oßer itt, S 8* Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Yfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Badiſche Geleſenſte und verbr. etſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „GSeueral⸗Anzeiger Maunheint“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1440 Druckeret⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktian 377 Expedition und Verlags⸗ Auswärtige Inſerate. 80„ bi d 1 1 Schluß der Inſeraten⸗Annahme füt das Deittagsblatt Morgens 36 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Ar. 57ä. Samstag, 10. Dezember 1910. (HMittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßzt 24 Seiten. s Telegramme. Die Wertzuwachsſteuer. — Berlin, 9. Dezbr. Bezüglich der Wertzuwachsſteuer erfahren wir, daß das Geſetz im weſentlichen aufgrund der Be⸗ ſchlüſfe der 2. Leſung zuſtande kommen wird. In das Geſetz werden in dritter Leſung noch zwei Verſchärfungen hineinkommen, einmal eine ſtärkere Heranziehung des kurzfriſtigen Grundſtücks⸗ beſitzes, bei dem innerhalb von 5 Jahren ein Wechſel ſtatt⸗ findet. Durch dieſe freilich nicht ganz unbedenkliche Beſtimmung ſoll der ſolide Grundbeſitz eine Bevorzugung erhalten. Die zweite Verſchärfung iſt in die Wertſtaffelung aufgenommen worden, wo⸗ nach die Gewinne von 100 bis 200 Prozent mit höheren Be⸗ trägen ſteuerlich erfaßt werden ſollen, als das in den früheren Leſungen vorgeſehen war. Hingegen ſollen das Handwerk in dem Geſetz inſofern eine Bevorzugung erhalten, als es von dem Zuwachsſteuergewinn 10 Prozent für ſeine Tätigkeit in Rech⸗ nung ſetzen kann. Die Liegenſchaftsakziſe freilich bleibt neben der Wertzuwachsabgabe noch bis 1914, alſo 2 Jahre länger, als urſprünglich vorgeſehen beſtehen. Die Nationalliberalen haben gegen dieſe Doppelbeſteuerung wiederholt ſchwere Bedenken ge⸗ äußerk. Wie man hört, wird der Schatzſekretär Wermuth im Plenum die Verſicherung abgeben, daß die Umſatzſtempelabgabe am 1. April 1914 aufgehoben wird. Die Nationalliberalen hoffen, daß dies Verſprechen dann auch in der Tat erfüllt wird. Die Aufrechterhaltung der Doppelbeſteuerung, auf welche die Re⸗ gierung nicht verzichten zu können glaubt, wenn ſie den Etat aus⸗ balanzieren will, zeigt aber deutlich die Unzulänglichkeik der Finanzreform. In der Beratung im Plenum wird dieſes Charakteriſtikum noch beſonders hervorgehoben werden müſſen. Das Arbeitskammergeſetz und Kaufmannskammern. EBerlin, 10. Dezbr.(Von unſerm Berliner Bureau.) Der Reichstag hat bei der Verabſchiedung des Arbeitskammer⸗ geſetzes eine Reſolution angenommen, durch welche die Reichsre⸗ gierung erſucht wird, eine Geſetesvorlage zur Schaffung paritä⸗ tiſcher Kaufmannskammern für das Handelsgewerbe vorzulegen. Einer ſolchen Forderung gegenüber hat ſich die Reichsregierung niemals grundſätzlich ablehnend verhalten. In beiden Kommiſſio⸗ nen, welche die Vorlage zum Arbeitskammergeſetz in der vorheri⸗ gen Reichstagsſeſſion bearbeiteten, beſtand die Abſicht, die Hand⸗ lungsgehilfen in die Arbeitskammern einzubeziehen. Dieſe Abſicht iſt von der Regierung nachdrücklich bekämpft worden, um zu ver⸗ hindern, daß der Stand der Handlungsgehilfen in der Vertretung ſeiner Intereſſen auseinander geriſſen würde. Gegen die Einbe⸗ ziehung ſprach auch die Erwägung, daß die Handlungsgehilfen über ihre wirtſchaftlichen Verhältniſſe bei den Arbeitern wenig Verſtändnis finden würden. Die Forderung iſt dann auch in der Kommiſſion fallen gelaſſen worden, da die Regterung ſich bereit erklärte, nach Inkrafttreten des Arbeitskammergeſetzes der Schaf⸗ fung von Kaufmannskammern näher zu treten. Ob ſolche nun in der Zukundt überhaupt kommen, wird davon abhängen, wie ſich der Bundesrat zu den Beſchlüſſen des Reichstages inbezug auf das Arbeitskammergeſetz ſtellt. Gelangt die Vorlage in der vom Reichstag beſchloſſenen Faſſung im Bundesrat nicht zur Annahme, ſo dürfte auch mit der Errichtung von Kaufmannskammern in ab⸗ ſehbarer Zeit nicht zu rechnen ſein. Erzherzog Franz Ferdinand als Gaſt des Kaiſers. „Saupark, bei Springe, 9. Dez. Kurz vor 3 Uhr traf die Jagdgeſellſchaft im Jagdſchloß Springe ein und nahm alsbald ihre Stände ein. Erſter Schütze am erſten Jagdtage blieb der öſter⸗ reichiſche Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Kurz nach 4 Uhr traf der Kaiſer und die übrigen Gäſte wieder im Schloſſe ein, wo Abendtafel ſtattfand, an der aus Hannover Oberpräſident Dr. von Wentzel und der Kommandierende General des 10. Armee⸗ lorps, General der Infanterie Emmich, teilnahmen. Der Reichs⸗ kanzler hat ſich entgegen ſeiner urſprünglichen Abſicht, heute abend nach Berlin zurückbegeben. Erdbeben in Italien. „Florenz, 9. Dez. Gegen Mittag wurde hier und in der Umgegend eine ſtarke Erderſchütterung verſpürt. Bisher wurde ſte bisher 3 Sitze ihren Gegnern abgenommen haben. Der Stand Ein verheerender Wirbelſtur m. Cerbere, 9. Dez. Ein Wirbelſturm, der alles auf ſeinem Wege zerſtörte, ſuchte einen Teil Weſtſpaniens heim. In der Provinz Bilbao forderte er mehrere Menſchenopfer. Zahlreiche Perſonen wurden verletzt. Die Lage in der Türkei. OLondon, 10. Dezbr.(Von unſerm Londoner Bureau.) Die„Daily Mail“ wendet ſich in einem Konſtantinopeler Tele⸗ gramm gegen die Nachricht einiger deutſcher Blätter über einen angeblich in der Türkei bevorſtehenden Staatsſtreich, welche Mel⸗ dung ſie als falſch bezeichnet. Dazu liege abſolut kein Grund vor und ſprächen auch keinerlei Anzeichen dafür. Der Großweſier habe die Mehrheit in der Kammer für ſich und es ſtehe außer Zweifel, daß dieſelbe ihm heute ein Vertrauensvotum geben werde. Telegramme desſelben Blattes aus Saloniki beſagen, daß die deutſchen Berichte dort ausgelacht würden. Dieſelben beruhen auf der Annahme, daß eine Reibung zwiſchen dem jungtürkiſchen Ko⸗ mitee und der Armee entſtanden ſei. Aber trotz der wachſenden Oppoſition bleibe das Komitee doch die einzige wirklich organi⸗ ſierte Partei im Lande. Wenn die Führer der Armee wirklich mit dem Gang der Dinge unzufrieden ſein ſollten, ſo würde es doch ein leichtes für ſie ſein, eine Militär⸗Diktatur einzuführen. Die Wahlen in England. OLondon, 10. Dezbr.(Von unſerm Londoner Bureau.) Soweit die geſtrigen Wahlreſultate bekannt gemacht worden ſind, gewannen die Konſerpativen zwei Sitze und verloren einen, ſodaß der Parteien iſt gegenwärtig folgender: 209 Konſervative, 164 Liberale, 28 Vertreter der Arbeiterpartei einſchließlich der we nigen Sozialiſten und 54 Redmondiſten und fünf Anhäger 'Briens. Die beiden Sitze, welche die Konſervativen geſtern ge⸗ wonnen, liegen wieder in Lancaſhire, wo die Partei bisher drei Sitze gewonnen hat. Wenn ſchon die Erfolge der Oppoſition keine beſonders günſtigen ſind, ſo darf man auf der andern Seite doch nicht überſehen, daß das Ziel, welches die Regierung bei dieſen Neuwahlen im Auge hatte, zu zeigen, daß die Mehrheit der Be⸗ völkerung für die Beſeitigung des Vetorechts der Lords ſei, zwei⸗ fellos nicht erwieſen worden iſt. Man kann es den Konſervativen nicht übel nehmen, wenn ſie heute morgen an die Miniſter die Frage richten, ob ſie der Krone die Auflöſung des Parlaments an⸗ geraten haben würden, wenn ſie gewußt hätten, daß die Wahlen ſo verlaufen würden. In einer Verſammlung, die der Miniſter Lloyd George geſtern in ſeinem Wahlkreiſe Carnarron in Wales abhielt, hat der Miniſter unbewußt bereits eine Antwort auf dieſe Frage gegeben. Er ſagte nämlich auf eine Interpellation aus den Kreiſen ſeiner Wähler, ob die Liberalen, im Falle ſie ans Ruder kommen ſollten, nun auch in der Lage ſein würden, endlich einmal das Vetorecht zu beſeitigen. Man möge ihn nicht ſoviel fragen, aber das eine ſei ſicher, wenn die liberale Partei mit einer genü⸗ genden Mehrheit zurückkommen ſollte, keine weiteren Wahlen über die Vetofrage ſtattfinden würden. Die Angelegenheit würde dann ein für allemal begraben werden. Auf eine weitere Anfrage, wa⸗ rum die Regierung nicht die Reformvorſchläge der Lords an⸗ nehme, antwortete der Miniſter: Wir müſſen doch erſt einmal wiſſen, was uns die Lords anbieten können. Die Regierung will abwarten, vielleicht werden die Lords doch noch beſſere Verſpre⸗ chungen machen als die Regierung erwartet und iſt dem ſo, dann liegt für uns kein Grund vor, dieſe nicht anzunehmen. Aber bis⸗ her ſcheinen ſich die Herrſchaften offenbar ſelbſt noch nicht über das Ausmaß dieſes Zuſtandes einig zu ſein, welchen ſie brauchen wollen. Es iſt ja auch möglich, daß ſie weniger anbieten, aber die Regierung wird trachten, ſo viel als nur irgend geht, von den Lords zu erhalten und dies hängt von der Mehrheit ab, welche die Regierung hinter ſich haben wird. Aus dieſen Aeußerungen eines der hervorragendſten Mitglieder des Kabinetts geht hervor, daß im Miniſterium nunmehr eine ſtarke Neigung beſteht, lieber zu einem ehrenwerten Friedensſchluß mit den Lords zu gelangen, als den Kampf fortzuſetzen. **** * iel, g. Dez. Das Kriegsgericht der 1. Marine⸗ inſpektion verurteilte wegen Mißhandlung mit nachgefolgtem Tode bezw. wegen Beihilfe, begangen an dem Heizerrekruten Brand, die Torpedomaſchiniſtenmaats Worſchke zu ſieben Jahren und einem Monat Zuchthaus, zur Degradation und Ausſtoßung aus der Ma⸗ rine und Grunwald zu einem Jahr Gefängnis. Die beiden Ver⸗ ſchildert wurde, und ſo ausgezeichnet die allgemefne denn, es würde eine ſo gewaltige Empörung dur Liberalen, des Hanſabundes, des Bauernbundes, und dann kein Schaden gemeldet. urteilten waren Leute des Diviſionsbootes D. 7. Die Stichwahl in Labiau⸗Wehlau. * Labiau, 10. Dez. Bis 10 Uhr 50 abends wurden gezählt für Wagner(Fort⸗ ſchrittl. Volkspartei) 9762 Stimmen und für Burchard(Konſ.) 7140 Stimmen. Zwei kleinere Bezirke ſtehen nouch aus. Wagner iſt gewählt. Bei der Hauptwahl erhielten Burchard 7217, Wagner 5517 und Linde(Soz.) 3708 Stimmen. Im Reichstage iſt geſtern die Reichsfinanz⸗ reform mit vollen Backen geprieſen worden, vom Reichs⸗ ſchatzſekretär, vom Zentrumsredner und vom Vertreter der Konſervativen, juſt zur ſelben Zeit iſt ſie in Labiau⸗ Wehlau aufs ſchärfſte verurteilt worden, allerdings nicht von ihren Schöpfern, ſondern von Staatsbürgern⸗ Wählern, die ihre Laſt zu tragen und die Segnungen dieſes nach Herrn von Richthofens geſtrigen Aeußerungen „großen nationalen Werkes“ am eigenen Leibe zu ſpüren bekommen und täglich im Geldbeutel empfinden. Die Nieder⸗ lage der Konſervativen in Labiau⸗Wehlau, die geſtern im zweiten Waffengange vollendet wurde, macht alles bedeutungs⸗ los, was die Redner des ſchwarz⸗blauen Blockes und der Regierungsvertreter geſtern zu Gunſten der Wohltaten und Vorteile ihrer Reichsfinanzreform geſagt haben, von der ſich vielleicht ein äußerlich beſtechendes Bild mit Worten unß Zahlen aufmachen läßt, durch das aber der unſoziale Kern doch immer wieder durchſchimmert. Wäre die Reichsfinanz⸗ reſorm ſo ausgezeichnet wie ſie geſtern im Reichs die die Art ihrer Verabſchiedung einleitete, ja glaub' deutſchen Lande vom Bodenſee bis an die ruſſiſche Grenze gehen, wie wir ſie gegenwärtig erleben, glaubt man denn, ein ſo fundamentaler Umſchwung der Beziehungen der Par⸗ teien zueinander, eine ſo ſichtliche Wandlung ihrer Tendenzen und ihret Taktik ließe ſich„mit den Geldern des Hanſa⸗ bundes“ nach amerikaniſchem Stil durch künſtliche Miktel herbeiführen? Man muß doch ſehr wenig von Volks⸗ pſychologie verſtehen, wenn man ſich und anderen einzureden ſucht, dieſe Umkehrung der politiſchen Lage und Stimmungen habe gar keine, aber auch gar keine reale Grundlage, habe ihren Urſprung nur in der„großen politiſchen Hetze, die aus durchſichtigen Gründen in die Welt geſetzt“ ſei. Herr von Richthofen hat das geſtern wieder im Reichstag behauptet und von der Regierung gefordert, ſie ſolle doch endlich ein⸗ mal bekannt geben, daß die Finanzreform ein Ruhmeswerß für die Parteien ſei, die ſie zuſtande gebracht, dann werde es vielleicht gelingen, der Hetze draußen im Lande endlich ein Ende zu machen. Vielleicht!— ganz ſicher ſcheint auh dieſem Lobredner der Reichsfinanzreform die Wirkung dieſer gouvernementalen Aufklärungsarbeit nicht mehr zu ſein, um die ſich ja im Reichstag geſtern auch Herr Wermuth ge⸗ müht hat. Wenn Herr von Richthofen und ſeine Genoſſen ſich ein⸗ mal entſchließen könnten das politiſche Gewicht der in Oletzko und Labiau abgegebenen Voten ganz objektiv zu prüfen, die politiſche Stimmung, die in ihnen zum volkstümlichen Aus⸗ druck kommt, zu analyſieren, ſie würden ſchwerlich ſich mit der faulen Ausrede von der„großen politiſchen Hetze“ ab«⸗ finden, die Urſachen der Empörung und des Umſchwunges doch in ernſteren Dingen ſuchen, als in der„Hetze“ den einſehen, daß die Empörung ſich ebenſo wenig mit offiziöſen Zeitungsartikeln totſchlagen läßt wie die Sozialdemokratie mit Ausnahmegeſetzen. Daß die Konſervativen die ſchlimme Situation nicht beim rechten Ende anpacken wollen und nicht mehr können, das iſt und wird ihr Verderben ſein. Die Stimmziffern der geſtrigen Stichwahl reden eine ſehr deut⸗ liche Sprache, aber nach dem, was wir geſtern im Reichstage von Herrn von Richthofen gehört haben, bezweifeln wir, daß das konſervative Lager ſie ganz verſtehen wird, zumal auch noch der Vertreter der Regierung ſich Mühe gab, ſie in ihrer Verblendung zu beſtäörken. Der liberale Kandidat hat geſtern 4245 Stimmen mehr erhalten als in der Hauptwahl, es ſind alſo nicht nur die Sozialdemokaten Mann für Mann für ihn eingetreten, er hat ſogar noch etwa 500 Stimmen mehr erhalten, als Liberaltsmus und Sozialdemokratie in der Hauptwahl zuſammen hatten, und auf der anderen Seite hat der konſervative Bewerber von Hauptwahl zu Stichwahl noch einen kleinen Rückgang von etwa 70 Stimmen erfahren⸗ Und das iſt geſchehen, trotzdem die Konſervativen und die Landräte und Gemeindevorſteher doch kein Mittel, ſelbſt nicht das der groben Irreführung, unverſucht gelaſſen haben, die Wirkungen der„großen politiſchen Hetze“ zu paralyſieren. Es war umſonſt. Nicht einmal mehr die junkerliche Fauſt 2. Seite. General⸗unzeiger.(Peittagblatt.) Mannheim, 10. Dezember hält die Empörung des Volkes nieder, ſeine Auflehnung gegen den ſchwarz⸗blauen Block und gegen die Regierung; die Auf⸗ klärungen der letzteren über die Wohlgeordnetheit unſeres Staats⸗ und Finanzweſens und die Vortrefflichkeit des Regierungskurſes und die ausgezeichneten politiſchen Leiſtungen und Fähigkeiten der herrſchenden Mehrheit werden es noch weniger tun. Daß die Konſervativen aus dieſem Zuſammenbruch die einzig wahre Lehre der Umkehr und der Abkehr vom Zentrum ziehen werden, bezweifeln wir, auch wenn ihnen und ihren klerikalen Alliierten nach dieſem Ausgang die Angſt erſt recht bis in den Hals hinaufſchlagen wird. Aber die Regierung? Wird ſie nicht doch endlich aus Labiau erſehen, daß das Volk in Empörung iſt, aber nicht durch künſtliche Verhetzung, daß es Taten erwartet, Führung, Initiative, Rückgratfeſtigkeit auch gegen Konſervative und Zentrum, die Abkehr von einer Politik, die immer zuerſt die Bündler und das Zentrum beruhigen und befriedigen zu müſſen glaubt, während die liberalen Parteien, Hanſabund u. Bauernbund ſich der vollſten Ungnade der Offiziöſen erfreuen? Die Regierung möchte den Zug nach links zurückdämmen, und in einer unbeſonnenen Stunde hat der Reichskanzler in dieſem Sommer ſogar zu dem Ende geſetzgeberiſche Maßnahmen gegen die Sozialdemo⸗ kratie erwogen, er wird ſich umſonſt bemühen. Wenn der Zug nach links, der ja an ſich eine durchaus erfreuliche Er⸗ ſcheinung der Zeitgeſchichte, nicht über das Maß hinausgehen ſoll, das mit dem Staatswohl verträglich iſt, dann muß die Regierung, ſteifnackig gegen den ſchwarz⸗blauen Block, inaugurieren eine Politik der ſozialen Gerechtigkeit gegen die tragenden Stände des neudeutſchen Wirtſchaftslebens, In⸗ duſtrie, Handel, Arbeiterſchaft, eine Politik der Anerkennung der Gleichberechtigung der liberalen Weltonſchauung und der liheralen Parteien im modernen Staatsleben. Die Etats⸗ debatten, in denen wir ſtehen, werden ja Gelegenheik geben zu zeigen ob Herr von Bethmann⸗Hollweg aus dem Verdikt von Labiau⸗Wehlau die ſtaatspolitiſchen Konſequenzen zu ziehen fähig und willens iſt. Die liberalen Parteien aber wird der Zuſammenbruch der Konſervativen in Labiau⸗ Wehlau ermutigen, das Neuland für den Libera⸗ lismus jenſeits der Elbe fleißig zu beſtellen, in das des Volkes Stimme ſie ruft. G. 5 Polſtfsche Uebersicht. * Maunnheim, 10. Dezember 1910. Zum Moabiter Arawallprozeß. Die Verhandlung in dem Moabiter Krawallprozeß gibt, je länger ſie ſich hinzieht, zu immer größeren Beden⸗ [᷑ken Anlaß. Im Verlaufe des Prozeſſes zeigt ſich, eine wie große Ungeſchicklichkeit der Staatsanwalt beging, als er die ge⸗ ſamten Fälle in eine Verhandlung zuſammenfaßte, anſtelle alle einzelnen Fälle vor den Strafkammern verhandeln zu laſſen, die für ſie zuſtändig waren. Das iſt ein neuer Monſtreprozeß, bei dem man die gleiche Erfahrung machen muß, die wir in Deutſch⸗ land bei allen derartigen Prozeſſen gemacht haben. Die Verhand⸗ ing iſt ganz aus den Händen der Prozeßleitung in die Hände der ſechs Verteidiger hineingeglitten, die die Situation ganz und gar beherrſchen. So verläuft ſich der Prozeß ins uferloſe. Die Ver⸗ teidigung bringt immer neue Zeugen zugunſten der Angeklagten auf, während es immer ſchwerer hält, neue Belaſtungszeugen bei⸗ zubringen. Das hat denn auch zur Folge, daß das Bild der Moabiter Ausſchreitungen durch den Prozeß völlig verzerrt wird. Eein Ende der Verhandlung iſt noch gar nicht abzuſehen. In dieſem Jahr dürfte der Prozeß keineswegs beendet ſein. Anſtatt, daß auch bei groben Ausſchreitungen in Moabit die Strafe auf dem Fuß gefolgt wäre, wird hier die Beſtrafung immer weiter hinaus⸗ geſchoben und wenn ſchließlich der Prozeß, wenn er ſein Ende ge⸗ funden hat, in der Repiſivns⸗Inſtanz wieder auflebt und zu einer neuen Verhandlung führt, dann iſt ein Ende dieſes grauſamen Spiels garnicht abzuſehen. Das muß aber das Vertrauen des Volkes zur Rechtspflege aufs ſchwerſte erſchüttern. So iſt die ganze Prozeßverhandlung der Moabiter Ausſchreitungen eine nicht wieder gut zu machende Ungeſchicklichkeit der Staatsanwaltſchaft, ſie zeigt aber zugleich, wie nötig es iſt, mit der großen Straf⸗ prozeß⸗Reform endlich einmal Ernſt zu machen. Deutſchland und die holländiſche Küſten⸗ 85 befeſtigung. Dier Brüſſeler„Patriot“, der in naher Beziehung zu dem früheren Miniſterpräſidenten Beernaert ſteht, druckt heute men kürzlichen Artikel des Pariſer„Matin“ über die Vliſ⸗ CCCCC ſinger Küſtenbefeſtigung ab und beſtätigt, daß die Mit⸗ teilungen des Blattes von Herrn Beernaert ſtammen. Die Perſönlichkeit des letzteren war aus dem„Matin“-Artikel deutlich zu erkennen, nur fragt es ſich, ob die Aeußerungen authentiſch waren. Nachdem jetzt eine Beſtätigung folgt, hat man keinen Grund mehr, mit der Verwunderung zurückzuhalten, daß ſich ein früherer belgiſcher Miniſterpräſident, der ſich ſeiner Ver⸗ antwortung und der Tragweite ſeiner Worte doch bewußt ſein ſollte, zu ſolchen Aeußerungen hergibt, die eine ſcharfe Spitze gegen eine befreundete Macht haben. Bei dem großen Anſehen, das Herr Beerngert überall, auch im Auslande, genießt und das auf ſeine erſprießliche Tätigkeit als Präſident zahlreicher internationaler Einrichtungen zurückzuführen iſt, wird man das höchſt merkwürdig finden. Man darf wohl nicht annehmen, daß Herr Beernagert ſich zu den Aeußerungen hergab, um ſich in den Spalten des Pariſer Senſationsblattes eine billige Volkstümlich⸗ keit zu verſchaffen, deren er wirklich nicht bedarf. Außerdem wer⸗ den ſeine zahlreichen holländiſchen Freunde durch ſeine Stellungnahme in dieſer Frage etwas peinlich berührt ſein. Der holländiſche Miniſter hat bekanntlich wiederholt in der Kammer erklärt, daß das Gerücht von einer Einmiſchung Deutſchlands vollkommen erfunden ſei und auch Herr Beer⸗ naert hätte ſich mit dieſer Erklärung zufrieden geben können. Deutsches Reich. — Zu der Aufuahme des Profeſſors Dr. Spahn hat die Zen⸗ trumsfraktion folgende Erklärung beſchoſſen: Nachdem der Reichs⸗ tagsabgeordnete Profeſſor Dr. Spahn über die von ihm vor 12 Jahren zum Grafen v. Hoensbroech angeknüpften Beziehungen ſein Bedauern ausgeſprochen und nachdem ferner über die beanſtandeten literariſchen Kundgebungen befriedigende Erklärungen von ihm abgegeben worden ſind, betrachtet die Fraktion des Zentrums die Bedenken gegen eine Aufnahme des Profeſſors Dr. Spahn in die Fraktion für aufgeräumt.“ Die Sitzung hat ca. 4½ Stunden ge⸗ dauert. Reichstagswahlen 1911. Zu dem liberal⸗demokratiſchen Wahlabkommen in Württem⸗ berg ſchreibt die„Südd. Reichskorreſpondenz“ aus Stuttgart: Das Wahlabkommen zwiſchen nationalliberaler Partei und fortſchrittlicher Volkspartei, das nach recht langwierigen Verhand⸗ lungen zuſtande gekommen iſt, weiſt recht bedenkliche Lücken auf. Schon die Parteileitungen ſcheinen über den Ulmer Wahlkreis zu keiner vollen Einigung gekommen zu ſein; die Ueberlaſſung des Wahlkreiſes an die Volkspartei wurde ausdrücklich auf den Fall beſchränkt, daß der bisherige Abg. Storz wieder kandidiere. Was andernfalls geſchehen ſollte, darüber hat die Oeffentlichkeit bislang nichts Authentiſches erfahren. Es iſt weiter nicht verwunderlich, daß ſich in dieſer Lücke des Abkommens ſofort die Keime der Zwie⸗ tracht ſammelten, zumal ein Wiederauftreten des Abg. Storz immer unwahrſechinlicher wird und nun auch in volksparteilichen Preßäußerungen nicht mehr voll aufrechterhalten wird. Der„Eventualkandidat“ der Volkspartei, Rechtsanwalt Hähnle, der„ſchon vor Monaten nominiert worden“ ſei, hält ſchon Wahlverſammlungen ab. Dies veranlaßte den Wahlkreisausſchuß der nationalliberalen Partei, an den Abge⸗ ordneten Storz ſelbſt die direkte Anfrage zu richten, ob er eine Kandidatur wieder annehme. Auf dieſe Anfrage iſt offenbar eine negative Antwort eingelaufen, und ſo beginnt auch die national⸗ liberale Partei mit ihren Wahlvorbereitungen. In der Preſſe des Wahlkreiſes wird bereits ſchweres Geſchütz aufgefahren, und es wird nur eine Frage weniger Tage ſein, bis der Kampf von Ulm her das ganze Land wieder in Alarm bringt. Die Vorausſetzungen hierfür ſind reichlich vorhanden: In der nationalliberalen Partei kriſelt es, denn das Abkommen trägt allzuſehr den Stempel der societas leonina an der Stirn. Dafür hat offenbar auch der volks⸗ parteiliche Abg. Elſas ein Empfinden, wenn er„tröſtend“ ver⸗ ſicherte:„Es ſei nicht wahr, daß die Nationalliberalen übers Ohr gehauen worden ſeien.“ Ein ſolches Wort aus dieſem Munde iſt für den frondierenden Teil der Nationalliberalen kaum überzeu⸗ gend. Noch weniger iſt dies zu erwarten, wenn in dem kleinen Gebiet, das den Nationalliberalen überlaſſen iſt, die Volkspartei keine Miene macht, das Wahlabkommen wirklich zu halten. In Böblingen—Vaihingen machen führende Kreiſe der Volkspartei gar kein Hehl daraus, daß es ihnen nicht einfalle, den National⸗ liberalen zu wählen. Ob es den Parteileitungen gelingt, dieſe Re⸗ volten rechtzeitig zu dämpfen, iſt ſehr die Frage. Badiſche Politik. .C. Karlsruhe, 9. Dezbr. Der Stadtrak ſchloß ſich den an das Großh. Miniſterium des Innern gerichteten Vorſchlägen . des Verbandes babdiſcher Arbeitsnachweiſe für den Nu3ba n dez öffentlichen Arbeitsnachweiſes im Großherzog⸗ tum an. oc. Müllheim, 9. Dezbr. Bei der Bürgerausſchuß⸗ wahl zu Niederweiler wurden in der 3. Klaſſe die ſozialdemo⸗ kratiſchen Kandidaten gewählt. Zum Pforzheimer Streik. )(Karlsruhe, 9. Dez. Die„Karlsr. Ztg.“ bringt folgende amtliche Mitteilung: In dem für die Beſprechung mit den Arbeitgebern von dem Großh. Landeskommiſſar im Auftrag des Miniſteriums des Innern auf heute vormittag 7211 Uhr anberaumten, zunächſt nur zur Information der Regierung über die Pforzheimer Lohnſtreitigkeiten beſtimmten Termine iſt niemand erſchienen. Seitens des Arbeitgeberverbandes iſt dem Bezirksamt das nachſtehende Schreiben vom 8. ds. Mts. zugegangen: „Großh. Bezirksamt beehren wir uns auf das Schreiben vom 7/8. ds. Mts. ganz ergebenſt mitzuteilen, daß wir einer hohen Regierung ſelbſtverſtändlich zu informatoriſchen Zwecken jederzeit gern zur Verfügung ſtehen. Der Vorſtand der Fabrikinſpektion, Herr Oberregierungsrat Dr. Bittmann, hat ſich jedoch bereits vor geraumer Zeit über die hieſigen Verhältniſſe ſowie über die Bedingungen für die An⸗ knüpfung etwaiger Verhandlungen(Zurückziehung der Forde⸗ rungen des Deutſchen Metallarbeiterverbandes vom 17. 9. 1910 uſw.) in ausgiebiger Weiſe informiert. Herr Ober⸗ bürgermeiſter Habermehl hat dieſe Informationen am letzten Samstag in einem Immediatvortrag vor Seiner Exzellenz dem Herrn Miniſter ergänzt. Die hohe Regierung dürfte ſomit nach jeder Richtung informiert ſein. Die Möglichkeit für von hoher Regierung angeregte Verhandlungen könnte nur dadurch gegeben ſein, daß der Metallarbeiterverband ſeine Forderungen vom 17. 9. d. J. zurückgezogen hätte. Dies iſt aber nicht der Fall. Wir bedauern daher den Zeitpunkt und die Vorbedingungen für ſolche Verhandlungen als nichl gegeben erachten zu müſſen und der Anregung hoher Regie⸗ rung zu ſolchen keine Folge geben zu können. Mit vorzüg⸗ lichſter Hochachtung! Arbeitgeber⸗Verband für Pforzheim und Umgebung. Ludwig Beckh. Kammerer.“ Bei den im Verlauf des Nachmittags mit den Vertretern der freien Gewerkſchaften und der chriſtlichen Arbejiter⸗ organiſation abgehaltenen Beſprechungen haben ſich die Ver⸗ treter der beiden Arbeiterorganiſationen er⸗ klärt, an einer von unparteiiſcher Seite geleiteten Ver⸗ handlung teilzunehmen, in welcher die allgemeinen Arbeits⸗ und Lohnverhältniſſe der Ketteninduſtrie zur Erörterung ge⸗ langen und die Organiſationen Gelegenheit haben, ihre Vor⸗ ſchläge zu begründen. Von der badiſchen Landwirtſchaftskammer. B. C. Karlsruhe, 9. Dezbr. Die badiſche Landwirtſchafts⸗ kammer hat beſchloſſen, zur Beſeitigung der Arbeiter⸗ not auf dem Lande mit Wirkung vom 1. Januar 1911 an einen landwirtſchaftlichen Arbeitsnachweis einzurichten, der mit dem Verbande badiſcher Arbeitsnachweiſe in Verbindung gebracht und zu dieſem Zwecke einem der beſtehenden Arbeitsämter angegliedert werden ſoll. Auf die Anfrage der Landwirtſchaftskammer er⸗ klärte ſich der Stadtrat mit der Angliederung dieſer Einrichtung an das ſtädtiſche Arbeitsamt hier unter gewiſſen Vorbehalten ein⸗ verſtanden.— Die Landwirtſchaftskammer teilte dem Stadtrat mit, daß der Vorſtand der Kammer die verſuchsweiſe Einrich⸗ tung einer eigenen Viehverkaufsvermittlung an einigen Schlachtviehmärkten des Landes beſchloſſen habe. Der Be⸗ ſchluß werde der demnächſt zuſammentretenden Verſammlung der Kammermitglieder zur Genehmigung der erforderlichen Mittel vorgelegt werden. Bageriſche und Pfälziſche Politik. Die Not der Winzer. * Neuſtadt, 9. Dez. Eine allgemeine pfälziſche Winzerverſammlung, einberufen vom Landauer Verband landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften und vom Raiffeiſenſchen Ge⸗ noſſenſchaftsverband in Ludwigshafen, tagte heute Nachmittag im großen Saal des Saalbaues. Den Vorſitz führten abwechſelnd Direktor Katholy vom Landauer Verband und Direktor Dr. Nolden vom Raiffeiſenverband. Als Gäſte wohnten an, der Re⸗ ferent für Landwirtſchaft Graf⸗v. Soden aus Speyer, die Land⸗ tagsabgeordneten Joſef Siben, Dr. Lehmann und Ohlig⸗ macher. Die Reichstagsgbgeordneten Dr. Röſicke und Stauf⸗ fer hatten ſich entſchuldigt. Ebenſo der Landtagsabg. Buhl. Die Referate hatten übernommen der Gutsbeſitzer Georg Siben in Deidesheim und der Gutsbeſitzer Karl Seitz in Rhodt. Wäh⸗ rend erſterer die Not des Winzers in düſteren Farben ſchilderte, klang aus den Ausführungen des letzteren doch etwas mehr Hoff⸗ nungsfreudigkeit. Beide aber befürworteten die Gewährung eeee Feuilleton. Aus Geſprächen mit Knaus. Zum Tode des Altmeiſters der deutſchen Genremalerei. In einem ſtillen Winkel, mitten zwiſchen dem bunten Leben ber Großſtadt, wie es ſich in der vornehmen Tiergartenſtraße ent⸗ faltet, in der Hildebrandſchen Privatſtraße hatte der nun dahin⸗ gegangene Altmeiſter der deutſchen Genremalerei, Ludwig Knaus, ſein trauliches, mit erleſenen Kunſtſchätzen geſchmücktes Heim auf⸗ geſchlagen. In dieſen behaglichen Räumen und dem ſchönen Gar⸗ ten mit den alten Bäumen und dem im Sommer üppig entfalteten Roſenparkett hatte nun der alte Herr ſich ſeinen eigenen, ſtill ab⸗ gegrenzten Lebensbezirk geſchaffen, in dem er ſich ohne Haß vor der Welt verſchloß. Mochten die Jungen in geräuſchvollen Revo⸗ lutionen eine neue Kunſt und eine neue Schönheit entdecken, der Meiſter ſchaute dem lächelnd und intereſſiert zu.„Es hat eben jedes Ding ſeine Zeit“, ſagte er wohl einem Beſucher.„Man muß doch auch jüngeren Kräften Platz machen!“ Und die Erinnerungen ſchweiften zurück zu jener Epoche vor mehr als einem halben Jahr⸗ Hhundert, da er ſelbſt als ein„böſer Sezeſſioniſt“ ſeinem Direktor Wilhelm Schadow ein Dorn im Auge geweſen war und ärgerlich der Düſſeldorfer Akademie den Rücken gekehrt hatte. Ja, auch Knaus war einſt den Deutſchen als ein grimmer Revolutionär erſchienen, der den ganzen Cornelius und ſeine Schule„als auf⸗ gewärmten Kohl unter den Tiſch warf.“ Märchenhaft mutet uns heute dieſer Aufſtieg des armen Mechanikerſohnes an, den der Vater durchaus zu ſich in die Lehre nehmen wollte und der es Knur einem Gönner, dem zufällig nach Wiesbaden gekommenen Maler Albrecht, zu verdanken hatte, daß er ſchließlich bei einem er ſich während der Lehrzeit eine kleine Summe vom Munde ab⸗ geſpart, mit der er ſein Glück auf der berühmten Düſſeldorfer Akademie verſuchte. Und nach mancherlei Widrigkeiten des An⸗ fangs ſetzte er ſich durch. Er ging nach Paris und kam aus Frank⸗ reich als Triumphator wieder.„Der Ueberfluß hat immer etwas Bezauberndes und die Welt liebt nichts ſo ſehr als Verſchwen⸗ dung“, ſo hat ihn damals Friedrich Pecht geſchildert.„Eher unter als über Mittelgröße, aber breitſchulterig und ſtark gebaut, blond mit durchdringenden blauen Augen in einem auffallend regelmäßig ſchönen, echt deutſchen Geſicht, dem die Adlernaſe etwas Kühnes, der feſte Mund etwas Trotziges gab, Meiſter in allen körperlichen Uebungen, frappierte er ſchon durch die kerngeſunde Harmonie der ganzen ſtahlkräftigen Perſönlichkeit.“ Dieſe kraftvoll gefeſtigte Sicherheit hatte ſich auch noch der Siebziger und Achtziger be⸗ wahrt. Er hielt an ſeinen alten Idealen feſt, aber er ließ auch die Jungen gelten.„Ich erkenne die großen Errungenſchaften der Moderne an“, erklärte er in einem intereſſanten Selbſtbekenntnis, das Ottomar Beta nach Geſprächen mit dem Meiſter in der deut⸗ ſchen Revue veröffentlicht hat.„Die Jugend hat das Wort, wie wir Alten es ehedem gehabt haben. Aber das„Gemüt“ veröde! ein wenig unter dieſem Haſchen nach virtuoſen Effekten. Und man iſt zu alt, um noch neue Künſte zu lernen.“ Ihm war ja das Evangelium des Impreſſionismus nichts Neues; er hatte es ſchon in den 50er Jahren in Paris kennen gelernt, als er mit den großen Führern der franzöſiſchen Kunſt in perſönliche Be⸗ rührung trat. Ihm bot die ſo viel beſprochene„deutſche Moderne“ nichts Ueberraſchendes.„Mir iſt ſie etwas Altes, eine will⸗ kommene Erinnerung aus der Jugendzeit“, meinte er.„Ich habe mich vor vierzig Jahren, als ich auf acht Tage nach Paris ging und ſechs Jahre dort blieb, ſchon damit abgefunden. Damals waren ja Monet und eine Reihe ſeiner Schüler en vogue. Plain air babe ich immen Marlzahe Kemalt. aber die Lichtphänomene „Hofmaler“ das Malerhandwerk lernen durfte. Mühſelig hatte in der Natur und meine Richtung, das Genre, die Sittenmalerei, ſind ebenſo unvereinbar wie die Farbenfluten des Serpentintanzes und ein Stück von Moliére Was künſtlich iſt, verlangt geſchloſ⸗ ſenen Raum. Wenn der Menſch des Menſchen eigentliches Stu⸗ dium iſt, ſo wird er auch das eigentlichſte Objekt der Kunſt⸗ anſchauung bleiben, nicht nach Art eines glänzenden Käfers oder eines Schmetterlings in Glanz und Sonnenſchein, kurz als Staf⸗ fage in Bildern voll Ton und Lichteffekten, ſondern als Dar⸗ geſtellter und Darſteller. Um die ſeeliſchen Vorgänge in des Men⸗ ſchen Leben und Angeſicht? malen zu können, brauche ich das Licht nicht als Objekt und Endziel der Kunſt, ſondern als Mittel, als ruhiges Element, das ſich ſo wenig aufdrängt und ſtörend bemerk⸗ bar macht wie möglich. So war's, ſo wird es bleiben, weil es ſo in der Natur der Sache liegt. Darum will ich mit der heutigen Jugend nicht rechten, die das Licht emanzipiert und materiliſtert. Man hat ja auch über mich Zeter und Mordio geſchrieen“, fügte er ein wenig wehmütig lächelnd hinzu,„und mich hart angefaßt und zum Bahnbrecher erhoben. Du lieber Gott! Ich malte eben ohne jede Polemik mit Pinſel und Oel, wie mir's ums Herz war, lediglich um die Menſchen zu erfreuen.“ Knaus wußte, daß ſeine Miſſion erfüllt war, und er war ein viel zu freier Geiſt, um andern ſeine Form des Sehens aufdrängen zu wollen:„Ein jeder Vogel ſingt ſein Lied, man kann da keine Norm aufſtellen, was gemalt werden ſollte und was nicht. Ich trete nicht hervor, habe es nie getan, und jetzt, wo das Alter mich beſchleicht, denke ich weniger daran, als je, es zu tun. Was ich tun konnte, habe ich getan. Die Kunſt liegt hinter mir.“ Mit dieſer beſcheiden ſtolzen Gewißheit, nach beſtem Wollen und Können gewirkt zu haben, hat Knaus auch das Glück ſeines Alters vollauf gekoſtet, iſt er endlich ohne lange Krankheit plötzlich dahingeſchieden, wie es nur einem Liebling Fortungs vergönnt war. 28 ———* JJJ»%»—ehe e See. ſer en en er n, e⸗ 8• 1= m nd rt r. ng * at 1 an — tel ie D CC 8 2 5 7 5 2 don Staatshilfe durch zinsloſe Darlehen. In der ernten, verurſacht durch ungünſtige Witterung und die verſchieden⸗ teilungen wetter⸗ und kohlenſtaubfrei geweſen ſtudiert:„Die Walküre“. Mannheim, 10. Dezember. SGenteal⸗bngebgee.(Bitiagbht) 3. Seite. Debatte ergriffen auch die Eingangs erwähnten Landstagsabgeord⸗ neten das Wort und ſagten ihre Unterſtützung der einzureichenden Petttion zu. Kommerzienrat Gckel machte den Vorſchlag, nicht zinsloſe Darlehen, ſondern ſolche zu einem ganz kleinen Zinsfuß zu erbitten. Winzer Dilger in Bad Dürkheim wünſchte im Gegenſatz hierzu, daß keine Darlehen, ſondern Unterſtützungsgelder zum Geſchen k gemacht werden; Acker⸗GEdenkoben dagegen ver⸗ trat den Standpunkt, daß man überbaupt nicht um finanzielle Un⸗ terſtützung petitionieren ſolle. Nachdem die Regierung bereits 400 000 M. für das Abreiben bewilligt habe, ſollte man im übrigen ſuchen ſich ſelbſt zu helfen. Mundinger⸗Hambach ſprach für diele und hohe Darlehen. Schließlich wurde mit allen gegen 6 Stimmen folgende Reſolution angenommen:„Seit einer Reihe bon Jahren leidet der pfälziſche Winzerſtand unter ſchweren Miß⸗ artigen Rebſchädlinge. Alle Mittel der Selbſthilfe wurden an⸗ gewandt, um beſſere Ernten zu erzielen, jedoch leider ohne jeden Erfolg. Die Auslagen für die Bebauung und Düngung der Wein⸗ berge bleiben nicht nur dieſelben, ſondern wurden noch bedeutend vermehrt durch die Koſten für die Bekämpfung der tieriſchen und pflanzlichen Feinde des Rebſtockes. Die Einnahmen dagegen blieben faſt vollſtändig aus. Der Winzer iſt daher ohne anderweitige Hilfe nicht mehr in der Lage, ſeinen Beſitzſtand erhalten zu können. Viele Weinbauern kommen infolge der großen Notlage an den Rand des Ruins, wenn ihnen nicht durchgreifende Unterſtützung zu Teil wird. Raſche Hilfe tut dringend not. Im Vertrauen auf das Wohlwollen hoher kgl. Staatsregierung und im Hinblick darauf, daß die Erhaltung eines geſunden Winzerſtandes unſerer Heimat⸗ provinz im Intereſſe des Staates gelegen ißt, richten die heute in Neuſtadt a. d. Haardt aus allen Gegenden der Pfalg verſammelten 800 Winzer an hohe kgl. Staatsregierung das Erſuchen, durch alsbaldige Hingabe zinsloſer Darlehen die äußerſte Not zu lindern.“ Das Grubenunglück auf der Zeche Holland. Watfenſcheid, 9. Dezbr. Von der Schlagwetter⸗Kata⸗ ſtrophe auf Schacht 3 und 4 der Zeche Holland ſind, wie jetzt feſtſteht, insgeſamt 12 Bergleute betroffen worden. Vier Tote wurden im Laufe des Vormittags zu Tage gefördert. Einer der Schwerverletzten, der Fahrhauer W. Grefe, iſt im Kranken⸗ haus den ſchweren Brandwunden und Schädelverletzungen, die er erlitten hatte, erlegen. Demnach würde, da der vermißte Berg⸗ mann Owczarczak zweifellos auch ſein Leben eingebüßt hat, die Geſamtzahl der Toten 6 betragen. Vier Schwerverletzte liegen noch in Krankenhäuſern. Sie waren durch die giftigen Nachſchwaden betäubt worden, konnten aber wieder ins Leben zurückgerufen werden. Die Abteilung, in der das Unglück ſich er⸗ eignet hat. bietet ein Bild größter Verwüſtung. Durch die furchtbare Gewalt der Exploſion iſt die ganze Strecke einge⸗ ſtürzt und alles Bewegliche entweder weit fortgeſchleudert oder zertrümmert worden. Die Verunglückten haben deswegen außer den Brandwunden meiſt auch ſchwere Brüche davongetragen. Die erſte ärztliche Hilfe leiſtete der Knappſchaftsarzt Dr. Venne⸗ mann. Gleich nach dem Bekanntwerden des Unglücks hatten ſich die techniſchen Leiter der Grube, Bergaſſeſſor Dütting und Schulz⸗Buxloh, ferner der Bergrevierbeamte, Bergmeiſter Vo⸗ winckel, der Betriebsführer Otto und der königliche Einfahrer Bauer an die Unfallſtelle begeben, um die Aufräumung und die Rettungsarbeiten zu leiten. Ueber die Urſache der Exploſion iſt man noch vollſtändig im unklaren. Wie die Watten⸗ ſcheider Zeitung hört, ſoll bei einem der Toten eine Grubenlampe gefunden worden ſein, deren Glaszylinder zerbrochen war. Dar⸗ aus könnte gegebenenfalls geſchloſſen werden, daß die Wetter durch den Fall der Grupenlampe entzündet worden ſeien. Es iſt aber auch möglich, daß das Glas erſt durch die Gewalt der Exploſion zerſtört worden iſt. So iſt man zunächſt nur auf Vermutungen angewieſen. Der Wettermann Diſſe, der die Betriebsſtrecke be⸗ fuhr, und vielleicht hätte Aufſchluß geben können, befindet ſich unter den Toien. Der von der Bergarbeiterſchaft gewählte Sicherheitsmann Schlotmann, der gleichzeitig Schieß⸗ meiſter und Wettermann war, will an der Unfallſtelle Schlag⸗ wetteranſammlungen nicht bemerkt haben. Wie das plötzliche Auftreten der verderblichen Gaſe zu erklären iſt, das wird erſt durch die eingeleitete Unterſuchung feſtgeſtellt werden können. Auffällig iſt es, daß die Exploſion nur einen verhältnis⸗ mäßig kleinen Raum des Grubengebäudes beſtrichen hat, während ſonſt Schlagwetter ſich meiſt über eine ganze Sohle ausdehnen. Man nimmt an, daß in vorliegendem Falle Ab⸗ And. Nus Stadt und Land. *Maunheim 10. Dezember 1910. Hiſtor. Tageskalender für Mannheim. 10. Dezember. 1789 Vollendung der Garniſonskirche. Zur Vergebung der Arbeiten zum Poſtnenbau. Man ſollte es eigentlich nicht für möglich halten, was in dem in der geſtrigen Nummer des Mannheimer General-Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten veröffentlichten Artikel über die be⸗ abſichtigte Art der in Ausſicht ſtehenden Vergebung von Arbeiten für den Poſtneubau mitgeteilt worden iſt. Wäre uns der Ver⸗ faſſer des Artikels nicht als eine durchaus vertrauenswürdige ſeriöſe und dabei ſehr gemäßigt urteilende Perſönlichkeit bekannt, wir würden gegen die Aufnahme der Zuſchrift Bedenken getragen haben, da wir in die angeführten Tatſachen Zweifel geſetzt hätten. So aber ſcheinen die gemachten Mitteilungen der Wirk⸗ lichkeit zu euiſprechen. Und dies wenige Tage nach der großen Handwerker⸗ und Mittelſtandsdebatte im Reichstag, in der alle bürgerlichen Parteien durch ihre Sprecher dem Handwerk und Mittelſtand energiſchen Schut und weitgehendſte Fürſorge zu⸗ ſagten. Iſt es zu verwundern, wenn angeſichts ſolcher Vorgänge, wie ſie ſich wieder bei dem Mannheimer Poſtneubau abzuſpielen ſcheinen, die Handwerker das Vertrauen zu den geſetzgebenden Körperſchaften und ihren wohlmeinenden Reden und Zuſicherungen verlieren? Daß ſich ihrer eine tieſe Entmutigung bemächtigt? Daß ihre Zweifel an der Aufrichtigkeit der ihnen von maßgebenden Stellen bei den verſchiedenſten Gelegenheiten zum Ausdruck ge⸗ brachten Sympathien erſtarken? Auf dem vor wenigen Wochen in Kaſſel ſtattgehabten natio⸗ nalliberalen Parteitag iſt von mehreren Rednern zutreffend darauf hingewieſen worden, daß die Regierungen und Volksvertretungen das Beſte für das Handwerk und den Mittelſtand wollen und dem ſchweren wirtſchaftlichen Kampfe, den der größte Teil des Hand⸗ werks- und Mittelſtandes führen muß, Verſtändnis entgegen⸗ bringen, daß aber die gutgemeinten Verordnungen und geſetz⸗ geberiſchen Maßnahmen oft daran ſcheitern, daß die unteren die Arbeiten vergebenden Inſtanzen ſie entweder nicht kennen, oder nicht beachten, ihnen vielleicht gar paſſiven Widerſtand ent⸗ gegenſetzen. Ob und inwieweit dieſe in Kaſſel gemachten Dar⸗ legungen durch die Vorgänge beim Mannheimer Poſtneubau einen weiteren Beleg erhalten, wollen wir vorerſt nicht unterſuchen. Aber darauf hinweiſen möchten wir, daß unker allen Reichsſtellen das Reichspoſtamt in Berlin diejenige Behörde iſt, die der mißlichen Lage des Handwerks, ſeinen Beſtrebungen und Forderungen mit das meiſte Verſtändnis enigegen⸗ bringt und nach Kräften bemüht iſt, dies Verſtändnis auch durch Taten— was ja die Hauptſache iſt— zum Ausdruck zu bringen. Im Laufe der letzten zwei Jahre hat die Reichspoſtverwaltung in verſchiedenen Erlaſſen und Rundſchreiben an die ihr untergeordneten Behörden auf das im Intereſſe des Handwerks⸗ u. des Mittelſtandes bei den Arbeitsvergebungen und Lieferungen zu beobachtende Verfahren aufmerkſam gemacht und— wenn wir uns nicht ſehr irren— mit in erſter Linie die Vergebung der Arbeiten an Einzelunternehmer und in möglichſt kleinen Loſen ſtandes berückſichtigen zu können. Ja, die Reichspoſtverwaltung in Berlin war ſogar diejenige Stelle, die den Gedanken der Verge⸗ bung von Arbeiten an Handwerkerinnungen und Vereinigungen zuerſt aufgegriffen hat und trotz mancherlei unangenehmer Er⸗ fahrungen auch heute noch an ihm feſthält, von der Anſicht aus⸗ gehend, daß auch dieſe Art der Arbeitsvergebung ihre Kinder⸗ krankheiten hat und dieſe erſt überwinden muß. Angeſichts dieſer erfreulichen Haltung der oberſten Reichs⸗ poſtbehörde gegenüber den Wünſchen des Handwerks und Mittel⸗ ſtandes muß das beabſichtigte Vorgehen der Bauleitung des Mannheimer Poſtneubaus äußerſt befremden und man iſt be⸗ rechtigt zu fragen: Hat die Bauleitung Kenntnis von der hand⸗ werker⸗ und mittelſtandsfreundlichen Geſinnung des Reichspoſt⸗ amtes? Wenn ja, warum entſpricht ſie dieſen Auffaſſungen bei den beabſichtigten Arbeitsvergebungen nicht? Hat ſie aber keine Kennt⸗ nis, dann iſt es wohl angemeſſen, die Reichspoſthehörde ſchleunigſt zu bitten, ihr dieſe umgehend beizubringen mit dem ſtrikten Ver⸗ langen, aus ihr für die unmittelbar bevorſtehenden Arbeitsverge⸗ bungen die erforderlichen Folgerungen zu ziehen, ſelbſt wenn der Vergebungskermin einige Wochen verſchoben wird. Die Welt — — Theater, Wiener Premierenabend. (Telegramm unſeres Wiener Mitarbeiters.) * Wien, 10. Dez. Das Luſtſpieltheater brachte geſtern abend die Uraufführung der Komödie„Liebesleut“ von dem verſtorbenen Jungöſter⸗ reicher Franz Schamann. Das von der Zenſur erſt nach großen Schwierigkeiten freigegebene Stück ſpielt in einem Arbei⸗ termilien und iſt ziemlich grob gezimmert. Die Aufführung ver⸗ zeichnete einen ſtarken Erfolg. *** Theater⸗Notiz. Zu kleinen Preiſen geht heute abend 7 Uhr Shakeſpeares„Hamlet“ mit Karl Eckhof vom Stadtthealer in Kiel als Gaſt' in der Titelrolle in Szene. Gr. Hof⸗ und Nativnal⸗Theater Mannheim.(Spielplan.) Sonntag, 11. Dez.():„Margarete.“(Vogelſtrom, Freund, Gran⸗ felt.) Anfang 7 Uhr.— Montag, 12.():„Herodes und Mariamne.“ (Serodes: Eckhof a..) Anf.? Uhr.— Dienstag, 18.(Einh.⸗Vorſt.): „Gelehrte Frauen.“ Auf. 8 Uhr.— Mittwoch, 14.():„Madame Butterflh.“(Decker.) Anf. 7½ Uhr.— Donnerstag, 15.(): Zum erſten Male:„Der Fiedelhans.“(.: Neumann⸗Hoditz—.: Huth.) Anf. 7 Uhr.— Freitag, 16.: Keine Vorſtellung.— Samstag, 17. O„Flachsmann als Erzieher,(Flemming: Swinborne a..) Anf. 7 Uhr.— Sonntag, 18., vorm. 11½ Uhr: 4. Matinee: Weih⸗ nachten. Abends 5 Uhr(außer Abonn, Vorrecht): Neu ein⸗ ſich: Opern ete.: 28. Dez. 80. Dez.„Aida“(2. Gaſtſpiel 19. Dez.„Minna von Barn⸗ 26.„Im weißen Rößl“ In Vorbereitung befinden „Boheme“(1. Gaſtſpiel Edith de Lys), Edith de Lys); Schauſpiele etce.: Aunſt und wiſfrenſchaft. Neues Theaker.(Spielplan.) Sonnkag, Lampe.“ Anfang 7½% Uhr.— Sonntag, 18. Dez.:„Der Veilchen⸗ freſſer“.(Viktor: Swinborne a..) Anfang 7½% Uhr, Der zweite Klavierabend von Willy Rehberg findet im Kon⸗ zertſaal der Hochſchule für Muſik am Mittwoch, den 14. De⸗ zember ſtatt. Die ſ. Zt. verſandten Einladungen behalten ihre Giltigkeit. Eine beſchränkte Anzahl von Eintrittskarten werden noch im Sekretariat L. 2, abgegeben. Vortragsabend. Es ſei hier nochmals auf den heute[Sams⸗ tag), abends 9 Uhr im hinteren Sälchen des Hotel National ſtatt⸗ findenden Vortrag des Herrn C. A. Wenzel aus Frankfurt a. M. über„Der dreigeteilte Fauſt Ibſens“(Peter Gynt, Kaiſer und Galiläer, Brand] hingewieſen. 8 Gemüldeausſtellung im Parkhotel. Die im Parkhotel befind⸗ liche Gemäldeausſtellung wird morgen Sonntag, 11. Dezember, nachmittags 5 Uhr, geſchloſſen. Gr. Hoftheater Karlsruhe. Spielplan für die Zeit vom 11. bis 19. Dezember. In Karlsruhe: Sonntag, 11.:„Der Ring des Nibelungen.“ Vorabend.„Das Rheingold.“— Montag, 12.:„Das Konzert.— Dienstag, 18.:„Der Ring des Nibelungen.“ Erſter Tag.„Die Walküre.“— Mittwoch, 14.:„Maria Magdalene.“— Donnerstag, 15.:„Münchhauſens Antwort.“„Mirandolina.“— Freitag, 16.:„Der Ring des Nibelungen.“ Zweiter Tag.„Sieg⸗ fried.“— Samstag, 17.:„Treulieb und Wunderhold,“ Weihnachts⸗ märchen.— Sonntag, 18.:„Der Ring des Nibelungen.“ Dritter Tag.„Götterdämmerung.“— Montag, 19.:„Maria Magdalene.“ — In Baden⸗Baden: Dienstag, 18.:„Maria Magdalene.“ Karlsruher Meiſterſchüler veranſtalten vom 9. bis 29. De⸗ zember im großen Saale des Bad. Kunſtvereins zu Karlsruhe eine Sonderausſtellung von Gemälden und Plaſtiken. Es iſt das erſtemal, daß der hoffnungsvolle Nachwuchs in einer Ausſtellung zu Worte kommt. 1r. Baden⸗Baben. Im großen Saale des Kurhauſes empfohlen, um recht viel Handwerker und Angehbrige des Mittel⸗ 11. Dez.: würde darüber ſicher nicht in Trümmer gehen! Die geeignetſte und berufenſte Inſtanz zur ſofortigen Intervention bei der Reichspoſt⸗ behörde wäre die Handwerkskammer. Aber auch der Vorſtand des Mannheimer Gewerbevereins und Handwerkerverbands könnte die Sache in die Hand nehmen. Das beſte wäre natürlich, wenn beide Stellen gemeinſam vorgehen würden. Es iſt unbedingt erforderlich, daß die Handwerker von den Reden zu Taten übergehen, daß ſie ſich nicht darauf beſchränken, in den Verſammlungen ihre Klagen vorzubringen, ſondern daß ſie auch den Mut haben, in den geeigneten Momenten entſchloſſen zu handeln. Ein ſolcher Moment iſt, immer vorausgeſetzt, daß die in unſerem geſtrigen Abendblatt gemachten Mitteilungen zu⸗ treffend ſind— jetzt eingetreten. Man verweiſe die Reichspoſtver⸗ waltung in Berlin auf ihre eigenen Erlaſſe; man verweiſe ſie fer⸗ ner auf die für das Handwerk und den Mittelſtand äußerſt wohl⸗ wollenden Reden der Regierungsvertreter auf den verſchiedenen Handwerker⸗ und Mittelſtandskongreſſen, die doch zweifellos auf richtig gemeint ſind und deshalb in Taten umgeprägt werden ſolle man verweiſe endlich auf die vielen Erklärungen der Regierun⸗ gen im Reichstag und in den Parlamenten der deutſchen Bundes ⸗ ſtaaten. Hilft dies alles nichts, dann— ja dann müßte man ja den Glauben an die Menſchheit verlieren. NM. 75 * Die Weihnachtsmeſſe im öſtlichen Anbau der Kunſthalle hal in der letzten Zeit eine weſentliche Bereicherung erfahren⸗ Schloſſerobermeiſter Nickolaus hat ſeine Kunſtſchloſſerarbeiten mit einer Kollektion ſchöner Blumenkübel, Leuchter und Gürtel“7/ ſchnallen erweitert. Bäckerobermeiſter Schneider hat in gej ſchmackvoller Anordnung berſchiedenes Weihnachtsgebäck, Honig⸗ lebkuchen in allen Größen und Formen, Früchtebrot, Stollen und dergleichen ausgeſtellt. Mit den in letzter Zeit wieder ſo beliebt gewordenen bemalten Bauernſchränken iſt Malermeiſter Fritze Juwelier Stadel mit Schmuck aller Art vertreten. Die Schreiner, meiſter Halk u. Freund, Speidel u. Zipſe haben eine größere Anzahl ſolid gearbeiteter Gebrauchsmöbel, Tapezier Hitſchfel reizende Tiſchdecken, Kiſſen, gepolſterte Stühle, Vor⸗ hänge u. dergl. gebracht. Endlich hat Buchdruckereibeſitzer Maſur⸗ eine reiche Kollektion geſchmackvoll ausgeführter Druckarbeiten aus⸗ geſtellt. Sämtliche Gegenſtände ſind außerordentlich preiswert und ihr Ankauf kann beſtens empfohlen werden. Sie werden jedem Weihnachtstiſch zur Zierde gereichen. 1 * Konzerte der Meininger Regimentsmuſik im Roſengarten. Der Dirigent der Meininger Regimentsmuſik pflegt als beſonderee Spezialität das Waldhornquartett und zwar in dreifacher Beſetzung. Die auf 12 Waldhörnern vorgetragenen, beſonders aus⸗ gewählten Kompoſitionen ſind pon ganz außerordentlicher Wirkung. Solche Waldhornvorträge ſind im Sonntag⸗ und Montag⸗Pro⸗ gramm vorgeſehen und ſtehen auch auf dem Verzeichnis der für das Abſchiedskonzert auszuwählenden Muſikſtücke. Die Verzeichniſſe für das Wahlkonzert werden morgen abend vor Konzertbeginn am Eingang zum Nibelungenſaal unentgeltlich verteilt. * Der„Arion“ Mannheim(Iſenmann'ſcher Männerchor) fei am Sonntag, 11. Dezember, den Todestag Carl Iſenmanns. Die Aktivität wird nachmittags 3 Uhr auf dem hieſigen Friedhofe am Grabmale des verſtorbenen Komponiſten und Gründers des Vereins einige Lieder zum Vortrag bringen. 83 Mannheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft. jährige Gauvorturnerſtunde in der Halle heimer Turnvereins wies die ſtattliche Beſuchsziffer v Auch auf der Galerie hatten ſich viele Turner und Tur eingefunden, um die Uebungen zu verfolgen. Es herrſchte ein ſonſt in den Sonntag⸗Nachmittagsſtunden in der Halle wohntes Leben und Treiben. Den allgemeinen Freiübungen f Uebungsgruppen der unteren und miltleren Fertigkeitsſtufe, an drei Pferden und drei Stützrecken durchgeturnt wurden. für geübtere Turner feſtgeſetzten uebungen waren, obwohl! ungeübte Form enthaltend, doch raſch bezwungen Zum ſetzte, wie üblich, ein flottes Kürturnen ein, das hervorragend Leiſtungen bot.— Beim Vortragsabend, der heute Samste abend ½9 Uhr am gleichen Orte die Geſamtheit des Gaues m gehörigen vereint, werden die Sängerabteilung und die Turner des Gaues zur Verherrlichung des Abends beitragen. „ Ein Maikäfer wurde uns geſtern nachmittag von einem knaben präſentiert. Der vorwitzige Geſelle wurde in E 7 gef als er luſtig durch die Luft ſchwirrte. Die Pelznickelſitte am Nikvlaustag hat in Speyer und Karls⸗ ruhe ſchwere Unfälle im Gefolge gehabt, In Karlsruhe leg ſich ein in der Körnerſtraße wohnhafter 8jähriger Knabe am Ab des Nikolaustages in der elterlichen Wohnung einen Bart aus We an, mit dem er vermutlich einer Stearinkerze zu nahe kam, ſo der Bart in Brand geriet. Der Knabe erlitt dabei am Ko im Geſicht und den Armen ſchwere, aber nicht lebensgefährlic Brandwunden.— In Speyer ereignete ſich der gleiche 1 fall. Beim Umzug der Pelznickel erlitt das 10 Jahre alte ſöhnchen des Steindruckers Schwab infolge Feuerfangens tes ſolche entſetzliche Brandwunden im Geſicht, daß es ortrags⸗Abend, an welchem der frühere Intendant des heimer Hoftheaters und jetziger Direktor des Deutſchen ſpielhauſes in Hamburg, Herr Dr. Karl Hagemann üi Thema„Die moderne ſatyriſche Komödie“ ſprach. Nach e einleitenden Worten über das Wirken und Schaffen der D tiker der Neuzeit gab der Redner ein feſſelndes Bild über B hard Shaw und Oskar Wilde, die in ihren Bühnenwerken ſcharfen Satyre huldigen und mit Erfolg Sturm laufen gege den ſchlechten Geſchmack des engliſchen Publikums. Als dri im Bunde nannte der Redner dann Franz Wedekind, der zu fang ſeiner dichteriſchen Laufbahn zu großen Hoffnungen ben tigte und der der größte aber auch beſtgehaßte Satyriker war den letzten Jahren aber nur noch herzlich ſchlechte Dramen ſch und von dem auch in der Zukunft kaum etwas beſſeres z iſt. Das Publikum folgte den einſtündigen Ausführunge lebhaftem Intereſſe und ſpendete lebhaften Beifall. Göͤldenes Doktorjubiläum. Geheimrat Prof. Dr. B. Sch in Freiburg beging ſein goldenes Doktorjubiläum. Am 8. D 1860 habilitierte ſich der damals 28jährige Philologe bei de liner philoſophiſchen Fakultät mit einer lateiniſchen Diſſert⸗ über die Proſodie und Metrik in den zu amendierenden Trag des Seneca. Profeſſor Schmidt ein geborener Jenenſer, bald das 74. Lebensjahr vollendet hat, lebt ſeit kurzer Zeit im R ſtande. Die Berliner philoſophiſche Fakultät hat ihm in ehrend Weiſe ſein Doktordiplom erneuert. Bad. Süngerbund. Wie die ſüddeutſche Sängerzeitung iſt durch den Beſchluß, daß die nächſtjährige Mitgliederverſan des badiſchen Sängerbundes in Singen abgehalten werden ſoll augenſcheinliche Grundlage geſchaffen, das badiſche Oberle den Ort des nächſten badiſchen Sängerfeſtes zu gewinnen un in der—7000 Perſonen faſſenden Feſtſpielhalle am Hohentw Zum Doktor⸗Ingenieur ehrenhalber wurde auf Antrag Bau-Ingenieur⸗Abteilung der Gr. Techn. Hochſchule Darn durch Beſchluß des Großen Senates Herr Grün in Firm und Bilfinger in Mannheim ernannt. G. hat ſich um den —— —— helm“(.⸗B.), 25.„Pring von Homburg“, leer Thealtrh. veranſtaltete geſtern abend das ſtädtiſche Kur-Komitee einen brücken⸗ und den Eiſenbetonbau verdient gemacht. 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 10. Dezember Folgen zeitlebens zu tragen hat. Es war ein Glück, daß die zu⸗ fällig aus der Fahrik heimkehrende Mutter die Flammen erſticken konnte, ſonſt wäre der Knabe buchſtäblich bei lebendigem Leibe ver⸗ brannt. * Krüppelheim. Vom Vorſtand der hieſigen Ortsgruppe des Vereins fſtr bildungsfähige Krüppel ausgehend, fand unter Füh⸗ rung des Herrn Oberregierungsrates Dr. Becker am 7. ds. eine Beſichtigung des Krüppelheims in Heidelberg ſtatt, an der ſich zahlreiche Mitglieder des Vorſtandes und Ver⸗ waltungsrates beteiligt hatten. Das ſchlichte, freundliche Haus an der Ecke der Bergheimerſtraße läßt nicht vermuten, welch' un⸗ ſagbares Elend es birgt; denn traurig iſt der Anblick dieſer armen Krüppelkinder in ihrer Hilfloſigkeit und es berührt andererſeits unendlich wohltuend, wenn man bedenkt, daß aus dieſen Armen doch arbeitsfähige und arbeitsfreudige Menſchen zu machen ſind und gemacht werden! Dieſe Tatſache allein wird wohl ihr Teil dazu beitragen, der Krüppelfürſorge in den weiteſten Kreiſer dauernde Sympathie zu ſichern. Von den Zöglingen des Münch⸗ ner Krüppelheims haben es z. B. 90 Prozent zu einer ſelbſtändigen Exiſtenz gebracht. Wen könnte das nicht anſpornen, auch ſeiner⸗ ſeits ſein Scherflein zur Beſſerung des Loſes dieſer Aermſten bei⸗ zutragen! Das Heidelberger Heim iſt viel zu klein, es bedarf eines großen, luftigen, geſunden Hauſes, aber hierzu fehlen noch die Mittel, trotz namhafter Summen, die hier von hochherzigen Spen⸗ dern gezeichnet wurden. Mögen viele Andern deren Beiſpiel fol⸗ gen und den Ruf der armen Krüppelkinder hören, die da ſagen: Macht uns zu arbeitsfähigen, arbeitsfreudigen und damit zu le⸗ bensfrohen Menſchen! Eine ſolche, Bitte, ſie kann, ſie darf, ſie wird nicht ungehört verhallen! *Todesfälle. Im Alter von über 66 Jahren iſt in Heidel⸗ Herg Herr Karl Wilhelm Beideck, Oberpedell a.., geſtorben. Beideck iſt am 22. Juli 1844 zu Stafforth bei Karlsruhe geboren und war Feldwebel beim 6. Inf.⸗Regt. Nr. 114 in Konſtanz. Am 1. Oktober 1896 kam er als Oberpedell an die Univerſität Heidel⸗ berg, von welchem Amt er am 1. Oktober 1909 in den wohlverdien⸗ ten Ruheſtand zurücktrat. Als Vorſtandsmitglied des Heidelberger Militärvereins hat ſich der Veteran beider Feldzüge(1866 und 1870/71) viele Verdienſte um das Kriegervereinsweſen erworben. — Der allgemein bekannte Arzt und Beſitzer des Sanatoriums Bellevue⸗Kreuzlingen(an der deutſchen Grenze) Dr. Robert Bins⸗ wanger ſen. iſt auf ſeinem Gute Brunneg infolge Herzlähmung geſtorben. Ahpollo⸗Theater. Morgen Sonntag finden in dem beliebten Etabliſſement wieder zwei Vorſtellungen ſtatt und zwar nachmit⸗ tags 4 Uhr zu ermäßigten Preiſen und abends 8 Uhr zu gewöhn⸗ lichen Preiſen. In beiden Vorſtellungen wird der beliebte Humoriſt Cark Bernhard auftreten.— Im Goldſaal amüſiert man ſich Sonntag abend im Bierkabarett, während am Samstag abend im Trocadero heiterer Künſtlerabend angeſagt iſt. Herr Carl Bernhard hat auch hierbei ſeine Mitwirkung zugeſagt. 5* Vortrag. Herr Dr. med. Mühlſtädt aus Leipzig, der Donnerstag abend im Kaufmänniſchen Verein über das„Wunder⸗ land der Dolomiten“ ſprach, wird heute abend in dem Vereins⸗ hauſe des Turnpereins über„Wanderungen im Berner Ober⸗ land, im Bannkreiſe der Jungfrau“ vor den Mitgliedern des Gaues„Mannheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft und deren An⸗ gehörigen ſprechen. Der Vortrag beginnt präcis 9 Uhr. Es empfiehlt ſich für die Teilnehmer, ſpäteſtens um 349 Uhr in der Turnhalle zu ſein. * Oeffentliche Verſammlung des Mietervereins Mannheim. Wir machen auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß heute bend halb 9 Uhr in der Zentralhalle eine öffentliche Ver⸗ ſammlung des Mietervereins ſtattfindet, in der Herr P. O. Rüppel⸗Berlin über den Kampf um die Reichs⸗ guwachsſteuer ſprechen wird. Dem Vortrage folgt eine Diskuſſion. * Die Weihnachtsmeſſe beginnt Sonntag, den 11. Dezember und findet wie alljährlich auf dem Zeughausplatz-und den Zeug⸗ Hhausplanlen ſtatt. Am gleichen Tage wird der Ehriſtbaum⸗ dverkauf eröffnet. * Vom Reichstagsbericht kann infolge Platzmangels nur ein Teil in dieſer Nummer veröffentlicht werden. Der Schluß folgt in der Abendnummer. * Es gibt ein Fortleben nach dem Tode. Ueber dieſes Thema wird am Montag, den 12. Dezember, abends 8½ Uhr, im großen 14 Die Entlaſſung des Herrenchors an der Wiener Hofoper zu⸗ rückgenommen. Aus Wien wird uns berichtet: Nachdem der Her⸗ renchor der Hofoper die vom Oberhofmeiſter verlangte Erklärung abgegeben hatte, wurde er für morgen wieder zur Probe beſtellt. Damit iſt der durch die paſſive Reſiſtenz des Chors hervorgerufene Zwiſt beigelegt. Gerhart Hauptmann iſt, wie uns unſer Berliner Bureau meldet, in Berlin eingetroffen und nimmt bereits an der Probe ſeiner neuen Komödie„Die Ratten“ teil, die im Leſſing⸗Theater zur Uraufführung gelangt. Die Uraufführung des„Roſen⸗Kavalier“ von Richard Strauß wird am 25. Januar in Dresden ſtattfinden. 53 Tagesſpielplan deutſcher Theater. Sonntag, den 11. Dezember. Berlin. Kgl. Opernhaus:„Der Prophet.“— Kgl. Schau⸗ ſpielhaus:„Der Störenfried.“ Dresden. Kgl. Opernhaus:„Der Zigeunerbaron.“— Kgl. Schauſpielhaus:„Vertauſchte Seelen.“ Düſſeldorf. Stadttheater:„Die Zauberflöte.“ Frankfurt a. M. Opernhaus: nachm.:„Die Fledermaus.“— Abends:„Der Evangelimann.“ Schauſpielhaus: nachm.:„Der dunkle Punkt.“— Abends:„Strandkinder.“ Freiburg. Stadttheater. nachm.:„Haſemanns Töchter.“— Abends:„Der fidele Bauer.“ Heidelberg. Stadttheater:„Alt⸗Heidelberg.“ Karlsruhe. Gr. Hoftheater:„Das Rheingold.“ Köln. Opernhaus:„Akté.“— Schauſpielhaus: nachm.: eber unſere Kraft 11.“— Abends:„Heimat.“ DLeipzig. Neues Theater:„Die Jüdin.“— Altes Theater: nachm.:„Die goldene Gans.“ Abends: Zigeunerliebe.“ Mannheim. Gr. Hoftheater:„Margarete.“ Neues Theater:„Kater Lampe.“ Müuchen. Kgl. Hoftheater:„Der Barbier von Sevilla.“ — Kgl. Reſidenztheater:„Der Widerſpenſtigen Zähmung.“— Theater am Gärtnerplatz: nachm.: „Die Fledermaus.“— Abends:„Die geſchiedene Frau.“— Schauſpielhaus: nachm.:„Roſenmontag.“— Abends: „Der Feldherrnhügel.“ Straßburg i. Elſ. Stadttheater: nachm.:„Das Sonntags⸗ kind.“— Abends:„Lohengrin.“ Stuttgart. Kgl. Interimtheater: nachm.:„Schneewitt⸗ chen.“— Abends:„EClektra.“— Kgl. Wilhelma⸗ theater:„Die Macht der Finſternis.“ Wiesbaden. Kgl. Theater:„Götz von Berlichingen.“ halten. Saale des Bernhardushofes ein wiſſenſchaftlicher Vortrag ge⸗ Als Redner wird Herr Schriftſteller Keſſemeier auftreten. Herr Keſſemeier will verſuchen, neue Geſichtspunkte für ſeine Anſchauung ins Feld zu führen und ſeinen Vortrag durch zahlreiche neue bisher noch nicht gezeigte Lichtbilder und einige zweckentſprechende Experimente erläutern.(Näheres ſiehe Inſerate). * Von der Volkszählung. Das vorläufige Ergebnis der Volks⸗ zühlung iſt in Mannheim bekanntlich hinter der vom Statiſtiſchen Amt fortgeſchriebene Einwohnerzahl zurückgeblieben. Dieſelbe Er⸗ ſcheinung hat ſich aber diesmal in der Mehrzahl unſerer Großſtädte gezeigt. So fehlten in Stuttgart etwa 14000, in Leipzig 9000, in Dresden 7500, in Karlsruhe 7000, an der Fortſchreibung. Ebenſo ſind Düſſeldorf, Mainz, Bochum, Poſen, Kaſſel, Elberfeld um Tau⸗ ſende hinter der Fortſchreibung zurückgeblieben. Faſt überall war in den Großſtädten die Zunahme ſchwächer, als in den vorher⸗ gegangenen Jahrfünften. So hatte Mannheim zwiſchen 1900 und 1905 ein Wachstum von 16 Prozent zu verzeichnen und ſtand damit erſt an 15. Stelle, während diesmal ſeine Zunahme von nur 14,6 Prozent von ganz wenigen Großſtädten übertroffen zu werden ſcheint. Leichenländung. In der Nähe des Straßenbahndepots wurde geſtern nachmittag eine weibliche Leiche geländet. Es iſt nicht ausgeſchloſſen und ſogar ſehr wahrſcheinlich, daß die Leiche mit der jungen Frau identiſch iſt, die vor ca. vierzehn Tagen, am Tage vor der kirchlichen Trauung, aus Doſſenheim verſchwun⸗ den iſt. Bekanntlich wurden tags darauf am Neckarufer in der Nähe des Schwabenheimer Hofes einige Kleidungsſtücke gefunden, die als der Vermißten gehörig anerkannt wurden. Die Leiche wurde nach dem Friedhof verbracht. Aus dem Vorort Feudenheim. Leiche des Maurers Martin Brehmer, der ſich vergangenen Samstag infolge unheil⸗ barer Krankheit ertrukte, konnte geſtern vormittag von Fiſchern aus Neckarhauſen geborgen werden. Wie man vermutet hatte, lag die Leiche in der Nähe der Fähre auf der Seckenheimer Seite, im ſog. Eiswörth tief im Schlamm ſtecken. Nach amtlicher Beſichtigung wurde der Leichnam auf den hieſigen Friedhof verbracht. Aus der Stadtratsſitzung dom 8. Dezember. Für den verſtorbenen Stadtverordneten⸗Vorſtand Wilhelm Fulda werden 1. in die Theater⸗ und Roſengartenkom⸗ miſſion Stadtrat Karl Vogel; 2. in den Schulrat der Handelsfortbildungsſchule Stadtverordneter Karl Vögtle; 3. in den Beirat der Oberrealſchule Stadtver⸗ ordneter Eugen Herbſt gewählt. Der Stadtrat beſtimmt, daß die hieſige Sammlung für die Hoch⸗ waſſerbeſchädigten im Großherzogtum Baden geſchloſſen und die bei den hieſigen Sammelſtellen eingegangenen Gelder im Geſamt⸗ betrage von 3512.78 M. an die ſtädtiſche Sparkaſſe in Karlsruhe als Hauptſammelſtelle des Landes überwieſen werden ſollen. Summe ſind für erwähnten Zweck nach ſeinerzeitigen Zeitungsnach⸗ richten von einzelnen hieſigen Banken Beträge mit zuſammen 8000 M. direkt nach Karlsruhe geſandt worden, ſodaß Mannheim für die Landes⸗ kollekte 11 512,78 M. aufgebracht hat. Die vom Bürgerausſchuß in der Sitzung vom 22. November 1910 eingeſetzte gemiſchte zur Prüfung der Vorlage„Neu⸗ beſtuhlung des Hoftheaters“ hat ſich nach eingehender Be⸗ ratung einſtimmig auf den Boden der ſtadträtlichen Vorlage geſtellt. Der Stadtrat nimmt hiervon Kenntnis und beſchließt im Einverſtändnis mit dem Stadtverordnetenvorſtand, den ſtadträtlichen Antrag vom 22. November 1910 unverändert auf die Tagesordnung der Bürger⸗ ausſchußſitzung vom 13. d. M. zu ſetzen. Eine vom gemeinnützigen Verein der Schwetzingervorſtadt eingereichte Eingabe wendet ſich gegen die beabſichtigte Herſtellung des Durchgangs⸗ wegs von der Traitteurſtraße zum 2. Teil der Amerikanerſtraße. Der Stadtrat kann ſich nicht dazu entſchließen, dieſe, dem Bürgerausſchuß bereits mitgeteilte Vorlage zurückzuziehen, da er in der vorgeſchlagenen Herſtellung immerhin eine weſentliche Verbeſſerung des jetzigen Zuſtandes erblickt. Es ſoll jedoch nach Genehmigung der Vorlage durch den Bür⸗ gerausſchuß in eine weitere Pritfung der Angelegenheit im Sinne der Eingabe eingetreten werden. Anſtelle des in den Ruheſtand getretenen Forſtmeiſters Nüßle ſoll deſſen Nachfolger Forſtmeiſter Baumann, mit der Unterhaltung und Verwaltung der Mannheimer Stadtwaldungen betraut werden. Einem Geſuche des Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Vereins rechts des Neckars um Einrichtung der elektriſchen Beleuchtung auf der Straßen⸗ ſtrecke Friedrichsbrücke⸗Waldhofſtraße kann der hohen Koſten wegen nicht entſprochen werden. Dagegen werden die Mittel für Aufſtellung eines Bogenlampenkandelabers mit 2 Bogenlampen in der Mitte des Meß⸗ platzes im Voranſchlag für das Jahr 1911 vorgeſehen. Von den Bewohnern der Stadtteile Lindenhof und Käferthal wurde wegen der derzeitigen Linienführung der Straßenbahn Beſchwerde geführt. Es wird beſchloſſen, die Käferthaler Linie nicht mehr an der Friedrichsbrücke halten zu laſſen, ſondern wieder nach der Stadt durch⸗ zuführen und zwar ſoll der eine Wagen dieſer 5 Minutenlinie als 10 Minutenlinie folgende Richtung nehmen: Friedrichsbrück—Waſſerturm Bahnhof—Lindenhofüberführung—Waldpark; der zweite Wagen ſoll als 10 Minutenlinie durch die Breiteſtraße—Lindenhofüberführung nach dem Bahnhof geführt werden. Durch dieſe Veränderung werden folgende Vorteile erreicht: 1. der Verkehr Waldpark—Lindenhofüberführung wird durch Einſchiebung einer 10 Minutenlinie verdichtet. 2. Der Lindenhof erhält die gewünſchte direkte Verbindung nach dem Bahnhof und der Oſtſtadt und zwar mit Einrechnung des Umſteigeverkehrs einen fünf Minutenbetrieb mit dieſen Stadtteilen. 3. Der Stadtteil Käferthal erhält eine direkte Verbindung mit dem Bahnhof und der Innenſtadt und 4. die Oſtſtadt und die Unterſtadt erhalten eine direkte Verbindung nach dem Bahnhof. Von den Stadtverordneten Bub, Wüſt, Dr. Jeſelſohn und Wiede⸗ mann iſt eine Interpellation nachſtehenden Inhalts eingelaufen:„Was gedenkt der Stadtrat in Zukunft zu tun, damit an Tagen, an welchen ein großer Menſchenzuzug von auswärts ſtattfindet, die Hauptſtraßen rechtzeitig gereinigt werden und die elektriſche Straßenbeleuchtung in den Hauptverkehrsadern nicht vorzeitig ausgelöſcht wird!“ Der Stadtrat beſchließt nach Entgegennahme der ſchriftlichen und mündlichen Berichte der zuſtändigen Amtsſtellen und eingehender Beratung die Interpellation in der nächſten ordentlichen Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 13. d. Mts. zu beantworten. Vergnügungs⸗ und Vortragskalender für Samstag, den 10. Dezember. 7 Uhr(Dy Hamlet. 8 Uhr: Variétévorſtellung. Muſenſaal: 8 Uhr: Unterhaltungsabend des„Liederkranzes“, Gaſtſpiel von Münchener Hofſchauſpielern: Mrs. Dot. Friedrichspark: 8 Uhr: 18. Stiftungs⸗ und Dekorierungsfeſt des Odenwaldklubs, Familienabend mit aTnz. Turnverein: 9 Uhr: Vortrag im Vereinsheim von Dr. Mühl⸗ ſt äd t⸗Leipzig: Im Bannkreis der Jungfrau, Wandertage im Berner Oberland. Mieterverein: 29 Uhr: Oeffeutliche Verſammlung in der „Zentralhalle“, Vortrag P. O. Rüppel⸗Berlin über: Der Kampf um die Reichszuwachsſteuer. Börſencafé: Konzert des Wiener Damenorcheſters Birrony. Wilder Mann: Konzerte erſtklaſſiger Damenkapellen. Caſé Waldbauer:—6 Uhr und abends 8 Uhr: Konzerte. Zum Storchen, K 1, 2: Konzert der Hohenzollernſäuger. Polizeibericht vom 10. Dezember 1910. Leichenländungen. Bei der Feudenheimer Fähre wurde geſtern vormittag die Leiche des im Polizeibericht vom 6. ds. Mts. erwähnten Maurers Martin Brehmer aus dem Neckar geländet und auf den Friedhof nach Feudenheim ver⸗ bracht.— Ebenfalls geländet wurde geſtern nachmittag aus dem Neckar beim Friedhofpark eine bis jetzt noch unbekannte weibliche Leiche, welche nur einige Tage im Waſſer gelegen hat. Beſchreibung: 50—60 Jahre alt, 1,62 Meter Die Hoftheater: Apollotheater: Künſtler⸗ Außer dieſer groß, ſehr korpulent, blondes, graumeliertes Haar. Kleidung: hell karrierten Rock und Taille, ſchwarzen Unterrock, Korſeft weiße Hoſen, weißes Hemd, ſchwarze Strümpfe, ſchwarze Schnürſchuhe und ſchwarzgrauen Umhang. In einer Rock⸗ taſche fand ſich ein weißes Taſchentuch mit den Buchſtaben G. G. rot eingewirkt. Um Mitteilungen behufs Feſtſtellung der Perſönlichkeit der Verlebten wird erſucht. Selbſtmord. Geſtern mittag wurde in einem Neckar⸗ ſporen zwiſchen der Reformſchule und dem Straßenbahn⸗ depot hier die Leiche eines 36 Jahre alten ledigen Kauf⸗ manns von hier geländet. Derſelbe hat ſich am 8. ds. Mts nachmittags aus ſeiner Wohnung hier entfernt und ſich ver⸗ mutlich infolge mißlicher Geſchäftslage an der Ländungs⸗ ſtelle ins Waſſer geſtürzt. Erploſion. Im 4. Stock des Hauſes 27,17 explo⸗ dierte geſtern nachmittag ein Ofen, vermutlich durch Ent⸗ wicklung von Kohlengaſen und verurſachte einen Gebäude⸗ und Fahrnißſchaden von etwa 800 M. Verletzt wurde dabei niemand. Zimmerbrand. In vergangener Nacht brach im 2. Stock des Hauſes Rheindammſtraße No. 4 aus noch un⸗ aufgeklärter Urſache ein Zimmerbrand aus, welcher von Hausbewohnern wieder gelöſcht werden konnte. Der Schaden iſt unbedeutend. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Letzte Nachrichten und Telegramme. Heidelberg, 9. Dez. Der Landwirt Kreckich fuhr heute nachmittag mit einem Wagen Laub den ſteilen Haſenbühler Weg hinunter. Als ſeine 28jährige verheiratete Tochter den Hemmſchuh unterlegen wollte, ſtürzte der Wagen um und erſchlug ſie. Ka rlsruhe, 9. Dez. Heute abend gegen halb 9 Uhr ver⸗ ſuchte ein Friſeurgehilfe beim Ettlingertor ein Fräulein durch wei Revolverſchüſſe niederzuſtrecken. Einen dritten Schuß richtete er gegen ſich ſelbſt. Der Schuß verletzte ihn ſchwerz; er fiel auf der Stelle rück⸗ lings zu Boden. Das Fräulein ſchleppte ſich noch bis zu der Plakat⸗ ſäule am Malſchbrunen und brach dann auch zuſammen. Man brachte die beiden ins Krankenhaus. Mainz, 9. Deg. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Volks⸗ zählung vom 1. Dezember beträgt die Einwohnerzahl von Mainz 113 245 gegen 106 348 am 1. Dezember 1905. Aachen, 9. Dez. Das Ergebnis der Volkszählung iſt 156 008 gegen 144095 Einwohner am 1. Dezember 1905. Eutſchädigung für die Tabakarbeiter. Mannheim, 10. Dez. Das in Mannheim er⸗ ſcheinende Zentralorgan der deutſchen Tabakinduſtrie, die „Süddeutſche Tabakzeitung“ hat an den zuſtändigen Regie⸗ rungsſtellen erfahren, daß die Reichsregierung bereit ſei, weitere Mittel für eine Entſchädigung an ſolche Arbeiter zur Verfügung zu ſtellen, die durch das neue Tabakſteuergeſetz gänzlich oder vorübergehend arbeitslos geworden ſind. Be⸗ kanntlich ruhte dieſe Entſchädigung ſeit dem 1. Dezember, nachdem die vom Reichstag ſeinerzeit bewilligte Summe von 484 Millionen Mark für dieſen Zweck verausgabt war. In Regierungskreiſen habe man ſich jedoch jetzt von der Notlage der Tabakarbeiter, vornehmlich der weſtfäliſchen(auch der lippeſchen), die zumeiſt andere Arbeit nicht finden können, 4. überzeugt. Ueber die Höhe der Summe, die noch bewilligt werden ſoll, iſt ein definitiver Beſchluß noch nicht gefaßt worden. 5 Wirbelſturm. w. aris, 10. Dez. In Perpignon und Umgegend wurde durch einen Wirbelſturm großer Schaden angerichtet. Berliner Drahtbericht. [BVon unferem Berliner Burean) Preßſtimmen zur Stichwahl Labiau⸗Wehlau. IBerlin, 10. Dez. Zum Siege des fortſchrittlichen Kandidaten in Labiau⸗Wehlau ſchreibt das„Berliner Tage⸗ blatt“: Die Majorität, die der linksliberale Kandidat in der geſtrigen Stichwahl erlangte, iſt noch größer, als man glaubte und zu hoffen wagte. Trotz aller Agitation der Landräte, Gemeindevorſteher und ſonſtigen amtlichen Perſonen iſt die Stimmenzahl der Konſervativen eher zurückgegangen, als geſtiegen. In Berlin und im ganzen Lande hat man ver⸗ ſtanden, daß das Ergebnis von Labiau⸗Wehlau ganz beſondere Bedeutung beſitzt und eine Einleitung zum geſchloſſenen Auf⸗ marſche und zur Niederwerfung der Reaktion bilden würde und gerade weil alle die Vertreter und Beamten der Regie⸗ rung ſich mit ſo offener Rückſichtsloſigkeit für den konſerva⸗ tiven Kandidaten einſetzten, iſt dieſes Wahlreſultat mehr noch als es ſonſt der Fall geweſen iſt, nicht nur die Niederlage einer Partei, ſondern zugleich die perſönliche Niederlage der heutigen Regierung. Die„Voſſ. Ztg.“ urteilt:„Es galt geſtern und es gilt ferner, dem ſchwarz⸗blauen Block die Quittung über die geſtern noch im Reichstage verherrlichte Finanzreform aus⸗ zuſtellen. Es iſt angenehmer und für das Volk nützlicher, daß der freiſinnige Kandidat mit ſozialdemokratiſcher Hilfe ſiegt, als daß der konſervative Kandidat ebenfalls mit ſozial⸗ demokratiſcher Hilfe, auch wenn ſie in Wahlenthaltung be⸗ ſtand, das Mandat erlangt hättee Labiau⸗Wehlau iſt das kennzeichnende Vorſpiel zu den all⸗ gemeinen Wahlen, es war wie in Oletzko⸗Lyck ein Probepfeil und man weiß ja, was man zu tun, was man zu erwarten hat in ganz Oſtpreußen, in ganz Oſtelbien. 8 Der„Vorwärts“ überſchreibt ſeinen Artikel mit der Ueberſchrift„Hinausgeworfen“: Den Konſervativen hat nichts genutzt. Sie müſſen an den Zorn des Volkes glauben, das ihnen ihre ſicherſten Wahlkreiſe abjagt und der Terroris⸗ mus, mit dem ſie in den letzten Tagen die Wähler zu ver⸗ gewaltigen ſuchten, hat nur zur Niederlage die Schande gefügt. Dieſer Wahlkampf hat doppelte Früchte getragen. Den Konſoervativen iſt einer ihrer ſicherſten Kreiſe genommen worden und zugleich hat die Art ihrer Agitation dafür ge⸗ ſorgt, daß ihre Volksfeindlichkeit in ihrer ganzen Gefährlich⸗ keit und Tücke offenbar wurde. Labiau⸗Wehlau iſt eine ſchwere Niederlage, aber es iſt nicht die letzte Niederlage, die den Konſervativen beſchieden iſt. Der freiſinnige Börſen⸗Kurier“ faßt ſein Urteil dahin zuſammen: Der geſtrige Tag hat das am 2. Dezember begonnene Werk zur Befreiuung dieſes oſtelbiſchen Wahl⸗ kreiſes von der Junkerherrſcht vollendet. 1——; —1 Das Ergebnis von 8 — *E im m· on hen Eb⸗ die ie⸗ ei, ur ſet Je⸗ er, on Jit ige der en, igt Ißt en e⸗ er te te, zie ie 8* r, fe il⸗ NR 3⸗ de E. — von 57 zes für unmöglich, den z. Zt. 10. Dezenber⸗ Geneval⸗Unzigeer.(Mittagblatt) 5. Seite. Bürgerausſchußſitzung in Zeckenheim. K. Seckenheim, 10. Dez. Die geſtern Abeud 6 Uhr abgehaltene Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes wurde von Herrn Bürgermeiſter Volz in Anweſenheit n Mitgliedern eröffnet. Die Rheinguer Bürgerausſchuß⸗ mitglieder ſind faſt vollzählig erſchienen und nehmen auch heute wieder ihre oppoſitionelle Stellung ein. Der erſte Punkt der Tagesordnung betraf die Geuehmigung eines Gelände⸗Austanſches. Es handelt ſich um einen Geländeumtauſch mit Landwirt Georg Leonhard Bühler. Die Gemeinde hatte ein Aufgeld von 36 4 1 zahlen, das aus Grundſtocksmitteln beſtritten wurde.— Der Vor⸗ ſitzende führte bei der Begründung der Vorlage aus, daß wegen des geringen Betrages von einer Vorlage an den Bürgerausſchuß Abſtand genommen wurde.— Die Vorlage wurde hierauf nach Ver⸗ leſung des Tauſchvertrages in namentlicher Abſtimmung mit 38 gegen 19 Stimmen der Rheinauer Herren angenommen. Bewilligung von Ehrengaben an die Kriegsteilnehmer Der Gemeinderat beſchloß, den Veteranen der Gemeinde von 1870—71 eine Ehrengabe in Höhe von je 20 ¼ zuzuweiſen. Der Bütrgerausſchuß wird daher erſucht, für die dazu erforderlichen Mittel einen Kredit von rund 1000 zu Laſten des Grundſtocks und zum Wiedererſatz durch die Wirtſchaft im Jahre 1911 zu bewilligen..⸗R. Knodel führte aus: Der Gemeinderat hat beſchloſſen, den Vete⸗ ranen von 1870—71 eine Ehrengabe von 20% zuzuweiſen. Die Ehren⸗ gabe ſoll allen Veteranen zukommen. Der Gemeinderat nimmt jedoch an, daß die beſſer ſituierten Kameraden zugunſten ihrer minder⸗ bemittelten auf die Ehrengabe verzichten. Redner erſucht um An⸗ nahme der Vorlage. B..M. Söllner gibt namens ſeiner Rheinguer Kollegen die Erklärung ab, daß ſie für dieſe Vorlage geſchloſſen eintreten, im übrigen aber weiterhin ihre Oppoſition gegen alle Vorlagen des Ge⸗ meinderats beibehalten.(Lachen bei einigen Seckenheimer Bürger⸗ ausſchußmitgliedern.) B..M. Zöbeley: Es wurde ſ. Zt. von den Rheinauer Mit⸗ gliedern der Beſchluß gefaßt, ſolange gegen jede Vorlage des Ge⸗ meinderats Stellung zu nehmen, bis den berechtigten Forderungen des Nebenorts Rheinau ſeitens der Muttergemeinde Rechnung ge⸗ tragen iſt, Ich bin nun zwar der Anſicht, daß infolge des Eingreifens des Herrn Miniſters die Waffen zu ruhen haben, werde jedoch den einmal gefaßten Beſchluß, da er bis jetzt nicht aufgehoben iſt, reſpek⸗ tieren. Unter allen Umſtnäden werde ich aber für die Veteranen⸗ vorlage ſtimmen. Bürgermeiſter Volz iſt der Anſicht, daß die Oppoſition gegen⸗ ſtandslos iſt. Die Verhandlungen werden weiter geführt und der Herr Miniſter wird nicht mehr ruhen, bis die Eingemeindung der Rheinau nach Maunheim erledigt iſt. Wenn dies auf gütlichem Wege nicht zu machen iſt, ſo wird der Herr Miniſter eben zu den ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen greifen. B. A. M. Scherer wendet ſich gegen einige Seckenheimer Bürger⸗ ausſchußmitglieder. Die Sache ſei nicht lächerlich, ſondern ſehr ernſt. B. A. M. Dühr dankt im Namen der Veteranen wie des Hrieger⸗ vereius von Rheinau für die Vorlage des Gemeinderats...M. Boüſt le iſt für die Vorlage und zwar in anbetracht deſſen weil niele der Veteranen zu den Nexmſten der Armen gehören. Reduer bemängelt, daß der Schulhausbau in Rheinau nicht fertig iſt und frägt hierauf an, wie viel Veteranen ſich in die 100„ zu teilen haben. Bürgermeiſter Volz entgegnet, daß es ſich in Seckenheim nur um einen Erweiterungsbau für das Schulhaus handelte. Der Schulhaus⸗ bau in Rheinau erfordere dagegen mehr Arbeit. Die Zahl der Ve⸗ teranen belaufe ſich auf 45. B. A. M. Volz regt an, möglichſt alle Veterauen den Genuß der verſchiedenen Stipendien und Stiftungen teilhaftig werden zu laſſen und erſucht den Gemeinderat, nicht allzu hartherzig zu ſein. Bürgermeiſter Volz erwidert, daß man ſich ſtets an die Be⸗ ſtimmungen halten müſſe.— Die Vorlage wird hierauf mit allen gegen eine Stimmenthaltung angenommen. Erhöhung der Mitgliederbeiträge zur Gemeindekraukenverſicherung. Zußfolge des Abſchlußreſultats im Jahre 1909, welches eine Mehr⸗ ausgabe von 509,16 aufweiſt und nach dem vorausſichtlich gleich⸗ mäßigen Ergebnis im laufenden Jahre hält das Großh. Bezirksamt erhoben werdenden Beitrag zur Ge⸗ meindekrankenverſicherung mit 2 Prozent ab 1. Januar auf 2½ Prozent zu erhöhen. Der Gemeinderat hat daher in ſeiner am 19. November ds. Is. ſtattgehabten Sitzung beſchloſſen, den Beitrag zur Gemeindekrankenverſicherung Seckenheim ab 1. Jauuar 1911 von 2 Prozent auf 27 Prozent des ortsüblichen zu erhöhen. Die Vorlage wird gegen die Stimmen der Rheinauer Herren an⸗ genommen. Die Herſtellung der Garteuſtraße. Die Abſtimmung über dieſe Vorlage iſt aus formellen Gründen notwendig. Die Koſten belaufen ſich für die Angrenzer auf 8 Die Vorlage wurde gegen die Stimmen der Rheinauer angenommen. Die Herſtellung der unteren Gartenſtraße. Die Abſtimmung hierüber iſt gleichfalls eine formale. B. A. M. Herd bringt eine Reihe von Beſchwerden über ungleich⸗ mäßige Heranziehung zu den Straßenherſtellungskoſten ſowie über die Gartenſtraße zur Sprache. Auch die Bebauung der Hochſtätt laſſe zu wünſchen übrig...M. J. Volz findet 35 für den laufenden Meter zu hoch. Redner führt dann Beſchwerde, daß ſeine Eingabe nicht berückſichtigt wurde. Bürgermeiſter Volz: Sie haben nur die Abſicht, Ihren Acker der Gemeinde teuer zu verkaufen...M. Volz ruft: Herr Bürgermeiſter, das verbitt' ich mir!(Heiterkeit.) Nach leb⸗ hafter Debatte wird die Vorlage genehmigt und die Sitzung ge⸗ ſchloſſen. Volkswirtschart. Zur Geſchäftslage im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk. Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt.— Aus der Ruhrkohlen⸗ Induſtrie. Die zuverſichtliche Haltung, die für die derzeitige Ge⸗ ſchäftslage auf dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt kenn⸗ zeichnend iſt, behauptet ſich nicht nur, ſondern gewinnt noch an Boden. Das hängt zuſammen mit den günſtigen Aus⸗ ſichten, die ſich für das bevorſtehende Frühfahrsgeſchäft allent⸗ halben zeigen. Wohin man auch blicken mag, überall rüſtet man ſich zu teilweiſe recht umfangreichen neuen Unterneh⸗ mungen für die kommende Bauperiode, ſowohl ſeitens ſtaat⸗ licher und ſtädtiſcher Verwaltungen, wie ſeitens der Privat⸗ unternehmung. Nach der mehrjährigen Zurückhaltung im Baugewerbe, teils aus Anlaß der ſeinerzeit offiziell ausge⸗ gebenen Parole größtmöglichſter„Sparſamkeit“, teils unter dem Zwange äußerer Verhältniſſe, wie es die Geldverteue⸗ rung und die vorjährigen Störungen in der gewohnten Bau⸗ tätigkeit waren, macht ſich jetzt das natürliche Beſtreben geltend, das Verſäumte nunmehr nachzuholen. Glücklicher⸗ weiſe hat man vorerſt, und hoffentlich auch ſpäter, keine der⸗ artigen Hinderniſſe der Betätigung der in hohem Maße ſich zeigenden Unternehmungsluſt zu befürchten. Wohl aber machen der unaufhaltſam wachſende Geſchäftsverkehr im Ein⸗ klang mit der Zunahme der Bevölkerung Neuanlagen und Neubauten für öffentliche und private Zweckbeſtimmung er⸗ forderlich, deren Ausführung das normale Arbeitsquantum nicht unweſentlich erhöhen dürfte. Der flüſſige Geldſtand, der ſich demnächſt auch verbilligen dürfte, wird des weiteren auf die Bauunternehmung anregend und befruchtend einwirken und dadurch den inländiſchen Eiſenverbrauch erheblich ſteigern. Da nun auch der amerikaniſche Eiſen⸗ markt ſeine Feſtigkeit allmählich wieder zurückzugewinnen ſcheint, ſteht auch von dorther zum Frühjahr wohl eine günſtige Einwirkung auf unſeren Markt zu erwarten. Wenn unſeren Eiſen⸗ und Stahlwerken neue Beſtellungen zur Zeit auch nur in mäßigem Umfange zugehen, ſo iſt das eine um die Jahres⸗ Jahr geht man ohne dringliche Veranlaſſung nicht gerne langſichtige Bezugsverpflichtungen ein. Und eine ſolche dring⸗ liche Veranlaſſung liegt heuer nicht vor, da es den Anſchein hat, als in den derzeitigen Preiſen vorerſt keine nennenswerten Aeuderungen bezw. Erhöhungen, eintreten werden. N Telegraphiſche Handelsberichte. Produkte. New⸗Yor: 9. Dezember Kurs vom 8. 9. Kurs vom 8. 9. Baumw.atl.Hafen 16 000 23 00 Schm. Roh. u. Br.) 10 60 10.70 „ atl Golfh. 25.000 41 060 chmalz(Wilcoy 10 60 10.70 „im Innern 36000 23.)(talg prima City 77¹ 7 1 „Exp. u. Gr. B..000 44.)00 Zucker Muskov. de 3 55.55 „Exp, n. Kont. 14.000.900 Laffee RioNo.7lek. 13 13 Baumwolle loko 14.80 15 10 do. Dezb. 1110 19.95 do. Deibr. 14.45 14.84] do. Januar 11.05 10.90 do. Jan. 14.50 14.87 do. Februar 11.03 10.89 do. Febr. 14.60 14.98] do. Mär: 10.95 10.86 do. März 14.72 15.14 do. April 10.93 10.78 do. April 14.75 15.17] do. Mait 10.83 10.70 do. Mat 14.86 15.30] do. Juni 10.80 10.63 do. Juni 14.82 15.28% Jil⸗ 10.72 1056 do Jul!i 14.82 15 28 do. Au zuſt 10.68 10.51 do. Nopbr.—.——.— do. Sept. 10.64 10.46 Baumw. i. New⸗ do Okt⸗ 10.60 10.37 Orl. ioko 14% 14„ do. Noybr. 10.60 10 37 do. per Jan. 1462 14.99 Weiz. red. Wint. ll. 98 72 37% do. per März 14.87 15.26 do. Dezor. 97 96 ůJ Petrol. raf, Caſes 10.45 10.45 do. Mai 102 ½ 102 do. ſtand zwhite. do. Juli 100 ½ 100— New Pork.05.05 Mais Dezbr. 55— 54¼ Petrol. ſtand. whtt. do. Mai 5 Philadelphta.05.05 Mehl Sp. Wleleare 410.10 Peri.⸗Erd. Balanc.43.43 Getreidefrachtnah Terpen. Rew⸗Hortk 78— 178— Livervool 17 1 do. Savanah. 75— 74 ½ do. London 11 12 1 Schmalz⸗W. ſteam 10.25 10.45] do. Autwerp. 1 1271 do. Rotterdam 4— 4— Eiſen und Metalle. London, 9. Dez.(Schluß.) Kupfer, ſtetig, p. Ko o 56.16.8, 3 Mon. 57.12.6, Zinn. ſtetig, per Kaſſa 174.15.0, 3 Mon. 174.17.6, Blei ſtetig, ſpaniſch 18..0 engliſch 13 11.3, Zink ruhig, Gewöhnl. Marten 24.138, ſpezial Markan 25..0. Glasgow, 9. Dez. Roheiſen, ruhig, Middlesborough war⸗ rauts, por Kaſſa 49% per Monat 50,¼1½ Amſterdam, Banca⸗Ziun. Tendenz: feſt, loco 103¼, Auktion 1041. Dez. *—** Ihiiffahrts⸗Aahrichten in Aaunheimtr Hafeuperkeht Hafenbezirk Nr. 1. Augekommen am 8. Dezember 1910. Gg. Strack„Maunh. 34“ bon Rotterdam, 6480 Da. Stckg. u. K. Ludw. Schmitt„Bad. 10“ von Karlsruhe, 500 Dz. Stlclgut. Hch. Bode„H. Stinnes 10“ von Duisburg, e Dz. Kohlen. Joh. Streuber„Egan 3, von Rotterdaus,? Dz. Stückgut. Hch. Müßig„Marie“ von Baſel, 1760 Dz. Jzgut. Jak. Petrie„Vineta“ von Rotterdam, 9000 De, Getreide. Hch. Vollmar„Fendel 50“ von Antwerven, 17 790 Dz. Getr. u. Stückgut. E. Cornet„Willy“ von Nofterdam, 4900 Dz. Getreide. F. Buſſemer„Fendel 8“ von Ruhrort, 7250 Dz. Kohlen u. Stg. F. Oſtertag„Fendel 7“ von Ruührort, 5100 Dz. Kohlen und Stckg. Ph. Pohl„Auna Maria“ von Rotterdam, 11620 Dz. Getreide. Hafenbezirk Nr. 2. Angekommen am 8. Dezember 1910. Gg. Müßig„Vereinig, 9“ von Straßburg, 3500 Dz. Zinkerde. R. Joho„Wilhelmine“ von Jagſtfeld, 1500 Dz. Steinſalz. R. Kumpf„Amalia“ von Hochhauſen, 1650 Dz. Gips. Hafeubezirk Nr. 3. Augekommen am 8. Dezember 1910. Schwager„Anna“ von Deutz, 3600 Dz. Mehl. Haferkamp„Stuttgart“ von Ruhrort, 13 350 Dz. Kohlen. f Hafenbezirk Nr. 4. Angekommen am 8. Dezember 1910. K. Gilles„Aung Karl“ von Rotterdam, 10 940 Dz. Getreide. W. v. d. Löcht„Teutonia“ von Rotterdam, 1720 Dz. Stückgut. Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am 9. Dezember 1910. Groth„Harpen 16“ von Ruhrort, 10 500 Dz. Kohlen. Rodekirchen„Katharina“ von Weſſeling, 4520 Dz. Briketts. Waeſch„Hohenzollern“ von Duisburg, 8500 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 6, 8 Angekommen am 8. Dezember 1910, Karl Wüſtenhuber„Romana“ von Heilbronn, 4515 Zir. Steinſalz. Jul. Münch„Marie Luiſe“ von Heilbronn, 3568 Ztr. Steinſalz. Aug. Schumacher„Karolina“ von Jagſtfeld, 2515 Ztr. Steinſalz. Karl Olbert„Gott mit uns“ von Jagſtfeld, 4620 Ztr. Steinſalz. Bernh. Herrmann„Lud. Otto“ von Speyer, 760 Ztr. Backſteine. Val. Herrmann„Alfon“ von Speyer, 880 Ztr. Backſteine. Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 8. Dezember 1910. Joh. Hubens„Petrus“ von Rotterdam, 1090 Dz. Holz. ZZrEBrr————————————— Waſſerſtandsnachrichten im Monat Dezember. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 5. 6. 2. 8. 9. 10.J Bemerkungen Gonfanz 3,37 3,32 3,32 3,30 3,29 Waldsgut 22,75 2,60 2,60 2,60 2,45 Hüningen) 2,05.00.90 1,85 1,80 1,82 Abds. 6 Uhr He!l! J5,02 291 280 2,70 2,62 2,59 N. 6 Uhr Santerburg 491 4,75 65 4,44 Abds. 6 Uhr Mazaan.,82 4,68 4,68 4,47 4,37.29 2 Uhr Germersheim 378 4,62 4,52 4,34 4,25.-P. 19 Uhi Mannheim.75 4,58 4,39 4,22 4,08 3,97 Morg. 7 Uhr Mainzß 25 2,18 2,01 1,88 1,½76.-P. 12 Uhr Bingen J5112,93.83 2,52 10 Uhr Waud„3 71 3,53 3,26 3,08 2,91 2 Uhr Hoblenz..17 3,98 8,74 3,40 10 Uhr KSIfn(69 444 4,18 38,98 3,72 2 Uhr Ruhrort(3 4,07 8,81 8,25 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 483 4,65 4,46 4,33 4,18.03] V. 7 Uhr Heilbronn 1,50 1,40 ,32 1,18 1½24 V. 7 Uhr Windſtill, Bedeckt + 5˙ C. ——— ͤ—̃́———————ü— .——mm%%5 Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunhbeim. C. M. Ooſterwaal„Conſtan Johaun“ v. Antw., 9114 Dz. Mois. * Mutmaßfliches Wetter am 11. und 12. Dezember. Der Luft wirbel, deſſen Drehpunkt heute über Irland ſteht, dringt langſan in nordöſtlicher Richtung vor und bringt den oſteuropäiſchen Hoch druck zur Auflöſung. Bei dem Vorübergang der Depreſſion haben wir am Sonntag und Montag vielfach trübes und zu Niederſchlägen auch Schneefällen geneigtes Wetter zu erwarten. Geſchäftliches. * Bei dem Inſerat der Firma S. Wronker u. Co, im geſtrigen Mittagblatt muß es bei Backartikel heißen: Neue Haſel nußkerne per Pfd. 75 Pfg., nicht 05 Pfg., und ſtatt Blumenhoni⸗ Bienenhonig per Pfd.⸗Glas 95 Pfg. aeeee.e — Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunft und Feuilleton: Julius Witle; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönſelder für Volkswirtſchaft und den übrigen kedakt. Teil: Frauz Kirszer für den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Frit Joos. 1 Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerel, G. m. b. S. Direktor: Ernſt Müller. Hervorragendes Frzeuggiss der Cognagbrennerei: LANDAUER MRAcHOLL, HEIEBRONN, Nur echt mit der Hammen-Schutzmarke. Uberslt erhältlich. 10322 75 Wir machen unsere Leser darauf aufmerksam, dass di Berliner Schirm-Industrie, Max Lichtenstein, D 3, 8 Plänke einen grösseren Räumungsverkauf in Schirmen veranstalt und ist dieses eine wirklich günstige Gelegenheit für passende Weihnachtsgeschenke. ufdenksr gehenist oft gleichbedeutend mit sie 0 erkälten. Darum pflegen vorsorgliche Frauen besonders bei rauhem Wetter in der Handtascheneben Fortemonnai und Schlüssel eine Schachtel Wybert Pabletten mitzunehmen, die jed Heiserkeit im Entstehen bannen. Die Sebachtel kostet in Apotheke und Drogerien nur 1 Mark und die Wirkung ist eee 10508 Wenn die Wirkung eines bisher beypſitzten NMittels nachzulassen begin bringt Emodella wegen seiner genau dosierten Zusammeusetzung der gewünschten Erfolg, ohne den Darm irgendwie zu reizen. 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Mag auch mit einer 2 1 8 gewiſſen Berechtigung das allzuviele U Euglische zu hehkannt hilligen 900 80 8 Hirsch e e eubnet 2032 werden, ſo verliert do ieſe Deutung —7 bellerkoffer ee 0 Portemonuaies 85 jede Grundlage, wenn es ſich um den 9 in grösster Auswahl. Zigarren-Etuls Möbelgeschäft mäßigen Genuß guter Chocolade handelt, 2 7 Reiselaschen F 2. 4 denn reine, ſtark cacaohaltige Chocolade 2 Brieftaschen 9 44. beſitzt infolge des Eiweiß⸗, Stärke⸗ und Reiseneces- e Marktstr. Zucker⸗Gehalts alle Merkmale eines Nah⸗ — 9 13 Schreibmappen rungsmittels und kann daher eigentlich Salres 4 weniger als Genuß⸗, unter keinen Um⸗ + Touristen- 55 1 0 ſtänden aber als Naſch⸗Mittel gelten. MHusikmappen eeeeee 8 Dies beweiſen auch die Bergſteiger. 1 Arfikel. 12120 Touriſten, Eiſenbahn⸗Reiſenden, Mili⸗ — Hkfenmappen Sattlerei ang uſw., 8 mit n 3 And zwar hauptſächlich mit Tell⸗Choco⸗ 5 Hosentrager E 3, S Tel. 1877. Rucksache Schweine⸗ kade, verpropiantieren. 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Wie eine Maienblüte, ſo zart und taufriſch. Er verſchlang ſie beinahe mit ſeinen Blicken und ſo entging ihm auch der faſt begeiſterte Ausdruck auf dem Geſicht des Freundes, als dieſer des jungen Mädchens anſichtig wurde. Mitten in einem Satz brach Dagobert ab, überhörte auch eine Frage Hertas und trat zu Mbponne, die er mit einem Handkuß begrüßte. „Komteſſe, welche Freude, Sie zu ſehen! Vielleicht erinnern Sie ſich meiner noch?“ Die wurde ein wenig rot und verwirrt. Es war ja das erſte mal, daß ihr jemand eine ſolche Huldigung darbrachte. Und wie Herta ſie beobachtete! Deren neiderfüllte Blicke ſtachen ſie förmlich wie Nadeln. Da warf ſie etwas hochmütig den Kopf zurück, eine Sekunde Hertas Blick erwidernd. Dann lächelte ſie und tauſchte liebenswürdige Worte mit Dagobert. Lutz brachte durch ſein heiteres Weſen einen ungezwungenen Ton in die Tafelrunde. Er lachte, ſcherzte, neckte ſich mit der Schweſter und Couſine, unterhielt ſich mit Pfarrer Riemann und deſſen etwas ängſtlicher Gattin aufs freundlichſte und verfehlte nicht, der Großmutter ſeine Verehrung darzubringen. Man mußte ihm gut ſein, dem fröhlichen, ſorgloſen Jungen, dem die hellblaue Dragoneruniform ſo vorzüglich ſtand. Dagobert war etwas ſchwerfälliger; er beſchäftigte ſich viel mit Pponne, die er ſo gern ſprechen hörte. Süß wie Schwalben⸗ geswitſcher klang ihm ihre weiche Stimme. „Sie ſind ſicher muſikaliſch, Komteß?“ fragte er da aus einem Gedankengang heraus.„Und ſingen auch?“ „Ein wenig,“ lautete die Antwort.„Ich mußte ſehr fleißig auf dem Seminar ſein, um den Anforderungen zu genügen, die dort geſtellt wurden.“ „Ah, Du machſt mich begierig, Dich zu hören, Couſinchen!“ rief Lutz. Vielleicht erfreuſt Du uns nach Tiſch mit einem Lied.“ „Du weißt doch Lutz, daß Großmamas Nerven die Muſik durchaus nicht zuträglich iſt,“ ſagte die Baronin mit ihrer ſcharfen Stimme zu dem Sohn. Er biß ſich auf die Lippen. „Ah, Pardon, ich vergaß!“— Er durchſchaute die Mutter wohl; ſie war es, die nicht wollte, daß Monne ſich hören ließ. Es war alſo immer noch dasſelbe— Neid auf das wunderbar ſchöne Mädchen, deſſen Vorzüge man durchaus nicht gelten laſſen wollte. Mitleidig flog ſein Blick zu der Couſine, die man ihm jetzt als getreues Ebenbild ihrer Mutter geſchildert. „Armes Mädel!“ dachte er.„Hält mau Dich ſo gefangen? Hat man Dir die Flügel ſo beſchnitten?“ Er glaubte, nie etwas Süßeres, Holdſeligeres geſehen zu baben als ſie, und jetzt begriff er auch ganz den Bruder ſeiner Mutter, der um ſo viel Schönes alles— Rang, Stellung, Ver⸗ mögen— hatte aufgeben und vergeſſen können. Ein warmes, zärtliches Gefühl erwachte in ihm für die Couſine, die er in den fünf Jahren ſchon wieder halb vergeſſen hatte, ſeit er ſie als Kind geſehen. Und es gelang ihm auch, ſich in den wenigen Urlaubstagen, die er hatte, Pponnes junges, unſchuldiges Herz zu erobern. Das war ja ſo leicht, denn ſie hatte ihn nie vergeſſen, ihn, der ihr ein⸗ ziger Freund in ihrer ſo freudloſen Kindheit geweſen war, für eine ſo kurze Spanne Zeit nur und doch lange genug, daß ſie von da an in ſchwärmeriſcher Verehrung ſein gedacht. Und von der Schwärmerei zur Liebe war nur ein kleiner Schritt. Sie ſehnte ſich ſo ſehr nach jemand, der es gut mit ihr meinte. Bebend vor Wonne hörte ſie ſeine heißen Liebesworte. Am Abend vor der Abreiſe war er noch einmal gekommen, allein; er hatte der Großmutter noch etwas zu überbringen, und es gelang ihm, Pponne zu ſehen. Heimlich lief er ihr nach in den Garten. Und da war es ganz von ſelbſt gekommen, daß ſie in ſeinen Armen lag, daß er ſie küßte. In leidenſchaftlicher Zärtlichkeit hing ſie ſich an ihn.„Mein Lutz, wenn ich Dich nicht hätte, wie ſollt' ich das Leben hier noch ertragen!“ „Warte nur, Süßeſtes, gedulde Dich noch ein Weilchen.“ Er preßte ſie an ſich; wie im Rauſch war er, als er das ſchöne Mädchen an ſeiner Bruſt fühlte und ihre weichen, warmen Lippen auf den ſeinen fühlte. „Haſt Du mich denn ſo lieb, mein Kleines?“ „Und da fragt er noch, der närriſche, liebe Mann! Vom erſten Tage an, da ich Dich ſah— Du warſt ja der einzige, der es gut mit mir meinte. Ach, Dagobert auch. Ich hab' im Seminar oft an Dich gedacht! Und wie hab' ich mich gefreut, als Herta von Deinem Urlaub erzählte. Ach, und nun mußt Du morgen ſchon fort!“ „Ich komme wieder, und bald, ſo oft als ich es möglich machen kann, wirſt Du mich hier ſehen. Ich hab' mir Sehnſucht von Deinen ſüßen Lippen geküßt, und Du haſt mich bezaubert, daß ich nur noch an Dich denken muß.“ Und wieder küßte er ſie, daß ſie unter ſeinen Liebkoſungen erſchauerte. Schwer uur trennten ſie lich. G — t d se 10 Mk. empfehlen alle Verkaufsstellen un 1 die Generalagentur Eberhard Fetzer, Stutigart. 4 55679 105⁴⁶ Lange lag Monne wach in ihrem Bett. Vor Glückſeligkeit fand ſie keinen Schlaf, immer mußte ſie an Lutz denken. Wie ſie ihn liebte! Alle ihre zurückgedämmten Empfindungen ſtrömten über auf ihn. Ja, er war gut, und um ſeinetwillen würde ſie nun gern auf Burgau ausharren, bis er ſie heimführen konnte. Ein Vierteljahr war ſie nun ſchon wieder hier, nachdem ſie das Seminar verlaſſen hatte. Wie im Fluge waren ihr die fünf Jahre dort vergangen. Sie war ſehr fleißig geweſen und hatte ſich bald die Sympathien ihrer Lehrer zu erringen gewußt. Die andere Umgebung, der Umgang mit Altersgenoſſinnen hatten belebend auf ſie gewirkt. Von Tag zu Tag blühte ſie mehr auf, und jetzt, mit ihren neunzehn Jahren, war ſie ein wunder⸗ ſchönes Mädchen geworden. Schweren Herzens hatte ſie den ihr ſo liebgewordenen Aufent⸗ baltsort verlaſſen. Sie erinnerte ſich noch ganz genau des Tages ihrer Rückkehr nach Burgau. Groß, faſt feindſelig hatten während der kurzen, kühlen Begrüßungsworte die Augen der Gräfin auf ihr geruht, wie in unliebſamer Ueberraſchung. Es war wieder dasſelbe Lied. Die ſprechende Aehnlichkeit mit ihrer Mutter ber⸗ hinderte jedes wärmere Gefühl, das die alte Frau vielleicht für die Tochter des einzigen Sohnes hegen konnte oder wollte. Und ſo ging das Leben ſeinen Gang weiter. Im Anfang hatte ſie die Großmutter gebeten, daß ſie ihr er⸗ laube, eine ihren Kenntniſſen und Fähigkeiten entſptöchende Stel⸗ lung anzunehmen. Doch ſchroff wurde ſie mit dieſer Bitte abge⸗ wieſen— ein für allemal. Für eine Gräfin Laßberg ſei das aus⸗ geſchloſſen. Und Pponne geduldete ſich und wartete. Wenn ſie mündig war, würde ſie auf jeden Fall ihre Selbſtändigkeit behaupten. Sie war klug und widerſprach der Großmutter nicht. Doch lag dann in ihrer Haltung, ihr unbewußt, etwas Ablehnendes, Selbſtbewußtes, was die Gräfin reizte, die ja eine geborene Tyrannin war und ſie nöch ſchroffer und rückſichtsloſer ſein ließ. Aber Nvonne weinte und klagte nie mehr, dazu war ſie zu ſtolz. Fortſetzung ſolgt. Reichbhaltige neu ausgestattete Elektr. Gesellschaft G 4, 3/9. 1 —— eeeee General⸗ Anzeiger,(Mittagblatr.) 7. Seiie Herren-Ulster gotte stogmuster, Llreihig 15%0 20% 24 2800 300⁰ Herren-Ulster fraute deseste Pases. 3200 880 400 480 Herren-Ulster dr den allerteinsten Geschmackh 50 54 8000⁰ Herbst- u. Winter-Paletots geusze 14 180200 24% Herhst- U. Winter Paletots dssearbetet 28 380% 88˙ 86ʃ Herbst-u. Winter-Paletots unt aser 40 44% 48% 54% Für Korpulente Herren Sperlal brüssen 5 elegant passender Stücke, stets fertig am Lager. ——:; FBurschen-Ulster Zsz. 8 f 14 18 iee e, Burschen-UIster 26. 8 20 24 28 82⁰ IIN duou. 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Ophelia CF Ginga Mayer Perſonen in der Komödie: Proſoagg Karl Zöller König Wilgelm Kolmar Königin. LKLene Blankenufeld Luctano Hermann Kupfer Hamlet... Karl Eckhof vom Stadttheater in Kiel als Gaſt. Kaſſeueröff. /½7 Uhr. Eude n. 10 Uhr. Nach dem 3. Aufzuge ſindet eine Pauſe von 15 Min. ſtatt. Weitere Pauſen ſinden im Laufe der Vorſtellung nicht ſtatt. Kleine Preiſe. Am Großh. Boftheater. Sonntag, 11. Dez. 1910. 23. Vorſtellg, im Abonn. A. Margarete. Anfaug 7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Beues Theater im Rolengarlen Sonntag, 11. Dezember: Kater Lampe Anfang ½8 p 5, 1. 8. Winogr Tale bonünental 9855 Besltzer: . Unwiderrufleh mur noch Tage!g Das phänomenale bezember- barl Bernhard in seinem derzeitigen Repertoir. —— Zwei aus der Biedermeierzeit Qusti u. Georg Edler. 5 Morgen Sonntag 73— letzter Sonntag letzter des phänomenalen Dezemper-Programms. glosse Vorskellungen nachmittags 4 Uhr: ermässigte Preise abends 8 Uhr: gowöhnliche Preise. 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Allen Bekannten und der verehrlichen Nachbar- schatt die Mitteilung, dass ich 5 authaus Iur riszen Janhe T 1, 9, übernommen habe.— Empfehle: Prima hell u. dunkel Bier(Brauerei Rau Spezialität: Selbstgekelterter Apfelwein. Sonntag, f. Dezember brima Küche.— Um geneigten Zuspruch bittet 142272 Philipp Lederle, T 1, 9. Aufruf. Von der Auswanderungs⸗Kommiſſion des„Hilfsvereins Deutſcher Juden, Abteilung Hamburg“ wird uns der be⸗ klagenswerte Zuftand geſchildert, in welchem rufſiſche Juden, die nach Amerika auszuwandern gedenken in Ham burg ankommen. Entblößt von dem Nötigſten mangelt es ihnen haupt ſächlich an Bekleidungsgegenſtänden und bitten wir un gütige Zuwendung von Kleidungsſtücken und Schuhzeuf aller Art, für Erwachſene und Kinder. Die Entgegennahme erfolgt durch Herrn Marcut Wohlgemuth, G 5, 6, Telephon 1450; auch werden die 2110 7 ſtände auf gefl. Wuuſch im Hauſe abgeholt. 2110 Mannheim, im Dezember 1910. Hilfsverein Deutſcher Juden. Abteilung Mannheim. —— 2 om mit len des engagierten Chores gegen eine Tagesvergütung von 2 Mark herangezogen werden. KUNSTHALEE— AU 7 5 5 Mannbeim, 10. Dezember 1910. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 9. Seite 2 14 7 2 Großh. Hof⸗u. Nationaltheater Mannheim.— Errichtung einer Chorſchule.—— Der Opernchor hat ſich mit den Jahren, mit dem Fort⸗— chreiten der muſikaliſchen Techuik und den höheren An⸗ Vormehmstes——— ſprüchen, die das Publikum ſtellt, verfeinern müſſen, aber—— nur an ganz wenigen Orten iſt für die nötige Vorbildung 1—.— 2 ſeiner Mitglieder Sorge getragen worden. Dieſem Maugel 2—2—— 1 1 H Stitu— ſoll durch die Errichtung einer Chorſchule, die in enger Verbindung mit dem praktiſchen Theaterbetriebe ſteht, ab⸗ 75 8 2** D⸗ geholfen werden. Heinrich Ladanyi 2 2 Die oberſte Leitung hat der Intendant, ihm ſind als— ausführende Organe der Chordirektor und ein Korrepetttor— Frau Paufine Gutenthals Nachiolger—— des Hoftheaters unterſtellt. enkrenlt— Der Unterricht erſtreckt ſich auf Stimm⸗ und Atem⸗—*— übungen, Notenkenntniſſe, Opernpartienſtudium und wird—— unentgeltlich in den Räumen des Hoftheaters— dreimal—85 wöchentlich in den Abendſtunden—erteilt. Dauer 2 Jahre. in sämtlichen Fächern für Festlichkeiten in Familie, Vereine Wer aufgenommen werden will,(obere Altersgrenze für sowie für die Bühne— Herren 29, für Damen 25 Jahre) hat ſich einer Prüfung zu— unterziehen. Die Leitung hat das Recht auch noch im Laufe Herren und namen der Gesellschaft belieben ire—— des 1. Unterrichts⸗Vierteljahres ſolche Schüler und Schütle⸗ Anmeldung zu richten au 12100 22— rinnen auszuſchließen, die ſich nicht entwicklungsſähig————— zeigen, 1 5 N————— 8 18 eeee 19 auf Wunſch der Heinrich badlanyi. II 2, J. Pensian Aerkur. 2— Intendanz als Statiſten in den Vorſtellungen mitzuwirken, 2 25— für die der engagierte Chor nicht ausreicht. Dafür erhalten 8 WIHNA CHTS NMESSE ſie das übliche Honorar. Beſonders Begabte und Fort⸗— AUSSTENUn IEFiu-Nctsode, den geſchrittene können auch zur muſikaliſchen Unterſtützung—2 andeenee Sdks 1. ert. eg— — — —1 Im 2. Unterrichtsjahr entſcheidet ſich die Intendanz, ob ſie mit den Zöglingen in Engagementsverhandlungen treten will. Bei der Aufnahme in die Chorſchule ift eine Kaution von 30 Mark zu erlegen, die beim Austritt zurückgezahlt wird, es ſei denn, daß aus Gründen der Disziplin von dieſer Summe Strafen in Abzug gebracht werden müſſen. Genauere Beſtimmungen über die Chorſchule ſtehen auf Verlangen zur Verfügung. Anmeldungen werden bis zum 15. Dezember 1910 an die Kanzlei des Hoftheaters er⸗ beten. Der Unterricht beginnt diesmal am 1. Januuar 1911, fonſt immer am 1. September. 531 Der Jutendaut des Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters. TFier bae Tr 0 EA. IZ Sbande Wilder Mannu, N2, 13. Tagich KOhZzert; erstklassig. Damenkapellen. mee ONTERTE des Wiener Damen-Salon-Orchesters Birronx. * Abreise von Basel: am 27. Dezember u. 10. Januar. 0 5 Ski-Tour in de Schweiz Dauer: Eine Woche 11426 nach dem Winterkurort 85 1444 m über dem Meer Andermatt Gottbardgebiete, großart. Skifelder, Rodel- u. Schlittschuh- bahnen, einzigart. Exkursionen. Ski-Kurse. Sportl. Feste usw. Reiseroute: ab Basel, üb. Huzern, Göschenen,(von hier mit Schlitten) durch Schöllenen, Teufelsbrücke, Urnerloch, Andermatt. Aufenthalt: Eine Woche. 4 Preis: ab Basel bis zurück Basel, inkl. Eisenbahn, vorzügl. Verpfleg. u. Unterkunft in I. Hotel 13 85 Zentralheizung, Trinkgeld Iu. 33.— Sofortige Anmeldung, da jeder eigenes Zimmer u. kleine Teilnehmerzahl. Prospekte durch: Anternationales Reiseburenu Straßburg 1. E. 0 Lameystr. 6.— Telephon 805. Abreisen von Basel am 27. Dez. u. 10. 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Der letzte Zinsſchein zu den Schuldverſchreibungen obigen Anlehens iſt auf 2. Januar 1911 fällig. Die neun Zinsſcheinbogen werden gegen Einreichung der Erneuerungsſcheine, welche in Formularen zu verzeichnen ſind, bei uns ausgegeben. Die Formulare ſind bei uns erhältlich. Mannheim, den 5. Dezember 1910 Iſraelitiſche Gemeindeverrechnung: 21073 Schorſch. Mannheimer Liedertafel.(E..) Wir teilen hierdurch mit, daß bei hertiger Verloſung die Aktien Nr. 221, 230, 315, 443, 622 gezogen wurden, deren Einlöſung gezen die abwliefernden Stücke mit Tal ons von morgen ab dei der Mannheimer Bank.⸗G. hie. erfolgt. 21074 Mannheim, den 6. Dezember 1910. Der Vorstand. Tanz-Lehr-Institut von Hermann Ochsen. Der Beginn eines neuen Kursus anfang's Januar zeigt ergebenst an. Anmeldungen erbitte ich in den Sprechstunden v. 11—6. ꝗ4A 2, 3 Hermann Ochsen A 2, 3. 10951 Privatstunden zu jeder Tageszeit. Freie Diskuſſion des Herrn P. O. Rüppel aus Berlin über den Kampf um dir Beithszuwathsſener. Mieterverein Mannheim. Hefenkliche Verſammlung am Sanistag, den 10. Dezember 1010, abends ½ Ahr in der Feu⸗ tralhalle, 0 2, 16 hier mit Vortrag 7179 für alle Freunde und Feinde der Wertzuwachsſteuer. Der Vorſtand. Seededededddseesedeeseseeee Feöeeeededeeeeeeeseseeee Wirtschafts- Titl. Pnblikum, verehrten Freunden und Bekannten, sowie verehrl. Nach- barschaff die ergebene Mitterlung, dass ich das Nesfdurant, Zum Tritels“ C d, 0 heute Donnerstag eröffne. Zum Ausschauk gelangt: aus ller Brausrel A brintz, Karlsruhe. Relne Weine, vorzügl. Küche. Um geneigten Zuspruch bittet hochachtungsvoll Frau ügerg Schiker WWe. inHclen Benat Uekernahme u. Empfehlung 11839 Printz Lager u Printz Gold Wirtin eeeeeeeeeeeeeeeeseeeeeeeeeseeeeeeee %%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%eeeeeseeeeeeeeeeeeeeeeοοοοο „ teim llige Ftrerwehr 1. Kompagnie. Montag, 11. Dezbr, abends 8 Ühr, erſannlung bei Kamerad Neſtel „zum Falken“, 8 1. —.. Wicht. Beſprechung. Der Hauptmann: Grether. 637 Oeffentliche Vitt des Frauenvereins der Frei⸗ religibſen Gemeinde. Möglichſt vielen Kindern beſonders bedürftiger Mit⸗ glieder der Freireligiöſen Gemeinde eine Weihnachts⸗ freude zu bereiten, iſt all⸗ jährlich dem Frauenverein der Gemeinde eine liebe Pflicht. Er richtet daher an die beſſer geſtellten Mitglie⸗ der und Freunde der Ge⸗ meinde die herzliche Bitte, ihn durch Zuwendung von Geldſpenden oder ſonſt ge⸗ eigneten Gaben in der Er⸗ füllung ſeiner ſchönen Auf⸗ gabe zu unterſtützen. 20953 Zur Entgegennahme ſind gerne bereit: Frau R. Lenel, Maximiliau⸗ ſtraße 10; Frau H. Ott, Luiſenring 11; Fräul. A. Duffing, K 2, 11; Frau Dr. M. Buchner Prinz Wilhelmſtraße 6: Frau K. de Haas, K 3, 13; Frau E. Leger, Schanzen⸗ ſtraße ga; Frau K. Zerrahn, Reuners⸗ hofſtraße 16; Herr Th. Bartſch, Rupprecht⸗ ſtraße 14; Herr und Frau Prediger Schueider Akad 55058 Atelier für Anfertigung künstlicher und mocerner Haararbeiten. Haarun en, sehr vor- telfhaft zum sell,stlrisieren. 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Bei der Zuſchlags rieilang können nur ſolche In⸗ tereſſenten Berückſtchligung finden, welche in Mannherm ihren Sitz haben, ferner dier anſäſſtſe Vertreter auswärttger Firmen nur unter der Vorausſetzung, daß am hieſigen Pratze ein ausreichendes woßlaſſortertes Lager unterhalten wird. Mannheim, den 29. November 1910. Städt. Materialamt: Hartmann. Bekarmtmachung. Die Johaun Joſef Moll und Chriſtine Jakobine Moll geb. Opitz⸗Schenkung betreffeud. Nr. 519721. Das Zinſenerträgnis aus Schenkung pro 1910 ſoll im Monat Januar 1911 zur Verteilung ge⸗ langen. Aus dieſem Zinſenerträgnis ſoll aljährlich braven und unbemittelten Witwen beider chriſtlicher Haupt⸗ konfeſſionen der Stadt Maunheim, womöglich zu gleichen Tetilen, als Beitrag zur Ausbitdung ihrer unmündigen Söhne und Töchter ein Beitrag zugewendet werden, jedoch nur derart, daß dieſelbe Witwe dieſen Bezug nicht länger als drei Jahre hat. Der Stadtrat iſt berechtigt, wenn er es für geboten hält, den Beitrag auch direkt zu Gunſten der bedachten Söhne und Töchter zu verwenden, ohne alſo den Witwen die Summe ſelbſt auszuhändigen, Bewerbungen um Berückſichtigung bei Verteilung des Zinſenerträgniſſes ſind binnen 14 Tagen unter entſprechen⸗ der Begründung des Geſuchs anher einzureichen. Mannheim, den 28. November 1910. Bürgermeiſteramt: von Hollander. 615 Sauter. Zur Stärkung und Kräftigung blutarmer, schwächtcher Personen, besonders Kind- der, empfehle jetzt wieder eine Kur mit B meinem deliebten 10240 Dahnsen's Lebertran. Der beste, wirksamste n. beiiebteste Le- bertran. An Geschmack hochfein u. milde und von Gross und Klein ohne Widerwillen genommen und lelcht vertragen. Preis Mk..30 und.60. Man achte beim Ein- kauf auf die Flrma des Fabrlkanten Wofserer WIſh. ahusen 4 Bremen. Immer frisch zu haben in allen Apo- theken. 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Präſident Graf Schwerin⸗Löwi tz eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Minuten. Erste llesung des Stats. 5 Reichsſchatzſekretär Wermuth leitet die erſte Leſung ein. Das Rechnungsjahr 1909/10 erfordert bhon uns die Probe auf unſer Finanzprogramm. Die Finauzen des Reiches befinden ſich in fort⸗ ſchreitender Geſundung.(Lebhafter Beifall.) Darum iſt es notwendig, doppelt vorſichtig zu ſein, damit dieſe Geſundung grundſätztich wird.(Beifall.) Vor einem Jahre haben Sie mit dem Nachtragsetat von 1909 eine ſchwere Vergangenheit, hoffent⸗ lich dauernd, verabſchiedet, nicht ohne daß dieſe Vergangenheit uns einſe Erbſchaft hinterlaſſen hat. Die Fehlbeträge von 1906 bis 1908 haben wir durch Anleihen beiſeite geſchoben, aber den Fehl⸗ betrag von 1909 nur proviſoriſch. Das Jahr 1910 iſt mit Recht verſchont geblieben denn es hat außer einem Reſt von 1907 noch unter allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Jahr 1909 hat ihm einen Teil ſeiner Einnahmen vorweggenommen, aber auch auf das Jahr 1911 ſenken ſich die Laſten der Vergangenheit in voller Stärke herab, vermehrte Schuldentilgung, Erſchöpfung des Reichsinvalidenfonds uſw. Das ſind harte Anforderungen, und die Mittel zu ihrer Befriedigung ſind gering. An die Matrikular⸗ beiträge von 80 Pfg. pro Kopf müſſen wir uns unbedingt feſt⸗ klammern, ſonſt verlieren wir gleich wieder das Steuer aus der Hand. Wir werden aber durch geſteigerte Einnahmen in der Lage ſein, das gänzlich verlorene Gleichgewicht zwiſchen Einnahmen und Ausgaben wiederherzuſtellen. Mit dem, was uns in Zukunft daraus erwächſt, wird das dauernde Anwachſen der Ausgaben gleichen Schritt halten, Nurx auf die Vergangenheit und den Beharrungszuſtand hin kann man aber den Etat nicht aufbauen. Die Zukunf: heiſcht ihr Recht, die Friedenspräſenzſtärke des Heeres iſt dur die nächſten 5 Jahre neu feſtzulegen. Wir müſſen deshalb den Wirtſchaftsplan vorſorglich ſo einrichten, daß die Mitel für den genannten Zweck in dem fünfjährigen Zeitraum beſtritten werden können. Tun wir das, ſo werden wir uns ſagen dürfen, daß wir Ufts in eine nachaufwärtsgerichtete Finanzpolitik nicht nur eingelebt, ſondern quch daran feſtgehalten haben. 1909 war der Breimipunkt unſerer Finanznot und doch ſchloß das Jahr mit einemverſöhnlichen Lichtblick. Ich rechne dem Jahre 15909 die Rückſtände aus den früheren Jahren nicht zu. Wohl aher hatte es ein eigenes etatmäßiges Defizit an ungedeckten Matriku⸗ larbeiträgen in Höhe von 248 Millionen, es kamen hinzu die Be⸗ ſoldungsaufbeſſerungen mit 88 Millionen. Dieſe aber wurden an⸗ nähernd gedeckt durch das Mehr von 85 Millionen, welche der Nachtragsetat für die neuen Steuern und Zölle eiuſetzte. Und ſo ergab ſich im Hin und Her ein Fehlbetrag von 239 Millionen. „Dieſer müßte auf die Jahre 1911 bis 1913 abgebürdet werden, in⸗ ſofern ſich nicht doch noch Ueberſchüſſe ergeben haben. Solche lleberſchüſſe, wenn man ſie ſo nennen darf, hat das Jahr 1909 lakfächlich ergeben. Es hat ſich um 113 Millionen beſſer erwieſen, als wix es veranſchlagt hatten. So iſt es gekommen, daß wir 1909 ein Mehr an Verbrauchs⸗ ſteuern von 6 Millionen, Grundumfatzſteuern von 10 Millionen zu verzeichnen haben. Der Emiſſiousſtempel hat gegenüber dem Hahre 1909 ganz auße rordentlich mehr erbracht. Durch Vor⸗ emiſſionen haben wir 9 Millionen Mark mehr erzielt und wohl im Zuſammenhang damit ein Mehr an Schlußnotenſtempel von Ii Millionen Mark, ohne Zuſammenhang mit den neuen Zöllen haäben mehr erbracht die Erbſchafts⸗ und Zucker⸗ ſteuer. In Zuſammenhang mit den Zöllen ſteht die erheblich geſtiegene Voreinfuhr, die beim Kaffee nicht weniger als 375 000 Doppelzentner beträgt, beim Tabak 200 000, bei den Zündwaren 64000 Doppelzentner. Jur ganzen brachte die Voreinfuhr ein Mehr von 23 Millionen Mark. Dank dieſer Umſtände und den Mehrerträgen der Steuern können wir einen freund⸗ licheren Blick in die Zukunft werfen als im Vor⸗ jahre. Beſtimmten wir damals das Defizit auf 121 Millionen, ſo läßt ſich jetzt ein Defigit von nur 6 Millionen vorausſagen. Daß wir überhaupt keinen Ausfall haben, kommt daher, daß auch dies⸗ mal die Zölle guf Getreide nicht wie 1908 einen Ausfall von 89 Millionen, ſondern nur einen ſolchen bon 50 Millionen verurſach⸗ ten, Dieſer Ausfall wird durch die übrigen Zölle gedeckt. Gleich⸗ gelkig hat der Ausfall auf der andeken Seite beim Witwen⸗ und Wniſenfonds ſich eingeſtellt. So ergibt ſich ein Mehr von 72 Millionen Mark an Steuern nach Abzug eines kleinen Minus, und eine Minder⸗ gusgäbe von 40 Millionen Mark beim Würwen⸗ und Waiſenfonds. Mithin zuſammen ein Mehr von 112 Millionen Mark. Mit dieſen drei Ziffern iſt das Ergebnis des Jahres 1909 im weſentlichen dargelegt. Zu erwähnen iſt noch ein Mehr beim Münzgewinn, der der Reichskaſſe zufließt. So hat ſichder Fehlbet rag des Jahres ſoog beinahe guf die Hälfte, nämlich auf 126 Millionen Maxk, vermindert, und dieſer Betrag ſoll auf die Jahre 1911 bis 1913 abgebürdet werden. Wir hatten ſchon für 1910 den Verſuch einer kleinen Abbürdung gemacht, aber der da⸗ für beſtimmte Betrag iſt uns unter den Händen zerfloſſen, haupt⸗ ſschlich weil die Unterſtützung der Tabakarbeiter mehr erfordert Hatle, als erwartet wurde. Einen Erlös von 18 Mil⸗ lionen Mark haben wir als rechnungsmäßigen Ueberfluß für das Jahr 1910 zuführen dürfen, da er uns über jede etatsmäßige Erwartung hinaus zugefloſſen iſt. Wir durften das Uur, wenn wir Grund zu der Annahme hatten, daß die Ein⸗ nahmen und Ausgaben für 1910 glatt abſchließen würden. Das brauchten wir nun in der Tat nicht zu bezweifeln. Das Jalhr 1910 hat ſich bisher genau in den vorhergehenden Bahnen bewegt, Jeine angenehmen Ueberraſchungen, aber guch keine herben Enttäuſchungen. Sehr bemerkenswert iſt es, daß nach den bisherigen Nachrichten fäm!iche Reſ⸗ ortsihre Etats innehalten.(Hört! Hört! rechts.) Wenn auch Ueberſchreilungen im einzelnen noch vorkommen, (Heiterkeit links), ſo iſt doch bei keiner Verwaltung eine Ueber⸗ ſchreitung im Geſamtergebnis zu erwarten, die nicht in ent⸗ ſprechenden Mehreinnahmen ihre Deckung findet.(Hört! Hört! vechts.) Ich glaube doch, daß Sie daraus erſehen können, daß der Geiſt der Sparſamkeit nicht etwa nur in der Fi⸗ nanzverwaltung umgeht, ſondern im ganzen Reiche. Bei den Zöllen und Steuern wären wis durch die Mehreinnahmen zwar angenehm berührt, aber nicht gerade überraſcht geweſen. her ebenſo, wie das Jahr 1908 in anderer Weiſe, iſt auch 1910 8 55 *—— 2 weithin ſichtbarer Warnungspfahl gegen allzu optimiſtiſche Erwartungen. des iſcher Reichstagsbericht Wir dürfen uns aber freuen, daß das Mehr und Minder gegen⸗ über den Erwartungen ſich ausgleicht. Denn nach den Ergebniſſen der erſten Monate dieſes Jahres kann ich ſagen, daß wir den Voranſchlag bon 1441,6 Millionen faſt mathematiſch genau er⸗ reichen werden. Was nun zunächſt die neuen Zölle und Steuern betrifft, ſo hatten wir für 1910 eingeſetzt einen Geſamtbetrag von etwas über 290 Millionen. Das ſind fünf Siebentel des Ge⸗ ſamtertrages. Nach Abzug der Zuckerſteuer, des Ortsportoertrags und der Matrikularbeiträge für 1911 ſchreiten wir weiter und ſetzen hier 30 bis 35 Millionen Mark mehr ein. So gelangen wir zu bier Fünftel jenes geſchätzten Geſamtbetrages oder, wenn man auf beiden Seiten die feſtſtehenden Größen mit einrechnet, zu fünf Sechſtel der Endſumme von 500 Millionen Mark. AUnſere Erwartungen für 1910 ſind völlig eingetroffen. Wir dürfen das auch für 1911 umſomehr erwarten, als inzwiſchen die eingelnen Steuerarten eine piel leben⸗ Geſtalt gewonnen haben. Das Geſetz der großen Zahlen tritt bei den neuen Steuern ganz deutlich in die Er⸗ ſcheinung, und es wird nicht allzulange dauern, bis wir in der Lage ſind, auch über den Beharrungszuſtand ein ſicheres Urteil zu fällen. Mit den einzelnen Zöllen und Steuern verhält es ſich nun folgendermaßen: Was zunächſt die Zölle auf Tabak, Kaffes und Tee anlangt, ſo haben ſie ſich genau ſo ent⸗ wickelt, wie man nach der großen Wpreinfußr erwarten durfte. (Lebhaftes Hört! Hört! rechts und im Zentr.) wird beim Tabak die Schwierigkeit und Dauer des lleber⸗ gangszuſtandes weitaus geringer ſein als bei früheren Steuern. Schon die Einfuhrziffern der letzten 3 Monate ſind nahezu völlig normal.(Hört! Hört! rechts und im Zentr.) Die Wertberzollung vollzieht ſich ohne Anſtand und hat durchaus die erwarteten Beträge gebracht.(Hört! Hört! rechts und im Zentr.) Ein kleines Minder an Tabakſteuer erklärt ſich durch die ein wenig günſtigere Ernte von 1909 und wird zweifellos nicht von Dauer ſein. Die Zigarettenſteuer hat ihren geſchätzten Geſamtbetrag bereits erreſcht und ſogar etwas überſtiegen. Auch beim Kaffee beginnen die Folgen der Voreinfuhr ſich zu begleichen. Schwierigkeiten macht gerade im gegenwärtigen Moment eine mit der Zollerhöhung nicht im Zuſammenhang ſtehende Er⸗ höhung des Welemar p ffe 8. Die Brauſteuer hat ſich ebenfalls zufrie denſtellend gezeigt. Von dem Betrag, den wir 1 Brauſteuergeſetz erwarket haben, ſind wir nür noch um 15 Millionen entfernt, und wir haben Grund zu der Hoffnung, daß wir den Beharrungszuſtand verhältnismäßig bald erreichen. Auf darf ich wohl nach dem bisher vorliegenden Geſchäftsergebnis ſagen, daß die Brauereien ſelbſt auch auf ein günſtiges Jahr zurückblicken.(Hört! Hört! rechts und im Zentr.) Durchaus günſtig haben ſich entwickelt der Gr u ndſtück⸗ umſatzſtempel, der gleich mit beiden Füßen in ſeinen Be⸗ eeee e hineingeſprungen iſt und die Scha umwein⸗ te e K Zu den Steuern, die die Erwartungen nicht voll be⸗ friedigt haben gehört nur in ausgeprägtem Maße die Licht⸗ mäittelſteuer, die Steuer auf langfriſtige Wechſel und der Scheckſtembel. Bei der Lichtmittelſteuer iſt ein Rückgang des Ver⸗ brauches an Glühbirnen durch die weitere Verbreitung der elek⸗ triſchen Bogenlampen zu erklären. Die Beſtellung bon Sicher⸗ heiten für langfriſtige Wechſel iſt dadurch teurer und, wie es ſcheint, ganz aus der Mode gekommen(Heiterkeit), und auch klei⸗ nere Schecks ſind erheblich im Rückgang begriffen, wobei freilich die an ſich ſehr erfreuliche Entwicklung des Poſtſcheckweſens nicht ohne Einfluß geſweſen ſein dürfte. Der Gffektenſte m⸗ pel entwickelt ſich günſtig, wird aber etwas zurückgehalten durch die Talonſteuer. Die Zündwarenſteuer hat gelitten unter der ganz außerordentlich großen Vorberſorgung und ebenſo unter einer ganz ungewöhnlichen Erbitterung(geiterkeit und Sehr richtig! rechts), und beides hat zu einem gewiſſen Rück⸗ gang des Verbrauches und zu größerer Verwendung von Erſatz⸗ mitteln geführt. Ich laſſe freilich dahingeſtellt, ob die Erſatz⸗ mittel nicht weſentlich teurer ſind(Heiterkeit und Sehr gut! rechts), als die durch die Steuer erhöhten Preiſe der in Frage kommenden Zündwaren. Wie überhaupk wohl geſagt werden darf, daß die Preiſe bei uns um die Hälfte niedriger ſtehen, als bei⸗ ſpi(Hört! Hört! und Zuſtimmung rechts.) Insbeſondere ſpielsweiſe in Frankreich. Wenn man nach den Eingängen der Steuer ſchließen darf, ſind jetzt die Folgen der Vorberſorgung und ſind überhaupt die Schwie⸗ rigkeiten des Uebergangszuſtandes in Rückbildung begriffen, und wir glauben zu der Annahme berechtigt zu ſein, daß wir für 1910 den Beharrungszuſtand exreicht haben. Die Unzuträg⸗ lichkeiten in der Induſtrie, die ſich ohne Zuſammenhang mit der Steuer vorfinden, brauche ich hier nicht zu erörtern. Die Branntweinſteuer iſt einigen Schwankungen unterworſen geweſen. Wir unſererſeits konnten nicht voraus⸗ ſehen, wie die Vorverſorgung und wie die erhöhte Steuer auf die Iſt⸗Einnahme von 1909 einerſeits und 1910 andererſeits wirken würden und wir haben deshalb davon abgeſehen, für 1909 über⸗ haupt eine Mehreinſchätzung vorzuſehen und den entſprechenden Betrag dem Jahre 1910 überlaſſen. Nachdem nun 1909 eine Mehreinnahme ſich ergeben hat, wird 1910 einen entſprechenden Ausfall haben. Glücklicherweiſe werden die Zufälle die hierbei durch den Eharakter der Brannkweinſteuer als Ueberweiſungs⸗ ſteuer entſtehen könnten, dadurch beſeitigt, daß wir zurzeit die Branntweinſteuer tatſächlich wie eine reichseigene Steuer behan⸗ deln. Das Uebereinkommen mit den Bundesregierungen, das bis 1913 in Geltung bleiben ſoll, iſt die notwendige Ergänzung des Feſthaltens an beſtimmten Matrikularbei⸗ trägen. Ich hege deshalb auch die lebhafte Hoffnung, daß ſich dieſe Regelung auch 1910 und die kommenden Jahre bewähren wird.(GZuſtimmung rechts.) Einigermaßen verſchoben iſt das Bild auch dadurch, daß das Kontingent nicht ohne weiteres den verminderten Verbrauch zu folgen vermochte. Der Bundesrat hat aber alsbald nach Jahresſchluß 1909/10 von dem§ 25 des Brannt⸗ weinſteuergeſetzes Gebrauch gemacht und das Kontingent auf den wahren Verbrauch herabgeſetzt und ſo wird nun für die zweite Hälfte 1910 und für das Jahr 1911 beſonders auch mit Rückſicht auf den Umſtand, daß die Folge der Vorberſorgung nunmehr ihre Wirkſamkeit verlieren, eine höhere Einahme erwachſen als in den freilich wenig günſtigen erſten Monaten des Jahres 1910, wenn auch der Beharrungszuſtand von 200 Millionen Litern nicht er⸗ reicht werden ſollte. Meine Herren, ich habe Ihnen bei den einzelnen Steuern die Lage der Sache vollkommen objektiv ohne jede Schön⸗ oder Schwarzmalerei geſchildert. Sie ſehen daraus, daß uns durch die neuen Steuern eingroßer und ſicherer Beſitz⸗ ſtanderwachſen iſt.(Hört! Hört! rechts.) Wenn dabei ein⸗ zelne Einnahmen in entgegengeſetzter Bewegung ſich befinden, ſo iſt das bedauerlich, aber es iſt nicht gerade eine Eigentümlichkeit der letzten Steuergeſetze(Lebh. Sehr richtig! rechts und im Zenkrum), ſondern trifft zu ſo ziemlich auf ſämtliche Steuer⸗ änderungen neueſter und früherer Perioden. Ich könnte Ihnen dafür Beiſpiele in beliebiger Zahl anführen.(Sehr gut! rechts.) Wir haben auch dieſesmal, alſo für 1910, einen Mehr⸗ ertrag aus der Erbſchaftsſteuer, dem Schlußnoten⸗ ſtempel und in gewiſſem Grade auch aus der Zuckerſteuer zu erwarten. Ein Abkommen zwiſchen Preußen und Elſaß⸗ Lothringen ſichert uns ferner ſowohl für 1910 wie für 1911 erhöhte Erträge aus der Tabakſfteuer. Dagegen ſind die Zölle auch in dieſem Jahr wieder im Rückſtand. Wir werden mit einem Aus⸗ fall von 6 Millionen zu rechnen haben, und wenn wir nicht für 1911 wenigſtens erhöhte Erträge aus dem Tabak und aus dem Kaffoe erwarten dürfen, ſo werden wir zu keiner Geſamterhöhung unſerer Zölle kommen. Auf die Geſtaltung der Zölle wird man künftig beſondere Aufmerkſamkeit richten müſſen; man wird ſich insbeſondere von dem Irrtum fernhalten müſſen, als ob die Folgen einer ſogenannten Weltkonjunktur, ich ſpreche überwie⸗ gend von einer induſtriellen Konjunktur, auf unſere Zölle vyn ſehr großem Einfluß ſind. Wenn wir z. B. eine Hochkonjunktur wie 1907 haben, ſo ſchwellen die Ziffern unſerer Handelsſtatiſtik für einzelne Artikel zwar enorm an, aber die Hauptartikel: Wein, Pe⸗ troleum, Schmalz, Kakao und dergleichen, ebenſo die induſtriellen Jertigprodukte bleiben von den Schwankungen ganz unberührt Den Haupteinfluß auf die Geſtaltung der Zölle im ganzzen haben doch immer die Getreidezölle. In ihnen ſpiegelt ſich das Ergebnis der Einnahmen überhaupt faſt genau wieder. Wir ſind nicht in der Lage, für 1911 an Geſamt⸗ einnahmen aus Steuern und Zöllen weſenklich mehr einzuſetzen, als den Betrag, den ich Ihnen vorher genannt habe. Ich habe das Bild der Einnahmen noch zu ergänzen durch die Darſtellung der Ergeb⸗ niſſe der einzelnen Verwaltungen und möchte hier Einnahmen und Ausgaben zuſammenfaſſen in einen kurzen Ueberblick ii ber Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Ich beginne mit den Betriebsverwaltungen. Die Poſt hat von 1900 bis 1910 ihren Etat in den Einnahmen und Ausgaben nahegu ver⸗ doppelt. Der Ueberſchuß erreichte im Jahre 1905 einen Höhepunkt mit 61 Millionen bei einer Anleihe von 27 Millionen. Infolge der Beſoldungserhöhungen ging dieſer Ueberſchuß dann auf 12 Millid⸗ nen hei einer Anleihe bon 45 Millionen zurück. Für 1911 haben wir eingeſtellt 734 Millionen an Einnahmen und 663 Millionen an Ausgaben. Wir rechnen alſo mit einem Ueberſchuß von 71 Millio⸗ nen, und zwar bei einer Anleihe von 22 Millionen. Unſere Hoffnung auf ein weiteres Emporklimmen ſcheint wohl begründet. Mit der Verſtärkung des Betriebes der Poſtver⸗ waltung läßt ſich aber auch die ſeit zwei Jahren zurückgehaltene Vermehrung des Perſonals nicht weiter aufſchieben. Die Reichsdruckerei hat unter einem gewiſſen Rückgang an Auf⸗ trägen zu leiden. Die Verhältniſſe der R eichseiſenbahn haben ſich günſtig geſtaltet. Für 1911 ſetzen wir 19 Millionen bei einer Anleihe von 12 Millionen dafür ein. Mit dem Anlage⸗ kapital von 800 Millionen läßt ſich dieſe Ziffer freilich ſchlecht vergleichen. Nun zu den übrigen Verwaltungen. Der Etat des Reichs⸗ ſchatzamts iſt großen Schwankungen unterworfen durch große Mindereinnahmen. Das Auswärtige Amt hält ſich auf der gleichen Höhe und hat ſogar mit einer Minderausgabe ab⸗ geſchnitten. Das Reichsamt des Innern hat wieder eine Minderausgabe von 1 Million Mark gehabt. Aber wir dürfen uns freuen. Ein großes Mehr von 6 Millionen erklärt ſich durch Kaliabgaben. Bei den Schutzgebieten ſind die Reichszuſchüſſe entſchieden im Sinken begriffen. Gegen 31 und 29 Millionen in den borigen Jahren belaufen ſie ſich jetzt auf 26 Millionen. Dabei bleibt das große Eiſenbahu⸗ und Wegebauprogramm unverändert in Geltung. Für Südweſtafrika wird ein Nachtragsetat über die Verwenduüng von Diamanteneinnahmen vorgelegt. Der Mgrineclat hat ſich nach dem Flottengeſetz entwickelt. Er exreicht dem⸗ gemäß im Jahre 1911 ſeinen Höhepunkt mit 43⁰0 Millionen Mark.(Hört! Hört!) Auch der Marinectat ſchloß bisher unter den Anſätzen ab. 1911 werden die letzten erſten Raten eingeſetzt. Demgemäß ſinken von da ab die Aus⸗ gaben, aber nur im außerordentlichen Etat, der im Jahre 1917 nahezu ganz entlaſtet ſein ſoll. Im ordentlichen Etat ſleigen aber die Ausgaben ununterbrochen bis 1917. Der Heeresetat, abgeſehen von der Friedenspräſenz, hat in den Jahren 1900 bis 1904 eine gewiſſe Beſtändigkeit, er iſt durch die Waffemn⸗ ausrüſtungen und die Beſoldungen erheblich geſtiegen, bis exr im Jahre 1909 auf 820 Millionen kam. Von da an iſt wieder ein gewiſſes Sinken bemerkbar. Er bleibt immer 3 bis 4 Milli⸗ enen unter dem Anſatz. Im Jahre 1911 wird faſt gengau das ſelbe gufgewendet wie 1910. Beſonders aufmerkſam mache ich auf den Verkauf der Umwallung der Feſtung Königs⸗ bieirgſan die Stadt Königberg und auf den Verkauf des weſtlichen Teiles des Tempelhofer Feldes an die Gemeinde Tempelhof,. Mit der 5 1 16 Tempelhofer Angelegenhein hat die Regierung das Haus ſchon durch einen Nachtragsetat bon 1909 befaßt, indem in Ausſicht geſtellt wurde, daß die Exträgniſſe ur Anſchaffung von Trupppenübungsplätzen Verwendung finden ſollen. Ihre Budgetkommiſſion hat damals die vorge⸗ ſchlagene Regelung nicht ganz für geeignet erachtet, ſich aber mit den geplanten Maßnahmen grundfätzlich ein⸗ verſtanden erklärt.(Hört! Hört!) 8 Ich hoffe, Sie werden aus meinen Darlegungen den Ein⸗ druck erhalten, daß überall mit hoher Spannung dahin gearbeitel worden iſt, die Ausgaben in den Grenzen der verfügbaren Mittel zu halten. Ferner ſind auch allgenteine Beſtimmungen über Tage⸗ und Meſſegelder und das Zulageweſen in der Marine erlaſſen worden. Ueber die Bauunterhaltungs⸗ koſten ſind wir noch nicht zu einem einheitlichen Schema geleun⸗ men. Wir legen das Ergebnis unſerer Prüfung zur weiteren Er⸗ örterung vor. Das Kontrollgeſetz ſteckt noch durchaus in den Windelu, aber der Rechnungshof iſt dauernd auf der Wacht und läßt kein Gebiet unbeobachtet. 55 35 Nachdem ich ſo die Grundlagen geſchildert habe, auf denen ſich das Etatsgebäude aufbaut, will ich mit wenigen Strichen das Gebäude des ordentlichen Etats ſelbſt fkizzieren. Die Mehrzahl der Verwaltungen hat eine Mehrausgabe gegen das Vorjahr über⸗ haupt nicht zu verzeichnen, oder wo eine ſolche vorhanden iſt, gleicht ſie ſich durch Mehreinnahmen aus. So das Reichsamt des Innern, das Auswärtige Amt und auch in gewiſſem Sinne das Reichsgericht. Die Reſte worden be⸗ glichen durch die Minderzuſchüſſe an die Kolonien. Die 27 Millionen Mark, mit denen uns de⸗ Reichsinvalidenfonds von 1911 ab, ſpäter mit erhöhten Beträgen, zur Laſt fallen wird, finden eine offene Stelle da, wo der Stat von 1910 faſt mit ebenſo großen Teurungsbeihilſen, wie der von 1907 rechnen muß Und ſo bleibt alſp zu beſtreiten der geſetzliche Mehranſpruch der Marine mit 26 Millionen Mark und die erhöhten Tilgungs⸗ und * * R S KGSS re 1* Il rer — ——— Mannheim, den 10. Dezember 1910 General⸗UAnzeiger.(Mittagblatt.) Sette Verzinſungsbeiträge der Reichsſchuld durch die Ueberſchüſſe bei der Reichspoſt, den Reichseiſenbahnen und die Mehreinnahmen an Zöllen. So iſt der Gtat von 1911 aufgebaut auf den bisherigen Grundlagen. Faſſen Sie ihn kräftig an, rütteln Sie ihn, und Sie werden finden, daß das Gefüge feſt iſt.(Heiterkeit rechts.) Sie ſehen, es beſteht eigentlich nur aus nüchterner Seſbſterkenntnis. Der Etat begnügt ſich mit einer beſtehenden Jortbildung des Beſtehenden, und hält, wenn nicht ein abſolutes Erfordernis zur Steigerung vor⸗ liegt, an dem Berherigen feſt. Er ſucht ſich für kommende Jahre beſtmöglich einzurſchten, vergißt aber nicht, daß dieſes Jahr nur der Anfang einer Finanzperiode iſt, und begnügt ſich nicht damit, die Ziffern notdürftig miteinander in Einklang zu bringen, ſon⸗ dern blickt in die Zukunft, wo dieſe durch die Gegenwart beeinflußt iſt. Aber ſelbſt bei aller Zurückhaltung kann für die nächſten Jahre nicht einfach das gelten, was in den vergangenen fünf Jahren gegolten hat. Das bedarf keines Beweiſes, daß der Forkſchritt der militäriſchen Technik auch ein Fortſchreiten des Bedarfs bedingt(Sehr richtig! rechts), und wenn dieſer Bedarf für unſere Wehrkraft unerläßlich iſt, wenn er ſich, wie hier der Fall, in den Grenzen wohlerwogener Sparſamkeit hält, ſo wird niemand ſagen dürfen, daß die Finanzen des Reiches dabei nicht mit⸗ kommen könnten.(Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Das würde für die Stärke unſeres Landes und die Leiſtungsfähigkeit unſeres Wirtſchaftskörpers gleichermaßen irrig ſein.(Zuſtim⸗ mung rechts.) Wie Sie aus dem Friedenspräſenzgeſetz erſehen, erfordert es für das erſte Jahr nur den Betrag von 8 Millionen, ſpäter ſteigen die fortdauernden Ausgaben bis 1917, wo ſie die Höhe von 22 Millisnen erreichen. Einmalige Ausgaben ſind nur bis 1915 vorgeſehen. Verteilt ſind die Ausgaben auf verſchiedene Jahre nicht, vielmehr iſt dieſe Verteilung der Leiſtungsfähigkeit jeden eingelnen Jahres überlaſſen. Aber ganz deutlich und un⸗ entbehrlich liegt vor uns eine Ausgabe von etwas mehr als 20 Mil⸗ jonen Mark. In demſelben Augenblick, wo die Verpflichtung zu dieſer Ausgabe geſetzlich feſtgelegt iſt, muß gleich wirkſam und 1— Einnahmen geſe rden.(Sehr richtig! rechts und im Zen 5 ſt bie Jeuerprobe des eee 15 Keine Ausgabe ohne Deckung! Sehr richtig!) Wir dürfen uns jetzt nicht ſehenden Auges ein Defizit auf die Zukunft laſſen, wir ſtehen 77 5 585 im der Erfahrung, wie ſchnell und unerbittlich die Zunkunft als kom⸗ Die Regierungen ſchlagen Ihnen unzweideutig vor, den Bedarf aus den Erträgen der Zuwachsſteuer zu decken. Der Gedanke an eine Reichswer tuwachsſteuer iſt ja vom Reichstage ſelbſt an⸗ gereß. und einmütig vertreten worden. Er gründet ſich darauf, daß die beiſpielloſe Steigerung der Bodenwerte, des Handels und des Verkehrs in erſter Linie dem Entſtehen und Be⸗ ſtehen des Reiches zu danken iſt. Auch den Kriegern, die für die Gründung des Reiches ſich eingeſetzt haben, kann das Reich ſeine Dankesſſchuld in vermehrtem Maße abtragen, wenn die Zuwachs⸗ ſteuer Geſetz würde. Daß nach den letzten Erfahrungen noch eine große Hoffnung auf die Wehrſteuer geſetzt werden wird. glauben wir nicht, und ſo ſehen wir in der Zuwachsſteuer das einzige Mittel zur Erreichung unſeres Zieles. 8 Nun ſoll der Etat von 1911 die Antwort geben auf die Frage, ob an den Grundſätzen, zu denen der Bundesrat und der Reichstag ſich bekannt haben, auch da feſtgehalten werden ſoll, wo es einige Mühe koſtet. Es iſt eine verhältnismäßig kleine und leichte Probe auf ein großes Exempel, die uns zugemutet wird. Was ich nun noch über die Anleihe zu ſagen habe, iſt im we⸗ ſentlichen die Beſtätigung alles vorher Geſagten. Das Geburtsjahr unſerer Anleihen iſt bekanntlich 1877. Wir hatten ein Anleiheſoll von 1877 bis 1880 in Höhe von 280 Millionen. Das ſind 70 im Jahr, 1881 bis 1890 von 1272 Millionen, das ſind 127 im Jahr, von 1891 bis 1900 von 1120 Millionen, das ſind 11 Millionen am Jahr, und von 1901 bis 1909 von 2584 Millionen, das ſind 287 Millionen im Jahr.(Lebh. Hört! Hört!) Im Jahre 1910 hatten wir eine Anleihe von 148 Millionen, und der neue Etat ſieht eine Anleihe von 97 Millionen vor, das ſind 51 Millionen weniger als im Vorjahre.(Beifall.) Gewiß, das klingt erfreulich, wir dürfen aber nicht vergeſſen, daß die Ausgabekoſten des außer⸗ ordentlichen Gtats noch nicht zurückgegangen ſind, im Gegenteil für den Flottenbau und den Kanal ſtehen ſie augenblicklich im Zenith. Nene Aufgaben nicht werbender Art haben wir weder für 1910, noch für 1911 in die Anleihe aufgenom⸗ men.(Hört, hört!) Wir tragen hier eben noch an den Laſten der Vergangenheit. Inzwiſchen dürſen wir damit zufrieden ſein, daß uns aus dem ordentlichen Etat 93 Millionen an Schuldentilgungsbeiträgen zufließen, und daß im Verein mit dem Münzgewinn von 22 Millionen ſo das Anleiheſoll auf tiefer als die Hälfte herabſinkt. Wir dürfen uns aber nicht mit einer ſchematiſchen Subtraktion zufrieden geben, denn wir dürfen die Schuldentilgungsbeiträge nicht der Aufgabe entziehen, zu der wir ſie nach dem Sinne und Wortlaut der Reichsſchulden⸗ ordnung benutzen ſollen, nämlich um als Käufer unſerer alten Schuldbeſtände auf dem Markte aufzutreten und dadurch das Anſehen unſerer Anleihen zu heben.(Beifall.) Die Regierungen ſchlagen Ihnen vor, dies im Etatsgeſetz beſonders zum Ausdruck zu bringen. Obwohl der Kurs unſerer Anleihe in letzter Zeit, wenn auch auf niedriger Baſis, etwas beſtändiger ge⸗ worden iſt, ſo zeigt ſich doch der Geldmarkt gegenüber unſeren wie überhaupt gegenüber allen fremden Werten nocherheblich abgeneigt. Die Notwendigkeit der Stärkung unſerer Reichs⸗ finanzen und die ſolide Fundierung der Reichswerte muß unſerem Publikum recht deutlich vor Augen geführt werdenz Wir ſind auch durchaus in der Lage, den Anleihebedarf für 1911 noch zurückzuhalten, und es liegt auch, wie ich erklären zu dürfen glaube, in der Abſicht, eine ſolche Karenz zu üben, vorausgeſetzt, daß eine gewiſſe gleichmäßige Stellungnahme aller beim Markt beteiligten öffentlichen Korporationen ſtattfindet, denn wir dür⸗ fen uns durch unſere Enthaltſamkeit nicht ſelbſt zum Schaden 115 reichen. Die Inanſpruchnahme des Schatzanweiſungsfonds be⸗ trägt nur noch 150 bis 160 Millionen, das ſind 400 bis 500 Mil⸗ lionen weniger als in der ſchweren Zeit von 1808 und 1809. (Beifall.) Das iſt jedenfalls auch eine Tatſache, die geeignet iſt, das Vertrauen in die Beſſerung unſerer Ver⸗ hältni ſſe zu rechtfertigen.(Zuſtimmung.) Nach meinem Dafürhalten bedarf es aber unabläſſiger Kleinarbeit, und man wird auch nicht ungeduldig ſein dürfen, wenn die Hebung der Kurſe noch etwas auf ſich warten läßt. Die Eintragungen in das Reichsſchuldbuch haben ſich 5170 e von 60 bis 70 Millionen im letzten Jahre auf 170 Millionen geſteigert. Wir hoffen, in den nächſten Wochen die erſte Milliarde beiſammen zu haben. Als recht bedeutungsvoll hat ſich die Beſtimmung der Reichsverſicherungsordnung erwieſen, wonach die Verſicherungs⸗ anſtalten und Berufsgenoſſenſchaften verpflichtet ſind, einen Teil ihres Vermögens in Reichs⸗ und Staatsanleihen anzulegen. Das alles nützt aber nur, wenn wir un ſere Jinanzen in Ordnung halten, wenn wir eiſern unſere Grundſätze bei der Valancierung des Gtats durchführen. Noch fließt der ordentliche und der außerordentliche Etat in⸗ einander über. Die Demarkationslinie iſt zwar gezogen, aber die Truppen ſind noch nicht überall hinter ſie zurückgetreten. Laſſen wir die Zügel im ordentlichen Etat locker, tröſten wir uns min⸗ deſten mit Palliativmitteln, ſo gleiten wir unfehlbar, anfangs vielleicht langſam, dann aber immer rapider wiederum in den Abgrund unwirtſchaftlicher Anleihe.(Sehr richtig! rechts.) Unfer ganzes Beſtreben geht nun dahin, den Felsblock unſerer Finanzen aufwärtszuwälzen.(Zurufe links: Ein ſehr guter 24 1 tigl. rechts und im Zentrum.) mende Gegenwart jedes Verlegenbeitsmittel verwirft.(Sehr rich⸗ Vergleich! Heiterkeit.) Ich lebe der feſten Ueberzeugung, daß der Zeitpunkt nicht fern iſt, wo dieſer Felsblock auf der Höhe einen ſicheren Ruhepunkt finden wird. Wirken wir zuſammen, damik er nicht noch nahe dem Gipfel unſeren Händen entgleitet.(Beifall — 2— rechts und im Zentrum.) —— Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Samstag, den 9. Dezember, von 4ur an Beich'gelegenheit. 6 Uhr Salve. Sonntag, 1I. Dez., abends 8. Uhr ündet im Saale der„Beilsarmee“, II 3, 10 elne öffentliche Persammlung staft, wozu Sle alle herzlich einge⸗ laden sind. 21110 Verein Montag, den 12. Dezember abends /½ 9 Uhr „Die Rinderarbeit“ 21105⁵ Referentin: Schriftſtellerin Frau Marie Schloß, Karlsruhe. Alen Eltern und Vormündern welche ihre Töchter und Mündel zu tüchtigen Kleider⸗ macherinnen ausbilden laſſen wollen, bietet ſich in der Zuſchneidefachſchule Breite Süudrowicz& Dol, Mannheim, F I. 3 Steaße Gele enheit zu einem gründlichen Unterricht im Maßnehmen, Richten, Anprobieren und fertig arbeiten. Die eiterinnen der Schule haben es ſich zur Aufgabe gemacht, keine Schülerinnen früher zu entlaſſen, bis ſte ihre volle Selbſtändigkeit erlangt haben. 42291 200 Todes-Anzeige. 2 Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung dass unser lieber Sohn, Bruder und Schwager, Herr Leopold Kahn heute plötzlich verschieden ist. Um stille Teilnahme bitten Die tiettrauernden Hinterbliebenen. 121¹9 Mannheim, den 9. Dezember 1910. 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Es iſt in jedem von uns genug Sauerſtoff, Waſſerſtoff und Kohlenſäure, um einen Ballon zu füllen, der groß genug wäre, einen Menſchen in die Luft aufgzuheben oder um einen ganzen Abend eine Straße von 500 Meter Längre zu beleuchten. Würde der Kohlenſtoff, den jeder von uns enthält, zu Graphit um⸗ geformt, ſo könnte man davon 65 Gros oder 780 Dutzend Bleiſtifte fabrizieren. Aus dem EGiſen, das unſer Blut enthält, könnte man ſieben Hufeiſen ſchmieden. Unſer Körper beſitzt weiter 600 Gramm Phosphor, eine Menge, die genügen würde zu 820 000 Streich⸗ hölzern, oder um damit, wenn man eine andere Verwendungsart vorzöge, 500 Perſonen zu vergiften. Wir enthalten außerdem 6 Kilo an Fettſtoffen, wovon man 60 ausgezeichnete Lichter machen könnte, die vollſtändig unſere Stearinlichte erſetzen würden. Das Salz in unſerem Körper würde hinreichen, um 20 Teelöffel zu üllen. — Der trinkende Spazierſtock. Dem franzöſiſchen Parlament, das eifrig beratet, wie der wachſende Alkoholgenuß im Volke be⸗ kämpft werden könnte, iſt unerwartet ein Bundesgenoſſe erſtanden: der Erfinder des trinkenden Spazierſtockes. Viele Menſchen müſſen aus beruflichen oder aus geſellſchaftlichen Gründen oft mehr Alko⸗ hol zu ſich nehmen, als ſie ſelbſt möchten; der Gaſtgeber oder der Geſchäftsfreund ladet zu einem Gläschen ein, und wer viel Viſiten macht oder Geſchäftsfreunde beſucht, beſonders die Reiſenden, er⸗ kaufen ſich Freundſchaft oder Aufträge oft nur durch ein liebens⸗ würdiges und möglichſt häufiges„auf Ihr Wohl, Proſit“. Dieſen unfreiwilligen Alkoholikern ſoll die neue Erfindung Hilfe bringen, im durſtigen Spazierſtock finden ſie einen aufopfernden Freund Damenhemdd mut handgestiekter Passe u. Feston aus solldem Ouitton 185 Damenhemd aus felnfüdigem Chiffon, Reformfasson, Handlanguette 20 Damenhemd mit reicher Handstickerei u. 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Ein leichter Druck in einem unbewachten Moment und hurtig hat der Stock das Schnäpschen eingeſogen. Auf der Straße kann er dann leicht entleert werden. Man kann dieſen trinkenden Spazierſtock in allen Größen haben, für 6, 8 oder 10„Bittere“; eines wird freilich vom Beſitzer gefordert: Ruhe, Kaltblütigkeit, Geiſtesgegenwart und Sicherheit des Auftretens. Denn jeder Augenblick, da der freundliche Wirt beiſeite blickt, muß geſchickt ausgenutzt werden und keine verlegene Miene darf nachher verraten, daß nicht der Gaſt, ſondern eigentlich der Spazierſtock wacker Beſcheid getrunken hat. — Franzöſiſche Gegner des Krieges 1870/71. Unermüblich ſetzt des Krieges 1870/71, ſeine Mitteilungen über die Vorgeſchichte und den Ausbruch des Krieges fort, und ſo viel auch im einzelnen vom hiſtoriſchen Standpunkte aus an ſeinen Veröffentlichungen zu tadeln iſt, ſo wertvoll ſind ſie anderſeits durch manche Beiträge zur Geſchichte des Krieges, die vor allem in der Bekanntmachung zahl⸗ reicher Privatkorreſpondenzen beſtehen. Im letzten Heft der „Rebue des deux mondes“ beſchäftigt ſich nach der„Tägl. Rundſch.“ Olivier nun mit den Gegnern des Krieges in Frankreich, die da⸗ mals weit zahlreicher waren, als man bisher anzunehmen geneigt war. Vor allem glaubten die aus Frankreich ausgewieſenen Revo⸗ lutionäre und Feinde des Kaiſerreiches ihre Stunde gekommen, und Delescluze in Brüſſel forderte ſeine Freunde auf, eine allgemeine Erhebung der unteren Klaſſen herbeizuführen, die niemals mehr Ausſicht auf Erfolg gehabt habe, als jetzt, wo das Heer in Anſpruch genommen ſei. Ein Reihe Pariſer Blätter, wie der„Revei!“, die „Cloche“, der„Rappel“ u. a. beſchworen die Republikaner, die Mit⸗ tel zum Kriege zu verweigern, andere exmahnten die Sordaten, die deutſchen Truppen zu ſchonen und zu hoch zu ſchießen. Die aus⸗ marſchierenden Bataillone der Garniſon Paris zeigten am Bahn⸗ hofe eine bedenkliche Disziplinloſigkeit und in Lyon durchzogen be⸗ trunkene Soldaten die Stadt, ſangen die Carmagnole und riefen dabei:„Nieder mit Napoleon III., nieder mit dem Krieg, huch der Friede, hoch Preußen, hoch die Republik.“ Selbſt die deutſche Ein⸗ Iaſchentücher Rein leinene Tücher aussebogt mit andgestickter Eeke 8t. Echte Madeira-Tücher Schweizer Stickerei-Tücher aHeee. fe 128 Linontücher, veiss ½ Dtzd im Carten r. 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Heute nacht wurde ein Angriff auf die Villa Stober gemacht, wobei es zwiſchen dem Wächter und den Diebsgeſellen zu einer Auseinander⸗ ſetzung mit dem Revolver kam, die glücklicherweiſe unblutig verlief, Die Einbrecher wurden aber durch die Schüſſe bertrieben. 2 * Bruchſal, 8. Dez. Letzte Nacht ereignete ſich hier ein Liebesdram a, indem ein junger Kaufmann einem 20jährigen Dienſtmädchen namens Rödelſtab einen Revolverſchuß in den Kopf feuerte. Die Schußverletzung iſt lebensgefährlich. Der Täter wollte ſich vom Zuge überfahren laſſen, wurde aber rechtzeitig entdeckt und verhaftet. *Kehl, 8. Dez. einem Wagen der Güterbeſtätterei und war ſofort tot. das Genick gebrochen. )(Büchen au, 8. Dez. Bis jetzt noch nicht ermittelte Diebe ſtiegen in der vorletzten Nacht in das Pfarrhaus ein und begaben ſich in das Sitzungszimmer des Stiftungsrats. Dort raubten ſie die in der Stiftungskaſſe eingeſchloſſenen Wertpapiere. )(Offenburg, 8. Dez. Der Bau des hieſigen neuen Bahnhofes wird vor September 1911 nicht vollendet werden können. Es iſt demnach die Inbetriebnahme dieſes Bahnhofs vor Ende September 1911 nicht zu erwarten. ):( Donaueſchingen, 7. Dez. Die Stadtverwaltung be⸗ willigte eine Ehrengabe von je 20 Mark für die hier lebenden Der Maler Ludwig Wurz ſtürzte von Er hakte Veteranen. und Gehilfen. Denn wo ſie nicht mehr trinken können oder trinken ——— Haarpfelle. Stück.78, 125 N. W Haarspangen Stück.75,.25 M. Moderne Kavalier- Haar · Frisier- Kolliers Uhrketten QGarnituren Garnituren Passende Tehnaelte--Aeschele HEeht Schildpatt Ztelllge Haargarnituren 14.25, 10.25,.25 M. Aufsteck-Kämme.. Stuck.75,.95,.95 M. im Karton, elegante , Damen- portemonnaies elegante Facons und Lederarten, darunter mit durchgehend. Tasche in vielen 1 98 55 192894 888 Pf. okodil, Seshund Han tase 1 Brieftaschen.8.75.45 1 in allen modernen Facons, Farben und Damen- in vornehmen Le- derarten, darunt. Alpacca-Kugel- od. 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Er hatte im ganzen 150 Brieſe abge⸗ ſchickt, und mit Befriedigung zog er die Bibanz der Antworten. 80 von den Adreſſaten antworteten überhaupt nicht, 55 ſchwelgten in Ausdrücken des Bedauerns, 11 baten um Auf⸗ ſchub, aber 4 ſchickten den erbetenen Betrag, der natürlich ſofort zurückgeſandt wurde. Von dieſen Vieren waren zwei unmenſchlich reich, und die beiden Anderen hatten gerade ungewöhnlich großes Glück im Spiel gehabt.— Unter den „Freunden“, die ihwe Ablehnung mit dem Hinweis auf die „ſchlechten Zeiten“ begründeten, waren 37 hervorragende Per⸗ ſomen, die allgemein fütr ſehr reich gelten — Der Kaiſer als Weihnachtsmann. Wer jetzt Gelegenheit hat, einen Blick in das Ziwilkabinett des Kaiſers zu tun, der wird erſchrecken über die Briefe und Gefuche, die im Weih⸗ nachtsmonab an die Adreſſe des Kaiſers gelangen. Schon an den Aufſchriften läßt ſich meiſt ohne weiteres erkennen, was dieſe Briefe bezwecken ſollen, denn Aufſchriften wie:„An den Kaiſer“,„an unſern lieben Kaiſer“,„an den reichen Kaiſer“, kehren, von Kinderhand geſchrieben oft wieder. Datz es ſich um„Briefe an den Weihnachtsmann“ handelt, iſt eben⸗ ſo ſelbſtverſkändlich wie die Datſache, daß man ſich in dieſem Briefe als letzte Hoffnung auf Erfüllung eines„lang gehegten Wunſches“ an den Kaiſer wendet, von dem in dieſen Bitt⸗ ſchriften meiſt geſagt wird, daß er wenn er nur wolle, jeden Wurnſch mit Leichtigkeit werde erfüllen können. Daß dem nicht ſo iſt, weiß jeder, der nur die Poſt eines einzelnen Dezember⸗ tages im der Hand gehabt hat. Sind auch manche Bitlge⸗ ſuche von einer kindlichen Genügſamkeit, ſo befinden ſich auch zahlreiche darunter, die anſpruchsvoller wirben; denn es wil de quch die Mittel des Monarchen überſteigen, wollte dieſer 3. B. das Geld ohme weiteres zum Ankaufe einer kleinen Villa für die Hühnerzucht und die Großmutter nach den Wümſchen des kleinen Briefſchreibers hergeben. Ebenſo würde es nicht angehen, daß der Kaiſer alle die unerwachſenen dem Zeichen des Tannenbaums, andere wieder ſind feſcht Unding, daß der Kaiſer alle dieſe Bittgeſuche perſönlich lieſt. Dies beſorgt vielmehr das Zivilkabinett, welches aus der Fülle der Eingänge dem Kaiſer ſchließlich einen„Extrakt“ beſonders origineller und anſcheinend zu berückſichtigender Geſuche zur weiteren Entſcheidung vorlegt. Glaubt der Kaiſer einer Bitte mähertreben zu können, ſo ſetzt der amtliche Erkundigungs⸗ apparat ein. Die Polizeibehörde hat eine Auskunft über die wahren Verhältniſſe und die Bedürftigkeit des Bittſtellers zu erbringen; iſt ſie gut, ſo tritt der Bittſteller in den engeren Kreis der zu Beſchenbenden. Natürlich bleiben von den wirk⸗ mann“ hatten. erſchien in Berlin ein kurfürſtliches Edikt, wonach„des Abends ſollen“. KAmerben in das Militär einſtellt, die es gern möchten. Inmer⸗ in ſprechen manche Bittgeſuche von wirklichem Elend unter erfüüllbar und zweckmäßig, daß ein Eingehen auf das Geſuch unter Uniſtänden zur Möglichkeit wird. Natürlich iſt es ein lich Bedürftigen auch am Ende viele übrig, die nicht bedacht werden konnben, weil die ausgeſetzten Mittel, die ſchon ſehr hoch gurgeſetzt ſind, bei weitem nicht ausreichten. Dies iſt aber durchaus noch kein Grund, daß der Bittſteller ſich euva zurück⸗ geſetzt ſühlen kann; denn er muß ſich ja bei reiflicher Ueber⸗ legung ſelbſt eimgeſtehen, daß es bei der Fiille der Geſuche und bei dem guten Leumund, den die meiſten Petenten wach⸗ weiſen können, geradezu wie ein Treffer in der Lotterie wirken muß, wenn man das Glück haben ſollte, von den zur engeren Wahl geſtellten Petenten herausgeſucht zu werden. Abſeits von dem amtlichen Gange der Erledigungen greift bisweilen der Kaiſer aber noch perſönlich ein, wenn ihm eine Zuſchrift beſondere Freude macht, was hauptſächlich auf Bittgeſuche kleiner Kinder zutrifft, die entſtanden ſind, ohne daß die Eltern eine Ahnung von dem„Briefe an den Weihnachts⸗ — Der Urſprung des Zapfenſtreichs. Der„Voſſ. Ztg.“ wird geſchrieben: Für den Zapfenſtreich gibt es eine Berliner Erklä⸗ rung, die wenig bekannt ſein dürfte. Unter dem 29. Auguſt 1636 ſobald die Trommel geſchlagen, welches allemal, wenn es in Un⸗ ſerer Kirchen zur heiligen Dreifaltigkeit 9 Uhr ſchlägt, geſchehen ſoll, in keinem Schankhauſe, es ſei in denen Rats⸗ oder Privat⸗ kellern oder Häuſern einiger Wein oder Bier mehr, denen Gäſten gezapfet, ſondern dieſelben nach Hauſe zu gehen angewieſen werden Der Bernauiſche und Stadtkeller wurden nach dieſer Verordnung mit dem Trommelſchlage geſperrt. Nun machte der Amtsdiener, der die Schänken revidierte, zum Zeichen, daß der Ausſchank vorüber ſei, auf den Zapfen des Faſſes einen Kreide⸗ ſtrich, um am anderen Morgen eine ſichtbare Kontrolle zu haben. Da der Ausſchank, wie das Edikt beſagt, beim Trommeln um 9 Uhr aufhörte, übertrug ſich der Ausdruck bald auf das mili⸗ täriſche Trommelſchlagen, welches den Beginn der Nacht anzeigt, und Berlin gebührte danach die Priorität für die jetzige Beden⸗ tung des Wortes Zapfenſtreich. Tatſache iſt übrigens daß nach dem genannten Edikt den Soldaten bereits nach 8 Uhr abends kein Bier mehr verkauft werden durfte: nach einer Ratsverord⸗ nung von 1715 bei„10 Thaler Strafe oder dem Befinden nach härterer Ahndung“. Für das Militär begann alſo der Zapfen⸗ ſtreich damals ſchon um 8 Uhr, und die Wirte durften den Sol⸗ daten auch den Aufenthalt im Lokal nach dieſer Zeit nicht mehr geſtatten. Der Erklärungsverſuch it jedenfalls intereſſant— ob aber wirklich der weitverbreitete Ausdruck auf eine Uebung, die einſt in verhältnismäßig engerem Gebiete herrſchte, zurückzu⸗ 8865 iſt, kann erſt eine eingehende Unterſuchung lehren. — Brudermord aus Mitleid. Vor dem Schwurgericht in Moskau ſpielte ſich vor einigen Tagen ein Prozeß ab, der auf alle ihm Beiwohnenden den tiefſten Eindruck machte. Alt einem Frühlingsmorgen ſtiegen auf einer kleinen ruſſiſhem Eiſenbahnſtation zwei junge Männer in einen Scknellgug, der nach Moskau ging; der eine der beiden ſah ſchwer leidend aus. Als kurz vor Moskau ein Schaffner durch einen Wagen⸗ gang ſchritt, ſah er auf den Polſtern eines Abteils der zwetten Wagenklaſſe den Kranken in einer Blutlache liegen Der andere junge Mann ließ ſich, ohne Widerſtand zu leiſten, ſeſ, nehmen und gab ohne weiteres zu, daß er ſeinen Reiſege⸗ fährten, der ſein Bruder geweſen, getötet habhe. Die Ge; ſchichte, die der Mörder— der Student Kipaſſinow— er⸗ zählte, iſt wahrhaft ergreifend. Der Vater, ein Profeſſor an der Moskauer Akademie, litt am einer ſchrecklichen Krankheiſ die die Urſache ſeines Todes wurde, nachdem ſie ſich auf ſeſſh ſieben Kinder übertragen hatte. Mehr als die andern liit infolge der Infektion der jüngſte der Brüder, der mit eineg ſchweren Rückenmarkskrankheit geboren war. Da dieſe immer ſchlimmer und entſetzlicher wurde, faßte der älteſte Bruder den furchtbaren Entſchluß, den armen Kranken, den die Aerzte „für unheilbar erklärt hatten, von der Laſt des Lebens zu be⸗ freien. Den Studenten erſchreckte vor allem der Gedamke, daß der jüngſte Bruder ſchwachſinnig und verblödet werden bönme wie es der Vater kurz vor ſeinem traurigen Ende geworden war. Er unternahm deshalb mit dem Kranken eine Reiſe nach Moskau und ſchoß ihm unterwegs zwei Revolverkugeln in die Bruſt. Die ganze Geſchichte erzählte der Angeklagte vor den Geſchworenen in ſo ſchlichter, rührender Weiſe, daß alle aufs tiefſte erſchüttert waren. Viele rannen die hellen Dräümen über die Wangen, und von den für das Publikum beſtimmrken Bänken drang lautes Schluchzen zu den Richtern. Die albge meine Rührung wandelte ſich aber in jubelnden Beifall, aßß der Obmann der Geſchworenen verkümdete, daß Kipaſſwan freigeſprochen ſei. beginnt heute. Für den Weihnachtsbedarf haben wir in allen Abteilungen unseres Seschäftshauses besonders vorteilhafte Waren, speziell für Weihnachts- 8 f 3 Beachten Sie gefl. geschenke geeignet, ausgelegt. Gekaufte Waren werden gerne aufbewahrt Sesahten Sis geſl. Sohaufenster! 9 5 zum gewünschten Tage zugesendt. Nicht convenierende Schaufenster 4 „VWerden bereitwilligst nach dem Fang e ch— 5 0 Eln Posten 79 Ein Posten 50. 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