670 14 68 Da das endgiltige Ergebnis das vorläufige um etwa 1000 Seelen zu übertreffen pflegt, wird die tatſächliche Einwohnerzahl der Stadt am Volkszählungstag auf 194 400 beziffert werden kön⸗ nen. Dieſes Reſultat bleibt aber hinter der Fortſchreibung um über 4000 zurück, eine Erſcheinung, die auch in einer Reihe an⸗ derer Großſtädte zu beobachten iſt und deren Urſachen noch genauer zu unterſuchen ſein werden. Gleichwohl ſteht Mannheim mit ſeiner Zunahme von 14,63 Proz. unter den Großſtädten, deren Reſultat ſchon bekannt iſt, nahezu an der Spitze und hat drei weitere Städte, nämlich Straßburg, Halle und Altona, ſeit der letzten Zählung überflügelt. Im vorhergegangenen Jahrfünft 1900/1905 hatte die Stadt um 15,99 Prozent zugenommen, ſodaß eine, wenn auch nicht gerade bedeutende Verlangſamung des Wachstums eingetreten iſt. Hiſtor. Tageskalender für Mannheim. 7. Dezember. 1849 Der preuß. Major von Plehwe, der wähend der Aufſtände die Stadtkommandantſchaft führte, zieht ab. * Ein Einbrechertrio, der Schneider Karl Hugo Kern aus Mainz, der Dachdecker Peter Franz Millen aus Aſchaffenburg und die Kellnerin Barbara Fäller aus Schnodzenbach(Unter⸗ franken) ſtand heute vor der Strafkammer. Die Angeklagten ſind der Verübung einer Reihe von Einbrüchen ſtark verdächtigt. Sie geben aber nur die durch die Anklage ihnen zur Laſt gelegten zu. Das weibliche Mitglied hat meiſt Hehlerrolle geſpielt. Weiter ſind ſie überführt reſp. verdächtigt, in Aſchaffenburg und Köln einge⸗ brochen zu haben. In Köln wurden einer Filialleiterin eines Kakaogeſchäftes das geſamte Vermögen in Höhe von 4000 Mart geſtohlen.— Das Urteil wurde nach 1½ſtündiger Beratung um ½7 Uhr abends verkündet, Kern und Millen wurden zu je 5 Jahren Zuchthaus verurteilt, ihnen die bürgerlichen Ehrenrechte auf je 10 Jahren abgeſprochen und gegen beide auf Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht erkannt. Die Fäller erhielt wegen Hehlerei 6Monate Gefängnis. * Hochherzige Stiftung. Der Seniorchef der hochangeſehenen Zigarrenfabrik von Karl Julius Klein in Hamburg, Herr Fabri⸗ kant Klein, hat aus Anlaß ſeines 78 Geburtstages die Summe von 100 000 Mark geſtiftet. Das Erträgnis dieſer Stiftung iſt für kranke, bedürftige oder arbeitsunfähige Arbeiter oder Angeſtellte ſeines Hauſes beſtimmt. Dem hochherzigen Stifter auch unſeren auf⸗ richtigen Glückwunſch! *Vortrag. Der vom Verein für Volksbildung und der Ab⸗ teilung Mannheim der deutſchen Kolonialgeſellſchaft veranſtaltete zweite Lichktbildervortrag über Kamerun des Herrn —.——————— ling“,„Mainacht“,„Auf dem Waſſer zu ſingen“ und„Das Lied im Grünen“ hervor. Die beiden letzten waren von beſonders be⸗ geiſternder Wirkung. Als Zugabe ſpendete die gottbegnadete Künſt⸗ lerin Schumann's„Waldesgeſpräch“, das die ſtimmliſche Ausdauer und hervorragende Charakteriſierungskunſt der Dame im glän⸗ zendſten Lichte zeigte. Die Juſtrumentaliſtin des Abends war ein neu aufgehender Stern am Kunſthimmel, May Harriſon aus London. Was ich an der jungen Künſtlexrin, die zu dem Größten berufen zu ſein ſcheint, vor allem hochſchätze, iſt neben der unfehlbaren Technik, die alle Schwierigkeiten mit ſpielender Leichkigkeit überwindet, die ſou⸗ veräne Ruhe, die Vornehmheit und Muſikalität ihres Spiels. Die Dame ſpielte zur Eröffnung des Abends Bruch's d⸗moll Konzert op. 44, das an die Popularität des berühmten g⸗moll Konzertes nicht heranreicht, aber mit zu dem Beſten gehört, was uns dieſer Komponiſt neben ſeinen Chorwerken beſchert. Eine überraſchende Reife ſprach aus dem Vortrag, den eine ganz hervorragende Technik in allen Intentionen unterſtützte. Die Doppelgriffe waren ſauber und rein, die Cantilene von berückender Süßigkeit. Der Ton blieb auch bei der äußerſten Kraftentfaltung edel, eine Frucht der vor⸗ trefflich entwickelten Bogentechnik. Nach dieſem Konzert mit gleitung des Orcheſters ſpendete die Künſtlerin einige Soloſtücke mit Klavierbegleitung von Bach, Beethoven und Mozaxt, die ebenſo ihr feines Muſikempfinden und ihr hervorragendes Stilgefühl be⸗ kundeten. Die Popper'ſche Zugabe(wenn ich nicht irre das im Ori⸗ ginal für Cello komponierte„Spinnlied“) wurde mit hravouröſer Technik, wenn auch nicht in völlig ungetrübter Reinheit wieder⸗ gegeben. Herr Chordirektor Raimund Schmidpeter hatte mit ſeinem wackeren Vereinsorcheſter die guten Eindrücke ſeines neu⸗ lichen Debuts geſtern noch verſtärkt und vertieft. Die Begleitung des Bruchſchen d⸗moll Konzerts war bei der ziemlich willkürlichen Tempoauffaſſung der Soliſtin eine doppelt ſchwierige Aufgabe für ein Dilettantenorcheſter Sie wurde in durchaus anerkennenswerter Weiſe gelöſt. Gegenſätze im Adagio ma non troppo wurden gut hervorgehoben, die Dezenz bei den Pianoſtellen zeigte von be⸗ ſonderem Feingefühl. Als ſelbſtändige Nummer ſpielte das Ver⸗ einsorcheſter„Drei Tanzſtücke aus Gretry's heroiſchem Ballett „Céphale et Procis“, zum Konzertvortrag eingerichtet von Felix Motkl. Die reizvolle Muſik wurde rhythmiſch präzis und klang⸗ ſchön interpretiert Eine beſonders fein abgetönte Wiedergabe fand —— Be⸗ Die Prof. Thorbecke findet heute abend halb 9 Uhr im Bern⸗ hardushofe ſtatt. Eintritt frei. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Wilhelmshafen, 7. Dez. Das Kriegsgericht ver⸗ urteilte geſtern den Obermagat Jakob wegen Verratsmili täriſcher Geheimniſſe zu 6 Jahren Zuchthaus. Deutſche und Tſchechen. 25555 Wien, 6. Dez. Abgeordnetenhaus. In der fortge⸗ ſetzten rhandlung über das Budgetproviſorium erklärte der Abg. Dr. Fiedler, der Obmann des neugegründeten ein⸗ heitlichen tſchechiſchen Verbandes, daß ſeine Partei beſchſoſſen habe, unter gewiſſen Vorausſetzungen an den deutſch⸗tſchechi⸗ ſchen Konferenzen in Wien teilzunehmen. Es bedeute die Be⸗ teiligung nicht ein Vertrauensvotum für das gegenwärtige Syſtem. Auf der Seite der Tſchechen beſtehe der Wunſch nach Ordnung der Verhältniſſe zwiſchen den Deutſchen und den Tſchechen. Sie wollten nicht, daß die Regierung dabei eine führende Rolle ſpiele; ſie wollten direkt mit den Deutſchen berhandeln und verlangten, daß auch die Sozialdemokraten beider Nationalitäten herangezogen würden. Um 10% Uhr abends dauert die Sitzung noch fort. Blutige Kämpfe franzöſiſcher Kolonialtruppen mit Eingeborenen. Paris, 6. Dez. Ein dem Kolonialminiſter aus Dakar zugegangenes Telegramm meldet, daß am 9. November in der Umgegend von Trigolen, dem Hauptort von Maſſalit, eine Abteilung Schützen unter dem Oberbefehl eines Oberſt⸗ leutnants Moll von an Zahl überlegenen Leuten des Sultans von Maſſalit und des Sultans von Wadai angegriffen und der Angriff abgeſchlagen wurde. Der Feind hatte viele Tote unter ihnen der Sultan von Tadjdadi. Der Sultan von Wadai und viele ſeiner Anhänger wurden ver⸗ wundet. Auch auf franzöſiſcher Seite ſind ziemlich beträcht⸗ liche Verluſte zu verzeichnen, über die das Miniſterium noch nähere Auskünfte verlangt hat. Vorläufig lehnt das Kolonial⸗ miniſterium es ab Angaben über die franzöſiſchen Verluſte zu machen. Indeſſen verlautet, daß Oberſtleutnant Moll, ein Leutnant und ein Sergeant gefallen ſeien. Paris, 7. Dez. Die Meldung von dem blutigen Kampfe bei Trigolen hat in Kolonial⸗ und Militär⸗ kreiſen merkliche Erregung hervorgerufen. Oberſtleutnant Moll, der erſt 39 Jahre alt war, war einer der tüchtigſten Kolonialoffiziere Frankreichs. * Paris, 7. Dez. Der Kolonialminiſter teilte einem Berichterſtatter mit, daß das Gefecht öſtlich von Abeſcho ſtatt⸗ gefunden habe. Die feindlichen Truppen ſeien von Dudmurah, den ehemaligen Sultan des Wadaigebiets befehligt geweſen, der von den Franzoſen vor einigen Jahren enthront worden war und deſſen Streitkräfte ſich mit denen des Exſultans von Dar Maſchalit vereinigt hatten. Auf die Frage, ob zwiſchen den Konſtantinopeler Meldungen vom 10. Nobbr. über eine Niederlage franzöſiſcher Truppen im Wadaigebiet und den Kämpfen vom 9. Novomber ein Zuſammenhang be⸗ ſtehen könne, erklärte der Miniſter, das ſei unmöglich. Ge⸗ rüchte über franzöſiſche Niederlagen ſeien ſchon wiederholt von fanatiſchen Stämmen verbreitet worden, offenbar dazu be⸗ ſtimmt, die Beuteluſt der Wüſtenräuber aufzuſtacheln. Es ſcheine, daß der am 9. November gegen die franzöſiſchen Trup⸗ pen unternommene Angriff ein langer Hand vorbereiteter geweſen ſei. 5 * Paris, 7. Dez. Es beſtätigt ſich, daß in dem am 7. November ſtattgehabten Kampfe bei Trigolen im Maſſalit⸗ gebiet der Befehlshaber der franzöſiſchen Truppen und Kom⸗ mandant des Tſachadgebietes, Oberſtleutnant Moll, ein Leutnant Jolly und zwei europäiſche Unteroffiziere gefallen ſind. Ve Die Türkei und Perſten. * Konſtantinopel, 7. Dez. Nach einer telegraphi⸗ ſchen Meldung des türkiſchen Kommiſſars an der türkiſch⸗ perſiſchen Grenze iſt Dank der gemeinſamen Aktion des per⸗ ſiſchen Gouverneurs Salmad und der türkiſchen Behörden eine Verſöhnung der feindlichen perſiſchen und türkiſchen Stämme herbeigeführt, ſodaß neue Konflikte ausgeſchloſſen erſcheinen. Wetterberichte. Ruheſtein, 6. Dez. Schneehöhe 10 Ztm., Neuſchnee ſtellenweiſe ſchneefrei, Temperatur 3, warm. Wetter ſchön. Das Klavierakkompagnement der Violiniſtin hatte Herr Schmidpeter, dasjenige der Sängerin ihr ſtändiger Begleiter, Herr Gduard Behm aus Berlin, inne, und beide entledigten ſich ihrer Aufgabe mit feinſtem Eingehen und vollem Verſtändniſſe. Das Konzert bot auserleſene Kunſtgenüſſe und fand lebhaften Beifall. ck. — 5 Tagesſpielplan deutſcher Theater. Donnerstag, den 8. Dezember. Berlin. Kgl. Opernhaus:„Tannhäuſer“; Kgl. Schau⸗ ſpielhaus:„Der Krampus“; Neues Kgl. Opern⸗ Theater:„Prinz Friedr. v. Homburg“. Dresden. KgJ. Opernhaus:„Siegfried“; Kgl. Schau⸗ ſpielhaus:„König Richard II.“. Düſſeldorf. Stadttheater:„Der Meineidbauer“. Frankfurt a. M,. Opernhaus:„Tosca“; Schauſpiel⸗ haus:„O dieſe Leutnants“. Freiburg i. Heidelberg. Br. Stadttheater:„Die Hochzeit des Figaro“. Stadttheater:„Das Konzert“. Karlsruhe. Gr. Hoftheater:„Mahadeva“. Köln. Opernhaus:„Der Freiſchütz“.— Schauſpielhaus: „Was ihr wollt“. Leipzig Neues Theater:„Der gute König Dagobert“.— Altes Theater:„Der Vogelhändler“. Mannheim. Gr. Hoftheater:„Kater Lampe.— Neues Theatert: 6. Gaſtſpiel der Schlierſeer:„Der Stammhalter“. München. Kgl. Hoftheater:„Die Meiſterſinger von Nürn⸗ berg“.— Kgl. Reſidenztheater:„Die törichte Jung⸗ frau“.— Theater am Gärtnerplatz: nachm.:„Ein Walzertraum“; abends:„Die geſchiedene Frau“.— Schau⸗ ſpielhaus: nachm.:„König in Paris“; abends:„Der hei⸗ lige Aloiſius“. Ktraßburg i. E. Stadttheater:„Fidelio“, Stuttgart. Kgl. Interimtheater:„Nora“. das Menuett(les Nymphes de Diane). Wiesbaden. Kgl. Theater:„Siegfried“. Mannheim, 7. Dezember. Velkswirtschaft. Guſtav Kuntze, Waſſergas⸗Schweißwerke.⸗G. Worms a. Rh. Das zweite Geſchäftsjahr ſchließt laut Geſchäftsbericht mit einem Verluſt von 96 098,(i. V. 15 237 /¼ Verluſt) ab, der im weſentlichen als Bauverluſt zu betrachten iſt und der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der an Fabrikaten erzielte Gewinn be⸗ ziffert ſich auf 3824½ Handlungsunkoſten erforderten allein 38 972%/ Bei 1 Million Aktienkapital, 800 000 Hypotheken und 130 348% (3225) Kreditoren, ſteht das Grundſtück mit 131 758/ zu Buch. Ferner figurieren: Gebäude mit, 288 233, Maſchinen und elektriſche An⸗ lagen von 654 212, Waſſergaserzeugungsanlage mit 90 132, Waſſeranlage mit/ 18 812, Bahnanſchluß und Gleisanlage mit Mark 34.729, Werkſtattseinrichtung mit 9091, Inventar mit, 18 572 (3828), Vorräte mit 29 204, Kaſſa mit 430(24). Debitoren: Bank⸗ guthaben mit 209 832(286 450), Kautionen mit 4564, Anzahlung auf Gebäude, Maſchinen ete, mit/ 336 393(198 442) und diverſe De⸗ bitpren mit/ 8197, zuſammen/ 558 986 gegenüber 484 892 im Vor⸗ jahre. Im Bericht des Vorſtandes wird ausgeführt:„Die Fertigſtellung der Bauten nahm längere Zeit in Anſpruch, als am Ende des vorigen Geſchäftsjahres anzunehmen war. Der Grund liegt darin, daß ſich einige unerwartete Schwierigkeiten in den Weg ſtellten, deren Ueberwindung lange Zeit in Anſpruch nahm. Erſt in den letzten Wochen des zweiten Geſchäftsjahres kam die Anlage in vollem Umfauge in Betrieb und ſo iſt auch das zweite Geſchäftsjahr ſaſt ganz als Baujahr zu betrachten. Die geſamten Werkseinrich⸗ zungen ſind, wie ſchon im letzten Geſchäftsbericht erwähnt, in größe⸗ rem Umfange zur Ausführung gekommen, als urſprünglich vorge⸗ ſehen war. Zur Deckung der dadurch entſtandenen Mehrkoſten wurde eine Anleihe von 800 000 unter günſtigen Bedingungen aufgenom⸗ men. Außergewöhnliche Schwierigkeiten beim Beginn der Fabrika⸗ tion haben ſich nicht ergeben. Die Anlagen arbeiten gut und der vorliegende Auftragsbeſtand iſt z. Zt. befriedigend. Bezüglich der Ausſichten im neuen Geſchäftsjahre wird bemerkt:„Wir erwarten, daß der Eingang an Aufträgen in gleicher Weiſe auch weiterhin erfolgen wird. Unter dieſer Voraus⸗ ſetzung glauben wir, für das kommende Geſchäftsjahr ein günſtiges Ergebnis erreichen zu können.“ Schroedlſche Brauereigeſellſchaft Heidelberg. Die Firma teilt uns mit, daß Herr Wilhelm Heinle, dem ſeither Prokura erteilt war, von heute an ihre Firma als Mitglied des Vor⸗ ſtandes ihre Geſellſchaft zeichnet und zwar in Gemeinſchaft mit dem weiteren Vorſtandsmitglied, Herru Dr. Ludwig Keller oder dem Prokuriſten, Herrn Carl Gulden. Düſſeldorf⸗Ratinger Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr u. Co. in Ratingen. Die in Frankfurt a. M. ſtattgefundene Generalver⸗ ſammlung beſchloß vertragsgemäß den früheren Gedanken an eine Liquidation fallen zu laſſen. Sie ſprach der Verwaltung ihr Vertrauen aus. Letztere teilte mit, daß zahlreiche Aufträge für das Hauptfabrikat Garbekeſſel vorliegen. Die finanzielle Poſi⸗ tion habe ſich gebeſſert, namentlich bezüglich der Außenſtände. Akzepte ſeien nicht mehr im Umlauf(bei der letzten Bilanz 115 575 Mark) und Bankkredit ſtehe der Geſellſchaft reichlich zur Verfügung. Obwohl das laufende Jahr für die Geſellſchaft durch die all⸗ gemeine Lage der Branche und durch den geringen Ordereingang infolge der geplanten Liquidation denkbar ungünſtig war, würde nach Beſtreitung der Abſchreibungen, die diesmal infolge der Sa⸗ nierung viel geringer zu bemeſſen wären, nur noch ein kleiner Betriebsverluſt bleiben, der höchſtens den Auslagen für Zinslaſten entſpräche. Was den Kapitalbedarf anbelange, ſo meint die Ver⸗ waltung vorerſt ſich mit den ſeitherigen Mitteln behelfen zu jele Aufträge vorliegen und die des Unternehmens beobachten, können, hofft aber, wenn einmal vie Aktionäre ei Entwicklung ben dieſen eine Kakitalse wahlen zum Aufſichtsrat fanden nicht ſtakt. Bayeriſche Vereinsbank. Dem Inſtitut wurde die Genehmigung erteilt, 4 weitere Serien(98 bis 101) unverlosbarer, vom 1. Jan. 1911 an innerhalb 70 Jahren im Wege der Kündigung oder des Rückkaufes einzulöſender, jedoch in den erſten 10 Jahren ſeitens der Bank nicht kündbarer Aproz. Hhpothekenpfandbriefe im Geſamt⸗ betrage von 10 Mill. Mark in den Verkehr zu bringen. Deutſche Elektrizitätsgeſellſchaft.⸗G. in München. Die Geſell⸗ ſchaft beruft eine außerordentliche Generalverſammlung auf den 23. Dezember mit der Tagesordnung Liquidation der Geſellſchaft und Wahl von Liquidatoren ein. Von Münchener Brauereien. Die Hauptverſammlung von Joſ. Sedlmayr, Brauerei zum Franziskanerkeller, ſetzte die Divi⸗ dende auf 8 Prozent feſt. Der Verkauf der erſten drei Monate wurde als nicht günſtig bezeichnet. Es beſteht wieder Ausſicht auf ein annehmbares Ergebnis.— Das Kochelbräu erzielte 15 000 Hektoliter Mehrumſatz. Für die 94 Stammaktien, auf welche die Zuzahlung noch nicht geleiſtet iſt, wird eine Nachfriſt vorgeſchlagen. Die Hauptverſammlung der Nürnberger Herkuleswerke ge⸗ nehmigte 8 Prozent Dividende. Nach Mitteilung der Verwaltung iſt der Auftragsbeſtand befriedigend. Von Außenſtänden, die laut Vermögensaufſtellung 238 000 M. betragen, ſind bereits M. 125 000 eingegangen. Magdeburger Mühleuwerke Nudel⸗ und Couleurfabrik in Magdeburg. Die Geſellſchaft beruft eine Generalverſammlung. ein, auf deren Tagesordnung u. a. ſteht: Erhöhung des Grund⸗ kapitals von 1 200 000 M. auf 1800 000 M. durch Ausgabe von Aktien, die am Gewinn des Geſchäftsjahres 1910⸗11 zur Hälfte teilnehmen. Die neuen Aktien ſollen zum Kurſe von 130 Prozent abzüglich 4 Prozent Stückzinſen an ein Konſortium begeben wer⸗ den, das zu verpflichten iſt, den Inhabern der alten Aktien den Bezug der neuen Aktien zum Kurſe von 135 Prozent abzüglich 4 Prozent Stückzinſen im Verhältnis von 2˙1 anzubieten. MWie hierzu verlautet, iſt der Zweck der Kapitalserhöhung die Errich⸗ tung einer neuen Mühle mit Bahnanſchluß auf einem günſtig gelegenen Terrain. Für das abgelaufene Geſchäftsjahr ſchüttet die Verwaltung 11 Prozent li. V. 10) Dividende aus. gelegraphiſche Handelsberichte. Düſſeldorf, 7. Dez. Die Dividende der Deutſchkontinen⸗ 30 ann Kia in Düſſeldorf wird wiederum auf 9 pCk. geſchätzt a m m, 7. Dez. Die Brauerei W. Iſenbeck.⸗G. in Hamm erzielte einen Ueberſchuß von 120 500(70 800). Zur Ausſchüttung gelangt eine Dividende von 4 pCt. Berlin, 7. Dez. Die in Brandenburg erzielte einen Ueberſchuß von 68 694 Es wird eine Dividende von 16 pCt,(9 pCt.] verteilt. 5 Graudenz, 7. Dez. Die Brauerei Kunterſtein.⸗G. in Grandenz erzielte 45 748(85 058) Ueberſchuß. Berteilt wird eine Dividende von 4 pct.(3 pEt.). ** * Zelegraphiſche Handelsberichte. Giſen und Metalle. on, 6. Dez.(Schluß.) Kupfer, ſtetig, p. Kaſſa 57..3 4 n 178, Zian, ſtetig, per Kaſſa 171.15. 8 Mon. 171.17.6, Blei, feſt, ſpaniſch 18..0 eugliſch 16 10.0, Zink ruhig, Gewöhnl. Marken ..0. ereie anle, wislabenih ner rants, per Kaſſa 49/7 per Monat 49/1. Anmſterdam, 6. Dez. Banca⸗Ziun. Arthen 101%½„„ 3 Corona⸗Fahrradwerke.⸗G. don 68 6944(112 373 40. lserhöhung bewilligt zu bekommen. Neu⸗⸗ Tendenz: träge, loco 102—, 8 Now⸗York, 6. Dez. Bor Kurs 1240 1250 3745.3775 1550/16— 28.— Heute 1235/1245 378538— 1550 16— 28.— Kupfer Superior Ingots vorrätig 77%%%%%%%%%%VꝙꝙV0¼ꝓͤ ͤ Roh⸗Eiſenam Northern Foundry Noap. Tonne Stahl⸗Schienen Waggon krei öſtl. Irbe. Produkte. New⸗PNôIl 6. Dezember Kurs vom 87 6. Baumwiatl. Hafen 25000 30 600 „ atl. Golfh. 927%̊ 56.000 „ im Innern 43.) 0 38 000 „ Exp. u. Gr. B. 17.000 45.000 „Fröo. n. Kont. 33.000 37.000 Baumwolle loko 15.— do. De br. 14.67 do Jal. 14.73 do. FFeb,. 14.83 do. Marz 14.97 do. April 15.03 do. Mal 15.13 do. Junt 15.10 do: Jul: 15.10 do. Movpbr.—.— Baumw. i. New⸗ Ovl. loko do. ver Jan. do. per Mäcz Petrol. raf. Caſes do, ſtanz white. Mew Port Petrol.ſtaud.whtt. Philadelphia Peri-Crb. Balanc Terpen. Kew⸗Honk do. Savanah. Schmalz⸗W. fteam Kurs vom 5 Schm. Roh. u. Br.) 1 chmalz(Wilcoy 65 1 ala prima City 7 7 zucker Muskov. de 3 zaffee RioRo. 7 lel. do. Dezb. do. Januar do. Februar do. Mär: do. Avril do. Ma: do. Junt 90. IJil do. Au guſt do. Sept. do Okt. do. Novbr. Weiz ved. Wintelk. do. Dezor. do. Mat do. J ili Mais Dezbr⸗ do. Mai MehlSp. Weleare Getreidefrachtnach iverpoo! Vondon Antwerp. Rotterdam Shiſſahriä⸗Aahrichten im Mauiheimer Hafeuverzeßt Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 5. Dezember 1910. Chr. Weber„Feudel 52“ von Rotterdam, 6000 Dz. Stckg. u. Getr. A. Ketel„Stonyswyk“ von Amſterdam, 3500 Dz. Stückgut. Seb. Page„Liſa Greta“ von Karlsruhe, 670 Dz. Stückg. u. Getr. Dan. Egner„Fendel 23“ von Ruhroxt, 5500 Dz. Stückgut. Math. Poß„Arminius“ von Rotterdam, 8620 Dz. Stckg. u. Getr. Jak. Dümont„Emden“ von Straßburg, 1000 Dz. Stückgut. Ferd. Goſen„M. Stinnes 82“ von Ruhrort, 4150 Dz. Kohlen. Karl Meng„Bad. 6“ von Ruhrort, 3500 Dz. Stückgut. Gg. Staab„Karl Georg“ von Rotterdam, 4000 Dz. Stückgut. Hafenbezirk Nr. 2. Augekommen am 6. Dezember 1910. Konr. Junker„Vereinig. 17“ von Rotterdam, 13000 Dz. Stück⸗ gut und Getreide. L. Laug„Gottvertraun“ von Jagſtfeld, 1700 Dz. Steinſalz. Jak. Kappes„Wilhelm“ von Jagſtfeld, 1600 Dz. Steinſalz. Hch. Raab„Luiſe“ von Jagſtfeld, 1360 Dz. Steinſalz. L. Hammersdorf„Margaretha“ von Jagſtfeld, 1400 Dz. Steinſalz. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 5. Dezember 1910. Schueider„Badenia 3“ von Rührort, 2500 Dz. Stückgut. Grünewald„R. de Gruyter“ von Ruhrort, 13 625 Dz. Kohlen. Gaſſert„Badenig 23“ von Rotterdam, 14000 Dz. Stückgut. Michels„Joſephine“ von Bendorf, 4700 Dz. Bimsſand. Schmitt„Vereinig. 28“ von Antwerpen, 10 000 Dz. Stückgut. Keſſel„Wilhelm“ von Crefeld, 4470 Dz. Stückgut. Engelsmann„Admiral“ von Rotterdam, 2000 Dz. Getreide, Hafenbezirk Nr. 4. Augekommen am 5. Dezember 1910. 6. 9 6 0 0 13— 11 05 10.99 10 90 10.88 10.85 10.82 10.80 10.78 10.70 10.72 10.65 10.65 99 2 93. be 104— 102 /½ 56 10.89 10.89 10.89 10.84 10.81 10.79 10.74 10˙73 99* 98*4 103 ½ 101 ¼ 56 805 56 420 14 14 14.85 15.09 10.45 .05 53 .0⁵ 415 .43 78 75— 10.30 1566 4— do. do. Ddo. J. Reinecker„Fendel 56“ von Weſſeling, 6000 D. Brikett. L. Baier„St. Maria“ von Dettingen, 1994 Dz. Brikett. M. v. Oyen„Wilhelmina“ von Antwerpen, 9641 Dz. Getreide. 85„NSHaſenbezirk!;; 8 Angekommen am 5. Dezember 1910. Mart. Schmitt„Karolina“ von Heilbronn, 3744 Ztr. Steinſalz. Dan. Krieger„Krieger“ von Heilbronn, 2946 Ztr. Steinſalz. Frz. Spröhnle„Gott mit uns“ von Heilbronn, 4372 Ztr. Steinſ. Wilh. Kappes„Philippina, von Heilbronn 3554 Ztr. Steinſalz. Ph. Müller„Katharina“ von Heilbronn, 4160 Ztr. Steinſalz. Lud. Götz„Geſchwiſterliebe“ von Ruhrort, 5250 Ztr. Kohlen. Friedr. Schneider„Friedr. Keſſelheim“ von Ruhrort, 4300 Ztr. K. Friedr. Kloos„Hugo Stinnes 4“ von Ruhrort, 10 840 Ztr. Kohlen Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 5. Dezember 1910. W. Lobſen„Rhein u. Amſtel“ von Amſterdam, 5000 Dz. Getreide. Hch. Frohmüller„Alt Heidelberg“ von Rotterdam, 8000 Dz. Holz und Getreide. Joh. Linz„Anna“ von Neuß, 9100 Dz. Kohlen u. Koks. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Dezember. Pegelſtationen Datum vom Rhein:.— 4— Konftauz Waldshyut Hüningen“) geh! 7 Hauterburg Matban Gevmersheim Manuheim ainz 4 5. 6..] Bemerkungen 3,37 3,32 2,75 2,60 2,05 2,00 3,02.91 .91 4,75 4,82 4,68 3,78 4,62 .75 4,58 .35 2,18 3,11 2,98 .71 8,53 .17 3,98 4,69.44 Auhrort 4,33 4,07 vom Neackar: Maunheim Heilbronn.80 *) Oſtwind, Bedeckt, + 3˙C. 7 8 2,20 3,08 Abds. 6 Uhr N. 6 Uhr Abds. 6 Uhr 2 Uhr .-FP. 12 Uh. Morg, 7 Uhi .-P. 12 Uhr 10 Uhr 2 Uhr 10 Uhr 2 Uhr 6 Uhr V. 7 Uhr V. 7 Uhr 2,28 3,18 5,15 499 4,98 5,½23 — ee 8. „„„„„„%„„„„„„ O==e — 212— ˖ 1enes * 2 * 5 5,30 5,05 4,83 4,65 1,40 4,16 Gg. Fellmann„Luiſe“ von Neus, 5699 Dz. Kohlen, Koks u. Brif. 5 Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Statton aumumhsim. chtigt, ge Prozent fland Windrichtung Datum Zeit Nieder⸗ ſchlagsmen Liter per qm 3 Varometer⸗ zufttemperat. 8 Celſ.“ und Stärke (10⸗theilig). ſbuftfeu 2 6. Dez. Morg. ö 6 Hittg. 2˙743.0 4½ 6.„ Abds. 952745 5 3,0 Morg. 3,0 Höchſte Temperatur deu 6 5 5 Eiefſte vom 6/7/ Vefs..0 * Mulmaßliches Wetter am 8. und 9. Dezember 1810, Luftdruckberteilung iſt wieder nahezu ausgeglichen, indem Hochdruck im Oſten der atlantiſchen Depreſſion ſtandhä befinden uns nach wie vor auf dem Randgebiete, doch wir in den nächſten Tagen endgültig unter den Einfluß der klone kommen, weshalb für Donnerstag und Freitag vielfach 9 trübes und naßkaltes Wetter zu erwarten iſt. Geſchüftliches. *Angebliche Vergiftungserſcheinungen durch den Gen Margariue. Aus Hamburg wird berichtet, daß dork zahlreich ſonen nach dem Genuſſe einer von den„Altonger Margarine⸗ ken Mohr u. Co. G. m. b. H. in Altona⸗Ottenſen“(nie berwechſeln mit der bekannten, altrenommierten Margarinef A. L. Mohr, G. m. b.., Altona⸗Bahrenfeld) gelie Margarinemarke„Backa“ unter Vergiftungserſcheinungen ten. Die Polizei hat die betreffende Margarine beſchl das Reſultat der amtlichen Unterſuchung ſteht noch aus. berſtändlich kann dieſer, auch in der Margarine⸗Induſtr daſtehende Vorfall nicht dazu führen, nunmehr den Margarine überhaupt einzuſchränken. Schätzungswei jährlich in Deutſchland 300—400 Millionen Pfund Marg braucht. Was will da ein ſolcher Vorfall bedeuten! anderen Branchen der Nahrungsmittel⸗Induſtrie kommer Fälle vor, ohne daß die einzelnen Fabrikanten oder gar di Induſtrie eine Schuld trifft. Es ſei nur an die Vergi den Genuß von Konſerven und durch Wurſtgift! erinnert. J einen wie in dem anderen Falle ſoll man nur die Konſequenzen ziehen. Man darf niemals das Kind mit ausſchütten, ſondern man wird eben Konſerven und? kaufen, wo man die Gewähr hat, nur die beſte und ei Ware zu erhalten. Das Gleiche gilt auch von der Ma Die Konſumenten werden eben den billigen Margarine⸗An gegenüber etwas vorſichtiger ſein müſſen. Wer nur die be und renommierten Marken unſerer erſten Marga kauft, hat die Garantie, ein in jeder Beziehung einwan vollwertiges Buttererſatzmittel zu erhalten. 5 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaumm; für Kunſt und Feuilleton: Inlins Witt?: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Kichard Schön für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frau für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jovs. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b. Direktor: Ernft Müller. Wir machen unsere Leser darauf aufmerksam, dass Berliner Schirm-Industrie, Max Lichtenstein, D 3, Plan einen grösseren Räumungsverkauf in Schirn undd ist dieses eine wirklich günstige Gelegen. Weihnachtsgeschenkke.„ eeeeeeeeeeeeeee,, ee n, oo i, J Wünschen Sie Rat in Toilettenangelegenheiten so Wwenden Sie sich an D 3, 7 0611% 0 W* eeeeeeeee NManufakturwaren. 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Diese dünnen Focken Kochen schnell durch, und wird der hohe Nährwert ES ist billiger, dicke schwerverdauliche Flocken nerzustellen, bei Ouaker hals Der Name„Quaker Oats“, welcher sich auf den Quaker Oats-Paketen be- findet, ist geschützt. Andere Oats-Pakete sind Nachahmungen und der Verkauf derselpen, sowie der von loser Ware als Quaker Oats ist strafbar. 2 6. Seite. General⸗Anzeiger.[Mittaabfatt) Mannheim, den 7. Vezember 191b. 3 9175 àwdðbilligsten Preisen empfiehlt als •Hů Spezialität alle, zur Schwarze Tuch-Frauen-Paletots 35 Schwarze Tuch-Hänger 8 Englische Paletois.. àb Heute zu Bachfisch-Paletos 90 10 1 +L 2 Damen-NKostlmme —55 11* 2 JJJ8 110 Assſgten 1 9 8 2— Nostüm-ftöce... 8 TJJ Pfeisef 5 g21 5 Seidene Blusen. ehrfingspespelez 5 Ageniurgeſchafrr Shristbaumkerzen ſ% gehrling. Mart Demſelben iſt Gelegenhei Seit Jahren mitgrösstem Erfolg eingeführt. geboten, etwas Tüchtiges zu L Offert ter N Sorie Echte Wachskerzen 22421 an Ilg Erped 8. 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Greulieh, E 4,.— Gräfin Laßbergs Enkelin. Roman von Fr. Lehne. 17(Nachdruck verboten.) 8N 12)„Fortſetzung.] Yoonne wurde ſtreng beaufſichtigk; ganz ſelten nur gelang es ihr, bei Kroßmann vorzuſprechen. Deshalb machte der Alte ſich jetzt mehr im Schloſſe zu tun, nur um ſie zu ſehen und ihr einige Troſtesworte zu ſpenden. Die Gräfin würdigte ſie kaum einer Anrede; konnte ſie es nicht umgehen, geſchah es in einer verächtlichen Weiſe, die des fein⸗ fühligen Kindes Herz förmlich zerſchnitt. Kein Wunder, daß bei einer ſolchen ungerechten Behandlung ſich Yponnes ein ſtiller Trotz und eine große Verbitterung be⸗ mächtigte. Sie hatte ihr möglichſtes getan, um gut und gehorſam zu bleiben. Aber auch dafür gab es eine Grenze. Mit einer ſtumpfen Gleichgültigkeit ließ ſie alles über ſich ergehen, hörte harte, tadelnde Worte ohne Widerſpruch und Träuen. Sie durfte nicht mehr ſpielen, hatte auch keinen Sinn mehr danach. Die ihr zugeteilten ſchweren Aufgaben löſte ſie ge⸗ wiſſenhaft. Lernen war ihre einzige Freude, und ſie war uner⸗ müdlich darin, ſo daß ihr Lehrer Pfarrer Riemann ſie bewundern mußte. Wenn Baronin Brücken mit Herta kam, ging ſie ihnen aus dem Wege. Anfangs behandelte die Couſine ſie mit vornehmer Nichtachtung; nachher wurde ihr dies Verhalten langweilig; ſie mußte eine Spielgefährtin haben, und Monne wurde einfach be⸗ fohlen, ſich Herta zu widmen. Sie haßte die Couſine als Urſache ihres freudloſen Leben und konnte ſich auch nicht verſtellen. Herta rächte ſich dafür durch allerlei kleinliche Handlungen. Die letzten Tagen des Septembers brachten wieder ſchönes, warmes Wetter, nachdem es während des ganzen Monats geregnet und geſtürmt hatle und ſo kalt geweſen war, daß man hatte heizen müſſen. 8 Aufatmend begrüßte Mponne die Sonne, die ſie ja ſo ſehr liebte. Nun konnte ſie wenigſtens wieder im Garten ſich auf⸗ halten! Dort arbeitete und las ſie und dachte nach. Sie hatte Sehnſucht nach dem Süden bekommen— ſie fürchtete ſich vor dem Winter; ſie hatte noch nie einen dentſchen Winter mik Schnee und Eis erlebt! Es war Sonntag. Sie war von der Fahrt zur Kirche heimgelommen und hatte ſchnell den geliebten Garten wieder aufgeſucht. Dort ſaß ſie, ein Buch in der Hand. Den häßlichen Kamm hatte ſie aus dem Haar ſie nicht ſehen— die hohen Bäume bildeten ein Hindernis; doch den blauen Himmel konnten ſie ihr nicht verdecken, und ſehnſüchtig folgten ihre Augen dem eilenden Zuge der weißen Wölkchen. Worte in ihrer liebſten Sprache drängten ſich über ihre Lippen; leiſe ſummte ſie mit ſüßer, kindlicher Stimme den Anfang, ſpäter mehr aus ſich herausgehend: »Una croce à primavera Troverai su questo suolo: Rondinella in su la sera, Sovra lei raccogli il volo, Dimmi pace in tua favella Pellegrina rondinela le „Brapo, bravo!“ erſcholl es.„Bravo, da capo!“ Erſchreckt blickte ſie ſich um und ſah zwei Jünglinge, die leb⸗ haft in die Hände klatſchten. Sie ſprang auf und wollte verlegen davoneilen, doch der größere der beiden hielt ſie feſt. „Halt, das gibt's nicht, ſchöne Sängerin! Geſtatten Sie, daß ich mich vorſtelle: Lutz Brücken, und das iſt mein Freund Dago⸗ bert, Graf Lichtenfels“, ſagte er übermütig.„Und Du biſt jeden⸗ falls meine neue, kleine Couſine mit dem poetichen Namen Mponne, dem Du auch alle Ehre machſt.“ „Ja, ich bin Monne Laßberg!“ entgegnete ſie ſchüchtern und ſah dabei unruhig um ſich.„Bitte, laſſen Sie mich los!“ bat ſie. „So feierlich, kleine Wonne,„Sie“ zu ſagen? Wir ſind doch Vetter und Baſe! Und nun mußt Du mir auch den brüderlichen Kuß zum Willkomm geben! Ich hätte garnicht geglaubt, daß der alte, graue Kaſten— Burgau genannt— ſolche liebliche Blume birgt!“ rief er pathetiſch, und trotz ihres kräftigen Sträubens küßte er ſie auf den Mund.„So, dies zur Beſiegelung unſerer Freund⸗ ſchaft! Ich gedenke nämlich drei Wochen hierzubleiben und Dich recht oft zu ſehen, Monne.“ Sie gab ihm einen kräftigen Stoß vor die Bruſt und lief glutüberſtrömt davon. Bewundernd ſah Dagobert dem grazibſen Kinde nach. „Ein entzückendes Geſchöpf!“ ſagte er. „Das alſo war Lutz“, dachte Ponne.„Er iſt auch ſo frech wie Herta.“ Sie meinten wohl, man könnte ihr alles bieten! Erſt bei Tiſch traf ſie mit den beiden Freunden wieder zu⸗ ſammen. Mittlerweile war die Baronin mit Herta auch ge⸗ kommen, Ueberraſcht blickten die Jünglinge auf Moonne. Wie ver⸗ ändert ſie ausſah— kaum zum Wiedererkennen in dem ſtraff aus dem Geſicht genommenen Haar. Warum das? Lutz ahnte ſogleich, daß es ein Wunſch der Großmutter ſei. Deshalb unterließ er die Frage, die beinah ſeinen Lippen ent⸗ gezogen und ließ nun die Blicke umherſchweifen. Aber weit konnte ſchlüpft war. Verſchiedentlich bemühte er ſich ſowohl als auch Dagobert, Mponne an der allgemeinen Unterhaltung teilnehmen zu laſſen; ſie gab ſehr ſchüchterne Antworten, und ihr ganzes Weſen atmete ein ſolches Gedrücktſein, daß ſie ihm leid tat. Von ſeiner Mutter war er ja genügend eingeweiht. Aber er hatte herzlich wenig Intereſſe für die Unarten dieſes kleinen Mädchens gehabt, daß er kaum hingehört und ſich nur darüber gewundert hatte, wie wichtig ſeine Mutter das alles nahm. 5 Nach Tiſch forderte Lutz die Couſine auf, mit ihm zu gehen, Er war froh, als er draußen war; ſo ſehr er die Großmutter auch verehrte, deren erklärter Liebling er war, ſo wenig wohl fühlte er ſich trotzdem auf Burgau. Deshalb tat ihm, dem friſchen, gut⸗ herzigen Jungen, Mponne leid, die darauf angewieſen war, ſtets in der Nähe der Großmutter zu ſein, dieſer ſtolzen, kalten, impo⸗ nierenden Frauengeſtalt, die beinahe erdrückend wirkte. Eingehend beſchäftigte er ſich mit der Couſine, und ſchließlich gelang es ihm, ſie aus ihrer Schüchternheit und Wortkargheit zu 13 reißen. Sie wurde zutraulich, da ſie fühlte, Lutz meinte es wirklich gut mit ihr, und nach kaum einer Stunde waren ſie die beſten Freunde. 8 5 „Weshalb trägſt Du nur dieſen abſcheulichen Kamm?“ „Großmama wünſcht es!“ „Du ſiehſt aus wie eine Vogelſcheuche, kleine Ponne. Nimm mir nicht übel— ich kann Dich nicht ſo ſehen.“ Dabei riß er ihr den Kamm aus dem Haar und wollte ihn wegwerfen,„So, kleine Couſinenknoſpe— das iſt ein ander Bild!“, und liebkoſend ſtrich er über das dicke, wundervolle Haar, in dem die Sonne golden, Lichter aufſprühen ließ.„Sieh, Dagobert, dieſe Pracht!“ „O Lutz, gib mir den Kamm wieder! Großmama ſchilt ſon ſie kann ſehr böſe ſein, bitte!“ ſagte ſie ängſtlich. „Du handelſt ſehr eigenmächtig, Lutz!“ rief Herta erbo „Großmama hat es befohlen. Pvoonne ſieht ſo aus wie eine 3i geunerin, aber nicht wie eine Gräfin Laßberg!l Mama fand e⸗ gleich, und ſie hat Großmama auch geſagt, wie die Leute darfüben geſprochen haben.“ „Großmama wollte es Pvonne. „Nein, o nein, Kleines, da hat ſie nur geſcherzt!“ Lutz biß ſich auf die Lippen. Er hatte den verwunderten Blick des Freunde bemerkt, die leiſe, hochmütige Abwehr, die ſich auf deſſen Ariſto kratengeſicht zeigte. Er ſchämte ſich für ſeine Mutter. Konnte ſi ſo kleinlich ſein? Es war ſicher Neid auf die Nichte, weil d eigene Kind ſo wenig ſchön war! (Fortſetzung folgt.! ſchon abſchneiden laſſen!“ flüſtertk 8. Seite General⸗Anzeiger. [Mittagblatt.] Mannheim, den 7. Dezember 1910 SSSSSS—— SS— N II Liederkranz E. V. LI Z E. V. 7 9 Infolge der ÜUberaus grossen frage nach reservierten Platzen haben wir& beschlossen noch elne weitere Anzahl 0 er. Plätze zu verausgaben. 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Freie Gegend auf Bergeshöhen. 7 Uhr. Ende geg. ½10 Uhr. Kaſſeneröff. ½7 Ahr. Anfang Hohe reiſe. ————B— BB... Reues Thegter im Roſengarten. Mittwoch, den 7. Dez. 1910. 3. Casfspiel des Schllerszer Bauerniheaters unter Leitung des Direktors Kaver Terofal. Zum erſten Male: Der Daragraphensehuster. Ländliches Volksſtück mit Geſang und Tanz in 4 Akten von Benno Rauchenegger und Konrad Dreher. Muſik von Emil Kaiſer. Einſtudiert vom Königl. bayer. Hofſchauſpieler Konrad Dreher. Perſonen: Paulus Filzhofer, Bürger⸗ meiſter von Pfinzing Georg Vogelſang Burgl, ſein Weib Anna Rail Tilly, ſeine Tochter M. Erhardt⸗Vogelſang Sixtl, Knecht Nikl Kopp Staſi, Magd Reſl Riendl Philipp Bacherl, Schuſter in Pfinzing Leit'n Schorſchl Die Leit'n⸗Bäuerin 2 Wirt Hochzeitslader Gendarm Iſtwan von Dombowar Esmeralda, eine Zigeunerin Thereſe Dirnberger Ein Feuerwehrmann Joſeph Weiß Kinder, Muſikanten, Feuerwehrleute aus Harting, Wirtin, Kellnerin, Bauersleute, Burſchen, Dirndlu. Ort der Handlung: Dorf im Oberbayeriſchen Gebirgsland. Kaver Terofal Georg Schuller Emma Schmidtkonz Willi Dirnberger Joſeph Riendl Mich. Schmidtkons In jeder Vorſtellung Auftreten der Schuhplattler⸗ Tänzer 75 Im Zwiſchenakt Vorträge des Virtuoſen⸗Terzetts: Karl Schwarz(Streich⸗Melodium), Karl Willner(Schlag⸗Zither), Joſef Riendl(Gitarre) Kaßſeneröff. 7½ Uhr. Anf. 3 Uhr. Ende n. 10½ uhr. Eine größere Pauſe nach dem 2. Akt. Neues Theater⸗Eintrittspreiſe. Im Grofßh. Boftheater. Dounerstag, 8. Dez. 1910. 22. Vorſtellg. im Abonn. B. Kater Lampe Anfang 7½ Uhr. Im MNeuen Theater. Donnerstag, 8. Dez. 1910. 6. Gaſtſpiel der Schlierſeer. Der Stammhalter Aufang 8 Uhr. Calée Continental P 5, 14 9855⁵ Besitzer: B. Minoprio. Einladung Die Mitglieder der ev. Kirchengemeindeverſammlung Wallſtadt werden zu einer Sitzung in der Kirche am Sonutag, den 11. ds. Mis., nachmittags 2% Uhr eingeladen. 12012 Tagesordnung: 1. Ablöſung des Abendmahlsaverſums. 2. Beſchluß des Kirchengemeinderats:„Den anſtelle der Leiſtung von Fronen zu einem Pfarrhausneubau in Wallſtadt vom Oberkirchenrat verlangten Beitrag von 2500/ zu gewähren. Dieſe Summe ſoll durch An⸗ lehensaufnahme beſchafft und durch Erhebung von Ortskirchenſteuer verzinſt und getilgt werden“. 3. Einführung der Ortskirchenſteuer. Wallſtadt, den 5. Dezember 1910. Der ev. Kirchengemeinderat: §ie hu, Vorſitzender. Borteill-Gelegenheitl⸗Gelegenheitl⸗Vorteil! 12012 ben, unbedingt anſehen, größter Verkauf: Ppian 95 einige wie neu, zu Konkurrenzpreiſen abzuge⸗ Firma Denmmer, Sudwigshaſen, Auiien⸗ ſtraße 6, Nähe Nheinbr. barl Bernhard ter hler 80 bellebte Humorist. aus der Ziedermeierzeit Gusti ana 8 Edler Heute Mittwoch FPamilien-Künstler-Abend mit Tanz unter gefl. Mitwirkung von 12007 Carl Bernhard. eeeeeee Nach Egypten l. dem Orient. I. Reise: 2. Jan. bis 4. Febr. 1911. II. Reise: 27. März bis 6. Mai 1911. Ostern in Jerusalem. 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Straßenbahnamt wolle die Verfügung exlaſſen, daß morgens beim 5 Minuten⸗Verkehr nach Neckarau die Wagen nicht mehr auf die Anſchlüſſe warten. Das kann ab Uhr morgens beim Eintritt in den 10 Minuten⸗Verkehr geſchehen. Beim 5⸗Minutenverkehr geht ſoviel Zeit verloren durch die Warte⸗ vei, daß dieſe Vorſchrift nachteilig ſtatt vorteilhaft wirkt. Es dauert man al—5 Minuten und mehr, bis die Anſchlüſſe kommen! Alſfo, verehrl Straßenbahnamt, laſſen Sie erſt nach Eintritt in den 10=Mi-Verkehr die Neckarauer Linie am Tatterſall auf die Anſchlüſſe warten. Ich verbleibe in der Hofnung, daß die Sache ſchnell nach Wunſch der Paſſagiere angeordnet wird. Merkurius. * der kürzlich neu errichteten Halteſtelle am Coloſſeum der Linie Waldhof mußte als ſicher angenommen werden, daß die bisherige Halfteſtelle 2. Querſtraße verlegt werden würde, umſomehr, da bei der neu errichteten Linie der Waldhofſtraße an der anderen Ecke der 2. Querſtraße eine Halteſtelle errichtet wurde. Die Straßenbahn durch die Mittelſtraße hält zurzeit am Coloſſeum(4. Querſtraße), dann 2. Querſtraße. Nun geht es an der Jean⸗Beckerſtr., 3. Quer⸗ ſtraße, Pflügersgrundſtraße vorbei und erſt am Marktplatz (. Duerſtraße), alſo vier Quadrate weiter, hält ſie wieder, Während vom Coloſſeum zur 2. Querſtraße nur ein Quadrab üſt Es fallen, daß dieſe Einteilung Bei muß jedem Laien auff unhaltbar iſt. Die Verlegung der Halteſtelle erfordert keine weiteren Koſten. Eine baldige gleichmäßigere Einteilung wäre im Intereſſe des Publikum erwiünſcht. Mehrere Bewohner⸗ — E— — zweiten Teile der Amerikanerſtraße. Zu dieſem Artikel im„Eieneralanzeiger“ vom 30. Novbr. hätten die Hausbeſitzer und Einwohner der Amerikanerſtraße folgendes zu erwidern: Die Aufmachung der Koſtenrechnung für dieſe Durchführung dürfte weit übertrieben ſein und kann niemals ſtimmen. Von den geforderten 121000 Mark hat der Planverfertiger jedenfalls überſehen, das bei Nieder⸗ legung der in Frage ſtehenden Gebäulichkeiten frei werdende Terrain(ca. 900 Quatratmeter), welches doch wieder für Bauplätze Verwendung finden kann, zu berückſichtigen. Cben⸗ ſo fallen bei Bebauung dieſes Terrains an Straßenkaſten ein größerer Poſten, immerhin ca. M. 12 000, an die Stadt zur Rückzahlung, ſodaß der ganze Durchbruch Höchſtens cutif ca. 60 000 Mark zu ſtehen kommt, vielleicht bei geſchicktem Operieren auch nur auf 50 000 Mark, da der geforderte Preis, wie vorſtehend erwähnt, von den Beteiligten doch etwas zu hoch gegriffen iſt. Nach Lage und Schätzung einiger uns mahe⸗ ſtehender Sachverſtändigen dürften die Eigentümer wohl mit 105—106000 Mark zufrieden ſein, wie man much teilweiſe ſchon durchblickem läßt. Daß die Angelegenheit aber in dieſem enorm aufgebauſch⸗ ten Betrage in die Oeffentlichkeit dringt, ſcheint mehr darauf. berechnet zu ſein, den Plan einer vollſtändigen Durchführung der Straße zu vereiteln. Hiergegen müſſen die Beſitzer der dart an fertiger Stpaße angrenzenden Häuſer, ebenſo die Be⸗ wohner der ganzen Straße energiſch proteſtieren. Sie fordern eine ausgebaute Straße, wie ſolche 1898 laut Vertrag dunch die Sladt der Firma Jfeph Nöther u. Cie. zur Auflage läßt, ſo iſt ſie auch moraliſch verpflichtet, mit einem guten Beiſpiel voran zu gehen. Die Straße iſt begonnen und bis auf ca. 60 Meter ausgebaut, alſo iſt es nicht mehr als Pflicht und Gerechtigkeit, daß nun endlich mal dieſe Angelegenheit ganz und zur Zufriedenheit der dortigen Bewohner geordnet wird. Oder kennt man keine Rückſicht auf die mißliche Lage der dortigen Einwohner, glaubt man dieſe Bürger rechtlos bei Seite ſtoßen zu können und ein Flickwerk zu empfehlen, welches nie die Ruhe und Ordnung in der Straße herſtellen kann, geſchweige denn einen durchgehenden Verkehr für Wagen wller Art zuläßt? Unſer Stadtrat plant die Herſtellung der Straßen für ein Neu⸗Oſtheim, welches vielleicht in 10 Jahren ertragsfähig für den Stadtſäckel Steuern abwirft, während die Ameri⸗ kanerſtraße ſchon über 10 Jahre mit vollen Steuern belaſtet iſt, alſo gewiß dieſe Straßenkoſten im voraus bezahlt hat. Wir ſordern daher die Stadtverordneten aller Parteien auf, in der zuſtändigen Bürgerausſchußſitzung entſchieden gegen ein derartiges Flickverk Front zu machen und ganze Arbeit zu leiſten, denn die Gleichberechtigung aller Bürger unſerer Stadt muß hier dokumentiert werden. Es wäre nur ein Werk der Humanität, wollte ſich mal unſer Bürgerausſchuß an Ort und Stelle begeben, zur Beſichtigung der Situation. Viele haben jedenfalls keinen Begriff und keine Ahnung von dieſen Zuſtänden. Alle Hausbefitzer und Bewohner. SSSB——— — 1 eF E⸗ ne. 70 Mannaheim, 7. Dezember 1010 uessgaßß usfts uf Inzeqogg m reispfeufgfosuemed eip An; m nauss ufé Vontinental P 5, 1. 2 2 5 Mit Fuss Ohne Fuss 5 ttg ernang Spezialhaus füe Schneider- Sohneiderinnen-Bedaefsartikel FP„ Gafé Continenta 3108. 94 Heirat. Internat. Heiratsvermittlg. ſucht in allen Orten des In⸗ u. Auslandes Herren⸗ und Damen⸗Mitarbeiter. Ein⸗ träglich. Nebenverdienſt für Heiratsvermittler und auch für Privatperſonen j. Stan⸗ des. L. Schleſiunger,—0550 Amt 18. 40840 Dame, Mitte 30, wünſcht beſſ. Herrn in ſich. Stelle zw. Heirat k. z. l. Anonym zweck⸗ Ilos. Off. m. näh. Angab. u 42047 an die Exped. ds. Bl. Witwer, 40 J. alt, 2 J. verheiratet, mi eig. Geſchäft (elektr. Betrieb) wünſcht mit ein m Fräulein nicht unter 30 Jahren in nähere Verbindung zu lrelen zwecks baldiger Heirat. 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Sie ſollen die gemeinſamen ge⸗ werblichen und wirtſchaftlichen Intereſſen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der von ihnen vertretenen Gewerbezweige ſowie die auf dem gleichen Gebiete liegenden beſonderen Intereſſen der be⸗ teiligten Arbeitnehmer unter gle ichmäßiger Berück⸗ fichtigung der Arbeitgeberintereſſen wahrnehmen. Abg. Bömelburg(Soz.) beantragt, die Beziehung auf die Arbeit geberintereſſen zuſtrei chen. Denn Arbeiter⸗ und Unternehmerintereſſen ſind Gegenſätze da der deutſche Unternehmer nur von dem einen Ge⸗ danken beſeelt iſt, Geld zu machen. Abg. Manz(Fortſchr. Vp.): „Wir ſtehen auf dem Standpunkt der Parität, die durch den ſozialdemokratiſchen Antrag verletzt werden würde. Seine An⸗ nahme würde ein Mißtrauensvotum gegen die Unternehmer ſein. Daher find wir dagegen. Abg. Severing(Soz.): Die Arbeitskammern haben nur Zweck, wenn ſie eben eine einſeitige Vertretung der Arbeiter ſind. Abg. Dr. Fleiſcher(Zentr.): Halten Sie die Regierungsvorlage aufrecht! Ein hoher Lohn liegt auch im Intereſſe des Unternehmers, denn damit ſchafft er ſich einen brauchbaren Stamm von Arbeitern. Abg. Bömelburg(Soz.): Die Unternehmer wollen gar keine Parität. kleine Forderung der Arbeiter ſchnöde zurück. Abg. Molkenbuhr(Soz.): Wenn man dieſe Beziehung auf die Arheitgeber beibehalten will, dann müßte ſie erſt authentiſch interpretiert werden. 5 Abg. Hue(Soz.): 1 as Zentrum ſchneidet ſich ins eigene Fleiſch. Die Behörden werden gerade den katholiſchen Herzanseiungen klar machen, daß das, was ſie wollen, die Arbeitge erintereſſen ſchädigt, daß ſie alſo gegen dieſes Geſetz verſtoßen. Abg. Dr. Fleiſcher(Zentr.) Sie weiſen jede widerſpricht dieſer Auffaſſung. 8 wird unter Ablehnung des ſozialdemokra⸗ tiſchen Antrages angenommen. Die 88 3 und 4 bleiben unverändert. Nach 8 5 ſollen Angelegenheiten, die lediglich die Verhältniſſe einzelner Betriebe betreffen, nicht von den Arbeits⸗ kammern behandelt werden. Aßg. Bömelburg(Soz.) beantragt Streichung dieſes Paragraphen. Abg. Manz(Vp.) empf tehlt Beibehaltung. Es würde ſonſt leicht zu kleinlichen Zänkereien und Reibereien kommen, und die Arbeitskammer wäre dann kein Friedensinſtrument mehr. Abg. Hue(Soz.) berlangt eine Erklärung von der Regierung, was unter einem „einzelnen Betriebe“ zu berſtehen ſei, eine einzelne Werkſtätte oder ein ganzer Induſtriekomplex unter einer Verwaltung. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Hue(Soz.), Bömel⸗ burg(Sog.), Molkenbuhr(Soz.) und Fleiſcher(Zentr.) ſchließt die Ausſprache. Abg. Severing(Soz.) beantragt, die Abſtimmung über 8§ 5 auszuſetzen, bis die Regierung eine Erklärung zur Sa che ab⸗ gegeben habe. Vizepräſident Dr. Spahn: Das entſpricht nicht den Gepflogenheiten des Hauſes. Der Regierungskommiſſar konn Antwort geben, er kann ſie aber auch unterlaſſen. Miniſterialdirektor Caspar: Die Frage iſt bereits in der Kommiſſion eingehend behandelt worden. Der Begriff iſt vollig ausreichend. Uebrigens hat dieſe Frage in der Hauptſache nur theoretiſche Bedeutung. Sie kann praktiſch nur von Fall zu Fall beantwortet werden. Eine Unter⸗ ſuchung der Verhältniſſe in einzelnen Betrieben gehört nicht zu der Zuſtändigkeit der Arbeitskammer. Eine nähere Erläuterung darüber, die für alle praktiſchen Fälle ein Wegweiſer iſt, kann gar nicht gegeben werden. Abg. Hue(Soz.): Es iſt alſo wie bei allen ſozialpolitiſchen Geſetzen: Die Groß⸗ hetriebe will man von den„Segnungen“ dieſes Geſetzes aus⸗ nehmen. § 5 wird aufrecht erhalten, ebenſo§ 6. § 7 ſetzt feſt, wer als Arbeitnehmer im Sinne dieſes Geſetzes zu gelten hat. Die Kommiſſion hat auch gegen den Widerſpruch der Rechten und der Regierung die Eiſenbahnarbeiter ein⸗ Die Eiſenbahnarbeiter haben ſchon ſelbſt aus ihrem großen Zu⸗ geſchloſſen. Abg. Irl(Zentr.) beantragt, daß ausdrücklich feſtgelegt wird, daß nur ſeßhafte Per⸗ ſonen unter das Geſetz fallen, nicht ſolche, die bloß vorüber⸗ gehend und gelegentlich, oder auch in einem anderen Abg. Dr. Potthoff(Vp.) bittet, die Eiſenbahnarbeiter im Rahmen dieſes Geſetzes feſtgu⸗ halten. Sie haben dasſelbe Recht auf Koalitionsfreiheit wie jeder andere Staatsbürger. Allerdings iſt die Frage ſtrittig, ob die Eiſenbahnwerkſtätten Verkehrs⸗ oder Gewerbebetriebe ſind. Der Redner befürwortet ſodann den Antrag der fo rtſchritt⸗ lichen Volkspartei, die Errichtung einer beſon⸗ deren Kammer für die Angeſtellten im Handels⸗ gewerbe durch ausdrückliche Aufnahme einer Beſtimmung in den Text dieſes Geſetzes ſicher zu ſtellen, während ſich die Kom⸗ miſſion darauf beſchränkt hat, ſie in einer Reſolution der Regierung zu empfehlen. Die Reſolution iſt nur eine Seifenblaſe, ein fauler Wechſel auf die Zukunft. Wenn der Reichstag dieſe Kaufmanns⸗ kammern wirklich haben wollte, dann könnte er das mit zwei Paragraphen ſchon heute tun. Aber der Bundesrat will ja auch nichts davon wiſſen, man vertröſtet nur die Handlungsgehilfen. Man will ſie nach bayriſchem Muſter mit ſozialpolitiſchen Aus⸗ ſchüſſen bei den Handelskammern abfinden. Das genügt den Handlungsgehilfen aber nicht, denn bei den Handelskammern ſind ſie nur geduldet. Staatsſekretär Dr. Delbrück: Bezüglich des§ 6 der Gewerbeordnung ſind theoretiſche und praktiſche Erwägungen hier durcheinandergeworfen worden. Was die rein juriſtiſche Frage betrifft, ſo legt§ 6 feſt, daß die Ge⸗ werbeordnungkerne Anwendung auf den Betrieb der Giſenbahnen findet. Strittig war nun, ob dieſe Beſtim⸗ mung auch Platz greift auf Fabriken und Werkſtätten der Eiſen⸗ bahnen, der privaten ſowohl als auch der ſtaatlichen. Dieſe Frage iſt nach einigen Schwankungen von der Mehrzahl der Behörden und durch deren Praxis dahin entſchieden worden, daß die Arbeiter dieſer Werkſtätten als unentbehrlicher Beſtandteil des geſamten Be⸗ triebes der betreffenden Eiſenbahnunternehmung vom§ 6 mit⸗ ergriffen werden. Dieſe Auffaſſung iſt zurzeit durch eine höchſt⸗ inſtanzliche Entſcheidung gebilligt worden. Der augenblickliche Rechtszuſtand iſt alſo zweifellos der, daß auch die Arbeiter der Fabriken und Werkſtätten der Eiſenbahnverwaltungsbetriebe unter den§ 6 fallen, alſo nicht unter die Beſtimmungen der Gewerbeord⸗ nung. Juriſtiſch kann auch gar kein Zweifel herrſchen, daß ſie der Gewerbeaufſicht nicht unterliegen. Damit ſteht es aber nicht im Widerſpruch, wenn in einzelnen Bundesſtaaten aus Zweck⸗ mäßigkeitsgründen den Gewerbeaufſichtsbeamten auch die Beauf⸗ ſichtigung dieſer Nebenbetriebe übertragen iſt. Die verbündeten Regierungen ſtehen grundſätzlich auf dem Standpunkt, daß die Nebenbetriebe von dem Hauptbelriebe der Eiſenbahnen nicht getrennt werden können, ſondern einheitlich be⸗ handelt werden müſſen. Das öffentliche Jutereſſe erfordert es, daß weder die Gewerbeordnung noch die Beſtimmungen dieſes Ent⸗ wurfes auf die betreffenden Arßeiter Anwendung finden können. Ich glaube, die Rechtslage iſt ziemlich klar. Was nun die Betriebsbeamten in den Privatbetrieben und die Handelsangeſtellten betrifft, ſo haben ſich die verbünde⸗ ten Regierungen mit der Ausdehnung des Geſetzes auf die Tech⸗ niker, Werkmeiſter uſw. einverſtanden erklärt, weil ſie die von der Kommiſſion vorgeſchlagene Löſung für zweckmäßig halten und weil dieſe Löſung nach ihren Feſtſtellungen auch im weſent⸗ lichen den Wünſchen der beteiligten Kreiſe entſpricht. Die ver⸗ bündeten Regierungen haben aber ebenſo wie die Mehrheit der Kommiſſion Bedenken getragen, weiter zu gehen, den Weg zu be⸗ ſchreiten, den die politiſchen Freunde des Vorredners gehen wollen. Sie erachten entſprechend den Wünſchen der Handelsangeſtellten ſelbſt für unzweckmäßig, die Handelsangeſtellten, die in einem Fabrikbetriebe und die, die in einem Handelsbetriebe beſchäftigt werden, getrennt zu behandeln. Wir haben es aber ferner für be⸗ denklich gehalten, überhaupt die Beſtimmungen des Geſetzes auf das Handelsgewerbe auszudehnen, weil wir die Ueberzeugung ge⸗ wonnen haben, daß in den unmittelbar beteiligten Kreiſen keines⸗ wegs Uebereinſtimmung in dieſer Frage beſteht. Abgeſehen aber von dieſen ſachlichen Einwendungen bitte ich dringend, die Vor⸗ lage nicht mit dieſem Antrage zu belaſten. Während die ver⸗ bündeten Regierungen der Ausdehnung in bezug auf die Werk⸗ meiſter uſw. zuſtimmen können, werden ſie nicht in der Lage ſein, den Antrag der Volkspartei ihre Zuſtimmung zu geben. Abg. v. Bolko(Konſ.) begründet die ablehnende Stellung ſeiner Parteifreunde gegen den Kommiſſionsbeſchluß auf Einbeziehung der Eiſenbahnarbeiter. Es gründet. Der Berliner Verband zählt z. B. 80 000 Mitglieder, die alle auf dem ſtaatstreuen Standpunkt ſtehen, und von denen jeder freiwillig auf ein anderweitiges Koalitionsrecht und Streikrecht verzichtet. Die Arbeiter würden es unan empfinden, wenn die Kommiſſionsbeſchlüſſe Geſetz werden würden, geber gleich unerwünſchter Zuſtand ſein. Beſſer iſt der von der Kommiſſion vorgeſchlagene Weg, die in einer Reſolution den or⸗ ganiſchen Ausbau der Arbeiterausſchüſſe fordert. Nach der Re⸗ ſolution ſoll auch das Arbeitsverhältnis der Mitglieder der Arbeiterausſchüſſe beſonders geſichert werden. Der preußiſche Eiſenbahnminiſter hat ſich ja ſchon zuſtimmend geäußert. Wenn dieſe unſere Wünſche erfüllt werden, dann werden die Arbeiter⸗ ausſchüſſe wirklich Inſtrumente des Friedens ſein. (Beifall.) Abg. Hoch(Soz.) begründet einen ſozialdemokratiſchen Antrag auf Einbeziehung der Land⸗ und Forſtarbeiter, der Seeleute und Bureauangeſtellten. Abg. Behrens(Wirtſch. Vgg.): Die Anträge der Sozialdemokraten ſind (Abg. Ledebour: Weil Sie reaktionär ſind!) denken Sie nur an Magdeburg.(Zurufe bei den Soz.: Olle Kamellen!) Die Sozialdemokraten ſind die größten Reaktionäre. Würden die ſozialdemokratiſchen Anträge angenommen, ſo würde das Geſetz fallen. Wir aber freuen uns auf das Zuſtandekommen, denn wir ſind wahrhaft arbeiterfreundlich. Wir halten an der Einbeziehung der Eiſenbahner feſt. Abg. Trimborn(Zentr.): Wir lehnen ſowohl den Antrag der Sozialdemokraten wie den der Volkspartei ap. Die Antväge wurden ſeinerzeit ſämtlich einer Subkommiſſion überwieſen, au der die Sozialdemokraten aber nicht teilnahmen. Außerdem vermißte ich noch ein teures Haupt, und das war Dr. Potthoff.(Hefterkeit.) Er beteiligte ſich gleich⸗ falls an dieſen Arbeiten nicht.(Hört! Hört! rechts und im Zentr.) Allerdings erhjelt ich einen Privatbrief von ihm, in dem er mich bat, ſeine Anträge zu vertreten. Ich hatte aber an demſelben Tage den Vorſitz der Kommiſſion bereits niedergelegt. Aber nicht etwa aus Gram über das Ausbleiben Dr. Potkhoffs, ſondern weil ich eine Reiſe nach Paläſtina antreten mußte.(Große Heiterkeit.) undurchführbar. Sie ſind reaktionär; Vizepräſtdent Schultz: Ihre Reiſe nach Paläſting hat mit dem§ 7 abſolut nichts zu tun.(öHeiterkeit.) Ich habe die Nennung des Namens Dr. Potthoff zugelaſſen, weil Sie über die Untätigkeit Dr. Potthoffs in der Kommiſſion geſprochen haben. Ueber die Tätigkeit der Kommiſſionsmitglieder iſt es nicht üblich, hier unter Namensnennung zu berichten,(Heiterfeit.) Ich haße es ferner zugelaſſen, weil Dr. Potthoff ſelbſt die Frage angeſchnitten hat. Ich bitte, das aber nicht als Präßzedengfall anzuſehen. Abg. Trimborn(Zentr.): Ich werde dann den Namen Dr. Potthoff nicht mehr nannen. (Große Heiterkeit.) Alſo Dr. Pokthoff(Stürmiſche Heiter⸗ keit.) Ich werde den Namen nicht mehr nennen und ſage: dor Herr, der da ſteht(Schallende Heiterkeit.), ſoll ſich mit dem zu⸗ frieden geben, was wir erreicht haben. Er mag an das franzö⸗ ſiſche Sprichwort denken: qui trop embrasge, mal streint. (Beifall im Zentrum.) Abg. Horn⸗Reuß(Natl.) wendet ſich gegen den Abg. Hoch. Der Handelsgehilfenſtand fühlt ſich als ein Ganzes, die Handlungsgehilfen wünſchen ein Ganzes zu bleiben und wollen die Einbeziehung in die Arbeitskammern nicht. Für die Einbeziehung haben ſich Organiſationen mit 33 000 Mitgljedern, dagegen aber über 200 000 Handlungsgehilfen ausgeſprochen. Abg. Schirmer(Zentr.): Das probozierende Auftreten der ogial⸗ demokraten, die hier ihre ausſichtsloſen Anträge in ab⸗ ſtoßender Weiſe vertreten(Sehr richtig! b. d. Zentr.). ſchädigt nur unſere Verhandlungen. Abg. Hus(Soz.): Eine Urabſtimmung der Staatsarbeiter würde ſicher eine große Stimmenzahl für die Einbeziehung ergeben. Abg. Dr. Potthoff(Vp.): Ich leugne natürlich nicht, daß der heutige Entwurf beſſer iſt als der urſprüngliche. Aber daß auch der heutige noch nicht be⸗ friedigend iſt, iſt die Schuld des Zentrums. Wir werden ſchließ⸗ lich für die Reſolution der Kommiſſion ſtimmen, da uns ja nichts beſteht ein grundlegender Unterſchied zwiſchen Eiſenbahnarbeitern anderes übrig bleibt. und Arbeitern der Privatbetriebe. Damit werden die ſtaatlichen Es wird abgeſtimmt. Abgelehnt werden der Antrag der So⸗ Arbeiter durchaus nicht zu Arbeitern zweiter Klaſſe herabgewür⸗ zialdemokraten(Jorſtarbeiter, Arbeiter, Bureauperſonal, See⸗ digt, im Gegenteil, ſie haben es mit Behörden zu tun, die ihre leute) gegen die Stimmen der Antragſteller, ebenſo der Zen⸗ Wünſche weit eher erfüllen werden, als es nach den Verhältniſſen krumsantrag(Nicht ſeßhafte Arbeitnehmer) und der Volkspaxtei⸗ in Privatbetrieben vielfach der Fall iſt. Wird dieſer von der Kom⸗ liche Antrag(Han miſſion eingefügte Abſchnitt angenommen, dann müſſen wir das Kommiſſionsbeſchluß zunächſt Giſenbahnarbeiter ſchrittliche Volkspartei, die Wirtſchaftliche Vereinigung und die Meine politiſchen Freunde ſind damit einverſtanden, daß die Polen geſchloſſen, das Zentrum etwa zu einem Drittel. ganze Geſetz ablehnen. Abg. Schwabach(Natl.): Eiſenbahnarbeiter aus dem Geſetz herausbleiben. Wir werden ders handelten. durchſchlagend. 1d digen Betriebe, ſondern nur Reparaturwerkſtätten. Die Darlegungen des Staatsſekretärs waren (Handelsanſtellte). Die Abſtimmung über den betreffend die Eiſenbahnarbeiter bleibt zweifelhaft. Für die Einbeziehung der ſtimmen die Sozialdemokraten, die Fort⸗ Nach der Gegenprobe erklärt der Präſident, daß das Bureau daß den Eiſenbahnarbeitern keinen guten Dienſt leiſten, wenn wir an⸗ die Mehrheit ſich für Aufrechterhaltung des Kommiſſions ausgeſprochen habe. Die Eiſenbahnwerkſtätten ſind ja keine ſelbſtän⸗ dert ſchluſſes Als dann über den ganzen, ſomit unberän⸗ gebliebenen§ 7 der Kommiſſionsborlage abgeſtimmt Die Eiſen⸗ wird und die Parteien genau in der gleichen Weiſe ſtimmen, bahnarbeiter ſelbſt wollen nicht in das Geſetz. Sie fühlen ſich ordnet der Präſident einen Hammelſprung an. Dieſer er⸗ durchaus nicht als Staatsbürger zweiter Klaſſe, wenn ſie draußen gibt 132 Stimmen für und 115 gegen den 8 7. bleiben, obgleich das die Sozialdemokraten immer behaupten. woch, 1 Uhr: Die§§ 9 und 10 werden gleichfalls angenommen. Mitt⸗ Weiterberatung und Rechnungsſachen. ſammengehörigkeitsgefühl heraus große ſtaatstreue Verbände ge⸗ Schluß%½ Uhr. denn dann würde es einen argen Riß in dem ſtaatstreuen Ver⸗ bande geben. Das würde einen für die Arbeiter und die Arbeit⸗ FFFF1—— m mnr ꝗ⁰—-¼ʃiæ̃ ĩ ̃ ⁰iN——— Mannheim, den 7. Dezember 1910. General⸗Anzeiger. Mittagblatt. 13. Seite. eRDE Einheits-Ppeisen Serie 1 baa, f 26 Serie II Einkheitspreis Serie III Einheitspreis Paletsts aus Steflen engl. Art in moderner Paletota aus blauem Cheviot oder engl. 50 Paletots in eleg. Verarbeitung, lange 50 Verarbeitung, verschiedene Längen Stoffen, mit Samtkragen, moderne Facons chice Facons, aus Ia, blauem Cheviot oder rrüher bis 15 Ak. Ak. früher bis 21 Mk. Mk. engl. Stoſft.... früher bis 29 Mk. Mk. Serie I 4. 16950 Serie U Einheitspreis Serie II Einheitspreis — Kostüme aus englischen Stoffen, solide Kostüme aus engl. Stoffen od. einfarbig 50 Kostüme aus engl. 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Anlässlich des Hinscheidens meiner unyergess- lichen Gattin spreche ich für die innige Anteil- lichkeit %%%%ꝙꝙꝙFͤTTT Mannheimer Liedertafel. E. 5. Wir teilen hierdurch mit, daß bei heutiger Verloſung die Aktien Nr. 221, 230, 315, 443, 622 gezogen wurden, deren Einlöſung gegen die abzuliefernden Stücke mit Talons zon morgen ab bei der Mannheimer Bank.⸗G. hier wfolgt. 21074 Mannheim, den 6. Dezember 1910. Der Vorstand. Aus dem Großherzogtum. Heidelberg, 6. Dez. Wie das„Heidelb. Tagbl.“ erfährt, zat der kürzlich verſtorbene Privatmann Konrad Schaaff mehrere hieſige Wohltätigkeitsanſtalten und gemeinnützige Inſti⸗ kute teſtamentariſch mit anſehnlichen Zuwendungen bedacht. Dar⸗ unter befinden ſich das Krüppelheim, die Luiſenheilanſtalt, das In⸗ ſtitut der Niederbronner Schweſtern für Krankenpflege, die Feuer⸗ wehr und der Armenrat. Die ausgeſetzten Legate belaufen ſich auf 3000, 5000 und 10 000 Mark. Oberflockenbach i. Odenw., 5. Dezbr. Im gut be⸗ ſetzten Saale des Gaſthauſes„zur Roſe“ dahier fand geſtern nachmittag 3 Uhr eine Verſammlung des Landwirtſchaft⸗ lichen Bezirkspereins Weinheim ſtatt. Nachdem der Vorſitzende, Herr Geh. Regierungsrat Steiner von Weinheim, die Verſammlung eröffnet und die Punkte der Tagesordnung be⸗ kannt gegeben hatte, hielten die Herren Oekonomierat Kuhn aus Ladenburg und Kaſſier Bickel aus Weinheim intereſſante und lehrreiche Vorträge über die Entſchuldung des ländlichen Grundbeſitzes und Annuitäten. Anſchließend an dieſe Referate gelangten die Vieh⸗, Pferde⸗ und Ziegenprämiierungsgelder zur Auszahlung. Binau, 6. Deg. Der hieſige Landwirt Adolf Weber wurde im Wald beim Holzfällen von einem Baumſtamm getroffen und augenblicklichgetötet. Der Verunglückte war 29 Jahre alt und erſt ſeit einigen Monaten verheiratet. besondere aber den Diakonissenschwestern für ihre Jopferwillige UAonaten meinen tiefgefühlten innigsten Dank aus. Mannheim(T 4a, 11), 7. Dezbr. 1910. Joh. Gruber, — liebreiche Pflege während der letzten—— 42129 Tmeistor. Schühmache Buntes Feuilleton. — Hinter den Kuliſſen der Pureini⸗Premiere. Der von den Theaterfreunden langerwartete Tag der Uraufführung von Puc⸗ einis„Das Mädchen aus dem Weſten“ naht endlich heran: in New⸗ Nork in der Metropolitan Opera arbeitet man eifrig an den Vor⸗ bereitungen, und am Sonntag haben die Enſembleproben bereits begonnen. Zum erſten Mal hört Puccini nun ſeine neue Kompo⸗ ſition in der Wiedergabe des Orcheſters, und er muß mit ſeiner Arbeit wohl zufrieden ſein, denn es kam nur zu einigen kleinen Abänderungen, die hauptſächlich mit Rückſicht auf die Akuſtik der Newyorker Oper vorgenommen werden. Alle Künſtler ſind mit ge⸗ duldigem Fleiß bei den Proben und Caruſo fügt ſich lächelnd den bisweilen etwas launenhaften Anordnungen des neuen Regiſſeurs, eines Franzoſen mit deutſchem Namen, der bisher an der Großen Oper in Paris tätig war. Auch Belasco, der Textdichter, wohnt den Proben bei, und es kam zu manchen amüſanten Zwiſchenfällen. Denn Belasco iſt eifrig bemüht, den ausführenden Künſtlern die korrekte Ausſprache des indianiſchen Ausrufs„Ugh“ beizubringen, damit die Aufführung auch wirklich echtes kaliforniſches Gepräge trage. Und mit einem Ernſte, der zum Lächeln reizt, bemühen ſich nun die Sänger, die Gutturallaute zu proben und zu wiederholen, ſo gut es eben geht. Bei der Szenenprobe des zweiten Aktes kam es zu einer kleinen Differenz zwiſchen Puceini und Belasco. John⸗ ſohn beſucht Minnie und verſucht ſie dabei zu umarmen. Aber da⸗ Infolge eines Schlaganfalles verschied heute plötzlich meine bewährte Mitarbeiterin Ffau Anna Kullmann. Die Verstorbene stand mir 19 Jahre lang in seltener Anhäng- t Andenken bewahren. MANNHEIXM, den 6. Dezember 1910. Einäscherung findet Donnerstag nachmittag 3 Uhr statt. Todes-Anzeige. reu zur Seite; ich werde ihr dauernd ein ehrendes 10517 Theodor Silberstein. gegen verwahrte ſich der Dichter, er wollte von der Umarmung nichts wiſſen und verlangte, daß ſie wegfiele. Puccini erwiderte, daß dieſe Begrüßung vielleicht nicht amerikaniſch ſei, aber eine Um⸗ armung ſei menſchlich und international und ſie gehöre zur Szene, Nach langen Erörterungen behielt Puccini ſchließlich recht, nachdem darauf hingewieſen worden war, daß Johnſon Mexikaner, die Oper italieniſch ſei und daß Belasco in ſeiner Dichtung die Umarmung fortgelaſſen habe. ja ſchließlich doch keinen Zuſchauer zu ihrem Rechte kommt, wird die Umarmung wohl ntrüſten können. Inzwiſchen aber bildet auch in. Italien das„Mädchen aus dem Weſten“ das Tagesgeſpräch. Das „Giornale'Jtalia“ hatte vor einigen Tagen mehrere Teile des Librettos veröffentlicht, das nach dem Belasco'ſchen Stücke von den italieniſchen Dichtern Guelfo Eivinini und Carlo Zangarini ver⸗ faßt wurde. Civinini, der ſich als Lyriker in ſeinem Vaterland einen Namen gemacht hat, hat nun an den Direktor des Giornale d Italia einen beweglichen Brief gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Ich bin ein wenig aus den Wolken gefallen wie ein verunglückter Aviatiker, als ich geſtern in Ihrem Blatte ein Bruchſtück aus dem Libretto las. Sie verſtehen: das Libretto trägt auch meinen Namen, und ich müßte es eigentlich kennen. Ich habe es nicht wiedererkannt. Was ich wiederfinde, iſt erbärmlich, unorthogra⸗ phiſch und ſchauerlich. Glauben Sie mir, meinem bäterlichen Herzen war dieſes Wiederſehen ein ſchwerer Schlag und meinem Freunde und Mitarbeiter Carlo Zangarini wird es gewiß nicht anders ergangen ſein. Im erſten Augenblick klammerte ich mich noch an die Hoffnung, daß es ſich um Schreib⸗ oder Druckfehler bandelte. Ich lief und kaufte mir ein Exemplar meines Librettoz Und da in dem Verlauf des Stückes die Unſchuld te. N⸗ 1 m er ng ld hl in. as es en r⸗ nd tle r er m en Ht a⸗ en h¹ * 72 * Mannheim, den 7. Dezember 1910 Florm iliges Um unsere neuen Räume mit vollständig neuen Sortimenten beziehen zu können, haben wir unser gesamtes Lager in Damen- und Kinder- Konfektion im Preise ganz bedeutend ermässigt. Fchvarig ind farue Kostùme Garnierte Kleider Prinzess-Röcke Kostũume-Röcke Abend-Mäntel General⸗Anzeiaer.(Mittagblatt.) Es kommen in Verkauf: Golfjacken Seidene Blusen Spitzen-Blusen Woll-Blusen Kinder-Paletots Kinder-Kleidchen Ein Posten Welline-Mäatinees suc.48 ——— in Ihrer Zeitung gedruckt haben. Wie das möglich war, vermag ich nicht zu fagen: ſicher iſt in unſerer Abweſenheit irgend ein Fremder, ein anonymer Verderber über unſer Werk hergefallen und hat es in dieſen bejammernswerten Zuſtand verſetzt. Jedenfalls lehnen beide Dichter jede Verantwortung für die neue Form des Librettos ab; anſcheinend ſind bei der Kompoſition ſo gründliche Eingrifſe in den Text gemacht worden, daß die urſprüngliche Kunſtform der Verſe und die ſorgſam abgetönte Sprache dabei ver⸗ loren gingen. — Die Linkshändigkeit der alten Hebräer. Faſt alle Völker ſchreiben von links nach rechts, nur die ſemitiſchen Volksſtämme machen eine Ausnahme. Ein phyſiologiſcher Grund dafür iſt noch nicht gefunden worden, wenn man nicht der Erklärung von Dr. Erlenmeher Glauben ſchenken will, der behauptet, daß die alten Hebräer linkshändig geweſen ſeien. Sie haben alles mit der linken Hand getan, und ſo war es natürlich, daß ſie von rechts nach links ihre Zeilen dirigierten. Dr. Erlenmeyer liefert die Beweiſe der Linkshändigkeit der Hebräer aus dem Talmud. An einer Stelle heißt es nämlich ausdrücklich, daß gewiſſe Gebetinſchriften mit der rechten Hand ausgeführt werden müſſen. Einzelne Stellen im Alten Teſtament ſprechen gleichfalls für die Linkshändigkeit der Hebräer, denn der Vorzugsſegen wird mit der linken Hand erteilt. So handelten Jakob und Hiob. Jakob legte„wiſſentlich“ ſeine „Hand der linken Körperhälfte“ auf das Haupt ſeines älteſten Enkels. Dieſe Erklärung ſcheint für die Linkshändigkeit der alten Hebräer zu ſprechen. — Ein Profeſſur, der für ſeine Bibliothek gehungert hat. Mit dem ſoeben verſtorbenen Profeſſor J. E. B. Mayor, dem Lehrer für lateiniſche Philologie an der Univerſität Cambridge, iſt eine auf⸗ fallende Gelehrtenperſönlichkeit dahingegangen, ein Menſch mit all den Vorzügen, aber auch all jenen ſkurrilen Seltſamkeiten eines fanatiſchen Jüngers der Wiſſenſchaft. Prof. Mahor beſaß eine der herrlichſten Bibliotheken in ganz Cambridge; er pflegte mit einem ſtolzen Lächeln zu ſagen, daß er ſich dieſe Bibliothel vom Munde abgeſpart habe. Doch dies war kein Vergleich, ſondern wirkliche, wörtliche Wahrheit. Die prachtvollen Bücherſchätze hat er im Laufe ſeines langen Lebens zuſammengehäuft, nur aus den Mitteln, die er durch Beſchränkung und Beſchneidung ſeiner Mahlzeiten er⸗ übrigte. Dieſe Hungerkur wurde für Prof. Mayor faſt ein Sport, er war imſtande, mit einem Etat von 50 Pfennig im Tage auszukommen; ja durch ſtrenges Training brachte er es ſchließlich ſo weit, daß er eine Zeit lang ſeine Rechnung für die Koſt des Tages auf 16 Pfennig ermäßigen konnte. Urſprünglich hatte nein, Sie haben recht, in dieſem Exemplar ſteht alles, was Sie Von Mittwoch bis Samstag auf samtliche Pelzwaren- u. Kindergarnituren 10 ihn Ueberzeugung zur vegetariſchen Koſt geführt, er behielt ſie dann aus Sparſamkeitsgründen bei. Erſt kürzlich konnte man in London eine bezeichnende kleine Szene erleben: Profeſſor Mayor war der Einladung eines Freundes gefolgt und nahm in der Hauptſtadt an einem großen Diner teil. Der Wirt hatte die Eigenart ſeines gelehrten Gaſtes in der Haſt der Vorbereitungen vergeſſen und mußte nun den Diener hinausſchicken, um für Prof. Mayor einige Bananen hereinzuholen. Der Gelehrte aß während des ganzen Diners nur eine einzige Banane: das war ſeine Mahlzeit. Als er ſein Lebenswerk, die große Juvenal⸗Ausgabe, vollendete, hatte Mahor zum erſten Male den Entſchluß gefaßt, ſich durch konſe⸗ quentes Faſten arbeitsfreudiger zu machen. In der erſten Woche aß er nur jeden zweiten Tag etwas, in der zweiten nur jeden vier⸗ ten Tag, und in den folgenden 14 Tagen wollte er überhaupt nichts mehr eſſen. Die Aerzte miſchten ſich ein und wollten ihn von ſeinem Vorhaben abbringen, aber der Gelehrte erklärte lächelnd: „Ich habe mich nie ſo wohl und ſo arbeitsfreudig gefühlt, wie jetzt, und ich bin überzeugt, daß ich immer ſo leben ſollte.“ Aber die Aerzte brachten ihn diesmal von ſeinem Vorhaben ab. Prof. Mayor war in Cambridge eine der populärſten Erſcheinungen. Er gilt als einer der größten Kenner der lateiniſchen Sprache, den das letzte Jahrhundert hervorgebracht hat. Nahe freundſchaftliche Bande verknüpften ihn mit dem Mathematiker Todhunter. Der verſtor⸗ bene Gelehrte hat ein Alter von 86 Jahren erreicht. — Der Kampf gegen die Tuberkuloſe im Kinematographen. Aus Newyork wird berichtet: Der von den Verteidigern der„echten“ Theaterkunſt ſo viel geſchmähte Kinematograph wird von Mitte Dezember ab in Amerika ſeine propagandiſtiſche Macht in den Dienſt der Volksgeſundheit ſtellen: über 7000 amerikaniſche Kine⸗ matographentheater haben ſich bereit erklärt, die Beſtrebungen der Nationalgeſellſchaft zur Bekämpfung der Tuberkuloſe datkräftig zu unterſtützen. Sie werden bei den Aufführungen in lebenden Photographien dem Publikum veranſchaulichen, wie die Tuberkuloſe ſich ausbreitet und durch welche Methoden ſie bekämpft werden kann. Auf den Bildern ſieht man zuerſt ungeſunde Wohnungen, die Brutſtätten der Krankheitskeime, die im Schmutze und in Dunkel gedeihen. Dann ſieht man Krankenſchweſtern, die dieſe Wohnſtätten ſäubern und desinfizieren, und ſchließlich wird das Leben und Treiben in den großen Krankenhäuſern für Lungen⸗ kranke vor Augen geführt. Schriftliche Erläuterungen ſind auf die Platte gebannt und werden vor den Bildern eingeſchoben. Die Aufnahmen ſollen eine Zeit lang vorgeführt werden, dann aber iſt ein Wechſel vorgeſehen, durch den man das Intereſſe des Publi⸗ kums wachzuhalten hofft. Nach der Anzahl der Theater und ihrer bisherigen Beſucherzahl kann man berechnen, daß täglich 10 Mil⸗ lionen Menſchen dieſe Propaganda gegen die Tuberkuloſe im Bilde an ſich vorüberziehen ſehen werden. — Durch Amerika mit der Flugmaſchine. großen Fluge quer durch Amerika, der die Aviatiber von der Atlan⸗ tiſchen Küſte, von Newyork bis nach San Franzisko führen ſoll, ſind die Preiszeichnungen ſo groß, daß das Unternehmen als ge⸗ Zu dem geplanten ſichert gelten kann. Der bekannte Zeitungsmagnat Hearſt hat 200 000 Mark zur Verfügung geſtellt, eine Reihe von Privatleuten, Klubs und Städten ſind gefolgt, ſo daß heute bereits über 370 000 Mark zur Verfügung ſtehen. Vorausſichtlich wird der große Wett⸗ flug noch vor Mai 1911 ſtattfinden. Von vielen Seiten ſind wei⸗ tere bindende Verſprechungan gemacht worden, ſodaß der Sieger in der Konkurrenz vorausſichtlich auf einen Preis von nicht weniger als einer Million Mark rechnen können wird. Eine Anzahl klei⸗ nerer Gemeinden haben zum Teil namhafte Beträge ausgeſetzt, falls in ihrem Bereich eine Landung vorgeſehen wird. Bouillon-Würfel der Lliebig Oesellschaff geben mit kochendem Wäasser übergossen, schnell, bequem 4 und billig eine ſasSe guter fleischbrühe. 4200 Seile —— General⸗Anzeiger. Zur Beseitigung von Geslchts-u. Körperhaaren Damenbart ist tatsäch- lich das beste Mittel der Welt „Subiton weil es die Haare Sofort 5 schmerzlo 7785 entfernt Tauins mit warzel 80 dlass ein Wiederwachsen dieser Haare Ausgeschlossen ist. Keine Hautreizung und Besser als Elektrolyse. Harantie absol. unschädl. der Carton Mk..00 Und Ak..—, von Institut„Re- Balsance zu beziehen von: Seifenhaus M. Oettinger Nachi., F 2 2, H Merkle, Merkurdrogerie, Gondart. Platz. 5649 Bri eſp 2 p1 er ilt geprägtem Monogranm 18 54002 Veltnadits-eschenle liefert prompt. Alex. Todorowitsch Gravler- und Prägeanstalt E 3, 14— Planken. 9 Termischtes. Juwelen-Arbeiten ſed. Art lief. solid, schön u. pill. 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